LailmcherMMtlmg. Äl^^ «^^-« Pränumerationspre!»: Im Comptoir ganzj. VR,!*. ^ / > fi. '>, hnlbj. ft. 5's'C. Fill bi« .^»ftlUung in« Hau» ^* lM» » -5.. halbj. .^' lr. Mit der Poji „anzj. fl. l5>, halbj. fi. ?.«», Samstag, 23. November Vnslltlonssebühr bl« l0Zeilen: imaleoll ^^«^« «m. «> lr.. ,m. i V.; ,°nst pr. Ä«ill im. e,r.7«m » f>" 1 <2? Z 5m. IC Ir. u. s. r°. Inscrlionsftcmpel jtbe»m. «»l,. ^.(5 ß Z.« Amtlicher Theil. 3e. l. und l. Apostolische Majestät haben mil Allerhöchster Entschließung vom 15. November l. I. den Ainisterialrath im gemeinsamen Finanzministerium Karl Neislin Edlcn von Sonthausen in Anerkennung seiner ansgezeichncten Dienstleistung das Nitterlreuz des Leopold-Ordens und dem Oberfinanzrathe und Vorstände des RechnungSdcpartements in diesem Ministe-Num Joseph Holzer den Orden der eisernen Krone Gitter Klasse, beiden mit Nachsicht der Taj.en ullergnä« °'8st zu verleihen geruht. Der Leiter des Ministeriums des Innern hat den Aezirlshanptmann zweiter Klasse Moriz Frcihcrrn "luchi,,^ von Schwanberg zum Bezirlshaupt-Mann erster Klasse in Steiermarl ernannt. Nichtamtlicher Theil. Dic UnionsMlei dcs drcirinigcn Königreiches hat am 21. d. in Agram den Pro g rammsen lw urf der national-constilutionellen Partei in Berathung genommen. Der Entwurf lautet: „Unsere Nation, welche vermöge ihrer Vergangenheit und Geschichte, vermöge dcr geographischen Lage dcS von ihr bewohnten Landes, so wie ihrer geistigen Begabung nach angewiesen ist, einci, ehrenvollen Play in den Völlerreichen Ost-Europa's ein» zunehmen, hat es bisher stets verstanden, obschon politisch gespalten, geistig und materiell durch Verhältnisse niedergedrückt und geschwächt, diesen ihren Platz zu be» hupten, indem sie sich an einen mächtigeren Nachbar, "das ilö'mgreich Ungarn," anlehnte, und theils durch eigene Spannkraft, theils aber durch dessen BundcSbeistand in ^t» Stürmen der Zeiten und im Andränge feindlicher ^leincnte eS ermöglichte, die politische und nationale Selbständigkeit der Königreiche Croatien, Slavonien "»d Dalmatien zu bewahren. Durch diese für unser Vaterland gebieterischen Ver° hültnisse erwuchsen eine staatsrechtliche Zusammengehörig, "lt und für die Krone Ungarns gegenüber diesen Königlichen positive Rechte, welche insbesondere in der präg« "'"tischen Sanction neuerer Zeit ihren Ausdruck fanden. .. Angesichts vielsemger "Bestrebungen den Begriff leser Rechte zu verwirren, war es nun dringend gebo» ten und eine patriotifche Pflicht, diefc Rechte der heili« gen StephanS'Krone mit jenen unserer Nation zur po» Mischen und nationalen Selbständigkeit in Einklang zu bringen. Den patriotischen Bestrebungen beider Theile gelang es endlich durch Gesetz-Artikel 1. vom Jahre 1868, den „Ausgleich zwischen den Königreichen Croatien, Slavo« nien und Dalmatien und dem Königreiche Ungarn," diese Rechte in Einklang zu bringen und derart unserem Va» tcrlande theils die alte staatsrechtliche Stellung, welche in der Ungunst der Zeilen gegenüber dessen gesetzlichen Bundesgenossen gestört worden, wieder zu geben, theils aber eine neue rechtliche Basis zu dessen weiteren Fort. entwicklung zu finden. Dieser auf gesetzlichem Wege zu Stande gebrachte nnd von Sr. kaiserlichen und königlichen Apostolischen Majestät, als gesetzlich gekröntem König von Ungarn, Croatieu, Slavonien und Dalmatien, sanctionirtc Aus» gleich bildet einen staatsrechtlichen Vertrag und einen Rcchtsboden, auf dessen Grundlage sich unsere Nation ersprießlich, weil gesetzlich, vollständig entwickeln und jenen Forlschritt in politischer, nationaler, geistiger und materieller Hinsicht anstreben kann, welcher derselben vermöge dcr eigenen Geschichte, der geographischen Lage des von ihr bewohnten Bandes und der geistigen Begabung gebührt. Deshalb ist es im Interesse unseres Vaterlandes geboten, an diesem Ansglciche und Gesetze — der Union mit Ungarn — in der Art und Weise, wie solche zu Stande aclommcn, unverruckt und entschieden festzuhalten, die Ourchfühlnng und pünktliche Einhaltung aller hierin enthaltenen Bestimmungen mit aller Kraft zu fördern und anzustreben, und auch alle Angriffe auf diefeS Gesetz, von welcher Seite auch dieselben kommen sollten, um so mehr zurückzuweisen, als wir erst durch dieses Gesetz cincn unanfechtbaren Standpunkt für unsere Bestrebungen zur politischen und nationalen Selbständig, lcit wieder gewonnen haben, und es deshalb als Nalio« nal-Palladium gegen alle Angrisse hochhalten und dahin trachten müssen, daß sich unser politisch nationales Leben auf dieser Grundlage immer mehr bcsestige und gestützt auf Erfahrungen nach den Anforderungen der Zeit er« weitere. DieS soll und muß unser Bestreben sein, und zu dieser Fahne halten wir. Aber nicht allein die staatsrechtliche Basis unseres Vaterlandes beschäftigt die Gemüther der Patrioten; eS sind noch viele Fragen und Endziele, deren baldige Lö. ung jedes patriotische Herz in unserem Baterlanbe anstrebt. Was die schon lange andauernde Frage der Einver» leibung der Militärgrenze zum Mutterland« und deren Provinzlalisirung und jene DaltmatienS anbelangt, so sind dies Wünsche der Nation, welche im Gesetz-Artikel l. vom Jahre 1868 des obbenannlen Ausgleiches theils eine gesetzliche, theils aber auf Grundlage dieses Gesetzes bereits eine thatsächliche Würdigung gefunden haben. Diese Wünsche sind Wünsche der nationalen Ver-fassungspartei, deren Realisirung dieselbe mit allen gesetzlichen Mitteln anstreben wird. — Die Regelung der Fiumaner Frage, welche auf Grundlage des Ausgleichsgesetzes noch immer als eine offene zu behandeln ist, hängt hauptsächlich von dem Geiste der Versöhnlichkeit, des Vertrauens und der gegenseitigen gerechten Würdigung dcr obwaltenden Verhält» nisse ab, welche Thatsachen geschaffen haben, denen auf alle Fälle Rechnung getragen werden muß. Es ist der feste Wille der nationalen Verfaffungs» Partei, diese Frage mit Rücksicht auf die Bestimmungen deS § lltt des obigen NuSgleichSgesetzes zur Zufriedenheit und in beiderseitigem Interesse zu regeln. Es ist ferner bekannt, daß unsere Verhältnisse eigenthümlich sind und sich nicht mit jenen anderer Cultur« Länder messen können, die theils durch eine dichtere Äe« vällerung und eine mächtig anstrebende Industrie, theils aber durch eine kräftigere Prodiiclionslraft des Bodens im Stande sind, aufcrlegle Lasten mit Leichtigkeit und ohne Verlust an Capital und Wohlstand zu tragen; diesen eigenthümlichen Verhältnissen unseres Landes soll Rechnung getragen und Abhilfe hiefür auf gesetzmüßigem Wege geschaffen werden. Der arg vernachlässigte materielle Wohlstand in unserem Lande bedarf einer besondern Pflege. - Dic Gründung von Credit-Instituten thut uns noth. Eine Hypothclar-Creditbanl für unser Vaterland zu schaffen ist eine besondere Sorge der nationalen Verfassungspartei, ebenso die Regulirung der Flüsse, als. Save, Kulpa und Dräu, Durchführung des Eisenbahnnetzes und Anlegung