Nummer 4?. Pettau, de« 18. Oktober 189«. VII. Jahrgang. PettauerZeitu crschcinr jeden Sonnrag. Prei« sür Pettau mit Zustellung in» Hau«: vierteljährig fl. 1.20, halbjährig sl, 2.40, ganzjährig fl. 4.80, mit Postvcrsendung im Inland-: Vierteljährig fl. 1.40, halbjährig st 2.Ö0, ganzjährig fl. 5.60. — einzelne Summern 10 lt. Schriftleiter: Ilses FelSner, Alerheiligeigisse 14. — Lrnoaltung «nd Verlag: W. vliake, Buchhandlung, Hauptplitz Nr. Ü. Handschristen werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden. Reformen. EinS kann man dem Ministerium Badeni nicht absprechen. — eS hat Glück. ES kann sich auf Erfolge berufen; und der Erfolg ist alles. Es hat die Wahlreform durchgebracht, über welche das Ministerium Taaffe und Windischgrätz stolperte. ES hat die Steuerreform dnrchgebracht. denn das Herrenhaus hat die Steuerreform-Gesetze in der Fassung angenommen, wie sie ihn, vom Abgeordnetenhaus zngienge». Der Steuerreform fehlt nur mehr die Sanktion durch die Krone. Die Wohlreform ist eigentlich blos ein Flick-werk, angestückelt an das alte Wahlgesetz, an dem eS nichts ändert; eine Adaptirnng. An den alte», den Verhältnissen nicht mehr entsprechenden, zu engen und für einen freiheitlichen Luftzug, für mehr Licht unzugängliche» Bau. in dem die breiten Schichten deS Volkes keinen Platz hatten, wnrde ein Flügel von anderer Banart angebaut, in welchem 75 Abgeordnete derjenigen Classe von Staatsbürgern untergebracht werden, die man schlechtweg als „Volk" bezeichnet, nachdem man bereit» früher die sogenannten .Fünfguldenmänner" wahlberechtigt machte, hat man dem Drucke von Oben und von ganz Unten endlich nachgeben müssen und eine Wahlreform geschaffen, nach welcher auch solche Staatsbürger wahlberechtigt sind, die zwar keine direkten, aber desto mehr indirekte Steuern zahlen. Diese Wahlreform des Ministeriums Badeni ist sehr weit von einer wirklichen Reform unseres Wahlgesetzes entfernt, denn eine Reichsrathswahl-ordnung, nach welcher der eine Abgeordnete blos von einem halben Dutzend Wählern gewählt wird, während der zweite doppelt so viele und »och viel mehr Tausend« von Stimme» nötig hat, um gewählt zu werde», ist ganz gewiß kein Ideal. Die 75 neuen Abgeordneten werden daS Kraut deS Volkes auch nicht fett machen, dafür sorgt der WahlmoduS der Schön Rothtraut. Die Gestalt senkte den Kopf. „Nichts weiter als wohin Ihr Freund, der Kleine, gekommen ist! Wo ist er! Sprechen Sie doch!" sagte sie in einem Tone, der wie verhaltene« Lachen klang. „Wo ist er? Ja, was weiß denn ich, wo der Schwerenöter hin ist! Durchgegangen ist er mir vorhin; im Finstern verschwunden," knurrte Bertl ärgerlich. „So? wahrscheinlich zu einem Stell-dichein?" Den Riesen begann die Sache zu be» lustigen. .Sehr wahrscheinlich!" lachte er laut. „Die Weiber in Frauenkirchen sind ja förmlich versessen aus ihn!" „Wirklich? Run rtl gehört sehr viel Eitelkeit dazu, um daS zu glauben. Herr Professor! Richt jede findet an solchen Nippe«» figürchen wie Ihr Freund, den Ingenieur meine ich. eines ist. Gefallen. Ich kenne manche, die schöne große Männer solchen Zwerggestalten vor-ziehen," entgegnete die Gestalt sehr bestimmt. Der Riese schüttelte den Kopf. „So?" meinte er, der Gestalt näher tretend, „na ich kenne keine oder bester auf mich scheint keine reflektieren zu wollen, obgleich ich eine respektable Länge habe." „Wie, Sie meinen also, dass man es Ihnen Wählerclasse klein e, der sogenannten V. Eurie, den die Landtage festzusetzen haben, der von Galizien z. B. wird schon dafür sorgen, dass keine Socialisten gewühlt werde» und Galizien wählt die meisten der neuen Abgeordneten, obgleich die anderen Königreiche und Länder das zweifelhafte Vergnügen haben, die Verwaltung dieses Landes zu bezahlen. Aber da« Ministerium Badeni hat doch eine Wahlreform geschaffen. Es hat auch die Steuer-Resorm durchgeführt. ES hat die Frucht gepflückt, die seit Dezennien niemals reif werden wollte. Es fand in den Ar-chiven sicher eine Wagenladung voll Entwürfe, Motivenberichte, AnSschusSberichte, statistische Ta-bellen und ausgearbeitete Regierungsvorlagen, denn seit langen Iahren wurde an der Steuerreform gearbeitet und jedes der seither gekommenen und gegangenen Ministerien hatte die .Steuerreform" in ihr Programm ausgenommen, aber durchgeführt hat sie keines und es ivaren ihrer viele. Jede« hat einen Stein zum Ausbaue der Steuerreform geliefert, manche« hatte auch fcho» zu bauen be-gönnen, aber erst dem jetzigen wqr eS beschieden, den Bau bis zur Gleich« zu bringen und der jetzige Finanzminister hat den Bileichei.baum auf-gestellt, wofür ihn die Offiziösen mit ihrem Lobe fast erdrücke». Es sei ihm vom Her-en gegönnt, aber ohne daS vorhandene Materiale hätte auch Herr von BilinSki die Steuerreform nicht zuwege gebracht, so wenig wie Gras Badeni die Wahlreform. Und wie diese, ist auch jene kein Ideal. Es wird auch jetzt Millionäre geben, die im Verhältnisse zu ihren Millionen weniger Steuer zahlen, als der Schuster oder der Schneider, der für sie arbeitet. Macht nichts, eine Reform ist es doch. Sind wir fr?h, das« wir sie haben und gönne» wir dem Ministerium Badeni „die Empfindung berechtigte» Stolzes, mit dem es den Augenblick begrüßt, in welchem die Steuerreform u. f. w. u. s. w." wie erst sagen niüßte, das« Sie gefallen? Vielleicht sogar schriftlich geben? Sie sind sehr naiv!" ent-gegnete die Gestalt spöttisch. „Übrigens dürste selbst ein schriftliche« Geständnis bei einem Manne nicht viel nützen, der trotz feiner .Heldenfigur, wie es scheint, eine förmliche Angst vor den Frauen hat." Dem armen Bertl' ward plötzlich sehr unheimlich. Die Gestalt schien ihn sehr genau zu kenne». Aber die Scham und der Ärger über den beißenden Spott gaben ihm mit einem Male eine ganz ungewöhnliche Conrage. Er wollte nach der Gestalt fassen, aber diese entschlüpfte ihn und sagte leise: „Pfui! das ist ungezogen!" Dem Riesen sank sofort wieder der Muth und er sagte im Tone völliger Zerknirschung: „Es ist wahr, Sie habe» recht mit Ihrem Spotte. Aber wenn anstatt mir ein Anderer hier stünde, würde Ihnen Ihr: „Pfui" wenig genützt haben, glaube ich." Sie trat wieder auf ihn zu. legte begütigend ihre Sand auf seinen Arm und sagte sehr ernst: inen anderen als Sie würde ich auch nicht ge-fragt haben, hier uud um diese Zeit. Übrigens wäre ich auch einem andere» gegenüber nicht ganz schutzlos. „Lord", mein wilder Schottländer, versteht in dieser Hinsicht keinen Scherz. Ein Pfiff und er setzt hier über das Gitter und dann wehe dem, der mich berühren wollte." d«r Offiziös,,» so schön sagt, denn da» Rergeln ist blos eine Schwache der nichtoffiziösen Blätter. Dagegen freut e» uns, dass in der Spezialdebatte des Budget-Ausschusses deS Abgeordnetenhauses der Antrag des Referenten Dr. Beer, dass die neue GehaltSreguliernng der Beamtengehalte mit 1. Juli 1897 zu beginnen hätte, mit 16 gegen 7 Stimmen angenommen wurde, obgleich sich der Finanzmi-»ister aus Leibeskräften dagegen sträubte. Freilich die Staatsbeamten können nur bitten, während andere Staatsbürger Reformen mehr oder weniger ungestüm fordern können, ohne befürchten zn müssen, sofort durch einen ErlasS ä la Kiel-manSegg gedeftet zu werden. Und wenn der Herr Ministerpräsident, weil er schon einmal im Reformiren begriffen ist. auch unser Preßgesetz einer gründliche» Reform unterziehen wollte, würden wir ihm dafür ein Loblied singen, dass sich die Offiziösen verstecken könnte»._ Schluß-Sitzung des Volkssest-Comitös. Montag den 12. Oktober fand die Schluß-Sitzung deS Comites für da« am 13 September d. I. stattgehabte Volksfest um 8 Uhr abends im Gasthofe Reicher statt. Auf der Tagesordnung stand: I. Die Schlußabrechnnng und 2 die Beschlußfassung über d«n Rei»enrag de« Feste«. 