poštnina pIsLsna v xotovrm. Einzelne Mummer15ü Din Nr. 18 Lrschemi jeden 1., 10. nnd 80. 12. (27.) Jahrgang. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Din. D -OestsrreiL: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dakar. — Deutsches Reich 4 Mark. Koeesje, Areitag, den 20. Juni 1930. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichts sind an die Schriftleitung zu senden. — Anzeigen-Ausnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Die Stellung der Kärntner Slowenen zur kulturellen SeMverwaitung. Wie wir dem Novisader „Deutschen Volks¬ blatt" entnehmen, hielt kürzlich bei der Haupt¬ versammlung des „Politischen und wirtschaft¬ lichen Vereines der Slowenen in Kärnten" der Abgeordnete Dr. Franz Petek über die kultu¬ rellen Wünsche der Slowenen in Kärnten einen längeren Bericht, der nachstehende grundlegende Sätze enthält: „Auch unsere nationale slowenische Minder¬ heit fordert das Recht der Kulturautonomie, wobei ihr der Umstand zustatten kommt, daß sie schon seit dem f3. Jahrhundert bodenständig ist, während z. B. die jugoslawischen Gottscheer erst Heuer die 600-Iahrfeier ihrer Ansiedlung begehen. Dis Lebenskraft eines Volkes, das enge mit seiner Scholle verbunden, muß viel mehr erhalten werden als bei einem Volke von Kaufleuten oder neu Angesiedelten. Die deutsche Freundschaft weisen wir nicht zurück, wenn man uns ehrenvolle Bedingungen bietet. Aber wir kommen zu den Deutschen nicht als Bittsteller, sondern als ein Volk, das berechtigt ist, Forderungen zu stellen, und das bereit ist, sich seine Rechte mit Hilfe der inter¬ nationalen Welt auch zu erkämpfen. Wir stehen noch heute auf dem Standpunkte, daß Mitglied der Autonomie sein kann, wer will, und daß ihr Wirkungskreis alle Kärntner Slowenen umfaßt. Die Autonomie hat alle utraquistischen Schulen ohne Ausnahme zu über¬ nehmen, weil das die Schulen der Kärntner Slowenen sind, wann und sobald die Minder¬ heitenangelegenheiten in die Fürsorge der Au¬ tonomie übergehen. Naturschönheiten der Mtterdorfer Gegend. Von I. Kremer, Lehrer in Mitterdorf. Berauschende Naturpracht, zerrissene Schluch¬ ten mit stürzenden Wassern, himmelaustrebende Berge mit weißglitzernden Gipfeln findest du bei uns nicht. Mutter Natur hat ihre Gaben ohne Wahl verstreut und manches Stiefkind findet sich in ihrer Kinderschar. Allein auch das Aschenbrödel hat seine verborgenen Reize. Sofern also dein Schön¬ heitssinn nicht an Überreizung leidet und du für den Zauber des versteckten Veilchens, des Mauer- blümchens, kurz für bescheidene, nicht aufdringliche Schönheit noch empfänglich bist, dann, lieber Leser, bist du mein Mann und mein Trost. Verläßt man die Stadt Kočevje (Gvttschee) in nördlicher Richtung, so gelangt man nach ein- stündiger Wanderung durch Wald und Feld nach Mitterdorf, das in einer offenen, aus Feldern und Wiesen bestehenden Gegend liegt, die allerdings Durch Vermittlung der Herren Dr. Jung- Hann und Dr. Besednjak wurde auf dem Min¬ derheitenkongreß in Genf neuerdings die Frage des Verhältnisses des Minderheitsvolkes zu den Deutschen aufgerollt und dort haben sich unsere und die deutschen Vertreter geeinigt, daß zur Beruhigung der Gemüter einigen Wünschen der Slowenen entsprochen werden soll. Ich möchte noch auf dis Bemühungen des Prinzen Rohan Hinweisen, der dis Anregung gegeben hat, daß dis Minderheitenfrage in Europa unter den einzelnen Staaten nach der Art des Brünner Vertrages zwischen den Deut¬ schen und Tschechen geregelt werden soll. Die beste Stütze für unsere Bestrebungen nach einem erträglichen Leben ist die Geschlossenheit unserer Reihen." Der Bericht des Abgeordneten Dr. Petek ist aus verschiedenen Gründen auch für uns Deut¬ sche in Jugoslawien lehrreich. Mehrere Stellen würden eine Entgegnung unsererseits wohl er¬ heischen, doch scheint uns der gegenwärtige Zeitpunkt nicht geeignet, im einzelnen zu den Koöevje, am 16. Juni 1930. Dem jetzigen Stadtgemeinderate mit Herrn Oberfinanzrat Max Kostanjevec als Bürgermeister an der Spitze mürbe die dringende und schwierige Aufgabe zuteil, die städtische Sparkasse zu sanieren und die Finanzen der Stadt und der Vermögens¬ verwaltung in Ordnung zu bringen. Da der neue Bürgermeister schon von Ljubljana aus als aus¬ gezeichneter Finanzsachmann bekannt ist, war man hinsichtlich ihrer Fruchtbarkeit mehr verspricht, als sie halten kann. Mitterdorf selbst mit seinen ge¬ waltigen Linden, um welche sich im Kreise die stattlichen Häuser lagern, ist eine Ortschaft, die ihresgleichen suchen muß. Über die ganze Mitter- dorfer Gegend aber gewinnen wir von einem etwa 100—200 m hohen Hügel, dem Ortrer Büchel, einen herrlichen Überblick. Hier hatte auch unser Landsmann, Herr Maler M. Ruppe, seine Staffelei aufgestellt, als er die Landschaft aufs Papier zauberte. Vor unserem Auge liegt ein guter Teil der Sprachinsel, unseres Jubelkindes. Noch mehr gegen Norden reicht unser Blick bis zu den Wäldern von Auersperg, ja bei klarer Sicht erblickt man sogar die schneeglitzernden Steiner Alpen. Und gegenüber im Westen steigt in kaum halbstündiger Entfernung jäh der Fried- richsteiner Wald mit seinen herrlichen Forsten em¬ por, während gegen Süden die Ausläufer des Hornwaldcs das Bild begrenzen. Zwar eine sündhafte Schönheit ist es ja nicht, die wir er¬ blicken, allein der Gesamteindruck, den das Bild Forderungen d'er Kärntner Slowenen Stellung zu nehmen. Daher bescheiden wir uns mit dieser kurzen Bemerkung. Eltern -eid eurer Pflicht bewußt! Bei der Anlegung des Ausweises über die im kommenden Herbst schulpflichtigen Kinder wer¬ den die einzelnen Eltern auch befragt werden, ob sie die Erteilung des Religionsunterrichtes vom Geistlichen oder vom Lehrer wünschen. Diese Erklärungen werden bald abverlangt werden. Damit nun in dieser Angelegenheit Klarheit herrscht und einmütiges Vorgehen erzielt wird, wollen wir nochmals betonen, daß die Erteilung des Reli¬ gionsunterrichtes durch dis Geistlichkeit etwas Selbstverständliches ist. So war es bis jetzt und so soll es bleiben. Wie der Erwachsene religiöse Unterweisung bei der Kirche und nicht anderswo sucht, ebenso ist es Pflicht aller Eltern, für das religiöse Leben der Kinder in gleicher Weise vorzusorgen. Nur wenn für eine Schule kein Priester zu bekommen wäre, muß in anderer Weise der Religionsunterricht sichergestellt werden. Die richtige Erklärung gleich im Anfänge ist um so notwendiger, als sie für die ganze Schulzeit des Kindes gilt. darauf gespannt, wie er sich der gestellten Auf¬ gabe