LmwcherWMtUllg. Nr. 231. Plan i!ineiatlonspt«is: Im Comptoir ganzj. sl. li, !>,l!5j. ff. 5.5N. Für bie>>,llftcUunn in5 Haus halbj.,»lr. Mit ber Pllst qcinzj.ft. 15, halbj.fi. 7.50. Samslag, 3l. October 3nseitionsgebilhr bisiu Zeilen: lmal «0 kr., üm.'j0?r.,3ui.lfi.;sonstpl.Zc!le ini.s,lr.,Lm.8ll , i'X). October. Das Ercigniß des Tages ist das Wehrgcsctz, welches der Reichskanzler im Wchransschnssc niit so durchgreifendem Erfolge vertreten hat. Zwar schrieben manche anf ihre Fahne das Wort: Miliz „Volkshccr!" Wir glaub«.',,, daß nnscr nach dem Wehrgcsctzc consti tuirtcs Hecr den Namen eines „Volkshcercs" mit Rech! ansprechen darf. Ueber die Unmöglichkeit einer Mili; für Oesterreich kann aber nach den Erklärungen des Reichskanzlers im Wchransschnssc, wohl kein Zwcifcl Mehr herrschen. Die Anhänger dcrZuknnftSidee: Miliz - sagt cin Wiener Correspondent der ..Presse" — werden nicht müde, uus die bcrgnmwalltc Schweiz m>d ihre Militärischen Institutionen vorzuführen, nnd bauen alle ihre falschen Beweise anf dieses Bild. Ms ob die schweizer Miliz nicht zn einer Zeit geschaffen worden wäre/ welche dem Nationalitätcuschwindcl ganz ferne stand; als ob es in Oesterreich heute möglich wäre, eine einheitliche Miliz zn bcginndcn! Würden nicht ein Dutzend Milizen nnd Milizchcn entstehen nnd würdcn deren ccntrifngale Tendenzen das Reich nicht schädigen? Und kaun mau denn wirklich ernsthaft glauben, daß cs Mit czcchischer nnd rnmänischcr, sloveuischcr nnd rnthc-nischcr Miliz. zu>am!nengerafft im Momente der Gefahr, Möglich fein würde, den Stürmen zu widerstehen, die drohend heraufsteigen am Horizonte? Gewiß nicht! Er-zähll man nns doch, daß selbst die Vorkämpfer der Milizen — in nnd außer dem Wchransschuffc -- nach breit nnd schön entwickelter Theorie einigermaßen kleinlaut zngcstchcn, daß ihre Ideen für den Augenblick des praktischen Werthes entbehren. Denn der Ueberzeugung kann sich Niemand cntschlagcu, der eö ehrlich meint mit Oesterreichs Zukunft: es ist die bewährte Praxis, die rasche That, welche wir brauchen! Oesterreichs Heer wird niemals mehr einen Angriffskrieg führen! ruft man ans, nnd zur Vertheidigung des heimischen H:rdcs genügen die Milizen voll' kommen. So wollte man denn jeden möglichen Feind — wie 1866 — wieder im Herzen des Landes erwarten nnd immer nnr unseren eigenen Boden znm Kriegsschauplatz machen! Seit dem unseligen Kriegsjahre hat so mancher strategische Sntz weite Verbreitung gcfnndcn, namentlich der, die beste Vertheidigung des eigenen Bandes sei, den Kampf in das Territorium dcs Frindcs zu tragen. Sollte man dies schon wieder vergessen haben und nicht mehr wissen, daß auch 1866 die Befolgung dieses Satzes au der mangelhaften Organisation (Kriegs-Vorbereitung) scheiterte? Und glaubt man wirklich, daß eine solche active, weit über die Rcichsgrenzcn greifende Defensive mit einem aus vielen Nationen nnd Natiön-chen bunt zusammengewürfelten Milizheere möglich sein würde? Im Wchrausschuß hat der Vertreter des Reichs-Kriegsministcrinms diese Evcntnalitä't ansführlich de-mcmstrirl, der Rcichskauzler auf die nahe liegenden Möglichkeiten hingewiesen, in welchen Oesterreich eines starken nnd einheitlichen Heeres dringend bedürftig sein könnte. Da diese Ansfühningen gcwiß nicht grundlos siud, fo stellt sich die Frage nicht dahin, ob ein Heer wirklich geschaffen werden soll, fondern ob der Entwurf der ncneu, absolut nothwendigen Schöpfung den Verhältnissen des Staates richtig angepaßt wurde? Die ernste Prüfnng, ob die durch das Wchrgcsctz an das Volt lind den Staatssäckel gestellten Anforderungen das richtige Maß nicht überschreiten, nnd ob die gcacbcneu Mittel auch in jeder Richtung richtig verwerthet wnrdcn. halten wir für die wahre Aufgabe dcr Abgeordneten in dieser Frage. Was sollen nns die theoretischen Phrasen über Milizsyslcme, wenn alle Welt sich dahin einigt, das; das stehende Heer eine unabweisbare Nothwendigkeit ist? Deshalb müssen wir all' nnser Können nnd all nn^ scre Geisteskraft aufdieten, um die neue Institution mög' lichst vollkommen zn machen, damit das Volk die be-ruhigeudc Ueberzeugung gewinne, daß die Opfer, welche nnn einmal gebracht werden müssen, ihren Zweck nicht wieder verfehlen, Auch der von der weitaus überwiegenden Majorität des Wchrausschusses angenommenen Ziffer für den Kricgsstand des Heeres können wir nnscre Zustimmung nicht versagen. Wenn die Wehrkraft aller anderen Staaten auf das höchste gespannt wird, müssen wir wenigstens — im Verhältniß zn nnsercr LcistuugSfähigleit — eine unseres Großstaatcs würdige Institution begründen. Wenn das Mehr unsere Kräfte übersteigt, so würde jedes Weniger uns znr Halbheit führen, dic uns schon so oft verhängnißvoll geworden." Jus 3'Micu. Fraurreicl, „:,d die spanische Veweguna. Das spa nischc Preßgesetz. — Ministerielles Rundschreiben. Anlelir». Paris, 25. Oetober. Der „Constitutionncl" erklärt in einer amtlichen Note, daß die Kaiserin, die keine andere als lediglich französische Politik treibe, sich nicht zn Gunsten der Can-didatur Don Carlos ausgesprochen habe. Die französische Politik Spanien gegenüber, fährt das officiöse Blatt fort, besteht aber darin, ihm vor allen Dingen eine nationale Regierung zn wünschen, was jedenfalls weniger ermnthigend für die fremdländischen Thron»Candidaten als für deu immerhin nicht nunationalcn Don Carlos spricht. Letzterer scheint anch allgemach von seinen Ent> Haltsamkcits-Theoricn zurückgekommen zu sein, und wie von verschiedenen Seiten verlautet, bereitet er sich vor, demnächst schon eine vielleicht bewaffnete Initiative zuer« greifen. Ich glaube wenigstens verbürgen zn können, daß er mit dem ehemaligen Cigcnthümcr der „Epoquc" und jetzigem Armee-Lieferanten Dusautoy Unterhandlungen wegen einer gewissen Anzahl zn übernehmender Gc-wchrc nnd Säbel angcluüpft hat. Dnsautoy verlangte jedoch znuor die Hintcrlcgnng einer bestimmten Geldsumme als Deckung bei einem Pariser Banquier, was Don Carlos vorläufig :ul i< l« r< >n!ln» nahm. Daß die Epoque jetzt offen seine Ansprüche vertritt, gesteht dieses lenders lalinic Blatt nun selbst ein; gewissenhafte Zcitungslcscr wollen aber bemerkt haben, daß auch schon der „Gaulois" eiiic Schwenkung zu seinen Gunsten gemacht hat. Wie dein anch sei, uordcrl)and sucht man sich offi-cicll hier mit der spanischen Revolution möglichst gut zu stellen, da man zu spät eingesehen, wie unrecht man gehabt, sich nicht vorl>cr mit ihren Leitern zu verständigen. Und an Gelegenheit dazn hat es allerdings nicht gcfchlt. Einige Wochen vor Ansbruch dcs Aufstandes hatte Prim bekanntlich schon einmal London