MITTHEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER STATISTIK HERAUSC.EGEBEN VON DER K. K. STAT1STISCHEN CENTRAL-COMMISSION. ZWANZIGS TER JALIRGANG. IV. HEFT. ------------------------------ WIEN, 1874. AUS DEU KAISERLICH-KONIGLICHEN IIOF- UND STAATSDHUCKEREI. IN C0MMIS8I0N BEI CARL GER0LD’S SOHN. ZUSTANDE DEE FISOHEREI II RE1CHSKATIIE VERT1IETE1N KOMGBEICHEN 11) LANDEIIN AN DEN OESTERREICHISCH-UNGARISCHEN MEERESKUSTEN. /tf S j > kh \ & / / ! * ———wvWWwv>^— BEARBEITET V O N CARL KRAFFT, RECHNUNOS-OFFICIAL DER K. K. DIRECTION DER ADMINISTRATIVEN STATISTIK. "WIEN, 1874. AUS DEU KAISERUCH-KONIGLICHEN HOF- UNI) STAATSDltUCKEKEl. IN GOMMISSION BEI CARL GEROLD’S SOHN. INIIA L T. Seite Vorwort........................................................................................ 1 Einleitung..................................................................................... \ I. Stand der Gewftsser: a) Das adriatisohe Meer ................................................................ XXX b) Die Binnengevviisser................................................................ XXXI II. Fischarten der Gewasser Oesterreichs: a) Meerfiscbe.........................................................................XLV1I1 b) Siisswasserfische................................................................... XLIX III. Fischerei: a J Meerfischerei...................................................................... LXVI b) Siissvvasserfischerei............................................................... LX1X IV. Kiinstliche Fischzucht...............................................................LXXIX V. Fischerei-Gesetzgebung .................................................................... XC Detailberichte: A. Seefischerel ......................................................................... 1 U. Susswasserlischerei: Oesterreich unler Jer Enns............................................................... !> Oesterreich ob der Enns.................................................................. 22 Salzburg............................................................................ 39 Steiermark.......................................................................... 42 Kiirnten............................................................................ S8 Krain............................................................................... 63 {Triester Gebict....................................................... Cii Giirz und Gradišča..................................................... 67 Istiien................................................................ 68 Tirol............................................................................... CK Vorarlberg.......................................................................... 78 Bolanen............................................................................. 82 Mfibrcn............................................................................. 89 Seblesien .............................................................................. 117 Galizien................................................................................ 121 Bukovvina............................................................................... 126 Dalmatien............................................................................... 129 Anhang zur Einleitung: Tabulle I. Menge der im Jahre 1872 in das allgemeinc osterreiehisch-ungarische Zoll-gebiet eingeliihrten Fische, nacli Eintrittsgranzen und naeh Liindern, in welchen die Zollamtsbandlung stattfand...................................................... 136 Tabelle II. Menge der im Jahre 1872 aus dem allgemeinen osterreichisch-ungarisellen Zollgebiele ausgefulirten Fische, naeli den Austrittsgranzen und naeh Liindern, in vvelchen die Zollamtsbandlung stattfand.......................................... 140 Tabelle Ul. Menge der im Jahre 1872 naeh Dalmatien eingeliihrten Fische.................. 142 Tabelle IV. Menge der in den Jahren 1872 und 1871 aus Dalmatien ausgefiihrten Fische.............................................................................. 144 — . Vorwort. Von dem im Jalire 18(59 zu Haag zusammengetretencn internationalen stati-stischen Congresse wurde die BeschalTung einer Fisclierei-Stalistik beantragt, nacli wclcliem Antrage iiber folgende Punkte jiilirliche Erhebungen veranstaltet werden sollen: beziiglich d er Seefischerei: 1. iiber das in dcr Seefiseberci angelegte Capital; 2. iiber die Grosse der Ausbeute der Seefiscberei: 3. iiber den Handel mit Productcn der Seefiscberei; 4. iiber die Seefischerei-Gesetzgebung; beziiglich der S ii s s \v a s s e r- F i s c h e r e i: 1. iiber die Arlen der Fische, auf \velehe sicb die Fiscberei erstreckt; 2. iiber die zur Siisswasser-Fischerei dienenden Werkzeuge und Geriitbe; 3. iiber die Durebschnittspreise dieser Werkzeuge und Geriitbe; 4. iiber die Jahreszeit, zu \velcher die Fiscberei der ciuzcliien Fischgattungen ausgeiibt wird; !