3. Dank an die Spender. WaS die vom Obmanne de« Fi»anz-Eomit6« gelegte Schlußrechnung betrifft, so wurde die mit 13 Stück Empfang«- und 79 Stück AuSgabS-beilagen belegte Rechnung von den Rechnung«-Prüfern Post für Post durchgeprüft, mit den Bei-lagen verglichen und richtig befunden. Darnach stellen sich die Empfänge auf fl. 1686.68 Die Ausgabe» auf........ 946.68 ES resultirt somit ein Reinertrag von fl 740.00 Bertl sah unwillkührlich nach de» Flieder» sträucheu hin. Er war wirklich nicht feige, ober wenn „Lord" jetzt sich in die Sache mischte, um seine Herrin zu vertheidigen, so hatte er nicht ein-mal einen Spazierstock, um die Bestie von sich abzuwehren. Unter den, Eindrucke dieser Möglich-seit lüftete er seinen Hut und sagte höflich: „Da ich nun alle Ihre Fragen beantwortet habe, ob-gleich ich Sie nicht kenne, werden Sie gestatten, dass ich jetzt nachhause gehe; eS ist bereits 11 Uhr Nachts vorüber." Die Gestalt lachte laut auf. „Wie, Sie ziehen es vor, lieber schlafen zu gehen, als sich mit einer Dame zu unterhalten?" spottete sie, seinen Arm nehmend. E» war ein warmer, voller runder Arm, der sich da unter den seinen schob und dem armen Löwen ward dabei sehr eigenthümlich zu Muthe „DaS heißt. — ich — ich ziehe e« natürlich vor. — hm. gewiß ziehe ich eS vor. mich mit einer Dame zu uuterhalten, die. — die ich frei-lich nicht kenne." platzte er heraus und drückte de» runden, weichen, warmen Arm der Ver-mummten ein wenig gegen feine breite Brust. Tic Gestalt lachte lustig: „Wenn ich mich zu erkennen gäbe, würden Sie wahrscheinlich auikneisen. Herr Professor, oder was noch schlimmer wäre, morgen eiu Gedicht auf mich machen und eS im „Wochen- Xslju das DccoratiouS-Jnvcntar der einzelnen Zelte und Bude» a» Außendecoratiouen, Schilder. u»d anderen bemalten Decoratio»»stücken, sowie ein Rest von 100 Meter unbemaltcr Jutelein-wand. Die Debatte über die Verwertung dieser Decorationsstucke ergab de» Beschluß: Diese Dekorationsstücke sammt uubemalter Leinwand seM der Stadtgemeinde mit dem zu übergebe», dtWdieselbe diese Juventarstückc für künftige Feste aMewahrt. erhält und sie im gegebenen Falle einzelnen Vereinen oder FestconiitSs gegen eine mäßige Leihgebühr überlassen kann. a»s welcher die Erhaltung des Inventars bestatten und der Überschuß aus solche» Leihgebühr?» oem Ver-schönerungSvereine zuzuführen sei. Bezüglich der nächste» Verwendung des Rein-gewinneS verweist der Vorsitzende aus die in der ersten Eoinitöversammlung gefaßten bindenden Beschlüsse, wonach 60#/« deS Reinertrages zur Erbauung eines Berbiudungüsteges über die Sdiliicht im Vvlksgarten (ähnlich dein am Tage des Volksfestes von den k. u. k. Pion nieren zwischen Schweizerhans u»d Waldhöhe herge-stellten) n»d 5(1°/, des Reinertrages zur Erbau-ung einer AussichtSwarte gewidmet und die Be-trä.,e dem Verschönerungs-Bercine zur Aus-führung der geplanten Bauten, die ein sichtbares Andenken an das iiu Jahre 1898 eintretende Kaiser-Jubiläum bilden sollen, übergeben werden. Räch einer lebhaften Debatte, in ivelcher da-raus hingewiesen wurde, dass zu dem nämlichen Zwecke noch die große Bolkstombola abgehalten werden wird und dem Comite für die dazu nöthigen Boranslagen inklusive Anschaffung der tHewinnste ein größerer Betrag nothwendigerweije zur Verfügung stehen müsse und in welcher anderseits geltend gemacht wurde, dass es ivünschenS-wert sei. dein BerschönerungSvereiuc jetzt schon Mittel stößig zu machen. auS denen er einstweilen Banmatcriale anschaffen könne, wird beschlossen. eS sei der l» dcr Sparkasse eingelegte Reingewinn zu halbieren, dem BerschönerungSvereine der Be-trag per 700 Kronen auszufolgen und der Rest per 780 Kroneinanf ein vinculiertcS Svarkassa-Büchcl fruchtbringend weiter anzulegen und später, mit dem aus der Volkstvmbola sich ergebenden Reingewinn vereint, dem obgcdachtcn Zwecke zu« zuführen. Über die Einwendung eine» Mitgliedes, dass etwa ans der Bolkstoinbola ein Ausfall sich ergeben könnte, erklärt der Borsitzende. Herr Bürgermeister Joses Ornig, dass er bereit sei. in Anbetracht deS Zweckes einen solchen Ausfall aus eigene» Mitteln zu decken. (Beifall und DaukcS-bezeugungeu!) Über Bortrag des Schriftführers. Redakteur Felsuer, wird einstimmig beschlossen: ES sei den zahlreichen Spendern und Spenderinnen von Geld und Naturalien (Eßwaaren, Getränke, blatte voii Frauenkirchen" veröffentlichen! Sagen Sie mir doch, weshalb Sie alle Frauen und Mädchen^ andichten, Herr Professor? Damit bringen Sie die Dame» in Verlegenheit und sich »m jeden Erfolg! Begreifen Sie denn nicht, dass ei» verschwiegener Mann bei un» Frauen weit eher reussirt, als einer, dcr sein HerzenSgehcimniS in allen Zeitungen veröffentlicht und seine Liebe in Noten setzt?" In Engelbert regte sich mächtig die Äünstlcreitelkeit. .Bitte, ich habe auch Erfolge mit meine» Liedern!" sagte er gekränkt. „Ja, bei Backfischen und alten Jungfer», die ihre Eom-Positionen ihren Katern oder ihren Möpsen vor-spielen und sich Ihre Gedichte in die Stamm-büchcr schreibeiU Aber Erfolge, wie andere Männer haben Sie nicht! Nicht einmal so zweifel-hafte, wie Ihr Freund Fritz!" spottete die Un-besonnte crbaimung»loS, Bertl schämte sich z» Tode, aber er wollte ihr doch nicht Recht geben und sagte daher mehr ungeschickt als überlegt: ..Wie. Fritz hätte keine Erfolge? Da kennen sie ihn schlecht! dem huldigen alle Dame» der Stadt!" ?ie Bermnmmte lachte l»rz auf. „Wirklich Herr Professor? Na. dann will ich Sie doch eineS Bessern belehren. Sage» Sie mir. hat Ihr Freund Fritz heute kein Billet erhalten? sie waren doch mit ihm zusammen — 2 — Gewinnst«! für den Fischteich und Blume») der lebhafteste Dank des Coiuit6s im Wege dcr Öffentlichkeit auszudrucken und wird der Schrift-führer beauftragt, diesen Beschluß auszuführen, die Namen der Spender zu veröffentlichen uud die Einnahme» aus den verschiedenen einzelnen Vergnügungsetablissements während deS Volksfestes bekannt zu geben. Sohiu wird dem Obmanne des Finanz-EomitöS, Herr» k. k. Haiiptsteuereinnehmcr Fr. Schmidt vom Vorsitzenden, Herrn Bürgermeister I. Ornig. der Dank sür seine Mühewaltung in der finanziellen Gebahrung ausgedrückt. (Bravo!) Die Sitzung wird sodann, da weitere Anträge nicht gestellt werden, mit 11 Uhr geschlossen. Ocffentlicher Dank! In Ausführung dcr Beschlüsse des Volks-sest-Kesamnit-Lomit« s in der Schluhfihung vom 12. Oktober 1890 bittet die Leitung des (Comite, alle die verehrlichen Spender und Spenderinnen von föeld sowohl, als von Eßwaaren und Getränken, von Gewinnst-gegenständen, Blumen ic. den wärmsten Dank dafür auf diesem Wege mit dem Beifügen gütigst entgegennehmen ?u wollen, dass nicht nur das für die gegebenen Verhältnisse gerade)» glänzende Resultat eineo veinertrageo von rund 1480 Kronen in erster Linie der Munifi?en? der Spender und Spenderinnen ?u verdanken ist. sondern dass fte dem Comite es überhaupt ermöglicht hat, an die Durchführung des Festes tu schreiten, für dessen Gelingen sich die löbliche Stadtgemeinde