von Eisenbahnen mit Rücksicht auf die Bedingungen eine« raschen und geregelten Verkehrs und auf den Gestand der Hauplorte im Lande, Hebung der Handels«, Gewerbs-und Agrar-Verhältnisse durch die Anwendung der Pcin-cipien einer ersprießlichen National'Oelonomie, endlich Sorge für die LandeS-Hauplstadt Agram und deren Fortschritt und Gedeihen. (sl'mllellm. Polens Verfajsung vor seiner Zerstückelung. nu^^" ^" der öffentlichen Glälter ist der Mei-^ng, ln maßgebenden Kreisen gehe die Absicht dahin: ein -sä"" zu dem cislcithanischen Ländercomplexe in ^'' nhnllchcs Verhältniß zu bringen, wie Croalien zu z«i n ? ^ einnimmt, «engstliche Gemüther prophe-in il. '^ 6o"fln'le mit Rußland. Waren die Polen ainn Bereinigung den Nachbarn gefährlich? Wornach ^H damals ihr Streben? Wird es jetzt eine andere ^tu„g einschlagen? dan, ^"'^ ^"ae beantwortet uns eine Vetrachlung ihrer nack ^" N"fass.,ng. die zweite mag sich sodann Icder ^ ^cllcben zurcchte legen. Gewiß aber dient der fol- t>a/l Aufsatz znr Richtigstellung unserer Urtheile über 'nertwürdige Voll dcr Polcn. stand c'^ "' b" Spitze ihres Staates ein König «ine w nannten doch damals erschienene Wcrle Polen 0cu Apublil. '" welcher sie drei Stände unterschieden: derse,? U' ^" Senat und den Riltersland. Jedem Worte ""^" ^ "'" uew'sse Rechlsfphäre durch die Nel »> ' ,^'"^ oi'llms!N! «IN Ii!>«sdl.8, d. i.: Gtlv°n .^"'Ne d'c Majestät, bei dem RcichSrathe die "ll' Iici dcil, Riltcrstande die Freiheit, die m''b b^ Voll? Es war ohne politische Rechte, zahlen ^'l)eitsst>,rm dieses „Triumphes" die Säulen « s^""""!- l>nd Ruhe erschütterte, da faßte man ihn, Due ,!'"" ^ I°l,re seitdem verflossen, als ..die Ner 55s?^ Regierungsmängcl" auf. Polen ist an sei- "leltM zu Grunde gegangen, denn es lannle nicht die Meisterschaft der Selbstbeschrünkung, darum fehlte das Gesetz der wahren, d. i. der Freiheit «ller. Nach den großen Religionskriegen bildete sich in den europäischen Staaten der Absolutismus aus, es con-ccnlrirlen sich die Kräfte. Die Stände wurden unterdrückt, die freien Landadeligen verwandelten sich in Höf. lingc und gefügige Werkzeuge der Herrscher, die nur auf große Kriege und Eroberungen ihr Ziel setzten. Die Geschichte hat einen Ludwig XI V. und Karl XII. auf-zuwelsen, und auch in Oesterreich folgten auf die Ver« n.chtung der ständischen Priivalenz ein glücklicher Eroberungskrieg gegen die Türken und die Kräftigung dcr ""'»lichen Macht durch die Umwandlung des ungari-An^ahlrelchcs in eine Ecbmonarchie der Habsburger (W87). Nur Polen folgte dem allgemeinen Huge der historischen Entwicklung nicht, vin Deutschland siegle die absolute Monarchie, indem durch den westphälischeu Frieden die Stünde faclisch in Souverame verwandelt wurden. In Polen allein maßten sich d,e Stände so viele Rechte an, daß ihre Mon-archie m der That eine Republik wurde, die den cen-trallsirten Nachbarstaaten erliegen mußte. Hallen die Polen bis 1697 die Kdnigswahl immer auf ein Mitglied dcr eben regierenden Dynastie gelenkt, so hielten sie dies von nun an sür eine zu große Beschränkung ihrer Freiheit und wühlten, wer ünmer aus ocn ehrgeizigen Großen sich auf einer hervorragenden Stelle bemerkbar zu machen verstanden halle. Und da< mit eS ja keinem Könige einfalle, dem Ncichc für den Fall seines Todes die Erschütterung durch eine neue Wahl zu ersparen, iudem er bei Lebzeiten seinen Sohn zum Nachfolger wühlen ließe, banden sie ihm durch eigene Verträge gerade i» dieser Hinsicht dic Hände. Seit der Zeit Ludwig des Großen s!37^) legte man dem gc. wählten Könige vor der Krönung p:u)lH «>nv«ntH, eine Capitulation vor, Bedingungen, welche dic ersten Könige zu halten nur versprechen, die späteren, fremden schon an der Landesgrenze beschwören mußten. Vor der Krv-nung machte der König eine Art Probezeit durch, in welcher er keines der königlichen Rechte ausüben durfte. Nur Johann Sobicsly, bei der Wahl Feldherr deS Staates, bediente sich sogleich deS CabinelSsiegels, schrieb Reichstage aus und schickte Gesandte an andere Höfe. Der König durste die auch über ihn herrschende Klasse durch AdelSverlcihung nicht ohne Zustimmung des Reichstages vermehren. Die Unwirthfchaft richtete der Adel an, Ordnung sollte der König machen. So verlangte man von Johann Sobiesly bei seiner Krönung in einer Wahlcapitalion, er solle daS Münzwesen reguliren, daS Voll verarme. Dies war allerdings der Fall. aber nur deshalb, weil die im Reichstage ver« sammelte herrschende Kaste das Münzrecht an sich gerissen halte (1(532) und um 5000 polnische Gulden jährlich verpachtete, worauf das Land mit mehreren Millionen Scheidemünze überschwemmt wurde. Da« Richtige kommt immer zur Geltung, und so sahen sich die Feudalherren gezwungen, sollten nicht sie selbst auch Schaden leiden, das Munzrccht unter den Königen auS dem sächsischen Hause wieder zu einem Kronrechte zu machen. Ein König von Polen durfte nur „mit Erlaubniß der Republik" liegende Gründe an sich bringen, nur mit Erlaubniß dcr Republik sich vermalen. Eigentlich regierten die 146 Glieder des Senats, d. h. der ersten Kammer des Reichstages. Sie wurden zwar, mit Ausnahme von Dreien, welche der Adel erwählte, vom Könige ernannt, aber der König durfte keinen absetzen. An ihrer Spitze saß der Erzbischof von Onesen, der Primas des Reiches, und nach ihm der Erzbischof von Lemberg und noch 15 Bischöfe. Die zweite Klasse der Reichsräthe bildeten 37 Woiwooen, oder Kastellane, mit dem Range von Woiwoden. an ihrer Spitze stand alS erster welllicher Reichsralh der Kastellan von 1984 Da der § 5)0 des Ausgleichsgesetzes die Verantwortlichkeit der Landes-Negierung gewährleistet, und hier-über noch kein Verantwortlichteilsgcsetz bistcht, so betrachtet cS dic nationale Verfassungspattei els eine besondere Psiicht. dahin zu wirken, daß diese Verantwortlichkeit durch ein besonderes Gesctz bestimmt werde. Gesetze über Preß- u»d Rede-Freiheit und das Vereinsrecht, über die Unabhängigkeit und Unabsctzbar-feit der Richter sind ebenso zeitgemäß als nothwendig, und die nationale Vcrfassungspaltci betrachtet es als ihre constitutionclle Pflicht, dahin zn wirken, damit hierüber Gesetze im liberalen Sinne erfließen. Die in unserem Vaterlande bestehenden Iustizgesetze in „Civil- nnd staatsrechtlicher Beziehung" bedürfen einer eingehenden Prüfung und es ist nothwendig, dieselben im Geiste des Fortschrittes und in einer gerechten und humanen Richtung verfassungsgemäß den Verhältnissen in unserem Vatcrlande anzupassen und dic Gesetzgebung hierin zu rcrvolllommcn. Der Stand der Grundbücher entsftricht nicht jenen Anforderungen, welche daö Eigenthum auf den Staat überhaupt zu slellen berechtigt ist, damit es vor Allem beschützt bleibe, derselbe genügt auch nicht den Giund-bedingungen zum Bestände cincS Hypolhckar-Credits. Nachdem der Kataster in unserem Vaterlande bereits beendigt ist, so kann unmöglich ein Hinderniß dcm entgegenstehen, damit