72. Donnerstag, den 8. September 1881. VI. (Cillicr Mm. Pränumerations-Bedingungen. Mit Post-versendurig! SStfTtsltäftna , . 1.60 H->Id,äd'>z . . . S. woiUlüttit . . . 8- | Für Killi: ! ««».Hl» ... ' VUTt<( )at)Ti a . . I SO |M*lii|ti) . . . : kntinKta. . . w«m> .Sutdluag «* „iiniet jettanf, Her-rensstfie 91t. 6 (8«4i>iint«ei v.n I.h.»» »»»»itrt» Wedme» Znleralr für die „Silier .H'tlnnj" -»: 91. SKoiu in »:?». »«» ollen dedeuleade» Slädle» de» S.nllneni». reich i» «r»,. !>. Cpixltt int Ratio k Svmr. In Wie», S VlIlQe S«itaii|« - «nentu. in Vait.ch. Kleber die Serwattungsreform. Wien, 6. September. Die dem Tiroler Landtag tthrrmitlcltcn Regierungsvorlagen beglich einer Reform der V^r-»altung, des HeimatSgesetzeS, sowie über die JOil» ding von landwirthschastlichen Genossenschaften in den einzelnen Bezirken mit einem LandeScultnrrath «> der Spitze versetzen die glücklich gestimmten Gemüther der RegierungSorgane in einen ganz außerordentlichen Lobpreisungseifer; wenn es der Regierung gelungen wäre, mit den an den Tiroler kandtag gerichteten Fragen, alle Mißstünde in den »»litischen und ökonomischen Verhältnissen zu beseitigen. sie könnten sich nicht fröhlicher geberden. »litt vergnügter sich die Hände reiben, als sie eS thun. Diese Freude mag man ihnen übrigens gerne gimen. Da sie auf eine wirtliche fruchtbare ZMigkeit, die durch sich selbst spricht und keinei j Lobhudelei bedarf, nicht hinzuweisen vermögen, so j find sie gezwungen, schon den bloßen Schatten ■ einer Thätigkeit bis in den Himmel zu erheben; j »aß fit aber diese Gelegenheit dazu benutzen, der frühern Regierung eine» am Zeuge zu flicken und ta« verfassungstreue Ministerium mit Vorwürfen zu überhäufen, das muß denn doch als ein unred« licher und mit unrechtmäßigen Waffen gefühlter tampf bezeichnet werden. Mögen sie in ihrem kindischen Eifer auf die Thätigkeit der gegenwär-tuen Regierung in wirtdfchaftlichen Fragen ein »och so großes Gewicht legen, mögen sie diese Tätigkeit immerhin sür so fruchtbar ansehen und «Meisen, als es ihnen beliebt, oder besser gesagt «lS eö ihnen obliegt, eine Gemeinheit ist eS, bei tiefer Gelegenheit auf die frühere Regierung Steine ju schleudern. Daß die Vorwürfe in Bezug auf die Ratio-nalilälenfrage gänzlich unbegründet und ungerecht sind, bedarf wohl keines Beweises; keines Beweise« bedarf e». daß die VerfassungS. Partei niemals auch nur das Mindeste gethan, was man als eine Unterdrückung der Nationalitäten bezeichne» könnte; vielmehr war es gerade da» liberale Regime, unter welchem verfassungsmäßig Gesetze zu Stande gebracht wurden, die den ver-schiedenen nichldeutschen Rationalitäten in aus-weichendem Maße Gelegenheit boten, sich ungehemmt von jeder Beschränkung zu entwickeln, eine Gele-genhkit welche diese, wie der Erfolg lehrt, auch nicht ungenützt vorübergehen ließen, da sie ja eben nur aus Grundlage der unter der liberalen Re-gierung ins Leben getretenen Gesetze diejenige Position erreichen konnten, welche sie heute faktisch erreicht haben. Diese Position haben sie erreicht, trotz der durch so lanae Zeit von den Tschechen befolgten Methode der Abstinenzpolitik, welche die Möglichkeit auch nur einer Discussion über manche Frage, wie z. B. über die Frage einer tschechischen Universität von Borneherein ausschloß Genau so ungerecht a!