für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirr von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ :Z^. Montag am O. September 1G41 . W^^ ' Von dieser Zeilschriil ericheinen wu^euüm, «we, Nummern, icdesNal «in halber Koarn. Der ^reis de°> Vlatlc« ist in Laiback a >^>'»- dalb!ä!,l,a ?, n, I'nrw d,e t. f. P°n unier l^ouverl m,i rori»sre,er Zuienduna ganzillhria u, haldiabria -^ st. e,M., u„i, w,rü balbiüoria «orou«« , befahlt. Alle !.i . ^onamier neomen !>,. kein wichtiges Ttaacsgeschäfr. Ein gleiches Benehmen beobachtete die ungarische verwit­wete Königin gegen unsern Fürstbischof, die einen Brief­wechsel mit ihm führte, und seine Nachschlage zu verneh. men zur Förderung ihrer Angelegenheiten für besonders zweckdienlich erachtete. Durch seine Stellung gegen den kaiserlichen Hof, und an den wechselnden Aufenthalt in Wien und seinem bi­schöflichen Sitze Laibnch gebunden, verrichtete Christoph auch seine beiderseitigen Geschäfte und deren Verpflichtun­gen mit verdoppelter Aufmerksamkeit und Amtstreue, einer­seits als geistlicher Oberhirt unseres Landes, als Staats­mann anderseits für das weltliche Wohl desselben und des Herrscherthrones. Er führte den bischöflichen Palast zu Laibach neu auf; er erweiterte seinen fürstlichen Sitz zu Oberburg, vergrößerte denselben mit mehren Gebäuden, und umgab ihn mit Mauern und Wällen; er errichtete neue Kirchen, verschönerte die alten, und vermehrte das Domcapitel. Er erwarb seinem fürstbischöfiichen Stuhle das Patronatsrecht über die wichtigen Pfarren zu Krain­burg und Altenmarkt bei Windischgrätz in Steiermark. Ferdinand, sein kaiserlicher Herr, erwählte ihn in Gesellschaft des kaiserlichen Rathes, Erasmus von Dorn ­bnrg, und des kaiserlichen Truchsessen, Stephan Per­phlinger , zum Commissär an verschiedene deutsche Höfe, und entsendete ihn 1538 mit den eben Genannten, unter Zugesellung Georgs von Herberstein und Johanns von Lamberg, zu dem Kanzler und Obergefpann des un­garischen Königs, Johann Vor n amissa. Als der krainische'Landeshauptman, Johann v. Auers­ R4« berg , auf einer zur Versicherung der Landcsgrä'nze gegen den Erbfeind im Jahre 152» gemachten Reise verloren ging, und, ohne Zweifel durch eine türkische Streifpartei aufge­ hoben, nicht mehr erschien, wußte Ferdinan d als Lan­ desfürst in unserm Herzogthume das Wohl Krains keinen bessern Händen, als jenen seines Fürstbischofes Christoph, anzuvertrauen, und ernannte ihn zum Landeshauptmann, als seinen Stellvertreter in Krain. Christoph, der nebst seiner geistlichen oberhirclichen Würde, ohnehin mit weltli­ chen Geschäften überbürdet war, dazu noch das eben da­ mals vacante Bisthum Seckau administriren, und noch überdies die Aufsicht über das BenedictinerstifcAomont in Obersteiermark führen mußce, fand die ihm nun neuerdings verliehene große Würde zu schwer, und bat, ihn derselben zu entheben; allein der Hof drang zu sehr in ihn, als daß er im Stande gewesen wäre, auf seiner Weigerung zu beharren. Er nahm also endlich, jedoch nur für zwei Jahre, 1629 und 133«, auch diese Würde an, und der Krainer sah in diesem ruhmvollen, tugendhaften Landesed­len die beiden Höchsten Würden seines Heimathlandcs ver­einiget. (Fortsetzung fo^gt.) Gharlotte. Erzählung uon E. Uebau. (Fortsetzung.) »Was rächst du mir?" fragte Charlotte, als He­len ihr des Morgens Edward's Brief überreicht hatte, „soll ich gehen? soll ich?