voran, ebenso wie die Mitbürger aller Stände so lebhaft eingesetzt haben. Allen, alle« sei hiermit der wärmste Dank gesagt! Die llomitö-Leilung: Xtx : Zolls Ornig. Der SdiriftfilliTM! I*t CbnuntifMIvtTtrrtrr: Zoscf Fclsncr. prtrr Llarincovich. An Einnahmen ergaben sich: Weinzelt «4 fl. 30 kr., Bierzelt I. 96 fl. 80 kr., Bierzelt II. 96 fl. 25 kr.. Ehampagnerzelt 45 fl. 55 kr., Büffet 161 fl. 95 kr., Üonditorei 43 fl. 75 kr., Blunienpavillo» 188 fl. 70 kr., Fischteich 78 fl. 55 kr., Eronipicrtheater und Bildergallerie 58 fl. 10 kr., Raritäten-Eabinet 17 fl. 42 fr. Post- und Telegrafenanstalt 15 fl. 05 kr., Gondel, fahrt 39 fl. 10 kr. Die Eintrittskartcn brachten 386 fl. 93 kr. Der Rest der Einnahmen vertheilt sich auf die Geldspende» (zusammen 297 fl.,) dann außerdem Erlös nachträglich verkaufter, vom Feste übrig gebliebener Getränke (Bier, Wein und Ehampagner) Spenden an Geld, Getränken, Eßwaaren und Gcwiniistgegenständen für den Fischteich waren eingelaufen von den Familien: Blanke, Bchrbalk. Ezak. Capes, Dr. Cnöck, Eickhoff, E. Fürst, I. Fürst. Fersch, Filascrro. Dr. von Fichtenau, Fröhlich. Fcrk, Fürthner, Gspaltt, K. Gaßner, Glatz jtui., Marquis Guilleaume, Hutter, Hickl. Hintzc. Jnrza, Jenko, Hcld, Halfar, Kollenz. Kasimir. Kratzer. Kaiser, Kiäber, Kosler, Kravagna, Klammer. Kohaut. Major Fitzn«, Fr. Lcskoschegg, I. Leskoschkgg. Hauptmaun Lüstner, Lerch, Lippitsch, Leposcha, Gutsbesitzer Warcn-Lippit, Löschnigg. Luttenbcrger, Maistcr, Matzun, Mart-schitsch, Molitor, Mczler von Andclberg, Mayer, Martinek, Marincovich. Hauptmaun Ncmcth, Osterbergcr, Ornig. Ott, Oschga», Pichlcr, Perko, Dr. Pevctz, Pifchinger. Pogatsehcr, Prokop, Hauptmann Pfleger, Rodoschegg. Dr. Rak. Ranner. Riegelbauer in»., Raschka. Reichet, Reönik, Major Rose», Sellinschegg, Slary, Slrohmayer, Dr. Sadnik, Kaufmann Sadnik, Scheibl, Saria, Schmidt. Straschill, Stanitz, Scheichcnbauer, Schauer-Sellinschcgg. Slavctitsch. Dr. R. von Scherer, StationSchef SteueramteS. Sonstige Spenden an Geld. Naturalleistungen, Eßwaren und Getränke» von den Herren: Bürger-meister Josef Ornig. Vicebürgcrineister Franz Kaiser, Karl Kasper seu., der gräfl. Herberstein'scheu beim „blauen Stern?" Ich vermuthe eS nämlich." Der hünenhafte Musiklchrer. man nannte ihn übrigen» gewöhnlich „Herr Professor", gab die Thatsache durch ein kurzes Nicken seines Löwen-Hauptes zu. ..Sie ziehen, dais ich gut unterrichtet bin, besser als Sie. dcr den Prahlereien deS Herrn Fabriksleiters vollen Glaube» schenkt. Nun ich will Ihnen zeigen, welche Gattung von „Damen" es ist, die für Ihren Freund schwärmt! Kommen Sie, aber sprechen Sie kein Wort, sonst lasse ich Sie sofort allein." Und ohne sich weiter um seine Bedenklichkeite» zu kümmern, zog sie ihn fort in die dunkle Allee, bog plötzlich au» dieser ab in eine Wiese, welche sich hinter den Gärten der Villen hinzog und blieb endlich vor einem Stakkct-gitter stehen, welche« innen mit dichten Weißdorn-büschen verkleidet war. Einen Augenblick zögerte sie, dann langte sie durch die Latten des Gitters und öffnete eine schmale Thüre, durch die zu zwänge» der Riese einige Mühe hatte. „Schweigen Sie. wie eS unsere Situation hier ersordert!" flüsterte sie leise „und vermeide» Sie jedes Geiäusch. Gehe» Sie auf der GraScinfassung. denn die Wcgc sind mit K>cSsand bestreut und dieser knirscht unter Ihren Tritten. Zo, jetzt kommen Sie! leise und vorsichtig!" Dem Professor ward sehr übel zu Muthe. Was zum Teufel hatte er da in einen fremde» Garte» zu suche»? WaS kümmerte eS ihn denn, mit welcher Gattung Damen sein Freund hier Rendezvous hatte? Uud endlich, wer war denn eigentlich diese Unbekannte, die ihn da so Hof-meisterte, wie einen grünen Jungen? Etiva gar eine ab^ctackclte Liebe seines FreiindeS Fritzl. die dcr Teufel der Eisersucht ritt, dass sie in fremdes Besitzthuni einbrach, um de» armen Kleinen zu entlarven? Er blieb stehen und wollte umkehren, aber seine Begleiterin schien so etwas geahnt zu haben, faßte seinen Arm. zog ihn quer über eine GraSrabatte und blieb plötzlich hinter einem Spalier von hochgezogenen Rosen stehen. „Dort, sehen Sie in daS offene Fenster!" Das that er bereit« und was er sah, trieb ihm die Schamröthe in« Gesicht. ES war eine hübsch eingerichtete Küche. Am Küchcutische stand eine Lampe, deren Licht durch einen grünen Schirm gedämpft war. An dem Tische saß sein Freund Fritz und eine allerdings recht appetitlich aussehende Küchenfee und beide küßte» sich, als seien sie allein auf der weite» Welt, so völlig sicher und uugenirt. loijt.) Domänenverwaltung Oberpettau, dann von den Firmen: 9t. Adler i» Wien. Blekmauu i» Atürz-Zuschlag, Frank & Söhne i» Linz. Greinitz i» Graz, Müller in Graz. Umrath & Üomp in Prag G Schicht» Söhne in Aussig a. d Elbe, Wurster & (Sontp. in Weichfelburg. Schließlich »»iß der lebhafteste Dank den Trinen und Herren des Comites ausgesprochen werde», von denen die ersteren nicht nur durch ihre außerordentlich liebenswürdige thätige Mit-Wirkung beim Feste zum Gelingen beitrugen, sondern auch noch reichliche Spenden gaben, letztere weder Zeit noch Mühe sparte», um ihrer übernommenen, meist recht heikliche» und schwie-rigen Aufgabe völlig gerecht zu werden. Zum Gesammt-Comitö gehörten die Herren: Bürgermeister Josef Ornig als Vorsitzender, k. k. Steuer Oberinspector Peter Marineovich als Stell« Vertreter. Redakteur Josef FelSner als Schrift» führet. Mitglieder: a) im DamenComitS die rauen: R. Blanke, Buchhändlersgattiu. M. Ferk. chnldirectorsgattiu. A. Held, BahnbeamtenS» gattin. M. Jenko, ObergeometerSgattin. M. Molitor. Apothekersgattin. R. Nemeth. Haupt-manttSgattin. A. Ornig. BürgermeisterSgattln, I. Ott, Kaufi»a»»Sgattin, M. Rafchka, Hauptsteuer-amtS-ControllorSgattin. M. Rodoschegg, Realitäten-besitzen», E. Sadnik, Kaufmanns- und Realitäten-befitzerSgattin, M. Sadnik, BezirksarztenSgattin, P. Stary, Hans- und BäckeeeibesitzerSgattin. A. Sydor, Hauptmaunsgattin. A. von Bistarini, Bezirkscomniifsärsgattiu. Die FräuleiuS: H. Czak, E Eickhoff, E. Ferfä), Th. Fersch. A. Hickl. M. Jenko. I. Kramz, A. Kostet, A. Kolle»z, M. Kossär, E. MaltwioSky, M. Oschga». G. Oschgan, M Perko, M. PvSkoschill. E. Popp, O. Ranner. E. Slavetitsch. P. Terdina. F. Tognio, M. Vogel, Th. Vogel, M. Wessely. b) im Herren-Comitv die Herren deS Finanz-Comites: k. k. .Hauptstenereinnehmer F. Schniidt als Obmann mit de» Herren: Buchdruckereibe-sitzer W. Blanke, Juwelier I. Gspaltl, Buch-haltet A. Kosem, Kaufmann I. Kasimir, Kauf man« Josef Kollenz, Kaufmann A. Kraker. Kauf' leute E. und C. Mauretter. Großindustrieller I. Matzun, Kaufmann M O:t, Buchhaltet A. trsiec, Lasttier I. Roßmann, Kaufmann A. elliuschegg, Bäckerei besitzet H. Stary ol» Mit-glieder. Das Bergnügungs-Cvmit^ mit den Herren: k. u. k. Hauptinaun R. Sydor als Obmann, dann den Herren Bahnbeaniten R. Halfst, Leiter des Raritäten CabineteS, Sparcassebeamteu Alter, Oberrealsch. P. Fürst. Handelsakademiker C. iivst, Obergymn. R von Fichtenau, stud. mvd . Filaferro, Obergymn. Horwath, stud. ^ur. W. Kollenz. Handclsokademiker I. Kollenz, Kunst-akademiket R. Oswatitsch, »lud. jur. I. OSwa-titsch. Obergymn. F. Pischinger, Obergymn. G. Rodoschegg. Handelsakademiker R. Sadnik, Obergymn, R. Sadnik. «lud. med V. Skrabar, »lud. jur. C. Spätrer, stud. jur. I. Valentin als Mitglieder. Den Herren: K. Kratzer für DeeorationSarbeiten, H. Perko