die Grundbücher im Sinne obiger Anforderungen entsprechend geordnet werden, beider ist es noch nicht gelungen, viele Urbarial-Verhältnisse endgiltig zu regeln, cs wird Sorg? der nationalen Verfassungspartei sein, diese Verhältnisse auf gesetzlichem Wege baldigst und auf Grundlage dcr Billigkeit und Gerechtig-lcit zu ordnen. Der Unterricht und daS Schulwesen erfreuen sich auch nicht desjenigen Aufschwunges, der nothwendig ist, nur daß wir in eine gleiche Stufe mit den übrigen fortschreitenden Cullur-Völlern zu stehen kommen. Die Begünstigung allcr Factoren, welche das baldigste Inslebentrttcn einer Universität in Agram und die Durchführung des hierüber bereits geschaffeneu Ge« setzcs ermöglichen lönncn; Entfernung aller dem entgegenstehenden Hindernisse, Verbesserung des bestehenden Schul- und Unterrichls-SystemS und der Lage der Schullchrcr betrachtet die nationale Verfassungsftarlci als eine wichtige mid besondre Pflicht, auch wirü sic gar nichts unterlassen, um dic bestehenden National-Institute kräftigst zu unterstützen und zur Hebung des allseitigen Fortschrittes der Nalion beizutragen. Dics sind dic Gruudzüge der Ansichten und Ueberzeugungen dcr nationalen VerfassungSpartei, für welche dieselbe ernsthaft und eulschiedcn einsteht, weshalb sie auch mit Zuversicht dic Unterstützung sämmtlicher wahren und edlen"Patrioten, dcncn vor Allem das Wohlergehen und Gedeihen unseres Vaterlandes am Herzen liegt — erwartet." Politische Uebersicht. Vaibach, 24. November. Die „Wr. Abendpost" schreibt: „Ein Wiener Mor-genblall vom 22, d, hat es heute an der Zeit gefunden, seinen Lesern aus den Tagen der Salzburger Mon« archen Entrevue im Jahre 186? angeblich authentische Reminiscenzen zu bieten in der offen eingestandenen Tendenz, dem eben scheidenden früheren Leiter der auswärtigen Angelegenheiten noch einen Stein nachzuwerfen, — Im Gegcnhalt zu diesen angeblichen Enthül» lungen sind wir ermächtigt zu erklären, daß Graf An-drassy gar nicht in die Lage gekommen is«, dem Kaiser Napoleon gegenüber sich in der ihm zugeschriebenen Richtung auszusprechen, zugleich können wir noch beifügen, daß Graf Andrassy, wenn er auch in der Lage ge-wescn wäre, eine ähnliche Aeußerung über die Person und Politik seines Vorgängers nie gcthau hätte." Die ..Aug^b. Mg. Ztg." meldet: Die Gerüchte, daß die baicrische Regierung sich ernstlich mit dem Ge» danken einer Kammerauflösung trage, tauchen immer wieder auf und obgleich sie wiederholt dementirt wurden, scheint dennoch die fortschrittliche sowohl als die clericalc Partei das unmittelbare Bevorstehen einer solchen Maßregel wenigstens nicht für unwahrscheinlich zu halten, denn beide treffen in aller Stille ihre Vorbereitungen zum Wahllampfe. Nach dcr „Südd. Ztg." soll der baierische Landtag, bald nach Schluß der Ncichstagssession einberufen werden. Da das Budget bis zum I. Jänner 1872 kaum mehr erledigt werden könne, so werde vom Ministerium die provisorische Forterhcbung dcr direclen Steuern sür das erste Quartal 1872 verlangt werden. Die feierliche Ueberreichung des goldenen Vließes an Herrn Thiers fand am 18. d. zu Versailles in sehr einfacher Weise statt. Zwei hochbetagte Greise, der Fürst von Ligne und Herr Guizot, waren die Pathcn des neuen Ordensritters und Herr Olozaga vertrat bei der Feierlichkeit, welcher die Minister, der Großlanzler der Ehrenlegion uud einige persönliche Freunde des Präsidenten der Republik, wie die Herren Miguel und Barlhmcmy Saint-Hilairc, beiwohnten, den König Amadeus. Der spanische Botschafter empfing als Gcgen-auszeichnung das Großlreuz der Ehrenlegion, welches ihm schon im Jahre 1847 bei Gelegenheit der spanischen Heiraten verliehen worden war, das er aber bisher nicht tragen konnte, weil die Verleihung in Folge späterer Ereignisse nicht vorschriftsmäßig in die Register dcr Ehrenlegion eingetragen worden war. An die Ceremonie schloß sich ein Diner, Ein Vorlrag des französischen Ministers dcS Innern Herrn Easimir P^ier an den Präsidenten der Republik constatiit, daß der Minister in seinem Ressort durch Streichung von li0 Beamtenstellen bereits eine Er sparn iß von 200.000 FrcS. jährlich bewirkt hat, und brinat neue Vereinfachungen des Dienstes in Vor« schlag. Diese Anträge werden von Hcrrn Thiers genehmigt. Nach der „Augsb. Allg. Zeitung" wird die Ernennung des neuen Polzeipräfccten von Paris, Herrn L^on Renault, von den meisten Blättern sehr günstig beurtheilt. Die Entlassung seines Vorgängers, des Generals Valentin, war bekanntlich eine Concession an die Republikaner, denn einige republikanische Blätter hatten Valentin seine laiserfreundliche Vergangenheit vorgehalten; Herr Thiers verfügte hierauf seine Entlassung. Der neue Polizeipräfcct ist der Sohn eines Thierarztes von Alfort, war nach Vollendung seiner Studien Advo-cat, dann im Justizministerium beschäftigt, und vom 31. October v. I. an Generalsecretär der Polizeipräfec« tur, welche damals Herr Bresson leitete. Frankreich soll es abgelehnt babcn, den Verabredungen einiger Mächte, einen und denselben Vertreter beim König von Italien und bei dem Papste zu beglaubigen, beizutretcn. Es beglaubigte Herrn v. Goulard bei der italienischen Regierung, während Graf Harcourt Botschafter bei dcm Heiligen Stuhle bleibt. In der Repräsentantcnlamlner zu Brüssel inter-pcllille Bara das Ministerium wegcu der Ernennung deS ehemaligen Administrators des Institutes Lan grand, De Decker, zum Gouverneur von Limbur«. Bara trilisirl in scharfer Weise das Verfahren der Regierung und spricht in längerer Rede gegen das Institut Langrand. Der Minister des Innern antwortet, indem er die Ehrenhaftigkeit Dc Deckers hervorkehrt und die, Wahl der Regierung rechtfertigt. Um 5) Uhr wurde die Sitzung geschlossen und eS -wird die Debatte morgen fortgesetzt. Vor dem Parlamcutsgcbändc befand sich ci»c große Menschenmenge und Hölle man hauptsächlich dir Rufe: „ES lebe Gara!" Der Nationalrath zu Bern beschloß, daß der Bund in Wege der Gesetzgebung allgemeine Vorschriften für den Bergbau unter Beachtung dcr in, Artilcl 30 gewährleisteten allgemeinen Handels- und Gewerbe« freiheit aufstellen soll. Der bezüglich dcr finanzielle!» Erträgnisse den Cantonen gemachte Vorbehalt wegen des Bergbanes betrifft hauptsächlich die Salinen. Der „Courier diplomatique" meldet, daß zwischen der Schweiz und Dünemall, durch Vermitlluug der respecliueu Gesandten in Paris, Verhandlungen bezüglich des Abschlusses eines Handelsvertrages eröffnet wurden. Der „Wanderer" meldet dic eingetretene Mini' stertrisis in Rumänien. Die Schwierigkeit in d>l' Lösung der Eiscnbahnfrage hat die Katastrophe herbeigeführt. Voraussichtlich wird bei der Neubildung des Ca-biucts kein Systcmwcchscl stattfinden, und werden einige der abgetretenen Minister wohl wieder in das neue Ea» binct eintreten. In Bnlarcst erzählt mau sich, daß die Minister der Kammer mehrere Depeschen dcr deutsche" und dcr östcrreichisch-uugarischcu