Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freitag den 5- Mny i 3 l F. Oesi^rreichische Staaten. Klagenfurt den Zoten Apriss. vorgestern nach 12 Uhr Nachts trafen Se. faif. Hoheit der Erzherzog Johann sammt Suite auf ^hrer Neise nack Italien lnerein/ und reisten gestern früh um halb 9 Uhr wieder von h.cr ab. c. ,. (K. Z.) I r a l l e,7. A r m e e « N a ch r i ch t e n. Der F.M.L. Graf Neipperg. welcher am 20^ v.M. bey Forli am Ronrofluß stand, be. schloß die feindliche Arriere.Gard?, d,e sich «uf dem rechten Ufer dieses Flusses, unv bey Cescna verschanzt hatte, aus ihren Verschan» zungen,;u verdrängen, und zum weitern Rück« zug zu zwingen. Er detaschirte zu diesem Ende den General Grafen Haugwitz, durch das Gebirge gegen Novcrsana, und unternahm in dem Augenblicke, als dieser bey Bcrtinova am 2l in der Flanke des Feindes angelangt war, im Angesichte desselben den Ucbergang über den Nonco. Der General Geppert, und Oberst Graf Z'chy, führten die Apansqardc durch den Fluß, und trieben den Feind durch einen raschen Angriff unaufgehalten bis Forlimpopoli zurück. Ver umständliche Erfolg dlescs Gefechtes ist zwar noch nicht eingelangt, aber der Verlust des Feindes, besonders semer iianciers, war sehr bedeutend, und es wurden abermals viele Gefangene eingebracht. F. M. L. Bianchi war mit seiner Macht am 23. schon ;u Arezzo angekommen, der Feind ist auch auf dieser Strasse schon im vollen Rückzug, und schon am 19. in Perugia ejnge, troffen. General Graf Nugent hat einen Vorsprung von 5 Märschen vor dem F. M. L. Bianchi auf der Straffe von Viterbo, und eilt die Ue« bergangspunkte des Tibers vor dem Feinde zu erreichen. (W- Z.) Ueber die Vorgänge bey der Besitznahme ter Stadt Madena durch die k. k, Truppen, meldet ein Privatschreiben von dort unterm 15. April noch folgendes: F. M. L. Bianchi, der das zweyte Corps der ital Armee kommandirt, entdeckte jenseits des Orts Spllamberto hart am Panaro ein feindliches Lager vom 12 bis 1400 Mann n» der ungeschicktesten Stellung von der Welt. Man konnte von d?n Stadtmauern jeden Mann zählen; sie waren ganz sorglos mit Kochen beschäftigt-. 3>as Lager war so nahe, daß man von den Stadtmauern mit Kleingewehr hineinseliern konnte, es wurden in aller Elle 2 Sechspfunber unter den Ort und eine Haubitze anfdenWallg^z verdeckt aufgestellt,un^ odcr dem Ottc eine Furch zum Durchsetzen der Kavallerie aufgejlicht. Auf den ersten Kanonenschuß, der das ganze Lager -nfilirte, sprengte die Reiterey durch d:n Fluß; die Jäger schössen d;e feind. lichenVcdetten zusammen, Schuß fiel auf Schliß. Mau kann sich keine VorstelNing von der Be« siürzung machen / welche die Neapolitaner bey ihren Töpfen ergriff; sie ließen atles in Stich und rissen über Hals und Kopf ans. Die Kavallerie setzte ihnen auf dem Fuß nach, und jagte sie in den nahen Wald. Das ganze La-Ner mit Gewehren, dem ganzen Mittagsessen und Gepäcke fiel in die Hände der siegreichen Oesicrcicher. Todte und Vlessirte ließen die Neapolitaner genug anf dem platze. Die Flüchtlinge verließen den Panaro gänzlich, und ließen sich weiter nicht mehr blicken. Der Feind ist in vollem Rückzug über An^ona; und es wird nickt lange währen, so wird der vermeintliche Vefreyer r^n Italien allein auf dem Schaupla<;e siehe», und verlassen vou Truppen und Einwohnern den Lohn seiner vcr« mcsscnen Treulosigkeit empfangen. sK. Z.) In des Königs Joachim Gesellschaft be» findet sich Hierommus Vonaparte. Das Neapolitanische KriegsschiffGioacchino tas am .3. April des 'Abends von Livorno nach dem Hafen von Neapel zurückkam, hatte Ma, dame Letizia Bonaparte am Bord. So bald die Königinn von derselben Ankunft Nachricht erhielt, weil sie selbst wege'Krankbet das Zim« mer nicht verlassen konnte, schickte sie den Kr»»» prinzen von