45. KKutstag den 6. Movember ^1830^ Oie Modernen Ofesellschaftett. Michis — uny Gtwas. (Eine humoristisch« Bettachtttng.) ^l i chjs, Weine lieben Hesee undLestlinnen, ist ^ tei weitem kelne solche Kleinigkeit, als man glaubtj hicht etwa, weil die gMzs Welt aus bim Nichts entstanden, detnt aus diesem Nichts schuf bet Schöpfer ganze Welten und Sonnensysteme, sonder« weil auf dieser sublunarlschen Welt das Nichts eine so glänzende Rolle spteli. Betrachten wir NUr das liebe Nichts in unseren modernen Gesellschaften, wo es gewöhnlich der Grundton oder die Tönjcä derselben' ist. Die Tonart einer jeden Gesellschaft bedeutet ursprünglich den Klang oder den Gehalt derselben m Beziehung des Verhält Bisses der Höhe und Tiefe) wir aber sind darauf reducier, die Grundbedeutung dieser Tonart in Rücksicht des Verhältnisses von Länge und Breite zu suchen. Die Systeme haben von jeher die Kunst zu Grunde gerichtet. So wie man nun eine Bank ein System von Sitzen, eine Gasse ein System von Hausern , und die Frisut unserer Damen ein System von Lockungen nennen könnte, so kann man jede Gesellschaft ein System, ein Tonsystem, nämlich von einzelnen Tönen oder von einzelnen Menschen nennen. Die bestimmte Abmessung dieser Töne aber nennen wir Kon ton — allein es gibt zwei don, die oft sich gegenseitig fliehen, das ist der Kon sens und der don wn. Nur wo diese zwei Kon zusammen sind / da findet man die Nondon der geselligen Conditorei. Zur geselligen Harmonie muß man eine ganze Hctave in sich fassen, nämlich: <ü D N 5 Q ^ N. Aas 6. Cultur, das D. Denken, das Ü. Einfalle, das I'. Freiheit, das Q. Geschmack, das ^.Anstand, und das H. Heiter-^ k!eit. Alle diese Dinge, und wohl Noch mehrere gehören bazu, um im gesellschaftlichen Gespräche, in diesem rüstigeü Zweikampfe der Ideen, in der Gesellschaft, in welcher man nicht Nur durch den Strom der eigenen Rede, sondern auch durch den des Gegners ge-bra^igt und gehoben wird, glänzen und unterhalten zu können.« Das Lesen eines Buches, des besten Buches, ist eine schleppende Geistesbewegung gegen den lebendigen Buchstaben des Gespräches. Das Gespräch läutert die Begriffe, schärft die Ürtheilskraft, erzeugt eine Fülle von Gedanken, befördert den lmprovisatorischen Scharfsinn, regt den Witz und den Humor an, und legt die weiche»! Folien des anständigen Scherzes, der heitern und fröhlichen Laune um die scharfen Ecken und schnei« benden Kanten des Lebens und des Ernstes. Eben deßhalb ist das weibliche Geschlecht im Allgemeinen weit scharfsinniger als das männliche, weil es viel spricht, weil es ohne Sprechen nicht leben kann, weil es spricht um zu leben. Und lebt, Um 5^' sprechen. — Legen wir heut zu Tage unsere geheimsten Gehö'rtrich- -ter an die Thüren Unserer Gesellschastssäls und Sälchen, Zimmer und Zimmcrchen, Zirkel und Zirkelchen, so ist es immer ein herausgeputztes Nicl'ts, um welches wir, wie die Wilden um einen erschlagenen Feind, herumtanzen und hcniMjubeln. Da sitzt man auf der langen Bank eines Winterabends um dic Nicsmn >>L a n - 178 ge weile« todtzuschlagen; zuerst wird diese Riesinn mit Kassel) oder Thee gebeitzc und mnrbe gemacht, sodann marschiren die Damen mit Stricknadeln und die Männer mit Spielkarten und Tabackspfeifen auf sie los; aber es geht dieser Riesinn, wie dem Gespenst« in der Fabel, was man, ihr unten abschneidet, fetzt sie ooen wieder an. Das elnzige Schwimmkissen, welches uns auf der Fluth der Konversation oben aufhält, ist das Theater; also wieder ein Nichts. Wirft abet einmal em nus-serordentticher Sturm der Zeit irgend einen Neuigkeits-WaUsisch aus dem Scrom der Ereignisse an unseren