|SW XXXI. PROGRAMM des k. k, Staats-Grpmasiums Klagenfurt. Herausgegeben von dem Director L. Schmued. ^Lm jSdjlusse des Btudimjaljves j88j. Im Selbstverlage des Gymnasiums. 1881 . Druck der St. Hermagoras-Buchdruckerei in Klagenfurt. Verracaria calciseda. Pdradis eiaitkematica. Ein Beitrag ZUl* Keimtniss (les Baues und der EntAvicklung der Krustenflecliten. Von Dr. Juliiis Steiner, k. k. Gymn.-Professor. Einleitung Durch die Untersuchungen von Dr. A. Minks 1 ist die Auf- fassung des Flechtenkorpers als eines Organismus, der alle seine Theile aus sicli selbst zu erzeugen vermag, wieder in ihr altes Eecht getreten und zwar auf Gnmdlage einer Fiille ueuer anatomi- scher Thatsachen. Dabei hat sich aber die friihere Flechtenfrage 2 3 * * * * ganz auffallend verandert. Friiher stand der alten Ansicbt, dass die Gonidien von den Hypheu erzeugt werden, die gegeniiber, dass die Gonidien vielmehr Algen seien, welche von dem Hyphengewebe eines Pilzes aus der Gruppe der Ascomyceten umwacbsen werden, wahrend beide sowohl in der scharfen Trennung zwischen Hyphe und Gonidium als auch darin ubereinstimmten, dass die Hyphe das nachste Keimprodukt der Spore sei . 8 1 Die ofter citirten Abhandlungen dieses Foi - schers sind: B Beiti-age zur Kenntniss des Baues und Lebens der Fleohten" in Ver- handlung der k. k. zool.-botan. Gesellsehaft in Wien. Jahrg. 1876, p. 477 e. s. (spater mit M. B. bezeichnet). „Das Mikrogonidium. “ Ger. Veri. 1879 (spater M. M.). „Morpliologisch-liohenographiscbe Studien.“ Flora 1880 (spater Cl. St.). * Eine sehr instructive Zusammenstellung liber die historisobe Ent- ivieklung der beiden Ansichten iiber den Fleehtenkorper hat Jul. Gloivacki im Programm des Bealgymnasiums zu Pettau 1877 veroffentlicht. 3 Dr. N. J. C. Miiller „Handbueh der Botanik" II. Bd. Heidelb. 1880. p. 21 ivird der Begriff Fleohte definirt: „Flechten sind associirte Colo- nieen von niederen Algen und hoheren Pilzen (Aseomyceten). und p. 69: „Die Fleohten gehoren zu den merkmirdigsten adaptiven Erscheinungen: 1° dessrvegen, iveil die Spore, welche dem verbiindeten Lager entspringt in ihrer Entwicklung das Geprage des Pilzes zeigt in dem Verlaufe der Keimung aber Gonidien und Hyphen hervorbringt, mithin die Formen- keime ziveier Pflanzenfamilien in sich aufnimmt." 6 Jetzt verlangen dagegen die Darstellungen von Minks, dass jede Hyphen- (und Hyphema-) Zelle wegen ihres Gehaltes an Mikro- gonidien als Gonidien - Mutterzelle, um mich so bezeichnend als moglich auszudrucken, betrachtet werden miisse, dass davon auch die Spore nicht ausgenommen sei und dass sie daher auch nicht einer Spore im gewohnlichen Sinne entspreche, sondern mit dem sie umgebenden Hyphema ein Blastem bilde. Die Gegner der alten Ansicht, denn die durch Minks erhaltenen Ergebnisse sind meines Wissens einer eingehenden Wiirdiguug noch nicht unterzogen worden, stiitzen sich ganz besonders auch auf die Besultate von Kulturversuchen mit Sporen und Gonidien (resp. Algen). Auch die letzten dieser Versuche von E. Stahl 1 , welche bis zur Entwicklung eines wirklichen Lagers gediehen, hahen wieder ein Ergebniss geliefert, das auch mit den im Nachfolgenden dargestellten Thatsachen, die in Bezug auf die Hauptfragen wenigstens, wenn auch nicht auf alle untergeordnetern, dieselbe Antwort geben, die Minks erhielt, in Widerspruch zu stehen seheint. Die Art der Ausfiihrung derselben hat schou Minks einer Kritik unterzogen . 2 Ich mochte aher hier auf die Stellung uud Bedeutung derselben gegeniiber den Untersuchungen am entwickelteu Bager im Allgemeinen hinweisen fur den Fali, dass der auf diese Versuche gegrundete Schluss als richtig angenommen vvird, das heisst also, wenn wirklich das Vorhandeusein gewisser Gonidien unter bestimmten Bedingungen die Lagerbildung von der Spore aus zu unterstutzen vermag. Wird der Schluss so gefasst, und ich glaube, dass er der weitgehendste ist, den die bisherigen Keimversuche bei genauem Nachsehen gestatten, so ist in ihm ein wirklicher Widerspruch mit den andern Resultaten nicht mehr vorhanden. Wenn wir wissen, dass eine Gonidiengruppe, welche zwar aus Hyphenzellen sich entwickelte, aber den Zusammenhang mit einer Byphe in allen ihren Theilen vollstandig eingebusst hat, mit dem 1 E. Stahl „Beitrage zur Entwicklungsgeschichte der Elechten,“ Hft. II. Leipz. 1877. 2 M. M. p. 216 e. s. Minks hat hier auch seine eigene Auffassung iiber die Entwicklung des Lager aus der Spore ausgefuhrt, mit der ich aber aus spater zu nennenden Grunden bisher nicht iibereinstimmen kann. 7 zwischen und um dieselbe vorhandeneu Hyphennetz als Soredium einen Bildungslierd abgibt, warum sollten uicht Gonidien einer friiheren oder spateren Generation resp. Algen jene Gonidien unter gewissen Bedingungen zu ersetzen vermogen. Was aber das sicli Vertreten verschiedener Gonidien anbelangt, so dlirfen wir wenigstens nach dem, was durch Minks liber Leptogium myochroum bekannt wurde und was freilich nicht in solchem Masse im Nachfolgenden sich ergeben wird, die bisher iiberhaupt nicht feststehenden Grenzen sicher nicht zn eng ziehen. Und wenn wir erfahren, dass die Iiyphen der Flechten, nach dem Zustande ihres Zellinhaltes zu schliessen, gewiss nicht un- umganglich der Gonidien bediirfen, oder mit anderen Worten, dass es auch Flechten geben konne, welche nie Gonidien im geivohnlicheii Sinne bilden, warum sollten nicht Hyphen, denen sonst diese Fahig- keit zukommt, dieselbe unter besondern Bedingungen langere oder kiirzere Zeit latent bewahren konnen. Ein Widerspruch ist also wenigstens in Hinsicht der friihern Eernfrage nicht vorhanden und wie die Ergebnisse dieser Versuche von den Gegnern der Entwicklung der Gonidien aus den Hyphen beniitzt wurden, eben so gut werden sie sich der Auffassung, dass der Flechtenorganismus ein einheitlicher sei, einfugen lassen. Jeden- falls waren aber gerade sie berufen die ivichtigen Fragen einem befriedigenden Abschlusse entgegen zu ffthreu, welche die Anatomie des Lagers nur aufstellen und deren Losung sie nur vorbereiten kanu. Doch ist es bisher nicht moglich aus den Darstellungen der Kulturversuche den rechten Nutzeu zu ziehen, und zwar desshalb, weil das anatomische Detail der Hyphen und ihre Beziehung zu den Gonidien zu wenig hervorgehoben, das Hyphema aber nicht beriicksichtigt wurde, so dass ein irgend sicherer Vergleich nicht gezogen werden kann; denn die wichtigste Thatsache, welche durch die Untersuchungen von Minks nachgewiesen wurde, ist eben die, dass die Zellen, vvelche den Flechtenkorper zusammensetzen, in keiner ihrer vielen Modificationen weder im Bager noch im Frucht- korper, auch nicht in den Reiheu, welche als Hvphen bezeichnet. werden, Pilzzellen sind. Es ist nun wohl die Aufgabe der Anatomie sowohl in Bezug auf die Wiirdigung der schon erhaltenen Resultate als auf die Er- 8 weiterung der Einsicht in den Ban des Flechtenlagers uberhaupt die Forschung auszubreiten und reicheres Material zu gewimien. Dazu sollen die zwei folgenden Untersuchungen einen kleinen Beitrag liefern. Sie sind einer Beihe von solchen entnommen, die vor funf Jahren mit Petractis begonnen wurde, und beziehen sich auf Kalk- flechten mit einfachem ge&chiehtetem Lager. Die Fruchtsphare bleibt von der Betrachtung ganz ausgeschlossen. Kalkflechten vnirden einerseits aus dem schon ofter von an- derer Seite hervorgehobenen Grunde, andererseits desswegen gewahlt, weil sie bei der scharfen Differenzirung ihrer Gewebe selir geeignet erscheinen Anhaltspunkte ftir die Beurtheilung sowohl hoher als niedriger organisirter Flechtenlager zu bieten. Es wurden aber nicht nur Splitter mit dem Messer ausgehoben, sondern Gesteinstiicke mit Meissel und Zange an charakteristischen Stellen, welche die zu untersuchenden Lagerabsehnitte entbielten. losgebrochen, so dass nach Behandlung mit Salzsaure das Lager nicht nur in bedeutender Flachenausdehnung vorlag, sondern auch die in den Kalk eingedrungenen und eindringenden Gewebetheile vollstandig iiberblickt werden konnten. So wurde es moglich Einiges aufzufinden, was sich bisher der Beobachtung entzogen. Zugleich ist man auf diese Weise, besonders nachdem die Objekte in Alkohol gehiirtet mirden, wenn auch oft nur nach vielen Versuchen im Stande radiale Schnitte herzustellen, welche die differenten Gewebe in ihrem Zusammenhange in Lage erkennen lassen. Zu grossem Danke verpflichtet bin ich Herrn Appelgerichtsrath Dr. F. Arnold in Miinchen, der mich, wie schon oft, so auch ftir diese Arbeit in der Bestimmung mir fraglicher Flechten auf die entgegenkommendste Weise unterstutzte. I. Verrucaria calciseda. Die beniitzten Exemplare stammen aus den Karawanken und zvvar aus dem Loibel- und Vellach-Thale. Fur die Beschreibung lege ich rein vveisse Lager zu Grund, die von einer braunen Saum- linie eingeschlossen sind und schon unter der Loupe eine feine 9 aber deutliche Kornelung erkennen lassen imd werde andere Lager- formen im Verlaufe an diese anschliessen. Nach Entfernung des Kalkes liegt ein lilzartiges Lager vor, an dem schon das unbewaffnete Auge zwei Schicliten unterscheidet. Die obere, kaum iiber 02 mm - dicke aber dicht gewebte Schiehte, lasst von Oben gesehen miter der Loupe kleinere imd grossere graugriine Komer erkennen, ivelche durcb weisse Zwischenraume getrennt sind. Von der untern Seite dieser Schicbte ragt am altern Lager ein lockerer, weisser, stellenweise gebraunter Filz oft liber l - 5 mm - in die Tiefe. Dieser bildet also die ziveite untere Schicbte. Am jungen Lager ist er kurzer und verschwindet gegen den Kand des Lagers noch vor der braunen Saumlinie vollstandig, wenn das Lager im lebhaften Wachsthum begriffen war, kaun aber auch unter der Saumlinie vorhanden sein und selbst etwas vor- greifen, wenn das Lager in seiner Ausbreitung irgendwie, meist durch das Zusammentreffen mit einer anderen Flechte, gehemmt war. Ein radialer Langsschnitt aus dem Randtheile des Lagers gibt am schnellsten Aufschluss uber die Gruppirung der differenten Theile des ganzen Gewebes. Das Grundgewebe, aus dem die anderen hervorgehen, nimmt die Tiefe der oberflachlichen hautartigen Schiehte ein und zwar etwa ein Drittel derselben. In Bezug auf die iibrigen Gewebe, ohne Rucksicht auf seine anfangliche Bilduug, nenne ich es den pri- maeren Thallus. Schon unmittelbar am fortwachsenden Kande und dem gemass, so weit der primaere Thallus sich erstreekt, reichen Zweige des- selben, die sich selbst wieder verzweigen, nach Oben dem Lichte zu, so dass sie zusammen die oberflachlichste Schiehte bilden, in der bei unserer Flechte die als Gonidien schleehtweg bezeichneten Zellen sich entwickeln. Ich nenne diese Schiehte den Epithallus. Kach-Unten aber oder richtiger vom Lichte sich abwendend, wachsen friiher oder spater vom primaeren Thallus aus Zweige, die iveiter in das Substrat eindringen. Als Ganzes werden sie im Nach- folgenden mit dem Namen Hypothallus 1 bezeichnet. 1 Die Schichten mussten als Begriff gefasst werden, und ich hoffe, dass sie fiir jede Vergleichung scharf genug getrennt sind, wenn es mir auch fiir eine Tveitere Discussion der Namen an Raum gehricht. 10 Das durch Minks bekannt gewordene uud vou ihm als Hyphema bezeichnete Gewebe ist in allen diesen Schichten, doch nicht in gleicher Ausdehnung, anzutretfen. Deu Zusammenhang der Schichten lasst der Schnitt unmittelbar iiberblicken. Im Folgenden sollen nun diese Gervebe der Keihe nach ein- gehender untersucht werden. Der Hjpothallus. Die Hyphen 1 des Hypothallus sind schon da, wo sie aus den Hyphen des primaeren Thallus entspringen, etwas starker als diese. Tiefer aber erreichen die Hauptstamme die sehr betrilchtliche Weite von 5 - 5 u oft auf weite Strecken hin und geben nach allen Seiten diinneren Zweigen den Ursprung, die zuerst nnter grossen spitzigeu Winkeln hervortreten, sich aber bald in die Tiefe senken 2 und sich selbst wieder verzweigen, indem sie sich gegen das foitvvachsende Enae zu allmahlig verjiiugeii. Aber auch die Hauptstamme ver- jtingen sich gegeii die Tiefe zu betrachtlich. Die dunnsten Hyphen, oft weit noch zu verfolgen, haben einen Durchmesser um 1 p, behalten aber iiberall dieselbe Wachsthumsweise bei. Minks hat (M. Tab. II. fig. 11 und 12) eine Besonderhe.it der Hvpothallusfaseru von Lept. myochr. abgebildet, welche ich bei einigen Kalkflechten (z. B. Biatora rupestris v. calva) ebenfalls auffand. Einzelne der dunnsten Hyphen namlich kehren in der Tiefe des Hypothallus plotzlich um und wachsen spiralig an sich selbst in die Hohe. Bei unserer Flechte fand ich dieses nie. Die Zellen der Ilyphen sind, soweit sie nicht eine nachtragliche Aenderung erfahreu, lang cvlindrisch, gewohnlich zwischen sechs- und siebenmal langer als breit und zwar die der jiingsten uud 1 Der Name „Hyi)lie“ wird 'beibehalten Freilich liegt nur clann tein VViderspruch zivischen der Bezeiohnung- und dem Bezeichneten, wenn man den Namen als Flechtenhyphe auffasst und diese von der Pilzliyphe trennt. 2 Yergl. auch Dr. G. Winter: „Ueber die Gattung Spliaeromphalc und Verwandte“ in Pringsheim Jahrb. f. v. B. Bd. X. p. 270. Nur dass er diese das Gestein durehziehonden und zum grossten Theil senkj-echfc zu dessen Oberflache verlaufenden Hyphen nach p. 268 als dem Protothallus angehorend bezeichnet, wahrend die Thatsachen hier der Auffassung von Schwendener entsprechen. 11 diinnsten Hyphen nicht konstant anders als die d er dickern und alteren. Die Zellhaute sin d liier, wie bei allen von mir bisher unter- suchten auf Kalk wacbsenden Verrucarien, Polyblastien und Tli eli die n diinn, zuerst farblos spater oft gelblich. Brauuung ist im Allgemeinen ein Zeichen des beginnenden Absterbens. Die Lumina sind daftir weit nnd eben diese Eigenschaft macht die Flechte in Bezug auf das Eolgende zn einem selir giinstigen TJnter- suchungsobjekt. 'VVeun man mit Minks den Anblick, den die mit Kalilosung, Sekwefelsaure und Jodwasser behandelten Hypben von Lept. myochr. 1 bieten, gegeniiber der gewohnlichen Vorstellung liber die Flechten- liyp]ie einen iiberrascbenden nennen muss, so wird docb dieser Anblick weit iibertroffen von dem, welchen unser Hypotballus zeigt, der doch keine weitere Bebandlung erfahren bat, als dass er in verdiinnter Salzsaure und in Wasser gelegen. Alle nicht abgestorbenen Hyphenzellen haben einen Inhalt, der entweder im Ganzen oder in scbarfbegrenzten Theilen durch einen grunen Farbstoff und zwar nicht etwa spunveise sondern sehr deutlich gefarbt erscheint. Die Farbe lasst sich am besten mit der vcrgleichen, welche man im Benzin erhalt, wenn man mit ihm eine Losung von Eohchlorophyll schiittelt; ist also blaugriin. Nimmt man Gesteinstuckchen, welche man mit sammt dem Bager ziemlich tief ausgehoben hat, und zerreibt sie in Wasser, so bekommt man freilich nur Theile von Hyphen zu Gesicht, aber sie geniigen, um zu erkennen, dass der Farbstoff auch in diesem Zu- stande vorhanden ist und besonders gegen den der Gonidien blau- griiu erscheint. Jedenfalls ist die Aenderung durch die Salzsaure eine sehr geringe, sowie auch andererseits die, welche auf Zusatz von Kalilosung eintritt. Der Farbstoff ist immer an das Plasma gekniipft und zwar in seiner oberflachlichen dichtereu und kornerlosen Schichte gleich- massig vertheilt. Das Plasma der jiingsten Zellen, welcb.es nur spurweise gefarbt ist, liegt mit seiner dichteren Schichte der Zellhaut eng an und zeigt einen feinkornigen wasserreichen Innenraum. In M. M. p. 17. 12 alteren Zellen verhalt sich das Plasma entweder ebenso, n ur dass jetzt, nachdem die Farbung intensiver geworden, der Inuenraum nicht mehr als solcher erkennbar ist, fullt also die gauze Zelle prali aus (fig. 3), oder es ist in grossere oder kleinere Theile zerspalten, rvelche tlieils cylindriscfi theils kugelig ausseben. Ersteres dann, wemi die Theile langer sind als der Querdurchmesser der Zelle, so dass sie an die Seitenwand angepresst erscheinen, letzteres wenn der Plasmaabschnitt im Lumen binlanglich Raum findet. Jede Zelle zeigt in dieser Beziehung ein etwas anderes Bild (fig. 2). Sind die Zell-Lumina sehr weit, wie es besonders in dem zuletzt zu besprechenden Bager III. vorkommt und die Zellen schon im Absterben begriffen, rvobei die Zellhaut sich braunt, so sind die Plasmaabschnitte zwar zahlreich aber oft sehr klein, so dass sie also gegen die Weite des Zell-Lumens sehr zuriicktreten. In diesem Falle sind sie oft weit von einander getrennt, oft liegen aber auch zwei und drei der Quere nach neben einandar (fig. 16). Wenn diese Plasmakorper dagegen in einer Zelle zahlreich, regelmassig reihenweise gelagert und von rvenigstens annahernd gleicher Grosse sind (fig. 1), so mochte man den Namen Mikrogonidium (Minks) auf sie anwenden. Docli hat man diesen Anblick verhaltnismassig selten, das Gewohnliche ist die friiher geschilderte Uugleichheit der Korper. Nimmt man dazu, dass die Zelle, in der sie sich befinden, ein Ganzes bildet, was sich, wie spater zu zeigen sein wird, darin bekundet, dass ihr die Fahigkeit der Theilung zukommt, so mrd man in diesen griingefarbten Abschnitten Spaltungsprodukte des Plasma, sehen, aber nicht solche, welche sich irgend als selbst- standige Zellen erweisen, die aber wohl unter Umstauden sich wieder vereinigen konnen. Betrachtet man die friiher genannten nur in Wasser zer- riebenen Theile des Hypothallus, so trifft man in den Zellen, soweit sie erhalten sind, nur auf Plasmakugeln. Bei der Behandlung mit verdiinnter Salzsaure und durch das Liegen in Wasser, ist offenbar schon mehr von diesem letzteren aufgenommen worden, und je nachdem diese Wasseraufnahme grosser oder kleiner war, sind die friiher getrennten Partieen zsammengeflossen. 13 Es ist sicher, dass die Morphologie einer Gruppe von Orga- nismeu, deren weitere Untersuchung ihr gewiss lioch viel N ene s zufiihren wird, in biologischen Deutungen sehr vorsichtig sein miiss. Doch glaube ich nicht fehl zn greifen, wenn ich meine Ansicht dahin ausspreche, dass diese Eigenthfimlichkeit des Plechtenplasma, sieli in Partieen zu spalten, als eine Anpassung an die iramer wiederkehrende Austrocknnng aufzufasseu sei, jedenfalls aber als eine Erscheinung, die jetzt als unmittelbare Folge derselben eintritt nnd durch Wasseraufnahme wieder ausgeglichen werden kann. Diese Ansicht wird unterstiitzt durch das Verhalten der Objekte in Chromsaure. Legt man Stucke aus dem Filz des Bjpothallus iii sehr stark verdtinnte Chromsaure, so treten zunachst die Spaltungsstucke des Plasma sehr deutlich hervor in ali den friiher beschriebenen Formen. Ist aber das Objekt durch langere Zeit, etwa zwei bis drei Tage, wenn die Saure sehr verdiinnt wurde, in der Losung gelegen, so ist der Anblick ein ganz anderer. Die friiher getrennten Plasmatheile haben durch Wasseraufnahme an Volumen gewonnen und siiid zu einem Ganzen zusammengeflossen (fig. 3). Hie und da findet man auch, dass sie erst zusammenstossen ohne sich noch vereinigt zu haben. N ur wenn die Zellen schon unzweifelhaft im Absterben begriffen waren, bleiben die Plasma- kugeln als solche erhalten, haben sich auch nicht vergrossert. Vereinzelt, und zwar um so haufiger je langer das Objekt in der Losung war, findet man auch das Wasser als Tropfen im Plasma. Die Wasseraufnahme und Aufspeicherung in dieser Form zeigt sich aber ganz ausgezeichnet dann, wenn die Losung starker war und tritt um so schneller auf, je starker sie gewah.lt wurde, nur folgt dann natiirlich auch das schliessliche Zerfallen um so rascher. Diese Tropfenbildung kann, besonders bei der spater zu beschrei- benden Modification der Hjphenzellen, so bedeutend werden, dass das Plasma nur mehr ein zierliches Maschenwerk bildet. Der blaugriine Farbstoff, welcher das Plasma farbt ist in Alkohol loslich, und manifestirt sich also auch dadurch als in die Eeihe der Chlorophjll-Farbstoffe gehorig. Lasst man die Objekte durch mehrere Tage in Alkohol liegen, den man ofter erneuert, so wird der Farbstoff vollstandig ausgezogen, wahrend die Anordnung der Plasraatheile und Abschnitte, besonders wenn deren mehrere in einer Zelle waren, gewdhulich niclit ver- iindert wird. Die Hyphenzellen bieten in diesem Zustande oft einen sebr schonen Anblick. Die iiussere Schichte ilires nun entfarbten Plasma bat sicb verdichtet und bildet eine, wenn auch nach Inneu nicht seharf begrenzte Haut um einen feinkornigen Innenraum. Waren mehrere regelmassig angeordnete Plasmakorper vorhauden und stellt man auf die Mitte ein, so zeigen sich an einander ge- reihte Ringe, welche eine graue feinkornige Masse einschliessen (ausser der reihenformigen Ordnung wie fig. 16). In fig. 5 h babe ich die Zelle a auS fig. 5 abgebildet und zwar so, wie sie sich zeigt, nachdem sie etwa eine halbe Stunde in Alkohol gelegen, der tropfeniveise an den einen Rand des Deckglaschens gebracht und nach dem gegenuber liegenden durchgesogen vrarde. Die Zelle zeigte von Anfang zwei wie gewohnlich gefarbte anein- ander stossende Plasmamassen. Nach Zusatz von Alkohol ver- einigte sich nun die linke zum grossten Theile mit der rechts gelegenen Partie, so dass diese bedeutend ansehwoll und zugleich die Zelle verkrummt wurde. Allmahlig trat mit dem Brblassen des Parb- stoffes der verdichtete Saum, nach Innen unregelmassig vorspringend und immer deutlicher auch der kornige Innenraum hervor. Das netzartige Eindringeii des kornerlosen Plasma'in das Innere ist in andern Fallen viel deutlicher zu sehen als in dem gerade beschriebenen. Dass der feinkornige von der Hautschichte umschlossene Raum stark wasserhaltig ist, zeigt sich bei Anwendung konzentrirter Zucker- losung, wobei derselbe zusammenschrumpft und endlich ganz ver- schwindet, so dass das Plasma einen mittleren Strang bildet. Wasserige Jodlosung farbt das Plasma hell gelb. Ist der grune Farbstoff noch vorhanden, so resultirt eine mehr oder weniger gelbgriine Farbe, ist derselbe aber ausgezogen, so rvird die kornerlose Schichte gelb. Viel aulfallender tritt diess ein, wenn das Objekt vorher in Zuckerlosung gelegen; in diesem Falle erstreckt sich die Gelbfarbung auch auf den Innenraum. Durch alle diese Erscheinungen findet die geausserte Ansicht liber den Zustand des Plasma in den Hyphenzellen, wie ich glaube, voilstaudig hinreichende Stiitzen. Nur nebenbei, da es die Grenzen dieser Arbeit iiberschreitet, will ich bemerken, dass alle bisher vou mir untersuchten Kalk- Verrucarien, Polyblastien nnd Thelidien dasselbe wie V. calciseda nnd eben so schon zeigen, und dass die Unter- sucbung der Hypothallus und Thailus-Hyphen vou Leptogium myocbroum meine Ansicht uieht zu andern oder einzuschrankeu vermochten. Audi hier sind alle die gescbilderten Modificatioueu des Inhaltes vorliaudeu, nur treteu sie uicbt so auffallend hervor und es bekuudet gewiss eine ausgezeichuete Beobachtungsweise, v/e n n es Minks gelungeu, gerade hier die Besouderheiten und Wand- lungen des Inhaltes der Bjphenzelle zuerst aufzudeeken. 