I l ly r i sches Bl a t t Nutzen und Vergnügen. Nr.,i. Freitag den 22. Iänne« ,8>Z. ^ N e l r o l o g.^) "»rain hat einen schätzbaren Gelehrten und Schuft» steiler »crloren. Am 8. Jänner 1N19 gegen zehn Uhr ^e»-Abends starb Valentin Vodnik, Pricstee, und Provisor. Professor der italiexischen Sprache plötzlich am Schlagfluße im 63. Jahre seines Lebens. Er war-w dem Dorfe Schischka nächst Lak bach geboren , und erhielt seine erste Bildung zu taibach. SeweInzend fielg««de in die Zeit, als der un^ bcfchuhteAugustiner P. Markusin der krainisch-slavi; schen Literaturdaourch Epoche machte, daß« ein Anti e Dyhoritschiancr, neue Ansichten über das Wesen des krainischen Dialects verbreitete. Damals regte sich überhaupt WKrain,wie in andern slavischen Landern, e'm brennender Eifer für die Landessprache. Die Na; rnen des Domherrn und Bibelübersctzers Iapel, des Normalschuldirector« und spaterKreiscommissärsK u m^ Mcrdej werden noch heute^mit Achtung unter den Winden genannt. So geschah, daß V 0, dnik, nicht -unr zum fleißigen Studium, sciner Muttersprache, sondern selbst zu poetischen Versuchen darin von Pater Markus und DamascenuS aufgemuntert Wurde. *) Dieser ist fiirs erste nur als flüchtig zusammengel schriebene Nachlicht über dsn verewigten Vodnik zu betrachten. Zu einer vollständige» Biographie soll geschritten werden, falls diejenigen, die etwas Näheres i,ber den Lebenslauh'Eharakter, die gelehrtenAr-beilen und schriftstellerischen Bestrebungen, überFa? tlnlisnverhältmsse und freundschaftliche Verbindungen des Verblichenen wiffen, ihre Daten und Notizen «n die Redaction dieses Blattes gefalligst einsenden Wolle«. Nach seiner Sacularisation (er war früher im Orden des h. Franziskus) kam Vodnik in die Seel» ^ sorge nach Obcrtrain, wo der Baron v. Zois (di chcr, als wenn er irgend etwas Neues ausgefunden oder das verwahrloste Alte in Sicherheit gebrach^,. Von seinen grammatischen Kenntnissen in der krainu fchen Sprache zeugen stinc zwei Grammatiken, vo» H seinem MtcW» Talente feine gsmüthl'chen ganz im Gharacter desKrainers gedichteten Lieder, v^u seine« Bekanntschaft mit der Vaterländischen. Vorzeit seme kleine Geschichte Krame, die man in Gymnasien vortragt. - ' ' ' Zur Zeit der sranzösischen Invassc« kam er mit dem Kriegscommissär äiauv?, Mitglied der cettifchen Gesellschaft in Paris und Meister-in der Kunst, römische Innschnfien zu lesen, in nähere Berührung. Diesem Franzosen verdankte er manchen Vortheil, in Behandlung der römischen Denksteine, wie das lkaibacher Wochenblatt schätzbare Proben davon ge- Niefert hat. Mars, ihm nur noch eine kurze Zeit zu leben ver-gönnt gewesen, er würde sicher, wie er dem Unter, zeichneten versprochen, d« übrigen Denksteine Illy-rie»s vollends aufgearbeitet und diese Arbeit in dem vaterländischen Blatte zur Knnttnißgebracht, haben.— Als M-nsch und Priester wurde Vodnit ob seiner Frömmigkeit, Bescheidenheit, Dienstfcrtigkeit und sci; nes munteren Wesens allgemein geachtet und von denen, die ihn nayeu kannten, herzlich gclicbt. Prof. Richter., A» die Fveunde vaterländischer Wissenschaft und Kunst. (Beschluß.) Herzerhöbende Züge aus der vaterlandischen Vor« welt, wichtige Epochen oder Begebenheiten, mcrlwär» bige Geschlechter oder einzelne Männer und Fran^, Neifen und Entdeckungen, Denkmahle der Röme«-oder mittlern Zeit oder die verdiente Verewkj erstühung finden, überall nach Herdicnst gewürdigt' werden und uns recht bald mit seinen ^Resultaten er> freuen. Die Red. - Statistisch - topographische Beschreibung dee Bezirks Münkcndorf. (F 0 r t s c tz u n F.) Fischerey und Jagd. Die Gewässer dieses Bezirks nähren Forellen, Asch-und Weißfische. Die Walder geben eßbare Produkte, aus dem Thierrcichc, worunter das Auer-Schild« Hasel-Reb'. Schnee-und Steinhuhn nebst der Wald»-schnepfe, so wie die Gemsen Rehe und Hasen zu zähl lcn sind. Von dem PclzwUde streifen noch Baren,, Wölfe, Füchse, und