Nr. 213 Dienstllff, 18, September 1917. 136. Jahrgang Mbllcher Mung « Ü, halb>ci!,l!g 11 li. ^iil di^ ^»st,U»!>g i»s hau« gan^jähliq » ^. - Kns,rtton»g»büh«". Mr lle, g.öfzere v>r Zeile l2 k; bri üsicien Wirbtrholungrn per ^jeilt « k. Die »iiaibacher ^e,t,^^, ^H^„, .z^üch mit «utnaliml dei 3onn- und sssilllllgt. Die A»«iniftr«tt«» befinde« sich Millo«i<':straf>e vlr, 1«^ l>ir «»>»!»««, Milloilöftraße Nr, 1«. bpirchstunbi'n der «edaOil)» von « bi« lv Ubr liuimiua«.'. U»!ra!,l?ei!l' Ärieie werben nicht »ngtnommrn, Manujlriple nicht zurültgeftell». Gelephon Hlr. der Nedaktisn 52. Amtlicher Geil. Auf Allerhöchste Anordnung wird für weiland Ihre Majestät Eleonore Königin der Bulgaren die Hoftrauer von Montag, den 17. September 1017 angefangen durch vierzehn Tage mit folgender Abwechsluug getragen, und zwar vom 17. bis einschließlich 24. September die tiefe und vom 25. bis einschließlich 30. September die mindere Trauer. Den 15. Seutember 19l7iv»rdc in der Hof- und Staats, dmickerei das I.XXXV1I, und X(_!III. Stück der kroatischen, das «XI>IV., (^XI.VII. und (^XI.IX. Sliut dcr döhiüischm AuSgadc de« NcichSgesetzblatlei! des Jahrgangs 1917 uuSgegebcn und versendet. Den 16. September 1917 wurde i„ der Hof- „üd Staats, druckerci dns <^t.XV11. Stück deS Neichsne. d. die feierliche Eröffnung der unler dem Protektorate Ihrer t. und l. Majestät der Kaiserin u. Königin stehenden sicvcn-bürgischen Kriegsausstellung auf der Margarcthcu-Inscl stall, deren Rcinerträgnis zu Gunsten der durch den Einbruch der Rumänen betroffenen Ort-schaften Siebenbürgens bestimmt ist. Um 5 Uhr nachmittags erschieu Frau Erzherzogin Auguste, um iu Vertretung der Allerhöchsten Protektorin die Eröffnung der Ausstellung vorzunehmen. Die Frau Erzherzogin wurde mit stürmifchen Eljenrufen al-llainiert.'Houvediniuister Baron Szunnay richtete 'au Ihre l. uud l. Hoheit eine Begrüßungsansprache, »vorauf die Frau Erzherzogin im Namen der Allerhöchsten Protektorin die Ausstellung für eröffnet er-i klärte. Das Wolff-Bureau ineldet: Die wirtschaftlichen' Vereine des Eaar-Rcvicrs und Lothringens richte-! leil «nil Rücksicht aus den Versuch des amerikanischen' Präsidenten, iu sciuer Antwortnote au den Papst! einen Mil zwischen das deutsche Voll und feinen^ Baiser zu treiben, au Kaiser Wilhelm ein Huldig gungstelegramm, worauf folgende Erwiderung vom Baiser eintraf: Südwestliche Gruppe des Vereines deutscher Eisen- und Stahlindustricller Saarbrücken. Alleu au dem Huldigungsgruß beteiligten Körperschaften der Schwerindustrie meineu herzlichen Taut für die energische Zurückweisung des freventlichen Versuches, das deutsche Voll vou seinem Kaiser und seiner Regierung zu nennen und die Wurzel feiner uuüberwiudlichen Kraft zu untergraben. Treue um Treue, das ist der feste Stoff, aus dem das u< zer- re if'.bare Band zwischen Deutschlands Fürsten und Völkern von altersher besteht. Baiser und Reich, das ist die Parole, womit Deutschland seine iu ichiv rem Riugeu erkämpfte Freiheit uud Machtstellung sieg-reich mit Gut und Blut verteidigen wird gegen jeden feindlichen Augriff, möge er mit Waffe iqewult oder Verleumdung und Hinterlist geführt werden. ! Gezeichnet: Wilhelm 1. ". Das Wolff-Bureau ineldet: Die Aussagen oon drei im Luftkampfe abgeschobenen englischen ^lic-geroffizieren geben zum erstenmal ein authentisches Bild von den ungeheuren Verwüstungen, welche die i deutschen Luftangriffs aus London hervorriefen. Von ^ dem Angriff der deutschen Gros'.lampfslugzeuge Mitte Juli erzählen sie, das; eine Bombe in das Hauptteleglaphenamt einfiel, und dort gewaltige > Zerstörungen verursachte. Höchst empfindlich war auch dcr Schaden, der durch einen Treffer, in die ! Bank von England angerichtet wurde. Die Regie-! rung ergriff fofon strenge Abspcrrmns'.nahmen. so ! das; die Öffentlichkeit keine Einzelheiten erfuhr. Be-^ fonders gewaltig waren die Verluste in Ramsgate. ! Hier wurde eine grof',c Anzahl von Soldaten gelölet, deren Namen nicht in die Verlustliste aup genommen sind. ! Das Wolff-Bureau meldet unter dem 1 l;. d. M.: < Eine Enthüllung, die vor allem in Holland das ^ größte Aufsehen erregen wird, hat ein englischer Os- , fizier, der am li. Eepten^ber bei Merckem von den Deutscheu gefangen genommen wurde, gemacht. Er , sagte: Falls England bis zum Frühjahr die deui- ! schen U-Vootshäfen nicht erobert hat, würde es einen gewaltsamen Turchmarsch durch Holland versuchen. Die Nachrillit wird durch die sich immer wieder- Feuilleton. Der letzte Herr Wagen. Eine Erzählung ans Altlram von Robert K astn er. (Fortsetzung.) Einen Gegensatz zu Herrn Jakob bildete der Augustinerprior Earolus. Gleich dem Spiritual aus Sittich trug er den schwarzen, silberverbrämten Levilenrock, d.eun beide hallen deim Toteuaime assistiert. Klein und hager und abgezehrt von Kasteiungen und Nachtwachen, glich er einem Kranteu, den es selbst im Sonueuschein fröstelte. Unstet und flackernd schweifte oft sein duntles Auge auf kurze Zeit unter deu mürrischen Brauen hervor. Doch meist schlug er es bcscheidentlich zu Boden, wie es einem Vctieliuöltche zukam. Seme mageren Finger um-llmnuierten das Gebetbuch, als wollten sie es nie und nimmer loslassen. KlaPPerud schlurften seine ichlvereu Saudalen über deu Estrich. Hinler diesen dreien kam der Sarg, behangeu wit silbkgesticktem, schwarzem Bahrtuch, uud hinter ihm schritt Herr Georg Wagen, des Verstorbenen Aruder. Der Freiherr war ein kleiner, wohlbeleibter Herr, schon über die sechzig hinaus. Trotz seiuer Jahre zierte'uoch dichtes, nach spanischer Sitte kurz geschorenes graues Haar feinen Scheitel. Die Stirne war hoch und zurücktretend. Fast in gleicher Linie mit dieser halle sich die dem Geschlechle oer Wageu eigentümliche ^ase mit zuuehmeudem Alter noch starker entwickelt. Kiuu und Wangen umrahmte ein kurzer, fpauischer Spitzbart. Unter dem rechten Auge aber fast au der Wange eine große haarige Warze, die dem ohnehin strengen Gesicht ein groteskes Aus- schen verlieh. Den 'Hals umschloß eine gefältelte, weite, weiße brause. Der Xtörper, den sein Besitzrr,! während er mit kleinen Schritten dahinging, starkl von einem Bein auf das andere wiegte, stak iu einem, Festkleid von schwarzem Sammet. An der Seite hing ihm ein Degen, und das Barett mit wehender Feder trug Herr Wagen in der Hand. Links vom Frcihcrrn ging ein junger, etwa