LmlmchcrMMtlMg. Nr. IW. Prän u lilera! l o I!« pre ! >1: ^lu! liomptoir nanzj. ft. I l, l'l'U'j. N. s>.5>0. stiir die Zuflci:»!,.., in« Ha»» halvj. 5>n li, Mil dcr Post «anzj. ss. ,5>. yallij. st. 7.5<», Smnswss, 16. Juli ^lllkrlionegcbilhi bi, >«i ^cuc» : ,mal«0ll., ^m.N»lr., :,m. , N.i sonss pr. Zeile iiii.«li., «m.K lr., «m. ll» l>. ». s. w. I»icrtiousst,.'!i,pel icde«»,. »l» ll. I87l. Aintlicher Tbeil. Sc. l. und f. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Eutschlicßui'g vum 5). Juli d, I. die Wahl dcS ssebcimeu Rathes Antun Grafen Aucrsperg zum inländischen Ohrcnmitglicde und des Hofralhcs und Directors des Hauptmünzamlcö Dr. Anton Sch roller Ritter v. Krislclli zum G.'neral'Sccrctär dcr kaiscrl. Akademie dcr Wissenschaften allera.nadia.sl zu genehmigen, zu wirtlichen Mitgliedern derselben, und zwar für die Philosovbisch historische Klasse den Professor der romanischen Sprachcn und Literatur an der Universität zu Wie» Dr. Adolf Mussaffia, für die mathematisch, naturwissenschaftliche Klasse den Professor der Physiologie au dcr Universität zu Graz Dr. Alexander Rollet zu ernennen und die von der kais, Akademie getroffenen Wahlcn des gewesenen Directors au» Gymnasium zu Meran l'. Pins Zingerle und des außerordentlichen öffentlichen Professors der klassischen Philologie an dcr UmvclMt zu Wien Dr. Wilhelm Hartcl zu corrc-svondirendcn inläüdischcn. des Professors an der Univer« sitäl zu Halle Dr. Friedrich August Pott. des Pro-fcsfors dcr Geschichte an dcr Uuioersilät zu Müuchcn Dr. Friedrich Wilhelm u. Gicscb recht, des t. sächsischen Hofrathcs und Professors del Nalionalölonomic an dcr Universität zu Leipzig Dr. Wilhelm Röscher und dcs lais. russischcn Staalsrath.'s und Mitgliedes dcr kais. Akademie dcr Wissenschaften in Petersburg Dr. Frauz Anton Schicfner zu correspondircudeu ausländischen Mitgliedern der philosophischchislorischcu Klasse, endlich des Professoie der Physik am deutschen Polytechuicum in Prag Dl-. Adalbert v. Walten Höfen zum corrc-sftondircndcn inländischen und des Naturforschers Charles Darwin in England zum rorrespondirenden ausländi-schen Mitgliedc der mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse dcr tais, Akademie der Wissenschaften allcrgnädigst zu genehmigen geruht. Nichtamtlicher Theil. «politische Uebersicht. Vaibach, 14. Juli. Die Neich S ra thsd e lc a a l ion ist rüstig am Werke, um den ihr von dcr ungarischen abgelaufenen Vuisurung nachzuholen. Mit vermehrten Arbeitsstunden dürfte dieselbe noch in dieser Woche ihre Ausgabe fertig bringen. Eine gemeinsame Abstimmung schein» wegen dcr Differenz in Betreff deS Ni. Artillerie« regimcntes, das in Ungarn bewilligt, dic diesseitige Dele» l gallon jedoch, wie aus den Telegrammen ersichtlich, abgelehnt, kaum zu vermeiden. Es bestätigt sich. daß, sowie Fürst Bismarck, auch die Minister Frankreichs, England«. Sachsens und Baierns den Grasen Bcust aus Anlaß seiner Rede in dcr ersten öffentlichen Sitzung der Rcichsralhs-Delegation besonders beglückwünscht haben. Dagegen wird dic anderweitige Meldung, daß Fürst Hohcnlohe mit einem kaiserlichen Handschreiben an den russischen Kaiser nach Ems geschickt worden sei, als vollständig erfunden bezeichnet. Die ungarische Regierung bereitet eine Wahl« reform vor. Das Wahlrecht soll erweitert, dagegen die Legislatur-Periode um zwei Jahre »n drei auf fünf) verlängert werden. Man spricht von einem Ecnsus von acht Gulden. Hcrr v. Girardiu, der bekanntlich täglich eine „Idce" hat, entwickelt in seiner ..Vibcrl,'" den Satz, daß Frankreich Aussicht habe. ohne ciucn neuen Krieg in den Wicdcrbcsih von Elsaß und Lothringen zu kommen. Es sci nur eine Frage dcr Zcit. daß Hcrr v. Bismarck Deutsch-Oesterreich anncclircn werte. Um dies auszuführen, bedürfe cr aber dcr Neutralität Frankreichs, „no dicsc würde cr gcrn durch die Abtretung von Elsaß und Lothringen erlaufen! Der französische Gcschäflstiä'M iu Vcrli u, Marquis dc Gabriac hat scit Ende voriger Woche lüqlich läugcrc Besprechungen mit dem Slaalsscrrclär v. Thiele gehabt und auch bcrcils dem gcsammlcl, diplomatifchcn Eorps seinen Besuch gemacht. Nach Allem, was man hott, ist er bemüht, freundschaftliche Bczichungen zwischcn den beiderseitigen Regierungen herbeizuführen, Seine Persönlichkeit und sein Auftreten machen allgemein cinen angenehmen Eindruck. Die „Prov,-Corr.". indcm sie die wesentlich befestigte Stellung der jetzigen französischen Regierung hcr-vmhebt, sagt: Deutschland werde der innern Entwicklung des großen Nachbarlandes ruhig, unb.fangcn und teilnehmend folgen. Dcr inncrc Aufschwung Frankreichs wird der dculfchen Regierung keine Sorge bereiten, da zuversichtlich auch eii, immer kräftigerer Aufschwung Deutschlands zn erwarten sci; um so aufrichtiger werde ganz Deutschlands Wunsch dcr sein. daß Franlrcich nicht blos den ciqcncn Frieden, sondern auch cin lhrcnvollcs Ve»> hällniß zu dcn übrigen Mächten wicdcrfiüdc» möge. Die „Spcnn'schc Zciluns," meldet, daß cine regelt mäßige Vertretung Deutschland« in Franttcich c,st nach Räumung Gcsammt-Frankicichs cingcrichlct werde. Die „Spener'schc Zeitung" bestätigt auch noch. dnh die Aushebung des Artikels V des Pragcr Fricd,,is Seilen« des preußischen answä, liacn Amtcs iu lcinc, Wcise ^ angeregt worden sci. ! Ein neuer Versuch zur Herstellung des ewigen Friedens wird aus dcn Reihen der Diplomatie gemeldet. Wie die officiösc ..Karlsruher Ztg." erfährt, hat dcr Gcfandle der Vereinigten Staaten in Berlin dir Bereitwilligkeit Nordamerika'« crllüit. einer Vereinba rung beizutretcn, durch welche alle Staaten sich vcr-pflichten würden, bci ausgcbrochcncr Mißhelliglcit vor dem Appell an die Waffen ein Schiedsgericht an-zurufen. Gciüchlwcise verlautet, die letzten Ereignisse l,äl len auf den Papst einen derartig lähmende» Ein druck gemacht, daß sich seit mehreren Tagen eine auf^ fallende Gcdächlnißschwäche bei ihm geltend mache. Dcr ,.N. Fr. Pr." wird tclcgraphirt. daß dcr Papst nicht unbedenklich erkrankt sei. Auch der „Gaz. d'Iluliü" meldet ihr wohlunterrichteter römischer Correspondent, daß Pius IX. Befinden scit dcr Ankunft Victor Ema-nucls in Rom und dcr dadurch verursachten Auslegung und Gemülhscrschülterung sich erbeblich verschlimmert habe uud fortdauernd fchlccht sei. Im 81. ^ahre können auch gcringcre Unpäßlichkeiten vcrhängnißooll werden, Pius IX. stellt in seinem hl. Jahre, denn cr ist am l^tcu Mai 1790. nicht 1792. wie das „Xnnuario di Roma" irrigerweise am;ab, gcborrn. Alle Audicnzeu sind bis 20. d. M. emgcsttllt. Man fürchtet, der Papst weide den August nicht übcrlrbcn. Der Cardinal Piclro de Silvcstri hat Rom verlassen, um dem Gewitter zu entgehen, das über ihn loe>« zubrechcn drohte, weil cr wie zwei andere