LmbllchelMMtung. Nr. 2U7. PränümerationSplcl«: Im Comptoir ganzj. st. ii, l>,,l8j. st. ö.50. Für die^uttellung inS Hau« halbj. f>o lr. ^'tit t« Po st ganzl. si. l5, halbj. ft. 7.S0. Donnerstag, ly. September Insertl onsgebilhr bis in Zeilen: lmalkoll., zm.sarr., 3«i.lss.;lonftpl.Ze>Ielm. ell.,Lm.»fr.. »m. 1«lr. u. s. w. Änserticnestempel jcdeem. »U lt. 1868. Anltlicher Theil. Sc. k. k. Apostolische Vlajcstät haben mit Allerhöchster Entschließung vom :N. August d. I. dcu Rath des böhmifchcn Obcrlandcsgcrichtcs Thomas Patzclt und den Leinbcrger Obcrlandcsgcrichtsralh Dr. Johann Scholz zu Ho'sräthcn des Obcrstcu Gcrichtshoscs aller-gnädigst zu cnicnnen geruht. Herbst ">. p. Der Minister für Cultus und Unterricht hat den Correspondcntcn des f. k. Museums für Kunst und Industrie Friedrich Lippmann zum dritten Enstos an dieser Anstalt ernannt. Am 8. September 18 die 5iu!ldmllch,li,ss dei'r Autlrittöbehaüdliing von Bier. (Wr. Ztg. Nr. 21.'! von, 8. September.) Nichtamtlicher Theil. Rückblick auf dic Thnligklil dcs Rcichö-rothes. VI. Das neue Wchrgcsctz involvirt eine große Reform. Es basirt anf dem Principe der allgemeinen Wehrpflicht. Dieses Princip ist cincS der gerechtesten, denn es ist Pflicht eines jeden Staatsbürgers, das Vaterland zu vertheidige». Ucbvigcns stehen wir in dieser Auffassung nicht isolirt da. Der Krieg von 18^«! hat crloiescu, daß die östcrr. Ärmcc weder numerisch dem Gegner gewachsen war, noch, daß sie über die intelligenten Kräfte allseitig zu Ncbictcu hatte, die dem Gegner in reichem Maße zu Gebote standen und welche er durch seiue Wchrverfas-sung im vollsten Maße auszunützen verstand. Das preußische Wehrsystcm ucrcinigt eben ohne Ausnahme "lle V ulks clement c unter den Fahnen, und cr^ langt dadurch nicht nur eine numerische Stärke, fondern führt demselben anch die gesammtc Intelligenz des Volkes zu, wobei noch constatirt werden muß, daß die Grundlagen der Vclks bild ung in Nord-dcntschlaud gediegener sind, weil der VolkSuulerrichl aus einer höheren Stufe fleht. Die Nothwendigkeit, größere Masfcn im Falle eines continentalcn Weltbrandcs auszustellen, die Nothwendigkeit, den bei nnS leider in den letzten Jahren groß gc-wordenen Pessimismus auf das kräftigste zu bctämpfeu und Selbstgefühl, Selbstvertrauen nnd Stolz in der Brust jedes Ocstcrrcichcrs zu wecken, endlich die Pflicht, das Staatsgcbäudc nur anf rein moralische Principien zn stützen — dies sind die Gründe, welche unbedingt die Anerkennung nnd Ausstellung dcs Princips der „allgemeinen Wehrpflicht" bei uns crheifchtcn. Daß man in Frankreich, wie iu Italien und Spanien es heute nicht wagt, das Priucip der allgemeinen Wehrpflicht einfach wieder aufzustellen, als das einzige, welches die Vatcrlaudslicbe wach erhalteu, die Glcichheil vor dcm Gesetz iu sciucm edelsten Ausdruck, die Opfcr-williglcit jedes einzelnen für das ganze znr Geltung zu bringen im Staude ist, - ist ein Beweis des Verfalls der romanischen Völker, dcb so weit fortgeschrittenen Egoismus, daß dieser die Verpflichtung zur Aufopferung des eigenen Bebens für das ganze nicht mehr lant aw zuerkennen fähig ist. Oesteircichs Völker sind gottlob noch nicht auf dcm Standpunkt der wcstromanischen angelangt; in ihnen regt fich eine machtige ^icbc zur Heimat: mit ihrer Dynastie durch Iahrhundertc verbunden, hat sich eine tiefe Anhänglichkeit an dieselbe herangebildet; sie sind großer Opfer und einer seltenen Beharrlichkeit in denselben fähig; aber sie haben von jeher ein tiefgehendes Gefühl für Gerechtigkeit und gleiche Behandlung allcr bekundet. Es giiit heule niemanden mehr in Oesterreich, der fich uicht klar wäre über den erhöhten Einfluß des flehenden Heeres anf die Volkobildnng und ebenso auf die Staatswirthschaft", von dein Augenblicke an, wo dic gcsammlc Intelligenz und alle Vermögenden ohne Ausnahme mit dcm minder Gebildeten nnd Armen derselben stolzen Bürgerpflicht für ihr Vaterland genügen müssen. Mit Recht hat man im Schote deutscher ^cglS« lativcn hervorgehoben, daß iu der neuesten so materiellen nud positiven Zeit daö Heer allein die Zufluchtsstätte 5 Mlitävisch politische Aufsätze, 1868. Hartleben's Verlag. der Tugenden, der Selbstverleugnung, der Opferwillig-feit, des Gehorsams, der Achtung vor der Autorität, des Gemcinsinucs nnd dcs Widerstandes gegen jede Art von Verzärtelung geblieben ist. Nach Außen gleichsam der Harnisch dcs Vaterlandes ist die Armee im Innern die persönlich gewordene Autorität. In ihr wohnt die Bürg« schaft für alle Rechte uud für alle Pflichten, die Ga» lantic der Znkuuft uud die Sicherheit dcs Herdes. Ihre Gcguer sagen allerdings, fic sei nur eine materielle Macht. Doch nein! — Sie bildet heute unter unS eine moralische Gewalt der höchsten Art. Haben Ordnungs- nnd Vaterlandsliebe, Treue, Achtung vor dcm Gesetz und seinen Behörden, Gehorsam, Pünktlichkeit und gute Sitte von jeher als Staatsbür« gcrtugcndcn gegolten, so gibt das stehende Heer in ft' dem Jahr in seinen Ausgedienten dem Vaterlande viele Tansendc in solchen Tugenden vervollkommnete und befestigte junge Männer zurück. Dies wird umsomchr be i der al lgemel-n cn Wehr pfl icht der Fall sein. Inmitten des freicslcn Bürgcrthnms, anf breitester Grundlage des Selfgonvernement, wird fortan jeder waffenfähige Bürger unseres großen Vaterlandes berufen sein, gleichviel ob reich oder arm, ob den intelligenten oder minder gebildeten Ständen angehörend, für die Ehre und den Bestand desselben einzustehen und indem fortan die Gesammtheit allcr intelligenten und gebildeten jungen Män-ncr der Wehrpflicht für ihr Vaterland zu genügen hat, wird dem Heere selbst jener höhere Factor zugeführt, der, alle seine Glieder hebend, den moralischen Werth und die Leistungsfähigkeit desselben in einem früher kaum gekannten Grade steigern muß. Die allseitig gründlichsten Reformen zur geistigen und materiellen Hcbnng nnd Verstärkung der Armee sind bereits im Flußc und auch die Neuvewaffnung mit trefflichen Hinterladungsaewehren macht rasche Fortschritte und nähert sich ihrer Vollendung. Die Völker des 5t a i serstaatcs a bcr, die