>. iiber die Anzabl der bei der Fiscberei beschiittigten Indivitluen, und (i. iiber die jiilirliche Ausbeute aus der Fiscberei nacli den einzelnen Fischgat-tuugen und uber den mittleren Preis derselben im frischcn oder eonservirten TLw-stande. Die statistisehe Central-Commission bat diese Antrage in Bcrathung gezogen und die von einem Special-Comite diessfalls empfohlene Erhebungsweise in der Sitzung vorn ii. Februar 1870 zum Bescblusse erboben, die in Betreff der Siiss-wasser-Fischerei gestellten Fragepunkte aber noch dahin ergiinzt, dass die statisti-scben Erhebungen auch: 7. uber die Erlolge der kiinstlicben Fischzucht zur Vermelirung des Fisch-standes in den Gewiissern; 8. iiber das Verhiiltniss der tbatsachlicb Ciblichen Fangzeit der Siisswasscr-1'ische zur gesetzlich vorgeschriebenen Fangzeit derselben, und 9. iiber den Sland der Fisclnviisser, ausgedehnt \verden sollen. Zu diesem Zvvecke wendete sieh die statistisehe Central-Commission an die k. k. Ministerien fiir Ackerbau, Mandel und Finanzen, um die Erhebungen stati-stiseber Daten iiber obbezogene Punkte beziiglich der Siiss\vasser-Fischerei durch die lamhvirthschaltlichen Gesellsehaiten und ihre Bezirks-Vereine, beziiglich der Statut. Mitthcil. XX. J.hrg. i. Heft. Seefischerei durch die Seebehorde umi iliro llafenorgane, mul beziiglieh des Stau-des der S f i s s w; i s s e r im Allgemeinen, sowie beziiglieh dcr Siiss\vasser-Fiseherei in den aerarisehen Geuassern durch die Finauz-Beluirden umi durch die Verwaltungcn der Staats-Domauen vornehmen zu lassen. Z ur Ihunliehslen Fiirderung dieser Ar-beiten \vurde aucli die Unterstiitzung der politisehen Landes- umi liezirksbehiirden in Anspruch genoinmen. liei allen diesen liemiihungen gelaug es jedocli fiir diessmal niebt, eiu gelreues Hild der Fischereizustande in den im lleichsralhe verlrelencn Kiinigreiehen umi Liiiidern zu ge\vinnen, da es die erste diessfiillige Erbebung \var uud die mit der Fiseherei ISeschiiftigten bislier a us diesem (minile keine Veranlassung battcu, hieriiber Vormerkungen zu fiihren, in selir vielen Fiillen aber audi die laud-wirtliscbaftlicben Ilezirksvereine si c h theilnahmslos veriiielten. Das k. k. Hamlels-Mnislerium bat aber aucb ilas k. ungnrisehe Miuisterimn fiir Aekerbau, Industrie umi Mandel crsucht, durch die Seebehorde in Fiume diesclbeii Erhebungen voriiehinen zu lassen, welebem Ersuchen das genannte l<. ungarisehe Ministerium mit grnsser Zuvorkomrneribeit entsprochen umi die beziiglichen Resul-late dem k. k. Ilandels-Minislei ium zur beliebigen Verftigung gesleilt bal. lis war demnach der slatisliscben Central-Commission ermoglicht, diese Erhebungen der k. ungarischcn Seebehorde aucli in die vorliegende Zusammenstellung aulzunehrnen, was um so erfreulicher ist, als sieli die Ergebnisse des ausvviirtigen Fiscbbandels ohnehin n ur fiir das gauze osterreichiscb-ungarische gemeinsame Zollgebiet in ver-lasslieber VVeise beurtbeilen lassen. llinsichtlich der Seefischerei fanden sicb der eigeiithiindichen Verlniltnisse wegen die Seebebiirden in Triest und Fiume veranlasst, eigene Entvviirfe zur Seefischerei - Statistik zu unterbreiten , welche der statistischen Oentral-Coinniission zur Hegulacbtung iiberrnittelt und von derselben im Allgemeinen gutgebeissen wurden Darnacb \vurde das Heobachtungsjahr vom 23. April cines Jalires bis zum 22. April des folgenden Jabres festgesetzt und \vird das bezugliche Schema in Znkunft der Ilauptsacbe nach folgende Puncte umfassen : 1. Zalil und (lualitiit der Fischerboolc; 2. Wertb eines einzeluen liootes in neueiri Zustandeje nach seiner Qualitat; 3. Durchschnittliche Dienstzeit derHoote; 4. Gesammt\vertb der Itoote mit liiicksiehl auf deren Dienstzeit; JJ. Werth der einzelnen Ausriistungs-Gegenstiinde, insbesondere der Netze im neuen Zustande, deren Zalil und Dauer; G. Wertb der in Verwendung belindliehen Netze; 7. lieniannung der einzelnen lioole; 8. Lohn und sonstige Entschiidigung der Hemannung; 9. jiihrliebe Reparaturskostcn durcbscbnilllich per lioot und Netz; 10. Zalil der Arbeitstage im Heobaehtungsjahre; 1 !