^'o^ 36. ^ 1787. Laibacher <1>3 ^ ^ ^ N 44 I! F Dottuerstag den 6. September "Wien. ^^en 16. August hat die eine Hälfte der niederländischen Deputirten die Eh. re gehabt, bei dem Fürsten v. Kaunitz zu speisen, und den i7ten die andere Hälfte die nämliche Ehre genossen. Man behauptet, dieser große Minister hätte für sich gcm; allein einen Plan ent, ^ worfen , nach w-lchem die niederländi- ^ schen Händel vermuthlich berichtigt werden dürften, und Se. Maj. hätten solchen völlig genehmiget. Die Herren Deputirten der Nie-. devlande haben an ihreKomittenten emen ! Kurier abgefertiget, um sie von der gnädigen und väterlichen Aufnahme des !Kaisers zu benachrichtigen: mm, vermeint Zusammentrcttungen wegen den niederländischen Angelegenheiten wären zur Zeit noch nicht gehalten worden. Eben diese abgeschickten Dcputir-ten der niederländischen Stände, nachdem sie ihren Auftrag vollzogen, und am 17. und i8. neuerdings bei Sr tais. Majcst. und am 19. bei den durchlauchtigen Generalgonverneuren Gehör erhalten haben , siengen den 21. a«/ ihre Rückrei«" se nach den Niederlanden anzutretten. M Ss. Majest. habcn geruhet, dem l Verlangen des Hrn. Grafen v. Velgiojo-so zu willfahren, und ihm sciner Wurde eines Bevollmächtigten Ministers in den österreichischen Niederlanden zu entlasse. Die fernere Vesiimnnmg dieses Herrn ist noch nicht bekannt. Unterdessen hat aber der Monarch an seiner Stelle den Grafen von Trautmannsdorf, bisherigen Minister am Mainzerhof und,in den Oberrheinischen und fränkischen Kreise, als seinen Minister in den Niederlanden ernannt. Es werden uun Zubereitugcn in Schö'.lbrun zu einem grossen Festin gewacht, welches der Prinzeßin Theresie von Toskana zu Ehren gegeben wcrdcn soll wahrend der Zeit, welche die Priu-zenin hier zubringen wird. Darauf wird sie über Prag nach Dresden ihre Neise fortsezen , woselbst die Vermählung mit dem Prinz Anton von Sachsen , Bruder des Herrn Churfürsten von Sachsen, vollzogen werden wird. — Man glaubt nuuauch daß die Vermahlung Sv. kön. Hoheit des Erzherzogs Franz mit der Prmzeßm Elijabcch von Würtcmberg aufkünftige Ostern fcstgestzt sey; wenig« sisns wirb stark an dcn hießigen Redoll« tcnsalen gearbeitet, die doch nicht cher als zu jener Zeit eröffnet werben sollen ; bis dorthin werden alle Bälle im Karnt-„evthorthcater gegeben. Ein hiesiger wohlhabender Fnrst hatte vor ungefähr 16 Jahren mit einem hiesigen Frauenzimmer eine Tochter erzeuget, daher er ihr 3022? st. gab, und sie an emenObristlicutenant vcrhcirathe« te> nun aber, da die Mutter gestorben ist, so tritt die Tochter auf, und vev< langt, daß man sie nach der neuen Ge< richtsordnung als ein erbfähiges Kind des Fürsten erkennen solle, der Monarch solle auch gesprochen haben , daß ihr so ,wie den übrigen ehelichen Kindern des Fürstei: die kegitimagebühren^und bestimmte ihr sogleich cm?n ssuvatorn. Alle nieder. Herren Abgeordnete !fmd noch nicht abgereiset: die, so von ihnen uoch zurückgeblieben, werden bei ,dem Fürstell v. Kaunil; zu Mittage spci-ftu. So schleunige Rückkehr hat mau ,uicht geglaubt. Was in den Zusammen-!kunften zwischen den Herren Nicoerläu. ,dcrn und dem Monarchen vorgefallen, lisi noch ein Geheimniß. Nieberlands. Ihre Ebelgroßmogenden, die Her- * ren Staate« von Holland machen grosse Anstalten zum Kriege. Zu Voodegrave bei Woerden ist den Bauern anbefohlen ' worden, ihr Getraid und andere Fvüch- ' te vom Felde zu schaffen. Man sticht ein Lager für 4000 Bürger ab u. s. w. EinDeutscher, der in Haudlungö-geschaften nach Holland