Zeitschrift Ihr krainische Landeskunde. Nummer 10. Laibach, im Oktober 1893. II. Jahrgang. Reiseskissen ans Italien. Von A. Milliner. (Fortsetzung.) Wir übergehen zur kurzen Betrachtung der Rohmaterialien, ans welchen die Gräberbeigaben bestehen. Da in unsern Gräbern Bronzesch m n c k fast ausschliesslich vorkommt, so sind zunächst Kupfer und Zinn ins Auge zu fassen. Gut vertreten sind Bernstein und Glas in Form von Perlen, und letzteres als Bestandtheil von Fibeln. Endlich fanden sich in drei Fundorten Krains: bei WTttsch, St. Margarethen und Nassenfuss Kaurischnecken als Ohrgehänge vor. Ausserdem finden sich in unseren Gräbern Waffen und Schmucksachen aus Eisen und einzelne Sachen aus Antimon. Ueber das Vorkommen des letztgenannten Metalles haben wir bereits in „Argo“ 1892 p. 99 gehandelt. Eisen aber war unser Hauptprodukt in jener Zeit, und um seine Fabrikation drehete sich vorwiegend im letzten Jahrtausend v. Chr. das Leben in Krain. Es war unser Exportartikel. Wir verweisen diesbezüglich auf die Schilderung des Gradišče v. St. Michael in dieser Zeitschrift. Kupfer ist schon in frühester Zeit zu Werkzeugen und Waffen benützt worden. Im Iger Pfahlbaue fanden sich: eine Axt, drei Lanzen spitzen, vier Messerchen, fünf Pfriemen und zwei schmale K u p f e r s t r e i f e n, wahrscheinlich Armbänder, aus diesem Metalle vor. Schon Hesiod c. 950 v. Ohr. klagt über die harte Zeit, welche mit der Kenntniss des Kupfers hereinbrach. In seinen „Werken und Tagen“ v. 144 sagt er, wie nach dem „goldenen“ und „silbernen“ Geschlechte: „Wieder erschuf ein drittes Geschlecht viellautiger Menschen Zeus der Vater aus Erz, ungleich dem silbernen völlig, Eschen entsprosst, ein grauses, gewaltsames: welches des Ares Jammergeschäfte oblag und Beleidigung; nicht auch der Eeld- frucht Assen sie; mit der Härte des Stahles übten sie Starrsinn, Ungeschlacht; nur grosse Gewalt und unnahbare Hände Wuchsen daher von der Schulter, bei Ungeheuern Gliedern, Diesen war von Erz das Gewehr, von Erz auch die Wohnung, Und sie bestellen mit Erz; und nicht war dunkeles Eisen.“ Bei den Griechen hiess das Kupfer iuixóq, welcher Namen auch für Bronze im Gebrauche blieb, in welcher es einen Ziimzusatz von 10 °/0 erhielt. In diesem Sinne spricht Homer von den Waffen seiner Helden und Geräthen ; sie waren theils aus Kupfer theils aus Bronze. Erzbeschlagen heissen bei Philippus von Thessalonika c. 80 n. Ohr. die Schiffschnäbel, welche bekanntlich mit Kupferplatten bewehrt waren, wenn er im XXX. Epigr. sagt: „Siehe! die erzbeschlagenen Wehren der Schiffe, die Schnäbel Die als Denkmal hier ruhen, von der aktischen Schlacht.“ Aehnlich wie Hesiod spricht auch Lucretius de rer. natur. V, vom Kupfer: „Aber des Erzes Gebrauch war früher erkannt als des Eisens, Weil es geschmeidiger ist, und in grösserer Menge sich vorfand. Erz unterwühlte den Boden der Erd’, Erz mischte die Wogen In der verheerenden Schlacht und säete tiefere Wunden; Damit raubten sie Aecker und Vieh: dem Bewaffneten fiel dann Leicht das Unbewaffnete zu, das Nackte und Blosse.“ Die Stelle, welche die alten Traditionen und Erinnerungen c. 100 v. Ohr. wiedergiebt, ist in mehrfacher Hinsicht interessant. Vorerst begründet der Dichter den früheren Gebrauch des Kupfers damit, dass es geschmeidiger ist und in grösserer Menge sich vorfand als das Eisen. Damit ist ausgesprochen, dass beide Metalle in sehr früher Zeit gediegen vorgefunden, und diese gediegenen Findlinge ausgeschmiedet, oder wenigstens auszuschmieden versucht wurden. x) ’E/ißn).a %a).xoyéveta. Beide Metalle finden sich, und fanden sich in früheren Zeiten noch häufiger, gediegen v o r. Das Eisen als Meteoreisen oft in vielen Centner1) schweren Massen, fand sich überall zerstreut vor, da es aus dem Welträume herab fällt ; aber auch das Kupfer kommt, bisweilen in ansehnlichen Massen gediegen vor. Allerdings ist dieses Metall seiner Hauptmasse nach eben so wie das Eisen vererzt d. h. mit anderen Substanzen chemisch gebunden in Lagern und Gängen. Wie mit dem Eisen verbinden sich Sauerstoff und Schwefel gerne mit Kupfer, doch sind zur Eisengewinnung nur schwefelfreie Erze tauglich, während das Kupfer auch aus seinen Schwefel Verbindungen gewonnen werden kann. Auf den Lagerstätten der Kupfererze findet sich nun auch gediegen Kupfer oft in beträchtlichen Mengen. Infolge der Zerstörung ihrer Lagerstätte durch die Wirkung der Atmosphärilien, welche ja ununterbrochen an den Gesteinen der Erde nagen, gelangten solche Massen in Freiheit,3) wo sie von den Menschen gefunden, und bald als nützlich erkannt wurden. Während sich nun das Kupfer selbst mit Steinhämmern gut bearbeiten liess, ist das Meteoreisen weit ungefügiger. Verschiedene Forscher, welche sich mit der Frage der Schmiedbarkeit des Meteoreisens beschäftigten, stellen diese geradezu in Abrede. So Prof. Thorpe und St. John V. Day in