öden Slrand; da läuft jung und alt zusammen, mit Töpfen und Schüsseln, mit Kannen und Schalen, und jeder zapft am Neuigkeits-Wallsisch schnell eln Vischen Thran ab, und läuft damit nach Hause. Sodann Morgen und Ucbcrmorgen und Ueberübermorgen und einen Monat lang hindurch laden wir uns und unsere Gevatterinnen, Nachbarinnen, Basen und Vettern gegenseitig ein, und setzen uns gegenseitig denselben Thran vor, und finden ihn immer sehr schmackhaft, und alle Vasen sagen: »der Thran, er ist delikat." ^ Das Nichts unserer Gesellschaften ist aber nicht ctwa blos deßhalb so leer, weil es ein Nichts ist, sondern wnl wir es >nöch so emsig, und mit'nller teutschen Beflissenheit ausädcrn und präpariren. Wir rädern ein und dasselbe Nichts Kopf ab und Fuß auf, zerfasern es, zupfen es zu Charpie und zermalmen es dann noch erst mit den Zähnen. Die gesellschaftliche Rede soll eine leichte, faßliche und angenehme Prosa seyn; aber wir Teutschen können keine Prosa schreiben, und unsere Dichter können oft nicht eine kleine Zcitungs-Annonce/fehlerfrei aussetzen.. In England hat dcr Spre cl) e r die Sprache, in Teutschland die Spra-/sil^dey Zprechcr in'der Gewalt; deßhalb spricht in England in den Gesellschaften stets nur Einer, wir aber sprechen in Gesellschaften Vier und Sechse auf einmal, gleichsam als wollten wir eine Rede zusammen-Weßen, da wir einzeln zu arm dazu sind. .'; /.In Frankreich sieht man dapauf^h u b s'ch'zu^^-,h,en. lM^sch nell zu denken;' wir sehen darauf, recht sch'wer zu denken, und recht l a ng sa m zu sprechen. 'Dcirüln rollt die französische Conversation, wie ein rasch bespanntes Cabriolet munter vorwärts, unser Gespräch aber bew.gt, sich wie ein teutscher Frachtwagen langsam vorwärts, und hält alle Augenblicke hübsch stille, um sich von seiner Pein zu erholen. Wenn der Franzose in Gesellschaft geht, so legt er im Vorzimmer nicht nur seinen Mäntel und seinen Hut ab, sondern er hängt auch da seinen I^nall^r, seinen (üun-5Llller, seinen äavailt, seinen IlornmL clü l^u-^z, seinen ve^ucs u. s. w. an den Nagel, und ttitt als bloßer Gesellschafter in die Gesellschaft. Bei uns aber gibt es Leine Gesellschaft; ein Jeder bringt sein Amt und seinen Titel mit, und hängt sich dieselben als Serviette voc'dem Mund",, -daß ihni'ia nur nichts Menschliches entfalle. Es gibt hei uns blos gesellschaftliche Menschen-Rcpositorien, in verschiedenen Fächern abgetheilt, alö z. V. ein Minister, nn Rath, ein General, ein Professor, ein Banquier, eine Ministerinn, eine Räthinn, eine Generalinn, eine Professorinn, eine. Banquierlnn, es sind zusammengefügte Sorten, aber es ist keine Gesellschaft. Der Reiche bringt seine Kisten mit, und rangirt sich nach ihrem InHalle, als Ganzer-, Halber-, Drittel- und Viertelnnllionärj wir haben demnach nicht nur einen Kastengeist in der Gesellschaft, sondern auch einen Kistengeist. Das Gespräch spielt also nicht, wie ein schönes Farbenspiel, leicht und frei, in und durch einander, sondern einzelne Gesprächstheile schwimmen, wie Essis und 9hl neben linander , ohne sich je zu verbinden. ' ' Dieses schroffe und vereinzelte Dastehen in Gesellschaften eben läßt uns so unbeholfen und steif; darul« ist unser Conuersalionscon schwerfällig und pedantisch, gekünstelt ohne Zierlichkeit, und derb ohne Feinheit. Es ist daher nicht einmal ein allgemeines Nichts, sondern ein zerstücktes Nichts, welches der Gegenstand unserer Gespräche ist.