entledigen werde. Nach Einlsbung in die Materie, welche län¬ geres und gründliches Studium verlangte, legte am 5. Juni l. I. der Herr Bürgermeister dem Gemeinderate seinen Sanieruugsplan vor. Bei der übersichtlichen Besprechung der Ma¬ terie ergab sich das Fazit, daß die Sanierung der städtischen Sparkasse rund zehn Millionen zu unseren Füßen mit seinen Auen, Wäldern, Wiesen und Äckern und den eingestreuteu Dörfern hervorrnft, wird auch den verwöhnteren Natur¬ freund bezaubern. Dieser angenehme Wechsel von Wald und Feld in regelloser Folge ist es, der auf den Fremden so anziehend wirkt. Das malerisch gelegene Koflern mit seinen Felsen hat in nächster Näh- den herrlichsten fichtenbewachsenen Naturpark. Eine Perle in seiner Art ist der Reberbrun- nen, am Fuße des Friedrichsteiner Waldes gele¬ gen. Wer dem Lärm und Getriebe des Städt¬ chens entfliehen will, der schüttelt dessen berühmten Staub von seinen Schuhen, zieht auf dem schat¬ tigen, fichtenumsäumten Wege entlang des Fried- richstciner Waldes und kommr nach einstündiger Wanderung zum Reberbrunnen. Dort stand der¬ einst, es sind noch keine vierzig Jahre, eine Mühle, in der die Kofler und Loschiner Leute ihre Fech¬ sung an Mais, Hafer, Gerste und getrockneten Holzbirnen vermahlten. Es war eine Mühle der armen Leute, trotzdem sie fürstliches Eigentum war. Unser junges Geschlecht weiß nichts mehr kine hochwichtige Statltgemeinlkratssttrung. Die Sanierung der städtischen Sparkasse beschlossen. — Kine Jehnmillionenanleihe. — Alle Einlagen gesichert. Teik 2. Kotrschrer Zettuug —- Ar 18. Dinar verlange. Der Bürgermeister schlug vor, diesen Betrag durch eine langfristige amortisabls Anleihe zu decken, die Anleihe samt Zinsen aber durch einen jährlichen Beitrag von etwa einer Million Dinar zu tilgen. Diesen Beitrag soll man aus den Teilbeiträgen der Vermögens««» waltung mit 300 000 Din jährlich, des Wasser- und Elektrizitätswerkes in beiläufig derselben Höhe, sowie der Streichung der nicht unbedingt not¬ wendigen Gemeindeauslagen und geringen Er- höhungder direkten Steuern und des Gemeinde¬ voranschlages zur Weinsteuer zusammeubringen, wobei die Hoffnung nicht unbegründet ist, daß sich der jährliche Beitrag je nach der Höhe des erreichten Zinsfußes und dem künftigen Ertrag der Sparkasse bedeutend erniedrigen lassen wird. Vorläufig muß man aber, um real zu bleiben, mit der höchsten Ziffer rechnen. Schweren Gemütes hörte der Gemsinderat den Ausführungen des Herrn Bürgermeisters zu. Über Antrag des Gemeinderates Gustav Verderber wurde beschlossen, die Sitzung zu vertagen, in¬ zwischen aber jedem Mitglieds des Gemeinderates den Sanierungsvorschlag des Bürgermeisters zu Studien- und Beratungszwecken schriftlich zuzu- Mitteln, um dann in der nächsten Sitzung dar¬ über endgiltigen Beschluß zu fassen. Diese entscheidende Sitzung wurde für heute anberaumt. Da der Gemeindevoranschlag für 1930 von der Regierung noch nicht genehmigt ist, inzwischen sich einige Ausgabeposten als entbehrlich erwiesen und die Sanierung der Sparkasse eine entspre¬ chende Änderung der Einnahme- und Ausgabe¬ posten erheischte, so stellte der Bürgermeister zu¬ gleich den Antrag auf Außerkraftsetzung des alten und Genehmigung des neuen Gemeindevoran- fchlages für 1930, den er, den neuen Bedürfnissen angepaßt, zugleich im Sinne der Gemeindeordnung vorlegte. Zur festgesetzten Stunde, um 7 Uhr abends, erschienen alle Mitglieder des Gemeindeausschusses. Auch die Gallerte war stark besetzt. Man be¬ merkte aus derselben unsere gewesenen Gemeinde¬ räte, gewesenen Sparkassefunktionäre, die Vertreter der Industrie, des Gewerbes und Handels, sowie unsere Hausbesitzer, Beamte usw. Bei der Eröffnung der Sitzung begrüßte der Bürgermeister alle Anwesenden, bat die Mitglieder des Gemeindeausschusses, streng sachlich zu bleiben, und die Gallerie, sich in die Debatte nicht ein¬ zumischen. Er gab bekannt, daß er wegen der Wichtigkeit der Sitzung zur Unterstützung des Herrn Sekretärs als Schriftführer eine Steno¬ graphin bestellt habe. Über Antrag des Gemeinderates Dr. Lavrič wurde beschlossen, die Debatte über die Anträge s) die Vermögensverwaltung soll bis zur end- gütigen Sanierung der städtischen Sparkasse einen jährlichen Beitrag per 300.000 Din leisten, b) dis Vermögensverwaltung soll für die aufzuneh- von der Rsbermühle, auch nichts von jener ma¬ geren Habermus- und Birnenbroizeit. Die Mühle im kühlen Grunde ist verschwunden bis aus einige von Gestrüpp überwucherte Mauerreste. Allein der alte Reber schickt noch immer sein frisches, klares Wasser durch das Tal und freut sich, wenn sich ein müder Waldarbeiter oder ein lustwan¬ delnder Städter über ihn neigt. Lieber Leser, will dich die Hochsommerhitze erdrücken, kränkelst du an den Leiden und Freuden des Alltages oder bist du gar ein unglücklicher Spintisterer, dem das Blut zu dick oder zu dünn durch die poetische Ader rinnt, mancherlei Art sind ja dis Ursachen, die den modernen Menschen aus dem körperlichen oder seelischen Gleichgewichte bringen können, o eile in diese Waldeinsamkeit I Aber komme allein, mache nicht gleich Gebrauch vom gefüllten Ranzen, wie das Pferd vom Haferbsutel, denke auch nicht an den guten Tropfen, der irgendwo im Gast¬ hause lockt, sondern laß dich ruhig nieder, trink von diesem köstlichen Wasser, dann hörst du die Fichten raunen, die schiefen Erlen mit den nackten, mende Anleihe per zehn Millionen Din zwecks Sanierung der städtischen Sparkasse die Garantie übernehmen und c) die Stadtgemeinde soll zu eben dem Behufs eine Sanierungsanleihe per zehn Millionen Din gegen Amortisierung auf¬ nehmen — gemeinschaftlich zu führen und dann erst die Beschlüsse zu fassen. Bei Mäuschenstille des ganzen Saales er¬ öffnete nun der Bürgermeister die Debatte über die obigen von ihm gestellten Anträge mit der vorgesehenen Deckung. Da sich niemand zum Wort meldet, will er dieselben schon zur Abstimmung bringen, als sich der G. R. Dr. Sajovic das Wort erbittet. Er erklärt, er habe über das Problem lange nachgedacht und sei in der Frage der Lö¬ sung zur klaren Anschauung gelangt. Er habe deshalb eine Art Vorreferat über die Sache schriftlich ausgearbeitet und möchte nun dis Frucht dieser Arbeit und Nachdenkens vorlesen und die geeigneten Zusatzanträge zu dem Anträge des Herrn Bürgermeisters stellen. Unter großer Spannung der Anwesenden legt er dann seine Ansichten lesend dar, die beiläufig folgendermaßen lauten: Die Regierung verlangt die Sanierung der städtischen Sparkasse und konform