soeben zu einem neuen politischen Leben h i ng elei tc t wurden, das ihre moralische Thatkraft steige r n m u ß , wcrdcn fortan, bei erweiter ° tcn Rcchten, die ihncn nnsere Versassung g e w ä h r t, n m so bereitwilliger sichdenun-crläßlichcn Opfern unterziehen, als durch die neuen ticfcin sch nci d end cn Reformen Ocst errcichs Hccr ja recht eigentlich zum wahren Repräsentanten sein er neuerwach-ten VoltStraft gemacht wird. Feuilleton. Tom a so und Pep inn. (Novelle.) (Fortsetzung.) Sie waren nicht mehr als ungefähr eine Meile von ihrem Bestimmungsorte entfernt, als Tomaso, der den ganzen Nachmittag traurig und schweigsam geblieben war, sich plötzlich über Müdigkeit beklagte uud seiner ,>rau dcn Vorschlag machte, die Nacht in cincm lcmcn Ga thansc zuznbrinacn, das sich auf ihrem Wear befand Pepma, der das Acnßere desselben nicht gefiel, ricth. ihren Weg nach Vcllagio sottzuscl-cn. wo sie cin bcsscns Untcrlvmmcn finden würden. " Aber Tomaso erwiderte zornig, daß er nicht in cinc Stadt gchcn wolle, wo sie ohne Zweifel an den Tänzen thcilzunch-men wünschte, von denen der Wirth ihnen gesprochen hatte. Bei dieser ungerechten Beschuldigung wurde Pcpina von Erstauucn ergriffen und als fie sah, daß ihr Mann in der That umkehrte um in die Herberge, die fic schnn hinter sich gelassen hatten, znrückzukchrcu, wurde sie ihrerseits böse uud ließ ihn gchcn. fest entschlossen, ihren Weg allein weiter fortzusetzen. Sic war uoch nicht weit gegangen, als sie dcu keuchenden Athem ihrco Mannes hinter sich hörte. Er hatte erfahren, daß Soldaten in der Herberge ciuquattirt scicn und halle nn:, lein Verlangen mehr, dort zu übernachten. Sie setzten nun ihren Wcg schweigend fort, biö sie don Müdigkeit überwältigt sich auf cinc am Rande deo I^cgcs stehende Vank niedersetzten. Plötzlich machte ein londerbarcö Geränsch sie auffahren; jemand schien durch «as dichte Gebüsch sich einen Weg auf die Straße bahnen zu wollen. Nach einigen Secunden der Erwarlnna, kam ein jnngcr Soldat zum Dor,aicin, oc„cn vcmcrtenö-werthe Schönheit durch eine glänzende Uniform noch mehr hervorgehoben wurde. Sein feines und regelmäßiges Geficht war dnrch einen leichten Ranfch gcröthet. Als er das seltsame Paar auf der Baut vor fich erblickte, blieb er erstaunt stehen; einen beleidigenden Blick auf Pepina heftend sprach er dann zu ihr: — Nnn mein hübsches Mädchen, Ihr seid ermüdet? Ich hoffe, daß wir den gleichen Wcg verfolgen und ich das Vergnügen haben werde. Euch meinen Arm anzubieten. — Ich wünsche weder Euren Arm, noch Eure Bekanntschaft, fagtc Pepina. Geht Eurer Wcgc uud laßt uus in Ruhe! Gcht, geht, sagte der Soldat mit schmeichelnder Stimme, sci'd nicht so hart mit mir? Neble Lanuc steht cincm so reizcndcn Gesicht nicht gut, nicht wahr mein Alter? Ist dieses hübsche Geschöpfte Tochter odcr Eure Enkelin? ^ . . «. — Weder das eine noch das andere, sagte Tomaso zornig anfstcheno. Dicfc Dame ,st memc Frau — Eure Frau? Uusinn'. sag'e rcr Soldat, Ihr werdet mir nicht glauben machen, daß eine so schöne Person einen solchen alten Asfcn zum Ncannc gewähl hat? — Ich habe dic Wahrheit gesagt, erwiderte To-maso; und nun mache ich 6"ch aufmerksam, daß, wenn Ihr Euch nnr noch eine Impertinenz erlaubt, ich Euch so strenge züchtigen werde, daß Ihr es Euer Leben lang "icht vergrsscn sollt. ,. , Der Soldat antwortete auf dlc,c ikcdc nur durch cin fchallcudcs Gelächter, und indem er die Taille Pc« piua's mit feinem Arme umschlang, sagte er zu ihr: — Kommen Sie mit mir, meine Theure, Sie sind uiel zu schön, um die Frau dieses alten Narren zu sein. Pepina versuchte eS, ganz wüthend, sich loszumachen nnd versetzte ihm einc derbe Ohrfeige. — Das ist eine Herausforderung, die Strafe Verdicut und ich ertheile sie hicmit, rief der Soldat auS, indem er Pcpina beim Kopfe nahm, und ihr einen der< bcn Kuß gab. Im nämlichen Augenblick fielen Mann und Frau mit Faustschlägen über ihn her, und zwar mit einer Schnelligkeit und Wuth, daß der Soldat davon ganz verblüfft war. Er versuchte sich loszumachen, aber eS war keine leichte Sache, denn die Stärke seiner beiden Angrciftr kam der scinigcn wohl gleich. Doch, mit einer gewaltsamen Kraftanstrcngung riß er sich endlich los, aber er brauchte mehrere Augenblicke, che cr sich von seiner Bcläubung erholte. — Euch verzeihe icl,, junge Dame, sagte er end' lich zn Pcpina, denn an Euch kann ich mich nicht rächen. WaS aber diesen liebenswürdigen Greis betrifft, so wird cr mich morgen früh auf meinem Posten sin', den und mir sein hcntigcS Betragen theuer bezahlen. Ihr gcht nach Bcllagio und ich gchc leider auf die entgegcngefctztc ^cite. Da ich mich bereits verspätet habe, und mein Corporal nicht cuen besonders lang. müthig ist, so muß ich Euch ohnc Verzug verlassen; aber wir werden nns wieder sehen, alter Schelm, und lc'cnn Ihr mir nicht die vollste Genugthuung für die mir zugefügte Beleidigung gebt, so werde ich Euch tüchtig durchprügeln. Auf Wiedersehen morgen. Nun verließ fic der Soldat, mit beschleunigten Schritten der kleinen Herberge zueilend, während seine beiden Feinde voll Zorn und Unwillen ihren Weg fort» sctzlcn. Nach und nach beruhigte sich ihre Aufregung, und sie schritten in dumpfem Schweigen durch die zu< nehmende Dunkelheit weiter. (Hchluß folgt > 1516 VII. Wir gehen nun über auf den eigentlichen Ausbau unserer St^tsvcrfassung. Neben den Bestimmungen übcr die die Behandlung umfangreicher Gesetze im Reichs-rathe, über die allcu Ländern der österreichischen Monarchie gemeinsamen Angelegenheiten und die Art ihre» Behandlung, über die Bcitragslcistung der Westhälftl zu dem Alifwandc für die gcmcinsamcu Angelegenheiten und die Vcilragslcistung Ungarns zu dcn Lasten der allgemeinen Staatsschuld, über dic Eontrolc der Staatsschuld , dann übcr das Zoll - und Handclsbündniß mil Ungarn, - umfaßt vor allem die rcvidirte und erläuterte Verfassung der Wcsthälflc der Monarchic dad Gesetz vom 21. Dcccmbcr, wodnrch das G rnudgcsctz über die Rc ich s uertre tuug vom 26. Februar 1861 abgeändert wurde, daS Gesetz über dicVeraul-wortlichkcit der Minister, das Gesetz