MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES iHfffUrTBkihbTi^BTtit^ •** Morfw»»««»#. PMy|w<«^ (tan rtmm» uhlbwl MoiMtlinh KJi 2.10 alnwhlietSlirh nIcW rtokgMaiidt. B«i •inUlehan Aafruan M du Rttekserto MralMra r'nitioluck^Mtu Wian Nr "Mfloa. b J^« Piyti^ungf hflhr. B«i Li«f«rung Vm Mnrif^tid zMcflgUeh Porto, b«t Abholen In der (}«flchWtt.F;«iH« inHeMflMtollwi IB CUM, UawkMmtz "t^Tinir^r 7 rSl? r!?.,, V » JW BontUkA ÜB 2.10 («lnMhll«Blt8ti 19.8 Rpf Po«txrttunp.MbBh/) und :« Rpf Zastrtl- mmww^TM. nr. u. rwnraf Hr. 7. awl to f^m. DagulorfuM Mr. i, Panrnf Nr.». ^ gabUir. aBMlnuimmi werdMi av nffen Vor«teMiHlug orto.u«laffen iiMi«iendet. Nr. 341/342 — 84. Jahrgang Marburg-Drau, Donnerstag, 7. Dezember 1944 Einzelpreis 10 Rpf Von der „festgeloufenen Schlacht" enttäuscht «Wir waren zu voreilig in unseren Hoffnungen", gesteht der Feind angesichts des deutschen Widerslondes Stockholm, 6. Dezember. In den Vereinigten Staaten wie in England daui.rn — trotz prahlciischer Übertreibungen bei der Schilderung der Vorgänge von diesem oder jenem Frontabschnitt — die Bemühungen fort, die früheren Illusionen abzubauen und auf noch schwerere Verluste und Kraftproben vorzubereiten. Der USA-Kriegsminister Stimson erklärte, die deutsche Wehrmacht kämpfe rücksichtslos um jeden Fußbreit Bodens und habe jedes Haus in den umstrittenen Orten in eine Festung verwandelt. Die Schlacht um den Hürtgen-Wald habe dafür das beste Beispiel geliefert. Insgesamt bezeichnet Stimson die Kriegslage in Europa als „kompliziert und kritisch". Stimson drang erneut auf mehr Produktion von Kriegsmaterial. Der Kriegsproduktionsrat hat für die nächsten drei Monate jede zivile Produktion verboten. ^ Eine Londoner Meldung der Göteborger Handels- und Schiffahrtszeitung besagt ausdrücklich: „Militärsachverständige, Presse und politische Kreise in London haben anscheinend, als die englisch-amerikanische Offensive vor drei Wochen begann, nicht damit gerechnet, daß die Ergebnisse der deutschen Mobilisierung so rasch Bedeutung für die Kriegführung erlangen würden. Wenn die englischamerikanische Kriegsleitung derlei argwöhnte, sc schwieg sie jedenfalls darüber. In den letzten Tagen ist das englische Volk systematisch auf kräftigen, verschärften deutschen Widerstand vorbereitet worden. Be^^ug genommen wird ferner auf Eisenhowers und Mont-gomerys Geheimkonferenz, in deren Gefolge an die englische Presse Informationen gegeben wurden, über die der „Daily Telegraph" u. a. ausführt: „Die deutsche Wehrmacht stellt weiterhin einen furchtbaren Faktor dar. Die Re-organisationsarbeit der Deutschen begann, als clio ganze Westfront In voller Auflösung war. Straßenkämpfe in Athen Der Aufstand wird zur Revolution Bern, 6. Dezember. Wie aus Athen gemeldet wird, hatten sich dort, nachdem es der linksstehenden ELAS-Gruppe gelang, weitere Verbände nach Athen zu schaffen, die Lage ernstlich verschlechtert. Die Straßenkämpfe haben bei Einbruch der Dunkelheit ein bedrohliches Ausmaß erreicht. Die Mehrzahl der Polizeistationen, das Telephon- und Telegraphenamt, das Rundfunkhaus und andere öffentliche Gebäude sollen sich in der Hand der „Freischärler" befinden. General Scobie, der sich einer äußerst komplizierten Lage gegenübersieht, hat Dienstag nacht britische Truppen zum Schutze der wichtigsten Regierungsgebäude, und zur Abriegelung der Hauptstraßen, die nach Athen führen, aufgeboten. Es scheint jedoch immer fraglicher, ob er die Lage ändern kann, da die Unruhen sich zur Revolution entwickeln. Das Zentrum der Stadt gleicht einem Heerlager. Der unersättliche Machthunger Selten anzutreffende britische Erkenntnis Genf, 6. Dezember So erschrocken man auch in England über die „schlimmen Zustände" und die Entwicklung in Belgien sein möge, schreibt die Zeitung „Catholic Times", gebe diese Lage doch nur ein Beispiel für die Aufruhrstimmung ab, die überall in den von den Alliierten besetzten L'indern anzutreffen .sei. In jedem dieser Länder nutzten die Bolschewisten das wirtschaftliche Elend der Bevölkerung aus, um sie aufzupeitschen. Selbst weim nämlich die Alliierten ihre bereits lange überfälligen Versprechungen auf wirtschaflHche Unterstützung wahrmachten, würden die Kommvmisten neue Probleme schaffen, denn ihr unverrückbares Ziel sei es, die alleinige Regierungsgewalt zu erringen. Japans unverrückbare Ziele TaKesbefehl an die ChinastreitkrJifte Nanking, 6. Dezember Der nach Japan abgelöste Oberkommandie-rende der japanischen Streitkräfte in China Feldmarschall Shunruku Hata und sein Nachfolger General Yasuji Okamura veröffentlichten einen gemeinsamen Tagesbefehl. Hata erhofft enge chinesisch-japanische Zusammenarbeit zur siegreichen Beendigung dos GroBostasienkrieRCs in einer Zeit wichtiger Entwicklung der Well beschichte. Er drückt weiter die Überzeugung aus, daß General Okamura die großen Aufgaben in China meistern werde und schließt mit dem Wunsch einer blühenden Zukunft für China Okamura erklärt, daß er sein hesles tun werde, die Feinde in China zu vernichten AußerHr Mer des I Auswiirü.jien von Ribbeatf jp, General' dinar-Hcliall Keiiel und Geneiviloberst Guderian, von I ungarischer Seite Außenminister Baron Ke-I meny und Honvedminister Generaloberst Be-. regffy, teil. I Am 4. Dezember abends war dei' ungarische Staat.sfulirer mit dem ungarischen Außenminister, dem Honvedminister und den übrigen Herren seiner Begleitung Gast des Reichsministers des Aurwärtigen von Ribbentrop. I In Begleitung Szalasis befanden sich neben dem Außenminister und dem Honvedminister i Feldmarschaileutnant Henny, Gesandter Baa-goi.sy, die Obersten Hadas, Makkay-Hollosy und Meszaris. Der deutsche Gesandte und j Reichsbevollmächtigle in Ungarn, Dr. Veesen-i mayor und der ungarische Gesandte in Ber-1 lin, Mecser, waren gleichfalls anwesend. Gro§ongrif! beiderseits ßydopest Zahlreiche Gefangene bei Aachen — Ravenna kampflos aufgegeben Führerhauptquartier, fi. Dezember Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „An dei- Schlachtfront von Aachen fiel bei örtlich beschränkten Kämpfen eine größere Anzahl Gefangener in unsere Hand. Im Gebiet von Hürtgen und bei Vosenack dauern schwere Waldkämpfe an. Elf feindliche Panzer wurden dabei vernichtet. Nordamerikamsche Stoßtrupps, die in den letzten Tagen bei Merzig über die Saar gesetzt waren, wurden aurgerieben. östlich Saarlautern stehen unsere Bunkerbesatzungen in heftigen Gefechten mit dem stark angreifenden Gegner. Südlich davon und südöstlich Forbach haben sich die feindlichen Verbände näher an unsere Westbefestigungen herangeschoben. Im Kampf mit unseren Nachtruppen verloren sie 18 Panzer. An der Stand-haftigkeit unserer Verbände im Elsaß scheiterten gestern erneut eine Reihe von feindlichen Angriffen. Französische Kolonialtruppen verloren im Hartwald wiederum zahlreiche Gefangene, Deutsche Schlachtflicger griffen mehrfach in die Kämpfe im Westen ein, zersprengten feindliche Tiefflieger oder verhinderten sie am gezielten Abwurf ihrer Bomben Bei nächtlichen Angriffen unserer Schlachtflicger auf feindliche Stützpunkte im Raum von Aachen entstanden ausgedehnte Brände und Explosionen. Groß-London lag bei Tag und Nacht unter dem Feuer un.serer Vergeltungswaffen. In Mittelitalicn gewann der Feind nach mehrfachen vergeblichen Angriffen mit zusammengefaßten Kräften einen Brückenkopf über den Lamone-Abschnitt nördlich Russi. Grenadiere und Jäger warfen ihn in wuchtigen Gegenangriffen wieder zurück, machten erhebliche Beute und zahlreiche Gefangene. Erneute Übersetzversuche der dort eingesetzten kanadischen Verbände sch'Mterten unter schwr^j^en feindlichen Verlusten. Nordweytüch Ravenna fingen unser« Truppen die britischen