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Februar vergleicht, in welcher das Ersuchen um die Behebung des bereits ein halbes Jahr dauernden Ausnahmszustandes der Commune Laibachs an die k. k. Landesregierung gestellt wurde, so findet man zwischen beiden Vorfällen eine große Aehnlichkeit: so wie den Tag nach obbcnannter Affaire ein Paar „Mannlein" Lai­bachs furchtbar rumorten und parteiwüthig schrieen: „Kreuziget den Bürgermeister!", ebenso war unter den 25 Gemeinde­räthen in der Sitzung vom 6. Febr. auch nur Ein e Stimme, welche „zurück!" rief den einhelligen Antragen zweier Sektionen. Diese Stimme kann es nun nicht verwinden, daß sie isolir t blieb in dem Momente, wo die Communalvertretung ihr Urtheil fällte in der leidigen Angelegenheit; deshalb schreibt sie oder ihr altsreßo Zetter und Mordio in die „Triester Zeitung" und die beiden „Pressen", keinen Pardon gebend seinen vermeintlichen Gesinnungsgenossen, weil sie nach mehr­monatlicher ruhiger Ueberlegung der Sachlage offen für das Recht einstanden, und in gemeiner Weise herfallend über das laiserl. Landespräsidium, welchem schließlich sogar die Hauptschuld in der gegenwärtigen Wendung der Dinge zur Last gelegt wird. Wi r wollen nicht des Weiteren Kritik üben an diesen Original-Correspondenten (sie verdienen in diesem Falle wirklich die Benennung von Zarnik'schen „Originalen") — sondern geben nur das Rechtsgefüh l derselben durch ihr eigenes Gestandniß der Welt zur Veurtheilung. I n der „Presse" heißt es nämlich wörtlich: „unbeschadet des Rechtssinnes hätt e ma n (i . e. die deutsche Partei des Gemeinderathes) doch das Pllrteiinteresse wahren sollen." Wir dachten: das ist Selbstkritik genug! Also auch das Recht soll mit Füßen getreten werden, nur um die Parte i nicht fallen zu lassen?! Und weil die Vertreter der sogenannten deutschen Partei so ehrlich waren, nach richtiger Erkenntnis; der Dinge das Recht über die „Parteiinteressen" zu stellen, wird ihnen von dem Correspondenten eine grimmige Strafpredigt gehal­ ten, welche sie wohl mit großer Befriedigung hinnehmen kön­ nen, weil ihnen dafür die Anerkennung der großen Majorität der Laibacher Bevölkerung, und wir können sagen, des ganzen Landes zu Theil geworden ist, welche der leidenschaftlichen Ranke des bekannten Hausteins Ultradeutschen schon lange satt ist. I m hohen Grabe läppisch ist es übrigens, wenn in dem bekannten gemeinderäthlichen Beschlüsse die nationale „Par­ tei" (wir verwahren uns übrigens feierlich, im, eigenen Hause Parte-! zu heißen!) in den Vordergrund geschoben wird, in­ dem in den vereinigten Sektionen, welche einhelli g die An­ trage stellten, unseres Wissens unter 9 Gemeinderäthen nur 3 nationale sich befanden, welche ihre Ansicht doch nicht der Majorität selbständiger Männer der Rechts- und Polizei- Sektion aufzudringen in der Lage gewesen wären, wenn diese nickt selbst die volle Ueberzeugung der Minorität getheilt hätten. Wenn ferner der „originale" Mann der „Presse" in ei­ nem höhnischen Tone von dem „Czechen" Horat redet, welcher dem Comitä den Dank für seine unparteiische Auffassung des Sachverhaltes ausdrückte, so können wir ihm erwidern, daß der Commune unserer Hauptstadt ein solcher „Czeche", wie der ehrenwerthe Gemeinderath Horal es ist, als viel nützlicher sich erprobt hat, als eine Legion solcher „Schwaben" 6, In. „Triester Zeitung"- und „Presse".Correspondenten. Ebenso täppisch sind die Auslassungen des Corresponden­ ten über unseren hochverehrten Herrn Landespräsidenten, wel­ cher, wenn wir recht unterrichtet sind, den Ausspruch über die Suspension des Bürgermeisters etwa nicht aus eigener Macht­ vollkommenheit, sondern nach Anhörung des Regierungsgre­ miums fällte, welches die Suspension unter dem Drucke der stürmischen „Gerüchte" verfügt haben mochte, welche Herr Dcschman n wieder in der letzten Gemeinderalhsitzung aus den Gräbern citirte. Die Suspension, wenn auch keineswegs im Gemeindegesetze begründet, sollte eine Paus e bilden, da­ mit die Wogen der leidenschaftlichen „Gerüchte" sich legen. Diese Wogen — künstliche Fabrikate unverbesserlicher Ultradeutscher — haben sich schon lange gelegt; auch das k. l. Landesgericht hat gesprochen; es ist die erwünschliche Klärung der Sachlage eingetreten — nun konnte der Gemeinderath mit Ruhe urtheilen. Und dieß hat er gethan, nichts mehr und nichts weniger, als das, was das Recht , das Gesetz und die Autonomie der Gemeinde fordert. Sogleich nach der Gemeinderathssitzung vom 6. d. M . hat, durch das Wien. „Tagblatt" veranlaßt, die Nachricht, daß der Herr Landespräsident seine Demission überreicht habe, die Runde durch die össentlichen Blätter gemacht. Diese Nach­richt manifestirte sich augenscheinlich als ein geheimer Herzens­wunsch und ein Manöver derjenigen Clique, welcher es, wie z. B. dem Correspondenten der Triester Zeitung, ein Gräuel ist, daß der Landespräsident nicht ausschließlich das Casino, sondern hie und da auch die öitaluiou, besucht. Wenn nun die „Triester Zeitung« die Nationalen als Urheber dieser Nachricht verdächtiget, so liegt das Plumpe dieser Verdächti­gung um so mehr auf der stachen Hand, als auch der Cor­respondent der „Presse" die Entfernung des gegenwärtigen Landespräsidenten urgirt und gewiß Niemand diesen Cor­respondenten im nationalen Lager suchen wird. Wir im Laibach am 15. Februar 1868. Gegentheil wollen hoffen, daß — nachdem durch den einhel­ligen Beschluß des Gemeinderathes der Weg zur endlichen Herstellung des gesetzlichen Zustandes in der Landeshauptstadt gebahnt ist — Herr v. Conra d noch fortan an der Spitze unserer Negierung verbleibt. Offe n müssen wi r es hier aussprechen, daß Ruhe und Friede in un­serm Lande nicht herrschen werden, wenn Jemand zum obersten Vertreter der Regierung berufen würde, welcher sich den Einflüsterugen des Correspondenten der „Presse" und der „Triester Zeitung" hingibt, ein Feind unseres Volkes und seiner berechtigten, durch die Staats­grundgesetze garantirten Forderungen ist. Aus diesem Grunde müssen wir nach den bisherigen Erfahrungen nur wünschen, daß Herr v. Conra d auch fernerhin Landes-Präsident von Krain bleibe. Die „Neue Presse" schreibt unter anderm, Herr Dr. Costa „arbeite mit fieberhafter Hast, um seine Rehabilitirung zu erwirken." Der Correspondent hat keine Beweise für die­ses Geschwätz; wir im Gegentheile müssen constatiren, daß gerade die stoische Ruhe, mit welcher Herr Dr. Costa seit seiner Suspendirung der weitern Abwickelung dieser Angele­genheit entgegen sieht, so wie das mehrmonatliche Hinaus­schieben der bezüglichen gemeinderäthlichen Verhandlung, den Unmuth sehr vieler Bürger hervorgerufen hat. Derselbe Correspondent schließt mit den Worten: „baß die Wiedereinsetzung des Bürgermeisters in sein früheres Amt eine große Erbitterung bei sämmtlichen ruhig und besonnen denkenden Einwohnern Laibachs hervorrufen würde." Wi r möchten denn doch fragen, woher der Correspondent das Man­dat erhalten hat, im Namen „sämmtlicher ruhiger und beson­nener Bürger" zu sprechen? Ist vielleicht Herr Deschmann der einzige Repräsentant derselben im Gemeinderathe? Ist nicht vielmehr der einhellig e Gemeinderathsbeschluß trotz des alleinstehenden Deschmann'schen Votums der getreue Aus­druck der Ansichten und Wünsche der Gemeinde? Regierung und Bevölkerung haben einen neuerli­chen Beweis, welchen Werth die Correspondenzen der „Pres­sen" ,c. haben, welche nichts anderes sind als Hetzereie n einer kleinen Clique, die nicht einmal eine Partei hinter sich hat, die öffentliche Meinung fälscht nnd Lügen und Verdächtigungen dazu benützt, um Haß und Zwietracht in un­serem Lande fortzuerhalten. Unsere Gewerbebant und der Gewerbestand. Es werden sich gewiß noch einige Leser der „Laibacher Zeitung" der Notizen erinnern, mit,welchen zur Zeit der vor­jährigen hiesigen Wahlen die Errichtung der Gewerbebant annoncirt und als besonders bedeutungsvoll und segensreich für unfern Gewerbestand prognosticirt wurde. Ma n mußte da­her erwarten, daß diesem Stande schon in den Statuten eine verlockende Stellung und eine Reihe unzweifelhafter Vortheile gesichert ist. Sehen wir einmal nach, in wie weit diese Erwartung zutrifft. Der Gewerbsmann (in so ferne er nicht etwa Aktionär ist) tritt zur Bank in das Verhältniß als Kreditinhaber. Der Kreditinhaber ist aber nur Theilnehmer, nicht Mitglied der Bank (ß. 2). Er hat daher weder direkten noch indirekten Einfluß auf die Gebahrung des Bankvermögens, „dessen Ver­waltungsorgan" die von den Aktionären gewählte Direktion ist (Z. 33). Und doch wird das Bankvermögen nicht zum gering­sten Theile gerade den Kreditinhabern seinen Ursprung zu dan­ken haben! So ist auch die Generalversammlung der Kreditinhaber macht» und einflußlos. Sie hat lediglich den Jahresbericht und andere Mittheilungen anzuhören (§. 