Portlei ab nach dem Hafen, nm Madame Letizia zu bewillkommen , die bald dar, aus das Schiff verließ und nach Hoffuhr. Schon einige Tage srül,er, war der Kar, tinal Fäsch, Letiziens Bruder in Neapel, ein» getroffen. Am 5. April des Morgens sah man im Ha» fcn vbn Neapel das Englische Kriegsschiff Ri» voli einlausen. Es kam von Palermo, begrüßte den Hasen, und erhielt entgegen die freundschaft-liche Vewillkommnung. (W. Z.) F r anFr e i ch. Die? Gazette de France berichtet, daß sich der Papst, ans Furcht vor den Insurcktionen in der Lombardey (!!) nicht getraut babe nach Mailand zu gehen, und sich daher nach Genua begeben habe; einem andern Artikel ans bem'"elben Blatte zu Folge soll der Pabst Vonaparte um Erlaubniß gebethen haben, sich nach Frankreich bsgeben zu dürfen! ! ! Folgendes ist das etgenha„dige Schreiben Napoleons Bonaparte , an die Souveräns; welches aber nun, nach Zurückweisung seiner Kouriere, wohl nur durch den Weg der Zeitungen an seine Adresse gelangen wird- „Meiü Herr Vruder, Si? werden im kaufe des ver« siossenen Monats meine Rückkehr nach den Französische» Küsten, meine Ankunft zu Paris/ und die Abreise der Vourbonischen Familie vernommen haben. Die wahre Beschaffenheit dilser Begebenheiten muß gegenwärtig Ew. Mai', bekannt seyn. Sie sind das Werk einer unwiderstehlichen Macht, das Werk deseinmü« thigen Willens einer grossen Nation, die ihre Pflichten und ihre Rechte kennt. Di? Dyna, stie, welche durch Gewalt dem Französischem Volke gegeben worden, war nicht mekr für d is« selbe gemacht; die Bourbons wollten sich we« der an dessen Denkungsart noch an dessen Siti ten anschliessen; Frankreich mußte sich von ih« nen trennen. Seine Stimme rüste nach ei« nem Vefrencr; di Erwartung, die mich zu dem .größten aller Opfer bestimmt datte, war ge» täuscht worden. Ich. kam , und uon dem Punk« te an, wo ich das Ufer berührte, trug mich die Liebe meiner Völker bis in die Mitte meiner Hauptstadt- Das erste Bedürfniß mei« nes Herzens ist, so viele Zuneigung durch die Erhaltung einer ehrenhaften Nuke zu beloh« nen. D:e Herstellung 'des Kaisertkrons war sür das Glück der Franzosen nothwendig. Mein süsscster Gedanke ist, ihn zu glercker Zeit für Befestigung von Europens Ruhe uützlick zu ma. chen. Ruhm genug bat bald diese bald jene Fahuen der verschiedenen Nationen ve,tierrltcht; oft genug sind durch die Wechsel des Schick« sals große Unfälle anf große Siege gefolgt. Gegenwärtig strbt den Souverains ein schöne« rer Kampfplatz offen, und ich bin der erste, der ikn betreten will. Nachdem ich der Welt daß Schauspiel g> oster Schlachten gegeben, wnd es eine angenehmere Eü'pnndunq seyn, künftig keine andere Nebenbuhlerschaft/ als um die Segnungen des Friedens, keinen andern Wett» kämpf, als den beigen um die Glückseligkeit der Völker zu kennen. Frankreich proklamirt gern und mit Offenheit dieses als das edle Ziel aller seiner Wünsche. Eifersüchtig über seine eigene Unabhängiglttl / wird es die anumschrsnk- teste Achtung für die Unabhängigkeit der an. delll Nationen zum unwandelbaren Grundsatz seiner Polnik machen, Ist dieses, wie ich das schmeickelhafte Vertrauen hege, auch die per» sönliche Denkun^^u Ew. Majestät, so ist die allgemeine Ruhe für lange Zeit gesichert; und die Gerechtigkeit, thronend an den Gränzen der verschiedenen Staaten, wird allein zu Ve. walnung ihrer Grenzen hinreichen. Ich ergreise mit Begierde diese Gelegenheit :c." Paris den 4 April <8>.