— Unläugbar muß es aber doch ein Etwas seyn, welches uns,in unsere Gesellschaften zieht, ein Etwas, wcichcs uns an unsere Gesellschaften fesselt, es ist-Das weibliche Geschlecht. Der Gesellschaftsto!» hat auch zweierlei Tonarten, die Dur- und die Moll-Tonart. Die Männer bilden di"e Dur-Tonart, die Frauen die Moll-Tonart. Die Dur-Tonart trägt den 'Charactcr einer großen Lebhaft,^keit, eines raschen, bestimmten, aber scharf markirten Gepräges; die Moll' Tonart trägt den Ausdruck der Weichheit, des Zarten, des Elegischen und der feinen Empfindung an sich. ^ Die Freude wie der Schmerz, sie stören beide gleiH die geistige Natur des Menschen aus ihrem ruhiZ^ Gleichgewichte auf; die geistige Natur muß also sll^ ben, wieder Herr beider Empfindungen zu werdeni d" zu ist ein Austönen, ein Aussingen, ein Ausschl"^ od^r Austoben derjenigen Empfindung nöthig, die de" Herzen zu übergewaltig wird. Die Empfindungen " Musik oder Gesang übergetragen, geben der geist's^ Natut ihre gleichschwebende Temperatur wieder. ^ ^ Stimmung aber kündigt sich durch eigene, ihr ans hörige Töne an. Wie es in der Musik ist, ^ . es in der Rede, nur mit dem Unterschiede, daß Musik auf das Nervensystem, und die Rede auf , Geist wirkt, daß die mathematische Meßbarkeit der ^ 179 sik sie einschränkt, die lebendige Nede aber die Freiheit ihnr Bewegung in Zeit und Naum unbeschränkt besitzt, daß die Musik auf physischem Wege, und quantitativ opcrirt, während daß die Nede, das Gespräch auf physischem Wege qualitativ zu Werke geht. Wie die Musik, so hat die Rede, der gesellschaftliche Ton, eine Dur- und eine Moll-Tonart; jene geht von dem männlichen Theile der Gesellschaft; diese von dem weiblichen aus. Die Männer kommen in die Gesellschaft nach den Mühen des Tages, erschöpft, gel? stig'oder physisch, sie bringen nicht einmal den Willen mit zu unterhalten, sondern sie wollen unterhalten seyn, sie wollen sich erholen, sie betrachten den Abend oder die Geselligkeit wie ein Sopha, auf das sie sich hinlehnen in nichts thuender Veqmmlichkeit. Das weibliche Geschlecht hingegen bringt alle seine Kräfte mit in die Gesellschaft, dcr ganze Tag ist ihm nurei-ne Vorschule dcs Abends, das gesellige Leben ist den Frauenzimmern Geschäft und Instinkt zugleich. Wir Manner bedürfen eines Impulses, eines Anstosses, um zu sprechen überhaupt, wir bedürfen einer Begeisterung, eines Rausches, oder einer fixen Idee, um eindringend und hinreißend zu sprechen» Die Frauen hingegen sprechen aus freier Lust, sie improvisiren, sie sagen nichts langsam, nichts ängstlich, es ist stets eine angenehme, eine gefällige Form. Selbst die^geistreichsten Männer unter uns, wenn sie cine kleine Rcde'vom Stappel laufen lassen, suchen erst alle Sinne und Sprachwerkzcuge zusammen, man siehe ihr Gesicht schon minutenlange früher wetterleuchten und blitzen, ehe der Donner der Nede folgt, welcher noch oft ein Wasserschlag istj die Frauen hingegen, selbst die nur halbgebildeten, bereiten sich auf das, was sie sagen wollen, gar nicht vor, ihre Unterredung stießt wie ein Bach auS heiterer Quelle hervor, und >st der Bach auch nicht tief, so ist er doch hell, und in ihm spiegeln sich dic gemüthliche Bläue dcs Himmels und der am Ufer blühenden Vlümlein ab. Wir Männer haben den Reichthum an Ideen, allein wir besitzen denselben in großen Münzen, die wir im geselligen Le-ven nicht in Cours bringen können.! Die Frauen aber wissen das Nadelgeld, welches sie von Wissen und Vudung haben, rouliren zu lassen, und in kleinen, klingenden und lieblichen Scheidemünzen in Umlauf zu setzen. Wir Männer vergessen uns im Gespräche sehr oft, die Frauen nie, es ist immer die feine Linie dcs Zarten, Schicklichen und Graziösen, auf welcher sie sich bewegen. Selbst in Hinsicht der Complimenle zeichnet sich dcr richtige Takt der Frauen, vor dem