Nr. IN ,». >l, balvj. N. 5'5<). stur l.e >juft. n>» fr. Mil vir Post l-.au;!, N. 15, iMb^. ii. 7 5<». Montag, 15. Mai. lX?« ^>e. l. und l. Apostolische Majestät geruhten aller, gnädigst die Uebernahme des Commandanten der l^.Cavallerie-brigade. Generalmajors Ladislaus v. Smagalsli auf seiu Ansuchen in den Ruhestand anzuordnen und zugleich anzubefehlen, daß demselben bci diesem Anlasse in Anerkennung seiner lailsijührigcn und pflichtgetrcuen Dienste i dcr Anodruck der Allerhöchsten Zufricocnheit belannt ge» gebcn werde (Allcrh. Entschl. vom 9. Mai l87'i). S?. k. und l. Apostolische Majestät geruhten wei-lers llllergnädigi't Allerhöchstihrm Minister für Landes-^"heidigung Mnjov „außer Dienst" Bela u. Szcndc z»ln Oberstlieutenant bei dcr tön. ungarischen Landwehr u« Verhältnisse „außer Dienst" zn ernennen. Sl>. f. und k. Apostolische Majestät haben mit, Allerhöchster Entschließung vom 8. Mai d. I. den Staats'' nuwall Franz Zapletal in Znaim zum Präsidenten« d^'s Krriöaerichtes daselbst allergnädigst zu ernennen geruht. Glaser m. zi. Se. f. und t. Apostolische Majestät habeil mit Allerhöchster Entschließung vom 0. Mai d. I. dem Rcal.^ schulprufessor in Wien Dr. Joseph Zampieri in Anerkennung seiner vieljährigrn porzüglichen Lehrthätiglcit den Titcl eines kaiserlichen Rathes mit Nachsicht der Taxcn all^rgnädigst zu verleihen geruht. Verordnung der Ministerien des Ackerbaues, des Inner» und des Handels vvm 17. April 1876,* ^'^'ffrnd die Uinwandlung eines in der Ministerial»' "t'roN'mmg von« :w. Jänner 1800 über deu Feldschutz vorkommenden MaßeS in metrisches Maß. Ans Grund des. Metzcs vom 31. März 1875 (N. G. V, Rr. >'2) wird das im ß-2 der Berordnung der Ministerien des Innern und der Justiz von, :>0. Jan« ncr I«W (R. G. A. Nr. 26). betreffend die Bestellung eines beeideten Feldschutzprrsonalcs und das Verfahren über Feldfrevel aus „ l) u ndert uiederösterreichischc Joche" festgesetzte Flächenmaß in „fünfzig Hell ar" umgewandelt. Lasser m.p. Chlumecly m.p. Mannsfcld m. p. ^ * Ellchalleu in dem am 1>. Mal Itj76 ausgeglbclm, "X. Stilsc dc» R. G. Äl. uitter Nl. ö!'». Verordnung der Ministerien des Ackerbaues, des Innern und des Handels vom 17. )lpril 1876," betreffend die Umwandlung eines im Iaadgcsehe vom , 7. März 1849 vorkommenden Maßes in metrisches Maß. ! Auf Grund des Gesetzes vom 31. März 1875 i (N. G. B. Nr. 0ii) wird das im tz 5 des kaiserlichen , Pat-ntes vom 7. März 1849 (R. G. B. Nr. 154), be» treffend die Ausübung der Iagdgercchtigteit auf „zwei-lhundert Joch" festgesetzte Flächenmaß in „einhundert fünfzehn Hektar" umgewandelt. Lasserm.p. Chlumecly m.p. Mannsfeld m. p. H,l,»c wird das IV. Ttllcl dc« i' a l, ^ e S g e s e h b l a < t e « flll da« Hnzogthum Kiaiil pro IX?«,!!dl»ttg!tl»>!Z. sl'» ilraill vom 12. Apnl t«7<'. Z, 25»^«, womit m (KsmUhheit bei« ^audeSgesltz^ von, ^. ^sfttemlx-r I87:>, Nr. 24. auf Giund drr vnm l. l, Han» d liminiNerillm mit dl'm Lrlusse vum 6. April l. I , Nr. 8(>«3, im Einl'erstäüdnifst mil dem t. l, Ministnium de« Innern crlhell-ttii Elinlicbtigui'c, di? Umwundlnuq der in drm nllchbrjtlchiietsn ^ndtSqls^'!! v°'.ll!mmrnoen Maß. »md Gewichtssätze m mclrische« Muh u»d Grwicln vrriiigt u, d brlllüül gegeben wird. Wae> hicmil aNgemkin !ünb«cmi,cht wirb. l'aibach c>m 15. Mai 1876. Von der Nldaction de« Landesgesetzblatte«. * Culhallm in d.m am II. M°l 1876 llusgegebene« XIX. Stücke dr« R G. Vi. uutn Nr. 66. Nlchtmntlichcr Mil. i)er österrcichisch-uulzarilche Ausgleich. Der Abschluß dcs wivthschaftl'chcn Ausgleichs zwi schrn den beiden Theilen der österreichischen Monarchic — schreibt die „Au as burg er Ällaemeine Zri luna", der wir diesen cinaehendcn, mit Sachkenntnis und politischem Verständnisse gcschricb??iel! Artikel ent» entnehmen - - ist vollendet, dir beiden Ministerien, das Cabinet Aucrspcrg und das Cabiuel Tisza haben sich sür dessen Durchsetzung solidarisch erklärt, und damit ist dem Ausglcichsftact auch die Sanction durch Ne beiden Legislativen aller Voraussicht nach gesichert. Man wird die Bedeutung dieses Ereignisses nicht unterschätze dürfen; es überragt den wirtschaftlichen Charakter der in die Verhandlungen qe^ogcnen Fragen ganz wesentlich; denn in dem Augenblick, in welchem eine beiderseits befriedi gcnde Lösung unmöglich geworden und der Bruch voll« zogen worden wäre, hätte mit der wnlhschaftlichen auch die politische Frage drohend ihr Haupt erhoben Mit Befriedigung darf man daher im Interesse der Machtstellung der Monarchie, aber auch im Interesse der inneren Entwicklung derselben aus die nun gelöste Ausgleichsfrage Hinblicken. Das Werk des Jahres 18'»7 hat bald fein erstes Decrnnium hinter sich, und von beiden Theilen des Reiches neu besiegelt, wird es in sein zweites Deccnnium alle Bedingungen seiner unverwüstlichen Lebenskraft mit hinübsrm'hmen. A>l Gegnern hat es diesem Werke 18^i7 r.icbt gefehlt und wird es ihm 1877 auch nicht fehlen; allein so wie die zwingende Macht des Reichsgedanlens, den es »nit aller Zähigkeit i» seiner scheinbar schwachen Struc-tur festhält, schon seit 1867 aus mailchsm politischen Saulus einen Paulus zu gestallen verstanden, so darf man den gleichen Orstaltungsprozrß auch von seinrr neuen, wenn auch nur aus I() Jahre beschränkten Giltih-lcitsdauer erwarten. Man kann dies mit um so größerer Zuversicht, ja mit vollster Bestimmtheit, wenn man sich vor allem vergegenwärtigt, daß es heute der Führer derselben itinlen ist, welcher seit den» Jahre 18()7 den Ausgleich nur als suit l«x;c>mi»Il gelten ließ, welcher den Ausgleichspact schließt und ihn mit dem Bewußtsein schließt, mit demselben auch ohne die Er füllung der sehr weitgehenden Ansprüche Ungarns seinem ^ande wie dem Ocsammtreich einen großen patriotische!! Dienst geleistet zu haben. Denn nicht blos in der Thatsache der Erneuerung des Ausgleichspacts an sich spie-gelt sich jene Kraft der Stabilität, jcne zwingende Macht des Ncichsgedantcns — eine Erneuerung unter weiterer Lockerung des Reichsgefüges wäre doch lein Fortschritt, sondern eine höchst bellagenswcrthe Thatsache gewesen — weit mehr gelangt dieselbe in dem Inhalt des AnS-gleichovacts zum Ausdruck, der, trotz aUts Anstürmen« und Drängens von ungarischer Seite, nahezn intact in sein zweites Decenuilm, hinübergelcilrt wurde. Man braucht, um dieses letztere Factum im , nur eine» flüchtigen Blick auf die anfängi, >prüchr Ungarns zu werfen und mit diefti, die heute in ihren wesentlichsten Details bereits bekannten Hauptmumsnle des Ausalrichspacts zu vergleiche». Vonscitc Ungarns wurde, ehe mnn zu dem drasli» schcn Mittel der thatsächlichen iiündigung des Zoll-und Handclsbündnisses griff, vor allen, eine voll/Br rücksichtigung der ostlichen Reichshälstr als Agiicultuv' staut im neuen Zolltarif gefordert. Es widersprach dies direct den Interessen der westlichen, in ihren F>anpl theilen den Industriestaat repräsentierenden Hälfte, und noch entfchiedcner dcr hier bereits mächtige — vielleicht DnPlm^Feui^elon. Triester Plaudereien. 