1 An der gesehilderten Hyphenzelle konueu nun aber Verande- rungen eintreten. Die erste ist eine nachtragliche Theilnug. Ich habe in fig. 5 das Stiick einer Hyphe abgebildet, das in der Zelle c eine Zwei- theilung und eine weitere Theilung der so entstandenen Halfte zeigt. Die Querwande treteu nac-h Behandlung mit Alkohol deutlieh hervor Nach Allem, was ieh gesehen, halte ich fiir sicher, dass das Plasma vor jeder Theilung zu einem zusammenhangenden Ganzen sich ver- einigt. Die so entstandenen Theilzellen verlaugern sich zwar etwas, bleiben aber immer kiirzer als die Zelle, aus welcher sie sich ge- bildet haben. An der gewohnlichen Hvphenzelle sowohl wie an deren Theil¬ zellen kanu nun eine Weiterbildung auftreten, welche derselben und wenn sie haufiger vorhauden ist auch dem ganzen Gewebe ein sehr eigenthiimliches Aussehen verleiht. Diese Modification besteht aber darin, dass die Zelle bis zum Mehrfachen ihres fruheren Durchmessers sich ausweitet. Trifft die Ausweitung eine der kurzen Zellen, so erscheint sie oft vollstiindig kugelformig mit einem Durchmesser von etwa 15/i bis 20/t oder nocli etwas dariiber; oft aber auch zeigt sie sich abgeplattet kugelig oder weit tonnenformig, wenu, wie es haufig der Fali ist, mehrere 1 Die HyphenzeUen, welche Minks Tab. I. fig. 25 abbildot und die auch in meinen Exemplaren (f. Hildenbrandii), die ich bei Verdins im Passeier- thale an Eschen sammelte, ausserordentlich gleichmassig entwickelt vor- kommen, halte auch ieh fiir Gonidien-Mutterzellen mit reihenformig gela- gerten Mikrogonidicn. 16 aufeinander folgende Zellen au einem Faden sich ausgeweitet haben (vergl. fig. 4, 12, 17 a, 18). Trifft sie lange Zellen, so befindet sich die Ansehrvellung oft in der Mitte, so dass sie nacli beiden Seiten einen kurzen Stiel von gew6hnlicher Zelldicke besitzt (fig. 10), oder sie erscheint mebr oder weniger birnformig, indem sie gegeu beide Enden starker als in der Mitte am einen Ende aber bedeutender als am anderen auftritt. Das von dem bekannten blaugrunen Farbstoff gefarbte Plasma fiillt diese Anscbwellungen meist prali aus als ein Ganzes. Doch finden sicb mitnnter auch solche Zellen, in denen dasselbe nur mebr in Form von zwei oder drei kleiuern Kugeln vorbandeii ist. Es zeigt scbon innerbalb der Zellen deutlich einen doppelt um- scbriebenen Saum, der in meinem Mikroskope rotblicb gefarbt und nur eine optisehe Erscheinung ist. Auf etwas grosseren Druck hin oder nach Verletzung der Zellen treten die Inbaltskorper als griine Kugeln mit demselben Saume oft in Menge bervor. Kommen diese neben einander zu liegen, indem sie sich langsam bewegten, so halten sie sich getrennt; stossen sie aber mit einiger Kraft auf einander, so fliessen sie in grossere bis sehr grosse Kugeln 1 zusammen. Wabrend des Liegens im Wasser andern sie sich, wenigstens einige Zeit hindurch, bald gar nicbt, wenn die normale Grenze der Wasseraufnahme scbon erreicbt ist, bald nehmen sie nocb mebr Wasser auf, welcbes dann in Form von Tropfen erscheint, bald, und zwar nach vorausgegangener Behandlnng mit verdiinnter Schwefelsaure oder Chromsaure erscbeinen der Tropfen so viele, dass das Plasma zu einem Netzwerk wird. Auch hier ist der Farbstoft' durcb Alkohol vollstandig aus- ziebbar, nur wird etwas mebr Zeit dazu erfordert. Der Inhalt zeigt dann das fruher entworfene Dild. Eine Loslosung der Hautschichte des Plasma ist hier durcb wasserentziebende Mittel dessbalb nicht zu erreicben, weil die Zellhaut folgt, indem sie sich faltet, sobald eine Contraction desselben eintritt. 1 Aus Obigem ergibt sich auch, dass die tropfenartigen griinen Go- bilde, welche bei Untersuchung der Pruchtkorper der Flechten sich immer aufdraugen, dureh exacte Kugolform auffallen und oft als „Oeltropfen“ be- zeichnet wurden, aus den verletzten Zellen ausgetretene Plasmamassen sind. 17 Es. ist, glaube ich, sowolil aus der Bescbreibung als einem Blick auf die Abbildimgen ersichtlich, wie sehr die besehriebene Modification die Hyphenzellen algenartig oder, wenn man will, gonidienartig erscheinen lasst. Ja man erwartet geradezu von Zelle zn Zelle einer weiteren Entwicklung des Inhaltes zu begegnen. Eine solche ist mm freilich in dem bisher behandelten Lager nur sehr selten zu finden. Ich habe in fig. 4 ein Hyphenstiick mit getheilten und zum Theil ausgeweiteten Zellen abgebildet, von welchen die eine schon ziemlich herangewachsene ganz deutliche Mikrogonidien zeigt. Doch werde ich auf diese Gonidienbildung spater zuriick- kommen und will zuerst noch Einiges tiber das Vorkommen der ausgeweiteten Hyphenzelle iiberhaupt anfiihren. In dem bis jetzt behandelten Hypothallus sind sie einzeln oder reihemveise, doch immer nur untergeorduet da und dort, ohne dass sie an eine bestimmte Stelle gebunden waren, aber zumeist in dessen oberem Theile, zu finden. Nun gibt es aber Lager, im Verlaufe mit II. bezeichnet, welche durch eineu deutlich gelben Farbenton und dadurch, dass sie bei Betrachtung mit der Loupe die deutliehen Komer der friiheren nicht zeigeu, sich auszeichnen. Nach Entfer- nung des Kalkes erscheint der Hypothallus dieses Lagers milch- weiss, uicht mit der so deutliehen, faserigen Structur des friiheren, sondem mehr flockig und nie so tief eingedrungen. lu diesem Hypothallus ist nun, und zwar in seiner ganzen Ausdehnung bis in die Tiefe und den fortwachsenden Kand unter der Saumlinie, wo er sich erst zu bilden beginnt, die kugelige Ausweitung der Zellen so hiiufig, dass man sagen kann, auf je eine gewoknliche kommt der Zahl nach eine ausgeweitete Zelle mit einem Durchmesser oder einer grossen Achse, die zwischen 13 und 21 ft sclrvvankt. 1 Die Hyphen sind dabei reich verzweigt, ohne sich doch so stark wie im Hyp. I. zu verjiingen und rosenkranzformig reihen sich die kugeligen Zellen in weiten Netzmaschen aneinander. Ueber den Inhalt ist nur anzufiihren, dass sich auch in den nicht 1 Die Gebilde sind so gross und bieten dem Auge sogar keine Hin- dernisse, dass eine Differenzirung im Inhalte sich sicher verrathen iviirde. Ich vermag aber nie eine Špur davon zu sehen. 2 ausgeweiteten Zellen Spaltungskorper nur selten finden, meist hin- gegen die Zellen prali vom griinen Plasma ausgefiillt sind. Dafiir tritt aber hier diejenige Gewebeform reichlich auf, welche Minks als llvpliema bezeiclinete uud welcbe zuerst nacli- gewiesen zu haben sicher als sein grosstes Verdienst miter den vielen, welche er sicli um die Morphologie der Flechten envarb, genannt werden muss. Als ein engmaschiges, von zarten, aber deutlich erkennbaren Faden gebildetes Netz iiberzieht es die Zellkugelu (fig. 11) und tlieilweise aucb die gew6bnlichen Zellen und ist auch zwischeu diesen als Netzwerk vorhanden (fig. 20). Es bedarf durchaus keiuer besonderu Behandlung, um dasselbe sichtbar zu machen, aber auch nacli Einwirkung von verdiinnter Schwefelsiuire, der dieses Gewebe ziemlich lange widersteht, werden Querwande fiir meine optischen Hilfsmittel nur selteu deutlich sichtbar. Im Uebrigen unterscheidet es sicli von dem gewohnlichen Hyphengewebe nur durch seine geringen Dimensionen, die aber den kleinsten, welche im Hypoth. I. vorkommeu, nicht nachstehen und ganz besonders durch die Bildung sehr eng- maschiger Netze. Auch hier ist das Plasma von dem bekannten Parbstoffe gefarbt bald in langeren bald in kiirzeren oft kugeligeu Stiicken vorhanden. So haufig nun in dem Hypothallus II. die ausgeweiteten Zellen sind, habe ich doch nicht einmal eine Weiterbildung der- selben auffinden konnen. Eine solche kommt dagegen in aus- gezeichneter Weise und ganz regelmassig und sicher zu finden im Hypothallus von Lagern, welche ich als III. bezeichne, vor. 1 Diese Lager III. unterscheiden sicli von den friiheren durch einen gauz deutlich griinen Farbenton, iveiter dadurch, dass sie sicli unregelmassiger ausbreiten und nie von einer dunkleren Saumliuie eingeschlossen sind. Dio Perithecien sind nicht sehr gedriingt uud stechen gegen das Lager in schonem Schwarz ab. Der Hypothallus dieser Lager erreicht eine Lange von sogar 2 mm. jungen Lager ist er in der Tiefe, am altern immer hoher und hoher, endlich bis zur Thallusscliichte hin braun gefarbt. Diese rostrothe bis duukelbraune Farbung, mag sie erst in der Tiefe sich 1 Ein Stiick von Arnold als V. ealciseda bestimmt. zeigea oder schoa bis zur oberflachlichea Schichte vorgedruagea sein, stammt vou gebraaatea Zellhautea her and zwar ist diese Braunung immer eia Zeichea des Absterlbens oder des begiaaeadea Zerfalles, der voa ihr getroffeaea Theile. Sie zeigt sicb ebeaso aa dea gewohalichea Hypbeazellea, welche liier wieder gaaz dea im Hypotb. I. beschriebeaea Baa besitzea, aasser dass sie haufig aocb bedeuteadere Diaieasioaea erreicbea, als aaeh aa dea modifizirten aad rveiter gebildetea, aad aicbt weaiger aa dear Hypheaia. Fig. 16 zeigt eiae solebe Zelle, derea Haat scboa merklich sicb braaate, derea Plasara aa Masse scboa sebr abaabar aad ia kleiae Stacke zerspaltea vorliegt. Spater wird die Zellbaat immer deatlicber braaa, faltet sicb der Laage aacb aad scbrampft eadlicb vollstaadig zasammea, wabread der Iahalt gaaz verschwiadet. Aaf Zasatz voa Aetzkali- losaag eatfaltea sich diese gescbrampftea Haate aoch laage aad aebmea wieder aaaaherangsweise ihre friibere Form aa. Noch spater aber begiaaea sie za zerfallea. Ia wie fera aacb die aadera geaaaatea Elemeate zarBraaaaagbei- tragen, soli zagleicb aiit der aabereaBetracbtaag derselbea sicb zeigea. Ia dea gebraaatea Partieea dieses Hypothallas fiadea sich die friiher beschriebeaea Weiterbildaagea der Hypheazellea, sowobl derea aacbtraglicbe Theilaag, darcb welche karzere Zellea eatstebea, als aacb die Aasweitaag derselbea, weaa aacb aie so vorberrschead, wie im Hypoth. II., doch so haafig vor, dass sie ia irgead eiaear Eatwickluagszastaad ia jeder aacb kleiaea Probe zar Beobachtaag gelaagea. Die Veraaderaag kaaa bald aar eiae, bald mebrere, bis eiae gaaze Beibe voa Zellea im Verlanfe eiaer Hyphe oder aa derea Spitze treffea. Fiadet sie sicb aa eiaer grosseren Zalil voa Nacbbarzellea, so bietet die Hypbe bis aaf dea Farbstoff des Plasma oft gaaz aaffallead dea Aablick eiaer chroolepusartigea Alge, 1 wie 1 Minks hat M. p. 90 die Frage aufgeivorfen, ob die im fertigen Selerolicbenen Thallus vorgefundenen Zelireihen als Gonidien zu eracliten seien. In so weit es sich dabei um chroolepusartige Gebilde iiberhaupt handelt, bietet Obiges und das spater vom Hypothallns yon Polyblastia caesia angefuhrte einen Beitrag. Doch kann die schliessliche Entscheidung erst dureh Untersuchung yon Lagern mit den bisher als typiseh anerkannten Chroolepus-Gonidien angebahnt werden, Meinen eigenen Untersučhmigen in dieser Kichtung hoffe ich in nicht zu langer Zeit einen genugenden Abschluss geben zu konnen. 2 * 20 es zum Theil fig. 17 a zeigt. Die Lange der Zellen herrscht oft etwas mehr als in dem abgebildeten Falle vor nnd Zweige sind ebenfalls ofter vorhanden. In allen dieseu Znstanden kanu die Hjpbenzelle ihr weiteres Wachsthum einstellen und nnter Braunung der Haut zn Grande gelien. Es ist diess aber auch oft nicht der Fali und tritt dafiir eiue iveitero Entwicklung ein. Im bellblaugriin gefširbten Plasma erscheiuen zart umschrie- bene kugelige Korperchen, die gerade durcli ihren weniger scharfen Umriss von den bekannten Spaltungsprodukten des Plasma sieh auffallend unterscheiden und, wie ilire weitere Entwicklung zeigt, den Namen Mikrogonidium in der That verdienen. Ich vermag in diesem Theile des Hypothallus nicht zn finden, dass die Zalil der- selben sich erst allmahlig vermehre. Der Inhalt zeigt mir entvveder keine Mikrogonidien, oder sie sind zalilreich die Zelle fiillend ohue erkennbare Ordnnng vorhanden. Ich miisste sie also durcli freie Zellbildung und zwar gleichzeitig entstanden erklaren. Vergleicht man aber fig. 18, ivelche einen entsprechenden Entwicklungszustand mehr von der Oberflache des IIypothallus, wo eine Braunung nocli nicht vorhanden ist, darstellt, so solite man allerdings schliessen, dass den Anfang ivahrscheinlich ein einziges, durcli freie Zellbildung entstandenes Mikrogonidium gemacht habe, welches sich dann durch Theilung vermehrte. Wie sehr die sprungweisen Entwicklungen innerhalb der Flechtenlager der sicheren Entscheiduug liber der- artige Fragen in Bezug auf einen bestimmten Fali Sehwierigkeiten bereiten, ist bekaunt genug. Es kommt aber noch dazu, dass man nur mit grosser Vorsicht einen inductiven Schluss sich erlauben darf, da die ITntersuchungen von Minks soivohl als auch die im Folgenden dargelegten Thatsachen zeigen, dass die weitere Ent- wicklung scheinbar vollstandig einander entsprechender Hypheu- zellen auf verschiedenem Wege erfolgen kanu. Die in der Mutterzelle 1 gebildeten Tochterzellen wachsen 1 Aus der Darstellung ist ersichtlich in wio weit diese G-ebilde den von Minks mit dem Nammen Gonocystium (M. B. p. 511 c. s.) belegten, entspreclien. Doch in Biicksicht auf das in Anm. p. 42 anzufuhrende v.-erde ich micli mit dem Kamen Mutterzellen behelfen. 21 heran und zeigen bald ihre eigene Haut deutlich. Die Zellhaut der Mutterzelle wachst mit, docb nicbt immer in gleichem Masse, so dass die Toehterzellen zeitweilig gegen einander abgeplattet und daher wenigstens zum Theil poljedriseh erscheinen. Docb gleicht die Mutterzelle diesen Riickstand bald aus und gewahrt nun Raum genug, dass die Toehterzellen sich wieder abrunden konnen. Es liegen dann kugelige Zellgruppen vor, welche ihr Volumen gegen das, welches die Mutterzelle anfangs besass, reichlich verdoppelt zeigen, aber immer noch von der gemeinschaftlichen Zellhaut eiu- geschlossen sind. Eine weitere Entwicklung vermochte ich nie auf- zufinden und sie wird auch kaum vorkommen. In diesem Zustande geht die ganze Grappe immer unter Faltung und Braunung aller Zellhaute zu Grande. Doch kann man auch hier die gefalteten Haute durch Aetzkalilosung zur Annahme ihrer friiheren Form bringen. Die Braunung ist nie eine gleichmassige, wie sie anderer Orts in fortwachsenden Flechtenzellhauten normal auftritt, sondern sie sieht unregelmassig streifig, den Falten entsprechend, und fleckig aus, und geht erst nach dem vollstandigen Absterben und bei dem Zerfall in gleichmassig dunkles Braun liber. Diese zuletzt geschilderten Entwicklungszustande der Hyphen- zellen fiudet man zuerst immer in der Tiefe des Hypothallus, dann, sowie auch die Braunung weiterschreitet, allmahlig weiter nach Oben bis schliesslich unmittelbar unter der Thallusschichte. Die Zahl der noch lebenden gewohnlichen Hyphen nimmt dabei immer mehr ab, und zuletzt sind sie, soweit die Bager bis jetzt untersucht werden konnten, noch vereinzelt in dem ganz gebraunten Filz vorhanden. Aber schon vor dem Eintritte der Braunung sind auch im obersten Theile des Hypothallus da und dort ausgeweitete Zellen zu findeu. Das Auftreten der Mikrogonidien in denselben zeigt fig. 18. Meist sind es drei bis sechs Zellen, welche sich vergrossem, und zwar im Verlaufe oder an der Spitze des Zweiges einer Hyphe. Im letzten Falle gleichen diese Zellen so sehr den Gonidien-Mutter- zellen mit ihren Mikrogonidien im Epithallus III, dass die Abbil- dung vollstandig fur diese gelten kann. Nur bleibt hier der Farb- stoff immer der bekannte blau-griine. Ob sie aber von den friiher geschilderten unterschieden werden mussen, ist schwer zu entschei- den, imd ich hab e sie desshalb getrennt angefiihrt. Jedenfalls koramt ihnen eine bedeutend langere Lebensdauer zu. In dem Hypothallus M tritt ebenfalls ein reiches Hyphema auf. Von den diinnsten Zweigen gewohnlicher Hyphen unterscheidet es sich weder in Dicke noch Inhalt, sondern nur theilweise, soweit ich es zu konstatiren vermag, durch die geringere Lange der Zellen und hauptsachlich durch die Bildung engmaschiger Netze. Die mo- difizirten, d. h. ausgeweiteten Zellen und die aus ihnen entstandenen Zellgruppen sind iibrigens gerade liier Veniger gleichmassig als im Hjpothallus II von diesem Gewebe iiberzogen. Dafiir ist es zwischen denselben viel bedeutender entwickelt. Das Absterben unter Brau- nung trifft auch das Hyphema mit und tragt also auch zur allge- meinen Braunung des Hvpothallus bei., Da eine aussere Ursache dieses verhaltnissmassig schnelleii Ab- sterbens nicht zu erkennen, das Substrat derselbe dichte Kalk wie in den friiheren Fallen war und die Erscheinung in allen unter- suchten Lagern sich zeigte, so rnuss ich sie als eine normale an- sehen, werde aber mit deren biologischen Deutnng noch zuruckhalten. Was nun die Bildung von Gonidien im Hypothallus von Krusten- flechten iiberhaupt anbelangt, so halte ich fur entsprechend anzu- fiihren, wenn es auch streng genommen nicht melir in den llahmen dieser Darstellung gehort, dass ich bisher einen solchen Entwick- lungs-Vorgang von verschiedenen Kalkflechten der Gattungen L e- cidea, Biatora, Polyblastia und Thelidium kenne. Es kommt aber auch im Hypothallus der Fali vor, dass die Gonidienbildung nicht durch freie Zellbildung, sondern durch auf- einander folgende Theilungen eingeleitet wird. So z. B. besonders schSn bei Biatora rupestris v. calva. Die durch Ausweitung modifizirten Hyphen von Polyblastia c a e s i a Arn. (aus dem Loiblthale) sehen noch mehr als die von V. c al c is e da den Zellreihen von Chroolepus gleich. Es kanu fur sie die von Frank Tab. VII fig. 9 gegebene Abbildung 1 von Go- nidienketten aus der oberen Eegion des Thallus von Graphis scripta, nach Hinweglassung der rothen Korperchen im Inhalte der Zellen, und zwar ganz besonders die einzelne rechts stehende Beihe gelten. 1 Dr. A. B. Brank: nUeher die biologischen Verhaltnisse des Thallus einiger Krustenfleohten.