Mr. 7«. ^84«. IZin^ta^ a^i» 22. 8Qpt«;«nvor. Vision bei 5cm Tode des hoffnungsvollen Jünglings N. T. in N. ^t?um Todesengel scholl's vom Herrn 5er Welten: „Dein Flug soll heute einem Iünalinq gelten, Zu dem ich Deine Boten schon gesendet: Zieh' hin, damit den langen Kampf er endet." Und Jener sprach -, „„Ach Herr! dieß frische Leben, Das Raum zu schönen Hoffnungen gegeben, Das loll ick wirklich schon mit rauhen Handen, In seines Lenzes schönster Blüthe enden?!"" — „Der ,ndet nickt, den I ck zu höherm Streben In meiner Eig'nen Nähe will erheben; Und lächelten ihm noch so hold die Hören: Er hat am Seyn im Ttaube nichts verloren." — ,,,o das Alter nie die Haare bleichet. Des Kummers Druck nicht mehr die Brust erreichet, Und wo des Schmerzes Thränen nimmer fließen, Soll er in cw'ger Jugend es genießen." „D'rum eile, meinen Rathscklusi zu erfüllen." — Da beugt der Seraph sich Jehova's Willen. Und — bald sieht man ihn wieder auf sich schwingen, Den Jüngling zu den Geligen ju bringen. Der — wie erwacht aus langem, schweren Traume» Entzückt umhersieht in dem lichten Raume, Und rufet: ,,2 etzt erst ward das Leben , Mir Glücklichem von Gottes Huld gegeben!" ..Geschwister! Aeltern! trocknet eu're Thränen, Denn seht! gestillt ist nun mein höchstes Sehnen. Zum Himmel hebt den Vlick in Euerm Leide, Kurz ist der Schmerz, und ewig ist die Freude!" Die Valvasore in Steyermark. Von vi-. Rudolph Puff. ^A-nter den Helden, welche in den Unruhen der Mal-contcnten mir kräftiger Faust die Ostgränze unseres Landes schirmten, welche an mehr als einer blutgierigen Magyaren-Horde, die verheerten Fluren von Fürstenfeld, Harcberg :c. rächten, nennt die Nachwelt noch mit Dank und Bewunderung den edlen Krainer, Johann Weikhard Freiherrn von Valvasor, Hauptmann der kramischen Landschaft im unteren Viertel, Mitglied der königlich englischen Societät, Herrn zu Gallencck und Neudorf, Wagensberg und Lich-te'nberg, den beredten treuherzigen Schriftsteller, welcher sein Land und seinen Ruhm in den vier Folio-Bänden: »Die Ehre des Herzogthumes Krain« (Laibach 1689) unsterblich machte. Anklänge an Familien, die thatenreich ein-griffen in die Begebenheiten ihres Zeitalters, und zugleich durch mehr als ein unvergängliches Denkmal noch Einfluß nehmen auf das Wohl später Enkel, verhallen nicht leicht im Vatcrlande, und so glaube ich manchem unserer Leser keine unwillkommene Spende zu bringen durch die zeitweise Mittheilung dessen, was noch in den Nachbarländern an ruhmvolle Kraincr mahnt. — Meine jüngsten Wanderungen in Steyermark brachten mich zu dem Grabmale des Johann Freiherrn von Valvasor in Tüffer und zur noch erhaltenen Gallerte der Familienbilonisse dieses Geschlechtes in Plankenwart. An der Kirchhofmauer im freundlichen Markte Tüffer, dem altehrwürdigen Templerbau, der Dechantei gegenüber, erhebt sich 8 Fuß hoch, 4 Fuß breit das schöne Va lva so r'schc Denkmal, welches sich einst an der nun verschwundenen, von Valvasor gestifteten Spitalkirche befand. Im oberen Theile zeigt das schone Basrelief: die Auferste- 302 hung in 8 Figuren, einen trefflichen Meißel. Nicht minder' gut sind die Steinbilder des Ritters und seiner, in dichten Schleier vermummten Hausfrau; der schwarze Adler im'goldenen Ober-, die silberne Burg im rothen Mittel- und das Schachbrett im Unterfelde künden den Valva sor'schen, die Schlange und die 3 Kugeln den Khisel'schen Schild. Die Inschrift lautet: »Ooilllllits, kn'ovicl inunslilm! —" »Ich bin diV Auferstehung und das Leben; wer an „mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe, und der »da lebt und glaubt an mich, der wird nimmer sterben. — „Hier liegt begraben, der Edl und Ehrenveste Herr I o h. „Bapt. Valoasor," 2,im'l'lm,'m mn II»i-t um! ?t'2ml- !Illlgli6r (lkl' Ü6! l 8ellält 'l'^N'vs, l^6l' ^«i!l<)l l)6N Iljt i»M 2. 