verlassen, nm später urplötzlich in Vichy aufzutauchen. In der Zwischenzeit war er in Piombi''rcs gewesen, hatte dort aber vergeblich versucht, beim Kaiser eine Audienz zu erlangen. Cs war bekanntlich dies gerade die Blüthczeit der spanisch-bonrbonischcn Intriguen, und der General FeuMtml. S'cchs Wochen in Hcj'pcnheim. (Nlwcllr.) Als ich die Universität Oxford verließ, beschloß ich, khc ich meine Gcschäftspraris antrat, noch einige Mo-"nte ans dem Contincntc zn reisen. Mein Vater hatte "ur ein kleines Vermögen hinterlassen, dessen Rente zu hinein Unterhalt während mcincr Advocatcnpraxis wohl Zureichen, mir aber weder Lnrns noch thenrc Verguü-lUMgcu erlauben konnte. Da ich meine IahrcN'cutc bc-^>ts dazu verwendet haltt, einige rückständige Schulden 5" bohlen, so war ich genöthigt, mein Capital anzu-^lfcu, um die Reisekosten zu bestrcitcn. nnd ich war cut-chlossru, die Summe von fünfzig Pfnud Sterling in «Mein Falle zn überschreiten. Da ich genöthigt war. ciucu ^g in London zu bleiben, nm meinen Paß visircn zu "ss"l, so benutzte ich die Zeit, um das Stadtviertel ?l>fzusuchcu, in dem ich mich ctablircn wollte und das ^b gewählt hatte, ohne cs zn kennen, blos aus dc.n "lunde, weil es der Schreibstube dcs Herrn M . . . ""' nächsten lag. , Mein Verstand billigte die Wahl, aber der Anblick ^' düsteren Wohnungen war sehr wenig erfreulich für '""Mann, dcr anf dem Lande aufgewachsen war nnd ""' noch die schöne Architcctnr von Oz'ford vor Augen "Ml't hattc; die Aussicht, langc Jahre in diesen lranri- ^einförmigen Straßen leben zu müssen, bchärkle mich , H Mehr in dem Vorsatze, meine Ferien so viel nur lci^,lh zn verlängern, indem ich die strengste Sparsnm- " beobachtete. Ich war cin guter Fußgänger, sehr wenig verwöhnt, was die Bcqncmlichkeitcn dcs Lebens betrifft, der französischen und dentschen Sprache so ziemlich knndig, so viel wenigstens cin Engländer sich dessen rühmen kann, der niemals scinc Insel verlassen hat, nnd da ich die theueren, von meinen Landslcntcn besuchten Hotels vermeiden wollte, so hoffte ich mit meinen fünfzig Gninccn drei Monate wohl auslangen zn könueu. — Ich verließ England zn Anfang dcs Sommers, nnd nachdem ich Frankreich nud die Schweiz durchzöge» hatte, wollte ich wieder nach London zurückkehren. Cincs Tages war ich dcn ganzen Morgen in der kothigcn Stadt Worms nmhcrgeirrt, hatte darauf in einem fchmutzigcu kleinen Gasthausc Miltagbrod genommen, war dann über dcn Rhein gefahren, halte von da au meine Ncisc zu Fuß fortgesetzt, und war am Abende in der kleinen Stadt Hcppcnhc'im angekommen. Ich hatte mich über meine Kräfte angestrengt und fühlte mich so müde, daß ich mich nur mit großer Auslrengung durch die schlecht gepflasterten Straßen bis zn dem mir empfohlenen Gasthansc hinschleppen tonnte. Ich wurde dort von einer nnfrcnndlich aussehenden aber mit großer Nettigkeit gekleideten Fran empfaugeu. Sie führte mich iu einem Spciscsaal, der so groß war, daß an dem dar'mstchcnden Tische 10 Personen Platz nehmen tonnten, obschon derselbe sich kaum bis in die Mitte des Zimmers erstreckte. An den beiden Cudcn dicscs weiten Naumcö waren Fenster; jene, welche sich anf die Vorderseite dcs Hauses öffneten, waren bereits in die Dunkelheit des Abends gehüllt; die anderen gin-gen anf einen, mit Fruchtbänmeu nnd Gemüsebeeten gefüllten Gartcn, in welchem Gebüsche vou Rosen und andcru Blumen dem Anschein nach mehr geduldet als mit Liebe gepflegt wurden. Gegenüber der Eingangsthür befand sich ein Schlafzimmer, das die Wirthin mir zn meinem Gebrauche anwies. Wenn der Ort anch weniger reinlich nnd weniger anziehend gcwcscn wäre, ich wäre doch dageblieben. Ich war erstaunt über meine Abspannnng und Trägheit. Nachdem ich mich an das, von dcn letzten Strahlen der untergehenden Sonne beleuchtete Feuster gesetzt hatte, fühlte ich mich fast unfähig zu fftrcchcn odcr mich zu bewegen. Meine Wirthin war hinausgegangen, nachdem ich ihr meine Befehle für daS Nachtessen ertheilt hatte, und als die Sonne vollständig am Horizonte verschwunden war, fühlte ich von Zeit zn Zeit lcilte Schauer dnrch meine ermatteten Glieder ziehen. Der weite Saal erschien mir dunerer nnd kahler als zuvor; meine dnrch die letzten schimmernden Ncftere des Sonnenuntergangs geblendeten Angcn konnten die Gegenstände in der wachsenden Dunkelheit nicht mehr unterscheiden, eine sonderbare Angst, der ich mich nicht erwehren konnte, bemächtigte sich meiner. Jemand trat in das Zimmer; eS war das Dienstmädchen, das gekommen war die Vorbereitungen zum Nachtessen zn treffen: sie begann das Tischtuch am Ende des großen Tisches anszubrcitcn, da rief ich sie mit fchwachcr Stimme an, und bat sie, mir anf einem Wandtischchen, das sich in meiner Nähe befand, zu decken. Sie näherte sich mir, nnd der volle Schein des Lichtes fiel auf ihre Gestalt, während ich in der Dunkelheit blieb. Es war ein schönes, junges Mädchcn von aninnthiger Haltung, desscn sehr angenehme Ocsiättölul-dnng Verstand nnd Güte ausdrückte. Lnft und ^onue halten ihren, vou Natur zarten Teint aebräunt, nnd lyre 1850 hatte seine Zeit uiithin schlecht gewählt. Als ihm uuu dcr persöulichc Adjutant dcS Kaisers, Herr de Bicuillc, ulitthcilte, dcr Baiser tönnc ihn nicht empfaligc» vcr-muthlich truss uiau ihu: auch lwch Hte^ico liach er llärtc er offcu, ')lüpolcol! lll. werde cs bcrcucn, uud zwar bald, so sein Vertrauen zurückgestoßen zu haben; große Crcignissc würden sich vollziehe» und Frankreich dauu nicht mehr im Standc sci», den Einfluß alls diese zu iilieu, dcu mau ihm jetzt gern gelasscu hätte. I» dcr That war auch das Kaiserreich schließlich ungemciu ubcr^ rascht von dem, was sich jcnscitS dcr Pyrenäen zngc-tragen - hiesige Credit-Institute zeigten sich jedoch besser unterrichtet uud vorbereitet. Kurz vor dcr Crhebuug der Flotte in Cadi;' suchte die spanische Regierung in Paris, und zwar bci dcr Gruppe dcs Credit Foncier, ein llci ucrcS Aulchen von 50 Millionen franco aufzuuchmcu. das ersichtlich dazu bestimmt war, zu Oeslcchuna.cn ucr wendet zu wcrdcu. Mau ersuchte dcu Chef dieser Gruppe, Herrn Frcuiy, doch das Geschäft liis zuul 20. Seplcm der ius Nciuc zu bri»gc», Aber der Finauzulauu, dcr Wind davon hatte, waS sich vorbereitete, cntgcgnctc ab lehnend: „Bis zunl Zwanzigste»? Wo dcnlcn sie hin? Da haben Sie schon die Revolution in Madrid!" Die Madrider Zeitung vom 2l. d. publicirt das Decrct des Ministers dcS Innern, die Prcßfrcihcit betreffend. Die sehr lange Einleitung dieses Documents übergehend, gehen wir gleich zum praktischen Theil des' selben über. Er lcuitct: „Aus allcu diesen Motiven und lraft meiner