mit den In¬ tentionen der Regierung lauten auch die Anträge des Herrn Bürgermeisters, die ganz real und durchführbar sind. Auch wir Steuerzahler wollen die Sanierung und somit die Erhaltung der Spar¬ kasse. Unsere Pflicht ist es aber, dieselbe mit möglichst kleinen Opfern zu erreichen. Wir wün¬ schen, daß die dargebrachten Opfer mit der Wieder¬ belebung der Sparkasse wenigstens der Gemeinde rückerstattet werden sollten. Eben aus dem Grunde, daß die notwendigen Opfer nicht für eine tote Sache gebracht, sondern der Allgemeinheit er¬ halten bleiben, sind wir für die Erhaltung der Sparkasse. Denn nur die Erhaltung derselben kann uns die Opfer zurückgeben. Nun scheint es aber, daß die einfache Aufnahme einer Anleihe per Din 10 Millionen nicht die Erhaltung und Sanierung, sondern die Liquidierung der Sparkasse bedeuten kann, und zwar in dem Falle, wenn nicht die weitere Behebung der Einlagen verhindert wird, die aber nur durch Gewin¬ nung des Vertrauens der Einleger verhin¬ dert werden könne. Ohne dieses Vertrauen ver¬ liert die Stadt die aufgenommenen zehn Milli- onen Dinar, welcher Verlust die Gefährdung der wirtschaftlichen Zukunft der Stadt bedeutet. Denn eine tote Sparkasfa kann uns das Geld nicht zurückgeben. Um dieser Gefahr und dem riesigen Verluste zu entgehen, was nur durch die Erhaltung der Sparkasfa möglich ist, sind gewisse Kautelen notwendig. Vor allem muß jede Hetzerei gegen die Sparkasse aufhören, da mit dieser Anleihe die Einlagen vollständig gedeckt sind. Der Bürger¬ meister soll zu dem Behufs bei der politischen Behörde dis notwendigen Schritte unternehmen unterspülten Wurzeln neigen träumend ihre Häup¬ ter und der alte Reber erzählt dir murmelnd die Geschichte von der klappernden Mühle am Bache. Nicht jeder aber versteht den.alten Reber und sein Leid. Freund, deine gelehrten Brillen ver¬ raten dich, du bist kein lendenlahmer Poet, du bist ein Maulwurf, ein Höhlenforscher. Doch auch für deinesgleichen ist Rat geschaffen. Auf Beute aber hoffe nicht. Deine Vorgänger haben zu gründliche Arbeit geleistet. Im Weiten Loch, in halber Höhe des Kofler Berges, gab es wohl Töpfe und menschliches Gebein. Alle diese Zeichen ehemaliger Wohabenützung sind in Museen ge¬ wandert. Sogar die Tropfsteine sind zum Teil abgeschlagen. Immerhin bieten unsere zwei Grot¬ ten, im Mitterdorser Berge liegt die Frauengrotte — noch immer des Interessanten genug. Beson¬ ders letztere zeichnet sich durch seltsame Tropf¬ steingebilde aus. Ihren Namen hat sie von den Feen, die einst darin gehaust und zur Zeit drin¬ gender Feldarbeit den Leuten geholfen haben sollen, indem sie gleich Heinzelmännchen die Äcker nächt- und die Hetzer, mögen diese ein noch so unschul- diges Gesicht machen, sollen politisch exemp¬ larisch bestraft werden. Die zweite Kautel besteht in der Durch füh- rung der Anleihe selbst. Dieselbe kann die Steuerzahler unbeschadet der Haftung effektiv vollständig entlasten. Es sollen nämlich die zehn Millionen nicht auf einmal behoben, sondern die Anleihe soll auf laufende Rech¬ nung, je nach Bedarf effektuiert werden. So ersparen wir uns schon viel cn Zinsen. Weiters sollte man diese Anleihe bei dem Verein der Regulativ sparkassen für Slowenien aufnehmen. Jede derselben ist an der Sanierung unserer Sparkasse als gleichartiger Anstalt und Mitgliedskollegin interessiert. Es sollen mehrere dieser Sparkassen bereit sein, uns zur Hilfe zu kommen, und zwar jede mit einem bestimmten Verhälrnisbetrag und zu niedrigen Zmsen, eventuell auch zinsenlos. Sobald diese mit der Ljubljanska Mestna Hranilnica an der Spitze die Anleihe für uns zeichnen, ist die Anleihe ge¬ deckt und somit auch die Einleger unserer Spar¬ kasse. Bei dieser Deckung kann dann die Ljub¬ ljanska Mestna Hranilnica ruhig erklären, sie garantiere für die alten Einlagen un¬ serer Sparkasse wie für die eigenen. Sobald so eine riesige Fmanzmacht dies er¬ klärt, wird kein Mensch, der nicht zufällig Geld benötigt, so töricht sein und das Geld beheben, das ganz sicher ist. So erhalten wir uns dis alten Einlagen, für die neuen garantieren wir abe-' mit unserem ganzen Vermögen, wie gerade diese Anleihe br- wsist. Auf dieser Grundlage kann dann die Spar¬ kasse ihre normale Tätigkeit sofort i.usneh- men und die Parteien in jeder Hinsicht ohne Schaden sofort glatt befriedigen. Wir brauchten in dem Falle die zehn Millionen Dinar nicht einmal zu realisieren; die würden im Hinter¬ gründe wie eine eiserne bereitge st eilte Re¬ serve stehen. So erreichen wir das Ziel der Sanierung, welche auf diese Weise die Steuer¬ zahler tatsächlich nichts zu stehen kommt, den Einlegern aber doch die vollständige Sicher¬ heit und sofortiges Geld bietet. In der Verbindung könnte man auch mit der Nationalbank in Berührung kommen und durch die Ljubljanska Mestna Hranilnica einige Milli¬ onen Dinar zu 4°/o als Aushilfe bekommen und dabei noch bei der Zinsendifferenz ein Plus ver¬ dienen und so die Reserve stärken. Was nun die anderen zwei Quellen, das Wasser- und Elektrizitätswerk sowie die Vermögensverwaltung anbelangr, wäre das erstere, das schon längere Zeit so miserabel funktioniert, auf stärkere und solidere ähnliche Unternehmungen abzustoßen, um den Strom billig zu bekommen und den Konsumenten denselben billiger zu liefern, dabei aber mehr und sicherer als jetzt zu verdienen. Bei der Bermögensver- licherwrile von Unkraut säuberten. Beide Höhlen mögen wohl in der grausamen Zeit der Türken¬ einfälle den Flüchtlingen ein willkommener Unter¬ schlupf gewesen sein. Kaum hundert Meter vom Ortrer Büchel neben der Ortschaft Obrem liegt das einzige Denkmal vorgeschichtlicher Besiedlung des Gottscheer Ge¬ bietes, das Hünengrab, im Bolksmunde der Hüh- nerbüchel genannt. Unter Aufsicht eines Fachge¬ lehrten wurde vor etlichen Jahren bas Grab aus¬ gehoben. Die Annahme, daß es sich um ein Hü¬ nengrab handle, fand ihre Bestätigung in einem ellipsenförmigen Kranz von Stein, der am Grunde des Grabes gefunden wurde. So, lieber Freund, zwar wären wir noch nicht fertig, aber ganz wollen wir deine Neugierde doch nicht stillen. Es ist auch möglich, daß sich deine Erwartungen nicht erfüllen werden, falls du uns anläßlich der Jubelfeier mit deinem Besuche be¬ ehren solltest. In diesem Falle wollest du be- denken, daß vor seinem Neste auch der Spatz zu¬ weilen seine Kchle voll nimmt. Jahrgang XIl. Gotischer: Zeitung — Nr. 18 Seite 3. Oncliscli vilÄe^Väzclle ist ungesund. ?er- silgepilegte Wssctie - veib vis Oiüten- Lciuree - ciullig xvia