über die a l l» gemeinen Rechte der Staatsbürger, über die Einsetzung eines Rci chsg cri ch tsh ofcS, über die richterliche Gewalt und übcr die Ausübung der Rcgicrungs und Vollzugs-yewalt. Fassen wir nun dasGesctz übcr die Rcichsvcrtrctnug nüher in'ö Augc. Die Verhältnisse, welche durch dic Wiederherstellung der ungarischen Verfassung geschaffen wurden, entsprachen nicht mehr denjeuigcu, von wclchcu das Diplom vom 20. October 1860 und das Grundgesetz übcr die Rcichsvcrtrctung vom 26. Februar 1861 ausgingen. Eine Abänderung war unerläßlich. UebrigenS hat auch Sc. Majestät in der allcrh. Thronrede, womit die vierte Session dcs Rcichörathes eröffnet wnrdc, die allerhöchste Absicht ausgesprochen, „den einzelnen Königreichen und Ländern im Wege der Vereinbarung mit dein R ci äi s ra the jede Erweiterung der Autonomie zu gewährcu, dic ihren Wünschen entspricht und ohne Gefährdung dcr Gesammtmonarchie zugestanden werden kann." - Und der Reichsrath hat sich in seiner Adresse auch bereit erklärt, zur Erweiterung dcr Autonomie der einzelnen Königreiche nnd Länder in jencm, allen gerechtfertigten Ansprüchen Rücksicht tragenden Sinne mitzuwirken, welcher sich in den angeführten Worten Sr. Majestät aussprach. War mau unn bereit, den Intentionen Sr. Majestät und den Versicherungen dcS Abgeordnetenhauses gemäß die Autonomie der Länder zu erweitern und zn sichern, so mußte dies ki cincr Wcisc geschehen, welche geeignet war, die Bedcnkcn mancher Landtage, nach dc rcn Landcsordnnugcn dcr Wirkungskreis nicht genug präcisirt war, zu beseitigen und es mußlc dies geschehen in cincr Weise, wclchc einen Eingriff dcs Rcichsrathcs in die Landesmdnlmgcu ganz ausschloß. Die wichtige Aenderung dcs Grundgesetzes über die Reichovertrcllliig vom Jahre 1867 involvirt die Bestimmung über die Scheiduug seines Wirkungskreises gegenüber den Wirkungskreisen dcr Landtage, nnd wurde im Gegensatze zu dcm Gesctz vom Jahre 1861 die taxa-tivc Auszählung derjenigen Gegenstände beliebt, welche als den Wirkungskreis des Reich S rathcS bc< zeichnend, fortan diesem vorbehalten bleiben sollen, so daß alle diejenigen Gegenstände, dic hicr nicht aufgeführt siud, iu dcn Wirkungskreis dcr Landtage gehören. Diese laxative Aufzählung steht in Ucbercinstimmuug mit dcm Octobcrdiplom und in Verbindung mit dcr von Sr. Majestät betonten Erweiterung dcr Antonomic der Landtage. Es schien allerdings mancher Seite zweckmäßiger, wenn die Erwcitcrnng dcr Autonomie der Landtage ans ihrer Initiative uud im Wege dcr Abän» derung der Landesgesctzgebung hervorgegangen wäre, al' lein cS ließ sich ^- wenn wir in Würdigung mancher bedauernSwcrther Thatsachen gerecht sein wollen — nicht leugnen, daß durch die Verlegung dieser Angelegenheit auf den Weg der Landcsgcsehgebung nur ein langwieriger Weg betreten wmdcn wäre, ja daß die Entscheidung der ganzen Sache in's Unsichere hinausgeschoben und verspätet und vielleicht auch vereitelt worden wäre. Dcr Reichsrath hat sich demnach entschlossen, selbst die Vestim m u u g zu trcffcn, welche die vollste Beruhigung gewährt, daß die Autonomie dcr Landtage dic gewünschte Erweiterung erhalten habe. Diese Bestimmung war ein sehr bedeutendes Zugesländniß von Seite derjenigen, welche zunächst dic Einheit dcr Rcichshälfte im Augc halten, an jene Scilc, welche auf die staatsrechtliche Autonomie ihrcr Laudlage cincn so hohen Werth legte. Sie licfcrt abcr auch dcn Beweis vou dcm Entgegenkommen des AbgcorduetenhanseS uud dcö Herrenhauses und ist somit ciu Act der Versöhnung. Heute lst es besonders zu wünschen, daß dieses Entge-genkommen gehörig gewürdigt werde und schließlich zur Ueberzeugung führe, daß alle Bcsorgniß von einer 1W terdrückuug uud Gefährdung der Laudcsrechte durchaus unbegründet sc«. Das Vcrfassungöwcrk soll - wie im Rcichsrathc bereits hervorgehoben wurde - ein wahres Einiaunas-wert dcr Völker Oesterreichs sein, und deshalb dürfen wir auch an dic bcsscrc und erleuchtete Einsicht der Lan-desvertretuugcn aftpellireu und vou ihucn erwarten, daß sie dicscS Einigungswcrk, Welches den Anforderungen der Völker gerecht zu werden strebt, mit allen Mitteln kräftigen werden. Laibach, 9. September. Das Verhalten dcö böhmischen nnd mähr-rischcn Landtages gegenüber dcn czech i scheu Dc-clarationen soll, wie aus der Analogie beider erklärlich, im allgemeinen ein gleichförmiges sein. Ein gewisser Unterschied ist dadurch nicht ansgeschlosscn, dcnn oic mährische Declaration ist ausdrücklich au dcn Landlag gerichtet und erklärt diesem gegenüber das Ausblci-beu der czcchisch - feudalen Abgcordnctcn; dic czcchischc Declaration dagegen erwähnt dcs Landtages gar nicht, sie erkennt ihn gar nicht an Dcr mährische Landtag kann daher allerdings als solcher von dcr Declaration Notiz nehmen, übcr dieselbe bcralhcn, zur Tagesordnung übergehen oder fie beantworten; all dies kann dcr böhmische Landtag nicht, für ihn existirt keine Declaration, für ihn ist ciuzig und allein die Abscntiruug dcr Ab geordneten vorhanden uud au dicsc hat er sich als allci-nigcs Substrat seiner Maßnahmen zu halteu. Insofcrnc wird sich also iu dcr Bchandluug dcr Angclcgcnheit jedenfalls cin Unterschied ergeben, wenn auch das Vor gehcn im Wcscn dassclbc scin wird. AuS Gnli; ien haben wir cinc Waruungöstimmc zu vcrzcichncn, dcrcu Beachtung von Seite dcr polnischen Anlonomistcu dringend zu wünschcu wäre. Dcr letzte Leitartikel des „Ezas" bespricht nochmals dic gefährlichen Eonscqucnzcn negativer Programme, wlc cS die Anträge Smolla's und Zybl i tiew i cz' sind, uud richtet hicbci folgende erustc Worte an dcn Landtag: „Soll ciu Programm wirklich politisch gcnanut wcrdcn, so muß cs iu Bezug auf Zwcck und Millcl möglich und positiv scin. Dicse Bedingungen bcsitzt doch zwcifclöohnc cinc Adresse an dic Krone. Dic Adresse wird cin Wort, aber auch cine That sciu, denn sie ist affirmativ; sie ist cin entscheidender Schritt, dcnn sie zeigt uns dcn Weg, dcn wir künftig wandeln müssen; sie ist endlich positiv, dcnn sic erheischt Mittcl, wclchc uns die gegenwärtige Lagc gewährt. Ahmeu wir nur nicht fremde Äcispiclc (Anspielnng