Lmbacher IeiwnD ^N 55 Samstaa am « Mai »848. I l l y r i c u. K u n d nl a ch u n g. Die Bank.-Direction bringt hiermit den Stand der österreichischen Nationalbank vom 25. April d. I. zur allgemeinen Kenntniß. ^ « t i v «. si. kr. ^ » » 8 l v ». fi. kr. Bankmäßig ausgeprägte Con- Banknoten Umlauf . . . »84,201.760 — ventions - Münze . . . 35,0Z2.030 5"/^ Für noch unbehobene Divide»».- Escoinptirte Effecten im Porte- den, einzulösende Anweisun- feuille, verfallen zwischen 5 gen, in diesem Selnester be- und 95 Tage», uud zwar: stricrene Regie- und Fabri- in Wien 37,494.975 fi. 45 kr. cations-Kosten, dann Saldi in Prag 940.788 >> 37 >> 38,435.764 22 laufender Rechnungen . 9,058.260 ü!)'^ -------------------------- Bank - Fond durch 50.62 l ?lc- GegenReal-Hypothek esco.np- ^.„^ ^, ^.,. ^rspriinglichen tirte k. k. Central - Cafse- ^,,,,^^. ^, ^.^ ^ ^„. An.veisuugen .... 45,000.000 — vencions - Münze z»-. Actie 30,372.600 — Vorschüsse gegen deposicitte Pfäuder,rnckzahlbarin längstens 90 Tagen . . . ,3,546.500 — Fundirte Staatsschuld . . «0,983.204 23'V< Garamittes Darlehen für Ungarn ...... 1,072.418 >b Au bisher erzieltem, noch un-vertheilte» Gewinne, eigenthümlich besitzendem iUauk^ Gebäude, und dirersrn anderen Activen .... 9,562.703 53^___________________ 223,632.620 > 5<^/, 223,632.62<^ 59'/, ___---------------------------- ^ Vie Vank-Direction sieht sich zugleich veranlag, h'.er einige Vemerkungen anzureihen, welche den Stand und die Operationen der Mtlonol-Vauk näher beleuchten werden: '. Die in dem vorstehenden Ausweise unter der Rubrik weit unter dieser Summe stehen, wenn nicht die >,/V<'ljv2" erscheinenden 45 Millionen Gulden eöcomp- National - Bank, ihrer Bestimmung eingedenk, und tirte k. k. Central-Casse-Anweisungen sind, laut um dcm Handel und der Industrie unrer den der-des unterm l8. April d. I. mit der Finanz-Ver- >na!ige» Verhältnissen die möglichste Unterstützung zu waltuna geschlossenen Uebereinkommens, auf der t.t. gewähren, im Wege des Escomptes- und des Dar-Aerarial-Saline Gnumden hypothecirt. leihen-Geschäftes bedeutendere Snnnnen in Umlauf 2. Die aus 80,983.204 si. 23^ kr. bestehende fun- gesetzt hätte. dirte Staatsschuld wild durch eine, im Wege frühe- Die Bank-Direction hat nämlich für längere oder rer Uebereintommen mit der Finanz-Verwaltung sti- kürzere Dauer und unter Beobachtung der entsprechen- pulirte Tilqnnas-Rente, in inonatlich an die Natio- den Vorsichten, in der Form von Darleihen, oder nal.Bant abzuführenden Quoten abgetragen. durch Eröffnung von Crediten im Escompte-Geschäfte, Diese Rente vermehrt sich in progressiver Steige- folgende Summen bewilliget, und zwar: rung von Jahr zu Jahr durch die Zinsen, welche an Fabrikanten und Handelsleute von der gesammten getilgten Schuld entfallen und in Nieder-Oesterreich .... 3,000.000 fl. immer wieder zugeschlagen werden. „ Ungarn ....... i,000.000 » Zur Deckuug dieser Staatsschuld hatte die Natio- „ Böhmen ...... 900.000 „ nal.-Vank ll 5,690,300 si. in 5percentigen Staats- ^ Mähren.......l,000.000 » schuldverschreibllngen (sogenannte Hypothekar-Obliga- ^, Schlesien...... 150.000 „ tionen) in Händen. im Mstenlande.....2,000.000 >, Laut der erwähnten llebereinkunft vom 18. April an die Dampfschiff-Fahrt des österr. d. I. wurden jedoch der Bank noch 32,000.000 si. Lloyd....... 600.000 ,> in 5pcrcentigen Staatsschlildverschreibungen, al) wei an diverse Spar - Cassen in den Pro- tere Deckung übergeben. Daher sie an solchen 5per- vinzen.......1,270.000 „ centigen Staatsschuldverschreibungen eine Summe von y 920 N00^N »47,690.300 si. besitzt. Die von dieser Summe bereits erfolgten Beträge 2- Der Banknoten-Umlauf erscheint in der Rnbrik si>,d unter dem, in dem vorstehenden Ausweise ange- »r»SljlVH'> mit 184,20l,760 fi., würde aber noch führten Banknoten-Umläufe begriffen. Wien, am l. Mai l848. Carl Freih. v. Lederer, Bank-Gouverneur. Carl Freiherr v. Putt)on, Bank-Director. Gin Paar Fraa.cn rücksichtlich der Natio« nal - Garde. H^a man ebe» im Begriffe steht, die National? Garde bei uns in Laibach zu organiftren und zu uni-fornn'reu, so dürfte es nicht übersiüßig scheinen, vor.-läufig »och ein Paar wichtige Fiageu hierüber in nähere Erwägung zu ziehen; ich meine folgende: Erstens: Ist wohl die National-Garde nach ih«-ren Elementen allseitig entsprechend coustituirt? Zweitens: Soll sie auf die Dauer orgam'sirt werden, oder konnte ihre Wirksamkeit nicht durch andere, einfachere uud weniger kostspielige Mittel uud mit Mihr Vollendung erzielt werden? Es ist beim erste,» Anblicke ersichtlich, dasi die Lö.-sung dieser zwei Fragen in das Weseu der Organisirung der National-Garde eingreife und als leitendes Priu-cip derselben gelten müsse, wenn sie auders dem Vater-teilailde zum Frommen gereichen soll. Und wenn sich Referent diese zwei Fragen hier zur Beantwortung auf.-i!ellc, so geschieht es nicht darum, als ob er sie cate-gorisch und erschöpfend beantworte,, wollte oder könnte, sondern vielmehr, um Männer vom Fache und tieferer Einsicht zu veranlassen, darüber ernsthafter nachzudenken und die Resultate ihrer dießfalligen Elwägung dln'ch öffentliche Mittheilung gemeinnützig zu machen. Es frägt sich also zuerst: Ist unsere Natio« llal-Garoe passend const ituirt, das ist, aus beifallswürdigen Elementen zusammeuge» setzt? Dasi Bürger aus allen Classen, und die erwachsenen Studierenden ihre Bestandtheile ausmachen, ist bekannt. So erfreulich es einerseits ist, Männer aus allen Classen der Stadtbewohner, ohne Unterschied des Standes und Ranges, in Reihe und Glied zu sehen, um dein Vaterlande zur Zeit der Noth Hilfe uud Schutz zu leisten; so bedenklich ist es andererseits, das; auch Studierende diesem Corps eingereiht werde», besonders wenn es auf längere Dauer oder Perpetuirlichkeit ab? gesehen seyn soll. Denn für's Erste ist der Beruf der Studierenden mit lenem der Nacionalgarde zu heterogen, als das; er mit letzteren,, wenigstens auf längere Zeit, zusammen bestehen könnte, ohne den größten Abbruch zu erleiden; denn um ,:ur kurz anzudeuten, das, ein oft unterdsochem's und zerrissenes Studium, wenn die Lücken, wie es a/wöhn-lich zu geschehen pflegt, schwach, oder gar nicht ausgefüllt weiden, zu keiner feste» und gründlichen Auffassung einer Wissenschaft führen tonne; um nichts davon zu sagen, dasi ein Tag des Dienstes, insbesondere eine schlaflose Nacht gewöhnlich auch noch eine» zweiten Tag der Unthätiqkeir in« Beliifi'studiuin zur Folge habe, und sonach ein größeres Zurückbleiben in demselben herbeiführe; nicht zu saqen, dast der Gar-dendienst auch Manchem zum Deckmantel bieuen könne, seine Collegia!-Absehen oder den schwachen Prüfungsbestand damit zu entschuldigen; — ,,,'Ht ^, erwähnen, dasi mehrere unter den Studierenden, besonders solch,, die mit einem schwächere» Talente viele» Fleis; verbinden, oder die mit Il,stluct,o,,en überladen sind, sich dannt und mit ihrem Ber.,M„diun» so ab-mühen, daß ih»en der mit diesem Dienste verbundene Zeitverlust sehr fühlbar und insbesondere das Ent-behren des "öchigeu Schlafes Medicin isch schädlich .