^wo7 Donnerstag den 14. December i«97. TM i e n. ^vir erfreuen uns, vorläufig unsern geehrten Lesern die verlässige Nachricht zu ertheilen, daß Se. Majestät unser allergnädigster Kaiser die Ausführung der neucn großen Wasserleitung Allerhöchst zu genehmigen geruhet haben. Dicse ncuc Wasserleitung wird aus den 17 Vassins zu 2 und 3 Ausläufen und 93 Auslaufs.-brunnen in den Vorstädten die Bedeckung des Wasserbedarfes erhalten. Die beiden Mechaniker ^Fleischer und Pun-tschen sind mit der Anfertigung zweier Dampfmaschinen zu diesem Werke schon so weit fortgeschritten, daß sie selbe mit Ende März 1838 aufstellen können. (W. Z.) Stevermark. Gratz. Am 4. l. M. hatte unsere Hauptstadt d«S hohe Glück, Seine kaiftrl. Hoheit den durchlauch. tigsten Herrn Erzherzog Johann in ihren Mauern wieber zu empfangen. So groß und innig die Theilnahme war, womit unsere Provinz den allvcrehrten Erzherzog auf HöclMessen Reise nach dem Osten begleitete, so fühlte jedes Herz sich doppelt in Freude erglühen, nach 1o großen, unter dem sichtbaren Schutze der Vorsehung glücklich überstandenen Gefahren einen Prinzen wohlbehalten zurückkehren zu sehen, Höchst-dessen besonderer gnädigsten Aufmerksamkeit sich Steyermark immer erfreute, und in Höchstwelchem diese Provinz nicht nur ihren Wohlthäter, sondcrn auch ihr schönstes Vorbild treuer Anhänglichkeit an den allergnädigsten Monarchen hoch verehrt. Beides gab sich durch den allgemeinen lauten Enthusiasmus kund, welcher diesen hochbeglückcndcn Tag bezeichnete. (Grätz. Z.) Nombardisch - Venetianisches Königreich. Am 30. November um 3 Uhr Nachmittags sind Ihre l. k. Hoheiten der Erzherzog Rainer, Vice-könig des lombardisch - venetianischen Königreiches, und Höchstdessen durchlauchtigste Gemahlinn, in Begleitung Höchstihrer erlauchten Töchter, der Erzher-zoginnen Marie und Adelaide, k. k. Hoheiten, i« erwünschtesten Wohlseyn in Venedig angekommen. (Ost. B.) Aus einem auf die Bevölkerung der lombardischen Provinzen im Jahre 1836 bezüglichen und in der Mailänder Zeitung veröffentlichen Prospecte erhellet, daß dieselbe im Ganzen 2,474,674 Seclcn, folglich um 19,135 mehr als im vorhergehenden Jahre betrug. Die Bevölkerung der Stadt Mailand bestand ik 145,500, und jene der übrigen Gemeinden der Mailänder Delegation 376,897 Seelen. Die andern acht Städte, worin Delegationen ihren Sitz haben, enthalten in runden Ziffern folgende Einwohnerzahl: Brescia 29,000; Bergamo 30,500; Como 17,500; Cremona 27,000; Lodi 16,000; Mantua 27,000; Pavia 23,500, und Sondrio 2100. Die Bevölkerung der bezüglichen Provinzen schwankt zwischen 373,000, welches die höchste, nämlich die der Provinz Como mit Inbegriff der Stadt ist, und 91,000, welches die mindeste, die von Sondrio ist. (B. v. T.) D e u t s ch l a n v. Die preuß. S taats-Zeitung schreibt aus Frankfurt vom 24. November: Der Plan, Bibe-rich zu einem Stapelplatz zu machen, wird von der herzoglichen Nassauischen Regierung auszuführen ge-sucht und sie wird dabei keinen Kostenaufwand scheuen. Bibcrich könnte vielleicht dadurch einigen Ersatz er«-halten für die Vc,legung der herzoglichen Residenz 393 «ach Wisbadm, welche erfolgen wird, sobald daselbst das herzogliche Schloß vollendet ist. Es wird forte während sehr emsig daran gebaut. Auch der Erhebung/ Biberichs zu einem Freihafen scheint man im Herzogrhum Nassau mit Sicherheit entgegenzusehen. Ob dadurch für Mainz ein Nachtheil entsteht, laßt sich mit Sicherheit noch nicht voraussagen, ist aber doch