74) und nebst Wahl eines Revisionsllusschufses die Censoren vorzuschlagen , deren definitive Wahl sohin die Direktion vornimmt. Da muß man denn doch fragen, ob diese Generalversammlung etwas mehr ist, als eine bloße Formalität und ob es der Mühe werth ist, zur Ausübung so Wesen- und inhaltsloser Rechte eine Generalversammlung der Kreditinhaber einzuberufen und in selber zu erscheinen! Außerdem sorgt aber auch der ß. 7? dafür, daß nur jene, welche den „Gründern" und resp. Aktionären „vertrau­enswürdig" erscheinen, in die Reihe der Kreditinhaber aufge­nommen werden, indem die Mitglieder für das zuerst aufzu­stellende Comitö der Censoren von der Direktion ernannt wer­den, die Aufnahme eines Kreditinhabers aber von der Diret­tion über Vorschlag der Censoren erfolgt (ß. 82). Da haben wir ja wieder jenen „lüiionlrw vitio8U3" — wie bei unserer Sparkassa. Die Direktion ernennt die Mitglieder, die Mit­glieder wählen die Direktion. So bleibt alles in „guter Freund­schaft" und schönster „Harmonie"! Kaum ist die Bank ins Leben getreten, so soll auch bereits ein Handelsmann, der über Aufforderung eines Direktors um Eröffnung eines verhältniß­mäßig sehr kleinen Kredits eingeschritten ist, von der Direktion ganz abgewiesen worden sein. Nicht sehr aufmunternd! Z u welchem Ende unter diesen Umständen die Bevor­mundung sogar so weit geht, daß jeder Sitzung des Comics der Kreditinhaber ein „Direktor" beiwohnen muß §. 80) — ist um so weniger einzusehen, da dieses Komitö ga r kein e definitiven Beschlüsse zu fassen berechtiget ist, sondern nur An­träge an die Direktion stellt, mit welchen die Direktion macht, was sie will (§. 82). Ma n sollte nun meinen, daß die Kreditinhaber für den Mangel fast jeden Einflusses auf die Vermögensgebahrung der Bank durch materielle Vortheile reichlich entschädigt werden. Aber auch dem ist nicht so. Jeder Kreditinhaber muß 10 ° , des ihm bewilligten Kre. dits für den sog. Sicherstellungsfond baar einzahlen, welche vorläufig sein Eigenthum bleiben. Während aber dem Aktionär M 9. außer der Aussicht auf eine Dividende seine Aktie mit 5 "/, verzinst wird, verzinst die Bank die Einlagen der Kreditinha­ber nur mit 4°/„ und selbst diese 4°/^ bekommt nicht der Eigenthümer der Einlage, sondern der Reservefond (§. 54). Wer also einen Kredit von 1000 fi. von der Bank eröffnet bekommt, muß 100 st. baar einlegen, ohne dafür je einen Kreuzer Zinsen zu erhalten. Und außerdem begibt er sich in die Gefahr, bevor er vielleicht von dem ihm eröffneten Kre­dite Gebrauch gemacht hat, weitere 100, 200, oder gar 900 fi. für Verluste bei andern ihm gänzlich fremden und unbekannten Kreditinhabern zuzahlen zu müssen (§§. 51, 57), da jeder Kreditinhaber für alle übrigen „bis zur Höhe seiner eigenen Kreditbetheiligung haftet." Es ist daher jedenfalls ein sehr gewagte s Unternehmen, als „Kreditinhaber" der Bank bei­zutreten und wer am meisten Kredit bekommt, ist am schlech­testen dran, weil er am meisten haftet. Dafür hat aber die Direktion das Recht, wenn ein Kre­ditinhnber ein Darleihen haben will, von ihm genügende Si­cherstellung zu verlangen (§. 15) und seinen Wechsel „unter dem Giro der Bank" weiter zu begeben (§. 17), was wahr­scheinlich auch nicht Jedermann angenehm sein dürfte. Zum Schlüsse nur noch die Frage, woher es kommt, daß die Neservefonde der Aktionäre und Kreditinhaber trotz gleich­mäßiger Verwendung „zu statutenmäßigen Geschäften" nicht einen gleichen Ertrag geben? Nach ß. 91 wird nämlich der Reservefond der Aktionäre mit 5 "/„ , jener der Kreditinhaber nur mit 4 "/, verzinst. Fassen wir das Ergebniß unserer Betrachtungen kurz zu sammen, so müssen wir der Befürchtung Ausdruck geben, daß der Gewerbestand nicht alle jene und so große Vortheile aus diesem neuen Kreditinstitute ziehen wird, wie es vor Bekannt­werden der Statuten in Aussicht gestellt wurde, und gewiß wünschenswerth wäre. Glücklicherweise findet unser Gewerbestand noch die aus reichendste Unterstützung in dem altbewährten gewerbli­ chen Aushilfstassevereine. Da ist jeder Gewerbsmann vollberechtigtes Mitglied und übt in der Generalversammlung und durch die freie Wahl des Verwaltungsrathes den vollen Einfluß auf die Vermögensgebahrung aus. Seine Einlage wird ihm verzinst, und die Zinsen jährlich ausbezahlt. Er haftet nicht mit für die übrigen Kreditinhaber und der Gewinn fließt nicht in den Säckel ber Aktionäre, sondern in den Ne» servefond, der ein Eigenthum der Mitglieder ist, und diesen zu Gute kommt. — Aus dem Neichsmthe. Abgeordnetenhaus. (70. Sitzung, 10. Febr.) Sämmtliche cisleithanische Mi ­nister, vom Fürsten Auersperg eingeführt und von den Abge­ordneten lebhaft begrüßt, nahmen auf der Ministerbank Platz. Baron Be n st, der diesmal als Abgeordneter an der Sitzung Theil nahm, fetzte sich in die erste Bank des Centrums. Vicepräsident Hopfe n eröffnete die Sitzung. Es wurde sofort zur Wahl des Präsidenten geschritten. Von den abgegebenen 131 Stimmen fielen 111 aus den Abg. v. Kaiserfeld . Derselbe richtete als Präsident von seinem Sitze eine längere Ansprache an das Haus, in welcher er demselben für das Vertrauen und Wohlwollen, das es ihm gegenüber kundgegeben, dankte und das neue parlamentarische Ministerium als Bürgschaft des Verfassungslebens begrüßte. Schließlich bringt er auf Se. Majestät ein dreimaliges Hoch, in welches das Haus miteinstimmt. Der Ministerpräsident nimmt das Wort, um das Ministerium vorzustellen. Hiebet bittet er um Zutrauen und Unterstützung, und versichert, daß die Beziehungen der diessei­ tigen Regierung mit der ungar. die freundschaftlichsten seien. Vemerkenswerth ist das Gestandniß des Herrn Minister­ präsidenten, daß der Dualismus der Staats ein heit nicht diene. Nbg, Ku r and a interpellirt das Gesammtministerium wegen des von der n.-österr. Statthalterei gegen den Wortlaut des Art. 4 der Staatsgrundgesetze erlassenen Verbotes, daß die Gemeindegenossen von Wien an den Wahlen theilnehmen dürfen. Ministerpräsident Auersper g sagt die Beantwortung für die nächste Sitzung zu. Zur Verlesung gelangen mehrere Petitionen um Erm ä ßigung der Eisenbahn-Tarifsätze und um Aufhebung des Konkordats. (71. Sitzung, 11. Febr.) Nach Verlesung des Protokolls und des Einlaufes nimmt Minister Giskr a das Wort, um die gestern gestellte Interpellation des Abgeordneten Kur and a, wie sich das Gesammtministerium gegenüber der vom Statt Halter von Niederösterreich verfügten Sistirung des Gemeinde­rathsbeschlusses von Wien, betreffend die auf Grund des Art. 4 der Grundgesetze geschehene Aenderung der Wahlen (Zulassung von Gemeindegenossen) zu verhalten gedenke, — dahin zu be antworten, daß die Regierung der Ansicht ist, daß nach dem Wortlaute der bestehenden Gesetze die Entscheidung der Statt halterei aufrecht zu halten fei, weil nur mit Zustimmun g der Landtage eine Aenderung der Gemeindeordnung vor­genommen werden darf, d« Landesgesetze nur im Wege der Landesgesetzgebung umgeändert weiden können. Auf der heutigen Tagesordnung steht zuerst die Wahl des Ausschusses zur Berathung der von der Regierung vorge­legten Strafprozeßordnung.