ans die Ezcchcn) nach, stützen wir nns auf unsere eigene straft nnd vertheidigen wir die Rechte, die uns gebühren. Vergessen wir nicht unsere Vergangenheit, verlieren wir nicht das Vertrauen in die Zukuuft, abcr berücksichtigen wir die Gegenwart, dcuu vieles häugt von ihr ab und gedenken wir, wie oft in unsereu traurigen Erlebnissen die Geringschätzung der Gegenwart nnscre theuersten Hoffnungen iu die Ferne rückt c." Aus Paris lirgcn uns ausschließlich friedliche Nach-richtcn vor. Herr von Mousticr hat beim Empfange der Mitqlicder dcS diplomatischen Eorps nach scincr Rückkehr iqcn ab^c^cbcn, wclchc iu alli-n Sliickcn der Fricdcntlzuvclsicht cntsvrc chen, dic Napoleon in scinem Trinksvrnchc a" den Tag gelegt. Man spricht auch von dcr bcvolstehcudcn Elncn-nnng dcs Hcrrn v. Lavallclte für dcn Botschaftcipostcn in Berlin nnd schreibt dicscm Schritte (ocsscn Bcstäti' gimg jedoch abzuwarten ist) ebenfalls eine friedliche Bcc deniung zn. Die Hinausschicbuna dcr Rccnilcncin-zichung seitens dcr preußischen Regierung hat cinen guten Eindrnck gemacht. Dcr „Eonstitntionncl" bcmcrlt iu Bezug auf dic Alniistungscltlailmg ter „Nordd. Allg. Z ": „Dicsc Ocsinnnng dcs dclllschcn VolkcS bc. scclt auch die unermeßliche Mchizahl dcs französischen Vollcs und die kaiserliche Nc^icrung." Dcr „EonstilN' tionncl" ist um so befriedigter durch dcu Altikcl dcs picußilchcn Blattes, als derselbe mit dcu EillinutMu des „Constilutionnel" selbst übercinslimmt. Selbst das „Pays" predigt jctzt dcn Frieden. Eö hat übrigens in Fraukreich niemand daran geglaubt, daß die Gc> sahl lines Krieges von Preußen her drohe, doch wird die erwähnte Maßregel günstig vom französischen Publi» cum beurtheilt, da jedenfalls aus derselben hervorgehe, daß man in Berlin für die nächste Zcit an keine trie« gerischc Verwicklung glaube. — In Paris wiid nach der „K, Z." das Gerücht in Umlanf gefetzt, dcr Kaiser wcroc demnächst ein Manifest im „Monitrui" veröffentlichen, das durch seinen entschiedenen Chaiaklcr die letzten Zweifel an die Aufrichtigkeit seiner friedlichen Absichten vcsritigcn foll. Krainischel Landtag. 9. Sitzung. Aaibach, 9. September. Die Sitzuug wird um 10'/„ Uhr eröffnet. Anwesend von Seite dcr l. k. Regierung dcr Herr t. k. Landcspräsident Eonrad v. Eybcsfcld nnd der Herr k. l. RcgicruugSrath Roth. Schriftführer Dr. Savin scheg verliest daS Protokoll dcr letzten Sitzung, wclchcs genehmigt wird, wornach Pfarrer Tavcar die Stelle dcs Schriftführers ciunimmt. Der Vorsitzende theilt daö Gesuch dcs Abgeorducten Dr. Kluu um drciwöchcntlichcu Urlaub aus Gcsuud-hcitsrücksichteu mit, welcher bewilligt wird. Fcrncrs theilt dcr Vorsitzende cincn vom Abgcord. Svctcc und Genossen eingebrachten Antrag in Betreff dcr Stelluug von Interpellationen zur Kenntniß dcS Hanfes, uud theilt mit, daß derselbe auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen dcs Hauses gesetzt wird. Ferner theilt dcr Vorsitzende mit, daß die Anträge dcs Finanzausschusses in Betreff dcS P. P. Glavar'schcn nnd mchrcrcr andcrcr Stiftnngsfonde uud dcö volkswirtschaftlichen Ausschusses iu Betreff dcr Vor- , lhcilung dcr Gemciudcwciden gestern unter die Mitglieder vertheilt wurden. Abg. K romcr refcrirt in Bctrcff dcr Aenderungen dcr §tz 5>, 20, 32, dcr Dicnstpragmatik dcr landschaftlichen Bcamtcn und Dicncr. Die Antrüge lautcu: „Der hohe Landtag wollc beschließen: Die tztz 5 uud 20 daun als dcrcn Korollar auch dcr § 32 dcr Dicnstcs-Piagmatit nnd Dicustcs-Instruc-tiou für dic laudschaftlichcu Bcamtcn lind Diener werden in ihrcr derzeitigen Fassung hicmit aufgehoben und haben künftighin zu lauten, uud zwar: H 5. Die Besetzung allcr laudschaftlichcn Bcaui' lcn uud Dicnerstcllcu stcht dcm Landcsausschussc zu. ^ 20. Beamte odcr Dicncr, wclchc dcn Dienst vernachlässigen, sich demsclbcu willkürlich entziehen, dic uorgcschricbcncn AmlSstlindcn nicht ciuhaltcn, sich durch unanständiges und unsittliches Actragen herabwürdigen, einc lcichlsinnigc Zcrrüttuug ihvcs Vcrmögcus sich zu schulden loimucu lassen, cin ladclhastcs politisches Benehmen zur Schau trageu, siud durch Ermahnnniicn oder Verweise, wcnn dicsc fruchtlos bleiben, durch Gehaltsabzüge, und wenn überhaupt ciuc grobc, das Dienstcövertiaucn vcr< wirkende Pflichtverlctzuug vorliegt, durch Dcgradirung oder Dicustcscntlassung zu bcstrafcu. Dic Erthciluug vou schriftlichen Ermahnungen nnd Vcrwciscn steht dcm Landeshauptmann odcr dcm Laudcs-auöschussc, dic Vcrhängung von Gehaltsabzügen, die Dcgradirung, nnfrciwilligc Pcnsioniliing odcr Dienstes-cntlassung dcm Landcsansschnssc zu. ^ !>2. Dic Geschäftsordnung dcs LandeSciusschns-scs ist im allgclucincn dnrch die abgesonderte Instruction vom w. April 1803 Z. 943 gcrcgelt. In dcn Fällen dcr §8 " und 20 dicscr Dicnslcs-Pragmatit uud DicnsteS-Instrnction ist jedoch dcr Lau-dcsausschnß uur b:i Auwcscuhcit sämmtlicher Mitglieder odcr ihrer Stellvertreter beschlußfähig und hat seiue Beschlüsse mit absoluter Stimmenmrhrhcit zu fassen. — Kommt dicsc, nachdcm auch dcr Vorsitzcudc seine Stimme abgcgcbcn, nicht zu Staude, so ist dcr Antrag auf Gehaltsabzug, Dcgradirung, unfreiwillige Pcnsio-nirung odcr DicnstcScntlassnug als abgelchitt anzusehen. — Fiir Dienstcsbcsctznngcn abcr ist dic Abstimmung zu wiederholen nnd wird dadurch einc absolute Sum" mcnmchrhcit nicht erzielt, so erwächst bei dcr sonach vorzunchmcndcn dritten Abstimmung, wcnu auch dabei cinc absolute Majorität nicht zu Stande kommt, jencr Antrag zum Beschlusse, wclchcm dcr Vorsitzende bcizu« treten findet." Dicsc Anträge werden mit den Amcndcmcnls des Dr. Eosta, uud zwar zu 8 l">: die definitive Erncn' nung fämmtlichcr Vorsteher der Landcsämtcr und An' stalten stcht dcm Landtage zn, und zur Alinea 2 dcS § 20: hinsichtlich dcr Vorstchcr dcr Landcsämlcr nnd Anstalten dcm Landtage und mit der Abändcrnng der 1. Alinea dcS § 20 durch Wcglassnng dcr Stelle: „ein tadclhaftcs, politisches Bcnchmcn znr Schau tra« gcn", nach dcm Antrage dcs Landcshaufttmannstellvcrtre' terS lkoslcr, angcnommcu. Schließlich wird dcr Antrag in dritter Lcsnng zum Beschluß erhoben. Dr. Bleiwcis