^6 »5 ^ »843 Taibacher Settung. Dinstag den 38. November. ^ A l I y r i e a- driest, 25. Nov. Die englische Goelette »Margareth", Capicän Mullard, mit einer Ladung im Werth von 70,000 Thaler aus Liverpool kommend, strandete in der Nacht vom 22. October am Cap Lucas, ungefähr 300 Me,len westlich von Ale« xandria. Am 25. schwammen mehrere Beduinen an Bord, während einige hundert andere sich am llfer versammelten. Da deren feindliche Absicht nicht zu verkennen war, so hielt es der Capitän MuNard für rathsam, oas Schiff zu verlassen und sich mit seiner Mannschaft mittelst einer seiner Schaluppen zu retten. Nach einer viertägigen gefahrvollen und mühseligen Fahrt kamen die Sch'ffdrüchigen in Ale« xandria an, und auf Verwenden der Agenten des Lloyd, Herren Briggs et C., stellte S. E. Said Pascha zu deren Verfügung das Dampfboot Vulak, welche« am 27. nach dem Orte der Strandung abging. Man fand zwar das Wrack der „Margarethe, ollein sämmtliche Manufakcurwarcn und andere wcrchvolle Gegenstände waren verschwunden und im Schiffsräume fanden sich nur noch einige Packele Gain, eine Parne Elstn in Stangen und unge» fähr 100 Kisten Weißblech vor. Die Beduinen hat» ten mcht nur die Ladung, sondern sogar die Segel und das übrige Takelwcrk davongetragen. Nach ei« nigen Stunden wurde das Wrak der „Margareth" stott gemacht und nach Alexandria bugsirt. (Iourn. d. öst. Lloyd.) Italien. RoM, 43. Nov. Gestern Vormittag wurde in der St.PcterSkrche nach vorgeschriebenen Gebräuchen Und den üblichen Cerimonien die feierliche Function "ner Seligsprechung abgehalten. Die neue Selige war von geringen Aeltern am 25. März 1715 in "^apel geboren, und zeichnete sich von Jugend auf durch einen religiösen Wandel auS. Im 16. Jahre legte sie aus freiem Antrieb und innerer Ucberzru» gung das Gelübde nach den Ordensregeln des heil. Petrus von Alcantara ab, zog das härene Gewand an und wählte den Namen Maria Francisca von den fünf Wunden unseres Hrrrn Jesu Christi. Ihr ganzes Llben, ein frommes gottergebenes, lebte sie streng ihrem Gelübde so wie dem Wohl ihrer Ne? benmenschen, unter deren Segenswünschen sie in Neapel am 6> Oct. 1791 verschied. Die hiesige Zei« tung hat zu verschiedlnenmalcn den Proceß wegen ihrer Seligsprechung ausführlich berührt. Die Kirche war zu dieser Feier festlich geschmückt, besonders die große Tnbune reich dccorirt und m>t Tausenden von Wachskerzen erleuchtet. Zwei dort angebrachte gro» ße Gemälde st,l!,n Wunder dar, welche die Selige nach ihrem Tobe verrichtet. Erhaben war dcr ?lu» genblick wie nach Ablesung dcs vom helligcn Vaccr bestätigten Altes der Seligsprechung, unterm Schall der Posaunen, dem Geläute dcr großen Glocken von St. Peter und dem Donner der Kanonen, das Blld der Seligen von Engeln gen Himmel getragen sichtbar wurde. Ein gleiches Vlld ward außer der Klrche und ein drittes Vild, eine Vision der Seligen, über dem Haupteingang angebracht. Der Prinz Franz de Paula, Graf v. Travani, Bruder deS Königs von Neapel, war bei der Feier gegenwärtig, dahin« gegen blieben die erwarteten hohen Gäste von Nca» pel aus, vermuthlich wegen der Anwesenheit des Her» zogs von Aumale. Nachmittags erschien dcr heilige Vater in der Kirche, der sein Gebet an die Selige am Haupialtar verrichtete. Das schlechte Wetter, welches seit mehreren Tagen hier herrscht, hat viele Menschen abg»halten dieser Function beizuwohnen. (Allg. Z.) Schweden. Man meldet aus Stockholm vom 7. Nov.: Der furchtbare, den vom Jahre 1836 noch übcr< tl«ff.'nl>e Brand in der