LmbllchtlWMtlMg. Nr. I5U. Pränu,,icr« lionSpreis: I>» Comvtuiv nanzj. ft. II, I'U^'j. fl. 5.5«. Für bic Zuslcllü»« ins Hau« IMbj. 50 lr. Mit dcr Post ss.nizj. si. l5>. halbj. fl. 7.5^>. Samstast, 16. Juli. Inscrlionsgcbilhl bi« IU Zeilen : Imol 0«ll., ^m. «0 lr.<:!»!. I si.; sous! pl. ,",c!lc lm. !I lr., xm. X ll., »m. 1» lr. u. j. >r. Inserlioiisstlmpel jüdesm. ^ull. l^70. Allltlicher Theil. Ve. t. mid t. ?>poslolische Majestät haben mit Allerhöchster E»lschlicß»ng vom 10. Juli d. I, dcn Pri-Marals. Professor Dr. Karl Bö hm zum Dircclor der Krankenanstalt „Rudolf-Slitnng" iu Wicu allerguädi^sl zu erneuen geruht. Taaffc in. p.' Der Ministe: dcs Imiern hat dcn Ingcuicur Franz Sch crhant zum Obcriugcuicur m,d dcn Bauadjnncteu Ius.ph Pclcr zum Ingenieur im Ministerium dcS Iunriu cr!^.lll'l. Nichtamtlicher Theil. Wien, 12. Juli. VesmMschasllichcs Tagebuch ^.7 .^ ^lplil l'is 12. Mai 1870, wäbrcnd dcs Auf, culhaltes u, L.ma und der Reise nach Valparaiso und Santiago. (Forlschung.) ,„!,.^ ^"'.' ^?' balte die Ehre, um 2 Uhr Nach->ags vou dem Präsidcnlcu D°u Iose< Bal.a iu dsfent-5 )l. " empfangn z. werden, um mich von Sr. ^^icuz z» ve> abschieden. Iu meiner Begleitung be-,', >> ! ^ die beiden Beamten der l. und k, Mission "^ ^l Gcneralcousul für Peru. Die Audienz fand "ach dem „er üblichen Ccremoniel statt. A..f ,c ?'.' ^"' ^rnsidlNt halte mir die besondere gedacht, die t. und t. Mission in seinen Galawagcu nach der Station des Bahnhofes briu-gen zu asie.. m.d während der Eiscul'abnfahrt von L.ma nach Callao mir den RegierungSwaggou /,r Ver-füguug zu stellen. Gegcn Mittag holte mich der Mi-Ulster des Aeußeru, Don Mariano Doeado, begleim vom erst.» Beamten seines Depaitcmcuts Herrn El> more ab und aal, mir bis Callao das (Gleite. Dort n's,clan«t, empfing .„ich der Pra'fccl und führte mich d v ulnis^^^"^- «^ "cgab mich danach an Go.d w zl ch'«o ^ne^'^'^' ..I.'dcpendencia." welche dcn Mo>,.,r« . "^""^ ^"ückgelehlt und den bei. hi'sian. N ,ru« ^^''^/'lnen war, welche von der "o.domer.la «ngelauft wurdeu gelaunt sind. " l"lichen Hafen von Peru an- teuabl^il.m^ ^°'""uu.danl der nordamcritanischcn Flol-T er m?^ Ocean, ContleAdmiral rnna !k m n. ?"" !"' '" S°" Francisco in Beruh-e ariff ^ ?"^"' '""Uch hier cingelroffeu war, so M° e,3^^cgenheit, um ihm au Bord feiu!s C mm ^^ 7'"' 3'l«ch c>bzustot,en. Sowohl vom G a ^^"'^^" ""sprechenden Salven beanißt. des bri ch,„ Uh^iachmi.taaS beaab ich mich an Bord 'ch ml ^. <^^ ^^'"^'"p^rs ..Peru/' auf welchem tionsratli m ^"'^" """"' Veyleiluna, nämlich Lcga-t ^ " ..^"" berbert. Lenationssecre.är Baron Tränt. P^'°''^7k°,P.ss°ge nach Valparaiso «enommen hatte. drSN s ° !?^''"' ""s Lima, darunter dcr Mimstcr licuis^ «^"!^/" dorado u»d Herr Elmorc, der ita. nu ll)c Geschäftsträger Hc,r Ga^rou und Gcucralconsul D^'.c "nabschiedcten sich «on mir an Bo.d des Der 5. Mai wurde in See verbracht, dr.- a? ^"' ^Ne" 1 Uhr Nachmillans aulcrlc . l .Peru" in Iölay, dem Hafen der bei 100 Meilen de«^""" ^lc«tnen bedeutenden Stadt Arcquipa und ^v ^eftmtements nlcichcn Namens, sowie jener von „,^° ""d Pnno. Die Vclbindima. zwischen Ärcqmpa Vf^ "^ '"'^ dermalen m,r durch cincn Manlll,in^ uo verunttelt. Einer der wichtigsten Crportarlilcl ist ')'" die Baumwolle. ^ «' ^ m'_s "''Ulfahr 8 Meilen östlich liegt der Ankerplatz von t , «v "elchen wir um 4 Uhr Nachmittag» cricich-Buli. ^ ^'^ °^'^ H^ln und an einer siachcn Än« Flegel,, wurde dcr Terrai>,vcrhällnisse wegen znm ,„^""^Pul>llc dcr Eiscubahn gewählt, die Ärcq»iva sclir !^ ^"^^ ucrbittdcn wird; vou Seite dcr pcruaui-di/s" ^^^"'""« wurde im vergangenen Nähre dcr B.n, a>.«'« ''^ Mcilcll langen Bahn einem Unternehmer " v Nordamerika, Hcrrn Hcinlich Mciggs, übertragen "lw Man erwartet sie schon im November d. I., scchs Monaic vor Ablauf dcs für ihic Vecudiguug coittlacilich auSbedungencu Tcimincs, dem Vc,tehr übergebe» zn schci?. Im Laufe dieses Jahres hat Herr Mci^s mil d:r plriianischrn Neuerung wcgci, dcs Vaucs von zwci wcilcrc., B^.hiun Contiaclc ad^cichlosscn, nämlich ciuc' von Anquiva nach Pu»o, an dcr Grenze von Bolivia, in dcr Läügc von 240 Aicilcn, und cil,er vo» Callao nach Oiuya, 132 Mcilcu lang. Beide Bahncn wcl-dcu ilbcr die sludcu führen. Die erste!c wird sich 15.000 Fuß, die zweite 14.700 Fuh über die Mceiceflächc lr^ heben; zu ihicr Vollcudung ist ein fünfjährigei, bc^ie-huugswcisc srchsjähligcr Tcrmiu in Anssichl gcnolumcn. Dic pcluanischc Ncgicruug hat sich gc^cu Hcirn Mciggs für den Bau aller d,ci Bahnen zu einer Mahlung uou 72,600.000 harte» Dollars uclpfi,ch!ct. — Die Ncgic-tung des Präsidenten Balta weudct dem Gau dcr Eisen-bahnen die gröhle Aufmerksamkeit zu: — es siud an uclschiedcncn anderen Pimtlcn drS Landes solche theils project!, t, lheilS in der Anlogc begriffen. __________________(Schluß soln<.) _________ «politische Uebersicht. Vaiba6), 15». Juli. Ein Correspondent des „P. Ll." vervollständigt die Mittheilunge« übe, dic von dcr Regii-rnua. bcabsich-tiaten Schritte gegenüber der crwartclen U » schl -barlcits - Proclamirun g mit folgender Hicldnng: Die Regierung hat dcn Bcschllii) gefaßt, daß. sobald die Nachricht anS Rom cmtrisf!, daß dic Unfehlbarkeit dcs Papstes proclamilt worden sei, am nächsten Tage bereits in dcr Wicncr Zeitung ein Geseh veröffentlicht werden wird, durch welches die Aufhebung dee» Concordats ausgcsplochcn mird. Alle Vorbereitungen zur Pu« blicirung dcö Gcfctzcs sind gelrosscn, dasselbe ist cnd-giltig fest^estcllt, und ebenso ciu Molivcubtiicht, von welchem die Vorlage des Gesetzes zur a. h. Smiclion begleitet wird. Dieser Molivcnbclicht, dcr cl'e.'falls zur Veröff.utlichung gebracht wird, soll sehr eiu^heud sein und dcn Standpnntt darleqr,,, dcr es dcr Regierung unmöglich mach!, den rechtlichen Brslai'd dcs Concordats fcinci auzucrkcnnc!,. Dic Unfchlbarlcil d>ö Pap. slcs ha« die Verhällnissc dcr bcidcn uisprüugllch uer-tragschlicßcndeu Thcile derail geändert, daß ein Vertrag zwischen Bcid.n gar nicht möglich sei. Duich die Acn« derung dcr Stellung und dcS Anspruches des ciii.l, ThcilcS wcrdc das Concordat vou selbst hiüsäll'g, nnd desb.lllb werde die Aushebung desselben iu allen seinen Theilen und Bestimmungen gesetzlich aus.,ejprochcn. Das Gesetz muß natürlich verfussnngmäßig dem Ncichsrathe bei seinem Zusammcnlritlc z»r liachliäglichlu Genehmigung vorgelegt werden. Duich die Aufhebung dcs Con^ cordals würden mehrere Glsctze »olhwcüd!