als Leiter des Champagnerzeltes. Jg. Spritzet) als Leiter deS WeinzelteS und W. Skubitz als Pyrotechniker. Die Ausführung der DekoriernngSarbeite» besorgte der Theatermaler Herr I. Stadler. Personalnachrichten. (Veränderungen im polidirnstr.) llbersetzt wurde der PostamISpraklikant Adolf Stokan von Pettau nach Graz und Paul Sovan. fowie Eduard Lamer von Graz nach Pettau. (Vom k. k. Landesschulraihe.) Die definitive Unterlehrerin in St. Veit bei Pettau. Amalie Pirch, wurde in gleichet Eigenschaft all der Volks-schule in St. Peter bei Radkersburg angestellt. (Verlobung.) Wie wir in« „Siklosi Hirtop" lesen, hat sich in SikloS die Tochter des CasetietS und GemeindetatheS Herrn Jgnaz Roßmann. Fräulein Mizi Roßmann, welche dort vom Herrn Peter Panier. Director des Sikloser Borschuß-Vereines an Tochterstatt aiigeiiommen wurde, mit Herrn Varga Bela, Eossier der Sikloser Spar-und Kreditgenossenschaft und Reseroe-Lientenant, verlobt. Der „SikloS-Hirlap" widmet dem neuen Brautpaare herzliche Glückwünsche, denen auch wir uns sehr gerne anschlitßen. Pettaner Wochenbericht. (werlvollrr Schirm verloren.) Comtesse Ada Wnrmbrand hat um 9. d. M. am Wege vom Bahnhose bis zum Hotel WoiSk einen seidenen Sonnenschirm verloren, dessen Griff einen wert-vollen Stein enthält. Der ehrliche Finder wird ersucht, den Schirm entweder der Eigenthümer!» Comtesse Wurmbrand ans Schloß Ankenstei» selbst gegen entsprechende Belohnung zu überbringen, oder beim Stadtamte in Pettau abzugeben, welches die Verlnstträgerin davon verständigen wird. (Ein Kind verbrüht). Ein schwerer Unglücks-fall ereignete sich am 10. Oktober im Hause Nr. 19 der Herrengasse. Dort war die Theresia Korpar bei Frau Löschnigg als HauSwäscherin beschäftigt. In der Waschküche hatte sie Feuer unter dem Kessel, um die Wäsche auszukochen. Dort waren auch ihre beiden jüngsten Kinder, die sie zur Arbeit mitgenommen hatte und die zusammen spielten. Gegen 8 Uhr früh gieng sie in den Hof. um dort zn waschen, während die Kinder allein in der Küche blieben. Plötzlich hörte sie daS ältere der beiden Kinder, ein sechejährigeS Bübchen, kläglich schreien, glaubte aber, das» er sich mit dem jüngeren Kinde balge uud gebot Ruhe. Aber daS Geschrei wurde kläglicher, der Knabe rief die Mutter um Hilfe an. Jetzt lies diese freilich sofort in die Wasch-küche, wo sie daS unglückliche Kind in dem mit kochendem Wasser gefüllte» Kessel fand, der bebau-erxswerte Kleine war bis zum Gefäß hinauf voll-ständig verbrüht und wurde sofort ins allgemeine Krankenhaus gebracht, wo er noch zwei Tage schreckliclje Leiden erduldete, bis ihn der Tod am 12 Oktober von seinen Qualen erlöste. (Erlrunken.) Am 1. Oktober arbeitete der Maurer Jgnaz Brumm aus Gomilzen in der Mühle deS A. Skoliber in Svetinzen, Gemeinde St. Urbani, als er vom Müller ersucht wurde, beim Aufziehen der Schleußen behilflich zn sein, da die Pößnitz infolge der Regengüsse immer hoher schwoll und die Mühle gefährdet hätte. Bei dieser Arbeit glitt Brumen plötzlich auS, stürzte in den Mühlcanal und wurde von den tosenden Wässern sofort davougeschwemmt. (Änfgrfundene Leicht.) Am 5. Oktober wnrde bei Gajofzen die Leiche eine» alten, circa 70 jährigen Manu es am linken Drauufer vom Flusse angeschwenlmt gefunden. Der Ertrunkene war bis auf die Füße vollkommen bekleidet, mittlerer Größe und hatte ein breite» Gesicht. Die Leiche wurde am Friedhofe in St. Margarethen beerdigt. (Der Schwindler ans Reifen.) Am 13. d. M. erschien ans der SicherheitSwachstnbe ein junger Mann nnd übergab dort einen Fingerring mit Stein, den er in der Allerheiligeugaffe gefunden haben wollte. Er nannte sich Josef Bleuer uud gab an. au>! Marburg gekomnien zu fei». Die SichaheitSwache pflog Erhebungen nnd Juwelier Herr I. Gspaltl erklärte den Ring für Gold-imitatio». Aber Herr Gspaltl machte die Sicher-heitswache gleichzeitig auf einen jungen Mann aufmerksam, der im Laufe der Woche zu ihm ge-kommen sei und um den Preis eines Paares Ohr-gehSnge frug, die er für seine Geliebte kaufe» wollte. Später sei der Mau» wiedergekommen uud bot Herrn Gspaltl zwei Paar Ohrringe zum Kaufe an. mit dem Bemerke», dass ihm unter-dessen seine Geliebte untreu geworden fei, weshalb er ein Narr wäre, ihr das Präsent zu machen. Die Sicherheitswache fahndete uun auf den ehr-lichen Finder und betrogenen Bräutigam und machte ihn dingfest. Auf der Wache gab Herr Bleuer an. er heiße Victor VitcoviS und sei Maschinweber bei der Firma Dragntm Spelat in Gtaz und gestand endlich wieder, er sei der Weber Victor Vara auS Agram, Vlaska ulica Nr. 50. Der Mann mit den drei Namen wurde untersucht und da fanden sich noch 6 Stück ahn. liche Ringe, wie der gefundene bei ihm. eine Uhr-kette und eine geringe Baarfchaft. Weitere Er. Hebungen ergaben, dass er sich mittlerweie in Pettau ernstlich verliebt habe. Der Gegenstand seiner Neigung war die Kellnerin Pepi im Gast. Hause Maizen, lvelcher er sich als Weinhändler vorstellte und in aller Form um Herz uud Hand anhielt. Er habe nur noch einen Weinkauf abzu-schließen und dann könnte die Sache vorwärts gehen. Der Bräutigam that nobel und meinte, er wolle sich einstweilen einen Fiaker besorgen. Bald aber kam er wieder uud sagte, bei dem schlechten Wetter fahre er doch nicht gerne. Dagegen spielte er mit einem Mandolettiverkäufer auf der Kegel-bahn deS Gasthauses und gewann ihm rasch 2 fl. ab. Dann besuchte er das Hotel Osterberger und verkaufte dem Zahlkellner AloiS Neuwirth eine neue Ankeruhr um 8 fl.. der dieselbe sofort wieder dem Speisenträger Jakob mit Gewinn weiter verkaufte, der sie leider nun der Sicherheit«, behörde übergebe» mußte, da deren Provenienz ebenso zweifelhaft ist. wie da» Eigenthumsrecht des Herrn Vara, welcher dem Gerichte eingeliefert wurde. (^rnerdereitschaf! der steiwilligkn Feuer-wehr.) Für die laufende Woche hält der II. Zug und die III. Rotte Feuerbereitfchaft. ZugSführer Laurentschitsch, Rottführer Prantner uud acht Mann. Fenermeldnngeu sind auf der Central-ftation in der Sicherheit»wachstube im Rathhaus zu machen. (Vieheinfuhrsverdot.) Die k. k. Statthalterei in Graz hat wegen de» Herrschen« der Maul- und Klauenseuche die Einfuhr vou Klauenthieren nach Steiermark vom 12. d. M. an ausnahmslos und unbedingt verboten aus den uugarischen Comitateu: Arva. Baranya, Bereg, Fejör, MarmaroS. Wiesel-bnrg, Neutra, Preßburg, Saro«, Somogy, Odenburg, Tolua. Trencsin, Ungh, Eisenbutg. BeSptim, Zala und Zemplin, dann auS den Stadtgebiete» Ofen-Pest. Odenbutg, Stuhlweißen-butg, Matos, Büsürhely und der Schweinemast-anstalt Steinbruch Ferner auS den kroatisch-slavonischen Comitateu: Belovar-Krenz, Syrmien und Birovitica. Ans dem Bezirke WaraSdin ist nicht uur die Einfuhr vou Klauenthieren jeder Art, sondern auch die Durchfuhr durch Steiermark uubediilgt verböte». (Thirrseuchen Ausweis.) Es herrscht: 1. Maul» und Klauenseuche in den Orten Sela und Teriiovttz der Gemeinde Ternovetz-Sela. 2. In den Orten GerSdoif, Siebendorf und Skotba der Gemeinde Windijckdotf. 