Zeitung. , Nr. 148. Prä numeration« preis: Im Comptoir ganzj. fi, il, halbj. fi. 5 KU. sslli bic Zustellung ins Haus yalbj, 5» l,. Mit der Poft «onzj. ff, 15, halbj. ?'5<», Montag, 84. Juni. Inseltlon«l,ebül! Für N«ine I»»nate bl« ,n 4 Ze. Juni d. I. aller-gnädigst zn gestatten gerilhl, daß den« Bczirkshaupt-^anne in LÜttcnberg Franz Ritter Premran von ^re«icr st e i n und den Gutsbesitzern Hermann Grafen ">urmbrand-Stnppach, Kümmerer nnd Major ^ D.^ in Ober Radkersbnrg, und Paul Ritter von Henlpel in Fahrenbüchel für ihr opferwilliges nnd ^sulgrciches Wirten znr Linderung des 3ioti)standcs M Gerichtsbezirkc Ober-Radkersburg der Ausdrnck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekannt gegeben N'erde. Nichtamtlicher Theil. Österreichischer Neichörath. ?i>. Sitzung des Herrenhauses. Wien. 21. Juni. . Scctionschef N. u. Moser referiert über das Gc-V, betreffend die Errichtnng und das Privileginm der ^tnreichiich - ungarischen Vank; dasselbe lvird gleich-"Mend mit der Fassung des Abgeordnetenhauses m weiter und dritter Lesung uhile Debatte einstimmig ^gcnollunen. ! Ebenso das Einsührnngsgcsctz zu den Ausgleichs-! Elchen ^Referent Freiherr von W i n t e r st e i n) und 0us Gesetz, betreffend die Erwerbung der nicdcröster-leichischen Südwestbahncn dnrch dell Staat (Referent M'ihcrr uon Haerdtl). Ferner das Gesetz über "lr Theilullg uoll Gebäuden nach materiellen Antheilen. Freiherr v. He in berichtet über die Anwendung des Gesetzes vom ^0. Juli ^>>7 m«f dic Behandlung des Strasgefetzentwnrfes nnd stellt nainens der jnridi^ scheu KolUlnissiull die entsprechenden Anträge, welche ! vom Hause ohne Debatte beschlossen werden' Ritter v. A rncth berichtet über das Gesetz, be-treffond die Regelung der Personal- und Dienstes-Verhältnisse der Zivilfiaatsbedienficten bei der activen Dknstleistnng inl stehenden Heere; das Gesetz wird buf Antrag des Frecherm v. B u r g ohne Debatte ^ blo« in zweiter und dritter Lesung beschloffcn. Die beiden Gesetzentwürfe, womit die Reichsraths-Mhlurdnnng für mehrere Landgemeinden-Wahlbezirke lu Böhmen, Krain nnd Gakzicu geändert wird, klangen gleichfalls zur Annahme (9teferent Freiherr v- H yc). ^ Das Haus befchlicßt ferner das Gefetz über die Besteuerung von Wein und Most in Vorarlberg und im Fürstenthume Liechtenstein (Referent Baron W i n-t er stein) und erledigt schließlich die eingelaufenen Petitionen nach den Anträgen der Ausgleichs-, Finanz-, politischen und Eiscnbahntommission. Die Sitzung wird geschlossen. Der Tag der nächsten Sitzung'wird im schriftlichen Wege bekannt gegeben werden. Die Wsthlbeweguug in Deutschland. Die beiden Fraction«: der großen liberalen Partei Deutschlands haben gleichzeitig ihre Aufrufe für den bevorstehenden Wahllampf erlassen, nnd aus deren Wortlaute läßt sich cunstatieren, daß die beiden Aktenstücke auch im gleichen Sinne abgefaßt stnd. Es war einige Zeit lang vcr-sncht worden, angesichts der gegenwärtigen Umstände eine Einigung der beiden Parteien zu cuiem gemeinsamen Wahlaufruf an das deutsche Volt zu bewirten. Obwol dies nicht gelungen ist, so stimmen beide Kundgebungen ill den leitenden Gedanken und Grundsätzen und m der Erkenntnis der nächsten Aufgaben des , Reichstags so ziemlich überein, und von prmzipiellen Differenzen, welche ein Znsammengehen der beiden Parteien in der nächsten Session verhindern oder erschweren winden, ist leine Rede. Das Gruudthema beider Aufrufe ist durch die Aufgabe der Bekämpfung und Unterdrückung der Socialdemokratie gegeben. In dieser Beziehung erklärt der national-liberale Aufruf, anknüpfend an die Haltung der Partei im aufgelösten Reichstag: „Unsere politischen Freunde werden auch im neuen Reichstage es als ihre erste Pflicht erachten, der Reichsregierung in der Vertheidigung der Grundlagen gesellschaftlicher Ordnung und staatlicher Sicherheit einschlössen zur Seite zu stehen und überall, wo eiue aufmerljame nnd energische Handhabung der bestehenden Gesetze mcht ausreicht, die erforderlichen gesetzlichen Vollmachten nnd Befugnisse oyne Schwanken gewähren. Alle Vorschläge, welche darauf gerichtet sind, in wirksamer Weise die auf den Umsturz oer bestehenden Rechtsordnung und die Zerstörung des bürgerlichen Friedeus gerichteten Angriffe zu verhindern und abzuwehren, ohne die dauernden Garantien unserer schwer errungenen bürgerlichen Freiheit zu gefährden, werden unsere Unterstützung siuden. Aber in voller Würdignng des Ernstes der Lage und der durch die Verhältnisse der Gegenwart unerläßlich gebotenen Mahregeln müssen die Wähler inmittc der jetzigen Er^ regung sich erinnern, daß der Nation unentbehrliche, dauernde Rechte und Freiheiten nicht verloren gehen dürfen, daß eine sociale Krankheit zu hellen ist, nicht allein ihre gefährlichen Synrptome zu unterdrücken sind, und daß eine wahre Heilung nicht von den Ge- setzen allein zu erwarten, sondern durch die freie und thätige Mitwirkung aller Theile des Voltes be- dmgt ist." Andererseits hebt aber der national-liberale Aufruf auch die übrigen wichtigen Aufgaben des Reichstags hervor, die über den Maßregeln gegen die Socialdemokratie nicht versäumt und vernachlässigt werden dürfen. Die Fortschrittspartei erklärt in ihrem Aufruf, daß der Kampf gegen die Socialdemokratie