VrSimmerattonS-Prcisc: Fitr Laibach: Danzjiihrig ... 8 fl 40 kr. Halbjiihrig ... 4 „ 20 „ LierteljShrig . . 2 „ 10 „ Slonattich . . . — « 70 „ Mit der Post: Ganzjiihriq... 11 fl. — kr. Halbjiihrig ... 5 „ 50 „ Birrteljahrig . . 2 „ 75 „ FLr Zust- llung in« Haus vier-rljLhrig 25 tr„ jnonotl. 9 ft. Cin)e!ne Nummern 6 It. Laibacher Redaction Bahnhosgaffe Nr. 132. Sxpeditton- & In sera te«. Bureau: EvngretzplaK Nr. 81 (Buch-handlung tton Jgn. v. Klein, mayt & Fed. Bamberg.) Nr. 135. Anonyme Mtttheilungen werden nicht beriicksichtigt; Manuscripte nicht zurllckgesendet. MvNtag, 16. Juni 1873, — Morgen: Rainer. Jnsertionspretse: gilt- die einspaltige Petitzeil« L 4 ft., bet zweimaliget 6m= schaltung a 7 kr., dreimaliger 4 10 kr. Jnsertionsstempel jedeSmal 30 kr. Bn grotzeren Jnseralen unb bfteier Emschaltung entspre« chcnbtt Rabatt. 6. Jahrgang. Bismarck uitb die romische Curie. Bei der Berathung des Budgets deS Reichs-k^izleramtes im deutschen Reichstage kann diesertage die Frage der Zweckmatzigkeit des Gesandtenpostens beim Vatican zur Erorterung. Der Abgeordnete Lowe beantragte die fur einen Gesandten beim Papste ausgeworfeiteit _ Summen zu stteichen, weil es hienach den Anschein Habe, als ob man an eine Wiederbesetzung des Gesandschaftspostens beim Papste denke. Hiefur liege seines Erachtens kein praktisches Bedurfnis vor, unb ebenso wenig entspreche es den Regeln des Volkerrechtes, wonach Gesandte nur bei souveranen Staatsoberhciuptern beglaubigt seien. Diese Bedeutung habe nun das Oberhaupt der ka-tholischen Kirche nicht mehr. Die Aufrechthaltung dieses zweiten Gesandten in Rom sei aber gleichzeitig tin Mangel sreundschastlicher Gesinnung gegen die italienische Regierung. Als Reich habe Deutschland Weber Concordat noch Vertrage mit dem romischen Stuhle, unb das Verhaltnis zwischen Kirche und Staat in den Einzelstaaten sei in Begrisf eine Li>-sung zu crfahren, welche besondere Beziehungen zwischen ihnen und dem katholischen Oberhaupte nicht mehr ersorderlich macht. J,n gegebenen Falle wiirde die Entsendung eines besondern Commissars nach Rom, beispielsweise bei einer nenen Papstwahl, weit zweckentsprechenber sein. Der ultramontane Abgeordnete R e i ch e n s p e r-ger dagegen glaubt zwar aus bent biplomatischen Gebiete nicht so gut unterrichtet zu sein toie bet Vvrredner, halt abet vorlausig noch an ber Mei-nung sest, dah Gesanbte bei den Souveranen unb nicht bei ben Staaten beglaubigt wi'trbcn, unb als Souveran roerbe ber Papst auch noch von ben evan-gelischen Machten betrachtet. So fttinbe beim sormell nichts entgegen, bie ausgeworsene Summe zu be-willigen. Als ber erste Napoleon eineu militarischen Gesanbten nach Rom schickte, nut mit bent Papste zu unterhanbeln, inftruicrtc er ihn bahin, den Papst, der doch damals so wenig Regent eines Gebietes war rote jetzt, so zu behandeln, als ob dieser meh-rere hunderttausend Bajonnete hinter sich hatte. Das beweise, bah Napoleon > damals noch mit mo-ralischen Gewalten rechnete, wahrend die neueste Staatskunst nur noch rnechanische Mittel zu kennen scheme unb balb bie Hiihe ber Kultur eines Staa-tes nach ber Menge seiner Kanonen bernessen wer-bett miisse. Danach stehe allerbings ber Papst sehr ties, beim er besitze nicht eine einzige Kanone. Ffit ben Fall einer Neuwaht bes rSinischen Papstes sei aber seines Erachtens weber ein Commissar noch ein Gesanbter ersorberlich. Die katholische Welt verlange nicht barnach, fie miisse bestens fiir jebwebe Ein-mischung banken, unb bie nichtkatholische Welt habe sich sehr wenig unt etwas zu fiimment, was ihre Angelegenheit nicht sei. Fiir bie Stellung bet bentschen Politik zum Vatican ist es biesen weit anseinanbetgehenben An-sichten gegeniibet intetessant zu ersahren, wie ber beutsche Reichskanzler bie von Liiwe angeregte Frage erlebigte. Derselbe gab solgenbe Erklcuiung ab: Es ist allerbings richtig, bah bieser Posten, so lange bas beutsche Reich besteht, noch nicht praktisch wirksam gewesen ist; wir haben barin die Erbschaft bes sriiheren norbbentschen Bunbes resp. PreuhenS in ber Bubgetposition angefiihrt. Aber bas Fort-bestehen bieses Postens mochte ich boch nicht mit bent Abgeorbneten Lowe ansschliehlich abhangig machen von ber Frage, ob ber Papst eine Territorialsou-veranetat ausiibt ober nicht. Wenn roir zuritckblickm in bie Geschichte unserer bortigen Mission, so finben roir, bah bie Geschaste, bie roir mit bent Papst alS Souveran bes sriiheren Kirchenstaates gehabt haben, ober bie geschaftlichen Beriihrnngen, in welche roir mit bent Papst als roeltlichern Territorialherrn ge-fomtnen sinb, in roeit geringerem Matz bie Thatig-feit ber Gesanbschast in Ansprvch genommen haben tin Vergtcich mit ben Geschaften, roelche ber preu-hische Staat (nach Stiftung bes norbbcutfchen Bun-des ist es roenigev praktisch geroorden) zur Regelung seiner Beziehungen mit ber bortigen Regierung gehabt hat. Das Bebiirfms, soweit es hierauf be-griinbet ist, besteht fort, toenn auch einstroeilen mehr im Priitzip als in ber Praxis. Wir find augenblick-lich praktisch bort nicht oertreten. Es hat bas feinett Grund in ber ja mehr auherlichen Natur ber Dinge, die in Verbindung steht mit ber augenbtictlichen Sage der cvnsessionellen Frage in Deutschland, unb nainentlich ist das rein Formate augenblicklich ent-scheidend und