„i.d; - mn von allen diesem, das jedoch i„ viel,.. Fälle.», besonders wenn es häusig wiederholt wird, sehr wichtig werde» kann, nichts ausführlicher zu besprechen: so ist es Jedermann einbuchtend, wie leicht es bei dieser Theilung des BerufeS geschehen ko.me, und bei 34V jenen, die mehr der similichel» ^leigun^ als der Vernunft zu folgen gewohnt s,»d, wirklich geschehe, daß sie die Nebensache zum Hauptzwecke machen, ihren eignnlichen Beruf aber, als eine aus der Mode gekommene Tortur, in de» Hintergrund stellen; das, sie ihre Phantasie und ihre Ideen nur mit der Nationalgarde, ihren Auszügen und Evolutionen beschäftigen, die Conversation mit ihren Schulantoren aber, ich meine das Studium, entweder grWeucheils, oder ganz bei Seite sehen. Mau wende nicht ein, s>e waren ja schon erwachsen, sie hätten Verstand und wüßten die Zwecke zu würdigen u, s. w. Was die Erfahrung practisch bestätiget, wird keine theoretische ?lbla»c,nung wegraisonniren. Oder haben wir nicht schon, ehe die Nationalgarde bestand, so Manche gesehen, die ihren Beruf nicht verstanden und nicht verstehen wollten? — 111« so mehr ist dieß von einer großen Anzahl der Studierenden jeht zu besorgen, wo die Hebung und Anwendung ihrer physische:: Thatkraft einen Theil ihres Berufes ausmacht, und ihnen, ungeachtet sie ihren Hauptberuf vernachlässigen, das Colorit nützlicher Staatsbürger verschafft. Wie unglücklich aber solche Menschen in der Folge sind, und es hausig in ihrem ganzen Leben bleiben, die in ihrer Jugend nichts Gründliches gelernt haben, und wie oft sie in den spätern Jahren die Nachsicht ihrer Aeltern und Vorsteher selbst anklagen, braucht wohl nicht erwähnt zu werden. Nicht geringer sind die Bedenklichkeiten in Rück-sicht der Gefahren, denen der Gardendienst die studierende Jugend in Ansehung der Moralität aussetzt. Jeder Kenner der menschlichen Natnr weiß es, wie viel oft wiederholte üble Eindrücke besonders über den jungen Menschen vermögen. Der verständige Mann, obschou auch er nicht außer aller Gefahr M, kann Manches sehen und hören, ohne in seiner Denkart irre zu werden, oder an seinem Charakter ^ Schaden zu leiden. Aber ganz anders ist es bei den, Jünglinge, bei den« erst heranreifenden Manne. Bei ihm ist alles erst im Wachsen und Zunehmen begrif. fen. Alles aber, was wachst, ist zart, und will daher auch zart behandelt seyn. Nehmt die im Gartenhause zarl erzogene Pflanze, und stellt sie schnell in die freie, kalte Witterung hinaus, und ihr werdet sehen, — sie geht euch zu Grunde. So ist es auch mit der Moralität des juugen Menschen. Wird er zu frühe, ehe noch sein moralischer Sinn erstarkt ist, den üblen Eindrücken des freiern Lebens hingegeben, so wird seine Moralität Schaden leiden, oder vielleicht auf immer unte,gehen. — Daß es aber derlei schädliche Eindrücke für die Moralität der Jugend beim Gardeudienst so manche geben könn« und gebe, wird wohl Niemand! in Abrede stellen wollen. Denn wenn man auch nur oberflächlich resiectiren will, was für Gespräche an sol-chen Orten, wo man sich freier und unbewacht glaubt, häufig geführt werden; wenn man bedenkt, welche Art Menschen in derlei Gesellschaften gewohnlich das Wort führen und die geneigteste Aufmerksamkeit finden: so "wird man sich es leicht vorstellen, daß Wachstuben, wo man ganze Tage und Nachte zudringt, und wo alle Umstände zu einer freiern Bewegung in der Conversation einladen, nicht leicht ohne üble Eindrücke auf die so sehr empfängliche Jugend bleiben. Aber noch schädlicher können in dieser Beziehung den jungen Leuten die sogenannten Nacht'Patrouillen werden. Um nichts davon zu erwähnen, daß hier Viele die erste Lection erhalten, die Nachtzeit anderswo, a!S im Hause zuzubringen; so ist es für sich begreiflich, wie Manches hier, und besonders bei Durchsuchuug der Gast haus er, der junge Mensch sieht und hört, was seiueu moralischen Sinn tief herabstimmt und ihn zur Nachahmung reizt. Und werden dergleichen Ein-drücke öfters wiederholt, so wird im Kurzen, ohne daß mau es gewahr wiid, der Sinn für Moralität entkräftet, herabgedrückt und erstickt. Und ist dieß ge-, schehen, dann ist der gute Freund und Warner vom Menschen gewichen, ja dann braucht es nicht mehr viel, nur einen Schritt noch — und das Schönste und Edelste im Menschen ist zu Grabe gegangen, aus dem es vielleicht durch das ganze Leben keine Auferstehung mehr feiern wird. Man weiß, was böse > Beispiele vermögen. Endlich verdient beachtet zu werden, wie nach theilig der Gardendienst auch auf die Charakterbildung der Jugend einwirken könne; die Erfahnuig lehrt, das jene Neignngeli im Menschen am schnellsten zunehmen und am leichtesten die Gränzen überschreiten, die am häusigsten Nahrung erhalten. Von diesem Ge-sichtspuncte aus refleclire man auf den Gardendienst. Der Zweck des Gardendienstes macht es nothwendig, daß der Gardist mit einiger Machtvollkommenheit auS' gestattet sey, daß er das Pouooir habe, Unfug, wo andere Mittel nicht fruchten, auch mit Gewalt zu verhindern oder abzustellen. Das Bewußtseyn und das Gefühl dieses Pouvoirs —wird es im jungen Menschen, wie es beim Gardeodienste geschieht, oft angeregt, übergeht dann in permanente Affection, wird zur Gemüthsart, zum Charakterzug, und hat es die zart gezogenen Gränzen überschritten, so artet es in Eigen sinn, Anmaßung, Präpotcnz und Troh aus, der alle Damme durchbrechen will, und am Ende sogar Auflehnung gegen Aeltern und Vorgesetzte zur Folge haben kann. — Weilers: der Gardist übt seinen in mancher Beziehung ungemächlichen Dienst unentgeltlich aus. Er hat demnach zur treuen und genauen Handhabung sei ner Pflicht sonst kein anderes äußeres Motiv, als jenes der Ehre. Und damit dieses jederzeit wirksam sey, muß es sowohl von ihm selbst, als von seinen Vor-stehern oft geweckt, belebt und gesteigert werden. Und wird es bei diesem Verfahren nicht höchst natürlich geschehen, daß es die von der Pflicht gebotene Mäßi-gnng überschreite, daß es die sanfte, stille Bescheiden-heit, die so sehr den Jüngling schmückt, und ihn zu allem Guten bereitwillig macht, aus ihm verbanne, und an ihre Stelle Stolz, Hochmuth, Uebermuth, Frechheit pflanze? — Und wenn ihr schon am Jung-ling dergleichen Eigenschaften mit scharfen Zügen gezeichnet wahrnehmet, was werdet ihr erst am gereiften Manne sehen? — Die offenbarsten Rechte anderer, die ihm im Wege stehen werden, wild er mit Füßen treren, und mit ihnen in beständigen Fehden und Prozessen leben; in seinem Familienkreise wird er, statt der sanft leitende Freund und liebende Vater zu seyn, den eisernen Stab des Despotismus schwingen, und in eben dem Maße, als er Anderen das Lebensglück vei-gällt und zerstört, sei» eigenes zu Boden schlagen! — Ein Aehnliches läßt sich noch von viele» andern Neigungen und Gefühlen sagen, die ebenfalls beim Gardendienste häufige Anregung finden, als von der Neigung zur Zelotypie, Satyre u. s. w., u. s. w., die, wenn sie bei der Menge von entgegengesetzten Beispie» len nicht äußerst sorgfältig bewacht und im Zanme ge-halten werden, bald höchst widerliche Züge im Charakter drs Menschen bilde» und zu Leidenschaften werden, die in eben dem Grade das eigene Lebensglück bedrohen, als sie die Rechte fremder Wohlfahrt l, iebles antasten. Will man also bei der Jugend nicht einen vor. übergehenden Parorimus des Vergnügens, sondern blei-j ben 5 es Glück begründen — und welcher Redliche will das nicht? —so ziehe man sie ab von einem Dienste, der so störend in ihren B«ruf eingereift und mir Gefahren verknüpft ist, die Manchen um das ganze Le-benüglück bringen, bei keinem aber — spurlos vorübergehen würden. Um so leichter wird man sich hiezu bewogen finden, als es unter den Studierenden selbst viele gibt, die diesen Wunsch theilen, um ihre» Stu-din, und