England. Prof. Nöggerath in Bonn versuchte es auch vergeblich Meteoreisen zu schmieden. Andere Versuchen gelangen wieder vollkommen. Dr. Beck fand, dass von 70 Meteoriten, mit denen Versuche angestellt wurden, 48 schmiedbar waren, nur 7 erwiesen sich als absolut un-schmiedbar; Stupard theilt die Meteoreisen ein in 1) hämmerbare, gleichartige, 2) hämmerbare, ungleichartige, 8) spröde. Wiederholt wurden aus Meteoreisen Klingen, Nägel etc. fabrizirt. In Grönland machen die Eskimos Messer daraus, in Sibirien nach Wrangel, die Jakuten Messer und Beile, und aus dem Meteoreisen von Istlahuaca verfertigen die Schmiede Pflüge, Beile, Hacken, doch ist nicht alles zu verwenden, die unsChmiedbaren Stücke werden weggeworfen. Man sieht somit aus dieser Skizze, dass Lucretius dass Verhältniss der Urzeit zu den Me- *) Das Pallaseisen in Sibirien wiegt z. B. 700—800 Kilo. Das Agramer v. J. 1751 wiegt über 39 Kilo. Das Eibogner v. 1811 über 79 Kilo. Das von Arva in Ungarn v. Jahre 1844 über 30 Kilo. 2) Am s. g. Oberen See in Amerika kommen Blöcke von über 20 Crr. Gewicht vor. tallen ganz richtig schilderte. Ebenso treffend ist die Ueberlegenheit der kupfergerüsteten Krieger über die Steinwilden geschildert. . Anders steht allerdings die Frage, welches der beiden Metalle bergmännisch früher gewonnen, oder besser, welches früher und leichter aus seinen Erzen darzustellen war, und auch dargestellt wurde. Auf geschichtlichem Wege lässt sich die Frage nicht entscheiden. Gediegene Kupfermassen waren entschieden leichter zu bearbeiten als Meteoreisen; dagegen sind Kupfererze weit seltener und schwieriger zu gewinnen als Eisenerze, dazu tritt noch der Umstand, dass die Abscheidung des Kupfers aus seinen häufigeren, nämlich den sulfidischen Erzen, weit schwieriger ist als die des Eisens aus den Oxyden, und auch die des Kupfers selbst aus seinen Sauerstoffverbindungen. Bei letzteren handelt es sich in beiden Fällen nur um die Reduction des Metalles durch Kohle. Dies ist beim Eisen, nach den Methoden der Alten schon bei c. 700° O. erreichbar, während Kupfer seine Schmelzhitze von c. 1100° O. erfordert, eine Temperaturdifferenz, welche bei der primitiven Metallurgie der Alten schwerwiegend war. Die Schwefel-Kupfer-Erze erfordern aber gai’ noch Vorbereitungen und Praktiken, welche grosse Erfahrung voraussetzen und entschieden nur von sehr geübten Leuten ausgeführt werden konnten. Wir dürfen daher annehmen, dass das gediegene Kupfer früher zu Werkzeugen verarbeitet wurde als das Eisen, dass aber aus den Erzen Eisen, und zwar als Stahl, früher geschieden wurde als Kupfer. Unter diesen Umständen ist es erklärlich, dass einzelne Kupferwerkzeuge auch von Steinzeitwilden konnten hergestellt werden. Massen von Kupfer aber, wie sie zur Herstellung der so reichlich im Alterthume verwendeten Bronze erforderlich waren, konnten nur von staatlich und technisch hochgebildeten Völkern, erzeugt werden. Die sicherlich ältesten Nachrichten über den regelmässigen Bergbau auf Kupfer finden wir bei den Aegyptern. Ihre ältesten Kupfergruben liegen auf der Sinaihalbinsel im Wadi M a g h a r a, wo de Laborde und Linant1) ausgedehnte Kupfer-Bergbaue fanden, die zum Theile durch Schlamm und Schutt verschüttet sind. Pharao Seno fern oder Sephuris, der achte der dritten Dynastie, war es, der c. 8700 v. Ohr.2) die Gegend unterwarf und die Baue anlegte. *) Voy. del' Arabie pétrée. 2) Nach Lepsius 3124—3110 v. Clir. Bei Sàrbat el Oh ad e m am Sinai, nahe dem rothen Meere, hat Lepsius1) altägyptische Kupfergruben gefunden. Ein Tempel, dessen ältester Theil aus einer Felsenkapelle besteht, angelegt unter Amenemhat II. c. 2400 v. Ohr. aus der letzten Dynastie des alten Reiches, ist der Göttin der Unterwelt : Hat hör geweiht. Auf den Inschriften heisst sie „H erri n von M a f k a t. “ (Herrin des Kupferlandes.) Um den Tempel liegen gewaltige Schlacken-berge aufgehäuft; das ganze liegt auf einer Höhe, wo der constant wehende Nor.dostwind zum schmelzen der Erze benützt wurde. „Die nordwestlichen Hügel, 250 Schritte lang und 100 breit, sind ganz mit einer massiven, 6—8' dicken Ernste von Eisenschlacken bedekt und rundum mit grösseren oder kleineren Schlackenblöcken umgeben, so dass sie sich eigenthümlieh durch ihre kohlschwarze Brandfarbe von den umliegenden hellbraunen Sandhügeln herausheben. Das Erz ward demnach erst aus den hinteren Bergen auf diese luftigen Höhen gebracht, auf denen man vielleicht hauptsächlich den stehenden Nordostwind, der hier sehr lästig fällt, für die Schmelzöfen benutzt zu haben scheint,“2 3) sagt Lepsius 1. c. x) Reisen am Sinai 1845. 