Äiachtvollkommenheit als Mitglied dcr provisorischeu Regierung lind Minister dcS Innern, zugleich iu Uebereinstimmung mit dem Ministcrrath, decrctirc ich, was folgt: „Art, 1. Alle Bürger haben das Recht, frei ihre Gcdautcu durch die Presse kundzugeben, ohne der Ccusur noch irgend einer andern Formalität unter worsen zu seiu; Art. 2. Die gewöhnlichen Vergehen, die anf dem Wege der Presse bcgaugcu werden, gehörcu vor den Slrafeodcj-, mit Abschaffung jedoch durch gegenwärtiges Decrct des § 7 dcS geuauntcn Codc^; Art. 3. Sind verantwortlich, bezüglich dcr Wirkungen des vorstehende» Artikels: bei Iourualcu: der Autor dcS Artikels oder iu dcsseu Abwcseuhcit dcr Director; bei Aü« chcru, Brochürcu, FcuillctouS: dcr Autor, uud wenn er nicht bekauut ist, dcr Herausgeber uud dcr Drucker. Die Journale, welche kciucn Director haben, sind, in Bezug auf die Wirkuugcu dcS gegenwärtigen DecretcS als Bro-chüreu zu betrachten; Art. 4. Bleibt anfgchobcn: das specielle Prcßlribunal mit Allem, was daunt zusammcu, häugt; Art. 5. Siud zugleich aufgehoben: die präucutiue Prüfung dcr Romane uud die Ceusur dcr dramatischen Werke; Art. 6. Die Theatcr-Dircctorcu lind iu ihrer Gruunlgluug die Impresarios siud für die Verletzung dcr Moral und der gutcu Sittcu verantwortlich, die sich in dcu Stückcu, welche sie aufführen, vorfindet. Madrid, 23, October 1868. Der Minister dcS Innern: Praxe-dcö Matco Sagasta." Ein miuistcriclleö Ruudschreibcn an die Gouverneure iu den Colonicn sagt: Die Rcgicrling habe über das Wahlgesetz bcratheu uud dasselbe dcu Eigenthümlichkeiten dcr Colouicu angepaßt. Die Rcgicrnug glaubte ihre Macht zu überschreiten, so sie die Sclnvcusragc löscu würde. Die Cortes wcrdcu dieses Problem im Vereine mit den Dcputirtcn dcr Colonic lösen. Der Ministcrrath hat deu Bericht des Finanzmi» nislers Figucrola über die fiuau;icllc Vage uud die Mit« tcl zur Bestreitung dcr Bedürfnisse des Staatsschatzes genehmigt. Die Veröffentlichung des Berichtes ist bevor- Züge warcu nichts weniger als regelmäßig, aber der bescheidene Reiz, der über ihre gau^e Persönlichkeit ausgebreitet war, nahm beim crsteu Blicke für sie ein. Ihre Zähue waren sehr weiß nnd ihre hellbrauucu Haare wareu sorgfällig iu zwei Zöpfe geflochten und mit gro-ßen silbernen Nadclu aufgesteckt. In dem Augcublickc, wo sie ihre großen, blauen Angcn auf mich richtete, fiel mir ihr sinnender, ernster Blick auf, er fchien von vergangenem Kummer zu sprccheu. Während sie den Tisch zurecht machte, wurde ich vou ciucm neuen Fieberschauer ergriffen, sie bemerkte es uud sagte: — Dem Herrn ist kalt; soll ich Feuer in den Ofeu thun? Ich bin gewöhnlich nicht sehr ungeduldig, aber ich fühlte mich sehr nnwohl, verstimmt dnrch die Beobach-tuug und gereizt durch die Bewcguug um mich her. Ich glaubte, das; cine warme Mahlzeit mich wiedcrhcr-Nelleu, das Einheizen des Oseus dieselbe aber verzögern würde, und so antwortete ich barsch: — Nein; bringen Sie mir uuverlüglicli mein Nachte essen, sonst wünsche ich nichts. Ihr trauriger, ruhiger Blick bcgeguetc ciueu Augeu-bl.ck dem menngeu. aber tch bcmcrtte teiuc Verändcruug m smmu Ausdrucke; umne Nauhh.it schien sie gar uiclst berührt zu haben uud ihr Benehmen verlor nicht ciuen Augenblick seine saufte, geduldige Würde. Das ist alles was ich mir vou mciuem crstcu Abcude in Hevpeuhcim und meiner ersten Verühruug mit Thckla zurückrufen kann. (Fortsetzuilg folgt) stehend. Cs handelt sich um ciu Aulcheu vou 000 Mil-liunen Francs, für welches in Spauieu und im AuS-laude eine Subscliplion eröffnet werden soll. 138. Sitzung des ^bgeortnctenhaustg vom 29. October. Auf dcr Miuislerbanl: Ihre Cj-elleuzeu die Herren Minister: Gras Taaffe, u. Plcncr, Dr. GiS. lra, Dr. Herbst, Dr. Brest rl, Dr. Berger. Viccpräsidcnl Riller von Hopsen eröffnet die Sitzuug uiu 10 Uyr 50 ^iiu. Berichterstatter Or. Bauhaus verliest deu Bericht dcS VcrfnssuugsausschusseS über die Regierungsvorlage ciucs Gesetzentwurfes, wodurch das zur Cl-aäuzuug des Heeres i. I. 1858 auSzuhcbendc Rccru-tcucoutillgcut bcstiuuut wird, welcher mit dem Antrage schließt, die Regierungsvorlage anzunehmen. Dcr Gesetzentwurf lautet: Gesetz, wodurch das zur Crgäuzuug des Heeres im Jahre 1868 aus^uhcbcndc i)iccruteuconliiigcnl bestimmt wird. Mit Zustimmung der beiden Häuser Meines ReichS-ralh^s finde Ich zu vcrorducu wie folgt: Art. 1. Zur Ergänzung des HccrcS im Iahrc 1^^^ hat ciuc Rccrutenaushebung iu der Ziffer uou 56.548 Äiann z»l erfolgen. Art. 2. Mit dem Vollzüge dieses Gesetzes wird Mciu mit dcr Führung dcr Agenden dcS MimsteriumS für ^audcsvcrlhcidigung und öffentliche Sicherheit betrauter Miuisterpräsidcutcustellvcrtlcler, wclchcr dicssalls daö Cinvcruchmen mit Meinem 8lcichslricgSiuiuisicr zu pflcgeu hat, beauftragt. Vicefträ sidcu t sklll dcu ScctiouSralh R o h r uou Rohra u als Rc gier u ngs c om m issär vor. Iu dcr Gcucraldcbatte ergreift Abg. v. Mcudc das Wort. Der Ausschuß habe sciueil Beschluß mit 12 gegcu 10 Stimmen gefaßt. Die Miuoritäl glaubte uümlich als Basis des Coutiu-gcuts die Ziffcr von 85.0M aunchmcu zu folle». Die frühere Regierung hat nie m.hr als ,^.000 Mau» auSgchobcu, trotzdcul sie zur Aushebung eiuer größeren Ziffer berechtigt war. Bci der Bcurthciluug dcr Höhc dcs ContiugcntS muffe auch die finanzielle uud wiilh-fchaftliche Scitc dcr Frage ins Auge gefaßt werdeu. Wiederholt ist dieser Puntt im Hause vou gefcicrteu Reducru bcsprocheu wurdcu, er wolle dic uou dcuselbcn augcsührtcu Gründe nicht wiederholen. Redner glaubt, die Forderuug dcr Regierung sei uicht volltommeu be-grüudcl, uuo er fiudc leinen Gruud, die höhere Ziffer zu bewilligen, um so mehr, als die Rcgicruug die srieo-lichslcu Vcrsichcruugcu gab. Cs handle sich wohl nnr um 7000 Mau», welche einige Mouale früher iu die Armee ciugerciht werden sollen, abcr cs scheine ihm uou großer Importanz, 7000 arbeitsfähige Menschen einige Monate fühcr als uothwendig dcr Production zu cut-zichcu. Jede größere Beurlaubung werde vom Vauoc! mit Frclldcn begrüßt; dies allciu zcigt schon, wic schr, mau Arbeitskräfte braucht. ! Das Wchracst'tz werd.