«^ 5». ^ M ^(H3^2^t5I-2^^2^ 2ln das wohlthätige Publikum der Provinzialhauptstadt Laibach. <^on heute angefangen können die Erlaßkarten für die Enthebung von den Glückwünschen zum nenen Jahre > 84 l , und wieder besondere Ellaßkarten für die Enthebung von den Glückwünschen zu Geburts- und Namens - Festen, in der Schnittwaren-Handlung des Herrn Joseph Aichholzer, am Hauptplatz e Haus- Nr. 237, gegen den bisher üblichen Erlag von zwanzig Kreuzern für die Person, von Denjenigen erHoden werden, die sich durch den Erlag dieser, oder auch einer hohem Summe zum Be» sicn des Almci.institutrs von den obgedachten Glückwünschen lossagen wollen. Die Namen derjenigen, welche durch Abnahme dieser Erlaßkarlen von den erstcrn, oder letztern Gra,.-lulationen, oder ron beiden zugleich sich losgesagt haben werden, sollen mittelst abgesonderter Verzeichnisse durch die Laibacher Zeitung, wie in den vorangegangenen Jahren, zur öffentlichen Kenntniß dankbarst gebracht we.dcn. Von der Armenlnstitnts - Commission Laibach am Ift. December R84V. R833 — K84O! I. In >«:»!<« /.6ln0 li<^ ^'o «vH /^uliiln! I^ul1no rö« j« to «toviln, ))6 I)' .1« iVlNllll«« IMA» N6öllUlil, l^6,<^ l)i jx>!^' i»i'<)«ll) 8!ov6ncäm dilo! — lulj^ «i<<>i> n:»ni ni j'llsto I6^ulo: iicxlilo „n,n j6 /.i!il) /.lilllln« viun, In inoi: iu /.,v(,^ iliun ^6 v»im (li^äla. Itollila num j« n«1i lx'illnvlilll ('volli<:6 M6(Ill«, />ll»1li,i6 iu Ilil. — Kaj Vlii8iia 161-la, xlanln« VMN) />!ij<>) ^'6 M6clono^ni1i I)csl uillc'o 1,0 1'l'il,. ^l' lloma«'^ vsrtli ni onaka? txl6.j) ^I»IUN6 m6(Inll!6 I'01uli!« cloloru«» «<^llll,i8 I^l>llC6N8i8 errichtet hat. (Fortsetzung folgt.) 243 Vand - und Zwirn - Niederlage des Zeitgeistes. Das Band der Freundschaft. In dasselbe ist ein stets offener Wechsel mit Doppel - Louisd'oren eingestickt, darunter zierliche Einladungs-Karten zu Mittags- und Abendessen auf alle Tage des Jahres. Man hü'tc sich, die Stickerei und die Karten abzunehmen, sonst wird das Vand locker. Das Band der Liebe ist aus Nofenblättern gewoben und hält so lange, bis die Nosen verbleichen. Das Band der Ehe wild oft nur gewoben, um die Dornen, welche man von den zum Bande der Liebe verwebten Nosen abgestreift hat, nicht nutzlos wegzuwerfen. Es gibt mehrere Sorten davon, die schlechteste ist nur aus gewöhnlichen Dornen verfertigt, dann kommen die aus versilberten und vergoldeten Dornen. Die vorzüglichste Sorte, die aber nur äußerst selten zu haben, ist die von den Künstlerinnen Milde und Sanftmuth gefertigte, welche jeden Dorn zwingen, zu einer Rose zu erblühen. Das Band der Treue ist sehr unansehnlich aus Eisen verfertigt. An beiden Enden ist es so glatt und schlüpfrig, daß wenn es Einer an dem einen Ende festhält, der, welchem er das andere zu halten gibt, dieses doch leicht fallen läßt. Je älter es im Besitze wird, desto schöner erscheint es. Das Band der Tugend hängt sehr hoch, und man llmß Krast und Muth haben, um sich zu ihm hinauf zu schwingen. Wer es aber fest halt, den hebt und hält es leicht und frei über alle Beschwerden des Lebens. Das Band des irdischen Tandes ist durch ci-nen gordischen Knoten an die Menschheit fest gemacht; diesen Knolcn hat noch kein Mensch gelöst, sein Alexander ist der Tod, welcher ihn mit der Sense durchschneidet. Das Band des