'l2^ I><0V«lnl)«I' l. tloll, ^«N6<1l^' und Lnilllllerxi^ 8«in Will« ^Mt;il. Auch in dem ehemaligen Kirchhof der Stadtpfarre zu Marburg ruhte ein Nachkömmling des geharnischten Schriftstellers der Ehre Krams, nämlich Carl Freiherr von Val-vasor, der nach dem Marburger Todtenregister daselbst im Jahre 1761 im Alter von 57 Jahren starb. Einen eigenen Ausflug von der Gratz- Gloggnitzer Bahn verdient, die Burg Plan-kenwart. Wir verlassen den Stationshof zu Gradweil, nächst dem Stifte Rein und gelangen nach einer Stunde Waldweges, an Straßengel vorüber, nach Plankenwart. Nicht bald ein so reizender Weg, als die Straße von Strasiengel nach der genannten Burg! — Kaum tritt sie aus den Obstbäumen des Dorfes, so zeigt sich zur Rechten Grad-wein, zur Linken eine Reihe tiefgrüner Bergwälder, uns entgegen aber murmelt ein silberner Quell, an welchem wir sanft aufwärts wandeln. Wiesen und braune Häuschen, Zie-gelöfin und Forstparthien wechseln, bis wir nach drei Viertel Stunden am Gipfel eines steilen Berges, g?gen dessen Sattel der Weg sich emporwindet, die gewaltige Burg Plankenwart erblicken. Reste großer, befestigter Vorwerke ziehen sich weit den Berg herab. Ein langes Wirthschafts-gebäude, mit einem runden Spitzthurme an jeder Ecke, verbirgt zum Theil die Hauptseite des Schlosses, das, zwei Stock hoch, mit seinen gewaltigen ellypti'schen beiden Hauptthürmen trotzig die Umgebung beherrscht. Ein Lärchenwäldchen trennt es von dem tieferstehenden Ludwigsschlosse, einem finsteren, viereckigen Baue mit vermauerten Fenstern, gegen Osten mit einem viereckigen, fünf Stock hohem Thurm verbunden, und gegen Westen entweder nie ganz ausgebaut, oder wie die noch vorhandenen Trümmer zeigen, theilweise zerstört. Wie ein Schwalbennest schließt sich an die gefallene Wallmauer, dieses stillen Denkmales des Bruder-Mordes, ein hölzernes Bauernwirthshaus mit der Iahrzahl 1667, mit der lieblichen Aussicht nach dem lichten Kirchthurme der nahen Pfarre St. Oswald. Wandern wir zum obern Schlosse empor, das dem Ludwigschlosse seine finsterste Seite in einer Fronte von Fenstern, mit dem verhängnißvollen Balcone, von welchem, der Sage nach, der Bruder den Bruder erschoß, zuwendet. Ober dem Portale der auf reinem Felsen aufsitzenden Burg ist dasHe-r-b erstei n'sche und Eggen b erg'sche Wappen. An der Südseite schützt den Hof ein doppelter Gang mit Bögen, auf kleine Steinsäulen gestützt. Die sehenswerthen, lebensgroße« Bildnisse berühmter Ritterfamilien, vorzüglich aus der Reformationszeit, vor allem aber jener aus der Familie des unschätzbaren krainischen Historikers, Topographen und Feld-hauvtmannes von Valvasor, machen Plankenwart zu einer der sehenswerthesten Burgen der miOleren Steyer-mark. Wir betreten zuerst den steinernen Saal, eine hohe luftige Halle, ziemlich der Mitrelpunct aller Wohngemächer des ersten Geschoßes, dicht an der Capelle. Hier bemerken wir von Gemälden: ») Einen schönen Mann in schwarzer spanischer Hoftracht mit einer goldenen Kette, neben sich einen gro-sien Hund. Es ist 3igmund Ritter von Kleindienst, alt 52 Jahre (l593.) li) Einen stattlichen Ritter des goldenen Vließes von 1587. r.) Anna von Kleindienst, ge-borne von Radmannsdorf (1593,) alt 54 Jahre; eine ernste Dame in schwarzer Kleidung mir weißer Haube. . Münze zu bekommen. Darüber höchst erfreur, zeigte er aus Scher; dem Thiere die vier zchnguldigen Banknoten mir den Worten: »Siehst du, das verdanke ich dir.« Der Ochs, in der Meinung, es sey etwas zum Fressen , langte mir seiner rauhen Zunge nach den Papieren und verschlang sie im Nu, als wären sie Leckerbissen. Weg war nun der Erlös des armen Bauers, welcher noch dazu seinen Ochsen dem Käufer ausliefern mußte! Ein sehr großer Mann ging inWien beim Burgthor hinaus, über das Glacis gegen die Laimgrube zu; da glitschte er aus und fiel, der gangen Länge nach, nieder. Ein Schusterjunge, der eben vorüber ging, rief ihm zu: »Das schad't nichts, Euer Gnaden, wenn Sie noch ein Mal so niederfalle», so sind Sie schon auf der La i mgru b e." Fecht- und Voltigir-Academie. Der biessae