rcfcrirt in Betreff dcr Fin-del an stalt. Die Anträge dcS Berichtes lantcn: „Dcr hohe Landtag wollc bcschlicßcn: 1. In Anbetracht, daß die Findclanslalt dcm Ver« brechen dcs Kindsmordcs, der Fruchtabtrcibuug uud der Wcglcguug der Kinder nicht steuere, — in Anbetracht der uachthciligcn Folgen, wclchc die Findclcmstalt in Be-zug auf das physische uud psychische Wohl dcr dahin aufgenommenen Kinder nnd in Betreff dcr Sittlichkeit überhaupt mit sich führt, — endlich iu Aubctracht, daß die Findclaustalt mit dcn ^ 106, 167 und 168 dcS östcrr. bürgert. Gesetzbuches uud mit dcu Grundsätzen cincr geregelten Armenpflege in Widerspruch stehe, cr< klärt dcr Landtag, daß die Aufhebung der mit einem so namhaftcu Kostcnaufwandc erhaltenen Findclanstalt in Laibach anznstrcbcn sci, — bis zur gänzlichcu Auflassung dcrselbcu abcr haben Reformen der Gebär- uud Findclanstalt Platz zu greifen, wclchc die mehrseitigen Schattenseiten dicscs Institutes auf eiu geringeres Maß zurückführcu uud die finanziellen Opfer des Landes-fondcS verringern. 2. Dcr Landcsausschuß wird beauftragt, auf Oruud-lagc der vom hohen Laudtagc zu genehmigenden Grund» fätzc in der nächsten Session cincn Gcsetzes-Entwurf vorzulegen. 3. Da das hierortigc Gebär' uud Findclhaus von dcr s. k. Regierung zugleich als öffentliche Lehranstalt für die Hebammen benützt wird, dnrch dicsc Benützung aber, nnd zwar namentlich wegen dcS längcrcn Vcrwci-lcns dcr Schwangeren nnd Wöchnerinnen dcm Landes' fonde größcrc Koslcn aucrlaufcn, wird der LandcsauS« schuß beauftragt, bei dcr k. k. Regierung um ciucn Bei« trag zu dcu Vcrpflcgstostcu mit '/, cinznschrcitcn. 4. Die hohe k. l. Regierung wird mit Hinblick anf ß 19 !i>. l. !«. ersucht, im verfassungsmäßigen Wege die Acudcrung dcs tz 4 deS ReichSgcsetzcs von, 29. Februar 1868 zu erwirken." 1517 Dieser Bericht wird über Antrag des Abg. Svc-tec einem cigencu Ausschüsse zugewiesen und in denselben gcwählt die Herreu Dr, v. Knltcucggcr, Dr. Alciwciö, Dechant T o m a u, Costa, G ariboldi. Abg. Kromcr rcfcrirt über die lünftigc Unlcr bringnng der Obcrrealschnlc in ^aibach. Die Antrüge lauten: „Der hohe Landtag wolle beschließen: u) Der Beschluß des Landcöanüschnsscv, von der Vetrctni^ dcS Rechtsweges gegen die Normalhanptschul-wegen Räumung dcö Vyccal-GcbäudcS gänzlich abzu-sehen, werde genehmigend zur lkcuutniß gcnummcn; l>) Der ^andes-Au^schni; wcrde angewiesen, dcn derzeitigen Vauzustand der Vorder oder Hauptsroute des landschaftlichen Lyccal «ÄMudcö und die mindere (äig-nung dieses Tracte^ für Untcrrichtszwccke im Einvlr. nehmen mit der t. i. ^andeöregiernng zu erheben, sohin über die künftige Ndaptirung des ^y.'cal- nnd des an^ stoßenden Hanfttwachc^Gebändeö zur zwcckluaßigcn nnd möglichst abgesonderten Unterbringung der Normalhaupt-schulc, der Ober- nnd Unlcrrwlschnlc, dann dcö Gym-nasimuö, der Bibliothek nnd>, deS Mnsenms — mit der hohen Regierung und der Commnne Vaibach unter Bei. zichung der Schuldircctioncn und sonstiger Experten einen reiflich erwogenen nnd fachmännisch geprüften O«> sammlplan zu vereinbaren, und die zur scincrzcitigcu Ausführung dieses Planes, dann für die Mnftiqc Instandhaltung des Gebäudes von jedem Concurrcnten bei-znstcncrnde proportioncllc Quote genan fcstzustellcu; ncr ncucr Stcllcu eiütratcn, da dcn Fortschritten in dcr Waffen ttchnil Ncchnnnst getragen wcrdel» Mlilztc, da dc> Preis dcr Lcbclisiniltcl gcstiegcn nnd das in dcn lrtztcu Jahrzehnten chronisch gewordene Extiamdinarinm ciust° weilen in Wcufall gekommen ist, für eine dreijährige Dienstzeit bereits als nuauskönunlich. Troy der vor-wiegcudcu financicllen Bedeutung dcr ganzen Maßnahme ist dcisclbln cinc politische TrcuMitc doch teincöwcgs abzusprechen. Waltcte für nnscrc Ne,' gierung eine mlfrrute Wahrschciiilichk!,lt ob, doß es var dem 1. April nächsten Iahrcs zum Kriege komiuei, könnl, so wäre dic Maßregel absolut unzulässig Nnch preußischen Mobilmachuugsgrundsätzcn werden Ncksliten von kürzcrcr als dreimonatlicher Dienstzeit ^'ü!t mit ins Feld genommen, sondern bei dcn Ersatz-^lailloncn zurückgelassen. Bei cincm Kriege uor dem -.Apiil würde dies ^ooö also die aiu 1. Jänner clu-«uNcllcndc jungc Mannschaft trch'en. Für die Armcc erwüchsen daraus sehr gioße Ecilamitäten. Einmal , fchlt <.ö noch an dcn nöthig?» ^l.scnicu, nm die >i^u-formirl^n Ncgimcutcr auf Kricgsfnß zn sctzen, der Aus-fall des neucn Eisatze^ wüldc dahcr sehr fühlbar werden. Danil c>,^r wind^ dic junge Mai'iisch^fl dic Cadtco dcr Erfatz Bataillone derart auöfüllcn, das; in deMstl' ben ianm Raum wäre, uin sofort nclu Rcclntcn zum Zwccke des Nachersatz^ cinznsicllen, wi^ dicS dcr Mo-dilinachling^plcn l.cÄbsichl!z!t, Für d^ppellü EisahtiupprU' Cadres aber dürfte cs dci d.r groß.n Elwei«cri>ng der Zllmcc im Falle des Kiie^-s ^,„ Officicrcn nnd Ultter-offizicreu fehlen. „Wer diese Erwägungen anßer Acht läßt und sich ansfchlicßlich auf die nur bedingungsweise richtige Be-hanplnng stützt, daß cs für die Schlagfcrtigkit dcr preußischen Armcc nicht entscheidend ist, ein wic großer Theil der Kricgölmmc sich gerade bei der Fahne befindet, gelangt leicht zu jener Unterschätznng dcr Maßnahme, der wir in dcr Presse des In- und Anslandcs bereits begegnen. Eiuc frühere Entlassung dcr Reserven würde ciuc ungleich gcriugcrc Bedeutung gehabt haben, als cinc spätere Einziehung des ncucn Ersatzes. Es ist keineswegs gleichgillig. in welcher Weisc cinc Ncductiou dcs Präscnzstandcs erfolgt. „Ob die prcnßifchc Regierung ihre mililärischc McH rcgcl auch diplomatisch zum Zwecke allgemeiner friedlicher Arrangements zu verwerthen gedenkt, wic man in Wien voraussetzt, laffcn wir dahingestellt. Jedenfalls erleichtert dk bedeutende Armccrcdnttion die Stcllnng Pren-ßcns auf den vornnssichtlich im October zusammentretenden St. Petersburger Eonferenzen." Uusland. München, <>. September. (Armee-Einthei-l u n g.) Dem Vernehmen nach wird die beabsichtigte Einthcilnng dcr Armee in zwei Armcccorps uud die Errichtung zweier Eorpöcou.mandos zu München nnd Würzburg im nächsten Monate ins ^cben treten. Nürnberg. 