fünf-! undzwanzigjähriger Mann, der, obschon höfisch ge-' kleidet, leinen Degen lrug. Fast bartlos sah sein Antlw mit dem halbgeschlosscnen Auge in die Welt;! Müdigkeit, Leidenschaften, aber auch allerlei Laster blickten aus den frühzeitig verfallenen Zügen. Das war Ehristoph Poganitzei, ein Bastardsohn des toten Herrn Ehristoph Wagen, deu diesem eines Unterlauen Tochter geboren. Aber uachdem bald nach seiner Geburt ihm die Mutter weggestorben, nahm man ihn auf das Schloß, wo er von Vater und Oheim wie ein legitimes Kind gehalten ward. Schlecht jedoch lohnte der ^unge feine Wohltäter, legte, älter geworden, oft böse Anlagen bloß, und die'beiden Alten hatten ,hr schweres Kreuz mit ihm. , . .,, . . Iu, Traucrgefolgc schritten noch vlrl Edelleute aussah und fern, die gekoiymen waren, dem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Viel belaunte und be-rühmte Ramcn fanden sich darunter, wovon manche noch heutigentages blühen, andere aber nur mehr der Geschichle angehören. Augenzwinkernd vor dem grellen Mittugsson-ncnsche'in/verließen sie allmählich die Kirche nnd waudien sich der Grabstätte zu. . Rochmals segnete Herr ^alob den Leichnam ein, dann sank dieser in die Grube, die luapp an der Kirche zugerichtet war. Hohe in die Mauer eingefügte Tafeln aus gelbem und schwarzem Marmor, dcr in des Schlosses Nähe gebrochen wurde, worauf stehende oder kuieude geharnischte Gestalten mit gefalteten Hsiudl'u abgebildet waren, bezeugten durch Inschriften, daß hier fchon mehrere deren Wagen vou Wageusberg ihre Ruhestätte gefunden. Die Denkmäler sind, obschon vom Regen und Frost ar« verwittert, noch heute zu schauen. Sie zeigen das Wappen der Wagen mit den drei Sicheln. Dir Legenden aber, wie dieser oder jener wuhledle Herr im Kampf mit dem Erbfeind fein rühmlich Eude'gesunden oder nach gottseligem Leben sanft nn Herrn entschlafen, entschleiern sich auch dem kundigen Auge nur schwer.. Bald waren die letzten Zeremonien beendet und allgemach leerte sich der Kirchhof, nachdem jeder seine drei Schaufelchen Erde auf die Totenlade geworfen. Das Landvolt war foforl, nachdem die letzten Gebete gesprochen, mit mehr oder minder lärmender Hast hinaus auf den Kirchplntz geeilt, deu beim Verlassen der Stätte die Edelleute ourchlreuzen muß-ten. Eine alte Sitte gebot den Hinterbliebenen des Toten beim Heimweg vom Gottesacker Almosen zu spenden, und da galt es, rechtzeitig zur Stelle sein. Die Gäste verabschiedeten sich voneiuander und bestiegen ihre Rosse. Manche, um sof.nt heimzurci-ten, die Verwandten aber uud jene, die dem freihen-lichen Hause näher standen, um mit Herrn Wagen hinanf auf Schloß Vagensbcrg zu ziehen und dem Totenmnhle beizuwohnen. Prior Earolus und der niedere Klerus schritten zu Fuß, während indessen für deu Abt eine Sänfte bereitstand. Obzwnr sicher im Sattel, fürchtete er den sommerlichen Sonnenbrand auf dem Pfade zur Höhe. Auch hatte er schon -heute morgens einige Stunden zu Pferde verbracht und wollte gegen deu Abend zu Pferde noch heim. (Fortsetzung fckgt.) «aibacher Zeitung Nr. 213________________ 1332 ______ 18 September IUI7 holenden englischen Verletzungen der hoüälldischen Neutralität durch das Eindringen in das Hoheitö-qebiet an der Küste, durch Abwerfen von englischen Fliegerbomben aus die holländischen Städte wirksam unterstrichen. Weilers gab der Offizier an, daß , an ill England mehr und mehr die grosse Turchbruchs-schlacht als ausgesprochen? Niederlage ansehe und einen Durchbruch in Flandern nicht mehr für möglich halte. Die inneren Verhältnisse Englands, die durch die deutschen U-Vome bedrohlicher würden, ließen eine längere Hinziehung des Krieges nicht mehr zu, da man der Arbeiterschaft nicht mehr sicher sei. Tas Nolff-Vurean meldet unter dem 10. d. M.: Neue U-Booterfolge: Im Atlantischen Ozean, in der Biscaya und in der Nordsee sind durch unsere U-Voote wieder 4 Tampfcr und 1 Segler mit ^;.00<) Bruitoregistertonnen versenkt worden; darunter der bewaffnete englische Dampfer „Malta" (7>tt4 Tonnen) und „Rosnoke" (Z55)') Tonnen) mit Stückgut-ladung. Eine U-Vootfalle in der Gestalt eines drei-mastigen Schoners, die mit zwei Geschützen bewaffnet war und unter schwedischer Flagge fuhr, ist vom Dampfer „Nosnoke" gefangen genominen worden. l'Iber die Porssänge in Rußland liegen folgende Nachrichten vor: Die Petersburger Agentur berichtet vom 15. d.: Die, wie bereits gemeldet, gestern vom Arbeiter- und Soldatenrat mitz 279 gegen 115 Stimmen angenommene marimalistische Resolution erzielte diese Mehrheil nur infolge der Abwesenheit der meisten Soloatendelcgiert^n. Infolgedessen trat der Arbeiter- und Soldatenrat zu einer neuerlichen Sitzung zusammen, drr diesmal vollzählig besucht war und verwarf mit erdrückender Mehrheit die ob-genannte marimalistischc Resolution, wogegen folgende minimalistische Resolution angenommen wurde: I.) Sofort eine allgemeine Konferenz der gesamten organisierten Demokratie zur Lösung der Frage einer Verfassung einzuberufen, die das Land bis zur verfassunggebenden Versammlung führen kann. 2.) Vis zur Einberufung der genannten Konferenz bleibt die gegenwärtige Regierung nn Amt, indem sie in enger Verbindung mit der revolutionären Demokratie arbeitet, die aufgefordert wird, der Regierung die nachdrückliche Unterstützung zu leihen. Z.) Die Regierung muß, indem sie Ordnungsmaßnahmen ergreift, in engem Einvernehmen mit dem revolutionären Sicherheitslomitee vorgehen. Am Schlüsse der Sitzung teilte der Vorsitzende Tscheidse mit, daß die betreffende demolratische Konferenz längstens am ?5. September in Petersburg stattfinden werde. — Die politische Vcrwalttn.g des Krieg5ministeriums hat ein Regulativ, betreffend die Militärlommissärc und die militärischen Organisationen in der Armee, erlassen. Danach sind die Militärkommissäre Organe der Disziplin auf der Grundlage der demokratischen und revolutionären Grundsätze. Das Regulativ sieht einen obersten Mi-litärkommissär für alle Armeen vor, der seinen Sitz im Hauptquartier hat, sowie besondere Kommissäre für die verschiedenen militärischen Einheiten. Nas die militärischen Organisationen betrifft, die das gesamte Politische Leben der betreffenden militärischen Einheiten zu leiten haben, wird für dieselben der Grundsatz des allgemeinen Wahlrechtes zur Anwendung gelangen. — Die drei Zimmerwald gegnerischen sozialistischen Plätter „Volsa Naroda", das Organ der revolutionären Sozialisten, ,.Iedin-stvo", das Blatt Plehanovs, „Narodovc Elovo", das Organ der sozialistischen und Arbeiterpartei, haben mit Bezug auf das Vorgehen Kornilovs cil.e Kundmachung veröffentlicht, worin sie die Bevölke' rung Rußlands auffordern, die Regierung in ihrem Kampfe siegen konterrevolutionäre und anarch-st ich»' Elemente zu unterstützen und mit ganzer S.