,M «35. __»839 Donnerstag den 3V. August. V i e d. e^V-n' ich als ein Mann geboren, braucht' ich meines GeweS Macht, Dlnch die Schlechten uuv die Thoren Hätt' ich bald mir Vahn gemachrj Aber mit dem Frauenherzen, D^S nur ruhig dulden muß. Will ich schweigend alle Schmerzen Tragen bis zum Ueberdruß. Denk' ich jener glatten Zimmer, Wo man schöne Phrasen tauscht, No, beglänzt von Kerzcnschimmer, Alle fitzen, theederauscht; De»r' ich jener kluge» armen. Hochgelehrten feinen Welt, Möcht' ich jeden Vaum umarmen Draußen in dem grünen Feld. Adelheid von Stotterfoth. Vaterländisches. Von Carl Prcmnr. Das Bergwerk Eisncrn in ^berkrain. (Veschlusi.) Der größte Absatz geschieht nach Triest, Fiume und Carlstadt, thcilwrise nach Laibach und Idria. In der Güte und Schönheil haben die Näg,cl von Ei5nern vor jenen von Kropp und Steinoüchl dcn Verzug. Die Nägclerzeugling beschäftiget, nebst den zwei Hochofen zu Ober- und UnlereiSncrn, noch zu Obcc-!>: l'lss.rc l5Nlär!i<,g nicht gebe», »ech cine Zcic-lüüiüg ciUw,, zu schi.^" sich liccilcn welllc». dann drei Privat- Zainhämmer, und zwei gemein? schaftlich gewerkschaftliche und 162 Nagelschmiedfeuer. Die Gewcrken von Ober - und Untereisnern, welch? zu Obereisnern ^8 Antheile, und zu Unter-eisnern eben so viele zählen, arbeiten in einer be° stimmten Ordnung. Von diesen Hammersantheilen sind die kleineren, zum Theil auswärtigen Individuen gehörigen Antheile, an die heimischen vermög-licheren Gewcrken verpachtet. Diese Kohlen - und Eisenerzeugung beschäftiget im Orte Eisnern und Umgebung üder 500 Familien, und bringt durch den jahrlichen Verschleiß von 4060 Lagein*) Nägcl über 80,000 fl. in das Land, und ernährt bloß in Eisnern eine Population von meh^ als 162? Seelcn. Kirchen - und Schulwesen. Die Pfarre Eisnern, welche von zwei Priestern, einem Pfarcer und einem Cooperalor versehen witd, liegt von den Ortschaften der Pfarre Sclzach dergestalt umgeben, daß sogar einige, ob: und neben dcm Pfarrhose liegende Häuser, na Hllkuvilie, wo zwei der Eameral-Herrschaft Lack unterthäm'ge ganz? Hü-ben sich befinden , nach Seizach eingepfarrt sind. Die Pfarrkirche war flüher eine Tochlerkirche der Pfarre Selzach, und wurde muthmaßlich zu iencr Zeit, als rec Hochofen vom Vache U^zli^lixa nach EiSnern vcrlegt wurde, zwischen Dornen und Hrk-ken, aus wclchcn sich nach und nach d.,s heutige Mitleleiknern, gemein l,li'l^l'«, , urbarsmaßig Dor? nach geu.nnn, erhob, erbaut und dem heil. Anton Elnsttdler gewidmet. Diese Filiale wurde im Jahre 1622 von Kaiser Ferdinand II. zur Pfarre elhoben. Vor dcm Vrande zählte die Pfarrkirche fünf Altärei seicdcr sind nur vier Altäre herg.'st.'llt; sie ist in ihrer gegenwärtigen Größe für die zunchmende Bevölkerung >ilm so weniger entsprechend, als sie von ') Länglich", oval gealbciccte, s» der Gegend ven Ci-"crn ^ «rz>ugte Fasichcn. 442 den benachbarten Insassen der Pfarren Selzach, Sa-lilog und Draschgosche an Sonn - und Feiertagen häufig besucht wird. Die zweite Kirche, oder Filiale ist dem heil. Franz Lavier geweiht; sie steht auf einer von einem Kanäle und dem gewöhnlichen Flußbeet der Zeyer gebildeten Insel; daselbst befindet sich auch der allgemeine VeerdigungZplatz. An dieser Pfarre befindet sich auch eine mit gutem Erfolgt bestehende Trivialschule, welcher die hohe Zufriedenheit Seiner, unseres allgemein verehrten Herrn Landesgouverneurs Joseph Camillo Freiherr« v. Schmidburg Excellenz, als Höchst Sie bei Ihrer Vereisung im Jahre 1823 auch Eisnern mit Ihrer hohen Gegenwart beglückten, in der Art zu Theil