Eardinälc bei dcr Ankunft des Königs in Rom Glückwunschschreiben an ihu gerichtet hatte. Pater Hyacinth erklärt in Florentiner Glättern, der von Professor Döllingcr und dcssn Freunden erlassenen Erklärung seine vollste und ausdrückliche Zustimmung zu gcben. Er habe das Vertrauen, daß dieser große Act des Glaubens, der Wissenschaft und des Gewissens dcr Ausgangspunkt und das Centrum der rc-formatorischcn Bcwcgung sein werde, welche allein die katholische Kirche retten könne »>nb retten werde. Im Herbst findet in Florenz eine große Katholilen-Versammlutig statt. Huber und Friedrich wurden zu derselben eingeladen. Die Deutschen in Dohmen. Dcr „Prlsse" entnehmen wir folgende Schilderung der „Deutschen in Böhmen:" Wenn man dic Gcsch,chte dcr Deutschen in Böhmen ausmeilsam zurückorsolci«, so lumcrll man, daß cin ver- hänguißl'ollcr Irrthum als rolhcr Fcuen alle ihre Gta- , dien durchzieht und so rccht uussclilithlich die Orund- ! ursachc allcr jcht uiil gehäuft r !H)iachl zutage tretenden sl'llisssllNl. Neber den Materialismus. ..Sind Sie ein Materialist?' — Auf dicsc Franc ?°nu man wirklich mit der heiligen Schrift antworten: vin, ia Ncm, nein! ohne sich irgend an dcr Moral zu vnglclfcn, ohne dcm Icsuilismus dic allergcriugstc Eon. «won zu machen. Warm und kalt aus demselben Munde ^'!ch uud Fleisch in dcnsclbcn Mund hincin. und doch vollkommen tugendhaft! Enien Aizt wird nur dcr ucrrücktc Palicnt fragen: hab!, ^'^/'" ^laterialist?' Er oder die Sciuigcn weil cr "" ^^' ^"">'l ""r deshalb rufen laffcn, Ki)lpcrlickl^'?°^''^.'^ 'lt. d. h. sich mit dcr lrantcn An .c cl, ^l^'t'gl und dafür gilt, dcn aus dcr bringen ^"'m Organismus wieder in Ordnnug zu nicht in dir 9 ^'^ ^'Ychischcn Kianlhcitcn schweben doch Organe,, dcs ««' ^"dern cxtwickcln sich an kranken l'Dul!g hcr ode ^^' ^'^"' culweder von ihicr Vcr-Ausbruch m,d A»^"^" burch solche Vcrlchung zum <)cr radlatcste ^. > lnuch mcht durch ^^""alisl will doch seinen Bcin- Wundergläubigstc "sän^?°^"" ""'"" '"lle". "ud dcr M.ttcln. Das Krc n ch , "" ^)Phus nach drastischen «ung hat noch keine G^'c,^ '" Wcihw.sserbcspre.. die ^ungcntubcrculosc sind G^''''^.'7 ^'" sam gcwcscn. °^ ^'^ l^t noch unwllt- v°. d^N'^^^/'"^ wo die christliche Well '"""", "l'die Kranken-N'egc, wo das Chrl,tcnlhum auch die Medicin spiri- lual,,l!sch behandelte. Dies gschah, nachdem Eonslauliti dle ncnc Religion znr staalsrcligion crhobm hatlc, unt, dnucrlc drci bis vicr Iahrhun^llc lang. Die Wissenschaft dcr HippotralcS ln,d Galcnus galt damals für irreligiös, weil man in ihr cin erklärtes Mißtrauen gegen deu Herrn und die Heiligen erblickte. Die oströ« mische Kirchc licß lcinc Acrztc auskommen, weil die Mc-dicin heidnisch, jüdisch. jpä,er sarazenisch war. Sie brachte dcn Kraulen mit Rcliquicu in Berührung und licß für ihn belcn. >- Dcr Hcrr und dic Heiligen konnten und solltcu allein helfen; dic Wcgc dcs Heils waren auch dic einzigen Wegc zur Heilung. Genasen die Pa-Ncnlcn, so hatlc dcr Himmcl acholscn; starben sie, so gcschah dcs HimmclS Wille. Aber selbst diesc allcrgläubigstc Wclt erwies sich als .Netzcrn,; sic c»-gcnnsi,lc die Kranlcupflrgc, sie gründete Hpllalcr. stc machte das Diakonisscnthum zur öffcnl-Elchen Instllnüon; sie c,säusle dic Wisseuschast in dcr Vlcbc. War das lein Widerspruch? mußtc dcr orthodox Fanatiemus nicht jcdc Hl,»d oom Kianlcu ,l»d d-cscn völlig in dcr Hand dcs' Fimmels lasscn? Wcr hicß ih„ dcnn in dic Himinlischci/Vcrfügungcn eingreife« und diesen oder j^enen Krcmlcn dcm Hiunnel zum Trotz erhalten? War nicht dicsc Kraiilcl'pflrgr. dicscs Dia,-lonisscnthum cinc indirrltc Aücrkcnnnng dcr Hrillundc. welche zu allererst Ruhe, Reinlichkeit und Sl"'afalt verlangt? So schwur ist cs, nicht ..materialistisch" und conscqucnt zn scin! Erst im Bereiche dcr menschlichen Sitte, dcr Pflicht und dcs Rcchtcs, gcwirmt die Fra^c line Bedeutung: „Sind Sie Materialist?" Und hier c>klären die allcr^ conscPicutcstcn Forscher: Dcr naturwissenschaftliche, Materialismus und dcr ethische Materialismus find zwci ganz vclschicdcnc Dingc; ja eben jenc Nalur-Materia-listeu findcu u»d sagcu cS laut: Dic Männcr derma« lcrialistischcn Wissenschaft sind in dcr Rcgcl nicht die clhischcn Materialisten; dicsc sind viclnnhl auf der Seite dcr Gcgnci. im ^!agcr dcS Glaubens, dcS Wahnes und dcr Ketzerricchcrei zu fuchcn. Dicsc pftegen sich warm und wcich zu betten, ihren Vortheil wahrzunehmen, fünf grade sein zu lassen, wahrend die Forschcr in dcr Regcl nicht daS Ihrige fuchcn, sondern die Wahrheit, alle Entbehrungen und dcn vöscn Ruf obendrein auf sich nchmcn, oft nicht wissen, wohin sie ihr Haupt legen sollen, und dennoch ausharren im Dienste dcr Wissenschaft. Die Sache ist nur scheinbar paradox, im Grunde schr einfach. Der wisscoschaftlichc Materialismus ist Thcoric rein intclleclucllcS Slrcbc» mid a,s solchcS schon nicht matcriell im landläufigen Sinne deS Wortes; er ist Tugcnd. tüchtig, lauglich. Alvcil. Will man abcr im praktischen ^cbcn, innerhalb dcr gegebenen Gesellschaft, im Eoi'flicl der Pflichten tauglich, tüchtig, tugendhaft scin. arbcitcn, fo muß man übcr das Verhältniß von Urfächc und Wirkung, von Mittel zum Zweck, von Grund und Folgc hinausgchcn; so ist nicht Alles erlaubt, was ßcwisft Wirkungen hervorbringt, nicht jedes Mittel zum Zwecke rccht, nicht jeder Grund stichhaltig; so handelt cs sich vom allgemeinen Wohle, dcm schr oft das persönliche hiutanzusctzen ist, von dcr öffenlli. chc» Sittlichkeit als Selbstzweck, von der Verantwort-lichlctt vor dem Gesetz und dem Gewissen. Wcr nun überhaupt gelernt hat sich dem Nalmyc-sche zu uutcrwcrfcn, scinc Fni'tasilN vor dcr ernsten Wirklichkeit aufzugeben, der wird auch im praktischcn Leben auf das Ganze blicken, nicht eigenwillig und eigcn- 1174 Versäumnisse und Uebelstände bildet. Dieser Grund-Irrthum lag in der totalen Verlennung ihrer Stellung und ihrer Aufgabe. Die Dentschen in Böhmen waren mit den reichsten Mitteln — Intelligenz und Capital — an die Grenzmark des Reiches gestellt, einem numerisch unbedeutend überlegenen Pollsslamm gegenüber, der nichts, aber rein gar nichts hatte, als — deutsche Bildung und nationale Energie. Sie halten diesen Vollsftamm nicht zu schädigen, nicht zu unterdrücken; sie hatten blos die Aufgabe, den günstigen gtaws quo, den sie vorfanden, aufrecht zu erhalten und für das Uebrige die Macht der Culturmittel, mit denen sie so reich ausgestattet waren, wirlen zu lassen. Das war ihre Pflicht und Schuldigkeit, nicht nur der lieben Selbsterhaltung wegen, sondern auch als Aufgabe, die sie gegen den Staat zu erfüllen hatten, in dem sie ihren mächtigen Rückhalt fanden. Wenn die Deutschen in Böhmen — es ist das eine bit< tere Wahrheit, aber sie lann nicht erspart