^. Nach der am i6. April über die Nazional. G rdcn gehaltenen Musterung hielt Napoleon folgende Rede: Soldaten der Pariser Nazional - Garden , ich freue mich, euch zu sehen. Ich hab? euch vor IF Monathen zur Erhaltung der Ruhe und Si» ckerbeit der Hauptstadt gebildet. Ihr habl meiner Erwartung entsprochen. Ihr habr euer Blut zur Vertheidigung von Paris vergossen, und wenn feindliche Truppen in eure Mauern ein, zogen. so war es nicht eure Schuld sondern die Schuld der Verräthercy. und hauptsächlich des widrigen Geschickes, welches in jenen un. glücklichen Umständen mit unsern Angelegen, heiten verknüpft war." „Der köniqliaic Thron schickte sich nicht für Frankreich. Er gewährt dem Volke keine Si, cherheit über feine heiligsten Rechte. Er war uns von Fremden aufgedrungen worden. Hätte er bestanden, so wäre er ein Denkmahl der Schande und des Unglücks gewcsen. Ich bin zurückgekehrt, mit der ganzen Macht des Volkes und des Heeres bewaffnet, um diesen Fleck auszulöschen, und der Ehre und dem Ruhme Frankreichs ihren ganzen Glanz wie, der zu qeben." „Soldaten der Bürger Garde! Diesen Mor» gen bin ich durch den Telegraphen von Ly« on benachrichtiget worden, daß die dreyfärbige Fahne zu Antihes und Marseille wehe. Hun. dert Kanonenschüsse, auf allen unsern Grenzen gilöst, werden die Ausländer benachrichtigen, daß unsere bürgerlichen Zwistigkeiten beendiget sind: ich sage den A-isländern weil wir noch keine Feinde kennen. Versammeln si? ihre Trup, pen so versammeln wircnick die unserigen. Un» sere Heere find aus lauter Tapferen zusammenge, setzs, die sich i'i meieren Schlachte» ausgezeich» uct haben, und Milche den Ausländern eine eh« erne Mauer ent^'^enssesien werden, während unsere zahlreichen Bataillone von Grenadieren und Jägern ter Vürgerwachen unsere Grenzea öcwachsn. Ich werde nncb incht in die. An» gelegensten anderer Volker mischen. Wehe den Rcgnrungen, die sich in die unseligen mischen wollen! Unqlücksfälle haben den Sinn des Französischeu Volkes gehärtet/ es hat jene Jugend, jeneStärkeZwiedcrangenomen, welche vor 20 Iahm, ganz Europa in Erstaunen setzte." „Soldaten! Ihr seyd genöthigt worden Farben anzunehmen, welche das Volk geächtet hatte. Allein dle Nazional'Farben waren ix euren Herzen. Ihr schwöret selbige immer zum i!osungszeichen zu nehmen, und diesen katserli« chen Thron, die einzige und natürliche Bür« gerschaft unserer Rechte zu vertheidigen. Ihr schwöret niemahls zn dulden, daß Fremde, bey welchen wir uns mehrmahle als Herren gezeigt haben, sich in unsere Verfassung und in unsre Regierung mischen. Ihr schwöret endlich, der Ekre und Unabhängigkeit Frankreichs alles zil opfern." ..Wir schwören es!" warder einstimmige Ruf der ganzen Bürger Garde. (W. Z ) S ch w e i tz. Zu Basel ist der Eifer sehr groß und allge-mein, sich in die Liste der Reservenrmte einschreiben zu lassen. Ein Professor an der dor« ti«M Akadamie hat durch seinen Beytritt die erste Anregung dazu gegeben. Zu Freyburg hat ma» eine Anzahl Ruhestörer eng verhaftet und strenge Maßregeln ergriffen, um es zu ver» hindern, daß an öffentlichen Orten weder durch Gespräche noch Spottlieder die VolksmeinnnZ irre geleitet werde. (P. Z.) Deutschland. Aus Mannheim den »4 April. „Gestern Morgens ist bey dem hiesigen großherzogl. Gouoeruement die Anzeige gemacht worden, daß in wenigen Tagen die königl. Bay. erscke Armee von 40,200 Mann, in hiesiger Stadt und Gegend eintreffen werde, Dieses sieggewohnte Heer langt auf verschiedenen We. genau, undwird inHeidelbei-g, Nefargemüch und Schwctzingen kantoniren, bis ihm nach ei« nigen Tagen üo,ooo Oesterreicher folgen wer» den, worauf der Uebergang über den Rhen, Statt haben- fall. Vor der Hand geht nur eine konigcl: Bayersche Division Cavallerie nach dem linken Nhein-Ufer, um die bmigen Trup. pen zu verstärken. Das Haupt-Quavticr des Fürsten v. Wrede ist hier angesagt:c."