^ werden, welche die Bestimmungen enthalt,» müßle», dic "N lie Slclle dcr im Concordlitc festgestellten Vereinliaiuii^en z» trc< ten hätten. Alle lall).tischen Negicrnngcn sollen über-eingekommen sein, anf die Proclamation del Unfehlbar teit mit gewichtigen Emanatioueu, unt Proclamalioneu an das Volt zu mitwollen. Das Pester „Morgcnblatt" erklärt, daß für die Monarchie nur eine un bewaffn etc Neutralität wüuschcuswerlh sei. Solche sei aber nnr möglich, wenn Ruhlauds Neutralität gesichert sei. Deshalb verlangt das Blatt, dcr Reichskanzler solle Schrille thun, um sich dcr Neutralität Rußlands zu vergewissern. Emc ausweichende Antwort Rußlands werde genügend Antwort sein. Auf die Interpellation dcS Abg. Horn im Pester Uutcrhause antwortete Gras AndrassY gestern: Die Lage ist ernst, doch ist noch Hoffnung auf die Erhaltung dcs Friedens vorhanden. Falls der Friede erhallen bleibt, gebührt das Verdienst thcilwcisc dcn Conscqucnzcn des zweckmäßigen Vorgehens des Grafen Bcust im Interesse dcs Friedens und dcm vollen Eiiwelständnissc bcidcr Regierungen. Das Haus nahm die Antwort znr Kenntniß. „Potrok" weist daranf hin, welche große Rolle im bevorstehenden „europäischen" Kriege die „Ncvolulio-nirung dcr Feindesländer" spielen würde; er erzählt als Beleg, Bismarck habe in Nilolsburg die österreichische!, Bevollmächtigten nur durch fortwährende Drohung mit dcr „Präger Nalionalrcgicruug" zur Nachgiebigkeit gc-zwuugcn. Dic iu Prag domicilirendcn wehrpflichtigen Preußen erhielten dcn Befehl, einzurücken. In Preußifch-Schlcficn wird Militär coucentrirt. Die „N. Fr. Pr." bringt nachfolgendes Telegramm ans Berlin. 14. Juli: Ein gestern Abends ii Uhr anögcgcbcncs Extrablatt der „Noiddeulschcn Allgemeinen Heilung" enthält ein Telegramm aus Ems vom Mill» woch, d>is folgendcrmahcn lanttt: „Nachdem die Nach< richten über die Culsagung dcs Elbplinzcn von Hohen-zollcrn dcr französischen Regierung amtlich mitgelheilt wurden, Hal der französische Botschafter in Enis den König nin eine Audienz bitten lasfen, um bei dieser Geleglühlit die Aulorisation zu verlangen, daß er nach Paris lilegrafthirc. der König vcrpfiichtc sich füc alle Zukunft, niemals wicdcr zuzustimmen, wenn die Hohen-zollcrn auf die Caudidatm zuiücklommen sollten. Der König lchnte es ab, den sian^ösischen Botschafter nochmals ^u empfangen, nnd lirß demselbs» durch dc» Adjutanten vom Dienste sagen, „er habe dem Botschafter nichts weiter mitzutheilen." Dagegen gibt das Correspondcnz-Vureau folgende Erklärung nb: In Folge dcr zu unserer Kenntniß gelangten Gerüchte, wonach an der Börse Berliner Privaldcpcschcn ciiculircn, welche die Publication einer EftraAnsgabe der „Nordd. Allg. Ztg." mit den allar> mircndstcn Nachrichten melden, haben wir eine telegraphische Anfrage nach Berlin gerichtet, die in diefem Anglilblicke dahin beautworlct wurde, baß die „No'do. Mlg. Zlg/', bclannllich ein Abcndbla't, heule eine Mo>« genausgabc veranstaltete, die nichts anderes als den von uns bcrcilS veiöffcutlichtcu Inhalt der Depesche aus Eins ihrem Lcsepublicum zur Kenntniß liliugl. Zur Charattelisirnug der Ve rzicb tl ei stu n g dcs Prinzen von Hohen zollern legt die „Provin-zial-Corrcspoudcnz" dar, wie völlig ungerechtfertigt die Zumulhung Frankreichs sei, der König von Preußen solle die Annahme der spanischen Krone dem Prinzen Leopold untersagen- es war daher dem Könige unmöglich, dem französischen Ansprüche zu genügen. Inzwischen sei von Madrid über Paris die Vcrzichtleislung gemeldet worden. Hicbci Handelle dcr Prinz ebenso in-ncrhalb seiner selbständigen persönlichen Berechtigung, wie bei der vorherigen Annahme. Ob die Erregung in Frankreich gegen Preußen durch dcn Verzicht des Prinzen beschwichtigt sei, müsse der weitere Erfolg lehren. Deutschland sei glücklicherweise in der Lage, den Erfolg rnnig abzuwarten nud den Entschließungen jedes seiner Nachbarn, wer es auch sei, ohne sonderliche Be-sorgniß entgcgcnzuschcu. Sollte auch in Paris die «bisherige Aufwallung einer ruhigeren Auffassung Platz machen, in Deutschland wird lange Zeit der Eindruck nicht verwischbar sein, welchen die Plötzlich drohende und beleidigende Haltung unserer Nachbarn hinterlassen Hut; es wird schwer seil', das Vertrauen wiederherzustellen, nachdem die Versicherungen, welche die französische Re« gierung am ",0. Juni abgegeben, daß der Friede nie» Mals gesicherter gewesen sei als jetzt, nach kaum acht Tagcu in so auffälliger, befremdender Weise verleugnet sind. Es kann nicht fehlen, daß alle beunruhigenden Gerüchte, welche dcn Eintritt Gramonl's iu das Ministerinn, begleiteten, mit starkem Anspruch auf Glaub« Würdigkeit wieder aufleben. Die „Provinzial - Eorrespondenz schreibt ferner: Graf Bismarck war angesichts der Dringlichteil der Politischen Verhältnisse nach Emö beschieden worden, um über die wimschenswerthc Einberufung des NcichS-lageS Vortrag zu halten. Graf Bismarck traf gestern ier ein und halte sofort Besprechungen mit den, Kriegs» minister und dem Minister dcS Innern. Bismarck beabsichtigte, heute die Reise nach EmS fortzusetzen, nach« dem jedoch gestern Abends ciu Telegramm der Pariser Botschaft eingelangt war, wonach Olozaga dem Herzoge von Gramont amtlich dcn Verzicht dcr hohcnzollcrn'schen Eandidatur angezeigt, gab Bismarck unter dcn veränderten Umständen die Weiterreise auf und gedenkt heute uach Barzin zurückzukehren. In auffallendem Widersprüche mit dcr bereits ge-meldeten befriedigten Acußcrnng des ..Conslituliounrl" steht folgende Erklärung der ..France:" Nichts könnte bis ietzt eine wirtlich befriedigende Lösung für Frant-reich begründen. Es handelt sich, eine internationale Angelegenheit und uicht eine Familienangelegenheit zu regeln. Mit Preußen allein kann Franlrcich sie erörtern. Es bedarf cincs authentischen Protokolls, welches die feierliche und unwiderrufliche Verpflichtung der preuhi< scheu Dynastie begründet, für tcineS seiner Mitglieder und seiner Alliirten die Krone Spaniens anznnchmen. Jede andere Lösung ist lächerlich und illnsoriscl). P'eu-ßcn weiß dies wohl, wenn nicht besser wie wir. Es wäre berechtigt, es als einen Sieg für sich zu b«trach- 1132 ten, den Zwischenfall zu beendigen, ohne eine einzige Sicherheit zu geben, die uns gegen eine neue Ueber-raschung seines Ehrgeizes sicherstellen könnte. Die Herausforderung des Gcrliner Cabinets hätte uns berechtigen können, von demselben eine Genugthuung für die früheren Kühnheiten und Eingriffe zu verlangen. Wir würden mil Vergnügen gesehen haben, wenn das Terrain der Erörlerung erweitert worden wäre. Wir haben freiwillig den Streit begrenzt, denn wir hätten den Vorwurf erhalten können, weniger eine Genugthuung als einen Streit wegen der Vergrößerung Preußens zu wollen. Begnügen wir uns demnach für den Augenblick, Spanien für Preußen geschlossen zu habem