-el^ dafür einzutreten, daß ein wirtschaftlicher Zusa.n.ien-bruch vermieden werde. Ihr dürft nicht, so keißt (Z in der Kundmachung, der Regierung durch Verbreitung trügerischer Theorien über die internationale Brüderlichkeit der Arbeiter die Hände binden. Rußland werde entweder zugrunde gehen oder zähe den Krieg an der Seite seiner Verbündeten fortsetzen müssen. Wir appellieren an die Nation, sich um die Regierung und die Verteidigung der Revolution zu scharen, um den äußeren Feind endgültig zu be,ie-gen. - „Birxevija Vjedomosti" schreibt: Für die Vereinigung des höchsten Oberbefehles und der höchsten Ttaatsleitung in einer Person war oie Erwägung maßgebend,' daß das Vertrauen der Soldaten zum Oberbefehl wieder gewonnen und die Nieder' holung des Falles Kornilov ein für allemal unmöglich gemacht werden müsse. Nach linksstehenden Zeitungen sieht es aus, als ob die Kadetten lebhaft wünschen, in der Negierung vertreten zu sein, stießen aber auf bestimmten Widerstand von Linksstehenden. — Das Reuter-Bureau meldet: Die Mann- schaft von Petro-Pavlovsk hat in Helsingsors vier, Offiziere, die sich weigerten, dem Befehl der örtlichen! demokratischen Versammlung zu gehorchen und das Treugelöbniv gegenüber der vorläufigen Regierung zu unterzeichnen, erschossen. Das Rcvolutionstomi-tee in Helsingfors und der Marineminister haben an die Flotte Aufrufe gerichtet, worin solche Gewalttaten mißbilligt werden. Der bulgarische (heneralstab meldet vom 15). d.: Mazedonische Front: Schwaches Etörungsfeuer an einigen Frontabschnitten. Auf dem Dobro polje wurde eine serbische Ertundungsabtcilung, die vorzurücken versuchte, in unserem Feuer niedergemäht. Auf dem rechten Vardar-Ufer bei Al^at lebhafter Feuerwechsel zwischen vorgeschobenen Einheiten. An der unteren Struma bei der Brücke von Orliat wurde eine englische Infanteriegruppe im Handgemenge zurückgeworfen, wobei sie blutige Verluste erlitt. — Rumänische Front: Von Mahmudia bis Tuleea spärliches Artillericfeuer. Wie die Agence Havas unter dem U!. d. M. aus Lissabon meldet, ist der Ausstand der Post- und Telegraphenbeamten beendet. „Petit Parisien" berichtet aus Ncwyork: Die Angabe Schwedens, daß die Aktion des Grafen Lnr.-burq derjenigen der amerikanischen Diplomatie bei Benützung der, schwedischen Drähte im Veriehr mit der Türlei gleichkomme, ist nicht zutreffend. Amerika handelte damals im Namen der Neutralen als neutraler Staat. Die Enthüllung des Komplottes hat für die Alliierten einen doppelten Vorteil: Erstens, eine Warnung für alle anderen nordeuropäischen Neutralen zu seiu, die die Mittelmächte zu begünstigen versuchen, und zweitens, Schwedens Einfluß auf die Neutralen zu verringern und Schwedens Tätigkeit zunichte zu machen, die diese bei der spanischen, schweizerischen und holländischen Regierung entwickelt, um eine Konferenzliga der Neutralen gegen die amerikanische Ralionierungspolitil auf wirtschaftlichem Gebiete zu bilden. — Das Reuter-Bureau meldet: Der deutsche Gesandte in Mento, von Eckardt, hat eine Erklärung veröffentlicht, in der er alles ableugnet, was mit der Washingtoner Enthüllung in Verbindung steht. — Aus Stockholm wird gemeldet: Infolge gewisser in einem Telegramm des Washingtoner Korrespondenten oer „Associated Preß" enthaltenen Erklärungen ist dc>s „SvenSka Telegram Byran" ermächtigt folg ndes zu erklären: Als der amerikanische Gesandte in Stockholm die Beförderung von Telegrammen für 5i'cch-nung der Vereinigten Staaten erbat, erklärte sich der Minister des Äußern bereit, diesem Wunsche Rechnung zu tragen, ohne Bedingungen zu stellen. Aus Praktischen Gründeil ersuchte das Ministerium in einem Brief vom 1. Mai N117 die Gesandtschaft der Vereinigten Staaten, daß die Telegramme stets in französischer Sprache abgefaßt seien. Von schwedischer Seite ist niemals gesagt'worden, daß die seitens der amerikanischen Gesandtschaft in Siockholm zur Beförderung übergcbcncn Telegramme in amerikanischen Ehriffren abgefaßt waren. Anderseits sind die für das Staatsdepartement bestimmten Telegramme zu wiederholten Gelegenheiten in ameri-rikanischen Ehiffren abgefaßt waren. Andererseits in Konstantinopel dem Ministerium des Äußern gesendet worden, um der amerikanischen Gesandtschaft in Stockholm Übergebell zu werden, und zwar während der Zeit, wo Schweden mit der Wahrung der amerikanischen Interessen in der Türkei betraut war. Aus den eingegangenen Inforinationen ergibt sich, daß man gleichwohl, da die Chiffren dem schwedischen Gesandten in Konstantinoftel übergeben worden war, die Möglichkeit der Kontrolle hatte, obwohl man im Vertrauen aus die Loyalität der amerikanischen Funktionäre, denen die Ehiffrierung anvertraut war, auf der schwedischen Gesandtschaft in Konstantinopel nicht immer die Kontrolle ausübte. Was endlich die Beförderung von Briefen nach der Türkei für amerikanische Rechnung anlangt, hat der amerikanische Gesandte in Stockholm um die Beförderung der Sendungen nach der Türkei ersucht, welchem Verlangen gleichfalls Rechnung getragen wurde. Einer Washingtoner Meldung zufolge wird die gesamte Zuckcrindustrie der Vereinigten Ttaaten unter die Kontrolle der Regierung gestellt. — Das Reuter-Bureau meldet aus Washington: Der Senat hat einstimmig die Kriegstreoilvorlage angenommen, die zu der Ausgabe von Bons in der Höhe von 11.53tt Millionen Dollar ermächtigt. Aus Ncwyork meldet die Petersburger Telegraphenagentur: Nach Telegrammen aus Washington beabsichtigt Japan bei der Beurteilung der Frage bezüglich seiner stärkeren Veteilissunss am Kries, nicht irgendwelche besonderen Bedingungen zu stellen. Was Kiautschau anbelangt, ist Japan der Ansicht, oaß diese Frage nicht Gegenstand von Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten sein könne, sondern vor die Friedenskonferenz gehöre. Überhaupt betrachte Japan die Frage, betreffend seine Absichten bezüglich China, als nicht diskutable vor Beendigung des Krieges. Das