mahgebend, dah roir einen Verlreter bes beutschen Reiches nicht ber Moglichkeit aussetzen rootlen, in amtlicher Eigenschaft als Vertreter in Rom con amtlicher ©telle her cine Sprache zu Horen, bie bas beutsche Reich nicht entge-genjuttehmen vermag. (Beisall.) Es sinb bas ja aber roanbetborc Dinge, tem-pora mutantur et nos mutamur iu illis. (Sehr richtig! im Centrum.) ES ist ja nicht nothroenbig, Ileuilleton. Festtiinze unb Prozeffioneu. Die schone, bewegliche Kunst bes Tanzes gelangte, wie befannt, bereits in den friihesten Zeiten des Merthums zu grohem Ansehen. So reich entroictelt und ausgebilbet sie in unseren Tagen erscheint, so 8enoh six bamals, rote bie geschtchtlichen Uebcrlte« Mungen aus bent Often unb bent Westen bies fiber-etnftimntenb bezeugen, boch einer grotzeren Bebeut-famfcit unb einer vielsacheren Antoenbung. Keine toichtigere Angelegenheit ossentlicher ober privater Art 9ab es, bei welcher ber Tanz gefehtt hatte; nicht nnv bie heiteren Feste der Freude, auch die crnften und feierlichen Aufzuge der Andacht, der Trauer touJ m-b?n bc.!” seinen leitenden Borstehern unb Wurbentragern tanzenb begangen. In gemes-fettcn Wmbungen umkreisten auf bem hellenischen Sthcatcr bte Chore ien roeiten Raunt, in rhythmi-Icher Bewegung sttegen bie Richter des ftrengen Areopagus in Athen zu ihren erhabenen Sitzen em-Por und von biesen hecab unter bie Menge Dio-"hsos, der kulturbringende Ueberroinber, burchzog das indische Land mit feinett Mcinaden und Frauen, roelche, in geroeihten Tanzen einherschreitenb, sich bie Volket anterroarfen. In ben altagyptischen Tempeln rourbe bei gtoheu Festen von TSnzent unb Tanze-rinnen butch kunstvolle Vetschlingungen ber eroigc Kteislaus ber himmlifchen Gestitne bargestellt; tan* zctib oerehrtc man Apis, ben heitigen ©tier, unb brachte in zierlichen Cabenzen ihm sein ossicielles Futter entgegen. Als Etfinber bes fogcnonnten Kranichtanzes roirb Theseus, bet attifche Heros, ge« nannt. Flfichtige Phokaet sfihrten spatet biesen Tanz in ihre feme Pflanzstabt Massalia ein, unb noch kennen roir bie muntere Faranbola als ben Lieblings-tanz ber teichtberoeglichen Prooen^alett, toie man auch dem Kreier Diidalos, dem mythischen Kunstler, die erste Ctfindung des heutigen Cvntretanzes, roenigstens eines ihm ahnlichen, zuschrcibt. Die Schauballete tragischer und fomischer Gat-tung brochten ber Kilikier Phlabes unb ber Alexan-drinet Bathhllos, bie beliebten Mimen unter bem Ampetatot Augustus, zuetst auf bie tvmische Bithne. AuS jenet Zeit stammt daS Ballet von ben Arbei* ten des Hercules, roelche« Phlabes mit allem etsinn-lichen Gchmucke der Szknerir und der Costume ptachtvoll ousstattete. Fteilich rourbe auch von ba an ber Tanz, roelcher bisher bei ben eleustnifchen Festen, bann im delphischen Heiligthum von bet Phthia, in Vestas Tempel von ben Dienetinncn ber ©ottin als eine heilige Hanblung gefibt roorben roar, ubetall roo bas Volf ein glanzenbes Schauspiel er« roartete, zu profanem Gebtauche erniebrigt. Die Krieger lernten in ihren Wafsen tanzen, unb die Prachtjiige bet einhersahrenben Ttiumphatoten rout-ben von begleitenben Tanzerinnen verherrlicht, welche mit ber beliebten Crnpusa, ber mit geifterhafter Leich-tigfeit unb Behenbigkeit rounbetbat ausgestatteten Met« fterin in kunstgernaher Gelenkigkeit, roettciferttn. Hoch-beriihmt roar auch ber roohtgeftaltele Tanzer Mne-sier, bet begunstigte Fteunb ber ubelberuchtigten Domina Messalina; nicht minder belannt ist jenet ptSchtige maskiertc Ball, welchen die vetliebte Kaisetin zur Vethettlichung ihtet fettfamen zweiten Vermah* lung mit bem schvnen Jiingling SiliuS beranstaltete. Nie hat rooht ein unertaubtes Sergnitgen schtimmere Folgen nach sich gezogen; atle Theilnehmer dessrlbrn, bas frevelnde Ehepaar voran, wurden oyf Befehl bes beleibigten Casar hingerichtet. Von Jenet Zeit an getoattnen die Tanze ber Romet ein immer leicht- datz die Sache be6 Friedens und derDe-muth stets mit ft-olien und zornigen Worten vertreten wirb, es!ann auch darin rine Arnderung eintreten, die auch biefe Verhaltnisse den gewShnlichcn Gebrauchcn europaischer Machte naher bringt, und zu dnem solchen rechne ich das Oberhaupt der grotzen kirchlichen Gemeinschaft, von der ein verhaltnismatzig tteiner Antheil — Mein im VerhirltniS nicht zu den Evangelischen, sondern zur Gesarnrntheit, zu ben Angehorigeu bet katholischen Gemeinschaft — bas beutsche Reich bewohnt. In dieser Hoffnung mochte ich einen Faden, der sich luieber anknupfen laht, nicht gern abschneiden, eine Fuhlung, bie im Augenblick praktisch erloschen ist, nicht DoUftanbig zu ben Tobten werfen. Die Reichs-regierung, so fest fie auch entfchtoffen ist, die Un-abhangigkeit des Reiches vor eine* jeben auslanbi-schen Gewalt zu wahten, so bereilwillig ist fic, ba-hin zu wirken, bah nicht nur wie heutzutage bic Mehrheit, sondern womvglich die Gesammtheit der katholischen Deutschen mit ihren Regierungen und evangelischen Mitbiirgern in Frieden tcbcn. Ich mochte keines der Mittel missen, die mir in Zukunst eine Aussicht, wenn auch nur eine so geringe wie die eine« standigen Gesanbten, bitten, — es lonnen ja da auch sehr viel bebeutenbere Beziehungen ge-dacht toerben, als gerabe ein stanbiger Gesanbter, es braucht nicht gerabe ein Commissar zu sein, ich mochte bieses Mittel ungern