2) Bei den, freilich in sehr geringer Menge, vorkommenden Oxyderzen besteht die Gewinnung des Metalles wesentlich in der Reduction derselben durch Kohle unter Zusatz eines Flussmittels, ähnlich wie beim Bisen, zur Verschlackung des Ganggesteines. Weit complieirter aber ist die Kupfergewinnung aus den Schwefelverbindungen, welche stets auch Eisen enthalten. Es muss bei Verhüttung derselben daher das Kupfer vor. Eisen, Schwefel und dem Ganggesteine befreit werden. Die Erze werden zuerst geröstet, wobei ein Theil des Schwefels verbrennt. Kupfer und Eisen aber zum Theile oxydirt werden. Dann werden die gerösteten Erze mit einem Kieselzuschlag geschmolzen, um das Eisen zu verschlacken. Das Kupferoxid, welches sieh bei der Röstung gebildet, nimmt wieder Schwefel auf. Das Resultat dieses Prozesses ist der s. g. Kupferstein. Er ist!kupferreicher als das Erz, enthält aber noch immer Eisen und Schwefel. Nun wird der Röstprozess wiederholt, bis schliesslich ein, nur noch wenig Eisen- und Schwefelhaltiges Kupfer — s. g. Sehwarzkupfer — resultirt. Dieses muss nochmals im Flammofen geschmolzen werden, wobei Kupfer und schweflige Säure resultiren. Das Eisen oxydirt und übergeht in die Schlacke. Das gebildete Kupferoxydul wird durch Umrühren der Schmelze mit frischem Holze reduzirt. Das so erhaltene s. g. Ro s et t en kup f er, muss aber, um hämmerbar zu werden, nochmals unter Kohlen um-geselimolzen werden. Die 30°/o Eisen des Erzes gehen in eine schwarze Schlacke, — es ist jene Schlacke, von welcher Lepsius 1. c. spricht, und die ihm durch ihre kohlschwarze Farbe, gegenüber dem hellbraunen Wüstenlande auffiel. Wir überlassen es dem Ermessem unserer Leser darüber zu urtheilen : ob wir unseren Pfahlbauwilden, deren Brodfrucht die wilde Wassernuss war, deren Kleider aus Pellen oder höchstens Geweben von dem, auch bei uns wildwachsenden schmalblättrigen Leine (Linum angustifolium) bestanden, deren Messer Kieselspäne oder gespaltene Eberhauer waren, — ob wir diesen armen Seebewohnern die Kenntniss all’ der angeführten, complizierten metallurgischen Prozesse zumuthen dürfen ? Ich glaube nein ! — Auch die in unseren Pfahlbauten gefundenen Kupfersachen sind eingeführt, imd hin und wieder hier unigesehmolzen oder umgehämmert worden. Das Metall selbst ist gewiss von ganz anderen Leuten ausgebracht worden. Die Gruben von Wadi-Maghara, wurden wie schon oben bemerkt von Seno fern c. 3700 v. Ohr, angelegt; — Tat-Ka-ra (c. 3360 v. Ohr.)1) teuft, wie Stellen bezeugen, neue Gruben ab. Usurtasen I. (c. 2433 v. Ohr.) sendet neue. Ansiedler zu den Gruben am Sinai, um Mafek (Malachit) und Oho int2) (Kupfer) zu gewinnen. Eine Inschrift ans dem 2. Jahre Amenemhat II. (c. 2300 v. Ohr.) bezeugt ausdrücklich eine Sendung von Mafek und Ohomt, an den Pharao.8) Es ist somit eine geschichtlich feststehende Thatsache, dass bereits 3000 Jahre vor Ohr. das Kupfer ein wohlbekanntes und von den Aegyptern bereits bergmännisch abgebautes, beziehungsweise hüttenmännisch gewonnenes Metall war. Dies alles zu einer Zeit, in welcher die Macht der Pliön i k e r noch in den Windeln lag. Für diese aber war Oy pern, wohin sie schon im zweiten Jahrtausende gelangten, das Hauptkupferland. Wie wir schon oben4) dargelegt, herrschten von c. 2300 oder 2200—1800 oder 1700 v. Ohr. die s. g. Hyksos und Philister in Aegypten. Wenn nun dieselben das Kupfer noch nicht gekannt hätten, so hätten sie während dieser 500 Jahre reichlich Gelegenheit gehabt, es kennen und schätzen zu lernen. Bei ihrem Abzüge sind sie somit sicher mit dem Kupfer und der Bronze bekannt in die Welt gezogen. Die Kriegerstaaten, die sie als Pe-lasger gegründet,5 * *) lernen wir mit ihren Fürsten in der Ilias kennen. Hier spiegelt sich ägyptiseh-pelasgische und phönikische Cultur. Noch Ennius um 200 v. Ohr. weiss, dass pelasgische Könige Troia eroberten, wenn er Armai. I, 15 sagt: *) Of. Brugscli, Gesell. Aegypt. p. 90. 2) Ohomt oder Chomet bedeutet sowohl Kupfer als auch Bronze, wie '/«kxóq. bei den Griechen und n’hosehet bei den Hebräern. 3) Brugseh. 1. c. p. 163. “) Cf. „Argo“ Nr. 7. 5) Of. „Argo“ Nr. 6 und 7. Auch neuere Forscher verkennen nicht den Einfluss Aegyptens auf Griechenland. So schreibt Dr. Moriz Hörnes in seiner „Urgeschichte des Menschen“ 1892, p. 445 : „Die Gräber von Mykenae, welche ungefähr 1200—1400 v. Ohr. anzusetzen sind, haben viele Waffen und andere Objecte aus Bronze, aber keine Spur von Eisen geliefert,“ und: „Diese argivisehen Königsburgen haben sich als grossartige Beweisstücke für einen, wahrscheinlich durch die Phöniker vermittelten, vorgeschichtlichen Verkehr Griechenlands mit Aegypten entpuppt.“ —Dr. R. Forrer in Strassburg bemerkt in Verband, der Berliner Gesell, f. Anthropolog. 