Regierung mitgetheilt haben. Die cine dieser Depeschen habe verlangt, daß die Kammer die Angelegenheit der rumänischen Eisenbahn-' obligalionen nunmehr ohne Verzug in annehmbarer Weise ordne, widrigenfalls dieselbe durch ein europäisches Schiedsgericht entschieden werden würde. Eine andere Depesche soll sogar die Eventualität in Aussicht gestellt haben, daß die Moldau und Walachei — nach Abdankung deS Fürsten Karl — von dm europäische" Mächten nur noch als getrennte Fürstcnlhümer, wie zur Zeit des Pariser Vertrages, fortbestehen würde", deren Finanzverwaltung unter Curatel zu stellen märe, bis die Verpflichtungen Rumäniens gelöst seien. Die türkischen Journale veröffentlichen eine Kund' machung der Polizeipräfectur von Stambul, worin die christlichen Einwohner eingeladen werden, während des NamazanS in Gegenwart von Muselmännern nicht zu rauchen (weil den Mohamedancrn im Ramaza», dem 9. Monat ihres Jahres, während der Tageszeit das Rauchen wie das Essen und Trinken verboten ist; Krakau. Die Wonvodcn, d. h. „Anführer," hatten in Kriegszeiten das Contingent ihrer Woiwodschaft zu befehligen. Sie besaßen die souveräne Jurisdiction über die Juden. Sie erwählten sich aus dcm Adel ihres Fürstenthumes einen Viccwoiwoden, welcher während ihrer Abwesenheit ans Rechnung deS Woiwodcn das Volt drückte, das sich beim Könige nicht beschwerte, weil er machtlos war, uno beim Reichslage nicht, weil er aus lauter Bedrückern bestand. Kastellane waren in der ältesten Zeit die Befehlshaber dcr Kastelle, Gurggrafen. In Kricgszeilen führten die Kastellane in Abwesenheit der Woiwoden das Commando über den Landadel. Es gab mehrere Rangstufen in der Kastellanwürde. Die des ersten Ranges mit der Würde von Woiwoden bildeten, wie oben erwähnt wurde, mit den Woiwoden die crste Klasse dcr weltlichen Rcichsrälhe; die 33 Kastellane ersten Ranges ohne Woiwodenwürde bildeten die zweite Klasse weltlicher Reichsräthe; die dritte Klasse wurde von den 49 Kastellanen zweiten Ranges gebildet; die saßen nicht auf Armstühleu, wie alle übrigen Mitglieder des Reichsrathcs, sondern auf Bänken. Die fünfte und letzte Klasse von Senatoren machten die 10 Minister aus. Unter diesen befanden sich als dic vier «rsten der Groß« und der. Hofmarschall von dcm eigentlichen Polen und die von Litthauen. Diesen Vieren lag die Leitung dcr Berathungen des Reichstages ob. Vier Präsidenten! Da sie oft mit einander nicht einig waren, ob ewlm Redner das Wort gegeben, gelassen odcr entzogen werden sollte, benutzte jener Redner die Freiheit, die man durch die Ernennung von vier Präsidenten wahren wollte, und in Folge dessen entstanden die sprichwörtlich gewordenen tumultuarischcn Scenen. Das Haupt des Senates, der Primas, kleidete sich seit 1749 roth w,e «m Cardinal; doch hatte der Papst Benedict XIV. ihm den Cardinalshut verweigert. Allein ein Primas von Polen galt für mehr als ein Cardinal: er verweigerte Cardinälen den Zutritt zum Reichstage. Nach den Gesetzen von 1633 und K>41 durste kein Pole um die Cardinalswürdc ansuchen; sie wahrten die eigene Würde vor der römischen. Die Macht deS Primas übertraf beinahe die des Königs. Jenem wurde Kreuz und Stab. dic Zeichen geistlicher und weltlicher Herrschaft, von scincm Marschall überall vorangelragen und erst vor dcm Audicnzsaale des Königs gesenkt. Die Gerichtsbarkeit war eine Gerechtsame des Adels; er ernannte die 0s; Richter des ssrongerichtes, und „wer richtet, dcr regirt." Doch auch die Minister sprachen Recht und urtheilten im Namen des Königs über Leben und Tod, allein nicht immer und nicht überall, sondern nur im Umkreise von 3 Meilen vom Orte der Resident aus gerechnet, und wenn dcr König reiste, gingen sie ihm voran und durften in einer Stadt vier, zehn Tage vor der Ankunft deS Königs und vierzehn Tage nach seiner Abreise Recht sprechen. Aber der Reichstag konnte ib/c Urlheile umstoßen. So war dafür gesorgt, daß die Entscheidungen des königlichen ssofge-richles, die königliche Würde selbst in dcr Achtung des Voltes zu nichts gemacht wurde. Ein Volk, dem die Meisterschaft der Beschränkung auf dem politischen Gebiete mangelt, wird vergebens nach Vollendung streben. Hiclt dcr König ein sogenanntes Relationsgericht, so entschied doch die Stimmenmehrheit der Neichsräthe; und diese saßen nur um eine Stufe niedriger als der König. Hätte der König an eine Aenderung der verderbli« chen Verfassung gedacht und zu diesem Behufe vielleicht mehrere Feldherren- und Ministerstellcn an Glieder einer ihm ergebenen Familie verleihen wollen, er hätte seine Absicht nicht erreicht, denn die Gesetze verboten solche Verleihungen auch schon an zwei Glieder einer Familie. So vorsichtig war für d:n Untergang Polens gesorgt. Bei dem Ritter stände ist die ..Freiheit." Wer die Freiheit mißbrauchte, verlor den Aoel. Die Freihat mißbrauchen, hieß aber Handel treiben und Mag^ strats-Würden annehmen. Kein Protestant lol>»c» freit, bezicht das Salz um einen vom Reichslage be' stimmten Preis, richtet und straft seine Unterthan"', und wenn er einen Bauer todtschlägt, macht ihn t»e Erlegung von 30 Mark Silber straffrei. So viel >»'b nicht mehr galt dem Adel ein nichladeligcr Pole. ^^ schoß ein Adeliger einen anderen Adeligen, so mußte cc 480 Mark zahlen. Also machten erst 1l! Bauern cl»e" Adcligcu. Ohne Bewilligung des Ritters dürfte der Kö>"9 leiuen von dessen Unterthanen frei machen. In Litthaucu erhielten die getauften Juden die Freiheit, d. h> ^" Adel niederen Ranges von Rechtswegen. . Dcr Adel sandte durch stimmen einhellige Wahl dic Landboteu in den Reichstag, Abgeordnete in dic Oc/ richte. Commissure in die Rechnungslammern, denn a^ das finanzielle Gcbahren lag in dcn Händen dcs ?ldcl'-Polen war eine Republik wie Venedig, und fast glclai' zeitig mit diesen etlag es der äußeren Gewalt. Es ist der Vorgang auf polnische« Reichstags sprichwörtlich geworden; wir wollen die Sache ctwa genauer betrachten. . Die ordentlichen Reichstage wurden alle zw Jahre, ncuu Wochen vor dem Hujammcntritlc, durch ^' culare des Königs berufen; sie dauerten vom Mc">> « nach Michaeli durch ii Wochen und bestanden a"S o^ Senate und dcn Landbotcn d. h. ocn Abgeordneten Ritterschaft. Nur beim Beginne und am ^"dc " Reichstages erschienen die Landbotcn mit dem ^" vcreint vor dem Könige und standen hinter den V«'" der zweitklassigen Kastellane. 1985 mit Sonnenuntergang hört daS Verbot auf, mit Ta« geSanbruch beginnt cs wieder). Das „Fremdbl." meldet: In Kreisen des Hofes zu Madrid bewegt sich das Gerücht, daß dcr „König-Gemahl" der Ex.Königin Isabella, Franz von Assist, an Kiinig Amaoeo ein Schreiben gerichtet, habe. in welchem er nnter Hinweis auf „seine durch die Revo» lulion ihm entrissenen persönlichen Rechte und das ihm er.tzogene Eigenthum" der Geneigtheit Ausdruck gibt, bie „aus der Wahl des spanischen Volles hcrvorge« Mgene Dynastie des Hauses Saooycn" anzuerkennen. Hagesmuigkeitm. Ihre k. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin Maria Immaculata, Gemahlin Sr. l. Hoheit des Herrn Orzherzogs Karl Salvator, sind Mittwoch, den 22. d. M., um 2 Uhr 25 Minuten Nachmittags zu Vrandeis an der Elbe von einem Prinzen glücklich entbundn worden. Die höchste Wöchnerin und der neugeborne Erzherzog befinden sich wohl. Ihre l. Hoheit die durchlauchtigste Frau Erzherzogin -^aria Immaculata haben heute Nachts mehrere Stunden ruhig geschlafen. Die hohe Wöchnerin und der neugeborne Herr Erz-herzog befinden sich den Umständen angemessen wohl. Dr. Johann Boudy. — (Allerhöchste Spende.) Se. l. und t. Npo. stolische Majestät haben den Betrag von zweitausend Gulden zur Bertheilung an wahrhaft bedürftige und wllrdigc Personen in Wien allergnädigst zu spenden geruht. Diese Summe ist der Wiener Polizeidireclion zur genauen Durchführung dieses Allerhöchsten Befehles übermittelt worden. — (Lloyo - Subventio n.) Wiener Blätter melden, daß zwischen dem f. ungarischen Handelsminister und dem Präsidenten der Aoyogesellschaft der Vertrag unlerzeich. net wurde, welcher die Verlängerung der dem ^'loyd zu gewährenden Subvention sicherstellt. — (Die Doubletten-Versteigerung am Joan neu m) in Graz wird nicht am 17., sondern am 27. December stattfinden. Locales. Die Generalversammlung der krain. vand« Wirthschaftsgesellschaft, selche am verflossenen Mittwoch im städt. Rathssaale statt-l^nd, war von etwa 60 Mitgliedern besucht. Herr l. k. Landespräsident v. Wurzbach, welcher °n der Spitze dieser Gesellschaft steht, begrüßte die Ver-lammlung mit herzlichen Worten. Leider aber zeige ein ^Uctblick auf das verflossene Erntejahr, daß dasselbe unter "" Mittelmäßigkeit stand und daß, namentlich im Adels« ^rger Vezirle, vielerorts sogar die herbste Noth — der Hunger — vor der Thüre sei. Redner gedenlt deS durch das StaalSsubvenlionSwesen herbeigeführten lebhaften Auf-chwung« der Gefellfchaft, die erhöhten Anforderungen be« lvnend, welche bei dem jetzigen Fortschrille der Landwirth« schaft an den Verein gestellt werden, und welche eine ge» steigerte Thätigkeit der Gesellschastssillalen um so gebieterischer erfordern, als sich die Varauslagen jährlich vermehren, während die Geldbeträge der Mitglieder immer fpärlicher fließen. Der Herr Präsident gedenlt auch der im verflösse» uen Jahre verstorbenen VereiuSmilglieder: Dr. Ahacic, Herr-schastsbesitzer Äudesch und Pfarrer Slofic; fowie der verdienten allerhöchsten Anerkennung, welche zweien Mitglie» dern des Vereines — Verwalter Pregl und Secretary adjunct Bruß — durch Verleihung des goldenen Verdienst» kreuze« zu Theil geworden. Auch theilt Herr v. Wurzbach der Versammlung die erfolgte Ernennung des t. l. Forst» inspectors von Krain mit; die Gesellschaft sei zwar im Prinzipe gegen die Creirung dieses Postens gewesen, allein die Wahl set auf einen Mann gefallen, von dem man Gutes erwarten dürfe und dessen Thätigkeit der Verein mit lebhaftem Interesse folgen werde. Der Herr Präsident be> zeichnet schließlich die anwesenden Repräsentanten der Schwe» stcrgesellschaften von Graz, Klagenfurt, Linz, Prag, Ngram, u. f. w. und erklärt die Versammlung als eröffnet. Sodann wurde der gedruckt vorgelegte Rcchenschasts» bericht deS Centralausschusses pro 1871 genehmigend zur Kenntniß genommen. In gleicher Weise genehmigte die Versammlung die GesellschastSrcchnung sammt dem heuer neuangeferligten Vermögensinventare (das sich aus einen Werth von 33.02« fl. 6»/, kr. beziffert), fowic die Prä-liminare pro 1872. Secretär Herr Dr. Bleiweis trägt fodann die Ernteberichte und Anträge der Filialen vor;' erstere lauten meist sehr ungünstig, besonders aus Feistriz, Senosetsch, Adelsberg, Planina, dann Rudolfswerlh, Mottling und Ralschach. Referent knüpft daran seine Anträge: die hohe Negierung wolle sofort für die Eiusehung der Local- und Nolhstaudscommissionen, sowie einer bezüglichen Landes» commission Sorge tragen; ferner anordnen, daß in den bedrohten Landcslheile» die Sleuer»Rcalejeculionen ein« gestellt und die weitmäglichsten Steuernachlässe bewilligt werden. Der Herr Vereinspräsident erkennt die dringende Nothlage — auch als Landespräsident — er werde sein Möglichstes lhun, wünsche aber, daß das Land in der Hilfeleistung vorangehe, dann werde er um fo sicherer einen Zuschuß aus Reichsmilleln erlangen. Die Anträge weiden angenommen. Ferner wurde die Gemeinde St. Crucis der Filiale Ratschach einverleibt und der Antrag der Letztern, die ge« scllschafllichen DiplomStaxen von 3 auf 1 st. herabzufetzen, mit der Modification auf 2 fi. angenommen. — Die Filiale RudolsSwerth beklagt sich insbesondere über die Dienst-bolcnnoth und die Demoralisation in der dienenden Klasse; der anwesende Filialvorstand Herr v. Langer verliest hierüber ein ausführliches Promemoria, das diese Zustände mit lebhaften Farben schildert und ein allcS eher als er» freulichcs Bild der eingerissenen Corruption entwirst. Seine Anträge beziehen sich auf eine allgemeine Dienstboten Conscription, auf Handhabung der Vorschriften wegen Dienst-botenbücheln, event. Paßverweigerung und Prämiirung und Belobung braver Dienstboten. Hierüber entspann sich eine längere Debatte, an welcher die Herren: v. Langer, Dr.Bleiweis, Kam, merrach Otto, Vezirkshauplmann Globocnil (auS Steiermarl), v. Gutmannsthal und der Herr Prä» sident thcilnahmeu. — Herr Moboc'nil begründete seinen Statuten.Entwurf eines Dienstboten» Provistonsvereins, und schließlich einigte sich die Versammlung in der Annahme des v. Gutmannthal'schen Antrage« auf Zuweisung der v. Langer'schen Anträge und des obbezeichneten Entwurf« an den Centralausschuß znr Berichterstattung w der nächsten Versammlung. Der Wunsch der Filiale Wippach nach ehester Errichtung der Weinbauschule in Slap führt zu Erörterungen über die Verschleppung der Nckerbauschulangelegenheit, worin Herr Dr. Bleiwcis den Stand der bezüglichen Verhandlungen aufklärt und Hoffnung gibt, eS werde im kommenden Jahre vielleicht theilweife mit dem landwirth-fchaftlichen Unterrichte in Verölin (Unterkrain) begonnen werden können. Für Wippach aber stehen der Annahme des patriotischen Anerbietens des Grafen Lanthieri noch eben nicht unwesentliche Hindernisse rechtlicher Natur im Wege. Schollmayer referirl sodann über die neue For-mirung der Filialen in der Umgebung Laibach«; die Beschlußfassung hierüber wird jedoch vertagt, nachdem nach durchgeführter neuer Gemeinde-Organisation diese Frage ohnehin für das ganze Land zum Nustrag kommen werde. Dem gefellschaftlichen Secret ä'rSadjuntten Bruß wirb hierauf über Antrag Schollmayer'S, von Dr. Vlei« weis unterstützt, der Gehalt einstimmig von 400 auf 600 fl. erhöht. Pie Berichte über die Administration des gesellschast-lichen Vtrsuchshofe« und dcr HusbeschlagS- und Thierarznei, schule werden einfach zur Kenntniß genommen. Landeshauptmann-Stellvertreter Ko «ler hält hieraus einen recht anschaulichen Vortrag