gleiche gilt auch bezüglich des Schicksals der deutschen Inseln im Stillen Ozean, die Japan besetzt hält. Lokal- und Provinzial-Nachnchten. Der Krieqslaffee. AIs die Entente mit Hilfe, der Seeblockade die ^cn-tralmächte a,nf ungefährlichere Weise mürbe machen wollte, als durch die minder verlä'ßlien Ländern eingeführten Waren erwuchs uns die Aufgabe, mit den noch vorliandenen Beständen an Kaffee aufs äußerste zu sparen und sie durch entsprecl)endc Zusähe zu strecken. Das Amt für Voltsernälnnng. das die Schwierigkeiten, die sich gerade der Herstellung eines nahezu uollloer-tigen Kaffee-Ersatzes entgegenstellten, nicht vcrlanntc, nab den Auftrag, Ve-rsuche zur Herstellung einer Knegstaffee-»lischung Hu macl>en, bei der die noch vorhandenen Kaffec-Vorräte so verwendet werden sollten,, dai.; s,e anf längere ^eit Humus den, Genuß von wirtlichem Knffee sichern soll, ten. Dic einfach Beimengung von Surrogaten erwies sich hiebei als unmöglich, lveil sie durch den Qlgchalt des Kaffees schon nach kurzer Zeit litten und die a,anze Mischung einer raschen Verschlechterung, ja sogar dein Verderben ausgeseht war. Nnch vielfachen Versuchen gelangte man in Anlehnung an ein altes schweizerisches Rezept zur Ver-lvendnng von karalnolisiierrom Zucker. Das Ergebnis war eine wirtlich befriedigende Mischung von, 80 Prozent tara-melisiertem Rohzucker, 10 Prozent Rübenmehl und >0 Prozent Kaffee. Tie Einführung dieser Mischling empfahl iich um so mehr, als das Mitglied des Fachtomitees im Amte für Vollsernährung, Direktor Isidor Pollal, dcr Instenicur und Chemiker ist, ein von ihm erfundenes Verfahren anmeldete, nach welchem es möglich sei, die bei der bisherigen Art der Karamelisierung eingetretene Schwendung von durchschnittlich ^5 vis 40 Prozent auf 10 bis Uj Prozent hcrabzudrückcn. Stellte», sich der Herstellung dieser für geeignet befundenen Kaffeemischung schon Schwierigkeiten entgegen, ,veil dic Einrichtungen der für die Herstellung des Kr,enslaffees > hauptsächlich, ja fast ausschließlich in Frage kommenden ! Kanditenfabriken keineswegs für eine Masse ncrzeugnng ! ausreichten, so bewirkte, die Annuendung des Pollatschen l Verfahrens eine neuerliche Verzögerung, weil dieses eine völlige Neuerung darstellte, für die leine dcr in Österreich bestehenden Unternehmungen die erforderlichen Einrichtungen besaß. Die entsprechende Auogestaltung dcr Betriebe gestaltete! sich jedoch trotz aller Bemühung sehr schwierig, weil es Mischung im vollen Gange, über Auftmg des Amtes für Voltsernährung wurden mit 1U österreichischen Fabriton Verträsie auf Liefernng von zunächst crweise so gehoben lverdcn, daß alle in dieser Ver-brauchsperwde ausgegebenen Kaffectarten ihre Einlösung finden.Während die Konsumcntcnorssanisationen direkt be« liefert weiden, erhalten die Nichtorganisierten Verbraucher die Kriegstaffeemischung gegen Abgabe der KaffeeÜarte im Wege des freien Handels. Jede, BezirlslMlptmannschaft. respektive jede Stadtverlualtnng erhält auf Grundlage ihrer, Vevölferungsziffer vorerst ein Qnantmn, das einer Drit« telbelieserung entspricht. Diese wurde probciveise gewählt, da infolge der Erzellgnngsschwierigteitcn noch immer nur lxschränlte Qimntitäten zur Verfügung stehen und die erforderlichen Erfahrungen hinsichtlich dcr in jedem'einzel» neu politischen Bezicl vorhandenen Nichtorganisierten Ver« brancljer iwch fehlen. Es sind jedoch alle Vorkehrungen go troffen, um auch in dieser Hinsicht allem Mange.1 abzuhelfen. Ts)l) Kilogramm Kricgskaffeemischung, lvo« mit auf Grund der Kopfquolc von ein Viertellilogramm Ä> Millionen, Konsumenten! beteilt werden können, für. dio Laibacher Zeitung Nr. 213 1333 18. September 1917 laufende Verbrauchspcriodc vorhanden sind, können auch ellva notwendige Velicferungsforretturcn naclMholt lver° den,, so das; die volle Einlösung aller derzeit gültigen .Uaffeelartcn gc!v, Kaffee und noch dazu einen der Gesundheil loci! be-kömnilick^cren, Kaffee trinlcn. — (.^riesssauszeichnuna) Seine Majestät dcr K aiser hat dem Oberstleutnant des Ech vcren Feldartilleriereginients Nr. 7 Milan Ritter V l e i-w eis - Tr st en i >> ti das Ritterkreuz des Leopold-Ordens mit dcr D'iegsdetoration und den Scliwer-tcrn verliehen. — (^liesssauszeichnungcn.) Seine Majestät der >l a i s e r hat dein Oberstleutnant des IR 17 Adolf Ritter von M e t n i h den Orden der Eiserncn Krcnc 'l. Kl. mil der Kriegsdekoration und den Schwertern; den Oberleutnanten Franz Ä apus 'x's FH!ii Nr. 2^ und Adolf Löschnig des GcbSchR ^ l,ei der Fliegerlompanie 25) sowie dem Ncservcleutiant des IN l? Franz K v a s das Militärverdienstl.'.'uz >l. Kl. mit der Kriegsockoration und den Sch o.'r-tern; dem Oberlentnant a. D. ^udloig Geifer, Leiter der Konservenfabrit in Naitsch, das Goldene Verdienstkreuz unt der Krone am Bande der Tap-ferteitsmedaille: dem LstFähnrich bei der Personal-sammelstation in Laibach Franz Pels ch enla das Goldene Verdienstlreuz am Bande der Tapferkeit^ Medaille verliehen. Neiters hat Seine Majestät anbefohlen, das; dem Rescrvcoberleutnant des RI 17 Andreas St ram eh sowie dem Assistenzarzt i. d. Res. Dr. Vladimir 5l o r e c beim Garnisonsspital Nr. tt in Lnibach neuerlich, dem ^iieserveleuinant des FH^It ^'^ Eduard Pits ch m a n n sowie dem Sa-nitätsleutuanl i. d. .'L!es. des FIV 7 Josef Er l a ch die Allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben werde. — (Kriegsauszeichnungen im Posidicnst.) Seine Ma-jelstä't der Kaiser hat im Bereiche dcr Post- und Tele-grafthcndircMon Trieft verliebn: das Goldene Verdienst-tvclllz »nit der K'rmle am Bande, der Tapferkcitsinedaille dem Kommissär Auvelms Bombig und dem Obcroffizial Vronislav Deise'nberg- das Goldene Perdicnstkrcuz ain Vande der Tapferfeit^meda,ille dein Assistenten E^ar Minni; das Silberne Verdiensttreuz mit dcr Krone a,m Bande der Tapterleitsmedciille dcr Offiziantin Angela An-tonlui Kern c. — (Aus dcr Eihunq des städtischen Approvisio-nierunnsausschusscs voln 14. September.) In der kommenden Woche wird die Approvisionierung auf jede Mehlkarte ein Kilogramm Vackmehl verteilen. — In der Laibacher llmgebung sind in der le^len Zeit zahlreiche Wiederverkäufer und Spetnlanlen aufgetaucht, die das kamn reis geluordene ^rant aus dem Lande exportieren. Zahlreiche NuWuuladunqen wnrden schon nach Trieft gebracht; weitere Zehn-taufende von Kilogrammel' lind bereits angekauft', um noch erpcdiert zu werden. Gewöhnlich' weisen sich die Käufer mit Bescheinigungen der Zentralbehörden aus, auf Grund deren ihnen die Ausfuhr gestattet ist, und die städtische Approvisionierung ist demnach nicht imstande, den Export zu verhindern. Überdies wird von den fremden Käufern der Preis des Krautes derart in die Höhe getrieben, das; der Approvisionierung, die an die Maximalpreise gebunden ist, das Einkaufen, unmöglich gemacht wird. Es sind Fälle bekam,!, wo Kaufleute aus Trieft das Kraut zu li0 K. bezahlten und dadurch die Marimal-preisc um 20 K. überschritten. Die Approvisionic-ruug hat einige Wieoerverläufer und Prcistreiber aufgespürt und grössere Mengen Kraut, das über die Marimalpreise bezahlt wurde, beschlagnahmt. Die ^iederverkäuser weiden seitdem den hiesig.n Bahn-3 l!V^ ""^ waggouieren das Kraut ill entlegenen bell > - ^ ""' D"' Approvisioniernngsauc'schuß ^11?'