Luchse in denen Waldern. Da5 Rccht der Fischcrcy in dcr Heistritz und Neul, so wie der Hochjagt genießt die Herrschaft Krcuh, der Niee derjagd die Dominien Steindüchcl, Wolfsbach,Sdusch. Die Staatshcrrschaft Münkcndorf hat das Fischrecht an den Mühlgangen der zwei «oroenannten Wasser. Bienenzucht. Die Biene hatte unter den Hausthieren sonst eine nützliche Ausnahme. Die Haupthoniglese ist hier, s» wie in ga«5^Krain aus eine günstige Blüthezeit de» , Haidekorns berechnet; seit dem Jahre 1814 aber ist jede Haidenernte schlechter ausgefallen, die Regenwet-^ tcr waren alljährlich denselben ungünstiger, so daß mancher Vig.nenwarter sein darauf verlegtes Kapital einbüßen mußte. Die Einwohner des stachen Landes bey Oderfcld und Steinzlehen jedoch von der Biene»« zucht'der angranzenden Steyermärker dadurch einen Nuhcn, daß die^ ihre Bienen während.der Halden-hlüthe auf Honigwcide übergeben. Gewerbe. Zu den in diesem Bezirke befindlichen Gewe«ban-stalten, welche die rohen Stoffe veredeln, oder wei; ter verarbeiten, g?hö,t vorzüglich das Hammerwerk zu Kahenberg bei Stein mit «i»em Hochoffen, W"l-. lasch . und ^tleshttmmn, » ^ftiuha.wmtt «M »^ i6 Mchmideßfcuern, allwö im I. 1V0? bei »3oo Zentner Roh < und 120a Zent. Wa'lascheisen erzeugt, zu Nageln ^ Oerschiedener Gattung verarbeitet, und dabei über »U> Individuen beschäftigt wurden. Gegenwärtig ist im Verhältniß zum Absah auch die Vifenerz^ugung geringer, und dcr Hochofen außer Vctricd. Mit der fernern Umformung des Eiftns beschaft Ligen sich einzelne Meister mit ihren Gehülftn in 7 , .Zeughämmern und 5 Nägelschmicden. In diesen werden Huf: und Schuhnägel, in jenen Äxte, Schau-feln, Hauen u.d. g. erzeugt, welche sie theil,» an Zic -Vezirksinwohner, theils auf den Jahrmärkten absetzen. ,o8edercr,H WeiZgärdcr, und 2 Riemer sind beschäftigt , die rohen Thierhäute zum allgemeinen Ge-brauche umzuarbeiten und als Handelsartikel weiter ««zubringe«. Die Abfalle dieser Thierhaute werden nicht nur im Bezirke, sondern auch in mehreren Provinzen von den Leimsiedern zu Stein aufgekauft, vc,r-sotten, und als Tischlerleim wciterä abgesetzt. Zur Verfertigung von Pelzwaaren sind bei Stein herum 7 Kirschner, für die aus Wolle und Flahs zu verfertigenden Zeuge im Bezirke 9 Weber und 4 Färber. Die Verarbeitung und weitere Absehung der Schaft wolle besorgen 6 Hutmacher, , Strumpfwirker, 2 Po-, samentirer nebst 3 Wollenhändlern. Zwey Topfer for-men und brennen aus gemeinen Thon verschiedene Geschirre. Iur nutzbaren Verwendung des Wachses und Unschlittes sind2 Wachszieher und edcnsoviele Seifen-sieder. In einer Spezerey - Handlung kann man die 'gewöhnlichen kaufmännischen Waaren- und Matc-«ial-Artikeln bekommen; im Bezirke sind 29 Hausir' trämer, welche nebst den übrigen Produzenten die Jahrmärkte im Lande besuchen. Im Bezirksgcbicthe zählt man HQ-Mahlmühlen; mit diesen sind ebenso-»iele Vrettersägmühlen vereinigt, welche nebst dem ei« genen noch einen Bauholzvorrath schneiden, und nach Haibach umsehen. Straßen. Den gegenseitige« Verkehr un) Verbindung der Bezirks - und Landeseinwohner erleichtern gut unterhaltene Straßen, 'v)von 1) eine v)n Stein aus südlich nach Laibach führt, 2) eine andere geht »ordnest; lich von Stein naH wcainburg, und setzt diesen He: «irk in Verbindung mit dem noch höhern Kramende. 3) Eme yerssnMMg dieser beiden erstreckt fich -über Stein in nördlicher Richtung bi« m das Schwarzenthal, zieht sich dann nördlich als Saumweg nach Lcütsch und Sulzba h in Steycrmark. Noch vermißte man bis nun eine dcr nützlichsten und eigentlichen Be-zirkeslraßen durch das 6 Stnnden lange Tuchaine»-und Möttingerthal, welche im Jahre »7S5 auf Anord« nung der Landesregierung geometrisch aufgenonnne^', und deren Kosten auf So,o fl. (?) angeschlagen wm-den. Gegenwärtig wird dieselbe von den Bezirkt«»« saßen freywillig nach der Anleitung des um das allgemeine Wohl derselben thätigst bcfik'ßenen Ve-zirk