Angriffe vor neuen Stellungen auf. Die Stadt Ravenna selb.st wurde kampflos aufgegeben und dadurch vor der Zerstörung bewahrt. In Dalmatien haben unsnrc Tnmnen feindliche rsu''hp n"^'* vereitelt. Am \7r>«!irand der F' r 0-n r-rr-a in Syrmi^n und im siHT)«?!' ''h Vu'rpvp.r ge- hen die heftigen ivämpfe weiter. In Ungarn h:il die Schlacht an Heftigkeit und Ausdehnung zugenommen. Im Kampiraum zwischen Drau, Plattensee und Donau verhinderten unsere zäh kämpfenden Verbände größeren Geländegewinn des Feindes und iüyten ihm bei der Abwehr seiner Angriffe hohe Verluste zu. Beiderseits Budapest sind die Bolschewisten mit starken Kräften zum Großangriff angetreten. Südlich der Stadt wurden die auf das Westufer der Donau übergesetzten feindlichen Verbände durch Gegenangriffe abgeriegelt. Auch östlich Budapest sind im Raum von Hatvan schwere Kämpfe entbrannt. Am Südrand des Matra-Gebirges und im Abschnitt von Miskolcz wurden erneute Durchbruchversuche der Bolschewisten vereitelt. In Südwestungarn vernichteten deut.sche Schlacht fliegerverbände zahlreiche Fahrzeuge und Fahrboote der Sowjets, zerstörten eine wichtige Brücke und fügten dem Feind mit Bomben und Bordwaffen hohe blutige Verluste zu. Begleitende deutsche und ungarische Jäger schössen in Luftkämpfen 18 sowjetische Flugzeuge ab. An der übrigen O.st-front zwischen der O.'^tslowakei und Kurland kam es nur zu unbedeutenden örtlichen Gefechten. Ein nordamcrik:mischer Bomberverband griff am gestrigen Tage die Reichshauptstadt an. Weitere AnfTriffe anglo-amerikanischer Verbände ru'hteten sich gegen das westliche Reichsgebiet, wobei besondere Gebäudeschäden in Hamm entstanden. Feindliche Tiefflieger setzten in noch gesteigertem Umfang den Terror gegen die Zivilbevölkerung vor allem in den Gebieten beiderseits des Rheins fort. Soest war in der vergangenen Nacht das Ziel eines Terrnrnngriffs der Briten, die auch Stör-anpriffe auf West- und Südwestdeutschland diirch führten Luftverteidigungskräfte .schössen 12 feindliche Flur'"^nge ab. Ergänzend zum Wehrmachtbericht wird gemeldet: „In den Abwehrkämpfen im Unterelsaß hat sich die Panzerbrigade lOf! „Feldherrnhalle" unter Führung des mit dem PicHonlaiih mit Schwertern zum Rittnrkreuz des Vif/- 'm Oherst Piikp diirch hervo'TOTmden Angrin-gelst und be-sondpve Sitnndfest if^kett aiisgr/'^ichnet Sie schoß in drei ''"ngcn 4fl feindliche Pnnznr ab." Das tödltdie Fieber Wober es kommt und wohin es tiihrt rd Berlin, 6. Dezember Generalstreik in Athen, Zusammenstöße in Rom, Hunger in Holland, bedrohliche Lage in Belgien, Regierungskrise in Rumänien ... in gleichbleibender Einförmigkeit reiht sich die Chronik des Umsturzes der Gewalt, des Verbrechens Tag um Tag in den Lauf der Welt ein, seitdem in den Außenpositionen Europas Engländer und Amerikaner, emigrierte Franzosen, Belgier, Holländer und vor allem entfesselte Bolschewisten aller Schattierungen ihr Wesen treiben. Ein tödliches Fieber, eine ansteckende Krankheit scheint die Völker außerhalb des mitteleuiopäiiichen Ordnungsblocks erfaßt zu haben. Wenn man näher zuschaut, sieht man, daß es eine englische Krankheit ist, die die Nationen Ijctällt, sobald .me „befreit" werden, und die sie dann in n Wochen oder Monaten für den bolschewisu.-;chen Bazillus empfänglich macht, dessen Einbruch in den kranken Körper zuin Volkstod lülirt. Mit grausamer Folgerichtigkeit veinichtet Moskau das Gefüge der kleiner. Ni.tion.iiäUia-ten, die dem bolschewistischen imp^rialismus als lockende Beute erscheinen. Du.-Lniigicnicn-„Regierungen" in London haiten vom Kicinl aus gesehen noch eine Berechtigunji, solange sie ihre Anhänger in den im Sticii gelassenen Ländern gegen die neue Ordnung und ge.,cn die deutschen Truppen auiputschcn. m dorn Augenblick, in dem diete Staaten ganz oder teilweise von den Alliierten be.setzt werden konnten, fiel für Moskau jeder Grund zur Rücksicht fort. Eine Schatlenrcgiorung nach der anderen wurde abgehalftert oder i,o stark unter Druck gesetzt, daß sie sich der Bolscne-wisierung ihres Landes nicht widorse'i'.Lii konnte. Süditalien hegt seit mch.- als einem Jahr im Todeskampf. In Frankreich ;Hicht sich de Gaulle durch vollständige Au.siieftjrung an Moskau vor dem Chaos zu retton. Picrloi, der in Belgien seine Hoffnungen auf die Hilfe Englands setzte, das ihm und seiner CliCiue während der Zeit des Exils eine bequeme Heiai' statt gewährt ^hatte, ."jicht sich verla.s.scn und betrogen. Griechenland wurde von Reuter noch vor wenigen Wochen als britisches Einilußgo-biet in Anspruch genommen. Heute tobt der Bürgerkrieg um die Akropolis, die bolschewistischen Gewerkschaften und Vciijände proKla-mieren den Generalstreil}:, und die briiis'.'hcn Truppen stehen Gewehr bei Fuß ohne etwas zur Rettung des Herrn Pcutandreu zu un. der heute noch griechischer Ministerprä-^U' nt i.st und den morgen der bolschewistische Genickschuß erreichen kann. Dort, wo die Sowjets unmittelbar herrschen, in Osteuropa und auf dem Ballcan, vollzieht sich die Bolschewisicrung noch schneller und unmittelbarer. Das Stadium der Kaj: :ula-tionsregierung ist vorbei. In Finnland i ^t dor Anschluß an die Sowjetunion nur noch eine Frage der Wahltechnik. Sobald die Vorbcici-tungen für die Reichsiagswahl bot ndet st n weiden, kann hier der letzte A';t beginnen, in Polen richtet der holschpwiriti.^ohe Lubi n-Ausschuß bereits die Voluskommi-,:i!-iate iür eine Sowjetregierung em. In Kumani-.^n uägt die in Bildung begriffene Regierung Ridescu das Gepräge einer bol.^^chewi.siischcn Militij;-diktatur und auf dem Balkan go'.inrit nach i der Schaffung des mazedonischen r.l'.v iuno:ton-Staates die vom Kreml aus^';,P' .1 - k- P irtjie einer sowjeti.schen Bp'! ■n-loG. - .^.iwn unbeachtet aller völkischen Gcg( n.'^ütf^c greifbare Gestalt, Die Westmachte sehen der Entwicl.Umg ;'.u, ohne sie ändern zu wollen. Roü.-cvclt ist sich mit Stalin längst darüber einig, daß Eurn-pa allein den Sowjets geh", on soll. Churchill findet sich damit ab, dabei eine FJandlangcr-rolle zu spielen und jene unangenehmen Avif-träge auszuführen, die füi' En: land mit der Preirgabe seiner eur;.pai. bst. der ' nach den ProphezeihunLi'^n Chu.'chi"': dm Fr'c-I den bringen sollte. Wir leben im Schutz der deutschen Wehrmacht trotz aller Lasten, die der Entscheidungskampf uns auferlegt, auf ei-ner politisch glücklichen Insel, Für die Rand-i Völker Europas im Westen, Osten und Sü^'en wird es ersi weder c'ric Zukrpft ■ wt^in BokchcwifP-lV«: 'ind , ;i1n!'r;- ■ ii' V.'".e politischer Zer.«etzung und v<»lki f-lien Untf^r-ganges durch den deutschen Sieg endgültig überwunden sind. 6dtt 3 ♦ Nr. 341/342 * Donnerstag, 7. Dezember 1944 MARBURGER ZEITUNO Rückkehr nach zweihundert ]ahren Lebensweg eines Wolga-Deutschen / von Knegtberiehter h, Ba$dors Wie war das noch damals In Jenen Sekunden des bangen Zweifelt und der Verlorenheit zwischen den Fronten? Der 22jährige brauchte •ich nicht lange zu besinnen, denn klar und •indeutlf zeichneten tlch dde Geschehnisse dieses Tages ab, die sein weiteres Schicksal bestimmten. Damals wurde ein Teil der Volksdeutschen an der Südfront zu Schanzarbeiten •ingesetzt. Bolschewisten bewachten sie und trieben die emalg Arbeitenden zu noch größerer Eile an. Der Donner der Geschütze beider Seiten Heß sie in den Wirkungsbereich der Geschosse kommen. Aber plötzlich tauchten neue Klänge in dem Getöse der Schlacht auf, Laute, die das Geklapper der Spaten und Pikken übertönten — das rollende und mahlende Geräusch sich in Ihrer Richtung fortbewegender Panzer, Georg sah auf und bemerkte nicht mehr über sich das breite Gesicht des Wachtpostens. Mit der Schar seiner Kameraden wandte er sich durch den Wald nach Westen, der Front der deutschen Kampfwagen entgegen, wo er sich bei deutschen Panzermännem •teilte. D'eser blonde Mann, der Jetzt in der Waf-ten-ff Dienst tut, hat die Stationen des bolschewistischen Werdens und Experimentlerens In allen Einzelhelten gesehen. Das Erbe seiner achwäbischen Ahnen, die aus Kaiserslautern stammen, ist so groß, daß er auch heute noch •ehr schlecht russisch spricht. Mit dem unverfälschten Akzent seiner Heimat erzählt er von seinen Vorfahren, die zur Zeit der Zarin Katharina II. in Deutschland herumrehende Werber waren. Die Zarin, eine deutsche Prin-lesfin. rief die pfä'7,i.