- d,^S'Rcchl dcS iiccichsralhcS, die Rekruten z>>> bcwilli^cn, illusolisch mache», gegenwärtig sei wohl der Rcichsr>Uh das eiuzigc mal iu der! ^agc das Coutiugcnt wirtlich zu lmv,lügen. ^)tcdncr er-! klärt sür die vom AllSschlissc beantragte höhere Ziffer nicht stimme» z» löiiucn, liud schließt mil d.m Wunsche,! dic Rcgicrlnig dcr »cue» A.ra mögc sich hiNc» i» das liscrue Zeitalter übcrzugch»,» Abg. Dr. Rygcr: Bei der Bclirlhciluiig dcr voltswirlhschaftlichcn Scitc dcr Frage müssc man uicht d^ö abz»stcllcl,de Coulingent, sonderu dcn willlichcn! Präsenzstand im Auge haben. Wenu im Vorjahre »ur^ 85.000 auSgchobc» wurdcu, so hatte dies sichtlich sciue Berechtigung. Dcrzcit s>i aber zu erwäge», daß der! Abgang vom Jahre 1866 uud die Verabschiedungen dcS ^ahics 1867 c»s,tzt werde» müsscu n»d dcn Mehrbedarf hclvorrnfcn. Das vorliegende Gesetz sei bcslimmt,' das Heer sür de» IKbcigcm^ znr cillgcmcincn Wehrpflicht uorzubercilcn. Redner crllärl sich für dcu A»s< schußaulrag. Abg. Fliihcrr u. Tinli ist cbenflillö füi' dcn Ausfchußantlag. Daö Abgcoidnclcuhauö war slclö bc< strebt, die Armee iulact zu ei halten, es h^t »ur über--flüsfigc Koslcu sin dicsclbc beanstandet. Dicscn Llaud-, puutt halte er scsl uud könne sich deshalb dcr Ausicht des Abg. Mcudc nicht auschlicßcu; wcun dcr Rcgie-, ruug irgcudciu Vorwurf geiuachl wcrdc» tö»nt>', so sei' cs dcr, daS Rcclutcncontingcnt nicht schon vor Iahrcs^ frist verlaugt zu habcu. Cr wclde d.lhcr mit voller Bc uud schließlich vou dem löbliche» Ausschüsse acccptiit;! ich glaube daher uicht, daß cs mciuc Aafgnbc ist, auf' die ciuzelucu Motive zurückzukommen. ' Die Bemerkuug jedoch deö Herrn Abg v. Hieudc,^ daß durch die Bewilligung der Rccrulenziffer, welche von dcr Regierung verlangt wird, iu natioualötonomischer^ Beziehung großer Schaden entsteht, iudcm die Häudc > vou 7000 Mcnschcu dcr bürgerliche» Beschäftigung entzogen werde» und die Millionen, welche sie hälteu allenfalls fchaffeu köniic», »»geschasfc» bleibe», zwingt mich, obwohl sich bereits vo» Scile dcr Hcrrcu Abg. Dr. Ry-gcr uud Äaru» Ti»ti dagegen gcm^ndel worden ist, darauf hiuzuwcise», daß durch die Bcwilligung ciucs Mchr vou 7<>00 Manu, wclchcs iu dcm Ausschlißaulragc gcgeuübcr dcr Anschauung dcs Herrn Abg. v. Meiidc liegt, »och »ich! die Crhöhung des Präsc»zslandcS dcr Ariucc um dicse Ziffcr v^n 7000 Mami cr;iclt wird: cS tritt dan.il mir die Cons^nciiz ei», daß 7000 Ma»n eines älteren Jahrganges c»tlasft» werde», dcuc» cs rccht wohlthun wird, zu ihrer bürgc»licheu Beschäfliguug zu-rückzukchrc». I-l, glaube daher, daß i»a» auf dieses Motiv ein so großes Gewicht »ichl lege» lö,ü,?. Gcge» ci» anderes ^cde„tcn, U'elchco uo» diese»' Hcrru Abgeordneten ausgesprochen wordru ist, habe ich »nch noch zu wcudcu, nachdem von anderer Seite gegenüber demselben nichts bemerkt wurde. Dcr ftcrr Mgc-orducle Hal nämlich gesagt: „Dnrch den »c»c» Wehr-gesctzcutwurf wird ohnchi» »nscr vcrfass»»gS»iäßigcS 8iccht der Relllltcubewilllgnug geschädigt; j>tzt h^cn wir noch das volle Rccht, jetzt uiüsscn wir cS cmch ausüben." Was de» ersten Puutt dieser Brmcrtuug betrifft, »lochte ich mir erlaube» hinzmuch'cn anf dc» tz 11 dcS Wehrg^'ctzcntlvllrfcö, wo ausdrücklich die Wahrung au^ gesprochen wild für die vcisV.ssungsmäßige» Rechte dcs Halses, llnd wciter >vöchtc ich lnif>j I.'l diescs Gci'chentwurfeS hiuweiscu, wo auch die vollständige Garautic gegebcu wird, iudem ciuc Abstclluug nicht swllfindc» kanu, wenu nicht die Volirnng slatlgcsuudcu hat, und das Hcmptgcwicht dcs politische» Rechtes d,r RV' rntenbciviÜigiing liegt doch nnr in dcm Bewillige» oder Verweigern. Ich lan» aber auch nicht glauben, daß wir jetzt so recht unscr Rccht dadurch benutze», wcnu wir uur 85.000 Ma»», bczichuilgswcisc die hie»ach auf dicsc Rcichshalste cutsallcnde ger!»gcrc Z'ffcr bewilligen, n!v von Zeile dcr :1ccgicrnng a»gcsprochc» worden ist. Uebrigens m»ß ich mir uoch crlallbcu zu bemcrlc», daß ich »ichl rccht einsehe» kann, wic diese Anstünde von Seite dcs Herrn Abg. Mcudc gemacht wurdcu, ohuc daß dicsclbc» vo» irgend ciucm Antrage begleitet gcwcse» wärc»; den» »ach memcr Ansicht müßle dan» daS Co» tingent in entsprechender Weise für diese Hälfte herab' gesetzt wcrdcn, nnd die Ausführungen, die er gemacht hat, hätte» einen Antrag voranSgcsctzt. Nachdem uuu von Seite dcS Herrn Abgeordneten ein Autrag nicht gestellt worden ist, so bin ich auch desscu cnthobcu, mich gegen ci»eu solche» Arlrag aus-sprecheu zu müssc». Ich glaube uur uoch ciu besonderes O^oicht lcgc» z» »lüsscn auf die Driuglichtcit, damit die Rcgicrung bald in die ^age gesetzt >r>erdc, die Rccrntirnng vorinh mc» zn können. Dcn» wir si»d nun am Ende dcS ^ah' rcS, es bleiben mir ka»m anderthalb Monate übrig, um dic Rcerl!lir»»gSarbcitc», obwohl nllc Vorbcreit»ngc» gctrof-fcu fiud, i»S Werk zu fetze». Wc»» ich darauf hi»weise, daß i» dcr andcrcn RcichShälftc dic Rccrntirung bcrcitS iiu vollen Gauge ist, und cS doch z,veckc»tsprechc»d ist, daß die Recrnlirnng in beide» Rcichshälftc» »icht gar ! zu weit anSeinandcr gcschoben wil c', so würde ich dic cittdri»glichste Bitte an das h. Ha»S stelle», mit der Votirung dcr vo» der Rcgier»»g n»s.)csprochcnc» Ziff^' vorgchcn zu lvollcu/' Berichterstatter Dr. B a u h a u S berichtigt c!»'^ Augabcu des Abg. u. Mcude. Cs waren bci dcr Ab- ! stimmung im Ausschüsse 26 Mitglieder amucscnd, 'während Abg. v. Meudc uur von lO n»d !2, also vott ^ sprach. Wenn Abg. v. Mcnde behauptet, seit einer Reihe uo» Jahre» werde» mir 85.000 Mann ansac- hoben, so müsse er cntgcgnc», daß dies n»r in dcm letzten Jahre dcr Fall war. Dcr Berichterstatter ist bemüht, die wcitcre Argumentation dcs Abg. u. Meude zu widerlegen, »»d bc' merkt, daß die Höhcrc Ziffcr cine» raschcrrcn WecW dcS PräscnzstandeS crinöglichc Das habe dc» Vortheil, daß Gcwcrbetrcibciide bald wicdcr »ach Ha»se z»rücklchrcu, wc»igcr vcrgcssc» habe» u»d wieder zn ihrem Gcwcn'c ohne Schaden znrückkchrcn können. Es wird zur Spccialdeba ttc geschritten. ^ ^» Art. 1 bemerkt Abg. v. Mc»dc gcgc» t" Ausführling dcs MiuislcrS, cS slche jcdciu Abgeordnete frei, erst iu der Spccialdcbatte seine Anträge zu »tcim-cS stehe ihm aber auch frei. sowohl iu der Generals a iu dcr Spceialdebatte die Gründe a»z»gcbc», wclchc n) vcra»lassc», gegen einen Antrag z» stimmc», ohne c>n specielle» Autrag zu stellcu. Art. 1 wird hierauf augc»ommcu. . Die Art. 2 und 3 fo wie Titel uud 5"ga»a.,^ Gesetzes werde» oh»e Debatte a»gc»om!»cu ""5 Antrag dcS Berichterstatters das Gesetz sogleich m o. Vesting z»m Beschluß erhoben. Nächste Sitz»»g Di»stag Z. Noucmbe^^^. Parlamentarisches. Wien, 28. October. (^ eh r a uss chur.) ^ dcr hculc Vormittags staltglfuudcnen ^-'h ' ^^,c WchrauSschusscS m^rc» von Se,tc dcr ^(.ttl ",» „^ Crcelle.'zc» dic Ätinistcr Graf Taaftc, Dr. G'«'^^^, Dr. Bcrger, ferner als RcgicrnnaSvcrlrcm 7. .^, lictc»a»t Horst und '.'.'tinistcrialrath Rohr v. 1851 anwesend. Auch Se. Excellenz dcr Reichskanzler Frci> Herr v.