1892 p. [447], dass in Aegypten neuerdings Funde gemacht wurden : „welche geeignet sind, auch das Interesse unserer Prähistoriker zu erregen. Es sind dies Bronzedolehe und Lanzenspitzen, welche in ihren Formen sieh an die europäischen anlehnen, und einen Zusammenhang erkennen lassen, der uns das urzeitliehe Aegypten weit näher bringt, als man es bisher zu hoffen gewagt hat. — Man vergi, auch Müllner „Emona“ 1879, p. 146 ff. „Quhiu uetev occubuit Priaiuuü sub Marte Felasgo“ „ Als der greise Priamus PelasgischenKriegern erlegen “. In der Ilias wird das Kupfer oder das Erz: „yuly.04“ 270 mal genannt, während des Eisens: „o-idrjooa“ nur 28 mal Erwähnung geschieht. Wie schon erwähnt, war für die P h ö n i k e r Oypern das Hauptkupferland. Es ist das Land Kittim der Bibel. Die Griechen nannten die Insel Kypros. Einige meinen vom hebräischen Kopher,1) dem Namen der Oyperblume (Lausonia alba), der Hennah der Araber, welche zur Bereitung von Salben und Oelen benützt wurde. In assyrischen Inschriften heisst die Insel „Jatnan,“ dafür aber das Kupfer assyrisch „Kipar.“ Die Kupferminen Assyriens existiren noch, und wurde vom Kupfer in Assyrien ausgedehnter Gebrauch gemacht. Sie legten es in eiserne Helme ein, und es bildete einen Theil ihrer Rüstung; Dolche und Pfeilspitzen wurden daraus verfertigt.2) Welcher Metallreichthum in Asien im VIII. Jlirli. v. Ohr. geherrscht haben muss, bezeugt eine assyrische Palastinschrift, laut welcher König Eammannirär III. (811—788 v. Ohr.) von Assur, vom Könige Mari von Damaskus an Tribut erhebt: 20 Talente Gold, 2800 Talente Silber, 3000 Talente Kupfer und 5000 Talente Eisen.3) Da die handeltreibenden Phöniker, wie schon oben erwähnt, stets zwischen den N i 1- und Euphrat-Ländern schwankend, von den Oulturen beider beeinflusst waren, und mit beiden in Handelsverkehr standen, so ist es nicht unmöglich, dass der Insediarne vom assyrischen Kipar4) abzuleiten ist. Seit der Besitzgreifung Oypers durch die Phöniker galt die Insel im Altertlmme als die Heimat dieses Metalles. Schon lange vor Homer waren die in Oypern verfertigten Waffen berühmt und der Kupfer harnisch den Kinyras5) von Oypern dem Agammemnon schenkte, wird II. II, 19 ff. von Homer speziell geschildert: als mit eingelegten Metallen geschmückt. „Ringsum wechselten zehn blauschimmernde Streifen des Stahles, Zwölf aus funkelnden Gold, und zwanzig andere des ■ Zinnes.“ r) Cf. Cesnola p. 3. 2) Cf. Lay aid: Niniveh. Deutsch v. Meissner 1854, p. 400. 3) Cf. Tiele bab. assyr. Gesell. 1886, I, p. 211. 4) Es ist bekannt, dass lat. cuprum und deutsch Kupfer von aes ey p r i u m stammt. 5) Der übrigens ein echt pkönikischer Charakter war. Er soll dem Menelaus versprochen haben, 50 Schiffe zu stellen. Als es zum Erst kam, sandte er nur eines und 49 Thonmodelle von Schiffen mit Tiionfiguren bemannt. Cf. solche Thonschiffehen bei Cesnola, Taf. XLVIII, Pig. 2, 3. Auf Bronze hätte das „funkelnde Gold“ keinen Sinn, wohl aber wirkte es dekorativ auf dem rothen Kupfer. In der Odyssee I, 185 wird Ternes a auf Oypern als Ort genannt, wo Kupfer zu haben und wo es gegen Eisen gerne eingetauscht wurde. 1. c. v. 183 spricht Athene zu Zeus: „Jetzo kam ich im Schiff hierher mit meinen Genossen Steuernd auf dunkler Fluth zu anders1) redenden Männern, Dass ich in Temesa Erz eintausch’ um blinkendes Eisen.“ Temesa = sein, t-m-s, bedeutet „Sch m e 1 z-hütte.“ Nach Vertreibung der Hykos entfaltete sich mächtig das neue Reich Aegypten. Feldzüge wurden nach Asien unternommen und Tribute auferlegt. So leisten an T h o t m e s III. (c. 1600 v. Ohr.), welcher 15 Feldzüge nach Asien bis Mesopotamien unternahm und auch Oypern unterwarf, die Könige von Ruthen 80 Ziegel Rohkupfer, nebst 11 Ziegeln Blei und Kupferge-räthe, der' König von Oypern (Asebi) 108 Ziegel an gereinigtem Kupfer, 2040 Pfund an Gewicht. Auf dem 13. Feldzuge erbeutet Pilotine s 276 Ziegel Rohkupfer (cf. Brugsch Gesell., p. 316 ff.) Dass aber die Phöniker nicht nur in eigenen Bergwerken, deren sie ausser auf Oypern, in Syrien am Libanon, dann in Oilicien, in Tartessus, in Unteritalien (Temesa), auf Euböa etc. besassen, Kupfer gewonnen, sondern auch von anderwärts durch Handel zuführten, beweist Ezechiel, wenn er XXVII, 13, sagt: „ Javan, Tkubal und Mosoch handelten mit dir und gaben dir für deine Waren Sklaven und kupferne Gschirre.“ Da Thubal und Mosoch, Mesech oder Me-schesch, die Tibarener und Moscher zwischen schwarzem und kaspischem Meere sind, so sieht man, wie weit verbreitet in Asien die Kupferindustrie im 1. und 2. Jahrtausende schon war. Noch Xenophon (c. 355 v. Ohr.) staunt über den Kupferreichthum der Karduchen. Er sagt Anab. IV, 1 : „Die Häuser waren überdies reichlich mit kupfernen Geschirren versehen.“ Die theils in Pfahlbauten, theils am Fest-lande durch ganz Europa hie und wieder gefundenen Kupfergegenstände haben, vielleicht nicht eben genügend begründet, zur Annahme einer s. g. Kupferzeit2) als Uebergang von der „jün- *) Nämlich semitisch. 