3. Im Orte Zirkowctz der gleichnamigen Gemeinde. II. Schweinerothlauf im Orte Zirkovetz der Gemeinde Zirkovetz. Er-loschen ist die Maul- und Klauenseuche im Orte Windischdorf der Gemeinde Windischdorf uud die Schweinepest im Orte Obrisch der Gemeinde Obrisch. (Hochioasser.) Pettau am 15. Oktober 1896. Mittag 1 Uhr. Infolge deS anhaltenden Regens ist sowohl die Dran, als die in dieselbe mündenden Wässer wieder rapid gestiegen. Nachdem noch zu Beginn der letzten Woche der Wasserstaud in der Drau ei» so niederer war, dass die Berme des neuen QnaibaueS trocken lag, wie es bei Normal wasserstaud der Fall ist, schwoll der Fluß seither so rasch, dass am Donnerstag Mittag der Pegel an der hölzernen Brücke eilten Wasserstand von 255 (Zentimeter über Null zeigte. Da der Fluß noch weiter steigt, wurde die Wafserbereitjchaft aktioirt. Abends 5 Uhr. Die Drau stieg seit Mittag uiu 15 Ceutimetet. Der Wasserstand am Pegel zeigte 270 Centimeter. Der Fluß steigt fortwährend. Die Pionniere treffen Sicherheit»-maßregeln für daS bei der Ankerwache liegende Materiale. Abends halb 10 Uhr: Uuterdrauburg hat einen Hochwasserstand von 450 Centimetern gemeldet. Drei Flöße passirten die Jochbrücke bei Pettau. Zwei giengen glatt durch, da» dritte staute sich quer zwischen zwei Jochen, so das» Gefahr für die Brücke entstand. Aber die furchtbare Gewalt fca «trvmeS brach die Floßbäume plötzlich wie Minne Stäbe und das Floß ging sofort in !r»»»ner. Die Hälfte eines Baumes verklemmte iich zivifchm den Wasferruthen des 4. JochcS und ^aintt da« Seil, womit das Floß in Marburg, hu» d sich losgerissen (jottc, vertaut war und an Mii Seile hängt der Rest bc# Floßes stromab-niarttf des 4. ZocheS fest. Auf der Rannerseite litt die Uferverkleidung. die Hintersüllung zeigt i^lche S6)ädeu, dass der Weg zur Badeanstalt ul llentimeter gestiegen. Das Wetter hat aus-vV'fH'Ut und der Wind ist Nordwesl umgesprungen. — Freitag 12 Uhr Mittag. Die Drau ' steigt wieder und zeigt am Pegel 305 Eenlimeter Wasser-»land. Seit Vormittag ist der Himmel wieder dicht bedeckt und es regnet bei scharfem Südwestwind. — Freitag Nachts 2 Uhr. Nach Mitternacht überschritt der Wasserstand die Höhenmarke 300 »l>er Null und die Drau trat auch im Stadt-chbiete über die Ufer, mit Ausnahme deS neuen Lnaibane«. dessen Krone es nicht erreichte. Drauß.n im Flachland« herricht Überschwemmung. Seit Morgen fällt das Wasser langsam. Vermischte Nachrichten. (Dir Prüfung für Vcrlicherungstkchuikkr). iwlcht die Autorisirnnq als Versicherungstechniker imstrebe». findet bei dcr vom k k. Ministerium deS Innern bestellten PrüfungScomuiisfion in der erste» Hälfte deS November statt. Gesuche um Bewilligung zu Ablegung dieser Prüfung sind bis 20. Oktober d 0 an das k. k. Ministerium deS Innern zu richten und mit dem Nachweise I. der österreichischen Staatsbürgerschaft, 2. der GroßjShrigkeit, 3. der Äbsolvirung einer Mittelschule. 4. dem Sitten-Mgnisse, 5. dem Nachweise, dass dcr Bewerber au einer Hochschule Vorlesungen über höhere Mathematik besuchte, 6. dass er bereits bei einem Institute. Amte oder sclbstständig sich mit vcr- sicherun^stechnischen Arbeite» beschäftigt hat. rrschwkmmnng durch Petroleums ijn den Gruppen der Sekavaer Nastagesellichaft im Bezirke Gorliee in Galizien erfolgte cin Petroleum-auStritt, der so mächtig ist, dass die ausgetretenen Petrolenmiuassen die angrenzenden Felder über-schwemmen. Vereinsnachrichten. (vom prttanrr deutschen Turnverein.) Der Pettauer deutsche Turnverein hat in seiner letzten TurnrathSsibung beschlossen, die Gesundheitsricge, welche wie seinerzeit Montags und Freitags von 6 bis 7 Uhr turnen soll, mit 26. d. M. wieder aufleben zu lassen. Für Laubsögc-Freunde ist die Zeit ihrer Thätigkeit-sich die langen Winterabende zu verkürzen. herangerückt-(£« ist eben auch ein Vergnüge», diese niedliche» piactisch zu verwendenden Gegenstände zu sehen. Dieselben machen nicht nur dem verfertigen, sondern jedem Beschauer ein BergnUgen eS zu sehe» Man lxlommt, wie un» berichtet wird, alle Fournire, Borlagen, Wertjeuge und da» complete Zugehör in dem ersten Wiener Warenhau» für Laubsäge Wcrkzeug-Spezialilüten „zum goldenen Pelikan", Wie» VII. Siebeusternzasse 24. PreiSbuch gratis Z. 4»14. Kundmachung. regelmSßigen Stellung de» nhren 187«. 1H75 und 1 labre» 1897 sind die 74 geborene» Wehr- Zur in den Jahre» Pflichtigen berufen und werden alle im Stadtbezirke Pettau sich aushaltenden StcllungSpjlichtigen dieser^ drei Alter»- dem gefertigten klassen ausaesordert, sich behuf» ihrer Ber^ Zeit vom I. di» 30. Novembrr 18V6 be Stadtamte zu melden. Die Fremden, da» sind die nicht nach Pettau zuständigen Stellungtpflichtigen, hoben zu diejer Meldung ihre Legtti-mationiurtunden beizubringen. Sind StellungSpflichtige au« ihrem Heimat»- oder Ausenthalttone abwesend und hiedurch, oder durch Krankheit verhindert, sich mündlich oder schriftlich anzumelden, so kann die» durch die Eltern, Bormünder oder sonstige Bevollmächtigte geschehen. Wer diese Meldung, ohne hievon durch ein für ihn unüberwindliche» Hindernis abgehalten worden zu sein, — unterläßt, verfällt einer Geldstrafe von 5 bi» 100 fl Besuch« zur Bellendinachu-ig etwaiger Ansprüche auf eine in den KZ 31, 32, 33 und 34 de» Wehrgesetze» bezeichneten Begünstigungen sind, mit vorgeschriebenen Dokumente» belegt, bei den zustündige» politischen Behörden, spätesten« aber am Tage der Hauptstellung txi der Stel-lungS-Sommissioii einzubringen. Ansuchen um Bewilligung jur Stellung aicherhalb de« heimatlichen Stclinngöbejirkes sind mit den Nachiveisen der Bründe schon bei der Stellungsanmeldung einzubringen. Stadtamt Pettau, am 12. Oktober 189B. Der Bürgermeister. Soeben erschienen: HtiAler» Dasdlaieln zur itt ö»erikstniicl|eR Aedexexlixr I. und II. Sehr instrmliv und lehrreich. Preis der ztvei Tafeln fl. 3 — Vorräthig bei U>. Dlauke in Pettau. P. T. Der ergebenst Gefertigte beehrt sich hiermit, einem hochverehrten P. T. Pub-likum ergebenst anzuzeigen, dass er das UauchfaitgKtlirergeschilst von der Allerheiligengasse in die Brandgasse Nr. 12, 1. Stock, in das Hans des Herrn I. Putrich übertragen hat und dass es sein Bestreben sein wird, die geehrten Kunden durch gute Arbeit zu befriedigen, weshalb er sich hiermit zu geneigtem Zu-spruch ergebenst empfiehlt. Hochachlungtvoll ergebenster Franz Wreßnig. Petto», im Lttober 1898. Zuchtferkel zu verkaufen bei Maria Leskoschegg, Pettau, Färbergfcsie Nr. 10. 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Sascha ist. wie ich hörte, als die Witwe des Arztes Rosint) wieder zurückgekehrt mit einem Knaben, jedenfalls würde nr meine Enthüllungen sehr erfreut aufnehmen und alles daran irtni, ihre Rechte geltend zu machen; wie ich schon im Ansang iigle. mein Schaden ist eS nicht, sondern dcr Ihre." Ler Graf warf sich in einen Sessel; unschlüssig blickte er vor iidi nieder, in ihm wogte und tobte eS wie ein entfesselter Orkan. ÄaS der Mann hier sagte, konnte er nicht bezweifeln; ihm Wbit war eS schon ausgefallen, daß seine Brant keine einzige Linie m i>,rem Gesichte hatte, die durch die Generationen der Boichina indurch, wie sie alle in dem groben Ahnensaal hingen, daran er-»werten, daß auch sie zu diesem Geschlechte gehöre. Mit Entsetzen hefteten sich von neuem die Blicke des Grafen roi da» verhängnisvolle Blatt Papier, das Bekenntnis der Amme, jlincngroß schienen die Buchstaben zu wachsen, das Blut pochte kir, in seinen Schläfen, ein wilder Aufruhr tobte in seinem Innen,. Aas thun? Sollte er, der Sprosse eines stolzen Geschlechtes, einen Namen einem Kinde aus dem Bolke geben? Sollte er Zweigen? Die Lüge der Amme weiterspinnen, oder sollte er als «in Mann handeln nnd die Wahrheit bekennen und damit Sascha tivsiny zu ihrem