Kamstag den tl. Mar^ zß37. , Die Gewinnung des Zuckevs aus Runkelrüben.*) (Don Dr. Franz Xav. Hlubek.) >^)as Verfahren, den Zucker aus Runkelrüben darzustellen, läßt sich auf folgende Operationen zurückführen: I. Auf das Reinigen der Runkelrüben; 11^ auf das Ausziehen des rohen Saftes; III> auf die Läuterung (^elecgtion); ^^ ^ » ?lbdampfung (evaporalion); V, , ^ Klärung (clarisication); ^1. » » Einkochung (cuile) des Saftes; ^^' »' » Füllung der Zuckcrformen, und ^H» » » Reinigung des Zuckers. *>, M- a, r g g r a f, Apotheker in Verlin, war der Gvste, we!» cher im Jahre 1747 das Vorhandenseyn des krustal-lisirbaren Zuckerl in den Runkelrüben nachgewiesen Hat. Seine Entdeckung blieb jedoch unbeachtet, bis 2l,ch a r i), Professor in Verlin, im Iahrei 798 eine Fa» brik zu Cunnern in Schlesien errichtete.—Doch un» geachtet selbst der Nönia, von Preußen diesem In» 0ustrie..Z,Veige die Aufmerksamkeit schenkte, so machte ü ,Ak doch'keine bedeutenden Fortschritte. Elst durch «üv Weltereigniß, die Continental-Spcrre lvon 1810 ^s »8lZ), wo der Preis des Zuckers um mehr als vas Dreifache gestiegen ist (von 40 fl. auf 160 —200 st. ?r. Centner)/ hat die Zucferfabrication aus Nunkel-luben, die Aufmelksamkeit von ganz Europa auf sich Hezogen, und viele Fabriken, besonders in Nordfrankl ^eich und Deutschland, wurden errichtet. — Doch kaum si»d diese Fabriken in's Leben getreten, als mit dem Sturze des Urhebers des Continrntal-Systemö zugleich der Sturz der Runkelrüben - Zlickerfabrica» llon verbunden war. Die meisten Fabriken gingen eln. und nur jene haben'stch erhalten (in 3?ordfrank-reich, u^,d in Schlesien die Fabrik des Freiherr« v, I. Reinigung der Runkelrüben, 4) Die Reinigung der Runkelrüben besteht in der Entfernung der Wurzclfascrn, dcr Erde und der schadhaft gewordenen Rübcnthcilc. 2) Im Großen wird die Reinigung am wohlfeilsten zu Stande gebracht, wenn die durch Menschenhände von den Wluzclfascrn und schadhaften Theilen gereinigten Runkelrüben in ttommclartigc Waschkä'sten geschüttet, und diese um ihre Achse in Behältern herumgedreht werden, welche mit Wasser gefüllt sind"'). 3) Nach Beschaffenheit der Runkelrüben undbem Grade ihrer Reinheit beträgt der Verlust, den man erleidet, 10— 20 pCt. II. Gewinnung des Saftes. 4) Die gereinigten Runkelrüben werden aufNeib--eisen, zu einem feinen Brei zerrieben. Dieser wird in dichte und feste Säckchen 1 — 2" hoch eingeschlagen, und zwischen Weidcstcchtcn ausgcprcsit, wozu eine jede etwas wirksame Presse verwendet werden kann. Ko p p i), welche die Fabrication in Verbindung mit demAckerbaue betrieben haben. In diesem Zustande blieb die Runkelrüben - Zuckcrfabrication von 1814 bis 1626. Durch den erhöhten Einfuhrszoll (?o pCt.) des Eolouial-Zuckers und durch die Ausfuhrsprä« nnen der einheimischen Raffinade kelrübe.n nniß mehr, dagegen bei kleinen, zuckerr«^ chen weniger Kalk angewendet werden. *°)Ie später die Verarbeitung erfolgt, desto meho Kalb uiuß man anwendeg. sind: die helle, weingelbe Farbe, der eigenthümliche, den Nußkernen ähnliche Geschmack, eine mäßige Alka» linität des Saftes und eine schnelle Bodensatzb.ildung. IV. Abdampfung (evaporaUan). 