ge» worden, daß sie zur Mustelschule erhoben, und der Lehrer mit dem Nahmen eines Meister-Lehrers beehrt worden ist. Die Errichtung dieser Schule, von der sich bei Ihrem Fortbestehen mit Grund gute Früchte hoffen lassen, verdankt ihr Daseyn dem hier als Pfarrer verstorbenen Hrn. Michael Groschel, der eine Vauernhube erkaufte und sie zur Dotirung derselben widmete, dann den thätigen Bemühungen des jede gemeinnützige Anstalt unterstützenden, damaligen Cameral-Verwalters Und Bezickscommissärs zu Lack. gegenwärtigen kaiserlichen Rathes und Bürgermeisters, Herrn Johann Nepomuk Hradcczkp, im Jahre 1815, in welchem sie .errichtet wurde. Topographie. Eisncrn zahlte 157 Wohngebaude, 331 Wchn-parteien, 2 Geistliche , 11 vorzügliche Gewerken, 695 weidlichen, 932 männlichen Geschlechts, in Summa 1627 Seelen. Am Viehstande 1 Esel, 1 Hengst, 3 Stutcn, 22 Wallachen, 6a Kühe, und 18 Schafe, und zwar nach der Eonscripcion des Jahres 1824, dann, wie bereitser wähnt wurde, 2 Kirchen; ferner h Mahl« und 2 Sägemühlen, nebst dcn bereits er-wähnten Hammer», Streck- und N.igclschmidgebäu: den. Es hat zwei Wundärzte und mehrere Ge: rvccbsleute » als Lcdercr , Wcißgärder, Kürschner, Tischler, Färber, Glaser, Metzger, einen Tad.lk-Subverlag, und ist, wie öden gesagt wurde, seiner Physischen Lage nach in zwei Hälften getheilt, wie der Lauf des Zeyerfluffes solche durchschneidet. Die Wohngcbäude sind durchaus aus Stein auf-gcführt, und der größere, in» Jahre 1822 abgebrannte Theil ist auch hinsichtlich der Feuersichechcil solider hergestellt woiden. Die Nagclschmidhütten wurden, so viel. es nur die beschränkte Localität erlaubte, von den Wohnte« bä'uden mchc entfernt , nur der nictergebrannie Schmelzofen zu Untcreisnern mußte an seiner frühe-re Gebäude eine mit mehreren Zwischenräumen unterbrochene Reihe bilden, die Häuser selbst ein solideres, gefälligeres Aeußere haben, auch mehr Flä-ch,nraum vorhanden, und nicht,' durch das beiderseitige Gebirge so eingeengt ist, wie in Obereisnern. Eisnern ist auch der Gebursort des hochv«»« dienten, bereits verstorbenen Herrn k. k. Staats» und Conferenzralhes Pfleger Ritler v. Werthen au, und anderer Männer, die an der Lehrkanzel, so wie in verschiedenen Rangsstufen dem Staate mit Ruhm nützliche Dienste leisten. Wünschenswert!) wär, eine gänzliche, den Zeit. Verhältnissen mehr angepaßte Verfassung der Gewerkschaften, eine Aenderung in der Erzeugniß der Nagel-gattungen, eine öconomische Manipulation mit Holz und Kohlen. So lange aber an dem Werke so viele, mitunter nur dem Schlendrian folgende, Anlheilneh-mer das Necht haben, bei sehr beschränkten Kenntnissen mitzureden, und zeder vonheilhaften Neuerung aus Unkunde sich entgegen zu stellen, und das Eigenthum der Gewerkschaften nicht auf einzelne specula: live Besitzer übergeht, wird alles , was auf recle Verbesserung Bezug hat, nur «in frommer Wunsch bleiben müssen. V Die Hoffnung. Am Tage, bei der Sonne Licht, Erglänzt der Eterne Neigen nicht:, — Eie leuchten nur mit stiller Pracht Im Trauerflor der düstern Nacht; So ob dem Glück, das nns verblüht. Der sanfte Stern der Hoffnung glüht. Jean Laurent, Der Bettler von Grenoble. In Grenoble lebte ein Advokat, der Varmin hieß, unverheiralhel war, und zur Haushaltung seine Schwester bei sich halte. Er war ein rechtschaffener und ruhiger Mann, führte ein ordentliches Vcbln. und hatte viel Religion. Täglich ging er, bevor er den Gerichtshof besuchte, in die Frauenkirche zur Messe, und jedesmal gab er einem almen Manne, der dort in einem grauen Kittel an der Kirchlhüre