Rechte verhelfen? ,Damit ist aber das fürstliche vermögen für Dich verloren/ linierte eine Stimme ihm zu. „um desienwillen Dn Dich um Katarina bewarbst, dem Wappen der Syleitzkh damit neuen Glanz >il verleihen." Ja, er mußte sich sagen, er verlor nicht nur viel, sondern alles, was ihm das Leben reizvoll machte, während die Kostich nicht ent-brlirte, weil sie nie besag. Wäre eS nicht daS klügste, alles zn lassen, wie eS war? Wenn foi Fremde nie gekommen wäre, das Geheimnis der Amme würde i» ewiges Dunkel gehüllt geblieben sein. Und dann, wer bürgt mir dafür, ob dieser Fremde kein Be trüget ist? Ich Thor, da« ich mich einen Augenblick in die Enge lniben ließ. Außerdem geht mich dcr Betrug der Amme nichts an. Katharina wurde als die Tochter und Erbin des Grasen Bo-iltiina erzogen, ich bedarf nicht nur ihres Reichtums, ich liebe sie auch, ihre herzgewinnende Güte, ihr sanftes, freundliches Wesen, »bt einen mächtigen Zauber aus. ich würde sie, ich würde mich klnid machen, wenn ich mein Wort bräche. Und, als ob der Fremde seine Gedanke» in Worte kleidete, sagte kr: .Herr Gras, verzeihe» einem schlichten Manne, der eS wagt, ^>»ien einen Borschlag zn machen. Ich bitte Sie dringend, an dem Bcstehende» nicht zn rütteln, die Rücksicht aus Ihre Braut gebietet es." Das war da» erlösende Wort, dem der Graf nur allzu willig lmischte und da» den AuSschlag gab. Der Graf erhob sich, hoch« «»fgerichtet stand er vor dem Fremden. .Die« ist auch meine Ansicht," stimmte der Gras bei. .Ander-brin bedürfte es anderer Beweise als dieses." Dabei schob er verächtlich da» verhängnisvolle Blatt beiseite, d-'ss es zu Boden fiel. „Die Frau deö Jäger?," fuhr er fort. .kaun, wie ich mit Be-stiinmtheit annehme, an einer siren Idee gelitten haben, überhanpt» sie kann geistesgestört gewesen sein, wodurch da» Ganze hinfällig wird, zumal sie tot ist und nicht mehr zur Rechenschaft gezogen werden kann. Da aber immerhin die Sache, wenn sie an die Oeffeutlichkeit käme, einigen Stand answirbel» würde, so frage ich Sie, was Sie fiir Ihr Schweigen verlangen?" .Das überlasie ich Ihnen, Herr Gras," entgcgnete der Fremde. .Doch ehe wir davon sprechen, möchte ich Sie noch aus eine wei-tere Gefahr aufmerksam machen." .Und die wäre?" — Der Gras stieß diese Wotte hastig hervor, seine jetzige Erregtheit wirkte um so befremdender, da er vor wenigen Augenblicken eine ruhige Sicherheit znr Schau trug. .Die Kosiich hat einen Sohn." .Nun, ja — was wollen Sie damit sagen?" „Nicht mehr uud nicht weniger, als daß dieser Knabe den, Herrn Grasen einmal sehr unangenehm werde» könnte." .Inwiefern? Ich wüßte nicht. Driicken Sie sich deutlicher an», wenn Sie es ehrlich meinen!" .Das will ich, Herr Graf, ich bitte nur noch um einen Angen« blick Gcduld. Denke» Sie, daß Sascha Kostich eine» Tage» in den Papieren ihres vermeintlichen Baters grault, teils aus Laugewdle, teils aus Nenglerde. Welche Ueberraschuug, wen» sie ein Schrift-stück fände, ähnlich diesem, worinnen der Jäger Mitteilungen über die Beichte seiner verstorbenen grau macht. Ich wette, sie wird sich sobald als möglich mit einem Rechtsanwalt in Bcrbindnng setzen und dieser wird nicht säumen, ihre Ansprüche geltend zn machen, um die Rechte ihre» Sohne» zn wahre», während, wen» dieser ihr genommen wird, sie aus Liebe zu der Jugendfreundin, freiwillig Verzicht leistet. Sie hat mit dem Leben abgeschlossen, das reichste nnd glänzendste Los hat weder Reiz noch Wert für sie. ihr totes Glück kann es nicht mehr lebendig machen, wa» soll e» ihr? Ihm zu entsagen, wird ihr nicht schwer." .Halten Sie ein!" rief der Gras. .Wie können Sie es wagen, dergleichen Reden zu sichren!" .Sie mißverstehen mich gänzlich, Herr Graf. Ich wäre der letzte, der dem Kinde ein Leid zufügen würde." eutgegnete der Fremde im Tone tiefsten GekränktseinS. „Er niag leben nnd ge-deihen; aber von seiner Mutter muß er getrennt werden." Diese Worte wnrden in einem fast befehlenden Tone gesprochen, dann fuhr er fort: .Im GotteSländche» lebt ein Better von mir, ei» Schiffer. Er ist verheiratet, aber kinderlos, und sein Weib ist da» beste und mitleidigste Geschöpf, das die Erde trägt, dorthin bringe ich den Knaben, besser als bei ihnen kann er nicht aufgehoben sein. Ich werde meinen Verwandten sagen, er sei diskreter Geburt, sie sollen ihn behalten, bis ich ihn zurückfordern würde. Die Summe, welche Sie, Herr Graf, alljährlich für seine Beköstigung aussetzen, werde ich selbst überbringen, c» gebietet diese Vorsicht dir Klug» heit, auch kann ich mich auf diese Weise vou srinrm Ergehe» überzeugen. Je eher dieser Plan zur Ausführung kommt, um so bester ist eS. Der Tag Ihrer Vermählung wäre der rechte Zeitpunkt." Der Gras antwo tete nicht, er hielt die Augen geschlostc» nnd saß wie in tiefes Sinnen verloren. Das Papier, da» er vorhin so verächtlich beiseite schob, hob unbemerkt vou ihm der Fremde a»s und verwahrte es. Drei Tage nach dieser nächtlichen Unterredung wurde die Hoch' zeit des Grasen Syleitzkh mit iürstlichem Glänze gestiert, zahlreiche Gäste hatten stch dazu eiugefunde» und überall herrschte Freude. In der Schenke wurden alle znm Gute Gehörige» vo» de» Neuvermählten bewirtet, lauter Jubel allüberall, wohin da» Auge blickte, mir glückliche Menschen. Sascha hatte am Bormitiag der Training de» Paare» beige- 106 wohnt und jetzt, kurz vor bereu Abreise, wanderte sie mit ihrem Knaben dem Schlöffe zu, um Abschied von der Iugendgespielin zu nehmen. Der kleine Fedor tnig einen Strauß gelber Rosen, welche er der jnngen Frau mit einem artigen BerSlein überreichte und dafür mit Naschwerk beschenkt wurde. Jedermann liebte und hätschelte den hübschen, munteren Mim» be». dessen Helles, silbernes Lachen von der Terrafle heraufscholl zu der Mutter, die geschäftig hin und her eilend, da noch eine LieblingSlektüre, oder einen Band Gedichte, dort noch eine niedliche ^eichenmappe mit hübschen Blättern und Stiften in die Tasche schob. Schon harrte der Wagen am Portale; jetzt erschien der Graf, seine Gemahlin führend. Er sah ernst, fast düster aus; hastig hob er sie hinein, und während sie nach allen Seiten freundliche Ab-schiedSgrüße winkte, blieb er stille und zurückhaltend, dann rollte die Equipage mit den vier silbergeschirrten Pferden davon. Nur wenige Minuten später fuhr, die entgegengesetzte Richtung nehmend, ein einfaches Gefährte, mit russische» Steppenpferden bespannt, in rasender Eile davon. Niemand achtete seiner, auch Sascha Kosinh nicht, die sich weit auS dem Fenster beugend, dem ersteren mit feuchten Augen «achsah, während das letztere keine Beachtung die Umstehenden, welche sich mitleidsvoll um sie scharte», a • flehen, ihren Knaben ihr zurückzubringen. Nach wenigen Stunden raubte ihr aber ei» typhöses das mit furchtbarer Gewalt ausbrach, die Klarheit des OK in ihren Phantasien koste und scherzte sie mit dem iperlvi ,i »der sie sah ihn vo» de» entsetzlichste» Gefahre» bedroht um f Hilferuf gellte durch daS stille HauS. Als Sascha Kosinh wieder genas, da war es tiefer Winter worden. Der Schnee, das unermeßliche Leichentuch, deckte die (i sie war erstorben unter dem Eishauche. der über sie wehte. Still und teilnahmslos saß die Schwergeprüfte am wäni,r„N Kamine nnd blickte in die Glut; sie hatte weder Klagen »och Thuen, der Lebensnerv war durchschnitten, tot alles um sie her Die Gräfin Syleitzkh bot alles auf, um Sascha