Stadt W?x>!) hat sich leider aufs Vollständigste bestätigt. AuSgibrcchln h«ute vor L75 politischen Fragen bei Seite fassen werden. Die Nachricht von der Großjährigk.itscrklärung der Königinn lst in Burgoö, Vlltoria, Bilbao fast cin> stimmig Mit großer Freude aufgenommen worden. D,e Gcntlneile deS Pyrenees" enthält eine Correspondenz vom 30. v. M. aus Saragossa, ter w,r dle nachstehenden Einzelnheiten über den Hergang der Dmge ,n dieser Stadt während der letzten Tage der Belagerung entnehmen. Der Ge> nnal Ccncha hat be» snnem verfahren gegen d>e Hauptstadt von Aragonien die volle Strenge d«S . KriegSgebraucheS walten lassen. Gleich om ersten Tage der Bclagnung ließ «r die Wasserleitung«« abgraben und bemächtigte sich aller Mahlmühlen, bis auf zwei, d»e übrigenS in Folge deS Wassermangels unbrauchbar wurden. Obgleich der General Concha ferner d»e Zufuhr aller LcbcnsMittel nach Sara. yossa streng verbot, und wit allen Kräfttn zu ver« hindern suchte, so fehlte eg in der belagerten Vtadt doch niemals an fr,sch,m Fleisch,, wenigstens für d,e Spitäler, und sowohl dieses als alle übrigen Lc» bensmittel waren immer zu den gewöhnlichen Prei. s,n zu haben. Während der Beschießung der Stadt wurden an cinem Tage 425 Kugeln und Granaten von den Batterien der Belagerer g.worfen. Die Sa. ragossaner ließen «s indessen nichr an einer entspre, chcnden Beantwortung dcS FeuerS der Belagerer fehlen, und sie haben denselben größeren Schaden zugefügt, als sie selbst erlitten; in Saragossa wurden nämlich nur 5 Personen verwundet, der General Concha dagegen hatte unter seinen Truppen 7 Todte und 2ll Verwundete. D»e Auswanderung war siyr start, und man nimmt an, daß im Augenblicke dcr Uebergabe die Hälfte der Bevölkerung die Stadt verlassen hatte. Die Capitulation ist von der Nano. lialgarde w'der den Willen hcS großen Haufens durch» geatzt worden. Der letztere erhob sich >n den letzten Tagen drohend gegen die NaMnalgarde, und «r. klärte, daß er um keinen PrclS von Unterwerfung reden hören wolle. Die Officicre der Nationalgarde, welche diesen Stürm durch Ueberredung zu belchwö» »en suchten, sahen >hr Leben in beständiger Gefahr schweben. Am 25., als das Officiers. Corps mit dem Ayuntamienlo zu gemeinschaftlicher Berathung versalnmelt war, erschien em bewaffneter Haufen unter dem Geschrei: Nieder m>t den Verräthern! vor dem Rothhause, und machte Miene, auf die an den Fenstern erscheinenden Ossiciere Fcuer zu geben. Eo gelang endlich, diesen Trupp zu beschwichtig,n und zu zerstreuen, ober on den folgenden Togen, und besonders am 2?., cineuerlen sich jene Auftritte mit verstärkter Heftigkeit. Der Schaben, den Sa» ragossa durch die Belagerung erlitten hat, ,st ungeheuer; man schlägt denselben, wohl mit einiger Uebertreibung, auf 40 Mill. Realen an. Gewiß ist es, daß die Ernten ,'n der Feldmark von Saragossa fast ganz verloren gegangen sind. Man ist üdrigcnS in Saragcssa überzcußt, daß dcr General Ccncha die Capitulation gewissenhaft in allen ihren Puncten erfüllen werde. Die Nachrichten aus dem südlichen Spanien schildern den dortigen Geist alS sehr ungünstig für die Regierung. Es scheint, daß man sich von einem Tage zum andern einer Schilderhebung in Malaga und Valencia gewärtigen müsse, denen dann ohne Zweifel, wie gewöhnlich, ein großer Theil Andalu« siens nachfolgen würde. Noch lebhaftere Besorgnisse flößt dcr Zustand der Gemüther in den baskischcn Provinzen und in Navarra ein, wtil daselbst bei dcr bekannten Hartnäckigkeit deS dortigen Volks-Charakters