kam , besuchte einen seiner Korrespondenten, der ein warmer Pacriot ist« Er erzählte ihm, daß Preußen an den Grenzen Hollands Lager halten. Der Patriot sagte: Pa^ tientia. — Aber der König von Frankreich scheint dieses gleichgültig anzuse' hen? — Patientia. — ^)ev Kaiser wird auch nahe au Holland mit 6oc>cxD Mann erscheinen! Patientia. Was werdet ihr aber thun, wenn die Preußeu einrücken? Patientia. Diese Patientien ohne einer andern Antwort haben den Deutschen auf den Gedanken gebracht, den Hollander zum Nedeu zu bewegen. Er sagte zu ihm : Ich muß euch gestehen , daß ich die I2QOQ fl., die ich euch schuldig bin, nicht bezahlen kann. Ich habe, mein Herr sagte er, mit euch bei unsern politi, ihr sie nicht verstehet, aber daß ihr mir IO0OO st. nicht bezahlen könnet, da ha-l>eich keine Patientia mit euch, ihr seyd Kaufmann, u«d ihr mußt die Handlung verstehen. Ein patriotischer Bnrgershaupt-mann siel zu Amsterdam in eincr patrio< tischen Trnikkompagme vom Stuhle. Er stund allfund sagte: Wohlan meine Herren ! das ist ein Zeichen , daß wir nnner sitzen, sondern auf die Oranischen los' gehensollen. Ergieng— ins Bett.' pohlen. In vorige« Monate ereignete sich in Warschau ein Mangel an verschiedenen Lebensmitteln,- die hiesigen Einwoh-. ner ^"«'thell darüber in Mißvergnügen besonders da man ve» b«n, Niberstuß sowohl des Getraides als des Viehes nicht abschen konnte, woher statt der Abnah -me des Preises der Lebensmitteln, das Steigen derselben käme, und daß mau an Fleisch und Brod Mangel leiden inüs. st, da es doch dem Land nicht an Vieh und Gctraib fehle. Man schrieb dieses dem Eigensinne der Backer und Fleisch« . haker zu. Daher ward bald ein Mittel erfunden dem Uibel abzuhelfen, und das Pblikum zu befridigen. Magenfarr. Den 17. dieß traf die erste Kolon! Kroaten bei uns ein , und seztewnach ge-> haltenen Rasttag ihren Marsch weiters^ nach ViUach b:s St.Patcrnion fort. Den ,9. traf die zweite Kolon ein, hielt Rasttag und wollten den ersteren nachfolgen / als eine Staffele einlief, welche sowohl diese als die erste zum Rückmarsch beor» dcrtt, die zweile Kolon trat auch gleich! ihre Rückreise an, und den 23. traf die erste Kolon wieder ein / die eben nach gehaltenen Rasttag m ihre Heimath ^ zurükehrten. Den 21. rückte die erste> Kolon von thurmschen Infanterieregiment ein, und sezten nach a«5"llen Nast^ tag den 23« ihren wettern Marsch forc in einigen Stunden nach dem Abmarsch! trafdie 2te Kolon von diesen lvbl. Graf v. Thurmschen Regiment über den Loibl und die erste von Kroaten auf den Rück^ marsch von Villach ein ; bei diesen doppelten Einmarsch geruhetm I. K. H. die Frau Erzherzogin Mariana zaMan Kroaten zu übernehmen, Hr. v. Tiß verlangte in sein weitlausia.es Gebäude freywillig 50 Mann; und auf diese Art wurde auf alle hiesigen FreyhäuseV mit Militärchelegt, welches vor den adelichen Hausbestzern mit aller ersmnli-chen Bereitwilligkeit aufgenommen, und sowohl verpflegt wurde, daß sich der gemeine Mann auf den ganzen Marsch solche Rasttage wünscht«, ! Das Leib - Bataillon des löbl, Graf von Thurnischen Infanterie Re< gimeuts hat 37 , nnd das Obrist- ! Bataillon i z Kranke hier zurückgelaf> sen, ersteres wird am iZten d. M. zu Insbruk eintreffen, wo selbe erst ! weitere Ordre erhalten werden. Der Erzherzogin königl. Hoheit gevuheten auch zwölf Offizieren des !löbl. d' Altonfthen Regiments >cden 50 fi. — zu ihver Equiptryng cm-zuweisen« Wird alle Donnerstag auf dem Platz N. «83. im Skn't»erischeli .5iau-st im Gewölbe ausgegeben« ' ^