Fecht- und Voltigirmeister. Herr Stephan Man-dic. veranstaltete am ltz, September im'deutschen Ritter-Ordens.Saale eine große Fecht - Academie und gymnastische Production < die Nch in bei« den Abtheilungen des verdienten, ungetheilten Heifalls erfreute, und wo« bei die Zöglinge des Hiesigen k. k. Knaben - Erziehungs - Institutes mit« wirkten. , Hat der genannte, äußerst geschickte Fecht» und Voltigirmcister, der diesen Titel wohl mit allem Rechte führt, sick auch schon seit mehreren Iaftren mit den Knaben des hierortigen Erziehungs - Institutes Mülle gegeben, sie in der Z-echlkunst und der für die Iugeud so wohlthätigen Gymnastik auszubilden, so hat. unsers Dafürhaltens, sein Unterricht, wie die in Rede stehende Production bewies, noch nie so schöne Früchte getragen, als eben in diesem Jahr.-. Es war eine Freude, zu sehen, wie geschickt und mutbig die Knaben fochten, wie ausgezeichnet, ja staunenswerth sie voltigirten. Lebhafte ."lcclamitione» des Beifalls vo» Seite der gewählten Versammlung der Zuseher begleiteten durchgangig beide Abthci° lungen. In der erste» Abtheilung zeigte Herr Mandic sowohl im Rapier- als im 5?äb.'l - Assaur seine erstaunliche Meisterschaft. Interessant war am Schlüsse der Production des Fechtmeisters Vertheidigung mit dem Dolche gegen einen mit dem Rapiere Bewaffneten. Dielzarelle des vaterlän« discken Negiments spielte in den Zwischenräumen. Die ersten bierortigen Militär-Autoritäten, viele Herren Offiziere und sonstige Freunde dieser nützlichen Kunst beehrten die Academie mit ihrer Gegenwart > die jedoch ^ noch zahlreicher besucht zu werden verdient hätle. Leopold Kordesck. Industrieller Local Eicerone. Indem wir diese neue Rubrik in unserer vaterländischen Zeit- ^ nalen unserer größten Prouinzialhauptuadte in dieser Beziehung nuchzu« ahmen, als die Industrie unserer, durch lebhaften Handel ausgezeichneten Hauptstadt d^r Industric größerer Städte rüstig nachstrebt. Wir werden daher diese Rubrik jedem wirklich lob.'N5werch<>n industriellen Bestreben hierorts offen halten, und haben wir dadurv nicht nur manches rühm» liche Unternehmen aufgemuntert und ihm genutzt, sondern zugleich auch , dein Publikum gedient, so ist unser Zweck erreicht., Die Leser sollen finden, baß un^rn Local-Cicerone die strengste Wahrheitsliebe und Unpartheilich, keit leiten soll. Den industriellen Neigen möge die hiesige Handelswelt eröffnen. Die immer sick mehrenden Schnitt- und Modewaren-Handlungen in Laibach, namentlich die am Hauptpl,/tzc. gestalten sich immer großartiger,^' die Auslagen werde» immer geschmackvoller, gro^tadtiscker, imposanter, , und dienen zugleich mit ihren Schildern und den eleganten Lurusartikeln unserer Stadt zur Zierde. Die häufigen Vesuche, die unsere Handelsleute der durch die Wohlthat der Eisenbahn uns so nahe gerückten Residenzstadt' machen, offenbaren sich deutlich in iyren g.'schmactuolt assortirten Waaren«, Handlungen. Gelracl'ten wir z. B- die neuetablirle. großartige Glashand-lung des H.rrn F. Reßmann (im Zeschko'schen Hause am Playe), so finden wir die schöne, reichhaltige Auslage an prachtvollen Glaswaaren und Porcellan jeder Hauptstadt würdig; aber auch die Preise in dieser Handlung sind so billig gestellt, daß sich dieselbe eines immer gröhern Zuspruchs erfreut. Noch einer andern, s.'it wenig Monaten neu eingerichteten Hand-" lung wollen wir bei dieser Gelegenheit erwähnen. Es ist die neue Schnitt-, Galanterie- und Nürnberger-Waarenhandlunq des Herrn Seeger ju».-«l Compagnie am Platze. Die Billigkeit der schönen Galantrriesackcn aller Art in dieser Handlung ist bereits hierorts allgemein anerkannt worden und empfiehlt daher das neue Unternehmen sehr. Wir macken besonders auf elegante Toilette - Artikel und auf Tabakspfeifen jeder Sorte, die in reichlicher Auswahl vorhanden sind, aufmerksam, und somit sey unsere diesimalige Stadlpromenade geschlossen. — d — Verleger: Igna; Alois Edler v. Klein m ayr.