wahrscheinlich. (W. Z<) Düsseldorf, im November. Mit großem V ergnügen hat man in unserm Manufacturdistricte vernommen? daß das belgische Gouvernement den Plan gefaßt hat, cine Eisenbahn durch die Provinz Limburg zu bauen. Sollte, wie zu erwarten steht, dieselbe bis V.'nlo gehen, so würd« eins Fartsetzung bis Dusseldorf auf den Dämmen des nicht vollendeten Nordcanals mit wenigen Kosten zu bewerkstelligen feyn, und es wäre für den Bau dieser Strecke bald eiue Actiengeftllschaft zu Stande zu bringen. Für Antwerpen wäre eine solche Verbindung von große? Wichtigkeit, indem nicht nur die bedeutende Spedi« tion von englischen Twisten (circa 8 Millionen Pfd.), sondern auch die Beziehungen von Farbenstofftn, Colonialwaaren und andern Gegenständen, die jetzt über Hottand kommen, über Antwerpen Statt sin» den würde, weil es keinem Zweifel unterliegt, daß bei den billigen Spesen auf jenem Platze diese Route vortheilhafter seyn würde. ' Eben so würde die bedeutende Masse Manufacturanikel unserev Gegend, welche jetzt übcr Metz und Rotterdam nach Havre, , Uttd von da nach Nord-und Südamerika und Wej't-indicn ausgeführt werden, ihre« Weg nach Ant-werpen nchmcn, und es diesem Platz« durch den großen Zudrang von Gütern möglich gsmacht wer? den, eine regelmäßige Packetfahrt nach New «Pork und Rio--Janeiro zu organisiren. (Corresp.) Schweiz. Die neue Züricher Zeitung schreibt aus St. Gallen vom 26. Nov.: Heute Morgens stürzten ungeheure Felsenmafsan mit donnerndem Krachen von der linken Seite des Hirschensprungs, der das Nhcinthal «om St. Galler Oberlands trennt, und bedeckten die durchführende Haupt« und Poststraße nach Chur. Stücke von 25 Schuh in der Hohe und von 10 bis 20 in der Breite, sperren den Paß, so daß er mehrere Tage nicht wird befahren werden können. Indeß . »vird der Paß auch künftig nicht sicher seyn. Darum i.st zu hoffen, der Canton werde diese ernste Warnung benutzen, und der Straße eine neue Richtung dcm Rhcine nach geben. Zum Glück ist Niemand bei tzem Vorfalle «mZc-kommen. (W. Z.) Frankreich. Der National enthält ein Schreiben aus Cim-stantine vom 7. Nov., worm ein Officier von der Garnison des Platzes sich nicht allzu günstig über die künf-tigen Aussichten desselben ausdrückt: »Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß wir bald umringt und unsre Communicationen abgeschnitten seyn werden. Man braucht drei Tagmärsche nach dem Lager Medschez Ham-mar, und längs dieses ganzen Wegs treiben sich Araberstämme umher, die sich jetzt unsre Freunde nennen, beim geringsten Unfall aber unsre Feinde seyn werden. Ich weiß nicht, warum man zwischen Medschcz - Ham-mar und Constantine kein Lagcr angelegt hat, denn auf den 13 Lieues zwischen Bona und Medschc^ Hammar sind vier Lager, während die 20 Lieues zwischen Medschez-Hammar und Constanrme ganz offen sind. Brod und Fleisch sind zwar vorhanden, aber sie sind schlecht, und was das Schlimmste lst, a» geistigen Getränken fehlt es ganz, während das Trink--wassev Diarrhöen in Menge verursacht, und ofc Fieber zur Folge hat. Man könnte leicht Bicr brauen, denn wir haben Gerste in Menge, und dann wäre unsre Lage den an geistige Getränke gewohnten Soldaten winder nachtheilig. Der Mangel an körperlicher Bewegung macht gleichfalls einen schlimme« Eindruck auf unsere Soldaten, denn diese schlendern gern umher, was sie aber in dcn benachbarten Gär^ ten nicht thun können, ohne furchten zu müssen, daß Man ihnen den Kopf abschneidet.