— MinisterHerbst bringt die von feinem Vorgänger im Amte angekündigte Gesetzvorlage betreffs der Konkursordnung ein. Von Interesse ist jene Stelle seiner Rede, worin angezeigt wird, daß die Personalhaft als Exekutionsmittel aufgehoben weiden soll. Der Minister gab der bestimmten Hoffnung Ausdruck, d« Be­rathung über den Gesetzentwurf so beschleunigt zu sehen, daß derselbe in einigen Monaten in Kraft tretenwerde. Die Regierungsvorlagen werden an Berathungsausschllsse ge» wiesen und deren Wahl sogleich vorgenommen. Schließlich finden mehrere Ergänzungswahlen in verschiedene Ausschusse statt. (72. Sitzung, 13. Febr.) Dr. Roser reicht einen schrift­lichen Antrag um Herabsetzung des Telegrafen-Ta­rife s und Einfühlung des Einheits-Tarifes in der ganzen Monarchie ohne Rücksicht auf die Entfernung ein. Der Antrag wird der geschäftsmäßigen Behandlung übergeben. Iustizminister Herbst beantwortet die im vorigen Jahre vom Abgeordneten LjubiZa gestellte Interpellation, die Regie­ rung möge für slavische Iustizbeamte in Dalmatien Sorge tragen, und so dem tiefgefühlten Bedürfnisse abhelfen, dahin, daß es in Dalmatien genug Beamte gebe, welche der „illiri­ fchen" Sprache mächtig sind. Der Antrag Petri n o's auf Reforck der Geschäftsord­ nung wird dem Verfassungsausschusse zur Berathung über­ wiesen. Bezüglich der formellen Geschäftsbehandlung der Civil - Prozeßordnung wird beschlossen, dieselbe solle der Be­ handlung umfangreicher Gesetze unterworfen werden. Aus der Sitzung des Landesausschusses am 7. Februar. Herr Dr. Costa referirte vor Allem über die Wege, welche er über Ansuchen des Landesausschusses bei seinem Auf­enthalte in Wien gemeinschaftlich mit Herrn Dr. Toman beim h. Finanzministerium bezüglich des inkamerirten Landes­vermögens machte. — Einstimmig murde eine Petition des Landesausschusses betreffend die Concessionirung der L a i b a ch- Villacher Eisenbahn beschlossen. — Wieder wurde über mehrere Rekurse bezüglich der Ehemeldzettel verhandelt; es ist wirklich possirlich zu hören, wer heutzutage alles hei­raten will — zum Nutz und Frommen ohnehin armer Ge­meinden! — Obschon der Landesausschuß alle vom Land­tage bezüglich des Waisenhauses überkommenen Aufgaben erfüllte, so wünscht «r dech außer dem dießfälligen Geschäfts­berichte — noch mit weiteren Anträgen vor den nächsten Landtag zu treten, um im künftigen Jahre doch die eine Hälfte des Waisenhauses — nämlich die weibliche Abthei­lung — ins Leben treten zu sehen. Deßhalb wurde einstim­mig beschlossen, hierzu die nöthigen Schritte zu machen, um nach dem bestbewährten Vorbilde in Klagenfurt und Salzburg die weiblichen Waisenkinder auf Landeskosten in einem Zubaue des hiesigen Ursulinerinenklostcrs zu unterbringen. — I n An­gelegenheit der Landeslasse wurde beschlossen, dieselbe zu er­ mächtigen, daß sie Coupone von kram. Grundentlastungsobli­gationen nicht bloß zur Zeit der Fälligkeit sondern zu jeder Zeit gegen Abzug von 6 °/„ Provision einlösen dürfe. Dadurch erwächst sowohl ein Vortheil für die Parteien als auch für die Landeskllssc. — Schließlich wurde der Jahresbericht über die Krankenbewegung im Landes Zwangsarbeit Zu­hause im Jahre 1667, vorgelegt vom Primarärzte dieser An­stalt Dr. Karl Vleiweis , zur Kenntniß genommen. Aus dem­selben ist ersichtlich, daß der Stand der Zwänglinge im v. I . 414 betrug, worunter 184 Erkrankungen vorkamen, hiervon sind genesen 137, gestorben 25, wegen unheilbarer Krankheit wurden entlassen 15, in Behandlung verblieben mit Ende des Jahres 7. Das meiste Kontingent der Erkrankungen lieferten Lungen- und Bronchiallatarrhe, Tuberkulosen, Wechsel- und gastrische Fieber und Augenentzllndungen. I m September u. I . wollte auch die Cholera ihre Herrschaft über das Arbeits­haus ausdehnen; es kamen 7 Fälle von Cholerine und 1 Cholera nostra» vor, welche aber fämmtlich geheilt wurden. Das Leberthranöl hat sich bei beginnender Scrophulose und Tuberculose wieder recht gut bewährt und zwar in der tägli­chen Dosis mit nur 1 Loth gegen 2 Loth der früheren Jahre, wodurch ohne Gefährdung des sanitären Zweckes namhafte Ersparnisse des Landesfondes erzielt wurden. Mit besonderer Befriedigung wird in dem Berichte hervorgehoben, daß im vo» rigen Jahre kein einziger Fall von Scorbut vorkam, welche günstige Erscheinung Dr. Bleiweis den von ihm eingeführten regelmäßigen Waschungen mit kaltem Wasser in der bessern Jahreszeit zuschreibt. — Da der Landesausschuß die Anschaf­fung der notwendigstenchirurgischen Instrumente der Anstalt bewilligte, wurde es auch ermöglichet, kleinerechirurgische Ope­rationen (10 an der Zahl) im Hause vorzunehmen. Aus der letzten Sitzung der Handels- und Gewerbellmuner für Kram iheilen wir nur folgendes mit, was von allgemeinerem Inter­esse fem dürfte. Mangel an Raum machte es uns unmöqlich den Bericht früher zu bringen. — " ^ Mehrere Gewerbslcute von Laibach und Stein wen­deten sich an die Handels- und Gewerbekammer mit dem An­suchen, daß sich diese geeigneten Orts verwenden möchte, damit zu den von den verschiedenen k. k. Behörden zur Licitation ge­langenden Werkmeisterarbeiten nur Gewerbsleute des bezügli­chen Faches und nicht Subunternehmer zugelassen werden. Die Kammer wählt ein eigenes Comit« von drei Mitgliedern, wel­ches diesen Gegenstand zu berathen und darüber sein Gutach­ten in der nächsten Kammersitzung abzugeben hat. - Ueber das von der k. Landesregierung zur Begutachtung der Han­delskammer übermittelte Gesuch des Planina - Concurrenz­Straßen-C°Mlt6s um Bewilligung zur Errichtung von Weg­mauthen an den Plamna.Laas-Reifnitzer-Concurrenz-Straßen hat die Kammer eine befürwortende Aeußerung abgegeben. Separat-Anträge: " " ^ ?-" A, " Kammerpräsident, welcher auch den Vorsitz beim E.senbahn-Comitä führt, berichtet, daß dieses an das » A !' / ' Handelsministerium bereits das Ansuchen ae­'^ . V « ^' < ^e s «och in dieser Session dem Reichs­rathe das E.senbahnproject Laibach-Villach vorlegen mochte, ^ A«^ ^ die Kammer" durch das Präsidium dur^ « w" '^".. ^ 5 °/„ Zinsengarantie richten und !2 > 3>^/" 5 b«rn Dr. Lovro Toman vorlegen mochte Der Antrag wird angenommen. ^ b) Der Herr Kammerpräsident stellt ferner den Antrag, daß ein C°m..ö von 5 Mitgliedern aus der Kammer gewählt werden mochte dem auch andere hervorragende Industriell beziehen waren, welches die Aufgabe hätte ein Ov rat betreffend die Ermäßigung der Frachten au« üack ten und dasselbe in der nächsten Sitzung der Kammer vor­zulegen welche diesen wichtigen Gegenstand berathen und 3 ^ m 5. "^« " nothwendigen Schritte machen solle. Her Antrag wurde einstimmig angenommen. °) Der Herr V.ce-Präsident ergreift das Wort und bemerkt unter andern,, daß das Vereinswesen in Oesterreich im Vergleiche zu dem in andern Staaten noch keine festen Wurzeln gefaßt habe, woran der Bevölkerung eine Schuld nicht beigemessen werden kann, wohl aber hemmten die bestandenen diesbezüglichen Normen jede freiere Entwick­lung. Einen Beweis für diese Behauptung liefert das Entstehen zahlreicher Vereine, von denen sehr viele auf Handel, Gewerbe und Agricultur wohlthuend wirken, seit dem in Oesterreich ein freierer Geist waltet. Cr erkennt es als dringende Nothwendigkeit für die Hebung des Handels und der Gewerbe in Oesterreich, daß eine Ver­sammlung von Abgeordneten aus den 54 Handels- und Gewerbetammern nach Wien zu einem Handelstage be­rufen werde, um über die Mittel gemeinschaftlich zu be­rathen, die den Handel, die Gewerbe und die Agricultur in Oesterreich zu heben geeignet waren, und stellt dem­nach den Antrag: Die Handels- und Gewerbekammer wolle in Erwägung der gegenwärtigen Zeitverhältnisse eine Denkschrift an das hohe t. l, Hanvelsministerium richten, in der die Nothwendigkeit der Einberufung eines Han» delstages aus Abgeordneten der 54 österreichischen Han­dels- und Geweibekammern grünblich dargelegt werden solle. Der Herr Präsident unterstützt diesen Antrag in längerer Rede und bemerkt überdieß, daß sich auch bereits die Kammern von Wien und Graz in gleichem Sinne ausgesprochen haben. Der Antrag wurde angenommen, ä) Der Herr Kammerrath Schwentner erwähnt der Freige­bung der Advokatie und stellt mit Rücksicht auf die in den Zeitungsblättern allseitig beinahe erschöpfende dieß­fällige Erörterung, welche das Verlangen des rechtssu­chenden Publikums zur Genüge konstatirt, den Antrag: Die Kammer wolle eine Petition an das hohe t. l. Ju­stizministerium richten, damit die Freigcbung der Advo­katie mit thunlichstcr Beschleunigung im Wege der Gesetz­gebung durchgeführt werde. Der Antrag wurde, nachdem noch Herr Horat denselben unterstützte, einstimmig ange­ nommen, s) Der Herr Kammerpräsident tragt noch ein Gesuch des Kammerkanzellisten um eine mäßige Gehaltsaushilfe vor und erklärt dasselbe für begründet. Herr I . N. Horak beantragt, nachdem er sich vorher lobend über die Thii­tigkeit des Kanzellisten ausgesprochen, diesem den monat­lichen Gehalt von 37 fl. 50 kr. auf 40 fl. zu erhöhen, in welchem wie bekannt auch der Lohn für den Kammerdie­ ner begriffen ist. Der Antrag wurde einstimmig ange­nommen. Darauf erklärt der Herr Präsident die Sitzung für geschlossen. Politische Revue. Inland. Wien. Das Justizministerium arbeitet einen Gesetzent­ wurf über die Einführung der Geschwornengerichte in Preß­sachen aus und wird denselben dem Reichsrathe gleich nach seinem Zusammentritte vorlegen. Von Interesse ist ein Leitar­tikel der alten „Presse", welcher an die Geschichte der Preß­processe in Oesterreich erinnert und den Gerichten den Rath gibt, von dem §. 221 der St.-P.