“ In Dr. Cohn’s „Beitrage,“ Bd. II., Heft II. Die Gonidienbildung ist aber hier in so fern eine ganz eigen- tumliche, als zuerst durch freie Zellbilbung in mehreren aufeinander folgenden Zelien und Weitere Theilung dieser Tochterzellen im Ver- laufo der Hyphe ausserordentlich machtige „parenchymatoide Ab- schnitte“ entstehen, die bis auf die Weiterbildung, d. h. das Ein- dringen des Hyphema, das bisher nicht beobachtet wurde, vollstandig den von Minks 1 an Polyblastia Naegelii beschriebeneu Bil- dungen gleichen. Fasse ich also in kurzen Worten die hauptsachlicheu Ergeb- nisse der vorausgegangenen Darstellung zusammen, so zeigt sicb der Hypothallus von V. caleiseda als ein Theil des Lagers dessen in Fadenform angeordnete Zelien ein griin gefarbtes eigentiimliche Spaltungskorper bildendes Plasma besitzen und zur Gonidienbildung befahigt sind, der daher seinem morphologischen Werte nach dem Epithallus vollstandig gleich zu stehen scheint. Die Thatsache aber, dass uimveifelhafte Gonidien von ge- wobnlichen Hyphenzellen gebildet werden, kann man sich, soweit meine Erfahrung reicht, an keinem andern Objecte so durchsichtig und unzweideutig und nebenbei so leicht zur Anscbauung bringen als gerade an den geschilderten Objecten. Primiirer Tlrallus. Der primare Thallus, oder wie ich in der Folge der Kurze wegen, doch immer mit derselben Bedeutung, sagen werde, der Thallus schlechtweg ist diejenige Schichte, deren Hyphen, wie schon Oben angedeutet wurde, im Allgemeinen einen zur Oberflache des Substrates parallelen Verlauf nehmen. Es liegt dieser Bezeichnug die Tliatsache zu Grunde, dass es dieses Gewebe ist, welches durch sein, Weiterwachsen die Ausbrei- tung des Lagers unterhalt und dass ^us ihm die anderen Gewebe- schichten ihren Ursprung nehmen. Die volle Einsicht in die Entwicklung des Flechtenlagers musste naturlich auch die Ker jn tnisg iiber die entweder unmittel- bare oder mittelbare Genese ^i eses Gewebes aus der Spore vor- aussetzen. Diese Kenntniss^ Zl) schaffgn liegt der weiteren For- 1 M. St. p. 137. schung ob, bisher ist eine sicbere Entscheidung in dieser Frag« nicht moglich. Die Darstellungen der keimenden und sich weiter entvvickelnden Sporen lassen das Auftreten des Hyphema nicht erkennen und ebensowenig das genauere Verhalten der Hvphen, und diejenige Ansicht, welcbe Minks der fniheren Auffassung entgegenstellte, 1 vermag ich bisher ebenfalls nicht als hinlanglich begriindefc anzu- sehen, wenn sie auch dem Gesammtbild, das uns dieser Forscher liber die Bildung des Flechtenlagers entvmft, sich sehr gut ein- ordnet. Dabei leitet mich zum Theil meine im Obigen dargelegte Ansicht liber den Zustand des Plasma in der Hyphenzelle und die bisher bekannt gewordenen Darstellungen keimender Sporen, die doch in mehreren Fallen eine vollstandig hyphoidale Entwicklung des Keimfadens erkennen lassen, und zum Theil meine Beobaeh- tungen an spontan keimenden Sporen, die ein Auswachsen der Sporenzelle als ein Ganzes und ein wirkliches Durchbohren der ausseren Sporenhaut durch den Keimschlauch ergaben, wie es z. B. unter den Abbildungen von Stahl 2 die fig. 10 der Tab. V an der nach rechts austretenden Keimhyphe, wenn auch nicht sehr deutlich, zeigt. Doch die Beziehung unsers Gevrebes zum Hypothallus und Epithallus, welche der gewahlte Name ausdriicken soli, ist von der Entscheidung in diesen Fragen nicht abhangig und wird durch sie nicht geandort. Eine weitere Dickenzunahme erlangt dieses Gewebe, nachdmn es einmal am fortwachsenden Bande des Lagers angelegt worden, nicht und ebensowenig wird das Geflechte, das schon anfangs ziemlich dicht ist spater dichter. Die Astbildung kommt dem Hypothallus und Epithallus zu Gute. Die Hyphen des Thallus zeichnen sich, denen des Hypothallus gegeniiber f dadurch aus, dass die Dimensionen ihrer Zellen weder so gross, noch, was den Querdurchmesser anbelangt, so klein, als 1 M. M. p. 212 e, s. 2 1. c. Hft. II. Vergl. auch die Beschreibung der Sporenkeimung von Sphaeromphali und Polyblastia von Dr. Gr. Winter 1. c. p. 265 und 267. dort an gewissen Stellen sind, dass sie also immer mittlere blei- ben, wobei aber die Zellen im Allgemeinen den Charakter der langgliederigen Hyphenzelle bewahren, wahrend die spater zu sebildernde Hyphe des Epithallus sehr kurzgliederig und dabei auf- fallend weiter ist. Im Lager I und III hebt sieh ubrigens der Tballus viel deutlicber vom Hypotballus ab, als im Lager II, weil die Hyphen des letztereu viel weniger unmittelbar in die Tiefe wachsen und mehr netzartig verzweigt sind. Der Inbalt und die Haut der Zellen des Thallus verhalten sich ganz so, wie sie friiher fiir den Hypothallus gescbildert wur- den, nur sind die Spaltungsprodukte des Plasma, nach der vorher- gegangenen Bebandlung in Salzsaure und nacb Liegen in Wasser, seltener als dort. Gewohnlich fiillt das Plasma die ganze Zelle aus, und in mehrere gleichformige und reihenweise gelagerte Ku- geln zerlegt traf ieli es iiberhaupt nie. Es mag diess wohl darin seinen Grund baben, dass das Plasma bier unter den gegebenen Bediugungen leicbter Wasser aufnimmt. Bomerkenswert ist die lange Lebensdauer, die den Zellen des Tballus, ohne dass sie sich irgend verandern, zukommt. Sie stellen eben in ihrem Zusammensein das Dauergowebe des La- gers vor. Eine auffallende Modification der Thallusbypben fand icb nur am fortwacbsenden Saume der Lager I und II. Einige der Hyphen bilden namlich an ibren fortwacbsenden Spitzen am Bande des Lagers etwas weitere und fast ganz gleich lange Zellen, so dass der Querdurchmesser um 5die Lange ziemlich genau das Doppelte betragt. Fig. 5 zeigt ein Stiick einer solchen Zellreibe. Die Haut aller dieser Zellen ist deutlich ge- braunt aucb die der sich weiter theilenden jiingsten Zellen. Nach ruckwarts hort die Braummg da, wo der Anfang der Modification sich befindet, auf (fig. 13 bei a). Die noch weiter zuriick liegen- den Zellen baben ihr gewohnlicbes Ausseben bebalten, nur dass auch hier ofter einige vei'kurzt erscbeinen. Erst von hier aus nach riickwarts geben die Zweige fiir den Hypothallus und Epi¬ thallus aus der Hyphe hervor. Das Plasma dieser Zellen, dessen griine Farbe man trotz der Braunung der Haut sehr deutlich er- kennt, ist dadurcli gauz auffallend charakterisirt, dass es immer, so lange die Zellen ničlit, im Absterben begriffen sind, zwei, haufig ganz gleich grosse, kugelformige Korper bildct, die den beiden Querwanden etwas genahert erscbeinen und die Zellhaut oft we- nigstens spunveise nach auswarts wolben. Man hat den Ein- druck als miisste man einer nachtraglichen Quertheilnng in einer dieser Zellen begegnen. I)och habe icb eine solche nie nachzu- weisen vermocht. Diese modifizirten Hyphen sind entiveder ganz unverzweigt oder bilden nur Me und da einen gleicbgestalteten Ast. Me rvachst aber eine dieser Zellen zu einer geivohnlichen Hyphe aus. Da, wo dieselben zuerst gebildet werden, sterben sie aucli nach offenbar sehr kurzer Lebensdauer zuerst wieder ab (fig. 5 bei a), und zwar ganz auf die friiher gescMlderte Weise. Es bleiben end- lich nur braune krummige Keste, die sehliesslich ebenfalls verschwin- den, und zwar immer noeh innerhalb der Saumlinie. Die veranderten Zellreihen finden sich nur im Thallusrande. Vereinzelt ragen einige mitunter bis 80 ft iiber das Lager hinaus ganz frei vor, ohne dass zwisehen ihnen ein anderes Gewebe sich befinden wurde. Spater wachsen. dann erst die gewohnlichen Thallushyphen nach. Zur Bildung der braunen Saumlinie tragen diese gebraunten Zellen wohl auch etwas bei, doch wird dieselbe, insoweit sie decken- artig ist, der Hauptsache nach durch das Hyphema und modifizirte Zellen des Epithallus gebildet. Die geschilderten Hyphen mit einem eigenen Namen zu be- zeichnen, diirfte sich jetzt noch wenig empfehlen. Es ist bisher mit den Namen Protothallus, Prothallus, Hypothallus sehr Verschiedenes und wenig Zusammengehorendes bezeichnet worden. Die betreffenden Hyphen entsprechen z. B. nach meinen Untersuchungen 1 vollstandig den blaugriinen (Kalk) oder mehr blauen (Thonschiefer) Zellreihen, welche das strahlende „Yorlager“ von Lecothecium coralli- n o i d e s bilden. Aber diese letzteren geben durch ihr massenhaftes Auftreten dem „Yorlager l1 allein die Farbe, wiihrend der braune Saum von V. calciseda, wie schon gesagt, zum grossten Theil gebraun- 1 Trotz aller Muhe ist os mir nicht gelungen „3S T uov. Giorn. bot. Ital.“ zur Einsieht zu erhalton und damit die etwa einschlagende Ansicht von Ar- cangeli kennen zu lernen. _ 27 _ tem Hjphema und Zellen des Epitliallus seine Entstehung verdankt, und andererseits die schwarzeu „Vorlager“ vou Khizocarpon, soweit ich sie bisher kenne, wenigstens im Anfange nur aus einer oberflachlichen Schichte des Hyphema bestehen. Dieses letztere Gewebe ist im fortwachsenden normalen Lager- rande in reicher Menge vorhanden, und gerade hier ist seine Ver- bindung mit den Hyphen des Thallus unzweifelhaft. Die genetiscbe Beziehung beider zu erortern muss ich aber fiir eine spatere Arbeit verschieben, doch werde ich im Verlaufe nocli eiimial von derselben zu sprechen haben. Epitliallus. Betrachtet man einen radialen Schnitt aus dem Lager unserer Flechte in der Niihe des Kandes, so findet man liber dem Thallus eine Schichte von verzweigten immer etwas verborgenen Hypheu, die aber im Ganzen eine zum Thallus senkrechte TVachstumsrich- tung zeigen. Natiirlich ist diese Kichtung nur als eine im Ganzen zur Geltung kommende so zu nennen. Die dem Lichte zustrebenden Aeste des Thallus sind besonders in ihren oberen Partieen stauden- artig verzweigt, ohne dass die Querdurchmesser der Zweige aber irgend gleichmassig abnehmen wurden. Doch auch die Zweige streben alle nach oben. Diese Gewebeschichte bezeichne ich mit dem Namen Epithallus. Wenn auch die bisher als die Gonidien von V. calciseda schleeht- weg bezeichneten Zellen nur in dieser Scliichte entstehen, so durfte doch im Namen die Eigenschaft Gonidien bilden zu konnen nicht hervorgehoben werden, da einerseits dieselbe dem Hypothallus ja auch zukommt, andererseits in Petractis exanthematica eine Flechte vorliegt, von welcher diejenige Gewebeschichte, welche der hier behandelten sicher entspricht, die vorherrschenden Gonidien nicht einschliesst. Im Epithallus eingelagert befindet sich im Lager I., von dem zunachst die Bede ist, die durchaus als ein Ganzes zusammen- geschlossenen Gruppen gonidialer Zellen, jede von ihrer nachbar- lichen Gruppe vollstandig getrennt. Dr. Frank 1 hat aus seinem Befunde bei Lecanora pallida 1 l. c. p. 175 . geschlossen, dass die Hyphen des Lagers bei ihrem Weiterwachsen die aus eingewanderten Gonidien durch Theilimg entstandenen Go- nidieu Gruppen trennen mul einzelne derselben dadurch sowohl, als durch ein formliches Weiterdrangen gegen den forfcwachsenden Kand im Sinne ihres Wachstums weiter befordern. 1 Einem solchen Vorgange wird hier ebenso sehr widersprochen durch die Form der Gonidiengruppen, als er ausgeschlossen erscheint durch die ganze Wachstumsweise der Schichte, iu welcher diese sich entwickeln. Getrennt werden diese Gruppen durch die Hjphen des Epi- thallus, welche in wechselnder Zahl zwischen ihnen vom Thallus zur Oberflache verlaufen. Nahe derselben verzweigen sich letztere haufig, so dass die letzten Aeste oft nur mehr zwei bis drei Zellen lang sind. Dadurch wird die ausserste Partie des Epithallus dichter, und indem einzelne der Zweige sich mehr horizontal legen, werden die Gonidien¬ gruppen mehr weniger bedeckt. Aber interstitienlos ist auch diese oberste Schichte in keinem Falle, nicht zwei Aeste legen sich un- mittelbar aneinander. Alle Enden ragen dabei zwar ziemlich, aber durchaus nicht gleich weit vor und es ist daher kein Abschluss des Lagers vorhanden, der irgend als Einde angesprochen werden konnte. Die einzelnen Zellen der Hjphen des Epithallus sind durchaus kurz oft kaum langer als breit, haufig ausgebaucht, mehr oder Ve¬ niger tonnenformig oder unregelmassig verborgen und unterscheiden sich dadurch auffallend von den Zellen des Thallus . 2 Der Zellinhalt ist in der Art verschieden, dass er, insovreit die Zellen nicht eine nachtragliche Entwicklung erfahren haben, nach oben zu immer armer an Plasma erscheint, und dieses wieder armer an griinem Farbstoff sich zeigt. Es drangt sich 'die Ansicht auf, dass hier, wo eine so bedeutende morphologische Differenzirting durch die massenhafte Bildung gonidialer Zellen Platz greift, auch eine physiologische Trennung durchgefiihrt sei, und ich finde es ganz begreiflich, dass man bei Betrachtung besonders der obersten Theile dieses Gevebes, das eben bei jeder Untersuchung des Lagers zu- 1 Vergl. auch Dr. Miiller 1. c. p. 74: „Die Gonidien wandern nach den fortwaehsenden Thallusenden." 2 Mg, 32 aus dem Epithallus von Petractis kann im Allgemeinen den Chai‘akter auch fur diese Hyphen zum Ausdruck bringen. nachst zur Beobachtung kommt, den Chlorophyll fuhrenden Gonidien die Chlorophyll freie Hyphe entgegenstellt. In der Tiefe des Epi- thallus ist das Plasma der Hjphenzellen noeh ganz ahnlieh wie im Thallus; weiter nach oben erseheint es aber mehr wie in den Alkohol- Praparaten des Hypothallus als fast ungefarbte Hautschiehte mit kornigem Innenraum oder mebr weniger netzartig vertheilt. Die iiussersten Zellen scheinen endlicb das Plasma ganz zn verlieren, doch ohne dass die Haut sich dabei braunen wiirde, welche an allen Epithalluszellen in der Eegel ziemlich deutlieh gelb gefarbt erseheint. Die eingelagerten Gonidiengruppen hangen an ein bis drei kurzen und kurzzelligen Hyphen, welche Zweige der Thallnshyphen sind und in ihrem nicht weiter entwickelten Theile den iibrigen Hyphen des Epithallus vollstandig entsprechen. 1 Man hat geglanbt nur am fortwaehsenden Rande die Entwick- lung der gonidialen Zellen aufdecken zu konnen. Das kanu nun aller- dings, theilweise wenigstens, der Fali sein, wenn man Areolen oder noch weiter gediehene Sprossungen vor sich hat, in welchen die einstigen Gonidien - Mutterzelleu schon zu Grunde gegangen, die Tochterzellen selbst schon wieder Tochterzellen gebildet haben und diese durch das herangewachsene Hyphema schon vollstandig von einander getrennt sein konnen. Es trifft aber in unserem und ahn- lichen Fallen nicht zu, in welchen die Entwicklung der Gonidien¬ gruppen eine sehr langsame und iiberhaupt beschrankte ist. Viele dieser sogenannten Gonidien sind nur veranderte Zellen der Hyphen, Gonidien-Mutterzellen, viele andere haben Tochterzellen, also wirkliehe Gonidien, gebildet, die zusammen eine kleine Gruppe ausmachen, aber an schon vollstandig entwickelten solehen Gruppen ist die Zellhaut der Mutterzelle, also der einstigen Hyphenzelle, noch immer ganz deutlieh nachzuweisen. An kleinen Gruppen von Mutter- zellen, die nur von einer Hyphe abstammen, sieht man ohne weiteres, dass sie nur modifizirte Hvphenzellen sind und in vollstem'anato- mischen Zusammenhang mit der Traghyphe oder ihren kurzen Zwei- gen stehen, von welchen sich auch oft ganz unveriinderte an die Gruppe anschmiegen, oder besser gesagt, von den ausgeweiteten Zellen nach Aussen gedrangt werden. 1 Am deutliehsten treten die Verhaltnisse liervor, wenn man einen dtinnen Sehnitt oline Deekglasclien untersueht. 30 Bei grosseren Gruppen geniigt aber ein geringer Druck um zusammenbangende Zweige von Mutterzelleu frei zu macben, au denen die Abstammung gauz unzweifelhaft sich zeigt, wenn ein- zelne Zwisebenzellen, wie es Me imd da vorkommt ikre gewohnlicbe Form beibehalten uud sieli medit weiter entwickelt baben (fig. 8). Im Lager I siud es eiu bis fiinf Endzellen von Epitballus Hjpben und immer mebrerer kurzer sicb eng aneinander legender Zweige derselben, welcbe Mutterzelleu bilden. Die Veranderung be- stebt uur darili, dass die Zelleu sicb ausgeweitet babeu und dass das Plasma viel reichlicher einen gelbgruneu Parbstoff eutwickelt. In der Zeit, iu welcher der griine Parbstoff der Hypbenzellen des Tballus uud Hjpotballus durch Alkohol ganz ausgezogeu ist, wird er in diesen gouidialen Zellen wenigstens viel heller als er friiher war, und nahert sicb aucb viel mebr dem blaugriin, so dass man vielleicbt sebliessen darf, es sei zuerst ein gelber Bestaudtbeil des Parbstoffes gelost worden. Von Salzsaure wird die Farbe der Gonidien und Gonidien-Mutterzellen sehr deutlicb iu Gelb oder Gelb gegen Orang venvandelt. Auf die sebon ofter bei andern Plecbten dargestellte und be- sebriebene Weise bildet nun der Inbalt der Mutterzellen-Gonidien dureb Tbeilung des gesammten Inbaltes. Dass das Plasma der Mutterzelle, bevor es sicb tbeilt, im Sinne Alex. Brauns verjiingt wird uud eine eigene Zellhaut bildet, ist mir sehr wahrscbeinlicb, weil eine solebe iu den Mutterzelleu anderer Vermcarien deutlicb zu seben ist, wabreud sie bier bevor die Tbeiluug eiutritt allerdings sebr zart sein muss. Die Tbeilung selbst ist zuerst gewobnlicb eine simultane Viertbeilung worauf dann Zweitheilung aller Zelleu folgt. (Fig. 7 a uud h). — Es kom men aber aucb nicbt selten Mutterzelleu vor, in ivelchen die Tocbterzellen sovrobl zablreicber als ganz un- regelmassig gelagert siud. Dr. Frank 1 bezeicbnet abnlicbe Zustande bei Lecanora pallida ebeufalls als dureb simultane Tbeilung eutstanden. Ich mocbte sie dagegen, in Bezug auf Anfangszustande wie fig. 6 uud auf die Bildungsweise der Gonidien im Epithallus der Lager II und III, als dureb freie Zellbildung innerhalb der 1 1. e. p. 177 e. TaP. VII. fig. 14. Die links und oben dargestellte Zelle dieser Figur zeigt dagegen, wie ich glaube, deutlich durch freie Zell¬ bildung entstandene Toehterzellen, 31 Mutterzelle entstandene Zellen anselien, welche sicli im Verlaufe des Heranwachsens nur desshalb abplatten, weil die Mutterzelle in ibrem Waclistum etwas zuriickblieb. Auffallend verschieden yon den Gruppen im Epitli. Y sind die Mutterzellen im Epitli. III angeordnet. Sie steheu liier namlich immer nur iu einer einfachen Reihe vom Thallus gegen die Oberflache gericbtet, wie es der allgemeine Ilyphenverlauf verlangt und zeigen dem entsprecheud ihre Abstam- mung von den Hyphen des Epithallus so deutlich, als man mir ver- langen kanu. Eig. 18, welche die Bildung der Gonidieu-Mutterzellen im obereu Theile des Hypothallus dieser Lagerform zeigt, kauu vollstandig auch fiir deu Epithallus gelten, nur mit dem Unterschiede, dass die Weiter- bildung im Epithallus immer die Hyphenenden trifft, walirend diess im Hypotballus nur selten geschieht, und dass dort die Gonidien- bildung innerhalb der Mutterzellen etwas raseber vor sicb geht. Meist sind 4 bis 6 Hypbenzellen weitergebildet, und die niebt veranderte Traghvphe ist im letzten Falle sehr kurz. Die Mutter¬ zellen werdeu bedeuteud grosser als im Epith. I. Die Gonidienbildung tritt regelmassig in einer der mittleren Mutterzellen zuerst auf und scbreitet gegen beide Enden fort. Sie wird hier immer, so dass icb niebt einmal einen andern Vorgang aufzufinden vermochte, durch simultanes Auftreten zablreicber durch freie Zellbildung entstandener Tochterzellen eingeleitet. So wie diese, von denen ubrigens bie und da einzelne im 'Waehsthum ganz zuriick- bleiben, grosser werden, zeigen sie eine deutliche eigene Haut. Die Mutterzelle aber waehst mit, und zwar immer in entspreohendem Masse, so dass eine Abplattung der Gonidien nie eintritt. Diese wacbsen nabe zur Grosse der einstigen Mutterzelle heran und bilden selbst vvieder Tochterzellen. Die umschliessende Haut der einstigen Hyphenzelle bleibt aber auch iu diesem Zustande nocb vollstandig erbalten. (Fig. 19). , Zwischen den eben gescbilderten Bildungen im Epith. I und III stehen die entsprechenden des Epith. II so Ziemlich in der Mitte. Die Mutterzellen sind hier entweder vereinzelt oder stehen zu zweien und dreien, selten einmal zu vieren nacb einander, gleichen also in ihrer Anorduung und zugleich auch in ihrer Grosse, denen im Epith. III. Die Gonidienbildung gescliieht zwar auch hier durch freie Zell- bildung (fig. 14), da aber die Mutterzelle in ihrem Wachstbum nicht vollstandig dem der Gonidien uaehkommt, so erscheiuen die- selben, wie im Epith. I, abgeplattet. Iu einem sehr spiirlich eutwickelteu Lager, das eiue sichere Bestimmung nicht gestattete, das aber zu V. calciseda gehoreu diirfte, faud ich Mutterzelleu, iu welchen die Gonidieu sicb ganz deutlich durch Sprossung aus einer, durcb freie Zellbildmig entstan- denen, Tocbterzelle vermehrten. Ich fiihre also diese Art der Go- nidienbildnng als fraglich uud weiterer Beobachtung bediirftig fur Y. calciseda an. Die geschilderteu Gruppen uud Reihen von Mutterzelleu sind iu alleu drei Lageru vou dem schon aus dem Hypothallus bekamiteu Hvphema, weuu auch nicht ganz gleichmassig iiberzogen, die Grup- peu im Epith. I auch theilweise von ihm durclnvachsen. Am reichsten ist es im Epith. II vorhaudeu, wo kaum eiue nicht umsponnene Mutterzelle zu finden sein diirfte. Fig. 14 zeigt eiue solche aus ihrem Hjphema- Ueberzuge herausgedriickt. Das Gewebe umkleidet als eugmaschiges Netz die Mutterzelleu, doch ohne, so lauge deren Zellhaut erhalteu bleibt, zwischeu die Gonidieu selbst einzudringen. Diese Netze hangen aber mit anderu zusammen, die stellenweise zwisclien deu Hvphen des Epith. vorhaudeu sind uud sich bis zur Oberflache erstrecken, wo sie sich wieder an die spater zu neuneude Modifieation der Hyphen anschmiegen. Die Bildung des Epithallus geschieht schon unmittelbar am fortrvachsenden Lagerrande. Sowie die hyalinen Thallushyphen weiter vordringen, werden auch die zum Lichte strebendeu kurzzelligen Zweige fur dieses Gewebe augelegt. Nur die gebraunte, friiher be- schriebene Thallushyphe bildet solche Zweige uie. Es fallt also der Epithallus im normalen Lager unmittelbar am Eande scharf gegen den Thallus ab. Die aussersten Zellen voii Epithallushyphen aber und das oberllachliche Hyphema dazwischen braunen sich an dieser abfallenden Stelle und bilden so eine braune Dečke aus absterl)eu- den Zellen, welche, von dem nachwachsenden