jede politische Bewegung eine weit ernst» lichere Bedeutung hat, als in dem ganzen übrigen Spanien, sogar Catalonien nicht ausgenommen. (W. Z.) Großbritannien. O'Conneli hat unterm 11. November abermals cine Adresse an daS Irische Volk ergehen lasse«. Es heißt, die Anklage. Acte gegen O'ConneN und Consort«« sey so abgefaßt, daß dieselben daS Recht haben werden, jedeS einzelne Individuum, welches den verschiedenen Repeal»Versammlungen beiwohn» te, zur Zeugschaft vorzuladen. Da nun die Zahl dieser Individuen in der Anklage selbst auf 3 Millionen geschätzt wird, so konnte das in der That ei« nen Rltsenprozeß geben. (W. Z,) N u st l a n v. Ueder die Fortschritte der schönen Künste in Rußland gelangt wcnig zur öffentlichen Kunde, be. sonders seitdem dos einzige für sie hier bestandene Organ, die Kunstzcitung, redigirt von unserm be» kannten Littraten Kukolnikow, vor 2 Jahren ganz aufhörte. Folgendes ist daS neueste, waS man in dieser Beziehung vernommen: Als die ersten Ge> schichtsmalcr gellen bei uuS jetzt Blüllcw, BrUni und Bassin. BrüllcwS letzter Tag in Pompeji hat seinen Künstler. Ruf auf die Nachwelt gebrach,. Brunis geniales Talent hat sich in seilum Schlau gen.-Regen in der Wüste AiabicnS, bei dcmTurch. zuge der Israelilen , rühmlich erkennen lassen. Ihnen zunächst mochten sich als Maler 2. Nangcs anrei» hen: Kanewskp, von Moller, Sawjalcw und Ccha-neschin. Von Landschaftsmalern zeichnen sich ouS: 674 acht Tagen in einem Futlerhaufen des Areschoug', ! schen HauseS im dichtbewohntesten Theile der Stadt, har derselbe m 18 Stunden, unter dem Wüthen e ineS starken Sturmes, nach deren Verlauf ih« erst Elnhalt gethan werden konnt«, an vier Fünftheile deS Ortes verzehrt, so daß auch von den, seit jener großen Feuersbrunst wieder aufgebauten Häusern nicht mehr als acht stehen geblieben, und an 1400 Personen obdachlos geworden sind. Rathhaus, Rent» amr, Postamt, das Local der Privatbank, das Ge« fängniß, d»c Apotheke, beide Druckereien u. s. w. smo Niedergebrannt; die herrliche Domk>rch« ist g«« rettet. An 3W,00U Rihlr. sollen im Landfonds vtr. sichcrt seyn. Sechz'g Handwerker und sämmtliche Kaufleute haben das Ihrig« verlortN. E»n Hllfs« Comite hatte sich gebildet, und hier kam gestern e>ne Deputation an, d,e sogleich Vortritt bei dem Könige erhielt, der auf ihre Ansprache huldreich oer« sicherte, schon »n dlcscr Angelegenheit den StaalS» roch berufen, und dl«Abs»« Unler» werfung Ssragossa's entbehrlich macht. Eine Correspondenz aus Pcrpignau am lt. d. M. in Pariser Blättern, schreibt: D»eAuflösung der Iusurrectlon von Barcelona rückt heron; gle,ct> nach dem Rückzüge der Central,stcn von G»rona ha« General Prim, nach Bcfttzung jener Stadt, dcn grüßten Theil seineS Geschützes dem Genewl Sanz zug.sendet, und ,n diesem Augenblicke ist Barcelona mit einem Walle von Kanonen umgeben. Eine letzte Aufforderung zur Oessnung der Stadtthore an d»e Truppen der Königinn lst an die Junta ergangen. Fä'Ul di« Antwort verneinend aus, so werden die Laufgiä'hen eröffnet, und daS Feuer der Citadellen w,rt» nach allen Puncien beginnen und fortgcsctzt werd»n, bi< die ^ladt eingenommen «st, denn es ist ausgemacht worden, daß, so wie der Angriff wlc» der beginnt, ke,ne Capitulation mehr zugestanden wird. Prim w»rd im Haupt« Quartier deS Generals Sanz erwartet, und soll zum vorzunehmenden Sturm Mitwirken. Der dermalige Zustand der Dinge ,n Barcelona lönnte Nicht länger dauern. — Nach» schrift. Eben hat ein m» Haupt. Quartiere des Generals Sanz