aus diese», um' losen Zustande zu reißen, sie bat und flehte, sie möge ihre ihf »uug im Schlöffe nehmen, wo sie ihr immer nahe fein könnte, bm könnte sie auch eher vergessen, als in den Räumen, wo das Bil ihres Knaben sie jeden Augenblick umschwebe, allein sir lies; si nicht bewegen. Ganz langsam nur konnte man bemerken, daß die Starr!» J........ 11 Mf •>* ' Sflilfis* a. d. 2«oU. Räch btm afmfltbc von Paul Iftbbfrfc. («Kit » fand. 0, hätte sie geahnt, wen eS ihr entführte! Während sie von den, Fenster zurücktrat, packte sie plötzlich eine »„erklärliche Aiigst. Wo war Fedor? «ie hörte seine Stimme nicht mehr, suchend spähte sie in den Garte»; aber sie erblickte Ihn nirgends. Beflügelten Schrittes eilte sie die Trevve hinab, sie durchschritt alle Räume, sie befragte dir Dienerschaft, »och vor wenigen Mi-nitten hatte man ih» gesehen, jetzt >var er verschwunden. Sie nahm ihren Weg durch de» Park, vo» Zeit zu Zeit seine» Namen rufend und an jede», welcher ihr begegnete, die Fragerich tend: .Habt ihr meinen Fedor, habt ihr meinen Knaben nicht gv-sehen?" Und ei» jedes „Nein- ging ihr wie ein Dolch dnrchs Herz. Schon wurden die Schatten länger, der leuchtende Tag neigte sich, Stunde um Stunde verrann, da trieb es die verzweifelnde Mutter zu dem See, vielleicht, daß er ihren Liebling in feinen dunklen, geheimnisvolle» Fluten barg. Dieser Gedanke raubte ihr alle gaffung, »nd nnter der Wucht des Schmerzes und der gewaltigen Erregung brach sie zusammen. Der erbleichende Morgenstern verkündete das Nahen des Tages, als ihre Dienerin, die ihr auch in bösen Zeiten treu blieb, sie am schilfigen Ufer bewußtlos fand. Man brachte die unglückliche Frau nach Hause, wo eS dem her-beigerusenen Arzte gelang, sie zum Bewußtsein zu bringen, um in herzzerreißende Klage anSzubrechen und in den beweglichsten Worte» des Schmerzes abnahm und eine weiche, stille Trauer, eine r» Ergebenheit, an deffen Stelle trat. In den lange» schlaflose» Nächten hatte Sascha manches Zwiegespräch mit ihrem Gott? gehalten und sie empfand Tröstungen. Ihr wurde es zur völligen Gewißheit, daß ihr lebe und daß sie einst ihn wiedersehen werde. Wann nnd i c das legte sie in die Hände deffen, der die ganze Welt trägt regiert, sie erfaßte diese Hände im Glaube» und zweifelte > >l't an seiner Hilfe. Und wenn ein Jahr nach dem andern kan» und ging, dann >i es wie fernes Läuten durch ihre ahnende Seele, wieder war > Wegstrecke zurückgelegt, sie war dem Tage des Wiedersehens ni gekommen. O, seliger Glaube, der uns Staubgeborene über die Nk nlngeii des ErdenlebenS emporhebt, der, ein leuchtender Stern, t Dunkel unseres Daseins erhellt, bis uns die Sonne ansgeht n aus dem Leid die Freude gebore« wird. « * »Wie geht es, lieber Boxt? Ich sehe Sie immer fleißig, i mer fröhlich, so liebe ich'»!" Es war der Pastor eines Fischerdorfes in den Ostseeproviin der diese Worte in seiner srenndliche» Weise an einen Fischer ri tete, welcher in seinem Schiffe saß nnd sein Netz flickte. 167 .Schönen Tank, Herr Pastor, e» geht flirt," eutgegnete der Mann, indem er seine Mütze abnahm und vor den Pastor trat: .Darf ich Sie nicht einladen, in meine Barte zu treten, ich habe et-!vaS auf dem Herzen, das herunter muß, und es plaudert sich weit besser dort im Schatte» als hier in dem blendenden Sonnenschein." Lächelnd folgte der Pastor der Aufforderung des Mannes und bot ihm die Rechte zum Gruße, die jener einen Angenblick in feine Heiden, hartflearbeiteten Hände schloß. Bont hatte eine grobe Decke über die Ander« tiank gebreitet und lud seine» otast ein, es sich lieauem zu ma< chen, während er vor ihm steh-r»t> sei»e Anrede erwartete. Schon neigte sich die Sonne zum Untergang, wie flüssiges Gold glänzte das Waffer, das, so-weit das Äuge reichte, von klei-»eren und grö-ßeren Fahrzeu-ge» belebt war. Bom Dorfe her tönte Ge-fang, ein frischer Wind trug die »länge herüber. und aus den Schornsteine» der freundlichen kleinen Häuser stieg der Rauch aus deni heimischen Herde auf; über dei» ganzen freundlichen und sonuendnrch-webten Bilde ruhtederAbeud-friede. „Wie schön, wie stille, wie sriedevoll.-sagte der Pastor nach einem längeren Schweigen. — „Bont, Eure Heimat ist sehr schön." »Ja, da« Ist sie. Herr Pastor. und mein Herz hängt an ihr. Aber lange wer-de ich mich ih-rer nicht mehr freuen.baldwird für mich der große Feierabend anbreciie». dort im Fried» Hofe, neben der Eltern Grab werden sie mich betten, es wird sich gut ruhe», Herr Pastor, in hcimatllcher Erde nach den Mühen des Tages. Ich möchte mit leichtem Herzen diese große, letzte Reise antreten: auch weiß ich nicht, ob unser Herrgott mir noch Zeit läßt, zu reden, darum will ich eS jetzt abmachen und mein Schweigen brechen." .Reden Sie. Bont. Sie wissen, daß Sie mir vertrauen dürfen, ich bin nicht allein Ihr Seelsorger, sonder» auch Ihr Fre»»d. — Hier unter Gottes freiem Himmel, Auge in Auge, löst sich das Wort leicht von den Lippen und damit die Last von der Seele." (Berit«»«"« ftflfl« ) Verschiedene Deutung der Zeichensprache. Der letzte Tag ans der Alm. von M. RKbbeife. (Wlt Test.) Photograph! «»«erlag der Vbo t o(ir ap tii M>rn Union München ls „der Salomo des Nordens" — nach anderer Lesart anch .der weiseste Narr von Europa" — König Jakob VI. von Schottland, nach Loildon zog, um dort als Jakob I. den Thron von Großbritannien 1003 einzunehmen, begleitete ihn ein spanischer Gesandter, desien große Gelehrsamkeit in der Schrulle gipfelte: es »lllsie jedes ordentliche Land eigentlich auch einen öffentlichen Lehrer der .Zeichen-spräche" besitze», weil er eine Ber< ständiguug der Menschen, ohn' Unterschied der Sprache und Na-tionalität, durch bloße Zeichen miteinander für das Ideal aller Kulturhielt.AlS er auch König Jakob von die-ser seinerLeiden-schast gesprächS' weise in Kennte nis setzte, meinte dieser, der gern ein derbes Spaß chen machte, daß er allerdings solch einen Leh> rer der edlen Zeichensprache in seinem Reich besäße, aber ganz hoch oben, auf der allernörd lichsten Univer-sität, zu Aber-deen nämlich, bis wohin man indeffen unglücklicherweise wohl fast sechshundert englische Meilen zurückzulegen habe. Damit dachte der König die Sache zu er-ledige», doch der Spanier rief be-geistert: „Die-fen Mann muß ich keunen ler> nen, uud wäre» es zehntausend Stunden bis hin zu ihm!" — König Jakob be-schloß also, die« ser nicht geahn-ten Hartnäckig-keit gegenüber, den »»» ein-nial begonnene» Svaß anch zn Ende z» führen, indem er die Professoren vo» Aberdee» d»rch ein Handschreibe» schleimigst verständigte, nnd ihnen seine Weisungen nnd Befehle in Bezug aui de« wnuderlicheu zn erwartenden Gast erteilte. Als der-selbe nun endlich »ach einer lange», beschwerliche» Reise dort an-langte, nnd sogleich nach dem „Proseffor der Zeichensprache" sich erk»»digte, teilte da» Korps der Professoren, die den hohen Gast feierlich empfingen, diesem mit: der Lehrer der Zeichenfprache sei leider verreist, »nd zwar nach dem Hochland, auf unbestimmte Zeit. — „Und wär's ei» Jahr, ich warte!" lnntete der Entschluß des uuermüdlichen Spaniers. Da der Aufenthalt des Gesandten aber viele Kosten verursachte, so verfiele» die Gelehrten vo» Aber- 108 +- been nur ei» Mittel, in» ili» los z» werde», Es lebte »ätttlich a» Ort und Stelle ein ehrsamer Handwerker, Geordv mit Namen, der eiiiäunio >»>d ei» gar witziger Schalk war. Diesen ernannten