werden — wenn die Deutschen in Böhmen jeht so viel zu predigen wissen von dem deutschen Gerufe Oestcr,eichs, so müssen wir ihnen vorhalten, daß cs ja ebcn an ihnen zunächst war, diese deutsche Mission werlkräflig zu erfüllen und daß sie dazu in der beneidenswcrlhcsteu Lage waren. Freilich, dazu hätte Selbsllhäligleit gehört und Energie. Dazu hätte vor Allem gehört, daß sie begriffen hätten, was ihre Aufgabe, daß sie gewußt hätten, daß sie für den Staat Oestercich da sind und nicht der Staat Oesterreich für sie. Dieses Bewußtsein fehlte. Die Deutschen in Böhmen haben ihre geschichtliche Aufgabe, zu der sie verschwenderisch ausgestattet waren, ver< tannt. Sie haben ruhig die Hände in den Schoß gelegt, sich einer Position nach der anderen berauben lassen — ein Raub. der zugleich an der Machtgröße des Staates verübt wurde, und wenn es ihnen gar zu bunt wurde, thaten sie höchstens den Mund auf und riefen nach — StaatS Hilfe. Der Staat sollte ihnen schaffen, was nur eigene Thatkraft wirken lann. Wir wollen dabei nicht verkennen, daß die Regierungen, die in ähnlichen Füllen (siehe Preußen) weise nachhelfen können, consequent alles Mögliche thaten, um den Karren nur noch tiefer zu verfahren; aber die Hauptschuld lag und liegt bis heute in der verhängnihvollen Verwechslung des Princips, in dem bequemen Auslugen nach Staats-hille. wo die Selbsthilfe einzig notthut. So sind die Deutschen in Böhmen nachgerade in eine für das Gcsammtwesen wenig ersprießliche Lage gekommen. Einen der bedeutendsten Factorcn müssen sie nach Intelligenz, Eapitaltraft. Zahl und vornehmlich nach ihrer geographischen Lage naturnothwendig abgeben; aber diese Bc° dcutung, statt das Deutschlhum in Oesterreich und so den Staat selbst zu fördern, äußert sich heule gerade in einer entgegengesetzten, hemmenden Richtung. Statt dem Tanzen geholfen zu haben, suchen sie jctzt Hilfe vom Ganzen. Sie lahmen und hemmen — wir to.nmen noch des Näheren darauf zurück — die Schlagkraft der Action. Es ist die verderbliche, aber unauSweisliche Consequenz des Grundfehlers. Sie muß hingenommen und berücksichtigt werden, aber endlich einmal auch aufrichtig erörtert, wenn es noch einmal besser werden soll. Wir sind hiemit bei den Grundfehlern der Deutsch« böhmen angelangt, die gerade ihren Hauptvorzügcn ent springen. Intelligenz und Gewerbfleiß haben sie zu den Herren auf voltswirlhschaftlichem Felde gemacht; die Industrie, der Perlehr, das Capital sind in ihren Hän den. Die deati possiäsiitßZ sind nicht zum Lebcns- lampf auf nationalem Gebiete gemacht. Gerade Gewerbe-Emsigkeit und Verkehr stumpfen die nationale Energie ab; der Besitz gidi 3urglufigkeit; das Gefühl des Uebergewichts lockt zur Unterschätzung des Gegners. In diesen wenigen Zeilen liegt das ganze Geheimniß der czechischen Erfolge. Äuf der einen Seite eine Opposition, die nach Brot geht; auf der andern die bequeme Abwehr des Behäbigen, der nicht gern die Hand rührt, und gleich nach der Polizei ruft — mit welcher Wirkung, sehen wir tagtäglich. So haben die Deutsch:« den schrittweisen Verlust an Boden nicht sonderlich beachtet; heute, wo sie das Deficit in seiner Gesammtheit übersehen, raufen sie die Haare und meinen: „Oesterreich ist doch deutsch!" In Mähren geht es ähnlich, nur langsamer. Auch dort — wir verfolgen die Entwicklung sehr aufmcrlsam — auch dort dürfte man in Bälde sehr überrascht sein, was man unler den eigenen Augen übersehen. Ncdc desVrascn Dcust in derDclcgalionsslhuilg vom 12. Juli. Es sei mir gcstatlel, demjenigen, was der Herr NcichstricgSminister gesagt hat, einige wenige Worte hinzuzufügen. Für den Minister des Äußern bietet die Delega-tionssitzung eine eigenthümliche Lage. Ihm ist die Aufgabe gestellt, gute und friedliche Beziehungen nach allen Seiten hin zu erhallen, und er hat der hohen Delegation nicht allein darüber Rechenschaft zu geocu, daß seine Bestrebungen in dieser Richtung gingen, sondern daß auch friedliche Resultate damit erzielt wurden. >Nann er dieser Aufgabe nichi genügen und vollständig genügen, so erscheint sein Budget gefährdet. Er gehört aber dem geimmsamen Ministerium in seiner Gesammtheit an, er hat demnach auch das Kriegsbudget, bis zu einem gewissen Grade wenigstens, mitzuvertrelen; ein gut vo-lirtcs Kriegsbudget bildet sogar eine Unterlage und Handhabe seiner Politik, und spricht er sich sehr friedlich aus, so erscheint zuweilen dieses Budgct gefährdet. Diese Betrachtung kann auf den ersten Blick dahin führen, daß der Minister des Äeußern einmal sehr friedlich und dann vielleicht wieder etwas kriegerisch sprechen muß. Das aber, meine Herren, sei ferne von mir. Ich werde heute von dem, was ich in der letzten Sitzung acsagt habe, durchaus nichts zurücknehmen, im Gegentheil gereicht es mir zur erfreulichen Gcnnglhuung. bestätigen zu können, daß meine damals ausgesprochenen Worte nicht allein von Seile d.r ausländischen Prcssc. m,d ich darf hier von der ganzen europäischen Prcssc reden, sondern auch von Seite der auswärtige» Regierungen ein einfallendes und wohlklingendes Echo gcsum den haben. Dies aber. meine hochverehrten Herren, kann und darf mich nicht abhalten, auch von meiner Seite hier am Schlüsse der sehr kurzen Generaldebatte die Befriedigung der Bedürfnisse des HcereS Ihnen angelegentlich ans Herz zu legen, und zwar sind es verschiedene Gründe, welche mich dazu zu bestimmen geeignet sind. Es unterliegt zunächst keinem Zweifel, daß, wenn jenes von mir hier entwickelte friedliche Programm von seite des Auslandes Achtung und Vertrauen gefunden hat, jene Achtung und dieses Vertrauen nur gewinnen und sich nur steigern können, wenn mit dem ernsten Willen, dasselbe aufrecht zu erhalten, auch der ernste Wille gezeigt und bethätigt wird, jeden ungesuchten „nd ungerechtfertigten Ängiiff mit vollem Nachdruck der eigenen Macht zuiückzuweisen. Ich lönnte ferner duran erinnern, daß ich i„ meiner lehlrn Nede selbst änßnic, ich wolle auch tum Zweifel sein Necht gönnen. insof.