-O. Gebrauch zu machen, welcher §. dem Gerichtshofe die Vertagung der Schlußver­handlungen aus „erheblichen Gründen" überlaßt. Das Plai­doyer der „Presse", welche bekanntlich für ein gouvernemen­tales Organ gilt und daher im Auftrage der Regierung schreibt, gipfelt darin, daß die Preßprozesse bis zur Einführung der Geschwornengerichte zu vertagen seien. Die Schlußstelle des inspirirten Artikels lautet: „8- 1? des Gesetzes vom 17. De­cember 1862 bestimmt ausdrücklich, daß, „so weit dieses Gesetz nicht etwas Anderes verfügt, auch für Preßprocesse die Vor­schriften der allgemeinen Strafproceß-Ordnung zu gelten" ha­ben. Das Gefetz über das Verfahren in Preßsachen schränkt das Recht der Vertagung nicht ein. Da uns nun der Kon­flikt zwischen dem Buchstaben des Grundgesetzes und der jetzi­gen Gerichtspraxis ein „sehr erheblicher Grund" zu sein scheint, so empfiehlt sich in vorkommenden Fällen dieser Art die Vertagung der Schlußverhandlungen recht ein­dringlich von selbst." — Mehreren Blättern zufolge will Finanzminister Brestel in den ersten Tagen der nächsten Woche mit einem Finanzer« pos6 vor den Reichsrath treten. Man behauptet, daß Dr. Brestel das Deficit durch eine Art Zwangsanleihe decken wolle. Der Finanzminister will den Reichsrath veranlassen, daß er lieber auf dem Wege der Besteuerung das Deficit decke, damit nicht durch die abermalige Aufnahme von vier oder fünf Anlehen im Betrage von circa 300 Millionen (in 4—5 Jahren) das Erforderniß für die Zinsen der Staatsschuld um fünfzehn und mehr Millionen dauernd vermehrt werde, während eine Be­steuerung allerdings höher, aber dafür nur vorübergehend be­lastet. Soweit sich die Zwangslage, welche bei den parlamen­tarischen Politikern die höchste Staatskunst ist, erkennen läßt, wird Dr. Brestel seinen Zweck erreichen. Man wird dem ge­genwärtigen Ministerium ein sehr schwerwiegendes Vertrauens­votum geben und ihm eine Vermögenssteuer, oder wie sie heißen wird, votiren, weil man sich und das Regierungssistem stützen will. — (Herr v. Neust über die politische Lage Europa'«.) I n der sechsten Sitzung des Subcon»'t6s der Reichsraths-Delegation zur Berathung des Militär-Budgets wurde der Reichskanzler über die politische Lage Enropa's interpellirt, um auf Grundlage der ertheilten Auskünfte die Frage zu erörtern, ob schon gegenwärtig eine größere Reduk­tion im Stande der Armee eintreten könne oder nicht. Am Schlüsse einer längeren Erörterung über die politi­schen Verhältnisse gelangte der Reichskanzler zu der allgemei­nen Bemerkung: „Daß wir uns nach seiner Meinung in einem Zu­stande des Friedens , welcher jede Kriegsgefahr als Etwas erscheinen lasse, was erst durch außerordentliche Ereignisse her­beigeführt werden müßte, in einem Zustande des Friedens wie er vor dem Jahre 1866 war, allerdings nicht mehr befinden; und wenn auch das allseitige Bestreben dahin geht, diese Gefahren zu beschwören und aller Grund zu der Hoffnung für die Erhaltung des Friedens vorhanden sei, erscheine es andererseits dennoch nothwendig, den Friedensstand der Armee in solcher Weise zu erhalten, daß man nöthigen­falls eine achtunggebietende Stellung einnehmen und in kur­zer Zeit schlagfertig dastehen könne." Daraus geht hervor, daß das Vertrauen unseres Reichs­kanzlers auf die Erhaltung des Friedens nichts weniger als ein felsenfestes ist. — Zum Sturmlauf gegen das „Reich" ließensich wieder zwei Stimmen aus dem Lager der Linken vernehmen, die eine im „Wanderer", die andere vom Grafen Bela Keglevich im „Hon". Der letztere formulirt fein Programm mit einer Klarheit, Bestimmtheit und Offenheit, die alle Anerkennung verdient. Er sagt: Ein unabhängiger ungarischer Staat mit der Dynastie Sr. Majestät — dieses unzwei­deutige Programm sei unsere Basis. Die Annahme dieser Basis durch Se. Majestät sei die Bedingung , unter welcher bei gegebener Gelegenheit die zur Majorität gelangte Opposi» tion die Regierung übernehmen würde. Ein unabhängiger ungarischer Staat, dessen Centralpuntt Pest-Ofen sei, ein Staat, der alle Attribute eines Staates hat: Armee, Finanzen, auswärtige Vertretung, und der esne, seinen Interessen vollständig entsprechende Handels­politi k befolgen kann, — Alles dies lasse sich auf der Basis der gemeinsamen Angelegenheiten nicht erreichen. Die Oppo­sition dürfe daher nicht um jeden Preis die heutige Regierung stürzen wollen, sondern müsse die Basis zu ändern bestrebt sein Die Stimme aus dem Lager der Linken im „Wdr." un­ternimmt es, zu der Erklärung Ghyczy's auf die Beant­wortung der bekannten Interpellationen einen Kommentar zu geben, welcher unsere ursprüngliche Auffassung von dem Sinne und der Tragweite dieser Interpellationen vollkommen recht fertigt. Sie bezeichnet die Annahme der Benennung: „Kaiser thum Oesterreich", als einen politischen Fehler, aufden Gentz und selbst Mette r «ich im Vorhinein aufmerksam gemacht haben soll, und erklärt, die Interpellation sei in dieser Richtung nicht bloS eine Rechtsverwahrung, sondern auch ein Fühle r gewesen, denn die Delegation sei nicht be rechtigt, Titel und Benennung zu schaffen, dies sei ausschließ­liches Recht der Legislativen. Damit ist gesagt, daß der Reichs­stürm in der Delegation nur vertagt worden ist, um in dem ungarischen Landtag auf dem durch die Antwort des Reichsnlinisteiiums geschaffenen, für Ungarn keineswegs un­günstigen Terrain wieder aufgenommen zu werden. Die Stimme im „Wdr." schlägt vor, die im ReichSrathe collectiv vertretenen Lander „Vereinigte Länder Oesterreichs" zu nennen, und diesem analog dein Auslände gegenüber „Oesterreich und Ungarn" oder die „Vereinigten Staaten von Oesterreich und Ungarn" zu sagen und dem entsprechend die Titulatur „Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn" oder „Kaiser und König der Vereinigten Staaten Oesterreich und Ungarn" zu gebrauchen, was nicht ausschließen würde, daß in dem großen Titel Sr. Majestät alle Königreiche und Länder so wie bis nun benannt würben. — Zum Staathalter von Tiro l ist der geh. Rath undReichsrathsabgeordnete Josef Freiherr Lasser von Zoll« heim ernannt worden. Den Tirolern ist nur zu gratuliren, daß sie einen Mann an die Spitze der Verwaltung de« Lan» des bekommen, dessen Verwendbarkeit die Träger der ver­schiedensten Systeme in der inner« Politik Oesterreichs zu würdigen und zu schätzen in der Lage waren. — Die „N. Fr. P." ist der Abwechselung halber wie. der einmal weitgehenden panslavistischen Agita­tionen in der Zips auf die Spur gekommen. Lembelg. Der Präsident des hiesigen Ober-Landesgerich­tes, Herr Komers, hat der „Gazeta Narodowa" aus Anlaß eines Artikels über die Gerichtssprache eine Berichtigung übersendet» I n dieser Berichtigung wurden nicht nur alle von der Gazeta gebrachten Angaben dementirt und „Lügen" genannt, sondern auch der Redakteur der Gazeta, Herr Dobrzanski, persönlich angegriffen. Die ganze Berichtigung, in einem bureautratischen Auturitäts-Tone verfaßt, besagte sogar, daß Herr Komers den Redakteur den Gerichten übergeben könnte, daß er es aber unter seiner Würde halte. Diese monumentale amtliche „Berich­ tigung" ließ natürlich die Gazeta nicht ohne Beantwortung und Herr Dobrzanski strengt aus Anlaß dieser amtlichen Be­richtigung drei Processe gegen den Ober-LandeSgerichts-Prä» sidenten Herrn Komers an nämlich wegen Ehrenbeleidigung, wegen Verleumdung und wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt, dessen sich Se. Excellenz dadurch schuldig gemacht haben,foll, weil Herr Komers als Präsident des Oberlandesgerichtes den Redakteur vermöge seiner amtlichen Stellung gezwungen hat, eine die Ehre des Redalteurs verletzende Berichtigung in sein Blatt einzuschalten. Ausland. Petersburg. I n hiesigen Regierungskreisen erregt das österreichische „Rothbuch" eine förmliche Erbitterung. Wahr­scheinlich wird dasselbe eine russische Gegendemonstration, natür­lich diplomatischer Art, zur Folge haben. Es sind in den Exposes des „Rothbuches" über die deutschen und über die orientali­schen Angelegenheiten Stellen enthalten, die das ruffische Ka­binet sehr hart berührt haben. Herr von Beust, der sonst — nach der in Paris ausgegebenen Parole — von Friedensver­sicherungen überströmt, hat es wohl, wenn er das Interesse Oesterreichs im Auge behalten will, am allerwenigsten nöthig, mit seinen diplomatischen Stylübungen Rußland zu reizen. Die Wiener Blätter erschöpfen sich in unablässigem Zetergeschrei über das feindliche Auftreten Rußlands gegen Oesterreich; nun also, gebe man leine unnöthige Veranlassung hiezu, denn Rußland braucht vor Oesterreich keine Furcht zu haben, wohl aber umgelehrt. Frankreich. Das liberale Auftreten der Regierung in der Preßgesetzfrage hat ihr, wie der „K. Ztg." geschrieben wird, zahlreiche Gemüther wieder gewonnen, welche sich derselben bereits gänzlich abgewendet hatten. Während