■ Faiig eines einzelnen liootes je nacli der Gattung; 12. Verkaulspreis der einzelnen 1’roducte am Ablischungsorte; 13. Quautitalcn Jer Auslieute iiacli den llauptgattungcn der Producte. Dieses Schema vervollstiindigte die statistisc.lie Central-Oommission dahin, dasa: ad II). diu Zalil der Arheitstagc mid ad 13. die Menge der Ausbcute fiir dic Siimmer- und Winter-Campagiie getrcnnt nachgevviesen werde. Endlich empfahl die stUtistische Cenlral-Commission eine einmalige Erhebung iiber die Artcn, iiber die Fang- und Laichzeit der Fisebe, aul'welcbe sicli die Fischerei im adriati-sclien i\leere crstreekt, weil lieztiglich der Siiss\vasser-Fischerei eine alinliebe Er-liebung mit Erfolg eingeleitet \vurde und die Kemitniss der zum (lenusse der lie-vulkerung gelangenden Seefiscbe das gleiche Interesse beansprucht. Was die Statistik der Siisswiisser betriITt, die nicbt nur fiir die Fischerei, son-dern aucb tur andere Er\verbszweige von grosser NViebtigkeit ist und sicli daber nicbt nur auf die Naclnvcisung desUmfanges der Gew8sscr besehriinkcn.sondern aucb aut' die Charakteristik dcrselben ausdebnen solite, so war der Zeitpunkt dieser Erbe-bungen, \velebe /ur Ergiinzung der Statistik derSiissvvasser-Fiseberei unerliisslicb sinil, sclir ungiinstig, weil derzeit die Katastral-Opcrate zum Zwecke der Grundsteuer-Regulirung bei den Bezirks-Schiitzungs-Commissionen in Verwendung sind und es im Allgemeinen mit zu grossen Kosten verbunden gewesen \viire, die notbigen Daten daraus zu sammeln. Ungeacbtet dessen wurden von einigen Finanz-Landes-Heborden, wie bei den landerweisen Hericbten ersicbtlich ist, Naelnveisungen iiber den Stand der Ge\vasser geliefert, und die statistiscbc Cenlral-Commission wird nicbt saumen, die Vervollkommnung dieses wichtigen Tbeilcs der Fiscberei-Statistik ebemoglicbst /.u bewerkstelligen. Wenn aucb nacli dem Vorausgescbickten die vorliegende Arbeit nur eine un-vollstiindigc sein komite, so erscbien docli die Vcrofluutlicbung derselbcn notbwendig, weil cineslbcils die I5ereit\villigkeit der statistiseben Central-Commission, die Uc-scbliissc des intcrnatioiialcn statistiseben Congresses auszutiibrcn, neucrlicb consta-tirt \verden vvolltc, andcrntbeils aber aucb in den aus einzelnon Landern eingelaug-ten lieriehteu scbatzenswerthe Aufklarungen iiber die Verhiiltnisse der Siisswasser-Fiscberei entbaltensind, zumal eineZiisammenstellung und VerolTcntlicliung der in den *Ausweisen iiber den auswiirtigenHandel der osterreicbisch-ungariscben Monarcbie" entbaltenen Ergcbnisse des Fiscbbandcls aucb einige Anbaltspunkte zur Beurtbeilung der namentlich in der Seefiseberci seit einer Reilie von Jaliren vollzogenen Wand-Imigen zu liieten geeignet isl. Zudcm ist zu ervvarten, dass die Veroflentlichung der ersten Erbebungen iiber die Fischerei die hierzu berufenen Organe in jenen Liiudeni, aus welchen nur selir unvollstiindige Materialien tur die vorliegende Arbeit eingelangt sind, zu einer thatkrafligeren Antbeilnabme bei den kiinlligen Erbebungen anregen d Urit e, wie diess sebon \viederholt bei anderen neu eingeleitetcn statistiseben Erbebungen beobachtet vvorden ist. Demnach crschcinen in der nachstehenden Einleitung dic Ergcbnisse des Fiscb-liandcls mit dem Auslande in den letzten 40 Jaliren. und nebst mebreren beziig-lich der seit viden Jaliren beobachteten Abnahme des mittlcrcn \Vasserstandes a' der niilteleuropaischen Striime bckannt gcwordencii Dalen, die in den cingcsendeten fierichten entlialtenen liauplsaclilielisten Angaben bcsprochen; dieser Einleitimg folgen, nacli Liindern gereibt, miiglicbst wor(getreu die einzelnen Bcrichte jener Organe, welchc Mittbeilungcn iiber die Fiscberei anher gelangen liessen. Dass die in diesem Hefte entlialtenen Miltbeilungcn so spiit /ur VerbUentlicliung kommen, ist mir der saumigen Einsendung der Uericlite aus einigen Liindern zuzu-schreiben, indem zwei Bericlite erst kurz vor der Drucklegung der sfatistiseben Ceidral-Coinmission zugekomirieu sind. Einleitung. Das Fleisch der meisten Fischarten ist zart, schmackhaft und lciclit verdaulieh, gibt dem Menschen einen gesunden und kraftigcn Nahrungsstotf ab und sla ud daher schon in den iiltesten Zeiten liei deu mcisten Volkern als Nalirungsmiltel in iiolieru Ansehen. In den alteren Zeiten, in welchen die Bevblkerung auf dem curopaisehen Continente noeli cine viel geringere war, hiitte es kaum der Fisehzucht hedurft, um den natiirlicheiiFischreiclithum der freienGeviisser aufrecht zu erlialtcn, und dennnch \vnrden Fische geziichtet, um ihre Zald zuvermehren und durcli zveckmiissige Erniih-rung und Behaudlung der Fische ihr Fleiscli zu verbessern. Bei den Rbmern war na-mentlich in derKaiserzeit diescr Wirthschaflszwcig ziir hiichstcn Stufe der Ausbildung gedichen; man ziichtetc und miistcte sovohlSiissvasser- als Meerfische in grossen ge-schlossenen Becken. Spater war es die Kirche, welchc die Fisehzucht fiirderte. indem sie der Fische als Fastenspeise