6. September. (Dcr Arbeiterverein stag) nahm mit C>8 gcgeu 46 Stimmcu dcn Entwurf dcs dcmocratifchcn Programmes Schweigcls an, ebenso anch die Elupfchlung dcs Anfchlnsfcs an die internationale Arbeitcrassociation mit dcn von Eichcls-dörfcr, Sonncmaun uud Stuttmann eingebrachten Amcn-dcmcuts, welche die Bczuguahme auf das Gcufcr Programm bcfeitigcu. Ein Thcil dcr Minorität uutcr Führung Pfeiffers und Hochlugcrö protcstirtc gcgcu dicscu Beschluß uud wird morgen früh eine Prioatversamm-lung abhalten. Paris, 6. September. (Auö E och in china.) Dcr „Monitenr" meldet aus Saigun vom 25. Juli: In Folgc dcs Ilcbcrfallcs dcs französischen Postens von Rachgia entstand ciuc gcwissc Alifregnng in Eochinchiim. Eine Bande von Räubern überschritt die Grcnzc, wurdc jedoch rasch uon einer ans Franzosen nnd Eingcborueu bcstchcndcu Eolonnc zerstreut und übcr dk Grenze zlirück-qcworfcn. Pariö, 7. September. Dcr „Etcudard" sagt, Marquis dc Monsticr uud ^ord Stanley haben bei ihrcr jüngsten Zusammcnluuft die fricdlichsleu Versicherungen über alle Fragen ausgetauscht. Dnsselbe Blatt dcmcu-tirt die Nachricht, daß eine päpstliche Note, betreffend die italienischen Angelegenheiten, an Frankreich gerichtet worden sei. — Die „France" führt die Mitlhcilnng dcr „Krcnz-Zcitnng" an, worncich dcr Kaiser dic hcrans fordernde Sprache dcr französischen Rcgicrnngoprcsse getadelt hältc. Die „France" fügt hiuzu, datz sie allcu Grund zn dem Glanbcn au die Richtigkeit dieser 'Nach' richt habe. Demselben Blatte zufolge entwickeln die bnlgarischcn EomiN's cinc außerordentliche Thätigkeit. Um Ginrgcvo herum befinden sich mehrere Insurgenten-Haufen vertheilt nnd vermuthet man cinc ncuc Uuter-nchmuug. Dcr Znstand des Grafcn von dcr Goltz ist bcunruhigcndcr geworden. — P^'inz N'apolcon rcist hcutc nach ^yon ab, um daselbst dic Prinzessin Elotildc einzuholen. Bcidc ivcrdcn sich sodann n^ich der Schweiz begcbcn. — Dcr „Eouslitutioiuicl" sagt, dcr Artikel d^r „Norddeutschen Allgemeinen Zcitnng" bcwcise, daß man jctzt jenseits dcs Rheins sich cinc richtige Idcc uon dcr Haltung dcr französischen Regierung und dcr Stimmung dcr französischen Nation zn bilden wisse. Es sei zu wünschen, daß die gesammtc dcntschc Presse sich gleichfalls so nnfgctlärt uud unparteiisch zeige. St. Prtersdur,,, 7. September. (Zur Entwaffn u u g s - ss r a g c.) Die Nachricht dcr „Morniug-Post", wonach Rnßland in Berlin uud Paris Eulwaff-uuugsvurschlägc gemacht und mittelst Ukascs vom 2icn Scptcinbcr bereits die entsprechende Initiative ergriffen hade, wird in Berliner und Petersburger bcstunlcrrich-tclen Kreisen unf das bcstilnmtestc demcntirt. New-Hork, C. Scfttcuibcr. (I udiancrüber -fall.) Die Indianer verbrannten cincu Eiscnbahnzug >>l Neu-Uicpco. Scchszchn Schaffner wurde» scalpirt und ihre itörp^r verbrannt. _______ Eugesneuigkeiten. — (Dcr Spi ,i n r o c! e « dcr K ü n i g i i, Mc> ric Antoinette.) Dilscr Toge gi"g eine chlwüldige ilt^liqui, aus vergüligelier Znt von Paris noch Oesterreich: de, ! Spiinnocten dcr Köiügin Maiia Anto'mctle, mit welchem si, im Gesöngüissc grsponnen. Deifelbc war aus ter voljzhri« gen WeltlluiflcUung zu fcbcn und wurde von der July als echt anerkannt. Jetzt ha» cinc Dame dcr Alistcllatie dicjeo histcrischc Gedelitstiicl mit nach Ungarn genommen. — (Ungarische Räuber-Romantik.) Au« KapoSvar wird dcm „U. L." über die verwegenen Streiche vcs Räubers Iuhasz gemeldet : Thatsache ist, daß Iubasz vor Kurzem die Eisenbechnbeamten und eiuen Hulzhändler in Vizvar, vor liniern Tagen aber in M>ke und Kulas zwei islaelitische Kaufleutc beraubt und geplündert bat. Ein hervorstechender Zug dieses Renders ist es, das; cr untcr das Landvolt seidene Tücher und Ducaten vertheilt: er findet deöbald überall freundliche Aufnahm?, und wenn er ugei'.ewo Abschied nimmt, rufen ibm die L«ute nach: „Gott segue Euch, Vcltcc Iuhasz, bei Eurem Kommen und bei Eurem Gehen." — Mit der Veifolgung der Muber wurde ein Sichelhlitscommissär betraut, doch bat dieser viöber kciue Clfclgc aufzuweiscn, iudnu die Räuber übcr tie be-stiN Pferde veifiigen und ihre Auicl,lhalls!.rte rasch wechseln. Die besser a/swnle Vcvüllerung des Comitats ist von Schrecken erfllllt. Viele Gutsbesitzer, bei denen die Räuber ihrcn Vcsuch ansseliii'digt haben, wagen seit Wocken nicht sich auf ihre Vrsil'.ul'ssen zu begcbcn. Das Glück drs Rüuderhauplmcüliis hat bisher mit dessen Vrrwlgcnheit gleichen Schritt gehalten und ist cr schon der Held verschic« vcner Vciltelicder geworden. — ((^ine neue Krankheit.) Der Stabsarzt Dr. Hitschbera, iu Poscn richtet an die „P. Z." folgende ZlisHrist: Seit einigen Wochen beginnt hier eine Kranllmt sich zu zeigen, die bis jetzt hier wohl noch nicht beobachtet worcel, mid von Nuhland aus eingewandert zu sein scheint. Dirse Klantbeit, welche fast in allen Fällen mit Genesung endtt und cviocmisch auftritt, äußert sich darin, daß sich hestigcs Fieber, Kopfschmerzen uno allgemeine Mattigkeit cin-stelle», welche nach suns bis sechs Tagen plötzlich, zuweilen unter ohnmacktarligen C'lfchemungen, schwinden. Nach einigen Tagen, 5a man die Kranken schon genesen glaubt wicdeiholeu sich in den meisten Füllen die oben geschilderten Krautheilö-Elscheinunsscn, schwinden eben so plötzlich wie das erstemal und machen jctzt liner vollständigen Genesung Plalz. Hervorstechend charcitteiislisch für diese Kransheitsform iiit der Umstand, dah gewöhnlich bie meisten Glieder einer Familie, zuweilen der größte Tbeil der Bewohner eines ganzen Hauses nacheinander von derselben befallen zu werden pflegen, was ebensowohl von dcr exquisiten Atislcäung?-fähigteit jener Kralilheit, als auch davon abhängen taun, daß der ansteckende Stoff in bedeutender Menge in den Wohnungen selbst sich entwickelt. 