^' ' ^nndesressierung um energisches Ein-iMeiten gegen die Preistreiber und gleichzeitig u,n ^l ? ^"'solgung durch die Staatsanloaltschaft zu ersuchen. — H^m der Approvisioniernng wurden lchon gröbere Mengen Obst angekauft. Doch wird . oas Ankaufen wesentlich eingeschränkt werden müf' sen, da es technisch unmöglich ist, das Dörren des Obstes in dem früher geplanten Mäste durchzuführen, wohl aber werden möglichst grosze Mengen gedörrten Obstes angekauft. In drei Wochen wird die Approvisionierung'sckon soviel frisches Obst zur Verfügung l^l»en, daß es die Bevölkerung mit Leichtigkeit zu mäftigen, Preise stets auch in gröberen Mengen wird beziehen können. Die spätere, rrst im Herbste reife Ware wird vermutlich sehr gut uud dauerhaft sein. — Die Approvisionicruug wird heuer alle für Laibnch bestimmten Schweine in eigener Regie selbst verarbeiten. Der Speck wird dcr Ve-völkcrung auf besondere Fettcmwcisungen. die in der nächsten Woche bei den Brotkommissioncn zur Verteilung gelangen, abgegeben werden. Im Falle genügenden Vorrates werden die Parteien auch grössere Mengen Speck erhalten. Das übcr'chüssigc Fleisch wird vou der Apvrovisiouierung getrocknet, bezw. zu Salami und Wülsten verarbeitet werden. Die Approvisionierung hat die Absicht, sich einen entsprechenden Vorrat zu sichern, da für das Früh' jähr Fleischmangel zu gewärtigen ist. Auf dem Markte wird vou den Fleischhauern Karree und Rückenkamm vertauft werden, so daß sich das Publikum auch für den täglichen Bedarf genügend Fleisch wird verschaffen können. — Trotz der durchgeführten Brotkartenrevision erhalten manche Parteien noch immer mehr Anweisungen, als sie deren erhalten dürften. Es finden sich eben noch immer Leute, die sich zum Nachteil anderer größere Mengen von Lc-bensmilteln beschaffen wollen. Der Approvisiomc-rungsansschuß beschloß, in zweifelhaften Fällen durch seine Mitglieder bei angezeigten Personen in ihrer Wohnung eine Revision durchzuführen, um die Zahl der verköstigten Personen festzustellen. — Es werden Klagen darüber geführt, daß manche Bäcker kleineres Brot, und zwar zu 5l), 52, 5)5 Dekagramm, statt zu 70 Dekagramm backen; auch werden den eingelangten Beschwerden zufolge von manchen Bäckern für das Brot höhere Preise verlangt. Atle konkreten Fälle sollen sofort der städtischen Beschwerdestelle angezeigt werden, denn das Brot muß 70 Dekagramm schwer sein und dars nicht mehr als 30 H. losten. Die städtische Beschwerdestelle amtiert auf dein Stadtmagistrat (Anmeldeamt) an Wochentagcn von .'! bis.'» Uhr nachmittags. - (Epeckabgabe.) Gestern nachmittags erhielten loir von der städtischen 'Approvisionierung die Verständigung, daß in den heutigen Vor-mittagsstuudcn Spcck auf die rotcu Legitimationen A und ohne A, weiters Spcck für die erste und zweite Beamtentategorie abgegeben werde. Wir erheben entschieden Einspruch gegen die verspätete Übermittlung von derlei für die gesamte Bevölkerung Laibachs bedeutungsvollen Nachrichten, deren n a ch-träglichc Veröffentlichung in unserem Blatte doch völlig gegenstandslos ist, und ersnchen die Leitung der Approvisionieruug wiederholt, ihren mit dem Pressedienste betrauten Organen einzuschärfen, daß sie ihrer Pflicht auch uns gegenüber rechtzeitig nachzukommen haben. - (Obst in nrüszercn Mengen nuf dem Alnlltr.) In dcr städtischen Apftrovisiomoruna., Poljanajtrasze 13, sind täglich von 8 bis ä Uhr dormiitwys Amvcisunycn a,uf grössere Mengen, Obst, und zluar auf wenigstens 10 iiilo-^rn'lnln, «crlMtlich. Wird «bcr das Obst auf dem Martt^ <Ä>g(Mlx'n, so Vann icino Par^ci nicht mchr als 2 Kilogramm crl^Iton^ nnl»e von Schweinefleisch.) Heute nachmittags wird auf di>e gell^ir Üegitimalionon N Schweinefleisch ab-gMben werden. NeilMfolgc: Von 2 bis rMli !i Uhr Nr. 1. bis 2<)0, uou hall, 3 bis 3 Uhr Nr. 201 bis 400, von 3 bis halb 4 Uhr Nr. 401 bis 000, von halb 4 bis 4 Uhr Nr. «01 l,is 800, von 4 bis halb 5 Uhr Nr. 801 bis 1000, von halb 5> Uhr bis 5 Uhr Nr. 1001 bis 1200, von 5 bis halb 0 Uhr Nr. 1201 bis 1400. von lM U bis 6 Uhr Nr/ 1401 l,w gnm Ende. Das Kilogramm tostet 3 K. Mi hub ringen ist die Fa. milicnlarle und ^Icingcld. — (Der dringendste Hanfbcdarf zur Erzeugunn von Tcilcrwnrcn für landwilischaftlicho Zwecke.) Die in 5^ai-wch wohnl)aften Landwirte haben ihren dringendsten Bedarf an Haiif zur Erzeugung von Scilerwavcn für, land-U'irlscwftliclM Zlvc-ckc bis zum 25. d. M. im städtischen Qko, no.nate auf dcin Magistrate znr Ängeige zu bringen, te-. — cn.-. für seillo Auffindung ist eine Vcwhnnny von, 200 K. aufseht. — Die Absturzstelle ist lföchst gefährlich und für Touristen verboten. — (Todesfälle.) In Laibach ist gestern .Herr Hofrat !. N. Josef Edler von Raöi5ü gestorben. Das Leichen-bcgängnis findet morgen^ ,uichlnittags um 4 Uhr statt. -In kraiubnrg starb am 15. d. M. Herr Finmizrat i. N. Valentin Lev" nil im Alter von über 03 Jahren. Er wurde gestern nachmittags auf dem dortigen Friedhofe bei. geseht. .. (zlranzablKsuno.) Hcrr Hofrai Wilhelm Nitler von Laschan nnd Fran habe.n statt eines Kranzes für den verstorbenen Hofrat Dr. Josef Edlen von Na'äic- dein Row, Kreuze 20 K. gespendet. — (Der Hennftenmarkt in sselbtirchen,) de^r ain tli. und 17. d. M. hätte abgchaltcn werden sollen, wurde auf den 28. und 24. d. M. verlegt. Gleichzeitig mit dem ,(>ongstcnmartte wird eine Schau und Prämiierung nori« sä>er Hengste, uud Hengstfohlen veranita'ltet. — ei der Statthaltcrei in Graz eiuzubringcn. — (Gewerbebewegung in Lnibnch.) I>n August wurden in Laibach 10 Geloerlx,'betriebe angemeldet und cben-soviele anhci/llgesagt, bczw. faktisch aufgelassen. Angemeldet wurden: August Zaletel. Photographcngewcrve, Alter Martt 32; Iofcf Berbu^, Wcinl>andcl, Maria Thi,'rcsien-stvaM ti; Johann Morandcl, Trubargajsc ^-Fianz Vota^, Geniischtlvarenl>andel. Schellenburggasse 5>; B<«t und Fehl, Handel mit Unifc>rlnicrungsgegcnständ'.'n. Alter Martt 8; Marg. iloncilja. Frächtcigeüx'rbe. Metello-Iiasse 13; Franz Perdan jun.. Platatierungsunternehmen .Fenster- und Äiohnungspuh- und Retlameuntcrnchmul,^ Herrengasse 3; Aloisin Radovan. Obst-° und Gemüsehandel. Chröngasse 9; ^latinta Ko^ucrli, Pretzhcfeerzcugnng. Fran, zislanergasse 6, und Anton Trtnil. Schuh mache rgewerbe. Auerspergplatz 1. ^...