Glaubens. Wer es hat, dem sind dadurch alle Wünsche befriedigt, er ist im Bett-lergewande der Reichste auf Erden, ihm hat alle Ungleichheit aufgehört, dir zahllosen Menschen sind ihm alle nur der eine Mensch, den Gott nach Seinem Ebenbilde schuf; und er'hat nur für einen Menschen keine Alles vergebende Liebe, für sich selbst! — Die hauptfächlichsten Zwirn-Arten sind: Der Faden der Geduld. Er führt am sichersten durch das Labyrinth des Lebens. Ist er aus zu zähem Stosse gewoben, so stiftet er oft Unheil; gegcn Verkehrtheiten darf er sich nicht in die Länge ziehen, da muß er bald abreißen. Schwache Aeltern benutzen ihn gar zu gern zum Gängelbande für ih- re Kinder. Wer einen Prozeß hat, kommt ohne diesen Faden gar nicht aus. Recensenten, welche die Werke, über die sie schreiben, wirklich durchlesen, können den Faden der Geduld bei den meisten neuern Romanen ebenfalls nicht entbehren, sie müssen damit den Faden des Zusammenhanges, der den Büchern abgeht, zu ersetzen suchen. Dann mögen sie aber auch gleich einen Faden von Eisendraht nehmen, einer aus weniger festem Stosse würde nicht lange vorhalten. Der Faden geselliger Unterhaltung. Leider führen in den meisten Gesellschaften die Faden diesen Faden, und der Zuhörer muß sich nur bemühen, daß ihm der Faden der Geduld nicht eher reiße, als jenen der ihres Geschwätzes. Dieses gleicht aber weniger einem Faden, da ihm alle Einheit fehlt, als einem Büschel, und man möchte daher ihre Unterhat' tung mit einem Pinsel vergleichen, wenn dieses Bild nicht besser auf sie selbst paßte. Julius Sincerus. Feuilleton. (Die Staatsverhandlung im Bette.) Der große William Pitt (Chatam) hatte bekanntlich mit dem ersten Lord der Schatzkammer, dem Duc of Ncwcastle, manchen sehr lebhaften Streit. Pitt beherrschte das Ministerium durch seinen Geist, Ncwcasile imponirte dmch seinen Rang. Pitt machte die Pläne, Ncwcastle hatte die Sorge für das dazu nöthige Geld u. s. w. __ So war dcnn auch eine mal die Frage, ob eine Escadre zur Beobachtung der Französischen abzusenden sey? Pitt war bestimmt dafür; Newcastlc wollte cbcn so hartnäckig das Gegentheil. In dieser Stimmung machte letzterer dem ersten einen Besuch. Pitt hatte das Podagra, lag zu Bette, und litt kein Feuer im Kamin. Newcastle war äußerst frostig, fand die Kälte unerträglich, und sing das Gespräch mit einer Beschwerde darüber an. — Bald darauf ward er das Bett von My« lady gewahr. — ,,Ei!« sagte er, »mit Ihrer Erlaubniß! Die Kälte ist gar zu groß." — Und so nahm er ohne weiteres Besitz davon. Jetzt denke man sich die beiden Staatsmini» ster, bis an das Kinn in den Federn versteckt, und in dcm hitzigen Streite über den bewußten Gegenstand. — „Es geht nicht!« schrie der Duc. — ,,Es geht durchaus nicht. Eine Flotte in dieser Jahreszeit! Wo denken Sie hin!" __ ,Aber sie snll, und sie muß auslaufcn," erwiederte Pitt. — «Ich habe Ihnen ja die Ursache gesagt. _- Es kann nicht an« ders seyn. — Es soll und muß geschehen." — So 244 vertyeldtgle zeder seine Melnung mtt Heftigkeit, und gcsticulirte mit Händen und Füßen dazu. — Indessen — um es beiläufig zu sagen, Pitt behielt die Oberhand; die Flotte lief aus, und der Admiral trug einen vollständigen Sieg davon. (Chinesisches Gastmal.) Der Mandarin Hi-Ha-Ho, ein chinesischer Gourmand