abschneiden. In einem Falle, wie er hier vorliegt, ist eS fur beibe Theile gleich schwer, ben ersten Schritt zu einer Annaherung zu thun, weil beibe Theile ber Meinung sinb, bah ihnen ein Unrecht geschehen sei. Die Moglichkeit eines solchen Schrittes unter oeranberten Verhaltnissen, sobalb ein Bertreter bed deutschen Reiches Burgschaften fur bicjcnigc Behanb-lung, fur bie Beweise berjenigen Achtung hat, auf die bas beutsche Reich in semen Vertretern liberal! Anspruch hat, biefe Moglichkeit kann ich mir sehr wohl benttn. Dah bie Beibehaltung unb unter Um-fttinben bie Benfitznng biefer im Bnbget gegebenen Stellung biefe Moglichkeit unb einen Weg zur Verstanbigmtg bietet, wobei kein Theil fich gerabe zu fagen braucht, er Habe ben ersten Schriltt ge« than, kann ich mir wohl beuten, unb beshalb mochte ich Sie bittten, biefen Weg nicht zu verfchlietzen, wenn ich auch fur ben Augenblick toenig Hoffnung Habe, Sr. Majestat dem Kaiser eine Besetzung dieses PostenS vorschlagen zu tonncn unb ber Gehalt wahrscheinlich, jedenfallS im nachsten Jahte als er-fpart berechnet werden wird. (Beifall.) Der Abg. Reichenfperger fchien anzud:uten, datz ber Gedanke Lowes, bei Gelegenheit einen Com* misiiir nach Rom zu fchicken, vorzngsweise mit ber AuSsicht auf eine Papstwahl zufammenhiingt. Ich mutz hierauf infoweit antworten, bah nicht auS fertigereS unb gemeineres Anfehen. Die Glabia-torenfpiele, bie Thierhetzen, bie Schaustellung bid« kLpfiger unb verkruppelter Zwerge waren bie mis-gestalteten AuSwfichfe einer tiefgefuntenen vorbem schonen unb ebten Pantomimik. Der Kaiser Con-stantiuS verjagte alle Philosophen auS Rom, behtelt «ber 3000 Tanzer zutfick, welche, fast fammtlich ohne hohere Begabung, eine gewiffe Art bon grotesker Fcrtigkeit entwickelten. In onberen Gegenben bes ^rdballS, im Jnderlande, inPersien, in dem grotzen Mongolenreiche, war unb ist nvch der Tanz die HSchste tiller Michen Festlichkeiten. Der rvhbefpotifche Cha-rafter ber Ffirsttn jener Lander hot inbeffen die harmlose Kunftiibung zu einer grausamen Schau-strllung umgewanbelt. Dir Gefechte, die Hinrich-tungen, die massenhqsten Gemetzel, welche in den dortigen psntomimischen Schauspielen yorkommcn, werden nicht nur simuliert, sonbern, wie ehemals die Fechterspiele auf Roms blutiger Arena, in grqu-famer Wirllichkeit vorgefuhrt. Noch heutzutage fallen zu Teheran, zu Schitas und Isfahan bie Tanzer, Mlche zu gtwifftn Zeiten das blutige Schau spiel -es Huffein vorzustellen haben, in akgrnseitigem Merdr her. meinem Stillschweigen angenommen werbe, bie ReichS* regierung habe biefetbe Anficht. Wir toerben uns jeber Einwirkung auf bie Papstwahl enthalten unb fie gar nicht oerfuchen. Es ist itn Jntereffe bes offentlichen FriebenS fehr wfinfchenstoetth, bah bie Papstwahl im ©intte ber Mahigung a u 6 f a I l t, bah man nicht gerabe biezo r-nige unb lampfenbe Seite beS Pap ft-thums in b enBotb er gtu nb stelle, wenn man uberhaupt Verfohnung will. Abet unsere Aufgabe ist es nicht, uns mit biefen Dingen zu befchaftigcn. Unfere Aufgabe kann es nur sein, wenn uns gemelbet wirb, bah eine Papstwahl Doll-zogen sei, unserseits zu prufen, ob sie unserer Ueber-zeugung nach ovllstSnbig legitim vvllzo-gen fei, so bah ber Gewahlte nach unserer An-sicht b e r e ch t i g t ist, in Deutschaub biejenigen Rechte zu uben, bie einem legalen Pap ste ohne Zweifel beiroohneit. (Lebhafter Beifall oon fast alien (geiten des Hauses. Oho! im Centrum.) Diese Worle des Kanzlers enthalten eine ernst-liche Warnung an die allgewaltigen Jesuiten im Vatican, bie Sache nicht auf bie Spitze zu treiben; es wirb ihnen unter Umftitnben ganz unoerblumt bie LoSsagung ber katholischen Kirche Dentschlanbs von Rom in bem Sinn in Aussicht gestellt, bah bie Reichsregierung einem nicht gesetzlich gewahlten Papste bie Ausubung firchlicher Hoheitsrechte in Deutsch-lanb untersagen wiirbe. Fiirst Bismarck ist entfchtoffen Friebcn zu halten gegeniiber einem gemahigten Papftthum; einem Papstthum gegeniiber jeboch, bas nur bie zornige unb kampfwiithige Seite heraus-kehrt, wie es neuerdings in der brutalen Sprache bes Organs ber romischen Curie, bes „Osservatore romano" ber Fall ist, wirb er teinen Schritt wei-chen, sich nicht beugen, unb barin wirb er stets bie ungeheure Mehrzahl ber Deutschen hinter sich haben, bie nicht vergessen haben, bah Luther ihr StammeS-genoffe gewesen, bah bas grohe Werk ber Reforma* tion noch feinem Abschlusse entgegenharrt.______________ Politische Rundschau. Laibach, 16. Juni. Inland. Die SBahtvor bereitungen haben in ber jflngften Zeit namentlich in den Pro-vinzen mit gemischter Bevolkerung vielfache Fort-fchritte gemacht. Die Vorgange in G alizien, too butch bas selbstanbige Auftretcn ber Juben-schast ein ganz neues Element in bie Wahlbewegung cingefiihrt wurbc, verbienen bie vollste Aufmerlfam« keit. Die oerfaffungstreuen Jsraeliten unb Ruthenen entwickeln euien Eifer, ber fflr . ben AuSgang ber Wahlen in Galizien von groher Sebeutung zu toerben verfpricht. Polnifcherfeits blieb biefe Wenbung ber Situation nicht imbemerlt. Dem Drangen dieter Einsichtsvollen nachkommenb, tourbe nunmehr die ©ehen wir nun zu bem Mittelalter fiber, in toelchem, mit tiiele anbtrt ftintr Jnstitutionen, zurn Theil auch ber Tanz eine religios weihevolle Be-beutung erhielt. Die offentlichen