Vereinigte Laib ach er ZettuM Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr. Zreisag den 2^. October 1817. Ausland. Deutschland. A ^ l? fu ngsi die Frau d. Krüdener im Bäbe zu Scckingsn, in der Näke von Basel eintraf, strömten viele Basler hin, sie zu empfangen. Ihr Einzug war feierlich. Ein Vortrab der zahlreichen Begleitung saug Lie-dcr und Psalmen; ibm folgten etliche Wagen, und d^sen in einiger 'Entfernung dcr I.achtrad, abermals Lieder und Psalme sin.-ßcnb D,e ^rau v, Krüdener verschloß sich ,n
5c>0 Personen seit dem Monate März starben. Der König von Neapel soll krank seyn. Aus Italien schreibt der Korrespondent von und für Deutschland: Die öffentliche Meinung hat zu Mailand für die Oesier, reicher gewonnen, ob schon cs noch bin und wieder Gchreier gibt; und sie mnßte gewinnen, da die Wa rheit nicht lange verkannt bleibt, uud die österreichische Re^ie, rung sich seit der Wiederbesitznabme fortwährend mild und gerecht gezeigt. Keine gewaltsamen Aenderungen, keme Begünstig gung n von Klassen und Kasten: eine Gelin-digkeit im Bestrafen der dsch^en poi'tischen Verbrechen, wie die Verschwörung von Ende i8l^und Ansangs >8l5, und eben so ?ln Hinwegsetzen über kleine Neckereien der Art, d«s nicht genug gelobt lveide-i kann. Kein Käufer oder Besitzer oon Nalloualqütern ist je beunruhiget oder seines erworbenen Eigenthumes beraubt worden. Freilich dat die Gtadt Mailand einige Vortheile größeren Geldumtriebes, zur Zeit des Ü«^ni.» 8t^> lillo, verloren; aber dieser Umtrieb vertheilt sich jetzt aus mehrere kleinere Städte, und das Ganze leitet nicht darunter. Frankreich. Die Zeitung von Bordeaur erklärt das angeblich vorgefallene Duell zwischen zwet Brüdern für eine Fabel; gesiebt jedoch e?n, daß das Gerücht dsvon in Bordeaur verbreitet gewesen; ,,denn (fügt sie binzu) es gibt überall Gaskonier, selbst an den Ufern der G'rönne!" Vom Rheinsirom, n. Oktober. SammtllcheOb^befehlshaberder verschie- denen zur Okkupationsarmee ge^riasn Trup-penkcrps baden vom Herzog von Wellington die Einladung erbalten, sich ins große Hauptquartier nach Camb ay zu begebe,. Es clr-kuliren desfalls verschiedene Gerächte. Einige wollen wissen, daß von eincr neuen Dislokation der Korps die Frage sei. Vielleicht sollen auch nene Maaßregeln wegen VerpfteZung der Trappen qetroffen werden. Diese hat inzwischen b:s jetzt retne Unterbrechung erlitten, und man muß der französischen Regierung die Gerechngkeit widerfahren lassen, daß ste desfaUs mit großer Sorgfalt zu Werke geht. General Frimonr datsei-ne Relse bereits angetreten, und wird im Kommando der österreichischen Truppen durch den FeldmarschaU-Lieutenant v. MarschaU vertreten, der sich zu diesem Behuf aus sei. nem Hauptquartier zu Molshelm nach Kol-ma? begeben bat. Auch die balerischcn und würteülberglsclien Befehlshaber degcben sich zur Konftrenz nach Cambra). Ennge sprechen noch immer von einer Verminderung der Okkupationsarmee , allew bisjetzt schont Nichts yleraufzu deuttn. (Mg, Z.) Paris, dow 5. Oktober. Heute Nachts ist dcc Prozeß über die Steck« nadelverschwürung beendigt worden. ^)ie Verteidiger dcrA-'gettaglen hatten sich bemüht, yarzulyun, daij leliie Verschvörung in oem ^iinie, dsi, das Gesetz mit diesem Ausdrucke vecvludet, bestanden babe, und daß sich das Oanze auf bedeutungslose Worte, aufunge, gründete Gerüchte der müßigen Neugierde be« schranke. Das Geschworuengericht hatnach eincr Verachung von beinahe 5 Stunden er« klart, daß die Angeklagten: Marle tzontre-moulin, Louis .