ü,e ein Zweifcl laut wcrocn sollte ülier den möglichen Bestand, über die Dauer der von mir geschilderten fried« lichen Constellation. Dies merde ich nicht thun. Eö ist bei mir feststehender Grundsatz, daß im Zusammenhange mit jenem aufgestellten friedlichen Programme von unserer ^eile Alles unterlassen wertn» müsse, was a!S Vorschub oder Vorwand einer möglichen feindseligen Gesinnung gegen uns dicncu könnte, vml welcher Seite sie auch kommen mö,^e, uni) ich würde daher, sclbsl wenn, was nicht der Fall ist — ich wiederhole cs, was nicht der Fall ist — ich in der Lage wäre, beunruhigende Wahrnehmungen nach einer oder der anderen Seite hin anzustellen, ich würde davon nicht Nutzen ziehen, nm hier die Nothwendigkeit einer größere'.! <gsbcicilschaft zu motioircn. All'iu gerade damit im Zusammenhange glaude ich. daß es schr vereinbar mit jenem Pi ogianiü c ist, daß damil schr im Einklänge sicht, wenn ich mir die B^upluiig erlaube, daß gerade cii> Augciü'Iick, wo solche beunruhigende Momenle. solche schwarze Punklc nicht zu signalisircn sind, daß gcvndc dieser Moment für uns gegeben ist. die wahr^enmumeucn bücken in unserem Heerwesen auszufüllen und Alles zu beschaffen, was für eine befriedigende ^crcSorgamsatiou nothwendig ist. Gerade dann können daraus Folgerungen nicht ge-zogen werden, die zu falschen Deutungen und zuletzt zu gefährlichen Mißverständnissen und Mißhelligleiten füh« rcn könnten. Endlich aber, meine hochverehrtesten Herren, liegt mir imch cine Betrachtung am Herzen, lioch ein Wunsch, von dem ich überzeugt bin, daß er auch allen Mitgliedern der hochverehrten Persammlung selbst am Herzen liegt. Ich bin der Meinung, daß. nachdem die Regierung und die Gchimmlreichsverlrctung durch ihren Aussvruch den Völkern der Monarchie die Beruhigung gcgcbrn hat, daß nur eine solche Politik bcfulgl werde und dcfolgt werden darf. welche auf die Erhaltmig ocs Friedens, auf die Sichcrslellung des Friedens und auf die Fcrnchal-tung jeder kriegerischen Verwicklung hinzielt, daß dann auch der Armee eine Beruhigung gegeben werden mUsse: die Beruhigung, daß, weil eine solche Politik grulldsätz-lich festgestellt ist, sie darum an ihrer Bedeutung nichts verlieren soll und nichts verliert. Ich bin der Meinung, daß diese (Hcnualhuunq ihr umsomchr ;ll yönnen sei, weil ich nicht daran zweifle, daß die ncueslcZcit in dcn An« schaumigen und Empfindungen dcr Armee auch einen Umschwung hervorgebracht hat, welcher sie mit den Em> pfindungen und den Wünschen des Volles mclir und mchr in Einklang bringt. Nach dcm Jahre 1.M) halte unsere tapfere Armee, obwohl dieses Jahr nuch fUr uns glänzte Sieqe zu Land und zur Lee zu verzeichnen hatte, unter manchen schonungslosen und harten Urtheilen viel zu leiden. Seitdem sind Ereignisse eingetreten, welche Kiese Urtheile gemildert und geiechtne Anschauungen herbeigeführt habcn. Sollte daher vielleicht, was ich nicht weiß. waS ich aber bereifen würde, sollte früher iu unserer Armce dcr Ge« danke eine gewisse Geltung erlangt hadcn. sollte er vor« herrschend gewesen sein, daß für die Armee der Krieg niltzig sein, sich selbst und sein persönliches Interresse in zweite Linie stellen, folglich sittlich lein Materialist sein. Wem dagegen die ganze daseiende Welt eitel Hc-xenwert und Zauberspul ist, wer das Ucverl'>atürl,che zum ErllärungSgruno des Natürlichen macht, der wird auch im moralischen Leben zu Umtrieben und Teufels-lünsten geneigt sein, besonders wenn er seinen Schlichen und Pfiffen den Mantel des Glaubens umzuhängen vermag. Der sittliche Materialismus nistet sich deshalb so bequem bei Kirchenläufern, Betbrüdern, Augen-oerdrehern und Scheinheiligen ein, bei denen, so Kameradschaft mit dem Himmel geschlossen haben. Sagle doch Moliöre im „Tartüffe": II V 2. 2VS0 1s oiel ä68 2000Ninoä6w6iiw." Der „Himmel" ist dankbar gegen seine Erdpächter, während der redliche Menschenverstand lein solches Asyl tennt und sich vor sein eigenes Forum zur Verantwor. tuna ladet Freilich, wenn einmal ein Mann der Wissenschaft strauchelt, wenn Lord Bacon sich bestechen läßt. wenn Mri Bücher stiehlt, so hat das Halloh lein Ende und die Msstnschaft trägt die Schuld des Verbrechens. Beiden Vltbrüdern und Heuchlern ist der Sündcnfall ..menschliche Schwäche." „wir sind allzumal Sünder!" Nur vor der Statistik fürchten sich die Frommen, sie wollen nicht wissen, wie viel wissenschaftliche Verbrecher auf die Tausende kommen, welche die Wissenschaft verketzerten und doch dcm Teufel verfielen. Und gerade umgekehrt verhält sich die Sache. Die Wissenschaft hat »och Niemanden zu Falle gebracht — Wissenschaft und Michel Materialismus sind zufällige Gesellen; wo aber der echte wissenschaftliche Materialismus verhöhnt und verlästert wird. da knöpft eure Taschen zu! Die richtigen Materialisten waren die Araber und die mit ihnen verbündeten Juden. Seit der Eloberuna «on Spanien machte sich die maurisch-jüdische Medicin geltend, und während die Kirche den Islam und di. Israelite« verfluchte, zogen die klugen und wohlhabenden Christen Vortheil von dem höheren Wissen jener Semiten. Fürsten und Päpste hiellen sich ihren spanischen Leibarzt, und schlugen dem Neliquientasten insgcheim ihr Schnippchen, um sich bei lebendigem Leibe zu erhallen. Das Lebenselixir lockte sie all;u mächtig, gerade wie sie das jüdische Geld im ganzen Mittclallcr nicht zu cut' uehren vermochten. Die hohen Herren rissen sich um die ungläubigen Doctoren und die beschnittenen Kammer« knechte. Die ganze Naturwissenschaft ist eitel Materialismus; denn das böse Wort stammt von „Materie," Stoff her. Was soll Einer denn von der Natur wissen, wenn er nicht die Materie, die anorganische wie die organische, studirt? Woraus bestehen deun die Mineralien, Planzeu und Thiere, was bewegt sich am aslionv' mischen Himmel, wenn nicht die ..Materie," dcr Stoff? Wer also einen Naturkundigcn fragt: „Sind Sie ein Materialist?" der weiß gar nicht, was er sagt; er ist gerade so aeschcidt, als wenn er einen Mathematiker früge: „Beschäftigen Sie sich mit Linien, Körperu und Zahlen?" („Wdr.") Literarijches. Prochaska's Wegweiser slir den Post-, Eisenbahn-, Telegraphen- und Dampfschiff-Verkehr in Oesterreich-Ungarn. Neueste (6.) Ausgabe, 1871, geschlossen mit Ende April. Verlag von Karl Prochaska in Wien und Teschen. Preis I fl. 50 kr. Mit neuester, großer Eisenbahnkarte, statistischer Eisenbahn-Tabelle und Meilenzeiger Preis 2 st. Inhalt: Politische Eintheilung und Einwohnerzahl Oesterreich-Ungarns. Stationen-Verzeichniß. Zeichenerklärung. Nachweis der Eisenbcihnlincn, an wel« chen die Stationen belegen sind. Vcrlehrö-N otizen. Paßwcsen. Zoll. Waarcncrllärung. Lagergeld. Maulh. Post (Bnefpost, Fahrpost, Pustanweisungen, Nachnahme, i»c»8t,0 ruutlmw). Telegraph (Reglement und Tarife). Eisenbahnen (Tarife, begünstigte Fahrpreise, Rund-rcise-Villets, Eisenl'ahn-.Ouler-Transport, Lieferzeit, filassi-fikatio» der Waaren, Frachten-, Eilgul- und Gepäckstarif). Dampfschiffahrt (auf der Vmi7.n, auf dcr ist, resp. des Countats lc. versehen. Als wesentlichste Perbessernngc,,, neben der größten Vollständigkeit und Verläßlichkeit. si»o dle berden neuen Einrichtungen zu betrachten: 1) daß jede Elsenbahniiailun mit einer Nummer versehen ist. welche auf dle Llme hinweist, an welcher sie liegt, wodurch de,l Anforderungen der Guler-Aufgabe-Aemter nach Bezeichnung der betreffenden Eisenliahnliuie mit Leichtigkeit cmsprochm werden kann; 2) daß sämmtliche Statwncn, welche