«chen und schwäbischen Kolonistei in Ihr Lsnd. Die versammelten sich im Ijübccker H'>fen und fuhren auf russ'schen Srhi'^en narh dem Kronstädter Hafen. E-lnige von ihnen bVeben a's ehrsame F3ndwerker in Pe' •~bur<; zurück. Der größte Teil von ihnen aber — 30 000 M- f'ahin. Die imerbitt-llche K^'te und Olierf^Ve ih'^en felndMch ?e-sin»iter S'^imme Mellen in den kommenden ökonomischen Politik" sollte es keine Kulaken, keine Großbauern mehr geben. Die zweite Agrarrevolution, die die Industrialdsierung des Landes zum Ziel hatte, brach dem Bauern daa Rückgrat, wie Georg sagt. Nur langsam schlich sich das Unglück In den Bauernhof, Langsam und heimtückisch wie eine zersetzende Krankheit. Vorerst blieb das Gebiet noch verschont von den neuen Verordnungen. Die Eltern gaben einen bestimmten Teil ihres Erwerbs—den man dm guten Sinne vergleichen kann mit dem Zehent des deutschen Bauernkrieges — an den Bürgermeister. Die Arbeit machte Spaß und jeder schuf mdt Feuereifer, Da traf sie die so sehr gefürchtete Einführung der Kolchosen schwer. Der väterliche Acker wurde neben den vielen anderen Feldern zu einem von Inspekteuren beaufsichtigten Riesengut. Die Ernte wurde von nun ab gemeinsam eingebracht, und der „Überschuß" an jeden verteilt. Nur ein Stück Land von einem Hektar Ausdehnung, etwas Kleiin-vieh, eine Kuh und ein Schwein verblieben den Eltern als persönlicher Besitz. Die „Liquidations-Kommandos" kamen und die alten, ehrwürdigen Ambarm, die strohgedeckten Scheunen, brannten ab. Der Vater wurde verhaftet. Aber mit Hilfe ecries Freundes ge'ang es ihm aus der Haft zu entkommen. Nun arbeitete er als Schreiber im Dorf- rai Da er dienatUch bea\iftragt war, mit Stempeln umzugehen — Georg lacht dabea — f&lschte «r seine Papltre stallte auch seinem Ältesten einen Ausweis aus, der besagte, er wäre der Sohn armer Eltern. „Daa behalt, Junge", waren die letzten persönlichen Worte des Bauern. „Vielleicht kannst du ihn noch einmal gebrauchen." Die Mutter starb in diesen Tagen voller Gram. Der Vater konnte sich der Nachforschungen nicht mehr entziehen und der Sohn 0ing, ohne eine Kopeke In der Tasche, an das Lehrertechnikum zu ChortitMi am Dnjepr. Nur heraus aus dieser verdammten Gegend, die das Glück der Fanrüllen untergrub und sie zu ruhelosen Vagabunden machte. Georg wurde von deutschen Lehrern, die genau so dachten wie er, unterrichtet. Er wurde Leiter der Deutschen Volksschule bei Taganrog. Das Glück hielt nicht lange an. Der Ausweis, den ihm der Vater damals ausstellte, wurde ange» zweifelt^ und die Behörden erhielten bei der Nachforschung von dem auf dem Dokument angegebenen Geburtsort weder Nachricht noch Bestätigung. Georg floh. Das Ziel hieß Hostow am Don. In Hose und Hemd, aber ausgestattet mit einem besonderen Vertrauen auf sich selbst, niachte er sich auf den Weg und wurde Deutsch-Lehrer an der dortigen Schule. Die Jahre dftmmerten dahin und keine neue Hoffnung, aus diesem Lande herauszukommen, schien sich ihm aufzutun. Da brach »ich der Kanonendonner am 22. JuU 1941 an der deutsch-sowjetischen Interessen«»renze und öffnete dem jungen Wolga-Deutschen das Tor lur Freiheit. So sah es in Poschego aus Die Schrecken von 66 Tagen Banditsnherrschafi P. K. Am 12. September 1044 wurde die seinerzeit unverteidigte ostsiavonische Stadt Po-schega von kommunistischen Banden besetzt. Am 17. November, zwei gute Monate später, mußten die Kommunisten Poschega wieder den dort kämpfenden Domobraneneinheiten überlassen. Sie waren nach anfangiichem Widerstand Hals über Kopf geflüchtet. Zwei Monate und 5 Tage hatte die üandenherrschaft gedau- Jahren von ihnen ..fich'afen gehen", wie 1 kaum einem anderen Bezirk Kroatiens das S'^r'"h'vort sRTt. Pnch trotr de»" Auiif^lle [hatten das „Volksbefreiungsheer" und die ihm gewa^T^en d'e Kolonisten In räher Schaffens-, unterstellten Ausschüsse und Organisationen krp't dem Boien blühende Siedlun^n ab. |ais hier, wenigstens einen Teil all Jener schö-Sie sahen sich In der für s>!e so fremden nen Versprechungen zu verwirklichen, die sie We t um, die ihre zweite Heimat werden lin ihrer Agitation immer wieder tönend hinsollte. Und sie bemerkten mit Erstaunen, daß ausposaunten. es In dle:-em Lnndstrich längs des gewaltigen Die 66 ßandentage in Poschega beweisen Flusses wenig Wnld gab. der geringen Nieder- indessen erneut, daß es Tito und seinen An-sch^ä^e we'?e^. Wel'ps Grasland, schlanke Pap- | hängern weder um die „Befreiung" vom „Ok-pe'n K'jschc'n von dil'"ft>!''en Gehölzen wuch- i kupator", noch um die Errichtung eines soge-sen a'' dem ertrarrnlchen T^öHboden und der ] nannten föderativen Jugoslawien geht. Sie do-fe"en Humuserde. Bis zu 350 Meter stle« das j Irumentlere i geradezu beispielhaft, daß das Be'gufer an der Wo>a an. Und bald breiteten Hetzte Ziel des Volksbefreiungskampfes, die •Ich Tabakfelder, Beete von Wassermelonen, Meere von Sonnenblumen, duf'enie Senfraine, wiegende Hafer- und Ro^genstrdfen vor den Proletarisieiung und Bolschewisierung der Masse ist. Denn schon wenige Tage nach dem Ein- Augen der Kolonisten aus. Im Winter fegten ; marsch der Banden wurde alles Privateigen-elsl'^e Kä'testürme über das I.and Heftige j tum abgeschafft. Den Kaufleuten wurden die Platzregen b-herrs'^hten das R;!d des Früh- i Waren weggenommen und die sogenannten Sam-sf^m'^e-s, in dem während der Schreeschmelze ! melaktionen für die Sowjetarmee veranstaltet, die Wolpa in erner Ausdehnun«* von 40 km | wobei auch der aufgesparte Mundvorrat und über die Ufer trat und einen großen See alle irgendwie entbehrlichen Haushaltungsge-bilr'pte I genstände „freiwillig" gespendet werden muß- Die Jahrhunderte gingen dahin, aber trotz ten. Der Plan einer Gemeinschaftsverpflegung der fremdartigen Landschaft machten sich die für die ganze Stadt wurde erwogen, scheiterte Kolonisten mit der Landschaft vertraut, pflanzten die Obstbäume ihrer Heimat, fühlten sich im Frühjahr unter dem scheeigen Dach der Blüten geborgen oder tanzten unter dem blumengeschmückten Maibaume. Die deut-achen Siedlungen an der Wolga wuchsen. Der Hof des schwäbischen Bauern, Georgs Vater, betrug 320 Morgen. Die vor dem ersten Weltkrieg hier wohnenden Deutschen — ihre Zahl betrug 600.000 — fühlten sich wohl, well man sie in ihrem Eigenleben nicht störte. 