bedurfte. In neuerer Zeit wurde aber die Fisehzucht, ungeachtet mit der Zunahme der Bevblkerung auch die Zuuahme der Bediirfnisse \vachst, arg vernacbliissigt, \vas namcntlich von den Meerfischeu gilt, mit deren Zucht man sich nur in seltenen Fiillen mehr bescbiiftigt. Liest man die Werke selbst der jungeren Ichtlivnlngen, so muss man iiher den Fischreichthum der europiiischcn Siissvasser, \velchen dicsclben noch zu Anlang dieses Jahrhundertes aufzuveisen hatten, und iiher die Grosse staunen, welche so maneherlei Fischarlen friiher erreichten. Friiher varen die Strome Ocsterreich-Ungarns noeli mit verschiedenen Stdrarten, vclche aus dem sehvvarzen und adria-tischen Meere, der Ost- und Nordsee kamen, bevolkert. So ist in dem Werke „Die Susswasscrfische der iisterreichiscben Monarcbie 1858“ von Heckel und Kner zu lesen, dass zu Marsigli’s Zeit') die Store in unseren Striimen, namcntlich in der Donau, so zahlrcich vertreten \varen, dass ihr Fang von der unteren Donau his nach Komorn herauf alljiihrlich Ungarn bedeutenden Gevinn hrachte und E.vemplare von 700 his 800 Pfund nicht zu den Seltenhciten gehorten, manche sogar im Gevvichte von 1.400 his 1.600 1'fund gefangen vurden. Auch noch vor 40 Jahren varen ver-sehiedene Stdrarten in der Donau so hiiufig. ilass an manchen Marktlagen auch 10 his 15 Stiicke dcrselhen von 200 his 400, sel te n aber von hi o s 100 1‘fund aus-geboten vurden. Dcrzcit simi diese Fische nicht nur iiberhaupt selten, sondern kommen auch dann hlos in kleineren Evemplaren vor. Erstaunlich ist das Gevicht, his zu velchem ein llausen, der grdsste unter allen Siissvasserlischen, heranvach-seu kann; so vurde nach Pallas im dahre 1769 ein llausenveihchcn gefangen, das 2800 1‘fund und dessen Bogen allein 800 Pfund vog. In fruheren Zeiten zog ') Marsigli vurde im Jalire I6;>8 geboren umi slarl> im Ja lire 1733. der Hausen vid hiiuliger und schaarenvveise bis nacli Oesterreich, \voselbst sein Fang stark kctricben \vunle; jetzt vcrlicrt er sicli bodisi selteu iiber Pressburg lier-auf. Im Siiden Ungarnssollen abcr nocli ofter Stiicke von 800 bis 900, selbstvon 1200 bis 1500 Pfund Gevviclit gefangen werden. Nach derselben Qučile sollen audi die ubrigen edlen Fiscliarten in den SiissMiissern Oesterreieh-Ungarns ein Gc\vicht erreielit liabcn, \velclies gegeniiher den tbafsiiclilicbeu Verhiiltnissen der Gegeu\vart last miir-clicnliaft erseheint. So sol len nudi in den Funfzigerjalircn oder kur/ vorher lluclien im Gewiclite von 100 Pfund, Lachse im Gewiehte von 40 bis III), sellisl bis zu Sli Pfund, Lachsforellen im Gewiebte von SO bis (J 5 Plund, Maiforellen im Gevvichte von 30 bis 40 Pfund, sogar Salblinge mit 18 bis 20 Plund vorgekommen sein und im Jalire 1851 wurde aus der Fisdia bei Wiener-Neusladt eine Forelle von 35" Lange, il" Iliilie umi 22 Pfund Gewicht gefangen. Audi minder edle Fiscliarten erreiebten ein erstaunlicbcs Gewiclil; so der Wels, welelier, nebenbei bcmerkt, naeli dem Hausen der griisste Siisswasserfisdil£urnpasist, 400—500 Plund, derlledit 40 bis 48 Pfund. Nadi Blocli isl im Jalire 1711 zu liisdiofliausen bei Frankfurt an der Oder cin Karjifen gefangen worden, vvelcber 23/4 Elleu lang, I Kile breit und 70 Pfund schvver gewesen sein soli. — Bei dieser errdchbaren Griissc unserer besten Fiscliarten kann man bereelinen, \veldie rdchlidie Menge guler NabrungsstolTe bei rationeiler Bewirthschaftung aus unseren Siiss\vassern allein sdion gewonnen \verden komite, zumal \venn man bcdenkl, wie stark sidi die Fisdie uiiter giinstigeren Ver-lialtnisscn vermelncn. \\'ie traurig stelit es jetzt aber um die Beviilkerung unserer Siiss\v;isser! Die seit Beginn der Eisenbahii-Aera zalilreidi entslandenen und meist in der Niilie von Bachen oder Flfissen angeleglen Fabriken, aus \vdchen die sdiiidlielieu Ablliisse in die Gevviisser eingeleitet \verden, oline dass friilier die sebiidlidien Stoffe in eigens dazu zu erriditenden Ilassins abgelagert \vurden, die Ableitmig der Fac-ealmassen und der Kohlengrulienvvasser in die Kliisse, die vielladie Bcniitzung von Biidicn umi Fliissen zu llolzsclnvemmen, die Fladisriisten. sowie ilie l)ani|>lsdiilF-liibrt \verden als Ursadien der Entvolkerung der Nussw;isser bezeichnet. Die seit Beginn der Dreissigerjalire auf der Doiiau, spiitcr aueb auf anderen Strijmen und auf den grdsseren Seen Ocsterreichs eingdiilu le Dampfseliillfabrl \virktc auf den in diesen Gewiissern abgesetzlen Laicli, so\vie auf die junge Brnt sdir naditbeilig ein. Zu den vielcn Feinden, welcbe die Fisdie iiberdiess noch im Thierreidie ziililen, gesellt sicli endlidi der Mensdi in ganz besonderer \Veise durch die Vervollkommnung der Fangmetboden, vvodurdi viele Sussvvasser- und Sedisdie nocli vor Erlangung ibrer Gesdilecbtsreife vertilgt vverdcn. Als eine IIau[»tursaelie der rascben Verminderuug sowobl der Meer- als Siissvvasserfische ist bierbei der Umstand zu betracblen, dass unter den Fiscben eben zu r Laichzeit die me is le n V e r h e e r u n gen a n g e r i c h t e t we r d e n, durch welcbe unverniinftige Ausbeutung viele Milliarden von Fiscbeiern vernichtet \verden, bevor sie nocli zur BelVuditung gelangen. Bedenkt mati, dass die mcisten edlerenFiscliarten zu den Baubfischen ziililen und die sclnvii-cbereu Be\vohner ilires Elementes verschlingen, so wiire es vielmebr zu verwundern, dass unter so bewandten Verhaltnissen unserc Fischwiisser nielit scbori giinzlicli verodet sind, wenn nielit die nattirliche Vermehrung der Fische so gross wiire. So z. 15, \viegt der Hogen eiues ervvacbscnen Hausens gegcn 2ftll Plinul; da S Eier einen Gran geben, so enthiilt cin llausen-Hogener ofi iiber (i,00.1.0(10 Eier. Von einem Karplen-, Barscli- mul Selileien-Kogener wird der Eierstoek anf jc 300.000 Eier be-rechnet; im Hogen einurBraclise vvurden 137.000 Eiergeziililt; der Aalrutten-ltogeiier entlialt 100.000 Eier, ein Ipfiindiger Seelaclis sclion 1.000, ein Dj>fiindiger 6.000 imd ein 22i/splundiger Seelaclis 1 1.000 Eier ete. liei dieser grossen Frucbtbarkeit der Fisebe ist es ausser Zvvcilel, dass miter slrenger Ilandbabuiig eines gnten Fisdiereigesetzes misere verddeten IVeien Siiss-vviisser wieder reieblieh bevolkert werden konnlen. I)ie letzte Fiscberei-Ordnung in Oesterreicb datirt vom Jahrc 1 <>82, die von Ferdinand (II. vorziiglieli lur Oester-reieb ob der Enns erlassen vvorden ist, aber selbst dort, wie aus dem naclifolgcudcn Landesberiehte bervorgeht, sclion lange niclil melir beacbtet wird, da audi in diesem IJeriebte, wie in den lierichten liir alle iibrigen Liinder Oeslerreielis, die gleicbe Kinge iiber die scbonungslose Ausrottmig der Fiscbe erboben wird. Bei der stetigen Vermelirmig der Menseben solite aber ant' cine so rcieliliebe Nabrmigsfjiielle, wie die Gewasscr geboten baben und wieder bieten konnten, obne dass grosse Opfer liicrmit verbnnden icbt verzicbtet werden. Audi in Gross britannien und Frankreich \var nocli vor cinigen Decennien die Siisswasser-lischerci so selu* im Verfall, dass sicli die Regierungen dieser bcideu Staaten ver-anlasst saberi, ilie Versuclic zur Bevolkerung der Ge\viisser in jeder \Veise zu unterstiitzen und zu betdrdern, und ilire liemiihungon lolmten sicli reieblieh, da eliemals ganz veriidete Siisswiisser unter dem gesetzliclien Sebutze vvieder reicblicli besetzl werden konnlen und die Flussfisebcrei in lieidcn Staaten bereits einen bedeu-tenden Ertrag ab\virft. In Dcutseliland gab die Besitzveranderiing der grossartigen Fiscbzucbtanslalt in lliiningen neuerdings Anlass zur llebung der Fiscbzuebt. Durcli die Initiative der [ireussiscben Hegierung wurden von Seite des Obcr-Prasidiums von Elsass und Lotliringen (iir die Winler-Campagne 1871/72 600.000 Lacliseier in gcmein-niltziger \Veise iincntgeltlicb privaten Fisclizuclitanstallen zur Vcrtiigiing gestellt, welc,lie ilie Verptliditung iibernabmen, die Ausb; iitiing uneiitgeltlieli zu besorgen und dan n die .lungfisdichcn ins Freie zu lassen. Von Seite der osterreicliiscben Hegicrung blieb die Bedeutung dieses volkswirllisd)afl.lielien Zvvciges aucb nielit uiibcacbtet. Im .Talire 1862 \uirde Dr. Rapbacl Mol in vom k. k. Minislerium liir Ilandel und \ dkswirtbscball bcauflragl, cine Heise naeli Frankreicli und naeb dem \vestliclien Dculsdiland zu iintcriielirnen, um sicli daselbst iiber den Fort-scliritt in der liiinstliclien Zuclit der nutzbaren Wassertbiere u issenseliaftlicb und praktiseb zu informiren. Moli n erstaltele iiber die gesammelten Erfalirungen einen mnlassenden Beridil iu dem von dcmselbcri vcrlassten VVerke „l)ie rationdle Zucht der Siissvvasserfische und einiger iu der Volks\virtliscliait vvicbtiger VVasserlbiere, Wien 1864“ der Oeflentlielikeit iibergeben \vurde. Hierdureb wurde wieder die Auf-merksamkeil des Publikums auf diesen Zvveig der Volksvvirthsebaft gelenkt, und es mebrten sicli iu Oesterreich die Anstalten tur kiinstliclie Fischzuebt, um guten Naclnvuchs znr Besetzung der offenen Gewiisser zu crzielen. Doch miissen alle der-artigen Bemiibungen scliliesslicli erlolglos bleiben, so lange die Fischerei nicht miter gesetzlichen Schulz gestellt \vird. Uebersieht man die E rge b n is se d e s a u s wir t i ge n H a n de I s des osler-reichisch-ungarischen Zollgebietes mit Fiscbcn (ur mcbrere Decennien, so lasst sich sclion aus diesen Dalen die stetige Vermindening des Fisehslandes unserer Gewasser wahrnebmen. Die Menge der cin- mul ausgefiihrten Fiscbe betrug: im d s t e r r e i c h i s c b - u n g a r i s c li e n Z o 11 g e b i e t e cinscbliesslicb Venetiens und der Lombardie: Einfiilir Ausfulir Z o 11 - C e 11 1,11 e r im Durcl.scbnittc ( 18;{1 l)is 1840 • • ■ 18;{'872 ■ ■ ■ 18-001 der lahre 1841 - 1880 ' ' ' 149.B39 . . . 11.093 ( 1851 „ 1858 . . . 197.704 . . . 10.541 einscbliesslich der Lombardie bis Ende April 1859: im Jabre 1859 mit Ausschluss der Lombardie: im Jalire 18(50 . 117.899 . . . 10.974 mit Ausschluss der Lombardie und Jslriens seit dem ziveiten Semcsle aucli Venetiens: im Jabre 1801 . 131.455 . . . 8.449 1802 n 18(53 159,349 . . . 7.033 ji n 1804 jj 11 1805 . 147.873 . . . 9.550 v n 1800 . 77.000 . . . 4.041 » n 1807 • . . . 1 10.553 . . . 0.435 „ n 18GS . 150.457 . . . 0.433 n 1809 . 170.449 . . . 0.080 „ v 1870 . 189.900 . . . 7.192 v jj 1871 11 1872 .240.103. . . 0.397 Darnacb bat ungeacblet des inz\viscben eingetretenen Abfalles der Lombardie und Venetiens, welehe Lunder naeli der Ziiblung vom Jalire 1857 cine Bevdlkerung von 5,041.595 Koplen balten, die Einliibr an Fiscbcn im Jalire 1872 gcgeiniher dem Jabresdurcbscbnilte der Dreissigerjabre um 8(5.231 Centner oder um 5(5 Per-cent, gegeniiber dem Jabresdurcbscbnilte der Vierzigerjabre um 90.5(54 Centner oder um (51 Pereent zugenommen. Um jedocb eine verliisslicberc Vergleicbung mit den Ergelmissen des Jahres 1872 anslellen zu kdnnen, fiir welcbes Jalir die nacb der Lombardie und Vcnedig und nacb Istrien eingefubrten Mengen in denselben ') Istrien wurdc im Jalire 18(51 als Zollaussclduss crkliirt, seit welehem Jalire fiir dieses Gebiet keinc zolliimtlielien Waarenvormcrkungen inchr staltfindeii. niclit entlialten sind, ersclieint cs angezeigt, die Ergebnisse (les Jabres 1872*) gegen-iiber snlcben »tis IViilicren Jabrcn nacli Griiii7.cn gegliedcrt d«raiste!len, um die Ausscbeidung der in den Jabrcn vor I0 nacli der Lombardie und nacli Venedigf sowie nacli Istrien eingefiiiirtcn Mengcn crmoglichcn /,u kiinnen. Demnacli belrug die Slenge der eingefiiiirtcn Fiscbe: Ueber die Eintrilts-granze Im ,1 a li r c Dillerenz im .lalire 1872 gegen 1872 1851 1841 1851 1841 1851 1841 Z o 1 1 - Centner in 1‘ c r c e n t Siiddeulscliland . . Saclisen 1’rciissen 13.400 44.716 121.701 803 10.61!) 20.310 !i!4 5.954 12.087 + 12.003 -h 34.101 + 95.391 + 12.892 + 38.762 + 109.614 + 15695 + 321-3 + 362-6 +2.508-1 + 6510 + 900-9 Deutsclies Heicli . . 170.823 37.728 18.555 + 142.095 + 161.208 + 376-6 + 869-1 Russlaml Tiirkei Scliwci7. Triest 10.fi 12 17.438 24 18.02« 4.473 C.iOS 171 7.74!i 5.776 10.741 30 14.363 + 6.139 + 11.333 — 147 + 11.181 + 4.836 + 6.697 fi + 4.563 + 137-2 + 185-6 — 85-9 + 1444 + 83-7 + 62-4 200 + 31-8 Suininc . 47.000 18.404 30.910 + 28.506 + 10.090 + 154-1 + 521 Zusaminen . 226.823 50.222 49.465 + 170.601 + 177.358 + 303-4 + 358-6 Italicn (Landgranzc) Vencdig .... Andere osterreicliiscli-ungsrisclie und vcnc-tianisclicllafen . . . 10.602 ') 2.078 34.024 89.573 -j 14.104 31.494 63.473 2) 20.864 — 23.422 — 89.573 11.516 - 20.892 - 63.473 - 18.186 - 68-8 - 1000 — 811 — 60‘4 — 100-0 — 87-2 Sii mine . 13.280 137.791 115.831 -124.511 -102.551 — 90-4 — 88- S Total -Siiinmc . 3)240.103 194.013 165.29» + 46.090 + 74.807 + 23-8 + 45-2 ') Durmitor sinil mir die iiber Fiume umi andere kroatische llafen, dami Oker .lic mi .<»(54 Centner, im Jahre 1840 !>.989 Centner nacli Oesterreieh; im Jahre 1847 bclriig dic Einfuhr aus Ungarn nacli Oesterreieh nur melir 4.407 Centner, im Jahre 1848 2.237 Cenlner, im Jahre 184!» 1.001 Centner und im Jahre 18!>0, in udcliem Jahre die Zvvischenzoll-Linieaufgc-hoben \vurde, (am 30. September, dalier diclMengepro 1 8;>0 die Ergebnisse von I I Mo-naten enthiilt, da damalsdic Aus\veisenacli dem Venvnltungsjahre, d. i. vom I. November bis letzten Octoliergegcbcn wurdcn) 1.449 Centner. Nacli deni Verhiiltnissc dieser Abnahme ist zu vermulhen, dass dic Einfubr aus Ungarn gcgeinvartig ganz geringlugig sein muss; denn, nlnvohl die Eisenbalinen in Ungarn sieli jetzt nacli allcn Hiehtungen ausdehnen, dort hauptsachlich nur frische Fiselic versendet \vcrden und ilir Transport jelzt \vesenllich erleicbterl wiirc, so ist doeli die Abnahme des Fischreielilliums der ungarischen liinnemvasser cine bekannteTlialsachc, dercn llrsachc neben der dort \vic diesseits der Leitba geiiblen Haubliselierei haiiplsaehlich auch die Dampf- 'J Im Jiihre 1872 gelangten aus Venetien und der Lomhardie 7,9*2 Cenlner mteli Tirol /.ur Einlulir. scbiflfalirt*) isl, welebe rasch an Ausdehnung ge\vann und sicli nicht mir auf die Flusse, sondern aucb aul' die meislen grosseren Kinnenseen erstreckt. Hierzu kommt noch, dass, um die Fahrbarkeit dcrSiisswasser in dur vorlbeilhaftcslen Weise auszu-niitzen, immer grossere SeliifTe voin Slape,1 gelassen \verden, durch deren miichtigen Wellenschlag dem Fisclistande, namentlieh wiiliren(l der Laicbzeit, grosser Schaden zugcfiigl wird. In BetrelT der Mengen der im Jahre 1872 eingefulirtcn vorsebiedenen Fiscli-arten geben 1'olgende Zali len Aiifscliluss: Zoll-Ccntncr Percent Flussfisebe, frische.................................................. 5.8(51 .... 2-5 Alle anderen IVischen Fiselie.......................................... 1.245 .... 0.5 Summe . . . 7.106 . . . . 3-0 Zubcreitcte Fise.be: lliiringe, gesalzen 160.184 . . . . 66-7 „ geraucliert 5.735 . . Sloekliselie, gesalzen Sardellcn, zubereilet 5.118 . . . . 21 Cospeltoni, Saraeelie, Scoranze, gesalzen, aueli geriiue.bert 018 . . . . 04 Alle iibrigen zubereiteten Fiselie, wic: Karplcn, lleelile, Sebleien, lliielien, Laelise, Forellen, Hausen, Welse, gomeine Weissfiscbe etc. und aucli andere Meerfisebc 50.687 . . . . 21.1 Summe . . . 232.997 . . . . 97-0 Zusammen . . . 240.103 .... 100 0 Darnacb entfallen vou der Gesammlmenge der Eiufubr zwei Dritltheile aul' ge-salzene lliiringe, und es gelangl.cn, wie aus der Dctailubersicbt zu ciitncbmcn ist (Tabelle I), von jenen IGO. 184 Ceulnern alleiti nacli Galizien und naeli der litikn-wina 65.221 Ccnluer oder 41 1'ercent zur Kinfnhr. Ueberbaupl \verden nacli den mirdlicben Ijiinilei-n der Monarcbie melir gesalzene lliiringe eingcfiilirl, \vogegen von den cingcluhrlcn Stoekliscben umi geraueberten lliiringen die griisslen Mengen nacli den sudlicbcn Liiudern, namenllieli nacli Siidlirol, gelangen. liei den llalienern liilden die Stocklischc eine belieble Volksspe.ise, dalier aucli in den .laliren, in welclien die Lombardic und Venedig nocli licslaudtlieile Oeslerreichs bildcten, die Meuge der eingelulirlen Sloekliselie last gleieb oder noeb grosser war, als jene der lliiringe. So belrug z. 15. im Jabre 1858 die Gesammlmenge der eingeliibrten ') Die I):in>|>f,sc11i11rl bepium :mf der oliercn Donau (mit (lem Dampfer ,,1'ran/. I.“ m GO IMcriloki afl) im .1 ulire 1830, auf der unlcren Donuu im Jabrc 1834. Im Jabrc 1840 strniti>-n erst 17 Dampfer der„Hrstcn k. k. priv. Donau-I)ampfsehifflnbrts-Gesellsehaftw mit i.4!>8 1’ferdekr.ift im Hetricbc; ('Cj'enwiirtig simi alier im Stromgcbictc der Donau von dieser Gcsellschait allein selion 1!>U Dampfer (darunler Dampfer Lis zu 3(10 Plerdekraft) mit zusammen 14.200 Pferdckraft und 574 Sebleppboolcn in Tliiitigkeit, und z iv ar wird die Donau in einer Streeke von 337 Meilen (Sulina-Miindung l>is l)onau\vorlh), die Tlieiss auf 127'8 Meilen (liis Namcuv), die Save auf 78-8 Meilen (bis Sis9ek), die Drau auf 20*1» Meilen (bis Barcs), die Maros auf 12'7 Meilen (his Arad) und die Raab auf 21 Meilen (bis Gonj o) befabrcn. Stocklische 80.224 Centner (im Jahre 1872 mir 10.35!i Centner), die Mengc der gesalzenen mul geraucherlen Hiiringe aber nur 77.934 Centner (im Jahre 1872 165.1)1!) Centner). I>ie Mengen der iibrigen zubereiteten umi zwar /umeist edleren Fischarten vertbeilen sicli in gleichmassigerer VVeise auf alle Liinder. Niclil ohnelntercsse ware es, aucheine genaue Vergleicbnng der im Jahre 1872 eingefuhrten Mengen mit den Ergebnissen friilierer Jahre nach den einzelncn Fisch-arten anstellen zu konuen, docli maelien diess die seit dem Jahre 1830 mehrmals vorgekommenen Veranderungen des Zolltarifes leider unmoglich. So wurden in den Dreissigerjahren wohl die S ii s s w a s s c r f i s c h e von den Me er fi s e h en getreimt nachge\viesen, jedocli \vurde beziiglieli derSiisswasserfischezwisclicn den ( riseh en und zubereiteten Fischen keine Unterscheidung gemaeht. In den Vierziger-und Fiinlzigerjahren wurdcn zwar die tri seli en Meer- mul Siisswasserfische von den zubereiteten untersehieden, jedoeli \vurden die Meer- und S ii s s wa s s e r-riselie vereint nachge\viescn. Wiihrend der beiden ersten Decennien bestand noch die weilere Unterablheilung der TarilsabtlieiliiHgen in edle und gemeine Fischarten, \velche jedocli zum Theile sclion seit I3!i2 aufhiirtc. Seit 18(i7 \ver-den die frischen Flussfische von den iibrigen Fischen, welche im trisehen Zustande zur Finluhr gelangen, getrennt nacbge\viesen, \vogegen bei den edleren zubereiteten Fischen z\vischen den Siissvvasser- und Meerfischen kcine .Unterscheidung melir stattlindel. Um sich jedocli nach dem friiheren Verhaitnisse derMenge der eingetuhrten Siiss\vasser- und Meerlischc, so\\ ie der edlen und gemeinen Fisclie einigermassen auch tur die Gegeinvart ein Urtheil bilden zu koiinen, in welcliem Verhaitnisse annahernd die Mengc der eingefuhrten Siiss\vasscrfische zu jener der Meerlischc stelien mag und