3'htere Annahme scheint umsomchr beqll'indet, da jene Krankheit besonders in schmutzig gehaltenen, von cnmercn Leuten bewohnten Häusern eine epidemische Auobieitung zu gewinnen pflegt. — (RusfischeS.) I„ welcher Weise die kaiserlichen Anordnungen vo» deu niss>sche» Vebüllien zur AuoiNbrunq gebracht werde,', mag folgendes Beispiel zeigen. Der Kai' see hcilte oe^fügl, d.iß d»n zal'lreicde», wrgeu Untenntniß dcr russischen Sprache cntlasseüen polnischen U'tteibeamten die Kötbil,!,, Mittel zum LlkenSuitcrhalt einstweilen gewäbrt wctdrn solle». Die Aencktcsswltung sa^t inl", doß in Folge dieser Veiiügung 17.000 Rubcl unter die zahlreichen B tt-sl'ller vertheilt worden seien, uno zwar in Posten von 2, 3 biö 9 Rubeln! Der Vclrhrungseiser der O'tbo^ dorcn ist noch immer im Wachsen begriff.n, uud lein Mittel wird geschont, um Personen, die einen Namen baden, zur rcchlglüubigcu Küche herüberzuziehen. So trat lüizlich der von Lrg her lxlani'tc Piof'ssor Golowazti, der, wegen seiner Russen- und Czecheusleundschast von den Polen ocitolgt, sein Amt ii> L;en Feiellichteilcn über. Einen fast lomischen Eindruck machte Lie in dec russischen Kathedrale vollzogene Taufe des Mischen Nabbineiö Huiwilsch — jetzt bccht er Nllolaus Guiiew — weil eine ziemliche Anzahl von Juden zur Neiwobuung eingeladen war, die abzulehnen sie nicht gewagt hatten. Locales. — (Willardts anatomisches Museum), wel« ches sich überall oelAlielkeiniung derIouroaleerfieule— eöliegt z. V. ein sehr günstiger Artikel der „M". Ztg." über dasselbe vor — ist in Lmdach angctommcn und wird demnächst etüsfuct. DicseZ Museum biettt die instruttivsleu Piapaiateund in den« sllbcn eine Fillle dcr Belehrung über das Wund. twelt de«. mensch, lichcu ziulpcr^'. I»dem wir daö Publicum auf diese neue Elschcinung der todten Saison ausmertsam machen, behalten wir ui's vor, nach nähcrcr Ansicht auf den Gegenstand zultlclzulommeu. — (Vc lire's !3x >x> »i l i c,l, u n i v c> r8 oll<>), eine hübsche AussUllung von Photographien aus allen Welt« theilen, enthaltend 500 Transvalenttableaur von ganz ucucr ^ifindung auf Glas und Seidenstoff, welche mit der c^olde« i.cu Medaille aufgezeichnet wurde, ist so eben hier äuge-tommen, und wir machcn daher Freunde von pholoa.ra-phischcn Sehcnswürdigtcileu auf diese AusstcUung aufmeilsam. -- (Vl) mTador in Sachsenfeld) am d. d. M., welchem über 00 Sokolci beiwohnten, wird dcr „Ncoicc" berichtet, daß ^msclbcn über 14000 Menschen beiwohnten. Auch Czechcn und Croaten waren zugegeu. Dr. ^"^"^. teitcte die Vclhondlung, cö sprachen die H""" ^-^ /" Dr. Zarnil, Dr. Razlag, Raic. Dr. Vocs»i° , 1518 il'.' (Zum E lu teller icht.) Die heurige Ernte tann im allgemeinen wkrcr als eine gelcgnctc bezeichnet welden. Einzelne Zwcigc d^r landwilthschaftlichen Production hade» allcioing^ durch das massenhafle Auftreten der Naupen sehr gelitten. Duck dcfHlänlt sich die Beschädigung der Krauläcler in erster Rcihe auf jene Slcccle», welche mit Obftbäumon bepflanzt sind i rahcr auch die Krautköpse in dcn Gälte» arg hergenommen cischcinen ' denn von den Obslbäume» fielen tic Raupen herab und machten sich über die übrigen Geiuacdsc her, dann auf den nadcu Acter. Oft sah man das GewiNm plocession^wcise übcr vie Straße zu einem ar.tcrn Acker lliccheu, so das: die Sleahe davon ganz überdeckt war und tin verspätet« Versuch, dieselben zu vernichtc», sch/ltcttc an °er ?)lasseubc.ftigteit der gcslässigen Würmer, welche sich hie uuü da auch mit drn Rübenfclvcln degnil^tcn. Icht aber haben sich diese verdclblichen Infec-ten ichon glübtenlhcil« eingepuppt. Um diesem Uebel weiterhin zu stcuclN, w«rc eine gldszcte Schonung der betreffenden insectenvirtilgcnden Wgll geboten, wie dies schon wiederholt cmvfohkn worden lft. Andelerscils ist das Lcmo> volt darüber zu belehre», und eö e,scheint beincihe fabelhaft, wenn man elfa'h't, wie einsällig die Leute noch in der „aMen Umgebung Laibach'ö sind. (5'n Lanrchiiurg crzäbltc mir dieser Tage, daß er von den braven Landlcu' ten sölmlich ausgllachc wuid.', als er in seiium Garten im Frilhjahr mit der V.Nilguiig drr Naupenneslei beschäftigt war. Vcltebildun^ thut vor allem noth. Die Odeni^incr sind übrigens in dieser Beziehung voraus, indem sie ihre Felder und 31 ch t e. Dcr Heiden slcht sehr schon und halte lein 3leif nock geschadet. Der Kukuruz hat volle und große Kolben angrscht. Die Kartoffeln sind in oer trockenen und steinigten besser, als in der schweren und feuchten Erde gerathen. Iil der lchteln zeigte sich diese Knollenfrucht häufig angefault und vom Wurm angesnssen. Acpfel uno Zwet,schten gibt es in Fülle, dagegen hingen Birn e n mehr oder weniger vereinzelt an drn Aäumen, waren sa die Virnbäume im Vorjahre volltragrnd. Wie uns aus Uitteltiain, aus Wipftach und Görz berichtet wird, düifte man auch heuer mit der Weinernte ganz zufrieden sei». Werden ja auf hiesigem Platze eine Menge Weintrauben uno zu billigen Preisen geboten und schon beeilen sich die Uitterliaincr, ihre voljahligen Weine zu verlaufen, dc> sie fülchto sehr gesegnet, daß man sich laum eines so guten Jahres erinnert, besonders sind Pfirsiche und die Feigen gut c>,cralhen. Sic werben in Massen verlauft und grollt, abec dennoch kann man nicht verhüten, das; cin bedeutender Theil zu Grunde geht. Auch die Weinlese verspricht eine recht ergiebige zu weiden. Man spricht, die Weinlese werde heuer ausnahmsweise schon jetzt beginne». Erfahrene Leute sind jevoch für einen spätern Anfang. - (Wölfe.) Die „Göizcr Zta." schreibt : Wir haben schon wiederholt auf Wölfe aufmeilsam gemacht, welche sich von Zlit zu Znl in unserer Provinz l'erumtrciben und meistens aus Krain loinmen, wo sie von einigen Gutsbesitzern förmlich sslhe^t weldin. Animals geht uns die N^lch-licht zu, dah sich am tüslenländischcn Kaist Wälfe herum-tieiben, welche in lulzcr Z^it sckon 21 Stück Kleinvieh zer-lisscn haben. Und doch geschehe nichts, um dieser Pla^e abzuh'lie-i! niemand rühle sich, um aus die unlieben Gäste Jagd zu machen. (Korrespondenz. V. X. Llttai, 7. September. Wie alljährlich, so wuide auch heuer zum Schlüsse des diesjährigen Scheibenschießens und Kegclschcil'cns an dei Liltaier Scbiehslütte cin V.st-schi>ßeu und Kegclscheiben veranstaltet, wozu die Herren Mit-glider der benachbarten Schießslcii'de eingeladen wurden. Das Schießen und >. September. (Tr. Ztg.) Der Laud-tag in Parenzo hat in dcr heutigen Sitzung die Ocsctzcö-uorlageu über die Abänderung des