für sie keine neue Aufgabe fe,, sondern daß fie denselben seit dem ersten Auftreten Lassalle's geführt habe. Ueber die Art, wie derselbe nun mit allen Kräften des Staats fortzusetzen sei, sagt der Aufruf: «Die deutsche Fortschrittspartei erwartet einen bleibenden Sieg der staatserhaltenden Kräfte nur auf dem Boden des gemeinsamen Rechtes. Sie verlangt von der Regierung rasche und starte Niederwerfung jedes Verfuches emer gewaltsamen Bedrohung der Rechtsordnung, strenge nnd unparteiifche Handhabung der Gesetze gegenüber jeder Ausschreitung. Vie ist bereit, jede Vorlage der Regierung vorurtheilsfrei zu prüfen, welche Verbesserungen der bestehenden Gesetzgebung in dieser Richtung anstrebt. Aber die Fortschrittspartei muß es ablehnen, den Gegensatz der Klassen, wie ihn die Socialdemokratie thatsächlich aufreißt, gesetzlich anzuerkennen. Auch über diesem Kanipfe wird die deutsche Fortschrittspartei wie bisher memalb vergessen, alle diejenigen Einrichtungen kräftigst zu fördern, welche die Hebung der Arbeiter in wirth-schastlicher, intellectueller und sittlicher Beziehung bezwecken. Was wir bekämpfen, ist die Geltendmachung von Sonderinteressen, dnrch welche Staat und Gesellschaft zersetzt werden. Darum treten wir allen Versuchen entgegen, welche das derzeitige Daniederliegen unserer nnrthschaftlichen Verhältnisse zur Bildung einseitiger Interessenparteicn benutzen möchten, um gleich der Socialdemokratie für ihre nicht selten durch eigene Schuld geschädigten Interessen Staatshllfe auf Kosten aller übrigen zu fordern." Die übrigen politischen Fragen erledigt der Aufruf der Fortschrittspartei ganz kurz nnd erinnert nur daran, daß der Reichstag, für drei lange Jahre ge wählt, in diesem Zeitraume die schwerwiegendsten Fragen der wirthschaftllchen Ordnung, der Organisation der Reichsverwaltnng und der künftigen Gestaltung des Militärdienstes zu entscheiden habru wird. Es gilt, den Voltshanshalt gegen neue Steuerbelastung, große Erwerbszweige gegell Beunruhigung durch bedenkliche Projekte, wie Tabatsmonopol, Reichscisen-bahncn lc,, sicherzustellen. Imilleton. "le plMschen Veränderungen der Mond-oberstäche. ^Selbst der Praktischeste aller Menfchen, nach iiii^?" Zcitbegriffen ein folcher, der nur persönlich >>,Mhe Interessen hegt, hat gewiß irgend einmal bei ^IMigem Aufblicke znm Monde Ncugierde über defsen ^,'^sfeuheit empfunden nud etwelche Betrachtungen d ^lucr angestellt. Dnrch diefe naive Nengierde wird y«l, fernliegende Thema von Allgemcininteresse, ab-^'ehen von denl speziellen wissenschaftlichen der Astro-^Men, Geologen, Physiker. Dell letzteren wird durch ^ nahe Verwandtschaft der Erde mit ihrem Satel-h^„"lld der allgemeinen Analogie ihrer respective» . Ulln^, Formationen, welche die Selenugraphen o3"^ben, mancher dnntle Punkt in der Vor-"M)ichte unseres Planeten erhellt, sick .^ltige der hervorragendsten Astronomen haben Nü s'" ^i^ Linie der Bcobachtnng der Munduber-dcul ^widmet, und ihre Forschnngeu sind dnrch be-^"^Ude Resnltate gelohnt wurden, doch erübrigt noch w,, vieles auf diefem Forschuugsgebiele. Beer und Ve^' svlme Schmidt zn Athen haben sich besondere ka, kuste um die Selenvgraphic erworben, nnd man ^'" sagen, daß das Bild der lnnaren Oberflächen-si,^"lltwn in seinen Hauptzügen fixiert ist. Allem es il'na s^ 6" diclc Eiuzelheiten, deren hohe Beden-l ^rausst n ^""^ "^ ""H vieljähriger Beobachtung l Es ist bemertenswerth, daß Astronomen, welche der Mondobcrfläche keine besondere Beobachtung ge-widmet haben, also die große Mehrzahl, in ihrer An-schaunng über den Gegenstand durchgängig von jener, welche sich die Selenugraphen gebildet haben, abweichen. Erstere leugnen sowul physitalifche Veränderungen an der Monduberflüche, welche letztere con-statiercn, wie auch die Existenz einer luuaren Atmosphäre, die gleichfalls von allen Selenographen, als in bestimmten Fällen beobachtet, verzeichnet wird. Dieser Anschauungsconflict läßt sich in erster Instanz dadnrch erklären, daß Astronomen, die sich nur flüchtig mit der Beobachtung der Monduberflüche befasfen, ihre znmcist vorgefaßte Meinnng, „eine luft-, wüster« und leblusc vulkanische Wüste" vor sich zu haben, durch den oberflächlicheil Augenschein bestätigt finden, so sehr weicht das Bild, das sich vor ihrem Fernrohre en!» rollt, von jenem ab, das unser Planet seinem Satel« liten bieten muß. Da ist keine Spur vou Wollenmassen in einer dichten Atmosphäre treibend, von wild bewegten Wassermengen, breiten Strömen uder gewaltigen Wäldern nnd grünen Wiesenflächcn. Ganz anders aber gestaltet sich das Bild, wenn bei aus-daueruder Beobachtung EinzelZng zu Einzelzug gefügt wird. Wir »vollen liier nur zwei physitalifchc Veränderungen an der Mondubcrfläche darlegen, für die alle Selenugraphcn mit voller Bestimmtheit einstehen. Die erste wurde an dem Mondtrater Linne wahrgenommen. Im nordwestlichen Quadranten des Mondes befindet sich eine ausgedehnte, nahezu ebene Landstrecke, 4v>g' ten trngcn. Den cigcntlichcu Tranerzug führte ^ Kronprinz voll Hannover an; neben und nächst ^ schritteil der Prinz von Wales, der Herzog von slop' der König Franz vun AM, der Herzog von Ncm"^. der Fürst Czartoryski, die Generale Vroyc und d'M" als Vertreter des Präsidenten der Republik, sowie de Sohn des letzteren, Lieutenant Patric v, Mae Mah^' die fremden Botschafter in Uniform, der Scinc Pl^. und der Polizci-Präfcct, dcr Marincministcr "ld»'^, Pothnan, dcr Marschall Canrobert und viclc h^ Offiziere und sonstige offizielle Persönlichkeiten. ^ ^ schlössen sich die königlichen Wagen ill Trauer u«b "^ brennenden Laternen, der Oalawagcn des Ma^^ Mac Mahon, vierzehn Trancrwagcn nnd viele Pl, ^ Equipagen; dann bildeten das IM. und 101. 