n.ich den Landessprachen verschiedene, Übliche Namen tragen, nach jedem dieser Namen in das Alphabet ausgenommen sind. Die Schwierigkeiten, welche manchem Correspondemen durch 1^75 ein Bedürfniß sei, so ist er es heute gewiß nicht mehr. In der Arimc wie im Bulle ist gewiß dic Uebcrzcugug die allein vorherrschende, daß dcr ssrieg unter allen Umständen ein Unglück sei, welches mit allen Mitteln, um jedcn ehrenhafter Wcise anzunehmenden Preis hintanzu-haltcn ist. Allcin ich bin auch dcss^n gewiß, daß in der Armee vmn crsten kis ;„m letzten Mann ein Gedanke lebt, von dem ich glaube und hoffe, daß er auch außer-hall, der Kreise des Heeres ein lebendiger ist. daß nämlich Oesterreich Ungarn einen unglücklichen Krieg nicht wieder führen darf. nicht wieder führen wird. Die Armee 'st dah:r sicherlich entschlossen, in einen dem Reiche trotz unserer Friedenspolitik aufgezwnngcnen Krieg, wenn er je lommcn sollte, mit freudiger Entschlossenheit einzutreten, und daher ist es gewiß erwünscht und nothwendig, daß ihr gezeigt werde, wic man den Werth ihrer Leistungen zu schätzen, die Bedeutung ihrer Aufgabe zu erkennen wisse; und darum ist anch von unserer Seite der Wunsch und das Verlangen gewiß ein erlaubtes, daß ihr die Mittel geboten wndcu möchten, um jene Leistungsfähigkeit zu bethätigen und jener Aufgabe gerecht zu werden. Aus >en Icllgalwncn. Wien, 13. Juli. Auf der Ministerbank: Ihre Excellenzen Reichskanzler Graf Vcust, Ncichskriegsminisler Freiherr von Kühn, Reich?fii,anzministcr Baron v. iionyay. A»f der Bank der Rcgicrungsvcrtrelcr: Sections-chef v. Hofmann, Scctionschcf Frü h, Generalmajor Picrmanu, Oberst v. Köves, Oberstlieutenant Horst, Major Müller. Das Haus schreitet zur Fortsetzung der Verhandlungen über das Budgct des RcichSkriegsministeriumS Pro 1872. Nach einem ständigen Modus der Delegation wird Tilcl 3 (Truppci.tolpcr und allgemeine Truppcnau^lagcn) gemeinschaftlich mit Titcl 18 (Naturalicnvcrpfleguiig), Titel 19 (MannschaftStost). Titel 20 (Montur- uud Äcttenwescn) in Verhandlung gezogn. Der AnSschuß beaulru^ für sämmilichc Titcl 51,800.000 si. und mit Inbegriff der Gageuerhöhungen 5)1,954 000 fl. cinzlislellen. Zu Titel 3 lTruppeukörper) ergreift Deleg. Dr. Rcchbauer alsSpecialreferent das Wort. Seit dem Jahre 1868 lral, wahrend in den früheren Jahren eine successive Minderung der Erfoidcr-nisse für di^scn Tilcl piatzgrisf, eine bcdculcnde Steigerung ein. Seit 1869 betrug dilsc Steigerung ungefähr 10 Millionen. Es frage sich nun um die Ursachen cincr derartigen Erscheinung. Zu diesen zähle vorerst der erhöhte Fricdcnsstand der Eavallcric, der sich wcdcr vom militärischen, noch vom wirtschaftlichen Standpunkt au« rechtfertigen lasse. In der ersteren Beziehung cr-schcinc die Berufung auf den Herrn Kriegsminister selbst erlaubt, deun in der auf Grund des Wchrgcsctzcö dor» genommenen Organisation vnin Jahre 18<>9 wurde von den compctcnlcsten Militärs ein Eavallcricstand von 33.000 Mann als genügend erkannt —; so blieb es bis jetzt und nun trete man Plötzlich im Hinweise auf die neuesten kriegerischen Ereignisse mit der Forderung hervor, um 8000 Mann Cauallcric mehr einzustellen. Diese Forderung wird mit der Nothwendigkeit einer raschen MobilisirnngSmöglichkeit begründet. In Deutschland war aber nicht der hohe Fricdcnsstand, sondern die die landesüblichen Poststempel erwachsen, werden durch diese Einrichtung mit Leichtigkeit behoben. Nehmen wir als Aci-spiel: Äanska Vystricc oder Veözterczcbanya oder Ncusuhl, so findet man im Alphabet des Verzeichnisses sämmtliche drei Namen an ihrer Stelle und mit dem nöthigen Hinweis aufgeführt. Auch die Schwierigkeit, welche in solchen weniger sorgfältig bearbeiteten Verzeichnissen oft Verwirrung stlftet, nämlich die häufig vorkommenden Zusätze, als Ncu. Groß, Nol)a, Nagy, Sanct, Szent :c., ist durch mehrfache Aufnahme in das Alphabet beseitigt. Die Verlehrönolizcn bieten ebenfalls einreiche« Material zum Nachschlagen in all den zahlreichen Fällen, wo der Reisende und Geschäftsmann, auch der gclidteslc, Udcr gewisse Vcrkehrsbeslimmuugcu Raths bedarf. Zu allen wci tereu Ermittlungen über örtliche Lage :c. geht der Wegwci-s" mit seinen vier Aerkehrslarteu an die Hand, die neben ^n Eiseubahneu auch alle größeren Verkehrsstraßcu cnl' halten. Zu der complete« Aufgabe des Wegweisers gehören feurcr die große (5isenbahnkarlc von Oesterreich-Ungarn ucbst ^renzlimdern, uud die statistische Tabelle Über sämmtliche Eisenbahnen Ocstcrrerch-Ungarns mit Meilenzeiger. Diese beiden, durch sorgfältige Bearbeitung und saubere Ausstal-lung sich auszeichnenden neuesten Arbeiten in dicscr Richtung, haben wir bereits in einer früheren Nummer besprochen. (58 liegt auf der Hand, daß. wenn schon solche Hilfsmittel, wie dieser Wegweiser sic biclct, auf jedem Vurcan aller Verrvaltungöbranchcu, dann in den Comptoirs industrieller Etadlisscmcnts, Alticngcsellschaftcn :c. höchst willkommen sciu müssen, sie für jeden intelligenten Geschäftsmann, der sich nicht ganz auf locale» Vcllchr beschränk!, zur Ausdehnung seines Wirkungskreises uud rationeller NuS< nUtzung der Verkehrsmittel, geradezu unentbehrlich sind. staatSllugc Voraussicht mo die liMickc "Httttsavlnini-stration dic Ursache einer überraschend schnellen HricgS-bcrcilsäiaft. Zudem, meint dcr Redner, sei ge^mrättig die po-lilisäic Situation nicht gerade gefahrdrohend. Gn objectiver Blick auf die politischen Zustände Europa's dränge diese Behauptung von selbst auf. Ein weiterer Grund, weshalb man auf der Vermehrung dcr Eavallerie brstchc. sci in d^n Erfolgen dieser Truppengattung in dem Ic^'i, >ir,,>)e zu snchen. Nun, Oesterreich verfügt über eine lr^sfllchc Reiterei von 30.000 Mann, wo^u noch die nicht unbedeutende Mserve^ und die Landwehrcavallerie zu zählen sci. Vci eincr guten Leitung erscheine diese Macht als hinreichend, gleichfalls große Erfolge zu erringen. Nicht minder wichtig als der militärische sei aber der voltswirthschaftliche Gesichtspunkt. Abgesehen von der mißlichen Finanzlage, welcher ein Ersparniß von drei Millionen sehr zugute lame, sei zu bedenken, daß viele kostbare Arbeitskräfte der Landwirthschaft und dem Verkehre entzogen würden. Redner erachtet, daß ein Abstrich von 7 Millionen bei dem obigen Titel möglicl, wäre, erklärt aber, sich mit den Antrügen des Ausschusses conformiren zu wollen, u! d gibt schließlich dclailliitc Andeutungen, in welcher Wcisc noch w.'ilcrc zweckdienliche Erspärungen durchgeführt werden könnten. Dclcg. Czer law Ski erklärt, in der Erwägung, daß zwar die politische Sachlage leine allzu fricdseligc sei, die H. Delegation sich jedoch mit einem Friedens-uud nicht einem Kriegsbudget zu beschäftigen habe, die Ziffernansätzc. wie sie der