noch vor Kurzem selbst bedächtige und umsichtige Leute da« Kaisertum bereits gänzlich aufgegeben und seine Dauer als eine nur noch kurze bezeichnet hatten, hat sich jetzt das Vertrauen auf dessen Zu. kunft und auf die Möglichkeit, seinen Bestand mit der Sache des gemäßigten Fortschrittes zu versöhnen, bedeutend befestigt. England. Aus Newyorl wird gemeldet, daß Präsident Johnson die Bill unterzeichnet hat, durch welche die Taxe auf Baumwolle sofort und der Zoll auf fremde Baumwolle vom 1. November ab aufgehoben werden. Ferner hat der Präsi­dent die Bill, betreffend den Verkauf der überflüssigen Panzerschiffe vollzogen. (Ueber den Ankauf derselben steht bekanntlich Nußland in Unterhandlung.) — I n Cort wurde Kapitän Mackry, welcher durch fe« msche Umtriebe eine gewisse Notorität erworben, durch die Po­lizei in einem Bierhause verhaftet. Er leistete verzweifelten Widerstand und schoß mit einem Revolver einem der Kon» stabler in den Fuß. Gleichzeitig erfolgte die Verhaftung zweier anderer Femer. Ein großer Trupp Polizeimannschaften führte die Verhafteten nach dem Vridewell-Gefängniß ab. Dieß ver­anlaßte den Zusammenlauf einer Menge aufgeregten Volke«, welches sich erst zerstreute, als die Polizei einen Vajonnet-Angriff machte und einen der Tumultuanten verwundete. Die Gefangenen befinden sich fortwährend unter starker Polizeibe­wachung, um jedem Versuch zu ihrer gewaltsamen Befreiung vorzubeugen. BaltllNhlllbinsel. Es liegt in der Absicht der Pforte, Serbien von allen Seiten einzuschließen, damit der Zusam menhang zwischen diesem Lande und Bosnien, Bulgarien und der Herzegovina völlig unterbrochen werde. Scheik°ul°Islam erließ an alle „Gläubigen" einen Aufruf, „sich um die Fahne des Sultans zu schaaren, der berufen fei zu entscheiden, ob der Name Mohameds noch weiter in Europa angebetet wer­den soll." Uebrigens verfangen bei den mohamedanischen Slaven diese Aufforderungen wenig und die nationale Ver» wanbtschaft-tritt vor die religiöse Verschiedenheit. Auch der slavische Mohamedaner hat es satt bekommen unter der Tür» kenherrschaft zu leben und wirb von Tag zu Tag schwieriger. Omer Pascha will in Novi Bazar (zwischen Montenegro und Serbien gelegen) sein Hauptquartier aufschlagen. Dies ist ein sehr ernstes Anzeichen und scheint der Konflikt mit Serbien und Montenegro bereits dem Ausbruche nahe zu sein. That­fache ist es, daß an der serbischen Grenze türkischer Seits Schanzen aufgeworfen werden. Die montenegrinischen Grenz­punkte sind gut besetzt, an der Befestigung der Militärstraße wird fleißig gearbeitet. ,— General Langiewicz hat an das Journal „La Turquie" ein Schreiben gerichtet, welches mit folgenden Wor­ten schließt: „Angesichts der herannahenden Krise gibt es für mich, fowie für alle Polen nur Eines zu thun: Zum Han­deln bereit zu sein in dem Momente, wo die Türkei von von ihren Feinden, welche auch die Feinde Polens und der Zivilisation (!) sind, angegriffen weiden sollte." Mit der Türkei steht wohl nach der Ansicht des Hrn. Generals die Zivilisation auf dem besten Fuße?! Kreta. Der Aufstand tobt mit allen seinen Greueln wieder. Wann wird man diesem unverantwortlichen Blutvergießen ein Ende machen? Die Türken sind absolut nicht im Stande die Insel zu pacificiren, das sieht Eurooa ein; dennoch thut man aber so gut wie nichts, um noch größeres Unheil zu verhüten und. läßt die Insel durch türkische Räuber — ent­völkern. Mefiko. Es geht wieder so gemüthlich her wie ehedem. Der Aufstand in Uulatan ist noch nicht unterdrückt und be­reits ist nach New-Iorter Berichten wieder eine Insurrektion gegen den Präsidenten Iuarez in der Sonor« ausgebrochen. Correspondenzen. MlllbUlg, 10. Februar. III. Auf Grundlage des Ge­setzes über das Versammlungsrecht vom 15. November 1867 tagte in Marburg am 3. Februar d. I . die erste Versamm­lung dieser Art, welche von nahezu 400 Personen besucht war, D»S bei weitem größere Contingent zu derselben stellten die Landwirthe aus den benachbarten Landgemeinden. Obwohl die Veranlassung zu derselben mehr lokaler Natur war, schwang sie sich im Verlaufe der Verhandlung zu einer so principiellen Bedeutung empor, daß wir uns nicht enthalten können, den Lesern Ihres geschätzten Blattes das Nähere hierüber zu be­richten. — Den unmittelbaren Anlaß zur Versammlung gab die willkürliche Art und Weise, in welcher von dem gegen­wärtigen Mauthpächter die Mauthgebühren von Wirthschafts­fuhren eingehoben werden und die Behandlung, welche den da­gegen erhobenen Beschwerden von den hiesigen Finanzbehörden zu Theil wird. Daß das Mauthgefälle überhaupt allen halt­baren Principien einer rationellen Besteuerung Hohn spricht, ist eine Thatsache, die einer weiteren Konstatirung nicht bedarf, und daß fpeciell die österreichische Gesetzgebung in dieser Be­ziehung keinen Anspruch auf eine auszeichnende Stellung als Ausnahme von der Regel erheben kann, wird felbst der dies­falls Uneingeweihte begreifen, wenn er erfährt, daß dieselbe vielfachen ergänzenden, restringirenden und wieder erweiternden Verordnungen aus der bureautratisch-absolutistischen Zeit von 1621 — 1824 u. f. f. ihre Entstehung zu verdanken haben. Ihr Berichterstatter glaubt sich daher kaum einer Uebertreibung schuldig zu machen, wenn er behauptet, daß die Mauthgebühren mit zu den unpopulärsten Steuern zählen. Selbst das unver­kennbar zu Tage tretende Streben der Mauthgesetze, im In ­teresse der Landeskultur eine Menge von Begünstigungen und Befreiungen für Wirthschaftsfuhren zu schaffen, konnte an de­ren Mißliebigkeit nichts ändern. Wenn sich aber die Mauth­gesetze schon in ihrer richtigen Anwendung und Handhabung keiner.besonderen Gunst des Volkes zu erfreuen haben, müssen sie offenbar zum Gegenstande der bittersten Klagen und Be­schwerden werden, wenn selbe vom jeweiligen Privatpächter will­kürlich zum empfindlichen Nachtheile des Voltssäckels gedeutet und,die im Gesetze ausgesprochenen und gewahrten Befreiun­gen nicht zugestanden werden, wie dies bei den Manchen des Marburger Bezirkes seit dem Jahre 1865 der Fall ist. Ohne daß nämlich eine Veränderung in den Bestimmungen der Mauth­direktiven bekannt gemacht worden wäre, fing der gegenwär­tige Mauthpächter seit dieser Zeit an, die bisdahin anstandslos gewährten Mauthbefreiungen zu verweigern und es lag ledig­lich in seinem Belieben, Fuhren mit Weinstecken, Laubpauschcn, Heu, selbst Dünger u. dgl. mauthfrei Passiren zu lassen oder nicht. I n diesem Bestreben, die Mauthbefreiungen für Wirth­schaftsfuhren illusorisch zu machen, konnte er nur bestärkt wer­den, wenn die hiesigen Finanzbehörden nahezu jede Verweige­rung der Gebühr bei Wirthschaftsfuhren als Mauthvertürzung erklärten und mit empfindlichen Strafen (dem Ifachen der ein­fachen Gebühr) belegten. Vielfach dagegen erhobene Beschwer­den bei den Unterbehörden blieben erfolglos. Eine Collektiv­beschwerde mehrerer Nachbargemeinden in Verbindung mit der hiesigen landwirthschaftlichen Filiale an das Finanzministerium hatte zwar für die Petenten in ihren speciellen Fällen einen günstigen Erfolg, änderte aber an der Sachlage im Ganzen nicht das Geringste, indem man nach wie vor den größten Theil der Wirthschaftsfuhren als mauthpsiichtig behandelte und mit der Bestrafung fortfuhr. Diesem außergewöhnlichen Uebel mußte ans außergewöhn­liche Weise gesteuert werden und sollte die obgedachte öffent­liche Versammlung die Mittel und Wege der Abhilfe berathen. Nachdem man das Bureau gewählt und die Hoffnung aufs gegenwärtige Ministerium lediglich aufs wirthschaftliche Gebiet eingeschränkt hatte, ergriff nach einigen hergebrachten einlei­tenden Reden der Landtagsabgeordnete Herr Dr. F. Domin­tuL das Wort. Nachdem er der Versammlung die einschlägi­gen Bestimmungen der Mauthnormalien ins Gedächtniß gerufen hatte, führte er umständlich die Art und Weise der pächteri­schen Uebergriffe *), die zahllosen Abstrafungen und den Gang der bisherigen Beschwerdeführung aus. Diese Auseinandersetzun­gen zu geben war Niemand mehr in der Lage, als er, nach­dem die Beschwerdeführung, die er in wahrhaft humaner Weise bisher unentgeltlich besorgt, nahezu ganz durch seine Hände gegangen war. Nach einem längeren sachgemäßen ErPose stellte er folgende Anträge: „Die Versammlung wolle beschließen: 1. Eine Beschwerde an den Finanzminister wegen Nichtbeob­achtung der bestehenden gesetzlichen Vorschriften über die Be­freiung der Wirthschaftsfuhren bei den hiesigen Manchen zu richten; in derselben wird gebeten: a) daß im Wege der Ge­setzeserläuterung der Begriff der Wirthschaftsfuhren festgestellt, insbesondere