^ — (Die Genossenschaft der Kleidermach r l sw. in Laibach) hielt am verflossenen Sonntag in den (hasthauslotalitaten dc^ Herrn Loiar eine außerordentliche Veiianunluna, ab, der neben jchr vielen Mitgliedern der Präjes des OcwcrbcfördcrunaFnv stitutes, Herr Ivan >^t r e c; a r und Hecr (^nojjcn-säMsinstruttor Steska beiwohnten. Auf der Ta-ciesordnunq standen die üblichen Berichte, die alle genehmiqend zur Kenntnis genonnnen wurden, wei° iers die Wahlen in den (^enossenschaflsauhschuf;, die folgeudes Resultat erqaben: Obmann Hcrr Ivan Ki-sui^, Obmannstellvertreter Herr Bartholo-n,äus Loiar, ^luKschusimitqlieder die Terrell: ^ranz K ra i si h e r, Davoriu B i z j a t, " Franz ^ o x i <-, Ferdinand G e ft r i n, Fianz ^i o ž. r und ^Ilois Lombar, Vrsabninnnei- die Herrcn: Ivan >i r e <-, Ivan S lana uud 5'llois ^ i in n o v e c. Vorsitzende des Frauenausschusses ist Frau P a l m e, deren Stellvertreterin i^räulcin .^ a r c. Tem bis-heriqen Obmanne. Herrn I e l o ^ n i t, der auf seine Stelle verzichtet hatte, wurde fiir desseu ^jahri^e erfolgreiche Tätigteii der Taut und die Anerkennung der Hauptversammlung ausgesprochen. — Die Verwaltung der Genossenschasts-'und >llantentassc ha vorläufig Herr Ferdinand (h e st r i ii, Poljaua-damm 8, inne: die Vorstauosgeschäste führt Herr Ivan ,Nr S n i l. Resselstraste 1, 1. Stock. ^ (Verftorbene in Laibach.) Andreas Kramai-, Knecht, 50 Jahre; Gertrud Ie»e. Taglühnerin^ «8 Jahre; Antonia Lov«c. (iwstwirtin. 32 Jahre; Johann Ma'rn. Zimmerman:,. 00 Jahre; Iol>anna Gorjanc. Pulstuntelbeainlnigaiiin^ 43 Jahre; ssranz Horak, Sudl^hnunierbe^mter, 01 Jahre; Felice del (^amba und Vernnoe-i Turello. iial. Infaiüteri« ften, Kriegsgefangene; Andreas LiubiÄ^, ssr Monate- ilzartholomäl«! Kircelj. Arbeiter, 51 Jahre; ssraiiz Mayer, gelesener GoldschläMr und ^siher. 75 I.; Amia Grudenl, Sieche, 70 Jahre; Alois Levi^nit, Lotoinotiv-führer, 52 Jahre; Dr. Josef Edler von Nv<^. Hofrat i. R.. 7« Jahre; Michele Petenichi. ital. Infanterist; Helene Boätjanei^ Arbeitersgnttin, 70 Jahre; Hersch Krauser. Janos Kocsis, Johann Janisch, Franz Korman^ Ladislaus Ackert. Soldaten; Rudolfo Marchi. ital. Infanterist. Kino „ttenlral" im Landcöthcaier. «ixntc Dienstag: „Auto 444". Talarsos drrttcs Erlebnis. In der Haupirolle des Talarso Heinrich Peer. — Wie ssrantreich ^lsnß befrei«. MilitärisÄ>c Natureufnahinen. — Hellte^ nur drei Vorstellungen, nnd zloar mn 4. halb 0 und 7 Uhr cnds. Um 7 Uhr abends Konzert. zlsnzert der .Kammersängerin Gerirube ^oerftc/ <" Laibnch Freiin» den 21. September in, ^andesXbeniel Laibacher Zeitung Nr. 213 ______ 1334 18. September 1917 Gertrude Foerstel, der hohe Sazpran der Wiener Hofaper, steht unwr den Gosana,sa,rötzen der Gegenwart in der er« sten Reihe. An, dieser stottbegnadeten Sängerin offcnlxiren sich die höchsten künstlerischen Tugenden, nämlich Reichtum und Schönheit der stimmlichen Mittel, eine phänumencnlc Technik, künstlerische Reife, Intelligenz. Persönlichkeit und immense Gestaltunssskraft. Wenn einem unvermittelt eine derartig veichbogabte nnd ausgeprägte lünstlerische Persönlichkeit entgegentritt, gibt man sich ihren Offenbarungen und chrcm faszinierenden Zauber gänzlich hin. und lätzt das kritische Tenken beiseite. Erst später, wenn man alle Einzelheiten des empfangenen Gesangseindrucks noch einmal ins Gedächtnis zurückruft, kann man sich erklären, weshalb und wieso diese Kunst einen solch leuchtenden Glanz und eine solche Durchschlagskraft besitzt, dcch alle Mniotzenden in ihren, Vainn gezogen nxrden und sich zu einein Paroxys-mus der Begeisterung hinreißen lassen. Es ist unmöglich, aus dem Kranze schönster Darbietungen Einzelheiten her» vorzuhebcn, denn alles ist gleich vortrefflich und großzügigste ,Kunst im edelsten Sinne dos Wortes. Dieser großen Künstlerin stehen Me Mittel des Ausdrucks zur Verfügung und ihr feiner musikalischer Sinn sowie ihre hohe lünstlerische Intelligenz erschöpfen die größten Feinheiten des Werkes restlos. So wird denn dieses Konzert Wieberum einen Höhepunkt im Musikleben unserer Stadt bedeuten, an den man oft und gerne zurüctdentem wird. Der Vorverkauf der Karten hat am der Knsse deö ^andesthca-ters schon begonnen. Kino Ideal. Heute, wird die Neuheit „Das Märchen vom Wolf", ein sensationeller ungarischer Film, gegeben. Dieses Schauspiel in vier Akten ist ein Repcrtoirstück des Hof- und Burgtheaters von Franz Molnar. Außerdem eine glängende Naturaufnahme „Das Oberinntal in Tirol" und der allerneneste Kvicgswochenbericht. Das> Progrcnnm dauert von heute Dienstag bis Freitag den 21. September. Vorstellungen ab 4 Uhr nachmittags. Die> letzte im (^-rten um halb U Uhr abends mit Orchesterbeglcitung. Kino Ideal. Theater. Kunst und Ateratnr. . — (Tcr heutige Gefnngtzabend im ^andestheatcr) beginnt pünktlich nm halb 9 Uhr. Möge jedermann daran teilnehmen, der ältere und neuere slovcnischc Solo» und Chorgcsänge hören will. Karten an der Kasse dcs Landes-thenters. — (Die Kunstausstellung im Pavillon des R. Iakopii) ist von morgen an dem Publikum zugänglich. Eine be-sondeve Eröffnung findet nicht statt, dcslvcgen werden auch leine persönlichen Einladungen ausgegeben, dafür aber wird auf diesem Wege das P. T. Publikum höflich gebeten, die Allsstellung recht zahlreich und eifrig zu licsuä)en. Die Alisstellung bleibt täglich von 8 Uhr vormittags bis halb 1 Uhr nachmittags und von halb :i Uhr nachmittags bis (> Uhr abends geöffnet. Die Eintrittsgebühr beträgt 2 K., die Karten für Studenten, Militär vom Fcldlocbel ablvärts und Arbeiter kosten 60 H. Forner sind an der Kasse auch Permanenz karten, und zlvar auf cine Person lautende zu 8 K., Familientartcn zu 14 K. erhältlich. — („Laibacher Tchulzeituna.") Inhalt der Nr. 7 und 8: :.) Adele Ryschaluy f. 2.) Gabriele Eidrich: Anregungen zur Neugestaltung dcs Gesangsunterrichtes. A.) Fragen aus der schriftlichen Lehrbefähigungsprüfung im Apriltermine 1917. 