Oiülenbauctt - lrtsctt vie 6er 5eev!n6 - IttreHaut verlangt clanactt! ^6er suclr liire ^Väscire vili ge- sdiont sein tturaii öleilr' §esun<1 ZurcZ IrischeXX^3§c1>e! waltung wäre aber nicht nur auf Grund des Ratens, wie es alle Gutachten sind, sondern nur auf Grund der im Jahre 1929 gewon¬ nenen realen Erfahrungen die Frage zu entscheiden, was besser ist, das Holz am Stock gegen Bezahlung zu verkaufen oder in riskan¬ ter eigener Produktion zu bearbeiten. In Anbetracht der fallenden Preise und des Geld- mangels scheint dis Frage nicht mehr zweifelhaft zu sein. Hierauf stellte Dr. Sajovic den Antrag auf Genehmigung des vom Bürgermeister vor- gelegten Sanierungsplanes, der in an¬ erkennenswerter Weise sachlich und real durch¬ dacht und verfaßt ist, mit dem Zusatze, daß man das Darlehen, wie er oben dargelegt, auf- nehmen und durchführen soll, zu welchem Be¬ hufs der Bürgermeister bevollmächtigt wird. Der zweite Teil seines Zusatzes bevollmächtigt den Herrn Bürgermeister, er solle beim Wasscr- und Elektrizitätswerks sofort die notwendigen Vor¬ bereitungen treffen, durch welche die Gemeinde sobald als möglich zum billigen und verläßlichen Strom komme, und der dritte Teil ersucht den Herrn Bürgermeister, dem Gcmeindeausschusse so¬ bald als möglich die Renta bilitäts- und SchlußabrechnungdesJndustriebetrie- besderVermögensverwaltungfür 1929 vorzulegcn, um dann auf der klaren wirtschaft¬ lichen Grundlage dieser zwei städtischen Wirt¬ schaftszweige reelle Quellen als eiserne Re¬ serve als Deckung der Anleihe zu schaffen. Der Bürgermeister gab nun auch diesen An¬ trag in die Diskussion. An derselben beteiligten sich die Gcmeinderäte Gustav Verderber, Betriani, Dr. Lavrič und Peterlin, welche alle den vorge¬ legten Sanierungsplan des Bürgermeisters bil¬ ligten und teilweise auch Zusatzanträge stellten, so Gemeinderat Peterlin, daß die Vermögensver¬ waltung nicht berechtigt sei, ihre Beiträge zurück¬ zufordern. Nachdem der Herr Bürgermeister zum ersten Teile des Zusatzes von Dr. Sajovic be¬ treffs die Ausführung der Anleihe erklärt hatte, er werde bei dieser Ausführung diejenige Solu¬ tion suchen, die sich nach Feststellung des Stand¬ punktes der Regierung und des Vereines der Regulativsparkassen zur Frage der Anleihe als dis günstigere Herausstellen wird, gab er sowohl seinen Antrag, wie oben unter a, b und c dar¬ gelegt, sowie den darnach aufrecht gebliebenen Teil des Zusatzantragss des Dr. Sajovic zur Abstimmung. Derselbe wurde mit dem Stimmen¬ verhältnis 8 zu 1 angenommen. Ebenso alle aufrecht erhaltenen Zusatzanträge. Zwecks Deckung der größeren Ausgaben wer¬ den die Umlagen auf direkte Steuern von 65 auf 100 "/v erhöht, Wasser und Strom von 4 auf 6 Din, sowie die Betten in Berufsherbcrgen von 3 auf 5 Din pro Bett und Nacht ebenso erhöht. Auch die Umlage auf Wein wird um 50 Para erhöht, einige Ausgaben als entbehrlich gestrichen und so das Gleichgewicht in den Ein¬ nahmen und Ausgaben im Gemeindevoranschlage pro 1930 hergestcllt. In der Geheimsitzung wurde der städtische Maschinist Albert Eppich pensioniert und Eduard Scheithauer an seiner Stelle vertraglich ange¬ stellt. Die Mitglieder des Gemeinderates verließen hierauf den Sitzungssaal mit dem Bewußtsein, bei gegebener Sachlage nach ihrem besten Wissen und Gewissen für die Gemeinde und den Bezirk das Beste geleistet zu haben. Lur Hoo-MlMr r Nur sechs Wochen trennen uns noch von den Festtagen der 600 Jahrfeier und die Vorberei¬ tungsarbeiten sind im vollen Gange. Damit jedoch das Fest nach jeder Richtung hin gelingen soll, ist erforderlich, daß nicht nur der Festausschuß, sondern die ganze Bevölkerung ihre Pflicht voll und ganz erfüllt. Die Bevölkerung soll nicht nur passive Arbeit leisten, sondern werktätig an der Vorbereitung und Durchführung des Festes Mit¬ arbeiten. Vor allem müssen wir darauf Rücksicht nehmen, daß die Festteilnehmer eine den Verhält¬ nissen entsprechende Herbergstätte finden. Unsere Stadt ist klein und muß jeden Raum und jedes Bett ansnützen, um den gestellten Anforderungen entsprechen zu können. Jedoch nicht nur die Stadt, sondern auch die umliegenden Ortschaften werden zur befriedigenden Lösung dieser Frage beitragen müssen. Es sei daher an unsere in Betracht kommende Bevölke¬ rung die dringende Bitte gerichtet, sie möge ein¬ gedenk des bshren Zweckes der Feier für die Fest¬ tage ein Opfer bringen und sich behufs Mnter- Sringung der Gäste auf das allernotwendigste einschränken, damit der gute Eindruck, den vor¬ aussichtlich die fremden Gäste von unserem Länd¬ chen mitnehmen werden, nicht durch eine Kalamität der Unterbringungssrage verwischt werde. Tatkräftigst soll die Bevölkerung aber auch den Festausschuß in seinen Arbeiten unterstützen, da man ja von einzelnen Personen nicht erwarten kann, daß sie eine so große Arbeit, wie es die Vorbereitung unseres Festes ist, allein durchführen können. Hilfsbereitschaft nach jeder Richtung hin ist daher von großer Notwendigkeit und zweifeln wir nicht, daß die Vollführung einzelner Arbeiten auch von der Allgemeinheit gern; durchgeführt werden wird. Nicht nur an die Hilfsbereitschaft unserer Bevölkerung appellieren wir, sondern auch an die materielle Opferfreudigkeit, da ein so groß angelegtes Fest ohne beträchtliche Ausgaben nicht durchgeführt werden kann. Die Aestavzeichen für die 600 Jahrfeier sind bereits an die einzelnen Verschleißstellen verschickt worden und erwarten wir, daß jeder Gottscheer ein solches Festabzeichsn kaufen wird und zwar aus zweifachen Gründen. Das Festabzeichen be¬ rechtigt erstens den Besitzer zum kostenlosen Ein¬ tritte zu allen gelegentlich der Feier abzuhallenden Feierlichkeiten und bildet somit in erster Linie den Eintrittspreis, den wohl jeder wird bezahlen müssen, der an unseren Feierlichkeiten teilnchmen will, wobei noch bemerkt wird, daß der Preis für das Abzeichen mit Rücksicht auf die Eintrittsbe¬ willigung ein lächerlich geringer ist. Das Fest- abzcichcn soll aber auch als Erinnerungszeichen dienen an das historische Fest und von jung und alt angekauft werden, damit unsere Nachkommen¬ schaft ersehe, wie innig wir Gottscheer an unserer Heimatschollc bis zum heutigen Tage ausgehalten haben. Das Gottscheer Wappen ziere daher Eltern und Kinder zur eigenen Ehre sowie zur Ehre des ganzen Gottscheer Volkes. Asse Landsleute vom Lande, die am Trach¬ tenfestzuge in der Gottscheer Tracht teilnehmen werden, ersuchen wir dringend, dies dem Schrift¬ führer des Festausschusses Herrn Franz Hriber