(W. Z.) Se. kaiserl Hoheit der Erzherzog Karl von Oesterreich, ist am »8. April Mittagsun» ter dem Donner der Kanonen und dem Geläute der Glocken, in May»; eingetroffen. Nach denselben Tag erschien von Sr. kaiserl Hoheit folgender Tagsbefekl: „Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, im Einvernehmen mit den hohe», Verbündeten haben mich zum Gouverneur von Maynz ernannt und mir dcn Schutz und die Sicherheit dieses nichtigen- Bollwerks Deutschlands anvertraut." //Stolz auf diese Bestimmung, und in fe» ster Zuversicht auf den edlen Gcmeingeist, der die Völker so vieler Fürsten nach demselben Zwecke leitet, und mit gleichem Feuer beseelt, bin ich hierher geeilt, und mein erster Blick hat ' meine Erwartung bestätiget; überall sah und empfing ich mit Rührung den Ausdruck der wärmsten Anhänglichkeit an unser gemeinschaft« liches Vaterland, derm Treue gegen rechtmä» sige Regenten, der schönsten Eintracht! zur Bewahrung gel^iligtcr Rechte gegen fremde Eingrif, fe. Diesen krastvellen Sinn zu leiten, zu stär, ken mit gränzenlofcr Hingebung meiner selbst, wird meine,stäte Sorge seyn. Ich kenne keine Vorliebe sä? diese oder jene Truppe, meine Was« fenqefährlen werden immer gleiche Ansprüche auf meine Zuneigung haben, wir haben alle zu den Fahnen des Vaterlandes geschworen, und unsere Fürsten vertrauen auf uns. Dieses Ver» trauen müssen wir rechtfertigen, und ich wer« de mich glücklich Batzen, wenn es das Schick» sal geblttkct, Ruhm und Gefahr mit den wa» ckern Männer zu tbeilen, die ich heute mit so diel Wohlgefallen um mich versammelt sehe." (Unterzeichnet:) Erzherzog Karl. (W. Z.) Polen. Nach dem I des Niederrheins soll durch Spione VonapaN's in Posen ein Versuch gegen die dortigen k ruff.schen Magazine gemacht worden seyn (sie in Brand zu stecken), der jedoch gescheitert seyn soll. (B. v T ) S p a n i e n. In Pariser Vettern wird aus Vajonne un-ter unter dem 8. ?p''ill gemeldet, die Hel-zogin von Anqouleme habe sich zuVilbao ausgeschifft, und zwl;) aus jhr Begehren nsch Biseaya ge- kommene Spanische Regimenter, hätten nach eingegangener ü?acl,richt von den Ereignissen zu Bordeaur und Toulouse Bescbl erhallen, nach Valladoltd zurückzucken. Von ^»rr follten si? sicl,, nebst,^vey Rcgt!ne,uc!'n u-s -^'avarra, nach Gallizien in Mar>ch ft'^n, wo dem Verneh» men nach ein Aufstand auögcb: ock'«'!' ser, :e. (W.Z.) M i s z e l l e. Jedermann kennten sckönen Zug Philipp Augüst's vor der Schlacht von Bovinos. Wie man aus Paris schreibt-, will Napoleon dem, selben nachäffen, indem er scme Krone in der Mitte der Versammlung des Maifeldes nie« derlegt; wohlverstanden, daß seine Truppen, die herum gestellt sind, bereit scyn werden, über diejenigen herzufallen, die sich unterstehen würden, ihn nicht für den zu halten, der am würdigsten sey, die Krone zu tragen. (S.Z-) N e ue st e A r m e e. B e r i ch t e. Die Wienerzeisuna. vom Zo April enthält ausser dcn umständlichen Bericht über die in un» serm beutigen Blatte mitgetheilten glücklichen Fortschritte der k. k. Arme in Italien noch Fegendes: Der König Joachim hat durch ein Schrei, ben des Chtts seines Geocralstabes an den Oberbefehlshaber der k. k. Armee, Freyherrn v. Frimont, unter dem 2» dnses, einen Was-fenstillstand angesucht. Der k. k. General en Chef hat geantwortet, daß er den Befehl habe, die Operationen seiner Armee unter keinem Vorwandc aufzuhalten, und daß demnach voa einem Waffenstillstände keine Rede seyn könne. Durch einen am 23. April Abends um lc, Uhr allhiereingetroffenen Kourier, h.itder kom» maudirende General der k. k. Armee in Italien, General der^Cavallerie Freyherr v Frimont, einen Bericht des Feldmarsck.ill-Lieutenants Grafen v. Ncippcrg , mit der Meldung eingesen« det, daß die Neapolitanische Armee in der Nackt vom 22. auf den 2;. die stark verschanzte Stellung bcy Cesena plötzlich verlassen habe,, und iit größter Eile ihren Rückzug fortsetze. (W. Z.> Wechsel . Cours in Wien. am 29. April. :8>H. Conventionsmünze, vo» hundert 388 Zs4 st.