sie für eine» Tag zum „Professor dcr Zeichensprache" mit dem be-stinimtestc» Befehl, keine einzige Silbe unter keine» Umstände» zn sprechen. So saß denn der einäugige Geordh, mit Mantel nnd Perriicke bekleidet, im groben Saal der Universität sehr würdevoll a»k einem Uathedcr, ciU der spanische Gesandte, de» ma» vo» der Rückkehr des Ersehnte» benachrichtigt hatte, eintrat. Man lief» die zwei allein, und die Profesioren harrten mit nicht geringer Spannung draußen aus den Verlauf der wichtigen Konferenz, die zum Glück für ihre Ungeduld nicht lange währte. Tann kehrte dcr Gesandte freudestrahlend wieder. — „Welch' ei» Man», Ihr Herr Kollege !' rief er an». „Er ist unbezahlbar! Ich hob einen Finger vor ihm i» die Höhe, um durch dieses Zeiche» anzudeuten: es gäbe nur einen Gott, — er aber erhebt zwei Finger, was so-viel heigen sollte als: eS gäbe Bater und Sohn, worauf ich drei hochhebe, weil ich damit die heilige Dreieinigkeit bezeichnen wollte. Da ballte er die Hand zusammen, zum Zeichen, das, die drei nur eins wären. Nun nahm ich eine Orange ans der Tasche, und hielt ihm diese hin, dadurch sagend: wie gütig die Gottheit gegen die Menschen sei, weil sie ihm nicht nur die nötigsten Bedürfnisse des Lebens, sondern auch dcssen Süßigkeiten gnädig verleihe; — der außerordentliche Manu jedoch zog ein Stück schlichtes Brot heraus, denn er wollte ebenso treffend als sinnreich andeute», daß allem LnxuS des Daseins das tägliche Brot vorzuziehen sei. Ich kann wohl sagen. das> ich nicht leicht mit so viel wahrer Hochachtung vor einem Menschen mich verneigte, als vor diesem!" — Der spanische Ge-sandle reiste tiefbefriedigt ab, die Professoren aber befragten den „Kollegen" Geordy, wie die Sache den» gegangen fei? — „O dieser unverschämte Mensch!' schrie er ganz erbost. „So hat mich noch nie jemand beleidigt! Er sing gleich damit an, daß er einen Finger hochhob, womit er natürlich sagen wollte, ich hätte nur ein Auge. Ich, nicht faul, erhob zwei dafür, um ihm warnend zu versichern, daß ich zwei Fäuste hätte. Drauf hebt er drei, der Schändliche, nnd das sollte heißen, wir Zwei hätten zusammen nur drei Auge». Das war mir dann doch zu viel, und wütend ballte ich die Faust; am liebste» hätte ich ihm gleich eins damit versetzt, würde nicht die Rücksicht aus euch mich daran gehindert haben. Der elende Kerl nahm sich aber noch weit mehr heraus. Er zog nun eine Orange aus der Tasche, um höhnisch mir verstehen zu geben, so ettuaä kann Dein armes, kaltes Land doch nicht hervorbringen; da aber nahm ich ein Stück Gerstenbrot, das ich zufällig bei mir hatte, uud das sollte heißen: Deine lumpige Frucht kann mir ge-stöhlen werden. Du Aufschneider, so lang' ich dieses habe! — Schließlich schnitt er mir noch ein Gesicht, nnd machte eine tiefe Verbeugung, um mich zu verhöhnen, ich aber — bei allen Heiligen, ihr Herren! — ich hätte dem Schuft für mein Leben gern das Fell recht wacker durchgegerbt!- — Man sieht also hieraus, wie verschieden zwei Menschen, die sich in der „Zeichensprache" unterhalten, dieselbe Sache auffassen und erzählen können. «. Reichn.t. Saalfeld a. b. Saale. In unserem vorstehenden Bilde führt un» der Zeichner Paul Tübbecke eine gelungene Anficht der im Herzogtum Sachsen-Meiningen gelegenen Stadt Saatfeld vor Augen Dieselbe liegt 233 M ü M) am linken User der Saale und ist «notenpunkt der Linie wera-Eichicht der Preußischen Staattbahn, sowie der Eisenbahnen Großhertngen-Saalfelb und «rustadt-Saalselb. Die Stadt hat -ine fchdne gotische Stadtkirche au» dem ««fang de» 13. Jahrhundert», ein Schloß mit Turm, welche» 1679 an Stelle einer alten. Im Bauernkrieg zerstdrten «biet erbaut wurde, ein altertümliche», im Jahre 1537 vollendete, Rathau», sowie da» JagdschlOßchen »itzerstein, an-geblich vo» a»n«g Heinrich I. erbaut, der Hauptbau au» dem Ansang de» sech-zehnten Jahrhundert» herrührend. Außerdem befindet sich daselbst ein schbne« Reich»postgebaube, ein Realgymnasium und ein Öffentliche» Schlachthau» Die Stallt zlthlt ra 9000 Einwohner. Ist der Sitz eine» Amt»gericht» und eine» Bergamt». Die Industrie ist zahlreich vertreten durch Nähmaschinen-, Kar-den-, Schlackenstein- und Drahlgewebefabrikation, Eisengießerei iind Maschinen-bau ie., sowie durch zahleiche graphische Anstalten. Am Südende der Stadt erblickt man die hochragende, imposante Ruine der Sorbenburg, (auch der hohe Zchwarm genannt» mit zwei runden Türmen, wahrscheinlich unter «arl dem dankt Saalfelb seine Entstehung. E« wurde frühzeitig Reich»bom»ne. kam aber unter Philipp von Schwaben an Thüringen. In der Folge wechselte Saal, selb die Herren oft. bi» Stadt und Gebiet unter Johann Ernst, dem jüngsten Sohn de» Herzog« Ernst de« Frommen, 1081 zu einem selbständigen Herzog, turn wurden. Saalfeld war auch Münzstadt de« obersilchslschen «reise». Hier fiinl> am 10. Oktober 1800 ein Gefecht zwischen den Franzosen und Preußen statt, worin Prinz Loui» Ferdinand von Preußen seinen Tod fand. Ein guß< eiserne» Denknial aus dem Wahlplatz an der Straße von Rudolstadt »ach 3anl< feilt (bei WSl»dorf), 1H23 errichtet, ehrt da« Andenken de» (Befallene« Der lerne Tag auf der Alm. Nicht nur die Alpaufsahrt oder Alvfalirt, wie da» Beziehen der Alm genannt wird, sondern auch die Abführt, wie man da» Verlassen derselben im Herbst bezeichnet, giebt in den meisten Aegende« Vlniaß zu Festlichkeiten. Ende Mai oder Ansang Juni, sobald der Schnee ge schmolzen ist, zieht die Sennerin und der Sennbud mit der Herde auf die «Im. Die ganze Alpzeit betrügt 17—21 Woche», und wenn oben sich der Winter bemerkbar macht, gehl e« wieder helmwürt», Die Sennerin schiiinrft sich und ihren Hut mit Alpenblumen, ebenso bekränzt sie die Kühe, deren erste da» „Gelfiute" trügt, «der auch da» Inventar der Sennhütte, die ftefirl, da» Holzgelchirr und die Milcheimer werden am Rücken der »ühe befestig und unter Peitschenknall und Gesang geht e» dem Dorfe zu. Stolz uud freudig schreitet die Sennerin daher, wenn ihr kein Stück Vieh auf der Alm einqe gangen ist. Der Besitzer der Alm zieht dee Sennerin entgegen und ein fröhliche« Fest, bei dem der Jodler bi» in« nächste Thal hinüberkiingt und eiu Schuh, plattlertanz beschließen die Heimkehr von der Alm. St. St Richt seefest. Kellner (an Borb eine» Dampfer»): .Mein Heer, darf ich Ihnen eine Seezunge anbieten?" — Passagier (seekrank): . Re S> zu erziehenden Frühjahr»blüher werden am besten im Spätherbst angesäet, Logogriph. Mit einem » atetil'« starken Slang, Mit einem 0 Iff« eng, kurz, lang! Mit einem H [(!'» fern von dir, • Mit K umringt et wein und Vier. Charade. Ta» ®rfi« eilet durch da» Land, Ta« Anxtf »tat &pl<6 und tjanze. 8« tlt dem Schüler schon bekannt HI« Alpenderz da» Ganze. Auslosung folgt in nächster Nummer. Problem Nr. 1»«. ?»» Meyer und g. Pleree Schwarz. ftuflifnugcit an» voriger Nummer: der Uharadei Lothringen? de»Homo-nym«! «ra«, Hl!«»; de« «ilderrüt-fei«: »iirti dir Pfahl Hass, bei de« ftrilh-llng« Wllrtfehr. daß er grün »erde, Tchachliifnngen: Ar, tu. K ff 7—f K. D e 1-b 1 ! D » 1—h i et«. Mr. Hl. L c l—f 4 K » 4—» ». K c »—b B. I) «—b ». L c 7 $ Z»er,s»»n»«,». Herrn «. I. In D ». Ihre Lblung stimmt mit unsern Aufzeichnungen überein. C D E F Weiß. Statt in I Zügen. Hilf Hechle »oe«eh«lle». Verlag vo» W Blanke In Pettau. Utitmrtlcn don Hrnfl Pfeiffer, gedruckt und tKrauIoeged»» tun (breiner * Pfeiffer In «tuliunrt.