« »Schwankt ein Mädchen zwischen Herz und Vernunft, so läßt sich wohl .voraussehen, wer am Ende Sieger bleibt", erwiederte die treue Wärterin. Charlotten s Herz rief, die Vernunft lispelte, kein Wunder, daß letztere überhört wurde. Lord H....t's Tochter hatte öfter in Helen's Beglei­tung die nahe liegenden Parks besucht, und sie fand da­her wenig Schwierigkeit, sich von Bellevue Villa zu ent­fernen. Zuvor ging sie noch zu ihrem Vacer. »Wohin, Charlotte? " fragteer sie.—«Frische Luft schöpfen« — sie hatte ihrer wirklich nöihig, denn ihr war so beklommen um'F Herz, sie fürchtete, der Vater konnte Argwohn haben — „und Abschied von meinem Lieblingsspa­ziergange nehmen", fügte sie Hinzu. Ehe noch der Zeiger der anglicanischen Kirche in Rich­mond die zweite Stunde zeig«, stand Sir Edward be­reits an der von ihm bezeichneten Stelle. I n der Ferne zeigten sich zwei Gestalten, die eine errieth fein Herz frü­her, als seine Augen. Es war Charlotte und ihre Ducnna. — Mi t jedem Schritte wuchs ihre beiderseitige Unentschlossenheit. Edward eilte nur einiger Befangen­heit Miß H....t entgegen. Jetzt, da sie scheiden sollte, fühlte sie erst, wie theuer, ihr selbst unbewußt, Edward ihrem Herzen war; beim drohenden Verluste lernen wir erst den ganzen Werth un­sers Glückes kennen, für welchen uns im sicheren Besitze der Maßstab fehlt. I n wenigen, doch aus der Tiefe seines Innern kom­ menden Worten entfaltete nun Edward sein Herz, und das Geheimnis; feiner still gehegten Liebe entquoll seinen Lippen. Charlotte blieb stumm — sie versuchte zu spre­ chen, umsonst, ihre Augen irrten scheu herum, und kehrten bald zu ihm zurück — endlich verbarg sie ihr Antlitz an seine Brust. »Um Gotteswillen!« rief Helen ihrer Herrin zu, die Alles um sich her vergessen hatte, »da kommt Loro H....t!" Lord H....t hatte mittlerweile alle Anordnungen zur schnellen Abreise getroffen. Als er durch die Vorhallen ging, fand er Black schnarchend liegen, —»Ein wenig Be­wegung kann dir nicht schaden", sagte er, indem er den alten Hühnerhund bei dem Ohre zog. -— Black richtete sich langsam auf, ließ im Gähnen ein beinahe zahnloses Kiefer blicken, und nachdem er sich einmal gestreckt und die Hinterfüße ausgedehnt hatte, folgte er seinem Herrn in's Freie. Black fing an zu schnuppern, bald hielt er die Nase gegen den Wind, bald suchte er wieder auf dem Boden fort. Loro H....t glaubte, daß Black auf der Spur eines Fuchses sei, und da die alte Jagdleidenschaft noch nicht in ihm erloschen war, folgte er Black unwillkürlich, welcher die Richtung nach Bushy Park einschlug, und seinen Herrn so zur Abschiedsscene Ed ward's führce. »Zurück nach Bellevue Villa, pstichtvergeßene Tochtci-, und du, Helen!" donnerte Lord H....t Charlotten und ihre Dienerin an, und mit einem wüthenden Blick auf Ed­ward ergriff er seiner Tochter Arm, und eilte mit ihr nach seinem Wohnsitze zurück. Am Nachmittage des 8. Novembers hielr Lord H....t's Reisewagen vor dem Jork Hotel in Dover. Um 4 Uhr erklang die helltönende Glocke des »Crusaders", als Zei­chen zur Abfahrt. Das schnellbefiügelte Dampfboot ent­fernte sich von Albions Küsten, die nach und nach den na­ßenAugen Charlotten s entschwanden. Die letzten Strah­len der sinkenden Sonne goßen einen Purpurschimmer über die Shakespeare Klippen, und die herzenskranke Toch­ter Lor.dH....t seufzte ein Leb' wohl, »icin Hcimothstrand, leb' wohl! D u schwindest im blauen Meer! Der Nachtwind seufzt, die See geht hohl Die Mo'oe flattert wild umher! Die Tonne taucht hinab, und wir Begleiten sie; gebracht Sei ihr ein Lebewohl, und dir. Mein Vaterland, gute Nacht! «II. »Warum heute trübsinniger als je?" fragte Helen