der Männer auffallend aus, der geistreichste Mann läßt sich durch ein fades Compliment, durch eine plumpe Schmeichelei gewinnen. Dic Frauen atm verlangen ein geistreiches Compliment, eine sinnige, ungewöhnliche Schmeichelei. " Nicht nur unsere Schöngeister alle erschließen ihre Liebenswürdigkeit und ihr SchalMstlein von Grazie, Witz und Galanterie in den Sonnenstrahlen der weiblichen Gesellschaft, sondern auch dcr ernstere Beschauer des Lebens findet im geselligen Umgänge dcr Frauen die Poliermühle feiner Sitten und das Maximcnbuch des Schicklichen. Leider, gottlob, sind die Frauen auch selbst von dem geringen gesellschaftlichen Talente der Männer überzeugt, und rücken mit Waffen gegen die Langweile in jede Gesellschaft ein. Ein halber Strumpf, ein Knäuel Zwirn und fünf Nadeln machen die Besatzung aus, mit welcher sie sich defensiv gegen die zu erwartende Langweile decken Ich bin weit entfernt, mit Jean Paul das weibliche Geschlecht, wegen seines »vernähten und verstrickten Lebens" wie er es nennt, zu tadeln; «ch ehre das Strickzeug und den Nähtisch, als die Ncichs'Insignicn derhäus-lichen Tugend, ich liebe es, wenn das wc.ib.iche Geschlecht verstrickend strickt, Schlingen schlingt, Häck-chcn häckelt, Netze netzt, und Stückchen stickt, abcr wenn ich ein Frauenzimmer schc, wenn cs in Gesellschaft die Prosa aller Prosa, das Strickzeug aus dcm Strickbeutel herauszieht, da bricht mir,der helle Angstschweiß aus, da sehe ich ordentlich den ganzen Abcnd, wie einen zähen wollenen Strumpf vor mir liegen, wie die guten Frauen an diesem sich immer länger dehnenden Abend peinlich herunterstricken, wie sie den Abend abnehmen, hie und da eine Masche fallen lassen, und endlich am Ende den Abeud fcst zusammenstecken, damit er nur ja nicht wieder aufgehe. Unläugbar ist es, daß durch das Stricken die Frauen so mancher Verlegenheit entgehen, sie können so manches übersehen und überhören, "was sie gern übersehen und überhört haben möchten, die fünf Nadeln sind eben so viele Adlcitcr von Erröthungen und Entfärbungen , die bequeme Gelegenheit aus einer Verlegenheit zu kommen; man kann das Gespräch mit der Masche zugleich fallen lassen, und mit der neuen Masche ein neues Gespräch aufnehmen. Wenn wir jedoch wüßten, wie viele Seufzer, Wünsche, Verlegenheiten, heiße Gebete und bittersalzcne Thränen in manchen Strumpf mit eingestrickt werden, wir würden mit ehrfurchtsvollen Augen einen solchen Strumpf, den einzigen heimlichen Vertrauten stiller Lust und stillen Wch's betrachten. Wir Männer wisscnUber mit unsern Händen gar nicht, wo aus, wir spielen mit den Uhrkctten, wir schreiben mit den Fingern auf den Tisch oder auf die Knie, oder wir streichen uns das Schöpfchc.n, oder wir zupfen an den Halskragen, oder wir wickeln uns dcu Schnurbart um den Finger, oder 480 ivlt spielen mit der Kose, anstatt baß wir den Gegenstand der Konversation,drehen und wenden sollten. Um es uns aber ja nicht zu verhehlen, daß wir Langeweile haben, nehmen wir noch zwei oder drei Zeugen dazu, und spielen Karten. Denn eine Parthie Whist oder Hombre oder Boston ist doch gar nichts anders , als ein stillschweigendes Geständniß, welches sich vier Personen gegenseitig machen, daß sie nicht wissen, was sie mit einander anfangen sollen. Wir konnten unsere 52Wochen, ohne die «^Karten gar nicht mehr herumbringen. Den Damen verzeihe ich es noch, denn sie finden in der ihnen eigenerl Scharfsinnigkeit, in den dreizehn Kartenblättern ein ganzes SitteN- und Lebensbüchlein; bel der Eins denken sie: einen Gegenstand muß man lieben und feinen mehr; bei der Zwei, daß es doch besser isteitt H)aar zu