Prozeffionen, bie fzenifchen Spiele ber Mysterien, bie seierlichen Dar-stellungen ber Passion waren eben so viele ernste Tanzfeste, bie einen nicht geringen Einfluh auf Sinn unb Geist bes VolkeS behaupteten, wenngleich auch nebenbei bit Kirchen dutch carikierenbe Narren- und Efelsfeste, die Sttahen und Haufer dutch getaufch-volle Fastnachtstcinze in^volkSbeliebter Weife wieber entweiht tourben. Wie bie Phantafie ber fudlichcn VSlker an leichterrrgbarer Beweglichkeit die Bilbkraft der nordifchen Bewohner flbettrifft, so bewahrten auch die Mittagslander EuropaS bit geistliche Bebeutung bes Tanzes unb der Pantvmimen langer alS alle fibrigen. Unter anberen ward ben Portugiefen ber Ruhm, das wandelnde Ballet, zu erfinden. Man nennt tin Schauspiel so, welches, auS Marfchen, Tan-zen und Maschinenzfigen bestehenb, auk dem Metre, am Stranbe, in den Sttahen unb ben offentlichen Spaziergiingeu bet Stadt veranstaltet wirb, liitt Rachhildung ienet alttyrrhe»ische» Pomptt, welche bee Histvriker Appianvs gMsMichheschMt, Die Heiti--. Form gefunben, utn eine Berstanbigung bes pol-nischen ostgalizischen Wahlcomites, bas in Lemberg seinen Sitz hat, mit bem gleichsalls bort tagenben CeittralwahlcomitS ber Juben hcrbcizufuhren. LetztereS fahte eine Resolution, in ber beschlossen tourbe, bie Constituiexung bes ComitSs ber Juben bem pol-nifchen ComitS mit bem Bemetken anzuzeigen, bah man zu einer Veteinbatung geneigt fei. Es ist jetzt an ben Polen bie Reihe, die dargebotene Hanb zut Vetstandigung anzunehmen unb fiber bie Bedingun-gen, unter denen sie ersotgen soli, zu unterhandeln. Wie wit beteits gemelbet, hat bie Regierung sich in ben letzien Tagett mit ben Mahtegeln zut Beschwotung ber herrschenben Ktise beschaftigt, unb hat man sich aus Orfinben bet Politik fowohl rote bet Finanz in bent Entfchluff- geeinigt, bah in entfcheibenber Weife eingegriffen werben ntiiffe, urn bas gefuntene 33ertrauen wieber aufzurichten unb bet Ktise Einhalt zu thun. Det Finanzministet selbst soli sich in biesem Sinne energisch ausgesptochen haben. Eine anbere ton ber Regierung beschlossene Mahtegel bezieht sich auf die ©eneraldirection ber Wei tans stellung, welchet ein aus geeigneten Staatsbeamten zufammengesetztet technifcher Beita th an bie Seite gestellt werben foil. Die Mission bieses Beirathes soli batin bestehett, bet Generalbirection bet Weltausstellung bei der Administration ber grohartigen Untertiehmung wertthatig an bie Hanb zu gehen unb namentlich im finanziellen Theil bie Abminiftration zu uberttehmen. In bem ungatifchen Abgeorbneten-haufe wurben bie von bet Regierung unterbreiteten Gesetzentwurfe fiber bie Provinzialifieruttg bet Mi* litargrenze fowohl von berDeak- als auch ber Tisza-Partei als Grnnblage ber Speciatbebatte angenommen, nachbem bie Angriffe bes ferbischett Agitators Miletič vereint von bem Oppositionsffihtet Tisza imb bem Ministerptasibenten Szlavy zurfick-getoiefett toorben waren. Der officitife „Pefter Lloyb" beftatigt bie Mittheilung, datz an Stelle beS abgebantten Baron Majlhenyi ein Herr v. Hneber, bet unter Sennyey Statthalterei-Vizeprasident mat, mit ber Leitung bes f er bt f then Commiffattats betraut werben foll. Ausland. Dem beut sche n Reichta gr bongt vor sich selbst unb ber jeben Augenblick bto-henben Eventualitat seiner Beschluhunfahigkeit. AM 28. Juni mochte er seine Arbeit ertebigt haben, unb noch ftehen Berge von Borlagen zur Durchberathung an. Unter solchen Urnstanben ist es nicht vetwun-dcrlich, bah alles, was nicht bon brennender Wich-tigleit ist, von ber Tagesordnung abgesetzt wird. Am Dinstag wurde tion biesem Schickfale das Reichsmilitargesetz ereilt, welches bemnach in ber lausenben Session nicht mehr zut Behanblung sptechung des vetstotbenen mailanbischen CarbinalS Bottomto feierten bie glaubigett Bewohner Liffabons mit einem solchen Feste. Ein reichoetziertes, mit buntfarbigett Segeln unb Tauen von Seide unb mit prachtigen Flaggen wohlausgestattetes Schiff brachte bas Bilb bes verehrten Kirchenffirften unter einem prfichtigen golbbrocotenen Baldachin auf bie haupt-stabtische Rhede. Alle Schiffe bed HafenS, flaggend unb bewimpelt, zogen bem geweihten Fahrzeuge tnt-gegen, ertoiefen ihm bit militarifeben HonneurS unb fuhrten eS unter dem begrfihtnben Donner bee fchutzt aller yortS an die Kuste. Die ReliquirN' kasten dtr alttn Schutzpatrone bis Reiche«, von Grandtn tinhergetragen und von alien geistlichen Orden und den Civil- unb MilitiirbthSrden begleittt, rmpfingen den wiutr Heiligen bei fliner AuSschiffufS-Nun btflottn ber glanzende Festzug. Bier Wagen vo» auherordentlicher GrShr waren in bit Reihrn ber ustgeheuten Ptozeffion vertheilt; in bem ersten wurde ber Pslast bet GSttin Fama (modern fidrr-f,tzt Reclame), i« dem zweitrn bie Stabt Mailand, in dim britttn bas Konigreich Portugal, in de« Ittittn bie triumphierende Kirch, allesorifch vorgestellt. M Wife wiletitz,fl.Gestell« unter yelangen wird. Aehnlich wird es bet Volk'schen Resolution roegen der Schwurgerichte ergehen, wobei man indes derHoffnung sich hingibt, bah die Strafprozehordnungscommission im Sinne jener Resolution ihre Beschlusse modificieren werde. Der vminose ReichS-Pretzgesetzentwurf liegt bereits dem JustizauSschusse des Bundesrathes vor. Wie nicht anders zu trroatten, findet er auch dort kine