theilnehment. Miß H....t, welche unverwandten Blickes über die blaue Spiegelfläche des Mittelmeereö schaute, an dessen fernem Horizont eine schwache Rauchsäule das Herannahen eines Dampfbootes verkündete. »Kannst du noch fragen, Helen? ist heute nicht der 13. Juni , und giebt es einen größern Schmerz, als sich glücklicher Tage im Unglück zu erinnern? Der Vater ist »45 stets so mürrisch und düster, hat nirgends Ruh noch Rast. — Paris eckelt ihn an, seit einem Monat sitzen wir erst in Nizza, und schon spricht er wieder vom Weiterreisen. Der Schweizer kann kein größeres Heimweh nach seinen schneebedeckten Bergen fühlen, als der Vater nach dem theuern England, an das ihn die mächtigen Ketten jahre­langer Gewohnheit fesseln. — Armer Vater! daß doch ein unseliges Geschick Edward zum Gegner des ältesten Freundes meines Vaters machen mußte! Wie glücklich könn­ten wir jetzt Alle sein, start daß eine finstere Wolke über unser Aller Gegenwart und Zukunft hängt.— Wie bangt mir vor der Ankunft der »Times!" Schon seh' ich, wie der Vacer mit Begierde ihren Inhalt verschlingt, und sie von bannen schleudert, weil eine Rede Edward's seinen Freun­den neue Wunden schlägt. Edward's Briefe athmen zwar Reue, doch im Parlamente schweigt die Stimme sei­nes Herzens, um seines Vaterlandes willen vergißt er mich. — So sind die Männer; sie können nicht lieben, fühlen, und sind keines Opfers fähig, wie wir. Ihre Liebe zieht über die Eisfelder der Vernunft, sie erkaltet, sie erstirbt." „Nur nicht so ungestüm und ungerecht», besänftigte sie Helen, „wenn er hier wäre, würden Sie nicht so schmollen." »Ja, wenn er hier wäre!" und ein Lächeln umspielte ihren Mund, trotz ihres Unmuthes und übler Laune, in welche sie bald wieder verfiel, da sie an ihren so leicht aufbrausenden Vaier dachce, den der bloße Name Ed­ward's schon erzürnte. »Ach, Helen, die Erinnerung ist nun die Brücke, die mich zu Edward zurückführt. Wie froh und heiter waren wir heute vor einem Jahre—und letzt!" setzte sie seufzend hinzu. »Warst du schon auf dem Postbureau, Helen? die englische Post ist angekommen, in des Vaters Zimmer liegt schon die verhängnißvolle »Times«. Ich habe sicher einen Brief." Edward gebrauchte die Vorsicht, seine Briefe an Helen adoressirc, und i>,»«te restnnts zu senden. Helen ging, und kam nach einer Viertelstunde zu­rück; ein freundliches Nicken mit dem Kopfe deutete der am Fenster harrenden Charlotte schon an, daß siesich nicht in ihren Erwartungen getäuscht habe. Charlotte sprang ihr entgegen, als Helen die Thüre öffnece, »gieb, gieb, ich brenne vor Ungeduld!" Noch bevor sie Edward's Brief zu Ende gelesen hatte, verwischte sich der frohe Ausdruck, welcher ihren Zü­gen einen eigenen Liebreiz verlieh — ihr schnelles Erröchen und Erblassen zeigte eine heftige Gemüthsbewegung. Mir Hast den Brief durchlesend, rief sie: »Helen, denk' Dir nur, Edwar d hat den tollen Einfall, Hieher zu kommen, und bei dem Vater um meine Hand anzuhalten. Er will auf seine Stelle im Parlamente Verzicht leisten, und hofft dadurch den Vater zu versöhnen. Er kann morgen schon hier sein! Helen , hilf und rathe mir!" Die arme He­len konnte weder das Eine noch das Andere. Die vier und zwanzig Stunden schwebten für Char­lotte auf bleiernen Flügeln dahin — mit jeder Stunde stieg ihre Angst, ihre Beklommenheit, denn sie schauderte, wenn sie an ein Zusammentreffen Edward's mit ihrem Vater dachte. »Hätte er doch noch einige Zeit gewartet, bissich des Vaters Zorn etwas mehr gelegt hätte, und es mir gelun­gen wäre, sie mit