aber ins Klare gesetzt werde, daß d) die Be­wohner des Mauthortes Marburg im Sinne des Hoflanzlei­delretes vom 11. Juli 1822 ihre auf eigenen oder gepachteten *) Einzelne Fälle waren wahrhaft komisch» N«tur; wir bedauern, darüber de« beschränkten Raumes wegen nicht ausführlich berich­ten zu können. Gründen erzeugten Feldfrüchte, Weine, Futter und sonstige Wirthschllftsartitcl mauthfrei in ihren Wohnsitz einführen kön­nen, gleichgiltig, ob sich auf diesen Gründen Wirthschaftsnie­derlllssungen befinden oder nicht, insoferne nämlich im Zuge zum Mauthort die Mauthbefreiung nicht schon an einem Weg­mauthschranlen eingetreten; sollte gegen Erwarten diese Mauth­befreiung in der bestehenden Gesetzgebung nicht begründet ge­funden werden, fo wolle der Begriff: „Abgesonderte Wirth­fchaflsniederlasfuugen" festgestellt und für zweifelhafte Fälle eine Norm der Entscheidung gegeben werden. «) Möge ausgespro­chen werden, daß Mehrungen und andere Düngerstoffe, in so fern selbe zum Zwecke der Landwirthschaft benutzt werden, mauthfrei ausgeführt werden können; ferner ä) daß die den Bewohnern ganz mit Mauthschranken umgebener Orte nach der Hofkammerverordnung vom 7. August 1830 zustehende Be­günstigung, die Manch nur beim Eintritt in den Mauthort zu entrichten, auch dann zu statten komme, wenn die eigenen Zugthiere außerhalb des Mauthortes ihren Standort haben; e) die bereits ausgesprochene Mauthbefreiung für die Wein­gartfuhren fei auch für die Verführung getaufter, (nicht zum Verkauf bestimmter) Wirthschaftsartitel, als: Weingartstecken, Laubpauschen, neue Fässer u. dgl. auch hinsichtlich der Brücken­mauth aufrecht zu erhalten; l) fei um Ermittlung eines ent­sprechenden Standortes für den im verflossenen Jahre versetz­ten Mauthschranken Drauthor zu bitten. Außerdem werde 2. eine Petition an das Abgeordnetenhaus um Auflassung der ärari­fchcn Straßenmauth und falls dieses ausfinanziellen Gründen nicht thnnlich sei, um Regelung der Mauthgesetze gerichtet." Hierauf fprach der bekannte slovenische Patriot Herr Dr. Rad eh erörternd im Sinne des Vorredners und stellte den weiteren Antrag: „Die Petition, welche an das Abgeordneten­haus wegen gänzlicher Aufhebung der Mauth gerichtet wird, ist auch demsteiermärkischen Landtag mit der Bitte vorzulegen, daß der Landtag der Staatsregierung die Mauthgefälle aus Landesmitteln ersetzen und die Mauth aufheben soll; — eben so soll diese Petition der hiesigen Bezirtsvertretung vorgelegt werden mit der Bitte, die Manchen des Bezirkes Marburg zu pachten, aufzuheben und aus Bezirksumlagen zu decken." Zum Schlüsse beantragte der Abgeordnete Bran d stet­ter: Die Versammlung wolle beschließen: 1. Es wird die Absendung einer Lokalkommission von Seite des Finanzmini­steriums für nothwendig erachtet. 2. Es weiden 5 Vertrau­ensmänner gewählt, welche der Kommission Aufschlüsse ertheilen. Nachdem diese Anträge sämmtlich zum Beschlüsse erhoben waren, wurden die Herren Seidl, Brandstetter, Dr. Domin tu 3s Dr. Rad eh und Wretzel zu Vertrauens­männern erwählt und mit der Verfassung der Beschwerde und Petition im Sinne der gefaßten Beschlüsse, sowie zur Ueber­reichung derselben durch eine Deputation betraut. — Die Versammelten, deren Mehrzahl nie ein Parlament gesehen, geschweige denn in demselben mitgethan hat, benah­men sich in sehr würdiger und der Sache entsprechender Weise; einzelne Verstöße gegen die Form, wie z. B. jener, daß die Ergänzungsanträge vor dem Hauptantrage zur Abstimmung kamen, sind bei der Jugendlichkeit unseres öffentlichen Lebens kaum der Erwähnung werth. Wenn man bedenkt, daß im Jahre 1848 die Mauthschranken und Mauthhäuser zertrümmert und die Einnehmer mißhandelt wurden, während man im Jahre 1868 auf dem legalen Boden des Rechtes Abhilfe gegen schreiende Mißbräuche verlangt: kann man sich jedenfalls nicht der erfreulichen Wahrnehmung verschließen, daß die Bevölke­rung etwas gelernt hat. Luttenbeig, 3. Feb. —m — (Feierliche Eröffnung der öitalnic».) Trotzdem wir der Meinung waren am 1. d. M. ganz still in unsere <3italnica-Lokalitllten einzurücken und die feierliche Eröffnung auf den Spätsommer mit einer großarti­gen Beseda unter freiem Himmel zu verschieben, so waren wir doch von allen Seiten gedrängt, auch jetzt zur Vodnitfeier et­was zu veranstalten, welche letztere wirklich nicht sinniger in Sceue gesetzt werden konnte, als mit der Eröffnung der 6i­talnica. — Um 8 Uhr war gestern Abends der Anfang der Beseda festgesetzt, doch schon um 5 Uhr Nachmittags begann die Menge vor den Ignaz Kornpihl'schen Lokalitäten (wo sich die Üitalnica befindet) auf- und abzuwogen, um 7 Uhr war schon tein Platz zu bekommen, um der theatralischen Vorstel­lung mit Muße beiwohnen zu können. An 200 Gäste drängten sich hin und her, um näher zur Bühne zu kommen, — Lut­tenberg war vollzählig bis auf den letzten Mann vertreten, selbst von unfern Gegnern fehlte Niemand; Gäste kamen aus Ormuö (Friedau) und den umliegenden Dürfern, zu un­serm Staunen kam Niemand ans dem nationalgesinnten Sre­disöe (Polstrau). — Der Realitätenbesitzer Herr Kutovec, den ich fchon in meinen früheren Correspondenzen erwähnte, er­öffnete die Beseda mit^einer Rede an die Vodnitfeier anknü­pfend, den Zweck der «Ätalnica auseinandersetzend und erläu­ternd. Später folgte auf der Bühne das Vilhar'sche Volksbild „ 2 u x 2,u," in dem wieder die Titelrolle des „purZei-ma^ter" dem Herrn Kutovec zufiel, die er durch fein wirklich ausge­zeichnetes Spiel zum Zentrum alles Interesses des gestrigen Abendes gestaltete. Auf die anwesenden 10 — 12 Gemeinde­vorstände (öiipane) vom Lande war das Spiel Kukovec's von drastischer Wirkung. Nach der Vorstellung tränt ich einem die­ser übrigens sehr ehrenwerthen Landgentlemen zu mit: „LoA Va» Zivi, Z08P. Pnrßsrma^ 8tsr!", welcher Scherz mich bald in unangenehme Kollision mit mehreren der Anwesenden gebracht hätte, würde ich nicht in aller Eile den purßeriuaj­stsr in Zufall umgewandelt haben. — Im allgemeinen muß ich sagen, daß unser Landvolk im Luttenberger und Friedauer Bezirk zu dem nationalst gesinnten in ganz Slovenien gehört und daß wir noch im stetigen Avancement begriffen sind, wo­bei die jetzige öitalnica von unberechenbarer Tragweite sein wird. Es vergeht tein Tag jetzt, ohne daß sich einige Bauern als Mitglieder einschreiben ließen. Nach der Vorstellung tru­gen die beiden Fräulein A. u. I. Hub er Iento's „lolnSda", „8trunarQ" und^ „Laraian" mit großer Eleganz und Präcision vor. Auch unser Üitlllnica-Sängeichor (16 Sänger, für Lut­tenberg gewiß fehr viel) trug 4 Piecen vor, unter denen Va­ die erste Beseda für unsere Luttenberger Verhältnisse geradezu brillant zu nennen ist. Lichtenwald, 7. Februar, v . Auch in unserer Atalnica fand am 2. Februar eine Beseda znr Erinnerung »n Vod» nil's Geburtstag statt. Eröffnet wurde dieselbe mit einem Männerchor „kc^ärav", worauf Herr Pfarrer Rip»l in feiner mit großem Beifall aufgenommenen Rede das Leben und die Thätigkeit Vodnil's entwickelte, und mit einem „Hoch" auf feine Majestät, unseren allergnädigsten Kaiser, schloß. Hier­auf wurde „Ilinmug u», VocluiK«," gesungen. Rauschenden Beifall erntete ein kleine? Mädchen, welche« Potoönit's Ge> dicht „VoäuiKti", deklamirte. Diesem folgte das Vilhar'fche Lustspiel „^iipan", von den Oitalnica-Mitgliedern wirklich meisterhaft gegeben. Den Schluß des Festes bildete ein Tanz­kränzchen, das bis zum Tagesanbruche in animirtester Stim­mung andauerte. Aus den Bereinen. — (Dramatischer Verein.) Der Ausschuß berieth in den jüngsten zwei Sitzungen eine Reihe von Statutenab­ änderungen, die er der Generalversammlung zur Annahme empfehlen will. — Für die Vorstellung am Tage der Gene­ ralversammlung wurde S abina's dreiaktiges böhmisches Ori« ginallustspiel „Inserat" in Marn's slov. Bearbeitung zur Aufführung bestimmt. — (Fortbildungsverein für Buchdrucker.) Zur tonstituirenden Versammlung am 9. d. M. hatten sich außer den Vereinsmitgliedern mehrere geladene Gäste einge­funden. Obmann Herr Faktor Klein sprach nach Begrüßung der Versammelten über die Wichtigkeit und Nothwendigteit tüchtiger Gewerbefachbildung und forderte zu eifriger Förde­rung des Vereinszweckes auf. Hr. Mag.