2) Cf. Dr. Mueh’s eingehende Untersuchung über die europ. Kupferfunde „Kupferzeit in Europa,“ Wien 1886. geren Steinzeit“ zur s. g. „Bronzezeit“ Veranlassung gegeben. Besonders reich ist das an Kupfererzen reiche Ungarn. Die Sachen sind nicht durch Hämmern sondern durch Guss hergestellt, ja bei Sipplingen hat man noch ein in der Gussform liegendes Beil gefunden; auch im Pfahlbaue von lg fanden sich Gussformen für solche Beile vor. Auch fehlt ihnen jede Ornamen-tirung. Woher das Metall stammt, wagen wir nicht zu bestimmen, doch glauben wir, dass die Kupferwerke am Mi tt erb er ge bei Bischofshofen im Salzburgischen, und das an der Kelch alpe bei Kitzbüchel in Tirol, einer späteren Zeit angehören, da es hier aus dem, mit bedeutenden technischen Erfahrungen zu behandelnden Ohalko pyrite, einem Schwefelkupfererze gewonnen wurde. Das gleiche gilt für Ungarn, wo ebenfalls der Ohal-kopyrit vorwiegt, obgleich auch der leichter zu reduzierende Ouprit und Malachit vorkommt. Für technisch gebildete Bergleute sprechen auch die am Mitterberge beobachteten bergmännischen Vorrichtungen, als: Wasserrinnen, Gerüste, Blockleiten, Haspeln, etc. und die grosse Beinheit des Produktes. Auffallend ist auch das Vorkommen spezifisch cyp ri scher Dolchformen in Ungarn und der Schweiz, so wie einer acht cyp rischen Nadelform von ganz charakteristischer Mache in Niederösterreich und Böhmen. Wie weit der phönikische Handel mit Kupferwaren reichte, ersehen wir aus mehreren Mittheilungen der Alten. Der Stelle b. Ezechiel, welche der Einfuhr nach Phönikien erwähnt, haben wir schon Erwähnung gethan. Nach Arrian: Periplus mar. Erythr. gingen Kupferwaren nach den meisten Häfen des indischarabischen Meeres. Den Handel der Phöniker nach Britannien bezeugt Strabo III, 5, 11, wo er von den Kassi ter i d en oder Zinninseln spricht: „Sie (die Bewohner) leben, nach Hirtenweise von ihren Ileerden ; da sie aber auch Bergwerke, auf Zinn und Blei haben, tauschen sie für diese Metalle und für Häute, Töpferzeug, Salz und Kupfergeschirr von den Kaufleuten ein. Früher trieben diesen Handel die Phöniker von Grades aus allein etc.“ Wenn der direkte phönikische Kupferhändel somit bis Britannien reichte, so ist es um so sicherer, dass derselbe auch von den näher gelegenen Küsten des Mittelmeeres und seinen Buchten, die näher gelegenen Binnenländer Europas erreicht hat. (Fortsetzung folgt.) Kleinere littheilungen. Aus dem Privilegien!)uclie der Stadt Gottscliee. Mitgetheilt von P. v. B a dies. Das Bürgermeisteramt der Stadt Gottscliee bewahrt das „Privilegienbuch,“ das ist die Bestätigung der „Freiheiten“ der Stadt Gottschee durch Kaiser Ferdinand III. ddto. Wien 27. Juni 1642. Wir wollen in nachstehenden Zeilen auf Grund einer s. Z. gemachten diesbezüglichen Aufzeichnung, einen Auszug aus diesem Privilegienbuch liefern, das die, zu den verschiedenen Zeiten Seitens der Landesfürsten dieser Stadt verliehenen Freiheiten und deren schliessliche Bestätigung im Jahre 1642, auf 14 Blättern Folio zusammengestellt enthält. Es beginnt (Fol. 1/a) mit dem kaiserlichen Titel: „Wir Ferdinand der Dritte von Gottes gnaden Erwölter Komischer Kaiser zu allen Zeiten Mehrer des Keiches, in Germanien, zu Hungarn, Boheimb, Dalmatien, Croatien, Sclavonien etc. König, Ertzhertzog zu Österreich, Hertzog zu Burgundi, zu Brabandt, zu Steyr, zu Kärndten, zu Krain . . . gefürster Graff zu Haabspurg, zu Tyrol . . . zu Görtz . . . Herr auf der wiindischen Marckh zu Por-tenaw“ . . . sodann folgt (Fol. 1/b) die Anführung: „dass uns unsere getreue liebe N. Kiehter Kath und gantze Gmain (Gemeinde) vnsers Stättls zu Gottschee“ alle und jegliche „Gnad, Freyheit, Gaab und Rechten“ welche ihnen von des Kaisers Vohrfahren „am Löblichen Haus Oestreich“ gegeben, gemehrt, erneuert und zuletzt durch „geliebsten Herrn Vätern Kaiser Ferdinand II. ddo. 17. Februar 1597 bestätigt worden,“ wie auch ein schriftliches Zeugniss von den 1614 zur „Bereutung der Herrschaft Gottschee“ verordnet gewesenen landesfürstlichen Commissionen, in welcher Gestalt und wie weit der District des noch von Kaiser Friedrich (III) der Stadt verliehenen Burgfrieđ sich erstrecke und „damals durch sie dessen gewisse Pidtmarch ausgezeiget“ und in der Herrschaft Gottsche reformirtes Urbarium also eingetragen worden, in glaubwürdigen Abschriften „allemnderthanigist fürbringen lassen,“ welche von Wort zu Wort also lauten. Nun beginnt Fol. 2/a die Aufzählung der von den V o tifali ren der Stadt Gottschee verliehenen Freiheiten selbst beziehungsweise der von Kaiser Ferdinand II. an. die Zeiten nach rückwärts erfolgten Bestätigungen derselben, d. h. der Bestätigungen durch Kaiser Ferdinad II. und dessen Vater Erzherzog Carl II. Begenten von Innerösterreich (Steiermark, Kärnthen und Krain) und der Verleihungen und Bestätigungen durch Kaiser Ferdinand I., Kaiser Maximilian I. und Kaiser Friedrich III. Auf Fol. 2/b „bekennt Erzherzog Carl,“ dass ihn „die getreuen lieben N. vnserer Bürger und Leuth ge-mainiglich in vnser Stadt zu Gottschee, diemutiglieh an-ruffen und bitten haben lassen ihnen all und iedliche Genad, Eecht, Freyheiten, Privileg'd alt Gewohnheit und Herkhumben, als