einander auszusöhnen!" Die Hoffnung gleicht einem Fernrohr, sie bringt Ge­genstände scheinbar in unsern Bereich, die in Wirklichkeit doch so fern von uns liegen. — Lord H....t war am Fenster, den Rücken der Thüre zugewendet, und schaute dem Treiben und Wogen der Leute zu, nachdem der „Pharamond" eben am Quai ge­landet hatte. Die Thüre seines Gemaches öffnete sich, ohne daß es Lord H....t bemerkte, »Mylord!" rief eine Stimme, und Sir Edward stand ihm gegenüber. Lord H....t war so überrascht, daß er für einige Au­genblicke die Fassung verlor, und Edward's Erscheinen für ein Bild seiner erhitzten Phantasie hielt; als aber Edward in ruhigem Tone ihm seinen Entschluß ankün­digte, seinen Sitz im Parlamente zu verlassen, und seine Zuneigung zu Charlotte schilderte, da fand Lord H....c seine Besinnung wieder. — Gegen alles Erwarten blieb er während des ganzen Gespräches kalt; aber als Ed­ward endlich schwieg, erwiederte er: »Daß Sie sich nicht zur cmglicanischen Kirche bekennen, hätte ich vielleicht über­sehen, daß Sie aber mit meinem bittersten Feind, dem fei­ten Bettler, gegen meine Partei und meinen besten Freund in Bund treten konnten, werde ich nie verzeihen, und die Hand, welche in O C....l's Rechten lag, soll nimmer me>­ ne Tochter berühren. — Sie glauben mich zu versöhnen, wenn Sie dem Parlamente entsagen? Thor, wenn ich Dies glauben könnte. - Ihre Partei steht auf Sandfüßen, und die Ratten verlassen nun das Haus, welches dem Einsturz nahe ist.*) Unser Geschäft ist zu Ende", sprach Lord H,. .t, und kehrte dem trostlosen Edward den Rücken zu. Die­ ser verließ hastig das Haus. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Den Preis von 2» Ducaten), welcher von den Musitvereinen zu Heidelberg, Mannheim und Sveyer für das beste Trio für'Pianoforce, Violine und Violoncell ausgesetzt wurde, hat der wiener Composueur, Ludwig Wolf , erhalten. — (Ei n belgisches Gesetz) gebietet, daß jährlich im »Moniteur" bekannt gemacht werde, wie viele Unglücks­fälle durch das Springen von Kesseln u. s. w. bei Dampf­maschinen auf Eisenbahnen Statt gefunden haben, und aus welcher Fabrik die betreffenden Maschinen hervorge­gangen seien. Gewiß ein treffliches Mittel, um die Zahl der Unglücksfälle zu vermindern. — (Der Türke und der Fisch.) Privatnachrichien aus Semlin zu Folge ereignete sich, laut einer Mitchei­lung der »Agramer politischen Zeitung", vor Kurzem in der ')Ls herrscht in E„gl»nd der Melgwube, daß die Nullen ein dem E,,:< stürze nlchcs Haus, oder cm smkcndei 2ch,ff ueilossen, m» s,ch zu rcliln. R48 Nahe von Belgrad ein sonderbarer Fall. Ein Türke, wel-. cher sich in der Donau badete, wurde bereits seit zwei Ta­qen vermißt, erst am dritten Tage fand man ihn, aber schon entseelt, an einer mit Gebüsch bewachsenen Uferstelle in einer merkwürdigen Lage. Noch im Tode umklammerte er mit den Armen krampfhaft einen Baumstamm, während der halbe Korper in einem ungeheuer» Fische stack, der ihn wahrscheinlich verschlingen wollte, aber weder dazu, noch um ihn zu zerreißen, die Kraft hatte. Der Fisch war einer der größten Welse, die wohl über 3 Centner schwer werden können, und ihres unförmlichen breiten Ko­pfes und ihrer Barcfasern wegen ein sonderbares Anse­hen haben. Auch der Fisch wurde ohne Lebenszeichen ge­funden. — (Natu r spiel.) Die Frau eines Hafenträgers in Livorno ist von einem Knaben entbunden worden, dessen ganze rechte Seite rabenschwarz ist, während die andere die gewöhnliche weiße Farbe trägt. — (Hohes Alter in Rußland.) Von den im Jahre l83» in