1) Der geläuterte Saft wird in flache Pfannen (c285orolL5)4— 5" hoch gegossen und bis auf 25" B. abgedampft. Dort, wo die Klärung des Syrups mit Bein-schwarz (Podium) erfolgt, läßt man den geläuterten Saft von der Abdampfung durch die sogenannten Dümont'schen Filter«) passiren, wodurch man den Vortheil erlang^ daß der Saft von den ihn färbenden und verunreinigenden Bestandtheilen zum Theil g«» reinigt wird. 2) Da außer den eben angeführten Vortheilen durch das Beinschwarz auch noch die Gefahr des "An-brcnnens vermindert wird, so wird in den meisten Fa«-brikcn dem abzudampfenden Safte das Beinschwarz in dem Abdampfkessel in der Art zugesetzt, daß auf 100 Maß 2 — 4 Pfund entfallen. 3) Um die Dichte des Saftes prüfen zu können, hat man eigene Instrumente, die den Namen Syrups Wagen führen, und von welchen das gebräuchlichste unter dem Namen: Beaume'schcs Arcometcr **) bekannt ist. 4) Beim Gebrauche dieser Instrumente verfahrt man auf folgende Weise: Man gießt von dem Safte, wenn er bereits auf den vierten Theil seines ursprünglichen Volumens abgedampft worden ist, etwas in ein cylindrischcs Gefäß, Von ungefähr 1 ^" Durchmesser; senkt darauf die Syrup-Wage hinein und beobachtet den Grad bis zu welchem sich die Syrup-Wage eingetaucht hat. Zeigt sie, daß drr Saft, bei der Temperatur von 20 — 25 " R., 25" B. wiege, so muß, wie bereits gesagt wurde, die Abdampfung unterbrochen werden. 5) Die Größe und die Anzahl der Abdampfpfan-nen sind sehr verschieden. Bei Fabriken, die täglich 100 Centner Runkelrüben verarbeiten, reicht man mit 6 Abdampfpfannen, die sämmtlich eine Höhe von 10 bks 12" haben, und von welchen 2 eine Bodensiachc von 25 — 30, 2 von 12 — 15 und 2 von 6 — 7'^Quadrat-Fuß besitzen, vollkommen aus^*)- Bei einer *) Bei der Klärung Nr. V ist ihre Einrichtung angegebc«. ") Vei dem hiesigen Mechaniker, Herrn Ioh. (ich t,«r, kann daS Beaume'sche Areometcr bezogen werde»,. "")Wird bei dem Abdampfen der Inhalt vou 2 Ab« dampfpfannen in eine gebracht, dann reicht man auch mit derselben Anzahl aus, nur müssen die Abdampf' kessc! 12 -— i5 QuadratHuß Vodenfiache haben. - 33 solchen Einrichtung der Abdampfpfannen verfährt man bei dem Abdampfen auf folgende Art: Der geläuterte Saft eines Läuterungskesscls, welcher im vorliegenden Falle 180 — 270 Masi*) be- d trägt, wird auf eine der großen Abdampfpfcmncn gebracht und hier so weit abgedampft, das) seine Hohe von 4 auf 2" reducirt wird. Ist dieses geschehen, so wird er in eine der mittleren Pfannen von 12— 15 Quadrat - Fusi Bodenfiäche geschüttet, und hier auf , gleiche Weise behandelt. Von da gelangt endlich der , Saft in eine der kleineren Pfannen, wo er die crfor- l tiche Dichte von 25" B. erlangen soll. 6) Werden die Pfannen gleichförmig und intensiv erwärmt, dann bleibt der Saft in jeder Abdampfpfanne l/2 — V4 Stunde und die Abdampfung ist in i'/z bis 2V4 Stunden vollendet. 7) Bei der Abdampfung muß vorzugsweise darauf gesehen werden, daß sie so schnell als möglich beendigt werde; denn bei anhaltender Einwirkung der Hitze auf den Saft wird de? krystallisirbare Zucker in Schlcim- z«cker umgewandelt. . (Beschluß folgt.) M i s c e l I e n. In Paris hatte dieser Tage cin Conditor den sinn. reichen Einfall, sich in eincn Korb packen und als Frachtstück auf die Post bringen zulassen, um so ohne Vor-wissen seiner Frau nach Marseille zu reisen. Er hatte den Korb reichlich mit Eßwaaren und Wein angefüllt, auch ein Luftloch darin angebracht, vergaß aber das Wort: Gebrechlich, darauf setzen zu lassen. Als nun die Packer den wohlverpackten Korb etwas unsanft umstürzten, kam der Conditor mit dem Kopf nach un-teu zu liegen. Die Gefahr dc3 Erstickens erpreßte ihm ein Angstgeschrei; der Korb wird in Gegenwart eines Polizeicommissärs geöffnet und der wahre Hergang entdeckt. Em jüdischer Uhrmacher in