-R. Guttman stellte dem Vereine ausgiebige Unterstützung in Aussicht. Hr. Redakteur Dimitz verlas eine längere Ansprache und erbotsich schließlich zu Vorträgen über krainische Geschichte. Nach einer wirksam rezitirten Rede des Hrn. Setzers v. Rhei n wurde zur Neuwahl des Ausschusses geschritten und der bis­herige Außschuß per acclamationem wiedergewählt. Nach der Versammlung verfügte sich ein großer Theil zu einer geselligen Zusammenkunft ins Gasthaus zum „Stern", wo sich bald die gehobenste Stimmung geltend machte. — (Die Vodnitfeier) haben die meisten (Üitalnice mit größeren Beseden festlich begangen. Eine besonders schöne Beseda veranstaltete die Üitalnica in Görz im Vereine mit den wackern Studirenden des dortigen Gymnasiums, welche auch ein Theaterstück „Novoi 2a, äiploiuo" recht gelungen zur Aufführung brachten. Ebenso gelungen war die Beseda in der Üitalnica zu Canale , allwo unter andern auch das Lustspiel „strikt in Krepo8t" gegeben wurde. I n Kr «in­bürg war Festbeseda mit Ball; im nahen St. Veit wurde nach den Gefangsnummern das Lustspiel „Filosof" aufgeführt. Auch die öitalnica in Volöe ehrte das Andenken Vodnil's mit einer Befeda. — (Die Statuten der „81ovan8l5Ä, degeäa" in Graz) sind von der Statthalterei genehmigt worden. Der Verein foll der geistige Centralpuntt aller in Graz wohnenden Slcwen werden, und ist besonders den vielen in Graz befindlichen Slovenen eine rege Theilnahme zu empfehlen. Wir wünschen dem neuen Verein das vortrefflichste Gedeihen. Kunst und Literatur. — Das Februar Heft des „8Ioven3ki Wagnill" bringt außer den Fortsetzungen („Doktor 3ai-Koii»i-iii8", „Oo8tinjÄ,", ^8piriw8 tamilia!^" u. s. w.) und den stehenden Rubriken in gebundener Rede: „ßwHeutavskH 2cll»,vi<:2," von Fr. Livec und „Taklet», priuee?»," von Trnovsli; in Prosa: „Viuo", ein geistreiche« Kapitel vom Wein aus der Feder I. Stritar's; von D. Trstenjak eine werthvolle Abhandlung über die Wichtigkeit der Volks­poesie für die Mythologie; F. Koöevar, der Verfasser der interessanten Artikel: „komsnki o nkgik lirsrarnik 2aäs­vali" (die wir angelegentlichst der Beachtung unserer jungen Literaten und Schöngeister empfehlen) behandelt da« Thema „?i3Ä,VÄ", u. f. f. Wahrhaft des Interessanten die Menge — nur frisch zugegriffen, Patrioten! — Von Prof. IaneSiö's Anthologie: „lüvetmk 8lo­V623K6 8love8H08ti" ist soeben der 1. Theil (8 Bog. Oktav) erschienen; derselbe umfaßt nebst einer gedrängten, passenden Einleitung, welche sicher jedermann willkommen heißen wird, das Gebiet der lyrischen Poesie. Das Wert wird noch im laufenden Semester komplet und zwar erscheint der 2. Theil im April, der 3. im Juni d. I . — L. Belar's „M. Polka", die. wie wir schon er­wähnt, bei der eisten Aufführung in der Oitalnica die ehren­vollste Aufnahme fand, ist nun für Clavier im. Buchhandel erschienen und ü, 30 kr. zu haben. Wir empfehlen die frische, graziöse Piece allen Freunden der Tanzmusik. — Den Verlag der Stussä,t'schen Fotografie des neuen (schon beschriebenen), schönen Bildes „Täe clomov ruh" hat die Buchhandlung I. L. Kober in Prag übernommen. — Eine gegen die Verdrehungen der Geschichte Böhmens gerichtete Broschüre erschien bei F. Tempst^ in Prag. Sie heißt: Die Geschichte des Hussitenthums und Prof. Konst. Hüfler. Kritische Studien von Dr. Fr. Palack? , l. böhm. Historiografen :c. — „8lÄ.v^Ä,u8ki lÄ-ßovori" heißt ein von dem ferbl­fchen Journalisten H. Dragutin Tomaj Tum in s li in Bel­grad demnächst herauszugebendes praktisches Werl, das einem Jeden vortreffliche Dienste leisten wird, der sich mit den slav. Hauptdialekten auf leichte Weise vertraut machen will. Die „81. ru,2." bringen nämlich circa 36 verschiedene Gespräche aus dem gewöhnlichen Leben in böhmischer, russischer, polni­scher, bulgarischer und serbisch-kroatischer Sprache. Pränume­rationen auf das circa 20 Bogen starke Buch nimmt die Redaktion der „Zukunft" in Wien und jene des „8vetoviä" in Belgrad entgegen. Der Preis beträgt einen Guld. ö. W. lenta's „KlilHa-Polka" besonders Furore machte und stürmisch applaudirt wurde. Das Verdienst alles dessen gebührtunserm Tagesneuigkeiten. unermüdlichen Chormeister, dem Herrn Hauptschullehrer Bauer, Lllibllch, 15. Februar. der als tüchtig gebildeter Musiker seines gleichen zu suchen — Morgen , Sonntag den 16. d. M . um 11 Uhr hat. Selbstverständlich ist er ein Landsmann Ihres Laibacher Vormittag, findet dielonstituirende Versammlung des Chormeistcrs Herrn Förster. — Um 10 Uhr waren alle Pro­neuen Turnvereines „80K0I " statt. Herr Turn- und Fecht­duktionen beendet und dann begann wie gewöhnlich der Tanz, lehrer St. Mandiö hat zu diesem Zwecke bereitwilligst die die animirte Gesellschaft blieb noch lange nach Mitternacht bei­von ihm gemiethete Turnhalle des suspendirten „<^n i sammen. — Nicht unerwähnt darf ich lassen den Dan! der ge-8«Kol" (im Fröhlich'schen Hause, Wienerstraße) überlassen. fammten Oitalnica dem Herrn Bezirksobmann und Advokaten — Der Ausschuß des Männerchor's der^italnlca Dr. I. Ploj, der bei der Gründung derselben materiell unter versendet soeben die Einladungen zur großen Maskerade die Arme griff — und bekanntlich ist der nsrvrlL rermri am Faschingdinstag. Zutritt haben nur die Mitglieder ßersuäkruiu bei allen öitalnica- und Nicht-l)italnica»Unter» nationaler Vereine; die Eintrittskarten werden «°m 22. d. nehmungen der Hauptfaktor in der gesummten Welt — auS M . zwischen 2-4 Uhr in der Administration unseres Blattes Nichts wird eben Nichts! I m Ganzen können wir sagen, daß ausgegeben werden. — Der morgige Ball in der öitalnica wirb vor­aussichtlich sehr besucht sein, oenn der Fasching neigt sich schon seinem Ende zu und die zweite Hälfte desselben ist immer die bewegtere, weil sich alles beeilt, noch vor Thorschluß dem lustigen Prinzen den schuldigen (?) Tribut darzubrin­gen. Einige neue Erscheinungen, die dem Vernehmen nach „in die Aktion" treten werden, dürften den Reiz des Balles noch erhöhen. — Der Haudlungsball war glänzend und das Re­sultat auch für die Kassa nicht minder befriedigend; der Zweck ist daher vollkommen erreicht. Die Vrutto-Einnahme beliefsich auf beiläufig 800 fl. — und dürfte sonach ein unge» wohnlich hoher Rest für den Handlungs-Kranten-Unterstützungs» Verein erübrigen. — Das vom Vereine der Aerzte in Kram abge« gebene, von Dr. Moriz Gauster verfaßte „Gutachten über die Reorganisirung der Lanbesgebäranstalt und die Reform, resp. Aufhebung der Landesfindelanstalt" — seiner Zeit in der „Laib. Ztg." veröffentlicht — ist nun im Separatabdrucke erschienen. Wir machen alle, die sich für den Gegenstand interessiren, auf diese gründliche, vielseitig belehrende Arbeit aufmerksam und sind überzeugt, daß Niemand die Schrift unbefriedigt aus der Hand legen wird. — Das vorgestrige Schadenfeuer auf der untern Poljana bot Gelegenheit, den Zustand unsrer Feuerlöschanstalten von einer interessanten Seite kennen zu lernen. Zwe i auf der Brandstätte erschienene Feuerspritzen erwiesen sich als un­brauchbar und erst die dritte, die sodann herbeigeholt wurde, that ihre Schuldigkeit. So arge Unzukömmlichkeiten ließen sich wohl vermeiden; strengere Weisungen an die Aufsichts­organe der Depositorien und genaue Kontrollirung derselben ist dringend anzuemphlen. Wir wissen nicht, wem das Ver­schulden hauptsächlich zur Last fällt und wollen es auch nicht untersuchen, aber das wissen wir, daß Jemand, dessen Kom­petenz nicht leicht bestritten werden dürfte, äußerte: „Wenn Provisorien lange fortdauern, pflegt alles aus dem Leim zu gehen." — Die Bewohner der Gradischa-Vorstadt hatten ver­gangenen Sonntag eine recht unruhige Nacht zu überstehen. Prinz Carneval feierte diese Nacht unter andern auch in zwei Gasthäusern der benannten Vorstadt seine Triumphe; die Feier ging aber zeitweise in Schlägereien über, die stets von groß­artigem Kriegsgefchrei begleitet waren, kurz gesagt, die Gra­diskaner hatten einmal eine „gute Nacht." Es sollen dem Vernehmen nach dem Magistratsleiter Beschwerdeschreiben an­läßlich dieser Ruhestörungen zugekommen sein. — Hr. Jakob AleZovec hat ein Zeitgemälde in 2 Abtheilungen, betitelt: „Modern" vollendet, das Verhältnisse der Gegenwart mit besonderer Berücksichtigung Laibach's behandelt und Anfangs März auf der hiesigen Bühne zur Aufführung kommen foll. — Vom nämlichen Verfasser erscheint im Verlage I. Giontini's: „Ossär NaKs in NstukH." — Am 20. v. M. starb unser Landsmann, der ameri­kanische Missionär, Bischof Friedrich Baraga. — In Rudolfswerth starb am 2. d. M. der hochw. Hr. P. Kokalj, ein geborner Laibacher im 29. Lebensjahre. Der Verstorbene war Gymnasialprofessor, ein eifriger An­hänger der nationalen Sache und sowohl bei der Jugend beliebt als auch bei der Bevölkerung geachtet. — Die böhmische Journalistik zählte im verflossenen Jahre 61 Zeitschriften der verschiedensten Richtungen, gewiß ein ehrendes Zeugniß für den Bildungsgrad und die Leselust der böhmischen Nation, die von