Rußland verstorbenen 801,!»2« Individuen männ­lichen Geschlechtes haben 441 ein mehr als hundertjähri­ges Alter erreicht. — Das Herrmauusdenkmal im Teutoburger Walde. Die Wiener Zeitung enthält hierüber folgende nähere Nachricht: Eine Nation, deren Gefühl nicht mehr gehoben wird von dem Andenken an die Großihaten ihrer Vorfahren, ist auf den, Puncte, aus der Geschichte zu verschwinden — und verdient es. So ist es nicht mit den Deutsche» ; der Nationalst,,,! der Germauen erstarkt wieder von Tag zu Tag, und in den Denkmale», die Deutschland jetzt seinen großen Männern errichtet, in dieser Feier einer glorreichen Vorzeit, ertheilt es sich selbst das Zeugmß, daß es würdig sei einer gleich großen Zukunft. Mehrmals war Deutschland, war germanische Nildung, die jetzt das Schicksal des Erdkreises bestimmt, in ihrer Existenz bedroht. Riesen­kämpfe wurden für sie »usgcfochccn, und herrliche Namen ihrer Vorkämpfer strahlen aus fernen Jahrhunderten zu uns herüber; vor allen leuchtend aber Herr mann, der Cherusker Fürst, der erste Stern, der sich über den Horizont unserer Geschichte erhob. Deutschland war auf dem Puncte, ein romanisches Land zu werden, was Frankreich, was Spanien geworden sind; deutsche Sprache, deutsche Sitte, deutsches Recht und deutscher Sinn wurden durch seine Thate» ge­rettet, noch nie hat ei» Held für eine schönere Sache fein Schwert gezogen. Vor ihn, kannte Deutschland nur immer Fehden, ein wildes Her« umschlagen, das sie Freiheit nannten; planlose, wenn auch mitunter groß­artige Streifzüge; — er zuerst hat die zersplitterten Kräfte zu einer Na­tio,,glsache vereinigt. — Und ihm gebührte nicht vor allen Deutschen ein Denkmal? Schon erhebt sich durch Beiträge deutscher Fürsten und Nolksssämme der Unterbau desselben, großartig einfach wie der Mann, de» es ehrt; weithin schauend über viele Gauen, dort auf dem Teut, dem Berggipfel des Teutoburger Waldes, wo zu,» ersten Male deutsche Vaterlandsliebe sich an Fremdherrschaft rächte — ein Denkmal des Ruhmes für uns, ein Denkmal der Warnung für den Eroberer, der vergessen wollte, welches Schicksal von »liersoer den Feind erwartet, den blinde Verwegenheit in das Herz von Deutschland führt. Noch bedarf der würdige Ausbau dieses Denkmals weiterer Unter« siützung, und die Huld Seiner Majestät des Kaisers, die sich bereits durch cin kaiserliches Geschenk bewährte, hat gestattet, den öffentlichen Aufruf zur Theilnahme auch in den deutschen Landen der österreichischen Monar­chie ergehen zu lassen. Nicht umsonst wird er ergehen i» diesen Landen, wo deutsche Geschichte s« viele Verehrer zählt, wo deusche, Art s» freudig blüht, wo noch nie ein Ruf für Deutschlands Ehre und Ruhm ohne Echo «erhallt ist. Das Herrmannsdenkma! oder die Arminsäule ward im Juli IN23 auf der — an »2uu Fuß hohen Spitze des Teuts im Teutoburger Walde begonnen. Es wird bestehen aus einem Standbilde A r m i n's aus getriebe­nem Kupfer auf massivem Unterbau von Ouadersandstein, und die Ge­fommthöhe von »65 Fuß erhalten; nämlich der Unterbau yl F., die Figur 41 F. Körpergröße und ?5 F. bis zur Spitze des erhobenen Schwertes. Der Unterbau besteht aus einem l5 Fuß hohen Sockel, auf dem sich ei» Kernhau erhebt, in dessen Mitte eine Wendeltreppe bis zur Figurenplatte führt; um ihn stehen « Pfeiler, die zehn 4» Fuß hohe Nischen bilden, über denen in der Gewölbeverbindung der Nischen eine Gollerie läuft» aus welcher sich eine Kuppel erhebt, auf der auf 5 F. hoher Platte die Figur sieht. Die Abbildung des ganzen Monuments, so wie des Standbildes insbesondere, wird bei den hiesigen Buch- und Kunsthändlern ausgehängt werden, woselbst auch Beiträge unvcrzeichnet werden können. Die Füuir wird an lÜ4 Ccntner Kupfer, und das Befestigung­wert in ihr an 5l>l> Centncr Eisen erhalten. Das Wanze ist zu 5«,c>!»