Das „Journal osficicl" schreibt: Die öffentliche Meinung in Frankreich und im Auslande hat der Mäßigung und Festigkeit der Erklärung des Herzogs von Gramout vor dem gesetzgebenden Körper bezüglich der Caudidatur des Prinzen uon Hohcnzollern Gerechtigkeit widerfahren lassen. Es ist demnach, sowie der Minister Ollioier es in derselben Sitzung gesagt hat: Jedesmal, wcun Frankreich sich fest ohne Uebertreibung in der Vertheidigung eines legitimen NechtcS zeigt, ist es sicher, den moralischen Beistand und die Billigung Europa's zu erlangen. Die Kriegsrüstun gen dauern in Frankreich inzwischen fort Die mobilen Nationalgardcn unter 25i Jahren sollen einberufen und in die active Armee eingereiht werden (was übrigens ohne ein von den Kammern zu votirenoes Specialgcsctz nicht geschehen darf); die Officiere der Mobilgarde sollen bereits uon dem betreffenden Ehefs zusammenberufen und mit Instrnc-tionen versehen worden sein. Dem „Soir" zufolge, fordert ein Rundschreiben des Kriegsministers vom 9. Juli alle Corpsführer auf, ihm das namentliche Verzeichniß der Officiere mitzutheilen, welche, wegen angegriffener Gesundheit beurlaubt, in die Mobilgarde einzutreten wünschen. Im Kriegsministcrium herrscht überhaupt die ungeheuerste Thätigkeit. Die auf alle Eventualitäten bezüglichen Ordres sind sämmtlich ausgcft'tigt, aber, wie der „Moniteur" versichert, noch nicht abgegangen. Die Einberufungs-Ordres der Reservisten liegen gleichfalls bereit. Der Theil des Miltelmcer - Geschwaders, der sich i» Malta befand, wurde in Toulon erwartet; überhaupt sind seit dem 7. Juli 45 Fahrzeuge iu Tou-lon und Cherbourg zur Ausfahrt bereit gemacht worden. Folgende Sensations - Nachricht bringt die in Brüssel erscheinende „Emancipation:" Napoleon werde (so schreibt der Pariser Correspondent dieses Blattes) an die süddeutschen Staaten, sowie an Schleswig - Holstein und Hannover eine Aufforderung erlassen, gegen den allgemeinen Feind loszuziehen. Holland werde ersucht werden, daß es eine französische Flottille von 100 Kanonenbooten zu Blocade der rheinischen Festungen in den Rhein einlaufen lasse. In demselben Artikel wird auch erzählt, daß das preußische Panzcrgeschwadcr schon die Flucht ergriffen habe. und daS zielt auf die Abfahrt des Geschwaders von Wilhelmshafen riach den Azoren, die sich in der That bestätigt. Im Ministerium Olliuier ist plötzlich wieder eine Krisis ausgebrochen. Ollivier hat in zwei unter-geordneten Budgetfragcn im gesetzgebenden Körper Niederlagen erlitten. Das „Iourn. des Debats" ermahnt die Regierung, die Mahnungen des Landes, welches einen ehrenvollen Frieden wolle, nicht zu unterschätzen, es würde streng mit jenen ins Gericht gehen, die es in den Krieg stürzen, während sie einen ehrenvollen Frieden erhalten konnten. Ollivier gehört nämlich zur Kriegspartei, Nach einem Telegramme der „Presse" war am 13. in Paris das Gerücht verbreitet, daß alle Minister ihre Demission geben. Das neue Ministerium solle von Daru gebildet werden. In Berlin ist die Stimmung der Bevölkerung ruhig und entschlossen, ohne Selbstüberhebung den Kampf für die Nationalehre aufzunehmen Die Morgenblättcr lietrachtcn die Lage als höchst ernst; die „Börsenzcitung" sagt, der Krieg sei sicher, weil Fraukcich ihn haben wolle, Der Vörscncourier bezeichnet die Prätcusionen Frankreichs als directe Insulte des preußischen Königs und den Krieg unvermeidlich. Die „Nordd. Mg. Ztp." bestätigt die loyale Hal-tuna des württcmbcrgischcu Ministers Varnbühler, und berichtet aus Ems, daß Bcuedctti oie diplomatischen Vcr-tehrsregeln so weit verletzte, daß er den König ans der Promenade interpellate und ihm Erklärungen abdrängen wollte. Weilers sagt das Glall, gegenüber dcu Ausrüstungen uon vierzehn schweren Panzerschiffen in den französischen Häfen müsse ma» die norddeutschen Häfc» sichern. Die von der dogmatischen Coiümission in Rom vorgelegte Unfchlba rlei tsformel lautet: Es sei göttlich geoffenbartes Dogma, daß der römische Papst, wem, er ox cÄtkndl^, das heißt iu Erfüllung sciucs höchste» Hirteu- und Lehramtes, alleu Christen, zufolge seiucr göttlichen und apostolischen Autorität, eine uon der ganzen Kirche auzunchmcudc GlaubcuS- oder Sittculehrc verkündet, kraft göttlicher Verheißung an den hl. Petrus mit derselben Unfehlbarkeit ausgestattet ist, welche der göttliche Erlöser seiner Kirche verleihen wollte, als er die Glaubens- und Siltenlehre gab: deshalb sind die Lehren dicses nämlichen römischen Papstes von Nalur auS unfehlbar. Spanische Tircular-Drplschc. Ein bedeutsames Actenstück zur Tagesfragc ist der ..N. Fr. Pr." Mittwoch uon der spanischen Gesandtschaft zugegangen. Es ist eine Circular-Depcsche des spanischen Ministers des Acußein, Mr. Sagasla's, an die Vertreter Spaniens im Auslande unterm 7. Juli gerichtet. Die Depesche lautet in Uebersetzung: Madrid. 7. Juli. Herr Gefandtcr! Euer Excellenz lcnut die wichtigsten Erklärungen, welche am verflossenen 11. Juni im Schoße der cousti-tuirenden CorteS von dem Herrn Minister - Präsidenten abgegeben worden sind. Judem er den Vertretern der spanischen Nation von den fruchtlosen Uliterliaiidlungcu Kenntniß gab, welche bis zu jenem Tage gepflogen worden waren zur Ausfindigmachung eines Candidate« für den Thron, den sie in Ausübung ihrer unbestreitbare» Souvcränctät gegründet hallen, legte ihucn der Herr Minister-Pläsidellt dar, daß die provisorische Regierung ebenso wie die Executiv-Geniall und später die Regierung Sr. Hoheit des Regenten ihn mit ihrem unbegrenzten Vertrauen beehrt hatten, indem sie ihn ermächligtcn, alle Maßregeln zu ergreifen u„d alle nothwendigen Unterhandlungen zu eröffnen, um in einer so ernsten Frage zu einem befriedigenden Resultate zu gelangen. Dergestalt mit Vollmachten ausgestattet, zählte General Prim zur Ausführung seiner schwierigen Mission nicht allein auf die hohe politische Stellung seiner Pel> sünlichteit, sondern auch auf das moralische Ansehen ^ gcsammten Regierung, auf die Stärke, welche die Ei« hcit der Anschauungen verleiht, und auf die durch l>i< vollkommenste Zurückhaltung gebotene Garantie. Es war also zu hoffen, daß er trotz des MiW gens der ersten Anfragen dahin gelaugen werde, all Schwierigkeiten zu besiegen, indem er schließlich seiB College» einen Candidate« vorschlagen und der ApprD tion der Cortes unterstellen werde, welcher ebenso wi>^ dig sei, die Krone Spaniens zu tragen, wie anuchmb»' für die große Partei der liberalen Monarchisten. Die ^ gicrung nährte diese Zuversicht, welche sich als nicht ei«! erwies, uud heute ist sie so glücklich, Eurer Excellenz du^ meine Vermittlung anzukündigeu. daß