gewissen Seiten so gerne als eine Horde roher Skandalmacher hingestellt wird. — Bei der Neuwahl des Ausschusses in der Ge­neralversammlung der „Concorbia" ist Dr. Ktun—nicht wiedergewählt worden. — Unlängst berichteten Wiener Blät­ter, daß der Veamtenverein, dessen Präsident Herr Klun ist, in der Auflösung begriffen sei. — Im Severinus-Verein sprach unlängst der Pfarrer von Viedermannsdorf „über die Mitarbeit der guten Katholiken in der neuen Aera"; er analysirte dabei die Staats­grundgesetze und fand unter andern, daß Art. 5 über die „Un­verletzlichkeit des Eigentums" überflüssig sei; er meinte, Moses habe das viel deutlicher gesagt: „D u sollst nicht stehlen". Die Worte verfehlten ihre Wirkung nicht; allgemeine Heiterkeit folgte denselben. — Die Damenspenden auf dem „Vürgerball" in Wien bestanden in großen Medaillons mit dem Porträt des Kaisers in Civil — Pariser-Fotografien, denn in Wien ist der Kaiser im Bürgerlleide noch nicht fotografirt. Se. Majestät erschien auf dem Balle in der Oberstenuniform seines Regiments. — Der in weiteren Kreisen bekannte und besonders in der altern Veamtenwelt hochgeachtete kaiserliche Rath und pcn­sionirte Postdirektor von Graz, Herr Weingartne r Edler v. Münchsburg, wurde am 8. d. M. in Wien getraut. Der vierundsiebzigjährige Greis ist seit mehr als zwanzig Jahren ganz erblindet und wählte nun seine mehr­jährige Begleiterin Maria Strobel , Postkontrolors-Tochter, zur vierten Gemalin. Ihre leibliche Schwester ist die Gattin eines Sohnes ihres nunmehrigen Gemals, und wurde sie daher durch diese Vermälung die Schwiegermutter ihrer Schwester und ihres Schwagers, sowie die Stief­mutter des Letzteren. — (Graf Neipperg und die Honveds.) Zu Gunsten der notleidenden Honveds, der Honvedswitwen und Waisen hielten die Preßburger Honveds am 10. d. M. einen Ball, zu welchem das Vallcomitö auch den Commandirenden m Preßburg, FML. Graf Neipperg einzuladen beschloß, obwohl Se. Erlaucht schon am 17. Dec. v. I . dem sämmt­lichen l. k. Officierskorps den Besuch der zu Gunsten der nothleidenden Honveds veranstalteten Theatervorstellungen und des Concertes strenge verboten hatte. Die Deputation des Ballcomitä wurde in der Armee-Dwisionskanzlei in Gegenwart mehrerer Herren Stabs- und Oberofficiere empfangen. Nachdem sich die Deputation ihres Auftrages entledigt, erwiederte Se. Erlaucht nach einem von dem Ausschusse des Preßburger Honvedballes veröffentlichten Berichte, daß er zwar den Honvedverein als ein gesetzlich constituirtes untadelhaftes Humanitätsinstitut erkenne, allein — fuhr Se. Erlaucht fort — wisse Hochdieselbe ganz bestimmt, daß die Honveds solche Zwecke verfolgen, denen er als kaiserlicher Officier ferne bleiben müsse, und erwähnte unter Anderem, ei wisse auch bestimmt, daß die Honveds dahin trachten, di/lais. österreichische Armee eher heute als morgen über die Grenze zu bringen, daß dieselben Denkmäler einer schmachvollen Ver­gangenheit errichten und an der Geschichte' der ruhmvollen österreichischen Armee mallen; daß an der Einheit der laiserl. Veränderungen im Klerus der Laibacher Hiöcese. Armee, die den Gcsammtstaat nach Außen allein zu schützen Heil« Nnt. Lavter , Lokalisten in Aanjaloka ist die Pfaire im Stande war und ist, und die Ruhe nach Innen allein ga-H. Kreuz bei .Landftraß verliehen worden; Iieismtz und Vanjalok« rantirt, nicht gerüttelt weiden dürfe. find erledigt. „Nach all' dem (fügte der Commandant bei), ist es mir leid, Ihnen, meine Herren, erklären zu müssen, daß ich Ihre lk lärzvje Einladung zu dem beabsichtigten Balle ablehnen muß und nicht gestatten kann, wie ich es auch bei Gelegenheit der jüngst statt­ gehabten Theatervorstellung gethan habe, daß die Herren Of­ficiere der hiesigen Garnison an dem Balle theilnehmen." Neueren Mittheilungen zufolge litte diese Darstellung DGNGN G ^ des Vorfalles an einer gelinden Uebertreibung; in der boäe^utri v usäsljo 16. t. m. od 11 uri äopoläu« Hauptsache jedoch ist sie richtig. General Neipperg ist übrigens schon nach Brunn versetzt worden; an seine Stelle v telovaäski ävalaui v ßo»r>. I>üliot>»vi IiiZi ua kommt FML. MaroiLiö. äuu^ski oosti. V I^'uli1i»ui äu« 15. tn^ruarsu, 1868. Laibacher Marktbericht »om 12. Februar. i2-i Nsnovalni «xlbor. Wetzen Mtz. fi. ?.-; Korn Mtz. fl. 4,6«; Gerste Mtz. fi. 3.3«; Hafer Mtz. fi. 2.1«; HalbfruchtMtz. fi. ; Heiden Mtz. fi. 3.60; Hirse Mh. fi. ».20; KukurutzMtz. fi.—.-; Erdäpfel Mh. fi. 1.60: Mehrere Hundert Obftbckumchen, Linsen Mtz. fi. 4,30; Erbsen Mtz. fl. 3.5«; Fisolen Mtz, st 6,-; Rindschmalz Pf. tr. 48; Schweineschmalz Pf. fr. 42 ; Speck frisch veredelt« Nepfel-, Birnen-, Zwetschkenbüumchen mit fester Pf. kr. 34; Speck geräuchert Pf. lr. 4«; Butter Pf. tr. 45; Eier pl, Krone, 3 bis «jährig, 6 bis 1« Fuß hoch von den beliebtesten und Stück 3 kr.; Milch pr. Maß lr. IN; Rindfleisch Pf. 17, 2l, 25 tr.; leichtragendsten Winter- und Sommersorten, da« Stück pl. 3« bi« Kalbfleisch Pf. tr. 24; Schweinefleisch Pf. lr. 22; Schöpsenfleisch Pf. 7« kl.; kr, l4; Hähubel Pl. Stück kr. 3«; Tauben Pl. Stück kr. 15; Heu Maulbeerbäumchen mit fester Krone, 5 bi« 9 Fuß hoch pr. Ceutnel fi. —.8«; Stroh pr. Cnt. kr. 7«; Holz hartes 3«Mig mit Loualtigem Blatte von eigene« Samen gezogen, da« Stück 20 bi« Klafter fi. 8.5N, weiche« Klafter fi. 6.5«; Wein rother Lim. 12 bis 30 tr.; — fi.; weißer Ei«. 13 bis — fl. Roßkastanien, geradewüchfig, 4 bi« bjährig, zum Beisetzen Die hiesigen Landesprodukten- und Getreidehändler kaufen: Klee­sehr geeignet, da« Stück pr. 20 kr.; farnen st. 22; gedörrte Zwetschken st. 7.— ; neue Knoppern fl, l«.—; Wach« fl. —; Weitzen st. 6.7«; Korn fl. 4.4«; Fisolen fi. 5'/, »/,. Göttelbaume !>U»lltKu2), 5 bi« 7jähr!g pr. 3« kr.; Verkaufen: banaler Weitzen schönsten fi. 7,?U; mittlere Qualität Gesunde Brianzeser Grain« (Teidenraupeneier), da« Loch fl. 7.10 pr. Metzen. mit 3 fi. werden verkauft bei der Gours-Nerich t vom 14. Februar. Administration de« Versuchshofe« der k. k. Land- und Forstwirthschaft Gesellschaft in Laibach, St. Jakob Nr. 148, 5°/, Metallique« fl. 57.1«. 5°/, Metalliqne« (mit Mai- und Novembtl-Zmsen) fi, 58.25. — 5"/» National-Anlehen fl. 66.—. — 7-2 . Fmnz Schollmüyr. 1860» Staats-Anlehen fl. 82.2«. — Bankaktien fi. 709. - Credit­aktien fi. 186,9«. — London fi. 117.65. — Silvcl fi. 115.5«. — » K. k. Münz-D»katen fi. 5.6«. n Zivilspital, am Starrkrämpfe. — Dem Josef Metinz, Hausbesitzer, ^l) Z seine Tochter Apolonia, alt 24 Jahre, in der TKnau-Vorstadt Nr. 34, an t « Blllftwoffelsucht. — Dem Franz Kerli, Taglöhner, sein H Kind Ann«, alt 6 Monate und 14 Tage, in d» Tilnau-Volstadt Nl. 34, an Fraisen. ^ ^ Den 8. Februar. Helena Stefe, Inwohnerin, alt 70 Jahre, «^ in der St. Peters-Vorstadt Nr. 23, an Altersschwache. 8 Den 9. Februar. Josef Masek, Tischler, alt 6« Jahre, in« Zivilspital sterbend überbracht. — Maria öerneul», Institutsarme, ^2 ^ alt 74 Jahre, im Versorgungshause Nr. 4 , am Zehrfieber. — Barbar» Bach, Inwohnerin, alt 80 Jahre, in del Kapuzinel-Vorftadt Nr. 12, an del Entträftung. Den I«. Februar. Johann Ribiä, Taglöhner, alt 6« Jahre, im Zivilspital, «n der Gehirnlähmung. — Dem Johann Fegitz, Tischler, sein Kind Johann, alt 15 Monate, in der Gradischa-Vor­stadt Nr. 29, an Fraisen. - Her» Josef Ehraftetzly, Thürhüter, alt ^K » 56 Jahre, in der Stadt Nl . 219, an der Lungen,ucht. Den lt . Februar. Frau Johann» Peter», Dameuschneider­meister«- und Hausbesttzerswitwe, alt 63 Jahre, in der Stadt Nr. 227, an der Gehirnlähmung. Den 12. Februar. Frau Helena Dobnikar, Schuhmachers- und Hausbefitzerswilwe, alt 6« Jahre, in der Stadt Nr. 3«, am Zehrfieber, l Qesfentliche Danksagung 11-1 Mein Sohn, Herr Kar l Seifert , bürgerlicher Seifensieder zu Rudolfswerth , versicherte durch den dortigen Vezirks-Repräsentanten und Kaufmann, Herrn Alois Gzernich, sein Leben im August 1866 beim i»»t< , , , i«»,. s»,'«5i«»»,», Gesellschaft für Lebens- und Rentenversicherungen in Wien, mit dem Betrage pr. 1000 fl. österr. W. — Dieser Betrag wurde nach dem im Monate December 1867 (also nach kaum 1 '/«jährigem Bestände der Versi. cherung) erfolgten Tode meines Sohnes von der Direktion obbenannter Gesellschaft durch den General-Repräsentanten Herrn F. P. Nidie, Kaufmann in Laibach, Pünktlich ausbezahlt, weshalb ich dem Drange meines Herzens folge, derselben meinen innigsten Dank hiemit öffentlich auszudrücken und bei diesem Anlaß das Publikum auf die solide Gesellschaft Sl8tS»'»'. «»'Vsl»»««" und Versicherungs-Bank „^.z»«»" in Laibach bringt zur allgemeinen Kenntniß, daß sie als Afsecurenr Herrn «5. M". 6?^