1915 wurden die Männer an die türkische Grenze geschickt und zu Schanzarbeiten verwendet. Der Knabe Georg lernte eifrig in der Mittelschule. Aber als er in dde vierte Klasse kam, traf die Eltern das Urteil der Entkulaklsie-rung schwer. Denn, nach dem Urteil der ..Neu- jedoch an der Unzulänglichkeit der neuen Verwaltung Beamte und Angestellte erhielten kein Gehalt. Auf ihre Vorstellungen und Bitten hin wurden sie an die Gemeinschaftskasse verwiesen. Geld, um sich Kleidung anzuschaffen — so wurde ihnen bedeutet — brauchten sie nicht, da sie Ja einen Anzug besäßen. Wenn dieser abgetragen sei, würde ihnen schon rechtzeitig ein anderer beschafft werden. Die Richter wurden ihres Amtes enthoben, sie mußten aber ihren Nachfolgern, bewährten Mitgliedern der kommunistischen Partei, als Sekretäre zur Verfügung stehen, da diese des Schreibens zumeist unkundig waren. Die Bauern hatten viele Fuhren zu leisten, daß sie die notwendigsten Herbstarbeiten nicht verrichten konnten. Di« Wintersaat wurd« nicht bestellt. In zahllosen Versammlungen und sogenannten Meetings (Treffen), deren Besuch Pflicht war, wurde die Bevölkerung agitatorisch bearbeitet. Die bekannten Parolen wurden hier ermüdend oft wiederholt und breitgeschlagen. Kommunistische Weiber — durch das monatc-lange Herumvagabundieren in den Wäldern völlig verroht und entmenscht — brUsteten sich bei solche Versammlungen damit, daß sie ihre eigenen Kinder erdrosselt hätten, nur um in gefährlichen Augenblicken nicht durch deren Geschrei verraten zu werden und in die Hände der „Okkupatoren" zu fallen. Flugblätter und Zeltungen, Aufrufe und Bekanntmachungen überfluteten Stadt und Umgebung. Schwarze Listen wurden zusammengestellt und als „Schulen" getarnte Gefängnisse errichtet, die sich im Handumdrehen mit „verdächtigen Elementen" füllten. Der Genickschuß ging um und forderte täglich seine Opfer. Die heimlichen Sympathisierer und Salonkommunisten verließen sich umsonst auf Ihre stille Liebe zum „Volksbefreiungsheer", die sie mit dem Abhören feindlicher Sender und mit diskreten Unterstützungen bewiesen zu hat>en glaubten. ' Auch der Schulbetrieb erfuhr wesentliche Änderungen. Der Religionsunterricht vmrde abgeschafft, das Beten desgleichen. Dem Lehrer wurden alte Machtbefugnisse genommen, der Schülevrat regierte. Das Rauchen und Trinken während des Unterrichtes war gestattet. In dieses Chaos, dem ein deutliches System innewohnte, stießen am 17. November Domo-branenverbände. Die weich gewordenen „alten Kämpfer" flohen, nicht ohne vorher den Leuten gedroht zu haben, daß sie, falls sie nicht mit ihnen zögen, von den einrückenden Domo-branen geschlachtet werden würden. Viele haben sie mitgeschleppt, andere versteckten sich in den nahen Dörfern. Sie kehrten bald in die Stadt zurück. Heute leben rund 4000 Menschen In Poschega. Der Rest, 4000 Männer, Frauen und Kinder — ist erschossen, gefangen oder in Waldlagern zurückgehalten. Die wenigen stillen Sympathisierer sind für Immer geheilt. Kriegaberichter Sepp Tauachmann Unsare Qsenbohnar In Anerkennung der emmAligen Lalstunfea der deutschen Eisenbahner in Lesern Schick* sal^amsrf unseres Volkes hat der FUhrer den 7. Dezernber xum „Tage des Dfutsohen Eiien-bahners" bestimmt. In einem Aufsatz des VU-lacher Reichsbahnpräsidenten Dr. Zechmann werden die Krlegsleistungen der Reichsbahn gerade in unseren Tagen gewürdigt, wenn aa u. a. darin heißtr Heute richtet sloh die ganze Kraft und dia Zerstörungswut der feindlichen Luftflotten gegen die Verkehrswege des Reiches, und Tai um Tag und Nacht um Nacht fallen tausende von Spreng- und Brandbomben größter Kaliber auf Bahnhöfe, Rangierplätze, Maschinen« werke, auf Gütenhallen, auf Brückest» und Züge. Gierig stürzen sich die feindlichen Jegd-maschinen auf Lokomotiven und Transporte Teirroristen und Banditen legen Minen uno reißen die Geleise auf Vieles gehi in Trümmer, manches sinkt in Schutt und Asche, Maschinen mit 180 mal durchschossenen Kesseln werden in die Werhstätten geliefert Aber dda Züge fahren Rüstung und Front erhalten, toas sie brauchen. Freilich, die schöne Regelmäßigkeit des Dienstes hat aufgehört. Längst schon sind die Nomvaldlenstplfine der Lokomotivführer und Heizer, der Zugführer und Schaffner Ausnahmen geworden, und die Ptrsonalkalender zeigen Uberleistungen von 3000 bis 4000 Stunden. Die Nervenanspannung ist manchmal gewaltig, die Einsatzbereitschaft aber ist noch größer. Der Eisenbahner im Betriebsdienst muß auf seinem Posten, im Stellwerk, auf dem Ranglerplatz und auf der Maschine bleiben, wenn die Alarmsirenen heuJen. Er sieht die feindlichen Geschwader am Himmel dahinziehen und weiß, daß er sieh mit ihnen in einem Kampf befindet, von dessen Ausgang das Schicksal der Front und der Heimat ab-häjigt. Der deutsche Eisenbahntr iit in diesem Kriege weit genug herumgekommen und hat selbst die paradiesischen Zustände im Osten und die kapitalistischen Segnungen im Westen hinreichend kennengelernt. Der weiß schon, um was es heute geht und wie die Dinga wirklich liegen. Die englisch-amerikanischen Streiks sind schlechte Beweise einer sozialen Ordnung, und die Verhängung eines brutalen Ausnahmemstandes über die Sowjeteisenl>ah-ner ist bei uns auch nicht unbeikannt geblia-ebn. In Deutschland gibt es das eine ebenso« wenig wie das andere So unbesiegbar wie dlA deutschen Soddaten, so unbezwingbar aind auch die deutschen Elsenbahner. Lultangriff auf USA-Geleitiug 1 Tokio, 6. Dezember Die Japanische Luftwaffe sichtete am 5. Dezember östlich der Philippinen-Insel Mlndanao einen großen feindlichen Geleitzug, der sie sofort überraschend angriff. Bisher wurde die Versenkung eines großen und einea mittleren Transporters gemeldet. Es ist Jedoch zu erwarten, daß noch zahlreiche Schifte versenkt wurden. Der KriegBichauploli In Dngani apat aamt-DiiHsr Druck und Verlag Marbuiger Verlagi-und Drucker«!* Gel. m. b H. — Vcriagileltung Egon Baumgartner, MaupUchrlfileltung Antan Genchack, beidt In Marburg a. d. Drau, B^dgasve S Das Barbarazweigerl / Von Hans Auer Anfang Dezember zeigt der Kalender den Namen Barbara an — einen Namen, den man hierzulande recht häufig antrifft. Die „Barbara" hat aber bei uns auch noch eine andere Bedeutung. Seit jener kauft man an diesem Tag die „Barbarazweigerln", Sie werden auf den Märkten feilgehalten, und auch heuer sah man viele Leute, die diese kleinen, dürren, unscheinbaren Zweiglein mit nach Hause trugen. Es hat eine eigene Bewandtnis mit den barbarazweigerln". Sie sind Astchen vom Kirschbaum und man stellt sie daheim in ein Glas, das man in die Nähe des Ofens rückt. Zu Weihnachten sollen dann die Knospen erblühen! Einen blühenden Kirschenzweig hat man dann in seinen vier Wänden, vor deren Fenstern der Winter Eisblumen hinzauberte. Es ist wohl schön, solch eine Blütcnpracht daheim zu betrachten und man denkt an den kommenden Frühling. Nicht alle Barbarazweigerln blühen aber auf; manche bleiben dürr und trocken, und daran hängt ein kleiner, liebenswürdiger Aberglaube. Trägt man so ein Zweiglein heim und stellt es in ein Gefäß mit Wasser, dann muß man sich etwas wünschen. Irgend etwas, gerade das halt, was einem am Herzen liegt. Blüht nun das Zweiglein bis Weihnachten auf, dann geht der Wunsch in Erfüllung. Ich weiß nicht, was sich alle die Menschen, die in diesen T gen die Zweige nach Hause trugen, wünschten. Aber ich kenne die Ge-•chlchte des Frl'uleins Margot, die mit ihren Eltern in einem dunklen Hinterhof In der Wiener Vorstadt wohnte. Drei Jahre lang trug tte am Barbaratag immer die Zweiga In ihr Kämmerlein — aber nie erblühten sie *ur winterlichen Sonnenwende. Kein Wunder — in der Schule schon hieß Margot nur das „häßliche Entlein" nach dem Märchen von Andersen. In ihrer Stube war es kahl und dürftig noch dazu, und die Zweige blieben dürr. Was sich Margot, das häßliche Entlein, wohl wünschte? Nun, einen Mann natürlich, und Ihre Eltern warteten ebenso sehnsüchtig auf das Aufspringen der Knospen, unter denen das verheißungsvolle Weiß schimmerte, wie die Tochter. Das Wunder wollte nie geschehen, aber die Margot hoffte weiter und trug alljährlich zu Barbara Zweigerln nach Hause. „Sie ist halt gar kein bisserl fesch", seufzte der Vater und sah die Mutter bekümmert an. „Ich glaub halt, die Barbarazweigerln werden nimmermehr bei ihr aufblühen und Mann wird sie auch keinen mehr kriegen .,." Es kam aber anders. Beim vierten Weihnachten hatte sie schon einen, einen guten und braven auch noch dazu. Und das geschah