>er, wie die Voi würfe. welche die Re-gierungsorgane gegen das frühere Ministerium in der Nationalitätenfiage erhoben und womöglich nur noch ungerechter sind diejenigen, welche tte heute der liberalen Regierung daraus machen, daß nicht schon von ihr die Vorlagen an den Tiroler Landtag gemacht wurden, von welchen in den jüngsten Tagen in allen Blättern so viel zu lesen war. Hat die verfassungstreue Regierung zu solchen Spielereien auch Zeit gehabt? hat die verfassungs« treue Regierung auch Muhe genug gehabt die kost-bare Zeit mit solchen Lappalien zu vergeuden? wahrlich sie halte ganz andere Aufgaben vo. sich, als etwa die Frage der Bezirksvertretungen mit den BezirkShaupimann der Spitze. Aufgaben tiefernster Raiur, Aufgaben die das Leben der ganzen Monarchie im Innersten berührten, tief einschneidende Schwierigkeiten waren zu lösen. ES handelte sich um den Ausgleich mit Ungarn, eS handelte sich nm die von Rußland aufgerollte orientalische Frage und in Folge dessen um die Stellung Oesterreich Ungarns der neu geschaffenen Situation gegenüber, um das Verhältniß Ocster-reichs zum Orient. So.ch ernsten Fragen gegen-über ist der verfaffungStreuen Regierung wahrlich keine Zeit für Spielereien übrig geblieben, mehr aber als Spielereien sind die Vorlagen der Re« gierung, mit welcher die RegierungSorgane gegen-wärtig so viel Parade machen, sicherlich nicht. Vielmehr find sie so nichtig und leer, deß sie eine ernste Kritik eigeutlich nicht vertragen. Eine« kann man diesen Vorlagen allerdings zum Lobe nachsagen; auf jeneS Eompliment. auf welches Graf Taaffe einstens so stolz gewesen, nämlich — keine Parthei wirklich befriedigt zu haben, haben sie gerechten Anspruch. Hoebenegg, den 5. Septemb. (Or-Corr) fDeut-scher Schulverein. — Neuer Feuerwehr-hauptmann.j Da eine Ortsgruppe des deutschen Schulvereincs inHochenegg zu isolirt und in ihrerMrtiam-keit zu beengt wäre, so werden sich die hiesigen Vereins« Mitglieder der neu zu consliluirenden Ortsgruppe Weiten-stein anschließen —Die durch dasScheiden Dr Ben esch's frei gewordene Ehrenstelle eines Feuerwehrhauptmannes wurde mit Herrn Oberlehrer A u p n i k besetzt. Marburg, 5. September. uS Lob de» Herrn Bindlechner mit einem zünftigen Knittelverse einzuleiten. Wir müssen den geschorenen Redacteuren der „Marburger Jllustrirten" ernstlich in Erinnerung rufen, daß eS mit dem Willen allein, jemanden zu vertheidigen, nicht gethan ist und daß sie ihren witzigen Geist künftighin in vor-sichtigere Bahnen lenken mögen? denn — difficile ««t aatjrnm non »cribcre und «4 wirft auf die bürgerliche Gesinnung der „Südsteir. Post' ein ganz eigenthümliches Licht, daß sie den clericalen Abgeordneten in partibos nicht als Seifensieder gelten lassen will. Es ist übrigens durchaus nicht unsere Art, über harmlose Leute die Lauge des Spottes zu gießen, und wenn wir des Herrn Bindlechners letzthin erwähnten, so waren wir durch die „Südsteir. Post" hiezu genöthigt. Ihr Eingesendet in der vorletzten Nummer, welches, nachdem eS sehr ordinär geschrieben ist. den Theologiepro fesfor Dr. Gregorec zum Verfasser haben dürste, nannt« die vermeintliche Kandidatur deS Herrn Dr. Duchatfch den öffentlich eingestandenen Mangel an Capacitüten seitens der Fortschrittspartei. ES ist doch nicht» natürlicher, als daß wir diese