Gnade; die Bestimmung, welche den verant-wortlichen Redacteur einer periodischen Druckschrift in allen Fallen als Thater bestraft, wurde abgelehnt; der monstrLse Paragraph 20 des Entwurfes mirite auf den Ausschutz so verbluffend, dah derselbe die Beschluhsassung daruber absetzte. Die Debatten uber die Unterdrfickung des ..Corsaire" in der f r a n z o s i s ch en Nationalver-sammlung sowie die dabei zum Vorschein gekom-menen vertraulichen Weisungen B e u l 6 s an seine Prcjfecten haben in- und autzerhalb der Summer finert sehr schlirnrnen Eindruck hervorgebracht. In Paris herrschte cine grohe Aufregung, und es find kaurn wenige hartgesottene reactionare Blatter, welche daS scandalose Vorgehen der Regierung offen zu ver-theidigen roagen. Die Entrustung fiber bie Art und Weise, wie man einen Preistarif fur bie Gewissen drr Journalisten aufstellen roollte, erstreckt sich selbst bis in bie Kreise bes — „Gaulois". Justizminister E r noul hat bem Bureau ber Assemble bie Mittel an bie Hanb gegeben, bie Wahl Rancs als Deputierten von Lyon zu veri-ficieren, jedoch nur urn wenige Tage darauf von der Summer gegen biesen rcpublikanischen Fuhrer die Versetzung in ben Ankiagezustand wegen Aus-standstheilnahme und als Mitglied der Commune zu verlangen. Der Jesuit Ernoul hat hiedurch zwei Fliegen mit rinem Schlag getroffen. Ranc wird ge-richtlich versolgt und, wenn er nicht flieht, verur-theilt, und Lyon lst vorderhand verhindert, burch eine Neuwahl ber gegenwartigen Regierung ein neueS Mistrauensvotum zu ertheilen. Castelars letzte Depesche uber bit Greuel-thaten der carlistischeu Banden ist an Me spanischen Gesandten im Auslande gcrichtct und Ittutet : iiZkigen Sie ganz Europa die Greuelthaten welche die Gartiften — die Versechter einer in Spanien ganz verlorenen Sache — begehen. Gestern Lberraschten sie in Cabalar6a, in der Provinz Tarragon, 23 Carabiniers unb fusillierten bieselben. Sie wenbeten Petroleum an, um bie Kirche in Espluga bet Francoli in Branb zu stecken, und er-schossen vier entwaffnete Freiwillige der Republik. Es wird schwer, bie Entrfiftimg der liberalen Be* volkerung uiederzuhalten. Jch bitte Sie, dieses Be- Kfonge von tauseud Instrumenten, buntgeschmiickte Banden von Tcinzern unb Pantomimen, welche die denkwurdigsten Thaten bes kirchlichen Heros, soweit dies eben anging, burch lebendiges Geberbenspiel tier-herrlichten, wozu bie oielen auf bem Wagen ber vama befindlichen Engel ihre schimmernden Flfigel ^hrten, gleichsam als wollten sie, bit Tugenben bes ©eseierten vetlfinbenb, in die weite Welt hinaus-{‘»ttern. Untcr vielen reichgeschmfickten Triumph-°°gen hinburch schritt der ttingenb beweglithe Zug. Hauser waren mit Tapeten unb Fahnen behangt, Boben mit ©lumen bestreut. Auf ben Sffent-itchen Platzen hatte man Buhnen errichtet, auf welchen Vrotze Scharen gewandter Mimen fciernde Lusttanze auffiihrten. Die Veranstaltungen zu bem Aufzuge 'vsteten tine ungcheurt Gelbfumme; boch alle Pracht wurde von btm Bilde bee Tageshelden, welches Ju« wrlrn von mehr als einer Million Werth an sich writ tibcrftrahlt. DaS war ein erhebenbes Tchauspiel ffir die Masse ber fleintn und grotzen, £eten Geist unentwickelt und beschrankt, ewig in ben ®elauBmtdttt Wirkungm ber buutfarbigtn Sinnen-fjtnbung befangen bleibt, was ber leitende KleruS, ®ie belonnt,. zu feinem eigenm Vorthrile frit jeher ^eifterhaft auSzunutzen verstand! nthmen mit jenem ber Republik in Vergleich zu stellen, welche nicht einen Carlisten, ber mit ben Wafftn in ber Hanb gefangen wurbe, filsillieren lietz. Alle Welt ist rimg in ber Verbammung ber M or ber, unb bie CorteS stub entschloffen, Matz-regeln zu ergrcifcn, welche ben Umstanden entspre-chen. Die gegenwartige Generation wird sich die Freiheit nicht entreitzen laffen, um welche unsere Vater solche Opfer brachten." Zur Tagesgeschichte. — Der Sch ah von P e r s i e n hat eS auf seiner Reise butch Deutschland nicht vnsiiumt, dem K r u p p's ch e n Etablissement in Essen einen Besuch abzustatten. Er hielt sich daselbst eine Stnnde lang auf unb nahm alsdann bei bem geheimen Commer-zienrath Ktupp daS Diner. Heir Krnpp hatte bie Artigkit, feinem hohen petsischen Gaste eine Kanone, wie eS heitzt, einen SechSpffinber, zum Gefchenke zu machen. In KLln besuchle ber Schah die Flora unb ben zoologischen Garten. Den Dom jedoch hat er nicht besichtigt, man fagt, um einem Conflicle zwischen mshammebanischer unb christlicher Sitte inbetress ber Kopsbedeckung auSzuweichen. Weniger fkrupulLs in dieser Beziehung war ein Theil seineS GefolgeS, der die Gelegenheit nicht vorfibergehen lietz, daS priichtige Bauwerk zu bewunbern. — Gelegentlich ber europaischen Reise beS Per« ferschahs autzern sich die „TimeS" Uber PetsienS Zu-kunft sehr hosfnungSloS. Dieses Land set furchtbar de-moraltsiert und wetde theilweise zur Wfiste. Seine staatliche Existenz stehe auf bem Spiele. DaS genannte Blatt fchreibt: „Ein SouverLn und Minister, imstande, bie sich ihnen barbielenben Symptome wahrzunehmen, kLnnen tautn verfehlen, zu erkennen, batz, falls Per. sien nicht irgenb einen neuen kriiftigen Jmpuls ethLlt, baS Reich faum daS jetzige Jahrhundert llberleben (antt. Stfick flit Slfick burch Rutzland erobert zu werden, oder in eine Position zu veisinken, die taum jener der tatarischen Khanate iiberlegen ist, roilcbe