Nr. 82 DImttagr d«n 1?. AnrH 19S8 Inseraten' mM! AlMiinieincnts-Annabine in Mariljur, KopaliSka ulica ü (Vorwaltuns). Bezugspreise: Abholen monatlich Zi Diu, zustellen 24 Diri, dnrch die Post monatlich 23 Din, für das Ausland monatlich 33 Hin. Einzelnummer 1.50 und 3 Din. Pr«fs Din f'50 Inrilioitt iStiton Erscheint wöchentlicii scclisnial (mit Ausnslfni'e der Feierlage). Schrift-Icitung, Verwaltung und Buchdruckerei Tel. 25-67, 25-68 und 25-69. Nfaribor. KopaliSka ulica 6. Manuskripte werden nicht retoumiert. Anfragen Rückporto beilegen. £anDtolrtf(|)aftlf((^e IHro-Nftion unD^ieliöHeruno«- -S— Dieser Tage hielt die Beogra-ter Sektion des Verbandes der jugosla-'ischen Agronomie-Ingenieure ihre Jah-csversammlung ab. Sowohl im Bericht es Vorstandes als auch in der Debatte urden einige recht charakterische Tat-achen festgestellt. Vor allem: Jugoslawien ist und wird noch lange in Agrarland bleiben. Die Industrialisie-jng schreitet langsam und mit Schwie-gkeiten vor. Die Statistik zeigt aber, aß unsere landwirtschaftliche Produk-ion mit dem Anwachsen der Bevöllcer-ng nicht Schritt hält. Wenn sich dies icht zum Besseren wenden sollte und nsere landwirtschaftliche Produktion ch nicht vergrößert, wird unser Staat ' eine solche Situation geraten, daß wir inclwirtschaftliche Produkte werden ein ihren müssen, statt sie auszuführen. Die Beograd versammelten Ingenieure der L;rononiie haben festgestellt, daß bei er heutigen Produktionsweise und beim totigen Anwachsen der Bevölkerung un-iT Land in absehbarer Zeit ärmer sein ird, als es heute ist. Warum dies? Heute, zwanzig Jahre nch Abschluß des Weltkrieges, ist un-■rc Landwirtschaft noch immer sehr pri litiv, zurückgeblieben, und der Fort-hritt ist nur sehr gering, Mangel an ildung und Kultur, materielle Armut, eiche den Landwirt hindert, sich die )tigen modernen Werkzeuge zu beschaf ?ii und sich die Errungenschaften der lodernen landwirtschaftlichen Wissen-' Mt und Tcclmik zunutze zu machen, ind vor allem die Ursache dieses Zu-taiKles. Dritte, ebensowenig erfreuliche Tatsa-ist aber einerseits die immer größere :yperprodukl{on der Agronomie-Inge- icure, von denen aber andererseits heuschon Hunderte arbeitslos sind. Es ist ehrlich eine iiöchst bedauerliche Ano-i.'ilie, daß trotz der Tatsache, daß un-oro Lnndv.irtschaft nach einer l'aciimän-ischen Umgruppierung und Umorientie-mg, nach einer intensiven Ausbildung ozusagen schreit, so daß sie Tausende nd Abertausende von Agronomie-Inge-icuren beschäftigen könnte, viele Hun-erte von :^olchen Ingenieuren verdienst-nd brotlos nach einer Beschäftigung rrtmiirrcn und es kaum erwarten, daß ^ ihnen ermöglicht werde, ihre erwor-men theoretischen und praktischen Icnntnisse in der Arbeit fUr das Volk t'igen zu können. Schlußfolgerung? Sowohl der Staat Is auch die Banatsverwaltungen müßten re Jdiiresvoranschläge reiflich prüfen, nd vie! größere Summen für die Bestel- rrf einer möglichst großen Anzahl von lonomisclicn Fachleuten einsetzen. In ■ •: miif""' mindestens ein Agro »mic Ingenieur ausschließlich als orak-sclier Berater der Landwirte in allen ..tschafislraiien an;,."teilt ein, w!-ur st/indi,!' einen Bezirk zu bereisen iid praktische Ratschläge zu erteilen Ute. Nur auf diese Weise könnte man ■' der ^eit d:ts Schritthalten unserer indwirfschaftlichen Protluktion mit dem völkcrungszuwachs ermöglichen. Dala^iers Appell an bie DIE NATIONALE KONZENTRATION NOCH NICHT GELUNGEN. — DIE REC ~-RUNG WIRD ALS ERLEICHTERUNG EMPUNDEN. — DAS ENDE DER VOLKS-FRONTLICHEN EXPERIMENTE IN Flf^NANZEN UND WIRTSCHAFT. Paris, 11. April. Die leue Regierung Daladier, die aus Radikalsozialisten und gemäßigten Elementen de Mittel-gruppen gebildet wurde, ist zwar zeltlich in der angekündigten Frist zustande gekommen, doch wird sie in der Presse wie in der Volksmeinung keineswegs als Ausweg aus der latenten Krise betrachtet, in der sich Frankreich seit Beginn des Volksfrontregimes befindet. Die heutigen Mor-genblätter prophezeien dem Kabinett Da-ladier — dem 105. der Dritten Republik — ein ebenso kurzes Leben. Es ist, wie allgemein festgestellt wird, dem früheren Kriegsminister Daladier nicht gelungen, eine nationale Konzentrationsregiening zu bilden, wie sie allgemein ersehnt wird. Daladier mußte sich mit einem Provisorium begnügen, welches von der Presse als Notausgang bezeichnet wird. Die Sozialisten, die sich im übrigen von den Kommunisten einigermaßen distanzierten, haben es abgelehnt, in die neue Regierung einzutreten. Das Kabinett Da- ladier wird aus diesem Grunde nur von Fall zu Fall mit ihrer Unterstützung rech-nen können. Die neue Regierung ist bei aller Kritik der öffentlichen Meinung in den politischen Kreisen loch Immerhin als Erleichterung empfunden worden, da die Gewißheit geschaffen wurde, daß mit den Volksfrontexperimenten auf iem Gebiete der Sozialpolitik und der Staatswirtschaft Schlußpunkt gemacht wurde. Ministerpräsident Daladier "')lt gestern abends im Rundfunk eine Ansprache an die Nation. In seinen Ausführt: ^en betonte er einganprs, daß die Regierung, der vorzustehen er die Ehre habe, in erster Linie bestrebt sein werde, die Wehrmacht auszubauen und dann unverzüglich an den sozialen und wirtschaftlichen Aufbau des Landes zu schreiten. Zu diesem Be-hufe sei es jedoch notwendig, daß die Franzosen sich der Forderungen de. Zeit bewußt seien und der Regierung helfen, die vorgefundenen Schwierigkeiten tu überbrücken. rechtigte. Die Zahl der abgegebenen Stirn men betrug 84.948. Mit »Ja« stimmten 84.847 ab, auf »Nein« entfielen 87 Stimmen. Man zählte 14 ungilHge Stimmen. Der Prozentsatz der abgegebenen >Ja«-Stimmen betrug 99.90%. Berlin, 11. April. Der Reichskanzler A. Hitler stimmte gestern, Sonntag, um halb 2 Uhr nachmittags unmittelbar nach seiner Ankunft aus Wien im Wartesaal zweiter Klasse am Anhalter-Bahnhof, auf dem ein Wahllokal errichtet war, ab. Als der Führer und Reichskanzler die Wahlzelle verließ, wurde er von der Kom mission und allen Anwesenden begeistert begrüßt. Ein Hitler-Junge steckte ihm die Wahlplakette an, während eine junge Frau ihm einen Blumenstrauß überreichte. Wien, 11. .\pril. Kardinal Dr. I n n i t-z e r gab seine Stimme auf der Stubenbastei ab. Er erschien zu Fuß und wollte sich der Kolonne anschließen. Er wurde jedoch gleich erkannt und von einigen Funktionären ins Wahlzimmer geleitet, das er mit erhobener Hand betrat. Nach der Abstimmung wurde ihm von einem Jungen die Plakette mit dem Bild Hitlers angesteckt. Stürmisch begrüßt wählte auch Reichsstatthalter Dr. S e 1 ß - 1 n-q u a r t in seinem Wahllokal, um — wie die Blätter schreiben — zu bekräftigen, was zu einem guten Teil auch sein Werk ist. Stürmische Ovationen wurden auch seinem Stellvertreter Dr. Gleise-Hor s t e n a u zuteil, als er im Wahllokal erschien, um seine Stimme abzugeben. Klagen fürt, II. April. Wie aus St. Jakob im Rosental, im ehemaligen Abstimmungsgebiet, gemeldet wird, erschienen im Abstimmungslokal als die er sten die nationalen Slowenen der Ge- meinde, um ihre Stimmen für Adolf Hitler abzugeben. Wie nachträglich gemeldet wird, haben alle Slowenen ihre Stimmen bereits in den Vormittagsstunden abgegeben. Aus Zell-Pfarre in den Karawanken wird gemeldet, daß der Obmann des Slowenischen Volksbildungsvereines (Pro-svetna zveza), Johann Ogris, folgende Aeußerung gemacht hat: »Wir waren ein mal für Oesterreich begeistert, aber heu te wird niemand mehr dem alten Reich eine Träne nachweinen. Ich habe deshalb die Kärntner Slowenen aufgefordert, ihre Stimmen für den Führer abzugeben«. Die nationalen Slowenen im Grenzgebiet zogen geschlossen zur Wahl. W i e n, 11. April. Nunmehr kann das definitive Abstimmungsergebnis der gestrigen Volksbefragung in Deutschösterreich mitgeteilt werden. Abstimmungsberechtigt waren 4,352.088 Wähler. Abgestimmt haben 4,339.155 Wähler, d. i. 99.92%. Mit »Ja« stimmten 4,322.266 Wähler, d. i. 99.75%. »Nein«-Stimmen gab es in ganz Deutschösterreich 11.193, d. i. 0.02%. Die Zahl der ungiltigen Stim men belief sich auf 5696, d. i. 0.05®/o. Graz, 11. April. In Steiermark gab 652.096 Stimmberechtigte. Abgegeben wurden 651.781 Stimmen. Mit »J. stimm ten 650.521, mit »Nein« 837. Ungiltig waren 423 Stimmen. Der Prozentsatz der abgegebenen Stimmen ist 99.87%. in Graz gab es 109.466 Stimmberechtigte. Mit »Ja« stimmten 109.32'' mat »Neinc 377. 114 Stimmen waren ungiltig. Der Prozentsatz der abgegebenen Stim men betrug 99.65. In Graz-Land gab es 85.076 S!' imbe- Marschail Blücher fordert die Kriegserklärung an Japan. Tokio, 11. April. Nach Meldungen aus Moskau hat der Oberbefehlsh-ber der Sowjetstreitkräfte in Sibirien, 'Marschall Blücher, in einer der letzten S -ngen des Triumvirats Stalin-Molotov-Kaganovic die sofortige Kriegserklärung an Japan gefordert. Es verlautet jedoch, iß ein Beschluß nicht gefaßt werden konnte, da Marschall Woroschilow von seinem Urlaub in der Krim noch -licht zurückgc kehrt sei. 800 bis 850 Relchstagsahgeordnete. Berlin, U.April. Der neue Reichstag wird SOO bis 850 Abgeordnete zäh-len a.iU das größte bisherige deutsche Parlament sein. Die Pariser Presse am Vorabend der Wahl im Reich. Paris, 11. April. Die gestrigen Pariser Zeitungen standen trotz dse Interesses für die Regierungsbildung ganz unter dem Eindruck der Volksabstimmung im Deutschen Reiche. So schrieb beispielsweise »P a r i s S 0 i r« u. a.: »Die Deutschen übertreiben nicht, wenn sie versichern, der 10. April werde ein außergewöhnliches Datum in der Geschichte des Reiches sein, denn nicht nur die Begeisterung der Menschen ist noch größer als bei den früheren Volksabstimmungen seit 1933, sondern auch, was neu ist, alle Per sonen, die man befragt, leugnen nicht, daß Adolf Hitler ein wirklich großer Staatsmann ist.