sonstigen Pflichten ungehindert obliegen zu können, und da Manche aus ihnen mehr ans Rück sicht gegen ihre Mitschüler, als aus eigener überwiegender Neigung sich dem Gardendienste einverleibt haben. Man möge nicht etwa einwenden, der Gardeu-dieust wecke die Jugend zu einer größern Munterkeit u»d Rührigkeit, u»d sey ihr dieserwegen zu empfehlen. — Auch Referent ist kein Vertheidiger des Kopfhän. gcns, oder eines licht- und leutscheuen trägen Lebens, und yimn't auch kein Feind einer anständigen Rührigkeit: aber er ist nebstbei auch der sichern Ueberzeugung, daß dieselbe bei den Studierenden nicht durch Mittel zu bezwecken sey, die sich mit ihrem Berufe mcht vertragen, und die mit so vielen nachtheiligen Influenzen in Hinsicht auf Moralität und Charakter, lind hiedurch auf ihr ganzes künftiges Lebenöglück ver» . bunden sind, daß man nach psychologischem Grunde deren allseilige Besiegung ihnen durchaus nicht zumu-chen kann. Uvbria/nö werden die Studierende» der höhcrn Lehranstalten durch die ihnen bereits gemachten ^oncessionen, wodurch ihnen die Ablegung der scienti-fischen Prüfungen sehr erleichtert wird, zu einer anstan» oigen Rührigkeit mehr, als je, Gelegenheit haben. Schließlich ersucht Referent, diesen Aufsatz nicht etwa »ach einzelnen Erwähnungen, oder nach isolirlen Gründen, sondern nach seiner Gesammc-Tendenz und dem Gesammt-Gewicht der Gründe zu beurtheilen; und es würde ihn schmerzen, wenn einzelne, von ihren» Contene losgerissene Andeutungen dahin ausgelegt würden, als wenn sie aus der Feder eines Scuden-tenfeindeö geflossen wären: da jedoch nur ganz entge^ gengesetzte Molire der zartesten Achtung und Liebe zur studierenden Jugend, dieser schönsten und hoffnungsvollsten Blüte unserer kraftigen Generatio», ihn vermocht haben, die Feder zu ergreifen und diese Zeilen der Oeffentlichkcit zu übergeben. Ein Freund der studierenden Jugend. Haidenschaft, am 3. Mai i848. (U.) In der »Laibacher Zeitung" Nr. 53 mußte ich mit Verwunderung unter dem Artikel »Ocsterrcichisches Küstenland, Trieft '^8. April," lesen: »Cervignano hat sich, nachdem einige Granaten hineingeworfen waren, den kaiserlichen Truppen ergeben." Dieses muß ich als eine offenbare Lüge erklären und den Einsender dieses Berichtes sehr bedauern, daß cr das ruhige, patriotische Getragen des im Gör-zer Kreise liegenden Bezirtsortes Cervignano so schändlich brandmarken will. — Ein aus Palmamwva eingelangter Görzer mel-dct: Die Festung ist noch fortwährend von österreichi-schen Truppen cernirt ; in der Festung selbst haben sich bereits 2 Parteien gebildet; die Einwohner zum größten Theil wünschen dic Ucbcrgabe der Festung an die Ocsterrcichcr, werden aber daran von einigen Häuptlingen, unter denen General Zucchi, dann dec gewesene k. k. Platzmajor Vom und ein Geistlicher, weläierden GeneralZucchides Eidesgegen Oesterreichfeierlichst entbunden haben soll, dann von der dort befindlichen piemontcsischcn Artillerie mit der Drohung verhindert, die Kanonen gegen die Stadt selbst abfeuern zu wollen, wenn nicht von dem Vorhaben der Uebergabe abgestanden wird. *) Die öcbensmittel in Palma sind im Preise un-gcmcin gestiegen: an Salz und Holz herrscht der größte Mangel, an Fleisch ist man noch auf 50 Stück Ochsen eingeschränkt, und die Lira Fleisch (28 Loth) kostet 20 kr. — Drei für Palma vorbereitete Proviant-Wägen sind außer der Festung von den Kaiserlichen abgenommen worden. Die Mühlen im Umkreise von einer Stunde sind unbrauchbar und unthätig gemacht, und es ist die freiwillige Ucbcrgabe der Festung, die angeblich zur Schonung des kaiser«-lichen Militärs, so wie der schönen Festung selbst, mit Sturm nicht genommen werden will — ob Mangel und baldigem Abgang sämmtlicher Lebensmittcl mit Sicherheit zu erwarten. — W i e n Se. k. k. Majestät haben über Antrag des Mi' nisters des öffentlichen Unterrichts die Bibliothekars-stcllc an der Präger Hochschule dem I),-. Paul Ichasarik allergnädigst zu verleihen geruhet. Der k. k. wirkl. geheime Rath und Gouverneur der privil. österreichischen Nationalbank, F. t. Brey' er Ritter v. Breynau, ist am 29. Aprild. I. mit ') Wir »laden eie Nachricht ülxr Palm,nuoua in unseler l,tz>»n Heilung a»s einem Privatbrief« geschöpft; die h^ulige ij» u»» vli.nfaUs in einem Privatbriefe dilflt zugekommen. Obwohl i» «inzelnen Puncte» divergirenb, sind oi, belt,,, Bcl'ch" in dch< und es wäre „ur zu wünsch«'' baß wir bald in d,„ Stand geatzt seyi, würben, unsern l!e-sell, ofiicielle illclichle vom Kriegsschauplätze ,„f,rn zu lö»" nen. wozu wir dic (ixileilung lxreits geirvffen t,^.». Die 3i < l> ^ cl < « n. 34» ------»——__.________._________________ ^od abgegangen. Sch^n wenige Tage nach Antritt Mes Amtes als L^.nk - Gouverneur ist derselbe tödt-lich erkrankt. Se. k. k. Majestät fanden sich damals dadurch veranlaßt, den allcrgnädigst in den Ruhestand versetzten k. k. wirklichen geheimen Raty und Bank-Gouverneur, Carl Freiherr v. Lederer, auszusor-bern, die Leitung der österreichischen National Bank wieder zu übernehmen, welcher allerhöchsten Aussorde-rung derselbe auch pflichtgemäß unverzüglich entspro. chen hat, und demnach diesem Institute fortwährend als BankGouvcrncur vorsteht. Der Redaction der »Wiener Zeitung« ist nach stehende Zuschrift des Herrn Feldmarschall Lieutenants Zanini mit dem Ersuchen um Einrückung in das Abendblatt vom l. Mai zugekommen- Ich habe in dem „Abendblatte der Wiener Zeitung« vom gestrigen Tage die an mich gerichtete Auf-fordcrung gelesen, der mein Verdienst weit über^chäz-Mden öffentlichen Meinung über die Gründe meines Rücktrittes vom Ministerium des Kriegswesens Rechenschaft zu geben. Ich kann dieser Aufforderung in treuer Wahrheitsliebe mit wenigen schlichten Worten entsprechen. Als ich durch meine am 2. v. M. erfolgte Ernennung zum Minister des Kriegswesens überrascht wurde, hatte ich sogleich im richtigen Gefühle meiner unzureichenden Kräfte dringend gebeten, mich von der Uebernahme dieses in so bewegter Zeit doppelt wichtigen Amtes loszählen zu wollen. Ich hatte mir hierbei schon damals erlaubt, den Herrn Feldzcugmcister Grafen Ballet 3 a tour als denjenigen Mann zu bezeichnen, welcher nach meinem Urtheile durch umfassende Kenntnisse im weiten Ge-biete militärischen Wissens, und durch die in einer langen Reihe von Dienstjahrcn gereifte, im Kriege Und Frieden glänzend erprobte Erfahrung in hohem Grade mehr als ich geeignet seyn werde, dem Mini-sterinm des Kriegswesens mit Einsicht, Kraft uud Erfolg vorzustchcn. Durch höheren Willen dennoch bestimmt, wenigstens versuchsweise in das mir übertragene Amt einzutreten, habe ich in der kurzen Zeit der Führung desselben leider auch die practische Ueberzeugung erhalten, daß mein erstes Gefühl ein durchaus richtiges war, und daß meine schon in früherer Zeit sehr in Anspruch genommenen Kräfte durchaus nicht wehr ausreichen, einem so wichtigen Amte zu entsprechen. Aus dieser Ueberzeugung mußte mir nothwen-blg die unerläßliche Pflicht entspringen, von einem solchen Zustande nicht einen Augenblick länger ein Hehl zu machen, und drinaend um meine Abberu» sung aus einem Amte zu bitten, dessen längere Fortführung in einer, nach meinem Gefühl ungenügenden Weise dem Dienste des Vaterlandes gefahrbringend werden würde. Ich wurde an diese Pflicht um so ernster gemahnt, je gütiger die Voraussetzungen waren, deren ein großer Theil meiner Mitbürger in und außer dem Heere mich gewürdiget hatte, und je freundlicher die Begegnung war, die mir unausgesetzt und bis zum letzten Augenblicke sowohl von allen Gliedern des Ministcrrathcs, als in allen mci-uen sonstigen Dicnstbeziehungen zu Theil geworden war. Dieser Pflicht habe ich daher nur gefolgt, indem lch die dringendsten, endlich erfüllten Bitten um mci nr Enthebung von dem das Maß meiner Kräfte überwiegenden Amte erhob. Ich bin der'festen Ueberzeugung, hicmit nur gethan zu haben, was ich als ehrlicher Mann und gewissenhafter Diener des Staates thun mußte. Dem Puncte des berufenen Aufsaz-zes, wo von widrigen Einflüssen die Rede ist, denen »ch Platz gemacht haben könnte, glaube ich keine schlagendere Verneinung entgegen setzen zu können, als indem ich anführe, daß ich mich bei der Bitte um meine Enthebung vollkommen bereit erklärt habe, auch fortan nach Ernennung des neuen Kriegs-Ministcrs meine Dienste der Eentral-Kriegs-Verwal-Wng zu wldmcn, wenn davon Vortheil erwartet und es daher gewünscht wird, wie es auch wirklich der Fall geworden ist. Zanini, ü. M. L. N n g a r n. Die »Morgenröthe" vom 30. April bringt sol< gcnde Korrespondenz aus Preß bürg vom 24. April: Barbarei des l9. Jahrhunderts. Ich habe Ihnen Schreckliches und Schändliches zu erzählen. In dem Augenblicke, wo ich diese Zeilen niederschreibe, sieht man fast in allen Straßen der Stadt und des Schloß-grundcs Gepäcke und Möbeln packen und sichren, be-gleitet von bleichen, schreckersüllten Gestalten. Schwangere Frauen, Wöchnerincn, Kranke, Greise und Kinder sieht man durch die Straßen wanken, ihre wenigen Habseligkciten aus den Schloßberg begleitend, wo sie sich eine Wohnung erst suchen müssen; denn laut heute erschienener Verordnung des Magistrates müssen alle Juden binnen 21 Stunden aus der Stadt, ohne Rücksicht ob sie dort Platz finden oder nicht, ohne Rücksicht darauf, ob sie krank darnieder liegen und durch eine solche angsterfüllte Flucht viel-leicht das Leben verlieren könnten, darum kümmert man sich nicht. Der Magistrat steht für nichts gut; der Pöbel, das heißt die Mehrheit der hiesigen Bürger, beherrscht den Magistrat. Ich sage die Mehrheit der hiesigen Bürger; denn an den Plünderungen, welche heute und gestern Statt gefunden, haben Bürger persönlich Antheil genommen; die Plünderer und Diebe sind von unisormirten Bürgern aufgehetzt worden, und die Bessergesinntcn, welche sich dcn Schänd» lichkeitcn entgegenstellen wollten, wurden von uniformsten Bürgern mißhandelt und Iudenwächter geschimpft. — Ich klage also die Mehrheit der hiesigen Bürger an, theils an der Plünderung persönlich Antheil genommen, theils dieselbe durch Wort und Rede dazu aufgemuntert, theils aber sich moralisch, wie physisch widersetzt zu haben, wenn sich Je. mand dem Unwesen entgegenstellen wollte. Sechs Stunden lang wurde jüdisches Eigenthum geplündert und geraubt, ohne daß eine Obrigkeit, ein National-gardist, unisormirter Bürger oder Soldat sich sehen ließ; sechs Stunden lang war ein Theil der hiesigen Bevölkerung, und wahrlich nicht der schlimmere (wie wir eben gesehen) der schrecklichsten Todesangst aus. gesetzt und der Plünderung uno dem Raube Preis gegeben. Doch ich will Ihnen die Sache erzählen, wie sie sich zugetragen, und wie ich sie größtentheils selbst mitangeschen -. Schon Ostcrsonntag Nachmittags versammelten sich ein Paar Hundert Lchrburschc mit Knittcln be-waffnet und eine Fahne voraustragend, in der Au und zogen später auf den Schloßbcrg, wo sie An. fangs vertrieben, sodann sich wieder versammelten und mit Steinen warfen, und die Juden, welchen sie begegneten, beschimpften und auch mit den Knittcln schlugen. Einige von diesen Jungen wurden am Schöps gepackt und geprügelt. Dieß rührte mehrere christliche Herzen zu Mitleiden gegen die unschuldigen Gassenbuben und zur Wuth gegen die verhaßten Iu< den, welche es wagten, sich ihrer Haut zu wehren. Um 6 Uhr Abends sing man an, bei der „Sonne" und den Häusern bis zum Gitter die Fenster einzuwerfen und versuchte Vic Gewölbe einzubrechen. Vis 7 Uhr war noch» Niemand auf dem Platze, dem Unwesen zu steuern. Ein Gewölbe war bereits erbrochen und geplündert, als ungefähr zwanzig Mann Bürger und Nationalgardcn und einige Soldaten (die Garnison war in Preßburg nicht schr beträchtlich) erschienen und bei der »Sonne« bald die Ordnung herstellten. Der Pöbel zog sich ans Ufer und schlug hier die Fenster ein, riß die Fensterstöcke heraus und drohte mit Feucranlegung. Auf dem Fischplatze waren später vielleicht hundert Mann Militär und dc-sagte zwanzig Bürger; man ließ jedoch ungefähr 2 Stunden lang den rohen Pöbel sein Unwesen treiben. Ungefähr um 9 Uhr und erst dann kamen einige Mann Militär und das Gesindcl zerstreute sich. Hierauf begab sich der Haufen zum Todesto'schen Schulgebäude und versuchte einzubrechen. Durch frühere Nachsicht und Aufreizung frech gemacht, hals das Ein- schreiten des Militärs hier nicht mehr viel. Die Soldaten wurden mit Stmmi gs,vorsen und als sie ei. nigc von den Wichten anetireil wollten, wurden sie mit einer Wuth angegriffe» , d.ls; sie gezwungen waren, Feuer zu geben. Einige ve» Lumpen bliebcn auf dem Platze und viele wurden verwundet. Nun kannte die Wuth des Pöbels keine Gränzen mehr und die Elenden wollten Berliner'sche Scenen aufführen ; sie ärgerten sich, daß man sie in ihrer Freiheit zum Plün. dern stören wollte. Man beschimpfte den Grasen Lam. berg, trug ihm die Leichen vor's Haus und ließ sie dort liegen. Nicht wahr, großartig?! ganz so, wie in Berlin. Unisormirte Bürger und Nationalgarden hörte lch ganz entrüstet den Grafen Lamberg tadeln, daß er das unschuldige Geschäft gestört hatte. Von dieser allgemeinen Theilnahme ganz gerührt, machte sich daher der Pöbel bei Anbruch des Tages erst rlcht an's Plündern. Im Todcsko'schcn Schulgebäude blieb kein Brett ganz; die Bänke wurden zerbrochen und ver-schleppt, die kostbare Bibliothek und die Schulappa« rate zerstört oder fortgetragen, das Dach fast ganz abgetragen, die Dielen und Mauern zerstört und zerbrochen. Es waren Maurer, Zimmerlcutc undSchlos» ser bei der Hand, die Plünderer waren also förmlich or-ganisirt. Dieß dauerte ungefähr bis halb 9 Uhr Morgens (Ostermontag) und man hätte wahrscheinlich auch die Mauern demolirt, wenn nicht die Gewölbe im Nestcrhausc und bei der „Sonne" mehr Vortheil geboten hätten. Ungefähr 30 Gewölbe wurden rein ausgeplündert und alles, was nicht fortgeschleppt wer. den konnte, wurde zerstört. Die von Juden bewohn-ten Quartiere zu ebener Erde wurden ausgeraubt, die Möbeln zerbrochen, die Betten und Strohsäcke zerrissen und die Federn und das Stroh in den Straßen herumgestreut, daß in manchen Gegenden das Herumgestreutc bis zum Knie reichte. Einem gewissen Heiduschek, Aranntweinhändler, wurde der Keller erbrochen und ungefähr l000 Eimer Branntwein ausgeschüttet und die Fässer zerstört. Hier ging es echt kannibalisch zu. Es mischten sich schon die zur Kirche hereingekommcnen Slowaken unter den Pöbel; sie betranken sich und lagen sodann wie die Leichen herum. Der Branntwein wurde auch später zum Zeitvertreibe ein wenig angezündet und es brannte den ganzen Nachmittag im Keller, und nur mit großer Mühe konnte man die Flamme ersticken. — Einem gewissen Oppcnhcimer, Weinhänd-ler. wurden ungefähr 400 Eimer Wein verschüttet, die Fässer zertrümmert, und die eisernen Reife fort' geschleppt u. s. w. Nun fing es aber unsern armen Bürgern an, recht bange zu werden. Bis halb ,1 Uhr sah man keine Nationalgarde, keinen uniformir-ten Körper; man sing an, um die eigene Haut zu zittern. Der Eommandierende, Graf Lamberg, wollte seine Soldaten nicht ausrücken lassen; feuern sollte er nicht, und seine Soldaten wollte er nicht durch Steinwürfe todischlagen lassen. Doch die ordnungs-liebenden Bürger versprachen alles Mögliche, sogar, daß sie selbst scharf laden und immer zuerst schießen werden, und nur unter ihrem Commando sollten die Soldaten feuern. Die Soldaten rückten also in Begleitung von Bürgern aus, und die Ruhe war bald hergestellt, wenigstens glaubte man dieß. Der Pöbel hatte aber das ungestrafte Rauben gekostet und war nicht mehr so leicht davon abzubringen. Den 25. April: Die Zerstörung, welche ange. richtet wurde, ist schrecklich. Die geplünderten Ge. wölbe und Wohnungen bieten einen traurigen Anblick dar, am schrecklichsten jedoch ist das zerstörte Schul-gebäudc anzusehen. Auch das Leichenhaus ist zerstört, und der Lcichcnhüter ausgeplündert; auch Leichen sollen aus den Gräbern gerissen worden seyn. Das israelitische Spital war auch schon nahe daran, ausgeplündert zu werden, wurde jedoch von den dortigen Bürgern geschützt. So eben lausen hier traurige Berichte von Pösing, Szent György und anderen benachbarten Ortschaften ein, wo ähnliche Scenen Statt gesunden haben sollen. Heute gehen große Patrouillen von Na I.5N tionalgarden uud Bürgern, um die geraubten Gegenstände aufzusuchen. Es kommen dabei schöne Dinge an das Tageslicht. Auch bei Hausbesitzern werden geraubte Gegenstände gesunden; über 300 In dividucn sind schon eingesperrt. Man wird schöne Geschichten hören, sobald die Untersuchung im Gange seyn wird. Ein Schreiben aus Pesth vom 2l. April berichtet: Vorgestern hatten wir hier einen Schreckens-tag. Schon früh Morgens sammelte sich der Pöbel auf dem dermaligcn Freiheitsplatz und verlangte, dasi die Hausherren den Miethzins von Lichtmeß bis Gcorgi ihren Insassen nachsehen sollen, widrigenfalls man ihre Häuser zerstören würde. Ferner begehrte der Pöbel, daß man die bei der Nationalgarde befindlichen Juden entwaffne, und das; man jene von ihnen, welche sich nach der Ucbcrschwemmung von 1838 in Pcsth angesiedelt haben, austreibe. Das provisorische Eomit« beschwichtigte die Menge sür den Augenblick durch gütliche Vorstellungen: aber Abends 5 Uhr sammelte sie sich wieder mit Flinten, Säbeln oder Stöcken bewaffnet, aus dem Kohlmarkt, siel über die Juden her, warf ihnen die Fenster ein und wollte eben die Hausthore sprengen, um zu rauben und zu morden, als endlich die Nationalgardc vereint mit Militär erschien und mit Waffengewalt einschritt. Mehrere Menschen blieben todt auf dem Platze, viele wurden verwundet, bei 200 gefangen. Der Pöbel zerstreute sich mit Nache. Androhungen. Cro atic n. Aus Agram berichtet die dortige Zeitung vom 29. April: Unserer Schützengcsellschaft ist die besondere Ehre zu Theil geworden, daß Sc. Excellenz unser Ban, Freiherr Iela5ic>, die durch den Tod des Grafen Georg Or.^'ö erledigte Stelle eines Schützen»Obersten angenommen hat. Agram. Das Studien . Oberdirectorat zu Agram ladet im amtlichen, und ermahnt im freundschaftlichen Wege die dortige studierende Jugend, ihre cd.c Bestimmung nicbt zu verkennen und vermöge höherer Weisung die Vorlesungen zu besuchen. Denn so wie das theuere Vaterland in diesen stürmischen Zeiten auf die bekannte Kraft der Schuljugend vertrauensvoll sich stützt, so hegt die Studien-Ober-direction, für die Ausbildung deren Geistes besorgt, den innigsten Wunsch, daß die Studienbahn nicht unterbrochen, sondern cisrig verfolgt werde, damit am Ende des Semesters die öffentlichen Prüfungen, die in diesem Jahre, so wie gewöhnlich, abgehalten werden, mit gutem Erfolge abgelegt werden können. Agram. Zur Verstärkung der Agramer Garnison sind 4 Compagnien aus der Warasdiner Gränze hierher beordert worden; ^'/.^ Eomp. sind am 27. April dort eingerückt, l'/« aber unterwegs in Pre^ec und Bosjakovina zur Herstellung der Ordnung geblieben. Agram Auf der bischöflichen Herrschaft Pre^ec im Krcutzer Eomitate haben die Badern die Herr schastl. Wiesen verwüstet, indem sie all' ihr Vieh hin eintrieben und das schöne junge Gras theils abweideten, theils zertraten. Die Ausdehnung dieser großen Wiesen beläuft sich auf 94 Morgen; der Schaden ist groß — und die Handlung so böswillig, daß sie strenge Strafe verdient. Hr. 3. Vukotinoviö, der die sen Fall der dalm. croat. slav. Zeitung berichtet, sagt: »Ich bin in der That ein Freund des Landvol kes und habe zur Aufhebung der Robot beigetragen, allein ich kann es nicht billigen, daß das Eigcnthums-recht nicht beachtet wird. — Ich habe deßhalb die Bauern scharf verwiesen, sic belehrt und crmahnt, das Vieh herauszutreiben. Allein sie empfingen mich sehr unhöflich, und sammelten sich zu einem noch größeren Haufen. Ich sah mich also vermöge meines amtlich aufhabenden Eides verpflichtet, um Militär-macht anzusuchen und erhielt sie auch von Sr. Erc. dem Van. Jetzt ist hier eine Eompagnie dcs St. Georger Ngts. eingetroffen, und vom Krcutzer (5omi täte ist die Untersuchung an Ort und Stelle eingeleitet worden. — Der schlecht handelt, soll bestrast werden, damit auch die übrigen Bauern und Nc- bellen sehen, dasi das Gesetz noch besteht und noch Menschen leben, die das Hecht schützen. Auch in an-dern Gegenden und namentlich aus dcr Herrschaft Ezubar (Herrn v. Parovich gehörig) haben die Bauern gewaltsam sich der herrschaftlichen Felder und Waldungen bemächtigt; wir hoffen, daß da) sowohl nach Prcvec, als auch nach Ezubar ausgesendete Gericht nicht nur die Thäter ergreifen, sondern, was mehr ist, dic Aufwiegler der irregeleiteten Bauern eruircn wcrdc; — daß diese dann, so wie sie es verdienen, behandelt werden, dafür bürgt uns dic Ener^ gic unseres hochverehrten Landeschefs. M a h r e n. Brün, 2!). April. Die „Moravia" äußert sich über dcn Anschluß Mährens uud Schlesiens an Böhmen in folgenden Worten: Ueber die Frage: Soll sich Mähren und Schlesien an Böhmen anschließen? wird hier lebhaft debat-tirt Was heißt Anschluß au Böhmen untcr diesen Verhältnissen?—Es heißt Trennung von Oesterreich, wenn nicht eine plötzliche, doch vorbereitete; von Oesterreich , an dessen Schicksal wir unmittelbar durch Jahr Hunderte geknüpft sind, dem wir verdanken, was wir sind: constitutionclle Bürger. Vereinigung mit Böh men heißt, sich lossagen von Deutschland, dem wir angehören durch die Macht dcr Sympathie, durch den Pulsschlag unserer Seele. Können wir undankbar den ^ater verlassen, der uns die geistige Nahrung gab? tonnen wir dcr Wurm seyn, dcr an Deutschlands Herzen nagt? Wir können es nicht. Doch wenn wir geneigt wären, dürften wir es thun? Wer gibt uns ein Recht dazu? Wir sind im österreichischen Staatsverbande, im deutschen Bunde; dürfen wir uns einseitig unserer Verpflichtungen entheben, dürfen wir Verräthcr an unsern Brüdern werden? Wir haben Pflichten gegen uns selbst, und die erste von allen ist die der Selbstachtung und Selbstliebe. Könnten wir uns achten, wenn wir unsere eigenen Gesetztafcln zerschlügen, die Verfassungsblättcr vernichten würden, wenn wir unserer Selbständigkeit entsagten und uils dem Willen einer stcten Majorität schweigend unterwürfen? Was geschähe z. V. mit allen jenen Brüdern, die in der ganzen Monarchie zerstreut, als Angestellte zc, ihr Brot fanden? Würden wir uns von Oesterreich trennen, gäbe sie uns Oesterreich zurück, und sie wären brotlos. Wir haben nur wenige Oesier-rcichcr zum Austausch. Es darf, cs kann nicht geschehen, daß wir uns an Böhmen anschließen, wir wollen es auch nicht: wir haben ein größeres Vaterland, als den Platz, worauf unsere Wiege stand. G a l i.! i e n. Nach den neuesten Nachrichten aus Krakau vom 30. April herrschte dort vollkommene Nuhe; Feldmar schall. Lieutenant Eastiglionc liegt iu Podgorzc Es zeigen sich bei demselben leider Spuren eines Nerven-sicbers, das er sich durch allzugroßc Anstrengung zuzog. F M. L. Gras Schlik ist bereits von Wien abgegangen, um ihn einstweilen im Kommando zu ersetzen. Die „Oesterreich!sche deutsche Zeitung« vom 2. Mai berichtet: Die polnischen Emigranten, die in Krakau mit Kanonen und congrevischen Rakketen be willrommnct wurden, kehren jctzt nach Paris zurück und bringen, um ihren Bericht zu erhärten, Kano nenkugeln und Kartätschensplittcr mit, die sie in de>. Gassen von Krakau gesammelt haben. Wenn nun das Volk von Frankreich dieß sehen wird, so wird keine provisorische Regierung der Welt im Stande seyn, seine Kricgsbcgeistming zu zügeln, und die Franzosen werden ihren Brüdern, den Franzosen des Nordens, zu Hilse ziehen, ob Berge und Thäler sie trennen. Die Deutschen aber werden zu spät bereuen, den schädlichen Aufhetzungen einer schleichenden Reaction Gehör gegeben zu haben; zu spät werden sie dcr schrecklichen Verblendung fluchen, mit der sie die Sache der Freiheit, die Sache Deutschlandsund Polens schlau auf die menschlichen Leidenschaften berechneten und künstlich erregten Gränzstveitigkeiteu kleinlichster Art zum Opfer gebucht haben. T y r u l. Der „Tyroler Böthe« cuthält folgenden Aufruf des Erzherzogs I o h a n n an die Tyioler und Vorarlberger: Mein Ruf vom l3. d. M, an Euch gerichtet,—hat dcn Erfolg gehabt, den Ich erwartete. Ihr habt Mich verstanden. Im Junthale an der Etfch, — im Vintsckgau und im Pustcrthale erheben sich oic wehrhaften Männer; theils stelien sie bereits in Schützencompaguien gebildet und sind hingezogen, wo die Gefahr drohet, theils sammeln und bilden sich solche. An letztere wende Ich Mich nun und fordere sie auf, — aus Liebe für Fürst und Vaterland, eingedenk ihrer Pflicht zur Landesvercheidigung, dem Beispiele ihrer bereits ausgerückten Brüder zu folgen. Ich trage daher allen Jenen, welche sich mit dcr Bildung der Schützen - Compagnien zu befassen ha-beu, auf, mit Einsicht, Kraft und Thätigkeit darauf hinzuwirken, damit die vaterländische Wehranstalt in allen ihren Theilen sicl) vollende — sich ordne. — Sie haben in der kürzesten Zeitsrist die Staudlisten vorzulegen, damit auf dem Grunde derselben der Marschbefehl ertheilt werden könne. Hier handelt cs sich dar-um, daß unsere Vertheidiguugs-Ansialt zur Vollendung gebracht werde, — damit wir bereit stehen zur Wchr dcr licbeu Heimath; dafür müssen wir thätig und beharrlich zusammenwirken und hierin unserem geliebten Kaiser und dem gesammten deutschen Vaterlande cincn erneuerten Beweis liefern, — was der ciitträchtigc Wille eines biedern Volkes möglich zu machen im Stande ist. — Innsbruck, dcn 23. April l8l». lLttmlmrd -Vcnctnmisches Königreich. > Die „Wiener Zeitung" vom l. Mai meldet Folgendes: Dem Kriegs Ministerium ist nachstehender Bericht des F. Z. M. Grafen Nugent aus Udine vom 2?. April zugekommen: Das schlechte Wetter uud die Regengüsse e^ schweren die Herstellung der Brücke über den Taglia-meuto; doch hoffe ich Morgen wenigstens die Avantgarde überzusetzen, und marschire deßhalb mit deni Gros aus Eodwipo. Einige kleine Abtheilungen wurden auf Schissen über den Tagliamento geschasst, uud von den jenseitigen Bewohnern auch gut ausge-nommen. Heute wurde die Verbindung im Iellathale geöffnet, uud ein Dctachcmcnt gegen Tolmczzo entsendet. Die um Pouteba gestandenen Insurgenten (beiläufig l500 Mauin haben sich theils zerstreut, theils ins Gebirge zwischen dem Tagliamento und der Gränze von Karuthcn uud Tyrol geworfen, vielleicht um sich mit jenem Haufen zu vereinigen, der um (5adore sein Unwesen treibt. Dcr größte Theil besteht aus Raubschützcn, unruhigen Köpfen uud ausgedicN' ten Soldaten, welche vou einigen römischen, piemon-tesischen und andern Anführen, geleitet, nicht nur theilweise auch die Landcseinwohner aufwiegeln, son-' oern eine stete Obsorge sür die Sicherung meiner reckten Flanke und meines Rückens erheischen, da 5l'cse Nebelleuhauscn nirgends festen Fuß fassen. Aus -den diesem Grunde lasse ich auch die Truppen, die bisher unter dem Obersten Baron Gorizutti standen, bei Venzone und Gemona gegen selbe stehen. Latisana wurde heute Morgens besetzt, und aw rechten Tagliameuto. User Posten ausgepellt, welche sich mit der Rudcrflottille in Verbindung setzen, die ich in Tnest ausrüsten ließ, und welche eben heute an dcr Münduua. des Tagliamento in Porto Bus» uud Lignano eintraf. Unsere sämmtlichen Eolonnen sind somit längs des Tagliameuto bis an's Meer verbunden und i»N Rücken Osoppo und Palmanuova eng blokirt. Da nun die Blokade Venedig's zur See mlt Ernst betrieben werden soll, so kreuzt der Oberst KU' driaftky mit der Fregatte „Bellona," dcr Brigg „M",te-cuccoli«, dem Dampfer „Vulcano« und etlichen anderen Kriegs- 35 R Kriegsfahrzeugen, in Verbindung mit der Ruderflot-t'lle, vor der genannten Stadt. Die bereits eingeleitete Vorrückung vom Taglia-Mento gege» Piave und Treviso wird, nach nur eini aerma^ci, bewirkter Herstellung der Brücke bei Co ^oip0, ungesäumt Statt finden. Einem weiterem Berichte des F. Z. M. Nu< sent aus Codroipo vom 28. April entnehmen wir, baß derselbe mit dem größten Theile seines Corps an ^ejem Tage allda eingetroffen war und sich genöthi ^ gesehen hatte, des anhaltenden Regens wegen die "Uippcn zu cantonircn. Am 29. erwartete er den ^est des Corps. Seme Avantbrigadc (Schulzig) hatte am Nachmittag die nothdü'rftig hergestellte "rücke den Tagliamcnto überschritten und vcrmuth-^") Pordcnone besetzt, worüber jedoch die näheren Daten noch schien. Der F. Z. M. schob am 29. seinen linken ^ügcl, in steter Verbindung mit der Flotillc, bis Portogvuaro vor. Die Bevölkerung zeigte sich wohl-8esinnt und zuvorkommend. Schon waren Deputatio-"en von verschiedenen Ortschaften, namentlich auch b"n Sacilc, im Hauptquartier eingetroffen, um ihre "Nterwcrsung zu bezeugen. Laut erhaltenen Nachrich-^N sii,b sämmtliche Brücken, mit Einschluß jener über b''e Piave, zerstört. Einem Berichte des F. M. Grafen Radetzku "Us Verona vom 25. April an das Kriegs - Mini-"erium, entlehnen wir, in Hinsicht auf die Mailän--^r. Zustande, Folgendes: Die Stimmung ist durchaus nicht zu Gunsten ^arl Alberts und er dürfte wenig Hoffnung haben, nch von der Lombardie als König anerkannt zu sehen. Man beobachtete zwar dermal noch einige Schonung gegen ihn, sagt aber doch schon laut, "ß er ebenfalls vertrieben werden muffe. Vtan war über eine Erhebung der niedern "vlksclafsen gegen die reichern überaus besorgt. Da "'an den gemietheten Haufen den Anfangs zugesagten Lohn schmälerte, so zogen diese in die Caserne Girolamo und sollen dort den kaiserlichen Adler aufge-Pflanzt haben. Nur die Zusichcrung erhöhten Soldes konnte dieselben wieder besänftigen. Als die thätigsten Aufwiegler erscheinen die Frauen und Priester; beide gehen öffentlich bewaffnet klnher. Sogar Damen von höheren Ständen sieht A"n häufig vor den Gefängnissen, wo unsere braven ^ränzer verwahrt werden, und diese Mannschaft, liegen welche der ganze Haß aufgestachelt worden ist, "d von ihnen mit Pistolen bedroht. Die zurückgt- ebenen Frauen vom Hofe oder des Militärs wer- ^ auf eine wahrhast unwürdige Weise behandelt. « Daß der Haß der Mailänder gegen die wak- > . ^ Gränzcr rein aus der Lust gegriffen ist, mag '^gendes Factum am Deutlichsten beweisen. Der F. ^' Nadctzky bot dem vor Peschicra durch eine cv. ^ä-'Patrouille gefangenen picmontcsischcn Major ^^ll d^g nöthige Geld für seine Bedürfnisse an, ^>elbü dankte aber mit dem Beisatze: »Er habe ft« ,. ^^ Franken und seine Taschenuhr, da ihm die "Nzer nicht das Geringste abgenommen hätten,« . . Auch unsere armen Kranken entgehen den Aus-luchen der Rohhcit nicht und erdulden viel, selbst °" den bcsscrn Ständen. Der mit einem langen Säbel bc-affntte Propst von St. Ambrogio macht sich in rscm Anbetracht vor Allen bemerkbar. Die deutsche» srl?^ ^ den Spitalen, wurden durch italienische er ) - nüt denen sich die Kranken meist nicht verstän "gen können. ten l^" Vmiehmcn nach sollen alle höher gestell Gefangenen nach Alessandria abgeführt worden ^ So gibt sich Carl Albert auch noch zum erkenncistcr her und besiegelt ttl» Verrath, den er an Österreich beging!^ V a l m a t i e n. 3 !w ^ »Iournal des österreichischen Lloyd" vom Yyai ^richtet Folgendes aus Trieft vom 2. lMser ^c^ ^"^" """ ^^' ^'^ ""^^ '"^"' "^" vier«" "^ ^'"'^ ^'"^ und Ordnung. Die in ^^^pa^nien^adgethcilte Nationalgarde leistet unter dem Commando des schr thätigen Grasen v, Norelli treffliche Dienste. Wir Dalmatiner sehen nur zu gut cin, daß ein Anschluß an Venedig unnennbares Un. heil über ganz Dalmaticn bringen und unser ohnehin armes Land in einen Abgrund stürzen würde, aus welchem es sich nie wieder würde retten können. Zwar ließen sich auch hier einige Brauseköpfe (jedoch keine Dalmatiner, denn der Dalmatiner ist seinem Kaiser treu) bei der Nachricht von der Proclamation der Republik in Venedig zu republikanischen Aeußerungen verleiten, allein seit geraumer Zeit hört man solche nicht mchr. Der richtige Tact unseres Gouverneurs, so wie das energische Auftreten der hiesigen Behörden hat die gute Wirkung nicht verfehlt und wir leben in der Hoffnung, die Ruhe und Ordnung werde auch ferner ausrecht erhalten bleiben. Auch aus allen übrigen Theilen Dalmaticns erhalten wir die befriedigend sten Nachrichten. Herzogthnm Parma. Der bisherige Herzog von Parma, Carl von Bourbon, hat seine Staaten am 20. April vor Tagesanbruch verlassen, und die Reise über Reggio, Modena und Bologna nach Rom angetreten. Es hieß: er wolle sich um den Schutz des Papstes in seinen dynastischen Angelegenheiten bewerben. Der bei dem sardinischen Ministerium beglaubigte außerordentliche Abgesandte der Regentschaft in Parma erklärt in dem ossiciellen Blatte vom 8. April -n Namen der Regentschaft, daß diese den Herzog HU einer factischcn Abdankung ^:»^ ,mu <'cime ul^li l-uxlonu (li l'uUl») bewogen habe, indem er zugleich die Festsetzung der künftigen Rcgierungsform in die Hände der ^egentschast, sein eigenes und seines Lan des Schicksal aber in die Hände des Fürsten des italienischen Bundes gelegt. Dieselbe Zeitung enthält unterm 9. die Ernennung des Grafen Ferdinand de Castagnola zum Präsidenten der provisorischen Regierung. Durch die Section des Innern sind sämmtliche bewegliche und unbewegliche Güter der verstorbenen Erzherzogin Maria Ludovica einstweilen unter Sequester gelegt worden. Römische Staaten. Die Beilage zur ,>kil/.5«ll» lli knm^« vom l8. April enthält mit großgcdrucktcn Buchstaben folgende höchst wichtige Nachricht aus Costozza (neben Verona), die wir zur Ergctzlichkeit unserer Leser hier wörtlich wieder geben wollen: „Man hat uns soeben die Nachricht mitgetheilt, daß Oesterreich dem Könige Albert den Vorschlag gemacht hat, ihm die Lombar-dic abzutreten, wenn seine Truppen nicht den Min--cio überschreiten, und daß Carl Albert geantwortet habe, er hatte den Krieg nicht unternommen, um Provinzen zu erobern, aber er fühle als italienischer Fürst die Pflicht, die italienischen Völker von der Unterdrückung der Fremden zu befreien." Königreich beider S'icilien. Neapel. Dem Mailänder ossicicllm Blatt zu Folge hat der König von Neapel an Sicilicn Krieg erklärt. Dasselbe Blatt entnimmt auS der neuesten, uns noch nicht zugekommenen »Alba", daß das Bombardement von Messina mit furchtbarem Grimmc wieder begonnen habe. In Livorno ist am l ö.April die neapolitanische Dampffregatte »Archimedes« mit ß Kanonen und i lOU Mann Truppen, theils Frciwil-ligen, thcils eigentlichen Soldaten, angekommen. Ein Mailänder Kriegsbülletin ist nicht erschienen. Majsa und Carrara. Die „li«/./,.
  • /l><< meldet: Die proviso rische Regierung von Massa und Carrara, die sehr wohl weiß, daß es für diesen kleinen Staat sehr an> gemessen sey, sich den größeren, freieren und unab hängigern italienischen Staaten anzuschließen, hat durch cin Dccrct vom 10. April in den beiden Städten Massa und Carrara eine Versammlung von Ab, geordneten zu dem Zwecke zusammcnbcrusen, damit der Wunsch der Einwohncrschasten über einen solchen wichtigen Vorschlag sich frei aussprechen könne. Dänemark und die Herzostthümer Rendsburg, «3. April. Die Witwe des Kö» nigs C hristian's Vlll., ist nach einer glaubhaften Mittheilung von den Dänen verhaftet und in das Ca-st^'ll bei Kopenhagen abgcsiiint worden, weil sie einen Brief an den Herzog von Augustcnburg abgesandt hatte, der von den Dänen aufgefangen wurde. Der „Altonaer Merkur« schreibt aus Kiel vom 21. April: »Die provisorische Regierung hat heute Berichte aus London empfangen, nach denen das dortige Cabinet die Schritte des Bundestags wegen Schleswig noch nicht als einen Krieg gegen Däne-mark betrachtet und solchem nach wenigstens vorläufig sich neutral verhalten wolle. Die Andeutungen der dänischen Blätter vom 19. scheinen damit über« einzustimmen." Heute Morgen sind die bcioen preußischen Ne-gimentcr „Kaiser Franz" und »Alexander« aus Rendsburg ausmarschirt. Wie man glaubt, wird der An-griff von Kricorichstadt aus erfolgen, da die jetzige Position der Dänen durch Torsmoore und das alte Dannewerke so sehr gedeckt ist, daß man den Angriff von der Fronte wohl nicht versuchen wird. Fran k r e i ch. Die »Allgemeine österreichische Zeitung" vom 2. Mai berichtet aus Paris vom 24. April: Man kündigt hier in den diplomatischen Kreisen mit größter Bestimmtheit den Abschluß einer Allianz zwischen England und Oesterreich an, die vorerst aus die Wie-dcreroberung der Lombardei und Venedigs gerichtet, später aber mit Zuziehung Rußlands und Preußens , die bereits eingeladen sind, der französischen Republik das Gleichgewicht halten soll. Daß England von den feindseligsten Gesinnungen gegen die französische Republik erfüllt ist, daß es Alles aus. bietet, um Europa noch ein Mal zu einem Kriege gegen Frankreich zu coalisiren , unterliegt keinem Zwei. fcl mehr. Die französische Regierung hat hierüber von ihren diplomatischen Agenten im Auslande so über. einstimmende Berichte erhalten, daß Lamartine sich veranlaßt gesehen hat, eine Note an Lord Norman-by zu richten, worin die französische Regierung beistimmte Erklärungen des englischen Cabinets über sieben verschiedene Puncte verlangt. Die Antwort der englischen Regierung wird gegen den 27. d. M. hier erwartet und die provisorische Regierung wird in der Botschaft, mit der sie die Nationalversammlung eröffnet, sich sodann klar und unumwunden über ihre Stellung zu England und zu den andern Mächten aussprechen. Alles läßt fürchten, daß cin Krieg un. vermcidlich ist, und daß erst aus diesem Kriege eine »iegellmg und Organisirung der jetzt so verworrenen europäischen Zustände hervorgehen wird. Diesen Be. richt, welchen wir aus dem unparteiischen »Hamburg'-schen Correspondent«!«" entnehmen, können wir nur als cine Mystification halten; Preußen und Oesterreich kann sich unmöglich mit Rußland verbinden wollen, welches doch von ganz Europa gehaßt wird. Ucberhaupt halten wir jede Allianz der deutschen Mächte gegen die französische Republik für ein phantastisches, aber kein politisches Unternehmen. Großbritannien und Irland. In Irland wüthet der Himgrr. Die »Mayo-Constitution«, bringt fürchterliche Details. Ein Fa.-milien-Vater wurde am 18. April bei Castlcdar aus der, Landstraße liegend gefunden. Sein Gesicht war dem Rasen am Straßcnrande zugewandt und zwischen den Zähnen sah man noch Ucberreste von dem Grase, das der Unglückliche verzehrt hatte. Ueber ihm lagen einige leere Schneckengehäu,«! — Oft müssen die Armen mindestens luTage aus Bejcheld von der Armen-Verwaltung warten. N u ß l a n d. St. Petersburg, Anfangs April, Der Kaiser hat nachträglich zu dem letzten Manifest erklären lassen, daß die darin ausgesprochene Defensive soweit zu verstehen sey: daß selbst dann, wenn Fleischaaren die russische Gränze überschreiten würden, diese bloft zurückgeschlagen werden sollen, ohne daß Rußland in solchen einen Friedensbruch erkennen würde. Gleich nach der Erklärung Carl Albert's hat Rußland den russischen Gesandten von Turin zurückberufen und dem sardinischen Gesandten zu St. Petersburg seine Pässe zustellen lassen. Verleger: Ign. 3ll. Vdler v< Kleifimayr. -^ Verantwortlicher Sledactenr: Leopold Kordesch. Anhang zur Lalbachcr Zeitung. Oours vom 2. Mai »848 Vlitt«lvr«i« Slaal««t>u!l»verslhr««» ,u » ,'t)t. , CM.) 69»^ Darl. mit Hl,rl. v. ). 1Ü59 fur 25o st (>» EM.) »?5 Wl<„er ^ladl.B^ncl'.Obllg. zu « ,j, ^.^t.. 5» dillo detto , ^ 2 , 4c> Hoftauioxr. üer allell» ^oilo l ), »- ! — bardijcht» Ocdulde» . der n, /jU»>,4 ,, ) — HlOltl!, ul,d G^üu^ aufg,» l u K. M. H^lemven « Anzeige der hier An st,kommenen und Abgereisse«. Den ,. Ma, 1848. Hr. Ludwig Füist von Iabloliowsky, t. k. geh. Rath und Kämmerer; — Hr. Ioh. BartkowSky. Gutsbesitzer, — und Hr. Ritler von Silva, Primat; alle I vo» Trieft »ach Wien. — Hr. Joseph v. Varady, — und Hr. Carl Nosa; beide k. u»g. GeilchtSlafeli Beisitzer, von F,ume »ach Wien. — Hr. Johann Pet' tretitn, Besitzer, von W>e» nach Tl«!^. Am 2. Hr. Isaak S"'igaa.lia, Kaufmann, von Oo'l'i „ach W>e„. — Hl'. Albert Ehrenf'vund, B.si. her; — Hr, Iohaon Baylcy, — und Hr. Fianllin; delve amerlk. iVü'ger, — und Hr. Einst Manoard, Kaufmann; alle 4 von Tricst nach Wlen. A>t, 3. Hr. Johann Freiherr von I"g»am, Pri. vat, von Diest nach Klagenfurt. — Hr. Peter Ier-schoff, k. ruff. Colle« Secrctär, nach Wien. — Hr. Franz Bison», Privat, von Wien »ach Tuest, —Hr. Marlus i!nz;ato, Handelsmann, von Udiue nach Wien. Hr. Io>'«ph Prosiena^g, Real. Besiyer, »ach Cilli. Am 4. Hr. Gustav von B>>naz;a, Pilvac, uach Wien. — Hr. Anton Nomano, Handelsmann, von G'o'rz nach Wien. — Hr. Georft Schoen, Pfarrer, von Triest nach Prag. — Hr. Goltfll.d Drcger, t. k. liassa'Controllor, von Wien nach Trieft. Veizeichnig ver hier Verstorbenen. Den 28. April. Johann Glloitzer, Strafimg, alt »<1 Jahre, an, CasteUbeige Nr. 57, a» der Tuberculose. — Dem )<»ton Mlllly, Strafhans.Koch, sein Kmd ?lntol,, alt 9 Tage, i>, der ötadl Nr. 98, am Kllmbackcn. krampf. — Florian Fleisl, Knecht, alt 33 Jahre, im ^wl'I-Spital, Illr. 1, an der klinge »sucht. Den 29. Anton Kova^h, Scr^fimg, alt 42 Jahre, am Castellbeige Nr. 57 , an der L.nlgensucht. — Io> h.n!N Balancizh, ituliunu/.!», alt 58 Jahre, ,m Civil - Spital Nr. l, an d.r Wasser!ucht. — Dem Franz Smrerer, Kan^leldiener der Laibacher Sparcasse und des PfandamttS, seine Gattin Maria, all I5 Jahre, in der Polana« Vorstadc Nr. 74, a,n TyphuS. Den 3. Mai. Franz PUbach. Zwängl'ng, alt 34 Jahre, »n Zwangaibeltöhause Nr. ^,7, am Zehr-fieber. Den 4. Innßfrau Maria Ambrosch, qewesene Wilthschaflerln, alt -/Ü Jahre, in der Stadt Nr. Z08, an der ^ungeolähmung, __ Johanna Grad, Tagloh^ „erln , alc 2^ Jahre, ,m C»o»l ^ Sp'lal Nr. ,, an der Auszehrung. A»merru„c,. Im Monate April »648 »U'd 58 Personen gestorben. Im k. k. Militär - Spital. Den 30. Apr,l »840. ' Jacob Preloger, Gcmemer der 15, Compagnie des vaterländischen Regiments, alt 25 Jahr,, an der Lungeulucht. Vermijchle Verlautbarungen. Z. 754. (') . . ". «86. E d l c t. Vom k. k. Bczilksgellckle Neumarkil, als Real. inlianz. wird dekaniu' gc.qcden'. 6s sey über d»e Klage des Simon 'Po.qa^dniq von ^"sdoll Nr. ,0. widll die Eheleuie Primus und Marla Ptlto. danu wider die Geschwister Georg, Joseph, 8»anz. Simon, Mavia und lHl,sablth Pe'ko, wegen «tl. läl>rt. und Hlloschentttknung der, fur d,estw,n auf der, der Herrichaf: Kieselstein 5ud R,cc. Nr. 49 dienstdaien ^an^,l)ude zu Liegelsdols, auö dem Ueber» ' gadsuelnagc schallen auf leine Weise mehr, als die Satzung Rocken-Brot !!>!« gl»a,!nl ^ . . . 1 '^9 — 6 »eiaen. lelbst crschelnen, oder den, ^niigestellleil Kurator llnc Behelfe milthcilei,, oder einen a>,dern Sachwalter bestcllcn und diesrm Gerichte namhaft machen, über-baupc im rorgeschriebcoen Wegc einjchrcilrll, iüdkln fie soi.st oie t^lg,n einer Verahsaumung sich selbst zuzuschrci^cn haben wcidrn. K.K. U)czilt5gerichc Neumalkll am !6. Ma'rz l84ü. Z. ?43. (') Nr. 246, Edict. Äon dem Bezirt^gcrichte Wippach wi>d allge-meil, kund gemacht: Es sly auf ilnsuchc» des Herrn Hranz Sorlc von Wippach, in die exccunuc Kcllbit» lung der, dem Franz Rodella von Odclfcld gchöli-gen, und laut Schähutigsproioccils vom i5. April ^848, Z. 2^03, auf 7. st. '^0 kr. bewerihele,', Fal)r< nissc und des dem Gme Prelnrrstein «»ili U>b. Nr. V» zinsharc!,, auf ,3o si. geschatzlen ., Gcnchls- dann (5r,ccuiil>i>5il)stsn gcwilligcl, und es seyen zu deren Vornahmc die Tagfahnngen auf dcn 27. Mai, dann den l. und den 3l. Juli, jedesmal Voimillag um ltl Uhr im .pause des Execute»! mil dem Beisätze angeordnet, d kl. Humboldt, A., Kosmos. Entivulf ein,r physisch.» W.'!tl)eschrei5ung. Stuttgart »8^7. 2 Bä»d.'. 6 st. l5l<>>, c, ^ulill,, l^lili^il o <^o la revolution« sl..,l<^l8. '1'o'll, ,. 2. 5!eipzi>,; li!jt7. 3 ^. D>v>.'U crscheinen ll.) Bände im Pranume« ralionsweas. Gleichzcilist erscheint ein, deutsche U.d.rse^ui'g im seichen Umfange und Preise. l^:, Miirliu e, ^V. »l7. kBoe. l2 st. Auch ist daselbst zu haben: Steinacker, G, Stimmen der Zeit i« Temp.l des H.lr,'. 3 Kanzelreden, gehalten am »2., >9. u"d 26. März »64» in der Kirche der evangelischen G.Mlinde A. ^i. zu Trust. Zum BtstlN der Armen. 20 kr. — - Predigt über Match »6. 20 bei« Golccsdienüe der Evangelischen zu öalb«ch am N. April »8l7. ll) kr. Wagner, Predigt zur F.icr des ersten Vot-t.ft^i.nstlv für die Aug6blNc>'schen Confessions-V.rwandltn ,» und um ilail^cl,. l() kr. Buschbcck, Predigt, g'halten über de« Nrief Piul, a» bie Römer. Kap. », Vers l6., oeim Gotteödilnste der Evanglllschen zu Lai» > bach am ,. November »846. M kr. 6. ?N. (3) Die Current- und Modewaren-Handlung des Alois Cantons Sohn, zeigt dem t>. 1'. Publicum an, daß sie ihr bisheriqes Verkaufslocale i»n ersten Stock des Hauses Nr. 12 am Platze verlassen, und das Gewolve zu edener Erde im Hause Nr. tl) am Platze bezogen hat.