^Äcnst woh»tc als Ansschusnnitglicd dcr Sitzung lei. Bei Vegmn der Sitzung clstatlet 'Abg. B^nou Prutli bezüglich dcr Ucbcrcmstimmung dcr bereits beschloss cin'li 1! Paiagruphc mit dcn betreffenden Para^ grapheu des im ungarischen ^)lcichsla,;e bcschlosseucii GescheS dahin Bericht, daß tcinc wescutlichc Differeuz zwischen beiden bestehe, und bemerltc, daß er bci jedem folgenden zur Dcbatic kommenden Paragraphs wo ein Unterschied statlfindct, dicAufmeltsamtcit dcs Ausschusses daranf lcnteu werde. Es wi>d nnnmchr zu, Berathung über dcu tz 1^ dcr Regierungsvorlage geschritten und beantragt Abg. Dr. Rechbc.uer, daß in dem zweiten Alinea oicseS Para-yrapheö die Worte „Tl'^l ui,d Vorailderg" »ocgzulas-sen seien, w.'i! tic ullgcinciuc Wchrpftlchl auch auf diese Bänder ausgedehnt weiden müssc, und fcrncr: cs uwgc die Zahl dcs ^andwchrbatuillonc offen gelassen und vor den Worten „Aalaillon^ Infanterie" das Wort „vorläufig" eingeschaltet werden. Dieser Axtiag wurde von dcr Üiiajarilät des Aus^ schusfcs angcnoi!uuc>!. Zu § 13 st llt Abg. Schindler den Antrag daß die Ersatzrcscrvc in den Gesammttricg?swno von 800.000 Mann einbegriffen wcldc, lind wünscht fcrncr das Wort „Abrichtung" durch das Wu>t „Ausbildung" ersetzt. Abg. Dr. Rcchbaucr spricht sich ganz hegen die Gcsammtcrslitzrcslrv.,' l,us und Abg. Skeuc stellt dies» bezüglich dcu Antia^ , es sei üdcr die Institution dcr Elsatzm^unschaft die Abslimmung usscn zu lassen, welchcr Aiitrag jedoch ouin Ausschüsse nicht angcnoin Men wird. Dagegen wird der Antrüg dcs Abg. Dr. Rech-baucr, daß im ersten Alinea die Worte „dann für die Ersatznserve clfordcrlich ist" w.Mlass>n werden mö> gen, vom Ausschüsse genchiuigl, nachdem die Regie-rung crtlürt hatle, dei § 4 einen ngenen Passus bc-betreffend die Ersatzrcservc einzuschalten. Der übrige Thcil des PlN'^grapheö wird ohne Abänderung an> genommen. Oesterreich. Pest, ^8. October. (Reichsrath.) In der heutigen Sitzuua drr Maguatculafel wurde das auf die ^uüplvccßotdnuüg und den ')iuchlragscledii bezügliche Nuuciuin des U,i u s c wurde der ^cachtragsc, cd,l vou 100,000 si. ln dritter Lcsuug angenommen Trieft, 26. October. (Sch nllehrerfrag c.) Nie der „Cittadino" aus guter Quelle vernimmt, hat die vom! ^cnnicipium vorgenommene Erucuuuug dcr Lehrer für die Volksschulen des Territoriums bereits dic Genehmigung der Statthaltcrci erhalten, welche gleichzeitig das bezügliche Gesuch dcr dortigen Ortsuorslchcr dem Magistrate zur Amtshandlung überwiesen habe. letzterer habe dasselbe hierauf fammt dcr Entscheidung von Scitc der Statthaltcrci dcu Pctcnten zurückgestellt. DaS gc-Nannte Blatt vernimmt ferner, dcch mau in Optschina ssegcn die Ernennung des ncnen Pfarrers (Herrn Franz Cerne, bisherigen Pfarrers in Rojano) protestirle. Uusland. Paris, 28. October. (Beziehungen, mit Spani cu.) Dcr „Munitem" meidet in seinem Bulle-tin: Die Gcsaüdtcu PicußcnS, Italiens und dcr Päpstliche Vlnncius haben ihre Beziehungen zu der sp^ni» >chcn Regierung wicdcr aufgenommen. Der letztere l)at l>cm Etaalsministcr einen Besuch abgestauet. Paris, 28. October. (Die dreifache ^ano» karte) ist heute erschienen. Dcr Tcxt znr Karte des Ucgcnwürtigcn Europa'S sagt: Unter dem zweiten Kaiserliche hat Frankreich seine uatürlichen Grenze» an den ">Pcn wieder gcfuudcn, Italien wurde frei, Holland ^rriß die Bande, welche es durch ^imburg nnd Vu^,cm-l "urg an dcu deutschen Bund knüpften, dcr Bund >st, ^'f^clöst, die Vuudcsfcstungcu haben zn rj.istiren auf-^hort, Mainz ist von Preußen allein besetzt, landau '"d Gcrulcrehcim gehören Baicrn und werden von diesem ^"acht, Radstadt ist von badischcu Truppen, Ulm von Katern und Württemberg gemeinschaftlich besetzt. Preußen >t Merklich gewachsen, aber im Ganzen genommen ist as europäische Gleichgewicht uicht zum Nachtheile Frank-lchs zerstört. Vor den letzten Ereignissen konnten Preußen u,« ?esic"'c>ch geeinigt, und Herren von Deutschland Ns, ^lillioncu Menschen entgegenstellen, die durch bin > ^ und eine fürchterliche Mililärorgamsation vcr-^ mc>cn waren. Heute sind die Mächte, welche Frankreich Nr»? ' unabhängig, Belgien uud die Schweiz siuo ^.'ural. Prcusicn mit dem Nordbunde zählt i!0 Mill.. , iiibs c^^"^" Nlilitärisch verbundenen Süd-Dcntschen V^n ^ Millioucu, Oesterreich ^') nnd Italien 22 Viilli '^' ^'""k"ich mit seiner Einheit nnd scineu 40 ttlva/""' ciuschlirßlich Algeriens hat von niemanden ä" befürchten. auf li '^' ^- October. (Prcuszcl,) schickt sich an. nuo flicdlicheu GcsiummM dcr k'Nen !! < " ^"^''^ ä" autworlcu. Graf Bismarck Hal "Nwurf der am 4. November zu h>ltc!,den Thronrede uach Potsdam geschickt. Diese Rede wild der Diplomatie als eine Friedcnsrcoc augctilndi^l. Paris, 28. October. (Das bulgarische Comite), welche Bukarest zum Mttlclpuutte seiner icuolutiouärcu Propaganda gemacht hat, setzt seine Iu^ trigucu forl, ocreu Entwicklung die Älächtc mit thäli-ger und wachsanlcr Fürsorge verfolgen niüsscn. Die lllllischc Ncgicruug ist bci aUer Entyallsamkcit vou herausfordcludcu Aiaßnahluc eulschlosscu, jedcu Versuch stleug hiutanzuhaltcn. - 29. October. (Sch rc iben oes D on Carlos.) Das „Mclnorial diplumatiquc" veröffentlicht ein Schreiben des Don Earlos, worin dcu Machten die Aboanlnng seines Vaters notisicirt wird. DaS Schreiben sagt: Gott und die Verhältnisse stcllcu mich auf oeu spani^ scheu Thron. Ich werde mich bestreben, die Institutionen unserer Zeit mit jenen dcr Vergangenheil zu versöhnen, 'indem ich es den Eortcs überlasse, die Constitution ans ! zuarbeiten. St. Petcrsburst, 29. October. (Intervcn^ tious- Drohun g.) Das gestrige Petersburger Iour-ual weist die Möglichkeit der Erhaltuug des Fricdcus trotz dcr großen Nüstuugcn nach. Eö schließt dcr Artikel gleichwohl mit dcr Drohung einer r u s s ischcn I n -tcrucntion, falls Frankreich im Kriege mit Preußen den Rhein überschreiten und Posen nebst dem übrigen Polen insurgiren würde. ßagesnemgkeitm. -- (Album oet Äioil p l i nz.- Ru dolphba h «.) Die Äauunteinchmcl Arassey, Geblüoer Klein und Lchwarz habcn in ihrcm Vcilage ein Album tur am 19. October d. I. c.!öfsnctcn Nudolphbahn erscheinen lasse» u»d an die Acüoliäll.' uellhcilt. Cö lUt^ält einen bejchleideiidcn Theil uon Augusl Sildcrjlcin und zwölf bildliche D^lst'llullgcil dcl sckönsttn Pantlc der Bahn, noch laudlchafMchen Aufnahmen Ad. iDdelMüllncr'ö, chiomolithoglafhut uou Grife und gc^ dluät in der Hos-iiunfldiuctelci von Rcisfenikill und Nösch. Heute liicht dic Aadn nui von Lroben biä> Vlllach. Bald' soll sie abii ihre Alwe nach Tlirsl uno Venedig auöstlel-t^l, die Vllbilldung mit d^r Welldahu suchen u»d übcl Lil'z-Prag ven Noideu m>t der Adlia auf dem tülzcfleü Wlge uelbinovii. Silbeljlciu macht lnbeu seinen Alpenbll» rein auch die Vortheile diesel Vahn sllr das Land llar, daH tiotz seines Holz- uud Wasseneichthums, ltoh fnilel ötcintohlcn-, Eisn,.' und Malmoilager vun bcinahe unei' jcdüpsllcher Müchligleit verarmt und beinahe vettllmmcn isl. „Wer biöl)er Sleieimail und Kärntcn, diese Klonjuwelcn u dcr Schaljlumlner der Natur, auf dlcscm Wege duichzc-gen, sah an dlN Fahcstrahen das Äohcifen in Blöcke» lie^ gcn, lostcnd ul>d velslnlcnr, o>t in Schnee lu>o <3lö ver» grade», hallend au> de» langsam ziehenden Fuh»mann, wllchel von tc>i Hunrelllausenden von Centnein einen ein-z>gen Aiuchlhcil joclschaffen, als 3l>bs»f>acht nur cinige ü.