Laibacher ZkttUNg. Donnerstag den 7. May. Inlandische Nachrichten. L^ibach / dm 4. Ma^. Am letzthin «-.^^^ichn.ul Sonnabende sind Se. Ex:. der I. Q. Hr. Gouverneur hier glücklich eingetrosin, und haben hcute den Land« taq zur Wahl eines Verordneten für das HenoathuM Kram durch eine bündlge Rede an die hausig versammelten Stande w öfnet, wozu der dermalige Hr. Nach, und I. O. Gubermal Sekretär Ioh. Nep. Gr. v. Edling durch die Mehrheit der Stimmen erhoben worden ist. Zugleich ist auch heute, um diesem Tage alle Fey-«rlichkeit zu geben, durch einhellige Wünsche unserer Landesstande der Hr. F. M. Freyh. von V oudon, der unser Land vor der Feinde Einfall sicher stellt, zu einem Landes-witstand aufgenommen worden; das darüber ausgefertigte Diplom wird Sr. Exz. dem Hr.' F. M. von Hrn. Rittmelster Gr. v. Nosenberg zur kroatischen Armee überbracht, und im Namen der Stand« eingehändiget werden. N)ien, den 29. April. Vor einiqe« Tagen verfügten sich beyde Feldmarschälle London und Haddik zu dem Monarchen, und flatteren ihren Besuch ab, der sie sehr freundlich empfieng, und ihnen ver, meldete, daß er sich um sehr vieles besser befinde, und daß cr hoffe, der groß« ten Gefahr schon entkommen zu selm. Er sprach mü beyden Helden nur wenige Worte, und entließ sie mit dem, daß sie ihn bald wieder besuchen sollten. — Von den eigentlichen Krankheitsumstande des Monarchen spricht man hier sehr ver« schieden, überhaupt aber heist's, der Kai« ser habe ein Brust - Aposiem , und man glaubt cs um so mehr, da das ausgeworfene Blut mit vieler Materie vermischt war. Uebrigens haben sich die Ge« sundheitsumstande des Monarchen durch den Gebrauch der von den Aeriten ange-rathmen Eselsmilch dem Ansehen nach so sehr gldtffett, daß Höchstselbe bis is. May scho« nach saxenM^^qch^Z? denken um da einer gesünderm Luft zu gemessen. Die seit einiger Zeit hier allgemein Verbreitete, auch wünschenswerthe Hofmmg eines baldigen Friedens, ist durch den letzten hier eingetroffenm Kurrier nun ganz. lich zernichtet; indem man hört, daß die Pforte nicht allein nichts abtretten will, sondern überdies noch das Vanat von unserm Hof verlangt. Sämmtliche hier anwesende Herren Offiziere haben daher Ordre erhalten, sich eiligst zu ihren Korps zu begebcn. — Der Feldmarschall Haddik ist am 27. des Morgens von hier zur Hauptarmee abgereiset, um das Kommando derselben zu übernehmen. Am 28. ist auch die Abreise des Herrn Fcldmarschalls Baron von Laudon zur Slavonischen , und Kroatischen Armee erfolgt. Zu mehrerer Bequemlichkeit des zu Fuß gehenden Publikums, wird in dem sogenannten Spanicrhof, in der k. f. Burg, die Bastey hinaus eine Brücke verfertiget, um nicht durch das finstere Burgthor ge-h'cN zu müssen; — Ein gewisser in Pen» sionsstand gesetzter Hr. Oberst von Do-mosolly hat mit dem verstorbenen Hrn. General Baron Grcchtler eine Wette gemacht , daß wenn er den Hrn. Generalen überleben sollte/ er aus dessen Erb» schaft 2OQO Stück Dukaten, im Fall aber her Hr. General ihn überleben würde, Herselbe aus semer Hinterlassenschaft 1005. Stück Dukaten zn empfang?» hätte. Da nun der Hr. Oberst diese Wette erprobt hat, so wird er auch die 2002. Glück Dukaten erhalten. Gray , den 28. April. Vorige Woche ist ein Adjutant des Hrn. Oberstlieutenant von Vukassovich in Beglei» tung des Abbe Kremporich, der mit gedachte« Hrn. Oberstlieutenant in Monte- Expresser an den Hof- kriegsrath hierdurch nach Wien gereisel. — Es gchcn Tag täglich von hier häufige Transporte soUx?hl der Rekruten > als auch von Munition für die kroatische A?