Epithallus in die Ilohe gehoben, bald krummig zerfallt und verschwindet, so weit sie aber jedesmal vorhanden ist, den braunen Lagersaum bildet. Der ganze Yorgang macht es wahrscheinlich, dass auch hier eine nachtragliche 33 Zweitheilimg der Hyphenzellen vorkommt, wie au gewissen Stelleii im Hypothallus. Dass diese absterbenden und abgestorbenen Zellen Mer etwas zu schiitzen hatten, ist nicht gut einzusehen. Vielleicht darf man aber schliessen, dass dieses Absterben mit einem Mehrverbraucb organisirter Stoffe, etwa zur Bildung von Gonidien-Mutterzellen, in Verbindung stebe. Besonderer Beacbtung empfeblen mocbte icb nocb folgende ab- normale Lagerbildung, welcbe icb an einem der Bager I untersuchte. An einem Exemplare traf dieses Bager, wie es ja nicht selten vorkommt, mit dem von Biatora rnpestris zusammen. Eine etwas heller braun als gewobnlicb gefarbte Saumlinie markirte die Stelle. Die nabere Betrachtnng radialer Bangsschnitte zeigte nun aber, dass dieser Saum in Wirklichkeit keine Bandlinie war, sondern dass das Bager unserer Elecbte auf etwa 0 - 3 mm - Bange von dem Bager der Biatora bedeckt wurde und dass erst in dieser Entfernung von der scheinbaren Bandlinie das fortwachsende Ende desselben sicb befand. Da wo der Thallus und Epithallus unter das fremde Bager trat, hatte diese Schichte ibre gewobnliche Hohe und den friiher gescbilderten Bau, nur ivaren an dieser Stelle die Hvphen des Epi¬ thallus im oberen Tbeile stark gebraunt, zum Tbeil abgestorben und zerfallen, zum Tbeil im Absterben begriffen, und bildeten eben die scheinbare Bandlinie. Von da an verlor die Schichte zuerst sehr schnell an Hohe und sank dann, etwas iiber die Mitte der unter- liegenden Strecke hinaus, bis auf etwa ein Drittel der friiheren Hohe herab, gleichsain ein Bett fur das fremde Bager bildend. Was aber fortkam, war, wie der Anblick zeigte, der Epithallus. Man konnte auf dieser Strecke immer tiefer und tiefer gegen den Thallus herab die gebraunten Beste von Epithallus-Hyphen, hie und da noch ein oder zwei der untersten Gonidien-Mutterzellen mit gelb-braunem Tnhalte, und Beste des gebraunten Hyphema sehen. Offenbar war in diesem Theile der Epithallus schon normal oder nahezu normal angelegt gewesen, und das fremde Bager brachte durch Ueberdeckung und theihveise durch Beibung und Druck, ausgeiibt von seinem eigenen fortwachsenden Bande, nachtraglich die beschriebene Aenderung her- vor. Bis daher ist die Sache offenbar nur von einigem biologischen Interesse. Anders ist es mit dem Folgenden. Im letzten Drittel der 3 34 unterliegenden Strecke, wahrscheinlich demjenigen Theile, der nach der Ueberdeckung sich Mdete, war liberhaupt gar kem Epithallus mehr angelegt vvorden. Nur die Thallushyphen selbst, aufs deut- lichste mit der Oberflache des Substrates parallel laufend, ubrigens ganz normal aussehend, bildeten die freilicb nur mehr einige Zellen- ziige dicke, loekere, oberste Schiehte, von deren Unterseite, wie immer ein normaler Hvpothallus in die Tiefe drang, der in immer jtingeren Zustanden bis fast ganz an das fortwachsende Ende reicbte. Die modifizirten braunen Hyphen des normalen Thallusrandes waren hier nicht vorhanden und ebenso in dieser letzten Partie kein Hyphema mebr zn finden. Gerade dieses letztere veranlasste, dass ieh mich iiber den genetischen Znsammenhang zwiscben Hyphema und Thallus- bvpbe nicbt aussprach. Solite man nach dem Vorstebenden schliessen, so wurde man behaupten, das Hvphema entwickle sich. aus den Thallushvphen und docb gibt es Falle genug, in welchen das Hyphema zu gewohnlichen Hypben beranwacbst. Wahrscbeinlich ist mir, dass beides unter Umstanden stattfinde. Diese wicbtige Prage, mit deren Beantwortung erst die Kenntniss des ganzen Aufbaues des Flechten- lagers sich befriegend schliessen wird, ist eben eine Frage fiir wei- tere Untersuchung, wie ich schon friiher hervorgehoben. Ich muss nun noch einmal auf die Epithallus-Hyphe zuriick- kommen. Oberflachliche Zweige derselben zeigen besonders in alteren Lagern stellenweise eine Weiterbildung, welche durch fig. 9 dar- gestellt wird. Sie kommt allen drei Lagerformen zu, tritt aber nach meinen Esemplaren am zahlreichsten im Lager I auf und besteht darin, dass die einzelnen Zellen, von der Hyphenspitze abwarts, sich ausweiten und tonnenformig oder, wo sie sehr kurz sind, kugelig werden. Der blau-griin gefarbte Inhalt verjiingt sich und bildet als Vollzelle eine eigene Zellhaut, die um so scharfer hervortritt, als die Zellhaut der Mutterzelle sich braunt, die der Tochterzelle aber violett bis weinroth gefarbt erscheint. Die so modifizirten Zweige ragen oft bedeutend iiber die Epithallusschichte vor, behalten aber nicht die Wachstumsrichtung der Traghyphe, sondern kriechen, selbst Zweige bildend, iiber die Oberflache hin, und sind oft mit Hyphema iiberzogen. Wo sie zahlreicher vorhanden sind, machen sie sich als 35 brauner „Anflug“ bemerkbar. Ich babe ihr weiteres Schicksal nicht verfolgt. Aber der Vorgang ist ein Pingerzeig fiir die Entstehungs- weise mancher solcher „Anfluge“, zu der auch die Betrachtung der naehfolgendeu Flechte einen Beitrag liefern wird. Im Vorstehenden babe ich den Bau des Lagers von V. cal- ciseda und den anatomischen Zusammenbang der einzelnen Ge- webetheile, der uberall, in Bezug auf die Gonidien jedenfalls noch weit iiber das Stadium ihrer Bildung hinaus, als ein vollstandig ge- schlossener erscheint, in so weit geschildert, als es meine Exem- plare erlaubten. Ob noch andere Lagerformen nnd im einzelnen andere Bildungsvorgange vorkommen, wie es als mutmasslich fiir die Bildung der Gonidien angedeutet wurde, ist eiue Frage, welche natiirlich offen bleiben muss. Dass aber der Bau der einfachen Lager vieler Kalkkrustenflechten aus sehr verschiedenen Gruppen sich im Ganzen in den hier angegebeneu Grenzen bewegt ist sicher, und hoffe ich daiiiber bald weiteres mittheilen zu konnen. Andeuten will ich schliesslich, dass ich im Lager und zwar im Hypothallus unserer Flechte, haufiger aber noch bei andern auf Kalk wachsenden Verrucarien, ganz eigenthiimliche, durch die an- gewendeten Beagentien nicht angreifbare Kristalle oder Kristalloide beobachtet habe. Dem Anblick nach zu schliessen diirften die- selben dem rhombischen Systeme angehoren. Die Grundgestalt ist ein kurzes rhombisches Prisma. Daran erscheint ein Langsflacken- paar und als Abschluss warscheinlich eine rhombische Pyramide oft auch zugleich ein Langsdoma. Das Prisma ist kaum boher als breit. An Grosse sind die Kristalle sehr verschieden. Die grossten haben Dimensionen wie grosse Goiiidien-Mutterzellen. Diese Kristalle weichen so sehr von allen meines Wissens in Zusammenhang mit organischem Leben getundenen ab, dass ich eine Deutung der er- haltenen Bilder, welche allerdings eine Entstehung derselben inner- halb ausgeweiteter ILyphen-Zellen rvarscheinlich machen, zuriick- halten muss und zunachst nur auf die Thatsache des Vorkommens aufmerksam machen will. Als wichtigste Resultate der Untersuchung halte ich, ausser der Trennung der Lagerschichten, den erneuten Kachweis, dass die Hyphen der Flechten weder dem Inhalte ihrer Zellen noch deren 3 * 36 Enfrvucklung nach Pilzhyphen 1 sind, dass sie dagegen den Algen sehr nahe stehen, oder vielmehr von ihnen liicht zu trenneu sind. Im Einzelnen aber das Ergebnis iiber den Zustand des Plasma in den Zellen der Hyphen und des Hyphema, und den Nachweis der Go- nidienbildung im Eypothallus sowie der nicht weniger einfachen Eutwicklung der Gonidien im Epithallus. II. Petractis exantliematica. Petractis exanthematica fiihrt nns in die Reihe der Phycoli- chenen (Pries), wenn man das erste Merkmal fur die Eintheilung der Flechten von gewissen Gonidien, mit Oebergehung der ubrigen, liernehmen will. DasLager dieser diirch ihre semmelformigen Apotbeeien so leicht kenntlichen in den Kalkgebieten stellenweise sehr haufigen Plechte, von der fur die Untersucbnng Exemplare ans den nordlichen (Achen- thal) nnd den siidlichen Kalkalpen (Karawanken, Loibelthal) beniitzt wurden, gebort ebenfalls zu den einfachen. Die Oberflache desselben bietet nicht immer denselben Anblick. Gewohnlich ist sie melir gelockert und an den Theilen, wo sie schon Apothecien besitzt, mehr weniger grau oder blaugrau und dami mit einer Menge schwarzlicher staubartiger Piinktchen, die an manchen Stellen zu etwas Grosseren Gruppen sicli sammeln, wie besprengt. Ich werde im Polgenden dieses Lager das normale nennen. An andern Exemplaren sieht die Oberflache mehr zusammen- hangend fast „ergossen“ aus. Die Farbe ist dann ein fahles Oliven- griin und die braunschwarzen Punkte fehlen zum grossten Theile. Die weitere Betrachtung wird die Ursache dieses Unterschiedes aufzu- decken haben. 1 Wenn also Th. M. Fries in Lichenographia soand. P. I. p. 2 sagt: Id vero, ni fallimur, non potest negari: ant charaeter e gonidiis sumptus semper est servandus ideoqne nulla species gonidiis semper destituta pro lichene agnoscenda, ant huic eharaeteri nulla ad classes determinandas vis est tribuenda —. Tertium non aatur. So stimmt das in so fern nicbt mehr als es jetzt geniigt naehzmveisen, dass die Hyphenzelle ein griin gefarbtes Plasma besitze um sie als Plechtenhyphe bezeichnon zu konnen, so weit diesem Merkmale iiberhaupt eine Bedeutung fiir das System beigelegt wird. Fiir die Beschreibung nehme ich das normale Lager und zwar von Exemplaren aus dem Achenthale als Grundlage und bezeichne es mit L. I, die andern aus den Karawanken mit L. II. Idi biu dazu genotigt, weil bei den letzteren eine Entwicklungsweise der charak- teristischen Gonidien vorkommt, die icb in den Achentkaler Flechten uicht zu finden vermochte. Nach Entfernung des Kalkes bildet das sclion Apotbecien tragende Lager eine ziemlich dicbte Filzdecke, die eine Dicke tou sogar mehr als 2 mm - erreicben kanu und in ihren tieferen Partieen, je nach dem Alter der Flechte, mebr oder weniger braun gefarbt ist. Das Mikroscop zeigt nun an Diinnschnitten oder mit der Nadel auseinandergezerrten Stiickchen, mogen sie aus der Tiefe oder weiter nach Oben genommen sein, vor Allem den Unterschied gegen die fruhere Flechte, dass alle hyphoiden Elemente, mit Ausnahme einer diinnen Schichte an der Oberflache ungemein zart sind, schwer die Scheidewande der Zellen sehen lassen und ein iiberall auffallend gleichartiges Aussehen besitzen, so dass eine Trennung von Hypo- thallus und Thallus schwierig wird. Doch ist an giinstigeii Exem- plaren nachzuweisen, dass allerdings ein horizontal durch die ober- flachliche Schichte des Kalkes wachsender Thallus vorhanden, dass der Bjpothallus ein secundares ziemlich langsam aus diesem sich entwickelndes Gewebe ist. Ein solches Exemplar besitze ich aus dem Achenthale. Das Lager ist ungehindert durch andere Flechten in die ebene Kalkstein- flache eingewachsen. In einer Bogenlinie hort allmahlig die Be- staubung durch die schwarzen Punkte auf und die Farbe der Lager- oberflache geht von da an in reines Weiss liber, nur die Lockerung der Gesteinsoberflache lasst noch auf das Vorhandensein eines Lagers schliessen, welches auch in der That noch sogar bis auf 2 cm - Ent¬ fernung vom Aufhoren der Bestaubung an, doch ohne Apothecien, vorhanden ist. Die successive Betrachtung dieses Lagerabschnittes zeigt nun, dass der Hypothallus je naher dem Bande desto weniger tief in das Gestein eindringt, dass er also, als Schichte gefasst, immer dfinner, zugleich auch weniger dicht erscheint und das Braun nur melir in Form vereinzelter Streifen oder Aederchen sich zeigt, dass 38 eudlich das ganze Lager mir mehr aus den mit der Oberflache parallel verlaufenden Hyphen des primaren Thallus besteht. Die Hyphen beider Gewebe sehen, wie schon gesagt, sehr ahnlich aus. Es sind diinne langgestreckte im Hypothallus besonders nur entfernt verzvreigte Faden von welehen die dunnsten kaum iiber 1 ,h, die dieksten abgesehen von spater zu nennenden Modificationen, selten mehr als 2'3 tx Durchmesser besitzen. In fig. 25 ist eines der dimnem Zweigenden aus dem Hypothallus bei 1140facher Ver- grosserung, die mehr des Zeichnens als des Sehens wegen gewahlt wurde, abgebildet. Der Inhalt der Zellen tritt freilich sehr viel weniger deutlich, als es bei Verr. calc. der Fali war, hervor. Die genaue Betrachtung zeigt aber auch hier, ohne weitere Anwendung von Reagentien, dass er in Wirklichkeit ganz dieselben Zustande wie dort aufweist, dass also das Plasma hellgriin gefarbt ist bald den ganzen Zellraum einnehmend, bald Spaltungskorper, und zwar mitunter schon reihen- weise gelagerte, bildend. Die braune Farbung des Hypothallus, die mit dem zunehmenden Alter immer weiter um sich greift, hangt davon ab, dass die sich nicht weiterbildenden Hyphen, nachdem sie ihr Wachsthum voll- endet, allmahlig ihre Zellhaut, die zuerst hyalin war, braunen, ihren Inhalt verlieren und vollstandig absterben. 1 Das Fortschreiten der Braunung ist leicht unmittelbar zu konstatiren. Vereinzelt zwar, und ohne eine grossere Ausdehnung zu erhalien, aber doch nicht allzu- selten, findet sich auch hier eine Modification der gewohnlichen Hyphe, die ganz der im Hypothallus von Vcrmcaria vorkommenden entspricht. Die Zellen theilen sich und bleiben kurz und eine bis mehrere, oft eine ganze Beihe derselben im Verlaufe des Fadens wachsen zu Blasen heran, welche die in Bezug auf die Mutterfaden ganz ausserordentliche Weitc von 7 ,u und daruber erreichen. Auch hier bilden diese Zellen Mikrogonidien, welche mit ihrer Mutterzelle einige Zeit heranwachsen, dann aber unter Braunung der Haut zu Grunde gehen. Wie der Thallus von Petractis in das Gestein eindringende Hyphen bildet, so gibt er Zweigen den Ursprung, welche dem Lichte 1 Nicht beriicksichtigt sind diejenigen kurzzelligen gebraunten Hyphen, die zu dem Anlagen der Apothecien in Beziehung stehen. 39 zustreben und die ihrer Entstehungsweise sowie ihrer Form nach eine Schichte bilden, welche dem Epithallus der Verrucarien voll- standig- homolog nur viel niedriger ist. Diese Zweige zeichnen sich durch bedeutende Breite und dabei Kurze ihrer mit gelblieher Haut versehenen Zellen von den iibrigen Hyphen aus (fig. 32) und geben selbst wieder verkriimmten Zweigen aus eben solchen Zellen den Ursprung, die aber immer die Bichtung zur Oberflache einhalten. Der Inhalt dieser Zellen zeigt sich im Ganzen nicht anders, als er bei Verrucaria beschrieben wurde. Eine Weiterbildung derselben werde ich spater anzufiihren haben. Interstitienloses sich Aneinander- legen der Zweige oder eine sonstige wirkliche Bindenbildung als Abschluss des Lagers kommt hier eben so wenig als bei der friiheren Flechte vor. Wol aber tritt in dieser Schichte auch ein Hyphema auf, das stellenweise sehr reiche Netze bildet. Wodurch sich aber dieser Epithallus von der homologen Schichte von Verrucaria bedeutend unterscheidet, ist, dass nicht seine Zweige den vorherrschenden Gonidien den Ursprung geben und dass diese in ihrem Vorkommen auch nicht auf den Epithallus beschrankt bleiben. Um die eigenthumlichen Gonidien kennen zn lernen wenden wir uns wieder dem Apothecien tragenden Lager I. zu und betrachten einen Langsschnitt. Dieser zeigt zwischen den Hvphen lange Zeli' reihen, welche bei der ersten Betrachtung desselben sowohl durch die Breite und Kurze ihrer Zellen als durch den orangen Farbstoff (nach Behandlung in Salzsaure), der sie oft intensiv farbt, fur das Auge sehr angenehm hervorstechen. Hat man nicht etwa durch den Schnitt oder theilweises Absterben verkiirzte und unterbrochene Keihen vor sich, so findet man die immer grossten Anfangzellen derselben im Grunde der epithallinen Schichte. Von da an erstreckt sich die Zellreihe entweder fast unmittelbar in die Tiefe, oder sie verlauft zuerst mehr oder weniger der Oberflache parallel, dringt aber dann immer, sowie die Zweige, die sie etwa gebildet, in den Hypothallus ein. Dieses Verhalten der Gonidienreihen tragt eben nicht wenig dazu bei die Trennung zwischen Thallus und Hypo- thallus zu verwischen. Die Tiefe, bis zu weleher sie eindringen, ist natiirlich bei den einzelnen Reihen sehr verschieden. Doch kanu man an einem gut entwickelten Lager immer eine Grenze finden (ofter mit 0 - 4 mm - vom Grunde des Epithallus gemessen), von der die am tiefsten eingedrungenen Enden nur wenig abweichen. Der Querdurchmesser dieser Zellreihen nimmt von der Ober- flache gegen die Tiefe zu langsam und immer gleichmassig ab, so etwa, das er von 7 bis auf 4,u sich verjungt. Sie hangen nun, in den Exemplaren vom Achenthal, weder an dem einem noch an dem anderen Ende irgendwie mit Hyphen, als ihrer Fortsetzung, zusammen, sondern bilden ein vollstandig losgelostes und zusamruen- hangendes Ganzes fiir sicb, das durch immer im selben Sinne, nemlich senkrecht zu seiner Wachsthumsrichtimg, erfolgende Theilung seiner einzelnen Zellen in die Lange wachst. Diese Quertheilung kann alle Zellen der Eeihe treffen, docli tritt sie gleichzeitig immer nur stellenweise bald da bald dort an mehreren bis vielen Nachbar- zellen auf, die Anfangszelle dagegen scheint mir tiberall ungetbeilt zu bleiben. Die Form der Zellen ist je nach der Schneliigkeit, mit welcher die Theilungen sich folgen, aber auch nach dem Ort in der Eeihe etwas verschieden. Die Anfangszelle ist meist fast kugelformig. Mehr in der Mitte finden sich Scheiben, welche mitunter auf einen Querdurchmesser von 7 ft eine Hohe von nicht ganz 2 /.i besitzen (fig. 27 c), oft aber fast so lang als breit sind und dann mitunter auch Tonnenform zeigen. Gegen das fortwachsende Ende hin, be- sonders, rvenn es tiefer in den Hypothallus eingedrungen ist, sind die Zellen im Allgemeinen langer als breit und sehen cylindrisch aus. Die Form des Querschnittes lasst sich leicht feststellen, da die Zellen durch Druck oft zahlreich isolirt werden und bei ihrer Scheibenform die breite Stimflache nach Oben kehren. Sie ist entweder kreisformig oder elliptisch, oft aber gleicht sie auch einem spharischen Dreieck mit abgerundeten Ecken. Die beschriebenen Zellreihen sind nun nicht durchaus einfache, sondern sie sind, wenn auch nicht reich verzweigt und zwar durch unachte Zweigbildung, indem eine Gruppe von Zellen durch leb- hafte Theilung und folgendes Wachsthum zu einer grossern Eeihe sich heranbildet, die sich seitwarts hinter ihren Vorgangern heraus- drangt und sich meist bald gegen die Tiefe wendet. Die Zweige sind immer einzeln und nicht dunner als die Hauptreihe (fig. 29, 30). 41 Der Farbst.off, welcher das Zellplasma farbt, ist ein span- griines Phycochrom, das von Salzsaure im Allgemeinen orang ge- farbt wird, und zwar ist die Vertheilung desselben so, dass die Zellen an der Oberflache eine satt orange Farbe zeigen, weiehe weiter in die Tiefe in ein gelbliches Orang iibergeht nnd schliesslich als mattes griinlicbes Gelb erscheint. Ueber Differenzirungen im Inhalt vermochte ich trotz vieler Miihe, welche ich mir gab, nur Folgendes zn finden. An Zellen, welche erst aus einer Theilung hervorgegangen, sieht man ein Gebilde, das einem centralen Zell- kern gleicht (fig. 28). An altern Zellen zeigt sich dieser scbeinbare Kern verdoppelt nnd verdreifacht (fig. 28) nnd an noch altern findet man einen ganz nnzweifelhaften Saftraum an dieser Stelle, der mit grossern und kleinern abgerundeten Ausbnchtungen in die Plasma- schichte eingreift (fig. 27 b und c). Die weniger haufig sich thei- lenden und verhaltnismassig immer langeren Zellen an den Spitzen der Eeihen zeigen dagegen diesen beller bis ungefarbt erscheinenden Raum in mehr regelmassig cyliudrischer Form (fig. 27 a). Dass alle diese Gebilde Zellsaftraume sind, scheint mir, ausser durch alle moglichen Uebergange in der Form, dadurch dargetban, dass sie bei einer Behandlung, welche energischere Wasseraufnahme zur Folge hat, sich vergrossern und dass sie sich bei Anwendung von Jodlosung nicht gelb farben, sondern nur noch deutlicher als un¬ gefarbt hervortreten. Eine wirkliche Weiterbildung im Plasma vermag ich nur an Zellen wie fig. 27 d aufzufinden, die zu inehreren in einer Reihe zwischen gewohnlichen sich nur selten finden, auf- fallend ausgeweitet sind und wohl Dauerzellen im Sinne der Algo- logie darstellen. Ich vermochte aber nie eine weitere Entwicklung derselben oder vielmehr ihres sehr kleinen Mikrogonidien ahnlichen Einschlusses zu beobachten. Die Zellreihen selbst sind immer ihrer ganzen Ausdehnung nach von einem Netze von Hyphen umsponnen. Diese stehen an Dicke nur wenig hinter den gewdhulichen zuriick, ja erreichen sie oft vollstandig. Aber wegen der Eigenschaft Netze zu bilden wird man diesen Hyphenkomplex als IIyphema bezeichnen mussen. Jiin- geren Gonidienreihen legt sich das Netz eng an (fig. 29), schliesst die Anfangszelle vollstandig ein, besitzt' aber am fortwachsenden Ende der Reihe freie kurze Aeste, welche iiber die Spitzenzelle nur zusammenneigen und durch ihr Weiterwachsen das Netz immer entsprechend verlangern. Es bedarf meist nur eines kleinen Druckes um die Zellreihe an dieser Stelle wenigstens theihvoise aus der umschliessenden Hiille hervortreten zu machen. Die Maschen des Netzes siud zuerst sehr eug, die Oeffnimgeu desselbeu enger oder kaum weiter als die Dicke der Faden. Doch zeigen seine Zelleu nachtragliches Wacbsthum in die Lange, so dass die Maschen spilter bedeutend weiter werden und das Netz der Gonidienreihe ganz locker anliegt. Es tritt aber spater auch ein Dickenwachsthum ein, denn die Faden zeigen sich, besonders wenn die Gonidien schon zu Grunde gegangen, oft weiter, als gewohnliche Hyphen sind, und die griine Farbe des Plasma ist dann sehr deutlich zu be- merken, doch geht die Netzform des Ganzen nicht verloren. Liegt das umstrickende Netz eng an, so ist die eigene Haut der Gonidien¬ reihe, mit Ausnahme der deutlichen Querwande, nicht gesondert zu sehen. Sind aber die Reihen herausgedriickt, so erscheint die- selbe im Wasser als sehr schwach umschriebener Saum, der aber ganz deutlich und scharf nach Behandlung mit verdtinnter Schwefel- saure oder Jodlosung hervortritt (fig. 27 a, b, c). Die Zellhaut farbt sich weder in der Jugend noch im Alter noch nach dem Ab- sterben der Zellen mit Jodlosung violett. Lange Lebensdauer scheinen die Gonidien nicht zu besitzen. Sie sterben yon der Oberflache her ab und es bleiben schliesslich nur die leeren Hyphennetze zurtick, die nicht selten Zweige bilden, welche bald gewohnlichen Hyphen gleichen bald auch hier netz- bildend erscheinen. Alte Lager II. erscheinen durch diese Netze, welche theils noch Gonidien einschliessen theils leer sind, sehr unordentlich. Nach diesem Allem unterscheiden sich also die Gonidienreihen von Petractis, abgesehen von derUmhullung durch das Hyphema, in keiner Weise von deu Algen der Gattung Scytonema und ich habe dieselben desshalb naher beschrieben, weil sie in so aus- gesprochener Form innerhalb des Lagers noch bei keiner Flechte bekannt wurden. 