« Der »Intransigcant« spricht von der »Symphonie der Macht«, die Deutschland und seine neue Ostmark seit •incr Woche zeigen. Wien z. B. sei fast nicht mehr wiederzuerkennen unter ilor Vielfalt seines Fahnenschmuckes und di-r Der »T e m p s« schreibt in einem Leit artikel, das Ergebnis der Volksabstimmung könne keinerlei Überraschungen bringen. Sicherlich würden 90 Prozent der abgegebenen Stimmen bejahenr' sein. Aber selbst wenn man das dcutsch^^ Volk vor der Verwirklichung des Anschlusses befragt hätte, würde die Antwort kaum von der heutigen verschieden gewc^ci sein. Wie sehr unsere landwirtschaftliche Produktion hinter jener vieler anderer eu r *^'laaten zurückgeblieben ist, beweisen die statistischen Angaben der internationalen landwirtschaftlir'^en Kam mer, welche für das Jahr 1935-36 vorliegen. Aus diesen Daten ist deutlich zu ersehen, daß Jugoslawien bezüglich der Produktivität seiner Landwirtschaft weit hinter vielen anderen Staaten steht. Da ' der europäische Diirchschnittsertrag auf lein Hektar für Weizen 12.65, für Roggen I 13.10, für Hafer 14.55, für Kukurz 13.70, für Erdäpfel 124.70, für Zuckerrübe 265.70 Qu ist, steht Jugoslawien stark unter diesem Durchschnittsertrag, da es für Weizen nur 11.55, Roggen 7.90, Hafer *8.35, Kukurruz 15.70, Erdäpfel 52.60, und für Zuckerrübe nur 164.88 Quinta-len pro Hektar produziert. Ein Beweis mehr für die Richtigkeit der Fesstellungen der jugoslawischen Agronome in Beo grad über die Mängel unserer landwirtschaftlichen Produktion und über die Not wendigkeit, ihr im Interesse von Staat und Volk zu Hilfe zu kommen. ®erif Zürich, 11. April. Devisen; Beograd 10, Paris 13.41, London 21.6450, Newyork 436.125, Brüssel 73.4;. A\ailnnd 22.95, Amsterdam 241.45, Herlin 174.95, Wien 49.50, Prag 15.21, Warschau 82.20. Bukarest 3.25. :2>a0 ^ZBettrr Wettervorhersage für Dienstag: Beruhigung und etwas wärmer. Im Süden vorwiegend heiter, im Norden noch wolkig. Nachtfröste. An di« P. L Abonnenten der „MaHborer Zeltuna" Die gcsch. Abonnenten der »Maribnrcr Zeitunga werden höfl. ersucht, die rück' ständif^cn Abonncmentuheträge «o bald als möglich zu begleichen^ damit die Veruahung nicht in die unangenehme Lage gebracht wird, in der Zustellung des Blattes eine Unterbrechung eintreten lassen zu müssen, — Die V e r-w a 11 u n g der *.1I ari borer Z e i-tun g*. SJimiftcr ^r. M in ^IJIaribor Ein Bericht über die Außen- und Innenlage des Landes. Am Samstag fand in Maribor im Saale der »Zadruzna gospodarska banka« die Jahreshauptversammlung der Stadtorganisation der Jugoslawischen Radikalen Union statt, die bei großer Beteiligung die Referate des Vorsitzenden Vize bürgermeister 2 e b o t und des Bürgermeister Dr. J u V a n über die geleistete kommunalpoiitische Arbeit der Partei ent gegennahm. Nach den Berichten der Funk tionäre ergriff, stürmiscii begrüßt, Minister ohne Geschäftsbereich Dr. Michael K r e k das Wort, um einen eingehenden Bericht über die Außen- und Innenlage zu erstatten. Der Minister schilderte eingangs die Entwicklung der Dinge in der europäischen Politik. Als vollkommen klar geworden war, daß der Völkerbi/nd nicht mehr ist, wie er vorgedacht wurde, und seit er nicht mehr in der Lage war, den Frieden und die Grenzen zu garantieren, wie sie nach dem Weltkrieg geschaffen wurden, habe Jugoslawien mit Dr. Sto-j a d i n 0 V i an der Spitze sich auf die Suche nach neuen Freunden begeben, ohne die alten Freundschaften zu kündigen. Durch diese Außenpolitik sicherte Jugoslawien die Sicherheit seiner Grenzen, des Verkehrs und der Märkte, die für unsere Wirtschaft so notwendig sind. Jugoslawien habe in der Welt sein Ansehen gefestigt, was die vielen diplomatischen Besuche in Beograd in den letzten Jahren beweisen. Der Minister kam sodann auf die T n-nenprobieme des Landes zu sprechen. Er verwies auf die geglückte Lösung der Frage der Bauernverschuldung, ferner auf die Regelung der sozialpolitischen Probleme. Der Landwirtschaft und deren Genossenschaften in Slowenien sei en auf Grund der Regelung der Bauern-schuldenfrage 200 Millionen Dinar liquiden Geldes zugeführt worden, die geeignet sind, das Wirtschaftleben anzukurbeln. Der Minister verwies sodann auf die von der Regierung geleistete Arbeit auf dem Gebiete der sozialpolitischen Gesetzgebung hin, durch die Jugoslawien mit den fortschrittlichsten Ländern auf eine Stufe gestellt worden sei. Er verwies auf die Altersversorgung der Bergarbeiter, auf die Erweiterung der obligatorischen Privatangestellten Versicherung auf ganz Jugoslawien, auf die allgemeine grundsätzlich eingeführte Altersversicherung der Arbeiterschaft usw. Die weiteren Aus führungen galten dem Invalidengesetz, durch dessen vorjährige Novellierung 11.000 neue Rentenbezugsberechtigte ent standen seien. Diese Frage werde aber eine gerechte und defin, Regelung erfahren, da es ungerecht wäre, wenn diejenigen, die alle ihre Kräfte für das Vaterland hergaben, verkürzt werden sollten. Minister Dr. Krek kam sodann auf die Investitionen zu sprechen, die die Regie rung in einer Höhe von 4 Milliarden Dinar durchzuführen gedenke. Der Minister konnte die erfreuliche Feststellung machen, daß das Prinzip gesiegt habe, daß das für den Straßenbau reservierte Geld in erster Linie für die Einfahrten aus dem Ausland zu verwenden sei. Auch bei den übrigen Investitionen sei damit zu rechnen, daß das Draubanat Bcrücksich-gung finden werde. Minister Dr. Krek wies noch auf die Millionen hin, die zum Ausbau der wissenschaftlichen Istitute Sloweniens aufgebracht wurden und schloß seine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen mit den Worten: »Die jetzige Legislalurperiode geht ihrem Ende entgegen. Wir stehen vor einem entscheidenden politischen Kampf, in dem sich alle unsere Gegner von rechts und links gegen unser verneinigen werden, Aus diesem Kapmf müssen wir mit einem vollen Siege hervorgehen«. Nach der Rede des Ministers wurde eine Entschließung angenommen, in der zahlreiche Forderungen aufgestellt werden, darunter auch die Forderung, daß Maribor angesichts der wachsenden Teu erung hinsichtlich der Teuerungszulagen der Staatsangestellten in die I. Teuerungsklasse eingereiht werde. Kabinett :Dala&ier EINE REGIERUNG OHNE VOLKSFRONT-BASIS. — PARLAMENTARISCHE TRÄGERIN DES NEUEN KABINETTS IST DIE MITTE. ~ DIE AUFGABEN DER NEUEN REGIERUNO. Paris, 11. April. Es ist dem designier ten Ministerpräsidenten D a 1 a d i e r gelungen, sein Versprechen einzuhalten und eineu neue Regierung am gleichen Tage zu bilden, an dem in Deutschland die Wähler zu den Urnen gingen. Das neue Kabinett Daladier, in dem die Sozialisten nicht vertreten sind, ist die 105. Regierung der Dritten Republik' und gleiclizei-tig die fünfte Regierung der gegenwärtigen Legislaturperiode. Sic setzt sich aus den Parteien der Mitte — konzentriert die Radikalsozialisten — zusammen. Die definitive Bildung der neuen Regierung erfolgte in den gestrigen ersten Nachniittagsstunden. Um 15 UHr konnte die fertige Liste der neuen Regierung kolportiert werden, Sie setzt sich wie folgt zusammen: Ministerpräsident und Kriegsniinister Daladier; Vizepräsident und Wirtschnftskoordi-nationsminister C h a u t e m p s; Wirtschaft Patenotre; Inneres Albert S a r r a u t; Aeußeres George B o n n e t; Bauten Frossard; Arbeit R a m a d i e r; Luftfahrt Guy la Chambe; Kriegsmarine C a m p i c h i; Kolonien George Mandel; Unterricht Jean Z a y; Pensionen Champetier de Ribes Ackerbau Q u e u i 11 e ; Handel G e n a t i n; Post Jules G u i 1 let; Handelsmarine De Chappede-1 a i ne ; Volksgesundheit Riquart; Finanzen Marchende au. Die neue Regierung hat in ihrer Zusammensetzung großes Aufsehen erregt, da es nach Jahren zum ersten Male geschieht, daß die Parteien der Volksfront — vor allem die Sozialisten — unberücksichtigt blieben. Das Kabinett Daladier wird sich am Dienstag der Kammer vorstellen. In Krei sen, die ihr nahe stehen, verlautet, daß die neue Regierung eine streng neutrale Außenpolitik betreiben werde. Vor allem werde sie jegliche Interventionspolitik in Spanien fallen lassen. InnerpoUtisch soll in erster Linie ein ertägliches Verhältnis zwischen Arbeitegebern und Arbeitnehmern gefunden werden. Eine der ersten Maßnahmen wird eine Verfügung sein, der zufolge die Arbeiterschaft im Falle eines Streiks die Fabriken und Wer ke sofort zu verlassen hat. In dieser Frage dürfte die Regierung allerdings auf den schärfsten Widerstand der Marxisten stoßen. Daladier wird sich morgen vorstellen und von der Kammer eine Ermächtigung sowie freie Hände für die Dauer von sechs Monaten verlangen. Die Ermächtigungsvorlage wird vor allem fi-nanz- und staatswirtschaftlicher Natur sein. Die Regierung wird sich die Bewilligung für eine im Ausland aufzunehmende 5-MilIiarden-Anleihe holen, während durch eine Innenanleihe 15 Milliarden auf gebracht werden sollen. Paris, 11. April. Die Sozialisten haben gestern die Mitwirkung in der neuen Regierung abgelehnt, sie beschlossen jedoch, in der Kammer die Regierung \on Fall zu Fall zu unterstützen, wenn sie ihren Forderungen zumindest bis zu einem gewissen Maße entgegenkommt. Im entgegengesetzten Falle würde sio sich der Abstimmung enthalten. Paris, 11. April. Wie in eingeweihten Kreisen verlautet, wird Daladier vor allem versuchen, das Problem der Nationalverteidigung und der staatlichen Sicherheit sowie die sozialen und ökonomischen Fragen zu regeln. Unter dem Titel eines engeren Kabinettsrates werden täglich Besprechungen stattfinden, an denen nur Daladier, Chautemps, Reynald, Sarraut, Bonnet und Marchandeau teilnehmen werden. Man betrachtet diese Maßnahme als einen lezten Versuch, die rotspanischc Sache vor dem Zusammenbruch zu rct-ten. SeierlfUDe (Srfiffnuna Oetf ^inDrrfd^udd^imetf in ^Seogra^ Beograd, 11. April. In Beograd wurde gestern in feierlicher Weise das für die Aufnahme von 200 Waisenkinder bestimmte, neu erbaute und modernst eingerichtete Kinderschutzheim seiner Bestimmung übergeben. Der Einweihung wohnten I. M. Königin Maria, L K. H. Prinzessin Olga, Bürgermeister Iliö, Patriarch Gavrilo, Unterrichtsminister Ma-garasevic, Frau Augusta Stojadinovic, der Dekan der medizinischen Fakultät Dr. Kostic und zahlreiche andere Persönlichkeiten der Hauptstadt bei. Die hohen Gäste besichtigten die licht- und luftumflu-teten Räume und Einrichtungen des modernen Hauses. Beim Verlassen des Heimes wurden 1. M. der Königin und 1. K. H. der Prinzessin Olga stürmische Ovationen bereitet. ^lirgrmrfne 9n:o6irniaung in Stotipanini Barcelona, II. April. Ministerpräsident Negrin hat als Kriegsminister die allgemeine Mobilisierung aller kriegs diensttauglichen Männer angeordnet, die sich in drei Tagen zu melden haben. Alle auf Urlaub befindlichen Offiziere und Sol daten haben in 48 Stunden zu ihren Kaders einzurücken. Wer sich nicht meldet oder zurückkehrt, wird als Deserteur betrachtet, vor ein Kriegsgericht gestellt u. erschossen. Slöolf ^ftler eröffnete öen Sau Oer OteifD^outo&al^nen in OeflerreiiD Bluttaten betrogener @t)emänner Nicht allein Liebe macht blind. Der Bc weggrund zweier Tragödien, <^\r dieser Tage im Innern Bosniens und i Südserbien abspielten, war Eifersucht: Smail D u r n i ö, der Hodscha aus Ka mengrad, einem kleinen Ort in Bosnier jener Alann, der die gläubigen Moham meds betreut, war seit Jahren in glück licher Ehe mit der schön'jn Biba vereint Sein Glück hätte wahrscheinlich bis ai sein Lebensende gewährt, wenn nich eines Tages der Derwisch des Nachbai dorfes sich um die Gunst Frau Btbas be worben, und so das Eheglück Durni<5 zii untergraben begonnen hätte. Es war bal ein offenes Geheimnis im Dorf, daß de Derwisch, jünger und, darüber wäre sich die Frauen der ganzf^n Gegend einig auch schöner als der Hortscha, bei seine Werbung Erfolg hatte. Nur der