5 Dicke, bic.schwerc Wallen lagc» über Tri.'st, al« ^ Kalender den 1. Mai notificieltc; - nur nichl h,'^ ^worden, meine liebenswürdigen L.scrim,ln. ich ° u htnte udcr Tnch ler., CaMl nach Ärl d« Breur^ "^ ^ma„e schrribei'. Trotzdem wanderte» meine lieben No^ln^ unerschrocken oes frühesten Morgens dem ""t>3'° ""^ ^äger clllgegcn. Das war ein Geschiebe ^°hn^^"^' "" Gelärm u„d Gcplauoer, wie bei cinem ^cha> ^ollssestc! — Da wandtrtt eine frvhliche be^„,..^r nur bei u»s hcimischei« Sartorclle, die sich dorl ,« ^. "ul so gutem (Äeschluackc zu kleiden verstehen, ",it> '^ "" Bürger mit Kiuo und ftegrl ins Flcie; ab ^ns^tt^ Eliten Equipagen stolz an uns vorbei, deren ^chtVn^" am'schll>tzlich nur dem iülercssaütrn Gc clitt l,„f , ^rrcn Alttrs anaMile!,. Kindsmägde, die ^lchi ^. ' ^ks 'l,sl .,,,^,^ dic Schulter geworfen, die bronzefarbige i"'" ers, ^' Dandy?, die ihte Frühjahrs Toil^te lv«ll,l „ ^'°^ z^r Schau trugen, alles das wogte »„b "'^Dinl'»!" "'^ UlUcreinandcr ins Frlit, Tramway ^ z>M ^ ''^' ^^°olttS und G',,a,dimele. alle warcn ^cnigs^ ^'^ilcktn vull; - Go, sei Dunk! daft uns der ^^ ,"r Sinn der ttcichtlebigleit bei diesem Ernste "am„e5)'s,^ ^lrlorel, gegangen. Irgend ein Diplomat der ^,^ m/""ch ..dai^ Vand der U»wahrslt,änlichtcitll,;" lr wol nil« " ^" ^'l>' schwerlich aelanm, sonst halle ^'^N8 p/i '" u,,s spcci U ein ähnliches llMvwu ^l nus ^"' hier in Tritst «ine TramwHy, die bl« , ' "r Welt linzia ln ihrcr Art dasteht, eim Tramway, die bei ihren Passagieren die convenlionellen Schranken mit drakonischer Strenge aufrecht erhält und zu diesem Behufe Wagen erster und zwciier Klasse ein. yesührl Hai. Der Dritte. Kwsse. Passagier, — i nun, der acht zu Fuße, „denn cm Rechl zu fahren, ^ump, be» sihcn nur die, die etwas haben." Das lriester große Publikum hat cs vor kurzem deutlich sslzeizt, dcch der Smn jür lluuft dei ihnv noch nicht erloschen ist, sondern nur fleißig genährt zu wer» den brauchi. In rascher Aufeinanderfolge warm im alten Vör, scnlolale Conräoers ..Tod Kaiser Josefs II.". Aslolft'S Portrait .,Sr. Majestät des Kaisers", sowie Agujari'« „Besuch des Kaisers in dcr Kunstmühle Economy's" in Trieft bei großem Zudrange zur Besichtigung ausgestellt Trieft besitzt also ein kunstsinniges Publikum, und da hi von eine große Anzahl Macene it,re Salons mit Werten aller un) neuer Künstln ausgeschmückt Hal, so ware cs cin llichles, durch Bereiingung dieser Herren zu eil'tr Gesellschaft, welche aus ihrcm Vilderreichlhume monal' lich einmal Einzelnes im i lten Börse>'lolale zur Nus< stellung brächte, Trieft um einen Genuß reicher zu ma6.cn. Die etwaigen Auslagen würbe ein kleine« Ent'üc leicht decken. — sll'o auf. Ihr Hcrrcn! ..Unschuldige Plaudereien über triester Verhältnisse' ntl,nl sich cin Vibcll, welches - man weiß nichl woher und von wem — seit cinigcn Tagen in dcr lriester «Vc> seUschaft circulilrt. Zweimal haben wir duS Pamphlttche» durchgtlesen, um einige« Pikante über die lliesler Bcl>n der armr groke Mann stchl mit d:r englischen, französischen und selbst mis dcr deutschen Orthographie und Ly'ilaf ulif sei r gcspaimlcm Fuße. — ..Picknick", Fouleuils", ..Muilre de l'Hotel" ..dasRisotto". — „An dieftn Balle wurde sehr v«>l l>/ tanzt" u. s. f. ist nur eine kleine Äehrenlese hirvvi wobei wir ihm noch den ..Vaucolo" u„d vitle« Andeie schenken wollen. Zu sciner Belehrung fichrel, wir ,nn noch an, daß er auf Seite K^O des klemm Meyer'jche» Lexicons finbcn tunn, daß der treffliche Darstell'.', arla dilchcr Idyllki,. der berühmte französische Gtliremalcr Watcau und nicht „Vateau" geheißen habe, es wäre denn, daß dcr Herr Versasser auch h!er ein cbenso geistreiches Wortspiel wie bei Her n». metin e und Her minc vorgehabt. Können wir auch oaS Dunkel seines Namens nicht hellen, so tllclubt un« doch sein Todischwr!^» zweier andere: gejchlossciier Tanzlränzchcn, zu welchen, Kinder der gioßen Nation leinen Zuliitl halten, einen Schluß auf seine Herkunft. Die Ehrc abcr, t,ie uns die triester OcseUs^ast zugedacht, uns für den Verfnss., dikses Schriftcht!'« zu hallen, müssen wir in aller Bescheid««' heit ablehne». Zwei allerliebste Ol/eretten : „D r. H e i n e« und ..Gule Nacht, yerr Pantalon" hat un« d« Schillcrverein bei ausverkauslem Hause - P^on bci 'chtgedrangtem Saale - voraeführl. und nur d»nk,n tvnnen ».r den freundlichen Damen, sowie der ge amm n 852 auch nur künstlich erregte — Wellen schlagenden Schutz-zollbewegung. Von diesem Interessengegensatz ausgehend, erhob Ungarn den Anspruch auf die Erträgnisse aus den österreichischen Verzehrungssteuern pro rat», der diesfalls in Ungarn consumierten Mengen und auf einen neuen Modus in der Restitution bei der Ausfuhr verzehrungs-steuerpflichtiger Gegenstände über die österreichisch-ungarische Hollgrenze. Am weitesten gehend waren die Ansprüche Ungarns in der Banlfrage. Von der selbständigen ungarischen Bank bis zur Centralbank, und von dieser bis zur Theil-lung des BarschatzeS der Bank nach dem Perzentsatzc 70: 30 zog sich durch die ungarischen Ansprüche wie ein rother Faden die unverhüllte Sehnsucht nach Emancipa« tion seines Notenwesens von Oesterreich und nach Etablierung jenes selbständigen Bankwesens, das der Menge als die Panacee gegen alle wirthschaftlichen Schäden des Landes erschien. Prüfen wir nun diesen Ansprüchen Ungarns gegenüber die thatsächlich erreichten Ausglcichs-resultate in der Reihenfolge wie hier die Hauptmomente der Anforderungen skizziert wurden. Inbetreff des neuen Zolltarifs ist vor allem zu constatieren, daß Zollermäßigungen, wie sie Ungarn intendierte, überhaupt nicht statuiert wurden. Im Gegentheil wurde für die österreichische Textil-, Schaf- und Baumwollindustrie im Wege des völligen Fallenlassens der Nachtragsconvention mit England und einer mäßigen Erhöhung der Zölle jener Schutz geschaffen, dessen sie nach ihrem einstimmigen Urtheile zu bedürfen meint, um mit dem Ausland auf dem österreichisch-ungarischen Markte concurrieren zu können. Diesem überaus werth» vollen Zugeständnis Ungarns an Oesterreich entspricht auf österreichischer Seite das Zugeständnis einer müßigen Erhöhung von Einfuhrzöllen auf gewisse Rohproducte, die auf der anderen Seite wieder Ungarn den Markt in Oesterreich erleichtern, sowie die Beibehaltung des Getreidezolles gegenüber Rußland. Einen besonderen Werth für Ungarn hat die in Aussicht genommene Erhöhung der Einfuhrzölle auf Petroleum, Zucker, Kaffee, Colonial-waren, Wein und Thiere, deren Mehrertrag man auf 10 Millionen jährlich beziffert, so daß Ungarn nach Maßgabe seiner Quote von 314 Perzent hieraus eine jährliche Herabminderung seines Beitrages zu den ge» meinsamen Ausgaben um 3 Millionen erfährt, indem . bekanntlich die Zolleinnahmen ausschließlich für diese verwendet werden. Zwar finden sich heute schon Stimmen, welche in jener Participation Ungarns an dem Mehr» ertrage der Finanzzölle eine besondere Berücksichtigung Ungarns finden wollen, weil Ungarn als der schwächere Consument nur nach Maßgabe seiner Eonsumtionskraft hieran theilnehmen sollte,- allein mit diesem Grundsatze gelangen wir auf österreichischer Seite zu jenem heute glücklicherweise überwundenen Standpunkte, dcn Ungarn dem österreichischen Verzehrungösteuererlräguis gegeuülicr mit aller Zähigkeit einnahm, und der an dem enlschie denen