ander unser Städt und Märkht in Krain und nemblichen die von Rudolffs-werth haben und dazu ihr Wappen und Kleinodt,“ wie sie damit „von unsere lieben Vorfahren begnadet,“ zu bestätigen, welche von Wort zu Wort lauten: (Fol. 3/a) „Wir Fr id rieh von Gottes Gnaden Römischer Kaiser“ u. s. w. „Thuen kndt öffentlich mit diesem Brieff: Als in dem nächstvergangene Jahr (1470) die Türken und Ungläubigen mit merkhlichem (vielen) volkh in vnser Fürsten thumb Krain eylendt zogen sein und darin nemblichen (namentlich) vnser Herrschaft Gottschee die vnsere mit Raub, prandt und hinfierung der Leuth und in anderer weeg beschedigt und verderbt, dadurch (wesshalb) wir fürgenomben und geordnet haben, eine beuestigung daselbst in der Gottschee zu Aufhaltung (Aufenthalt) der Unsern, ob (wenn) sich solch ein Zug der Ungläubigen da Gott vor seye, mehr begeben, zu bauen und zuezurichten, dass wir angesehen haben, unser Leuth und Holden gemeiniglich daselbst in der Gottschee fleissig bettn und haben dadurch auch um (wegen) „Ihres aufnemben und gemeines Nutz willen“ aus besonderer Gnade und aus kaiserlicher Macht sowie als regirender Herr und Landesfürst daselbst in Krain, „die bemelclt© Befestigung als (so) weith die gebauet wird! *n einer Stadt erbebt, dieselben Statt Gott-seltee genanndt und unsere leist li vnd Vnd-tertbanen, so (die) darin Häuser bauen und daselbst beuslich wohnen vnd eigen werden zu Burgern geschöpft vnd gemacht44 ihnen und ihren Nachkommen und Erben Stadtrecht und Bürgerrechte (verliehen), dahin auch zu derselben unserer Statt einen Burgfried, als (so) weit ikre Äcker gehen, zunächst um die (Fol. 3/b) selbe Befestigung gelegen, gehet und als (so) weit dieselbe Befestigung umfangen ist (verliehen) u. s. w. alle Rechte, Gnaden und Freiheiten wie andere Städte in Krain, vornehmlich wieRudolfs-wertli; die Bürger haben Stadt recht und Bürgerrecht, wie in andern Städten in Krain. namentlich wie in Eudolfswerth auch sind sie in Mauth undZöllen den andern Städten in Krain gleichgehalten. (Fol. 4/a) „auch die Gnade Richter unii Rath hinfüro zu ewig Zeiten zu setzen;“ jährlich vier Jahrmärkte, I) in den Fasten am Quatember-Suntag, 2) zu St. Philipp und Jacob, 3) St. Bartholomäustag auf dem alten Markt bey derPfarr daselbst, 4) St. Andreastag — mit fürstlicherFreiung 14 Tag vor und 14 Tag nachher — wie bei den andern Städten und Märkten in Krain; dazu auch die zwei Kirchtage, die, 1) an dem Sundtag nach Gottsleich-namstag und 2) des Sondtags nach St. Margarethentag bei der Gottsleichnamskirche gehalten worden sind, in die Stadt Gottschee übertragen. (Fol. 4/b) Wappen unii Kleinod: ein blauen Schild in dessen Grunds ein Zaun „in sein selbst Färb“ und darin ein befestigt Haus und davor St. B art bolo mea stehet, habend in der ain Handt ein Buch und in der andern ain Messer mit weissen Farben, als die hierin ausgestrichen seyn (vorgezeichnet sind). (Fol. 5/b) Wappen gemalt (grüne Wiese). — Auftrag an alle „das Wappen und Kleinod der Stadt Gottschee zu achten gegen Poen (Strafe) von 10 Markh löthiges Goldtes V3 für die (landes) fürstliche Camer y* für die Gottschee entfallend. Datum zu Gr ätz am Freitag nach dem hl. Ostertag nach Christs Ge-purd 1471 Jars. Fol. 5/b und 6 enthalten die Bestätigung dieser Freiheiten durch Kaiser Maximilian (I.) ddto. Wien „am Erich-tag nach St. Lucientag 1493 Jars.“ Fol. 7/a bringt die Bestätigung der den Bürgern von Gottschee von Kaiser Friedrich (III.) auf Widerruf vergundte im Burgfried der Stadt gelegen „Vischwaitl44 (ddto. Wien 5. März 1528) durch König Ferdinand (I.), welcher auch der Stadt alle ihre Freiheiten bestätigt (ddto. Wien 12. März 1528 ) Fol. 7/b und 8. Derselbe römische König gibt den Bürgern des Städtls Gottschee, „weil sie nahendt dem Feind und an einem speren (unfruchtbaren) Ort gelegen und vor andern (Bewohnern des Landes) täglichen Überfallens und Beschädigung von dem Feinde g e w a r t e n d sein müssen und sich jederzeit gegen «ns und unser Hans Oesterreich gehorsamblich cr-zaiget, einen Wochenmarkt und zwar auf jeden Pfingsttag (Donnerstag) mit allen Freiheiten für die Käufer und Verkäufer nach dem Muster der Wochenmärkte der Enden (in Krain) und in den Niederösterreichischen Landen, „unverhindert der Wochenmärkte in Städten und Flecken, so zu zwei Meilen Weges um die Stadt Gottschee gelegen (Strafe 10 Markh löthigen Goldes wie oben) ddto. Wien 24. January 1546. Fol. 9/a Abermalige Bestätigung der Gottschewer Stadtfreiheiten ddto. Laibach 5. April 1567. Fol. 9/b—10 Erzherzog Carl verleiht den Bürgern die Brückcnmauth: von einem „Samb“ (Tragthier-Ladung) einen schwarzen Pfennig, „da dieses Stättlein ein Ortsfleckhen, da (wo) der Türk mehrmals hinstreifft und deshalben wol ein Notdurfft, das es befestigt und soviel möglich erbauet werde“ — „doch noch nur auf unser und unser Nachkommen Wolgefallen bewilligt“ „müssen