Hodscha selbst ahnte nicht! davon. Selbst als ihn eines Tages sein« Freunde darauf aufmerksam machten, da6 sich schon alle Leute des Dorfes Ober ihn lustig machten, lehnte »ir es ab, seine Frau, die er über alles liebte, einer Treu losigkeit zu verdächtigen. Immerhin wa sein Vertrauen erschüttett, un'' er be schloß, ein wachsameres Auge als bishe zu haben. Tatsächlich wurde er schoi wenige Tage, nachdem ihm die Freund von der zweiten Liebe seiner Biba erzähl hatten, darüber belehrt, daß der Derwiscl aus dem Nachbarort die Gunst seinei Frau genieße, als dieser bei Nacht un< Nebel durch das Fenster in ihre Wohnuni einstieg. Von rasender Eifersucht gepackt, nahn er sein Jagdgewehr von der Wand, dranp in das Schlafzimmer setner Frau ein, unc feuerte es aus nächster Nähe gegen dei verhaßten Nebenbuhler ab. Von der gf samten Schrotladung in den Unterleib ge troffen, sank der Derwisch sterbend un? Der Hodscha aber stellte sich freiwillig den Behörden, die ihn dem Gericht über gaben. Der zweite Fall trug sich am gleichci Tage in dem südserbischen Städtchet Pri$tina zu. Die glückliche Ehe des jun gen Arnauten Ramon Redzepovic, der vo kurzem die schöne Witwe Hatema gehei ratet hatte, erlitt eine jähe Unterbrechunj als Frau Hatema plötzlich ihren Gattei verließ, um in das Haus ihres Vetter« Ajdinovid überzusiedeln. Von grenzenlr ser Eifersucht überwältigt, entschloß slcl Ramon Redzepovic zur furchtbarer Ra che; er stellte am nächsten Tage auf of fener Straße seinen Nebenbuhler um schoß ihn nieder. Schon am folgendei Tage verübte er einen zweiten Mord: e entfloh aus dem Gendarmeriegefängni^ wohin man ihn nach seiner Tat sofort gi bracht hatte, und tötete auch seine Fraw durch einen wohlgezielten Schuß. Wide standlos Heß er sich dann zum zweiten mal abführen, um nun seiner Verurtei lung entgegen zu sehen. Schwere Ausschreitungen in Tunis. T u n i s, 11. April. Am Samstag kau es im Araberviertel von Tunis zu schwe ren Ausschreitungen, in deren Verlan ein französischer Gendarm und zehn Ein geborene getötet wurden. Vor einer großen weltpolitischen Redl Mussotinis. Rom, 11. April. Ministerpräsiden Mussolini wird sich nach beendig tem Besuch des Führers und Reichskan lers Hitler am 14. Mai nach Genua bego ben. Bei dieser Gelegenheit wird der Du ce eine große politische Rede halten, der alle großen internationalen Ereignis se der jüngsten Zeit behandelt werde würden. In diplomatischen Kreisen er wartet man diese Rede mit großer Spr nung. Im Rahmen einer denkwürdigen Feier trat Adolf Hitler am Donnerstag am Walserberg bei Salzberg den ersten Spatenstich zum Bau der Reichsautobahnen in Österreich. Hier begrüßt der Führer rH^ge Arbeiter, die nn dem neuen Werk Arbelt und Brot finden. (SchcrI-Biklerdienst-M.) Vor der Wahl des Reis u1 Ulema. Sarajevo, 11, April. Die Vaku mearif-Wahlversammlung hat gestci die nachstehenden drei Kandidaten fi den Reis ul Ulema, den höchsten kirchl chen Würdenträger aller jufjoslawischi Mnslims, gew.'nilt; Snlih B a m r, Fchii S p a h 0 und Achmed B u r e t. Von die sen drei Kandidaten wird der königliche Regentschaftsrat einen als Reis ul Ulema eritennen. Die meisten Chancen hat Fe-him Spaho, der Bruder des Ve^elurs-mhiisters Dr. Mehmed Spalio, Opfertob riiKf 9Rutlcr In der italienischen Gemeinde Melzo ereignete sich eine eigenartige Tragödie, Die junge Lehrerin Lina Bonzini, die in den nächsten Tagen einem Kinde das Leben schenken sollte, mußte vom behandelnden Arzt erfahren, daß die Geburt wahrscheinlich einen so schweren Verlauf nehmen werde, daß das Kind hie bei sterben werde. Der Arzt meinte, daß sich zwar eine Operation vornehmen ließe, durch die das Kind gerettet werden könnte, daß aber die Mutter selbst den Folgen dieser Operation wahrscheinlich erliegen dQrftc. Die heldenhafte Mutter entschloß sich, um dem Kinde das Leben zu schenken, für die Operation. Diese gelang insoferne, als «in gesundes Kind zur Welt gebracht wurde. Die Mutter jedoch verschied kurz darauf. ifebler Setruo am ofl^nen Oaro Verstorbener Bauer »spricht« zu seinen Erben. In einem jugoslawischen Dorf leistete sich kürzlich ein gewisser Janosz PötOffy einen üblen Sdherz, so daß er beinahe von den wQtenden Bauern gelyncht worden wäre. In dem Dorf war ein alter Bauer gestorben, dessen Geiz sprichwörtlich gewesen war. Man fand kein Testament vor, so sehr man auch suchtc und unter den Erben entstand ein heftiger Streit, wer nun das Geld des reichen Stepansky recht mäßig zu erhalten hatte. In der Wirtschaft des Dorfes saß am Abend eine erregte Gesellschaft beisammen, unter der sich auch der Schwiegersohn des alten Stepansky befand. Er schimpfte weidlich auf seinen Schwiegervater und behauptete, daß er eigentlich der allein rechtmäßige Erbe sei. Diese Geschichte hörte Janosz Pötöffy mit an, der von Budapest erst vor wenigen Tagen zugereist war und in Beograd demnächst als — Bauchredner auftreten sollte. Er lächelte vor sich hin und war sogleich bereit, den Bauern einen Streich zu spielen. Er setzte sich an dem Tisch, an dem der Schwiegersohn seine Schmipf kanonade zum besten gab und sagte, die Sache wäre doch sehr einfach zu lösen, man brauchte nur den Geist des Toten zu beschwören, der gewiß sagen würde, wem das viele Geld gehöre. Die abergläubischen Bauern horchten auf. Pötöffy redete so überzeugt, daß der Schwiegersohn ihn sogleich bat, das Experiment noch am gleichen Abend vorzunehmen. Pötöffy ging mit, und die »S^ance« begann unmittelbar im Zimmer des Toten, der noch im Sarg lag. Das Zimmer wurde verdunkelt. Die gesamte Verwandtschaft war anwesend und verharrte in bangem Schweigen. Und plötzlich redete der Tote! Eine dunkle Stimme kam aus der Gegend des Sarges, die alle Anwesenden als die Stimme des Verstorbenen ansahen. Und der Tote sagte mit festem Ton: »Mein Schwiegersohn ist mein Erbe!« Gegen eine solche klare Willensäußerung des Toten war nichts einzuwenden. Der hocherfreute Schwiegersohn schenkte dem Ungar einen ansehnlichen Geldbetrag. Schmunzelnd und vor sich hinkichernd suchte er sein Gasthaus auf. Am andern Morgen aber kam das Erwachen. Ein Notar aus Beograd erschien im Dorf und brachte das bei ihm deponierte Testament des Verstorbenen mit. Und darin war der Schwiegersohn nur mit einem bescheidenen Teil bedacht. Nach dem Gesetz aber gilt das Testament und nicht eine Geisterstimme. Der wütende Schwiegersohn rief sofort mehrere Burschen zusammen, um den »Schwindler«, wie er den Ungarn nannte, zu verprügeln. Rufe, wie »lynchen« wurden laut. Der Wirt des Gasthofes, der den Zug der wütenden Bauern bemerkte, versteckte seinen Gast schleunigst im Kuhstall, in dem Pötöffy bis zum Abend bleiben mußte, che er sich bei Nacht und Nebel aus dem Dorf stehlen konnte. Einige Tage später erhielt der Schwiegersohn aus Beograd einen Entschiildigungsbrief, wor in ihm mitgeteilt wurde, daß der Bauchredner Pötöffy sich einen Scherz erlaubt habe. Gleich/citijr sandte er ihm mit dem Ausdruck des Bedauerns das Geld zurück. Sroliieutliiliitiii |it pälK 99 PROZENT DER WAHLER SIND ZU DEN URNEN GEGANGEN — ÖSTERREICH BEKANNTE SICH MIT 99.75 PROZENT DER ABGEGEBENEN STIMMEN POR DIE VEREINIGUNG MIT DEM DEUTSCHEN REICHE B e r 1 i n, 11. ApriL Gestern schritt das deutsche Volk zu den Urnen, um einerseits den großdeutschen Reichstag neu zu wählen, andemtells jedoch die Frage nach der Zustimmung zur Ver-^ einlgung Oesterreichs mit dem Deutschen Reiche zu beantworten. Die Teilergebnisse sind in den Abendstunden durch die deutschen Sender wäh rend der Musikdarbietungen durchgegeben worden und zeigten die ausgewiesenen Ziffern eine unerhört große, nicht mehr zu überbietende Wahlbeteiligung. In ganz Deutschland waren die Menschen in öffentlichen Lokalen, auf Straßen und Plätzen wie in den Sälen und Wohnungen an den Lautsprechern versammelt, um die entgegen ausgewiesen Wahlergeb nisse mit stürmischen Kundgebungen für Großdeutschland und Hitler zu beantwor ten. In den frühen Morgenstunden konnten die Ergebnisse zum definitiven Gesamtergebnis zusammengezogen werden. Das vom Reichswahlleltungsamt auf Grund der telephonischen und drahtlosen Meldungen aus allen Gauen gesammelte Ergebnis stellt sich wie folgt dar: Abstimmungsberechtigte: 49,546.950; Zahl der abgegebenen Stimmen 49 Millionen 326.791 (99.550/0). Gültige Stimmen 49,251.449. Mit »Nein!« stimmten 452.180 (0.92%) mit »Ja!« stimmten 48,799.269 (99.8%) Deutschösterrelch: In Deutschösterrelch ergab die Wahl des gestrigen Tages das nachstehende Bild: Wahlberechtigte 4,284.795, »Jal«-Wähler 4,273.884 — 99.75%. Die Soldaten des früheren österreichischen Bundesheeres gaben mit ihren besonderen Stimmzetteln 54.380 Stimmen ab. Davon entfielen 54.290 auf »Ja«. B e r 1 i n, 11. April. Auf die Meldung, die Gauleiter B ü r c k c I dem Führer und Reichskanzler Hitler über die voll zogene Abstimmung in Deutschösterreich erstattete, erwiderte der Reichskanzler, daß er wohl viel gehofft habe, doch über treffe das Ergebnis auch seine höchsten Erwartungen. Es sei die glücklichste Stunde seines Lebens, in der er dem ganzen deutschen Volke für seine Glaubenskraft danke. In der Wilhelmstraße sammelte sich in den Abendstunden eine mehrhunderttau-sendköpige Menge, die dem Führer und Reichslümzier stürmische Ovationen bereitete und ihn in Sprechchören zu sehen wünschte. Hitler mußte sich viele Male auf dem Balkon der Reichskanzlei sehen lassen und die Kundgebungen der Berliner entgegennehmen. Der Jubel steigerte sich beim Bekanntwerden der Wahlergebnisse aber derart, daß er vor Mitternacht gemeinsam mit Rudolf Heß noch einmal auf den Balkon treten mußte. Erst nach Mitternacht löste sich die Brandung der Menschen im Regierungsviertel Berlins auf. W i e n, 11. April. Ganz Wien und ebenso die großen Provinzstädte wie die kleinen Ortschaften standen gestern unter dem überwältigenden Eindruck der einzigartigen Manifestation für die Parole »Ein Volk, ein Führer, ein Reich!« Als die Abstimmungsergebnisse in den Abend stunden bekannt wurden, hielt es die Mehrzahl der Menschen bei den Lautsprechern nicht mehr aus, es bildeten sich überall Umzüge, Fackelzüge usw. und die Kundgebungen dauerten bis spät in die Nacht. In Wien bildete sich abends ein riesiger Fackelzug, an dem viele Zehn tausende von Fackelträgern teilnahmen. Gleichzeitig fand am Rathaus ein Vorbeimarsch der Parteigliederungen statt, den Gauleiter B ü r c k e I und der Befehlshaber der Ordnungspolizei General D a-I u e g e abnahmen. Exotltch» R#portaq» SdD toar 5ie dnMa Saute EIN GASTMAHL AUF TAHITI. Von unserer Korrespondentin in Papeete. (ATP). »Madame«, sagte mein tahitia-nischer Diener sehr vorwurfsvoll, »Sie haben jetzt ihren Hausstand eingerichtet, der Herr Kommissär macht schon seinen Dienst — da wird es Zeit, ein Taniaraa abzuhalten.