2'"'^ regiment, ein Bataillon republikanische Garde, das ^ Dragoner-, das 5. Knrassicrregimcnt, eine Batterie, ^ Schwadroll Garde dc Paris nnd Stadtscrgcantcn Beschluß. Die Truppen waren von dcm Oollvcr" von Paris, General Varun Aymard, befehligt, 6".M wegtc sich dcr Zng, überall von dcr Menge chr^v^-voll begrüßt, dnrch die Aucnue du Roi dc No»»^.'^ die clysceischcn Felder, den Concordicnplcch We Boulevards nach dem protestantischen Tempel ^^H,^ Chauchat, wo die Truppen sich von dcr Leiche vcra»! ^ deten, worauf noch die kirchlichc Ceremonie folgte- — (Die Festtage in Dresden.) Dcr D^ tag war in Dresden ein Iubcltag im vollen ^'"/<^cn Wortes. Galatafcl, große Parade nnd Fcst.ulszügc ^^> aufeinander. Abends fand eine Illumination st^M glänzend ausfiel. Während dcr Galatafcl brachte 1^ Albrecht voll Preußen den folgenden Toast aus' "«^ das Wohl des allcrdnrchlanchtigstcn Inbclpaarcs, ,^. Sc. Majestät dcr Kaiscr hcutc in besonders lM ^, Theilnahme, wie ich weiß, gedenkt; - das ' .^Z tragen von dcr Anhänglichkeit, Treue und ^'v. Z ,B Volkes, die silberne Hochzeit fcicrn sehcn und ^,„ uns viclc auf dem fcrnercu Lebenswege " . ^ Wunsche bcglcitcn. daß Gott ihre glückliche ^ >^hl znin Heile des Landes segnen wolle; — "Us ^ " M Ihrer königlichen Majestäten dcs Königs ""d ° . i„ nigin!" Anf diesen Trintsprnch dantto der !"" ^ einem Toastc anf das Wohl dcr hohcn Gaftc. " ^st ihre, Anwesenheit ihm und der Königin da^ ^ ^ verherrlicht haben. Ans dem ganzen ^". s^„ cine" das Königspaar Geschenke eingegangen. S" N ^ ganzen ziemlich großen Saal und cm ScM'nzl" ^ königlichen Schlosses vollständig aus. ^."^Palais von Deputationen überreicht, theils 1"^.)"^ In abgcgcbcn wurden, thcils durch die Pust '""^ sieht dcm Saalc, ill dcm die Gcschcnke ""jgcstcM ' ^. man dic prachtvollstell Kunstwcrke. dlc MMH ^^, dllkte der Knnstindnstric, — aber ebcnw "H^ »nd stände, dic znr Befriedigung der allcrpruM^ ^c alltäglichsten Bedürfnisse diene::. Dlc treuc ^ ^. hat dcm Mnigspaarc allerlei Dinge l^c""' ^M's anf den Geburtstagstisch "ncs wack'rcn v ^.^ nnd einer bicdcrcn Hausfran. "ls m v" ^ ^ s,c Saal dcs kiiniglichcn Palais h'Npafttcn. ^ ^ gnt gemeint sind, werden sic gcw'si Wc 3 cno^ ^ht haben, dic hervorzurufen sic bcst.mmt warcn, 1183 man selbst — Pantoffel und Hausschuhe, da sieht man mletnuterjackeu, die dem König, und allerdings sehr schön gearbeitete Corsets, die der Königin dargebracht sind, ferner sehr schön gearbeitete Sonnenschirme und Hcmdschnhe, sogar die Iagosticfcl und die Schäfte dazu !ür den König Albert fehlen nicht. Irgend eine Väckcr-Mmmg hat einen mächtigen, hundertundachtzig Pfund schweren Knchen geschenkt. — Ein Fleischer hat seine ^>ebc und Verehruug durch eine fünfundzwanzig Fuß lange Ecrvclatwurst ausgedrückt. Am zahlreichsten sind ^e Albums aller Art vertreten. Unter ihnen sind die ber sächsischen Armee mit Kriegs- und Schlachtcnbildcrn, bie auf das Leben des Königs Albert Bezug habeu, und das der Dresdner Künstler mit 65 Blättern die schönsten. Die wcrthvollste Festgabe ist die der Stadt Dresden, eine die letzten fünfundzwanzig Jahre umfassende Chronik des sächsischen Königshauses und der 'üchsischcn Residenz. Der Text ist von dem in Dresden lebenden Schriftsteller Dr. Schramm-Macdonald verfaßt, kine poetische vorrede hat Julius Grosse gedichtet. Die ^'lder dieser Chronik sind von den bedeutendsten Künstlern Dresdens gezeichnet. — (Ein Oestcrrcichcr — Direktor der pariser Sternwarte.) Die „Academic des Sciences" schritt am 17. d. M. zur Aufstellung der Liste von zwei Kandidaten, welche sie dem Unterrichtsministcr für den durch den Tod Lcvcrriers erledigten Pusten des Diret-turs der Pariser Sternwarte zu repräsentieren hat. "Ulgende, sämmtlich dem Institut angehörige Namen lamm in Frage: Maurice Loewy, Fay, Fregattenkapitän ^llluchcz, Tisserand, Ruiseux und Ovon Villarccau. Fay hatte indessen im voraus jede Kandidatur aus pcrsön-uchcn Gründen abgelehnt, und die Akademie gab ihm nun als Zeichen ihrer Verchrnng gleich im ersten Wahl-->"ug die meisten Stimmen. Im zweiten Wahlgang drang dlmn mit überwiegender Äiajurität Maurice Luewy durch, ^>'i also allem Anscheine nach die Erbschaft Lcverriers zufallen dürfte. M. Locwy, ein Ocsterrcichcr von Gcbnrt, '^ einer der geschätztesten Astrunomen der Pariser Sternkarte, Mitglied der „Academic des Sciences", Mitglied ^ Längeubureaus und iiiedactcur der „Eouuaissances ^s Temps" und des „Annuairc." -^ (Bankett des literarischen Kon--V^sses,) I,^ den glänzenden Sälen des ncncn „Hotel ^lltinenlal", welches, an dcm Platze des von der Com-"lllne niedergebrannten Finanzminlsterinms aufgeführt, kitte der Sehenswürdigkeiten von Paris ist, vereinigte ^tuntag abends ein Bankett von IM Gedecken die einheimischen nnd frenldcn Mitglieder