über d« Vortheile von Dreschmaschinen, indem er die Landwirthe dringend zur Anschaffung solcher Maschinen ausmuntert und namentlich das Praktische geuofsenschafllicher Benützung derselben bei der herrschenden Arbeiternvth hervorhebt. Damit in Verbindung stellt Herr KoSler den An. trag auf Errichtung eines landwirthschasllichen Museum«, einstweilen mit der Bestimmung zur Aufbewahrung land» wirlhschafllicher Geräthe und Maschinen, legt den bezügli. chen, vom Stadtingenieur Witschet entworfenen Plan und Kostenüberschlag vor, welchem gemäß der CentralauSschuh zur Durchführung deS Baues und Beschaffung der Geldmittel im Betrage von 3000 fl. beauftragt werden solle. — Herr von Gutmannslhal wünscht den Plan durch Borsorge für ein 1. Stockwerk des Gebäudes enlweiterl; dies werde nothwendig werden, sobald die Uckerbauschule errichtet sei. Dann findet er die jetzige Einsriedung d«« Versuchsgartens unzulänglich, es sei eine Mauer herzuftel« len; der Kosler'sche Antrag daher zur Durchführung mit dieser Modification und mit der Ermächtigung zur Aufnahme eine» Darlehens Von 7000 st. an den Eenlralausschuß zu leiten. — Dem gegenüber findet Herr Bürgermeister Desch-mann den ganzen Antrag nicht genügend begründet und delaillirt; fNr cin „Mufeum" feien die Dimensionen de« Gebäudes zu kleinlich, fUr den mindern Zweck aber könne man vielleicht billiger ein anderes Lolale miechen. Er will daher den Antrag zur Enlwersung eines förmlichen Programms an den AuSfchuß zurückgewiefen wissen. Schollmayer und Kosler klären hierüber auf, daß nur der Ausdruck „Museum" unglücklich gewählt, in der That aber ein Ausbewahrungsgebäude für Geräthe und Mafchinen projettirt fei. Nachdem auch der Herr LandeSpräfidenl in Die Ordnung der Berathschlagungen war folgender, "'aßen festgesetzt: 1. Man wählte den Präsidenten der Landboten-lammer, dle man ohne Anstand daS Unterhaus des pol-Men Adels nennen kann. Der Präsident führte den "U el Warschau. Aber ach ! oft wurde dcr Rächstag zer-5 >!.en, ehe man sich über die Wahl dieses Präsidenten "«»gen tonnte. , 2. Prüfung der Wahlen. Hatte jedoch ein Landbote «Mal geredet, so dürfte seine Wahl nicht mthr bean-landet werden, h 3. Vorstellung bei dem Könige und ceremonieller 5,, ,4- hiedurch war der volle Reichstag eröffnet. ES s°"lt>en nun die Punkte verlesen, zu deren Einhaltung ^ die Könige bei ihrer Wahl verpflichtet hatten. Denn ^versäumte leine Gelegenheit, die Majestät an ihre ^ngigl^ zu erinnern. Bei dicser Verlesung dcr Ca» Kün, °"uvu"lte war es nun jedermann gestallet, den ^ zua!^ ""U"' Nichtersüllung cincS oder deS anderen an-ff die?'°"' Die Senatorin thaten dies von ihren Sitzen, z^atidliotcn traten in die Mitte dlS Saales. Dem Nins wußten diese Tage zu Qualen der Hölle werden, nis^ ^ km Wunder, daß Heinrich von Valois dem pol- '^ Throne bei Nacht und Nebcl entlief? ^ welch''' ^" Großlanzlcr trägt die Punkte vor. über » He dtt Senat und die Landbolcn berathen mögen. > Krien ^ werden Ausschüsse zu Vorbcrathungen über > «8 und Frieden und Staatsvertrüge gebildet. I klärt k- ^" Präsident (Marschal!) der Landbolen er- ! alle ' , !^ bmben nicht eher berathen, bis dcr König » erledigten Güter und Aemter vergeben habe. > lüg. ^"nn hicbei der König einen einzigen Adeligen zu« > böte k ^ ^ dieser Einzige die Macht, jeder Land- > vde ?! ^ unerhörte Macht, durch das Wortchen Veto » ^ ^u I>0/vvll1lun (ich erlaube es nicht) oder Nio » "^ xtz^ (nicht zufrieden) jeden Beschluß umzustoßen, denn Stimmeneinhelllgleit alltin erhebt etwas zum Gcsctzc. 8.—10. ES werden für die verschiedenen Zweige der staatlichen Thätigkeit und für die Rechnungslegung des GroßschatzmeisterS Ausschüsse zusammengesetzt. 11. Die auswärtigen Gesandten der Republik stallen ihren Bericht ab. Darüber entstanden nun gewöhnlich entsetzliche Debatten. Denn die hohe Politik wollte jeder verstehen. 12. Die Boten deS Heeres erstatten Vericht. 13. Nun lehrten die Landboten in ihren eigenen Saal zurück, jedoch 18 von ihnen, welche der Präsident auSerwählt, bleiben im Senate zurück, welcher sich in den höchsten Gerichtshof des Reiches unter dem Vorfitze des Königs verwandelt, während das Unterhaus dcr Landboten seine Berathungen vornimmt. 14. Entstand bei diesen durch den oben erwähnten Vctoruf eines Landbotcn wegen Aufhebung der Berathung über irgend einen Punkt Unruhe, so war durch die Gesetze für die größtmögliche Zerrüttung gesorgt. Denn da rief leine Präsidenlenglocke zur Ordnung, da lonnte nicht einem Schreier sein, vielleicht Allen verhaßtes Wort entzogen werden: vielmehr mußte der Marschall seinen Präsidcntenstuhl verlassen, er wurde einfacher Landbole, und aus dem Senate strömten die Reichsräthe herbei, um dcn Wirrwar zu vergrößern. Alle Versammelten ordneten sich nun nach Landschaften. Es wird nun demjenigen, welcher daS verhängnißvolle Veto gerufen, von seiner Partei von allen Seiten zugesetzt, allein oft erblickte derselbe gerade hierin die Gelegenheit, sich im ReichS-rathe bemerkbar und im Vaterland« berühmt zu machen. Entfernte sich der opponirendc Landbote, so hörte die Thätigkeil des ganzen Reichstages auf, der Reichstag war „zerrissen." Das letzte Geschäft cincr sich ordentlich abwickelnden Berathung war die Wiedervereinigung der Landbolen mit dem Senate, gewöhnlich 5Tage vordem sluSeinandergehen. Die berathenen Artikel wurden noch- mals vorgellsen und auch jetzt noch tonnte ein Abgeordneter durch sein Ajv po^aiam alles über den Hau» fen werfen. Wenn daS Ablesen der Arlilel in die Nacht hinein dauert, so bringt man dem Marschall allein ein Stümpfchen Licht, indem die Gesetze von 1078 und 1690 ausdrücklich verbieten, eine größere Unzahl derselben anzuzünden." Lange vor dem Untergange ihres Reiches sahen die Polen die Veroerblichleit der Formel „8i8t,o activitHwm" „ich stelle die Thäliglcit ein" und die unselige Kraft de« „>Iiy iw/n2,1kin" ein. „Diese Freiheit ohne Schranlen wird allezeit den besten Willen der Könige und die Wünsche der weisesten Patrioten vereiteln. Ist eS auch in der That möglich, einen Borschlag auszudenlen, woran weder der Senat, noch der unterste von den adeligen Reichsbürgern etwas auszusetzen fände? Der Zusammenstoß von tausend wider einander laufenden Privalinter. essen, der den Republiken so naliirliche Parteihaß. da» seichte Vergnügen, die Absichten des Königs umzustoßen, die Intriguen der fremden Gesandten, der niederträchtigste und schnödeste Eigennutz verschwören sich, alle Ver-sammlungen der Stände fruchtlos zu machen/' So llagt ein Pole 30 Jahre vor der Zertrümmerung feines Va-tcrlandeS. „Man verwünscht, fährt er fort, das Anden-len deS wie ein HerostraleS berühmt gewordenen Landboten Giöinsly, dcr sich im Jahre 1652 zuerst erfrechte, einen Reichstag zu zerreißen. Man erzählt mit gelster» haftem Schauer, ein Donnerfchlag habe ihn kurz darauf zerschmettert." Die außerordentlichen Reichstage unterscheiden sich von den ordentlichen