4.) Mitteilungen alls nah und fern. 5.) Verschiedenes. 6.) BuchcrschalU. 7.) Jugendpflege. 8.) Anzeigen. Der Krieg. Telegramme des k. k. Helegraphen»Aorre» fpondenz -M«reau». Oesterreich - Ungarn. Von den Kriegsschauplätzen. Wien, 17. September. Amtlich wird verlnttbart: 17. September. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz und in Albanien keine besonderen Ereignisse. Am Isonzo tagsüber mehrfach lebhafter Artilleriekampf. Nach Einbruch der Duntelhcu ging 'der Feind südlich von Podle^e dreimal erfolglos zum AlMiffc vor. Am Nordwesthange des Monte San Gabnele brachten Honvcdabteilungen bei einem Vorstuß in die feindlichen Gräben Gefangene und Maschinengewehre ein. Der Chef des Generalstabes. Teutsches Reich. Von den 5l.riensichauplätzeu. Berlin, 17. September. Das Nolff-Vur>w mcl-det: Großes Hauptquartier, 17. September: Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Nupprecht von Bayern: Gute Sicht begünstigte die Entfaltung lebhafter Feucrtätihkcit. In Flandern steigerte sich der Ar-tillerictampf an der .^üstc und in einzelnen Abschnitten zwischen Houthoulster - Wald und Lys mehrmals zu heftigsten: Trommelfeuer. Englische Infantcrieangriffc erfolgten nicht. Es kam lediglich zu örtlichen Vorfcldgefechten, bei denen Gefangene in unserer Hand blieben. Nordöstlich von Arras stießen nachts starke Erkundungsabteilungcn der Engländer vor, kamen an einigen Stellen auch bis in unsere Linien, von wo ein schneller Gegenstoß den Feind vertrieb. Auch bei St. Quentin bereiteten die Gegner mit Überfällen Vorstöße ihrer Aufklärer vor, die überall zurückgeworfen wurden. Heeresgruppe des Deutschen Kronprinzen: Längs der Aisne, vornehmlich nordöstlich von Toissons, ferner ill der Champagne und vor Verdun schwoll die.^ampftätigkeit der Artillerien zu starker Wirkung an. In mehreren Ertundungsgefcchten büßlen die Franzosen Gefangene ein. Aus feindlichen Geschwadern, die gestern Eol-mar zweimal allgriffen, wurden zwei Flugzeuge durch einen unserer Jagdstaffel abgeschossen. Außerdem verloren die Gegner l(» Flugzeuge. Obcrlcut-nant Verthold brachte am 15. d. M. zwei feindliche Flieger, Oberleutnant Schleich in den beiden letzten Tagen drei Gegner im Lufttampf zum Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz: Keine besonderen Ereignisse. Mazedonische Front: Lage unverändert. Der Erste Gcneralquartiermeister: von Ludendorff. Berlin, 17. September. Das Wolff-Vur'au n cl-det: 17. September, abends. Starke Fcuertätigkeit nur in Flandern. Italien. Tie Straßentiimpfe in Turin. Bern, 17. Septemlicr. Die Vcrner ..Tasslvacht" erfährt: vin Turin dauert der 5lriegöbelagerung3zustand an. Während der Stratzenlämpfe zwiscl)en den Soldaten und Arbeitern weigerten sich die Infanterie und die Bcrsaglieri, ae-gen die, Arbeiter uorzuaehcn. Tarauf ssriffcn, wie schon abmeldet, auf Befehl dcr Negierung Maschinengewehre in den Kampf ein, wobei 10 Arbeiter getötet und viele hundert vcr« wundet wurden. Ter „Avanti" schreibt a.cae"über ^, ^^^ dcr „Idea Nazi anale" und anderer H latter nach sck>arfen Mahnahmeil don feiten der Regierung: Wir wollcir die Negierung, ivenn sie den. Mut hat, loszugehen, nicht nin» stimmen. Diej Arbeiter sind bereit, den Nnmpf aufzunch-nicn. Die sozial demokratische Partei hat nichts zu derber-gen; sie führt den Knmpf gegen die politische Neattion, ge, gen den Krieg und seine Urheber in aller Offenheit. T>ie Grenzsperre. — Ttraßennufläufe in Oberitaliem. Nern, 1?! September. Wie die Schweizerische Tepeschcn-agmitur meldet, ist die italienische (Ärenze seit gestern früh vollkommen gesperrt. Der Eisenbahn- und Postvcrtchr sind ebenfalls eingestellt. Die Zollbehörden in Chiasso teilen, mit. daß die Grenzsperre bis zum Itt. September mitternachts dauern wird. Eö handelt sich wahrscheinlich um Trupvcn-berschiebungen. Das „Berncr Tagblatt" meldet aus Chiasso: Reisende aus Italien, »oelche tnapp vor der Grenzsperre, Chiasso passierten, berichten, datz am Freitag m, Turm neue Revolten aufgebrochen seien. Es seien Maschinengeloehre in Attion getreten und es habe Tote und Verwundete, dar. unter auch Frauen u,nd Kinder gegeben. — Dcr „Bund" meldet: Die italienische Grezsperre an der Südgrenzc, wird diesmal mit besonderer Strenge gehandhadt. Sogar die diplomatischen Kuriere dürfen nicht übcr die Grenze. Der alls Nom tominende Kurier dcr dortigen schweizerischen Gc, sandtsclMt wurde gestern schon in Mailand zlirückgclialtcn, während der Kurier aus Bern sein Felleisen in Chwssu nicht mehr über die Grenze bringen durfte. Wir erfahren, das; Telegramme für Italien zwar immer noch angenommen »oerden, ob sie aber auch jenseits der Grenze, »ociter befördert werden, ist fraglich. Anderseits sind von Italien her seit gestern keinerlei Privattelegraimne mehr durchgolasscn »norden, über den Grund der Sperre wird da» peinlichste Stillschweigen beobachtet. In Bank- und Vörsekreisen geht das Gerücht, es seien gestern in Oberitalieu wieder Slra, hcnmlfläufc voryelommen. Her Seekrieg. Neue U-Voot-(5rfolnc. Berlin, 17. September. Das Wolff-Burcau meldet: In der Zeit vom l. Jänner bis Al. August d. I. wurden im Mittellncere mit den von unseren U-Buoten vernichteten beloaffneten Dampfern insgesamt nicht weniger als ^U Ge-schühe versend. Nicht oillgcrechnet sind in diese Zahl jene Geschütze, die sich auf versenkten Kriegsschiffoll befanden, sowie solche an Bord von belvaffneten Schiffen, die durch Auflaufen auf Minen untergegangen sind. Rußland. (5in Tagesbefehl des Oberlommandanten der Westfront. Petersburg, 1l!. September. l'Aa.entur.) Der Oberkonnnandant der Westfront, General Valujeo, hat an die ihn, unterstehenden ''lrmeen einen Tagesbefehl erlassen, wurin er ihnen mitteilt, das^der Feind nicht schlummere, sundern im Weszenteil, durch seine Vrfolqe bei Nilia berauscht, nach MierläWen Berichten eineF Durchbruch der rujsischen Front bei Dünnet und Pinsk vorbereite. Der Obertomnian-dant erinnert die Soldaten daran, das',, wenn dies dem Feinde lieläiM, dem Vaterland die l'on dcr Revolution errungene Freiheit verloren wäre, uud erinahnt sie, der Neqierului die Lösung der inneren Fragen zu überlassen und nur an die Ausrechthal-tuna, dcr Disziplin und dic Schlagfcrtiqleit der Armee zu denken. Gurko verschwunden. Stockholm, N!. September. Nach der „Njc<"" ist Gurlo seit einigen Tagen verschwunden. Mc vom Ladoga-See nach Finnland gehenden Fahrzeuge wurden beschlagnahm:, um die Evakuicrung der Hauptstadt leichter zu bewerkstelligen. Kornilov. Amsterdam, 1l>. September. Der „Telegraaf" meldet aus Petersburg, das; .Uornilou vor ein Militärgericht gebracht werden loird. Hie Vereinigten Staaten von Amerika. Die Kriegsrilstunnen. Amsterdam, 17. September. lReutcr.) ^'o^th' cliffe schilderl in einen, Telegrainin aus Newnurt an die „Daily Mail" die ttriegönistungcn dcr Vereinigten Slaaten. Danach haben die Vereinigt.'»