des literarischcn Kongresses. Den Vorsitz führte Victor Hugo, welchem Edmund About zur Rechten und Herr v. Watteville als Vertreter des Unterrichtsministcrinms znr Linken saß. Daß in diesem kosmopolitischen, schreib^ und redseligen Kreise beim Nachtisch die Trinksprüchc kein Ende nehmen wollten, lclnn man sich leicht denken. Für Sprachlehrer hätte es ein besonderes Interesse geboten, hier französisch von Süd- und Nordameritanern, Spaniern und Portugiesen, Dänen nnd Schweden, Russen nnd Engländern, Ocstcr-rrichcrn nnd Italienern, Deutscheu und Ungarn reden zu hören, des sprachverwandten Belgiens und der autoch-lhonen Redner selbst nicht zn gedenken.. In den meisten wällen umßtc der feinfühlige Hörer mit dcm guten Zillen vorlicb nehmen - zwei Tischrcdner hatten aber einen Mlz reellen Erfolg, nämlich der Belgier Herr v. Levcleyc und namentlich der Oesterreicher Herr Hugo Wittmann, welcher letztere nut einem geistvollen, sicheren und un-gemein geschickt ans den Geschmack seiner Znhörerschaft ^rechneten Vortrage unstreitig den Vogel abgeschossen hnl. Erst gegen Mitternacht hob Victor Hugo. der auch ^er seine unverwüstliche Frische bewährte, die Tafel ans ""b gab, von den Segeuswünschen der Versammlung ^gleitet, das Signal zum Rückzüge. fokales. Ans dem Gemeinderathe. Laibach, 21. Juni. (Fortsetzung.) ^ GN. Regali: Der Bericht, den uns der Herr Deferent soeben vorgetragen hat, ist zn weitläufig, als M wir sofort in die Berathung desselben eingehen Knuten. Diese Angelegenheit ist in erster Linie eine ^lcmMe, denn es handelt sich um eine neue, dauernde Mästung des Gemeindesäckels, und da würde ich Ouen, meine Herren, im Interesse der überbürdeten Steuerträger wol die größte Vorsicht empfehlen. Ich ^u daher der Ansicht, der Bericht möge zuvor jedem ^emeiuderathe lithographiert zugesendet, die Beschlnß->MMg Mer hi^ Frage aber uou der heutigen Sitzung ^gesetzt werden. Soviel mir bekannt ist, hat sich der ^tadtphysiker auch verpflichtet, die armen Kranken zu handeln, in diesem Falle würde es genügen, wenn l^r nur noch zwei Aerzte für die Armen anstellen, da ^ größeren Etablissements, als Zigarren- und Spinn-labrit, Eisenbahn u. s. w., ohnehin ihre eigenen Aerzte ^uen und es außerdem eme Reihe von Kranten-Vnen in unserer Stadt gibt, welche für ihre kraulen "tnglicder selbst furaen. Was die projektierte Bezah-"N des Arztes betrifft, su scheinen mir 000 si. vull-"Mmeu genügend. Der Herr Referent hat sich zwar auf die Theuerungsverhältnisfe in Laibach berufen, was ich lediglich als eine stets gut verwendbare Phrafe bezeichnen muß. Laibach ist keine Stadt wie Graz, und in Laibach lebt man verhältnismäßig noch immer sehr billig. Ueberhaupt frage ich Sie, meine Herren, werden wir denn fortgefetzt nur Schul- und Samtäts-angelegenheiten berathen? Wann wird doch der Herr Referent mit einem Antrage kommen, der dem daniederliegenden Handel und Gewerbe wenigstens theilweife aufhelfen soll? MK Freuden würde ich denselben unterstützeil. GR. Dr. Suppan: Der Herr Vorredner scheint eine Vertagung des Gegenstandes herbeizuwünschen, welcher ich jedoch nicht beistimmen kann. Was die Anzahl der Aerzte betrifft, so gab es seit 30 Jahren vier Aerzte und einen Todtenbeschaucr. Ich glaube also, was bei einer geringeren Bevölkerung nothwendig war, wird jetzt, seit die Bevölkerung Laibachs sich bedeutend vermehrt hat, ein umso dringenderes Bedürfnis sein. Zudem ist das finanzielle Erfordernis nicht bedeutend größer, als es im Jahre 1875 war, nämlich nur um :!45 fl. Bezüglich des Polizeiarztes würde ich wol wünfchcn, daß dessen Agenden mehr ausgedehnt würden. GR. Klun: Meiner Ansicht nach dürfte es genügen, vorläufig nur eine Stelle auszuschreiben. Der Stadtphysitcr hat die Verpflichtung übernommen, auch die Armen zu behandeln, warum sollen wir ihn dieser Verpflichtung entlasten und ihn lediglich nur für den Kanzleidienst mit 1200 fl. bezahlen? Ich beantrage daher, es mögen nur drei ärztliche Stellen creiert werden, nämlich der StadtphrMer, der erste Armenarzt und ein zweiter Armen- und Polizeiarzt. Da aber die Anzahl der Aerzte von vier auf drei restringiert ist, beantrage ich daher, daß die Gehalte derselben erhöht werden. GR. Iurcic: Der Antrag des GR. Klun ist derjenige, welcher mir unter den gegebenen Verhältnissen der annehmbarste scheint. Die Idee, eine Po-lizeiarztensstelle, vereint mit der Todtenbeschau, zu crcieren, muß ich als eine unglückliche bezeichnen. Der Polizeiarzt muh ein junger Mann sein, fobald er aber das odiose Geschäft der Todtcnbeschan nebst den polizeiärztlichen Agenden zu besorgen hat, kann er auf leine Privatpraxis mehr rechnen, auf welche doch jeder junge Arzt reflektieren muß. Mir erscheint daher die Creierung eines solchen Postens eine ganz zwecklose Arbeit zu sein, da es eben an Eompetenten für diese Stelle fehlen wird. Referent GR. Dr. Keesbacher: Seitens des ersten Redners gegen die Anträge der vereinigten Sectwnen ist der Umstand geltend gemacht worden, daß das Material, über welches heute entschieden werden soll, ein zu weitläufiges sei und der Gemeinde-rath sich so zu sagen einer Uebcreilung schuldig mache. Nun, ich glaube, wenn in emer Angelegenheit Eile noth thut, so ist es in der vorliegenden. Zwei ärztliche