Widerstände der österreichischen Regierung gänzlich scheiterte. Die gemeinsame Zolllasse macht zwischen Produc» tions» und Finanzzöllen leinen Unterschied; es ist eben ein« Kasse, in welche alle Zolleinnahmen fließen und aus der nach dem Quotenzuschlage von 68 6 Procent und 31 4 Procent beide RtichSlheilc ihre Beitragspflicht für die GesammtstaatSauSgaven erfüllen. Die Reihe d.r auf dem Gebiete des Zolltarife« gegenseitig gemachten Zu» Liedertafel des Vereines für. die genußreichen Abende die uns dort geworden. Der in der zweiten Operette vorkommende geschlossene Wüschlorb hat zu einem recht launigen Scherze Veranlassung gegeben, bei welchem ausnahmsweise ein. »al eine Dame einen Korb erhalten, statt ausgetheilt hat. Das Geschichtchen ist in weiteren Kreisen unbekannt, und so möge es hier seinen Platz finden. Einer der Herren der alten Garde, oder um bezeichnender zu sein: der allen Schiller.Garde, versprach einer Dame, deren sehnsüchtige Blicke nach dem Korbe er bei der Operetten. Aufführung erspähte, die Ulbersendung desselben an sie zu veranlahen. Boshaft und geistreich, wie mein alter Gardist ist — von seinem Talente als Redner schweige ich — persuadierte er unseren Strauß.Eomponisten, sich lm erwähnten Korbe in die gastlichsten Hüllen des glück, lichen Europa's tragen zu lassen und dou nebst dem Korbe auch noch sein Gedichtchen zu überreichen. Unser Eomponist, der zu jedem guten Scherze gerne behilflich ist, ging auf denselben ein und zur Ueberraschung uud zum Schrecken der lieben Mama und de« guten Töchter, lein« entstieg ,r beim Oeffnen des Korbes seinem frei. willigen Gefängnisse. Es ist wol überflüssig, beizufügen, daß die geistreiche Hausfrau diesen Scherz recht gut aufgenommen und der nächste Abend die Veranstalter und Mitwisser desselben in fröhlichster Laune erneut bei ihr versammelt fand. Champagner und Rheinwein waren reichlich vorhanden und die gute Stimmung er» ltichte ihren Höhepunkt, al« der freundliche Hausherr in fein pointierter Rede die Reihe der Toaste mit dem auf einen uns allen wertheft Schulmann, der erst vor kurzem die Krankenstube verlassen, eröffnete, welchem sodann bald ln ungebundener Rede eine Reihe anderer '° - '° v°n denen jener des bekannten Festredners der «runfeier ln Vezua aus Witz und Laune den Preis davon trug. z, A gestilndnisse ist mit diesen Andeutungen nicht c 'chöpst. Man wird aus den Details des jetzt in Angriff ge» nommenen neuen Zolltarifs noch deutlicher als aus den hier erwähnten Details erkennen, daß Ungarn auf feine anfängliche Absicht, daS Gesammtreich in entschieden frei« händlerische Bahnen zu drängen, verzichtete und beide Theile ihre Interessen lm Wege des Tarifs zu com^ pensieren wußten, wobei naturgemäß die überwiegend industrielle österreichische Hälfte im Vortheil ist. In der Verzehrungssteuerfrage vermochte Ungarn nicht die mindeste Concession zu erlangen. Alle seine Ver» suche in dieser Richlung scheiterten an dem unbeugsamen Widerstände der Minister, die in dieser Angelegenheit dem ungarischen Anstürmen das gute formelle wie ma» terielle Recht dieser Reichshälfte entgegensetzet! konnten. Die Frage des Veczehrungsstcuerpräcip.mms hatte im Jahre 1867 in dem Quotensah ihre Lösung gefunden und hätte auch nur mit diesem zugleich diöcutiert werden können. Bei der den ungarischen Ministern evident gewordenen Stimmung in Oesterreich war es eben so politisch wie tlug von ihnen, daß sie auf eine solche neuerliche Anregung jenes Anspruch-s verzichteten und fogar noch weiter gingen, indem sie in die sofortige Lösung der Quotenfrage selbst, und zwar in der Form der unveränderten Aufrechthallung des bestehenden Quolensatzes, willigten. Dagegen wurde in der Zolttestilulion Ungarn das Zugeständnis gemacht: oicse Frage ohne Zusammen» hang mit der Quote in einer Ungarn gunstigeren Rich» lung zu lösen. Bisher ward bei der Ausfuhr verzch» rungssteuerpflichtiger Gegenstände über die österreichisch« ur.garischc Zollgrenze die Vcrzeh'.uligösteucr aus der gemeinsamen Zolllasse restituierl. Da abe^ Oesterreich ungleich größere Quanta als Ungarn exponiert, so zahlte die gemeinsame Zolllasse an Oesterreich im Vergleich zu dem Antheil Ungarns an demselben Export ungleich hohe Summen und war damit empfindlich bcnachthelligt. Diesem Uebelstande wird jetzt durch einen neuen Ncsti-ttttionsmodlls abgeholfen werden, indem man die Zoll restltulionm künftighin „ach eincn von Jahr zu Jahr festzustellenden Schlüssel vornehmen wird, welchem die factischen Sleuerverhältnisse und die thatsächlichen Pro-ductionSmengen zu gründe liegen. Der Gewinn der hier« auS für Ungarn resultiert, wird jährlich auf etwa 850,000 fl. beziffert. Zwar läßt sich gegen diese Concession einwenden, daß man auch diese Frage bei der Feststellung der Quote im Jahre 18li7 erwogen habe, allein in diesem Fall sprach die Billigkeit, wie die auffällige Verkürzung Ungarns für eine Gewährung jenes Anspruches, namentlich wenn man berücksichtigt, daß der Export verzehrungs-steuerpflichtiger Gegenstände seit 18U7 mehr als um daS Fünffache gestiegen ist. Im Verein mit dieser Neu« erung wird aber auch, nach schon vereinbarten gemein» samen Principien, eine Reform der Zucker- und Spiritus steuer vorgenommen werden, indem sich bei der Be> Handlung der Frage der Zollrestitution bei Zuckerfabriken zuweilen der Uebelstand herausstellte, daß 5ie Summe der Restitution jene der abgeführten Stcuerpauschale wesentlich überschritt. Wir gelangen nun zu den Resultaten, welche Un» gärn in der Banlfrage erzielte. Da ist vor allem zu constatilren, daß der künftige BanlorganismuS in Otster» reich'Ungarn in seiner höchsten Spitze ein Einheitlicher sein wird; und die Einheit der Währung, der Noten, wie der Bedeckung mit aller Präcision gewahrt erscheint. Dagegen wird der jetzige VankorganiSmus allerdings wesentliche Veränderungen in formeller Richtung erfahren. Die künftige österreichisch-ungarische Rcichsbanl oder, wie sie sich nennen wird, die österreichisch ungarische Bantgesellschaft, wird Eine Unternehmung mit zwei selbstständigen Anstalten, in Wien und Pest, repräsentieren. Die Befugisse der letzleren wird das Banlstalut zu sixi reu haben ; sie werden weiter gehend sein als die gegen, wärtig der Bankfiliale in Pcst eingeräumten, aber auch wieder nicht so weit, um irgend welche Gegensähe zuzulassen. Wo diese eintreten können, hat die Spitze des GesammtorganiSmuS, der oberste Aufsichtsrath, mit einem vom Kaiser ernannten Gouverneur und zwei Vice-Om,-verneuren zu interoenieien. Es ist die höchste Instanz in allen Fragen, die den Barschatz, die Noten Emission betreffen; er hat die Aufgabe bii Divergenzen über den Zinsfuß diesen zu fixieren; kurz. seine Befugnisse sind weitest gehender Natur, so daß man, trotz der beiden nahem selbständigen Institute, doch nur eine Bank vor sich haben wird. die aussieht wie zwei. Die Zusammen, setzung deS Nuffichtsrathes, der aus. dcm Gouverneur, zwei Vice.Oouuerneuren, je cinem von jeder Regierung entsendeten Vertreter und je zwei Vertretern der Bank-dlreclionen in Wien und Pest bestehen wird, gibt eine volle Garantie, daß kein einseitiges, wie immer