^ mee theils über Pettau, theils über Laibach ab. Mailand, den 2O. April. Der Her' zogvonAosia, der sich mit der Prinzfssn dcs Erzherzogs Ferdinand Maria There« sia verbinden wird, lMl kürzlich in Abwesenheit des Ercherzogs, um seine noch nie gesehene Braut inkognito kennm zu lernen, mit einem ftinigcn Kavalier, bey-, de a!s französische, Iubclenhandlcr verblei« det, nach Mailand in die Rfsidenz, bot der Prinzessin nncn köstlichen Schmuck zum Verkauf an , und ließ selbigen indessen in ihren Händen, bis der gnädigste Vatee zurückkommen würde, von welchem er scholl wisse, daß er den Schmuck der Prinzessin kaufen werde. Der Erzherzog kömim, sieht, und bewundert den Schmuck, und schickte gleich um den Iubelcuhandler, der abtr nach der Aussage des Gastwirthes schon nach Turin abgereist war. Nachhin entdeckte sich die Sache, und das Vergnügen bey Hose war groß über diese angenehme Ucberraschung. Görz, den 27. April. Gestern ist de? gewesene Bischof von Triest Philipp Graf Inzaghi sammt dcm Domkapitel des hier aufgehobenen Er.blslhums nach Gra-diska übersetzt, und in dcm Besitz des neuen Bisthums ftycrlich eingese^t worden. Chot^m, den 19. April. Briefs alts Fokschan von 14. h. inelden, daß das Karaczaische Korps vereinigt mit einigen russischen Bataillonen bis Fokschan vorgedrungen sey, wo es auf ein türkisches Heer, das aus 3- Baschen, und 8oc>o» Mann bestand, stieß. Ohne langes Bl- sinnen wmde sogleich auf die Feinde los- HedifungM,. Die Feinde wehrten sich anfangs lnit verzweifelter Wuth; da sie aber gar bald einige »oo. von ihnen fallen sahen ,,und der Tapferkeit, mit welcher die vereinigten Truppen fochten, zu widerstehen für unmöglich hielten , ergriffen die Flucht, und das vereinigte Karac;ai-sche Korps nahm Fokschan in Besitz. Dzr Vrrwsi diests Korps dabey besteht W ZQ Todten, und 92,. Verwundeten. Der Verlust der Fcmde, der ungemein grösser war, laßt sich bestimmt nicht angeben, weil sie viele Todte, und Verwundete nach ihrer Gewohnheit mit fortschleppten. Das zurückgeschlagene Türkische Heer hat bey seinem Rückzüge so grossen panischen Schrecken in der Wal--lachey, und vorzüglich in Bukurest verbreitet , daß Fürst Mavrojcni sammt sei-Nem, Leibkorps, und allem Reichthume zur vereinigten Armee übergegangen, und bereits sowohl die Starke, und Stellung der dortigen türkischen Armee, als auch die Befestigung von Bukarest, und Tcr-govis verrathet hat.' Dieser Fürst erhält täglich 30 Rub. nnd ist, — so gut türkisch er ehedem gesinnt war, — nun äusserst über selbe ausgebracht. — Eine Satze aus Petersburg kommend, hat sich hur ebenfalls verbreitet, daß nämlich Hr. F« M. Gr. v. Romanzow das Kamman-do niederlegen , und sich seines Alters wegen in Ruhe begeben wolle. Mitrowttz, den 20 April. Mau Versichert, daß der Pascha von Travnik Mt 2O,ooO. Mann von Kosso Polye an dcn^ Ve.rbasstuß gerückt sey , und nun ungefähr in der Mitte zwischen Gradiska, und Bichacs stehe, wo tr abwarten wolle, welche Festung zuerst angegriffen werde. Da beyde Festungen wahrscheinlich zu gleicher Zeit belagert werden, so wird ihm b^e Wahl sehr schwer werden, und wenn er dann sein Korps theilt, so wird er desto weniger ausrichten. Vor einigen-. T^gen kam ein Gemeiner von Koroli) nach . Oradiska, welcher von Banjalulaausdcr Stlaveren entronnen ist; dieser erzählt, daß m Banjaluka eine Art von Halswe^ he herrsche, wovon vicle McnschiU schnell dahinstürben; man arbeite daselbst zwar stark an Faschinen , wünsche aber doch allgemein Frieden. Scmlin, den 16. April. Gesicr» war also der fürchterliche Tag, nämlich der 15. April, an dem alles schon ansei« «en Sammelplätzen , und MN Angrisse bereit se.n sollte; abcr noch bisher besteht' hier alles in den Märschen einiger Bataillone , die nichts weniqer als forzirt werden. Kur:, es herrscht i^t eine Stille in Rücksicht des Krieges, die cm allgemeines Nachdenken, oder vielmehr eine allgemeine Hosnung eines nahen Fncdlns