davon (von dem Ertrage der Mautheinnahmen) die Brücken erhalten und bessern (ausbessern) die für (gegen) des Erbfeindes Streifen zu gerichteten Wehren (Vertheidigungsbauten) und notwendigen Stadtgebäu in Stand halten und jährlich der Obrigkeit Baitung (Rechnung) laisten (legen) (ddto. Wien 6. September 1564). Eoi. 10/b—Hab. Bestätigung der Stadtfreiheiten durch Erzherzog Ferdinand Laibach 17. Februar 1597. Fol. 11/b. Bestimmung des Burgfridts, der mitten in der Herrschaft gelegen, aber noch nie in das Yrbarium eingetragen worden durch die jetzt anwesenden Commissarien (Fol. 12/a . . .) und hebt sich solcher Burgfridt Erstlichen an: Ob der Stadt Gottsche bey einer Bisl, neben der M a sch wand Vieh waidt bey einem Loch in einem Steinhaufen zwischen der Grafen von B1 a g a y W i e s e n und des Jurij D o mi a n o u i t s c h G a r t-ten bis an das Wasser daselbst und nach demselben Wasser hinauf an ein alte abkhumbene (Fol. 12/b) Wieh r (Wehre), darbey jetzt ein ziemblicher Marchstein gesetzt worden und was für gründt vndter demselben Pidmarch befunden, gehört Gmainer Statt zu, der Obrige Grundt aber zu der Herrschaft, weiter vber das Veldt nach dem weeg zwischen der Burger Veldter des Herrn Hauss Weykhardten Yrschin Graffen von Blagay huebgründten, darauf Er ein gemauertes Haus erbauth, bis an die landstrassen, an der landstrassen hinauf an ein gemauertes Kreuz neben die alten Widenzaun bis an das Egg den Ackher, bey Gottsleichnamskhirchen, von dem Egg dasselben Zauns nach dem Wreeg hinauf bis in das Bospründl, von dannen abwärts nach dem W assergraben bis an das Klindorffer Thörl oder Gatter, von dannen nach einem Weeg an ein Wassergräbiein ins Egg gegen Sei lentil or an ein Stain im Mosz stehendt, von demselben gleich vber den Biegl bis zu der Schalkhendorffer Egg zwischen der Pfarrkhirchen ziinsbaren Grundt, wie der inwendige Zaun aufgehet vnd vber der Schalkhendorffer Trenkhweeg wie der an der besagten Khir-chengrundt neben dem inwendigen Zaun bis in Türkhen Troy, so gemainer Stadt eigen ist vnd neben der Schal-kendorffer zaun bis zu der Zwischler (Fol. 18/a) Felder Zaun vnd neben demselben hinab bis zu der H o n-egger Strassen, an den Egg ob der Pruchlackhen vnd an das Spizpürchele, an des Partheyens Egg, von dannen vber an der [{Hopfenfelder Egg des Austrieb Zaune ns, von dannen vber auf ein Stain, darin vorhero zway Kreuz gewest vnd jetzt der dritte darin gemacht worden, von derselben vber vndter der w a b e n 1 a k h e n, an der B u r g e r f e 1 d e r vnd neben Ihren feldern hinüber vndter den Perg an ein Bisl in die hoch des Pergs vnd vber die Eben biss an den T.raiff gegen der Biegkher vnd derselben beywohnendten Vnterthanen Pidmarch nach der hoch lengs hinumb wie der Faden ausweist vnd nach demselben Faden hinumb widerumb an die Bisl gegen der Maschwalder hole vnd vich-waidt alsdan abwärts widerumb auf das loch zwischen den Stainfelsen bei des Domianitsch gartten ligendt. (Fol. 13/b) Die Strafe gegen die Übersclireiter auch 10 Markh Goldts wie oben. — Gottschee am 18. Januar 1614. Unterschriften der Commissäre: Andre Zieglfest, Zacharias Tänzer. (Fol. 13/b und 14). Die Bestätigung der Freiheiten der Stadt Gottschee durch Ferdinand (III.) When 27. Juni 1642. Kais. Siegel. Namensunterschrift Ferdinand m. p. Ad mandatum Sac. Gaes. Mts. proprium Schidenitsch m. p. Johann Math. Prikhelmeyer m. p. Bemalter Holzplafonđ in Kuren. Westlich von Altoberlaibach liegt auf einem Bergvorsprunge mit wundervoller Fernsicht das Filialkirchlein St. Nikolai auf Kuren in ziemlich verwahrlostem Zustande. In diesem Kirchlein befindet sich noch ein, mit Scenen aus der hl. Geschichte bemalter Holzplafond, dessen Conservirung noch gut möglich' wäre. Er scheint aus dem XVI. Jahrh. zu stammen. In Krain, und auch sonst in Innerösterreich entstanden Anfang des XVI. Jahrh. eine Menge gothischer Kirchenbauten, welche oft recht gute Formen aufweisen. Es war eben die maximilianische und nachmaximilianische Zeit. Da wurden die kleinern Bauten meist so aufgeführt, dass das Presbyterium die „gothische“ Spitzbogenapsis erhielt, das Schiff aber mit einem in Felder getheilten bemalten Holzplafond abgeschlossen wurde. Leider verschwinden diese Plafonds immer mehr und mehr. Es wäre zu wünschen dass sich die massgebenden Factoren-dieser Beste annehmen und für Conservirung eventuell ßestaurirung Sorge tragen würden. Müllner. Litteratur. Vorläufige Mittheilungen über das römische Strassen-wesen in Untersteiermark. Von Franz Ferk, Professor am II. Staatsgymnasium in Graz. — Sonderabdruck aus den Mitth. des historischen Vereines für Steiermark. XLI. Jahrgang, 1893. Nach Bezwingung der Alpenländer und Donauprovinzen, wurde von Aquileia als Ausgangspunkt, ein wohl-durchdachtes und äusserst rationell ausgeführtes Strassen-system nach den Festungen des Donaulimes angelegt. Die Strassenstränge, welche