das noth-wendige Ende einer solchen Abnahme von Encrgie und Wohlsahrt, wie sie innerhalb beS letzten halben Jaht. hunderis erlebt wurbe, sein. Nur die Einmischnng Eng. lands kLnnte bie Macht, welche sich in ben Besitz von Georgien, Mingrelten unb Erivan gebracht hat, an ber Bollenbung bes ErobernngSwerkeS verhindern." — Bom Aberglauben bei den Wen-den erziihlt ein Feuilletonist ber „Berl. Ptibag. Ztg." in einer Schilberung der Spreewaldbewohner u. a. folgenbes: Alle Thltren beS HauseS unb ber Stiille slab mit drei Kreidekreuzen geschmUckt. Warum? Vor wenizen Wochen war WalpurgiSnacht, in der die He. xen auf Besenstielen nach bem BlockSberge reiten. Wehe dem House, an deflen Thiir die Kreuze sehlen: sosort wfirden die Hexen bet Menschen unb Vieh Ein. zug halten! Die wiirdige Gattin bes HanSko, kundig aller Gebriiuche und geheimen Wisienschasten threr Altvordern, unterliitzt eS nie, dem vorzubeugen. Alle Wenbenfrauen find aberglSubisch, so auch sie. Sie wiirbe nach Sonnenuntergang keine Milch, keine Butter, keinen Kase vertaufen unb wenn man ihr KLnig-reiche bote. Sie wlirbc nie die alte Marinta in ihren Biehstall trcten laffen, — denn Marinka ist alt- und Hat rothe Augen. Aber tein Fest vergeht, an bem HanStoS Frau nicht forgfam file Marinka Kuchen unb Leckerbtflen zuritcklegte, denn die Alte tSnnte ihr fonst noch auS ber Ferne Schaben zufiigen. Am heiligen Abend fiittert sie ihr vieh nur mit gestohlenem gutter, fonst wiirbe es im kommenben Jahre nicht gebei. hen. Die Rachbarinnm stellen sich an jenem Abenbe fchon das Fuller zum Stehlen gegenseitig zurechl, so bah sie nur in der Dnntelstunde fiber ben Nachbarzaun zu langen brauchen, nat da« Gewvnschle zu haben. In den zwvlf Tagen vom 25. Dezember bis 6ten Jcinner gibt HanSkoS Gattin feinem Betti« mehr, als er sosort auf ber Schwelle del HauseS verzehren tann; niihme er bie Gabe mit sich foil, fo wfirde er daunt bad Glfick auf dem Hatrfe tragm. — 6 in* Sitratffl el l»» g. In Nord Wool« wich-Garden }tf London, «o bereitS Affen, Siiugling-, SchanlmSbchtu *. s. to. aulgtstcllt wotbee, hat ««» jetzt eine BierauSstellnng eroffnet. In einem Lein, wandzelt stehen in einer langen Doppelreihe Faster mit Bier von jebem nur benkbaren Gebrciu. Die AuS« stellung umfatzt nicht allein Fatzbiere von filnfunbbrei. tztg ber belanntesten Srauer EnglanbS, fonbern auch Fatz- unb Flaschenbier one verschieben Theilen del FestlandeS, darunler auch Lagerbier auS Wien. Dir Befucher erhalten gegtn eine gewiffe Gebithr eine „Kost-Ordre", welche sie berechtigt, einen Gang batch daS Zell zu machen unb famnttliche auSgestellten Biere zu tosten, worauf sie ihre Stimme zngunsten deS» jenigen BiereS, welches ihnen am fceften gemunbet, abzngeben haben. Den Besitzern bes besten Biere« wctben Preife in Golb, Silver unb Bronte zuertennt. Local- unb Proviuzial-Angelegeuheiteu. — (Die Rinberpest) ist inObertrain erlo. fchen. In Untertrain ist am 9. v. M. in Gurkfelb, Bezirk Littai, die Rinberpest neuerlich in einem GehSfte und am 28. v. M. ebenbaselbst wieber in einem an« derm Hose bei je einem Rinde auSgebrochen, infolge deffen im 1. Falle 5, im 2. Falle 6 ber Ansteckung verbiichtige Rinber der fofottigcn Keulung unterzogen und bie tibrigen veterinar»polizeilichen Matznahmen nach bem Rinberpestgesetze vom Jahre 1868 in Bollzug gesetzt wnrben. — (UttglfitfSfall.) Der vitrjLhrigeKnabe August Pock stieg am 13. b. auf einen in ber triester Stratze vertehrenben Schotterwagen unb stel, auf bie Mahnung, abzusteigen, so unglUdlich vom Wagen herab, dab rr fiberfahren wurbe unb infolge erlit* tener schwerer kvrperlicher Verletzungen starb. — (W-ltenbrnch unb HageI.) Am 12. b. mittagS ging ein wolkenbruchartiger Regen mit Hagel fiber bie Ortschasten Tschcrmoschniz bet Stallborf, Neutabor, Mttterborf unb Aschelitz im Bezirke Ru-bolsSwerth nieber, woburch bie boriigen Felbfrfichte arg befdj&bigt rourben. Die Menge ber gefallenen Schlotzen roar fo stark, batz folche noch am 13. b. haufenweife beisammen lagen. Die t. t. BezirkShaupt. mannschajt RudolsSwerth leitete ungesiiumt bie Schaben-erhebung ein. — (Stttnbchen in Mbttling.) Am 13. b. abends brachten die Sanger beg mvttlinger GesangS-VereineS bem FrLulein Olga Hoffmann, Tochter bee BezirkSrichterS, ein Stiinbchen, bet welchem sich ein zahlreiches Auditorium versammelt hatte, sowohl um ben jchonen GesSngen beS MiinnerchoreS zu lauschen, al« auch als Zeichen besonberer Achtnng unb Liebe, welche bafl Friiulein, eine auSgezeichnete Sangerin, im reichen Matze genietzt. — (PostalischeS.) Das HanbelSministerium hat mit btm Erlaffe vom 5. Mai I. I., Z. 11836, eine neue Austage von antlUchen, mit bem Finanz-stempel vom 5. Mat versehenen Frachtbriesblanketen angeorvnet. Die neuen Frachtbriesblankete uitter* fcheiben sich zwar von den biSherigen nur in der Anorbnung ber Rubriken, allein bie Postiimter erhiel* ten gleichzettig bie Weisung, bie von Privaten butch Dmck oder Lithographic hergestellten Frachtbriese nach dem biSherigen Formulate nut mehr bi« Isten Oktober 1873 anzunehmen, nach diesent Zeitpunkte aber, sowie bie lebiglich gefchrtebenen, zutfickzuweism. Uebrtgenfl fei noch bemeitt, batz bet obgebachte Han-belsministcrialerlatz bie Selbstauflage von betici Bet. fenbungsbehclfen nach bem neuen Formulate keineSwegS