geartetes Interesse ein Uebergewicht erlangen kann. So wie es nur eine oberste Teilung gibt, M es auch nur eine Note, die künftighin allerdings zweisprachigen Text an sich tragen wird. und eine Bedeckung, den Barschatz Der gesammte Metalloorrath, mag er wie immer dislociert sein — und seine örtliche Verthcilung bildet ein der Bank vollkommen frei stehendes Recht — haftet für jede Note, und nichts wäre irriger als die Annahme, daß die etwa von der Bank nach Pest transferierten Barren die Bedeckung für die in Ungarn circul»erende Nolenmenge bilden würden. So wie in der zweisprachigen Nolc, so wird auch in der lokalen Vertheilung des Barjchatzcs der staato-rechtliche Anspruch Ungarns in der Bankfrage formelle« Ausdruck finden; allein darüber hinaus auch nicht. Vcn ungarischer Seite wollte man allerdings jenes Metall-quantum, welches der in Ungarn circulierenden Notenmenge entsprochen hätte, nach Pcst gcschaffc wissen; aüein damit wäre der Vankdunlismus geschaffen und die fac» tische Theilung des Barschatzes vollzogen gewesen, wogegen man sich hier mit aller E< eryie erklären mußte urd auch durchdrang. Werthvoller als der von Ungarn nur mit schwerem Herzen vollzogene Verzicht anf o ic Theilung dcs Banlschatzes ist das Ungarn gemachte Zuge» ständnis: daß von der circulierenden Notcnmenge dreißig Prozent d?! pester Banlablheilung zur Verfügung gestellt würden. Wenn auch die bisherige Dotation dll Bankfilialen in Ungarn jrncr Summe gleichkam odtt um lucht viel gegen dicsclde zurüclblicb, so wird Ungalü doch der von ihm bitter empfuntm'cn Bevormundung seines Geldverlehrs dadurch ledig, daß eS genau die Höhe der Ziffer lennt, bti welcher seine Ansprüche an die Lei« slungspflicht der Bank ihrc Grenze erreichen. Aus diesen Anoeutungcn wird man sich unschwer oaS Bild des künftigen Bankorgaiiismuö in Ocstcrreick'Ungaril coi>' struicrcn können. Er repräsentiert die Einh.it im West"» den Dualismus i„ der Form. Die selbständige unga» rische Bank ist zu einem Haupmislilut der österreichisch' ungarischen Banlgesellschaft zusammengeschmolzen. Vergleichen wir mlnmchr an der Hand der hier skizzierten thatsächlichen Resultate der Verhandlungen dicje mit den Ansprüchen Ungarn,, so werden wir fi"' den, daß Ungarn vollauf zufrieden sein kann, auch wen" cs nur einen Bruchlhiil ftiuer Ansprüche durchmische" o.rmochte. Die Erhaltung der nmthichafilichen Solidarität beider Reichehälften, die Beilegung des innern i5on-flkls, der im ?5lllle des Scheiterns der Verhandlungen unabwendbar geworden wäre, die Stabilisierung del 1867er Ausgleichs in seinen wesentlichsten Punkten ^ daS sind werthvolle Errungenschaften die j des der t>eidl" Staatsgebiete mit dem Gefühl acceptierci, kann, dullll seinen Verzicht auf weitgehende Aspirationen, durcl> p°' triotischcs Entgegenkommen und durch Schonung wrc^ tigter Interessen den Gesammtorganigmus mit »lull frischer Lebenskraft für alle Zukunft versehen zu habt"' Der Ausbruch vou Uunchen in VulMicN' Wie der Telegraph zu melden wiß, sind nunn>ehl auch bereits im bulgarischen Vilajct an der Dona« ^' deutliche Uurlchcn auSZcbrochen. Dcn Anstoß hic^u ^ ein Auflauf i,r. kleinen Städtchen SllNica. ^^ „Politische,, Corrcspmwmz" vom II. d. M. ,vn'd h'^' über aus Sophia gemeldet: I Gestern verbreitete sich hier mit Blitzesschnelle ^" unserer ruhigen Studt höchst unwilllommci,c NacdliO daß im bulgarischen Donau Vilajct ein Aufstand a"^ gebrochen sei. Bei der bekannten Thatsache, t>a»j s^' scit Monaten unter der allerdings schwer erregba^ bulgarischen Bevölkerung gewühlt wird, tonnte .s eigc^ lich nar nicul wimdcrliehmc», daß die Bombe c"A,D zum Platzen uclommen sei. Wer aber die HchwcrW> leit des bulgarischen Charakters, wie überhaupt dic G^, > gilligteit des bulgarischen Volkestammes für die ^ Z gange >er Außenwelt kennt, muß schließlich doch ^ die Zähisskclt der ausländischen Hgitatoren und On^e staunen^ die es zuwege gebracht, auch hier der O ^ durch ein: wohlconditionierlc Explosion Vcrlcgcl^s zu schaffen. Bis zur Slurdc ist über das Ercig"^«, Tages, welches offenbar von der bei solchen sl^ll Mu geschäftigen Fama bezüglich seines Umfang ^ aufgebauscht wird, nicht übermäßig viel ^uthcnlii^ ^,,< erfahren. Nach dem wenigen her zur Verfügung ^'' den stellt sich der Hergang folgendermaßen dar. ^a' Der ^ usbruch erfolgte zuerst im Städtchen ^^ tica, w i sich m>r einige Zapticö (Gei'darmen) ^ ^l< Mann Ncdiss als Garnison befanden. Ein H^I«»^^ garischcr junger Leute suchle mit drn ZaptieS V ^, > lös kam gcgcns.iti,! zu Thällichlciten u„d ^ ^,,e« schienen Trupps m< crcr junger ^cutc bis an d" ^ hi-> bewaffnet. Dk Aufforderung dcs Kajinatanl 5,'^ H»'« ^en I'luöeinandcrgchcü wurde mil cimm lhalllA ^cl z griffe auf den,clde„ erwidert, worauf sich die ^,»^ « daran machie», das Haus des Kajmalam z" >' , ^ > letzterem gelang cc«, zu sliichlcn, und lichen "^cc l Ncvoltanten ihre Wuth un den ZapticS aus, ^l 1 dieselben nebst türkischen Subal>ernbcamten z"" .^ i fielen. Durch das geflossene Blut und den Erl"^^ lisiert, setzte sich d,c Schar in dcn Besitz dci^ ^ i dessen Einwohner so vollständig überrumpelt w" vc sie nicht den gelingslen Widerstand zu le»! mochten. zM" i! , Gleichzeitig ging es aber auch in Talar^in^ i und zwar in viel bedeutenderen und ernstere « M. i sionen, l?s, Dicie Stadt ist eine der größeren . ^ jcts, liegt an der Äclova Philipuopelcr Bah" ^ch hl einc zahlreiche chri,lliche Bevölkerung auf. ,„ZaU wurde wegen eines Ackers ein Streit förn.llch " g^ol gebrochen, un, eine» plausiblen Vurwand 6^,, ',, j zu gewinnen. Auch hier erschienen dic Aufstä'»" ^ t>^ « gut bewaffnet, und war ihr scheu Behörden zu verjagen und 653 fMn. und nur ein glücklicher Zufall rettete ihm das arg bedrohte Leben. Merkwürdig ist cs, daß in Slatica wie Talar-Bazardjit sofort Anführer der Aufständischen bei der H,int> waren, welche Vefehle ertheilten, denen alle Leute parierten. Tatar.Bazllrdjlk ist heule vollständig in der Ha>.,d l>« Insurgenten, welche sich beeilten, Vorposten an d ^ Thoren aufzuslcUcn und unter der Eiuwtchncl-schafl siir ^re Legion zu rekrutieren. Ob die Insurgenten dic Stadt lange zu behauplen im'Stande sein werden, ist w Anbetracht des längstens in zwei Tagen zu gewärli' genkcn Anmarsches einer beträchtlichen Truppenmacht von sldrianopcl mindestens fraglich. Wollen die Insur» genten die Stadt behaupten, dann müßte cs vor den Thoren derselbe» zu Kämpfen kommen. Wahrscheinlicher ist es, daß die Insurgenten einem Kampfe vorerst auö» weichen und deshalb sich zmiächst in den Vallan werfen werden, wo ohnehin seic längerer Zeit bereits eine 600 Mann starte Bande ihr Unwesen treibt. In Sophia selbst ist die Ruhe bis zur Stunde nicht gestört wurden, und ist es gut, vor Nachrichten auf der Hut zu sun, welche wahrscheinlich ganz Äulgarien als vom Ausstände ergriffe!» darftcllen werden. Politische Uebersicht. Uaibach, 14. Mai. Hntgcgen der Nachricht, der zufolge diesmal Kriegs-Minister iüarotl Koller wegen feines angegriffenen Gesundheitszustandes an den Delegat io n s . Verhandlungen keinen Antheil nehmen dürfte, meldet die „Ouoap. Corr.", daß Baron Koller jedenfalls zu den Ausfchußfitzungen der Delegationen nach Pest loin-men und in den Ausschußocrhandlungcn das gemeinsame Kriegsbudget vertreten werde. Wcnn sich dann seine Erholungsreise als unaufschiebbar erweisen solllc, würde er vielleicht während der Zeit der minder wichtigen öffcnt» lichen Vc» Handlungen seinen Urlaub antreten. Gleich« j zntig w^d berichtigt, daß die Staatsdruckerei alle An» strcngullgcn mache, um die Vorlage für dlc Delegationen rechtzeitig fertig zu bringen, oaß aber die umfangreiche Sammlung handelspolitischer Äclcnstücte und Correspond denzen nicht gleich zu Beginn der Delegations Session, sondern im Lause derselben vorgelegt werden kann. Die Dissidenten der liberalen Partei des unga. rischen Abgeor^ctcnhausrS haben beschlossen, eine selbständige Panei zu bilden. Dieselben unterfertigten »we Zuschrift an dcn Präsidenten des liberalen Clubs, ii welcher sie ihren Austritt aus dcr Partei anzeigen. "Uch wurde ein Comix) gewählt, welches ein: an das ^and ;u richtende Enunciation auszuarbeiten hat. Ueber die Benennuna der neuen Partei ist „och lein Beschluß gefaßt; man wird aber wahrscheinlich das „liberal", und zwar verschärft durch das epiiiwwii m-iians „unabhängig" auch für sich in Anspruch nehmen. Am 11. d. fand in Berlin die erste Konferenz der drei Minister statt, die von 8 Uhr abends bis li Uhr in der Nacht dauerte, ^egationsrath Bucher führte das Protokoll. Im Laufe des Tages halte auch der neue türkische Botschafter in Berlin, Edhcm Pascha, längere Besprechungen mit Andrassy, Bismarck und Gorlschatoff; er sprach sein Bedauern über die Vorfälle in Sälonichi aus und versprach die thunlichste Bcrück« ^chtigung der Forderungen der Insurgenten. Es wird b« Pforte auch nichts anderes mchr übrig blcibcn. DaS Cabinet Dufaurc, ja man möchte sagen "lanlreich, hat einen Verlust erlitten. Der Minister ^ Innern. Herr Ricard, ist vorgestern um Mitter-""cht an einer Herzkrankheit, an dcr er seit längerer ^'/ lilt und die ihn auch zu seiner lürzlichcn Urlaubs» ^l>e veranlaßte, gestorben. Gerade noch in den letzten ^"8en hutle er sich durch seine Rundschrcibcu den vollen Velfnll der Republikaner erworben; er vereinigte einen echt liberalen Sinn mit einer Vorsicht und Mäßigung, ^tlche die ^age der jungen constitulionellcn Republik er. leerte. Es wird nicht leicht sein, ihn zu ersetzen; je. ^"falls ist sicher, daß Frankreich wieder für einige Zeit ^ bic Aufregung der Combinationen, Besorgnisfe und Öffnungen zurückgeworfen wird. . Das englische Unterhaus lehnte am 12. d. nach Mcher Debatte mit 334 gegen 22li Stimmen den H^g James' ab, der Regierung wegen der Form der h.,^a»,icrung ^g Titels einer Kaiserin ein MistraucnS^ ""l zu ertheilen. n,,, Hn der italienischen Abgeordnet, l,lammer be-^>'tetc am 9. d. M. der Minister deö Aeußern Mele» il,'^'Ut Interpellation Massari'S über die Vorgänge 8°.Nll !^' ^^ erklärte, daß geeignete Weisungen er» Eta » ^^"' "'" ^e im Orient zahlreich angesiedcUen lil,H^^'8chöl,igcn zu schützen, daß sofort zwei Fregatten li^^"lonichi abgesendet wurden und die dortigen Ita-D , ^f^ Regierung dafür ihren Dank ausdrückten lig^^inUschc Consul in Salonichi handcl'e bei dcn blu> lcider "^'^!"' ^"i ""'trefflich, aber es gelang ihm in rrn"^' ^^ Confuln von Deutschland und Frankreich 2°uver ' ^"^ ^"" ^ltlung auch der türkische General« erhielt"^^ ^^^ Ansliengungln machte. Die Regierung "°pel ""^ Nachricht, daß vor einiger Zcit in Adria« liche ^^ Unordnungen vorgekommen sind, welche ähw tuwf'^,^n wie in Salonichi befürchten ließen. Sie ttlt un^ ^^" "llm ihren Agenten im Orient Wachsam. " Vorsicht. — Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurde das Marinekmdqel flir 1870 in seiner definitiven Fassuna mit 478 Millionen ttire angenommen. Wem, mit dem Wechsel der Olvßvczicrc etwas ^e> holfen wäre, so müßte die Psolle sich längst aus bes. screm Huße befinden. Mahmud Nedim Pascha ist, wie telegraphisch gemeldet wird, endlich abgesetzt worden und soll durch Midhad Pascha, Mrhemcd Ruchdi Pascha oder Hussein Avni Pascha ersetzt werden. Zu dcm Sturze des GroßuczierS haben die Vorfälle in Salonichi wol das Metzle beigetragen, nachdem der Sultan schon seit gcrau. mer Zeit über Mahmud Pascha erbittert war und nur eben die angeblichen Siege Mulhlar Pascha'S bei Pres-jela ihn noch in seiner Stell,mg hielten. Von den drei vorgenannten Candidate« könnte einzig Midhad Pascha einige Hoffnungen erwecken, aber auch nur dann, wrnn diesem fähigen Staatsmanne eine Art Dictatur über-tragen würde, wozu sich der Sultan schwerlich herbei, lassen wird. Der „Temps" meldet unter seinen ..letzten Nachrichten", daß in Griechenland eine Revolution aus. gebrochen sei; wo und aus welchem Anlasse wird nicht gesagt. Wir nehmen von der Meldung um ihrer Curio. sität willen Notiz. Ans Madrid kommt die Nachricht, daß separa. tistischc Manifestationen in Bilbao durch die Militär, behörden unterdrückt werden mußlcn. Der rumänische Senat hat die verschiedenen Commissionen gewählt und in dcn Sectionen das An. leihcgcsctz in Berathung genommen. Oagesneuigkeiten. Gin neuer Wohlthätigkeitsverein. Unter dem Titel ..Zehntreuzer.Ve rein zur Errichtung höherer Schulen flir Beamten. Töchter" trat kürzlich ein neuer Verein in Wien ins ttebcn, dessen wohlthätige Tendenzen und dessen her. vorragende Bedeutung, die derselbe bei zweckenlsprechen der Leitung für dic weitesten Kreise unseres Gesammt. Vaterlandes leicht erringen kann, ihn einer sympathischen Beachtung im vollsten Maße würdig erscheinen lassen. Wir veröffentlichen daher im Nachstehenden über Ersuchen des Ausschusses den Bericht üve.r die am 25. April d. I. im Consistorialsaale ln Wien statt, gefundene constituierende Genera loersamm» lung desselben, sowie die ersten vom Ausschusse ein. geleiteten Schritte. Der Vorsitzende, Herr Miuislerialrath Falle von Lilien stein, erstattete, nachdem er die ziemlich zahl. reiche Versammlung, welcher auch sieben Damen anwohn len, namens des provisorischen Execulw Comil6's begrüßt halte, nach Vornahme der Wahlen des Schriftführers und dreier Scrutatoren m beredter Weise Bericht über die Genesis und den Zweck des Vereines. Er betonte die Bedeutung und Tragweite der Frage der Erziehung der weiblichen Angehörigen in staatlicher und socialer Be zichung, die leider bisher nicht genug gewürdigt worden sei, weil die diesbezüglichen Bestrebungen bisher zumeist nur auf die Ausbildung der Frauen zum Zwecke ihrer 'Erwerbsfahigleit gerichtet waren. Der Zchnkreuzer-Verein strebe dagegen die Ausbil. dung der Beamlentöchter nicht blos nach dieser die Erlangung der selbständigen Erwervsfähigkelt allein in das Auge fassenden, sondern auch in jener Richtung an, welche sie zu ihrem eigentlichen natürlichen Verufe, jenem guter Hausfrauen und Hausmütter befähigen soll. Als Z:ichen der besonderen Theilnahme, welche diesem jungen Un'ernchmen von allen Seilen entgegen, gebracht wcrdc, führte er unter lebhaftem Beifalle der Anwesenden an, daß der Verein bereits 1300 Mitglic. der zähle, daß er auch bereits in den allerhöchsten Krei, fen Anerkennung gefunden habe, da Se. Hoheit der Oroßherzog von Toscana ohne jeden sonstigen Impuls aus eigener Initiative dem Vereine einen nennenswer. then Betrag habe zufließen lassen. Auch seien Frau Rosa v. Marbach und der Herr Banquier Ladenburg demselben durch Widmung von Geträgen von je 50 fl. als Förderer beigetrcten. Mit Muth und Ausdauer werde das vorgesteckte Ziel deS Vereines zu erreichen sein, wenn auch die Geringfügigkeit der Beiträge den Anregern dieser Idee ein mitleidiges Lächeln von mancher Seite eingebracht habe. Er verwies auf den ersten allgemeinen Bcamlenvcrcin, welcher ebenfalls aus ganz geringen Anfängen entstanden, heule bereits eine achtungsgebiclende Stellung einnimmt, auf den wiener Kreuz^r.Verein zur Unterstützung von wiener Gewerbsleulen. der ebenso trotz der ganz geringen Heiträge seiner Mitglieder nach vcr. hältnismäßig kurzer Zeit über ein Vermögen von nahezu 300,000 st. verfüge. Nach dicfcr beifällig aufgcnommcnen Auseinander, setzung wurde zum zweiten Punkte der Tagesordnung — Vorlage der Statuten zur oestmtivcn Annahme — ge. schrillen und der von dem Herrn Mäochenschul-Dircclor Gudci gestellte Antrag auf ou dlooAnnahme der Slatu« ten einstimmig angenommen, nw-auf sodann die Wahl von 21 Mitgliedern dcs leitenden CcntralausschusscS und 5> Ersatzmännern, sowie des Rcvisionsausschnsfes stattfand. Die während der Dcballc über die on bioo-Annahmc der Statuten gestellten Antäge: u) des Herrn Kiilawa, dahingehend, herleitende CcxtralauSschuß möge in Erwägung ziehen, ob man nicht das Prinzip de^ Sevollmächtiguna be. den Wahlen in dic Statuten aufnehmen soll. n' "t drn etwaig sich bildenden Malen o> ^ „ nN« einholen m,d der nächstjähl ^"> Gmeraloeyammwng en!> sprechende Anträge stellen; l. ., ^ «.< ,)) des Hern. v.Schm.'dt-Z°b^row dahm. gehend, der Ccntralllussch,,ß .."°»e auch m Betracht ziehen, die Einrichtung von Delc^ "lonen zur ^o,nähme der Wahlen; _ l)) dcs Herrn Dr. Wcber, un ^stützt von Herrn Professor Dr. Lcntner, dahingehend " der Central-auSschuß möge an dir nächstjähriar Gciu ^alversammlmig einen Antrag auf Wrglassuna der Aliuca ^ des tz 44 der Statuten stellen, wornach in jenen Fä ^en. wo eine Verrinssilialc odrr 30 Mitglieder die Einber't'fu"« einer außerordentlichen Generalversammlung verlandn, diese für die Auslagen vorschußweise Sorge zu traben habt'i — werden genügend unterstützt. Nachdem hierauf die Versammlung über Autrag des Herrn Krilawa dem provisorischen Efcculimomil« für dessen Mühewaltung den Dank durch Erheben von den Sitzen ausgedrückt, und der Vorfitzende seinen Daul an die Mitglieder für deren freundliche Betheiligung an der Generalversammlung Ausdruck verliehen hatte, wurde die Versammlung um halb tt Uhr geschlossen. (Schluß jolgt.) sDir Eröffnung dcr luüfthiftolischtn N u « fl clIu n 8 in Pcst.) Nm !0. l>. wurde in Plst die lunst-historische Nusfllllung, bil auf Aullgmig drr Frau Vriifin Franj df Paula Zichy-Korni« zum Vefttn der Ueberschwemmlen arrangiert worden ist, ohne besondere Feicrlichllit riüffliel. Der Gltirral'Direclor de« Musrum«, Herr Franz v. Pulszly, erllilrte um 12 Uh: miltag« die Exposition fur eröffne! und das disti». guiertefie Publilum der ungarischen Hauptstadt begann die Rund» , gange durch die von dem Architekten GaNclmus und dem lvnia.' » lich ungarischen Hoflapezierer Hofimann geschmackvollst decorieüsn Säle, Gestern war«» dir Minister Tlesvll (dem ri» k'öwenault>il an der Nnerlennung gebllhrl). Simonyi und Ncdilunce, Erz. bischof Hajnald, die Vischüse Schlauch und Ipolyi, Äbl Orurß, Gentialconsul Scllvini, zahlreiche Herren und Damen der Aristo» tratie, Oberbürgermeister Math, Ooerftadthnuptmalüi Thaioz, zahlreiche Abgeordnete und »noe« erschien«., Die Nueslellung nmiint im gräflich Karolyi'schen Palai« da« Vestibule und vier Stile ' ein. Zur allgemeinen Lharalteriftit sn lurz bemelll, daß nanit«!-lich do« 17. Jahrhundert iu einer ßlllle oeitrtten ist wie aus leincr ähnlichen »u«stlllung vorher; da« I«. Jahrhundert ift schwächer, aber durch schöne Slllcle, da« 14. und 15. blo« durch lirchliche Ceräthschaflen leprisenlirrl; da» 13. ist durch einen ei»« ^ zigcn Gegenstand oerlrelm; ein Kreuz «m byjanlinischeu Stl/le, d. Vl a i 1«7« vom 17. Februar 1876. 2. Geschäflsbeiich! der »ammei. 3. Ve« richt der I. Tectiou: «) ) betrefssnb die Meßiahmen jur Vrenuholz; <> Über die Eingabe der Vrauernbefitzer wegen Aendernng bcr AolljUgevolschlisttn zum metrische» Mah. 4. Urricht der lll. Sec» lion: ») Über da« Marltroncessioilsgesuch der Oemeuide Vl. Beil und l.) Über je»e« der Ortschaft llulertliurn ; <) llb?r di« Z„< schrifl der lrobner Kammer, betreffend die Aushebung her M«»^ «he«. 5>. Allfilllige sonstige Antrabe. - (Gastspiel.) Wie un« der heutige Theaterzettel ver-lllndet. feden wir heute und im i!ause der l,iichftfc.lglnden T°ge einem hochinterefsanten Gastspiel? entgegen, wie wir ,« an ,.«. ! serer, von der Theater-Hochschule leider so weit entfernten VUHne 854 nur selten zu genieß?,, in der Lage find. Herrn v°n Hell ist e« nemlich gelungen, die gefeierte Künstlerin Frau Mathe«-Nücle!, die als mehrjährige« Mitgliid des Hofburgtheater« be-lanutlich zn den beliebtesten Vilhnencelebriläten Wien« zählte, zu einem kurzen, auf drei Abende berechneten Gastspiele in Laibach zu gewinnen. Dieselbe tritt heule zum erstenmale in der interessanten Dumas'schen Novität „Nlphans", morgen in Sardon's „Andrea" uud ilbermorgen ,n Dumas' «Weib des Llau-d-i u s", da« für unsere Vilhne gleichfalls noch Nougat ist. auf. Wir sind überzeugt, daß sich da« Gastspiel einer so renommierten Kiinftlcrin, wie Frau M at he«-R ö ckel, in Verbindung mit dcn ourzusilhrenden Novitäten als ein genügend zugkräftiger Magnet bewähren wird, um die Gesellschaft slir die hiedmch namhaft erhöhten Kosten schadlos zu halten. Daß sich daher Herr van Hell unter diesen Umständen genöthigt sieht, anstelle der bisherigen einfachen Schauspielpreise si!r die genannten Abende die ohnehin unbedeutend höheren Opernpreise anzusetzen, lann zewiß bei keinem billig Deutenden Anstoß erregen. — (Kr ej m a.j Heute abends coucertiert der Violinist Fruuz Kiezma in de^ ltitaluica in Trieft. — (lLitterung « umschlag) Der schon seit längerer Zeit befürchtete Wilterungsumschlag trat gestern in der That ein und machte sich in einem heftigen, von 9 Uhr früh bis heute fast ununterbrochen andauernden Schneefalle geltend, der unsere schün?» Nllttbäume leider bereits in üppigster «elaubung über-raschle und denselben wol manchen Schaden zugefügt haben dilrfle. trotzdem seitens der städtischen Organe in anerkennen»-werther Weise sogleich die nöthigen Vorsichtsmaßregeln ergriffen wurden, nm die tichtbelaubten Neste durch fleißige« Abschütteln de» Schnees vor Schneebrüchen thunlichst zu bewahren. Dessen« ungeachtet sah man die Gehwege der Sternallee schon wenige Stunden nach Eintritt des Zchueefallc« mit zahlreichen herab' gefallenen Nlllthendolden und Aesten bedeckt. Seit dem letzten Quinquennium verging säst lein Jahr, ohne uns unter seinen Vaden nicht auch emeu Maischnee gebracht zu haben, und so ist gestern denn auch das heurig« Jahr seinen Vorgängern in dieser Hinsicht würdig nachgefolgt. E« wäre sehr zu bedauern, wenn der durch diesen unzeitigen Schneefall angerichtete Schade, wie leider zu befürchten steht, größere Dimensionen annehmen sollte, da wir in dcn jetzigen geschäflSloscn Zeileu in Oesterreich mehr denn ie darauf angewiesen sind, wenigstens von Mutter Natur in ihren Gaben nicht stiefmütterlich bedacht zu werben. — (Rinderpest.) Einer Kundmachung der hohen Landes-desregicrung zufolge ist in der Gemeinde Verzaszla des szor«z:«gcr Lomilales in Ungarn am 11. d. M. die Rinderpest uu« gebrochen, und wurde daher der Viehahndel hinsichtlich dieses Teucheudezlrle« dcn gesetzlich vorgeschriebeneu Veschränlun-gen unterworfen, — (Theater.) „ Der" Pfarrer von K i r ch s e l d ", dessen Zugtraft in der letzten Zeit infolge seiner oftmaligen Auf» sühiungen bervils merklich abgenommen hatte, bemahlte dieselbe bei semcr vorgestrigen Aufführung voll neuem in verstärklem Maße. D«s Haus war iu allen semen Rilumen sehr gut besucht uut> verfolgte da« treffliche Vollsftück. dessen hoher Werth gleich bei sülnem Erscheinen von Klilil wie Publilum Übereinstimmend gewürdigt wurde und sich seitdem in unverminderter Anellennung tlhaltrn ha>. mit regstem, von Scene zu Scene steigendem Interesse nod zeigte sich voll der gerundeten und ersichtlich wohleinstudierlrn Vorstellung in hohem Grade befriedigt. Den Preis des Abends trug auch diesmal Herr Pohler davon, dessen „Wm,r!sevp" ein in allen seinen Theilen ausgeglichene« Meisterstück oramalijcher Darstellungslunst war und ein oerftändnisvollc« Eina/Heu «n die Intentionen dcs Dichter« bekundete. Insbesondere die Scene im drillen Acte, nach dem Selbstmorde seiner Mutler, war mit ergreifender Wahrheit gespielt und riß da» Publilum wiederholt zu stürmischem Beifalle hin. Der „Pfarrer" de« Herrn van Hell war eine Leistung von formvollendeter Viuhe und Gemessenheit und durchweg« mit lünstlerischem Ebenmaße gespielt, da« sich stellenweise, wic namentlich im Abschiede von Anna und ,n der Schlußscene des letzten Acle«, zu jener liesbewcglnben Wirksam» keil steigerte, die eigclUlich den hochNen Preis des Schauspielers bildet. Defstliungeachtct hätten wir ihr gerne ein klein wenig Ge> messeuheit weniger und dafür ein llein wenig äußerlich sichtbare Gefühlsdewegtheit mehr gewünscht und sind überzeugt, daß die im ganzen auherjl «»sprechend« Darstellung des Herrn van Hell durch diesen Tausch nur gewonnen hätte. Die dritte der drei Hauptrollen war in den Händen de« Fräulein Van'ni, welche die sympathische Rolle der „Anna Virlme,er" in sehr gefälliger, sinnigzacter Wcise svrach und spielte, wenngleich au« ihr mitunter mehr d,c klug docicrende Toquette al« die unbewußte Landuuschuld von St, Ialib hei vorguckte. Recht gut beseht waren desgleichen die drei hübschen Episodenrollen des alten Pfarrer«, der alten Vrigitte und des treuherzigen Michel Verndorfer, sowie endlich auch de« Grafen Fmsterblrg, die in Frau Weber und de» Herren Wallhof. Trotz und Seder sehr aufmerksame Vertretung fanden. Ueberhaupt zeichnete sich die ganze Vorstellung durch einr sehr sorgsame Vorbereitung und «ine unständige Regie au«, was sich namentlich in allen Ensemblestellen vortb/ilhaft bemerkbar machte. - (Kurz aber gut.) Die Klagen furter erfreuen sich seit vorgestern einer deutschen Opern-Stagionr, scheinen ublr dieselbe aber nicht sonderlich entzückt zu sein, wenigsten« schreibt die „Klagenfurter Zeitung" von Sonntag den 14 d. M. der erste» Horstellung nachstehenden lurzen, aber an Dcutlichfeit de« Urtheil« nichts zu wünsche» illnia. lassenden kritischen Steck« brief: „Die Operngesellschaft de« Herrn Directors Zinler führte lins gestern Lorying« „Waffenschmied" vor. Wer von den Besuchern nicht so viel Resignation halte, zu lachen, der mußle sich offenbar ärgern über die Zumnlhung des Herrn Ziuter, daß wir dies« Aufführung für eine Opernvorstellung hinnehmen sollen. Wenn wir nicht irren, hat daS villacher Vlalt einmal bedauert, daß die Klagensurter so lange auf die bozner Oper warten müssen; wir verstehen beute den Sinn dieser Vemerlung, Einen ansführlichen Bericht bringen wir nach der zweiten Opernoorftellung, vielleicht wird au dieser etwas zu lob»!! sein," — („Der Hund.") Im Verlage von Paul Wollf in Leipzig sind soeben die ersten drei Nummern der von uns neulich bereits angekündigten neuen illustrierten Keilschrift u»ter dem Titel: „DerHunv, Organ für Züchter und Liebhaber reiner Nassen", redigiert von R. v. Schmiedeberci., erschienen, Aus dem reichhaltigen Inhalt derselben erwähnen wir: Ansprache an die Leser. — Cinige Worte zum Verständnis bezüglich der elterlichen Abstammung der Hunderassen, Von Dr. L. I. Fitzinger. " Der Hundezwinger in Vraunfels, - Ein deutscher Verein zur Beförderung der Zucht reiner Nassen. — Ein Fall von Puer-peralfieber bei einer Nluthündin; Tvd. Ansteckung einer Hirsch» Hündin; Heilung. Mit Abbild. Von Dr med. Ludwia. scheuch. - Die Hunde-Ausstellnng des berliner Iagdclub „Nimrod". -Staupe und Typhus. - Klugheit des Hundes. - Norddeutscher Hetzclub. Rennproposition 1876, — Ausstellung im Haag, -Ausstellung während des hundertjährigen Jubiläums in Philadelphia. — Erste internationale Augslellullg von Rassehunden in Dresden, — Literatur. — Familiennachrichten. — Briefkasten. — Inferate. — Porträts mit ansprechendem Tert von folgenden Hunden: Sellmann. Fred IV. Latch. Neueste Post. "" (Original-Telegramme der „Laib. Heilung.") Berlin, 14. Mai. Der Ezar ist gestern abgereist und heute ln Ems angtlommen. Der deutsche Kaiser halte denselben auf de„ Bahnhof begleilet, woselbst beide in herzlichster Weise Abschied nahmen. Der Czar sagte: „Äuf Wiedersehen in Ems!" Andrassy, Gortschatoff und Bismarck hallen sich vom Czarcn im russischen Palais verabschiedet. Undrafsy reist heute abends ab, Gortschaloff morgen. Konstantinopel, 14. Mai. Außer den bereits be» tannten sind leine weiteren Ernennungen erfolgt. Raschid Pascha ist noch Mininer des Aeußern. — Die vor» gängige Censur der Journale wurde wieder aufgehoben, die Befürchtungen der christlichen europäischen Vevül-lerung sind vollkommen geschwunden. Am Samstag wurden in Salonichi 36 compromiltierte Individuen ver» haftet, und sind noch weitere Verhaftungen bevorstehend. Die Ruhe ist dort vollkommen ungestört. Berlin, 13. Mai. Heute versammelten sich um l Uhr die Vertreter Frankreichs, Italien«, Ödlands. Oesterreich« and Rußlands im Palais des Fürsten Bis. marck, wo ihnen Fürst Gortschaloff das von ihm, Bis. marck und Wndrassy in diesen Tagen vereinbarte Me moire mittheilte. Die Vertreter der dem Drei Kaiser-bunde nicht angehörenden Großmächte nahmen die Mittheilung entgegen, um sie ihren Regierungen zur Kenntnis zu bringen. Sobald unter den sechs Großmächten eine Einigung erzielt ist, werden die vereinbarten Ent-schließungen der Pforte mitgetheilt werden. Bis dahin beschloß man, deren Inhalt geheimzuhalten. Da'vit sind die Conferenzen im wesentlichen beendet, ^bschon noch vertrauliche Besprechungen stattfinden werden. Gortschatoff und Andrassy, welch letzterer morgen eine Deputation hier lebender Ungarn empfängt, reisen murgen abends oder spätestens Montag ab. Morgen nehmen dieselben noch an einer laiserlichen Tafel theil. Der russische Kaiser reiste abends um halb 9 Uhr ab. Telegraphischer WechsellSlils nom 13. Mai. Papier-Rente 66 20. - Silber - Mentt 70—. — ittlil)e, staats-Nnlehen II I 25. — Vanl-Nctien 653 —. Lredil-Nctien 136 30 - London 120-10. — Silber 102 80. K. t. M>'„l,-Du' laten 5 66. — Napoleon«d'°r 9 56. — 100 Nelchsmarl 59 10. Handel und WlkswirtlMMche?. Wochenauswei« der?tationalb,il,s. Derselbe we,«t im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende Veränderungen au«: Nanlulllen-Umlauf fl. 284.753.180. Abnahme fl. 3.476,110; Giro-Einlagen fl. 1.319,230, Zunahme fl. 1 000,446; einzulüsenbe Vantllnweisungen und andere fällige Passiva fl. 3.760,901, Zunahme fl. 1.645,488; Metallschatz fl. 136,597.823, Zunahme fi. 516; in Metall zahlbare Wechsel fl. 11.113,931, Abnahme fl. 154,765; Staalsnolen fl. 1.774.254. Zunahme fl. 354 886; Cscompte fl. 110,206,770, Abnahme- ft? 759.478; Darlehen fl. 30.032.200. Abnahme fl, 606.100. Manufacten. Die Stimmung sängt an. sich mehr zu kräftigen, da« Vertrauen lehrt zurlill. Wie der „Wiener Geschäftsbericht" schreibt, unterhalten die anwesenden Kunden an« Galizie» und Ungarn slir die nächste Wintersaison bereit« eine regere Frage, uud haben noch llberdies manche Ergänzungen au« der nunmehr beendeten Saison vorzunehmen, die Kunden aber aus den westlichen und südlichen Provinzen sind weniger la»f-lustig und wirb ilberhciupt. nicht mehr al« da« »nmtttflbarc Erfordernis zu beclcu grsncht. Die Crrdilverhällnisse werden wol noch immer ziemlich difficil gchandhabt, aber sie bilden nicht mehr so häufig Hindernisse zur Entriernng ucn Geschäften. Im allgemeinen wird das Geschäft zumeist noch von Detailliften beherrscht, da die Grossisten bi« jetzt sich nur in germgem Maßt bethelligen. Lalbach, 13. Mai. Nuf dem heutigen Marlte sind er« schienen: 5 Wagen mit Getreide und 12 Wagen mit Holz. ______________Durch sch n i t t « - P r eis e. Mlt.. Mgz.. Vlll.. Mgz^» fi. ll. fi.j ll. fl, lr. ft.l lr. Weizen pr.Hcttolit. 8^0 9 59 Vntter pr. «ilogr. — 65 —j— Korn „ 5!60 6 17 Eier pr. GMck -1^ -- Gerste „ 4 20 4>65 Milch vr. ^'itcr - 8-------> Hafer „ 3!70 3,85 Rindfleisch pr.Klgr. -48 ------- Halbfrncht „ ------- 6 88 Halbfl^ifch „ —44------- Heiden ., 5 20 5 64 Schweinefleisch ,. —58 - Hirse „ 4 40 4 79 Vchilpsenfleisch „ ^ 30..... Kuluruh ,. 5 si> 5 5 Hähndel pr, Sti'lck — 70 ! - Ecdilpfel100K!logr. 3 25 - Tauben „ -18____ iünsen Heltoliter 12----------- Heu pr. lOO Kilogr. 2!80.- - Erbsen ,. 10------------Stroh „ 265------- Fisolen „ 7—-- Holz, hart., pr. vier l NindSschmalz Klgr. I - Q,-Meter 9 — Schweineschmalz,, 82------- — weichrS, „ 6- Speck, frisch „ - 70------- Wein,roth.,1s>0^il, - -2250 - geräuchert „—75 — -weißer. ,. 20 — Angekommene Fremde. Am 13. Mai. Hotel Ttadt Wie«. Varon, Kfm., Kaniza. - - «ohn. Wolmutsch und Nlilcksthal, Kftte., Wien. — Humler, Prag. kubner, Fabritant, Reichenberg. Hotel Elefant. Wild nnd Gasparisch, Wien. — Oorischel, Kretznitz. — Schwinqshatl, Steiermarl. - »omovz, Ingeniem, Stuhlweißenburg.- - Fisch», Trieft, - Mohg, Ucichenbrrg, — Uupnil, Tschernembl. Vaierlscher Hof. Vauer, Humpoletz. Deutz, Photograph, Graz - Malli, Obertrain, ttaiser von Oesterreich. Säger, Veamter, Steiermarl. ^- i.'ach Anna, l l. VeziilsiichteiS.Valtin, und AbeleS, Wien — 5o« priva, Sagor. Mohren. Wohlmaier, Müller, («raz. - Kocialll'i«!. Hblsm Bre> starica. — Uotter, Geschäftsführer, Wien. - - Innahans, Kfm,. Leipzig._____________________ LollozielMgrn vom 13. Mai. Wien: 13 89 25 03 02. __________Graz: 4 86 32 40 0. Theater. Heute: Fllnfte« Ensemblc.Gaftspiel. AlfonS, pariser Gitle«' ______________bild in 3 Acten von A. DumaS. iliieteorulnzzischi Bcolilichtnü^u in ^,libach. « Z«? Z" ! ^ " ^" 7 U. Mg. 732,8 ^. 7.« NW. schwach Meqen ^., 13, 2 ,. Vi. 730.74 ^. 9,, WNW. schw. Regen ^ 9 .. Ab. 780 «8 ' ^- 7.« NW. schwach Regen ^" 7U.Mc,.,7it2.?4 4- 4.8 SO. schwach Regen ,41'" 14, 2 „ N. , 733.?, -i- 2.« SO. schwach Schnee ' Reg"'' 9 ., Äb ! 735,i -l- 0.6 NW. schwach Regen Sch"" Den l3. dauernder Regen ohne Unterbrechunq. Abe»^ Vlihe in Südwest, ferner Donner. Den 14. bi« 9 lihr oorM^ tag« Regen, dann Schneefall, nachmittag« nnd abend« abwc^ selnd Regen, Starte« Sinlen der Temperalur. Da« Tages""'^ der Wärme am 13. ^- 8 2", am 14, ^- 2 5«, bench«'!»«""'' W_^°_ü"b 113" unter dem Normale. Verantwollliche» N dacteuc: Oltomar Vamberg-. UM'seNbM<^ ?^'. «' ^V ^" ?^3V "" "'"^'^ ^wacher al« in den letzlrn Tagen, die Stimmung aber unverändert fest. sowei, cö sich um die der Nnlaae dienenden Pap"" v^wiegend cherier^ ^° Sp«cul»t.°n«wer.he stellten sich etwa« tiefer, ohne daß eine concrete Nachricht oder auch nur ein abfällige« Ratfonnement im Umlaufe g?vefm ^ »«bruar.) '""'" l.....««90 67- «pril. ) Silberr,nte ^ . . . 7s>9<) ?0 40 Lose, 1839........23« - 240— 1554 .......10b?5 !06 bO „ .8^)........11075 111 2b ^ I860 zn 100 ft. ... I«7- N6 - « 1864........124KU 1»b - D«wa«en-Pfandbriefe .... 1402b 1407b Vrilninuanlehen der Stadl Wien 97— 97 00 v»h:nm ^ ^.^. l . . 100 - 101 - »«.l.zlu ^«."'1 .86- «650 Siebtnbilrlim l , ^"' 1 . . 74 7b 7si 7b Ungarn I l°""°« ! . . 7«. 7? - T»>nau-«e°,ul,trnllge.Lose . . 102 - 10850 Ung. eUenbuhn-Nnl.....U83b 3875 Uug. 'britn.itn«rnl......74 2b 74 75 Wienn «toniVunal. Pnlehen . 9»— 9« 00 «ctien tzo» V«nle». »ngl«>.V2nl........ßtz LO tztz7^ Vunlverew........bg bO ßh.^ , ^a/!fUfrtdlla^n«»lt ^,'».. ^. „ ! O«u> «La« «rebitllnfialt........ 1»9-. 1d92b sreditllnstoll, nng»r..... 1«6 - 12«2ü Depoftlenbanl....... — - — ««compteanNalt...... 650 — 660 - Fllluco-«°nl....... 1«— I6-K0 Hllndel«bllnl........ ^9 k>0 «0 - Viativnalbant . . H58 - ^«0 — Oefierr. «aulgesellschaft .' . . 145-- 146 Unlonbant ........ ^7.5y 57.75 Aerlehrsbanl ....... f,o.__ ^.^ «ttieu von Tranbpsrt-Unterneh-»n»,«u. »lfiilb-Vahn........ilih^o ,^7.f,) itall-Ludw'g.Vahn.....,9mb,.^evn..I°sjl).V»HU . . 1ii«-?b ,24 2l> i!l«yd'Oesellsch........»26 — «2f< — ^ttttlr. ^l,rdweßb«hn . . . . Ibi — Ivl b« I Mnbolss-Vahn.......114^. ,Z45u <3taat«bahn........zß«.^ 266-50 Sndbahn.........79.7^ ^).- Theiß-Vahn........^7. i9«._ Unuarilche Nordastbahn . . . Il Z— 104 — Ungarische Ostbahn.....84 50 35-— Tramwpy-Geselllch......114 bo N5 - v»n«est«schaften. «llg. ilfierr. Vnugesellschaft . . -».- —-__ Wiener Vauaesellschnft..... ^..^ ^..^ Pfandbriefe. «ll«. Ufterr. Vobencrebit . . . 10350 ,04 — Nntioualbanl ö. N. ... 97.^^ ^7.^ Uug. «odencredit......gh.^ ^.75 Prlorltsteu. «lisnbelh.-«. 1. «m.....89.^. 89l)0 »eib.-N°rdb«G.......,04.^ ,^.5^ Franz-Joseph'B.......94... l.^f. O„l. K°rl«l!udw«a«V., 1.«m. . 97 0« 97 50 O^ierr. «orbwes.V.....h?» »7 HO «el» >w^ Sitbciibllrgtr.......6550 ^^ Stu^lsbahn........K8- 1^ GUdUllhn z z,«/.......1097b lAg 5'/.......90b0 ^lü SUddahn. Bon«......-- - ^_.^ Ung. Oftoat)N.......61'80 b» Prtvatlofe. ^^ «redi'-L.......... 156- ^b^, Rudolf«-L......... 18- l»^ Wechsel. Frankfurt.........58 40 Ah0 Hamburg.........564" ^» London .........N9 70 l^O Pari« .........4726 " Veldsorteu. Ducalen .... 5fi.«6 ,r. 5 sl^.^ ^ «ap5le°n«d'or . . 9 « 5» ^ l» " ^ , Preuß Kassenscheine b9„ 95 „ 60 „ "V , Vilber . . - l02.^ ,.,0«^" »rainische Orundentl«ftnng«-0l>lt<'" ^