bekanntzugeben, damit sie in die einzelnen Gruppen eingeteilt werden können. Aiudergruppe im Aestzuge. Besonderes Au- genmerk soll auf die Kinderg nppe im Festzuge gerichtet werden. Es ergeht an alle Familien das höfliche Ersuchen, ihre Kinder am Festzuge in der Gottscheer Tracht teilnchmen zu lassen. Alle nä- Heren Auskünfte sind beim Obmannc des Trachten¬ ausschusses Herrn Kaufmann Matthias Rom cin- zuholen. Meldekarten einsendenl Um dem geschäfts¬ führenden Ausschüsse in den letzten Wochen die Arbeit zu erleichtern und die klaglose Durchführung der Übernachtung und Verköstigung zu ermöglichen, bitten wir, die Meldekarten genau ausgcfüllt ehe¬ stens einzusenden. Auch jene Landsleute, die bei ihren Verwandten oder Bekannten für die Fest¬ tage Kost und Wohnung haben, wollen dies dem Festausschüsse auf der Meldekarte bekanntgeben. Aestaözeichen. Die Ecinnerungs- und Fest- abzeichen für die Gottscheer 600-Jahcfeier sind nun an alle Vertrauensleute in den Gottscheer Ortschaften und auch an alle Gottscheer Vereine bereits verschickt worden. Jeder Gottscheer, auch die Kinder, soll dieses Erinncrungzeichen, das auch zum Einlasse zu allen Veranstaltungen berechtigt, kaufen. Zu haben sind die Abzeichen: Im Gottscheer Lande: Kocevje-Goltschee: Haupttrafik Rom, Haupiplatz. Stariiog-Altlag: Bürgermeister Eisenzopf. Pvlom-Ebeutal: Gastwirt I. Siegmund. Gotemca-Göttcuitz: Pfarrer Gliebe. Knežja lipa-Graflinden: Peter Rauch. Stalcerjc-Stalzern: Postmeister Skiber. Kocc-Kotschcn: Widmer in Moos. Smuka-Langenton: Oberlehrer Samide. Seite 4. Dolga vas-Grafenfeld: Oberlehrer Joses Perz. Livold-Lienfeld: Schmiedmeister Franz Klun. Crnipotok-Schwarzenbach: Gastwirt Jaklüsch. Malagora-Malgern: Bürgermeister Josef Plut. Stara cerkev-Mitterdorf: Pfarrer Josef Eppich. Borovcc-Morobitz: Pfarrer Alois Kr-sch. Mozelj-Mösel: Oberlehrer Fritz Högler. Verdreng: Karl Schuster. Rajndol-Reintal: Johann Weiß. Svetli potok-Lichtenbach: Gastwirt Marinzel. Kočevska reka-Rieg: Obergeometer W. Fürer. Draga-Suchen: Bürgermeister Pospischil. Salka vas-Schalkendorf: Franz Pleschinger. Poljane-Pöllandl: Bürgermeister Samida. Spodnji log'Unterlag: Bürgermeister Ruppe. ErmoZnjice-Tschermoschnitz: Johann Schauer. Travnidol-Drandul: Josef Maußer. 15. Planina-Stockendorf: Pfarrer Heinrich Wittine. Nemška loka-llnterdeutschau: Bürgermeister Loske. Grearice-Masern: Oberlehrer Loser. Maverle-Maierle: Gastwirt Kobetitsch. Koprivnik-Nesseltal: Pfarrer August Schauer. Jugoslawien: Celje: Franz Schauer, „Deutsche Zeitung". Ljubljana: „Hotel Miklič" und Frau Doktor Schweiger. Novisad: Schwäbisch-deutscher Kulturbund. Deutschösterreich: Wien: Verein der Deutschen aus Gottschee. Graz: Verein „Gottscheerland". Klagenfurt: Verein „Gottscheerland". Deutschland: Studienrat Max Eck, Auerbach, Vogtland. Institut für Auslandskunde, Grenz- und Ausland- deutschtum (Dr. Hugo Grothe) und Vereinigung der Freunde von Gvttschee, beide Leipzig N22, Friedrich Karl-Straße 22. Tschechoslowakei: Ehrenrepräsentanz der Gottscheer 600-Jahrfeier Hauptschriftleiter Emil Karl Drabke, Brünn, Traubengasse 45. Amerika: Gottscheer Klubhaus in Brooklyn. Österreichischer Kranken-Unterstützungsverein in Cleveland. Spende« liefen ein: Ungenannt 6000 Din, Hans Pellizzari, Tarvis 145 Din, die Hausierer Georg Maichin, Novi lazi (Hinterberg) und Josef Wolf, Erni potok (Schwarzenbach) je 100 Din, T. B. 1000 Din, Dr. Oskar Plautz, Zemun 200 Din, Christine Hönigmann, Kočevje 100 Din, Josef Ganslmayer, Kočevje 50 Din, Kaufmann Hans Hönigmann, Celje 1000 Din, Erste Jnd. Kreditbank, Jndjija 200 Din, die Hausierer Alois Jaklitsch aus Gornje lozine (Oberloschin), Franz Maußer aus Smuka (Langenlon), Anton Rankel aus Erni potok (Schwarzenbach) je 100 Din, Hausierer Ludwig Jaklitsch aus Cvislerje (Zwisch- lern) 50 Din. Aus LLadt und Land. KoLevje (Gvttschee). (Benützet das neue Volksschulgesetz!) In seinem 45. Paragra- phe gesteht es den Deutschen, wenn sie im Um¬ kreise von vier Kilometern 30 oder wenigstens 25 schulpflichtige Kinder haben, das Recht auf deut¬ sche Klassen zu. Da dieses Gesetz im Herbste schon Geltung haben wird, ist es hoch an der Zeit, daß dort, wo wir diese Zahl aufbringen und bis heute deutsche Klassen noch nicht zurück¬ erhalten konnten, Gesuche durch die zustehende Schulleitung an das Ministerium eingereicht wer¬ den. Die Kinder, Alltags- und Wiederholungs¬ schüler zusammen, sollen namentlich angeführt und von den Eltern durch eigenhändige Bestätigung das Verlangen nach Aufnahme in eine deutsche Klasse erklärt werden. Der so gesammelte und von allen gefertigte Bogen erhält einen 2 Din- Stempel. Dazu soll dann ein von zwei oder drei Vätern eigenhändiges Gesuch verfaßt und für jede Unterschrift mit einem 5 Dinar-Stempel, nebstbei einem 5 Din Gssuchstempel und 20 Din-Stempel für die Erledigung beigelegt werden. So aus¬ gerüstet übergebe man ohne Furcht beide Bogen der Schulleitung. — (Hausbesitzerverein.) Donnerstag abends den 12. d. M. fand im Gasthause der Frau Maria Hönigmann (Gruber) die ordentliche Hauptversammlung des hiesigen Hausbesitzerver- eines statt, an der als Gast auch der Präsident des Verbandes der Haus- und Grundbesitzer für Gotts-leer Zeitung — M 18. das Draubanat, Herr.Frelih aus Ljubljana, teil- nahm. Nach Verlesung der Verhandlungsschrift und Erstattung des Tätigkeits- und Kassaberichtes folgte die Wahl des Vereinsausschusses. Gewählt wurden die Herren: Adolf Fornbacher, Josef Paol-cek Dechant Erker, Forstmeister Štiglic, Peter Petsche, Josef Dornig, Matthias Rom, Franz Schleimer und Eduard Tomitsch. Nach der Wahl hielt der Verbandspräsident Herr Frelih einen ausführlichen, lehrreichen und interessanten Vortrag über Wohnungs-, Steuer- und Organi- sationsfragen. Zu bedauern ist nur, daß diese für jeden Hausbesitzer wichtigen Ausführungen von nur einer verhältnismäßig kleinen Anzahl von Mitgliedern gehört wurden. Den brennenden Ta¬ gesfragen mehr Interesse entgegenzubringen, wäre angezeigt. — (Herabsetzung der Grundsteuer.) Die Zusatzsteuer zur Grundsteuer, die bisher von allen Grundstücken gezahlt wurde, die über 1000 Dinar jährlichen Reinertrag abwarfen, ist von 12 auf 8 v. H. herabgesetzt worden. — (Die Jubiläums-Mustermesse) in Ljubljana wurde am Pfingstmontag geschlossen. Nach der Statistik des Messeamtes hatte die Messe 118.000 Besucher aufzuweisen. Zwei Drittel der Aussteller sind mit dem Geschäftsgang sehr zufrieden. Vorwiegend wurden Geschäfte in land¬ wirtschaftlichen Maschinen, in Automobilen und in Holzbearbeitungsmaschinen abgeschlossen. — (Reparationslokomotiven) aus Deutschland, und zwar 30 achtachstge Maschinen großer Leistung für Schnellzüge, die bereits am 15.1. M. in Dienst gestellt worden sind, hat eine Fachkommission des Eisenbahnministeriums über¬ nommen. Dieser Tage sollen auch größere Trans¬ porte von Last- und Personenwagen eintrcffen, die auf Reparationskosten bestellt worden waren. — (Sängerausflug.) Vom schönsten Wetter begünstigt, unternahm der Gottscheer Ge- sangverein Sonntag den 5. Juni l. I. einen Ver¬ einsauflug nach dem lieblichen Dorfe Altlag. 