Stellen sind gegenwärtig unbesetzt, und der ganze Sanitätsdienst ruht auf den Schultern zweier Männer, denen ein Greis für den Polizeidicnst helfend an der Seite steht. Ich glaube somit, meine Herren, daß der Gegenstand in der That ein höchst dringender ist. Es ist heute auch neuerlich die löbliche Tendenz der Ersparung geltend gemacht wurden, aber ich srage Sie, meine Herren — nicht, weil ich selbst Arzt bin, — ist denn gerade der Arzt, der sozusagen in steter Lebensgefahr schwebt, gerade derjenige, bei dcm gespart wer-oen muß? Die Einwürfe, welche gegen die zu große Anzahl der Aerzte gemacht wurden, hat mein verehrter Vor. redner, GR. Dr. Suppan, auf das richtige Maß zurückgeführt. Man hat dcm Stadtphusiler auch den Vorwurf gemacht, er fei zu diensteifrig; nun, darauf muß ich erklären, daß ich hierüber nur sehr erfreut bin, denn wehe dcm Stadtphysitcr, wenn er nicht so rührig wäre, dann würden die Vorwürfe noch aus einer viel härteren Tonart klingen. Die Quinteffenz der Scctionsanträge ist eben Theilung der Arbeit. Die Geschäfte des Stadtphysiters sind fehr große und so vielfältige, daß sie die Thätigkeit eines Mannes vollständig in Anspruch nehmen. Jede seiner Amtshandlungen invul-viert aber auch eine Schädigung feiner Privatintcressen, indem er sich durch dieselben Feindschaft zuzieht, daher der Gehalt per 1200 fl., welchen der Stadtphysiter bezieht, gewiß nicht als ein hoher bezeichnet werden kann. Wenn ferner gefagt wurde, der Pulizeiarzt, der zugleich die Todtenbefchau verfehen wird, dürfe auf keine Privatpraxis «flectieren, so will ich dies für den Anfang allerdings zugeben, bis die ungegründeten Vorurtheile überwunden fein werden. Auch in Wien hatten die Aeschauärzte anfänglich keine Praxis, fpäter erhielten sie den Titel Stadtärzte, und heute fehlt es ihnen nicht an Privatpraxis. Ich zweifle nicht, daß fich für die Stelle des Polizeiarztes ein tüchtiger junger Mann finden wird, weil eben der Gehalt desselben fo bemefsen ist, daß er im Nothfälle auch ohne Privatpraxis leben kann. Bei der hierauf erfolgenden Abstimmung wird der Antrag des Gcmcinderathes Klun abgelehnt, und werden fodann sämmtliche Sectionsanträge angenommen. II. Berichte der Polizeisection. GR. v. Zhuber referiert über Recurfe wider magistratliche Erkenntnisse in Polizei-Angelegenheiten: Der Recurs des Handelsmannes Heinrich Wenzel, welcher wegen Nichtwegschaffung des Schnees zu 1 fl. Strafe verurtheilt wurde, wird abgewiesen; ebenso der Remrs des Frachtenführers Anton Ianezic, welcher wegen Schnellfahrens in der Spitalgafse zu 2 sl. Strafe verurtheilt wurde. Georg Knes, Produktenhändler, wurde wegen Befahrens und Verstellens des Trottoirs in der Maria - Thercsienstraße vom Viagistrate zu einer Geldstrafe von 5 fl. verurtheilt. Die Section beantragt, dessen Recurs gleichfalls abzuwcifen. GR. Iuriik: Mir ist diese Affaire fehr genau bekannt, und es fcheint mir, daß diefelbe lediglich eine Chicane der Polizciorgane gegenüber dcm Herrn K^nes lst. Zur Zeit, als die Herren Gregoritfch und Smolc dort ihr Produktengefchäft betrieben, standen auch immer Wagen am Gehwege, aber es gab keine Anstünde deswegen. Erst als man in dieser Straße eine höchst unpraktische Allee geseht hat, oM - nebenbei bemerkt — den Gemeinderuth darüber zu befragen, haben die Chicanen begonnen. Ich beantrage daher, dem Rccurse des Herrn ttnes Folge zu geben und ihm die an-dictierte Strafe zu erlassen. GR. Zieglcr: Ich muß mich gegen diefen Antrag erklären und bitten, doch mehr für das Gesammt-publikum, als für die Bequemlichkeit des Einzelnen Sorge zn tragen. Die Passage muß dort frei sein, denn es ist der Zugang zur protestantischen Schule, und ich weiß nicht, wie das Publikum dazu käme, in Koth zu waten, damit die Fachine des Herrn Knes bequem abladen könnten. Die Wagen sollen einfach in den Hofraum fahren, dann können sie dort leicht abladen. Nachdem noch GR. Regali den Antrag IuM unterstützt und der Referent den Sectionsantrag vertheidigt, wird der letztere angenommen. Dem Hausbesitzer Josef Kusar in der Bahnhofgasse wird die Errichtung einer Senkgrube aufgetragen und dem Hansbesitzer Andreas Verhove in der Po-lanastraße die wegen Nichterbauung einer Senkgrube dictierte Strafe pr. 10 fl. im Gnadenwege nachgefehen. III. Bericht der Polizeifection. GR. Dr. Kecsbacher referiert über die vorgenommenen Wahlen der Functionäre der freiwilligen Feuerwehr. Dieselben werden ohne Debatte bestätiget. IV. Bericht der Personalsection. GR. Dr. Ritter v. Kalt enegg er referiert über die vorzunehmende Ernennung der Bezirksvorsteher des Stadtgebietes und beantragt, sämmtliche bisherigen Functionäre neuerlich auf weitere drei Jahre zu ernennen. GR Ziegler beantragt, denfelben für ihre vorzügliche, aufopferungsvolle Dienstleistung den Dank des Gemcinderathes auszusprechcn. Beide Anträge werden einstimmig angenommen. V. Selbständige Anträge desGR. Potocnil. GR. Potocnit zieht seinen anaemeldeten Antrag auf die Anfertigung des in Aussicht genommenen Stadtbauplancs, sowie den Antrag auf Verstältung des Stadtbauamtcs um mindestens eine technische Arbeitskraft vorläufig zurück, indem er beide Anträge der Würdigung der Bausection empfiehlt. (Schluß solgt.) — (Auszeichnung.) Dcm