BudgclauSschuß bci den ein» zcllicn Tillln vorgeschlagen habe, einer Begutachtung unterziehen zu wollen, und zwar im Zusammenhalte mit jenen Abstrichen, welche der Dr. Ncchbauer als wün-schcuswcrth erklärt hat. Redner beantragt einzustellen zu Titcl lj (mit Inbegriff der Gagcncrhöhung) 23,246.167 fl.; zu Titel 18 15.5)29.13<> fl.; zu Titcl 19 9,900.000 fl.; zu Titcl 20 7.000 000 fl.; Sämmtliche Anträge werden hinreichend unterstützt. Dr. Smolla glaubt einige Bemerkungen des Deleg. Dr. Rechbauer, betrcffcud dic politische Situation der Gegenwart, cincr kurze»' Erörterung unterziehen zu solleu. Insbesondere sci die Behauptung deS Vorredners, daß die Politik Deutschlands cinc aggressive Richtung nicht einschlagen werde, eine etwas sanguinische. Redner erbittet sich die Concession, statt Dculschland „Preußen" slü'stituircn zu dürfen, und versucht einen historischen Nachweis, daß nur die AclionSpolitil Preußen groß gemacht habe. Ein Aehnlichcs gelle von Rußland. Der Geist der Machtenlwicklnng dieser beiden Ricscnreiche, welche Oesterreich umklammern, dürflc allciu schon hin? reichen, in ihrcn Zielen die Bedeutung geschichtlich gewordener Missionen zu erkennen. Dr. Demel tritt unter ziffcrmäßiger Darlegung seiner Ansicht für die Ausschußanträge ein. Freiherr v. Mertens beantragt nach eingehender Motioirung zu Titcl 3, 18. 1l) und 20 im Ganzen 55 Millioucn einzustellen, u. z. zu Tilcl 3 23 Millioucn; Titel 18 15,400.000 fl.; Titel 19 9.800.000 ft-Titcl 20 6.700.000 fl. Auch diese Antrage werden hinreichend unterstützt. (Schluß folgt,) ZUM Entwnrsr rincr ncucll Prcjjgcsctz- Novrlle. ii. Die folgenden Paragraph«: enthalten ciue wesentliche Ausdchuung der Eompclenz der Schwurgerichte über dcu ihnen durch die bisherigen Bestimmungen eingeräumten WirluugslrciS. Bci Beurtheilung derselben fällt zunächst auf. daß für die Bestimmung des elften SahcS dcs i; l wonach sich dic Eompctenz der Schwurgerichte künftighin nicht nur auf dic durch den InHall von Druckschriften begangenen Verbrechen und Vergehen, sondern auch auf die so bcgaugcncn Ueberlretungen zu erstrecken hat. ciu Object gänzlich fehlt. Die einzige Ncbcrtrctung nämlich, welche durch den Inhalt cincr Druckschrift begangen werden kann, die „Vernachlässigung der pflichl-mähigcn Obsorge." wird im ij 3 dcs Entwurfes beseitigt. Die Ucbcrlretuugcu gcgcu das Gesetz zur Aufrcchthalluna. der Ordnung in Prcßsachcn können hier nicht in Betracht fallen, weil sie nicht durch den Inhalt dcr Druckschrift bcaangcn werden. In denselben § 4 ist auch noch oinc andere Neue» rung von nicht geringer Tragweite aufgenommen. Es ist dies nämlich die Bestimmung, daß. wenn Grund vor° Handen ist, anzuuehmen, daß dic unbefangene Verhaut" lung und Entscheidung eincr bestimmten Strafsache am Sitze des znständigcn Gcschworlnugcrichtcs licfährdr! scin lömitc, dcr Eassalionshof aus A»l,cia des Anklägers oder Angeklagten nach Anhörung dcs Oclnralprcurators die Haiiptocrhandluna dem Geschwornmacrichte elucS an^ deren Sprengels zu übertragen hat. Der Zweck, welchen diese hier dem Obersten Ge- richtshöfe eingeräumte schrankenlose Delegationsbefugniß haben soll, lann offenbar lein anderer sein, als die Gefahren zu beseitigen, welch? durch die Aufregung dcr politischen lrnd nationalen Leidenschaften für die Wirk» samleit der Schwurgerichte herbeigeführt weiden. Es sind dies Gefahren, deren Möglichkeit in Oesterreich wohl leineS Beweises mehr bedarf; die Ereignisse haben deren schon längst zur Genüge geliefert. Fast noch schlimmer als diese Ocfahrcn aber ersctmi! uns das Mittel, welches in dem Entwürfe gewählt wird, um denselben zu begegnen. Durch dic Anwendung dieses Mittels würben die Geschwornengerichte ihres wahren Wesens gänzlich entkleidet, cS würbe ihnen der Boden, in welchem sie Wurzeln und wurzeln müssen, entzogen, es würde das Princip, welches ihnen zu Grunde liegt, geradezu in sein Gegentheil verkehrt Denn das Grundwcsen der Schwurgerichte und die Quelle ihreS Ansehens liegt eben darin, daß sie Volts-ycrichte sind, daß in ihnen und durch sie das Voll, der Kreis dcr Mitbürger desjenigen, welcher eine strafbare Handlung begangen hat, sein Urtheil spricht, daß über die Schuld dcS Angeklagten Diejenigen crlennen, in deren Mitte er lebt und unter welchen die strafbare Handlung begangen wurde. Nicht ein von irgend einer Seite her bcsttllteS ober gewähltes Richtcrcollegium soll es sein, wclchtt die Entscheidung fällt, sondern die eige-ncn Mitbürger deS Angeklagten sollen als solche auch seine Richter sein. Der Wahrspruch der Geschworenen soll der Ausspruch deS öffentlichen Gewissens scin, ver^ treten durch die Mitbürger des Angeklagten. DaS in dem Entwürfe vorgeschlagene Hilfsmittel steht daher mit den Grundprincipien des Schwurgerichtes im Widersprüche; eS mag vielleicht als politisch zweckmäßig erscheinen, läßt sich aber vom rechtlichen Stand' punkte aus nicht rechtfertigen. Die Bestimmungen dcS § 5) dcS EntwnrfcS verdanken ihren Urspruug einigen praktisch vorgekommenen Fällen, in welchen trotz des Vorhandenseins dcr Voraus« sctzungen dcr subjcclivrn Verfolgung die schwurgericht-liche Eompclcnz durch Einleitung des objectiven Verfahrens oder durch Verfolgung der Unternehmung dcS BlaltcS wegen Vernachlässigung dcr pftichtmäßigcn Obsorge umgangen wurde. Dieses Verfahren bafirle auf dem Grundsatze, daß die Geschworenen nur über die Schuld des Angeklagten, nicht aber übcr den objectiven Thatbestand einer strafbaren Handlung zu urlhcilcn haben. In dem erwähnten tz 5 nun wird bestimmt, eS sei bei jeder Hlluptverhandluna. wegen einer dnrch oen Inhalt einer Druckschrift begangenen strafbaren Handlung auf Ver< langen ocS Anklägers oder Angeklagten eine Frage an die Geschwornen zu stellen, „ob durch den Inhalt der Druckschrift eine bestimmte strafbare Handlung begangen sei". In dicscr Vcftimmung licgt cinc Erweiterung der Wirk' samleit der Geschwornen über die in den bisherigen Gesetzen für dieselbe gebogene Grenze, denn nach H 35 deS Gesetzes nom 9. März 1869 ist die Hauptfrage an die Geschwornen nur darauf zu richten, ob der Angeklagte schuldig sei, die der Anllage zu Grunde liegende strafbare Handlung begangen zu habrn. Das Vorhandensein dcs objectiven Thatbestandes dcr fraglichen strafbaren Handlung ist daher ein gänzlich außerhalb der Grenzen dicscr Frage liegendes Moment. Nach H 5 des Entwurfs aber soll nun auch eine dieses Moment enthaltende Frage an die Geschwornen gestellt werden können. Allein nicht unr bön den positiven Bestimmungen des Gesetzes über die Schwurgerichte, auch von den principiellen Normen, auf welchen die Schwurgerichtsbarkeit in Oesterreich überhaupt basirt, weicht dcr fragliche § 5 wesentlich ab. Dicse Normen sind