Behauptung in ihrer ganzen Albern-heil darstellten und uns dann nach dem Kandidaten der Gegenpartei umsahen! Wenn also Herr Bindlechner seinen Namen abermals in die Oeffentlichkeit gezerrt sieht so möge er sich dafür bei den Meistersingern von der „Südsteir. Post" bedanken, welche durch die erstaunliche Fülle ihre» Witze« nachgerade ein Schrecken der eigenen Partei werden. Die oben erwähnte Korrespondenz richtet ihre Spitze gegen die Herren Dr. Duchatfch und Dr. Schmidmr. Einen Haupttrumpf glaubt Dr. Gregorec auszuspielen, daß er „nach bisher unwiederlcgtenZeitungS-berichten" Herrn Dr. Duchatfch die (Geschmacklos,gkeit begehen läßt, sich in Polftrau einen Elovenen zu nennen. Dr. Duchatfch «in Slovene! Wir haben es — wohlge-merkt — nicht mit «iner Behauptung der „Südst. Post", sondern mit „bisher unwiederlegten Zeitungsberichten" zu thun und man sieht «S gleich, daß das gebrannte Kind die Berührung mit den HA 19 und 22 des Preß-gesetzes scheut. Wir erklären, daß diese „bisher unwieder-legten Z«itungsberich«e" die frechsten unter den zahllosen Lügen sind, welche von flovenischer Seite über die Person des Herrn Dr. Duchalsch in Umlauf gefetzt wurden und wir glauben mit Rücksicht aus den Umstand, daß die Redacteure der bezüglichen Journale nicht besser sind, als die der „Südsteir. Post", nur etwas felbstverständ' liches zu sagen. Ebenso natürl ich ist es, daß diese Zei< tungSb«richt« bisher keine Widerlegung erfahren haben. Zunächst dürsten dieselben Herrn Dr. Duchatsch überhaupt nicht bekannt sein; wie viel hätte man ferner zu thun, wenn man jede Persidie einer flovenischen Zeitung zu- So verstrich eine ganze Woche. Der Schlach -ter war nahe daran, den Kops zu verlieren, denn seine Leidmfchast wuchs mit der Ungewißheit. Endlich, eine» Morgen», gab das Mädchen seinen flehenden Blicken nach und wartete so lange im Laden, bis die Kunden bedient. — Gut! fragte der Schlächter, als er sich mit ihr allein sah. Hast Du meinen Brief ad« gegeben ? — Ja ! sagte Me-koni. Doch kostete es einige Miihe. Dies schien Tchou einleuchtend, er lief sofort zur Easse, nahm eine Hand voll kleinen Gelde» und gad e» dem Mädchen zur Belohnung. — Und was ha» Deine Herrin Dir geant-wortet? — Ansang» war sie sehr döse, sie gab mir Euren Brief zurück und drohte mir, es ihrer Muller zu sagen, doch bat ich sie dringend, die» nicht zu thun, tann habe ich am nächsten Tage versucht, näher über Euch mit ihr zu sprechen. Habe ihr gesagt, wie ihr sie mehr noch liebt, als Ihr die« nur zu sage» und zu schreiben vermögt, daß Ihr reich großmüthig seid und daß Ihr sie heirathen wollt. — Und dann? murmelte der Schlachter, dessen Stimme vor Erregung zitterte. — Darnach hat Fräulein Liou-Siou Euern Brief gelesen. Ich bemerkte, wie sie errölhete rückweisen wollte: abgesehen davon wär« «S die über-flüssigste Arbeit, Entstellungen zu berichtigen, welche von geistlichen Federn niedergeschrieben wurden. „Einen Dieb zum Nachtwächter und einen Jesu-iteil zum Zeitungsschreiber bestellen, daS ist einerlei" sagt Ludwig Bönie und zur Steuer der Wahrheit genügt eS vollkommen, auf dies« General Berichtigung aller clericalen Zeitungslügen hin. zuweisen. Die Correspondenz schließt damit, daß sie die Gewerbetreibenden von Marburg gegen den „Rentier" Dr. Schmiderer aufzuhetzen sucht. „Es ist