Bczirlshauptmanne in Luttenberg. Herrn Franz Ritter Prcmrau v. Premerstcin, wurde für sein opferwilliges und erfolgreiches Wirken zur Linderung des Nothftandrs im Gcrichtsbezirte Ober. Radlersburg der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekannt gegeben. — (Frohnlei chnam.) Die Prozession in der Vurstadtvsarre Tirnau wurde statt am Donnerstag gestern früh abgehalten. Derselben wohnten der Herr Bürgermeister Laschan, mehrere Gemeinderäthc und städtische Bezirtsvorstehcr an. Bei schönsten! Wetter und unter sehr zahlreicher Betheiligung des Publikums wurden auch die Prozessionen in der Vorstadtpfurre Maria Verkündigung und in der Stadtpfarre St, Jakob abgehalten. In letzterer führte den Umzug Domprobst Dr. Iarc. und wohnte der Bürgermeister Laschan mit mehreren Ma-gistratsbcamteu der Feierlichkeit bei. Die vier Segen wurden seitens der ausgerückten Kompagnien mit Dcchurgen salutiert und vom Schloßbergc mit Kanonenschüssen erwidert. — (V er leih un g des chinesischen Drache n-OrdcnS.) Dem l. t. Seetionsches Josef Freiherrn von Schwegel wurde von Sr. Majestät dem Kaiser vou llhina, „als ein Zeicheu der Erkenntlichkeit für das bei Gelegenheit der Wiener Weltausstellung 1Y73 dem chinesischen Kaiserreiche erwiesene besondere Interesse", der Ordensstern erster Klasse des chinesischen DrachenordcnS verliehen. Gleichzeitig mit Freihcrrn von Schwcgcl wurden auch mehrere andere hervorragende Ocsterreicher aus dcm gleichen Anlasse mit der ersten, zweiten und dritten Klasse des genannten Ordens decuricrt. — (Iustizplüsungen im Sprengel des OberlandesgerichtS Graz im Jahre 1 877. ) Zu unserer neulichen Notiz über die Zahlenverhältnisse 1184 der im verflossenen Jahre in ganz Cisleithanien ab gehaltenen Iustizprüfungen tragen wir jetzt die Daten über die beim Obcrlandesgerichtc Graz abgehaltenen Prüfungen nach. Bei diesem wurden im Laufe des Jahres 1877 42 Prüfungen oder 9 Pcrzcnt aller Prüfungen abgehalten j für das Nichtcramt wurden geprüft 30 Kandidaten, und zwar: 1 mit ausgezeichneten«. 13 mit sehr gutem, 15) mit gutem. 1 ohne Erfolg; der Advokatcnprüfung hatten sich 3 mit sehr gutem, 5 mit gutem und 1 ohne Erfolg, fomit in» ganzen 9 Kandidaten unterzogen; die Notariatsprüfung wurde nur von 3 Kandidaten, und zwar von 1 mit sehr gutem, von 2 mit gutem Erfolg abgelegt, somit hatten von allen 42 Prüfungen 1 einen ausgezeichneten, 17 einen sehr guten, 22 einen guten uud 2 keinen Erfolg. In Pcr-zcnten ausgedrückt entfielen 2 Perzent auf ausgezeichneten. 41 Perzent auf sehr guten, 52 Perzeirt auf guten Erfolg, 5 Perzcnt der Prüfungen waren ohne Erfolg. Gegen das Jahr 1876 zeigt sich eine Iuno.hme von im ganzen 5 Prüfungen, indem im Jahre 1377 um sechs Richtcramtsprüsungcn mehr. dagegen um 1 Nowriats-prüfuug weniger als im Jahre 1876 abgehalten wurden. Von den im Jahre 1877 im Obcrlandcs^erichtssprengel Graz für das Nichteramt geprüften 30 Kandidaten wurden 24 Auscultanten im Laufe desselben Jahres zu Adjuncten befördert. — (Vom Schieß stände.) Die freiwillige Feuerwehr unternahm gestern unter Varantritt der städtischen Musikkapelle einen Ausflug zur neuen Schicßstättc. Derselbe erfolgte über Einladung der Rohrschühe!lg,cscllschaft, und unterhielt sich die Feuerwehr ill Anwesenheit zahlreichen Publikums in heiterster Weise. Abnuos wurde die Schicßstättc glänzend erleuchtet und ein sehr hübsches Feuerwerk abgebrannt. — (Kanalsen«ung.) In d/em nächst der Frau-zensbrückc entlang der Wasserfroi^e des Bürgerspitalsgebäudes befindlichen Theile der., Schulallcc ist vorigen Donnerstag, vermuthlich infolge einer durch die vorangegangenen heftigen Regengüsse verursachten Unter-Waschung des Erdreiches, eine nicht unbedeutende Scn-lung des Straßenkörpcrs und des unter demselben laufenden Kanals eingetreten, ss ^ daß letzterer in der Länge von ungefähr drei Meter fast vollständig in der Luft schwebte. Von den städtisch' en Vanurgancn wurde sogleich eine genaue Untersuchung der Senkung vorgenommen und die unverzügliche Herstellung derselben angeordnet. Um die Vornahme der hiczu nöthigen Arbeiten zn erleichtern und namcutliV ^ jede. zu weiteren Abrutschungcn Anlaß bietende Erschütterung hintanzuhaltcn. wurde die Passage in jenem Ty eile der Schulallee sogleich gesperrt und vorgestern auch der Wagcnverkehr über die Frcin-zensbrücke eingestellt. — (Dienst'esversammlung.) Heute hält die Feuerwehr im Hauptdcpot eine Dicnstcsversammlung ab. Auf der Tag? ^ordnung steht die Besprechung mehrerer dienstlicher Ang/ legenheiten. — (Ged icht.) Unter dem Titel „^rwua <1i kaviu." bringt die neueste Nummer der Wiener „Neue illustrierte I? .tung" ein längeres Gedicht der hiesigen slavonischen M!