in dem SlaalS-grundgcsctzc über die richterliche Gewalt zu suchen. Art. 11 desselben bestimmt, bah bei den durch den Inhalt ciuer Druckschrift vcrklbtcn Verbrechen und Vergehen Geschworne Wer dic Schuld dcs Anacklaglen zu cntschei« den haben. Nach H 5, des Entwurfts aber haben die Geschwornen nicht blos über die Schult» des Angeklagten, sondern auch übcr den objectiven Thatbestand zu cnt» scheiden. Dicscr Paragraph würde sich demnach nicht als eine Ausführung, sondern als cinc Abänderung des Staals-arundgesches darstellen, indem von der in dcmfe ben acceptilten Auffassung der Schwurgerichte gänzlich abgegangen und ein wesentlich abweichendes Prmc.p an deren Stcllc gesetzt würde. Das Slaatsgrundgesetz hat stch cben nicht damit begnügt, im Allgemeinen zu cstmnnen. daß über gcwisse Kategorien von strafbaren Handlungen Schwurgcrichtc zu entschc den habcn so.dern es hat auch dic innerhalb dieser O^'chle den Geschworenen zukommende Eompclcnz genau bestimmt, und zwar in der Art. daß es acaemider der sch°« ft't längerer Zeit in der ^isfti,-schaft und Praxis streitigen und vielfach erörterten Eon l,otitsfs, ob die Geschwornen blos üvcr die Schuld oder Nicklschuld des Angeklagten odcr auch über dic strafbare Handlung selbst cutscheidcn, ob sie also blos Richter dcr Thal oder auch Richter dcs Rechtes sein sollen, sich der ersteren angeschlossen hat. Die fragliche Bestimmung dcS Entwurfes enthalt daher eine principielle Aenderung des Staatsgrundgcsetzcs von großer Tragweite, also eine Aenderung dcr Verfassung in einem integrirendcn Theile derselben. !176 Mgesnemgkeiten. __ (Fälscherbande.) Einem von der Wiencr Pl)lizei-Dircction nach Zürich entsendeten Polizei-Beamten ist es gelungen, dort eine Fälscherbande zu entdecken, welche die Erzeugung von österreichischen, preußischen, russischen und englischen Vanlnoten in grotzartigem Maßstabe betrieb. — (Der festliche Einzug der sächsischen Truppen) in Dresden fand am letzten Dienstag statt. Der Konig erschien um 11 Uhr an der Spitze der Trup-pcuaufstellnug, beauftragte den Divisional, den Truppen be-lannt zu geden, daß der Kaiser den Kronprinzen von Sachsen zum Feld marschall ernannte, und überreichte dcm Kronprinzen gleichzeitig den Marschallsstab unter dem unendlichen Jubel der Truppen und eines zahllosen Publicuniö. Neben dem Könige wohnlen noch der Groß» he, 50g von Hesse», Prinz Karl Theodor von Äaiern und der Herzog von Geuua dem Truppeneinzuge bei. — (DerKönig und die Königin vonWiirt» tcmberg) feierten diese Woche ihre silberne Hochzeit. Aus diesem Anlaß gründete die Königin eine Stiftung Namens „Karl-Olga'Sliflung" mit einem Capital von 105.000 Gulden zu 30 Iahres-Präbenden für unver-hciratele bcdiirfnge Töchter verstorbener Beamten oder Officiere. Der König erließ eine Amnestie für eine größere Anzahl von Vcrqehen. Die russifchen Majestäten mit den Großfürsten Wladimir und Nleris, Großfürst Constautin, der Großherzog von Weimar, Prinz Alexander von Hessen waren zu dem Familienfeste eingetroffen. — (Aus Frankreich.) Verhaftungen und Haus» durchfuchungen sind noch immer an der Tagesordnung; aus Versailles werden die Hinrichtungen mehrerer Soldaten gemeldet, die ihre Regimenter verlassen haben, um bei den Insurgenten Dienste zu nehmen. Bei den Nachgrabungen in Gärten und beim Wegräumen der Schutthaufen stößt man häufig auf Granaten und Haubitzen, die noch nicht explodirt sind. Der Mangel an Vorsicht bei den» Transport derselben hat schon zu vielfachen Unglücksfallen Anlaß gegeben. Locales. Bevölkerung und Viehstand in Kram. 1. Wir haben bereits in den Nummern 233. 264 und 265 der ..Laib. Ztg," vom 12. October, 18. untz 19. November 1870 nach privatim aus dem ofsiciellen Volts-zählungsrefullate vom Jahre 1869 zusammengestellten Daten einige Beiträge zur Statistik unseres Vaterlandes mitgetheilt. Nunmehr liegen uns, von der k. k. statistischen Central-commission herausgegeben, die ofsiciellen Resultate in dem Hefte: „Bevölkerung und Vlehstand in Krain" vor, nach welchem wir, die früheren Mittheilungen ergänzend, nachstehendes statistische Bild entwerfen. Krain zählte Ende 1869 in 14 Städten, 23 Märkten, 3194 Dörfern 463.273 Bewohner; davon nach dem Geschlechte 220.009 männliche, 243.264 weibliche; nach der Religion 462.374 Römischtatholische, 242 Griechischunirte, 307 Griechischnichtunirle, 3 Armenische, 212 Lutheraner, 110 Neformirle, 1 Unitarier, 22 Israelite«, 2 sonstige nicht christliche Religionsgenossen; nach dcm Stande: Männer: 143.330 ledig, 66.058 verheiralel, 8620 verwitwet, 1 gelrennt; Frauen: 153.857 ledig, 71.928 verheiratet, 17.479 verwitwet, leine getrennt. Unter der anwesenden Bevölkerung befinden sich nach der Heimat: In Laibach (22.593 Einwohner) 10.305 Einheimische (d. i. nach Laibach Zuständige), 12.288 Fremde (nämlich theils in einer anderen Gemeinde Krainö >M42), theils in anderen Ländern der Monarchie s3095^, theils im Auslande ^351) Zuständige); im übrigen Lande 404.982 Einheimische, 47.936 Fremde (im obigen Sinne). Umer letzteren sind anderen Kronländern Oesterreichs angehörig in ganz Krain 8132, und eigentliche Fremde, d. i. Ausländer, 1088. Dagegen sind abwesend zusammen 57.772 Einheimische (davon 57.250 dauernd); davon in Böhmen 230. in Dalmatien 135. in Galizien 18. in Kä'rnten 2182, in Croatien-Slavonien 3938, im Küsten« lande 4348, in Mähren 101. in der Mililärgrenze 671, in Niederösterreich 1541, in O^rösttrreich 590, in Salz. bürg 26, in Schlesien 55, in Siebenbürgen 45, in Steier-marl 3170, in Tirol und Vorarlberg 349, in Ungarn 6540; im Auslande: 1539, und unbekannten Aufenthaltes 1248. Unter den in Krain anwesenden Angehörigen anderer österreichischer Kronländer befinden sich 1107 aus Böhmen, 7 aus der Bukowina. 43 aus Dalmatien, 90 aus Galizien, 801 aus Kärnteu, 231 aus Croatien-Slavonien, 1727 aus dem Küstcnlande, 371 aus Mähren, 41 aus der Militärgrenze, 423 aus Niederösterreich, 144 aus Oberösterreich, 31 aus Salzburg, 84 aus Schlesien, 4 aus Siebenbürgen, 2199 au« Steiermart, 256 aus Tirol und Vorarlberg, 573 aus Ungarn. Unler den anwesenden Ausländern gehören Dänemark 1, Deutschland 285. Frankreich 32, Italien 653, Rußland 4, Schwe den und Norwegen 2, der Schweiz 102, der Türkei 6, Afrika 3 an. — (Feuerwehr.) Morgen Sonntag hat die zweite Abtheilung der freiwilligen Feuerwehr den sonntäglichen Stadtdienst zu versehen. — (Di öce sanveränderungen.) Der hochw. Herr And. Petek, Cooperator in St. Cantian, erhielt die Pfarre in Villichberg,— Gestorben ist der hochw. Herr Dechant Josef Nosmann in Treffen am 10. Juli und die Pfarre ist am 12. Juli ausgeschrieben welder. — (InKrapina-Teplly) waren seit 2. bis 4. d. M. 89 Curgäste und Fremde angekommen, im Ganzen seit Eröffnung der Sa,son 853. (fiuneseildet. Beseitigung aller Krankheiten ohne Medicin und ohne Kuslen dnrch die delicate G snndheitosprise N>,vl>!l!