angekommener Courier demselben das MajoritätS-Votum der Kammern mit dcr Auf. forderung überbracht, blS zur Publication deS Ent-wurfcS zu cincr allgemeinen Amnestie, mit welcher daS Ministerium beschäftigt ist, die Feindseligkeiten einzustellen. Laut Nachrichten auS den baskischen Provinzen herrscht dort die befriedigendste Stimmung. Die Pro» vinzial'Deputation von Navarra hat sich gar nicht mit politischen Fragen, sondern lediglich mit den Mltteln zur Vermehrung der Communicatloncn be» schäftigt und auch von rcn übrigen Provinzial-Dc«-putationen läßt sich voraussagen, daß sie d,e bei den nculich.'N Wahlen angeregten FucroS« und andern 'InliaUM FaillatllerZeitMH. ^our-vom 2l. Bovem^li i3^3. ^ , Darl.mitVerl.s.v. I- .829 ^r 2^0 «-0» ^M.) .9. ^ ditto detto detto " 2" l)-, > '^ Wien. Stadt B.>.co'ObI.^ '»''^^"^,.. „ ^ Obl,aat dcralIqem.l"'5U»iar, l '^ l'^' « ^ ^ofkammer. der ältern^,,', «z»-"^"» l bardische,, Schuldo» . der ,„ ^'» l,j4 "" s ^ Fl'»d Ge»ua aufc,e. '" ^ .« ! ,n Laibaci) am 25. Ncvcmbel »ti^. Marltpvelse. „ ^ , Gin Wiener Mehcn Wciycn . . 2 ft, 5l. lr. ^. — Kululuy . . 2 » ^ » __ — HaldfrllHt . — „ — » ^. — Korn . . . 2 » » « ^. __ Gslsie . . . » » 5^ « _ __ Hirse . . - 2 .. iVH " ^ ^ F)circn . . 2 » 24 » ^. Hafcr . . . ' ,, »^___^ Z. 1973. (3) Ankündigung. Ich dringe zur öffentlichen Kenntniß dcs verehrten Publicums, daß ich so eben ciniae Stücke Acticn, sammt da;u gehörigen <'ave- und Kulpa - Dampfschifff-ahrtä- GMschafc. 3. 1952. (2) Nicolai - West. Untt'rfcrtiater fühlt sich .anqenchm ver-psticdter, dcn l'. 'l. 5^)errcn Bcwohncrli Lai-dachl> anzn^iqen, daft cr zu dcn^bcvorstehen-d.'n Nl^Vz^R^Z^^t all's Mögliche allf-gekotta Hal, um sich die Gxust des verehrten Pudliliuos ,^l' el-wcrbcu;,, iil>c>m auster, den ^ maili/iqfalciqstell Galtung^'n von Zuck>'rgedack ^ auch echte ^ftan^sische und Wiener-Devisen, w,clche hier noch nicht zu haden waren, und unter dem Tilel: lc^ l>oll(.'3 ^^nnnc« 6« ?Hriz, 1<:3 in großer Auswahl vorräthig sind, so wie frische 676 Zwei Worobjews, Gaiwasowsky, die Brüder Tscher» nezaw, Sternberg, Frikke, Solnzew, Achtomsky und Borispolez. Van Schlachten « Malern kann nur Sauerweith genannt werden, von seinen bessern Schalem Wllwald, Wassiljew und Kotzedue. Die Bildhauerkunst hat zur Zeit nur wenige Fortschritte in Nußland machen tonnen. Als wesentliche Hindernisse sind anzusehen: Großer Mangel an gutem weißen Marmor, daS rauhe, die Erzeugnisse dieser Kunst so schnell zerstörende Klima, die hohen Preise des Materials. Die Schöpfungen eines Martos und Halbergs sind hier noch im rühmlichsten Andenken, sie gehören aber nicht unserer, sondern einer frühern Epoche an. Die vorzüglichsten unserer gegenwärtig gen jungen Bildhauer: Pienenow, Scawasscr, Te» rebeniow, Iwanow, Namasanow, Klimenko waren Schül«r von Martos und Halberg. An Gelegenhei» ten, sich durch Arbeiten auszuzeichnen, fehlt eS die» sen jungen Künstlern gewiß nicht. Fast in allen Gauen des weiten Reiches werden von der Regierung und Privaten Monumente, Büsten und Sta» tuen zur Erhaltung des Andenkens großer um das Vaterland verdient gewordener Männer, denkwür» diger von ihncn ausgegangener Thaten aufgeführt, die großmüthig hanorirt werden. — Der hier bestehende Verein zur Unterstützung inländischer Künst» ler fährt beharrlich fort, junge Talente für die Kunst mit ollen ihm dafür zu Gebote stehenden Mitteln zu unterstützen. Die Zahl der von ihm Unterhaltenen Pensionäre belauft sich jetzt auf 20. Im vergangenen Jahre hatte der Verein