! Staaten jcht beinahe IV2 Millionen Soldaten unter den Waffen. Die reguläre ^lrmee lourde durch Freiwillige auf den vollen Stand oon 400.W0 Mann gebracht, die Nationalgaroe auf '>i)t).<»00 Ma iu. Die Auslosung der Dienstpslichtigeli ergab lM).l,'00 bis 7()l).tt()l) Äialln. Für den Vau oon Flugzeugen lour, den 12« Millionen Pfund Sterling angewiesen, für den Ausbau von Handelsschiffen sollen ^7 Millionen Pfund Sterling verausgaot werden. Dic gl,samten täglichen >nicgsausgaben betragen bereits üler KU0.000 Pfund Sterling, die Anleihen an die Ver-bündctcn belaufen sich aus 2,wl).s)0l) Pfund Sterling. Tagesneuigkeiten. — (Eine Empfehlunss.) Savinlvv, der jetzt in Heeressachen als die rechte Hand Kcreuslij« gilt, lebte noch zu Anfang dieses Jahres in dürftigen Verhält« nissen in Paris. Damals war sein Gönner Gustav Herds', der Herausgeber der „Victoire", der den jungen Russen in die literarischen Kreise einführte. So nahm er ihn, wie der „Cri de Paris" erzählt, auch einmal zu Anatole France mit. „Mein Freund Savintov. von Veruf Mörder!" sagte Hero«? bei der Vorstellung. — „Hocherfreut, Sie lennen zu lernen!" erwiderte unbeirrt der Dichter der „Thais" und drückte dem jungen Gast warm die Hand. — Savinlov lächelte. — „Wollen Sie mir nicht gleich hundert Visitenkarten damit drucken, lieber Hervö? Schwarz alls Weiß macht sich das noch viel effektvoller." — „Und wen haben Sie schon alles ums Leben gebracht, wenn ich fragen darf?" erkundigte sich Anatole France interessiert. — Nun, Herrn de Plewe und den Großfürsten Ser-qius zum Beispiel", erläuterte Hervi. — »Das lohnt sich wenigstens", meinte der Dichter. „Das sind große Tiere." — Mn unbekannter Neutraler.) Die „Franks. Ztg." schreibt: Nach dem Gesetz von Angebot und Nachfrage haben die neutralen Staaten, wie andere Dinge, im Laufe des Krieges in gleichem Maße an ^'aibacher Zeitung Nr. 213_______________________1335__________________________________18. September 1917 Wert zugenommen, in dem sie an Zahl abnahmen. Man sollte daher nicht glanben, daß irgendwo in der Welt und zumal in Europa noch eine solche Kostbarkeit im Verborgenen blühen könnte. Und doch ist es so. Es gibt »n Europa noch.einen neutralen Staat, von dem die Menschheit nichts ahnt, das Konversationslexikon keine Kenntnis nimmt und kaum eine Landkarte etwas wissen will, obgleich gar kein Zweifel darnber besteht, daß es ein unabhängiger Staat ist, der bis jetzt an niemanden die mindeste Kriegserklärung erlassen und folglich seine Neutralität bewahrt hat. Er heißt St. Gonst. liegt auf einem steilen Felsen in der Nähe uon Eauxbonnrs in den Pyrenäen und zählt IAO Einwohner auf einem Gebiet von 1500 Quadratmetern. Seine Verfassung ist republikanisch, mit einem Präsidenten an der Spitze, der zugleich Steuereinnehmer und Friedensrichter ist, und aus einem Staatsrat von zwölf Mitgliedern hervorgeht, die selber auf der Grundlage des allgemeinen, gleichen, direkten und geheimen Wahlrechts für fünf Jahre gewählt werden. Und somit hätten wir der Gefahr vorgebeugt, daß die Geschichte einst unter den europäischen Staaten, die ihr Gestade vor der Über» schwemmung des Weltkrieges zu retten vermochten, die Republik St. Gonst vergessen könnte. ^- (Front und Liebesbriefe.) Dieser Krieg, so erklärt die „Daily Mail", hat die früher bereits ein wenig eingerostete Mode der Liebesbriefe in unerwartetem Maße wieder zu glanzvollen Ehren gebracht. Drei Gruppen von Menschen werden von der neuen „Hausse" in Liebesbriefen berührt: erstens die Verliebten, zweitens die Kriegsverlobtcn und drittens die Paare, die bereits vor dem Kriegsausbruch geheiratet haben. Am erfreulichsten äußert^ sich der gauze Aufschwung in Liebesbriefen für die bereits vor dem ttriegc Verheirateten. Sie haben eine Erneuerung ihrer Liebe erfahren, die im Laufe der Jahre bereits ein wenig abgekühlt oder verblaßt war. Die durch den Krieg hervorgerufene Trennung hat sie in sich gehen und ihre einstigen Gefühle wieder in einstiger Frische entdecken lassen. Doch jetzt beginnt sich für alle drei in Frage kommenden Parteien immer mehr die Schattenseite der Liebesbriefbewegung bemerkbar zu machen. Es werden nämlich bereits zu viele Liebesbriefe geschrieben oder genauer gesagt: die Engländerinnen erwarten von den Männern an der Front eine Summe von Liebes» briefen, wie sie vernünftigerweise nicht gefördert und auch nicht geliefert werden kann. Dadurch wird der Liebesbrief des Frontsoldaten zck einer täglichen, all» mählich schwer und endlich geradezu lächerlich empfundenen Pflicht, nnd es ist den Engländerinnen unbedingt anzuraten, den Liebcsbriefrummel wieder einzustellen, wenn nicht seine guten und schönen Wirlun. gen durch Mißverständnisse. Streitigkeiten, Auflösungen von Verlobungen und Ehefcheidungen erfetzt werden sollen. — ^Dankbare Badegäste.) Im Jahre 1 » 19 — Honigkeeks, garant. I» exportfähiger Qualität in Kisten zu zirka 7 kg......» > » 19 — Mignon - Zuekerbäckorei, erstklassiges Fabrikat in Kisten zu 150 Stück » St. » —-37 Verschiedene, auch 28er und 14Oor Bäk-kereieu per Kilo und per Stück im Tagespreise! Alles freibleibend und ah Budapest.» Kiste und Verpackung wird im Koston-proiso aufgerechnet. 2482 2-2 Mustersendungen nur in ganzen Original-Kisten; solche Bestellungen kaun ich nur dann berücksichtigen, weno 50 % Angabo mit hereingesendet wird. EOMUND SEEMANN Export-Import Budapest, Sziv-utca 1. Druck und Verlag von Jg. v. Kleinmayr K Fed. Bamberg.