«<,!»!i-^ ll« !!u,,'i'v von ^ondou, die bei ürwnchseneu nnd .Uindrru ihre Kosten 50fl,ch ill anderen Mitteln erspart Auslug ans 72 000 Genesungen, an Magen-, Nerve»-, Unterleibs-, Brust, jungen-, Hals-, Slimm-, Athem-, Drüsen-, Nieren- mid Blasenleiden ^- wovon nuf Verlangen llopicu gra-lis nud franco gesendet mcrdeil: Eertificat Nr. 6 42 10. Neapel. 17. April 1862. Mein Herr! I» Folge riner ^ebcrlranlhen >var ich s,i> sieben Jahren in einem furchtbaren Zustand.' uon Alimagernna, uud i'eioc» aller Ärt. Ich war slcieu Ncrvcuanfregung, die mich hin- nud hertrieb imd mir leinen Augeüblict der Ruhe liesz-, dabei im höchsten Grude melancholisch. Viele Aerzte halten ihre Knnst erschöpft, ohne Linderung »„einer ^'eidcn. In «ülliger Verzweiflung halle ich Ihre X'-Vül'^ün:,', uelsncht und i,el.'!. nachdem ich drei Monate davon gelebt, sage ich de,n lieben Gott Dant. Tic It.!Vl.>.^.!i.!^! ncrdient dao höchstt ^ob, sie hat mir die Gesundhnl völlig l,rlo.cftrNt und mich in dei, ^>taud gefegt, meine gesellige Posiliun wieder cinznnehincn, Vlil innigster Dankbarkeit nnd vollkommener Hochachlung. Nahrhafter als Fleisch, erspart die liev-,!,;!«!^!'« bei Erwach-sencu und Kindern 50 Mal ihren Preis in ArMicu. In Blechbüchsen von i Pfund fl 1.5)0. 1 Pfnnd si 2.50. 2 Pfund fl. 4.50. 5 Pfund fl, l0, 12 Pfund fl. 20. 24 Pfnnd fl. 3<:. lli-vll!^,:!^ ^lwcolllt,-« in Pulver und in Tabletten fl!r 12 Tassen fl. 1.50. 24 Tassen fl 2 50. 48 Tassen fl. 4 50. in Pulver für 12.,' Tassen fl. 10, siir 28« Tassen fl. 20, filr 57« Tassen st. 36. ^n blichen durch Äarry dn Burry H Comp. in ^Vivn, V^HUÜzcli«^«« Vlr. S, w I^idaob üd Mahr. i» Marburg F. Kollcting. m Klagcnfnrt P. Birnbachcr. in Gra; Gebrüder Ol'crra nzmayr, >„ Innsbruck Dicchtl H ssrant, in i!inz Haselmaycr. in Pest Tür öl, in Prag I. Filrst. in Brllnn ss. Lder. sowie in allen Städten bei gnlen Apothekern und Specernh^indlern; mich versendet daö Wiener Hans nach allen Gegenden gegen Postanweisung oder Nachnahme, Nnterleibsbruchleidende werde» mn d,e w dies r Nilnnncr enthaltene bezügliche Änumne vou O. 2t»rz>,'llestsser a-nfmcrtsam gemacht. Neueste Post. (Tristina!» Telegramm ^>er „Laibacher geituna..") V3ien, «^. Juli. 3teichsrathsdelessatiun. Bezüglich der Vefestissu»,, Krakaus hrbt der Kriegsminister wiederholt die Nothwendissfcir dcr Vefestissunss heruur, «amentlich unter.»i» weis auf die Belagcrunss HtraftdurftS. Falklü-hain beantragt hicfür Rtttt.tttttt fi.. was a»l ssenomnlr» wurde. Halkcnhains Antrag, fiir das Furt Igniaud in Kumor» .t«H ft. augenommeli. Bie Antrage Falkenhains, für dir Infanterie Kasernen in Krakau und Pula je Htt«.« Gulden statt je «OO.OON ft. zn bewilligen, wurde» angenammen und alle übrigen Titel des Extraordinli'.i»!»ls im Wesentlichen nach den Äusschupailträgeu ebenfalls angenummen. Das ^>rdlnarium dcs Vlarinebudglts wurde zumeist nach dcr ursprünglichen Negierungs furdernng, das (sxtraurdinariun, desselben im Hiune d^r Ausschuftanträge «; äuge nummru Helessrapkischer T5'.l cksl'l< „eix5 oom 14, Juli, 5>perc. MrtaNiaueb 5><) 40. ... f.p^x' Metalliquel« mil '^lm->,»d N0:"!!!')er-Z!nscn 5!» >l(). — 5perc NlllionuiÄul^hen l!«'.»5, - l,^»0er Ztaats-Aulchen W1.80. - Ba.üü.t,,'! 7 Jahre, im Civilspilal, an ^'8 trn,nmllt,i8 Jahre, im (>iuilspital an Altersschwäche. Den l<>, Juli. Anna Millder, Schlchmacderclwilwe, all 5l) Jahre, im Civilspital an Entartnna. der lintrilnbsoigane, N, N,, eine nnbekannte Mannsperson, bei 515 Jahre alt, ist ,» Prnla beim Manen Vadc Nr. 21 an einer Wasser »lampe ani ^aibackflnsse erhängt gefnnden nnd vuu da nach ^t, ^'hristopl! nbertragen worden nnd wurde obdncirt. -- Martin Poder^aj, Han^lnecht, alt >1<)!<»<'«»<. Die Herren: Majer, Kaufm,, Wien. — v. Möller, Ägram. — Aoöcarioli, Nagnsa — iiiaab, Wien. - Verzcnasi. Funne. Richi, Ilissenicnl, Vrldecl. Ievas, Ingenieur. Ungarn, - Äonar, Dechant, Obcilailiach, — Bellnl, «aufm.. Trieft. — Fint, Kanfm,, Wien. — Petric, Semic. — Zvotlj, Private, Wippach. ."»<»««, ^T'l««. Die Herren: Dr. Mullei, t. l. ObcrstaalS anmalt, Oraz. - Clruient, Telegraphen Beamte, Cka,;. Spener, Telegraphen-Director, (^raz, Ritter, v. Schwarzen feld, Schnecberg. - Fcifer. Gewerlsbesitzer, Spitzeilbach. -Singer, Kaufm,, Wien. Mnlley, t t, Bezirtcworsteher, Ober laibach. - Müller. Banl Director, Wien. - Blecl'schmid. Di rector, Wien. — Marzell Gramschi, Professur, Finme. Christ, itanfm, Wien. »»««?,»««?»,«.,. ,,«s. Die Herren: Willi, Ingenieur, Tricst. ^ ,VIebic, Nadkersbnrg. ,7ll«»l,,'«^,». Die Herren: Trioli, Handels»,., Venedig. - Nosen bcrg, Kaufm, Sisfel, — Sechann, Wien. — Koß, Commit«, Marburg. 'ilteleliruluMh^eolmcl^lllueil i» l^uillach. ^ ... ^_Z _^_^______ ^ l ^'".3 U ll Mg, i „ „1 a y r. .^ ^.««»,^^^< 4U»e.. 13. Juli. D° die gestrige.^'elnIionWcrtällfe hente keine F°Ns^u,.g audcn und man Aa»kau5wc>,cö d,e gehegten Äe!,lrch!.,„.,e„ be^iiqlich des Ml tNvclM. Geldst°ndes als ungerechtserligt oder doch übertrieben erkannte, war lue Bore hente w.eder ... gUustigel D^postt.on. Es crgabe» sich zwar mannigfache echw.,>lm.ae». im-^,r aber blieben die Effecten it)«r weitaus grüßten ^ahl nach bedeutend über dem Niveau «hrer gestrigen Nomuug ____ H. Allgemeine Wtaatoschuld. Fiir 100 si. Veld Waark siuhcitliche Staatsschuld zu 5 pii 35 5>9.45 ^ „ „ Februar-August 59 35 55.45 « Silber „ Jänner-Juli . tt«95 »^9,05 « „ „ Apnl-October. «9.— 69.10 vik v I. l.839 . , . 295.50 296.50 » « 1654 (4 «/..) zu 250 st. »350 94.-- -. « I860 zu 500 si. . . 101.50 101.75 « « 1««N zu 100 fl. . ,11225 113.75 » ,. 1864 zu 100 si. . 129 — 129.25 ^als-Domäneu-Psalldbriefe ^ 120 ft. 75 25 Niedei-Oesterieich. . „5" ^'^ 9^ Ober-Oesterreich . . „ 5 ,. 94'^. 9.'/^. Siebenbürgen ... „ b.. 7575 7650 Steiermar' .....5 . 93 — 94 ^ Ungarn .... „ 5 „ 7^80 8020 t?. Andere öffentliche Anlehen Donauregulirungslose zu 5pl°.in33I.rüct,,.,u5pEt.inö.W, 86,75 8?.— National!,, zu 5 v0 Ginatßd. G. 3"/« " 500ssr, ..!, Vm, 139 25 I39.50 Lildb. G. 3" « 500 Frc pr. Tlücl 11! !!0 11 > ,85 3llob.-G.« 2 500 Frei» pr. ^tück ^Ing, Ostbnhu filr 100 si. . ^1.90 85,10 ««. Privatlose «Per Sliicl.) ^reditanstllll j. Handel ». Gew. <3»elt> Waare zn 100 si ü,W, . . . . . 17475 175. '»indolf-Stlstmla. zu 10 si. . . 15, - 15,50 ^"'s^fel (3Mcn , G.-ld Wamc ^ullsburc, für 100 st südd. 3^', 103 60 103,70 ^ranlfnrl a,M. 100 st. bettn 103 70 1O,i,KO Hamburg, fur 100 Mar? ,«ai:cl, 91 2'» 91 ^) London, für 10 Pfund Sttnin« 123.50 »23 50 Pariö, >i!r 10^ grauce ... 48 35 48,^ ., ill^r !21 75 1^2 ttraiuische <Äru:ll>c!!l-^^>l.gullonku, Pl --»lllnotirunl,: —- Oild. - ???<-.