ß. 18 der Laudtags-wahlordnuug und rücksichtlich des Falles, weuu ein Laiidtagö-Aligcordnetcr zn einer Strafe ucrnrthcilt wird, in dritter Lesung uiweräudctt nach dmi i)lcgicrl!llgscnt« würfe angcnoiumcn. Lcmdcrg, 8. September. Die „Gazclta Naro-dowa" nicldct: Der Autrag Smolka's wegen Nichtdc-fchickung des Reichörathcs ist in der Landtagscommission verworfen, dagegen der Antrag Zybliticwicz nngcnom' nieu worden. Miedst der Beurtheilung der licslcheudcn Verfassung wird noch eine Adresse an den Kaiser, die Landcsbcschwerdcu enthaltend, verfaßt. — Dasselbe Blatt constatirt iu seinem Lcitarlil'cl das gcsunkcuc Ansehen Smolka's. Die Stadtcommunc vcrweudct 10.000 fl. zllm festlichen Empfange des itaisers. Paris, 8. September. (Agr. Ztg.) Ein Artikel der „France" sagt: Die Verträge von Paris, Zürich und Prag sind abgeschlossen sür Frankreich in der orientalischen, italienischen und dentschcn Fragc. Frankreich aeccfttirtc loyal die durch diese Verträge geschaffene Lage. Krieg könnte daher hcruorgchcu, wcuu Nußland die Integrität der Türkei bedrohte, Oesterreich die Oberherrschaft in Italicu rückcrobcrn, Italien Nom nehmen, Preußen die süddeutschen Staaten absorbircn wolle. Paris, '.». September. (Tr. Ztg.) Es geht das Gerücht von einer wahrscheinlichen Zlisammenkliust des Kaisers nud der Königin von England in Paris. Brüssel, 8. September. Der Zustand des Krou-prinzcn hat sich in der letztvcrfiosscncn ^cacht so wesentlich verschlimmert, daß man dem Hinscheiden dcö crlauch-tcu Kranken jcdcu Aligcublick cutgcgcusieht, Belgrad, 8. Scplcmbcl. Der „Bidovdau" con-statirt nach sicheren Nachrichten das Bestehen einer provisorischen Nationalrcgicrung in Bulgarien. Der Sitz derselben soll in den Äaltangcbirgcn sein. N ew - Z) ork, 8. September. Die Uuionsschuld l,. trug aiu 31. August 2043 Millioucn Dollars, dicscll vermehrte sich daher l„n 9.660.000 Dollars. Telsgrapliischr Wrchsclco,,rse vom '.), September. nft?^:. Melüllianey 58,^0. — 5pnc. Metalliqncö mil Mai- m, ')lü0emdel-Zinftn 5^>.40. — 5perc. Nllt.onalAnleden 62.80. -- I«s)Ni Ztacl^a!!!^^! 83.V0. — Vaulactiru 7^!3. — Crcdilaclll'n 211.Ä ^'llüdun 114l.'0. — Silb?r11^?5, — «. l, Dncaleu 5.45'.,. Handel und Wlkswirtljschastliches Silbcrschcidenli'lnze. Der Meldung der Wiener Bleiltl gcgeuüdi'l, dak liiö ziim ^l. d. nn Älimzaintc nur für 700.000 f nmc Lilberschndemün,;e geprägt ll'ordcn s?i, versichert die „Wi, ner Zcilnnc,," das; bis ,;um elwähulcn Tage debits filr nicl wenicicr als ! .palbfrucht „ -- 3 74 Kalbfleisch „ -24___ H-'iden „ -------3 10 Schweinefleisch,, ... 23 _.>» Hirse „ 2 10 2 90 Schüpsensleisch „ —!14___ ilnlnnch „ - — 310 Hähnd.l pr. Stilcl — 30--. Erdapfel „ 140------- Tauben „ -15__'_ i!ins':i „ 3--------- Heu pr. Zentner - 80 - Erds.u „ 3 10------- Stroh „ — (jy___ F'sulcn „ 4 5,0— Holz,hart.,pr.Klft. -'- 7 5 Riüdeschinal; Pfd. —5)0—^— — weichcö, „ — .. 5)5 Schweineschmalz „ —,45 — — Wein, rothcr, pr, ! Speck, frisch, „ — 38 —^— ^ Einier . U) - — ^räuchert „ —40j—^— — nicißcr „-------^2^- Nlldolfswerth, 7. September. Die Durchschuitlö^Prei! stellten sich auf dem heutigen Markte, wie folgt: ^^ fl7^7 Wcizcu pcr Mctzcn 5 ^ 40 Vntter pr. Pfund . — 5< Korn „ 3 <>0 Eier pr. Stück . . — 1 Ocrste „ 2 70 Milch pr. Maß . - N Hafer „ 1 50 Rindfleisch pr, Psd, — 2- Hallifrnchl „ 4 70 Kalbfleisch „ — 2< Hcidm „ — — Schweinefleisch „ — 2! Hirse „ 2 88 Schöpsenfleisch „ — 1, Knklirutz „ 3 40 Hähndel pr. Stück — 2< Erdäpfel „ 1 50 Tändln „ - ^ "i"Wl „ 4 H0 Heu pr. Centner . 1 2< Er'ow, „ 4 80 Stroh „ . i .. ^'sul"t ,. 4 80 Holz, hartes, pr. Klft. 0 - Ri!!d5schmal; pr. Pfd, - 45 — welche, „ —. ^., Schweinli'chinalz „ - 45 Wcin. rother, pr. Eimer 5 - Speck, frisch, ,. .- — ^ weißer ., 4 - Speck, a/rciiichert, Pfd. — 3<; Ange^ommelle Fremde. Am 7. Scplcmber. Stadt Nttil'N. Tic Herren: Schreier, Kaufin., nnd Krainz Goldarbeiter. von Wien. — Willcnd, oou Schiveldei». C>wll. von Nibcrach. - Pcssiak, lwn Kla^nfuvt. Elefant. Die Herren: Voccalich und Piö Leo, Priuatis,', vo> Tuest. — MH, von Agram. Lottoziehulll, vom tt. September. Wien: 81 !)0 54 .^3 58. Graz: 19 '15 15 00 49. » u. U'cg, l ^28 2i -l-10.„ Ö. schwach !?aldi>ücr ^ '.', 2 „ N. 327 !>? -4-18,^ O. schwach halliheiter 0.oo >0 ., Ab. ! 328,5, -<-11,4 windstill sternenhell Nachts heiter. Morgens Grolle in N. H)onni!!ac,ö Nuf heiterm,«.. Schwach bcwcsstc ^,'nft Abnidroth. Sternenhell Nacht. Das Ta) . . . 95.— N.->.50 Silbcr-?lnleyeu uun i8»!4 . . U8.50 ' ^-" Sal,b»rn .... ,, " « V7.— «t>.— Gc!d Waare Böhmen .... zu57u !'2.— 92.50 Mähren .... „ 5 „ 89.5« 90.— Schlesien , . . . „5 „ 88.— 88,50 Steicrmart ... „ 5 „ 87.— 88.— Ungarn.....„ 5 ,. 76.25 76.75 Tcmrser-Banat . . „ 5 „ 73.— 73.50 Croaticn nnd Slavonien „ 5 „ 75.50 76.50 Galizien .... „5 „ 6.— Stlltl,rllrub..'Grs. zu 200 st.CM. oder 500 Fr...... 1-52 90 253.— itals. Elis. «ahn zu 20(. j.. CM. 163.75 1'i4.- Sild.-uordd.Vcr.-V.200., ,. 151,25 151.50 S'id.St.-, l.-veu. u.z.-l.E. 200fl. ij. W. oder 500 Fr. . . . 186.75 187.— Geld Waare Gal. Karl-Lnd.-V. z.200 fl. CM. 212 75 213.- Böhm. Wrstbllhi! ;n 200 si. . 153.50 153.75 Ocst.Don.-Dampfsch.-Ges. ^ « 528.— 530.— Oesterreich. 5!loyd in Trieft Z I 239.— 24 l.— Wieil.Danipfm.-Actg. . . . 370.— 380.— Pester Kettenbrücke .... >!40.— 441 — Anglo-Austria- Bant ,n 200 fl. 165,50 16tt.— i'cmberci ^^rnowltzer Action . 187.50 188.-- Pcrsicher.-Gcsellschaft Donau . 255,- 258. - Pfandbriefe (fiir 100 st.) National- ^ bant ans > verloöbar zu 5"/» 97 70 97.90 C. M. ) Nationalb.anfll.W. verloüb.5 „ 93.— 93 25 Ung.Boo.-Crcd.-Unsl. zu 5'/, „ 92.— 92.25 Allg. ost. Bod>,'u-Eredit-?instlllt vcrlosbar zu 5"/« in Silber 101.25 101.75 Lose (pr. Glück.) Crcd.-A.f.H.u.G.;.100fl.ö.W. 138.50 139.— Dou.-DmPfsch.-G.z.100si.' Pnriö für 100 Fraulö . . . 45.35 ^,,^' Cours der Geldsorten Geld Waare K. Müuz-Ducatc!-. . 5 st. 44.^lr. "st-^,^' Napoleouöd'or . . 9 ,. 14 „ 9 „ "? " 3cuss. Imperials . — „ - » ^' " ^i " Vcreinsthaler . . 1 ,. 68 „ 1 " A' " Silber . . 112 „ 25 ,. ll2 „ ^ " krainische GrunbentlaNnugö - ^bl'NaUouell. Pr., nat,,ot,ruug: «6,50 Geld. 90 Wacne