bekannt, wie man sich zur Zeit der Wahlen die Füsse wundläuft, um die ehrsamen Gewerbetreibenden al« lediglicheS Stimm-vieh für einen Advocaten oder Rentier einzufangen" — schreibt die „Südsteir. Post". Wir geben diesen Paffu» wörtlich wieder, um zu zeigen, welchen Maßstab man in den Eirkeln der slovenischen Kapläne an den Verstand der Gewerbetreibenden von Marburg legt. Allgemein bekannt ist nur, daß die Wahlagitation von Niemandem schamloser betrieben wird, als von den StandeSgenoffen des Dr. Gregorec, welche sich nicht scheuen, zu politischen Zwecken das Gemüth der Frau zu captiviren und selbst aus die Gefahr eines HinauswurseS hin in die Familien eindringen, um unter salbungsvollen Reden und den obligaten Augenv«rdrehung«n eine Stimme einzusacken. Und diese — klugen Schlangen wagen es, dem Depu-tirten der Stadt Marburg Stimmende«?! vorzuwerfen! Was übrigens am Schlüsse des Artikels von den „B e r s ö h n u n g S" ° Priestern gepredigt wild, ist der Haß der Erwerbenden gegen den Besitzenden und daß der persönliche, hohle Neid hiebei eine große Rolle spielt, ist aus jeder Zeil« ersichtlich. Wenn die „Südsteir. Post" gefährlicher wäre, so würden wir Herrn Dr. Schmiderer den Rath ertheilen, in die Westentasche zu greifen und den tonsurirten Postjüngelchen in der Tom-gaff« ein Beschwichtigungs-Trinkgeld zuzuwerfen; wir sind fest überzeugt, daß man sich daselbst in hyperbolisch en Versicherungen persönlicher Ergebenheit und Hochachtung überbieten und den verhaßten „Rentier" gebückten Rü-ckens diS zur Ecke begleiten würde. —i— Kleine Chronik. Eilli, 7. September. (K. k. Gymnasium.) Man schreibt un» au» Tüffer: „Wie Ihr Blatt bereit« gemeldet, wurde Prof. L o r e n z K r i st o f zum Gymnasial-Proscssor am Eillier Gymnasium ernannt. Seit dem Bestehen de» Grazer MätchcnIiiccumS war derselbe al» Naturhistoriker an der genannten An-stalt thätig und hat sich namentlich durch Anlegung der naturhistorischen Sammlungen, die im gewissen Sinne einzig in ihrer Art sind, große Verdienste erworben. Besonder« hat derselbe gründliche For» schungen über die Hautflügler angestellt und sind seine diesbezüglichen, eigenhändigen Sammlungen so überaus erschöpfend, daß sie selbst unter den Gelehrten die größte Anerkennung gefunden. Wenn Prof. Kristof seine Stelle in Eilli wirklich antritt, woran wir noch zweifeln, so gewinnt da» Eillier und sich dem Fenster näherte, ohne Zweifel nur zu dem Zwecke, um Euch durch da» Gitterwerk zu sehen. Später gab sie mir den Brief zurück, damit die Mutter ihn nicht sinde, und siel mir weinend um den Hals. — Und darnach, meine allerliebste Me-koni? sagte Tchou, oer ebenfalls im Begriff zu stehen schien, der kleinen Jntrizuantin weinend um den Hal» zu fallen. — Und dann, erwiederte diese, die Auzen niederschlagend, ja dann . . . nich« mehr! Da« war Alle», und e» geschah vorgestern. Seitdem habe ich noch nicht wieder mit ihr sprechen können. Ist doch Madame Liou fast immer im Zimmer und um ihre Tochter, so daß nur ich selten Gelegen-heit finde, sie allein zu treffen. — Wird sie mir ader nicht antworten? fragte Tchou. — Da» kann ich nicht sagen, nur weiß ich. daß Fräulein Liou-Siou, seitdem sie Euren Brief gelesen, häufig hinter dem Gitterwerk ihre» gen-ster« steht. — Wirklich? jubelte Tchou, strahlend vor Freude. Gut