Krain durchzogen, setzten sich natürlich in den Nachbarländern Kärnten und Steiermark fort. In rohen Hauptumrissen wurden dieselben bereits von Muchar entworfen und im I. Bande seiner Geschichte der Steiermark graphisch dargestellt. Später beschäftigte sich der, um die römische Epigrafik und Topographie in Steiermark hochverdiente B. Knabel mit der genaueren Feststellung der Details dieser Strassenbauten, speziell derselben in Untersteiermark zwischen Oeleia, Petovio und Solva. Prof. Ferk hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, die Angaben der älteren Forscher zu revidiren, und die römischen Strassenzüge des Unterlandes Schritt für Schritt zu verfolgen. Nur wer auf diesem Gebiete persönlich gearbeitet hat, kann das Mühevolle eines solchen Unternehmens vollauf würdigen. Um so freudiger begrüssen wir Herrn Professor Ferk’s Unternehmen, dessen Besultate er uns in einer späteren umfangreichen Arbeit vorzulegen beabsichtiget. Das vorliegende Heft hat, wie schon der Titel besagt, den Zweck, die gelehrte Welt zunächst mit den Hauptresultaten bekannt zu machen und dem Verfasser die Priorität zu wahren. Prof. Ferk bespricht: 1. Die Boute Celeia-Poe-t ovio-Sab aria. Diese verfolgte er von Oeleia. über Tüchern, St. Primus, Brezje, den S lo mb ach, Vrtoše, Erlachstein, St. Marein, St. Bochus, durch K a č j i d o 1, Podplat, über den Gaberniksattel nach Pöltschach, Studenitz, Maxau, Stattenberg, Pecké, Sešterše, nach Haidin bei Pettau. Von hier lässt sie sich über Moschganzen, Tergo vie (Altenmarkt b. Grosssonntag) den Mihovecberg nach Frie-dau nachweisen, hält sich am Südabliange des Kulmberges, berührt Alt-Meierhof und erreicht bei der Mühle am Trno vab ache die Landesgränze. 2. Die Boute Celeia-Virunum legt Ferk über St. Margarethen und Schloss Weichselstätten bei Hochenegg über Stern stein, Lindeck, Weitenstein; sie bestreicht denNordabhang des Margarethenberges,1) geht auf St. Florian los, um den Turjakberg über St. Leonhard, St. Achatz, Ober-Do use, Golova buka nach dem Plateau von Gallenhofen und jenseits Windisehgraz über die Sestnica an die Gränze von Kärnten, und hier nach Köttlach. 3. Die Boute Poetovio-Sirmium. Prof. Ferk verfolgt sie von Haidin nach St. Veit an der Drau, wo er mit Becht das alte Winterlager der Legion sucht, weiter 1) Wir bemerken hier, dass die Tab. Peuting. auf diesem Strassenzüge die Ortschaften Ypellae und Colatio nennt. Für erstere habe idi bei Bereisung dieses Strassenzuges im Jahre 1888, die Stelle ton St. Margarethen, und für letztere die römische Ruinenstätte bei Troblje, nördlich vom Gradišče bei Windisehgraz nachgewiesen. Müllner. über Ankenstein und Sauritsch. Jenseits der Gränze ist die Strasse südlich von Schloss K r i ž o v 1 j a n zu spüren. An die Besprechung dieser, in den Itinerarie» verzeichneten Bouten, schliesst Verfasser die Betrachtung der dort nicht genannten, aber durch Funde nachweisbaren Stränge, als: Celeia-Flavium Solvense, Vi-runum-Poetovio, den Zug von St. Peter in Bären-thale nach Bohitsch, endlich die Vicinalstrassen und Saumwege, insbesondere die am Bacher verlaufenden, an. Müllner. 31ittheilungen aus dem Museum. Erwerbungen des krainischen Landesmuseums im Jahre 1893. Geschenke. Der hochgeb. Herr Graf Alfons v. Auersperg: Ein Petschaft aus Eisen mit dem Wappen der Bil-lichgrätzer (Pfeil auf gespanntem Bogen) mit M. A. F. V. P. = Marcus Antonius Freiherr von Pillichgrätz. OL „Argo“ Nr. 6, p. 116. Herr Nikolaus Hoffmann: Nouveau Dictionnaire. Italienisch-französisch und französisch-italienisch. 2 Bände. Basel 1772. Herr Gabriel Jeloušek in Oberlaibach: Wirbelkörper eines Bindes, gefunden 3 m tief im Lehm der Kottnik’schen Ziegelhütte bei Oberlaibach. Sr. Hochw. Herr. Dr. J. Kulavic, Domcapitular: Das fürstbischöfliche Priesterseminar etc. zu Laibach. Geschichtliche Abhandlung des Herrn Geschenkgebers. Separatabdruck aus Zschokke’s „Theologische Studien in Oesterreich.“ Wien 1893. Herr Dr. Kulavic, Badearzt in Töplitz : Sieben Stück neuerer Münzen und die Broschüre Mineralquelle zu Töplitz. Herr Franz Leiler, Notariatsbeamter in Loitsch: a) Verkaufbrief Kaiser Ferdinand L, ddat. 15. Aug. 1553 mit dem an Lukas Juuantschitsch, Urbarsmanne der Herrschaft Hasberg, ’/2 Hube in Maunitz verkauft wird. Pergam. — b) Ein Heiratscontract von 1713 und c) ein Verzichtsbrief von 1718, beide Papier. Herr Gustos Müllner: Ziegelprobe vom mons Palatinus in Bom, röm. Grablampe mit dem Stempel APBIO aus der Gegend v. Treffen. — Ein Venetianerglas, XVI—XVII. Jhrh., aus der Fabrik in Murano. Herr Perne, Lehrer in Sturja: Eine Nuss der Doumpalme, Hyphaena Argun Mart. Das Blatt erscheint monatlich 1—l1/, Bogen stark mit Beüagen und kostet ganzjährig 4 fl. = 8 Mark, halbjährig 2 fl. = 4 Mark. Redakteur, Herausgeber und Verleger : Alfons Müllner, Musealeustos in Laibach. — Druck von Klein & Kovač in Laibach.