« f »Ein Tamaraa?« »Ja, Madame!« Diesmal klang es schon recht streng. Also willigte ich seufzend ein. Ein Ta-maraa, das ist ein Festmahl, und wer tahitianische Feste kennt, weiß, daß selten weniger Gäste kommen als ein halbes Hundert, und daß dabei unendlich viel gegessen wird. Aber wenn mein Diener mit mir streng wird, bin ich machtlos, muß ich mich fügen. »Es wird nicht viel Arbeit machen«, sagte mein Bursche, um mich zu trösten. Aber man wird so faul in Tahiti, daß selbst die geringste Arbeit schon zu viel ist. Besonders im Haushalt, obwohl jede europäische Hausfrau uns in Tahiti glühend beneiden würde. Wie schnell ist hier gekocht! Man fängt oder kauft ein paar Seekrabben, kocht sie, oder man pflückt ein paar rote Bananen, die man in Asche brät (niemals werden sie roh fregessen), oder man läßt einen Hochseefisch, etwa einen Thunfisch oder einen Bonito, außerhalb der Lagune Speeren und ißt ihn roh, und schon ist man satt. Der berühmte »rohe Fisch«. Das heißt, roh ist der Fisch natürlich nicht, sondern eingelegt, mariniert, aber nicht wie in Europa tage- oder wochenlang, sondern nur durch ein paar Stunden. Der frischgespeerte Fisch wird ausgenommen und gehäutet, das Fleisch wird j in Würfel geschnitten, die man für einige I Stunden in reinen Zitronensaft legt, dann schabt man Zwiebeln, mischt sie mit Ko- kosmilch und gießt das ganze über die Fischwürfel, die man natürlich vorher aus dem Saft genommen hat. Es ist ein herrliches Gericht, und kein Europäer, der es zum ersten Mal aß, hat es versäumt, eine zweite Portion zu verlangen. Wenn er dann hört, daß dies »roher« Fisch v.-ar, wird er sehr bleich — und ißt ihn das nächstemal wieder. Alles mit Kokosmilch. Die Kokosmilch beherrscht hier die ganze Küche. Nicht das, was man Europa unter Kokosmilch versteht — dieser Saft dient nur als Getränk. Sondern man schabt mit einem eigenen Schaber das Fleisch reifer Kokosnüsse, preßt die Flocken durch ein Tuch, und der Saft, der dann, dick wie Sahne, herausfließt, ist die universal gebrauchte Kokosmilch. Der Rest der Flocken gehört allen Hühnern, Hunden, Katzen und Schweinen der Nachbarschaft, und sobald sie das Geräusch des Schabens hören, versammeln sie sich gleich um einen und warten, aber sehr brav und geduldig. Ganz anders aber schaut es aus, wenn man ein Gastmahl gibt. Da werden mehrere »Backherde« gebaut — tiefe Löcher, die man in den Sand gräbt und mit glühend heißen Steinen füllt. Auf diese kommen, sauber in Bananenblätter gehüllt, Spanferkel, Yamwurzeln, gelbe und rote Bananen, süße Kartoffeln, Brotfrüchte und bündelweis kleine Fische. Und dann kommt noch Poi dazu. Der besteht aus Bananen, die zuerst gekocht und dann mit Maniomehl zu einem dicken Teig geknetet werden. Dieser Teig wird dann gebacken. Obwohl Poi süß ist, nimmt man es nur als Zuspeise, etwa wie die Brotfrucht, und über den Geschmack iäßl sich streiten: Entweder ißt man es begeistert oder man lehnt es ganz ab! Blumen so wichtig wie Esten! Und nun hatte mein Diener dreißig Leute aus der Nachbarschaft eingeladeat Das würde eine Menge Arbeit get)en und viel Geld kosten, meinte Ich. Aber bald wurde Ich eines besseren belehrt. Als er mir mitteilte, daß einer meiner Nachbarn zwei Ferkel liefern würde, und ich mich erkundigte, ob sie teuer wären, sah er mich sehr erstaunt an und sagte: »Aber der kommt doch zum Tamaraa!« Am Nachmittag vor dem Fest kamen viele jungen Frauen und Mädchen aus der Nachbarschaft mit Körben voll der allerschönsten Blüten, aus denen sie Girlanden und Kränze wanden. Denn sie sind für ein tahltianisches Gastmahl genau so wichtig wie das Essen. Es war eine Wonne, die vrschiedenen Farben anzusehen und die schweren, süßen Düfte einzuatmen. Dannn kamen männliche Gäste, die eifrig die Backöfen gruben, die Feuer entflammten, Steine erhitzten und alles für das Mahl bereitmachten. Die Mädchen deckten mit Bananenblättern die Tische für weit mehr als dreißig Personen. Auf meine Frage, warum sie das taten, erklärte eine: »Wenn erst die Lichter brennen, die anzeigen, daß hier ein Tamaraa ist, kommen noch viele, die nicht eingeladen waren. Wir haben ja auch schon für die gekocht.« Nach Tisch wird getanzt. Dann verschwanden alle Gäste, um sich zum Fest umzuziehen. Pünktlich um sieben waren sie wieder da — zwoiundfünf-zlg an der Zahl. Dabei waren die kleinen Kinder nicht mitgerechnet und auch nicht jene anderen Gäste, die bescheiden rings um uns warteten — die Hunde und die Schweine, die auf die Abfälle lauerten. Meine Gäste begrüßten mich freundlich, schmückten mich ebenso wie sich mit Blumenketten, öffneten die Backgruben, und ein wundervolles Mahl begann. Wir aßen alle mit den Fingern, und zum Zeichen, daß es gut schmeckte, leckte ein jeder die Finger geräuschvoll ab. Es war sehr geräuschvoll, also waren alle zufrieden. Als Nachtisch gab es herrliche Früchte, und zum Schluß als Ueberra-scliung noch Kaffee und Kakao, die große Begeisterung erweckten. Die alten Herrschaften zogen sich zurück, und die Jugend fing an, zu singen, auf ihren eigenartigen Gitarren zu spielen und dazu zu tanzen. Es war ein wirklich gelungener Abend. Ein billiges Vergnügen. Als sich die letzten Gäste ~ recht spät — verabschiedet hatten, stellte ich fest, daß ich die einzige war, die zum Gelingen des Festes überhaupt nichts getan hatte. Ich war restlos faul gewesen' ünd meine Auslagen für dieses Tamaraa? Für ein Festmahl mit zwciundiünfzic Gästen? Europäische Hausfrauen wird der blanke Neid packen: Ich bezahlte nicht mehr als siebenundachtzig Franken fünfzig Cen tinies! Offenbar die Rechnung für Kaffee und Kakao. Alles andere hatten die Oäste geliefert! J c a n n e D u m e n i 1, ikunt internaMonalen ©(f»a(ftuim5fr Tartakowers Simultanspiel gegen 28 Gegner. Ljubljana, 10. April. Als Auftakt zu dem dieser Tage beginnenden internationalen Schachturnier, das sich an den eben in Lodz beendeten Vorgänger würdig anschließen wird, wurde Samstag abends hier ein Simultanspiel durchgeführt, für Idas in den Reihen der Freunde des könig-i liehen Spiels das größte Interesse I herrschte. Es handelte sich um den Kampf j des zweiten i^odzer Preisträgers — als I Sieger ging bekanntlich der Mariborcr Vasja Pirc aus dem Turnier hervor, der schon einige Tage in Ljubljana weilt und Iebenfalls am Turnier teilnclunen wird, üs , ist dies der Pole Dr. T a r t a k o w e r, |der als Großmeister an schon so vielen Turnieren teilgenommen hat. Als Gegner traten ihm 28 Spieler entgegen, wobei 'allerdings einige der besten Kämpen am Erscheinen verhindert waren. , Nach 5V?stündigem Kampf mußten die meisten der heimischen Spieler ihre Waffen strecken. Dr. Tartnkower gewann 16 und verlor 6 Partien, während Spiele unentschieden verliefen. Die Oberhand über den Meister gewannen Cop, • Rode, Jeran, Majcenovid, Muzloviö und Samec. Dr. Tartakower konnte demnach über mehr als zwei Drittel seiner Gegner den Sieg davöntragen. Am Turnier werden außer Dr. Tartakower u, a. auch Vasja Piro, Großmeister Dr. Vidmar, sein Sohn Milan Vidmar, Ko-sti6, Vukovid, Dr. AstaloS, der Tschecho-I Slowake Foltys, der Ungar Steiner usw.| teilnehmen. Polens Kleinbesitzer schenken der Wehrmacht zwei Monitore. Warschau, 11. April. Marschall Rydz-Smigly empfing eine Abordnung der Vereinigung der Kleinbauern Polens, die ihm die Mitteilung überbrach ten, daß sie beschlossen hätten, der polnischen Kriegsmarine zwei Monitore zu spenden. Der Marschall dankte für diese patriotische Tat und gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß Polens Bauern nicht nur vorzügliche Soldaten abgeben, sondern auch darüber hinaus für die Landesverteidigung sorgen. Kardinal Dr. Innitzer konferierte mit Reichskanzler Hitler. W i e n, II. April. Am Samstag nachmittags empfing der Führer und Reichskanzler Hitler den Wiener Erzbischof Kardinal Dr. I n n i t z e r. Obzwar über den Inhalt der Unterredung nichts verlautet, glaubt man annehmen zu dürfen, daß Dr. Innitzer bei dieser Gelegenheit dem Kanzler über seine Aussprache mit dem Papst und Kardinalstaatssekretär Pacelli Mitteilung gemacht hat. 4its JUiuttiaua lu. Der letzte Weg der Hofdame Franziska Taviar, die durch Jahrzehnte an der Spitze der Frauenbewegung und des nationalen Lebens gestanden war, gestaltete sich Sonntag nachmittags in Ljub Ijana zu einer imposanten Ehrung der Vferblichenen. Hinter dem Wagen mit dem blumenbedeckten Sarg schritten u. a. als Vertreter I. M. der K ö n i g i n, die an der Bahre einen herrlichen Kranz hatte niederlegen lassen, Divisionskommandant General Tonic, ferner Banus Dr. N a t 1 a c e n, Bürgermeister Dr. A d 1 e s i (5, Fürstbischof Dr. R o z m a n, der Präsident des Appellationsgerichts-hofes Dr. G 0 1 I a mit dem Vizepräsidenten Dr. M a s t n a k, die ehemaligen Banusse Dr. P u c, Dr. M a r u § i ö und Ing. S c r n e c, mehrere Senatoren, Abgeordnete usw., dann die Schuljugend, die Fraucnschaft, nationale Vcrbiinde u. V. a. Von der Dahingeschiedenen nahmen Frau G 0 V c k a r im Namen der Frauenorganisationen und Bürgermeister Dr. A d 1 e s i c mit tiefgefühlten Worten Abschicd. Der Akademische Sängcrchor brachte mehrere Trauerchöre zum Vortrag. Der Sarg wurde an der Stadtgrenze auf einen Lciclicnturgon geladen und nach Visoko im Poljana-Tal überführt, um dort im Mausoleum der Familie Tav-öar beigesetzt zu werden. lu. Aus Kocevje und Umgebung. In Kocevje wurden der Gastwirt Franz Jak Ii t s c h und Frl. Maria T r o h a sowie Johann Rom mit Frl. Paula P u t r e getraut. — In den letzten Tagen starben in Stara cerkev (Mitterdorf) die 83jäh-rige Auszüglerin Gertrud K r e i n e r aus Koblerje (Koflem) und in Mozelj (Mosel) die 82jährige Besitzerin Katharina S c h a f f e r, der 80jährige Matthias K r a k e r aus Verderb und die 25-jährige Juliane K ö s t n e r aus Rajndol (Reintal). lu. Gemäldeausstellung. Im Jakopic-r Pavillon in Ljubljana wurde Sonntag die Gemäldeausstellung des Meisters Matija J a m a eröffnet. Zur Schau gestellt sind 102 Werke, darunter 43 neue. lu. Der Feuerwehrverband Sloweniens hielt Sonntag unter dem Vorsitz des Präsidenten Dr. K o d r e seine Jahrestagung ab, in der festgestellt wurde, daß es gegenwärtig in Slowenien 26 Gaue mit 942 Wehren und rund 31.000 Wehrmännern gibt. Das in den Wehrdepots und Geräten investierte Kapital weist r iiide-stens 56 Millionen Dinar nuf. Aus Sladl Mtd ^ataftropOaler 3e(terumf(f)tag NACH SCHÖNSTEM LENZANLAUF EIS UND REIF. — MILLIONENSCHADEN IN DEN OBST- UND WEINGÄRTEN. Die Befürchtungen des Landwirtes, der seit der frühesten Jugen(4 mit der Wetterbildung vertraut ist und dessen Wohl und Wehe von der Witterung abhängt, haben sich leider erfüllt. Der Bauer betrachtete entgegen dem Städter den allzf frühen In zwei Tagen beginnt die neue Soielrunde der