erwecket. Auch die Türken hier, und um Belgrad scheinen so was zu clnden, indem sie dermal grad gar nichts feindlich es lmternehinen. Hernlaunsiadt, den 17. April. Nach cincm eben aus I'assn eingelangten Schreiben , wagte die türlMe Besatzung ausBcn-der ein?n Ausfall auf das im Aniuckc» zu dessen Belagerung begrisscne Kamens-koysche Korps ,^ nhielt abcr in einem drey-stündigfN hartnäckigen Gefechte aus den russischcn Musketen, und Kanonen eine soltte Ladung, daß bey 300.Osmanen ge- - tödtet, nnd l. Bassa von 2 Roßschwei-ftn, nebst 4. Binbassttl und 15. Gemeinen , die alle schon aufdcrReise nach Ias-sy seyn sollen, gesanM genomnmnvmden. ^ Der Verlust der Russen soll gar nicht - stark ftln. — Das Eencral Elmptische i Korps lst indessen von Vaslui, und Huß ' gegen Galaz vorgerückt, an dessen Stelle «ber sind einige Bataillone aus IM, «nd de? umliegenden Gegend in Huß, VNd Vaslui einmarschirt. oeng, dcn 18. April. Die vorige Woche ist eine Kompagnie von Vukasso-vichischcn Freykors unter dem Schall der Trompeten nach y?ovi im Küstenland ab-geogen. Unter diesen befinden sich 62. Köpfe, die vorhin zwischen den Erwcrb-ungsarten keinen Unterschied gemacht haben sollen. Sie hoffen im Krieg , wo ih-ie Profeßion gegen Fchlde erlaubt ist, ih? Glück bey den Türken zu machen. Di'le Leute lieben ihrm Anwerber, den Hr. Oberliemcnant von Dojsen , so sehr, daß sie ohne ihn durchaus nicht abziehen wollten, und dieser ihnen , um Unordnungen zu verhindern, auf der Stelle nachgeschickt werden mußte. Ausländische Nachrichten. Deutschland. Berlin, den 19. April. Se. Maj. haben Befehl geqeben ,. verschiedene Magazine von allerhand Getreide anzulegen, «us höchster Vorsorge, wenn die bisher Angehaltene strenge Witterung einen Mlß-tvachs, und folglich ein theures Jahr, hervorbringen möchte. — Des Kaisers Maj. haden unserm allergnadigsten König tin Geschenk mit einige« sehr schönen arabischen Pferden gemacht, und sie sind.von dem Fürsten Reuß Sr. Maj. nach Potsdam geftndt worden. Man sa^t, daß Al-lerhöchstdiestlbm einige kostbare preuffische Hengste Sr.Maj. demKaistr wieder mm Ge-genprasent machen wollen. — Die Mili-tarrevüen werden dieses Jahr, wie es sonst gewöhnlich ist, gehalten werden, und der König wird in dieser Absicht die Reise, wie voriges Jahr, vornehmen. Se. Maj. werden daher mit Anfang des Iunius nach Königsberg , und von da nach Elbing rei-scn, wo sich bey 25QOO. Mann der Ost-preußischen Truppen in ein Uebungslager zusammen iehen werden, dann nach Grau» dentz gehen, und aus diesem Lager, wo die'Wcsipreussischen Truppen sich versam-Mlln, nach Berlin zurückkehren. Ildcm Freunde der Weltweisheit, ltnd der Wissenschaften wird die Nachricht angenehm seyn, wie der gelehrte philosophische Schr'ftsteller Hr. Kant, auch durch die königl. Hnld geehrt, und belohnt wird. Ohne das geringste Ansuchen von Snten des Weitweittn, so wie ohne Vorftellun gen von Aöaigsberg ans , hat derselbe vo^ Sr. Maj. eine'attschn'lch? G?hallsvenueh-rung alls d:nl Fond des Oberfchulkolle-giums erhalten. Regensburg, den 76. April. Vor kurzem ist folgendes Reskript an alle Vorsieher der Klöster des seraphischen Ordens in derFuldischenÄiözes ergangeu. Se.hoH-fürstl.Gnaden haben gnadigst zu entschliessen beliebt, daß der sogenanteTertiarienorden des heil. Franzens von nun an in hiesiger Diözes als gänzlich ausgehoben angesehen, und demnach sammtlichm Obern dieses Ordens angedeutet werden soll; sie hatten dafür zu sorgen, daß in Zukunft Niemand mehr in diesen Orden aufgenommen , mit den schon eingeschriebenen aber keine Andacht mehr unter, was immcr für einem Vorwande, oder wie es immer heDn möge, gepflogen werde. Wnd allV Donlmstaö aufden, Platze Nro. 185. in dey von Kleinmayerschs" Buchhandlung ausgegeben.