eisten Nan-ges, gab im vergangenen Jahre einem ameiikani-schen Schiffscapita'n, Master Trelingcon, zu Canton eine Fste. Der Wirth bot Alles auf, um seinem Gast einen recht hohen Begriff von der Kochkunst des himmlischen Reiches beizubringen. Eine Anzahl von Schüsseln bedeckte den niederen Tisch, um den die Gesellschaft, auf ihren Füßen kauernd, mehr herumlag, als saß. Thee, Schwalbennester, die verschiedensten Fleischgattungen und Bäckereien warcn vorhanden. Auch an den auserlesendsten chinesischen Leckereien fehlte es nicht, und Trelington staunte lncht wenig, als man ihm diese dringend empfahl, und darunter folgende Gerichte sich vorfanden: Gril.-lirte Schafsaugen in ciner Sauce von gehackten Pfauenfüßen; große grüne, heißabgcsottene Eidechsen sammt Eiern; gefüllte weiße Mäuschen, mit so großer Kunst zubereitet, daß der Gast erst das Fell-chen abstreifen mußte; gespickte Rattenrücken; See-lchlangen von großer und kleiner Art, geschmort, und endlich spannlange Kuchen, die gefüllt warcn, aber Nicht mit Rosinen, sondern mit auserlesenen gebacke-nen Negenwürmern. Ueber alle diese Gerüchte fielen die Chinesen mit wahrem Heißhunger her. Dem Amerikaner jedoch überlief es kalt und heiß dabei, Und er empfand nach aufgehobenem Diener alsobald die Wirkungen desselben so kräftig, als ob er die Gesammtmasse der Ipecacuanha seiner Schiffsapo-theke hinabgeschlungen. Qper in Lnibach. ,, Norma " von B c l l i n i. Ich glaube jeder näher« Auseinandersetzung genannter Oper, als Kunstwerk, und jeder einzelnen Namhafimachung, der reichhaltigen entzückenden Stellen, aus dem Grunde enthoben zu seyn, wcil ich selbe in diesen Blättern bereits besprochen habe, und weil der Werth und alle Vorzüge einer beliebten und stets gern gehörten Repertoir« Oper, jedem Musikfreunde und Kenner zur Genüge bekannt sind. Alleiniger Zweck meines heutigen Referates ist daher die Ruf« fiihrung dcr in Rede stehenden Oper z» schildern. — Die Besetzung der Hauptparte war folgende: Mad. Ros-„cr — Norma; Mad. Lang — Adalgisa; Herr Verner — Sever; Herr Reich man» — Orovisi. Bekanntermaßen ist die Titelrolle der Oper der Art, das; sie einer Künstlerinn mehrfache Gelegenheit biethet, einen Ruf zu gründe», oder den gegründeten zu befestigen; jedoch ist sie auch theils durch die hefiigen Affecte, zu denen Norma durch gekränkte Nebe und gebrochene Treue gebracht wird, theils durch ihre etwas gedehnte Länge, so gestaltet, das, oft dcr Kraft die Aus' dauer gebricht, und oft die Sti',ume erhaltet Wiewohl Mao. Rosner durch ihr ausgezeichnetes Kunsttalent, durch ihre herrliche Darstellungsgabe tragischer Charaktere, und durch die Macht, Klarheit und Fertigkeit ihrer Stimme zu den schönste» Erwartungen berechtigte, so waren doch alle, ja selbst die weitgespannten Hoffnungen aufdas Angenehmste übcrraschtluud übertreffe». Schon in der ersten Arie „Keusche Göttinn« wusjte Mad. Rosner, durch den gefühlvollen Ausdruck dcr Tone, durch das ergreifend schöne Portamento ihrer Stimme, so wie das seclenvolle Piano gemüthlicher Stellen, so das allgemeine Interesse zu erwecken, das» sie zum rauschenden Beifallsstürme hinrisz. Mit wahrer Theilnahme an dem Geschick,- ihrer Frcuü<-dmn, mit wohlthuender Wärme sang sie in» Duette mit Adalgisa, als sie nach Bekenntnis; ihre5 