auSschlietzt. — (® efunbheitipflege i n b e r © ch u I e.) Auf bem britten rnShtischen Lthretiage zu Sternberg tam auch bie Fraze zur Verhandlung: Enlspricht die fikfunbheitspflege in ben Sfterreichifchen BvlkSfchule« den Anforberungen bet SrziehungSkunde, »«d was rofire in dieser Richtung zu yeranlaffen ? Der Berichterstat« ter L. Riefenfelb, Oberlehter in Ungatisch-Btvb, fchil. berte auSffihrlich, in welch haarftraubenber Weife oft, nicht nut auf bem Lanbe, auch in ben St&bten gegen bie einfachsten Anfotderungen der GefundheiiSpflege i» ber ©chute geftindigt werde, fo batz man sich leiber befonberfl in fleineten ©tmeinbtn fiber den fchlechten ©chulbefuth eh« fteuttt nfiffc — m* st«L« fchliet» lich folgende SLtze auf: ,Die GesundheilSpflege in ben Lsterreichischen Schulen ist sehr mangelhaft; die barauf bezUglichen Vorschriften sind nicht auSreichend und wrrden nicht genitgend gehandhabt. DaS leibliche Wohl der Jugend mutz dadurch Cchaden leiden. In jkdem Echulbezirke sollte ein Arzt, am besten der Be--zirkSarzt, den saniliiren Stand der Schulen periodisch untersuchen, und dem belreffenden Arzte sollte Sitz und Stimme im BezirkSschulrathe eingerLuwt werden. 2)ie Lber den Ban der Schulhiinser, Uber die Venti-letion, Lber die Einrichlung der SchulbLnke und an-derer Schulrequisten bestehenden Vorschriflcn seien auf Grund der bei der WeltauSstellung gesammelten Er-sahrungen einer Revision zu unterziehen, die Durch siihrung derselben mil grohter Strenge zu betreiben und unbemittelten Gemeinden zur Beischafsung geeig net« Schullocale die nLthigen Kapitalien aus Lander mitteln vorzustrecken. Die Lehre vom Koperbau deS Menschen, von der GesundheilSpflege, von einschlSgigen Krankheiten und von den Pflichten deS LehrerS in dieser Richtung werde Ubersichtlich zusammengkstellt, und haben die Bezirkk-Schulinspectoren ihr Augenmerk darauf zn richten, datz diesem Abschnitle dcS nalur-kundlichen Unterrichtes die vLlhige BerUcksichtigung zu-theil werde. Eine befondere Sorgfalt ist dem Turn-unterrichte zuzuwenden, und mutz auf Erlheilung deS felben stetig gedrungen werden; jenen Lehrern, welche den Turnunterricht ouch tioch autzerhalb der Schulzeit pflegen, sind befondere Begiinstigungen in Auksicht zu stellen. Dem Lehrkorper einer jedcn Cchule wird das Recht eingerLumt, an heitzen Schultagen die UnlerrichtS-zeit auf die geeignelen TogeSflunden zu verlegen." Tiese Punkte wurden eivstimmig angcnommcn. — (Die wienerWeltauSst.ellung) n8-h ert sich jetzt ihrer Vollcndung und hat bereils folche Di-niuifionm, fcatz der Befucher sicheilich mehr Zeit brau-chen wird, urn alleS fchon vorhandene und rrohl ge-ordnete zu fehen, alS die ncch im Riickstande besind-lichen AuLsteller, um mit ihrer Exprsition fertig zu werden. Wie fie jctzt dasteht, wird die AuSstellung alS beirundernSwerth bezeichnet. AehnlicheS ist auf diesem Felde, selbst in Paris 1867, noch nie geleistet warden, und eS wird schwer fern, kllnftig noch eine AuSstellung zu veranstallen, welche sich mit der gegenwarligen mefsen kLnnte. Die wiener WeltauSstellung wird auch wahrscheinlich die letzle ihrer Art sein oder wenigstenS lange nicht eine Nachfolgerin sinden. Freilich find die 17 Millionen beS GeneraldirectorS ebenfallS fchon wieder zu Ende, und er fell bereils abermals 2 Millionen Gulden zur ganzlichen Vollcndung seines WerkeS be-anfprucht haben. Die Besucher werden llbrigenS der-malen auch Hoteliers und Gastwirlhe in willigerer Stiwmung sinden, und die nahezu an jedem Privat-hause besindlichen grotzen VermietungSanzeigen „filr die Dauer der WeltauSstellung" werden ihnen deutlich genug fagen, datz fie sich nicht erst die Haut Lber die Ohren ziehen zu laffen brauchen, um sich auf ein fanfteS Kissen legen zu liJnnen. Eingesendet. Allen Kranken Kraft und Gesundheit ohne Medizin und ohne Kosten. Revalesciere du Barry Don London. Steilte Krankheit vermag der delicaten Revalescidre du Barry zu witerstehen, und tefciligt biefelte ohne Medizin und ofine Kosten alle Magen-, Nerven-, Brust-, Lnngen-, Leber-, Driisen-, Echletmbaut-. *16em», Blasen- nnd Nicrenleiden, Tuderculose, Echwindluckt fflflčma All ft on sX- x v HI I'. Bnften, Unvertanlichkeit, Verstopsung, Diarrhiien, 6<6teflofliikiti «chwtche, HSmorrhoiden, Wassersncht, Fieber, Cchwindel, Blutanmei. gcn. Obrenbrausen, Uebelkeit und Erbrechen selbst wiihrend der Echwan-aerschast, DiadeieS, Melancholic, Abmagerung, RheumatiSmuS, Bicht, Blcichsucht. — Auszttge auS 75.000 Certificate!! liber Genesungen, Me aver Medizin widerstanden, werden auf Berlangen franco eingesendet. ■ Nahrhaster ale Fleilch erspart tie Kevalesciire Set Erwachsenen .°ud Kmdern y" Wmal tsren hreiS in Arzn-i-n. 