so: Denkt euch, die Barbarazweiglein vom häßlichen Entlein waren plötzlich von einem Tag zum andern aufgeblüht! Margot schrie auf vor Freude, als sie das Blütenwunder erblickte, Hoffnung und Fröhlichkeit erfüllten sie und machten sie beinahe hübsch. Es war aber kein Wunder geschehen — nur die Mutter hatte dem Glück ein wenig nach-eeholfen. Sie fand in einer Kiste auf dem Boden, In der sie nach Vergessenem kramte, ein Zwelglein Kirschblüten — aus Stoff und Pappe. Und sie erinnerte sich, daß sie dies einmal — lang lang war's her — »Is Mädchen bei einem Ball bekommen hatte. Dann meinte sie zum Vater, daß man der Margot doch dit Freude machen sollte, und sie vertauschten das dürre Zweiglein im Glas mit den leuchtend weißen Papierblüten. Und das häßliche Entlein glaubte wahrhaftig daran und bekam ihren Mann! Damit ist die Geschichte zu Ende, es steht aber Jedem frei, sie weiter auszuspinnen... Handlesekunst ~ und Bosheit Philipp Melanchton, Luthers eifrig getreuer Streitgenoß, hielt sich ein sogenanntes Steckenpferd, das er mit Eifer tummelte; Es war die Chiromantie, will sagen die Kunst, aus des Menschen Handlinien sein Wesen und Schicksal zu deuten. Als ihm eiiunal ein Freund voll Stolz sein Jüngstes, eben sechs Monate altes Kind zeigte, nahm Melanchton die kleine Hand und erforschte darin die Schrift des Schicksals. Sein Gesicht strahlte, „Freue dich, Bruder Johannes!" sagte er. „Dieses Knäblein wird einmal ein großer Gottcsgelahrter werden." Der Vater schüttelte betrübt den Kopf. „Ach, Philipp, mein Bruder!" sagte er, „wenn der Bub nur nit ein Mägdlein wär!" * < Der alte Dessauer rollte in einer rasch über das Kopfsteinpflaster knatternden Kalesche durch die Straßen der Stadt Magdeburg: als er (es war 10 Uhr morgens» auf dem Balkon eines prächtigen Hauses einen ihm bekannten Geheimrat be'm behaglichen Frühstück sltr.en sah. „Faulpelz!" knurrte der alte Dessauer, ließ halten und schickte seinen Adjutanten hinauf: der Herr Geheimrat möge sich doch sogleich herunterbemühen. Der Gerufene, dem der Adjutant keine Zelt zum Umkleiden gelassen hatte, kam mit verlegener Hast herbei, um alsbald von des Fürsten leutselig ausgestreckter Hand in die Kalesche* gezogen zu werden. Lustig plaudernd kutschierte der alte Dessauer den angstvoll schwitzenden Fahrgast durch die sichtlich erheiterte Stadt; draußen vor dem Tor aber Heß er halten; „und nun will ich Sie Ihren Pflichten nicht länger entziehen!" — komplimentierte den Geheimrat hinaus und fuhr lachend davon. Der Unselige mußte, in Schlafrock, gestickten Pantoffeln und runder Troddelmütze, durch die ganze, nunmehr vor Lachen tobende Stadt zu seinem Hause zurückpilgern. Aus dem Kulturleben In Klagenfurt verschied am Dienstag der Studienrat Professor Max Bradaczek. Er ist der Gründer der Kärntner Landesgalerie und war in den letzten Jahren Landesleiter der Reichskulturkammer für bildende Kunst in Kärnten. Seine eigenen Werke — er war ein begabter Maler — und sein Einsatz für das gesamte Kunstschaffen Kärntens waren vorbildlich. In dritter Auflage erscheint im NS-Gauver-lag Steiermark das Buch von Julius Kugy „Dia Julischen Alpen im Bilde". Slowakische Märchen, von Wilhelm Michel nacherzählt, erscheinen Im Wilhelm-Andermann-Verlag, Wien. Von Josef Magnus Wehner ist in der Hanseatischen Verlagsanstalt in Hamburg unter dem Titel „Vom Glanz und Leben deutscher Bühne** eine Dramaturgie erschienen, welche die Münchener Aufsätze umd Besprechungen Wehnen aus den Jahren 1933 bis 1941 sammelt und dabei unter anderem die Themen „Das ewige Drama der Deutschen", „Kampf um Shakespeare", „Gibt es ein deutsches Lustspiel?**, „Vom deutschen Volksstück", „Vom Theater um die Jahrhundertwende" und „Vom deui* sehen Theater der Gegenwart" behandelt. MABBUBGEB ZETTUNO Donneritag, 7. Dezember 1944 ♦ Nr. 341/342 ♦ Seite 3 Das Luftschutzgepäck im Keller Verlust durch Diebstahl gilt nicht als Kriegsschaden Dm Rciohskrleguchädenftnit hftt In einer Intichelduni vom 6. Oktob«r 1044 sich mit der Frag« d«r Entschädigung für den Verlust von Litft«chutigepick durch Kellerdiebstahl be-flchäftigt. Eine Frau hatte Koffer mit Kleidung und Wäfch« voriorglich In den Kellftrraum tingtiteUt, um §!• vor Luftgefahr zu »chützen. Einea Nachta wurden Jedoch durch Einbruch In den Keller die Koffer gestohlen. Die Frau meldete den Verlust als Kriegssachschaden an. Als aolcher kann «r aber, wie die Entscheidung feststellt, nicht gewertet und daher auch nicht •bgegolten werden; denn die Kriegsschädenabgeltung tritt nicht für Jeden Schaden ein, der in irgendeiner Weite auf die allgemeinen Einwirkungen dea Krieges zurückzuführen ist. Insbesondere kann sie natürlich nicht Jeden Diebstahlschaden ersetzen, der in seiner Art und an seinem Ort vermutlich nicht eingetreten wäre, wenn nicht die allgemeine Kriegsgefahr Einfluß darauf gehabt hätte, daß die gestohlenen Sachen sich gerade an dieser Stelle befanden. Die Kriegsschadenabgeltung, die aus Mitteln der Allgemeinheit und daher zu Lastsn der Allgemeinheit erfolgen muß, erkennt nur solche Kriegssachschäden als entschädigungsberechtigt an, die durch unmittelbare Kampf-€inwlrkung entstanden sind. Hier dagegen war wenn der Dieb etwa während des Alama oder während unmittelbar anschließender Lösoh-arbeiten, also unter dem Einfluß unmittelbarar Kampfauswirkungen, seine Beute macht. Behandlung hohler BaumitMinme Wahrhaftig, es aind nicht dit ichlechtestan unter unseren alten Obst- und Parkbiumen, deren Stämme plötzlich anfangen, morsch und hohl zu werden, obwohl die Kronen noch vollkommen gesund und alljährlich reich mit Blüten und Früchten besetzt sind. Diese Bäume müssen unbedingt erhalten bleiben. Zur Erhaltung eines solchen Baumes dst ek In erster Linie erforderlich, die in Verwesung begriffenen Stellen vor weiterem Eindringen Jegldcher FeuchUgkeit zu schützen. Ist der höhlt Stamm einigermaßen ausgetrocknet, w [1? die kranken Sttlleo gut gesäu- bert, also alle nicht mehr kerngesunden Teile ■ind zu entfernen. Der gesäuberte leere Raum wird nun mit Beton ausgefüllt. Bei großen Wehem Wird der Beton noch gemischt mät Ziegeisttinbrocken. Die größte Aufmerksamkeit ist nun aber an den Abschluß nach außen hin zu wenden, denn an den Rändern des „Verputzes" darf niemals Wasser eindringen, da sonst von neuem eine Fäulnis eintreten wird. Der Beton muß also derart abgestrichen werden, daß das Regenwas-aer ohne weiteres ablaufen kann und sich da nicht vielleicht staut und ansammelt. Sollte sich an irgendeiner, wenn auch nur kleiner Vertiefung in der Nähe des ausgemauerten Teiles noch Wasser sammeln können, so ist sie möglich sofort mit Zement zu verdichten. Auf diese Weise können wir alte Bäume, vor allen Dingen auch Obstbäume, noch recht lange erhalten, ehe wir zur Axt greifen müssen. Das gilt vor allem von alten Walnußbäumen. Die Kröte, die sich anführen läßt Sie schnappt nach einem Bindfaden, der gar nicht mehr da Ist Wie die meisten Frösche und Kröten Jagt und frißt auch die bekannte graue Erdkröte ihre kleinen Bautetiere nur, wenn sie sich be- der Einbruch In ein noch unbeschädigtes Haus wegen. Ein still sitzender Käfer, ein unbeweat ausgeführt worden. Es ist also ein schädigen- liegender Regenwurm wird nicht beachtet des Kriegserelgnia, das den Diebstahl hätte er- i Aber die kleinste Bewegung der Opfer erregt möglichen oder erleichtern können, nicht vor- die Aufmerksamkeit der Kröte; sie richtet s'ch ausgegangen. Die Entschädigung für Verlust ein wenig auf und stellt zuerst den Kopf dann durch Diebstahl kommt dagegen jn Betracht, Gepflegter Herd erspart Brennstoff Die sorgfältige Pflege und Instandhaltung der Feuerstellen, als da sind, Herd, Futterdämpfer, Waschkessel