^ deutschen Schriftstellerin Frau Louise Pchiack. — (Abkürzung der militärischen Prä-senz-D'ienstzeit für Turner.) Der Krcistnrn-rath der Turnvereine Deutsch-Oesterreichs in Wien hat vor kurzem eine Petition an den Reichsrath um Ab-änderuv.g des Wchrgesetzes ill dem Sinne gerichtet, daß die militärische Präsenz-Dienstzeit für jene. die ein bestimmtes Maß turnerischer Kenntnisse durch Prüfnng nachweifen können, entsprechend abgekürzt werde. Die vorliegende Petition wurde vom Herrcnhausc in der letzten Sitznng über Antrag des Referenten Ritter v. Ar-neth der Regierung zur Würdigung bei Vorlage des neuen Wehrgcsetzes empfohlen. — (Oesterreichischer Acrztevereinstag) Der österreichische Acrztevercinsvcrband hält am 2., 3. und 4. Oktober d. I. in Graz einen außerordentlichen Aerztcvcrcinstag in Verbindung mit einen: Aerztetage ab. — (Alftenpflanzen.) Im Verlage, von F. Tempsky in Prag ist soeben die erste Lieferung eines Werkes erschienen, dem wir die Aufmerksamkeit aller Freunde der Natur zuwenden möchten. Es führt den Titel: „Die Alpenpflanzen, nach dcr Natur geinalt voll Josef Scbuth. Mit Text von F. Graf und einer Anleitung zur Kultur der Alpenpflanzen in der Ebene von Johann Petrafch. k. k, Hofgärtner im botanischen Garten in Graz." Vorläufig ist das Erscheinen von zwei Bänden mit je 10t) Tafeln in Aussicht genommen, denen, wenn sie günstige Aufnahme finden, noch ein dritter und vierter Band folgen füllen. Was die Ausführung der Abbildungen allbelangt, so km l sie sich nach den uns vorliegenden neun Probell trotz des geringen Preises der Hefte (50 kr.) kühn den berühmten Prachtwerken an die Seite stellen. Das Buch dürfte sich daher, wenn es das hält, was die erste Lieferung verspricht, unter den zahlreichen Liebhabern der herrlichen farbenfrischen Alpenflora viele Freunde erwerben. Neueste Post. Berlin. 22. Juni. Die gestern stattgehabten Vorbesprechungen der Kongrcßdelegierten Oesterreichs. Englands und Rußlands scheinen Nir die heutige Kon-grcßsitzung noch zu keinem Abjchlusic gebracht worden zu sein. Die Vorbesprechungen von gestern werden heute uon 12 Uhr bis zur Eröffnung der Kongreß-sitzuug furtgesetzt. Vis jetzt herrscht em Einverständnis bezüglich der allgemeinen Grenze Bulgariens bei dem Balkan, so daß die Valkcmpässe den Türken verbleiben. Es ist richtig, daß von Petersburg Mittheilungen über die kaiserliche Entschndung erwartet werden. Die Antwari-Frage ist iu den Vorbesprechungen noch nicht auf dem Tapet gewesen, wie man dieselben überhaupt auf Bulgarien beschränkt hält, wo noch so viel zu regeln ist. Montenegro und Serbien werden erst einer späteren Periode' des Kongresses uud der Vorbesprechungen angehören, auf wclcheu letzteren ein besonderes Gewicht liegt, iudem sie die Schwierigkeiten der divergierenden Anschauungen zu beseitigen haben. Berlin, 22. Juni. (N. fr. Pr.) Das Ergebnis der Sitznng des heutigen Tages ist eine erhebliche Besserung der Lage durch Concessionen Nuß lands iu dcr bulgarischen Frage. Eün Einverständnis zwischen Oesterreich, England und Rußland über Bulgarien ist im besteu Zuge, wenn auch noch nicht definitiv. Iedeu-falls lautet die Autwort des Zaren, welche gestern nachmittags auf die Anfrage seiner Delegierten eintraf, entgegenkommend. Rußland concediert den Bal-tau als Grenze Bulgariens. Die Grenzlinie ist auf der Höhe des Gebirges, uud die Pässe bleiben m den Händen der Türken; ebenso sollen dieselben an dein Südabhauge Garnisonen halten tönuen. Inbetreff der Festungen scheinen die Pourparlers uoch nichts entschieden zu haben. Nach einer Version sulleu die Engländer blos für die Ueberlassung Varna'v, nicht auch Schumla's, au das Fürstcuthum Bulgarien sein. Die betreffeudeu Pourparlers zwischen Euglaud, Oesterreich und Nußlaud siud gestern von 5 bis tt'/z Uhr und mittags von 12 bis 1'/- Uhr in der eng. tischen Botschaft fortgesetzt worden; heute soll Gor-tschakoff nicht daran thcilgeuommcn habeu. London. 22. Ium. „Morning-Post" meldet. Marquis Salisbury habe das englisch-russische Abkommen nur mit seineu Initialen unterzeichnet wodurch dessen Giltigkeit uicht afficicrt werde, das Document aber mehr deu Charakter eiues Arrangements zur Erleichterung ernstlicher Unterhandlungen auuehme. Dasselbe Blatt erfährt, der Zar werde wahrscheinlich nach Berlin kommen, um seineu Oheim zu besuchen und etwaige vou Gortschakoff gutgeheißene Maßregeln zu sanctioniercu. Rom. 21. Juni. Nach dcr „Politischen Korrespondenz" hat sich das Befinden des Papstes in den letzten Tagen verschlimmert. Die Aerzte riethen ihm ____ .^7^^" das Verlassen des Vaticans an. was b°"'"S"rV. 21, Ium, (T. Zw,) In «mr «.M Vorsitz des Veg Imail Vabic abgehaltenen SMP-scütina bosnischer Mchamedaner wurde dcr Bc'chl" > qefaßt jeder fremden Occupation Bosniens bcwasM Widerstand entgegenzusetzen. Im selben Sinnc nurd ganzen Land unter den Muhamcdanem mü Erfolg agM". Telegrafischer Wechselkurs vom 22. Juni. Papier-Rente 63 95, - Silber-Rente 65'75. ^.^°' Rente 74/!j5 - 1860er Staats Anlclm. 11525. Vanl Ä "> 818. - Kredit-Acticn 240 25. - London 11735. ^ S> ' 10230. - K. ,. Münz-Dukaten 5 5!). 20-Fr><« 941. — 100 Reichsmark ______ Handel unt» GMsmrthjchaftlM üaibach, 22. Juni. Auf dein heuligen Marlle smd " schienen: 7 Wagen mit Getreide. 4 Wagen mit >M « Stroh. 25 Wagen und 2 Schisse mit Hulz (22 Knbilmctel), Durchschuitts > Preisc._________^, Weizen pr. Hettolit. 6 94 I0.K. Vuller pr. Kilo , '^"^ Koru .. 5 35 6 5,!', Eicr pr. Stiicl . . ^" ^. Gcrslc 5! 4 5 73 Milch pr. Liter , - j ? ' ^ Hafer " 3>25 3 6:l Rindfleisch pr. Kilo —»4 ^' Halbfrucht I .j- 7 43 Kalbfleisch „ —^ ^ Heiden , 5.!^ «20 Schweinefleisch „ ^^ '^, Hirse ,. «34 l» 27j Schöpsenfleisch „ "'^ . Kukurntz „ «l40 6 3?i!hähudcl pr, Stncl - ^ ' Erdäpfel 100 Kilo 2 70-------rauben „ - 1» ' ^ Linsen pr. Hcktolit. 