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Silbcrrcnie d, 2 fl. 50 fv.) flub zu bezichen durch Builolf Fluck, W eehselstube, (219-40) Graz, Sackstratze Nr. 4. Britflichc NustiLcie weiden premet cffectliicrt. Witternng. Laibach, 16. Juni. Steriicuhclle Nocht, warmer fomtiger Tag, Haufen-wolken. Schwacher Nordwest. War me: Morgens 6 Uhr + 12-0°, nachmiltags 2 Uhr + 24 7° C. (1872 + 24 8°, 1871 + 1G’4°.) Barometer 736-12 Millimeter. Das vor-gestrige Tagesmittel der Sarme + 16-0°, das gestrige + 16-6°; bezietzungkweise urn 2 4° und 1-8' miter dem Normale. Angekommcue Fremde. Am 15. Juni. IIolel 8#»«$« Wl»n. Kaflner, Magner, Kohn; Heimann, Stratzer, Hock, Matuska, Kaufleute, Wien. — Foster, fifm., Berlin. - Prinz Karl zu Windischgratz, Lottsch. — Maryslo, Reichenberg. — NLrrenberg, Jser-— MikuK, etablV’farrcr, Rann. — Jombard, GutS-besitzcr, Klingenftls. *®otel Elei'ant. Schlechta fa mint Brndcr, Kitzbiichel. — Bacharach, Ksrn., Miincken. — Gruber, Kfm., Marburg. — Cchobar, Lebzelter; Tr. Viccuti, Tricst. —Sof-fiati, Berona. — Poschich fammt Fran, Finnic. — Dangl, Waidhofcn. — Aichholzer, Paris. — Verderber; Umek, Pfarrer, Veldes. — Temsck'cr, Deisinger, Lack. — Fiirst Salrn-Reisferscheid, Nen-Cilli. Hotel Eiiropn. terne, Tomai. — Alpron, fammt Frau, Triest. Mohren. Habit, Conducteur, Laibach. — Perc, Kellne-rin, Nndolsswertli. — Thyin; Bonsack, Biicker, Gotha. — Plcs, Eastwirthin, Tarvis. — Kosina, Reifender, Lack. — Wesier, Berwalter, Karlstein. —Polak, Reifender,Lack. Berstorbene. Den 14. I it it i. Maria Alencik, Zimmcrmannskiiid, 4 Wochcn, Polanavorstadt 9ir. 97, nnd Ursula Plestcnak, Bettlerin, 33 I., Civilspital, beide an Blattern. — August Pock, 4 I. nnd lO Monate, Gradischavorstadt Nr. 58, infolge znfallig erlittener Verletznng. Den 15. Juni. Jakob Kotz, k. k. Postcondnctenr, 65 I., St. Petersvorsiadt Nr. 32, Lnngensncht. — Leo Blasitfch, Handclsmannskind, 1 I. und 5 Stage, Stadt Nr. 68, Riicktritt der Maseru. — Maria Ponsche, Mafchin-pntzcrskind, 18 Monate, St. Petersvorsiadt Nr. 24, Lun-genSdem. — Joses Hosbauer, Artillerievberstcnsohn, 5 Tage, Stadt Nr. 202, Schwache infolge der Frilhgebnrt. — Michael Ansin, Taglvhner, 39 I., Civilspital, Wundstarrkrarnps. Dmck von Jgn. v. Klkiumayr A Fed. Bamberg in Laibach. Telegramme. (Orig.-Telegr. bed „Laib. Tagblatt.") Berlin, 15. Juni. Die deutsche Kaiserin reiSt im kaiserlichen Auftrage am 23. Jnni nach Karlsruhe zur Confirmation ihres Enkels und wird alsdann das osterreichische Kaiserpaar aus mehrere Tage besuchen. Versailles, 15. Juni. Die Affernblve erklarte die Wahl Nancs sur giltig. In die Commission zur Entscheidung betreffs der gerichtlichen Verfolgnng Rancs wnr-den 13 Mitglieder, die fur, zwei, die gegen deffen Versolgung find, gewahlt. Bern, 15. Juni. Die Kaiserin Eugenie ist mit dem kaiserlichen Prinzen hente in Arenenberg eingetroffen. Rom, 15. Juni. Die ruff. Kaiserin ist nach Genua abgereiSt. — Der Finanz-ministrr verlaugt insolge der Mehrvotie-rnngen der Kammern vom Budgetansschutz die Erma'chtigung, aus Rechnung der »uit der Natioualbank abgeschloffenen Anleihe TO anstatt 40 Millionen zu beheben. Wien, 15. Juni. Die „Montagsrevue" mel-bet bie gehosften Beschliisse bes Aushilfscomitss zur Besserung bev Gelbmarktlage: Escomptierung von Wechseln zweiten Ranges, Wieberbeginn bes Kost-geschaftes an bet* Borse, Crcbitgewahrung an Ban-ken unb Einzelfirmen, Effectenankauf, Warenbeleh-nung. Sistierung ber Execntionen. Der nothige un-lirnitievte Barfonb wurbe von ber Nationalbank be-sinitiv zngesagt. Dicse Einzelbeschlusse roerbeit burch SpecialcomitSs durch gefiihrt, an welchcn die Crebit-anstalt, Escompteanstall, Anglobank, Francobank, Unionbank, Haudelsbank, Sparkasse, Depositenbank, Rothschilb rc. theilnehmen. Das Somite beginnt die bie Operationen morgen Montag auf allen Gebieten. Olellauvattoii „Mr pliiriint Schmllt". Morgen Dinstag, I V. Juni findet die Ersffnung bes n e u h e r g e r i ch t e t e n und v e r g r ii tz e r t e n bei brillanter Belcuchtnna und Mitroirtimg der Musik-kapelle des lLbl. k. k. 46. Jns.-Reg. Sacksen-Mciningen, nnter persLnlicker Leitung ihres Kapellmeisters HerM Tchinzl ftatt. Mr prompte Bediennng, exquisite Kiiche sowie v0t' tressliche Getranke ist bestens gesorgt. Hochachlungsvoll M, Zicrer. Knfaito hnlb 8 Uhr Cntree 15 fv. Wiener Borse vom 14. Juni. Staatsfonds. 6)1 ere. Rente, ost.Pap bto. bto. oft. in Silb. Lose von 1854 .... Lose von i860, game vose von i860, gtinft. Priimiensch. v. 1864 . Grundcntl. - Obi. Steiermark zu 5 pCt. Barnteit. Krain. u. Lilstenland 5 „ Ungarn zu. . 5 „ «roat. n. Slav. 5 „ Siebenbilrg. zu 5 „ Acticn. iliationalbanl . . . . Union - Bank .... Lretitanftalt . • • R. 6. SScompte-Gel. Anglo.-osterr.Bank . Deft. Bodencred.-A.. Oeft. Hvpoth.-Bank. S1eier.Escoiilpt.-Bk. Franco » Austria . Bail. Ferd.-Nordb. SLdbabn-Gefellfch. . flats. Elisabeth.Bahii. flarl-Ludwia,Babn. It-benb. Bsenbahn.' ktaatSbahn . . E;>s-Sranz-Ioses»b. Ftiust.-Barcser S.-B. Alstld-Fium. Bahn . Pfandbriefe. Ration. S.W.verlo«d. Una. Bod.-Sreditao«. Una. Štt. bto. in 88 3. r«cf». ♦ 67.56 72.75 100.- I30i 960.— 136.— 248.— 1052 186.- 93.- 2150 184.- 217.- 216.— 32s!— 217.— 159.* - 89.— 84.50 100.85 87.- Ware 68. 72.90 looiso 137!— 90.- 59. 80.- 77.- 862.- 137.- 249.- 1070 187.- 94.- 2160 185.— 218.— 217.— 329!- 218.— 160.— 90.- 84.75 100.75 Oest. HYPoth.-Bank. Prioritats-Obl. Siidb.-Ges.zu 500 Fr. bto. Bons 6 ptLt. Nordwb. (100 fl. CM.) Sieb.-B.(L00fl. 6W. Staatsbahn pr. Sttta Staatsb. pr. St. 186” Rudolfb. (300fl.S.W.) Franz-Ios. (200 fl.S.- Lose. Credit 100 fl. d. W. , Don.-Dampfsch.-Ges. zu 100 fl. CM. . . Triester 100 fl. CM. bto. 50 fl. 0.83. Ofener . 40. fl. L.B Geld 92.— Salm falffo Clary St. GenoisI Waldstein Kealevich . Rudols»ftift. 40 , 40 , 40 , 40 , 20 , 80 , 10 , 10 , Wechsel (33Ron.) «U0«6.1OOfl. sSdd.W. Franks. 100 Sondou 10 6t«L Pari« Ivo Franc« Mflnzen. Saif. DZiinv DucatcB S0-Fraiik«ft«