« (Allg. Z.) Ein von Bona in Toulon mit 450 Kranken und Verwundeten angekommenes Schiff meldet, day ein Transport Lebensmittel und Munition untcr dec geringen Escorte von 1200 Mann und 2 Kanone« nach Constantine abgegangen war; daß die Provinz vollkommen ruhig war, Cholera und Fieber nachgelassen hatten, und die Verbindungen zwischen Von» und Constantine ganz frei waren. Eine große Anzahl von Notabeln Algiers, eu-ropäischen Colonisten, Mufti's, Kadi's, vornehme» Mauren, Nabinen u. s. w. haben in einer Eingabe an den Präsidenten des Ministerrathcs und in einer Adresse an Se. königliche Hoheit den Herzog von Nemours den dringende» Wunsch ausgedrückt, der Konig der Franzosen möchte dcn eben erwähnten Prinzen jUM Vice-König von Algier ernennen. (W. Z.) Man beschäftiget sich sehr mit dcrAlgier'fchcn Frage; die Colonie wird cm schr wichtiger Punct wcrden, und wenn die Regierung nicht cincn Gesctzesentwurf über Algier vorschlägt, so wird unbestreitbar der Vorschlag von dcr Dcputirtenlammes selbst gemacht weiden, 399 und dann wird man sich aussprechm müssen. Der Plan der Deputirten der Linken geht dahin, zu verlangen, daß Algier in drei Departement?, Algier, Bona und Oran, getheilt werde; die Kammer selbst würde die Colonisation organisiren und deren Kosten regeln. Der Hof mochte ein Vice-Königthum für den Herzog von Nemours schaffen. ,^ Paris, 1. December. Die Escadrs des Ad? mirals Gallois ist nach Toulon zurückgekehrt, nachdem sie ihre Mission, die türkische Escadre von der tunesischen Küste abzuhalten, erfüllt hatte. (Allg.Z.) Spanien. Den neuesten Nachrichten von der spanischen Gränze zufolge befand sich das Hauptquartier des Don Carlos am 20. Nov. fortwährend in Amurrio. Don Pablo Sanz hielt mit fünf Bataillons das Errothal besetzt, ein anderes Bataillon war- in das Thal von Elisondo eingerückt, und hatte sich bis dicht an dic französische Gränze ausgedehnt. — Espartero scheint, wenigstens vor der Hand, den Plan aufgegeben zu haben, die Linie von Valcarlos wieder zu besetzen. Es heißt, er sey über Logrono nach Vittoria aufgebrochen, in der doppelten Absicht, auch in dieser Stadt die Anstifter dcr Meutereien vom August zu bestrafen, und sich in den Stand zu sctzcn, die Bewegungen, welche Don Carlos nach dem Ebro mach.'tt könnte, näher zu beobachten. Nach Bricfcu von der ccnasonischen Gränze vom 22. November hatten die Carlisten die Berennung von Pupcerda vollendet, und sich dem Platze auf weniger als Flintzenschußweite 'genähert. Am 23. sollte eine Nedoute, ohne Flintenschuß, mit gefälltem Bayonnere gesiürmr werden. Urbistondo war im Lager der Belagerer «ngclangt. ^- Das ganze Königreich Valencia, mit Ausnahme lier Stadt dicscs Namens, und der Plätze CastcUon de la Plana und Murviedro, befand sich in del' Gewalt der Carlisten. (öst. V.) Briefe aus Pampeluna versichern, dic ü'tzten Executioncn Espartero's hätten allgemeine Unzufriedenheit erregt. Leon Iriarte war der Ermordung SarSfieldS wegen, vor ein Kriegsgericht gestellt worden; man konnte zwar nicht die mindeste Schuld auf ihn bringen f weil aber sein Urtheil früher schon gefällt ,vac, so zog man jene alte Anklage wegen einer angeblichen Unabhängigkeits-Erklärung Navarrä's hervor, an dcr jedoch Iriarte auch keinen Theil genommen hatte. Die Rebellen aber erfreuen sich über den Tod Iriartes, dessen Thätigkeit ihnen viel Schaden zugefügt hatte, und General Espartero, der seine Kanonen nit brennender Lunte durch die liberalen Städte Ma- varra's spazieren führt, läßt siü ruhig ihre