seyn; bei der Drei an die Gewalt derGra-zien; bei der Vier' an die weise Einrichtung der vier Temperamente; bei der Fünf än die Macht der fünf Sinne; bei der S s chs an bie häuslichen Geschäfte der sechs Wochentage; beider Sieben unv Ächt, daß die Männer sich in Acht nelMsn, keine b ö se Sieben zu heirathen; bei der Neun an die neun Musen, ohne welchen esdoch-keine Grazien gibt; bei der Zehn an die sonderbare Einrichtung, daß eine Nulle durch eine hinzugefügte Einheit erst zU ho^emWer-he kommt, diese Einzelnheit aber wieder durch diese Nulle zehnmal mehr Werth wird; bei den Buben denken sie sich/ was sie sich bei allen Gecken und Laffen denken: sie sind gerade gut genug, um mit ihnen zu spielen; mit den Damen gehen sie wie mit deN Damen im Leben . um, machen ihnett anscheinlich die Honneurs, können sie ihnen aber bei guter Gelegenheit einen Stich versetzen oder sie tüchtig abtrumpfen, so unterlassen sie es auch nicht; bei dem Konig endlich zeigen sie sich als gute Royalistinnen. Wenn die Frauen zum Spieltisch eilen, so ist das reine Satyre auf die Männer, wenN aber die Männer spielen, so Machen sie keine Satyre auf die Frauen, sondern eine aufsich selbst. Die Frauen legen auch mit bett Karten das Spiel selbst aus der Hand, die Männer hingegen, die legen blos die Karten aus der Hand, aber nicht aus dem Sin ne; sii spielen im Gedanken noch nach, und oft kommt de« Mann nach Häuft/ und glaubt in seiner Frau lüollui-, oder lÜari-n-Dame zu sehen. Doch nein, hier thue ich ihnen unrecht^ wenn das wäre, so würden sie ihr< Frauen zärtlicher und aufmerksamer behandeln, als ei gewöhnlich der Fall ist. Denn in der Regel ziehen di< Männer nur wenn sie in Gesellschaft gehen, den schwar- zen Galla- und Bratenrock und den rosenfarbenen Hu-mor an, wenn sie aber zu der armen lieben Frau wlch Hause kommen, da Nehmen sie schnell wiedetdas aschgraue Sorgengesicht und die wlßb.raune häusliche Brumm - Schlafmütze hervor. Sie gehen also mit <^oem'- und darro^Da^^ gefälliger um, als mit ihren Frauen. ÜeberhauptDb sie in der Gesellschaft schon glücklich, wmn sie durch das Spiel der Qual des Redens überhoben Mld^ Aber nicht nur das nicht Nedeü lst ein Uebel unseB Gesellschaften / sondern auch und mehr noch das nM gut Hören, das njcht gut Zuhören, nämlich' Denn die Kunst des ZuHörens ist ew.es der «rsten B«.' dürfnisse einer guten Gesellschaft. Wje oft haben Ml zwei Stunden lange gar nichts gesprochen, sondtlst blos einem Andern zugehört, und der Andere sagte st' dann; das ist ein ttcht scharmanter, artiger, beFeM Mann. , ^Dcr Beschluß iölgi.) One t ö ö t e n, B«i einem Gewölbe war äuf deM Ladett Folget des zu lesen: »WennNiemand.im Gewölbe ist, so, M tet man höflichst nur hier anzuläuten.« Eln Borubtl? gehender las diese Aufschrift, schaute dann durch di< Glasthüre des Gewölbes, und da ef dieses leer sah, läutete er aus allen Kräften. Alsogleich kam der Kaufmann aus dem ersten Stockwerke herab, und fragte/ was der Läuter befehle? — »Gar nichts," antwortet dieser, «aber weil hier höflichst geb eteN wird man soll« anläuten, wenn Niemand im Gewölbe ist, so hab' ich Ihnen deN Gefallen thun wollen« — und ging weiter« Ein Schuhmacher und Verehrer der Musik fragte einen seiner Kunden, der gerade über die Schloßbrück« in Berlin ging, mit einem tiefen Bücklinge: «KönneN > Sie mich nicht sagen, ob die Wachtparade schon auft ' gezogen worden ist?«— „Sie wird eben ausgezogen,« : antwortete ruhig der Gefragte. " ........ ,, ^ -,,.., „^ ,, ^^ > Auftösung der Charade im MM. l Matte Mr. 44. - (Hau streuh,) Nevacteur: Fr< Vav. Neinrich. Verleger; Ignaj M Vvler h. Uleinmay»'