also, dann werde ich um sie an« sprechen. — Seid Ihr aber hitzig ! entgegnete lä-chelnd die Dienerin. Wißt Ihr denn, od Ma« dame Liou e« schon so gar eilig mit ihrer Tochter hat? Wenn Ihr so ungestüm seid, setzt Gymnasium eine Lehrkraft, um die e» zu beneiden ist; da» Grazer Mädchenlycenm dagegen wird seinen Verlust kaum verwinden können." (städtischeBolksschule.)Der steier» märkische Lande»schulrath hat auf Grund de» vom hiesigen Stadtschulrathe gemachten Ternovorschlage» den Lehrer Jakob Goriup in St. Gallen al» Unterlehrer an der hiesigen Kn-benvolkSschule an. gestellt. (Verlängerte Ferien.) Der Stadtschul->ath beschloß in seiner heutigen Sitzung die Er« öffnung der städtischen Volksschulen wegen de» hier herrschenden Keuchhuster« bi» zum 1. Octo« der l. I. zu verschieben. Gleichzeitig beschloß er die Umgedungsschule Eilli, die Privat - Mädchen-schule sowie da» k. k. Gymnasium durch Separat-zuschrist zu verständigen. (LandtagSwahl.) Bei der am 5. d. in Folge ter MandatSniederlegung de« Dr. Duchatsch vorgenommenen Ersatzwahl im Stadtbezirke Mar-bürg wurde Dr. Josef Schmiderer zum Land-lagSadgeordnelen gewählt. (Feuerwehr.) Da» Fe»'t de« zehnjährigen Bestandes der hiesigen freiwilligen Feuerwehr fia-det bekanntlich am l. und 2. Oktober d. I. statt. Die betreffenden Festcomit^« sind daher in voller Thätigkeit.' Die umfassendsten Vorbereitungen wer-den getroffen. Sechzig Feuerwehrvereine wurden bereit» zur Betheiligung eingeladen. — Da die bisher eingeleiteten Sammlungen knapp die An-fchaffungslosteo der neuen Feuerspritze decken, die Feuerwehr ader dermalen it.ier keine weiteren Geld-mittel verfügt, so findet nächster Wochen in den Easinolocalitäten unter Mitwirkung de» Gesang« und Musikvereine» eine Soiree, verbunden mit einem Giückshasen, statt; da« dteSdezügliche Rein-erlrägniß ist für die FestauSgaben bestimmt. (Oilettantentheater.) Zum Besten de« Seidl Denkmales veranstalten hiesige Kunst-freunde am 18. d. eine Theatervorstcllung. Zur Aufführung gelangen die Lustspiele „Feuer in der Mädchenschule" und „Die schöne Müllerin." (P h y l o x e r a.) Genannie« Jnfect, dessen Vorkommen bisher nur im südlichsten Bezirke de» steirifchen Unterlandes (Rann) constatirt wurde, ist nun plötzlich auch im Marlmrger Bezirke aus« getreten, und zwar wurde es im Weingarten deS Pfarrers von Frauheim commissionell constatirt. <„N ix floocnif ch>") Wir haben in der Nummer 6ö unsere» Blatte« eine Notiz gebracht, worin wir mittheilten, daß Herrn Dr. Franz Schuselka eine Ovation au» Eilli anläßlich seine» 70. Geburtcfeste» zu Theil wurde, die, weil slo» venisch abgefaßt, von ihm nicht verstanden wurde. Auf diese Notiz wurde der Genannte offenbar von getroffener Seite aufmerksam gemacht. Wie wehmüthig mußte die Klage lauten, daß sich der Jubilar zu einer so großmüthigen Berichtigung, wie e» die in Nr. 71 unsere« Blatte» gebrachte war, bewogen fühlen mochte. Zwar ist e« einer Ihr Alle» aus'» Spiel. Habe ich denn Euch nicht gesagt, wie Ihr Geduld haben müßt, oder ich ziehe mich zurück. — O nein ! rief Tchou, da» wirst Du nicht thun, liebste, beste Me koni. sieh, weil Du e» willst, so werde ich Deinem Rithe folgen und mich nicht rühren. Versuche aber, mir wenigsten» einige Worte von Deiner jungen Herrin zu über« bringen. — Ich werde e» versuchen, obgleich