für die seiner Tendenz obliegenden Zweck« die Summe von 17,046 Silberrubel verausgabt. Auf der letzten Ausstellung in unserer Kunst-Akademie waren viele Arbeiten ihrer Zöglinge ausgestellt: unter andern die Zigeunerinn von Maximaw, ein in allen sei' nen Theilen trefflich ausgeführtes Gemälde, das der Kaiser für sich acquirirte; dio Verklärung des Weltheilandes von Borispolez, den er seines eminenten TalenteS wegen auf seine Kosten in diesem Sommer zur vollen Ausbildung nach Icalien sandte. Den Akademiker Iwanow unterstützen der Verein und der Großfürst,Thronfolger noch fartdauernd in Rom, wa er schon seit längerer Zeit weilt und fort» während an einem kolossalen Gemälde arbeitet, die Erscheinung des Messias. Die Kunst und ihre V?r. ehrer werden hier noch lang« den Verlust beklagen, den ihnen der jüngst in Rom erfolgte Tob deS jun< gen Malers Petrowskl) verursachte. Zu seinen letz. t,n m>t allgemeinem Veifalle aufgenommenen Arbei» ten gehören: Die Erscheinung des Engels vor den Hirten, und Hagar mit ihrem Sohne in der Wüste. (W. Z.) Gamanisches Reich. Berichten aus Constant in opel vom 8. Nov. zu Folge, hat der Sultan in Bezug auf Fälle von. Apostasie, Religionsoerachlung, Gotteslästerung ,c. befohlen, daß >n Zukunft alle derlei Fälle vor dem Tribunal des Mufti verhandelt werden sollen. __ BiSher wurde ein der oben erwähnten Verbrechen bezichtigtes Individuum unmittelbar vor einen subalternen Richter eines der Stadtviertel von Con^ stantinopel gezogen. Hier genügte die AuSsag« von zwei fanatischen oder unwissenden Zeugen, um ei» Nen Iilam (richterliche Anzeige) auszufertigen, der, alsogleich nebst dem Angeklagten dem großen Pfor« tenconscil überwiesen, letzteres in die Nothwendig» keit versetzte, nach dem Wortlaut des Gesetzes zu verfahren. Durch den neuen Beschluß des SultanS »vird die außerordentlich ausgedehnte Gewalt, die bisher in den Händen subalterner Agenten und selbst von Privatpersonen lag, dergleichen Händel zu ver« größern und sie binnen wenigen Stunden auf einen Punct zu bringen, wo sie unheilbar werden, heil» satt» beschränkt. — In den Proomzen sollen alle ähnlichen Fälle ausschließend zum Ressort des Mu« schirs oder Gouverneurs gehören, und die Sache, vor Vollziehung des Urtheil«, der Revision des obersten Tribunals d«s Muft» unterzogen werden. (0«st. B.) <5 h i n ». Unter der lleberschrift: „Märtyrerthum des apostolischen Vicars, zweier französischen Missionäre sowie von 250 Christen in Corea" ze,gt der Dublin Pilot an, daß der Geistliche Dr. O'Connell, S<-cretär der Gesellschaft für die Verbreitung des Glau» bens, folgendes zuverlässige Schreiben aus Paris empfangen habe: „Am 26. Mai schrieb der Piocu» rator der geistlichen Missionen zu Macao, Hr. Ll« bols, Nachstehendes an den Bischof von Drustpar,: „Ich emvfing so eben eine sehr traurige Nachricht. Dr. Castro, der apostolische Administrator zu P«« king, meldet mir, daß nach den im Jänner d. I. ihlN zugegangenen Berichten der apostolische V>car in Corea, Dr. Imbert, und die Missionäre Cha. stan und Meuban im September enthauptet wcr^ den sind; 70 Christen wurden gleichfalls enthauptet und 170 strangulirt. Nähere Angaben fehlen noch. Arme Mlsslon von Corea! In China ist d^üglich der Religion alles ruhig." Die verspätete Ankuufe dieser Trauerkunde, aus Corea läßt sich nur dadurch erklären, daß dieses Land den Europäern noch stren. ger verschlossen gehalten wird als früher China und gegenwärtig noch Japan." (Allg. Z ^ Verleger: Ignaz Aluiö Gdler v. Kleiumayr,