Fehlt.ittes Worte des Trc, sies ihr spendet. Energisch war sie im Beginne des Final «Terzettes des ersten Actes gegen Sevcr, klagend u»d trauernd gegen Adalgisa. — Nicht ermattet durch die Anstrengungen des ersten Actes, wie neu belebt war Mad. R. im zweiten, und führce ihn zu» allgemeinen Bewunderung, mit jeüer Kraft und Fülle der Ttim» me aus, mit der sie bei dem Beginge dc.' Oper auftrat. Die ge« lungensten Momente im zweite» Acte hatte Mad, Nosner in« Anfange desselben, wo nach heftigem Kampf im I>,uern die Liebe zu >e» Kindern Siegerinn bl-.ibt iil'cr die tobende Rache gegen den treubrüchigen Sever; im großen Duette Mit Adalgisa, so wie in» Final-Duette mit Scver. Das; sich Mad. R. manche musikalische Licenz erlaubte, kon, nen wir ihr aus dem Grunde nur z»m Verdiensie rechnen, weil jede, wenn auch »och so kleine Modulation des Originales, sehr angenehm auf das Gehör wirkte. So hatte z. B. V'.ad. N. in» Schlüsse des grosien Fraucnducttes dc5 zweiten Actes in einem Terzen »Laufe von Achtlh.il»Note» 2^s, durch zwei Tacte die erste und dritte Note puuctirt» die zweite und vierte hingegen als Sechszenthcil.-Note, präcis und doch a'usjerst zart zur Folgenden angeschlagen. Mad. R feierte einen wahren Triumph ihres so werth,v«Uc»< so seltenen Kunstverinögens. Wen» auch von dci» !,'ü:>ern Negio» ,,en keine Sonncttc zu i',)ren Vüsien flogc». so möge» ^i!>r das unverholcne. allgemeine VeifaUKbekei'.ntnisz und die jederzeit gc-schexkte Vewlindening, Zeiche» der Würdigung und Achtung seyn. Mad. Lax g — als Ad-Ugisa, trug durch manche sehr gelungexe Stelle» nicht wenig zum schönen Effecte des Ganzen l>ci. Im Frauen-Duo des zweite» Actes, das auf stürmisches Verlan« gen wiederholt werden »,»s,te, sang sie mit Gefühl und den, gehörigen Fallen llnv Steigen der Stimme. —Sie wurde gerufen. Herr Vcrncr (Scver) scheint schon von dcr Manie deS Schreiens befalle» zu sey», daher kam es auch, dasi manche» Tönen der Wohllaut, das Metall entging, und manche s.'nst cf« fectreiche Stelle ihre Wirkung verfehlte. Im Finale des zweiten Acles s.nig Hl,' V. die Arie „zil späte Neue» ohne Anstrengung, acmüthlich, »»d wirklich schön. Mit Bedauern vermissen n,ir bei Hrn V tie Fertigkeit in gebundenen Läufen, Hoffen jedoch, das, er selbe durck fieißjge Uebung und durch unverdrossenes Scala-Slnqen bald sich e,gc» machen werde , Herr Reich manu - Orovist. Mehr Wurde »m genehmen eines Oberpriesters, mehr Ungezwungenheit der Bewegungen, und wir erblicken in Hrn. Reichman» eine» au2geze,chneten Oberpriester. Seine, obfchon »och jugendliche Stimme, lst oosi) so klangvoll, biegsam, und dem Ohre wohlthuend, das, '"r 'hm dies, zum günstigsten Prognosticon für eine ehrenvolle -jutunft ^"u'nter den Nebcnbeschäfligten waren Herr Majetti als Flavius, und Dem. Rupp als Elotilde gut am Platze. Dem. )WPP hat eine angenehme, reine, wiewohl »och schwache St»„. N,e, und füllt stetü ihren Posten ""sprechend aus. Das CostüM war neu. Der Besuch sehr zahlrnch- ^ Berichtigung. Im Illyrischen Blatte Nr. 48, im Aufsätze: Die kraunschen Ziqcuner, lese I. 7. statt ,.^^ov>»!v/.1.1- — k«!.«vu^I,i; I. S. statt .N-.ll.a.ji" — klnvl.^i. so nne auf der zweiten Seite, I. »4, der Bezirk Flöonig cven-falls anzuführen kommt. Verleger: Ignaz Alois Gdler v. Kleinmayr.