ich am Erfolg zweifle, denn Ihr begreift, wie ein streng erzogene« junge» Mädchen von Familie ihrem Liebsten nicht gut schreiben kaun. — Wohl wahr, doch so Du mir nur zwei Zeilen von ihrer Hand bringst, so kannst Du Dir beim Nachbar Fo da» schönste Jaoe»Arm» band wählen, das in seinem Laden ist . . . hast Du'» gehört ? Ich werde sehen... vor Allem aber kein Wort ! Kein Zeichen und keine Miene darf Euch ver« rathen! Und für jetzt still, e» kommen Käufer! Mehrere Personen traten in den Laden, sie hatten schon eine Weile am Eingänge gestanden und beobachtet, wie Tchou mit Mc-koui in so eifrigem Gespräche begriffen. Natürlich deuteten sie die Sache ander« und erlaubten sich einige Witze. Tchou jedoch machte sich nicht» daran», er lachte nur und rieb sich vergnügt die Hände, während die schlaue Me-koni, obgleich ihre Tu« «af bet Zinne schriftstell krischen Wirken« ange-Itngtcn Persönlichkeit würdig und beweist wieder )it altbewährte HerzenSgüte des Manne«, daß er »je Tactlosigkeit ungeschickter Gratulanten zu recht-slltigen sucht, freilich um zugleich auch da» von ifca vertretene föderalistische Princip zu wahren. !)nt«m er aber selbst zugibt, daß ihn, „den deut-fchro Publicisten von einigem Rufe", eS „nicht ,mde angenehm berühren konnte, bei festlicher Selegenheit in einer ihm fremden Sprache de« Manscht zu werden", erbringt er selbst den beweis dafür, zu welcher Unerquicklichkeit das stdi-.ale Princip babylonischer Sprachenverwirrung Ml bei solchen gemüthlichen Anlässen führen imii Daß übrigens ein Jubilar einen derartigen Lerstoß gegen nationale und auch gegen die all-jimtine Art, Jedem in seiner Muttersprache oder »ot in einer ihm verständliche» Sprache zu de-Mwünschen, gütig aufnimmt, ist uns begreiflich ! Sludi der Tact der bekannten Gratulanten war und eine stet« gegebene Größe! Interessant fanden Kl an der ganzen Affaire nur den wirklich zu-«essenden Witz deS politischen Freundes, welchen «der Herr Dr. Franz Schuselka noch sein Freund Ml in Abrede zu stellen vermögen. Bemerken«-«tth ist endlich auch da« Eingeständniß, daß die iilissificirung de« besagten Glückwünsche» soweit Mehen war, daß ein „notabler Russe" denselben p übersetzen vermochte. Bisher hörten wir ja doch fort«, daß slavische Führer, slavische Pilger u. s. w. jum Zwecke ihrer gegenseitigen Verstrndigung die Klitsche Sprache mißbrauchten, daß sie sich „slavisch" «tt verstanden. Doch was staunen wir? Damit ta* slovenische J?iom eine Weltsprache werde, bu§ c« even rusfificirt werden. Ob es drm win-Sikchen Landvolke dann noch verständlich ist, was fihnmert da« so große Geister? (Mi smo mi!) (VonDieden angegriffen.) Gestern »orden vom hiesigen Gendarmeriesührer Hvalec jiDti deS Diebstahls verdächtige Personen verfolgt. Während er nun ein Individuum ergriff, wurde er ixn, zweiten umkreist, im Rücken gesaßt und wit Mefferstichen derart bedacht, daß er sich nur mit größter Mühe nach der Easerne zurückschleppen Klinte. — Die beiden Strolche wurden roch am Wichen Tage verhastet. * * * An die „Südsteirische P ost". Don Quixote, so sagst Du, daß ich einsten« war Rennst Sancho Pansa mich jetzt gar. Ja wohl, die Sache hast Du gut gemacht Dein Gleichniß ist nicht schlecht erdacht. Ersterer gegen Windmühlen hat gestritten I Letzterer auf einem Esel ist geritten. Gegcn