saß, ein kleines Almosen. Eines Tages gab er ihm doppelt so viel als er gewohnt war, und sagte: 143 - „Meln Freund, ich habe einen Prozeß zu gewinnen-, bittet Gott, mir die Gnade zu verleihen, daß die Richter mein Recht einsehen mögen; denn wenn ich den Handel verliere, so ist für mich alles verloren, was zeitliches Gut heißt." Hierauf trat er zum Altar, bei dem er Messe horte. Er hatte dem Velller die volle Wahrheit gesagt; denn wenn er und seine Schwester diesen Prozeß verloren halten, so wären sie beide elend und arm geworden, weil die Summe, die man von ihnen forderte, daS Vermögen überstieg, das sie von ihrem Vater geerbt hallen. Nachdem die Messe zu Ende war, und Barmin sich wieder der Kirchlhüre näherte, sagte der Bettler zu ihm: „Mein Herr, es ist eine lange Zeit, daß ich von den Almosen lebe, die Sie und andere gute Menschen mir gehen. Es ist billig, daß auch ich Proben meiner Er? kenntlichkeit gebe. Sie wollen, daß ich Gott anrufe, damit Sie ihren Rechtshandel gewinnen. Die Gebethe sind wirksam, aber man muß auch Geld haben, um nicht, während man die Wirkung deS Gebethes erwartet, in der Nothwendigkeit zu sepn, müßig zu bleiben. Wenn Sie welches brauchen, so erbiethe jch Mich, Ihnen fo>iel zu leihen, als Sie verlangen können, Sie sollen in der Sache bloß mit mir zu thun haben. Bringen Sie mir ihre Handschrift für eine beliebige Summe, und sie sollen sogleich damit versehen seyn.« Varmin meldete diesen Vorschlag seiner Schwester, als er nach Hause kam, und sie fanden beide für gut, bei dieser Gelegenheit zweihundert Thaler zu borgen. Den folgenden Tag schrieb Varmin «inen Empfangs-Schein auf diese Summe, nahm ihn mit sich in die Kirche, und reichte ihn im Hineingehen dem Alten, lvie dieser verlangt hatte. »Mein Herr," sprach der Mann, »gehen Sie jetzt nur, die Messe zu hören, und wenn Sie zurückkommen, so werde ich Ihnen die Summe geben, die Ihr Schein bestimmt." Er hielt Wort, und nicht lange darauf geschah es, daß Varmin und seine Schwester ihren Prozeß gewannen. Sobald sie das Ihrige erhielten, gab Barmin dem Alten sein Gcld wieder, und wollte ihm zwei Louisd'or zur Dankbarkeit für diesen Dienst zulegen, aber der Alle schlug es hartnäckig ad, und sagte: „Vehülhe Gott, mein Herr, daß ich von Ihnen oder sonst Jemanden Wucher nehmen sollte. Ich habe Ihnen nicht aus Eigennutz gedient, und verlange keine andere Er-kenntlichkeit, als die Almosen, die Sie ohnehin gewohnt sind. mir zuzustellen." Den folgenden Tag vergaß Varmin nicht, als er wie gewöhnlich in die Messe ging, dem Alten ein Stück Geld zum Almosen zu geben, das dieser mit demülhiger Dankbarkeit annahm. Im Zurückgehen sagte der Mann: „MeinHerr, ich weiß, daß sie noch nicht verheirathet sind,- ich bin auf den Gedanken gekommen, Ihnen eine Frau zu geben, wenn sie kein Bedenken tragen, sie durch mich zu erhallen. Die, die ich Ihnen vorschlage, ist vernünftig und schön, und wenn fünfzehn lausend Thaler zu Ihrem Auskommen zureichen, so verspreche ich Ihnen dieselben." Varmin, ganz erstaunt über einen solchen Antrag aus einem so wenig scheinbaren Munde, dankte ihm für seinen guten Willen, und sagte, baß er ihm den folgenden Tag darauf antworten würde. Er erzählte seiner Schwester, die ihn ohne Eigennutz lieble, diese Begebenheit,' sie hatte viel Mühe, ihn zur Annahme oder doch zur Prüfung dieses Antrages zu bereden, und er versprach endlich, daS ihm angebothene Madchen zu sehen. Er ging des nächsten Morgens, wie gewöhnlich, in die Messe, und fragte den guten. Allen, ob er das bemeldete Frauenzimmer