> Rihlr. «eranschlagt. Bis Schluß des Jahres »840 hat der Bau noch die Höhe «on 2« F. erreicht, von der Figur war ungefähr die Hälfte im Rohen ausgearbeitet. Bis dahin waren verausgabt 22,504 Rthlr. die eingegange­nen Beiträge betrugen 25,2« Rthlr. Seitdem ist das Werk verhält­nißmäßig vorgeschritten; für die zunächst bevorstehenden Arbeiten reiche» die vorhandenen Beiträge noch aus; daß es auch weiterhin nicht daran feh­len werde, dafür bürgt die Aufname, welche dieses Werk in ganz Deutsch­lemd gefunden hat. An vielen Orten habe» sich Vereine zur Förderung des Zweckes, zur Sammlung der Beiträge gebildet, an ander» habe» an­gesehene Individuen sich diesem Geschäfte umerzogen; in Ocstcrreich wollen liach einer Anzeige in dieser Zeitung vom zu. v. M. Nr. 2uu die k. f. Po­Iizcioberd,reflion dahier, oder die k. f. Kreisämter gefälligst die endliche Linkassirung und Ueberniittlung der, eingegangenen Beträge übernehme». Der Plan des ganzen Kunstwerkes ist von de,» ausgezeichneten Künstler E. v. Bände l entworfen, der auch der Leitung seiner Ausfüh, rung unentgeldlich alle seine Kräste widmet. Das vollständige Nerzcichniß der einzelne» Beiträge, nach Ländern und Ortschaften getrennt, wie es bei de»! Denfmalc selbst zur Ecinne­rung für künftige Zeilen aufbewahrt werden soll, wird sputer zusammen­gestellt und veröffentlicht werde». Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von eine»! Landpricster. 4. September »Ü82 Hauptstur»! der Türken auf Wien. »8Uü starb der in Laibach am »7. November »74? gebornc Franz Ka rpe, Doctor und Professor der Philosophie an der Universität zu Wien, in Wien. »8l2 Gefecht bei Lippo nächst Zirknitz in Krain, wo die Oesterrcicher un­ter General Graf Nugeu t die Franzosen zurückdrängten, und ei­nige Gefangenen machten, jedoch sich wegen des bei den Franzosen angekommene» Suecurses wieder auf Lipp» zurückziehe» mußien. »834 brannte Töplitz in Krain ab. 5, September »77» wurde Erzherzog Karl , Deutschlcmde Held und Sieger von Aspcrn, geboren. »7yü Einzug der Franzosen in Trient. »8llll ging die Festung Valette auf der Insel Malta mittelst Capitulation von den Franzosen an die Engländer über. l8öü starb Graf Chotek, Erzbischof von Olmüz, in Prag, wohin er wegen der Huldigung und Nelchnung kam. ü. September »566 starb Suleiman II. im Lager vor Szigcth. ls54 Niederlage der Schweden bei Nördlingen. 1815 wurden die Franzosen unter Marschall Neu , Fürsten von der Mos­ kwa, bei Dcnnewitz von den Schweden, Russe» uud Preußen unter Anführung Ber n a d o lte's, damalige» Kronprinzen, nunuiehligc,! Königs von Schweden, total geschlagen. »8»5 wurde in Kärnten bei Feistritz an der Drau unweit Roßeck den gan­zen Tag mit Erbitterung gefochten. Lange widerstanden die Oester­reicher unter General-Feldzeugmeister Baron Hille r mit Entschlos­senheit der französischen Ueberniacht uuter dem Vicekönige von Ita­lien, und zogen sich erst am ?. in der Frühe um 4 Uhr, als eine Coloune Franzose» am 6. abends um 8 Uhr von Aßling in Krain über die Gebirge herankam, und sie sich im Rücken bedroht sahen, auf Hollenburg zurück. »82» wurde Ferdinan d I,, Kaiser von Oestcrreich, als König der Loni­oardie und Venedigs in Mailand gekrönt. Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasuik.