iPottnini pU6ana , gotorlni.t Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — ■#iffllilUii|) »nd v«r»att»»g i trttanumi allen S, Xelephtm Nr.ZI (hrttnubon) 1 v«t»>»?r«is» für da» Inland: vierieljährig 40 Din, halbjährig 80 Dia, gant* MIbMhuct mtxbta tn der BmeoUnng z» dwigft»« •tk&hrni entgegengenommen f jährig 160 Din. Für da» «»»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din 1.5V Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh «nd Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag I Ceije, Donnerstag, den IS. Jänner 1931 J 56. Jahrgang Rummer 5 Europa und die Weltwirtschaftskrise Wenn man von einer Krise und von den sie verursachenden Veränderungen des Wirtschaftszu-stände« eines Gebietes spricht, muß man st ruf« turelle und kunjunkurelle Aenderungen unter-scheiden. Strukturelle Aenderungen berühren die Grundlage einer Volkswirtschaft; sie sind nicht zu ändern, man muß mit ihnen als mit einer Dauer-Erscheinung rechnen. Konjunkturelle sind dagegen die Wellenbewegung der Wirtschastsentwicklung, sie sind beeinflußbar und vorübergehend. Es ist nun interessant zu untersuchen, inwiefern die gegenwärtige Wirtschaftskrise in Europa auf strukturelle Veränderungen der Weltwirtschaft zurück-zuführen ist. Eine solche Veränderung ist nämlich in bedeutendem Maße erfolgt. Sie ist auch eine Folge des Krieges, aber nicht der Gewalt, sondern der natürlichen Entwicklung. Vor dem Krieg war die wirtschaftliche Arbeitsteilung der Welt etwa derart, daß Europa die große Industriestadt war, die alle Völker mit Fabrikaten versorgte, dafür aus Uebersee Rohstoffe und Lebensmittel bezog. Trotz der gigantischen Entwicklung der Vereinigten Staaten lag bis 1914 die führende Jndustrieposition für den Welthandel in den Händen Europas. An der Spitze der Ausfuhr standen die eigentlichen Konsumgüter: Textilien, Eisen- und Stahlwaren; Maschinen, d. h. die wesentlichsten Produktionsmittel, erreichten noch nicht ein Zehntel. Der Grund für diese Struktur lag in der historischen Entwicklung. Durch sie hatten die europäischen Länder einen unerreichten Vorrang in Technik und Arbeitsqualität erlangt, der durch die Erschließung reichlicher Rohstoffquellen ergänzt wurde. Vor dem Krieg lieferte Europa die Hälfte der Weltproduktion an Kohle, Eisen, Zink, Allumi-nium; dem entsprachen die internationalen Schulden-Verhältnisse. Die übrige Welt wurde von Europa Wanderskizzen aus Albanien Merander von Spaic XVII. Die Jungtürkin Um sechs Uhr abends erlöste mich der Loyd-dampfer von Santi Ouaranta, ein Hafen, dem an Trostlosigkeit und Hitze kein anderer an der östlichen Adria gleicht. Die „Aphrodite" war ein altes Schiff, das die syrisch-kramanische Linie befuhr, auf der es meist nur Zwischendeck-Passagiere gibt. Ueber die Landungsbrücke kam ein stattlicher Herr an Bord. Aber nicht ein Herr, wie man jeden anspricht, der einen besseren Rock trägt, sondern einer, der das gewisse Etwas in sich hat, das am ersten Blicke den Grandseigneur erkennen läßt. Hätte der statt-liche Mann mit dem grauen Backenbarte auch nicht den hohen, glattgebügelten Fez getragen, so ver-rieten doch schon sein stolzer Gang, sein selbstbe-wußter Blick, daß er dem Herrenvolke des Balkans angehörte, daß er Türke war. Er begleitete eine verschleierte Frau auf das Schiff, das er vor der Abfuhrt wieder verließ. Bald darauf rief der Gong in den Speisesaal. An der Tafel saß eine junge Dame. Das schwane Abendkleid ließ Nacken und Arme frei, dos Antlitz war so jugendfrisch, die Augen so aus- erschlossen und geriet in Kapitalsabhängigkeit von uns, einschließlich der Vereinigten Staaten. Die europäische Handelsbilanz war vor dem Kriege etwa mit 10®/* passiv (10 Milliarden»; sie wurden bezahlt durch die Mehreinfuhr von Waren. 2m Jahr 1913 waren noch zwei Dritte! des gesamten Welthandels Europahandel. Richt ein einziger der erwähnten Faktoren ist bestehen geblieben. Der beispiellose Aufschwung der Vereinigten Staaten hat die wirtschaftliche Struktur der ganzen Welt verändert. Heute kommen 50% der Rohprodukte, das Doppelte der europäischen aus Amerika. Drei Viertel des Erzes, zwei Drittel der Metalle, drei Fünftel der Betriebsstoffe werden dort hergestellt. Für Petroleum und Kupfer haben die Staaten ein natürliches Monopol. Ueber 50"/« der Weltproduktion an Baumwolle, Blei und Eisen stammt von ihnen. Dazu sind noch andere Länder außerhalb Europas in den industriellen Wettbewerb eingetreten. Kanada, Australien, Südamerika haben unter dem Schutz hoher Zölle ihre Konsumindu-strien entwickelt und sich — namentlich bei der Teriiloersorgung — fast unabhängig von Europa gemacht. So ist seit 1914 eine vollständige Um-wälzung der Weltproduktionsverhältnisse eingetreten, der bald nach dem Krieg eine Aenderung der Ab-satzverhältnisse folgte. Die unbestrittene europäische Vormacht auf den südamerikanischen und ostasiatischen Märkten ist von den Vereinigten Staaten und Japan gebrochen worden. Die charalteristtsche Seite der Weltwirtschafts-krise ist aber das andauernde Einschrumpfen der Weltmärkte. Durch die bolschewistischen Herrschafts-Methoden ist die Kaufkraft des gewaltigen russischen Gebietes so zugrunde gerichtet worden, daß 160 Millionen Menschen nicht mehr als Käufer auf-treten. Von der chinesischen Bevölkerung von etwa 400 Millionen hat vor dem Kriege etwa die Hälfte europäische Produkte gekauft. Auch sie fällt voll-ständig aus. Rnch amtlicher Statistik betrug die drucksvoll, daß sie des Stiftes und der Schminke nicht bedurft hätten, in deren Gebrauch die Orien-talin seit jeher Meisterin war. Der Platz des Kä-pitäns blieb leer, wir beide waren die einzigen Kcjütenpassagiere. Ohne Scheu begann sie selbst das Gespräch, im vollendeten Französisch. Anfänglich meinte ich. sie sei eine Levantinerin, bei der ein bestrickendes Äußere und vielseitige Sprachenkennt-nisse oft über den Mangel einer tieferen Bildung hinwegtäuschen. Für eine solche war aber das Wissen und die Belesenheit meiner schönen Rach-barin zu gründlich. Erstaunt war ich aber doch, als sie sich beim Gespräche über die türkische Frauen-bewegung als - Mohamedanenn zu erkennen gad! „Seit wann sind Gnädige am Schiffe?" „Sie haben mich doch in Santi Quaranta mit meinem Vater an Bord kommen gesehen!" „Das waren Sie?" — dieser wandelnde schwarze Sack, hätte ich beinahe beigefügt. „Ich gebe zu, daß unsere Straßenkleidung un-schön ist, aber mit einem Schlage läßt sich dies nicht ändern. Zu viele Jahrhunderte hat die Mvha-medanerin ihr Leben hinter Ischmak und Muscherabi, dem Schleier und dem dichten hölzernen Fenster-gitter, zugebracht---" „Vertrauet? wollte ich verbessern. Vertrauert!" Keineswegs! Bücher, Musik und Kunst finden bei uns zu denen, die sie lieben, Ausfuhr englischer Fabrikate nach China 30 Mil-lionen Pfund im Jahre 1921, um auf unter 5 Millionen im Jahre 1929 zurückzugehen. I» Britisch-Indien leben ca. 300 Millionen, von denen auch etwa 200 als Käufer europäischer Produkte in Frage kamen; die indische Einfuhr an Baumwoll-waren aus Lancashire war schon im Jahre 1925 auf ein Drittel von 1913 zurückgegangen. Wenn die nationale Welle sich hier verstärkt, wenn Streiks, Sabotage, Boykotts weiterhin zunehmen, dann werden sie voll ausfallen. Die drei Länder allein ergeben zusammen einen Ausfall von 560 Millio-nen Käufern. Die Verkleinerung der Märkte ist doppelt gefährlich in Verbindung mit der eben er-wähnten Industrialisierung großer Gebiete. Die übervölkerten westeuropäischen Industriestaaten ein-schließlich Deutschland müssen für etwa 70 Millio-nen Menschen Lebensmittel einführen, was nur möglich ist durch den Verkauf von Industneproduk-ten. Beim Schwinden der Weltmärkte muß der Eiporl gedrosselt werden, damit geht die Industrie zurück und die Folge ist chronisch sich vergrößernd« Arbeitslosigkeit. Politische Rundschau Inland Drei neue Bonusse Mit Ukas S. M. des Königs wurden der Bonus des Savebanats < Zagreb) Dr. Josef ^ilovic, der Bonus des Zetabanats «Cetinje) Krsta Smiljanic und der Bonus des Moraoa-banats (Ris) Djordje Restorooii in den Ruhestand versetzt, mit dem Orden der Jugoslawischen Krone I. Klasse ausgezeichnet und zu Mit-gliedern des Obersten Gesetzgebenden Rates ernannt. Auf ihre Stellen wurden ernannt: zum Banus des Savebanats Dr. 2 v o Perovic, bisher erster Ge-Hilfe des 2nnenministers; zum Banus des Zeta-banats der frühere Minister Dr. m e d. Uros Krulj; und zum Banus des Moraoabanats ebenso den Weg wie bei 2hnen. Da uns die Oef-fentlichkeit versagt ist. müssen wir umsomehr den Ersatz im eigenen Heime suchen und finden ihn auch! Frauen, denen harte Arbeit geistige Bildung verwehrt, finden Sie im Westen wie im Osten. Doch wie vielen Frauen des Westens ist jede Möglichkeit geboten, Herz und Geist zu bilden, und doch verflachen sie im seichten Vergnügen. Wir Mohamedanerinnen sehnen uns gar nicht danach. Putz. Schmuck und uns selbst der Oeffentlichkeit zu zeigen. Vor solchen Eitelkeiten haben uns Ischmak und Muscherabi bewahrt. Viel wichtiger wäre e» uns. mehr Einfluß auf die Erziehung unserer Sölme zu haben. Sieben 2ahre alt, wird der Knabe ver Mutter genommen, wie einst auf den deutschen Ritterburgen, sie sieht den Sohn kaum wieder." „Wohl weil der Vater weniger nachsichtig und seine Hand stärker ist! Mohamed hat vor allem ein kriegswichtiges Volk verlangt und ebenso der deusche Ritter einen waffentüchtigen Sohn." „Mag sein, doch auch den geistigen Wettbewerb streben wir an, wie er im Westen der Frau freisteht. Das mohamedanische Volk soll nicht weiterhin die Intelligenz seiner Frauen brach liegen lassen." „Und wie wird es mit der Wahl des Gatten sein'/" „Hier lastet das Unrecht zum mindesten auf beiden Seiten, denn auch der Mann kaust meist die Katze im Sacke! Auch er sieht seine Braut in den Seite 2 Deutsch« Zeitung Nummer 5 I eremija Hivanovic, früher Rektor der höheren pädagogischen Schule in Beograd. Zum Vizebanus des Savebanats wurden der Vochand der Verwaltungsabteilung des Savebanats Dr. Stevan Hadzi, zum Vizebonus des Zetabanats der bisherige Vizebanus des Vrbasbanats Mirosiao Jvanisevir und zum Vizebanus des Moravabanats der bisherige Chef der Abteilung für öffentliche Si-cherheit im Innenministerium Radomir Todorovlk ernannt. Die «erste Sitzung des Banalrates des Draubanats Der Banus Dr. Marusii hat die erste Sitzung des Banalrates des Draubanats für Dienstag, den 20. Jänner, einberufen. Die Tagung, die voraus-fichtlich bis Ende des Monats dauern wtrd, findet im Sitzungssaal der Handel»- und Gewerbekammer in Ljubljana statt. Auf der Tagesordnung steht die Verhandlung über den Voranschlag des Draubanats für das Jahr 1931/32. Verbot der Fabritsarbeit für die bäuerliche Zugend Die landwirtschaftliche Gesellschaft in Ljubljana hat der Regierung eine Denkschrift vorgelegt, in welcher gebeten wird, der ländlichen Jugend unter 18 Jahren die Arbeit in den Fabriken zu verbieten. Die Eingabe wird damit begründet, daß die bau-erlichen Kinder schon nach dem 14. Lebensjahr in die Städte ziehen, wodurch auf dem Lande Arbeiter-mangel herrscht. Ausland Minderheitentlagen vor dem Völkerbund Auf der Tagesordnung der bevorstehenden Völkerbundratstagung in Genf befinden sich über 30 Petitionen der deutschen, ungarischen, bulgarischen und albanischen Minderheiten. Eine so große Anzahl von Klagen lag bisher dem Völkerbundrate noch nicht vor; sie beweist deutlich, daß die Lösung des Minderheitcnproblems noch keine wirklichen Fort-schritte gemacht hat. Der tschechische Außenminister Dr. Benesch Präsident der Weltabrttstungskonferenz? Gegen den französischen Plan, den tschechischen Außenminister Dr. Benesch zum Präsidenten der Weltabrüstungskonferenz wählen zu lassen, erhebt sich in Deutschland ein starker Widerstand. Es wird darauf hingewiesen, daß für diesen Posten nur ein neutraler Staatsmann in Frage kommen könne, etwa ein Schwede oder ein Holländer. Die polnische Retourkutsche Die polnische Antwort auf die deutsche Völker-dundsbeschwerde wegen des Wahlterrors in Ober-fchlesien, die am 13. Jänner dem Völkerbundsekretariat vorgelegt wurde, enthält die Behauptung, daß die „Erregung der Geister" bei den Wahlen in Oberschlesien nur eine Folge des Torrors war. den die deutsche Regierung gegen die polnischen Min- meisten Fällen erst bei der Trauung. Und ist im Westen die Wahl des Gatten immer unbeeinflußt vom Willen der Eltern? Wir fügen un? diesem Gebote leicht, weil wir die Möglichkeit der freien Wahl nie kennen lernten? Aber so wörtlich brauchen Sie das nicht zu nehmen," fügte sie schelmisch bei, „das Weib, ob hier oder dort, versteht es doch immer, den Mann zu überlisten. Kein Muscherabi ist so dicht, daß der Aschik nicht doch möglich wäre." „Was ist Aschik?" „Ist der Afscharn, der Abend, angebrochen, kommt der junge Bursche vor das Haremsfenster und wartet dort, bis die Geliebte ihm einen Blick oder gar ein paar Worte schenkt." „Das machen sie auch bei uns, nur so genügsam find sie nicht. Aber wie hat man sich kennen gelernt?" „Mädchen bis zum vierzehnten Jahre tragen keinen Schleier. Und später, Weib bleibt Weid, ein unbewachter Augenblick in der Mahala genügt, daß rasch der Schleier fällt und dem das Antlitz zeigt, den sie zum Aschick möchte. Ost gestatten auch die Eltern diesen Aschik. doch dann wird er auf die Abende des Donnerstag und Freitag beschränkt. Und mit der Vielweiberei," fuhr sie unaufgefordert weiter, „ist es nicht so arg. Die Harems mit den hundert Frauen sind längst'schon eine Fabel! Und der Sultan? Nichts weiter als «ine starre Tradition des Serails, die niemand nachahmt. Vor allem derheiten in Deutschland ausübt. Die Unruhen während der Wahl hätten keinen anderen Charakter gehabt als die Zwischensälle, die sich überall bei den Wahlen ergeben. Keinesfalls lassen sich diese Begebenheiten aber den Gewalttaten gleichstellen, die Deutschland gegenüber der polnischen Minderheit in Deutschland ausübt...! Polnische Militärflieger über deutschem Gebiet Als dieser Tage der deutsche Reichskanzler Dr. Brüning die oberschlesische Stadt Oppeln besuchte, erschienen plötzlich drei polnische Militärflug-zeuge und kreisten während des Empfanges über der Stadt. Zwei davon mußten wegen Motordcfekts auf deutschem Boden landen, woraus die Piloten verhaftet und die Flugzeuge beschlagnahmt wurden. Die deutsche Presse bezeichnet den polnischen Flug als scharfe Verletzung der internationalen Rechte und als persönliche Beleidigung des Präsidenten der deutschen Regierung. Die polnischen Flieger hatten die Ankunft des Reichskanzlers photographiert. Dieser Zwischenfall wird diplomatische Folgen haben. Die zweite europäische Konferenz Am 16. Jänner tritt in Genf der Ausschuß für das Studium der europäischen Union zusammen. Von den auf die Tagesordnung gelangenden Vor-schlagen erregt die größte Aufmerksamkeit der deutsche Vorschlag, der dahin geht, daß zum Zweck der Sa-nierung der wirtschaftlichen Verhältnisse in Europa die Frage der Vorzugszölle anstelle der bisherigen Meistbegünstigung geprüft werden soll. Da diese Frage besonders auch für Jugoslawien wichtig ist, hat Außenminister Dr. Marinkovic, welcher mit der jugoslawischen Delegation am 12. Jänner in Genf eintraf, zwei Experten für Handels- und Zollange-Iegenheiten nach Genf mitgenommen. Die Ursachen der landwirtschaftlichen Krise Das Völkerbundsekretariat hat für die Konferenz der Agrarsachverständen, die dieser Tage in Genf zusammentritt, einen Bericht über die Ursachen der gegenwärtigen Agrarkrise ausgearbeitet. Darin wird als erster Grund die Mechanisierung der Land-wirtschaft, die eine Folge des Weltkrieges ist, an-geführt. Der Krieg verursachte eine größere Pro-duktion, während der Verbrauch im allgemeinen gesunken ist. Es herrscht zwischen den Erzeugung»-kosten und den Preisen ein arges Mißverhältnis, das noch verschärft wird durch die unverhältnismäßig hohen Preise für Industrieprodukte. Der landwirt-schaftliche Arbeiter ist zwar noch immer schlecht gezahlt, trotzdem beträgt sein Lohn 50 bis 00°/^ des Verkaufspreises, den der Bauer für sein Produkt erzielt. Da die Landwirtschaft keine Organisation für die Regulierung der Preise und der Produktion besitzt, wären vor allem mit Hilfe der Staatsbehörden solckie Organisationen zu errichten, z. B. ein Getreide-Monopol. Benizelos in Italien Der griechische Ministerpräsident Venizelos weilte dieser Tage in Rom, wo er mit Mussolini mehrere Besprechungen abhielt. Er erklärte den wäre es ein zu teurer Spaß! Unsere Ehen sind wohl leicht geschieden, vor zwei Zeugen erklärt der Mann, daß er die Frau nimmer will, aber — er muß sie zeitlebens erhalten. Dafür sorgt das Gesetz bei uns gründlicher als im Westen. Im weiten Bekanntenkreise meines Vaters, Delvinos Pascha, den Sie gesehen haben, so wie in Albanien über-Haupt gibt es keine Vielweiberei. Und hat nicht auch der aufgeklärte Westen seine Harems? Sind illegitime Freundinnen des Akannes nicht noch er-niedrigender für die Gattin als der Harem, den ein heiliges Gesetz erlaubt? Ich glaube, daß unsere Ehen glücklicher sind als die eueren, denn auch der Hausfreund, der Ami, ist bei uns unbekannt. Kann man den französischen Romanen glauben, so ist in Frankreich der Liebhaber der Frau eine ständige, von den Autoren sogar verherrlichte Einrichtung. Etwas ganz Selbstverständliches, wie seinerzeit der Eisibeo in Italien, der sogar im Ehekontakte aus-bedungene Liebhaber der Gattin. Erwägen Sie ehrlich, zu wessen Gunsten senkt sich die Wage? Bei uns hat sich die vom Gesetzte erlaubte Viel-weiberei überlebt und Hausfreunde hat es nie ge- geben, bei Ihnen---" „Verzeihen, Gnädigste! Sie sind sichtlich durch die französche Belletristik beeinflußt. Ich gestehe zu, wenn man die modernen Franzosen liest, ich kenne keinen, bei dem nicht die Geliebte des Gatten oder Zeitungsberichterstattern, daß diese Gespräche ihn davon überzeugt hätten, daß Italien bei ein« Politik des Friedens beharre, weshalb dieser nicht in Gefahr sei. Die ftanzösischen Blätter äußern gelegentlich dieses griechischen Besuches die Ansicht, daß die Erklärungen Venizelos noch kein Beweis seien, daß Griechenland in das Fahrwasser der italienischen Politik eingeschwenkt sei und sich der Gruppe anschließen wolle, die Italien mit der Türkei, Bulgarien und Ungarn als eine Art revisionistischen Blocks zu gründen sich bemühe. Ganz unmöglich fei es aber, das sich Griechenland der sogenannten Richtung Rom - Berlin - Moskau an-schließen könnte. Aus Stadt und Land Dienstreise des Banus Dr. Marusik im Draudanat. Am vergangenen Samstag vormittags kam der Banus des Draubanats Herr Dr. Drago Maruöic, begleitet von Vizebanus Herrn Dr. Pirkmajer, dem Sekretär Herrn Dr. Brolih und dem Berichterstatter des Zentralpreßbüros Herrn Anton Zobel, auf seiner ersten Dienstreise in Ma-ribor an. Am Bahnhof wurde der Banus von den Vertretern aller Zivil- und Militärbehörden, den Direktoren der Mittelschulen und den Vertretern der Wirtichaftskreise begrüßt. Im Gebäude des Kreisinspektorats empfing er vorerst den Bürger-meist« Dr. Juvan, den Vizebürgermeister Dr. Lipold und die Leiter der staatlichen Aemter. Hierauf er-statteten dem Banus der Fürstbischof Dr. Karlin, der Hilfsbischof Dr. Tomazic und der Stadtkommandant General Pavlovic ihre Besuche, die der Banus noch am Abend erwiderte. Abends fand im Hotel „Orel" ein intimes Abendessen statt. Am Sonntag vormittags empfing der Banus im Kreis-inspektorat Deputattonen und Vertreter der verschie-denen kulturellen und wirtschaftlichen Vereine, die Obmänner der Bezirksstraßenausschüsse u. s. w. Gegen '/, ^ Uhr nachmittags fuhr der Banus nach Ptuj, wo er am Bahnhof vom Bürgermeister Herrn Brencic, Vizebürgermeister Herrn Paul Pirich, dem Stadtkommandanten Herrn Major ^arc und anderen Vertretern der Behörden und Korporationen begrüßt wurde. Im Gebäude der Bezirkshauptmann-schaft hielt er eine patriotische Ansprache, in welcher er namentlich die Beamtenschaft aufforderte, über ihren bürokratischen Wirkungskreis hinaus der großen Idee S. M. des Königs zu dienen. Am Montag, dem 12. Jänner, weilte der Banus in Murska Sobota, am Dienstag in Dolnja Lendava und am Mitwoch in Prevalje und Slovenj-gradec. Heute Donnerstag empfängt der Banus von 11 bis 13 Uhr in den Räumen der Bezirks-Hauptmannschaft in Gel je. Eine jugoslawische Gesandtschaft im Tokio. S. M. der König hat einen Ukas unter schrieben, mit dem in Tokio eine jugoslawische Gesandschaft errichtet werden soll. Logik. Der Ljubljanaer „Jutro" widm«!« in seiner Sonntagsnummer dem durch die öfter-reichijche Regierung erfolgten Verbot des Filmes „Im Westen nichts Neues" einem Leitartikel, in der Freund der Gattin die Hauptrolle spielt, so müßte einem die Lust zum Heiraten vergehen! Gute deutsche Bücher würden Ihnen von ehelicher Treue im Westen doch eine andere Meinung bei-gebracht haben." „Das sagt auch mein Vater. Meine jüngeren Geschwister läßt er deutsch erziehen. Deutschem Geiste und deutscher Kultur haben wir vieles zu verdanken, aber---" „Was für ein Aber?" „Eine Kluft zwischen Westen und Osten wird immer bleiben und ich glaube, nicht zu unserem Schaden! Sie staunen wohl, dag ich, die Sie vorher eine Frauenrechtlerin nannten, nun doch klein weife zugebe, daß nicht alles schlecht ist, was Religion und Tradition in uns befestigt haben. Nicht den Unterschied der Glaubensbekenntnisse meine ich, sondern „das Glauben" an und für sich, das tief-wurzelnde religiöse Gefühl, das uns auch dann nicht verlassen wird, wenn es keinen Jmam, keinen Mufti, ja selbst keinen Kalifen mehr geben sollte - " ? ? ?" „Denn ein größerer als alle diese hat es uns in die Seele gepflanzt — Allah! und der Prophet hat Fez und Schleier befohlen, deshalb tragen wir si«.* Wie oft habe ich nicht an die Worte dieser jungen Mohamedanerin gedacht! Schleier, Fez und Turban sind, soweit Angoras Macht reicht, gefallen. Rumnut • Deutsche Zeitung Seite 3 Celje, dem nachfolgender Absatz durch besondere logische Schärfe ausfällt: „Der Film ,2m Westen nichts Neues' ist genau nach dem sensationellen Buch von Remarque gedreht worden. Er wurde schon in den Vereinigten Staaten, in England, in Frankreich und in vielen anderen Kulturstaaten vorgeführt, wo weder die Behörden noch die Zuschauer Anstoh an ihn nahmen. Da die Engländer und Franzosen mindestens so patriotisch sind wie die Deutschen und Oesterreichs, ist seine ungehinderte Vorführung ein Beweis dafür, dah wohl nichts im Film vorhanden ist, was gegen den Staat gerichtet wäre oder be-leidigend für patriotische Gefühle sein könnte." — Diese Logik ist einfach bestechend. Ein weniger logisch Denkender könnte sonst auf den Gedanken kommen, das; gerade die wohlgefällige Aufnahme dieses amerikanischen Filmproduktes in Frankreich, in Eng-land und in Prag ein Beweis dafür sei, dahin diesem Film allerhand vorhanden sein müsse, was für d e u t s ch e patriotische Gefühle beleidigend ist...! Die Bevölkerung Sowjetruhlands zählt gegenwärtig 161 Millionen Seelen, während sie im Jahre 1925, bloh 140.5, Millionen zählte. Die Zahl der Einwohner Sowjetruhlands nimmt demnach in jedem Jahre um 3 7, Millionen zu. Der amerikanische Ozeanflug Newyork-Paris, zu dem am Samstag um 17 Uhr 15 (Mittel-europäischer Zeit) Frau Beryl Hart und der Flieger-kapitän Mac Larens starteten, dürfte verunglückt lein, denn von den Fliegern ist bis jetzt keine Nachricht eingelangt. ttmr Auffrischung dcS Blutes trinken Sie einige Tage dwdurch frühmorgens cm Glas naturltches „?sranz M_____IWW ■ I m der daslli eigen» lonstruierten I»hnbl)r>i« Mit gezahniem Borstenschniu Faulende Speilereste in den Zo «l» Ursache de» Übten SUiunboerudi» »erden grkindlich damit beseitig!. Versuchen »eil einer Nein«» lud« t» rin 8.—. ('hlorodont-Zataabamlon für Ri Zahnjwischenrlume» Sie t* zunächst cn fftr «Inder, fflr tmnen ^»'sten>. fflt Herren (hatte Borsten» Rur «chi tn diau^rüner Originalpackung JGtf- hloroilunl**. Uderall J« haben. — Gegen Einsendung diese» Inlet ^xuvert nicht zuNeben!) er! «rcki Leo Wer!« SÄ. I allen Sie tosienlo» «t»e Probe lud«. Illr mehrmaligen Gebrauch au -eneiawertretun« Nlr JngoNaoien Tvornic« Zl^üoro«. ..Maridor. r Drvchach» au»r*ttM. Gtfv JsMiai/oQ dvi melth, fct, a& ein '•*,'ijri Orei^ßuc^! Neben uniihii(«n Kulluranw«i$ungan und R»t»chl»g»n bringt *< diesmal VortcMij» für di« OartangesUltung. Wi»»«n»w«rtM übar K»imf*higk«it, Sortanachthait und RaManit, •ow* d>« Badinjunjan da» Pratsauaachrai ban« mit fotgandan Prämien: 2x200 Bestellungen umsonst, 2x2 Barpreise zu 500 RM. Sie erhalten dies«* Gartenbuch mit den stark abgebauten Preisen kostenlos unter Angab« der Kennziffer, ftlun\«ntcN/nMli «Ad 0'£«niwtion «fn«4c-IklkWt M MI Qu4lH«t#n di«5 m Mfw Biumenfchmidt ERFURT, A 81 SEIT 1829 Perfekte Herrschafcsköcbin verlässliche Wirtschafterin empfiehlt eich den Herrschaften; am liebsten auf ein Out in Üravska banovina. Gefl Anträge an die Verwaltung des Blattes. 35918 Perfekte Köchin die für 10—30 Personen kocht und in llerrschaftshäusern gedient hat, wird auf das Land gesucht. 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