40 Sänger und Sängerinnen eilten dem Aus¬ flugsorte mit Automobilen zu, denen sich auch andere Personen, insbesondere unsere lieben Gäste, die Auerbacher, angeschlossen- hatten. Am Dorf¬ eingange erwartete den Verein die Altlager Musik mit Herrn Alois Hönigmann an der Spitze, der die Herren und Damen auf das herzlichste will¬ kommen hieß. Nach eingenommener Stärkung sang der Verein bei der Dorflinde unter Leitung des Sangwartes, des Herrn Dr. Hans Arko, vier Männer- und vier gemischte Chöre, die von der Bevölkerung mit großem Beifalle ausgenommen worden sind. Die einzelnen Gruppen zerstreuten sich sodann in mehrere Lokale und brachte hernach der Verein noch im Gasthause des Herrn Sa- mide mehrere Chöre und Einzellieder zu Gehör. Als sich schon die Dämmerschatten herabgesenkt hatten, verließen die Teilnehmer in bester Stimmung das gastfreundliche Dorf. — (Radiobesitzern zur Kenntnis.) Am 3. Juli hält in Berlin Hauplschriftleiter F. Reimesch einen Rundfunkvortrag über die 600- Jahrfeier von Gottschee und zwar von 6 bis halb 7 Uhr abends. — (Die j u g o s law i s ch e n K r i e g s s chul- den an England) betragen 25,591.428 Pfund Sterling, die nach dem Übereinkommen vom 8. August 1927 in Jahresraten bis zum Jahre 1989 zurückgezahlt werden sollen. Die „Službene Nv- oine" veröffentlichten am 8. Juni 1930 das Gesetz, mit welchem dieser Schuldenabzahlungsvertrag ratifiziert wird. Die erste Jahresrate beträgt 150.000, die letzte wird 600.000 Pfund Sterling betragen. Stara cerkev (Mitterdorf). (Der Neubau der Straße) Stara cerkev bis Novi breg (Mit- terdors bis Neubacher) ist schon lange beschlossene Sache und doch sieht es aus, daß auch Heuer wieder der Bau hinausgeschoben werden wird. Es heißt, daß die Banalverwaltung erst nach Aufnahme eines besonderen Anlehsns an die Durchführung von Straßenbauten schreiten könne. Angesichts der Tatsache aber, daß man bei der Banalverwaltung einen eigenen Fond zur Unter¬ stützung Arbeitsloser — und solcher gibt es auch in unserem Bezirke eine beträchtliche Zahl — schaffen will, würde nach unserer (Überzeugung hierzulande die Banalverwaltung auf die billigste und doch ausreichende Weise die Arbeiterfürsorge betätigen, wenn sie mit den vorhandenen Mitteln die genannte Straße Heuer wenigstens in Angriff nehmen wollte. Die Taglöhne wären jetzt sicher mäßig, weil das Angebot von Arbeitern groß ist. In diesem Sinne hat kürzlich das hiesige Jahrgang Xis. Gemeindeamt eine neuerliche Eingabe an die Ba¬ nalverwaltung gerichtet. — (Trauung.) Am 11. Mai fand in Za¬ greb die Trauung des Tischlers Johann Lach mit der aus Malgern gebürtigen Besitzerstochter Maria Plut statt. Wkamrra (Stockendorf). (Die einstigen Dörfer Pogorelz und Gätschen) sollen auch der Nachwelt in ehrwürdiger Erinnerung bleiben, deshalb sollen Inschriften in Stein an¬ gebracht und die Erinnerung an die Bewohner der beiden Dörfer am 10. August besonders be¬ gangen werden. Montag den 9. Juni hat sich ein Ausschuß in Tschermoschnitz gebildet, dem aus je¬ dem Dorfe der Gemeinde eim Mann angehört. Sein Zweck ist, zum Gedächtnisfeste vorzubereiten und Sammlungen vorzunehmen. Spenden mögen an diesen Ausschuß oder ans Gemeindeamt Tscher¬ moschnitz gesendet werden. Starr log (Altlag). (Hage l.) Am 4. Juni Nachmittag war es sehr warm und schwül. Es entstand plötzlich ein furchtbares Gewitter, ver¬ bunden mit Sturm und Hagel so groß wie Wal¬ nüsse, so daß sich selbst alte Leute dessen nicht erinnern können. Sehr schwer heimgesucht wurden die Ortschaften Langenton, Neulag, Knutschen und der nördliche Teil von Bltlag. Das Getreide (Gerste, Weizen und anderes) wurde beinahe ganz vernichtet; außerdem erlitten großen Schaden die Obstbäume, die Bedachungen und die Fenster- scheiben, von denen mehrere Hunderte dem Hagel zum Opfer fielen. Hilfe vom Staate ist dringend notwendig. — (Mariengarten — Marianifche Kongregation.) Schön ist ein Hausgärtlein in der Frühlingsschönheit verschiedenfarbiger und verschiedenartiger Blumen, aber noch viel schöner der geistige Garten unschuldiger Kinderherzen, die sich weihen und vollkommen unter den Schutz der Rose von Jericho — Maria stellen. Ein solcher Mariengarten wurde in unserer Pfarre auf An¬ raten des Kaplans Herrn Janko Orazem gegrün¬ det, in welchen am 25. Mai Schulkinder ausge¬ nommen wurden, und zwar 20 Knaben und 36 Mädchen. — Am Feste Christi Himmelfahrt hat sich die Marianifche Mädchenkongregation um 13 Mitglieder vermehrt, so daß in der Pfarre jetzt 64 Sodalinnen anwesend und in Amerika aber 24 im Dienste sind. Die Aufnahme in beide Vereine vollzog feierlich in der Pfarrkirche zu Altlag der Herr Pfarrer Alois Perz. Movi log (Neulag). (Todesfall.) Am 4. Juni wurde unter großer Beteiligung der Bevöl¬ kerung Anna Herbst von Neulag 13 zu Grabe getragen. Sie starb im Alter von 76 Jahren und war eine brave christliche Frau, eine gute Mutter und eine fleißige Wirtschafterin. Sie ruhe in Frieden! Kopla reöer (Unterwarmberg). (Hagelwet¬ ter). Mittwoch den 4. Juni hat in der Gemeinde Smuka (Langenton) gegen 3 Uhr nachmittags der Hagel einen großen Schaden angerichtet. Am meisten betroffen sind die Dörfer Unterwarmberg, Langenton und Kuntschcn, ziemlich Komuzen, teil- weise Oberwarmberg und Rotenftein. Vollkommen vernichtet ist das Wintergetreide, es muß abge¬ mäht werden. In den Boden gestampft ist der Klee und das Ackerhsu. Abgeschlagen die Erd¬ äpfel und die Fisolen. Großen Schaden haben die Obstbäume erlitten. Nicht nur das Laub, Zweige und Äste wurden abgeschlagen, in Lan¬ genton ist sogar die Rinde abgeschält, so daß zu befürchten ist, daß sich die Obstbäume auf Jahre lang nicht werden erholen können. Auch unter anderen Bäumen und unter Sträuchern liegt so viel Geäst, daß die Wiesen neuerdings gereinigt werden müssen, da sonst eine Mahd unmöglich ist. Bon den Äckrrn wurde viel Erde in die Gruben abgeschwemmt. Sehr viel haben die Dächer ge¬ litten. Ältere Schindeldächer müssen neu gedeckt werden. Die Wucht der Schloßen war so stark, daß Zementziegel durchlöchert wurden. An der Ostseite sind die meisten Fensterscheiben zertrüm¬ mert. Der Hagelsturm kam plötzlich von Nordost her, dauerte 20 Minuten, die Schloßen waren größer als di« größten Nüsse, teilweise wie klei¬ nere Hühnereier, und das durch die 20 Minuten hindurch. Ein kleines Bild dazu. Nach dem Sturm stand der Hagel, vermischt mit Kot, um die Zisterne beim Pfarrhof, die in einer Grube liegt, in einem Durchmesser von 15 Metern 40 Zentimeter hoch. Die Gemeinde ist arm, die Not groß, Hilfe notwendig. Wogorckc und Hatschen. Ungefähr eine Stunde von Armosnjice (Tschermoschnitz) und Planina (Stockendorf) entfernt befinden sich in 900 Meter Gottscheer Zeitung — Nr. 18 Juh.gang ^ll. Seite 5. Meereshöhe dis Ruinen von Pogorelz und Gat- schen. Vom Friedensberge, wo die Schutzhülle des slow. Alpenvereines erbaut wurde, gelangt man nach einer halben Stunde Weges dahin. Es ist ein Weg der Erholung und Freuds. Die geheimnisvolle Natur mit ihrer unerreichten Schönheit und die reine Lust wirken wunderbar wohltuend. Man atmet so leicht und fühlt sich so wohl und frei, als ob aus einmal alle Sorgen hinweggenommen wären. Die Fernst.fl vom Frie¬ densberg und Gatschen ist unbeschreiblich schön. Im Süden die Berge bis an das Meer, im Osten die slawonischc Ebene, im Norden aber die Ka¬ rawanken. Während Gatschen vor 40 Jahren noch bewohnt war, ist Pogorelz schon über 100 Jahre von Moos und Gestrüpp bedeckt/ Die Be¬ wohner haben ihre Wohnungen verlassen, weil diese zu entlegen waren und nur steile, beschwerliche Wege dahin führten. Eine von den wenigen Per. fonen, die aus Gatschen geboren wurden und noch leben, ist die 99 jährige Frau Maria Brinskelle in Sporeben. Sie errzählt, daß Räuber, welche sich im „Kofel" aufhiellen, ost die Bewohner von Pogorelz beunruhigten. Deshalb verließen diese Pogorelz und siedelten sich in Gatschen an. — Die Goltscheer 600-Jahrfeier darf nicht vorüber- gehen, ohne nicht auch der einstigen Bewohner von Pogorelz und Gatschen zu gedenken. We¬ nigstens eine Inschrift aus den Ruinen der beiden Dörfer soll Hinweisen, daß da einst brave, fleißige Goltscheer gelebt haben. Der 10. August sei ein Erinnerungstag an Pogorelz und Gatschen, wie der 3. August in Gottschee. Staroörezje (Altsriesach). (S t e rb e fall.) Am 30. Mai starb hier der Auszügler Michael Stau- dacher in seinem 80. Lebensjahre und wurde am 1. Juni unter allgemeiner Teilnahme zu Grabe getragen. Mit ihm ist em Mann von Vorbild- licher Rechtschaffenheit und Treue, ein von allen geachteter Charakter aus dem Leben geschieden. Er ruhe in Frieden! Koprivnik (N.sseltal). (Zur Volksbewe¬ gung.) Getraut wurden im letzten Vierteljahre: Emst Rom aus Unterbuchberg mit Josefa Meditz aus Büchel; Josef ärnic, Waldmanipulant bei der Füma Jugoles in Mittenwald, mit Theresia Schaffer aus Taubenbrunn; Josef Lackner aus Lichtenbach mit Maria Knöspler aus Brunnsee. Kkevekand. (Der Deutsch-Österreicher Unterstützungs-Verein) hielt am 13. April feine diesjährige Beamtenwahl in der heiligen Dreifaltigkeits-Schulhalle ab. Mit Ausnahme lies Schatzmeisters Matthias Höuigmann aus Tiefen¬ tal, der durch 4 Jahre sein Ehrenamt inne hatte und eine Wiederwahl dankend ablehnte, da er Heuer feine alte Heimat besuchen wolle, wurden alle bisherigenAemtersührsr wieder gewählt, nämlich: Alois Stampfl Neubacher Präsident, Josef Kump Stalldors Vizepräsident, Johann Schneider-Hin¬ terberg Protokollsekretär, Ferd. Stalzer-Draudul Finanzsekretär, Vitus Maußer - Oberwarmberg Schatzmeister, Franz Tschinkel-Mitterdorf Türhüter, Georg Kinkopf-Langenton, Josef Bartelme-Ober- lojchin, Johann Belj m-Hinterberg Trustes. Zur Leitung der Sommerfestlichkeiten wurde ein aus fünf Mitgliedern bestehendes Komitee ernannt. Beschlossen wurde, einen Waldausflug am 1. Juni aus Kameinsch Farm zu veranstalten. Innsbruck. (A ch t u n g, G o t t s ch e e r H au- sierer!) Durch einen großen Abschluß mit einer norwegischen Sardinenfabri! ist es mir möglich, Landsleute bezw. Hausierer in Klagenfurt, Linz, Graz und Salzburg mit guten, billigen, konkur- renzlosen Sardinen sowie auch Prislingen in allen Größen und Preislagen zu bedienen. Es müßte in den angesührten Städten je ein Mann die Ver¬ teilung von 10—15 Kisten übernehmen und es würde die Ware direkt all Fabrik an ihn dirigiert, so daß er keine Auslagen hätte. Alle Spesen, wie Fracht, Zoll usw., gehen durch meine Spe¬ ditionsfirma und ich würde nebst billigen Preisen sechs Wochen Zis! gewähren. Ich ersuche daher alle Goltscheer Hausierer freundlichst, von diesem Angebot Gebrauch zu. machen und Offerte samt Bemusterüng einholen zu wollen. Da ich zur 600 Jahrfeier, den 3. und 4. August, in Gotisches an- wesend sein werde, wird stch vielleicht Gelegenheit bieten, persönlich mit je einem Herrn dieser Städte diesbezüglich Rücksprache zu pflegen. Hochachtungs¬ voll I. Kraker. Wozekz (Mösel). (V e r l u st d e r Bri ef- und G e l d p o st.) Das Postauto Mösel- Unterdeuischau- Nesfeltal verlor auf der Straße von Lienfeld bis Mösel die ganze Brief- und Geldpost und konnte sie trotz sofortigen genauen Nachsuchens nicht -mehr fisden. Hier via ctcrrt cker elostiscbe Ksut?cliul< als Zrvßsängcr, rar Zcllonung von Körper unct dlerven, als Sctiutr gegen vorzeitige llrmüäung. Scbube mit pslmasbsätren erkalten sieb lange llie llorm. WZ- MW ». kskrrsS Me GKWUMLZ-eMsM, Wr Sen kiMWnßer Landwirtschaftliches. Etwas über die WeindauvLrhältmsse in der Maierler Weingegend. (Schluß.) Schließlich entschied er sich fürs letztere und sprach ganz resigniert: „So! jetzt werde ich aber hingehen und hacke alle meine Reben heraus und werde Direktträger pflanzen, denn hätte ich heute solchen Wein, so wäre ich ihn los und hätte 5 Dinar für den Liter bekommen, so wie der Nachbar, der lauter Othello hat, den er spielend leicht zu diesem Preise verkauft und dabei uns andere auslacht". Und so ist cs auch. Die meisten Käufer suchen mit Vorliebe den billigsten Wein auf. Sie sind „erpicht" darauf. Gelingt es einem, einen Wein billig zu erhaschen — und wenn er auch von Direktträgern stammt, — schnell wird der Tages¬ preis festgesetzt und alle anderen Weine haben sich darnach zu richten. Über jene Wirte aber, die sich füc ihre Kunden einen besseren Maierler Wein einkellern, — fallen ihre Berufskollegen her und möchten sie am liebsten lynchen oder kreu¬ zigen. Es wird Zeter und Mordio geschrien und die betreffenden