>tlile» mit sich jühien wollte. I» Folge des fehlenden Veil(hls jaul die Eljenpiocaclion Kinnteüs folt u»d joit, 1603 und 1804 gegen die Votjahie ollem um 3'/2 Mü-Üunln Gulden, und blub auf slettM Rückgänge. Wie ist ca5 nül elncm Schlafe andeiö gtwordrn! Die eltaltettn Htid^ virler (3i^n> uno Slahljalilltcn weiden wieder angezündet, die Schlote icmchen, tie Hümmer pochen, oie Wasjer lindt,!, die Schmiede schaffen wieoli liisllg ihr Well, Äe»g-l.ute flcigcn wilder in die vlilasjenen u»d ueivoelln GlU-den. In Hültln, wo Iamm.r uno Eleno gtwohnt, zicht Fleude und Friede ein. ^s jullt sich der leere Schrant, ts lachen gesunde Kinder, und der slicher verzwril.lndc Vater bat Älvt >ür die Snncu gcfundcn." So der Dlch-tsi, dei m scinel Schildeiung den Laus rer Bahn ver solgl, bci schönen Pnnlten anhält, um daö Ange zu leiten, und an tnntM Orte der Sage oder G.fchichte voiiidergcht, ohne m c,zählcn. — (Tovjllll.) Herr Karl Klei», Mitglicd des H^nenhauses, gewesener Plüsirenl del Handelskammer, Vcnvcülunzölath dll Stc,,,tsbahn, Mitglicd vcs General-lath»» dci anglo öslelnichischcn Vanl, Veiwaltuu^sralh der Lembeig-Czcloowi^Vahn, 3l>uer des OrdruH der eisernen Krone, ohne den Aonisland angesucht zu haben, ist am 27. d. in Wien nach lüngcrcm Leiden geslollnn: der Abgeschiedene war lange Jahre hindurch Disponent des Aanlhauses Slieglil; in Petersburg. — (Zur de uts ch en N°l dp ol ezpediti on.) Am 21. d. fand in Bremen ein V^villlommnungssest der dlulschcn Nordpolsipedition statt, das dortige Setleute, Schlfssbaucl und Freunde dcr Unternehmung veranslallet haben. Vor allcm wurde der Ulhcbel u»d uoermildliche Iölderel der risttn deutschen Foischelieise Dl. Petermann gtfeielt. In der Rede, die el hi^lt, gedachte er mit a,ro» ßer Wärme der Unlerslühung, die dieslm 11»ttl»edmen von Seite Oesterrlichs zu Th.il geworden war. So habe der Kaiser 1000 Gulden g,spendet, die laijeiliche Akademie der Wissenschaften 500 Thaler, die a>ogrupl)>sche Gesellschaft nebst andercn Vercincn gleichfaUs 500 Thaler, der brulsche „Vdlk^velciil in W,eu" habe endlich elnen waimen Auf« ruf ellassen unv scit dem 23. Juli bis zum heutigen Tage g'sammcll. — (Erwachen cineö Vulcans.) Die surchlbale Katal'.rophe, die iiu 3lugust den amerilaoijcheu Continent heimgesucht Hal, scheiut noch nicht zum Abschluß gltommril zu s.in. Der in del Nähe des Pvftocatcp.tl liegende, für liloich.il erachtrl^ Iz'tacihualt hat sich plö^lich an sciner Oll--seile gcosfnel. 3lus d.m neu enlslandeuen Kiater wurden snorme Felsstücke und dann schweflig riechend? Wassetmassen auöstlwolfen, die d,ri Msnjchcn mit sich foitlifsen, einen Nquäduct zc,störte» und sich dann in einen am Fuße des Ae-ra/2 vorildelfliehenden Strom ergösse». Die ncuc Strafanstalt am Castcllc in Lailmch. Nachdcni die ncuerrichtctc Ctrafanstalt „am Castcllc in ^aibach" am 25. October d. I. eröffnet uud ihrer Bestimmung übergeben wurde, dürfte für viele ciue kurzc historisch^genctische Skizze dieser Strafanstalt von Interesse sein. — Indem die frühere Geschichte dcS Laibacher Castellcs, welches in der traiuischen Wandtafel als C amcr c. lgul eingetragen vorkommt, bezüglich dessen jedoch sowie des Schloßbcrges überhaupt die Ei gcnth u m sa usp rü che durch läugcrc Zeit zwischen den krain. Staudcu, dem Baukal'Acrar und den, ^aibacher Stadtmagistrate streik tig waren, — hier füglich bci Scite gelassen werden kanu, dürfte zunächst doch dcr Umstand von Interesse sein, daß gegen Ende dcs vorigen Jahrhunderts auch dem ^aibachcr Easlcllc das Geschick so vieler, einst mächtiger Ritterburgen uno Schlösser, nämlich des Verfalles oder des gänzlichen Unterganges drohte, da theils wegen der mehrfachen Bauschädcn desselben, theils ob Mangels an entsprechender Bcrwcnonng bereits ernstlich die Frage des Bcrkaufcs oder gar dcr gänzlichcn A b trag ung desselben in Erwägung genommen wurde. — Vor die-sem Schicksale wurde das Eastcll nur dadurch bewahrt, daß sich dic damalige Landcsstellc iu ihrcm dies^ falls von dcr Hofdircctiou abgehcischtcu Berichte vom 27ten Februar 1?l)<^ mit Nachdruck gegen oic beabsichtigte Abtragung auösprach und die fernere Verwendbarkeit des Gebäudes zu Etaatszweckcn nachwies, wornach dessen Conscrvirung angeordnet und dasselbe sohln während dcr fra u zü si chcn I l, va si 0 llstr ie 8 c zu militärische» Zwecken, und zwar theils als Militär-sftital. theils als Sammelhaus und zur Eincascrnirung von Truppen iu Verwendung genommen wurde. - - Als sich nach dcr Neoccupation Krams das Bedürfniß cincs eigenen Strafliauses geltend machte, wurdc zu dicseiu Zwecke zunächst das Vaibacher Castellgebäudc ius Auge genommen, nnd mit Hofkammer» Verordnung vom 1. September 1815 die Adaptirung desselben zu besagtem Zwecke genehmigt. - Es dalirt demnachin jcu cs Iah r dic Errich tung einer eigenen P r 0 vinzialstrafanstalt fürKrain, welcher sohin uud bis zum Jahre 1849 das ^aibacher Eastcll als Dctcutionsort diente. - - In diesem Jahre aber wurde das Eastell wieder dem Kriegsminificrium zur Verwendung überlassen, die Strafaustalt aber in das kurz vorher ucu errichtete Zwangsarbeit«-l)aus verlegt, wo sie neben dcr Zwangsarbeitsan-stall, jedoch »»»er abgesonderter Verwaltung blieb, bis sie Ende Juni 1858 aus Nulaß der Errichtung des ge> mcinschaftlichcn Slrafhauscs zu Lepoglava in Kroatien definitiv aufgelöst nud sohin die krainischcn Sträflinge mit cincr längeren als einjährigen Strafzeit dorthin abgegeben wurden. — Als aber in den letzten Jahren in Folge dcS geänderten Verwaltungsorgans mus die wcitcrc Uutcrbriuguug dcr hicrläudlgcn Sträflinge iu ^cpoglaua unlhuulich wurde, und wegen der Unzulänglichkeit dcr eigenen DetenlionSlocaliläten dcr Gerichtshöfe das Bedürfniß nach Errichtung eines neuen Slrafhaufcs unabweisbar erschien, wurde vom hohen Iustizmiuistcrium die W ic 0 ercrr ich t u ng einer solchen Strafanstalt beschlossen und zu diesem Zwecke die Aufmerksamkeit abermals auf das ^aibachcr Eastcll gelenkt. Ueber Auftrag deS hohen Justizministeriums wur« den