die Rigicrung >' d?m unter dem Vorsitze Sr. Hoheit am l. Juli slB. gefundenen Ministcrrath in Lagranja als Candidate» s^ den Thron Spaniens den Prinzen Leopold von Hol^ zollcrn-Sigiuaringen bestimmt hat. Alle günstigen Umstände, welche für diesen Prills sprechen, und der gute Empfang, den seine Erneu»»''!, iu der öffentlichen Meinung des Landes gefunden, rF leihen der Regierung die angcuchmc Hoffnung, daß >p Caudidal iu der That derjenige sei, welchen die Cmlc< mit großer Majorität zum Köuigc wählen würdcü, l' dieser Weise die ruhmuollc conslituircndc Epoche zum ^ schluß briugcnd, die mit dem September des Jahres l^k begoulmi. Gestern, i» dem Augenblicke, da die bis nun d»^ die Klugheit gebotene Zurückhalluug nicht mehr uöll>>f erschien, beeilte ich mich, auf telegraphischem Wege EulH Excellenz die Eutschlichuug der Regierung, sowie d» Maßnahmen I'ckauutzugcben, die unverzüglich gcuomllill wcrdcu mußleu, um für diese Entschließung die souucrä>» Zustimmung der Cortes zu erlangen, uud habe dabei gs uau die Vorschriften der Gru„drcchte der Nation und d>< durch das Gesetz zur Wahl des Monarchen festgestelW Regeln eingehalten. Gleichzeitig, als ich Euer Ex/elle«! benachrichtigte, daS Vurstchcude der Regicruug, bei ^ Nie accreditirt sind, mitzutheilen, gab ich Ihuen ei»H Andeutungen über die cigeutlichc politische Bedeutu»! dieses Erciguisscs. das keinerlei Einfluß auf uuserc A zichuugcu zu dcu anderen Mächlcu habeu wird uud de»' noch berufen ist, eiuen großen Einfluß auf die ZutlM der spanischen Nation zu üben. Die durch die September-Revolution , welche di< politischen Bedingungen unseres Vaterlandes radical f ändert hat, geschaffene Situation war ohne Schwier'«' keit und unter der Form einer provisorischen RegicrB bis zu dem Tage haltbar, als die Cortes die monarch'' schc Verfassung des Laudcs volireu würden. Voi, dics^ Momeutc au wurde das Interim gefährlich, deuu ^ fehlte der Idee, die fich wie ciu rechtmäßiges Bcftrcbck des spanischen Vvlleö geoffenbart hatte. die mächl^ Sanction der Thatsachen, und da die Regierung u>Ü' die Mittel hatte, sie zu rcalisircn, mußlc dieser Ums«"'! nothwendigeriveise die Feiude crmuthigcn, denen d», prouisorische Situation ein Feld cröffuctc. das der M' stigc Tummelplatz für alle möglichen unsinnigen HA nungeu war. Von da an ergab sich eine schwielig Lage, die nur durch die standhasten Anstrengungen ^ Regierung und durch die Klugheit der ungeheuren M"' jorität der Spanier beseitigt werden konnte, und d<> der Welt von unserem Vaterlande gegebene Schaust"' während einer revolutionären Periode von zwei Iah^ Englisches Zeitnngowesen. In einem kürzlich erschienen Buch, „Studien über die politischen und gesellschaftlichen Einrichtungen England?, von Th. Karcher," liest man über die englische Presse: Die erste gedruckte Zeitung iu London erschien am 23. Mai 1622 unter dem Namen „Weekly Newes" (Wöchentliche Nachrichten); das Blatt wird im britischen Museum verwahrt. Siebenzig Jahre später gab es schon neun Wochenblätter; 1709 war die Zahl ver-doppelt. Im Jahre 1724 hatte man bereits drei täglich erscheinende Zeitungen, sieben, die dreimal die Woche ausgegeben wurden, und sechs, die am Samstag zur Presse gingen; außerdem erschien die ..London Gazette" (jetzt das amtliche Blatt) zweimal die Woche. Vor dem Ende des siebenzchntcn Jahrhunderts war die Zahl der Tageblätter auf dreizehn gestiegen. Das ..Morning Clnouiclc" waid 1769 gegründet. Lange Zeit war es das bedeutendste Blatt. Sein zweitcr Eigenthümer. Perry, war es, der zuerst die Parlamcnlsverliaudluugen ver» öffentlichte. Als Perry, 182! starb, ward daS Blatt für 42,000 Pfd. St. (eine halbe Million Gulden) verkauft. Da es aber von 1834 an sich der Bigotteric und dem Rückschritt ergab, sank es immer tiefer; eS suchte die Gunst der fremden Gesandtschaften und ging zuletzt da' durch zu Gruudc, daß es sich in die Hände der Napo-leon'schcn Regicruug gab. Während seines Bestehens hatte es die Presse von einem Zustand schweren Drucks sich zu vollster Freiheit erheben gesehen. England ist. wie die Länder des übrigen Europa, reich an gesetzlichen Waffen gegeu die Prcsfe; uur sind sie verrostet, und Niemand denkt mehr daran, sie anzuwenden. Schon Eduard I. (1272—1307) veröffentlichte ein Gesetz gegen „die Veröffentlichung falscher Nachrichten," und das heutige Napoleon'sche Negimeut kann sich also hierin auf ein sechs Jahrhunderte altes historisches Recht berufen. Unter den Köuigcn aus dem Hause Tudor (1485—1603) durfte man nur denken, wie der König befahl, also auch nur so schreiben; den Druckern, die mißfällige Schriften in die Presse qabcn, schnitt man Ohren oder Hände oder beides zusammen ab. Die Stuarts (1603 — 1088) machtcu es nicht besser; König Jakob 1. erklärte jede mißliebige Schrift für ein Libcll, o. h. für verleumderisch, und der Beweis der Wahrheit war »icht zugelassen. Erst 1697 schaffte das Unterhaus die Censni endgillig ab. Das Recht, die Verhandlungen des Par< laments zu veröffentlichen, ist erst in diesem Jahrhundert anerkannt worden. Kinglate erzählt in seinem bekannten Werk über den Krimkricg die Geschichte des Emporkommeus des britischen ZeituugswescuS, u»d insbesondere der„TimcS." Die „Times" rechnet ihren Ursprung von der französischen Revolution; ihr erstes Blatt erschien auf Neujahr 1788. Ihr Eigemhümer war John Walter, und noch heute gehört sie seiner Familie uud wird noch in demselben Hause gedruckt, zu Printing House Square iu der City. Am 29. November I8l4 ward sie zum ersten mal auf einer Dampfprcssc gedruckt, welche unsere Lauds-leutc König und Bauer, die Erfinder der Schnellpresse, gebaut hallen. Jetzt wird der ^eltcrusatz des Blattes auf eine eben so cixfachc, als sinnreiche Weise viermal auf runde Walzen stercolypnt, und da jede ihrer Pressen achttausend Exemplare iu der Stunde liefert, so vermag sie in drei bis vier Stunden ihre scchzigtauscud Exemplare fertig darzustellen. Ihren großen Aufschwung nahm die „Times" zur Zeit drr Napoleon'schcn Kriege. D^ mals ließ Herr Waller die neucstcn Nachrichten vom Festland mit solcher Schnelligkeit kommen, daß er!