Breslau, Namens "nstein , hat in Folge des Verboths, jüdischen Kin-^ Hnstllche Vornamen zu geben, seine neugeborne Tochter-. »Vcsta Juno Ceres Bernstein" genannt. *) Werden 200a — Zaao Maß Saft, welche man von "0 Cenlner Runkelrüben erhält, in e'ncm Tage in 2 «auterungskcsseli, geläutert, so entfalle!,, wenn 20 mal geläutert wiro, auf jede Läuterung 200 — 2ao Maß. Wiro der Verlust, den man bei der Läuterung erleidet, mit i^c» veranschlagt, so kommen auf die Addampfpfanne von jedem Läuterungs-kel,el nur »so — 270 Maß. ^ R6/8 33 e r z e i ch n i ß der für öas Landes- Museum eingegangenen Beiträge. (V 0 l t s e h u n g.) Nr 196. Vom Herrn Custos Freyer aber., mal einige, während der letzten Museal-Ferien gesammelte Schncckenarten, welche um so werthvoller sind, weil sie das Museum noch nicht befaßt als: ClaneM» ornätn;— (ül. «nti^ua; »7— succineHla; —narvula; ,—biäenz; et var. ßrossa et limbriat»; — kupa conica; — Nuliinuz «Iigcuruz; —» ^c^aiina In» I)lic2; — Luccinea obionza; — ?l2nort)i8 levca-Ltoma; — I^^mneus pIluztriz; et var. pereßer; — kalu^ina purata; — Ilelix Inrla; — U. äolo-^iäa; — H. cro2li<:2j — II. cimbrosa; — var» minuta; — solaria, —» nilens; -— feilai-lL; und II. co5dat2, I^lr. 197. Vom Herrn Johann Kurre, jubil. Pfarrer zu Möttling, ein Silber - Thaler: V.e5p. Venet. ?2u1o Nainerio. 17L6. !^r. 198. Vom Herry Handelsmanne Georg M 0 -schitsch in Laibach folgende Urkunden und Patente: 2) das von weil. Kaiser Leopold II. eigenhändig ' unterfertigte Absolutormm an den Laiback)cr Zahlmeister Niklas Schund und dessen Gcgenhändler Carl ! Ant. Frere über die Gebarung mitden Ärarial-Vev-^ lags - Geldern und Banco - Zetteln seit 1. Nov. 1790 l bishin 1791, sammt dem von der k. k.Banco-Hofbuch-l halterei unterm 30. Jänner 1792 ausgefertigten sum-t manschen Extract aus den von der Banco-Zettel-Casse - in Laibach eingeschickten Journalen für die nämliche l Zeit. 5 d),Das gleicheAbsolutoriUM mit der eigenhändi- ; gen Fertigung weil. Kaiser Franz N. an den nämlichen Zahlmeister und dessen Controllor Greg'or Vl-Mklk, für die Zeit vom 1. November 1796 bishin s 1797, — sammt dem.gleichen summarischen Ertract - äcio. 4. December 1797. c c) Schirmbricf des Laibacher Stadtmagistrates vom 9. December 1705, an Franz Carl Wesilan, über den, zum Hause Nr. 146 in der Stadt angefallenen Gemeinde-Antheil in der lilouxa. " 6) Das Original.'Gubernial-Decret vom 1. Octo- " ber 1804 an das Cameral-Zahlamt, dasi nach Aufiö-^ sung der Sequestration der Einkünfte des Erzbisthmns !'' Laibach zur Berichtigung des crzbisthümlichen Stcl-'' lungs-Inventars die Sequestrations-Journale Md 40 - Gelder prl 9704 fl. 43^ kr.' an den Erzbischof zu übergeben sepen, — sammt der darüber vom Erzbischofe ausgestellten Quittung. e) Der Modcllen-Abdruck der Wiener Stadt' Banco-Zettel vom 1. Juni 1762, und die Banco-Zet-tel-Patente vom 19. August 1796, — 15. Mai und 15. Juli 1800, — und 20. Mac ,828. Nr. 199. Vom Herrn Joseph Käringe r/Klein-uhrmacher und Galanterie-Händler in Laibach, eine Schwanenfeder mit dem Porträte Sr. kaiserl. Hoheit "M durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs Johann auf 'der vergoldeten Fahne derselben. ' ' ' Nr. 20l). Vom Herrn Johann S ch ä b e r, ' Handlungs-Commis, ein Medaillon in Thaler-Grösie von Messing, mit Kalender-Angaben für die Jahre 1772 bis 1799. Nr. 201. Vom Herrn Carl Prenn er, Be» zirksbeamten zu Sittich, zwei Silber- und Kupfermünzen der neuesten Zeit, sammt dem Kupferstiche, die Ansicht des