Weinbauern werden mit allerhand w-'üg schmeichelhaften Namen belegt. Dabei wird ganz außeracht gelassen, daß bessere Rebsorten auch größere Sorgfalt verlangen, daher die Re¬ gien auch größere sind. Unter den angeführten Umständen ist es daher kein Wunder, wenn sich die Weinbauern von Jahr zu Jahr mehr von den edlen Sorten abneigen und zu den minderwertigen greifen. Auch das vorgeschlagene Anlegen eines Ka¬ tasters in den Gasthäusern Jellen und Kobetitsch in Maisrle zur Orientierung der Käufer wäre noch nicht am Platze, denn es würde einenteils viel böses Blut unter den Weinbauern erregen, andernteils aber gerade den entgegengesetzten Zweck erreichen. Es hieße förmlich, den Teufel mit Belzsbub austreiben und würde nur dazu dienen, die Weinkänfer auf die billigsten Weine aufmerksam zu machen, denn bestimmt würden viele nach dem Direktträger-Wein greifen, — trotz der darauf¬ folgenden Aufschriften — wenn nur — ja wenn nur der Preis niedrig genug ist. Die Wsinkonsumenten, besonders jene in der Gottscheer Hauptstadt, abgesehen von den rich¬ tigen Weinbeißern, sind durch das Komglomerat verschiedener heimischer und fremder Weine schon so irregesührt, daß sie — insoferne sie nicht selbst Weinproduzenten sind — einen wirklichen Maierler nur schwer noch als solchen erkennen. Letzterer ist, dank seiner guten Eigenschaften, sehr geeignet zum Verschneiden mit fremden Weinen und diese Prozedur wird oft so lange fortgesetzt, bis vom heimischen nur noch der Name bleibt. Auch in dieser Hinsicht erwarten die Wein¬ bauern durch das kommende Weingesetz eine Bes¬ serung der Verhältnisse, denn, wie man hört, soll in demselben auch die Herkunftsbezeichnung der Weine geregelt werden. Im Gottscheer Ländchen wird viel fremder Wein konsumiert, und dies schon seit langer Zeit. Der Wahrheit zur Ehre muß gesagt werden, daß die Weinhanblung Tfchinkel gleich nach, dem Ent¬ stehen des Unternehmens sich fast ausnahmslos nur mit heimischem Wein befaßte. Auch jetzt noch kauft die Firma Tschinkel-Ganslmaysr alljährlich ein großes Quantum Maierler Wein auf, leider wird dabei auch viel auf billige Ware reflektiert, was natürlich vom geschäftlichen Standpunkte und mit Rücksicht auf die bestehende Konkurrenz auch niemand verargen kann. Es klingt zwar sonderbar, aber es ist doch so, — vielleicht Ironie des Schicksals!? könnte man sagen; — je mehr Weinhändler in einer Gegend sind, desto schwerer verkauft der Produ¬ zent seinen Wein. Wenn man eine, wenn auch ganz oberfläch- liche Statistik aufstellen würde, wieviel da all¬ jährlich aus verschiedenen Gegenden Wein einge¬ führt und hier konsumiert wird, da würde sich zeigen, welch' nettes Sümmchen Geld dafür hinaus- wandert und den Weg ins liebe, romantische Gottscheer Land nicht mehr zurückfindet. Wie reimt sich denn das mit der heimatlichen Scholle? Dar¬ über sollte endlich einmal ernstlich nachgedacht werden. Mit schönen Reden und Phrasen ist da nichts getan. Es wäre auch Pflicht eines jeden, in dessen Inneren noch ein kleines Flämmchen Heimatliche lodert, seine sauer verdienten Para nicht für fremdes, oft sehr ungesundes Getränk hinzuwerfen, sondern bei jeder Gelegenheit aus¬ drücklich nur heimischen Wein zu verlangen. Aus den oben angeführten Gründen geht deutlich genug hervor, daß sich bis jetzt die Pro¬ duktion minderer Qualität viel besser rentiert hat, als mit besseren Sorten. Es ist jedoch zu hoffen, daß sich die Verhältnisse nach Inkrafttreten des neuen Weingesctzes zum Besseren wenden werden. Nur durch ein strenges Weingesetz kann die dro¬ hende Katastrophe im Weinbau abgewendct werden. Ein Weinbauer. Herausgeber ».Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev. Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef Pavlicek in Koöevjs. Seite 6. Gottscheer Zeitung — Nr. 18. Jahrgang XII. vss suvk Tss Fi'susn L erkalten 8ie den pevOlver-^nkänger mit 24 Patronen, sckiesst sehr stark, kann nie ve - tetren. Dausende verschiedene Artikel tür alle Zwecke, praktische Oebraucksartikel, Musik¬ instrumente, pasisrapparate, Rasiermesser u. 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Ganz besonders aber danken wir für die vielen schönen Kranz- und Blumen- Al spenden sowie auch für das zahlreiche ehrende «W Geleite zur letzten Ruhestätte. Gottschee, im Juni MO. Die trauernden Hinterbliebenen. M Taubheit heilbar Erfindung Euphonia, Spezialisten vorgeführt. Beseitigt Schwerhörigkeit, Ohrenfluß, Ohrensausen. Zahlreiche Dankschreiben. Verlanget unentgeltliche, belehrende Bro- - schüre. Adresse: Euphonia, Liszki-Krakow, Polen. Zu verkaufen zwei Wohnhäuser (Nr. 1 und 19) samt Grund und Land- Wirtschaftsgeräten. Das Haus Mr. 1 ist renoviert und in sehr gutem Zustande. Anzufragen bei Herrn Johann Wittine, Händlern 10, Post Koöevska reka. 5—1 XVsnn iek ein Kratren im Nal86 verspüre wenn mied Husten, Heiserkeit und Vsr- sckleimvng plsgen — so dsnütre ick sogleich mim Qurgeln pellers woklriecksndss plsa- tluid. pinige Dropten auf 2ucker beheben tAsgenwek, vläkun- gen und Krampte. 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In derselben sind die vr- sscken, pntstekungen uncl Heilung von dlsrvenleiden nscb langjährigen prtak- rungen dssproeben. Ick sende an jedermann dieses Ossundkeits-Pvsngelium AAN2 umsonst, kalls er an untenstekende Adresse darum sckreidt. Daussnde vanksagungen bsreuxen den einriß dastehenden pr- iolß rastloser, gswissen- Kakter porscner-tlrbeiten rum Wokle der leidenden IVlsnsckkeit. Wer ru diesem grossen Heere der Nervenkranken gehört und der an diesen unräkügen prsckeinungen leidet, muss sieb mein trostspendendes Küchlein kommen lassen. OberLeuxen 8le slcli selbst, dass ick Ihnen nichts Unwahres verspreche, denn ick sende in den nächsten laßen an jeden, der mir schreibt, vollkommen gratis und franko diese sukklärende 8ckritt. Pins Karte genügt: ^liekselkil-ckplLt/ Kr. 13, ^bt. 408. z SM ° uncl varlekenskasse Kintagenkand am 31. Dezember 1929 17,145.342-20 Din übernimmt Einlagen auf Küchel unck in laufender Rechnung r« verren Sedingnngrn. «ewsftri vsrieften gegen Slchenteliung durch Wechsel oder Kvpstdelr billig und rchnell. im eigenen, vskmalz 6§Mia-8atteüne«de» gerckäkttdauLe am Ketdverkehr im Jahre 1929 160,000.000 Din kulanre Hsntokorrenwedingungen für Kaufleute. ksrteniore »urchküdrung Ser Intabulation und Stempel- sreilreit für Sie Zchuldrchelne. Säuerliche Kredite r°/«, Wechseikredite io °/», Kontokorrent io°/°. karsartunüen von s vir ir Udr uncl ysn 2 bis 4 Uftr an allen Werktagen.