Staatlichen Kiassenlotterie. Wenden Sie sich unverzüjlli*^!) vertrauenivoll an unsere Glücksstelle und bevollm. Hauptkollektur Bankjjeschäft BEZJAK • MARIBOR äospoilca ulica 2S Telephon 20-97 Ein fanzea Los kostet Din 200*-, ein halbes Din 100'* u. ein Viertel Din 50'-. Lenzbeginn mit Mißfallen. Ihm ging es durch den Strich, daß der Frühling mit aller seiner Pracht heuer schon vor Ostern einsetzte. In den hiesigen Gegengen gilt es als Regel, daß der Lenz rrst um den 20. April ins Land zu ziehen hat, wenn der Bauer vor Rückschlägen bewahrt bleiben soll. Leider erwachte clic Natur heuer unter den Einwirkungen der warmen Sonne schon vor Wochen aus dem Winterschlaf. Die Bäume stehen fast überall im schönsten Blütcnschmuck. In den letzten Tagen erfolgte nun über Nacht der Rückschlag. Nach den warmen folgten kühle .Tage und stellenweise so- 9Rontag, örn ii. Qlpril Feuereifer ihrer selbstübernommenen Auf gäbe hingaben, gebührt in erster Linie den Chordiregenten vollste Anerkennung. Vor allem wären zu erwähnen die Gesang lehrer Prof. Ostrov§ka, Prof. Pa-hör, M. Z a c h e r 1, V. 2i vko, F. S u-s t e r § i ö und j. C e r n e. EinmaHsfe Warnung! Ich werde alle diejenigen, die aus Un- gar bitterkalte Nächte. In einigen höheren verantwortlicher Dummheit oder aus be-und offenen Lagen wurde wieder Elsbil- rechneter Bosheit Gerüchte über mich ver-dung beobachtet. Nach dem kalten Regen, breiten, auf das all^rschärfste belangen der in den höher gelegenen Gegenden von Neuschnee abgelöst wurde, setzte Reif ein, da nachts der Himmel aufheiterte. Strichweise sahen die sorgsam bestellten Kulturen wie von Schnee bedeckt aus. Vor allem sind es die Weinberge und Obstgärten, die unter dem Wetterumschlag am meisten zu leiden haben. Die Fruchtansätze sind teilweise völlig vernichtet. Für den Bauer in den Slo". Büheln und in der Kollos bringt der Wetter-umschlag nun schon das dritte Jahr eine Katastrophe mit sich. Der Weinertrag wird auch diesmal recht dürftig ausfallen. Dasselbe gilt für einige Obstsorten, so für die Kirschen, Marillen und Pfirsich^, die gerade heuer eine vorzügliche Ernte versprachen. Aber auch die Pflaumen und Birnen sind stark in Mitleidenschaft gezogen, während die Apfelbäume weniger hart betroffen erscheinen. Ähnlich ist die Lage auch am Draufeld, im Drautal und in den südlicher gelegenen Gegenden. Die Bevölkerung ist verzweifelt und ersucht die Behörden um ausgiebi^^c Unterstützung. Der Schaden, den der Wetter-iimschlag an den Kulturen bisher angerichtet hat, wird auf mehrere Millionen geschätzt. 2>er volnifd^" QSerTeOrtfminSfKr 3Iirt|icT'; ii; !7Rari6or Mit dem heutigen Mittagsschnellzug ist in Maribor der polnische Vericehrsmi-nister Alrych eingetroffen, um die Wei terreise nach Beograd fortzusetzen. Den hohen Gast begrüßten der ihm entgegengeeilte Banus des Draubanats Dr. N a-11 a ä e n sowie der Generaldirektor der Staatsbahnen Ing. N a u m o v i c aus Reo grad. Minister Alrych erwidert bekanntlich den Besuch, den der jugoslawische Verkehrsminister Dr. Mehmed S p a h o im Vorjahre in Polen abgestattet hatte. 0ofoltnnint(i Jahresliauptversammlung des Mariborei* Gaues. — Neben der physischen auch die geistige und soziale Erziehung oberstes Gebot. — Neue Sokolheime im Entstehen begriffen. Der Sokolgau Alaribor hielt Sonntag vormittags im Narodni dorn seine Jahrestagung ab, in der Gauobmann Rechtsanwalt Dr. G o r i § e k .lus Sv. Lenart ausführlich über den Zweck und den Auf-gabenkreis des Sokoltums sprach. An Seine Majestät König Peter, den ersten Starosta des Sokols des Königreiches Jugoslawien, wurde eine Ergrbenheits-depeschc gerichtet, während dem Minister für physische Erziehung Dr. Mile-t i c und General M i 1 e n k o v i c Begrü-ßungstelegramnie gesandt wurden. Die Tagung stand im Zeichen der Ehrung des Gedenkens an den im Vorjahr verstorbenen Organisator des Sokolwesens in Nordslowenien Professor Dr. P i v k o. Aus den erstatteten Rechenschaftsberichten ist ersichtlich, daß die organisatorische Tätigkeit des Gaues im verflossenen Jahre weitere ^Fortschritte zu verzeichnen hatte. Der Sokol erblick^ seine Aufgabe nicht nur in 'ier physischen Erziehung der Bevölkerung, sondern auch in der geistigen Ertüchtigung. Das Betätigungsgebiet erstreckt sich immer mehr auch auf das kulturelle, soziale und wirtschaftliche Gebiet, um den Forderungen des (''^r notio-i PochniinT 7A\ tragen. Aus diesem Gründe kommt der Tätigkeit der Sektionen für kulturelle und vor allem für soziale Fragen größte Wich tigkeit zu. Angesichts des Umstandes, daß der Gau heuer sein silbernes Bestandesjubiläum feiert, wird der Pflege aller Zweige des Sokoltums die größte Sorgfalt zugewendet. Der Mariborer Gau umfaßt gegenwärtig sieben Kreise mit 49 Vereinen und 45 Gruppen, die insgesamt 12.942 Mitglieder zählen, u. zw. 4781 Turner und 1718 Turnerinnen, 1215 Mitglieder des männlichen und 701 des weiblichen Nachwuchses und 4427 Kinder (2156 Knaben und 2271 Mädchen). Der König-Peter-Fünfjahrplan macht gute Fortschritte und dürfte vollinhaltlich realisiert werden. In verschiedenen Orten werden Sokolheime errichtet, so im Vorjahr in Doinja Lendava und Strigova, heuer werden die Gebäude in Gornja Radgona, Markovci, Vuhred, Marenberg und Prevalje beendet werden. Die Fonds des Gaues weisen einen befriedigenden Stand auf, desgleichen das Vermögen der angegliederten Vereine, das sich bereits auf 6% Millionen Dinar beläuft. Bei der Wahl der neuen Leitung wurde größtenteils der bisherige Ausschuß mit Starosta Dr. G o r i § e k an der Spitze für ein weiteres Jahr in seiner Funktion bestätigt. da jedes Wort erlogen ist. 3347 Rudolf Lötz. ®te Ofterwodic Die letzte Woche vor dem Fest hat begonnen. Nun geht es Ostern entgegen. Jedes Haus ist von emsigen Vorbereitungen erfüllt, und jeder Einzelne Schmie det Pläne für die bevorstehenden Festtage. Die Hausfrauen aber stecken bis zum Hals in Arbelt, den es ist kaum faßbar, was noch alles in diesen letzten Tagen erledigt werden soll! Manche rüsten zur Osterreise. Der Frühling lockt hinaus Ins Freie, und da viele vier oder gar fünf freie Tage zur Verfügung haben, so genügt diese Zeit schon, um ein wenig weiter auszufliegen. Die Koffer werden vom Boden geholt, die Garderobe wird überprüft, und zwischendurch müssen die Fahrkarten besorgt werden. Viele, besonders unsere Jungen und Mädel, wollen Über die Feiertage zu einer fröhlichen Wanderfahrt starten. Da heißt es schon jetzt an den Inhalt der Rucksäcke und eine sachgemäße Ausrüstung denken! Es läßt sich nicht leugnen: niemand ist in dieser Osterwoche, in den letzten Tagen vor dem Fest, noch so ganz bei seiner Arbeit. Von Schreibtisch und vom Werktisch schweifen die Gedanken ein wenig ab: zu Osterspaziergängen unter blauem Himmel und wehenden Kätzchen, zu kleinen Nestern mit bunten Ostereiern und zu Kindern, die den Segen des Osterhasen in allen Ecken oder im Garten zusammensuchen. Wenn man aus dem Beruf nach Hause kommt, durchziehen liebliche DOfte die Wohnung. Die Osterbäckerei ist in vollem Gange. Die Kinder haben grundsätz lieh das Revier der Küche als Spielplatz erkoren, um gelegentlich eine Nuß oder ein paar Rosinen an sich zu bringen und als herrlichste Oster-Vorfreude die Teigschüsseln auszukratzen. Man sagt sogar, daß es würdige Ehemänner und Väter Ribt, die für derartige Genüsse durchaus Verständnis haben.,. In den Schokoladen-Geschäften und überall dort, wo kleine österliche Geschenke verkauft werden, wächst die Käu ferschar von Tag zu Tag. D^ Osterhase hat in diesen Tagen emsig zu tun. Er legt Eier von morgens bis abends, und müßte eigentlich Ueberstunden machen. Aber er tut es gern, weil er weiß, daß weder die kleinen noch die großen Menschenkinder ohne Ostereier ein richtiges Osterfest feiern können. m. Todesfälle. Gestorben sind der 76-jährigc Private Josef S1 o k a n, die 80-jährige Private josefine R e z m a n und Im großen Unionsaal veranstalteten die Bahnbedienstete Karl iV\a- Cek. R. i .p.! m. Die Friseursalons In Maribor bleiben am Karsamstag bis 19 und am Oster montag von 7.30 bis 12 Uhr geöffnet, zu wünschen übrig. Die Matinee eröff ♦- während sie am Ostersonntag geschlos- Schüler der Mariborer Mittel- und Bür gerschulen Sonntag vormittags eine Aka deniie, die in jeder Beziehung als gelungen anzusehen ist. Der Besuch ließ nichts ten die vereinigten Orchester der hiesigen Mittelschulen mit einer Beethovenschen Ouvertüre, die unter der Leitung des Ok tavaners C v e t k o klaglos zu (iehör gebracht wurde. Es folgten Liedervorträge der Chöre der einzelnen Anstalten. Die Veranstaltung wurde von allen Mitwirkenden zusammen mit der Volkshymne geschlossen. Die braven Leistungen unserer Mittel- und Bürgcrschüler ernteten den verdienten warmen Beifall. Neben den jungen SrMn'Tern und Musikern beiderlei Geschlechtes, die sich mit sen bleiben. m. In der Volksuniversität spricht heute, Montag, Dr. T e k 11 C aus Zagreb über PreSeren und KranjCeviC. m. Der betrügerische Arbeltsvermlttler ausgeforscht. Die Gendarmerie nahm einen gewissen Franz Cernöec fest, der in letzterer Zeit mehreren Leuten Geld entlockte unter dem Versprechen, ihnen Arbeit zu verschaffen. Bei ihm wurden drei Arbeitsbücher, lautend auf die Namen Josef Duh, Johann Temcnt und Alois Se- divy, sowie ein Damenrad mit der Evidenznummer 123.567 aufgefunden. Cem-(5ec legte bereits ein volles Geständnis ab. m. Die Ladensperr« am Karsamstag. Die Kaufieutevereinigung fUr Maribor-Stadt macht die Geschäftsleute darauf aufmerksam, daß im Sinne der geltenden Ladensperrevorschriften am Karsamstag die Spezerei«, Kolonialwaren-, Delikatessen» und überhaupt alle Lebensmittel-handlangen bis 19 Uhr geöffnet bleiben dürfen. Alle übrigen Geschäfte haben bedingungslos schon um 17 Uhr bei An« drohung empHndllcher Strafen zu schließen. Das Publikum wird ersucht, sich rechtzeitig einzudecken, um keine Unannehmlichkeiten hervorzurufen. m. In knappen zwei Tagen und zwar am 13. d. beginnt die neue Spielrunde der staatlichen Klassenlotterie. Wieder wird sich vielen glUcksuchenden Menschen die Gelegenheit bieten, ihrem Leben eine neue und glücklichere Richtung zu geben, gelangen doch im Laufe der neuen Spielrunde nicht weniger als 65,000.000 Dinar an großen und kleinen Treffern zur Verteilung. Wer noch kein Los besitzt, wende sich unverzüglich und vertrauensvoll an unsere besteingefUhrte GlÜcksstelte und bevollmächtigte Hauptkollektur Bankgeschäft B e z j a k, Marlbor, Qosposka ulica 25 (Tel. 20-97), wo die Glücksgöttin schon so manchem Spieler zugelächelt hat. m. Bevardls Mutter aus der Untersuchungshaft entlassen. Samstag nachmittags wurde die Mutter des Mörders von Hrastje Johann Bevardi, die 47jährige Bahnbedienstetenswitwe Paula Bevar-d i, aus der Untersuchungshaft entlassen, in