usw., ist heute mehr denn Je notwendig. Dabei kann man sich In vielen Fällen auch ohne Handwerker behelfen und Fehler selbst beseitigen. Die Herdplatten, das Wasser-achUf, die Bratröhre, smd oft mit einer dichten Schicht von Ruß und Asche bedeckt; ist diese Schicht nur einen Millimeter dick, so entsteht schon ein Wärmeverlust von 5 v. H., was einem Mehrverbrauch von 1,000.000 Tonnen Kohle bedeutet, wenn nur die Hälfte aller häuslichen Feuerstellen auf diese Welse verschmutzt sind. Herdplatten müssen also Immer wieder abgekratzt oder abgebürstet werden, ebenso Waschkessel und Futterdämpfer, wobei nicht nur die Kessel ringsum zu reinigen sind, sondern auch die Wandungen des Ofens. Wichtig ist auch, daß man die Schuber am Herdtürl und die Sperren im Abzugrohr richtig bedient, damit nicht zu viel Hitze In d(?n Rauchfang geht. Mit einem gut gereinißten Herd kann man nicht nur fast die Hälfte an Brennstoff ersparen; man benötigt auch weniger Zeit zum Kochen. Verfälschen von Lebensmitteln wird be-straft. Die StrafvorschriXten des Lebsnsmltlel-gesetzes sind weiter verschärft worden. Wenn der Täter wissentlich und gewissenlos aus grobem Eigennutz gehandelt hat oder aus sonstigen Gründen ein besonders schwerer Fall vorliegt, kann Jetzt bei Verstößen gegen das Le-bensmlttelgcsetz auf Zuchthaus bis zu zehn Jahren erkannt werden. Bisher hatten schon die Gerichte mit Rücksicht auf die krlegswirt-ichaftllchen Verhältnisse die schärferen Slraf-bestlmmungen der Krlegswlrtschaftsverord-nung angewandt. Darnach stellt unter Umständen das Verfälschen oder das Verderbenlassen von Lebensmitteln gleichzeitig ein „krlegs-schädllches Beiseiteschaffen" oder „Vernichten" von Gegenständen des lebenswichtigen Bedarfs dar. Durch diese Vorschriften wird dafür gesorgt, daß auch heute nur tadellose Ware zum Verkauf gelangt. Keine weiten Xrmel bei der Arbelt! In einem Betrieb in Dessau geriet eine Frau mit Ihren langen, weiten Ärmeln in das Getriebe einer Maschine. Sie wurde dabei erheblich verletzt Wer an Maschinen arbeitet, sollte nur eng anliegende Kleidung tragen. den ganzen Rumpf genau in die Richtung des Beutetieres ein, und zwar so, daß die bewegten Stellen fixiert werden, z. B. an einem langen Regenwurm nur der Kopf oder der Schwanz. Mit unhörbaren Schritten schleicht sie d«m Opfer nach, bis es mit blltzschellem Zuschnappen erfaßt werden kann. Würde m^n der Kröte nur tote, wenn auch noch so fette Regenwürmer vorle<-en. so würde sie verhungern. Daß aber nicht das „LebendigsHn". sondern das , Bewe^tsein" entschpidend ist für den Freßakt, läßt adch durch Interessante Experimente beweisen. Zieht nvan nämlich ein Stückchen Bindfaden mit srhlän.i^elnden Bewegungen an e'ner Kröte vorbei, so wird es genau so beobachtet, verfolgt und geschnappt wie ein kriechender Regenwurm; und ein krabbelnder Käfer läßt »ich in der Wirkung durch ein entsprechend bewegtes Büniel kle'ner Fädchen ersetzen. Wirft man das Schattenbild eines bewerten K'elntleres an eine we'ße Wand, so Jagt die Kröte dem kontrastreichen Schatten nach, ohne das Ori-^'nal-tier zu beachten, w'e auch der beweiite Bind-faien dem ruh^^ipn Regenwurm vortezo'jen wird. Jarrd- und Fre'^reflexe sind also aufs en»ste mit optischen Bewegungsblldem verbunden. Auf diesen Tatsachen beruht fol^enrler interessanter Versuch: Einer Kröte wurde ein an einem Zwimfaden befestigter lebender Mehlwurm vorgehalten. Sobald die Kröte aufmerksam wird, entfernt man das Beutestück ein wenig und reizt so diie Kröte, immer wieder beutegierig zu folgen. Im Augenblick, wo die aufs höchste gereizte Kröte zuschnappen will, zieht man Faden und Mehlwurm schlagartig gänzlich weg und verhält sich dann vollkommen still. Die Kröte verharrt in gespannter Aufmerksamkeit und behält dabed die zuletzt noch vor dem Beutetier eingenommene Stellung bei. Ihr starrer Blick fixiert die leere Stelle, wo sich der zappelnde Wurm befand. Gewöhnlich läßt nach einiger Zeit die Spannung nach; manchmal aber geschieht doch das höchst Seltsame: Die Kröte schnappt nach der lesren Stelle, nach dem — Nichts! Dies kann noch minutenlan® nach dem Ver.«schwln-den des Wurms erfolgen und in allerdings seltenen Fällen wird das Schnappen nach „Nichts" soear wiederholt. Schnappt die Kröte nun wirklich nach „Nichts"? Ganz klären läßt sich der Vorgang natürlich nicht. Aber es liegt nahe, eine Erscheinung aus unserem eigenen Erleben zur Erklärung heranzuziehen. Fixieren wir Gegenstände gegen das Licht, so können wir auch nach ihrem Verschwinden noch „Nachbilder" sehen. Lange, schmale, .stabförmice Objekte zeigen sogar im ..NachblM" wellenförmi'^e Be-we-Tunf^en (autokinetische Formv^ränderun-gen). Von diesem St-andpunkt aus schnappt die Kröte doch nrrht nach nichts, sondern nach einem Nachbild, wahrfcheinlich einem bewerten, Offenbar haben wir h'er bei Tieren, die an der Wurzel des Wirbcltierstammes stehen. Frtlhforn^en des Sehens vor uns, bei denen Obiekte und Ihre B'Mer zeitlich noch ndcht scharf getrennt werden. Dr. Dr. Hinseht. Spori und Turnen Werner Bütlchcr gefallen. Im Osten fand Werner Böttcher (KTV) Wittenberg den Heldentod. Er zählte zu den besten deutschen Läufern der Mittelstrecke und-bildete zusammen mit seinen Vereinskameraden Yring und Mertens eine nie geschlagene 3mal 1000 m-StaffßL PavorlteDiiese in Agrun. In den zwölf Spielen der ersten Hunde zum Agramer Fußball-Pokal gab es fast ausschließlich die erwarteten Favoritensiege. So behaupteten sich die aus der Meisterschaft bekannten Rivalen Gradjanski, Concordia, Lltschanin und der neue Meister HASK Agram durch eindeutige Erfolge. Gleichzeitig kam es in Agram zu einem Freundschaftstreffen zwischen der deutschen Soldatenelf und Uskok Agram. Bis zur Pause lagen die Deutschen. Ir^ deren Reihen wieder die Wiener Stroh und Artmann besonders gefallen konnten, bereits mit 3:0 in Front und dieser Vorsprung reichte denn auch zu einem 3:2-Er-folge. * ' Das Speerwerfen als sportlicher Wettbewerb stammt aus Schweden. 1836 wurde in Schweden mit 35.81 Meter der erste Rekord dm Speerwerfen verzeichnet Der Weltrekord steht jetzt auf 78,80 Meter. ♦ Ann ß. .Tanuar 1945 findet In den SoflensSlen in Wien ein Gauvergielchskampf der Boxer von Wien und Niederdonau statt. Für die Frau Es gibt doch ehrliche Finder Im Zuge Nordenham—Brake vergaß eine Ehefrau aus Nordenham (Oldenburg) beim Aussteigen eine Tasche mit zehn Klelderkar-ten, etwa 400 RM In bar und Papieren. Das Fehlen wurde erst geraume Zeit später bemerkt, und so waren Rückfragen bei der Reichsbahn usw. zunächst vergeblich. Von dem Verlust der Kleiderkarten waren noch zw«l weitere Familien betroffen, die die Karten der Frau zu Einkäufen mitgegeben hatten. Zur großen Freude aller Beteiligten ging Jetzt ein Telegramm vom Fundbüro in Hamburg ein, wonach die In Verlust geratenen Sachen dort abgegeben wurden. Wenn man in den Teerbehälter fällt In Melnlk (Protektorat) versuchte kürzlich eine Frau, die stark kurzsichtig ist, einen Weg abzukürzen und über ein Hindernis zu stedgen. Dabei geriet sie In einen großen, mit zähflüssigem Kaltteer gefüllten Behälter, In dem sie bis an den Hals versank. Die Frau konnte nur unter den größten Schwierigkeiten aus dem zähen Bade gezogen werden, doch waren damit Ihre Leiden roch nicht beendet, denn ihrer wartete noch die recht umständliche Prozedur der Reinigung. Zu diesem Zwecke mußte sogar die Hilfe des Krankenhauses in Ansnruch genommen werden, bis es gelang, die Frau ohne gesundheitliche Schädigung zu säubern. Gestohlenes Kaninchen verriet den Dieb. Einer Witwe in Neustadt/Orla (Thüringen) wurde bei Einbruch der Dunkelheit ein Kaninchen aus dem Stalle gestohlen. Verdächtigt wurde