sprechen könnte. „Ja, mein Herr", erwiederte dieser,- „beim Weggehen aus der Messe werde ich Sie in ihr Haus führen. Sie können versichert seyn, daß Sie von ihr und ihrem Vater sehr gut werden aufgenommen werden." Als die Messe vorüber war, winkte ihm der Alle, und führte ihn in eine der kleinsten Straßen der Stadt hinter den Gefängnissen. Als sie bei einem geschlossenen Hause ankamen, zog er einen Schlüssel aus der Tasche, womit er eine kleine Thür öffnete, ließ den Freier in's Haus treten, und dieser stieg, voll Vertrauen aus seinen Führer, eine enge Treppe hinauf. Sie gingen in ein Zimmer, das nicht kostbar, aber gut mcudlirt war. Ein Bett von blauem Zitze, einige Stühle mit eben diesem Zeuge bekleidet, und eine Matte, die anstatt einer Tapete diente, waren alle Meubeln darin,- alles war aber so rein, daß man es nicht höher hätte treiben können. Der Alte klopfte ganz leise an die Thür des daran stoßenden Zimmers, und ein artiges, wohlgewachsenes Mädchen trat heraus, das bloß ein geringes Kleid und ganz einfaches Weißzeug trug, dennoch aber in diesem Anzüge so viel Angenehmes halle, daß Varmin sogleich für sie eingenommen war. Der gute Alle sa^te: „Mein Herr, Sie sehen jetzt das Mädchen, wovon ich mit Ihnen ge» redet habe,- ich bin ihr Vater, und hier sehen Sie auch das versprochene Geld (wobei tonMemo< 1612—1615. (Alle diese Silbermünzen sind dem Mu« seum neu; darum besondern Dank dafür dem Hrn. G e sch e nk ge b e r.) — Endlich an Doubletten 9 Silbermünzen neuerer Zeit und 1 Spielmacke. Nr. 12 l. Vom Hrn. Joseph Bö'nisch, Corpor^l, l Silberkreuzer, Bisth. Olmütz, Erzherzog Leop Wilhelm, 1651. Nr. 122. Vom Hrn. I oh. Thoman von Steinbüchl. 2 S>lblr: und 2 Kupfermünzen, unter icnen ein Goschen, Visthum Sitten, Franz Joseph onf der Fluhr (5>,i'er 52x0), 1708, unter diesen 1 3iaiipfe,in!g der kärntnischen Landschaft, 1557. Nr l23. Von ?. l. dem Hrn. Franz Grafen v, Hochenwart, cine ledende Aesculap-'Schlange (kr^'.inifch ^<>s!>) Nr. l2'l. Vom Hrn. Blas Cro bath, Dr. tcr Rechte, Hof- und Gerichts Aovo«.at, 1 Hft,, Land tragischer Schematismus auf das Jahr 1775. (Sehr interessant w?a,en der Notizen aus der damaligen Zeit. So wird z. B. angemerkt. Fürstbischof Carl Graf Herberstein log. in der Franziskaner-Gasse im Kaiser-spilal )c.) Nr. 125. Vom Hrn. Johann Psleps, Tischler aus Hermannstadt, ein von ihm verfertigtes, aus 25 Stücken bestehendes, zusammen- und ausem-anderlegbaies Vexier.Kreuz, 1? ^Zoll im Durchmesser, und 17 7/4 //. schwer. Nr. 126. Vom Hrn. Pfarrer M ichael V o rz in Trata, ein H4i55<»Ie /V^uiic'jelise vom I.ihre 1517, (merkwürdig wegen einiger liturgischen Abweichungen vom römischen Missale; so cnlhält es z. V. noch die ganze Formel des im römischen Missale, was die Worte, nicht aber, was die Gesangnoten anbelangt» zusammengezogenen 1le--xni582 cLt,, nämlich: il,ü Iil.'nl)6icü cl «.'lccli in viinn paciz; I'ln vul)!5 Oec» ^Ull'l Il(»5lia NN85ll L5t. Nr. 12?. Vom Hrn. Hauptmann Ferdinand Vrugnak in Neustadt!, die Miliiär-^chematismen von den Jahren 1806 (Nr. XVI), dann i«2^ — 1829, sammt drei älteren Büchern historischen und forlificationswissenschaftlichen InHalles, darunter „Ge« Heime Nachrichten vom Kriege in Ungarn in den Feldzügen 1757 — 1739" (mit Notizen i'tber unser vaterländisches Regiment, welches unter dem Namen Graf Platz Infanterie in mehreren Affairen mitwirkte.),— und ein schöner türkischer Hanlschar. Nr. 128. Voni H,n. MarcusMargreithner, Schuldiener an der k k. Musterhauptschule, ein Y8g- Spalte ?., Zeile 3 von oben» statt: e««