bereits im Juli l. I. die ersten commiffionellen Erhebungen über den Umfang nnd die Eignung des Eastellgcbäudcs zu den Zwcckcu eines Strafhanscs durch das h. 0. k. t. ^andcsgcrichtspräsidiulii geflogen , und nachdem dicsclbcn ein zufrieden stellendes Resnltat lieferten, dic Adapliruug des bcsagtcu Gebäudes zn einer üleib enden Strafanstalt angeordnet und diese systcmmüßig unter die Oberleitung der Obcrstaatsan> wultschaft gestellt. - Demzufolge hat bereits am 3lten Juli und 1. August die Uebcrgabc deö Castclles von Scite dcr daselbst bestandenen Militär- an die Civil> vcrwaltnng stattgefunden. Zn dieser Uebernahme sowie zur Durchführung dcr wcitcrn Erhebungen nnd der fich als nothwendig hcrausstcllcndcn Aoaptirungen wurde der h. 0. k. l. Staatsanwalt, Hr. Dr. Edler v 0 nLeh. mann, beauftragt, durch defscn aufopfernde Thätigteil im Vereine mit dem fachmännischen Bcirathe dcs Hrn. t. t. Baurathes Schüumburg, sowie durch das energische Eingreifen dcs Hrn. k. t. Obc rst aat sa n-waltcs Gabriel cs möglich wurde, das Gebäude schon jetzt, wenngleich vorläufig noch nicht in seinem ganzen Umfange, seiner neuen Bestimmung zn übergeben. Die Strafaustalt ist auf 300 Sträflinge berechnet, und zwar für Uutcrbringung sämmtlicher bci den Gerichtshöfen in Laibach, Nudolfswerth uuo Eilli zu mehr als 1'/„jähriger Kcrkerstrafc vernrthcilten Männer bestimmt/— Die Arrcstzimmer sind durchgchcnds geräumig, trocken, hell uud luftig mid wurde bei der Eiutheilung auf die Absonderung dci Arrcstlomlicn von den gemeinschaftliche,, Arbcttösulen 'Gedacht genommen; anch wurde es dmch ElinichtMg 1852 größerer und kleinerer Arrcstzimmer ermöglicht, die Sträflinge nach dem Älter und Bildungsgrade, nach der Gattung der Verbrechen und dein Grade ihres sittlichen Zustandes zu seftarircn. — Für die Verwaltung und Bewach un g der Strafanstalt wurde folgendes Personale systcmisirt: 1 Verwalter, 1 Schloßgcistlichcr, l Hausarzt, l Amts-schreiber, l Olicrgcfangenwärter, ^ Oberanfschcr und 2l) Aufseher, dcuen zur Assistenz nnd Besorgung des äußeren Wachdienstes noch ein Militärwachftostcn uon II Mann der jeweilige" Garnison lieigcgelicn wurde. Bci der a m Al>. Octolier st att g cf u nd cn cn feierlichen Eröffnung, an der sich nebst dem Personale der k. k. Staatsanwaltschaft auch der Herr LandeSgcrichtspräsidcnt sammt dem Nalhsgremiuln be-theiligte, wurde zunächst eine solenne Mch'c in der dnrch die Wappensalnmlung der chemaligen ^andeöhaufttlentc KraiuS interessanten Schloßcaftcllc abgehalten, wobei der celebrircndc Caplan der St. IakobS-Pfarre, Herr Dr. Stcrbcnc, den Sträflingen in einer sinnigen, uom Geiste echten christlichen Mitgefühls und warmer Nächstenliebe durchwehten, nnd dein Momcutc der Feier angepaßten Kanzclredc den auf ihre Besserung abzielenden Zweck ihrer Detenirung zn Gemüthe führle, und sie in echt vom Herzen lommenden Worten zum ernstlichen Betreten des Weges dcö Besserung aufmunterte. Nach beendetem Gottesdienste ließ der als Straf-hauscommissär bestellte Herr Staats an walt Dr. L e h ni an n die Sträflinge am geränmigcn Haushofc vortreten, und hielt an sie im Beisein der obcrwähntcn Gäste und dcS HauSpersonalcö eine augcmcsscuc slo-ucnische Ansprache, worin er sie zur gutcu Aufführung, ^nr Ordnnng nnd zum püuttlichcu Gehorsam gcgeu die Bediensteten der Strafanstalt, sowie zur Verträglichkeit nntcr einander aufforderte und sie versicherte, daß er als HauScom m issar gerne bereit scin wolle, alle ihre berechtigten Wünsche nnd Beschwerden entgegen zu nehmen lind nach Thnnlichtcit zu berücksichtigen, — daß er aber jedem AuSschreilen und jeder boshaften Störnng der Hausordnung im Vereine mit der StrafhanSucrwal-tung energisch und unerbittlich entgegentreten werde. Dabei erwähnte er, wie einst der Name „^jiil'I^m^i L>'l' Jahren an der nämlichen Stelle gegründet wurde, mit dein besagten Tage wieder rcactivirt, nm vermuthlich dancrnd daselbst zu verbleiben. Möge sie auch stets nach allen Richtungen ihrer wichtigen Bestimmung genügen! Locales. — (Zur Me di c i i, ul - H e f o l m.) Der Verein ver Aerzte Sleiecmarts Hal in Form ciner Vioschure seine Wünsche uno i/lnsichtcn bezüglich der Medkinal-Nrfolm in Ocslerrcich dem h. Mim>lcnum dcö Innern vorgelegt und selbe zugleich der Ocffcntlichtcit übergeben. (§S weiden darin in fortschrittlicher Neisc die Inleiessen des ärztlichen Berufs-stands in energischer uno dabei den Verhältnissen Rechnung tragender Neije vertreten i cbe» ',o wird für entschiedene iXeform der Eanilätövlrwaltun^ eingetreten. Zuc Acitre.-tung ült ärztlichen Vllufs- und Slanbesinlcllsssn nuerseitil sowie zur Aegutachlung aUer sclnilütöpolizeÜicben Zragrn unv zlntit aller lvichligln >anitätöpol!zcilichc,l Maßnahmen wird wiedeiholt um ni,e Aerzte-Kammer, analog den Abvocatentammcrn, pcliiionilt. — Wir haben auch in itrain einen ärztlichen Verein, dessen Willen jilr Äcruf und Land bisher nicht ohne Erfolg und Nübrigteit war. Will deiselbc sich in der Frage der Sanilüts- uno Medicinal'Nefolm noch immer zum beharrlichen Schweigen verurlhcilen? Unsere Zeit ist nicht darnach angethan, daß Ichweigen und ruhige« Zu» warten Erfolg blingl. — (Zum El d beben.) Hinsichtlich des in Laibach in der Nacht vom 24. auf 25. d. M. verspürten (5'cdbe-bentz wird uns aus Gerlachstein, daö zwischen Stein und (Hgg liegt, gsschniben, dah es auch bort gegen 1 Uhr in der Richtung von Süd nach Nord in zwei Stößen, mit einlm Sausen gepaait, ueispürl wurde. — (Ein respect abler Wolf.) Im Reviere des Herrn Victor Gal!«' wurde unlängst am Anstandc ein Wolf uon seltener Größe ellegt, dcrsebe wog 96 Zollpfunde. Cs ist dies del sechste Wolf, der da seil zwei Jahren erlegt wurde. -. (Der Slo v e n en tab o r), welcher in Feisttiz bei Bleiburg hätte stattfinden sollen, ist auf die elskn Tage des Monats April I. I. übertragen worden. — (Theater.) Bauerufclo's „Aus der Gesellschaft", oao wir uor einem Jahre zu sehen betainen, steht noch in frischer Erinnerung bci uns und dürfte wahrscheinlich durch dessen „Krisen" nicht ans derselben ucrdrängt werden. Die „Krisen" wollen kein Ende nehmen, die llcinc Handlung, die sich gar so lange hinspinnt, erfordert sehr glitc Kräfte, wenn sie Interesse, crregeu soll. beider uerstandcn es be« der gestrigen Aufführung die Träger der beiocu Hauptrollen, Herr Frauzclius (Baron Hr>henpcrg) und Frl. Stesauy (Prisla) nicht recht, die Ausmertsamteit d.'s Publicums zu fesseln. Dagegen war Herr Stefan als Fabricaut ^ämmchcn wieder recht lnau, namentlich im 3, Act in der etwas weinscligen Laune; den ruhigen, besonnenen Doctor gab Herr B r r g in a n n M; das Ensemble war wohl auch gut, allein da« Publicuui blieb doch talt, weil die beiden Hauptdarsteller sich eben auch nicht erwärmen lonnten. Oinsseseildet. Die uon der V r ann s chw e i g is ch c n Regierung ausgegebenen und uon dem Handlnngshause I si d o.r B o t-t eu w i c s e r in Frankfurt a, M ini heutigen Blatte cm-ftfohleneu Pr ii m i en - ^'osc finden sehr starten Absatz. Dir Vortheile, welche dein Pnblicnm entstehen, wenn es sich dei dem Bezug dieser ^usc ocr dnvcten Vermttllung cincö soliden Hauses, zu dcueu da« obeu gcuauute ancrlannlcrmassru gehört, dcdieul, siud so bekannt, daß man nicht besonders daranf hinzuweisen braucht. Neueste M Wien, W. October. (Tr. Ztg.) Der Wehr. auSschuß nahm den Gesetzentwnrf über die Wehrkraft bis tz 19 im wesentlichen gleichlautend mit der Regie-rnngsvorlagc an. Prag, 2i>. October. (Deb.) Eine in Bautzen gi> druckte Broschüre über die böhmische Frage droht Oesterreich mit der Nevolutiou wie in Spanien. Ein preußischer Artillcrichauptmaun, welcher hier vcim Abnehmen der Festungswerke betreten wnrdc, ist entlassen worden. G r ü n n, 29. October. (Pr.) Nach Briefen von Abgeordneten beabsichtigt das Abgeordnetenhaus, falls demnächst ein richterliches Ansuchen um Einwilligung zur Führuug des Processes gegen Professor Grcutcr in der Hivpachcr Angelegenheit gestellt wird, dieselbe, wie im Falle Noscr, zn geben. Rom, 28. October. Im ^ndhausc des schotti' schen Collegiunlä sind Bligaulcn eingedrungen und huben den Vicediiector fortgcsühit, für dessen Freilassung sie ein Vöscgeld von 100,000 Fr. vcilana.cn. Odo Nus' sell ist in dieser Angclcgcnhcil schr lhälig. Paris, 2<». October. . — 5.perc. Mctalliqnrs m,l Mai- und 'liooembcr-Zinsen 5«.75 -^perc.'/ia! anal Än^hrü 6^.30. — löl.Orr slalltSaiileoel, «5..10. — GlNilactiei, 791. - (lredilactieu ^12.40. -^uudou 115).?«', — Silber!14. - z,". l Ducnlci, 5.59. Handel und M'kgmBschastliches. Wochril^llSweis der Nationalbank. Der ;u!ch> anc'^'gel'eiie Wochenansweis der ^lalionalbauk weist einen Bans: noleiinmlaüf l'on fl ^1,5^0 110 nnö. dem die folgenden hosten als Bedeckung geqrniiberstehcu: Metallschay st. 1N,^iit!95I, in Metall zahlbare Wechsel st ^.ll^«>11, Eiaül^nuten, welche der Aaiil gehören, st. l,7^.3^7, Es^mpte st <>»3^^,5l5), Darlehen st. 21,102.()(»<>, eingelöste Eonpons vuu Oruudenllastuiigil-Obü gationcn st. i:l,«N7, eingelöste Pfandbriefe fl. 8,2?3 200', l> ü^', Percent st. 5,515.4K<:, Verstorbene. Den 2 3. October. Mathias Rupert, Kellner, alt '1'/ Jahre, ins Cinilspital sterbend überbrncht. D c u 2 ^;. Octobcr. Der Frau Johanna .Hotter, pens, k. l. Wundarztentzwitwc, ihre Tochter Juliana, alt ^l4 Jahre, in der S:aot Nr. 26tt, ain Zchrficber, Den 27. October. Lucas IeraL, Zwängling, all 38 Jahre, im Zwangsarbeilöhimse Nr, 47, an der ^nuq'enläh-munss. ^- Kaspar Dollinar, Inlrohncr, alt 4^ Jahre, im Ei-oilspilal au der ^ungentubcrculose. — Simon )mdar, Flcelschnei-der, alt 70 Jahre, in der Stadt Nr. 27, gäh am Schlcim-schlaqe. Den 28, October. Dem Josef Pollat". Zimmcrmann, sein Kind 7,lchlinn, alt 3'/n Jahre, im Elisabelh'Kiiidelspilale i« der PolanWorstcidt Nr. 2, beide nn der Vmigcnliilierniluse. Urjnla Zupancic, Kochin, alt 45, Jahre, in der Stadt Nr. 13l>. an der Wassersucht — Michael 5,'ainic, Taglöhinr, alt 24 Jahre, iui Cwil-sftilal au lLrschöpsului der Kräfte. — Franz Podtraischek. Ablc^ bcr, alt 74 Jahre, in der Timcuworstadt Nr. 28, gäb ain Schlagflnssc. - Maria Znpancic, Inwohnerin, alt 7Ü Jahre, im (^wilspital am Marasmus. Den 2!», October. Maria Kozina, Inwohnerin, alt 75, Jahre, im Civilspital au Altersschwäche. Angekommene Fremde. Am 28. October. Ttadt Wie». Die Herren: Inc>i)oitz, Kanfm, von Tlrciziöc. — Vaöqnet, k. t Mnjc^r, uun Karlstadt. — Tanzig; H^r?, Woller nnd Schwarz, Kmifl. uon Wien. Elefant, Die Herren: Grioni, Kanfm,, oon Trieft. — Ep' stein nnd Schmidt, Kanfl,. uou Wien. — Nuß, uou St. Mal-till — Frau Pancrz, Kiii!sinanui Mit Verlos. v. 1.183!) . . . 171.50 172- „ „ ,< 1854 . , . 79.75 80.- „ „ „ I8«0zu500fl. 84.90 85.- „ „ „ 18«0 „ 100 ., 94.- 94.50 ,. „ ,. ., 1W4„l00« 98.70 98 80 «tomo'Renteusch. zn 42 I.. »u«l. 23.50 24.— Domainen 5perc in Silber 10825 108.50 tt dcr Kronländer (sür 100 fl.) Gr.-Eutl.-Oblig. Niebervsterreich . z" 5"/.. "6>- A 25 Oberüsternich . ,'5„ ^." ««^ Salzburc, .... <, 5 „ »>.>' vv-"' ' !^ Geld Waare Böhmen .... zu 5°/.. 91.50 92.— Mahren .... „ b „ 89.25 89.75 Schlesien .... „ 5 „ 88.50 89- - Strlcrmart ... „ 5 „ 86.50 87.50 Ilugaru.....„ 5 .. 75.75 76.25 Temcscr-Baullt . . „ 5 .. 73.50 74.-- Kroatien Uttd Slavouieu „ 5 „ 76.25 76.50 Galizieu .... „5 „ 66.50 67.— Siebenbürgen ... „ 5 „ 70.50 71.50 Vutomua ' . . . . „ 5 „ 66.— 67.- Uug, m. d. V.-C, 1867 „ 5 „ 73.50 74 — Tem.B.m.d.V.-C.1867„ 5 „ 73.60 73,80 Actien (Pr. Stilct) Nalionalbaui...... 789.- 790.— ätaiscr Ferdiuauds-Nordbahu zu 1000 st. 0. W.....1892.—1895 - iwdit-Anstalt zu 200 st, 0. W, 212.40 212.60 N.ü,Escom.-Ocs.zl,500sl.Ü.W. 638- 640,— Statseiieub.-Gcs. zu 200 fl.EM, "er 500 Fr...... 262.80 262.90 Kais. Vlis. Bahn zn 200 ... CM. 163 - '.63.50 E?lid,-nordd,Vcr,.B.200 „ ,. 145.50 148 75 Sild.St.-,l,:ven.u.,.-l.E.200st. ö. W. oder 500 Fr. . . . 187.20 187.30 Oeld Waare Gal.K°rl-i>uo,-B. z.200fI.EM. 209.75 210.- Bühm. Westbahn zu 200 st. . 155,— : 55.50 Oest.Don.-Dllmpfsch,-(3cs. Z^ 524.— 526.— Oesterreich. VloUd iu Trieft Z I 236.— 238.— Wien.Dampfm.-Actg, . . . 320.— 330.— Pester Kettenbrücke . , . . 464.— 466.— Anglo - Anstria- Baut zu 200 ft, 164 25 164.25 i.'ümbrrg (izeruowihcr Actieu . 170.75 171.25 Vrtsichcr.-Ocscllschllst Donau . 256 - 258.- Pfandbriefe (für 100 st.) National- j baul anf ^ verlosbar zu 5°/. 97.70 97.90 !^. M. 1 Nütlonlllb.auflz.W.verloöb.5„ 93.— 93.25 Ung. Bod.-Cred.-Anst. zu 5'/. » 91.— 91.25 Mg. ost, Bodcn-Credtt-Änstalt verlo«bar zu 5'/« iu Silber 102.25 102 75 dto.in33I.rüä;.zu5pCt.iuo.W. 84.30 84,50 Vosc (pr. Stück.) llred-N.f.Hu.G.z.100fl.Ü.W. 138.75 139,25 Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.EM' 91.50 92.- Sladtgem. Ofen „ 40 „ ü. W, 31.— 31 50 Esterhazy ,n 40 st. CM. 155.— 160,— Salm „ 40 „ ,, . 40.— 41.— Geld Wan" Palffv zu 40 st. CM. 29.50 30 5<' Clary .. 40..... 36,- 3bH St.Genois „ 40 ,. ,. - 31.50 ^ Windischgrätz „ 20 „ „ - 21.50 2.^ Wllldstriu „20,. ,. . 2150 ^ Keglcvlch „ 10 „ „ 14.50 -H Rudolf-Süftuug 10..... 13.50 14^ Wechsel (3 Mou.) Nugeburg fiir 100 st südd. W. 96.50 9' -' ^^ ^ Nuss. Imperial« . „ - ,. ' " 7^ „ Aereiusthaler . . 1 .. 70^., 1 « ' Silber . . 113 .. 70 ., "3 - "' Krainische Gruudeullanuugs - Obligationen. P"' vatuotnung: 86 50 Geld, 90 W°a«