der sie nahezu sieben Wochen verbracht hatte. Auf Grund des Ergebnisses der bisherigen Untersuchung der Mordaffäre konnte man sich nicht von der Schuld der Frau überzeugen, weshalb auch die weiteren Nachforschungen in dieser Richtung eingestellt und die Frau auf freien Fuß gesetzt wurde. m. Waren Sie schon bei Bezjak? Kominenden Mittwoch setzt wieder der Trefferreigen der Staatlichen Klassenlotterie ein. Nur noch zwei kurze Tage stehen jenen zur Verfügung, die noch kein Los besitzen. Alle jene aber, denen ihr Los bereits zugeschickt wurde, mögen dieses unverzüglich bezahlen oder zurttckschik-ken. Nur bis zum Ziehungstage bezahlte Lose gewähren das Spielrecht. Also rasch in unsere Glücksstelle Bezjak (Maribor, Gosposka ul, 25, Tel, 20-97), wo Lose noch erhältlich sind. DEIN LEBEN UND DEIN HAUS VEA^ICHERE BEI KRAUS! /Dtpektor der Zcdlniwa MvarwaliiiM d. d. fVwdar), Maribor Vetrinltka ulim 11, T«K 3780, n«ban Firma Wcitl. m. Einheitspreise im Metallverarbeitungsgewerbe. Die Mitglieder der hiesigen Metallverarbeitungsgewerbevereinigung hielten gestern im Hotel »Novi svet« eine Konferenz ab, in der die Ma-ximierung der Preise beschlossen wurde, auf welche Weise jeder illegalen Kon kurrenz Einhalt geboten werden soll. m. Für die Autocarfahrt nach Wien, die der »Putnik« in der Zeit vom 16. bis 18. d. veranstaltet, werden Anmeldungen nur noch bis morgen, Dienstag, entgegengenommen. Fahrpreis samt Visum 260 Din. m. Ostern in Graz. Der nächste »Putnik«-Autocarausflug findet am V und 18. d. M. statt. Fahrpreis samt Visum 110 Din. m. Die Adria ladet sie ein. Am schönsten verbringen Sie die Ostern an den sonnenumfluteten Gestaden der Adria. Der »Putnik« führt Sie in der Zei' vom 15. bis 19. d. M .dorthin. Das Gesamtarrangement kostet 540 Dinar. b. Das Feuermandl. Roman von Marie Grengg. 282 Seiten, Leinen, RM 5,40 (S 9.45). Es ist erstaunlich und dabei doch wieder einmal ein schöner Beweis für die über den Raum hinauswirkende gesamtdeutsche Erlebniskraft, daß eine Österreicherin erstmalig in einer so nachdrücklichen und unerbittlichen Form das vielleicht brennendste Problem unserer Zeit in einer künstlerischen Gestaltung aufgreift. Die liebevolle Zeichnung der Kleinstadt und ihrer Menschen — Marie Grengg ist ja auch Malerin — und die oft wunderbar ^»pesehcncn« starken oder innigen Naturbilder geben der äußeren Dramntik viel Farbe und vom Menschlichen her Vertierunp: und Wilrme. So Ist ein richtiges Volksbuch entstanden, das |3ifarrf(rd^e audgppIflnDrrt KIRCHENEINBRUCH IN POLENSA K — 12^)00 DINAR SCHADEN Die Mariborer Kriminalpolizei erhielt Sonntag vormittags aus Poleniak bei Ptuj die telephonishe Nachricht, daß die dortige Pfarrkirche nachts einen unerwünschten Besuch zu verzeichnen hatte. Bisher unbekannte Täter erbrachen die Seitentür der Kirche und machten sich sofort an die gewaltsame Oeffnung des Tabernakels. Außer der Monstranze und des Ziboriums entwendeten die Diebe auch den Kelch, zwei Meßbücher, zwei Altartücher und zehn silberne Leuchter. Daraufhin kletterten sie durch das Oberlicht in die Sakristei und ließen auch dort einen silbernen Kelch und mehrere durch seine ganze Anlage auf breiteste Leserschichten zu wirken versteht. m. Sturz vom Motorrad. In Studenci stürzte gestern spät abends der 21 jährige Fabriksarbeiter Franz T a c e r vom Motorrad und trug hiebet eine schwere Kopfwunde sowie innere Verletzungen da von. Man brachte ihn ins Krankenhaus. m. Wetterbericht vom II. April, 8 Uhr: Temperatur 4, Barometerstand 743, Wind richtung NO—SW, Niederschlag 0. 'wertvolle Meßbücher mit sich gehen. Am frühen Morgen wurde vom Mesner ein Teil der Hostien aufgefunden. Die Mariborer Kriminalpolizei entsandte mit ihrem Motorrad sofort den Daktyloskopen Grobin sowie den Polizeihund an Ort und Stelle. Die Täter mußten mit Handschuhen gearbeitet haben, da sie keine Fingerabdrücke hinterließen. Auch konnte der Hund wegen der vielen Kirchenbesucher, die sich am frühen Morgen eingefunden hatten, keine Spur der Täter aufgreifen. Gendarmerie und Polizei fahn den eifrigst nach den Tätern. Bei dicken Leuten erweist sich das natürliche »Franz-Josefcc-Bitterwasser als ein sicher und angenehm wirkendes Abführmittel, welches — ohne besondere Diät zu erfordern — auch dauernd angewendet werden kann. Das Franz-Josef-Wasser ist in Apotheken, Drogerien und Mineralwasser - Handlungen erhältlich. Reg. S. br. 30.474/35. Atf AM p. Tödlicher Unfall. Die 16jährige Hausgehilfin Marie K r a n j c, die zuletzt bei den Besitzersleuten GoriCan in Po-brezje bei Sv, Vid beschäftigt war, stürzte derart unglücklich vom Wagen, daß die Räder über sie hinweggingen. Das Mädchen erlitt hiebei derart schwere Ver letzungen, daß es kurz darauf im Krankenhause starb. p. Schadenfeuer. In Plajnski vrh brann te das Wirtschaftsgebäude des Besitzers Vinzenz T u r k u § nieder. Ein zweiter Brand vernichtete in Janzki vrh das Weingartenhaus des Besitzers Georg K 1 a j n § c k. p. Im Stadtkino gelangt Mittwoch um 20 Uhr der Ausstattungsfilm »Ball im Metropok mit Viktoria von Balaska zur Vorführung. Neueste Wochenschau. po. Grober Brand. In der Nacht auf Freitag brach beim Besitzer Paul Rak in Laporje bei PoljCane aus noch unbekannter Ursache ein Feuer aus, dem das Wirtschaftsgebäude wie auch das Wohnhaus Die Ostemummer der »Mariborer Zeltung« wird 3 Tage aufliegen und bietet daher eine selten günstige Propagandagelegenheit für unsere P. T. Geschäftswelt. Da die am Samstag, den 16. d, zur üblichen Stunde erscheinende Ostemummer auch in stark vergrößertem Umfange erscheint, werden die P. T. Inserenten höflich ersucht, die Insertionsaufträge für diese reklanietechnisch wertvolle Nummer rechtzeitig einzusenden. Große und kleine Anzeigen werden bb längstens Freitag, den 15. d. 18 Uhr in der Verwaltung des Blattes (Kopa-liska ulica 6) entgegengenommen. DIE VERWALTUNO DER »MARIBORER ZEITUNG«. tlUUißottt REPERTOIRE. Montag, 11. April; Geschlossen, Dienstag, 12. April um 20 Uhr: »Zwei Dutzend rote Rosen«. Ab. A. ^olf^untDcrfitöt Montag, 11. April: Dr. T. l ekliC (Zagreb) spricht über PreSeren und Kranj^eviC. lOH-UtM Burg-Tonkino. Nur bis Mittwoch das gewaltige Filmwerk »Das indische Orab-mal<( als zweiter Teil des »Tigers von Eschnapur« mit La Jana, Gustav Diesel und Hans Stüwe in den Hauptrollen. — Donnerstag und Freitag bleibt das Kino geschlossen. — Samstag um halb 21 Uhr die festliche Premiere des großen Gesellschaftsfilmes »Zwischen Eltern«. In den Hauptrollen Ousti Huber und Willy Fritsch. — In Vorbereitung der große Napoleon-Film »Gräfin Walewska« mit Greta Garbo und Charles Boyer. — Oster Sonntag und Ostermontag um halb 11 Uhr Matinee: der Kriminalschlager »Ohne Gnadet« Union-Tonkino. Das größte ^ilrnereig-nis aller Zeiten »Die gute Erde«, die majestätische Interpretation des berühmten gleichnahmigen Romans von ^earl S. Buck in deutscher Sprache mit Luise Reiner und Paul Muni. Ein Film der Gegenwart, ein Film aktueller Probleme, welcher im Lebensroman Vang Lung :]ie Tragödie und die großen Kämpfe des chinesischen Volkes zeigt. - Unser Ostern Programm: der Weltfilmschlager »Taran-tela« mit Jeanette Mac Donald. zum Opfer fielen. Der Brand entstand etwa um 23 Uhr und zwar, wie man annimmt, im Stalle und verbreitete sich von dort auch auf das Wohnhaus. Die auf dem Brandplatze erschienene Feuerwehr von Poljcane war durch den Wassermangel sehr in ihren Löscharbeiten behindert und konnte sich nur auf die Lokalisierung des Brandes beschränken. Bis auf das Vieh fielen dem Brande sämtliche Futtervorräte, Wagen, Einrichtungsgegenstände usw. zum Opfer. Der Schaden wird auf 60.000 Dinar geschätzt. po. Eidesleistung des neuen Geme?'ide< rates. Am Donnerstag fand in der hiesigen »Prosvetna dvorana« die Beeidigung der neuen Gemeinderäte sowie deren Stellvertreter statt. Alle 45 Mitglieder des Gemeinderates waren vollzählig erschienen, die nach einer kurzen Ansprache des Bürgermeisters D e t i ß e k den feierlichen Eid ablegten. Heller Kopf! Praktischer Sinn! Inserieren bringt Gewinn 1 f WT» epanien Von dem siegreichen Vordringen der nationalspani-sehen Truppen nach der Mittelmeerküste hin trafen 5oebe.T die neuesten Aufnahmen ein, die während der Eroberung ler Stadt l.erida ^[emacht wurden. '^Tser Bild zeigt Franco-'innen beim Überschreiten von Snndsackbarrika-den in Lerida. A?.sociatcd Preß-M.'^ ^potdelennadbtMenft Vom 9. bis 15. April versehen di-; Mon ren-Apotheke (Mag. Pharm. Mavei) in der Gosposka ulica 12, Tel. 28 -12. und die Schutzengel-Apotheke (Ma«T. Pharm. Vaupot) in der Aleksandrova 33, Tel. 22—13, den Nachtdienst. RoäißrJttOütöiMU. Dienstag, 12. April. Ljubljana, 11 Schulfunk. 12 Schallpl. 18 Konzert. 18.40 Vortrag. 19 Nachr., Nationalvortrag. 20 Konzertabend. — Beograd, 18.20 Konzert. 19.30 Nati( nal-vortrag. 20 Volkslieder. 20.30 Konzert, — Prag, 16.10 Leichte Musik. 18.10 Deutsche Sendung. 19.15 Lustiges April-Kabarett. 20.55 Holländische Musik. — Budapest, 13 Zigeunermusik. 17.25 Schallpl. 19.20 Oper. — Zürich, 18 Orientalische Musik. 19.25 Vortrag. 20.15 S. Bach-Abend. — Paris P. T. T., 18.30 Lieder. 20.30 Operette. — Straßtnirg, 17.15 Orgelkonzert. 20.30 »Die Boheme«, Oper von Puccini. — London, 20 Kabarett. 21 Werke von Händel. — Mailand, 19.30 Schallpl. 21 Oper. — Rom, 19.30 Lieder. 21 Händel-Konzert. — Deutschlandsender, 18 Lieder, 19.10 Lustspiel. 20.10 Konzert. — Berlin. 18 Unterhaltungsmusik. 19.10 Kammermusik. 20 Lieder. — Breslau, 18.20 Schallpl. 19 Hörspiel, 20 Aus klassischen Operetten. — Leipzig, 18 Vortrag. 19.10 .Marschmusik. 20.45 Hörspiel. — München, 17.10 Tanzmusik. 19.10 Hörspiel. 20 Abendkonzert, — Wien, 12 Konzert. 16 Konzert. 18.20 Nordische Musik. 19,10 Lustspiel. 20 Tänze und Auszüge aus Opern. b. Pullover in der Beyer-Tüte. Die neue Beyer-Pullover-Serie, Frühjahr • Sommer 1938, stellt wieder eine erlesene Auswahl von 12 verschiedenen, für die neue Mode in Farbe, Form und Technik besonders charakteristischen Modelle dar. Da? Hand arbeiten ist ganz leicht gemacht, denn j jedes Pullover-Modell erhalten Sie in I einer Tüte als naturgroßen, '^ehratichr.-fertigen Schnitt! Sie haben also das ganze Modell in richtiger Größe mit ausführlichen Beschreibungen, genauen Arbeitsproben usw. vor sich lici:ten, da muß auch Uvenigcr Geübten alles rielingcn! Jeder der einzeln erhältlichen ^'•pMllnver in ier Beyer-Tüte« ist für 40 Pf»?, in den ein-schlflgigen rieJ u -g o s 1 a v i j a« und »J e d i n s t v o« begnügten sich mit einem 0:0-Uncntschie-den, wobei sogar der LiganeuUng :»Jedin-stvo« einige Zeit hindurch klar überlegen sein konnte. Im zweiten Match zwischen dem BSK und dem BASK behielt der Ex-Staatsmeister BSK mit 2:1 die Oberhand. Das Resultat wurde bereits vor de" Pause erzielt. Amerika protestiert. Der amerikanische Tennisverband hat bei allen Mitgliedern des Davispokals Das FlS-Programm 1939. Der Polnische Skiverband hat das Programm der FIS-Meisterschaften in Zako-pane festgelegt. Am 10. Februar findet die feierliche Eröffnung, am 11. der Abfahrtslauf für Männer und Frauen, am 12. der Slalom, am 13. die 4X10 Kilor'^ter-Staffel statt. Der 14 .Februar ist Ruhetag. Am 15. Februar findet der Langlauf Über 18 Kilometer, am 16. der Kombinationssprunglauf, am 17. der 50-Kilometer-r-u-erlauf statt. Der 18. Februar Ist wieder ein Ruhetag und am 19. schließen die Meisterschaften mit dem Spezialsprunglauf und der Preisverteilung. Eröffnungtffeier des finnischen Stadions in Helsinki. Die Eröffnungsfeier des finnischen Stadions zu Helsinki wird am 12. Juni unter Mitwirkung aller Sportverbände durchgeführt. Es ist vor allem bemerkenswert, daß unter andern der Finnische Leichtathletikverband, der Turnverbände und der Arbeitersportverband sowie der Schwedische Sportverband teilnehmen werden. Es werden Vorführungen im Männer- und Frauenturnen, Staffelläufe, Fußballspiele und Speerwerfen durchge- (Sro^^ounirQ um Me 6taatömeiflerf(ßQft FLAS (HASK) SIEGT VOR KREVS (PRIMORJE) UND BRUCAN (lURlJA). — MANNSCHAFTSSIEG AN »PRIMORJE«. die Reihenfolge: 1. Flas (HaSk) 25:26,8; 2, Krevs (Pri-morje) 25:43,6; 3. BruCan (Ilirija) 25.55; 4. Sindelar (Concordla) 26:15.6; 5. Sur-bek (Concordla) 26:24; 6. Perc (Primor je) 26:25; 7. StojnSek (Marathon) 26:41; 8. DorSiC (Ha&k) 26:45; 9. Strakar (Prl-morje); DolinSek (Prim.) Starman (Conc.), PogaCnik (Prim.) vsi 26:49; 10. Kranjec (Prim.) in Krajcer (Conc) oba 26:58; 11. Starman (Prim.) 27,10; 12. Kren (Prim.) 27.11. Die Mannschaftskonkurrenz wies folgende Reihung auf: 1. »Primorje« (Krevs, Perc, Srakar, Do lin§ek, Pogaänik, Kranjec) 42 Punkte. 2. »Concordia« — Zagreb (Sindelar, Surbek, Starman, Krajcer, Srakar, Krajcer) 58 Punkte. 3. »Marathon« — Maribor (Stojnsek, HoS, Strucelj, Marchel, Clglar, Dobnikar) 101 Punkte. Als Auftakt zu den heurigen Leichtath-tetikkämpfen kam gestern in Ljubljana ein Querfeldeinlauf über 7500 Meter um die jugoslawische Staatsmeisterschaft zur Durchführung. Am Start fanden sich die besten Langstreckler ein, unter denen sich diesmal auch die bekannten Läufer des SSK. Marathon aus Maribor befanden. Zu einem besonders dramatischen Kampf kam es in der Spitzengruppe zwi sehen Krevs und Flas, aus dem schließlich letzterer als Sieger hervorging und die Einzelmeisterschaft glattweg gewann. Ihm fiel auch der vom frü heren Bürgermeister Dr. Puc gestiftete Pokal zu, während der seinerzeit von Banus Dr. Maru§iö ausgesetzte Wanderpokal in den dauernden Besitz der :>Primorje«-Läuferreihc überging, die auch diesmal den Mannschaftssieg an r,icli bringen konnte. Im Einzclwettbcwerb lautet führt. Das Programm wird mit Chorgesang erweitert. Der Staatspräsident Kallio wird die Eröffnungsrede halten: RttBlands Tennismeisterschaften. In Moskau wurde dieser Tage das Mel-sterschaftstumier in der Halle been'^^f. Den Meistertitel im Herreneinzel verteidigte mit Erfolg der bisherige Meister Novikof, im Dameneinzel die bisherige Meisterin Tepljakova. Tennis ist heute in der Sowjet-Republik ein sehr populärer Sportzweig. Rußland zählt heute Uber 50.000 Tennisspieler, während es nach einer Statistik aus dem Jahre 1917 lediglich 4000 Tennisspieler gab. Ein neuer König-Gustav-Pokal. Anläßlich des 80. Geburtstages des schwedischen Königs, der unter de-i Pseudonym Mr. 0. heute noch an Riviera-turnieren teilnimmt, planen schwedische Kreise die Herausgabe einer Festschrift. Das Erträgnis soll für die Anschaffung eines neuen Mr.-O.-Pokals verwendet werden und dieser soll als Handikap-Preis für Herren Verwendung finden. In der Fußball-Weltmeisterschaft gehen in Amerika Ausscheidungsspiele vor sich. In Havanna trifft Cuba auf Costa Rica und der Sieger des Kampfes muß einen Ausscheidungskampf gegen den Gewinner des Länderspiels San Salvador— Columbien absolvieren. In Europa tritt Sieger Mittelamerikas Rumänien gegenüber. Der Skiwohnzug. In den polnischen Karpathen gibt es sehr schöne Skigebiete, und der Wintersport macht unter den jungen Polen • zpi-de Fortschritte, auch besuchen ausländische Wintergäste Immer häufiger das Land. Nun ist aber das Karpathengebiet bei weitem noch nicht erschlossen wie etwa die Alpen, und man ist, um besonders den fremden Gästen alle Bequemlich keiten zu bieten, auf einen originellen Aus weg verfallen. Der Skiwohnzug führt die Wintergästc auf vieltägigen Fahrten durch das ganze Karpathengebiet, er transportiert aber die Skifahrer nicht nur, sondern dient ihnen auch als Wohnung. Außer den Schlaf-und Speisewagen gibt es luch Aussichtswagen, und heuer wurde in den Zug gar ein Tanz- und Badewagcn eingestellt. Der Wohnzug, dessen zweckmäßige Schönheit auf dei Pariser Weltausstellung mit hohen Preisen ausgezeichnet worden ist, stand heuer in regem Botneb, er fand stets den vollen Beifall aller Benützer. IX/idstbaMklie hutästkau ^ür flrenge ^infuDrfontrollr BESONDERE KONTROLLSTELLEN IM RAHMEN DES EXPORTFÖRDERÜNOS-INSTITUTS BEANTRAGT. — KEINE IMPORTDROSSELUNG, SONDERN PLAN-MiiSSlOE BELIEFERUNG MIT AUSLANDISCHEN ARTIKELN. jreichs in Anspruch genommen sein wird. lAuch das niederösterreichisclie Erdöige-bict begegne starkem Interesse der deut- blick, sondern et%vas gläsern Empfindliches. Alle bewegten sich gleichmäßig, leise pendelten die Köpfe hin und her, als gehörten sie zu einem einzigen Tier. Man hätte dazu eine Beschwörungsformel sprechen können. Diese Baumschlangen des stidlichen Asiens leben gesellig, sie sind vom Laub der Kasuarinen nicht zu unterscheiden, die Köpfe wirken wie leicht vom Wind gefä- Die vor anderthalb Jahren in Jugoslawien eingeführte Importkontrolle, zu der sich, dem Beispiele des Auslandes folgend, unter dem Druck der Verhältnisse auch unser Staat entschließen mußte, hat sich nur teilweise bewährt, wie von verschiedenen Seiten hervorgehoben wird. Es wird hervorgehoben, daß die Kontrolle als solche wohl am Platze sei, daß aber die Durchführung dieser Maßnahme viel zu wünschen Übrig lasse. Schon wiederholt wurde der Ruf nach einer Reorganisierung des gesamten Einfuhrkontrolldienstes erhoben, damit dieser seinen Zweck voll und ganz erfüllen kann. Jetzt sind es die Industriekrelse, die eine Aktion zu einer strengeren, vor allem aber planmäßigen Importkontrolle eingeleitet haben. Diese Stellen vertreten die Ansicht, daß eine besondere Stelle für die Einfuhrkontrolle geschaffen werden müsse, die dem Exportförderungsinstitut des Handelsministeriums unterstellt werden könnte. Die Aufgabe dieser Stelle bestünde jedoch nicht etwa darin, die Einfuhr ausländischer Waren zu drosseln, sondern durch die strenge Beaufsichtigung und Überprüfung der Ansuchen um Im-^ Portbewilligung die Einfuhr aus jenen Staaten zu fördern, deren Märkte für die jugoslawische Ausfuhr wichtig sind. Auch wäre es Pflicht dieser Kontrollstelle, daß möglichst wenig solche Waren eingeführt werden, die im Inlande selbst erzeugt wer den. Es wäre auch darauf zu achten, daß der Import von Rohstoffen und Halbfabrikaten soweit als möglich erhöht, die Einfuhr von Fertigwaren dagegen vcrringerl würde. per Standpunkt der amtlichen Stellen £U dieser Aktion der Industriekreise ist noch nicht bekannt, es heißt jedoch, daß die Forderung grundsätzlich nicht abgelehnt worden ist. X Die mitteleurop&ische Hopfenkotife-rcnz, die Freitag in Prag begonnen hat, hat mit großen Schwierigkeiten zu ki;*iip-fen. Die Tagesordnung umfaßt vor allem die Reduktion der Anbaufläche zwecks Er-zidung besserer Preise und eines ungestörten Absatzes. Die Forderung der Tschechoslowakei und Deutschlands geht vor allem dahin, daß Jugoslawien und Polen ebenfalls im selben Verhältnis die Hopfenanbaufläche verringern vie die beiden erstgenannten Staaten. Die Vertreter Jugoslawiens und Polens konnten jedoch keine bindenden Erklärungen abgeben. Die Beratungen werden fortgesetzt werden. X Die Zentrale der Industriekorporatio-nen, die heuer ihren 20jährigen Bestand feiert, hält am 13. d. ihre Vollversammlung ab, in der wichtige Beschlüsse gefaßt werden sollen. X Die Bezirkssparkasse in Slovenska Bistrica ist auf dem besten Wege, in kürzester Zeit ihre völlige Liquidität zu erlangen. Die Anstalt erhielt von der Natio- ren. An das Stromnetz sind gegenwärtig 544 Ortschaften mit einer Bevölkerungszahl von rund 260.000 Köpfen angeschlossen. Das Falawerk versorgt i:war nach der vorliegenden Statistik nur 93 Städte, Märkte und Dörfer mit Strom, doch ist der stärkste Konsument die Industrie, was In der Bevölkerungsziffer weniger zum Ausdruck kommt. X Ein Kartell der schweren Eisenkonstruktionen wurde ins Kartellregister eingetragen. Dem Kartell gehören einstweilen fünf Betriebe an, darunter auch die Allgemeine Baugesellschaft in Maribor. X Türkei erzeugt Lokomotiven. Im letzten Ministerrat wurde beschlossen, die Waggonfabrik, die bei den Eisenwerken von Karabük entsteht, in eine Fabrik zur Erzeugung von Lokomotiven umzuwandeln, während der Waggonbau zum Nebenbetrieb werden soll. Die Einrichtung:, der Fabrik dürfte von englischer Seite gc- ' liefert werden. X Volle Kapazitätsausnutzung der .österreichischen Eisenindustrie. Wie die nalbank einen Liquiditionskredit von zweilßiätter berichten, hat der Bestellungsein- Millionen Dinar, sodaß es ihr ermöglicht|Alpinen Montangesellschaft'sehen Stellen. Die mit deutschem Kapital ist, die Einleger etappenweise zu befriedi-j zugenommen. Man nimmt an,! arbeitenden Gesellschaften hätten mehrere gen. Mit Neuiahr wurden alle alten Ein-'^j^ß binnen kurzem die Kapazität der ge-1 Versuchsbohrungen auf dein Marchfeld Pelikan-rüllhaifer automdische Futlbleistlft eleganfen Lederefu lagen bis zu 500 Dinar freigegeben, jetzt können auch solche bis zu 1000 Dinar jederzeit behoben werden und in nächster Zeit werden auch Einlagen bis zu 10.000 Dinar ausbezahlt werden. Bisher wurden von den freigegebenen Einlagen verhältnismäßig geringe Summen behoben. Es werden auch schon Kredite erteilt. X Eine Zellstoffabrik soll endlich auch in Jugoslawien ins Leben gerufen werden. Eine deutsche Interessentengr-inpc führt diesbezüglich gegenwärtig in Beograd Verhandlungen, die günstig verlaufen sollen. Wie der »Jugoslawische Xur«' r« meldet, soll die Fabrik neben Kunstseide au« Buchenzellnlose auch Kunstbaumwolle erzeugen. X Der Tarifausschuß ist dieser Tage wieder zu einer Tagung zusammengetreten, um die Konkurrenztarife nit dem neuen GlHertnrif auf den jugoslawischen Staatsbahnen in Einklang zu bringen. Die neuen Tarlfcfit-'e treten mit dem noch auszuarbeitenden Anhang am 1. Juni d. J. in Kraft. X Keine Holzifeferungen nach England? Wie der »Jugoslawische Kurier« beachtet, rechnen die Beograder Wirtschaftskreise damit, daß Jugoslawien ^en "ng-lischen, wie auch die entfernteren Holzmärkte iüiorhanpt puf?*eben werde. Kürf tighin sollen nur die näher "clegenc" Länder, vor allem Italien und Deutschland. mit Holz beliefert werden. X Die Krainischen Kraftwerke, d;-: be-k.ini'. 'irh dem Banat gehören, hatten im Vori-'hr an Einnahmen 13.5 Millioner Di-nnr zu verzciclincn ijegcii 11.1 Millione*-vor c'iiioni iiiul 'J.3 Millionrn vor zwei samten Eisen- und Stahlindustrie öster-'begonnen. Aus Natur und L^ben 3tO(i un(i!aii&^fdDe ttere Der Sekretär, jden Fang ins Genick und beginnt sie zu Der »König der Lüfte« ist sicher einer -erreissen und zu fressen. Seine Vorfall-der größten und mächtigsten Vögel. Man Iren vor undenklichen Zeiten waren Adler, denke sich aber an einen Adler die Beine zu Stelzen verlängert, so hat man den seltsamen Vogel vor sich, den die ersten Afrikareisenden »Sekretär« nannten, weil ihm vom Haupte einige lange Federn abstanden, die an die Geheimschreibersitte erinnerte, die Feder hinter das Ohr zu stecken. Man sollte meinen, der Vogel kön ne nur ein Mischmasch n. etwas in der Grundanlage Verunglücktes sein, doch die erste Begegnung zeigt alles andere als einen Kopfhänger. Der Sekretär bewegt sich, als trüge er eine Rüstung, kriegerisch und jäh in seinem Gehaben, auf seinen langen Beinen immer unterwegs, wie ein Florettfechter jeden Schritt wägend und dann unvermittelt loslaufend, die Schwingen breitend, die Füsse zierlich anhebend, wenig vor unsichtbaren Gefahren ausweichend, jede Gebärde genau berechnet und voller Kraft. Der Sekretär ist der kühnste Schlan genvertilger, ungiftigen und giftigen rückt er unverzüglich auf den Leib, peitscht mit seinen Flügeln, springt -urück, greift unvermutet wieder an, braucht die Füsse wie Keulen und zerschlägt den sich Windenden das Rückgrat. Dann stellt er ihnen 'aber die kurzen Raubvogclfüsse waren im wilden Tanz nicht flink und geschickt genug, so wuchsen sie in den Jahrtausenden, ausgerüstet für nichts anderes als für den Zweikampf mit den Schlangen, deren Biß tödlich sein könnte. Warum wählte sich diese Art eine so verfängliche und tückische Nahrung, wenn es doch so viel geruhsamer war, gleich den Storch, Frösche und Heuschrecken zu verzehren? Ein mär chenhafter Spezialist, ein Schlangentöter, weiß Gott, wie er es geworden ist? Der Baumschnlffler. Ich hatte diese Schlange schon einzeln gesehen, dünn und langgestreckt wie eine Peitschenschnur; aber wie erstaunte ich, als ich im Terrain bei Hagenbeck eine ganze Gesellschaft davon ineinander verflochten bemerkte —, unmöglich zu sagen, wieviele es waren. Nur acht oder neun Köpfe zitterten fast nervös über den Gewirr, wogten sacht hin und her wie leicht vom Wind geschaukelte Zweige. — Die Köpfe hatten nichts von Schlangenköpfen, die Schnauzen waren wie Vogelschnäbel verlängert, oder wie vorgestoßene schnuppernde Nasen, und die Augen hatten nicht den starren Schlangen- chelte Blätter, Während die anderen Schlangen umherkriechen, um eine Beute zu erhaschen, bleiben sie an Ort und Stelle, und wenn ihnen ein Gacso nahekommt, schießen sie keineswegs rasch zu. Leise pendeln sie weiter, Zentimeter fijr Zentimeter rücken sie näher, Sie sind wie von Wind gewiegt. Und wie ein Windstoß fahren sie schließlich zu. Man kann wohl behaupten, daß diese Schlangen völlig aus der »Art geschlagen« sind, und eher Zweigen und Blättern als irgendwelchen anderen Reptilien gleichen. 0. R; r 1 a c h. Das verbrannte Gebiß. (ATP) Ein für den Stadtrat von Council Bluffs in Nordamerika aufgestellter Kandidat namens Fred Andersen fiel bei der Wahl durch und strengte darauf eine eigenartige Schadenersatzklage gegen eine Feuerversicherungsgesellschaft an. Seinen Mißerfolg bringt er nämlich mit einem Großfeuer in Verbindung, das kurz vor der Wahl ein riesiger, Geschäftshaus der Stadt vollständig einäscherte. In diesem Haus befand sich der Zahnarzt des Herrn Kandidaten, und bei dem Zahnarzt lag sein reparaturbedürftiges Gtbiß. Am nächsten Tage hätte Andersen eine Wahl rede halten sollen, war jedoch dazu nicht in der Lage, da man nicht rechtzeitig einen Ersatz ft^r das verbrannte Gebiß beschaffen konnic. Wer zweifelt niso noch daran, daß das Großfeuer niit •^'^inen absonderlichen Folgen schuld war an der Niederlage des Herrn Kandidaten Andersen? Der Kläger wenigstens behauptet es mit Bestimmtheit in seiner Forder-ung gegen die Feuerversicherungsgesellschaft und man kann gespannt sein, wie das Gericht die Angelegenheit entscheiden wird. JUemet Anzeiget Für Osterbrok Piiizen. Politzer! und anderes Qebäck iiimnit Hcstcllunsen cntgeeen lind empfiehlt sich Bäckerei Ccbokli. 3186 Ab Sainstaa cclitc Triester fJinzcii nur im Backhaus Ro-baus Nachf-, Rakusa. 3194 [Erstklassiges Salon-.Tazz-Trio frei, auch für auswärts. Qcll. ^uschr. unter »Erstklassig« an die Vcrw. .3335 Alleinstehende Dame oder Herr findet Ableben bei Arzt familie. Unter »Nähe Maribors« ati die Vcrw. 3336 Zweiiamilloiihaus. Zwei- und Drcirimmerwohnunz, Stadt> Zentrum Maribor. Parknflhe Din. 180.000 verkäuflich. An-Eobote unter »Eliteviertel« a-die Verw. 3340 VollfflUch wird täsUch zugestellt Anzufrascn; Wilden» rainerleva 8, TOr 3337 2^ SonnJsea. schönes, separiert Zimmer in Parknähe mit 15. April zu veniilcteji. Adr. in der Verw. 3070 Reine kleine Holwohnuns. 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Ja, solche Leutchen haben ja auch allerhand zu erzählen, sie kommen viel in der Welt herum, lernen Menschen kennen, haben überall Bekannte und erleben wer weiß was. >Na, lieber Mr. Jahn«, sagt eben Ted ßutcher und wickelt seine langen Beine um die hohen Füße des Barhockers und liebt das Glas, »der Liebesscbnicfz scheint ja nun restlos Uberwunden zu sein, he? Es schmeckt wieder anggfatcteh net?« i>Ja, alter Junge, ich werde wohl meinen Motoren treu bleiben müssen, bis es mal irgendwo bei einem Rennen in einen Graben geht oder sonstwie koppheister zum Wohl!« »Was?« fällt der Baron von Stolzen-Magen schmunzelnd ein, >der kleine Jahn verliebt gewesen? Weiß ich ja gar nicht! Was war denn das für eine Schöne?€ ">PuIi — verteufeltes Wetter oben«, brummt jemand, der eben an die Bar kommt und sich ein bißchen schüttelt. »Jetzt fängt's noch an zu regnen, 'n Kof^nak, plcase!« Win kräftiger, breitschultriger Herr, der sich einen der Hocker angelt und sich in die N.lhc der lustigen Gesellschaft setzt. >Ach, verliebt kann man eigentlich niclit sagen«, grinst Jahn. »Ted Butcher übertreibt immer. Ich habe ihm bloß mal eine etwas tragikomische Liebesgeschich tc erzählt, die ich in diesem Jahr vor meiner Abreise nach Amerilca leider nur in dner Nebenrolle miterlebte. Ich hätte gern eine Hauptrolle dabei gespielt, aber es sollte nicht sein. Ach, da fällt mir ein, Stolzenhagen — Sie wohnen ja auch in Wasmsee, Sie kennen doch den Bankier Krämer und seine Tochter Ina —« »Ah — die Ina?« lächelt der andere. »Nachtigall, ick hör dir piepen U »Pleaae?« sagte Ted Butcher. der auf den richtigen Berliner Jargon noch nicht eingestellt ist. Die anderen lachen, und Jahn meint: »Stimmt, Stolzenhagen. Also die Geschichte nwB ich Ihnen doch erzählen. Sie ist im Übrigen auch lehrreich, jawohl. Sie beweist wieder mal schlagend, daß auch in der liebe sich »gleich und gleich' gern gesellt« »Oh, oh«, macht die Molsnder und hat runde Puppenaugen, »eine phifcwophi-sche Geschichte?« »Ihr habt gut lachen«, sagt der hagere Jahn fast erbost. »Bei euern Moneten, 'n bißchen hingestellt, süßes Gesicht gemacht, große Augen, angeklebte Wimpern, Nahaufnahme und so ~ und — schon —« »Knistern die Tausender in der Brieftasche«, lacht Roon. »Ja, wie sich der kleine Moritz so das Filmen vorstellt. — Immerhin Ihr Wohl, Jahnl« Die Gläser klappern zusammen. »Na, dann erzählen Sie mal«, ermuntert Ihn Stolzenhagen. »Warten Sie — die Ina Kramer — die hat sich doch, soweit ich mich entsinne, einen gewissen Trautenau geangelt? Tüchtiger, patenter Junge, soweit ich im Btkie bin. Großaiii-ge Erscheinung.« »Ach, Sie unschuldvoller Engel! — Da muß ich Ihnen wirklich die Geschichte zum besten geben!« Und munter legt Max Jahn nun los. Er versteht, gut und flott zu erzählen. Und wie er mm die kurze Vertobungszeit der Ina Kramer schiklert mit allem Drum und Dran, so wie er es weiß, steigt oft vergnügtes Gelächter auf. »Na, und dann also — in Ostende — machte der Dr. Fricke das Rennen. Das hätte sich die gute Ina Ja auch früher überlegen können, nicht wahr? — Herrschaften, es gibt keine Romantik mehr in der Liebe! Der Ina hafs nachher offenbar doch leid getan — der Trautenau war ja ein armer Teufel.« »Was macht denn der nun wieder nach dem kurzen Traum von Glück und Geld?« fragt Stolzenhagen interessiert. Jahn lacht munter. »Ach ja — das Ist wieder eine besondere Geschichte. Ein guter Freund hat mir da nach Chicago allerlei mitgeteilt gehabt. Der is doch richtig wieder aufs Land zurückgegangen und hat sich mit seinen paar Kröten Grund und Boden gekauft und soll nun selber da herumackern. Soll sich sogar auch neu verlobt haben — mit 'nem blutarmen Mädel. Warten Sie mal, Annemarie Fink heißt sie. ja» ja, der Nachrichtendienst aus Deutschland funktioniert ausgezeichnet. Also 'ne richtige lütte Dorfmarjell soll's sein.« Er redet noch so ein bißchen daher, angeregt vom Wein und den verschiedenen Likören, was er so brieflich erfahren hat, und schreckt mit einem Male zusammen. Denn da geschieht nun das Sonderbare, daß mit einem Male der massive Herr, der sich vor kurzem mit an den Bartisch gesetzt hat, neben ihm steht und ruhig sagt; »Excuse me — wenn ich Sie unterbreche — kann so eine Dorfmarjell nicht auch eine sehr nette Person sein?« »Oh, natürlich«, stößt Jahn verdutzt hervor. Ted Butcher runzelt ein bißchen die Stirn. Der Herr steht da wie ein Koloß. Er lächelt ein wenig. Es sieht durchaus freundlich aus. »Entschuldigen Sie, wenn ich Ihre Unterhaltung mit angehört habe. Nichts für ungut, meine Herren.« Und nun hebt dieser Mann sein Likörglas, das er sich noch eben hat einschenken lassen, und sagt lächelnd: »Wollen wir nicht auf das Wohl dieser »lütten Dorfmarjell' trinken — und darauf, daß sie glücklich wird mit ihrem Liebsten?« Er spricht das alles in einem sehr klaren und deutlichen Deutsch, nur ein klein wenig klingt der Akzent des Amerikaners durch. Jahn wird rot. Trotz seiner pergamentenen und braunen Haut. Stolzenhagen lächelt liebenswürdig. Wolff Roon und Asta Molander zeigen ihr charmantes Filmgesicht. »Aber gern«, stottert Jahn, »warum denn nicht?« Ted Butcher und Mac Simpson sind Chefredakteur und für die Redaktion verantwortlich: UDO KASPER. — Druck der »Mariborska tiskama« in Mariborn:. — Für den Herausgeber und den Druck verantwortlich Direktor STANKO D£T£LA. — Gfieidc wohahalt in iMaribor.