Vorbereitungen für den nächsten Fcldzug fortsetzen. Man schreibt ausPerpignan vom 20. Nov.: Die Carl-stlschen Truppen hätten am nämlichen Tage um 10 Uhr Morgens die Belagerung von Puycerda begonnen. Um 11 Uhr entspann sich ein Geplänkel, wobei ein Paar Häuser vor der Stadt in Brand gesteckt wurden. Man horte Kanonenschüsse. General Urbistondo leitete den Angriff. An der Brücke von Leira matschirte fralizösisches Militär auf, um die Gränz« zu schützen. Die Christinos unterhielten bis 5 Uhr Abends em lebhaftes Feuer auf die Belagerer, würden jedoch'mit einem versuchten Ausfalle zurückgeworfen. Die Carlisten verschanzten sich in zwei Meicrhöfcn, eine Viertelstunde vor der Stadt. (B. v. T.) Die Gazzctta Piemontese meldet nach einem Schreiben aus T o l o sa vom 22. November, daß Zariategui verhaftet und ins Fort von Arcinieg« gebracht worden sey; dcr Chef seines Generalstabs, Elio, sey gleichfalls verhaftet, und nach dem Castell von Irurzun gebracht worden. Beide sollen vor ein Kriegsgericht gestellt werden.—Demselben Schreibm zufolge soll die Carlistische Armee in drn Divisionen, unter Soprlana, Don Basilio Garcia und dem Marquis von Bovrda, getheilt werden. Man glaube daß GUcrgue zum Chef des Generalstabs werde ernannt wctdcn. — Bei der Carlistischcn Armee herrscht grcße Thätigkeit und die Zmüstungcu zum ncu.'N Fcldzuge werden eifrigst betrieben. Briefe aus Madrid vom 22. November (im Bon Sens und im Constitutionnel) sprechen mit einiger Bestimmtheit von einer nahe bevorstehende» Ministerial-Veränderung. Martinez de la Rosa, soll, dieser Version zufolge, die Präsidentschaft des Con^ scils und das Portefeuille dcr auswärtigen Angelegenheiten ; GalianH die Marine; Don Geronim« Valdes das Kriegsdepartcmcm; Mcn das Finanzministerium; Garcl!) die Justiz, und Mar,a Mol-cos» de Altamira das Portefeuille des, Innern ne halten. Nach gedachten Bricfm wax Oincral Cordov« von der Regcntinn nach Madrid /berufen worden, UM mit dcr parlamentarischen Fraction, die durch Hrn. Olozaga, dessen persönlicher Freund er ist, re-prasentirt wirk, zu utttä'ssand^n. (Ost. B.) Folgendes ist, nach Vcrichttn aus Bayonne vom 24. November, die gegenwärtige Organisation ^ der Armee Espartero's und ihre. Verthcilung in der, > Nordprovinzen: General Nibevo'steht zu Pampeluna - und in dcr Umgegend; General Miranda ist Vice-König und Militär-Commandant von Navarra; Ge-' neras Buercns isdPlatzcommandant zu Vtttoria, «nd 400 steht an der Spitze einer Division dcr Operations-Armee; Brigadier Ulid^rri steht zu Lerin und trifft Vorbereitungen zu der Wiederbesetzung der Linie bis zur Gränze; Brigadier Don Diego Leon ist Comman« dant der Reiterei und des Corps, welches den Ebro deckt; Brigadier O'Donnell befehligt die Truppen in S. Sebastian, die Linie von Hernani bis an die Gränze, und das Corps zu Blldao. (W. Z.) Bayonne, 26. Nov. Bei den beiden Haupt-armsen herrscht fortwährend dieselbe Unbeweglichkeit. Die Befestigungen.von Guetaria haben, Dank der Beihülfe der Ouvriers von der englischen Marine, einige Thätigkeit gewonnen. In Passages und vorwärts St. Sebastian auf der Straße von Hernani werden unter den Augen Lord I. Hay's ncue Arbeiten ausgeführt. Dieser Theil von Guipuscoa könnte abermals der Schauplatz wichtiger Ereignisse werden; es sollen zwö'lf Bataillone dahin beordert seyn. (Allg. Z.) Telegraphische Depesche. P erpig nan, den 28. November: Die Carlisten hoben in, der Nacht vom 27. auf den 23. die Belagerung von Puyccrda auf, »eil ihnen