Loibelberges, und der Lithographie, das Kirchweihfest zu St. Rochus ob Laibach vorstellend. Nr. 202. Vom Herrn Joseph Hudabiunik, Atttts-Controllor zu Sittich: 2) Die sehr gut erhaltene, schöne römische Münze: I^amilia I'ulllg, —ÜVI. I'lilli; Nnma; b) neuere Silbermünzen, 3 Groschen, als: Johann Reinhard, Graf von Hanau, 1606; — ?el-6inan6 II. VIaravIa »62«? —Und (Üarl VI^ danton Okur /K^32; ^— 1 Künftr, Stadt Ulm 1767; — und 1 ' dettS I^eopol6 I. Zilasia; — 1 Dreißig-3c>I6i, N. (^ls^lpina, I^oro LonÄparte fanliata ^.n IX; —» t.'ZHnsr^ Ludwig Großhcrzog von Baden, 1830; — ' IlNd ein altes Venetiancr 123li!cU - Stück. '' Nr. 203. Vom Herrn Ignaz Wogaeäi, Fn-Haber des Guts Wagensperg, zwei Wetzsteine (olle),' dergleichen im Orte 8av6i-ftnilc, Gemeinde St. Martin bcl Lithai, gebrochen, am Orte um 1 Kreuzer das Stück veräußert, und dann nach Gottschee, Kroatien, Slavonien und in das Banat verhandelt werden. Nr. 204. Von der k. k^ privil. Baumwolle^.-Spinn fabrik zu Heidenschaft langten schon vor längerer Zeit drei Muster der dort gesponnenen rothen und weißen Baumwolle, in 3 Packetchen zu l6 Stränen, ein, wofür hiemit der Dank der Dircction Mit dem Wunsche öffentlich ausgesprochen wird, derselben möchte es gefällig seyn, auch noch von jeder andern Gattung der in der Fabrik gesponnenen Baum- 'wolle Eine Sträne, was für die Aufstellung im Museum ganz genüget, als Muster einzusenden. Nr. 205. Von der löblichen k. k. Cameral-Gefällen-Verwaltung in Laibach, in Folge des hohen Hofkammcr-Erlasses vom 2. September 1833/ sechs und fünfzig Stücke alter, die Staatsherrschaften in Illyrien betreffender oder bei denselben bisher verwahrter Original-Urkunden, welche insgesammt in den darüber aufgenommenen Inventarien genau beschrieben sind. , Nr. 206. Vom Herrn Gregor R.ulk2r, Ursu-linerinnen-Kloster-Beichtvater zu Lack, Briefe eines Bürgers in Laibach an seinen Gevatter in Laas, über das Betragen der Franzosen während ihres Aufenthaltes in Krain. Laibach, l79?. brosch. 8. Nr. 207. Vom Herrn Leopold Patcrnotti, Buch- und Musikalien-Händler in Laibach, zwei Krö-nungs-Medaillen von Broncc, ^erdinallcius I. und NlariH ^nlia. Im^>p. ^u«tr. klg^ae menss 5eri-temdri »856. Nr. 208. Vom Herrn Dr. I.N. Biaszovßky, die dem Museum neue Denkmünze: slellan 8cl,licic. Idi Vor^ilt I^iode mit I'reven i533; — ^i-mg Ilel-oum 3clllillc»nuln doinitun^e ?2582vn. Nr. 209. Vom Herrn Mathias Gollmayr, k. k. Bezirks-Commissär zu Sessana, in Silber 2 alte Münzen, AIec1li28 8nlic1u8 des Vurggl-afenamtes zu Nürnberg, ohne Iahrzahl, und , I-.ira Vaneta, o^ne weitere Kennzeichen; — dann 6 Weißpfennige, als: , darol. V. 8t/ria »53o^ — » 6etta (Üarintkla »5/^5; — 1 cietta cletto ,555; — » Nrns8tuz Hl-cln'eps. 8all8dur^. »5^0 -^ »55^; — 1. ^rcl^iops. Laliädlii-ss. vcrwetzt; — und 1 Stück ganz verwischt. Nr. 210. Vom Herrtt Bartholmä Urschitsch, Pfarrer zu Steinbüchl, Nede bei der Installation des sel. Erzbischofs MichaelLrigiäo, 1?88. q., und z>Von der Erkenntniß Jesu Christi." Laibachcr Nachdruck, 2 Bände, 8. Nr. 211. Vom Herrn Franz Ivanz, Inhaber des Guts Grundelhof, ein alres Öhlgcmälde, cincn Ahnherrn des freiherrlichen Geschlechtes der Barone Schweiger von Lerchenfeld vorstellend. 1649, Nr. 212. Von einem Ungenannten 4 in einem Garten in Laibach ausgcgrabene Vcnetiancr Ku-pfer.-8aläi, I^ranclLcug Hl-ixxo, ,.632 ^ 1642. Vonl Onrator. bes kraul. Kandes-MuseumS. Laibach den 23. Februar 1837. Nevacteur: Lsr. Vaü. Oeinrich. ^erleser: Panaz Äl. Vnler u. Kleinmapr.