^olltclleau, Dufresne, Moll« tard, Duclos der altere, Bonnet Crouzet weder schuldig seyn, an einer Verschwörung Theil genommen zu haben, die ,Xegiecung,odtr die erbliche Thronfolge zu ocraüdern und Bür« ger und Einwohner gege» die königliche Macht zubcwaffnen, noch dotz man lbnen zur ^an lcgen könne, daß sie d e Anzeige dcr besagten Üer-schwirung nicht, so wle ?s die Gesetze verlangten, gemacht haben. Da die Geschwornen auch alle übrigen Iragen, in welchen der Präsident Ne Hauptanflügspunfts znsammengcsieUthat» te, verneintet,, so wurden die Angeklagten sämmtlich losgesprochen, und aufder^tel« le in Freiheit gesetzt. (S. Z.) An, 20. Juli d. I predigte ein Geistli« 6>er zu Chaumont, indem er von den Versuchungen zur Sunde sprach, in allegorischen Ausdrücken: „Dle (schlänge ist los! wassnct euch , um sie zv. bekämpfen!<< Eln Theil der Zuhörer verwechselte, wie ein Pariser Blatt erzählt, einen Bösen mit dem andern, und kehrte nach Haus mit der Bothschaft, der Prediger habe verkündigt, Napoleon komme Mrück. Eine Frau ließ es sich besonders angelegen seyn, dies zu verbreite.«, und ermunterte junge Leule, auf die Gesundheit des Kaisers zu trinken. Sie brachte es so weit, daß einige Ackersleute eiligst ihr nothwendigstes V»ch verkauften, aus Furcht vordem Krcge, wclcher au^drcchen würde, ^ür dle« sen wohlmeinenden Eifer l^ül nun das Zuchl-polizeigericht zu Chaumont dlese <5run zu dvein,onatl)llchem Gefängniß, 5o ^ranken Geldbußen verunheilt (Mg. Z.) Am 26. giug zu Paris das Gerückt, Madame Manson habe sich vergiftet, und uoch vor ihrem Tode ihrem Belchtoater Ale les eröffnet, was sie vor Gericht nicht gestchen wollte, und lbn zugleich schriftlich cr-wacbtiget, ihre Geständnisse, die sie gleichfalls zu Papier gebracht, der Justiz mttzu« iheUen. (S. Z.) Niederlande. Hinsichtlich der Pensionen der ehemaligen Vesterrnchl,chen Beamten in den Niederlan-e lasse" ^'"""iminister folgenden Beschluß Kraft der Bescblüsse Sr. Maj. vom 3. 8>7. Der Minister der Finanzen, Sir v. Oterleck, Die Arbeiten an den festen Platzen längs der Französischen Gränze werden nnt ausscr-ordentlicher Thätigkeit betrieben. Eharleroi zeigt sich schon als Festung vom erjlen Ran? ge; sie wird die Vormauer des Könlgrelchä der Niederlande an der Gambre werden. Auf einer anderen Gene machen die Arbeiten, welche zu n'tttich und Namur betrieben werden, die Linle der Maas furchwar. (W. 3 ) Großbritannien. Schreiben aus London vom 22. Sept. Unsere consolidlrte Nationalschuld ist gcgen-wartis bis zu 8^MiUionen Pf Sterling angewachsen, wotür jadrllch an Zi'/.scn die ungeheure Summe von mebr als ^/^ Mß- also ^^.?^«".^ ^'/ gcsammten Einku ste de< fuNlscheu Üla,scrtbum^ betrage,,.— Dis ame-rikautsche Marinewud noch iu dieftm«zah« <) große ssriegsschisse gebleckt. Wir glauben, daß diese !ebblnqsbegebren, bereit er-klart, den bekan^en serbischen ssneisen(Viach« ta), welcher den ruf'i'chen General Czerny Georg (wahrscheinlich dennoch auf Befehl des tlu'fjschenPascha) erareisen und entbaup-tenließ, an Nuß land zur Vestrasung auszuliefern. Inzwischen glaubte man, derselbe werbe vorher Mittel und Wcge «»den, siH iu das Innere der Türkei zu siüchtcn. (S. Z) Spanisches ^Amerika. Nach pondo-cr Blättern baben die Pa< trioten Guayana genommen. Angustura iict am 17. Juli. ,0,005) Mann werden nun die Fahnen der Freiheit in ganz Venezuela ausstecken. Das ganze Land am Orinoko ist im Besitz der Patrioten. Der Gouverneur derFcsiunae'l in Altauayana, Fizzerald, woU-te mit der Besatzung durch Brion's Geschwader brechen, um nach Cumana zu entkommen. So aat nun General Bolivar Freiheit, se^ ne Eroberung mit dem General Vaez fort, zusetzen Der spanische Genial Morillc» bat die Insel Mar^arita angegriffen. Die Einwohner vertheidigten flch wütl'.end (S. Z.) Wechsel-Cours in Wien am 18. Oktober lkl7. Eouventionsmünze von Hundert »77 if^