die Nachricht von dem Anmärsche Carbos zugekommen war, der am 27. Campredon verlassen hatte, um sie anzugreifen. (B. v. T.) Portugal. Nach Berichten aus Lissabon vom 18. November hegt man Hoffnung, das neue Ministerium werde wenigstens einen Theil der fälligen Zinsen der Staatsschuld bezahlen. Der Finanz - Minister wollte zu dem Zwecke den Zehnten verpachten; auch hieß es, die Regierung wolle ncue Schahkammerscheine auf den Ertrag der Tabaks-Verpachtung für 1850 ausgeben. Die Cortes beriethen sich über die Bildung des Senats. Sie beschlossen, das geringste Einkom» wen eines Senators solle aus 1200 Milreis (300 Pfund) bestehen. Außerdem sollten nie höhere Offiziere der Armee und Flotte bis zum General-Major und Admiral dritten Ranges wählbar seyn. Dem Kronprinzen ist ein bleibender Sitz im Senat ertheilt worden. (W. Z-) Großbritannien. Die Times enthält einen langen Artikel über die griechischen Angelegenheiten, worin sie dem Ministerium bittere Vorwürfe darüber macht, daß es England allen Einfluß in Griechenland habe verlieren lqffen, und daß es Sir Edmund Lyons, trotz seines ungeschickten Benehmens, nicht abberufe. »Sir Ed- mund,« sagt das genankte Blatt in lchtcrer Beziehung unter Anderem, »wirft Herrn von Nudhart österreichische und baicrische Grundsätze vor. Wa« will er damit sagen? Reicht eS etwa hin, österreichisch oder bayerisch zu seyn, um als Englands Feind . zu gelten? Soll damit eins feindselige Msmnung von Seiten Englands gegen Österreich und Bayern angedeutet werden? Oder ist cs eine Beleidigung auf eigene Hand von Seite eines ungeschickten Gesandten? Zeit ist genug verflossen, um solche Gesinnungen zu desavouiren und dcm Sir Edmund Lyons einen nicht so täppischen Nachfolger zu geben; aber Sir Edmund Lyons ist noch immer auf seinem Posten, obgleich er den griechischen Minister beleidigt hat und von ihm beleidigt worden ist, obgleich er in seiner Note ganz von der Sache abgeschweift, um Österreich, Bayern und die italienischen Staaten zu bclcldigen." (W. Z.) N u ß l a n v. Die neuesten Berichte aus Odessa vsn» 27. November lauten schr beruhigend übcr den Stand dcr dortigen Krankheit. In einem Schreiben aus dieser Stadt vom obgedachten Tage heißt cS: »Seit den letzten in der cernirtcn Vorstadt Moldauanka am 17. d. M. vorgekommenen Pcstfallen sind bereits zchn Tage verstrichen, und man hat seitdem nicht die geringste Spur der Seuche irgendwo gefunden. Man hofft daher, daß es den Anstrengungen der Localbehörden gelungen ist, auch dicfts Mal der Krankheit Meister zu werden. Diese erfreuliche» Aussichten haben wir größtenteils den einsichtsvolle» >. Sanitäts- und Polizeimaßrcgcln dcs H-rrn Gene-ralgouverneurs Grafen Woronzoff zu verdanken, dtr durch scin kräftiges und unermüdetes Einschreite» nicht nur der Verbreitung des Ubcls im Innern der Stadt, sondern auch dem Eindringen deSsclben m das Innere deS Landes Schranken geftht hat. — Bei dem dcrmaligen so beruhigenden Sanitätszu-stände werden nächster Tage, y?enn bis dahin nichts vorfällt, einige Erleichterungen im innern Verkehre der Stadt, namentlich die Wiedereröffnung der Kirchen, Kaufläden, Kaffehhäuser und des Theaters/ gestattet werden. — Der um die Stadt gezogene Cordon wird dem Vernehmen nach erst nach einem von Sr. Majestät dcm Kaiser zu bestimmende» Quarantäne. Termin, welcher überhaupt vom letzten Pestfalle an zu zählen seyn wird, aufgehoben werden.« (öst. B.) Nevactenr: H-r. t'av. Oeinlitb. Verleger: Dgnaj Äl. Gvler u. ülelnmapr.