^ nft früher als die Regierung empfing. Sie machte s^ dem Publicum unentbehrlich, indem sie es sich vorzuß' weise zur Aufgabe setzte, die öffentliche Meinung zu ^ gründen und deren Ausdruck zu fein. Die höchste VlM der „Times" füllt in die Zeit von 1848 bis 1«^ Seitdem sind die Kaufleute der City mißtrauisch gelv^ den gegen das Blatt, das sie bei wichtigen Fiuauzfro^ iu Irrthum führte, so bei deneu, welche Mexico u», den amerikanischen Bürgerkrieg betrafen. Die „TilnH setzte ihre alte Aufgabe bei Seite, das Organ der W» , licheu Meinung des Landes zu sein. Indessen ist >^! Einfluß so gewaltig, daß es Jahre bedarf, um ihn a" merkliche Weise zu mindern. Noch immer verhandelt!" als Macht mit jeder andern Macht, und sie leistet ll^ rechcnbarc Dienste durch ihre uugchcucrc Verbreitung. / die „Times" schreiben" ist die letzte Hilfe der Unterdrück^ Die „Times" wird von mindestens einer hall'cn iB liou Mensche» gelesen. DaS ganze Leben Englands fp'> gelt sich in ihren Spalte». Außer der Masse Anzeigen,^ sie in ihrem Hauptblat« enthält, veröffentlicht fie ^ lich acht bis sechzehn Ricscuscilcu, die nur den Anzc'^ gewidmet siud. Uud der Preis der lctzlcrn ist so HA daß eine einzelne Spalte schon ein nettes SümM^ einbringt. Mehr als einmal haben Töchter der F<""',', Walter eiue Spalte Anzeigen als Mitgift erhallen. fA mal enthielt die „Times" a» einem einzigen Tag ^'.> Anzeigen; durchschnittlich enthält sie sttnfzchuh»"^, täglich. Huudertzchn Setzer und fünfundzwanzig ^ gehilfcn find in der Rcg'l bei ihr beschäftigt. Sä"!'", liche Blätter in Großbrilannicn enthalten jährlich ^ 2'/z Millionen Anzeigen: davon kommt mehr als ^ Achtel auf die ..Times" allciu. Die ..TuucS" c">^ Tag für Tag die bestgcfchricbciicu Artikel'; auf daS l1<, talent wird bei ihren Redacteuren vorzugsweise gese? 1133 und bei einer Nuhe, die ihresgleichen ill der Geschichte der in der Civilisation am weitesten vorgeschrittenen Völker sucht, ist wahrhaft wnndcrbar. Daher forderte die öffentliche Meinung in Spanien wie im Allslande mit Nachdruck die Beendigung cincr ähnlichen Situation. Im Innern war es der glühende Wnnsch, das Werk der Ncvolliliou '^u klönen, im Auslande waren es die Rcgicruna.cn, Befreundete aller Mächte, welche, wie Eucr Excellenz sich zu überzeugen Gelegenheit hatte, zu verschicdcucnmalen ihre Stimmen für dic Consolidirnng unseres Landes erhoben und eine endliche Lösung for» derlcn. die geeignet wäre, dic Furcht vor künftigen Verwicklungen zu verbannen. Hcute nlin hat die spanische Ncgicruug die Ehre der :c. Regierung dnrch E»cv Erccllcnz dieses glückliche Erciguiß mitzni^cilcn, wclchcc«, ich zweifle nicht daran, «lit sehr großer Vcfricdigung an dein Hofe, an welchen Sie accrcdilirl sind, wird aufgenommen werden. Die cordialen BezichniiWi. welche glücklicherweise zwischen beiden Staatcn bestchcn. werden, wie ich gerne glaube, in Zukunft ebenso intim bleiben, wie sie es bisher Waren, denn die spanische Ncgicruug wird, von demselben Gciste nod demselben Wunsche, sie zu erhalten, beseelt bleiben. Sie hat mit Rücksicht auf die auswärtigen Beziehungen es sich zur Aufgabe gemacht, sich von der öffentlichen Meinung und den Bedürfnissen der Nation durchdringcn zu lassen. Wenn Prinz Leopold durch die Wahl der souveränen Cortes ans den spanischen Thron gelangt, wird er conslilnlioncllcr König sein, mit einer Constitution, welche die demokratischeste ist unter allen Bändern, die liberale Institutionen besitzen, und seine Regierung wird daher lhatsächlich den Wünschcu der offen!lichen Meinung entsprechen, wenn auch Jener, welcher berufen wird, den Platz des ersten Beamten der Nation einzu-nehmen, ein Ausländer ist. Er wird Spanier von dein Momente, wo er den Thron San Fernando's besteigt. Als solcher und auS« schließlich vom spanischen Standpunkte wird er dae« Wert der September-Revolution fortführen und consolidircu. Es wird diese Aufgabe vor Allein in einer Regeneration der inneren Politik der Nation bestehen, und die stric-lcste Neutralität gegenüber dem Auslande wird ihn in den Stand setzen, seine ganze Kraft der Entwicklung der moralischen nnd materiellen Kräfte des LaudeS zu widmen. Nichts wird die sftanischc Politik von ihrer wahren Tendenz abwendig machen. AuS diesem Grunde hat die Regierung 2r. Durchlaucht in ihrer vollständig freien Action znr Lösung der monarchischen Frage, der sie dringend bedarf, auf ihre eigene Vnantlvortlichleit gehandelt, indem fie fich direct mil dem Prinzen Leopold in Beziehung setzte, ohne zu denken, ohne auch nur dic Idee zu fassen, daß ihre Ehre ihr erlauben könne, mit dem geringsten Einflüsse eines fremden Cabinets zu lllll'sigiren. Ich lenke insbesondere darauf die Anfmcrlfamkcit Enrcr Excellenz, weil cs vom höchsten Iulercsse ist. fch-znstcllcu, daß die Regierung deß Regenten in dicscr An« nclcycnlicit nur ihren eigenen Eingebungen gefolgt ist, und daß weder das Mutio eines nationalen InlcrcsscS un Auslande, noch weniger aber irgend ein ausländisches Interesse ihren Präsidenten wähicud des VcilaufcS die» scr Verhandlungen gclcilct haben Er htt die Initiative hiczu ergriffen in dcm Veslrcbcn, dic Wünsche dcr Nation wie die Aufgabe zu erfüllen, welche ihm dcr Re- gent und feine Collcgcn anocttrantcn, indem sie ihn bc- ^ stimmten, die Candioalur des Thrones von Spanien einem großjährigen Prinzen anzubieten, dcr vollkommen Herr seiner Handlungen und tussen Bezeichnung durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen zu den meisten regierenden Häusern in Europa — ohne deßhalb bei ei« neu, uuter ihnen als Erbe berufen zu sein — die Idee jeder Feindseligkeit gegen iigmd eine Macht ausschließt. Demgemäß kann und dais die Candidatur dcs Prinzen Leopold von Hohcnzoll.ru Sigmaringen, welche in nichts die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Spa> nicn und den anderen Staaten stört, nmsowcnigcr jene gutcn Beziehungen alterircn, welche zwischen den einzelnen Mächten bestchcn. Eucr Excellenz wollen daher, durchdrungen von den Intentionen, welche die spanischc Regierung bei dcr Fassung jener Entscheidung leiteten, die sie dcr Zustimmnug dcr CortcS unterbreiten will, Ihrc Haltung in dieser Angelegenheit nach diesen Absichten einrichten, so weit cS im Gereiche ihrer Mission licgl, und ich hofse von Ihrem bclannlcu Eifer und Scharfsinn, daß Sie dcr gctrcnc Dolmetsch dcr Absichten und Zwecke dcr Regierung Sr, Hoheit scin wcrdcn. Wollen Sie den, Herrn Minister des Answärtigcn von dicscr Depesche Kenntniß gcbcn und Abschrift crthci-ttn. Gott nehme Eucr Excellenz iu scincn Schütz U'. Gez.: Praxcdc« M". Sagastn, LalAaggwllhlcn. Czernowitz, 12. Inli. (Landgcmcindcwahlcn.) Gewählt wurden: In Czernowitz Orundwirlh Cupriau BulalaS; iu Screth Grundwirlh Johann Nargang; in Kimpoluug EndoriuS Hoimuzali; iu Sadagura Nikolaus Baron Mustazza - in Radautz OrcslcS Rcnnly; in Storoxinctz Grnndwirth Lazar Waözta; in Gura-huluora Solka und Eugcn Slyrcza. Von vier Wahl-bczirkcn ist d.is Wahlrcsultat noch nnbckannt. Krakau, 12. Juli. Aus dcm Großgrundbesitze wurden gewählt: In Krakau Heinrich Wodzicli, Szu-man^owl'li. Paszlowsli, Cäsar Hallcr, Slarowiejsti nlld Georg C^artorysli; in Tarnow Dzwontoweti, Klaczlo und Univcrsitätsproflssor PiolrowSli; in Rzcszow Louis Wodzicti; in Stanielau Docent Tarnowbli; in ^andcc Franz Trzeciccli und Universitäts - Professor Sznysli. Der Irblilerproceß. Wie». 