1 Die Merkmale der Gattung werden aber dadurch 1 Man vergleiche Schwendener „Die Algentypen, der Flechtengonidien" p. 25 und Tab. II Fig. 4. und Dr. N. J. C. Miiller, 1. c. p. 76. Es werden hier Heppia und Poreyphus und die Cephalodien von Steroocaulon als vollstandig erreicht, dass auch Hetero c y s t e n (fig. 28) und zwar ohne Beziehung zu den Yerzweigungen vorhanden sind. Sehr haufig siud sie freilich nicht. lch fand sie iu fruheren Jahren, als icfi mieli dnrcliaus mit jiiugerem Material beschaftigte, im Ganzen dreimal. lin verflosseuen Jahre, als die Untersuchung wiederholt vvurde, iu dem beniitzten Stiicke eines alten Lagers II. fiinfmal, eine Erscheimmg, die den Schluss nalre legen wiirde, dass die Heterocystenbildung doch auch zu dem Gesammtleben der Flechte in einer Bezieliung stehe, demi schon theilweise oder ganz ab- gestorbene Beihen sind in jiingern Lagern ebenfalls oft genug vor¬ handen. Die Heterocysten sind langer oder kiirzer rechteckig mit abgerundeten Ecken, ihre Haut ist leichtgelblich und im sonst un- gefarbten Inhalte zeigen sich hell gelbgriin gefarhte Korper (in Salzsiiure) in einer Reihe gelagert, die wohl als Mikrogonidien gedeutet werden konnen. Um nicht spater noch einmal auf dieses zuriickkommen zu miissen, will ich hier schon anfiihren, dass es mir nicht gelungen eine Weiterentwicklung dieser Zellen zu be- obachten, die doch zu vermuthen steht. Fiir den Aufbau des Lagers wurde sie freilich nur von untergeordneter Bedeutung sein konnen wegen des spaten und doch immer nur seltenen Auftretens der Heterocysten. Nun tritt die Frage liber die Herkunft der beschriebenen Go- nidienreihen heran. Ueber ihr Eindringen von Oben her kanu kein Zweifel obwalten. Es ist ebenso sicher als das Eindringen ehroo- lepusartiger Gouidien in das Lager oder vielmehr in die Zvvischen- raume des Lagers Rinden und Stein bewohnender Gr a p hi d e en und anderer Flechten. Dasselbe erfolgt aber, wie Langsschnitte durch gut entwickelte Lager zeigen, nicht von der Oberflache selbst aus. Die sicher nachzuweisenden Anfangszellen der Reihen finden sich, wie oben schon gesagt, vielmehr zwischen den Thallushyphen im Grunde des Epithallus. Es gibt freilich Lager, denen der Epi- thallus theilweise fehlt, so dass die Gonidienreihen unmittelbar an Objecte angefiilirt, welche iverngstens in Bezug auf Zelltlieilung der Grattung Scytonema ahnliehe Gonidien besitzen. Ebenso M. M. p. 94 o. s und fig. 4—12 Tab. III die Entwicklung von Scytonemaschmiren als gonidiale Blastesis aus den Binden-Gonidien von Lept. myoclir, die den Charakter einer Scytonema sehr deutlich zeigen. an die Oberfiache geriickt sind, aber diese Lager, auf die ich zuruck- komme, sind, wie ich glauben muss, abnormale. Die Gonidienreiheii stainmen von gewohnlichen Thallushyphen ab. Um die Entvvicklung kurz schildern zu konnen, werde ich nicht den Weg, den ich selbst bei der Untdrsuehuiig gehen musste, einhalten, sondern mit den jiingsten Zustanden beginnen. Gegen den fortwachsenden Kand der friiher beschriebenen, an der Oberfiache rein vreissen Lagerzone, die, soweit sie diese Farbe zeigt, noch keine Gonidienschniire enthalt, findet man an der Spitze von Zweigen gewohnlicher Thallushyphen kleine von der Seite ge- sehen zuerst etvvas langlich elliptische Ausweitungen, die eine sehr kurze Endzelle des Astes getroffen haben. Die Haut dieser kleinen Zellen ist schon sehr frflh leicht gebraunt. Die Braunung setzt sich auf die Traghyphe nur selten fort (fig. 21 a). Die Zelle vvachst nun nach alien Dimensionen heran, rundet sich dabei kugelformig ab und zeigt einen helleren Inhalt umgeben von einem breiteren braunen Saum. Ich glaube, dass um diese Zeit schon Phvcochrom gebildet ist, wenn auch nur in geringer Menge. Die grossten dieser Zellen haben nun einen Durchmesser von 7 f.i bis 8 /.i (fig. 21 &). Was die Braunung der Haut anbelangt, so ist diese wahrend der ganzen Entwicklung bei verschiedenen Zellen verschieden stark, doch gevvohnlich so, dass die Vorgange im Innern ohne Anwendung von Beagentien zu uberblicken sind. Der Inhalt theilt sich nun durch eine Querwand und zwei senkrecht auf ihr und auf einander stehende Langswande in acht, in zwei Schichten liber einander liegender Zellen, und zivar scheinen die Theilungen simultan zu sein, folgen sich aber jedenfalls sehr schnell. Als Ausnahme nur tritt hie und da eine dritte Langswand auf, so dass in einer Schichte fiinf Zellen liegen. Diese besitzen ihre eigene ziemlich dicke Haut, zeigen mehr oder weniger tetraedrische Form und wachsen mit ihrer gemeinschaftlichen Hiille zu grossen Kugeln heran (Durch¬ messer etwa 15,«). Durch Druck lassen sie sich jetzt ziemlich leicht aus ihrer Hiille und von einander befreien und zeigen nun einen deutlich oft intensiv orang gefarbten Inhalt. Das Phycochrom ist also jetzt sicher vorhanden. Es liegt daher in diesen kugeligen Zellen mit ihren Tochter- zellen ein Gebilde vor, welches bis daher, den Farbstoff ausgenommen, vollstandig mit dem von Minks unter dem Namen Gonocystium eingefiihrten ubereinstimmt. 1 Von da an ist aber die weitere Ent- wicklnng eine eigentiimliche. Die acht Zellen streeken sicb etwas im Sinne der Langsrichtnng der Traghyphe, dann theilt sich jede durch eine Querwand in zwei Zellen, vvelche sich aber nicht mehr von einander trennen, und indem die eine dieser und auch die so entstandene Theilzelle sich theilt, entsteht zunachst eine vierzellige Reihe (fig. 23 b), die den Charakter einer Scytonema schon an sich tragt. Die weiteren Theilungen innerhalb der einzelnen Reihen gehen im gleichen Sinne vor sich und da die allen gemeinschaftliche Zell- hant im Wachsthum nicht mehr zn folgen vermag, biegen sich dieselben um und legen sich spiralig zusammen. Wenn die um- schliessende Haut aber dem Andrange der wachsenden Reihen nicht mehr zu widerstehen vermag, wird sie aufgerissen und die Ketten treten heraus. Zuerst sind sie noch zusammengerollt (fig. 241, dann streeken sie sich, dann legt das Hyphema sich an sie an und von diesem umstrickt, wachsen sie in das Substrat hinein, wie es Oben geschildert wurde. Die Reste der gemeinschaftlichen ZeUhaut bleibeu noch lange Zeit sichtbar. Von diesen Entwicklungszustanden finden sich die der fig. 21 und zum Theil 22 im weisseu Lagerabschnitt, der noch keine Scytonema-Gonidien besitzt, haufig. Die folgenden erscheinen dann 1 Ich habe auch hier den Namen Gonocystium nur andeutungsiveise beniitzt, tveil die spatere Entwicklung des vorliegenden G-ebildes dieser Be- zeichnung, wenn sie streng im urspriinglichen Sinne gehandhabt werden soli, nicht entspricht. Minks hat sich nun wohl (M. St. p. 135) dahin ausgesprochen, dass der Begriff eines eigenen G-onidien erzeugenden Organes nicht mehr aufrecht zu erhalten sei, nicht aber, ob der Begriff Gonocystium iiberhaiipt bleiben solle oder nicht. Nach seiner Auffassung ist jede Elechtenzelle wegen ihres Gehaltes an Mikrogonidien eigentlich schon eine G-onidien-Mutterzelle. Nach meinor Ansicht aber, die nach den Ergebnissen dahin lauten muss, dass die Zellen, -welche man als Gonidion bezeiehnen kann, immer einer naeh- traglichen Tochterzellbildung ihre Entstehung verdanken, "vvas natiirlich nicht hindert, dass auch die gewohnliche oder irgend wie modifizirte Hyphenzelle ein gi-iines Plasma besitzt, konnte wohl eine allgemeine Bezeichnung fiir jede Hyphenzelle, die eine Umwandlung zu einer Gonidien - Mutterzelle erfahrt, gebraucht werden, und ich glaube auch, dass sie im Verlaufe nothwendig werden wird, wenn auch Zellen wie fig. 10, 11, 12 immer Schwierigkeiten bereiten werden. da, wo die blaaliche Farbaag des Lagers begiaat aad zwar sehr zahlreicb die aoch aebea ihrea Hautresten liegendea zasammea- gewickeltea Ketten. Daraber kiuaus gegen das altere Lager siad dann die schon eiugedruagenen amspoaaeaea Eeihen vorhaadea. Aber aach im alterea Lager fiaden sich vereiazelt alle besckriebeaea Zastaade, aur die jiiagstea babe ick Mer aicht aatreffea koaaea, so dass mir aickt zweifelhaft scheiat, dass aac '11 aar alterea Thallas aoch Goaidieabildaag aaf die gesckilderte Art eiatretea kaaa. Es kommt aua, zwar aickt ia dea Esemplarea voa Acheatkal, wol aber ia deaea aas dea Karawaakea eine zweite Art der Goni- dieabildaag vor, wahread daan die friihere aar sehr seltea eiamal aachzaweisea ist. Der Baa dieser Lager II ist im Gaazea wieder der friiher gesckilderte, aar fallt ia jedem Laagsschaitt, dea maa betrachtet, aaf, dass die ia die Tiefe wackseadea Iiyphea aickt durckaas dea kleiaea Darchmesser der gewolmlickea besitzea, soadera dass gaaze Ziige von Zellea etwas aasgeweitet ersckeiaea, allaiaklig auf '■’> u aad dartiber aawachsead, wobei daaa die gruae Parbe des Plasma aickt weaiger deatlick als bei Verracaria hervortritt, oft aack eiaea Saft- raam iar lanera zeigt. Die eiazelaea Zellea siad darck aacktrilglicke Zweitkeilaag etwa zar Halfte der gewokalickea Hjpkenzellea verkurzt (fig. 26 a). Diese Eigeaschaft der Tkeilaagsfakigkeit ist es ebea, welche aach kier wieder diese Hyphenzellea voa dea aicht modifi- zirtea auszeickaet, aad iadern die Zelle sie weiter betbatigt, eat- stehea Foraien, wie sie fig. 26 b uad c zam Theil zeigt, die haafig aafzafiadea siad. Der deatlich griiae Iahalt wird voa Salzsaare aoch aickt oraag gefarbt. Gleichea sckoa jetzt diese Zellea, kis aaf ihre vorkerrsckeadea Liingsdiareasioaea dea Gonidieareihea, so siad aach fig. 26 c die IJebergaage ia die tjpischea phycochromhaltigea Goaidieareihea aamittelbar za erfolgea. Eia Uaterschied zeigt sicli iai Gaazea gegea die Scytoaema-Schaiire der Lager I daria, dass hier die Art ihrer Aaordaaag uaregelmassiger ist aad vor allem daria, dass die Dmspiaaaag darch das Hyphema viel aagleichaias- siger aaftritt. Oft siad Eeihea aoch aicht oder aicht vollstaadig amhiillt, welche die Form der Scytoaemakette schoa vollstaadig aa sich tragea. 47 Diese zweite Entwicklungsweise entspricht also der, welche Mink,s als die erste fiir die Nostoc-Ketten im Lager von Lept.-myochr. darstellte . 1 Ein Unterschied wurde nur darin liegen, dass ich auch hier, wie die Abbildungen zeigen, keine weitere Differenzirung des Plasma nachzuweisen vermochte. Solite aber doch eine solche vor- handeii sein, so bleibt siclier, dass die Entwicklung von der Hyphen- zelle als einem einheitlichen Ganzen durcligefiibrt wird und kein vorgebildeter Theil aus ihrem Inlialte wahrend derselben zu einer gesonderten Bedeutung gelangt. Minks bat fiir die Nostocketten von Lept. myochr. nocb eine Bildungsweise durck reihenformig in einer Mutterzelle gelagerte Mikrogonidien als Zwischeuzustand, nachgewiesen 2 und gezeigt, dass ein ganz ahnlicher Vorgang im Hvpothallus zur Bildung von Ana¬ li aen a Beihen fiihre. Es ware also zu erwarten gewesen, dass auch Petr a c ti s einen derartigen Vorgang zeige. Bodi vermochte ich Nichts diesem Entsprechendes zu fmden und es scheiut also, dass der von mir zuerst geschilderte Entwicklungsgang die Stelle dieses einnehme. Was die Vertheilung beider Entwicklungsarten der Gonidien- reihen von Petractis auf versehiedeue Exemplare anbelangt, so kann ich mich zunachst nicht weiter als durch die einfache Auffiihrung der gefundeneu Thatsache aussprechen. Dagegen mochte ich von hier aus auf das in der Einleitung gesagte zuriickweisen. Wenn die im Lager von Petractis sich befindenden Gonidienreihen mit Algen der Gattuug Scytonema identisch sind, oder anders ausgedriickt, wenn die aus den Hyphen- zellen entstandenen Gonidienreihen in einer fruheren oder spateren Generation auch ausserhalb des Flechtenlagers weiterleben konnen, so haben die erhaltenen Ergebnisse Nicht-s einzuwenden gegen die Moglichkeit, dass diese Gonidien einer spatern Generation resp. Algen in ein vorhandenes Lager eindringen konnen. Nur muss die Forschung erst uberall das wirkliche Eintreten dieser Moglichkeit nachweisen, und dann erst wird auch ein solcher Nachweis nie die Thatsachen aufheben, die im Vorstehenden sich ergaben. 1 M. M. p. 19 und Tab. 1. fig. 4 a und b. 2 M. M. p. 19 und Tab. I. fig. 25. Wir haben nns nun noch einmal dem Epithallus zuzuwenden. Die Endzellen der uberhaupt schon vveiteren und kurzzelligeren IIyphe dieser Schichte, konnen ebenfalls eine Weiterbildung erfahren. Wiihrend die aussersten Zellen der Hyphen des Epithallus gewohnlich arm aii plasmatischem Inhalte sind, ivachseu an anderen Hyphen gerade diese Zellen noch etwas in die Breite, so dass sie oft tonuenformig aussehen und dami mit griin gefarbtem Plasma erfiillt sind, welches im Iunern oft einen Saftraum erkennen lasst. Die Haute dieser Zellen erscheinen gelbbraun bis weinfarbig. Die Endzelle (fig. 31), und spater mehrere ihrer Nachbaren nach riickwarts, weiten sich nun um fast das Doppelte ihres friiheren Durchmessers aus, so dass sie kugelig aussehen, wobei sich die Haut verdickt und dunkler farbt. Sind von diesen modifizirten Zellen mehrere beisammen, so machen sie sich dem Auge als braunliche Punkte bemerkbar. Ich glaube nun, wenn es sich auch der Natur der Sache nach nicht streug nachweisen lasst, dass in diesen Tochterzellen der Aus- gangspunkt fur die Bildung der schwarzen kleinern und grosseren Punkte uud Haufchen zu suchen ist, welche, wie schon im Anfauge gesagt wurde, die Oberfiache des normalen Lagers in seinem alteren Theil regelmassig wie mit schwarzen Kornchen bestreut erscheinen lasseu. In soweit diese nun nicht unmittelbar von gebraunten und modifizirten Hyphen des Epithallus selbst herriibren, werden sie gebildet von den verschiedenen Entwicklungszustanden einer Gloeo- c a p s a mit diinnerer Aussen- und dickerer Innenhaut, welche gewohn- lich braun bis fast gelb, 1 oft aber auch weinrot, rauchblau und ziegelrot und zwar ziemlich intensiv gefarbt ist. Der Inhalt zeigt spangrune Parbe, welche durch Salzsaure in gelb bis Orang umge- wandelt wird. Die einzelnen Zellen derselben konnen, bevor eiue deutliche Theilung eingetreten, einen Durchmesser von 8 ji und nach der ersten Theilung von 12 erreichen und wachsen dann zu ziem¬ lich grossen Kugeln mit 16 und mehr Tochterzellen heran, wobei die Farbe der Zellhiiute etwas heller wird. 1 Die gelbbraune Parbe der Haute wird hie und da wahrscheinlich an nocli jiingeren Zellen, durch Salzsaure in olivengriin verandert. Zwiscken den Tochterzellen der fig. 31 und einzelnen der freien sichern Gloeoc a p sa-Zellen ist nun ein konstanter Unter- schied nicht zn finden. Auch die ersteren zeigen, aus ihrer Mutter- zelle herausgedriickt, ofter eine dem Gloeocapsa Typus entspre- chende Hautbildung und Theilung ihres Inhaltes. Abgesehen aber von diesem Zusammenhange entsprieht die zuletzt geschilderte Weiterbildung der bei V. caleiseda gefundenen und die Bedeutsamkeit derselben wird in der schon friiher ange- deuteten Ricbtung um so grosser, je weiter in systematischer Be- ziebung die Flechten auseinander stehen, an denen sie vorkommen. 1 Die braunschwarzen Punkte und Haufchen oder mit anderen Worten, die durcb sie angedeutete besondere Entwicklung der Epithallus-Hyphen und die Ansammlung von Gloeocapsa, fehlt nun den Lagern, welche ich anfangs den normalen gegeniiberstellte, zum grdssten Theile. Es hangt diess damit zusammen, dass an die¬ sem Lager der Epithallus selbst stellenweise ganz fehlt, immer aber nur sparlich entwickelt ist. Wo er vorhanden, erscheinen auch die modifizirten Zellen, wenn auch nur vereinzelt und immer nur hell gefarbt. Freie Gloeocapsazellen vermochte ich nie zu finden. Wo er aber fehlt, da fehlen natiirlich auch diese Zellen und die Gonidienreihen beginnen schon unmittelbar an der Oberflache und zusammen mit dem hier ausserst reichen Hyphema bringen sie den eigenthumlichen Earbenton und das beschriebene Aussehen der Oberflache zu Stande. Solche Exemplare waren nun allerdings sehr geeignet die Ansicht zu unterstiitzen, dass die Scytonema als etwas Fremdes von Aussen eingedrungen sei, besonders dann, wenn, wie es vor- kommt, vereinzelte freiligende typische mit dicker gelbbrauner Haut versehene Scytonemareihen auf der Oberflache vorhanden sind. Aber bei genauer Untersuchung findet man gerade hier be¬ sonders schon die Uebergange von gewohnlichen Hyphen zu Goni¬ dienreihen und, wie ich an anderer Stelle zu erortern gedenke, 1 Eine andere Bildungsweise gonidialer Zellen mit gelbgriinem In- halte im Bereiche der Oberflache des Epithallus, welche mit einer besonders reichen Entwicklung des Hyphema zusammenhangt ist mir bisher nicht deutlich genug gemirden, da ich sie nur ein paar Male zuiallig zu Gesicht bekam. 4 50 auch dieser in dickhautige Scytonema. Was jedocli an der man- gelhaften Entwickhmg des Epitliallus bei diesen Exemplaren, die oft reichlich fructificiren, Scliuld trage, vermag ich bisher niclit anzugeben. Wahrscheinlicb werden es aussere Ursachen sein, die zusammen einen ahnlichen EiFect hervorbringen, wie die friiber gescbilderte Ueberdeckung durch ein fremdes Lager. Einmal fand icb in eines dieser Exemplare mehrere Chroolepus- Zellreiben von der Oberflache ber eingedrungen und zwar bis ziemlicb tief in den Hjpothallus; aber ohne in eine nachweisbare Beziehung zum Gewebe unserer Elecbte zu treten. Die Zelleii an der Oberflache waren langlich elliptisch, doch ohne die rot- braunen Korperchen, die eingedrnngenen dagegen lang cylindrisch, zum Theil mit gebraunten Hauten. Der Erfolg der Invasion bestand nur dariu, dass, das Lager von Petractis an den be- treffenden Stellen sehr unordentlich aussah, da die weiten Chroolepus- Schlauche viel Platz fur sich in Anspruch uahmen. Erklarung der Abbildungen. Fig. 1—9 aus dem Lager I. von V. ealc. Vergrosserung 7G0/1. Fig. 1 und 2. Hyphen des Hypoth. um die verschiedenen Zustande des Inhaltes zu zeigen. Fig. 3. Ebensolche Zelle nach ziveitagigem Liegen in sehr verdiinnter Chromsaure. Fig. 4. Hyphe des Hypoth. Zellen naehtraglich getheilt und zum Theile ausgeweitet. Eine Zelle mit Mikrogonidien. Fig. 5. Modificirte Hyphe des primaren Thallus vom forttvachsenden Eande. Fig. 6, 7, 8. Gonidien-Mutterzellen den Zusammenhang mit der Hyphe und die Bildung der Gonidien durch Theilung und freie Zellhildung zeigend. Aus dem Epithallus. Fig. 9. Modification der Hyphe des Epith. an der Oberflache. Fig. 10—14 aus dem Lager II. von V. calc. Vergr. 760/1. Fig. 10, 12. Ausgeweitete Hyphenzellen in Yerbindung mit der gewohnliehen Hyphe aus dem Hypoth. Fig. 11. Eine solche Zelle, von deren Haut sich das Hyphema als ober- flachliche netzartige Schichte abhebt. (Die Netzform des Hyphema ist in dem Abdrucke zu wenig ersichtlich.) Fig. 13. Modification der Hyphenzelle des prim. Thallus am fortivachsenden Rande. Uebergang in die gewohnliche Hyphe bei 13 a. Beginn des Ab- sterbens des modificirten Theiles. Fig. 14. Gonidien-Mutterzello mit Mikrogonidien aus dem Hyphema- Ueborzuge zum Theil herausgedriickt. Aus dem Epitliallus. 