0----------He» 100 Kilo . . 17»^ Erbsen ., !i 59-------Stroh ,. , . 1?» Fisolen „ 10-----------Holz, hart,, pr. vier .^ Rindsschmalz Kilo - 92------ Q. Meter - ^ " Schweineschmalz „'82—- —weiches. „ ^^^ Sprcl. frisch „ — 70-------Wein, roth.. 100 Lit. - -^ A ^ — geräuchert,. —75, - —weißer „ " ^^ Anssekommrne Fremde. Am 22, Ium. ., Hotel Stadt Wien. v. lVuugenheinl, ^l'i,<>dig, ftk'i»!)"' k. t. Hos'Zuckcrbäcker, Görz, Ondrrla, AaiiinspeliooH"'' j Idria. — Delltsch, 5lfm., ^iinslirchcn. - Slerdeiiz !""" (ycmalin „nd Dr. Kormliy, Wien, — David, ,^sn,., ^"''"'c, Hotel Elefant. Dr. Canciani. Aduula», Mld >!>, v.Poreiila.l"^ Händler, Trieft. ^- K'ardosch, (^cschaslsm,, Siusul. -^ ^! Telec,rasendcamter, Trienl. — jl'autschilsch, Oillcibes,, l>"'^ lichlelilonld. Mohre«. FaidM Antonio, llilli. Kl'ottozichllugcu vom 22. Juni: Wien: 1 A) 45 2 15. Graz: 2!> 12 X2 1 ll). ^ Meteorologische Beobachtungen in i!aibaH> « n kZ° n ? «° ?«ß 7 Ü. Mg 740 41 fiö'1 w lndsti ll Nebel ^" 2 sl) 22. 2 „ N. 739 Ü0 -^-25 4 SW. schwach f. aniiz bew^ MtN 9 „ Ab. 739 80 ^1U4 SW. schwachj beiuöltt _..^ 7 U. Mg^ '740 0« -»-14 8 windstill ^eocl 0^ 23. 2 „ N. 737 04 --248 SW. schwach halliheiler M^ 3 ,. Ab. 730Ü(> ^-174 windstill düster . ^, Den 22. morgens düniler Nebel, dann theillveisc <)"^» schlvül- nnchnüttaqs schwarzes wcw^lfc, von West """DB ziehend; fernes (Zwitter, Rege», nicht lan^c anhald> ^, 23. morqeils Nebel, dann heiter; nmymitta'gs ziineh'ttc»^ ^l. wultuns, aus West. ferner Donner. Rea.ru. uicht lmiss'' "'^ tend. Das Tagcsmittel der Wärme am 22. uud ^. l! ^,'.^"'_^^1W^""se unl^2 0" ^iber dem Normals. .^^-^ Ve,autioortlichcr Redacteur: Ö'Ho m a r"Ä a m^crss^. Collstitlltionelltr Derein ill Lall»^ Dcr Ansschusl beehrt sich hicmit die P. t. Hernü ^"'"^ mitssliedci zur achlundsechzigsten Monalsversammlu^ ^, einzuladen, die heute Ve»l 24. Huui, abends ^ " ttaftno-Mubzimmer stattfindet Taue«nrllnun8: Unsere Landes-Voltsschulciesej;c. ^" .OliLs^Nli^lm)!. Wien, 21. Juni. (1 Uhr.) Im Anschlüsse an den Gang dcr Vcrliucr Aörsc, wo Realisierungen drücteu. war die Vörsc genöthigt, Kursconcessioueu z" machci!^^ Geld Ware Pllpierrente........ 63 75 S3 90 Silberrente........ 65 60 65 70 «oldrente......... 73 90 74 — Lose. 1839........ 334 — 336 — . 1854........ 10850 108 75 » 1860........ 11350 113 75 « 1860 (Fünftcl) .... 122 50 123 — ^ 1364........ 138 50 138 75 Ung. Prämien-Anl..... 79 — 79 25 ikredlt-L.......... 162-75 163 25 Rudolfs-L......... 14 50 15 _^ Prämicnanl. der Stadt Wien 93 75 94 — Donau-Rcglllierungs.Losc . . 103 75 104 -- Domänen - Pfandbriefe . . . 140 25 140 75 Oesterreichischc Schatzscheinc . 9850 9375 Ung. 6perz. Goldrcntc . . . g9'90 90— Ung. Eiscnbahn'Anl..... 100 25 100 75 Ung. Schahbons vom I. 1874 112-50 113 — Anlchcn ocr Staotgcmcindc Wien in B. V...... 95 ?ü 96 _ Vrundentlaftungs'Dbligationen. Nähmen.........103 - 103 50 Niederüsterreich ......10425 104 75 Gelb Ware Galizicn.........86— 8625 Siebenbürgen.......7650 7? — Tcmcser Bannt......77 50 78 — Ungarn..........7825 78 75 Netten von Vanlen. Veld Ware Anglo-östcrr. Van!.....10675 107 — Kreditanstalt.......237 - 237 25 Depositenbank ....... 154' 155' — Kreditanstalt, ungar.....22050 22075 Nationalbanl.......340— 842 — Uuiunbanl........66'— 6650 Verlchrsbllnk.......105— 105 50 Wiener Bankverein.....88-50 89 - Actien von Transport Unterneh mungen. Gelb Waic Alföld-Bahn .......119 75 120 — Donau-Damftfschiff.«Gcscllschaft 445— 447 - Elisabcth-Wcstbllhn.....173 .'.0 174 — Ferdinands-Nordbahn . . 2150-2153' — Franz-Ioseph-Bahn .... 13450 135.— Gelb Ware (ylllizischc Karl«Ludwig-Vahn 25150 252'^. Kaschau-Oderberger Vahn . . 105-50 106- -Lcmberg-(5zernowil)cr Bahn . 12150 122- Lloyo-Wesellschast......4s)4__ 4^. ^. Oesterr. Nordwcstbahn . . . 109'— 10950 Rudolfs«Vahn.......117- 117 25 Staatsbahn........257 50 258' - Südbahn.........7550 76 Thciß-Vahn........192- - 193 — Ungar.-galiz.Verbindungsbahn 8375 84 — Ungarische Nordostbahn . . . 115— 115-25 Wiener Tramwa^Gescllsch. . 152 — 152'50 Pfandbriefe. Allg.öst.Äudenlrcditaltst.(i.Gd.) 10875 109-„ .. ., (i.A.-A.) 9175 92- Nationalbanl.......98 80 99 — Ung. Vodenkredit-Inst. (V.'V) 95 25 95 50 Prtorttiits Dbliaationen. Elisabeth V, 1. Em.....9250 9275 Ferd. Nordb. in Silber . . . 105- 105 25 Frauz Joseph Aahlt .... 8875 89-Hal. Karl Ludwig-Ä.. 1. Em. 10175 102 — ---------------------'—--—'-------- Oclb " . Ocstcrr. Norbwcst Vahu - - 6».^' ^.40 Sicbcnbilrgcr Vahn . - - - ,^,^ 154''l' Ttaatsbahu 1. Em. - - - ' 7,^.7.' ii-'l'^ Südbahu lz ll«/«...... ^^.. ^ 94'5" 5«/...... ^^>>" ^.^- Südl)llhn, Vous......""^ Devisen. Aus deutsche Plätze..... ^.^ ll?'!" Londou. lnrzr Sicht . , - - l^."/ Us 1" London, lange Sicht ... - ^« 47 ,l) Paris.......... " Geldsorten. «cl° ?" lr. Dekaten .... 5fl. 60 lr.5fl-^, Napoleonsd'or . 9 „ 40 .. " " Deutsche Reichs ^ ^5 ^ banknote». . . 58,. 2., „ ^ „ ^ ^ Silberglllden . . 102 „ <^0 „ 10^ ,. K'raiuischo Oruudentlast^g^O^atio^ Privatnol.er.mg.- Oeld "0-. <"" ,„^ «a«N»ra«: um 1 uyr !ü Minuten notieren: Papierreute '»3-65 bis 63 75. Tilberrente «5 U0 bis U5 75. («oldrcnte 73-»ü bis 74-—. Kredit 23760 bis 5l/'»u. ^u'" ^' "" ^. London 11735 bis 112-20. Napoleons 246 bis 947, Silber 10260 bis 10230.