18. Juli. Der Präsident setzt die Verlesung dcr Actenstücke fort. Es verlautet, daß diefelbe erst morgen beendet wird und am Freilag die Plaidoyers statt-finden. Die Publication des Urtheils soll am Dienstag erfolgen. Eine Note des Ministeriums des Innern theilt aus vertraulicher Quelle Ubcr den Revolutionsfoilds, lilinx deutsch-republikanischen Fonds mit, daß derselbe 1850 in London gegründet worden, später nach Zurich Übergegangen sci und zu Agitalionszwccken, «Heils für Journale, fo fUr das „Felleisen." theils zu Subventionen für hervorragende Socialdemokraten bestimmt sci, Eo habe Bebcl im Vorjahre 900 Thaler erhallen. Sodann werde» die Ncdcn Liebknecht's verlesen, welche derselbe in der Vollöversammlung beim Zobel am 25. Juli v. I. gehalten. U"d rasche Auffassung und scharfe Bcurthcilungsgabc N' t höhcr als Festigkeit dcr Gruudsätze. Sämmtliche -Mitarbeiter empfangen hohes Honorar, der Obcrrcdac-u'»r hat einen Gcbalt von 4000 Pfd. St.. nnd man. 7^' Partikel übcr schwicrige Fragen ist mit 40 bis ^ Pfd. St. bezahlt worden. Die «Times" hat Corrc-Mndcnten in allen Welttheilen; wenn wichtige Vor-»""ge cs erheischen, sendet sie besondere Gcrichlcrslatlcr. ">c bekanntesten unter diesen sind: Mackay. Edwards Ul'd besonders William Russell, dcr im Krimlricgc (ans ^stmdlen während der Rebellion), während dcS ameri-lamschen Ausstandcs und im ftrcnßifch - österreichischen ^legc die allbekannten Berichte schrieb. Eine große -"tengc anderer Schriftsteller, und zwar die ausaezcich-"ttstcn, slnd gleichfalls regelmäßig Mitarbeiter. In ge-elgnclcn Fälle», werden neue Kräfte herangezogen: auch werden öfters, für das Eintreten von Ereignissen, die Man erwarten kann, Auffätze znm VoranS geschrieben, ^o kommt es. daß wenige Stundcu nach dem Tod emcr bedeutenden Persönlichkeit die ausführlichste uud ms lns Einzelne gehende Lebensbeschreibung in der ..TliucS" erscheint. Zu den Redacteuren und Correspond deuten kommen noch die sehr zuhlrcichcn Stenographen, wclchc Parlaments- und GcrichtSsitzuugcu mittheilen; dlc vp.n^ü^ Berichterstatter übcr alle wichtigern An-Uclegenhcilen des täglichen Lebens; die I'mm.v-'.r-li»«», welche den kleinen Begebnissen auf Straßen nnd Plätzen nachspüren und cincn Penny sür die Zeile erhalten. Die andern Londoner Blätter schließen sich im "eußcrn möglichst eng au die „Times" an. Das gcach-tetstc ist „Daily News." ein streng freisinniges Blatt, stets auf dcr Seile des Rechts und der Humanität. Dcr .M. Advertiser" ward 17!»^ als Organ dcr Gast-und Schenlwirthc gegründet und ist es bis hcutc geblieben. Er ist ziemlich radical, spricht für die arbeitcudcu Classen, widersetzt sich aber mit lugenhasttr Entrüstung jeder Maßregel, die der Trunksucht in dcn Wrg lrctcn könnte, Dcr Wahljpruch dcS BlaltcS ist: Vicr und Bibcl. Dic ,.M. Post" ist wtiiggisch „nd gehört dcr hochtiichlichcn Richtung au; sic ist das eigentliche Blatt für die große Welt und die vornehme Gesellschaft. Von den Penny-blättern ist das vcrbreitetsle der „Daily Telegraph." freisinnig in englischen Angelegenheiten, in dcn auswärtigen das Organ jeder Unterdrückung. Die Tories haben ihr Pennyblalt im „Standard," die Radicalcu im „Sun." Von Provinzialblättern sind namentlich dcr ..Manchester Guardian." der „Leeds Mercury" und der ..Scotchman" von Einfluß. England ist vorzugsweise reich an Wochenblättern; jedes kirchliche, politische, gc-sellschaflliche. künstlerische, wisscnschaftlichc Interesse l,t dnrch ein solches oder durch mehrere vertreten. Elncs europäischen Rufs genießen die „Saturday Review." das kühnste und rücksichtsloseste Organ cincr wal,rl,cltl>cbcn-den Kritik, vortrefflich geschrieben, ein unermüdlicher Bc> tämpfcr dcr in England so allgemeinen kirchlichen Heuchelei, und dcr ..Economist." dcr dic voltswirlhschast-lichcn Fragen mit überlegenem Talcut behandelt, Unter ^ dcn rein litcrarisch-lritischcn blättern niniüit das „Alhc-, näum" uubcstrillcn die erste Stelle cm. Die ..Notes and ^ Queries" find eine eigenthümliche Wochenschrift: sie enthalten Anfragen übcr zweifelhafte Pnullc in Geschichte, Literatur oder Kunst, und sodann dic von andern Schrift- ^ slcllcrn hicranf erfolgten Antworten. ES ist ein sehr nütz-, lichcs Corrcfpondcnzburcau für Oclchrte nnd solche, dic cs wcrdcn möchten. Dic Wochcnblälttr sür specielle Zwcckc sind zahlloS; es gibt keinen Bcrus und lcinc Licbhabcrci. dic nicht das ihrige hat. Auch die Mode dcr «illuslrir-lcn Blätter." die so um sich gegriffen hat. ist von London ausgcgangcn, und dic „Illuslratcd London News" , ist noch immer das beste Blatt seiner Art in dcr Well. Auf Ersuchen Oberwinder's wird die Nede Mühl-wasscr's verlesen, welche dieser in derselben Volksversammlung gehalten hat. Mühlwafser spricht davon, daß er von den Brunner Arbrilern zu dieser Versammlung abgeschickt worden, schildert dann die Verhältnisse der Partei in VrUnn und sagt unter Anderem: „Wenn Sie dort in die Fabriken gehen, so ist jeder Zwcilc, den Sie treffe», Mitglied jener Partei, die zur Socialdemokratie geschworen, die mich beauftragt hat, Ihnen in der Volksversammlung bei der „schönen Aussicht" den Schwur auf die rolhe Fahne abzunehmen." Präs. (zu Muhlwasser): Dieser Passus ift in ausfallendem Widersprüche mit der Erklärung, die Sie wieder» holt abgegeben haben. Muhlwasser: Ich habe im-mcr die Partei iu Wien als die maßgebende angesehen, und weun ich iu meiner Rede gesagt habe: „Ich empfehle Ihuen die Principien." wie mich hiezu die Partei, welcher sie sdie Brünncr Arbeiter) angehören, beauftragt hat, so habe ich damit gemeint, daß die Wiener Führer, als die maßgebenden Pnsoulichlciten, mich dazu aufgefordert haben. Präf.: Ohne dem Urtheile des Gerichtshofes vorgreifen zu wollen, muß ich gestehen, daß diese Stelle auf mich einen ganz anderen Eindruck macht. Eie sprechen im Eingänge Ihrer Rede speciell von dcn Brünner Arbeitern und sagen: „Dc>S ist die Partei, in deren Namen ich Sie begrüße und aus deren Änreguug ich Ihnen damals den Eid aus die Fahne abgenommen habe." — Mühlwas-scr: Ich wollte damit die Zusammengehörigkeit der Vrlin-ncr Arbeiter mit den Wienern andeuten, ich wollte damit sagen, daß wir zu jener Partei gehören, welche in Wien maßgebend ist. Ucbrigenö ist es leicht möglich, daß man beim schnelle» Eprechen in einer öffentlichen Versammlung die Sätze nicht so präcis bildet. Volant Gerne rth: Aber Sie sagen ausdrücklich: Jeder zweite Brünner Arbeiter ist ein Mitglied jener Partei, welche mich beauftragt hat, Ihnen den Eid abzunehmen. — Muhlwasser: Ich meinte damit: Mitglied der großösterreichischen Partei. Oberwiuder: Aber ich bitte zu bemerken, daß vorher von den Brünner Arbeitern die Rede gewesen ist. Präs. (zu Muhlwasser): Sie sprechen in der vorhergehenden Stelle immer nur vo» den Brlinner Arbeitern? — Mühlwasser: Ich meinte hier aber die ganze Partei. P räs. : Ich danke Ihnen für Ihre Aufklärung. Dieser Dialog, der auf die Glaubwürdigkeit Mühlwassers in diesem Punkte ein grelles Licht wirft, wird vom Publicum mit lebhafter Bewegung begleitet. Hierauf werden einzelne Parteien aus dem stenogra» phischeu Protokolle des Allgemeinen Deutschen Arbeiler-Congresses zu Eisenach im August 1869 verlesen. Bei diesem Congresse stellte Muhlwasser den Antrag, an Stelle des Passus: „Die social-demokratische Partei Deutschlands erstrebt die Errichtung des „freien Vollsfta»teS" — zu setzen: „. . . die Errichtung der Republik." Gegen diesen Anlrag sprach sich Scheu „auS Oppvrlunitiilerllcksichteu" aus. (Tgpst.) Locales. — (Subvention.) Das hohe Nckerbaumimsterinm hat dem hiesigen Gartcnbauvereine auch fiir das heurige Jahr eine Subvention von 500 fl. bewilliget, und zugleich ans Aulaß der vom Gartenbauverein im Monate October d. I. zu veranstallcnden Ausstellung von Obst und Gemüse fünf silberne Staa!ö»Medaillen zur Prcimirung für die Aussteller übermitteln lassen. — (Decorirung.) Morgen früh 7 Uhr an, Congreßplahe findet vor der in Parade ausgerückten Truppe die feierliche Decorirung deS Gendarmen Novoda (aus Vischoslack gebürtig) mit dem ihm von Sr. Majestät verliehenen silbernen Berdicnstkreuze statt. Derselbe Hal mil eigener Lebensgefahr beim Brande in Sluda nach vier» maligem Versuche ein Kind aus den Flammen gerettet. — Als Corporal im Regiment Kuh» ward ihm wegen tapferem Benehmen in der Schlacht von Custozza die a. h. Ve-lobung zu Theil. — (Die Gemälde.Ausstellung) ist nur noch heute und morgen, Sonnlag. offen. Morgen werden auch die Treffer der mit der Ausstellung verbundenen Verlofung, zu welcher Lose u 30 kr. (4 um 1 fl.) an der Casse und bei Herrn Karinger zu haben sind, ausgestellt. — (Schützencapelle.) Wir erlauben uns, alle Freunde der Schützen und der Tonkunst auf die heute Abends im Perles'schcn Äräuhausgarlen und Sonnlag am grünen Verge stattfindenden Soiruen der Cchützencapelle aufmerksam zu machen, welche die Bestimmung haben, zur Hebung dicscö ncuen Instituts beizutragen, das den leben«« sähigeu Keim zur Herstellung einer stabilen städtischen Mu> silcapelle zu bilden geeignet wäre. — (Hculieferung.) Dem Vernehmen nach sollen französische Agenten hier eine Heulieferung von 25»W Clr. fiir Frankreich abgeschlossen haben. — (Angeschossen.) In der Nacht vom 4. auf den 5. d. M. hörte der Vursche Johann Kozel vou Lev5 Haus-Nr. 2 erwachte und forfchle nach der Ursache deS Nirms, jedoch vergebens. Nach einiger Zeit hörte K. wieder cincn Lärm uud glaubte die Stimme des Burschen Martin Powkar, mit welchem er in Feindschaft lebte, zu ver< nehmen. Er ergriff ein geladenes Gewehr und schoß '" 1134 der Richtung, aus welcher nach seiner Meinung der Lärm tam. Gerade in diesem Momente ging Franz Iavornil aus Zalna bei der Wohnung des K. vorüber, um sich auf eine seinem Pater gehörige Wiese zur Mahd zu begeben. Der Schuß traf den Armen in den Unterleib. Nicht zufrieden damit, einen Unschuldigen verwundet zu haben, tobte K. noch weiter und drohte, den Martin Potolar jedenfalls erstechen oder erschießen zu wollen. Er wurde durch die Gendarmerie arretirt und dem Bezirksgerichte überliefert. Franz I. befindet sich in ärztlicher Behandlung. — (Tödtung.) Tie „todte" Saison scheint bei „unseren braven ^andienten" eine Saison der Todten werden zu wollen. In der Nacht vom 6. auf den 7. wurde der Färbersohn Joseph Hermann aus Ratschach von unbekannten Thätern derart mißhandelt, daß er am 8. d. starb. A>lfangs glaubte man, er sei vom Gange in den Hofraum gestürzt und so verunglückt, doch die Art der Verletzungen ließ auf ein Verbrechen schließen und die gerichtliche Ob-duction constatirte den gewaltsamen Tod. Der Thäter tonnte bisher nicht ausgeforscht werden. — (FeueröbrUnste.) Am 27. Juni 6 Uhr Abends brach in der Ortschaft Desinz, Bezirk Tschernembl, beim Grundbesitzer Johann Zajc aus bisher unbekannter Ursache sseuer aus, welches zwei Wohngebäude nebst einigen Wirthschaftsgebäuden in kurzer Zeit einäscherte. Der Schaden beläuft sich auf 2- bis 3000 st. Keiner von den Verunglückten war afsecurirt. — Am 8. d. Nachmittags 5 Uhr brach in der Schupfe des Grundbesitzers Nikolaus Plevel von Beischeid Feuer ans und es verbrannten die sämmtlichen Wohn-und Wirthschaftsgebäude dieses Besitzers, sowie jene des Nachbars Michael Podvis. Die abgebrannten Gebäude waren nicht assecurirt. Das Feuer ist vermuthlich in Folge Unvorsichtigkeit der Kinder des Nikolaus Plevel entstanden. — (Truppenmanöver.) Die „Klagenfurter Ztg." meldet: Die Brigade GM. Pürcker concentrirt sich in Klagenfurt und Laibach, und zwar in Laibach vom 11. bis 31. Angust. Die Dauer der Concentrirung ist auf 21 Tage mit Einschluß des Einrückungstages, die Dotation mit 3000 Gulden, und zwar für Laibach 2200 st,, für Klagenfurt 800 ft. festgesetzt. In Laibach concentriren sich: das 19te Feldjägerbataillon, 79. Infanterieregiment, vom 17. Infanterieregimente das 4. und 5. Bataillon, die Reservecompagnien des 7. und 19. Iägerbataillons, die 4. Escadron des 6. Hußarenregiments aus Arnoldstein, 2 Batterien des 7. Artillerie-Regiments. In Klagenfurt concentriren sich vom 11. bis 31. August das 76. Infanterieregiment, vom 7. Infanterieregimente das 4. und 5. Bataillon, 3 Escadronen des 6. Hutzarenregiments (von Klagenfurt), 2 Batterien des 7. Artillerieregiments. Während der Concentrirung finden nur drei ganztägige Manöver mit Freilager, wo im Freien abgekocht wird, Nachlinanöer aber keine statt. Unserer heuligen Nummer liegt der Ausweis über die von der „^.ssieumxioni usliSlHii" in Trieft im Jahre 1869 bezahlten Schäden bei; derselbe liefert einen neuen Beweis von dem stets steigenden Geschäftsumfange sowohl, als auch von der seltenen Coulance, welche von diesem zu den ältesten gehörenden österreichischen Versiche-rungs'Institut geübt wird. Die Gesellschaft hat nämlich im verflossenen Jahre nicht weniger als 1l.654 Schäden im Gesanmitbetrage von 4,502.881; im Ganzen (einschließlich Rettungs-Taglien, Spesen u. s. w.) 4,624.852 fl. an Zahlungen geleistet. Die Thätigkeit der Gesellschaft hat sich somit auch im verflossenen Jahre segensreich bewährt und das Vertrauen, welches ihr allerseits geschenkt wird, aufs Glänzendste gerechtfertigt. Die „^.s^iouiÄxioui (jy-H6r3,1i" besitzt gegen 30,000.000 ft. an Gewährleistung«' sonds und sind ihre Capitalien zum größten Theil auf liegende Güter angelegt. Einen interessanten Ueberblick über die geographische Verbreitung der „^.«»iourlixioni * Die Geueral-Ageulschaft der genaunte» Anstalt jUr Kram repriiscutirt Herr V. Seunig in i.'aibach. i3«U6lkIi" gewährt die summarische Darstellung der bezahlten Schäden. Es sind darin neben sämmtlichen Kronländern und deutschen Staaten alle europäischen Länder vertreten, und fehlt ebenso wenig das kleine Griechenland, wie das Mutterland der Assecuranzen, das Königreich Großbritannien. Neuelle Post. (Original'Telestramme der „Laibacher Zeitung.") Paris, > 5. Juli, Nachmittags. Toebe« erfolgte im Senat und gesetzgebende» Körper gleichzeitig die Vtitthciluug der Negierung, welche die Kriegserklärung an Preufien ankündigt. Die Kriegserklärung wird motivirt durch die Beleidigung Venedetti's, durch die Verweigeruug der Verzichtleistung des Hohen zollern und durch die Letzterem zurückerstattete Freiheit, die Krone Spaniens anzunehmen. Paris, «5. Juli. Ollivier verlangt in der Kammer einen Credit von 5ß> Millionen für das Kriegsministerium und Aushebung einer Altersclasse. F)llivier sagt, wenn ein Krieg nothwendig war, so ist es dieser, zu welchem Prensteu uns zlvingt. Der Kriegsminister bringt ein Decret ein, durch welcins die gesammte Vtobilgarde einberufen wird. Segris verlaugt einen Credit von «tt Millionen für den Marineminister Paris, 14, Juli. (Tr. Ztg ) Der Kaiser kehrte Abends nach St. Cloud zuiiick, auf der Fahrt mit kriegerischen Zurufen begrüßt. Paris, 15. Juli. (Tr. Z,, hoch der Kricg, ans nach Berlin, niedcr mit AiSmavck, e,liwleu. Gleiche Demonstrationen erfolgten im Quarter ^alm. lcr „Constilutioilnel" constatnt. daß Prim die thätigste Nolle für den Frieden spielte, das spanische Cabinet und O>o-zaga haben gleichfalls alle Vlüsttengimgcl, für die Erhaltung des Friedens gemacht. Dcr „Coilstitutiomicl" schließt mit dcr Versichcrm'g, mit Spanien seien allc Schwierigkeiten ausgeglichen. Die Stadt,Wahlen in Tirol haben in Innsbruck zwei Liberale (Dr. Wildauer und Dr. Glaas); in Bo-zeu Dr. Wurzcr (gleichfalls liberal); m Tricnt mid Roverebo 4 Abgeordnete, Anyänger der Natioualpurtci, ergeben. Die Städtcwllhlcil iu Isttien uud Görz habc» riachslehelldeö Ergebniß geliefert: In Volosca Statt-haltcreirath Clesius, m Pisiuo Anton Covaz, Gutsbe sitzcr (lieu), in Parenzo Franz Ebisa Outöbcsihcr, in Pirano Dr. Orazio; m Capudistria Dr. Belli, do, tiger Podcsta (l>cu), in Pingucnle Dr. Madomzza, in Che«so-Peglia Andreas de Prctis, in Cervi>,nano de Prell«, Keiler dcs Hal,dclsmi»'isttru>mS, in G0rz Franz Graf Coroi'im (neu) mit 396 m,t> Dr. Maurovich, Gememde-arzt mit 257 von 400 Stimmen. Während die ursprüngliche, wenigstens scheinbare Kriegöursache, die Candidalur des Hohenzollern vollständig beseitigt ist, die Originalentsaguligsurlunde deS Prinzen bereits dem spanischen Botschafter in Paris übergeben worden ist, die spanische Regierung auch bereits ihren Vertretern im Auslande den telegraphischen Auftrag gegeben hat, den Regierungen die Verzichtleisnmg und die Annahme derselben durch die Regierung zu „o-tificireli, hat die Krisis eine acute Form angenommel,, indem bereits von beiden Mächten offen Kricgsrüstungel, betrieben oder doch vorbereitet werden. Der König von Preußen sollte sich gestern mittelst Exlrazuges nach Ber- lin begeben. Auch Venedetli sollte «ester,, Cms vcr< lassen. Bedeutsam ist die Acußcruna. Kaiser Napolcuns zu Daru: es handle sich Preuße» gegenüber nicht um eine einzelustehcude Frage, sondern um Herstellung dcs Prestige. Andererseits constatiren alle Berliner Blätter dcn tiefen Eindruck allgemeiner Entrilstmia. übcr das beleidigende Ansinnen Frankreichs (um Ausstellung dcr Er> tlärung ewiger Perzichtleistunq der Hohcnzollern auf dcn spanischen Thron) und die Befricdigulin über die..wür^ dige Art uud Weise," wie dcr Koma. dasselbe zurückgewiesen. Die Köln-Miuducr ^, Tagblalt" hätten diesen Auftrag allc prclchischcn Eisenblchliucrwal^ lungen erhalten. Das mililärischc Eiscnliahncoiftö (Mi-litärs, Reservisten und ^audwchrlcutc, wclchc iu, Eisen' bahndieuste unterrichtet sind) ist cinl'cnisen worden u»d hat bereits seiue Concentrirnng begouncn. Auch Italien betheiligt sich an dcn Nüstuufien, iu Ncapcl ist dcr Bc-fehl eingelangt, drei Trauelpmlschifsc au^^uiüsten, Iu Florenz wird lichauplct. daß die Franzosen l»k' rcits nächste Woche aus dem Kirchciislaale cü^ichen wer den. Die italienischen Truppen sollen dauu unuc»^üq' lich, mit Frankreichs stillschweigender Gcnchlniguug, zunächst Civitavecchia und Vitcrbo besehen. Telegraphischer Wechselcours vom 15i. Illli. 5pcrc. MctalliyucS 55.—. — 5perc, Metalliques mit Mai- llud November-Zinseu '>5.—. — 5perc, Nalioual-Auleheu 64..!". - 1860er SlaatS-Aulcheu 90. — . - Vantactieu 677 Credil' Actien 221. . London 125.75, — Silber 123.25». - Napo- llllnd'orS 10.22. Verstorbene. Dell 8. Juli. Dem Herrn Johann Perlefz, bilrgl. Bierbraner meister ,md Nealltätenbesitzer, srin Sohn Iolmnn, all 19 Jahre, in der Kapnzmewursladt 3lr. 52 a» Hola.ru riner sich srlbst bei qebracl'tcn Schußwunde. Dein Hrrrn Anton Pl'rttnev, ><^- ^,'ose v,I, 1«39 ..... 210.— 212." „ „ 1854 (4°/,) z,< 250 s!. -. - -. -„ „ I860 ,u 500 fl, . . W.50 91.-„ „ 1860 zu 100 fl. . . 100.50 101.50 „ „ 1864 zu 100 ft. . 107 75 io«.25 StaatSlDomiiueu-Pfaudbrifse zu 120 ft. ö W. iu Silber . . —— ..,.-«l. Gr«ndrutlastunas-Vbliaationc„. Filr 100 ft. Geld Waare Mlnuen .... zu5p.— —- Nationalbanl.......686.— 690 — Niederländische Äaul ....—,-. Verciusbant.......84.— 86.— PerlehrSbaul.......102.50 103.50 Wiener Baul......—— —.— U. Actien von Transportnnterneh» »lUNfte». Geld Waare Alfiild-Fiumaner Bahn . . . 160. - 162. - «ühm. Westbahn.....224.^ 22? — O.sa'l i.'lldn> O.i. S.verz.lEm. —.—-------^ Ocsterr. Nordweftbahn . . . , 95.25, 95.75 > .. . ,4«;.^ Nudols-Stistuug zu 10 st. . . .,. Wechsel (3 Mou ) Geld Waa" Augsburg sl!r 100 sl sildd. W. 102.75 103, FraulsurluM. 100 fl. dettu 103.-103^» Hllmkurg. si!r ,0«) Marl Balico -.-- - .^ i'oudou, fiir 10 Psuud Otrrlillg 123 75. 124.^ Paris, sur 100 Franc« . . .' 49.— 49 U> (Tours der Geldspvte» Geld Wac»l' K. Minz-Dlicalc, . 5 fl. 85 lr. 5 fl. 87 ^-Napolcousd'or . . 9 „ 95 ,. 9 ,. 919 ,. 75 „ l20 ,. 25 « Krainische Grulideütlastungs - Obligationen. P"-vatuotirlmg: 86.- Geld, 94 Waare-