51 Fig. 15—20 aus dem Lager III. von V. calc. Vergr. 760/1. Fig. 15. Gewohnliche Hyphe des Hypoth. bei c nachtraglich getheilt. Fig. 15 b. Die Zelle a. aus fig. 15 nach halbstiindigem Liegen in Alkohol. Fig. 16. Hyphenzelle des Hypoth. im Absterben begriffen, nach langerem Liegen in Alkohol. Fig. 17 a, b, c. Bildung und Entwioklung dei- Gonidien-Mutterzellen im ge- braunten Theile des Hypoth. Fig. 18. Gonidien - Mutterzellen aus dem obern nieht gebraunten Theil des Hypoth. Fig. 19. Einige herangewachsene G-onidien einer Gruppe mit Mikrogonidien, noch umschlossen von der Haut der Mutterzelle. Aus dem Epith. Fig. 20. Ein Stiick des Hyphema aus dem Hypothallus. Fig. 21—32 aus dem Lager von Petraotis exanthem. Fig. 21—23 b und 24 (760/1) 22 b, 23 a (540/1). Erste Art der Entwicklung der Scytonema-Gonidien. Aus den Lagern vom Achenthale. Fig. 25 (1140/1). Fortwachsendes Ende einer gewohnliehen Hyphe des Hypoth. (Die Darstellung des Inhaltes in der Endzelle ist unglucklich ausgefallen.) Fig. 26 a, b, c (760/1). Zweite Art der Entwicklung der Scytonema-Gonidien. In den Lagern aus den Karawanken. Fig. 27 a, b, c. (760/1). Stiicke aus den Scytonema-Beihen, um den Zustand ihres Zellinhaltes zu zeigen. Fig. 27 d. Ebensolches mit zwei tonnenformig ausgeweiteten Dauerzellen, ■vvelche Mikrogonidien enthalten. Fig. 28 (760/1). Ebensolche Zellen mit einer Heterocyste. Fig. 29 (540/1). Keihe mit dem Hyphema-Ueberzug und unachter Astbildung. (Leider ist die Hyphemahulle in der Abbildung undeutlich. Die hellen Partieen entsprechen Zwischenraumen, die schraffirten stellen die Zellen des Hyphema vor.) Fig. 30 (540/1). Beginn dieser Astbildung. Fig. 31 (760/1). Stiick einer Epith.-Hyphe von der Oberflache, welche eine Gonidien-Mutterzelle bildete, deren Tochterzellen sich warseheinlich nach Art der Gloeocapsa weiter entwickeln. Fig. 32 (760/1). Gewohnliche Hyphe des Epithallus. NB. Inscvveit das Plasma gefarbt erscheint, ist es mit einigen leicht ver- standliehen Ausnahmen in den ausgeweiteten Zellen je nach der Intensitat des Earbstoffes heller oder dunkler schraffirt. 4 * Sckiilnacbricliteii. I. Zur Geschichte der Lehranstalt. Am 16. September wurde das Schuljahr mit einem vom hochw. Herrn Domscholasticus Dr. Miiller giitiger Weise gelesenea Hochamt eroffnet. Die Direction erstattet dafflr ibren verbindlichen Dank. Aas dem Lehrkorper scbied Prof. Jakob Eappold, welcher mit hohem Ministerial - Erlasse yom 1. Juli 1880 Z. 8640 au das II. Staats-Obergymnasium in Graz liber eigenen Wunscb versetzt wurde. Die Anstalt verlor an dem Scbeidenden einen gewissenbaften, you dem lebendigsten Eifer erflillten Lehrer. Jagend und Lehrkorper bewahren ihm ein freundliches Andenken und spricht ihm die Direction nockmals fiir sein getreues und erfolgreiches Wirken den besten Dank aus. Die durch die Pensionirung des Prof. Hohenwarter er- ledigte Lehrstelle wurde dem Professor am Villacher Staats- Ober-Gynmasium Herrn Johann Scheinigg mit hohem Ministerial- Erlasse vom 2. Juli 1880 Z. 9674 verliehen. Derselbe, einst ein vorziiglicher Schiiler der Lehranstalt und bereits im Jahre 1876/7 als Supplent an derselben thatig, trat seinen Dienst mit 1. Sept. an. Die Krankheit des Prof. Jager dauerte leider fort. Mit Aller- hochster Entschliessung wurde ihm die Verlangerung des nun schon fast 2 Jahre dauernden Urlaubes bis Ende August 1881 aller- gnadigst bewilligt. Seine Stelle versah, wie im Vorjahre, der appro- birte Lehramts-Candidat Herr Alexander Neumajer. Die grosse Schiileranzahl in der I. Classe machte wieder die Errichtung einer Parallel-Abtheilung nothig. Hierfiir wurde der approbirte Lehramts- Candidat Herr Franz Schmidi berufen, der seinen Dienst am 25. October antrat. Mit freudiger Theilnahme vernahm der Lehrkorper Ende Sep¬ tember die Nachricht, dass Seine Excellenz der hochw. Herr Fiirst- bischof den Professor Benno Scheitz durch Ertheilung des Titels „Furstbischoflich geistlicher Eath“ ausgezeichnet hat. Ende November trat Se. Excellenz der Herr k. k. Staathalter Graf C a s p a r Lodron in den Euhestand. Mit dem Gefiihle des lebhaftesten Bedauerns sah ihn die Anstalt scheiden, gegen 53 welche er jeder Zeit eine hochherzige, edle Gesinnung bethatigt hatte. Es sei ihm an dieser Stelle noch der warmste Dank aus- gesprochen. Zum k. k. Landes-Prasidenten wurde Herr Franz von Schmidt-Zabierow von Sr. Majestat ernannt. Der Lehrkorper machte in corpore bei demselben seine gehorsamste Aufwartung am 16. December und wurde mit einer langern freimdlichen An- sprache beehrt. Am 28. December verschied nacb kurzer Krankheit der hoch- wiirdigste Oberhirt der Diocese, Seine Excellenz, der Fiirstbiscbof Dr. Valentin Wiery von Gurk. Da gerade die Weihnachtsferien stattfanden, mebr als 100 Schiller zu ihren Angehorigen gegangen waren, so war die Betheiligung eine geringere, als diess sonst der Fali gewesen ware. Der Lehrkorper betheiligte sich ebenfalls bei dem Leichenbegangnisse nnd erwies dem Geschiedenen die letzte Ehre. Mehrere Schiiler trugen Kranze nachst dem Sarge. Fiirst- bischof Dr. Wiery hatte der Anstalt grosses Wohlwollen bethatigt, dem Unterstiitzungs-Verein grossmiithig jahrlich den Beitrag von 20 fl. gespendet. Fur beides spricht die Direction dem Verewigten den besten Dank aus. Von Krankheiten blieben Lehrkorper und Schiiler so ziemlich verschont. Nur der Director war bereits im December von einer langdauernden Ischias gequalt, die ihn durch mehr als 3 Wochen von der Schule fernhielt und veranlasste, Urlaub zu erbitten, um in Krapina Heilung zu finden. Wahrend dieses vom 10. April bis 1. Mai dauernden Frlaubes versah der hoclrn. Herr Prof. Lebinger die Directions-Stelle und gab fiir denselben, sowie auch Hr. Supplent Neumayer Unterricht. Die Direction spricht dafiir ihren vollen Dank aus. Das Freudenfest, welches alle loyalen Volker des weiten Kaiser- staates in Bevregung setzte, wurde in einfacher, aber wiirdiger Weise auch an unserer Lehranstalt gefeiert: die Vermahlung Seiner k. k. Hoheit, des durchlauchtigsten Erzherzogs Kronprinzen Kudolf mit Ihrer konighchen Hoheit, der Prinzessin Stephanie von Belgien. Es fand um 8 Uhr ein feierliches Hochamt in der Gymnasial-Kapelle statt, welchem Lehrkorper und Schiiler in festlicher Kleidung bei- wohnten, ihre Gebete zum Himmel sendend, dass der Bund des hohen Paares fur dieses und den Staat heilsam sein moge. Am Schlusse des Hochamtes wurde die Kaiserhymne gesungen. Im Laufe des Vormittags begab sich der Director jm Vereine mit den beiden Herren Directoren der k. k. Staats-Ober-Bealschule und der k. k. Lehrerbildungs-Anstalt zum Herrn k. k. Landes-Prasidenten, mit der Bitte, Hochderselbe wolle den Ausdruck des loyalen Ge- fiihles und des ehrerbietigen Gliickwunsches an die Stufen des 54 Allerhochsten Thrones gelangen lassen, was freundlich zugesagt wurde. Das Allerhochste Dankschreiben wurde zur Kenntnis des Lehrkorpers gebracht und in den Classen verlesen. • — Die Beleuch- tung des Gymnasial-Gebaudes musste in Folge hohen Erlasses n nterbleiben. In der Zeit vom 28. Mai bis 2. Juni unterzog Herr Inspector Dr. Zindler die Anstalt einer eingebenden Visitation. In der am 2. Jnni abgehaltenen Conferenz liess der Herr Inspector mebrere auf das padagogisch - didactische Wirken beziigbche Fragen be- sprechen, ertbeilte Winke und Weisungen und spracb im Wesen- tlichen seine Befriedigung in Betreff des Lehrvorganges und der erzielten Erfolge aus. Fast scbien es, als ob das abgelaufene Jahr die Erfiillung des so sebnlich gehegten Wunsches bringen solite: ein neues Gymnasial- Gebaude an Stelle des alten, man kann sagen unbraucbbaren, das der Schattenseiten so viele bat und das bereits 1809 der damalige Prafect P. Ambros Eichhorn, einer der beriihmtesten unter den aus St. Blasien eingewanderten Benedictinern, als unbrauchbar bezeichnet hat. Die Hiittenberger-Hnion bot ibr trefflich gelegenes, neues und man kann sagen, prachtiges Gebaude dem Staate zum Kaufe zu diesem Zwecke an. Allein so giinstig die Zablungs-Modali- taten waren, so ware sammt der Verzinsung, da fur Turnhalle, Studienbibliothek und Kapelle doch Neubauten erforderlicb gewesen waren, der Betrag so hocb gekommen, dass um so weniger darauf eingerathen werden konnte, als das Gebaude docb n i e zu einem ganz correcten Scbulhause sicb batte umgestalten lassen. So schwand die Hoffnung; der alte bedauerlicbe Zustand dauert fort! Das Scbuljahr wird am 15. Juli mit einem feierlichen Hocb- amte gescblossen, das der bochw. Herr inf. Propst und Dom- scholasticus Dr. Mu 11 er zu balten die Giite haben wird. II Wichtigere hohe Erliisse. 1. Mit b. Ministerial-Erlasse yom 8. November 1880 Z. 15905 wurde angeordnet, dass zum wiirdigen Empfange der hi. Sacramente der Busse und des Altares entweder jedesmal ein ganzer Tag oder 2 balbe Tage freizugeben sind. 2. Mit hohem L. Scb. E. Erlasse vom 17. April 1881 Z. 970 wurde erinnert, dass gemass Allerhoehster Entschliessung vom 14. September 1852 die Beleuchtung von Aerarial-Gebauden auf Staats- kosten bei Beleuchtungen nicht stattfinden diirfe. 55 III. Classifications-Abschluss im Jalire 1880. Nach den zu Beginn des Schuljahres 1880/1 abgehaltenen VViederholungs-Priifiuigen stellte sich nacbfolgendes Ergebnis beraus: Von den 44 Schiilern, welchen eine Wiederholungs - Priifung gestattet ■vvorden war, haben selbe 27 Schiller bestanden, 13 nicht, 4 sind nicht er- schienen und behielten ihre zweite Classe; 3 offentliehe und 1 Privatschiiler hatten wegen Krankheit die Erlaubnis eine Erganzungs-Priifung zu machen; 2 davon zogen es vor, die Classe zu wiederholen, die 2 andern erschienen nicht ruelir; daher erscheinen hier nur 277/1 Schiller statt 280/2. IV. Stand des Lehrkorpers und Lehrfachervertheilung. 56 57 58 V. Lehrpian. Obligate Lehrgegenstande, L Classe a. n. b. 1. Religionslehre: Kurze Uebersieht der Glaubenslehre — nacb Dr. J. Schuster. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Die regelmassige Formenlehre — nach F. Schultz, eingeubt au Uebungsstiicken des Lesebuches von A. Rožek. Jede Woche eiu Pensum. — 8 Stunden. 3. Deutsche Sprache: Das Wichtigste aus der Formenlehre. Der einfache, der eiufach enveiterte und zusammengesetzte Satz — nach A. Heinrich. Orthographische Uebungen. Lectiire aus A. Egger’s Lesebuch I. Theil. Memoriren und Vortragen. Jede Woche eine schriftliche Arbeit. — 4 Stunden. 4. Geographie: Die Grundbegriffe der mathem. Geographie, soweit dieselben zum Verstandniss der Karte unentbehrlich sind. Beschreibung der Erdoberflache nach ihrer natiirlichen Beschaffen- heit und deu allgemeinen Scheidungen nach Volkern und Staaten — nach Supan. Atlas von Stieler und Kozenn. TTebungen i m Kartenzeichnen. — 3 Stunden. 5. Mathem a ti k: Die vier Rechnungsarten mit unbenannten, einfach und mehrfach benannten Zahlen, Rechneu mit Decimal- bruchen, Resolviren, Reduziren, Theilbarkeit der Zahlen, Rechnen mit gemeinen Briichen, Einleitung in die Geometrie, Lehre von den geraden Linien, den Winkeln, Dreiecken bis zur Congruenz derselben — nach Močnik. Im I. Semester 3, im II. Sem. 5 Schulaufgaben, viele hausliche Uebungen. — 3 Stunden (davon im II. Sem. 1 Stunde Geometrie). 6. Naturgeschichte: Zoologie: Saugethiere, Gliederthiere, Wiirmer, Weichthiere, Strahlthiere — uach Pokorny. — 2 St. II. Classe. 1. Religionslehre: Liturgik, oder Erklarung der gottesdienst- lichen Handlungen der kath. Kirche — nach W a p p 1 e r. — 2 Stunden. 2 . 59 Lateinische Sprache: Erganzung der Formenlehre. Accus. c. infin. Die Conjunctionen. Fragesatze, Adverbia, Gebrauch des Gerundivums. Participialconstruction. Memoriren von Vocabeln, hausliche schriftlicbe Praparation — nach S o h u 11 z und E o ž e k. Wochentlich 1 Schulaufgabe. — 8 Stimden. 3. Deutsche Sprache: Die Lehre vom zusammengesetzten Satze; Wiederholung und Erganzung der Formenlehre — nach H e i u r i c h. Lectiire und Memoriren — nach E g g e r’s Lesebuch. Alle 14 Tage eine Schularbeit. —• 4 Stunden. 4. Geogr a p hi e und Geschichte: TJebersicht der Geschichte des Alterthums •— nach Gindely. Atlas von Menke. — Specielle Geographie von Asien und Afrika. Eingeheude Beschrei- bung der vertikalen und horizontalen Gliederung Europas und seiner Stromgebiete, stets an die Anschauung und Beschreibung der Karte gekniipft; specielle Geographie von Siideuropa — uach S up a n. Uebungen im Kartenzeichnen — 4 Stunden (2 Stunden Geographie 2 Stunden Geschichte). 5. Mathematik: Wiederholung des Rechnens mit gemeinen und Decimal-Brtichen. Verhaltniss-, Proportions-, Procent-Rechnungen; Mass- und Gewichtskunde. — Congruenz der Dreiecke, Vierecke, Vielecke. Ausmessung, Verwandlung, Theilung der geradlinigen Figuren — nach Močnik. Im I. Semester 4. im II. Sem. 5 Schularbeiten. Sehr viele hausliche Uebungen. — 3 Stunden. (I. Sem. 2 Stunden Arithmetik, II. Sem. 2 Stunden Geometrie.) 6. Naturgeschichte: Zoologie: Vogel, Reptilien, Amphibien, Fische. II. Sem. Botanik — nach Pokor n y. — 2 Stunden. III, Classe. 1. Religionslehre: Religionsgeschichte des alten Bundes ver- bunden mit der biblischeu Geographie — nach Barthel. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Lectiire: Cornel. Nepotis vitae ed Car. Hal m; Miltiades, Aristides, Pausanias, Conon, Iphicrates, Chabrias, Timotheus, Datames, Pelopidas, Phocion, De Regibus, Hannibal. Wochentlich 3 Stunden. — Casuslehre nach der Grammatik von F. Schultz, mit den einsehlagigen Uebungs- stucken aus Vielhaber’s Uebungsbuche. Wochentlich 3 Stun¬ den. — 12 Schulaufgaben im Semester. — 6 Stunden. 3. Griechische Sprache: Formenlehre bis zum Pass.-Aor. nach der Grammatik von Curtius; einschlagige Uebungsstiicke aus dem Elementarbuche von Schenkl. — Im II. Semester 10 Schulaufgaben. — 5 Stunden. 60 4. Deutsche Sprache: Wiederholung der wichtigsten Partien der Syntax — nach Heinrich. — Prosaische und poetische Uebungsstiicke nach Neumann und G eh le n. — Vortrag pro- saischer und poetischer Stiicke. In jedem Semester 10 schriftliche Arheiten. — 3 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: Bebersicht der Geschichte des Mittelalters — nach Gindely. — Specielle Geographie von Prankreich, Belgien, Holland, England, Danemark, Scbvveden, Norwegen, Russland, der Schweiz, Deutschland’s, Amerika’s und Australiens — nach Supan. Uehungen im Kartenzeichnen. 3 Stunden (2 Stunden Geographie und 1 Stunde Geschichte.) 6. Mathematik: Algebraische Grossen, 4 Rechnungsarten mit ganzeu und gehrochenen algehraischen Zahlen, Potenzen, Quadrat- und Cubikwurzeln, Comhinationslehre. — Aehnlichkeit der Drei- und Vielecke, Kreislehre, Elipse, Parabel, Hyperbel — nach Močnik. Monatlich 1 Schul- und Hausarbeit. •— 3 Stunden. (2 Stunden Arithmetik, 1 Stunde Geometrie.) 7. Naturgeschichte:I. Sem. Mineralogie — nach Pokorny. — 2 Stunden. 8. Natur lehre: II. Semester Allgemeine Vorbegriffe, Schwere, Warmelehre, Molekularkrafte, chemische Erscheinungen — nach Krist. — 2 Stunden. IY. Classe. 1. Religionslehre: Religionsgeschichte des neuen Bundes und kurze Geschichte der Kirche bis auf unsere Zeit — nach Bar- thel. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Tempus- und Moduslehre, sowie Metrik — nach Perd. Schultz Klein. lat. Grammatik, dazu sammtliche Stiicke aus Vi el hab er. — Caesar beli. gall. lib. I. vollstandig, lib. IV. c. 13—28, lib. VII. c. 1—46. — Ovid von G eh len die 4 Zeitalter. — Aufgaben nach Vorschrift. — 6 Stunden. 3. Griechische Sprache: Das Perfect und die Passivaoriste, die verba auf /.a und die verba anomala, das Wichtigste aus der Syntax nach Curtius. Dazu Schenkl’s Debungsbuch. Aufgaben nach Vorschrift. — 4 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Die wichtigsten Geschaftsaufsatze, Hauptpunkte aus der Stilistik und Metrik. — Aufgaben nach Vorschrift. — 3 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: I. Sem. Geschichte der Neu- zeit — nach Gindely. II. Sem. Specielle Geographie von Oester- reich - Ungarn — nach S u p a n. Kartographische U ebungen. — 4 Stunden. 61 6. Mathematik: Zusammengesetzte Verhaltnisse und Propor- tionen und deren Anwendung, Gleichungen des 1. Grades mit 1, 2 und 3 Unbekannten. — Stereometrie mit Bentitzung von Modellen — nach Močnik. Jeden Monat 1 Schul- und 1 Haus- arbeit. — 3 Stunden (2 Stunden Arithmetik, 1 Stunde Geometrie). 7. Naturlehre: Gleichgewicht und Bewegung fester, tropfbarer und luftformiger Korper, Schall, Licht, Magnetismus und Electri- citat — nach Krist. — 3 Stunden. Y. Classe. 1. Religionslehre: Katholische Apologetik — nach Pr in d. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Livius lib. I. c. 18—27, 32—41; VI. 34—42; IX. 16—22; XXI. 1—31, 39—47; Ovid Ausgabe von Ge hi en und K. Schmidt. Trist. 1, 2; Fast. 2, 5, 7, 8, 10, 13, 17, 22; Metam. 1, 2, 3, 4, 7, 16, 19, 23, 28, 30, 31. Wochentlich eine Stunde grammatische Uebungen nach Berger’s Uebungsbuch. In jedem Semester 10 Schulaufgaben. — 6 Stunden. 3. Griechische Sprache: Xenophon nach S c h e n k l’s Chre- stomatkie: Anab. I., II., III., IV., V., VI. Homer Ilias epit. Hochegger I. II. Memoriren. Casuslehre und Prapositionen — nach G. Curtius, eingeubt an den syntaktischen Aufgaben 1—23 von SchenkPs Elementarbuch. — Monatlich 1 Schul- pensum. — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Das Wichtigste iiber die Forrnen und Gattungen der Poesie. Lectiire aus E g g er. Uebungen im Vortrage. Jedes Semester 7 Aufsatze. — 2 Stunden. 5. Geographie und Geschichte: Geschichte des Alterhums bis Augustus mit steter Berti cksichtigung der hiemit im Zu- sammenhange stehenden geographischen Daten, zunachst Asien’s, Afrika’s und Sudeuropa’s — nach P ti t z u. S u p a n. — 4 Stunden. 6. Mathematik: Die 4 Grundoperationen, gemeinschaftliehes Mass und Vielfaches, Proportionslehre, Amvendung der Gesetze der arithmet. Grundoperationen auf die Ziffernrechnung — nach Frischauf. Planimetrie -— nach Močnik. — Monatlich 1 Schul- und 2 Hausaufgaben. — 4 Stunden (2 Stunden Algebra, 2 Geometrie). Beispielsammlung: Heiss durch alle 4 Classen. 7. Nat ur geschichte: I. Sem. Mineralogie und Elemente der Geognosie — nach Hochstatter. — II. Sem. Botanik — nach W r e t s c h k o. Mikroscopische Demonstrationen in be- sondern Stunden. — 2 Stunden. 62 VI. Classe. 1. Religionslehre: Die besondere katholische Glaubenslehre — nach Martin. — 2 Stunden. 2. Lateinische S p r a e h e : Sallust. ed. D i e t s c b : Bellum Jugurth. Orat. in Catil. I. Virgil. ed. Hoffmaun Eci. I. u. V. Aeneid. I. n. II. bis 630. Stilistische Uebungen nacb Berger. Alle Monat 2 Aufgaben. — 6 Stunden. 3. Griechische Sprache: Homer II. ed. Hockegger: XX., XXI., XXIV. Herodot ed. Wilhelm: lib. VII. 80 c. Gram- matik nach C u r t i u s , Uebungen nach S c h e n k 1. Alle 3 Wocheu eine Schulaufgabe. — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Das Wichtigste aus der mittelhoch- deutschen Grammatik — nach R e i c h e 1. Lecture und Erklarung yon Musterstiicken aus der mittelhoclideutschen Literatur (Nib. Lied, Gudrun, Hartmann’s v. Aue „armer Heinrich“, Walth. v. d. Vogelw. u. s. f.) nebst den nothwendigen literargeschichtl. Erklarungen. Deklamationeu. Monatl. 1—2 schriftl. Aufsatze. — 3 Stunden. 5. Geogr aphie und Geschichte: Romische Geschichte von Augustus angefangen. Geschichte des Mittelalters mit steter Berucksichtigung der hiemit im Zusammenhange stehenden geogr. Daten — nach Piitz, Gindely und Klun. — 3 Stunden. 6. Mathematik: Potenzen, IVurzeln, Logarithmen, Gleichungen des 1. Grades und Exponential-Gleichungen —• nach Frischauf. — Stereometrie, Goniometrie, ebene Trigonometrie: rechtwinklige Dreiecke — nach W i 11 s t e i n. Monatl. 1 Schul- und 1 Haus- aufgabe. — 3 Stunden (im I. Sem. 2 Stunden Algebra, im II. Semester 2 Stunden Geometrie). 7. Nat ur geschichte: Zoologie in enger Verbindung mit Pa- laontologie und geographischer Verbreitung der Thiere — nach Woldrich. — 2 Stunden. VII. Classe. 1. Religionslehre: Die besondere Sittenlehre — nach Martin. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Cicero ed. K1 o t z: Pro Q. Li- gario. Or. Philippica I. et II. Virgil. ed. E. Hoffmana: Aeneid. IX., X. — Stiliibungen nach Berger’s Uebungsbuche. In beiden Semestern je 6 Schularbeiten. — 5 St. 3. Griechische Sprache: Demosthen. ed. Pauly: Dritte Rede gegen Philippos. Rede liber die Angelegenheiten im Cher- sonesos. Rede vom Kranze (§ 160—240). Odyss. ed. Dindorf: 63 IX., X. — Grammatik bei der Lectiire. In beiden Semestern je 5 Schularbeiteu. •— 4 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Literaturgeschichte v. 16. Jahrhundert bis Schiller. Lectiire: Ausgewahlte Musterstiicke aus Egger’s Lesebuche II. 1. Lessing’s „Laokoon“ und „Abhandlungen liber die Fabel“ und Goethe’s Iphigenie auf Tauris. Uebungen im freien Vortrage. Monatl. 