wen ich stritt, das ist gar wohl bekannt, 8uf wem ich reite — weiß da« ganze Unter- land. Dr. D....f ch. z»d nicht allzu spröde, doch etwa» Verlegenheit KnietH und errölhend sich zurückzog. Siebentes Capitel. Eine iheiraths Äftische und deren Folgen. Tage und Wochen verstrichen, ohne daß die Herzens- oder vielmehr Liebesangelegenhcit de» ?errn Tchou sich seinen Wünschen gemäß entwickelte. Wohl kam die Dienerin fast alle Tage in Kr Laden dcs Nachbar«, doch wußte sie, sobald sie sich mit dem galanten Schlachter allein befand, <>« immer dieselben Phrasen zu wiederholen: ta* Madame Liou ihre Tochter streng überwache iuij sine sich nicht auSspräche. Geduld uuv immer nieder Geduld war nöthig, um den wichtigen Moment abzuwarten. Diese so wie tausend andere und ähnliche XktenSarten und Ausflüchte Me-koni'« waren für Tcdou eine wahre Folter und brachten ihn nahe-zu in Verzweiflung. Der arme Narr hatte - keinen Augenblick Xahe mehr und er nahm sichtlich ad, so viel Muhe er sich auch gab, ruhig zu erscheinen, seine ikitden bemerkten alle, daß eine große Veränderung mit ihm vorgegangen, auch gelang e» ihm trotz allni Zwanz» nicht mehr, so zuvorkommend und S T r i e st. Ankunft Abfahrt Tages-EilMg................ 3.40 3.42 Nachm. Nacht-Eilzug................. 3.31 3.3« NachtS. Postzug.....................11.32 11.42 Mittag, Postzua.....................11.42 11.47 Nachts. Gemischter Zug.............. 5.22 5.30 Nachm. Richtung T r i«st - W i e n. Ankunft Abfahrt Tages Eilzug................ 1.12 1.14 Nachm. Nacht-Eilzug.................12.24 12.2« NachtS. Postzug.....................8.55 4.01 Früh. Postzua..................... 4.26 4.32 Nachm. Gemischter Zug.............. 9.11 9.19 Vorm. Secundärzug ab Eilli K Ubr Früh Ank. Laibach 9 Uhr 24 M Vorm. ab Laibach 5 Uhr 4ü M Abds. Ank, Eilli 9 Uhr 4 M. AbdS. Mfaört der Kosten von Cilli nach: Sachsenseld, St. Peter. St. Paul, ^ranz, Miittnig, Troja»«, Vnfumtls, ?om-.alr, Laibach um 5 Uhr Früh. ?raßlau, Praßdcrg, Laufe», L verbürg um 5 Uhr Früh. Wöllan, Schöuftein, Mißliag, Windischgra; um 5 Uhr Fi llh. Reubans um 7 Uhr Früh, 12 Uhr Mittags. Hohencag. Weitenftein um 12 Uhr Mittags. Sachsenfeld, St. Peter, St. Paul, Fr««z um 12 Uhr Mittag Donnerstag den 8. September der Ciliier Musik-Vereinscap eile im Mötel trei**e— OrA«w. Anfang 8 Uhr. — Entrie 25 kr. Gartensalon „gold. Löwe'1. NamRtOff lO. «cptoinbor Concert der ernten l( fetter lhitnet*-('a\>elle Leopoldine Auer. 480-1 Näherei die Anschlagzetteln. 479-1 Ankündigung. Im Hotel ..gold. Löwo" ist nebst dem vorzüglichen JPiintter hngerhier nach feinstes Export-Bier die Flasche mit 30 kr., ebenso bester alter Tineh-trein mit 40 kr. und ausgezeichneter rother Htanffer mit 48 kr. per Liter im Aunschanke. »»» II" 482—3 Ein Lehrjunge ans gutem Hause, der deutschen und slowenischen Sprache mächtig, wird sogleich aufgenommen in der Gemischtwarenhandlung des L. Schwentner in Franz. Druck und Verlag von Johann Raklisch in CUIL Wohnung im Kamav'schen Hause, bestehend aas 2 Zimmern. Kabinet, ist mit oder ohne Möbel sogleich zu ver- miethen. Näheres bei V. Kapns. ✓ ~ TiicHrh srlwh« X"1 r a. n. 3s f'vu r t e r sowie all« Gattungen Selchwaaren sind su haben bei Fianz 2v£öc]a in Cilli Hauptplatz Nr. 105. 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