ein Bauer aus einem Nachbardorf. Noch am gleiclien Abend nahm die Polizei im Beisein der Frau eine Haussuchung im Stalle des Bauern vor. Immer wieder rief die Witwe mit lockender Stimme in allen Winkeln und Ecken:' „Hansi, Hansi komm!" Mit einem Male ertönte aus einer verschlossenen Kiste lautes Kratzen und Hoppeln, und aus dem Versteck konnte „Hansl" hervorgeholt und seiner liebevollen Besitzerin zurückgegeben werden. Dreimal Stromsparen Nie mehr Wasser und rucht auf höhere Temperatur erhitzen, als unbedingt notwendig. Nie bei fließendem Warmvvasser waschen oder spülen. Von Leuchtkörpern nur banützen, was unbedingt gebraucht wird; nicht benötigtes Licht sofort ausschalten. Nicht bügeln, wenn Rollen oder Pressen genügt; keine einzelnen Slücke bügeln; allei bereitstellen und dann erst einschalten. Speicherwärme des Bügeleisens ausnützen; in Bugel-pauSen das Eisen ausschalten. D«r nundfunk am Donnerstsc. Retrhsproyromm: 7,30 bis 7.45: SenduriR um heg-slrs; ir 35 bis 13 45' Bericht zur Lage; 14.15 bis 15: Alleric*; 15 bis 16:' Ans Oper und Konzert; 16 bis 17: Musikalische fik tzen beschWinßte WeJBcn; 17.15 bis 17.50: Musik zur Unterhaltung; 17.50 bis 18: Die Erzäl.lung des Ze.tsplcreU" H bis 18.30: Rplelucharcn der Hitler-JURend slnpen; 10 b1« 19.30: Der Zeltaplepel beantwortet Hörerpost; 19.30 bis 1D.45: Frontberichto; 20.15 bis 21: Mpister-werke deutsrh'^r Kümmermuslk: Streichquartett von Beethoven; 21 bis 22: „Polifem", Oper von Bononf ni in der Neufassung von Gerd Kärnbpch. — neutaVh-landFender: 17.IS bis in 30: Sln'onluche Mii'^ik F.rrl t, Bruch und Liszt; 20.15 bis 22: Unterhaltsamer Me-lodlenrofsen. Auf ieden Kubikmeter kommt es an I Denke bei jedem Güferwogert, den Du beladen läßt, daran: Jeden schiedet ausgenützten Kubikmeter Frachtraum entziehst Du der FrontI Dorum: 5.Belade planmaßigl Berücksichtige die Abmessungen der Güterwagen! Verstaue sperrige Güter raumsparendl Tue Dich zur Ausnützung des Wagenraumes mit anderen Verfrachtern zusammen! Erhohe das Fassungsvermögen offenerWagen für leichte Güter durch Aufborden der Wagenwände. Verwende bei Schüttgütern Vorsatzbretter und ►wände! 6« Entlaste die Schiene, wo es nur möglich ist, durch Gütertransport auf dem Wasserweg! Wer der Reichsbahn hilft« _h11ft dT Front i Aüuehn#id«n, lammeln, Imirur wieder Itian I Llchtsplel-Theat«r lurg-Kliia, Bit cinsdirilllidi DonneriUg „Hab' mlcti lltb*' mit Mirikka Rttd. Viktor Staal. Haa' Briuteweitcr. Mmqj Kahl. Für JuxendUclie nicbt tuseiats. SondervorttcHuni: Doancritaf, 12.45 Uhr, „Dar Pud» von ilinirvan" mit Olca Tschediow«, Karl Ludwig Dlehl, TraudI Stark. Ferd. Marlaa. Fttr Ju-gendlldie unter 14 Jahren Bidit lu-celassen. Irfalirtlcha Rmtan« untf Sdiwabinbi* kXnpluni Übernimmt Schldlltirsbeklmp-lunKianstalt A. Streit. Wien. IL, Tao-tfelmirktKassfl 1, Tel. A 48-0-86. 3950 Kleine Anzeigen AMTLICHE ANZBiefiN MaBimhinan lup Sicherung Arbeitteinsatze» boi «es ■«»lanariaaiditsplilthaattr. Iii 12. Da* lember „Dii Da|tnliardti'*. Bii Tobii-Ojoßn'.m mit Heinrich Oeorie. Ren« Stobrawa, Ms« Petrt und Wolftang ink^dil FQr jucciidlidii unttr 14 jah* Ten a!clit xuselisien. LldilipUia Irunndort. Iii 7. Deiember ,,Dai unhalmlldia Hiui", Fttr Juaend-liehe n.dit tugelassen. 2 *^,'*{1 '• Haui", Pattau. ■',* ..«•mmar, lanna, Irlka" ■it Karin Hardt, Paul Kliiter, Will Dohm u. a. Fflr Jtigendlldie zucaiati. Ttnilchtiplala Stadtihaatir, Ptiiau DIt Mhalmlictiin WUnidia" mit *OIei Tlcbechowa. Klthf Qotd. Hani Rold u i. Für Jutendliche nickt lugelasten. «HO Malrapol, CUM. Iii 7. Deienber jjOlMtl" mit Willy Birnl, Hilde Weißner, Paul Wegener. Für Juiend-liehe unter 14 Jahren nicht zugclaiien. •«rgllctilipiaifl Cllll. Bit 11. Oezemher «.Dar Verlatiliir hat iai Wart". Fflr JugewdUcJie n'dit ziiKclaiien. fontlc(itt|ilala Siemlal. Donnerittg, tig* lieh 19..30 Uhr. ,,Kera Terry" In d«r Hauptrolle Matlkka Rück. Für Jugendliche nicht zu^elaaien. Santstag und lonntax Farbfilm „PriMin ilni «adi biiiara Oljilotnaltn". FII«BePSchiden in Batrieben. Klar: Anial|e|iti!ctit lOr latrIebilUhrir baidiMlitir aiir larailriar litriafea. Wird der Betrieb oder ein Betriebit«il durch einen Fliegaruif;riir besdiädigt oder leritOrt und können tlmlüche Oe-toUschiltimltBlieder nicht iplteiteo« am vierten Ta^e nach der BecchädiRuin wieder Ihre bliherixe Arbeit im alten be-tnfbsilblichon Umlaim; aulnchmea so Lit dem für den Betrieb zuitändtKcn Arbeita-ami «pitetten* an diesem Arbeitstag tdiritilidi Meldung tu erstatten. Wer« den von der Froduktionsbehinderung mehr als loe OcfolgtchartsmilKlicder des Betriebes betrollen. so ist die An* »l|e dem Arbeitsamt fernmOndlick zu erstatten und sofort ictorirtlich zu wie* derbolen. Das Arbelttamt kann di« Wia-darholunf der Anzeige in von Ihm ba-»timmten Zeltabstinden verlangen Ent* sprechende Vordrucke sind bei den Ar* beitslmtera (Nebenstallen) erhlltlidi. BatrIebsfUhrer die der vorjfeichriebenen Anzelceptllcht nidit oder nicht frlstge* nilB nachkommen haben nach den Kel* teaden BeitlmmunKen mit erheblichen Strafen durch das Arbeitsamt zu rechnen. Dar Chat gar Zlvllvtrwaltuni In «er Untsralelarmark. 4189 P«r Beauftragte lOr Arbeltsfragen. Vermischtes CiM*Rastiurant Thaiaslanlivt, Marbtiri/ llbnt wlttKr^jja* de» stadthrelaes Mapbupo/Dhau. Mfidchen der Volks-e In Marburg-Leltersber* haben von i?5' L •" "«'ich ab 13 Uhr hn Oeblude des Tigetthoffcrm l*«*"''0"Pl«tz 1. Unterricht. Die Hilfssrtü er dieser Schulen haheo v. 13 Uhr Im Oebtud« der Schönererichule. ScbünerarstraBa 10. Unterricht. 420 i Ou IdiulbnulUaftf: cai.: iirMi. Zu verkgiufon Hartar Bialraiiar Joch großen Besitz od«r cebe den* selben in Pacht. Josef Oungi, Jahrlngial Nr. 28, Jahring bei Marburg. B649-0 Bedienerin für Mittwoch und Frelta« von 15 bis 18 Uhr «eiiicht. Kowatsch, Mm* Purg, Herrenjtasse 46. 8552-8 Verlgßüche, ««tte Frau wird zu alleinstehender, pflegebedUrftiier Dame als selbstloeiterin Elise Mar-tschitsch aus der Fraustaudemerstraße 22, der 77jährgie Pensionist Franz Urek aus der Hauflt-gasse 7 und der 68jährige Lokomotivheizer i. R. Bartholomäus Kampusch aus der Triester-straße 57. — In Graz verschied der 99jährige Lokomotivführer Franz Matel aus der Josefstraße in Marburg. Zur Zuteilnnc von Zucker. Reiohselnheit-llch wurde, wie bereits gemeldet, verfügt, daß der Zucker in der vergangenen, sowie in der kommenden Zuteilungsperiode vorausbezogen werden soll, damit sich die La^er durch die Erzeugung in den Fabriken nicht häufen. In der Steiermark stößt ein solcher Vorausbezug von Zucker auf Transportsohwierigkeiten, Wir machen daher nochmals darauf aufmerksam, daß das Landesemährungsamt Steiermark die Gültigkeit der Abschnitte der 69. und 70. Zuteilungsperiode der Reidiskarte für Zucker und Marmelade bis Ende der 70. Zuteilungsperiode, bis zum 7. Jänner verlängert hat. Mit dem Zuckerbezug der Grundkarten für die 71. und 72, Zuteilungsperiode darf erst nach Aufruf durch das Landesernährungsamt begonnen werden. Topterer Untersteiier Aus der Ortsgruppe Frauenberg, Kreis Marburg-Land, wurde Gefreiter Vinzenz Damisch mit dem Eisemen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet Au: Zeichnung lüt einen Feueiwehimann Für vorbildlichen Einsatz bei einem Terrorangriff auf Marburg wurde dem Meister der Feuerwache Brunndorf Max Löschnik das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen. Dia neue Wochenschon In Marburgs Lichtspieltheatern läuft wieder eine neue Wochenschau. Wir haben den Tag der Vereidigung des deutschen Volkssturms, den Tag der totalen Mobilmachung des Großdeutschen Reiches, alle miterlebt, jeder von seinem Blickfeld aus, und Teile von ihm haben sich in Ost und West bereits bewährt, aber die Gewalt