1 oder 2 schriftl. Aufsatze. — 3 St. 5. Geographie und Geschichte: Geschichte der Neuzeit von 1492—1815 mit besonderer Beachtung der franzosischen Revo- lution unter Beigabe geographischer Daten — nach Gindely und Klun. — 3 Stunden. 6. Mathematik: Kettenbriiche, unbestimmte Gleichungen des 1. Grades, quadratische Gleichungen, Progressionen, Zinseszins- und Rentenrechnung, Combinationslehre. Elemente der Wahr- scheinlichkeitsreehnung — nach E r i s c h a u f. — Ebene Trigono- metrie, Anwendimg der Algebra auf Geometrie, analitische Geo- metrie, (Gerade, Kreis, Elipse, Parabel) — nach Wittstein. Monatlich 1 Schul- und 1 Hausaufgabe. — 3 Stunden (vertheilt wie in der VI. Classe). 7. N a t u r 1 e h r e: Allgemeine Eigenschaften. Chemie, Gleichgewicht und Bewegnng — nach Han dl. — 3 Stunden. 8. Philosophische Propadeutik: Formale Logik — nach L i n d n e r. — 2 Stunden. YIII. Classe, 1. Religionslehre: Die Lehre von der Kirche und die Kirchen- geschichte — nach F e s s 1 e r. — 2 Stunden. 2. Lateinische Sprache: Horaz ed. Miiller: Satiren, Oden, Briefe in entsprechender Anzahl. Tacit. ed. H a 1 m: Agricola, hist. lib. I. und den Anfang von II. Germania privatim. — Stilistische Uebungen nach Berger. — Alle Monat eine Schul- aufgabe. ■—• 5 Stunden. 3. Griechische Sprache: Sophokles ed. Dindorf: Antigone. Platon ed. Ludwig: Apologie und Kriton. — Grammatik bei der Lectiire. — In beiden Semestern je 5 Schulaufgaben. — 5 Stunden. 4. Deutsche Sprache: Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts, Erklarung ausgewahlter Stiicke aus Egger’s Lehr- und Lese- buch II. 2. Wiederholung der wichtigsten Partien aus der Poetik und Literaturgeschichte. Lectiire: S h a k e s p e a r e’s „Coriolan“ und Schiller’s „Wallenstein“, Trilogie. — Uebun¬ gen im freien Vortrag. — Jeden Monat eine schriftl. Aufgabe. — 3 Stunden. 64 5. Geogra p h i e und Geschichte: I. Sem. Oesterreichische Geschichte mit einem Abriss der neuesten Geschichte. II. Sem. Vergleichende Statistik der osterr. -ung. Monarchie — nach H a n a k. — 3 Stunden. 6. Mathematik: Zusammenfassende Wiederholung des mathe- matischen Unterrichtes —• nach Frischauf und Močnik. Uebungen in Losung mathemat. Probleme. Schul- und Haus- arbeiten. — 2 Stunden. 7. Naturlehre: Warme, Wellenbewegung, Akustik, Optik, Mag- netismus, Electricitat — nach H audi. — 3 Stunden. 8. Philosophische Propadeutik: Empirisehe Psychologie — nach Lindner. — 2 Stunden. Stenographie: Zweiter Curs. Satzkiirzung und Wiederholung der Wortbildung und Wortkiirzung mit štetem Tafelsehreiben. — Leseiibungen und Schnellschreiben. — Lehrbuch: Kurzer Lehrgang der Stenographie nach F. X. Gabelsberger’s System — von Heinrich Katzsch. Slovenische Sprache. Mit 4 Unterrichtscursen, wochentlich je 2 Lehrstunden. I. Curs fiir Slovenen der II. Classe und deutsche Anfanger aus ver- schiedenen Classen. Allgemeine Vorbegriffe; praktische Formenlehre bis zur Classen- eintheilung des Zeitwortes: Memoriren der zu den Uebungsstucken gehorigen Vocabeln; miindliche und schriftliche Uebersetzung der Uebungsstucke nach der slovenischen Grammatik von Dr. Šket. Im II. Semester mehrere Schulaufgaben. Unterrichtssprache deutsch. II. Curs fiir Slovenen der III. und IV. Classe und in der sloveni¬ schen Sprache vorgeschrittene Deutsche. Classeneintheilung und Bedeutung des Zeitwortes. Die syn- taktischen Eigenthiimlichkeiten des Zeitwortes. Casuslehre nach der Grammatik von Dr. Šket. Lesen, Erklaren, Uebertragen ins Deutsche, Wiedererzahlen, Memoriren und Vortragen ausgewahlter prosaischer und poetischer Lesestiicke — nach Janežič’s „Cvetnik II. del 1 '. Schriftliche Uebersetzung aus dem Deutschen ins Slove- nische, dazu monatlich ein slovenischer Aufsatz. 65 III. Curs fiir Slovenen der V. und VI. Classe. Wortbildungslehre. Volkssagen, Heldengedichte; Lecture und Erklarung des „Krst pri Savici 4 ' von Prešeren und anderer pro- saischer und poetischer Stucke aus „Cvetnik III. del 44 mit gram- matischen und sachlichen Erklarungen. Tortrage. Monatlich eine schriftliclie Arbeit. IV. Cwrs fiir Slovenen der VIL und VIII. Classe. Rokopis kraljedvorski. Iz staro-českega poslovenil F. Levstik. — Geschichte der neuslovenischen Literatur von Truber bis auf unsere Zeit, verbunden mit der Lecture und Erklarung der ent- sprechenden Probestiicke nach Miklošičb’s Slovensko berilo za osmi gimn. razred. Monatlich eine sehriftliche Arbeit. In den drei letzten Cursen ist die Unterrichtssprache slovenisch. VI. Themata fiir die deutschen Aufsatze. V. Classe. Eine Ferienpartie. — Die Statue der Kaiserin Maria Theresia am neuen Platz in Klagenfurt. — Das eleusische Fest: Gedanken- gang und Gliederung. — Das Leben eine Reise (ein Tergleich). — Appius Claudius als Gegner der Rogationen des L. Sestius. — Cyrus der Jungere (ein Charakterbild, nach Xenophon). — Herzog- stuhl und Fiirstenstein (nach A. Griin). — Wer unter Wolfen ist, muss mithenlen. — Wie rechtfertigt sich der Ritter im „Kampf mit dem Drachen ? 44 — Die Entwicklung des Grasrostes und Getreide- brandes. ■— Nutzen des Holzes. — Friihlingslust. — Achilles — Siegfried (eine Parallele). — Die Thersitesscene. VI. Classe. Die Natur im Dienste des Menschen. — Warum ertrugen die Romer die Alleinherrschaft des Augustus leichter als die Dictatur Caesars? — a) Ueber den elegischen Charakter des Herbstes. b) Aus der Wolke quillt der Segen, Stromt der Regen; Aus der Wolke ohne Wahl Zuckt der Strahi. (Alternativ.) (Schiller in Lied v. d. Glocke.) 5 66 Das Pfingstfest zu Worms. (Reproduction nach der Lectiire des Nibelungen-Liedes.) — Gutta cavat lupidem nou vi, sed saepe cadendo. (Chrie.) — Ferro nocentius aurum. (Ovid. Chrie.) — Metrische Uebersetzung aus deni Nibelungenliede ins Neuhoch- deutsche. (Strophe 1881—1904.) — Ueber den idyllischen Charakter des Friihlings. — Die Ernahrung der Pflanzen und Thiere nach ihren allgemeinsten Grundziigen. — Welche Umstande haben auf die Entwicklung der deutschen Poesie im zwolften Jabrhundert be- giinstigeud eingewirkt? — a) Bedeutung der Kreuzziige fSr die socialen Verhaltnisse. b) Einfluss der Kreuzziige auf die Entwieklung des Handels und der Gewerbe bei den abendlandischen Volkern. (Alternativ.) — Concordia parvae res crescunt, discordia maximae dilabuntur. (Chrie.) VII. Classe. Strome sind Culturadern der Erde. — Wiirdigung Hans Sach- sens. (Nach Gothes Gedicht: „Hans Sachsens poetische Sendung.“) — Thema freier Wahl. — Der Gottsched - BodmeFsche Streit. — Klopstocks literar-historische Bedeutung. — Demosthenes als Yer- theidiger der griechischen Freiheit. (Nach der 3. Philippischen Rede. — Inhalt und Gedankengang in Klopstocks Ode „Mein Vaterland". — Bedeutung des Sauerstoffs im Haushalte der Natur. — Nntzen und Wiirde des Ackerbau’s. — Ueber den Unterschied zwischen den redenden und bildenden Kiinsten. (Nach Lessings „Laokoon.“) — Ueber den Gebrauch der Thiere in der aesopisehen Fabel. (Nach Lessings Abhandl. liber die Fabel.) — Aus Goethes „Iphigenis auf Tauris :“ a) Die Torfabel, soweit sie im ersten Aufzuge mit- getheilt wird. b) Wie ist die Vorfabel mit der Handlung verknupft? (Alternativ.) Vlil. Classe. Das antike und moderne Theater, eine vergleichende Gegeniiber- stellung. — Die Soldaten in Wallensteins Lager. — Thema freier Wahl. — Wer sich die Musik erkies’t, Hat ein herrlieh Gut gewonnen; Denn ihr erster Ursprung ist Von dem Himmel hergenommen, Da die lieben Engelein Selber Musikanten sein. (Luther.) Caesar und Wallenstein. (Eine Perallele.) —- Aus Schillers Wallen- stein: a) Welche Motive bestimmen Wallenstein zn Verrath und Abfall ? b) Der Streit des Herzens und der Pflicht bei Max Piccolo- 67 mini. c) Denn aus Gemeinem ist der Mensch gemacht Und die Gewohnheit nennt er seine Amme. (Chrie.) — Der Bau des Dramas und die Hauptcharaktere in der „Antigone“ des Sophokles. — Deutscliland das Herz Europas. — Auf welchen Grundsatzen beruhen die asthetischen Ansichten der romantisclien Schule? — Ingenuas didicisse fideliter artes emollit moreš, nec sinit esse feros. (Ovid - Chrie.) — Die Hauptcharaktere in Shakes- peares „Coriolan“. — Ueber die Erweiternng des menschlichen Ideenkreises seit dem 15. Jahrhundert. (Maturitatsarbeit.) VIL Themen zu den slovenischen Aufsatzen im Obergjmnasium. III. Curs. 1. Ktere misli vzbuja nam pogled na razvaline starega gradu? 2. Mlada Breda (po berilu). 3. Pohod k grobu sorodnikov in znancev na vernih duš dan. 4. Črtice o verstvu starih Slovencev; zadetek njih pokristjanjenja. 5. Značaj glavnih oseb v pesmi: „Krst pri Savici". 6. Zima in starost (primera). 7. O Vilah. 8. Zvon in zvonenje o različnih prilikah človeškega življenja. 9. Uzroki peloponeške vojske. 10. Obsodba in smrt Sokratova. IV. Curs. 1. Kako sem zadnje šolske počitnice v svoj duševni in telesni razvitek uporabil? 2. a) O začetku in razvitku grške dramatike, b) O političnem delovanji Demosthenovem. 3. Na vseh svetih dan. 4. Prosta na voljo dana naloga. 5. Na kaj se moramo ozirati pri določevanji svojega poklica? 6. Ciril in Metod kot početnika staroslovenskega slovstva. 7. Kratek pregled slovstvenega delovanja od Truberja do Gutsmana. 8. Velika noč na kmetih. 9. a) Sokrat pred porotnim sodiščem. b) Glavne uredbe v avstrijskej državi za Marije Terezije in Jožefa II. 5 * 68 10. Glavne poteze v razvitku slovenskega slovstva od Vodnika do Prešerna. 11. Prednosti avstrijske države v povestičnem in zemljepisnem oziru (za zrelni izpit). VIII. Zmvachs an Lehrmitteln des Gymnasiums. I. Der Gymnasial-Bibliothek zugewachsen. a) Durch Ankauf aus denAufnahmstaxen und den Lehrmittelbeitragen. B e n d e r, Bom und romisches Leben im Alterthum. I. — Go dečke, Deutsche Dichter des 16. Jahrh. (Ports.) — C a gl er, Entwicklungsgeschichte der Pflanzen. I. — Janisch, hist.-statist. Lexicon von Steiermark, Lfg. 28—81. — Mittheilungen des Instituts fiir osterr. Geschichtsforschung. I. — P e t e r m a n n, geogr. Mittheilungen. (Forts.) — Karl, Bepertorium der Experi- mentalphysik (Forts.). — Zeitschrift far das Gymnasial-Wesen 1880. — Bursian, literarischer Jahresbericht (Forts.). — Dodel- Port, Atlas der Botanik (Forts.). — C aru s, Zoologischer An- zeiger. (Forts.). — Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien 1880. — Zeitschrift, osterr. botanische 1880. — Zeitschrift fiir die osterreichischen Gymnasien 1880. — Zeitschrift fiir das Bealschuhvesen 1880. — Fechner, Ge- lehrsamkeit. — Weber, Allgemeine Geschichte. (Forts.). — Lessings Werke. 10 Bde. — K1 o p s t o c k s W e r k e, 10 Bde. — Herders Werke, 16 Bde. — Macaulay, Geschichte von England. — Beg e ln fiir Orthographie nnd Worterverzeichnis. — Verordnungsblatt des Ministeriums fiir Cultus und Unterricht J. 1880. b) Durch Geschenke: 1. Dr. J. Hauler, Lateinisches Uebungsbuch fiir die 2 untersten Classen der Gynmasien. Abth. fiir das erste Schuljahr. — 2. Dr. J. Hauler, Lateinisches Uebungsbuch f. d. 2 untersten Classen der Gymnasien und verwandten Lehranstalten. Abtheilung fiir das 2. Schuljahr. •— 3. Dr. J. Hauler, Aufgaben zur Ein- iibung der lateinischen Syntax. I. Theil Casuslehre. — 4. Dr. J. H a ul er, Lateinische Stiliibungen f. d. oberen Classen der Gym- nasieu und venvaudten Lehranstalten. — 5. Pauly Franciscus, Homeri Odysseae Epitonie. In usum scholarum. Pars prior. — 6. Pauly Franciscus, Homeri Odysseae Epitome. In usum scbolarum. Pars altera. •— 7. Dr. Maurus Pfannerer, Deutsches Lesebuch fiir die unteren Classen der Gymnasien. — 8. Dr. M. H e n s e 11, Griechisches Verbal-Verzeichniss im Anschluss an die Griechische Schulgrammatik von Dr. G. Curtius. — 9. Jano Pawel, Wort- bestimmungs-Tabelle. — 10. Dr. J. Loserth, Grundriss der all- gemeinen Weltgeschiehte fiir Obergymnasien, Oberrealsohulen und Handelsakademien. I. und III. Tbeil. — 11. Wladiwoj To me k, Geschichte des osterr. Kaiserstaates. Zum Gebraucbe an Gymnasien und Eealschulen. — 12. Dr. Balthasar Kaltner, Lehrbuch der KirchengescMchte fiir die Oberclassen der Mittelschulen. — 13. B e i t r a g e zur Kunde steiermarkischer Geschicbtsquellen. Heraus- gegeben von hist. Vereine fiir Steiermark. 17. Jahrg. •— 14. Mit- theilungen des hist. Vereines f. Steiermark. Herausgegeben von dessem Ausschusse. XXVIII. Heft. — 15. Statistischer Bericht iiber die volkswirthschaftlichen Zustande Karntens in den Jahren 1871—1878. — 16. Dr. Mathias Wretschko, Vorschule der Botanik f. d. Gebrauch an hoh. Classen der Mittelschulen und ver- wandten Lehranstalten. — 17. Dr. Adolf Kenngott, 120 Krystall- formennetze zum Anfertigen von Krystallmodellen. I. und II. Heft. — 18. Dr. F. Hejzlar und N. Hofmanu, Chemie f. d. 4. Classe der Gymnasien und Bealgymnasien. — 19. Dr. E. File k von Wittinghausen, Uebungsbuch f. d. Oberstufe des franzosischen Unterrichtes. — 20. Dr. E. Filek von Wittinghaus en fran- zosische Chrestomathie f. hohere Lehranstalten. Mit sprachl. und sachl. Bemerkungen und einem vollstandigen Worterbuche. — 21. A. Bechtel, Franzosisches Lesebuch f. d. unteren und mittl. Classen der Mittelschulen. — 22. Jahrbuch des naturhistorischen Landes-Museums v. Karnten. 14. Heft mit 2 Tafeln. •— 23. C ar inthia, Zeitschrift f. Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung 1880. — 24. Dr. Joh. Winkler, Die periodische Presse Oesterreichs. — 25. G. A. Schimmer, Statistik des Judenthums i. d. im Reichs- rathe vertretenen Konigreichen und Banderu. II. Fiir das pJiysikalische Gabinet wurde angeschafft: 1 Quadrant mit Nonius, 1 Weissbach’s Ausflussapparat, 2 Apparate fiir das Mariotfsche Gesetz (fiir Terdichtung und Ver- diinnung), 1 Modeli des Babinefschen Hahnes, 1 Cartes. Tauch. u. d. Recip., 1 Recipient fiir die Rotation des elect. Lichtes um einen Magnet, 3 Geisslersche Rohren, Chemikalien und Verbrauehsgegen- 70 stande. Ausserdem wurden theils Reparaturen theils Umanderungen und Vervollstandigungen an mehreren vorliandenen Apparaten vor- genommen. III. Fiir das Naturaliencabinet wurde envorben: A. Dure h Ankauf: Anat.-phvs. Atlas der Botanik von Dr. D o d e 1 - P o r t. 3 uud 4 Lief. B. Durcli Geschenke: Von Herrn Prof. Norbert L e b i n g e r eine Mineralien-, Gesteius- und Petrefacten-Sammlung sammt Glaskasten zur Aufstellung im Schulzimmer. — Von Herrn Oberbergrath Se elan d 5 Mineralien (darunter zwei Chloantire). — Vom naturhistor. Landes - Museum eine geognostische Sammlung von 117 Stiicken. — Vom Herrn em. Realschuldirector Payer das Gebiss einer Brasse. — Von Frau Gorup Kalkincrustationen. — Von den Schiilern, Prosen II. Cl. eine Sandviper, G. P i c h 1 e r III. Cl. einen Topas, W u n d- s a m III. Cl. mehrere Mineralien und Petrefacten, G1 a s VI. Cl. mehrere Poljpen, Muscbeln, Krebse. — Verschiedene Mineralien von den Schulern Rosa V. Cl., Leopold III. Cl. — Pflanzen fiir die Scliulsammlung von den Schulern Rabitsch III. Cl., II us s a, Berg und Zehner der II. Cl. — Insekten und andere zoolog. Objekte von den Schulern Pirker III. Cl., Payer III. CL, R u c k g a b e r II. Cl. und K a r o 1 y I. Cl. Allen Gebern wird hiemit der beste Dank ausgesprochen. Zu besonderem Danke ist das Naturaliencabinet dem Prof. Norbert Lebinger verpflichtet, der wie schon oft, so auch im diesem Jahre die Sammlung durcli wertvolle Objekte und Einrichtungsstiicke be~ reicherte. IV. Der Schulerbibliothek mgeivaehsen: A. Dur eh Geschenke: Vom lobi. Hermagoras -Verein in Klagenfurt: Stare, Občna zgodovina za slovensko ljudstvo. — Slemenik: Izdajavec. Križem sveta. —■ Sernec: Nauk o gospodinstvu. — Sumper: Slo¬ venski bučelarček. — Parapat: Robinzon starši. — Slovenske ve¬ černice 24. 34. 35. zvezek. — Erjavec: Domače četveronožne živali. Ptice. Naše škodljive živali. — Praprotnik: Slovenski spisovnik. — Somer: Mali računar. 71 B. Durch A n k a u f: I. Unterhaltende Jugendschriften: Spamer’s neue Volksbiicher: Faet, der Safran- handler. — Im Feuerregen. — Die schwarzen Napoleone in Siid- afrika. — Auf Um - und Irrwegen. — Die Begebenheiten im „rothen Igel.“ — Das Geisterschiff. — Wie man’s treibt, so geht’s. — Dozsa, der Bauernkonig. — Stober: HobeFs aus- gewahlte Erzahlungen des Rheinlandischen Hansfrenndes. — W e i s- senhofer: Die Waise von Ybbsthal. — Der Scbweden-Peter. — Hoffmann’s Jugendbibliotbek: Gott ist ein Schild aller, die ihm vertrauen. — In allen meinen Thaten, lass ich den Hochsten rathen. — Es gibt kein Hauslein, es bat sein Kreuz- lein. — Gott bilft tragen. — Die bose Stiefmutter. — J e s s e n ’ s Oesterr. Jugend- u. Volksbibliotbek: Martin Gotthelf. — Feldmarscball Radetzky. •— Kometen und Feuermeteore. — Fortunat und seine Sohne. — Denkwiirdige Manner aus Steiermark. — Heller: Bibliothek fiir die Jugend. — Holder’s hi s to - rische Bibliothek: Erzherzog Johann Baptist von Oesterreich. — W. A. Mozart. -— Niklas Graf von Zriny. — Hocker G.: Der Wildtoter. — Lederstrumpferzahlungen. — Der Tyrann der Goldkiiste. — Hoffart und Demuth. — Trautmann: Ferrv, der Waldlaufer. —- Seifart -Cervantes: Don Quixote. — W a 11 h e r: Erzahlungen und Marchen. —• Bluthgen: Harte Steine. —Kater Murr. — G e 11 e r t: Fabeln und Erzahlungen. — P i c h 1 e r: Marchen. — O er tel: Hans Sachs. — Redenbacher: Kook’s drei Reisen um die Welt. — Griesinger: Im hohen Norden. — Hauff: Marchen. — Proschko’s Volks- und Jugendschriften: Ein Gang durch die Geschichtsballe Karntens. — Bilder aus Krain. — Die Kaiserburg in Wien. — Beecker-Stowe: Onkel Tom’s Hiitte. — A n d r a: Griechische Heldensagen. — O b e n t r a u t’s Jugend-Bibliothek: Sagen aus dem griechischen Alterthum. — Charakterbilder aus Tirol. — Die Nordpolfahrer. — Handwerker im Thierreich. — Schilderungen aus der Wiiste. — Braun: Das Geheimnis des Schreibtisches. ■— D u n g e r n: Marchen und Sagen. — Becker-Zeller: Odysseus. — Kleinere Erzahlungen. — Wickede: Der Fahrtensucher. — Roth: Treuherz_oder Trapper und Indianer. — Auerbach: Gellerts letzte "VVeihnachten. — Die Frau des Geschworenen. — Die Stiefmutter. — Josef und Ben¬ jamin. — Der Bierbrauer von Kulmbach. — Der gefangene Gevatter. — Das Gliick auf der Extrafahrt. — Chronik eines Finkennestes. — Der Wettpfliiger. — Mumienweizen. — Fogowitz: Schwarz und Weiss. •— Lee-Hamann: Rosamunde Fane. — Werther: Der Jugend Fabelschatz. II. Deutsche Sprache und literatur. K o ni g: Um Ehre und Leben. —• Beck: Geschiclite eines deutschen Steinmetzen. — Taubert: Die Niobide. — Herder: Stimmen der Volker in Liedern. — Proschko: Unter Tannen und Palmen. — Miiller-Stifter: Im Lenz geknickt. — L a u - be’s Dramatische Werke (12 Bde). — Simrock: Die deutschen 8prichworter. — Nordmann: Meine Sonntage. — Web er: Ge- schiehte der deutschen Literatur. — Katscher-Andersen: Nur eiu Geiger. — Biernatzkj: Die Hallig oder die Schiffbriichigen auf dem Eiland in der Nordsee. — Bliithgen: Bunte Novellen. — Wichert: Bauschen. — Punke: Schiller’s Wilhelm Tell. — Byr: Der Weg zum Herzen. — Verne J.: Der Triumph des 19. Jahrhunderts. — Bulwer: Eugen Aram. — Schwab: Die deutschen Volksbiicher. — Honegg er: Iwan Turgenjew. — Brugier: Gesehichte der deutschen Nationalliteratur. — Buschmann: Lessing’s Laokoon. •— Bockeradt: Gothe’s Iphigenie auf Tauris. — Baumbach: Frau Holde. — Preitag: Die Geschwister. — Aus einer kleinen Stadt. — Bechstein: Das hofische Epos. — Keller: Mustersammlung deutscher Gedichte. — Franfois: Phosphorus Hollunder. — Zu Fiissen des Monarchen. — Gottschall: Die deutsche Nationalliteratur des 19. Jahrhunderts. I. II. B. III. Antike Spraehen und literatur. M ahly: Griechische Lyriker. — Romische Lyriker. — Schink: Aristophanes’ die Vogel. — Seemann: Die Mythologie der Griechen und Romer. — Muller: Quintus Horatius Flaccus. — Waegner: Das historische Drama der Griechen. — Goli: Kulturbilder aus Hellas und Rom. — Bonitz: Ueber den Ursprung der Homerischen Gedichte. — S c h w a b: Die schonsten Sagen des klassischen Alter- thum’s. —Kurts: Allgemeine Mythologie. — Munk-Volkm ann: Gesehichte der griechischen Literatur. II. Theil. IV. Moderne Spraehen und literatur. Krištof Šmid: Ljudevit Rastar. — Jozafat, kraljevič v Indiji. — Haderlap: Tisoč in ena noč. V. Reographie und Gesehiehte. Heksch: Die Donau. — Barthol: Griechische Gesehichte fiir die Jugend von Beecker. II. und III. Theil. — E d u a r d Richard: Katechismus der Geographie und Statistik der osterr. ungarischen Monarchie. — Noe: Kleiner Fiihrer von Klagenfurt nach Villach und Tarvis. — v. Jabornegg: Der Worthersee und seme Umgebungen. — Steinwender: Das Herzogthum Karnten. — Bermann: Maria Theresia und Josef II. — E mm er: Kaiser Franz Josef I. — Holder’s geographisc.he Volks- und Jugendbibliothek: Das Wasser. — Albanien. — Proscbko: Kronprinz Rudolf von Oesterreioh. — Pennerstorfer: Unser Kronprinz. — Fuchs: Funfzehn Tage auf der Donau (stenographisch). — Tullinger: Die Bader am Worthersee. — Peez: Friesach. — Utiešenowič: Die Naturschatze im nordlichen Kroatien. — Precechtel: Die Kaiser aus dem Hause Habsburg-Lothringen. — Langhaus: Das Konigreich Bohmen. VI. Mathematik und Physik. Si e g mund: Wunder der Physik und Chemie. — Florschiitz: Auge und Brille. — Elsner: Die Praxis des Nahrungsmittel- Chemikers. VII. Naturgeschichte. Hochstetter: Die feste Erdrinde. — Martin: Illustrirte Naturgeschichte der Tliiere. I. 1. II. 1. VIII. Verschiedenes. Bucher: Katechismus der Kunstgeschichte. — Hoeber: Gesundheitslehre fur das Volk. — D i e r k s: Entwicklungsgeschichte des Geistes der Menschheit. I. Bd. Das Alterthum. — M e y e r: Unsere Sprackwerkzeuge. -— Leskien-Witney: Leben und Wachsthum der Sprache. — Spemann: Das neue Universum. — Diepolder: Der Tempelbau. — I. Wiener Lehrerverein „die V o 1 k s s c h u 1 e“: Beurtheilungen der deutschen Jugend- und Volksschriften. — Weber: Bilder fur Schule und Haus. — WienerVerein „Mittelschule“: Katalog fiir die Schiiler- bibliotheken osterreichischer Gymnasien. Schulz e: Zeitvertreib. IX. RECHNUNG flir den Fond des Studenten-Unterstiitsnngs-Vereines im 16. Verwaltungsjahre vom 9. Juli 1880 Ms 8. Juli 1880. I. Einnahmen. Eest aus dem Vorjahre. 