nur durch die Weglassung der Feierlichkeiten. Als die Polen die Einführung einer besseren Ver, sassung vornahmen, war die Zerstückelung ihres Reiche« zwischen Preußen und Rußland eine beschlossene Sache. DaS nicht adelige Voll konnte durch Polens Untergang, nur yewinnen, ^- "' 1986 Anbetracht, daß der zu erhebende Credit durch die Erweiterung des ursprünglichen Antrages von 3000 auf 7000 fl. sich erhöhe, für die Vertagung gesprochen, wird der Antrag v. Gutmannsthals zum Veschlusse erhoben. Zur Verhandlung der Frage: welcher Bienenstock für unser Land der beste sei, wird iiber Antrag Dr. Bleiweis' ein Comil<> gewählt, bestehend aus denn Herren: v. Langer, Sou van, Canonicus Pollat, den Pfarrern Ieri?, Pore nta, Mesa r, Me nzin ger, P. Sal-vator, dann Dr. Orel, Iugovic und Vod6. Im weilern ward der Ceulralausschuß zur Ausfertigung mehrerer Anerkennungsdiplome an ucrdienstliche Obst-und MaulbeerbaumzUchter ermächtigt. An die Stelle der statutenmäßig austretenden Central» auöschußmitglieder Kosler, Orel, Laßnig,Dimitz, dann des verstorbenen Dr. Ahaöic wurden wiederge» wählt: itosler, Orel, Laßnig, — neugewählt Scheier und Razlag. Das slesulat der Verhandlungen der Bienenzüchter ist bis nun nicht bekannt. — (Geschworne » Nste. *) Am Montag, 20. d., wurden durch das hiesige Preßgericht unter Vorsitz des Herrn Lcndesgcrichloprcisidenten Dr. Luschin in Gegenwart des Herrn Slaatsanwaltes Persche und des Herrn Advocaten Tr. Nobert v. Schrey, als abgeordneten Vertreters der Advocalen-lammer, nachfolgend genannte Geschworne ausgelost, und zwar nach Vorschrift des Gesetzes zuerst die 9 Ergänzungs-geschworcnen : Naglas Jakob, Polzl Franz, Matschck Ferdinand, Koltcl Eduard, Germcl Joseph, Jährling August, Plautz Albert, Dr. Suppantschitsch Franz, Pessial Epiri-dion; fodann die .'lü Hauptgeschworenen: Schantel Franz ^nn., Hofsmann KaU, Lrrcher Georg. Stroj Michael, Acht» schin Karl Haus ^.'ir- 43, Ienatsch Otto, Tönnies Gustav, Debevc Joseph, Sagorz Alois, Kraschowih Johann, Horat Johann, Stmonclli Peter, Winkler August, Ralschitsch Joseph. Dr. Nebitsch Julius, Galle Karl, Sajc Franz, Pelriclc Vafo, Kallin Joseph, Dr. Pfefserer Anton, Piiler Raimund, Kau»Iic Karl, Grcgoric Iofeph, Zois Anton. Freiherr v., Opl Joseph, Voltmann Karl, Mali Franz, Paulin Joseph, Iamschet Johann, Iiul Franz, Tambornino Karl, Achlschin Kaspar, Fortuna Franz, Janeschitz Richard, Karinger Karl, Wintler Johann. — (Die gesammten Ruard'schen Eisenwerte und Besitzungen) in Oberlrain, fUr deren Erwerbung die steiermärkische Creditbank dieser Tage unter-handclle und den Preis von 800.000 fl. durch ihre Bevollmächtigten anbieten ließ, gingen soeben in das Eigenthum der „lramischen IndustriegeseÜschasl" über, und damit wurde auch die von Letzterer lange schon proieclirte Fusion der oberlrainischen Gewerle ins Leben gerufen. Das malerisch gelegene Schloß Veldes bleibt Privaleigenlhum d^r Famille Nuard. — (Der mus ilalische A b end), welcher morgen im Easinoglassalon stallfindet, dllrfte sich durch die Pro-ductionc» der löbl. Capelle des l. l. 79. L.-I.-N. zu einem recht angenehmen gestalten, um so mehr, als uns echtes Pilsener Bier credcnzt werden wird. — (Das bekannte „Terzett") wird sich morgen Abends 7'/2 Uhr in den Localilälen deö Iran; Petlan (Sonz) producircn und den Musikfreunden einen recht ver« gnügten Abend verschaffen — (Ernennung.) Daß l. l. Oberlandesgericht für Cleiermurk, Kärnlen und Krain hat den l. l. Bezirlsge-richtö-Adjuncten in Tschcrnembl, Johann Hudovernigg, über dessen Ansuchen zum k. l. Gerichts-Adjunclen beim l. l. Kreisgerichte in Rudolfswerth ernannt. — (Theater.) Herr Walburg war gestern, wie es heißt, unwohl und aus diesem Grunde wurde stall des angekündigten „Vater der Debütantin" das Bauernfcld'sche Stück „Moderne Jugend" zum zweiten male gegeben. Wir bemer-len mit Vergnügen, daß das ziemlich volle Haus von Stück und Spiel sich gleich gut befriedigt zeigte, daß auch diese Wiederholung, gleich der ersten Aufführung, gerechten An- * Wiederholt abgedruckt zur Berichtigung dcr Nclheufolgc. orderungen fast völlig entsprach. Die hervorragenderen Dar» steller ernteten wiederholten Beifall. — (Diocesanveränderungen.) Der hochw. Herr Barth. Baltazar, Pfarrer in St. Iobst, erhielt die Pfarre DolenjavaS. Oinstesendet 4!1en kranken kraN unü Le8unÄlleit oluie Illeäiciu null oane Ko5teu, Nevaiesciöle Du Larr? von I.0lläoll. Seitdem Seme Helligkeit der Papst durch dc» Gebrauch der delicate« !l«v3!«.',v ,» uclsuchcn. und diese hc>t deu glücklichsten Elfolg gehallt, fa daß der Manu iu wmigen Wochen sci»e Geschäfte wieder besorgen luiinte und sich vollkommen hergestellt suhlte. Da ich selbst so viel Outeö uon Ihrer I^v.,Il,>»<'!<'l-!' genossen habe, so filge ich gerne diesem Zeugnisse meinen Name» bei. Schwester 8t. I.um!>«l-l. Nahrhafter als Fleisch, erspart die 1t.>v,,I«8»:!^i^ bei Gnvach-senen und Kindern 50 Mal ihren Preis in Arzneien. In Blechbüchsen von j Psnud fl 1.5)0. 1 Pfnnd fl. 2.5)0, 2 Pfnnd fl. 4.50. 5 Pfnnd fl, 10, 12 Pfnnd fl. 20, 24 Pfuud st. !!<;. !i»'V!,!<>8<:!i!!'!> ^!>(,!<)!l»t^ in Pulver uud in Tablette!! für l2 Tassen ft. 1.50. 24 Tassen fl 2 50. 48 Tassen ft. 4,50, in Pulver silr 120 Tasse» ft. 10, filr 288 Tassen fl. 20. fllr 576 Tassen st. 36. Zu beziehe» durch Barry on Barry H (5omp. iu V^i«Q, V^^UÜ«<:Ii«H»8« «lr. », in I.HibHoI» Cd Mahr, i» Marburg F, Kolleluig, iu jllagenfurt P. Birlibachcr, iu Graz Gclirilder O^erra nzm ay r. in Innövrnck Diechtl H Fraul, iu Vinz Haselmaycr, in Pest Törül, in Prag I. Fürst, in Brilnu ss. Eder, sowie iu allen Städten bei gnlen Äpolheleru „nd Speceleihändlern; auch versendet das Wiener Hax? nach allen Gegenden gegeu PostanN'eisniig oder Nachnahme, Ncnejle Post. (Origiual'Telettraumle der „Lüil»acber Zeitung.") 2Nien, 24. Vtovenlber. Die heutige ,,Wiener Heitunss ' veröffentlicht die <5rne,l nunss deS Grafen Veust zum außerordentlichen Botschafter a,n britischen Hofe. Brüssel, H4. ?tove>«ber. Vor den« Parlanleutsgebnude fanden wiederholte Volks Änsamnllunssen, Verhöhnung katholischer De-putirten statt. Die Biirgergarden sind im Stadthause marschbereit. Wien, 24. November. Sc. Excellenz Graf Geust ist vorgestern noch von Sr. t. Hoheit dem durchlauchtigsten Herrn Feldmarschall Erzherzog Albrecht mit einem wiederholten Äesnche beehrt worden und geruhten Se. Majestät dcr Kaiser ihn Men, Mittags in Abschiedsaudienz zu empfangen. Gestern Nachmittags ist Sc. Cx< ctllenz, und zwar zunächst nach Mimchen, mit dem Schnell« zuge abgereist. Wien, 24. November. Wie die Morgenblätter melden, hat sich die Cabinetsbildung folgender Weise voll« zogen: Fürst Adolf Auersperg übernimmt das Präsidium, v. Lasscr da« Innere, PretiS den Handel, Banhans den Ackerbau, Chlumchly die ^andesoerlheidigung, Glaser die Justiz. Slremayr Cultus und Unterrticht, wahrscheinlich Plcuer die Finanzen. Berlin, 24. November. Simson wurde mit 2l!1 St. von 276 zum Präsidcnlcn des Reichstages wieder gewählt. Berlin, 23. November. Der Reichstag hat in dritter Lesung das Rcichsmimzgescy angenommen. Die von der Regierung befürwortete Einführung des Drei-ßigmarlstückes wurde abermals abgelehnt. Paris, 23. November. Im December ist eine Zusammenkunft Bismarck's mit Thiers projectirt. Brüssel, 24. November. Wegen eine« Kammerbeschlusses , welcher die die Ernemmg Deckers zum Gouverneur von Limburg bedauernde Tagesordnung verwarf, fanden gestern Abends neuerliche lärmeude Vollszusammenläufe vor dem Königsftalaste statt. Das Voll erbrach die Gitter des Ministeriums der öffentli< chen Arbeiten. Vor einigen katholischen Instituten fanden gleichfalls stürmische Manifestationrn statt. New - ?) 