der Stunde empfinden wir doch erst, wenn wir jetzt in der Wochenschau den gewaltigen Aufmarsch in München, vor dem Mahnmal der Gefallenen, in Danzig, dieser alten deutschen Stadt, die zum Ausgangspunkt des Krieges wurde, und in Berlin am Tage der Vereidigung mit den Augen verfolgen können. Welche riesigen Reserven kampfberwer Männer hat doch noch Deutschland! In endlosen Zügen ziehen sie dihin und man versteht, daß das feindliche Ausland von diesen nun bereitstehenden Reserven aufs tiefste beeindruckt worden ist. Dann zeigen uns Kampfbilder aus den Vogeäen, aus Südosten und aus dem Osten die Kampfkraft unserer Soldaten. In den Vogesen werden die^ gegnerischen Kräfte zum Stehen gebracht, in Südosten zeigen die Kolonnen der gefangenen Sowjets und die Mengen zerschossener Feindpanzer, daß der Kampf um Budapest nicht zu einem Erfolge der Sowjets wird. Aber wie hart diese Kämpfe mit der östlichen Übermacht sind, daß sehen wir dann an der Erstürmung Goldaps in Ostpreußen durch unsere Panzer und Grenadiere. Jedenfalls erhalten wir auch in dieser Wochenschau wieder ein packendes, mitreißendes Bild vom Kampf der Heimat und der Fronten. Die Unfallrente der RUckgefUhrten Unfallrentenempfänger, die als Rückgeführte oder wegen Bombenschadens ihren Wohnort verlassen haben, erhalten auf Antrag ihre Rente durch das Postamt ihres neuen Aufenthaltsortes ausgezahlt. Der Antrag ist l)eim Postamt möglichst bald nach Eintreffen am neuen Aufenthaltsort zu stellen, nicht erst am Fälligkeitstage der Rente. Hierbei sind Personalausweis, Rentenbescheid und etwa vorhandene Nummerkarte des letzten Zahlpostamtcs mitzubringen. Gebühr nach Poatschalterschlufi. Um dem erweiterten Verkehrsbedürfnis im Rahmen des totalen Kriegseinsatzea postdicnstlich Rechnung zu tragen, sind die Postämter angcwie.sen worden, Spätschalter auch in den Abendstunden offenzuhalten und bei Bedarf Schalterdienst auch am Sonntagvormlttag zu versehen. Dem Wunsche nach Aufhebung der besonderen Einlieferungsgebühr für nach Si'hal-terschluß aufgegebene eingeschriebene Brief-sndungen von gewerblichen Betrieben kann nicht entsprochen werden. Eir.o Sonderregelung zugunsten derartiger Sondimgen von gewerblichen Betrieben ist nach dem Grundsatz einheitlicher Versand Vorschriften für alle Versender und zur Vermeidung, von Berufungen nicht angängig, da eine sichere Unterscheidung, ob der Inhalt gewerblichen oder privaten Charakter hat, bei geschlossenen Briefsendungen nicht möglich ist. Zentralheizungen bei Frost. Die Warmwasserzentralheizung muß bei eintretendem Frost wegen der drohenden Gefahr des Einfrierens der Heizkörper und der Leitungen in Betrieb genommen werden, ansonst muß man das Wasser aus der Anlage entfernen. Ferner darf bei strengem Frost kein Heizkörper völlig abgestellt werden — auch nicht in unbenutzten Räumen, Ein einziger eingefrorener Heizkörper kann die ganze Heizanlage unbrauchbar machen. Vom 4. bis 10. Dezember wird verdunkelt von 16 bis 7.30 Uhr. Heimatliche Rundschau Dorum Deutscher Volksstuim Wir wissen, daß eines Volkes gewaltigste Kraft der Glaube seiner Herzen, die Stand-haftigkeit seiner Männer und Frauen, die Tapferkeit seiner Jugend und das Vertrauen in die eigene Stärke ist. Heinrich Himmler Wir haben erfahren, daß es ebensowenig wie eine Mathematik des Krieges, auf die unsere nur in Zahlen denkenden Gegner sich hundertprozentig verlassen, eine feste, vorherzuberechnende Formel des Krieges gibt. Zumindest dann nicht, wenn ein Volk sich gegen einen so infernalischen Vernichtungswillen behaupten muß, wie wir es müssen. Einzig und allein entscheidend für den Ausgang des Krieges sind der unerschütterliche Wille und die ungebrochene Kraft unseres Volkes, jeder Situation des Krieges gerecht zu worden und die verstärkte Bedrohung durch den immer tödlicheren Vernichtungswillen un-«crer Gegner zu überwinden durch einen verstärkten und äußersten Einsatz unserer Vollcs-kraft. Darum wurde, als der Krieg sich den Grenzen des Reiches näherte, das deutsche Volk selber zu den Waffen gerufen, — darum Deutscher Volks.sturm! Wir müssen das ganze Ausmaß der Gefahr nüchtern erkennen, denn es kann nur eine Gefahr überwunden werden, die man klar begriffen hat, und nur eine erkannte Gefahr mobilisiert die letzten und höchsten Abwehrkräfte zu ihrer Überwindung. Wir werden alle Gefahren überwinden, weil wir niemals vor ihnen kapitulieren, sondern bereit sind, den ganzen Einsatz zu erbringen, -- darum Deutscher Volkssturm! M. J. Selbstschutzkriifte im Ernstfall Daß alle Selbstschutzkräfte, besonders die Münner sich bei Fliegeralarm sofort in den Luft.schutzramn ihrer eigenen Luftschutzgemeinschaft zu begeben haben, darüber besteht kein Zweifel. Wer unterwegs vom Fliegeralarm überrascht wdrd, hat den nächsten öffentlichen Luftschutzraum aufzusuchen; in diesem Fall haben auch männliche Personen das Recht zum Betreten z. B. eines Luftschutzbunkers. Auch ist es ver.ständlich, daß jemand einen in der Nähe befindlichen Luftschutzbunker aufsucht, wenn der Luftschutzkeller seines eigenen Wohnhauses ungünstig oder gar beschädigt ist. Um die dadurch entstehende Schwächung der Abwehrkraft des Selbstschutzes auszugleichen, haben die örtlichen Luftschutzleiter auf Anordnung des Reichsluftfahrtministeriums auch die in den Luftschutzbunkern und dergleichen befindlichen körperlich ndcht oder nur gering behinderten Männer für den Einsatz im Scha-denfiill vorgesehen. Durch Anschlag in den Bunkern und den anderen öffentlichen Luftschutzräumen werden sie auf diese Pflicht zu Dienstleistungen aller Art im Luftschutz hingewiesen. Finer Aufforderung zum Einsatz haben diese Männer — auch während des liUftangriffs — notfalls unter vollem Einsatz ihrer Person, unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden bestraft, in besonderen Fällen sogar mit Zuchthaus. Hilfe für notgelandete deutsche Flieget Bei den Luftkämpfen, die sich über dem Reich abspielen, kommen auch deutsche Flieger zum Absturz, springen ab oder unternehmen eine Notlandung. Bei der Hilfe, die jeder von uns unseren abgesprungenen und notge-landeten Fliegern leisten wird, muß den unversehrten Besatzungsmitgliedem möglichst Fahrgelegenheit zur nächsten Eisenbahnstation verschafft werden. Verwundete Angehörige fliegender Be.satzungen müs.sen nach Leistung der ersten Hilfe sofort dem nächsten Arzt oder Lazarett zugeführt werden. Im letzten Falle sowie beim Auffinden von gefallenen deutschen FHegern ist nach Möglichkeit dem närhsten Ortsgruppenführer umgehend Meldung zu erstatten, damit die zuständige Dienst.stclle der Luftwaffe unterrichtet werden kann. Bei der Durchführung von Suchaktionen nach abgestürzten oder notgelandeten deutschen Fliegern ist die Hilfe jedes Volksgenossen, besonders durch Meldung gemachter Beobachtungen, der zuständigen Dienststelle des Steirischen Heimatbundes oder der Polizei äußer.st wertvoll. Ein Reiterroman von Franz Herwig Aliclrucksrechte: Verlag Sdiwlniifiistcln. München SC Forlsetzung Er drängte sich nach vorn, sobald das Musketenknattern einen neuen Ausfall verkündigte. Und immer wieder kehrte er niedergeschlagen in se-in Quartier zurück, ein zerschossenes Haus, das die Musketiere mit Binsenmatten gedeckt hatten, und sagte zu Jos^ Mar'a: „Er ist wie der Teufel. Alle Welt redet von ihm und keiner kriegt ihn unter die Fäuste." Einmal war er ihm nähtr aln sonst. „Hierher Durantc!" rief er. Der lachte höhnisch und richtete die Pistole auf Ihn. „Feiger Miirodeur!" schrie Jan. ,J)egen heraus!" Da krachte der Schuß. Jan warf sich blitzschnell hinter- den Hals seines Pferdes. Der Gaul zuckte zusammen und schnob Blut. Jan richtete sich wieder hoch und rief: „Eine Hel