487 fl. — kr. Beitrage der Ehrenmitglieder. 287 „ 50 „ „ der Schiiler laut Ausweis beim Namens- Verzeichnis. 238 „ 50 „ Zinsen aus dem Bečičkischen Legate .... 1 „ 42 „ „ you der Sparkassa. 209 „ 24 „ „ „ Obligationen. 14 „ 56 „ Geschenk des h. Landtages.100 „ — „ „ der lobi. Sparkassa. 350 „ —• „ Etickzahlung von Vorschusseii. 232 „ 50 „ S um m a . 1920 fl. 72 kr. TI. Ausgaben. Vorschiisse and Studiereude. 225 fl. 10 kr. Anschaffung von Buchern. 56 „ 95 „ Einbinden der Biicher. 10 „ 20 „ Betheiligung der Studierenden. 795 „ 50 „ Eemuneratiou fiir das Einkassiren. 5 „ — „ Porto, Stempel und sonstige Eegieauslagen . . 4 „ 69 „ Summa . 1097 fl. 44 kr. Bei Vergleichung mit den Einnahmen per . 1920 „ 72 „ ergibt sich ein Eest von . 823 fl. 28 kr. Zur Kapitalsvermehrung wurden verwendet . 350 „ — „ bleiht ein verfiigbarer Kassarest von . 473 fl. 28 kr. . 75 III. Vermogensstand. 1 St. Staats-Obligation v. 1868 S. 17900 Nr. 16 . 100 fi. — kr. 1 „ „ „ „ 1860 „ 12264 „ 6 . 100 „ - „ 1 „ „ „ „ 1^68 Nr. 118397, letztere durch Umwandlung der 5 % Obligation . . 100 „ — „ 1 St. karntner. Grundeiitlastimgs-Obligation ... 50 „ — „ Kassarest vom Jahre 1880/81 473 „ — „ Activforderimgen.614 „ — „ An Biichern.816 „ — „ Sparkassa-Einlagen. 3859 „ — „ Inventar.24 „ — „ Snmma . 6137 II. 53 kr. bei Vergleichung mit dem Stande im Jahre 1880 . 5822 „ 85 „ ergibt sich eine Vermehrung von . 314 fl. 68 kr. Von dem Werthe der Biicher wurden 70 fl. 95 kr. abgeschrieben. Ansserdein ist zn beachten, dass der Beitrag des Stifters des Vereines Herrn k. k. Statthalterei-Rathes, Ritter von Burger in den Kapitals-Zinsen enthalten ist, da derselbe bei Griindung des Vereines grossmuthig die Summe von 200 fl. gewidmet hat und dass die Firmen Hermagoras-Buchdruckerei, Friedrich Leon und Ferd. Edi. v. Kleinmayr ansehnliche Nachlasse ausser ihren Beitragen gewahrt haben. Allen edlen Woliltliatern wird der innigste Bank er- stattet und zugleich an dieselben die Bitte um die Fort- dauer Ihrer Govogenheit geriehtet. 76 Verzeichuis der P. T, Ehrenmitglieder. Der Betrag des Schulgeldes in beiden Semestern: 3969 fl. Del'Lehrmittelbeitrag: 312 fl. Die Anfnahmstaien: 158 fl. 10 kr. 78 2. Veranderungen im Stande der offentlichen Schiller. 3. Die offentlichen Schiller nach ihrem Alter am Ende des Schuljahres. 80 4. Die bffentliclien Schiller nach ihrer Heimat. Nebengegenstande des Unterrichtes. 81 XI. Verzeiehnis der Gymnasialschiiler in alphabetischer Ordnung. (Bei geborncn Karntnern ist das Vaterland nicht angegeben.) I. Classe A, 1. BuchacherGeorga.Kirchbach — — 2. Doposcheg Josef a. Klagenf. — — 3. von Einem William a. Graz in Steiermark.1 50 4. Freisslich Johann a. Villach — — 5. Freund Alois aus Neutra in Ungarn. 6. Gotter Karl aus Wien in Nieder-Oesterreich .... 2 — 7. Hohenauer Leopold a. Klagf. — 50 8. Hohemvarter Ferd. a. Irschen —• 50 9. von Karoly Hein. a. Haarbach 3 — 10. Kordin Gustav a. Klagenfurt- 11. Kriess Johann a. Klagenfurt — — , 12. Kuess Peter aus Klagenfurt — 50 13. Lettner Martin a. Klagenfurt — 50 \ 14. Lucerna Eduard a. Klagenfurt — — J 15. Lunzer Budolf aus Komorn in Ungarn.1 50 \ 16. Mauritsch Johann a. Pettau in Steiermark.— — 17 Freiherr La Motte Franz aus Pola in Istrien.1 — 18. Mitteregger Fried. a. Klagf. ■— 50 19. Payer Adolf aus Klagenfurt 1 — 20. Petschnig Franz a. St. Jakob im Bosenthal.1 — 21. Pickl Marcus aus St. Peter bei Grafenstein.1 — 22. Pinto do Valle Joao aus Bio de Janeiro in Brasilien . . 3 — Praxmarer Alfred a. Wolfsb. 2 — 24. Bab Jak. a. Ober-Miihlbach . 1 — 25. Samitz Josef aus Bleiburg 1 — 26. Schusehnig Andreas a. Rotten- stein.1 — 27. Srebre Alex a. Schwarzenbach — 50 28. Struger Bichard a. Viktring — — 29. Taschek Josef aus Galizien — 50 30. Taurer Eduard aus Graz in Steiermark.. dazu von 2 ausgetr. Schiilern . 2 — Summa . 25 50 I. Olasse B. 1. Czermak August a. Klagenf. 1 — 9. Kluch Benedict aus Gmiind — 50 2. Czenveilka Karl a. Klagenf. 1 — 10. Krassnig Franz a. Klagenfurt — — 3. Eigensperger Josef a. Afritz — 50 11. Krassnig Josef a. Kappel a. Dr. — — 4. Elsbacher Josef aus Saifnitz 1 — , 12. Kreiner Benno aus Villach .- 5. Fischer Jos. a. St. Lambrecht 1 — 13. Laska Ludwig aus Wiener- 6. Franke Anton aus Kallwang ' Neustadt in Nied.-Oesterreich 1 60 in Steiermark.1 — s 14. Lentsche Albin a. Klagenfurt • 7. Friihstiick Alois a.VVeitensfd. 1 — ? 15. Loschnigg Egon a. Wolfsberg 1 5 8. Kaiser Karl aus Wolfsberg 1 — . 16. Morak Paul aus Klagenfurt 50 Die mit fetten Lettern bezeichneten Schiller haben Vorzugs - Classe: die mit M. bezeichneten sind Zoglinge des furstbischoflichen Knaben - Seminars: „Marianum“. 5 82 17. Nitsche Victor aus Zeltweg in Steiermark.1 — 18. Perne Rudolf aus St. Jakob a. d. Strasse.1 — 19. Piko Josef aus Jaworje . . 1 — 20. Prandstatter Johann a. Ober- Drauburg.1 — 21. Prettner Johann aus Klein- Glodnitz.—■ — 22. Seheriau Engelbert a. Klagf. 1 — 23. Skubl Dominik a. Bleiburg 1 — 24. Stangl Johann aus Mossdorf — 60 25. Stark Friedrich aus Bregenz in Vorarlberg.. i 26. Stranig Franz aus Lind ob Sachsenburg.— 50 : 27. Thaller Josef aus Tainach . — 20 28. Weingartner Adolf a. Villach — — 29. “VVunder Adolf a. Rudolfswert in Krain. — — 30. Zier Karl aus Klagenfurt . •— — dazu von 2 ausgetr. Schiilern . — 90 __ Summa . 19 35 II. Classe. 1. Beran Franz aus Klagenfurt 1 — 2. Freiherr von Berg Ulrich aus Radkersburg in Steiermark . ■— 50 3. Borstner Heribert aus Graz in Steiermark.1 — 4. Brugger Ambros a. Reisaoh — 50 5 Elsasser Gottfried a. St. Veit — 20 6. Gasser Gregor a. Feldkirehen 1 — 7. Grassmayer Fr. a. Paternion 1 — 8. Hausser Karl a. Klausenburg in Siebenbiirgen.1 —■ 9. Hermann Josef a. Debreczin in Ungarn.— 50 10. Hock Johann aus Tbltschach- 11. Hofferer Arnold aus Gradaz in Krain.1 — 12. Hribernig Johann a. Tuzach 1 — 13. Hussa Richard a. Klagenfurt — 50 14. Huth Paul aus Volkermarkt 1 — 15. Jannach Friedrich a. Metnitz 1 — 16. Joos Alois aus Klagenfurt . — — 17. Kandolf Matli. a. Stockenboi — 20 18. Kern Josef aus Klagenfurt . — — 19. von Knapitseh Paul a. Klgf. 2 — 20. Koller Josef aus Gmiind . . 1 — 21. Kordon Fridolin aus Wien in Nieder-Oesterreich . . . — 50 22. Krainz Matliias a. Klagenft. 1 — 23. Kubik Hugo aus Ebenthal . 1 — 24. von Kiinell Emil aus Wien in Nieder-Oesterreich . . . — 20 25. Laure Josef aus Klagenfurt — — 26. Liendl Josef aus Maria-Saal — — 27. Lunzer Justus aus Olmiitz in Mahren.1 50 28. Markowitz Johann a. Klgnf. 1 — 29. Mayer Ferd. a. Glantschach — — 30. Mayr Martin aus Tragin bei Paternion.1 — 31. Meixner Oswald a. Landskron in Bohmen.1 — 32. Ritter v. Mor Franz a. Jičin in Bohmen.2 — 33. Oertl Rudolf a. Bruck a. d. M. in Steiermark ...... 1 — 34. Orasche Friedrich a. Ebenthal — — 35. Pardatscher Heinr. a. Klgf. 1 — 36. Pawek August a. Ebersdorf bei Bleiburg.1 30 37. Perkounig Josef aus Ferlach 1 — 38. Pliemitscher Rudolf a. Klgf. — 50 39. Podgorz Valent, a. St. Agnes bei Volkermarkt.— 70 40. Prosen Alexand. a. Viktring 1 — 41. Pucher Wilhelm a. Volkerm. — — 42. Ramusch Alois a. Klagenfurt 1 — 43. Ramusch Georg a. Klagnfrt. 1 — 44. Raschun Matli. a. Brenndorf 1 — 45. Rieder Constant. a. Millstatt — — 46. Rieder Johann aus Millstatt — — 47. Ruckgaber Rudolf a. Klagnf. 1 50 48. Schweiger Emil aus Triest im Kiistenland.— 50 49. Schsreiger Max a. Osegliano in Gorz.— — 50. Seeland Eugen aus Lolling . — 90 51. Starre Johann a. Eberndorf. — — 52. Spitzer Ernst a. Altenmarkt 1 — 53. StreinerPhilippa. Grades M. 1 — 54. Tiefenbaeher Jos.a.Birnbaum 1 — 55. Tscharmann Franz a. Eisen- kappel.— 50 56. Waldner Karl a. Grafendorf 1 — 57. WawruschkaGust. a.Mauthen — 50 58. Weiss Leopold aus Karlstift in Nieder-Oesterreich . . .- 59. Wewerka Ottokar a. Klagnf. —■ 50 60. Wuzella Albert a. Althofen. 1 —■ dazu von 1 ausgetr. Schiller . — 20 Summa . 42 70 83 III. Olasse. 1. Brandl Budolf a. Klagenfurt — — 2. Biittner Bobert aus ^Vien in Nieder-Oesterreich . . . . — 40 3. Ertl Bichard aus Klagenfurt — — 4. Fugger Eduard a. St. Marein im Lavantthale.•—■ — 5. G O l);ui z Alois a. Eisenkappel 1 — 6. Hassler Mathias a. Luggau M. 1 — 7. Herzele Gottf. a. Weitensfeld — 60 8. Hilpert Franz a. Bleiburg M. 1 — 9. Klimseh Bobert a. Ferlach M. 1 5 10. Komauer Edivin a. Klagnfrt. 1 — 11. LaggnerMathias a. Pussarnitz — ■— 12. Leopold Julius a. Klagenfurt 1 — 13. Mayerhoffer Franz a. Klgnf. — — 14. Mrack Bobert aus Hermagor — — 15. Okorn Friedr. a. Klagenfurt — 50 16. Payer Moritz a. Klagenfurt . 1 — 17. Picliler Georg aus Homberg 1 — 18. Pirker Gustav aus St. Veit . — — 19. Babitsch Michael a. Glainach 1 — 20. Bossbacker Josef a. Klagfrt. 1 — 21. Safron Budolf aus Perau bei Villach.1 — 22. Sehvveiger Vincenz aus Gorz im Kiistenland.— — \ 23. Seeger Eduard a. Klagenfurt 2 — ' 24. Six Paul aus St. Joliann zu Forst M.1 — / 25. Struger Josef aus Viktring . — ' 26. Tambor Josef aus St. Veit . 1 — 27. Tilly Karl aus Feldkirchen . 1 — \ 28. Vogel Karl aus Klagenfurt . 1 — ' 29. Wundsam Julius a. Marburg \ in Steiermark.— — I 1 30. Želiska Wilkelm aus Prevali 1 — > dazu von 1 ausgetr. Schiller . — 50 S _____ Summa . 20 5 IY. Olasse. 1. Czermak Josef a. Klagenfurt- 2. Ehleitner Josef aus Prevali 1 — j 3. Eibeck Boman a. Klagenft. M. 1 —■ ( 4. Hauser Karl aus Kotschach — — S 5. Heiser Anton a. Feldkirchen 1 — : 6. Hotschevar Emil a. Hiittenbg. 1 — 7. Hutter Otto aus Eibiswald in Steiermark.— — ‘ 8. Kainradl Albert a. Klagenfurt 2 — ) 9. Kaiser Hermann a. Tarnow , in Galizien.2 — ( 10. Kaschitz Heinrich aus Waid- mannsdorf.—• — ) 11. Keller Victor aus Wien in Nieder-Oesterreich .... 2 — ? 12. Korpnik Ludwig a. St. Martin bei Prebl.1 — ) 13. Krampi Josef aus Klagenfurt- s 14. Kreiner Josef a. Klagenfurt 1 — ) 15. Lemisch Otto aus St. Veit . 2 — ( 16. Lorenz Karl aus Wolfsegg in Ober-Oesterreich .... 1 — < 17. Mayer Heinrich a. Wolfsberg •—■ — 18. Nagel Emil aus Klagenfurt. — 50 19. Ogertschnig Stephan aus St. Martin am Ponfeld .... 1 — 20. Petritsch Friedrich aus St. Stephan bei Friesaeh . . . — — 21. Pichler Alex aus Spittal . . 1 — 22. Pichler Karl aus Spittal . 1 — 23. Ploelil Karl aus Althofen . 1 — 24. Poley Josef aus Glainach . 1 — 25. Kaffelsberger Oskar a. Prevali 1 — 26. Bauscher Bobert a. Klagnfrt. 2 — 27. Bauter Ernst aus Klagenfurt 1 — 28. Tkurnwald Josef aus Stich in Bohmen.1 — 29. Treiber Josef aus Faak M. . 1 — 30. Wasmer Josef aus Komotau in Bohmen. Summa . 26 50 V. Olasse. 1. Edler von Ehrfeld Hermann j 3. Fiedler Moriz aus Zelfrveg aus Klagenfurt.2 —■ ) in Steiermark.2 2. Edler von Ehrfeld Martin } 4. Fohr Hugo aus Klagenfurt . 1 — aus Klagenfurt.2 — ! 5. Hafner Ludw. a.KabensdorfM. 1 — 5 ' 84 G. Ritter v. Hauer Wilhelm aus Czakowa in Ungarn. ... . — — 7. Huber Friedrich aus Spittal 1 — 8. Jantsch Franz aus Neustadt in Bohmen.1 — 9. Kollmann Philipp a. Klagnf. 1 — 10. Kosmatseh Hermann a. Rei- chenau in Nieder-Oesterreich 1 — 11. Kovač Martin aus Leopolds- kirchen M.1 — 12. Mayer Adolf aus Wolfsberg — — 13. Matheusehitz Prirnus a. Eben- thal M.1 — 14. Maurer Josef aus Klagenfurt 1 —• 15. PirkorLudw. a. HorzendorfM. 1 — 16. Pogantsch Karl a AVolfsberg — 50 17. Praxmarer Rob. a. St. Paul 2 — 18. Rakesch Jos. a.EisenkappelM. 1 — 19. Rosa Franz aus St Mihaly in Ungarn.— — VI. 1. Bader Anton a. Klagenfurt M. 1 2. Dorflinger Ferd. a. St. Paul 1 — 3. Domenig Karl a. Foldkirchen — 50 4. Fehr Josef aus Lavamiind . 1 — 5. G-asser Josef aus Millstatt . 1 — 6. Gautsch Clemens a. Venedig in Italien.— 50 7. Glas Franz a. Klagenfurt . 1 — 8. Goseh Franz a. St. Katherein a. d. Laming in Steiermark — 50 9. Hobisch Joh. a. Strasshurg M 1 — 10. Jahoda Ferdinand aus Briinn in Mahren.1 — 11. Kielhauser Rupert a. Greifen- hurg.— 50 12. Kohler Max aus Graz in Steiermark.— — 13. Kraut Alois aus Feistritz hei Bleiburg.— — VIL 1. Anderivald Ludivig a. Ober- Vellach.1 — 2. Asslinger Michael a. Vellacli oh Villach M.1 — 3. AzelhuberHerm.a Lvmnd. M. 1 — 4. Raghofer Josef a. Neumarkt in Steiermark.1 — 20. Rottert Max aus Klagenfurt 1 — ) 21. von Schmidt-Zabierow Arthur aus Weinliaus bei AVien in Nieder-Oesterroich.5 — !j 22. Freiherr v. Teschenberg Her¬ mann a. AVien in K.-Oesterr. 2 — ’ 23. Thorsch Hugo aus Prag in Bohmen.— 24. Thurner Karl a. St. Veit . 1 — ■ 25. Trapp Lukas a. Gottesthal . 1 — ( 26. Edler v. Vest Hermann aus Klagenfurt ....... 2 — 27. AVinkler Simon a. Ferlach M. 1 — 28. Wirnig Fr. a. Ob.-Seeland M. 1 — ■ 29. Zupan Anton aus Lees in Krain.—- — dazu von 1 ausgetr. Schiller . — 50 Surama . 34 — Olasse. ( 14. Kraut Stephan aus Feistritz bei Bleiburg.— 50 J 15. Luggin Franz a. Klagenfurt 1 — 16. Mayr Georg aus Tragin . . — 50 17. Messiner Max aus Natz bei Brixen in Tirol.1 — 18 Plachky Karl a. Konigsfeld in Mahren.- 50 19. Pollinger Ignaz a. Millstadt- { 20. Rabitsch Hugo aus Graz in Steiermark.— 50 ; 21. Rader Franz aus Lavamiind — 50 > 22. Ritter von Rainer Wolfgang aus Klagenfurt.5 — 23. Rauseher Rudolf a. Klagnfrt. — 50 24. Tiefenthal Joh. a. Wolfsberg 1 — . . . .. . — . r .., —- Summc . 20 — Olasse, ; 5. Franki Silvester a. St. Johann bei Wolfsberg.1 — { 6. Freiherr v. Hauser Friedrich a. Wien in Nied.-Oesterreich 1 — 7. Hilpert Anton a. Bleiberg M 1 — ? 8. Huber Ambr. a. Bruck a. d. in Steiermark M.1 — 85 9. Karpf Mathias aus Dobrova 1 — 10 Kulterer Karl aus Thon bei Grafenstein.1 — 11. Lechner Mathias a. O.-Vellacli — 50 12. Lemisch Arthur a. St. Yeit . 2 — 13. Ritter v. Mačk Rudolf aus Moosburg.— 50 14. Mayer Josef aus Millstadt . 1 •—• 15. Merlin Johanu a. Klagenfurt 2 — 16. Ogris Joh a. Drabunatschaeh M. ! — 17. Rieder Alexander a. Bleiburg 1 —■ 18. Rossbacher Josef a. Kotschach — — VIII. \ 19. Rossbacher Karl a. Klagnfrt. 1 — !; 20. Rumbold Alois aus Holzgau in Tirol.— 50 J 21. Sortsch Josef aus Wolfsberg 1 — 22. Treiber Franz aus Faak M. . 1 — 23. Tschebull Aurel aus Rann in Steiermark.— 40 Ji 24. Umfahrer Max aus St. Paul — 50 ( 25. Edler v. Webenau Josef aus Kronau in Krain.. Summa . 22 40 Glasse. 1. Bretterklieber Karl a. Graz in Steiermark.1 2. Habernig Josef aus Gmiind 1 3. Henglmiiller Josef aus Wien in Nieder-Oesterreieh , . . 1 4. Holenia Giinther a. Klagnfrt. 4 5. Hussa Josef a. Volkermarkt 1 6. Johannsen Adolf aus Pettau in Steiermark.1 7. Edler v. Kleinmayr Ferdin. aus Klagenfurt.1 8. KucharzOthm.a.WolfsbergM. 1 9. Luggin Johann a. Klagenfrt. 1 10. Martinz Fried. a. Wolfsberg 1 11. Mathe Victor a. Klagenfurt . 1 12. Ritter von Metnitz Gustav aus Rain bei Grafenstein . 1 50 50 13. Raday Franz aus Marburg in Steiermark.1 — 14. Ritter v. Rainer Johann aus Klagenfurt.4 ■—- 15. Ritzinger Dominik a. Deutseh- Griffen.1 — IG. Rizzeti Ritter v. Monte-Trbuk Alexander aus Klagenfurt . — 50 17. Samek Paul aus Klagenfurt 1 —■ 18. Schreinor Josefa.WolfsbergM. 1 — 19. Sibtenberger Joh. a. Klagenf. 1 — 20. StopperFior. a.TultschniggM.. 1 — 21. Treffner Gregor a. Tigering 1 — 22. Tschemer Simon a. O.-Ferlach 1 — Summa . 28 50 Die angefiihrten Betrage sind in den Unterstutzungs -Verein gezablt worden. XII. Maturitats-Prufungen im Jalire 1880. a) Sominertermin. Dieselben wurden vom 13. bis 17. Juli unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Landes - Schulinspectors, Dr. Johann Zindler, abgehalten. Der Priifung unterzogen sich 24 offentliche Schiller und 1 Externer. Vor und ivahrend der miindlichen Priifung traten 2 Schiiler zuriick; von den iibrigen Schiilern wurden fiir reif mit Auszeichnung erklart 4, darunter der Externe - Schiller, ein Zeugnis der Reife erhielten 14, die Priifung aus einem Gegenstande nach 2 Monaten zu wiederholen hatten 3, reprobirt aul 1 Jahr wurden 3 Schiiler. Ib) Herlbsttermin. Von den drei Schiilern, welche nach zwei Monaten eine Wiederholungs- Priifung aus je einem Gegenstande abzulegen hatten, ist einer nicht ersehienen, einer wurde fiir reif erklart, der dritte wurde auf ein halbes Jahr reprobirfc. In diesem Termine legten auch zwei friiher offentlicho Schiiler, deren Namen aber wegen ungerechtfertigten Wegbleibens vom Unterrichte aus dem Cataloge gestrichen worden waren, mit Erlaubnis des hohen k. k. Landesschulrathes als offentliche Schiller die Maturitatspriifung ab. Einer derselben \vnrde fiir reif erklart, der andere auf ein halhes Jahr reprobirt. Es erhielten somit Ein Zeugnis der Reif e mit Auszeichnung: 1. Koller Johann aus Gmiind. 2. Krainz Josef aus Hermannstadt in Siebenbiirgen. 3. Mitteregger Max aus Klagenfurt (Externer-Schiiler.) 4. Visconti Guido aus Laibaeh in Krain. Fiir reif murden erklart: 1. Bauer Friedrich aus Tressdorf. 2. Hoefferer Johann aus Villach. 3. Jandl Josef aus Klein St. Veit. 4. Kuess Franz aus Keutschach. 5. Kuttnig Josef aus Kain bei Gurnitz. 6. Lemisch Josef aus St. Veit. 7. Merk Ludwig aus Graz in Steiermark. 8. Mosser Mathias aus Lind ob Sachsenburg. 9. Nauerschnik Gregor aus Nauerschnikgupf, 10. Pascolotti Carl aus Zayer in Krain. 11. Purtscher Meinhard aus Hollenstein in Niederosterreieh. 12. Kolf Carl aus Laibaeh in Krain. 13. Edler von Kosthorn Arthur aus Wien. 15. Schaffer Johann aus Tseherniheim. 15. Strauss Johann aus Klagenfurt. 16. Tarmann Josef aus Klagenfurt. Das Kesultat der diesjahrigen Maturitatspriifung wird, da die miind- liche Priifung erst am 18. Juli beginnt, im nachsten Programme verSftent- licht werden. XIII. Classifications-Abschluss Ende des Schuljahres 1881 . XIV. Kundraachung betreffs der Aufnahme. Das neue Schuljahr beginnt am 16. September mit dem iiblichen Festgottesdienste um 8 Uhr Friih. Neu eintretende Schiller oder solche, welche eine Aufnahmspriifung zu machen haben, habeu sich am 13. und 14. September iu der Directionskanzlei in der Zeit von 9 bis 12 Uhr zu melden. Schiller, welche im Vorjahre der Austalt angehort haben, konnen sich auch am 15. September in den gleichen Stunden melden. Neu eintretende Schiller des Unter - Gjmnasiums haben in Begleitung ihrer Eltern oder des verantwortlichen Aufsehers zu erscheinen und, wenn sie nicht in die erste Classe eintreten oder wenn sie diese repetiren, ihr Gymnasial-Studien-Zeugnis vorzulegen. 88 Schuler, welche in die erste Classe von der Volksschule iibertreten, haben ihr Tauf- oder Geburtszeugnis vorzuweisen, da sie sich iiber die bereits erfolgte oder im folgenden Vierteljahre stattfindende Zuriicklegung des 9. Lebensjahres auszuweisen baben. Auch haben Schiller, welche eine offentliche Volksschule besucht haben, ein Frequeutations-Zeugnis vorzuweisen, in welchem die Noten ans der Eeligionslehre, der Unterrichtssprache nnd dem Ecchnen verzeichnet sind. Diese haben sich auch einer Aufnahmspriifiing zu unterziehen, welche Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen Sprache, Fertigkeit im Analysiren einfach bekleideter Satze, Bekanntschaft mit den Eegeln der Ortkographie und Interpunction, sowie richtige Anwendung derselben beim Dictando-Schreiben und Uebung in den vier Eechnungsarten mit ganzen Zahlen auszuiveisen hat. Aus der Eeligionslehre wird die Kenntnis des Katechismus, soweit er in der 4. Classe gelehrt wird, verlangt. Gemass dem Organisations-Entwurf muss die Direction darauf himveisen, dass Schuler, deren Domicil einem audern Gymnasium naher gelegen ist, bei drohender Ueberfiillung diesem zugewiesen werden konnen. ■ Jeder neu eintretende Schiller hat die Aufnahmsgebiihr von 2 fl. 10 kr., 1 fl. Lehrmittelbeitrag und 1 fl. fiir die Schiiler- bibliothek bei der Anmeldung zu entrichten, im Ganzen also 4 fl. 10 kr. Den Lehrmittel- und Schtilerbibliotheksbeitrag haben auch die bisherigen Schuler zu zahlen. Diirftige Schiller konnen vom Lehrkorper die Nachsicht des Beitrages fiir die Schiilerbibliothek erhalten und bekommen dann denselben zuriick. -wv/\syv \a- Beriehtigung: Seite 75 soli heissen: Kassarest vom Jahre 1880/81 . . . 473 fl. 28 kr. Aotivforderungen .611 „ 36 „ Sparkassa-Einlagen. 3859 „ 69 „ Inventar.24 „ 20 „ « 5 *