0 rl. 22. November. Großfürst Älexis ist Abends in Washington eingetroffen. Morgen findet dessen Empfang bei dem Präsidenten Grant statt. Telegraphischer 3Uecksell Aclieu 307.60,-i!oudou l 16.85. Silbn 116,05. - K, l Ml!uz-Ducaleu 5.56. ^ i)iapoleoud'or !>.30. Verstorbene. Deu 17. ^Itovember. Frauz Sladic, i.'ederergeselle, alt 31 Jahre, im ^ivilspital; d.m Herru Johann Karl Mger, blirgerl. Hauoelsmaiiu nud Nealitäteubrsitzer, seine Frau Car» line, alt 3A Jahre, iu der Polauavovstadt Nr. N0, und Herr Moriz Frühling l, t, Telegraphenamts Assistent, alt 26 Ial,re, in der Stadt Nr. l'18, alle drei au der ^n»a.eutubercnlose. ^ Dem Herrn Karl Borschitz, Uhrmacher, sein ilind Iuhauna, all 1 Jahr uud 11 Monate, in der Stadt Nr. 47 am chronischen Wassertopfe. Den 18, November. Martiu Zaletel. Knecht, all 31 Jahre, im (iioilspital am EiternuaMelirr. - ssran Ataria Orechigss, HansbcsitzerSwitwe, alt 82 Jahre, iu der St. Pelerö° Vorstadt' Nr, l.!7 au der Wassersucht. Den 11». November. Joses Millauc, Hansmeister, alt 36 Jahre, in dcr Kapiizinervorsladt Nr, 7« au der ^nilsien-sucht, — Maria Bizjat, Kaischleriu, alt 51 Jahre, im Civilspital au C'rschöpsuua. dcr Kräfte. D e u 2 2 N 0 ue in b e r. Dem Mathias Eppich, Civil-Wachmanu, sein Kiud Ioscf, alt ii'/,Jahre, ill dcr Stadt Nr. .'^ am chrouischeu Wasserköpfe. — Maria Pivt, Äettlcvin, alt 5!l Jahre, im Civilspital all dcr allgemeiueu Wassersucht. — Michael Dedevc, Ta^löhncr, alt 31 Jahre, im (iivilspiial au der ^iiugcN' lliberculosc. - Frau Maria Secmauu, biirsscrl. Handel6maui>^ und HansbrsitzrrSwitwe, alt 63 Jahre, iu der Stadt Nr. 232 an der Hehirulähmnna.. — Dem Herru Iohaun Karl Roger, bilrgevl. Handelsmann nud Äealitäteubesitzer, sciu Kind Autou, alt 13 Monate, iu der Polauavurstadt Nr 30 au Fraisen. Den 23. N 0 ve m 0 e r. Gertraud Sterle, Velllersiveib, alt 63 Jahre, im Civilspital au dcr ^'uugentubercnlosf. Angekommene Fremde. Nm 23. November, G^>«<'»»><. Nalogh, t. l. Haiiptmanü, Stcin, — Ialovic, Böh' meu. Hirschler, Kaufm,, und Mllck, Wien. Zclliuig, Billach. — Wallerstein, Prag. - Pristcr, Trieft. Walland, Cilli. — Speudal, Krainburg. — Prolti, Trieft. - Thoma», Steiubiichcl. Boucr, Dechant, Obrrlaibach. — ^'odcs, Sava. — Seemann, Trieft. H««»»«, TV«««. Winter, Kaufm,. Wien. - Lamprccht. Villacl'- — Cpis, ^leicheubrrg. — Nechi3, Acru - ^'alllcr, Fabrican«, ^,'ichtcnbach. — Dr. 'Hlarja, Radmanusdurf. - Prasuilcr, I»' spector, Stein. Fr. Kehl, Kanfmaunsgattin, Stcin, Hl«»»»»«»«. Thoman, l, t. Bergveamtc, Idria. Theater. Heute: Der Vater der Tebutautiu, oder: Loch du»äl- gcsellt. Posse in 5 Abtheiluugru uach dem Französische,! von Boll). ^teteorlilogische UeuUlichlmlgeil ill KaMch. 6 N Mg. 734,3 f'O^l windstill^ ^ Schnee ",0.»u 2^l, 2 „ N. 733 «i -s- 3,, O. schwach «rllbc !Sch>>" l0 , Ab. 733.s>., z- 1« windstill trltlie u.Neg- Trilbe Wilternng anhaltend, Morgens diiuucr Schneesall» Abcuds schwacher Rcgrn. Das TageSmittel dcr Wärme ^ l./ , um 1 2° unter dim Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ignaz v. K l e i n nl a y r. ^^»'l^nl»«»»»!,^^ Wie», 23. November. Das Ixlercssc concenlnrte sich auf dic Äcticn dcr dcldcn Baulianlen, welche uilter ziemlich bedeutender Variation neuerdings stiegen. NauttlUlict! ^1lN^NiNl!U)l. allssemeine östcrreichischc Baubaut wurde bis ilbcr l0l poussitt. Im «chlanteu war starlcs Geschäft iu 5,'loyd-Acticu uud Dampfschiff. Auch eiuigc lHiseul'ahn-Actien warcN i» reger Nachfrage. I,n lkbrincu entwickelte sich das Geschäft miudcr. als au den zwei abgdanfeucu Tagcu uud fchicu ein leiser Zug der Ermattung durch die Spcculatlonslrelfe zu gche"-Nachschrift. Ällmällig machte sich ein immer gegen Schluß besserten sie sich wieder fo weit, daß man um halb 2 Uhr uotirtc: K. ^Ust»,neine Gtaat«s«l>uld. ssUr 100 fl. Gelb Wollr. lIiuh^ltllche Staatsschuld zu 5 p«lt,: in Noten verzinst. Mai-Novembel 58 — 58.10 . „ ^ ssebruar-Auaust 58-- 58.10 „ Silber „ Iäuuer-Iuli . 67 90 68.— „ „ ^ April-October. 67.W 68.— L«sev,1.1839......28i«.— 290.— ^ ^ 1854 (4 "/„) j,n li50 si. 92.— 93,— , ., 1860 zu 500 fl. . . 101.— 101.50 „ ^ 1860 zu 100 fl. . . 115.- 115 50 ., „ 1864 zu 100 fl. . . 142 50 143. -Gtllats-Domäneu-Pflludbriefe zu 120 fl. ü, W. in Silber . . 121.— 121.50 »«. Urundentlastungs-Vbligationen. Für 100 fl. Geld Waare Böhmen .... zu 5 p«lt 98 — 99.— O°l,z«n .... „ 5 „ 75.25 75.75 Nieder-Otsttrreich. . „5« 95. 96.-Oder-Oesteiilich . . ^ 5 ^ 93 - 94 — Siebenbürgen ... ^ 5 ^ 75 5^ 77 __ Stciermai" ... „ 5 . 90— 92 — Ungarn - - .. 5 „ 79.75 ^0.25 l'. Andere öffentliche Aulel,en Donaureguliruugslose zu 5 p(ll. 95.25 95.50 U> «. Eiscilbahnauleheu zu 120 st. ö. W. Silber 5°« pr. Slü«l 10920 109.40 Una, Prämiciiaulcheu zu 100 fl. s.W.(?bft.nled.en, rück- Geld Waare zahlbar 5p». Vetien von Vanflnstituten. <»ell> Wllllrc Anglo-oflerr. Vaul..... 275 50 276.— Oaulvcrciu....... 232.- 234.- Vodcu-lu„a<«. Geld Waare Alfüld-ssiumauer Vahu . . . 185.25 185.75 Vöhln, Westbahu.....262.— 263.— Waare jfran'..I«sevl!«.Vllzn .... 212.50 213 — l.'emberg-E,t^..I2fsyer.«ahn . 169.75 170 25 3°pd, üfierr........409.- 4li.- Oeslerr. Nordweslbahn . . . 223 25 223 75 Rudolfs-Vllhu......il^lX) 167.- Zlebenbürger Vahn .... 17850 179.-- staatsbahu.......397.— 398.— südbahn ........201 90 202 10 Zlld'uordd, Verbiub. Vahn , . 181.— !81 50 Theiß-Vahu.......253, - 253.50 Ungarische Nordoslbahu . . . 166. - 166.50 Ungarische Ostbahu .... 126.— 126.50 Tramway........227.50 228.— »>. Pfandbriefe (für 100 fl.) Allg. . ' Südb.G, 3«/. i. 500 Frc. ftr. Stück 111 - N^ -^ Slldb.-G.i.200fl.z.5«/,für100fl. 92.80 93." Güdb.-Von« 6"/« (1870—74) -. 500 Frcs Pr. Stück , . . 229 — 23l i7 Ung. Oftbahn für 100 fl. . . 87.50 U?.7t, «». Privatlose (per Stück.) «lrcditauftalt f. Handel u. Gew. Geld W°<"l zu 100 st. ö.W......186,^- !«<-^ Nudolf-Stiflung zu 10 st. . . 14.50 1o^" Wechsel l3 Mm.) Geld W°°" Augsburg sllr 100 fl sildd. W. 93 60 98,^ Fraulsurt a.M.100 fl. dctto 98 70 A ^ Hamburg, für 100 Marl «auco 86 70 »" ^ i!c>nb2N, für 10 Pfund slerliuff H7.1.' >^.,^ Pari«,, für 100 Franc« . . . ^5 30 40 " ^?^lr. k. Müuz-Ducatc.. - ü fl. 58 lt. '^- ^ Napolec>u«d'°r . . 9 ^ 31 » ? " 75 „