wie sich diese Menge aucli nach der Qualitiit der Fisclie untersclieidet, so tblgcn hier die Daten nach dem Jahrcsdurchschnitle der vier letzten Decennien vom Jahre I8J5I angefangen mul nach den verschiedenen Zoll-taritsablheilungen, wie selbe im Verlaule dieser vierzig Jahre beštanden; hiernach wurden eingefiihrt: In den Jaliren 18;il bis 1840 durch-schiiittlicli: S ii s s w a s s e r I' i s c h c: edle. lebend oder geschlachtet, frisch, gesalzcn, geraucliert und marinirt, als: Aallische , Laehse , Lachsforellen, Lachssalmen, Aesclien, Schiele, lluehen VVcrili pr. Zoll-Cenlner Mengo in Zoll-Cvnlncrn Percent u. dgl. 1’ricken 0-3 0-0 gemeine, lebend und geschlachtet, frisch, gesalzcn, gcriiuchcrt und marinirt, als: Karplcn, llechte, Schleihen, pr. Wertli Zoll-Cenlner Mengc in XIII Gulden Zoll-Ccntncrn Pcrcent v—— ——— - n..-- — . - Itiirlien, Scheiden, Koppen, Gnmdeln, Grcsslinge, VVeisslische u. d gl. . . . 20 . . 8.408 . 55 Karpfcnrogen und andere gcmeinc Fiscli-rogcn 20 . . 112 01 Suss\vasserfische, frisch und zubereitet . . . 0.081 . , . 5-9 Meerfische: edle, frisch, Icbend oder geschlachtet, a 1 s: Anguille, Anguilloti, Barhoni, Bissate, Boseghe, Branzini, Carpioni, Carbelle, Dcntali, Granclii, Lingualtole oder Slog— lic, Lizze, Orale, Pescispada, Rombi, Scarpioni, Sporcelle, Storioni, Vanioli, Volpini u. dgl., sowie alle Gattuugen Meerspinuen und Meerkrebse .... 20 347 . . 04 Sardellcn, Sardelloni und Accbiughe, frisch 20 . 274 . . 02 edle, zubereitet, als: getrocknet, ge-rauehert, gesalzen, marinirt clc. . . . 30 . 3.380 . . 2-3 Mausen, dick und Sterlet, frisch, gc-rauchert oder gesalzen 20 . 883 . . 00 Ilauserirogen oder Caviar 30 . 140 . . 01 Sardellen, Sardelloni und Acciughe, ge-salzen oder marinirt 30 . . 20.433 . . 13-3 gcmeinc, frisch, lehcnd oder ge-schlachtet, als: Calamari, Cospettoni. Rase, Sgomberi, Sip]ie, Tonine u. dgl. . 20 . 2.477 . . 10 gemcine, zubereitet, als: getrocknet , geriiuchert, gesalzen, marinirt u- dgl 20 . 28.037 . . 182 Stockflscbe , Flachfische, Klipptische, llaringe, Biicklinge, Rothscbiiren oder Rundfiscbe, Schollen oder Rutten, Platt-eisen und Sprotten 20 . . 88.400 . . 37-4 „ , ( frisch Meerfische < , . 3.298 . . 2-2 zubereitet • . 141.493 . . 919 Meerfische, frisch und zubereitet . 144.791 . . 941 Totale . . . . 133.872 . . 100 0 W«rtli pr. Zoll-Ccnlncr (iiililrii in Zoll-Ccntncrn IVrcen in don Jahren 1841 Lis 1880 durcli-schnittlich: Fische und zwar: fr i sc h e, sowold lebend, als geschlach-tet, aus dem Aleere umi aus siissen WHssern, dana Frdsclie, Biber und Ottcrn......................................... 20 zubereitete, edlc, aus dem Mccre oder aus siissen AVassern, getroeknel, geriiuchert, in Oel eingelegt, eingesalzen, marinirt oder auf cim; andere Ari zube-rcilct, als; Aallisehe, Aescben, Dick, Hausen, Lachse, Lachsforellen, Laehs-salmca, Pricken, Schiele, Sterlet oder Store (Storioni), dami Acciughe, Aucbio, Anguille, Anguilloli, Barboni, Bissate, Boscgbe, Branzini, Carpioni, Corbelle, Deutali, Granchi, Linguattole oder Sloglie, Lizze, Massiama, Naselli, Orate, Peseis-pada, Rombi, Sardelic, Sardelloni, Scalpe, Scarpioni, Sporcelle, Tarantella, Tono, Tonina, Vanioli undVolpini, aucli llausen-rogen (Caviar) und Bottarga .... 150 z u b e r e i t e te, g e m e i n e, nieht beson-ders benanut, dann gesalzcne, Fisch-diirme und aller Fiscbrogcn mit Aus-nahme des Caviar und der Bottarga . . 20 Scbalthiere, nSmlieh: Austern und Meer-muscheln, Meerspinnen, Fluss- und Meerkrebse, Schildkrbten, Scbnecken u. dgl............................................... 1K Fisclic und Scbalthiere ................. In den Jabren 1881 bis 1S00 dureb-scbnittlicb: F is c b e, fr is c b c, so\volil lebend, als ge-scblachtet, dann frisebe Fluss- umi Bacbkrebse, Scbnecken, Biber, Ottcrn und Frdsclie................................... 13’S zubereitete, edle, als: Aalfiscbe, Aescben, Dick, Hausen, Lachse, Lachsforellen, Laebssalmeu, Pricken, Scltiele, ;i.7(i8 27.171 118.000 2.844 17-8 77'8 1-9 182.383 100-0 4.928 2-7 AVer lli ]ir. Zoll-Centnar Mcngc in (luldeii Zoll-Centnern Percoul Sterlet oder Store (Slorioni), dann Aceiughe, Anebio, Anguille, Anguilloti, Barboui , liissate , Boseglie , Rranzini, Carpioni, Corbellt', Dentali, Grancbi, Linguattole oder Sloglie, Lizze, Massi-ama, Naselli, Orale, Pescispada, Rombi, Sardelle, Sardelloni, Sealpe, Scarpioni, Sporcelle, Tarantella, Tono, Tonina, Vaninli und Volpini, aucli Ilausenrogcn (Caviar) urni liollarga, dami Anstern, llummern, Meerspinnen, Krabben und Scbildkrolen 'L 11 b e r e i t e t e, g e m e i n e, aus dem Meere und den Susswiissern, vvelebe unler den Edelfiseben niclit genannt sind, dann ge-salzene Fiscbdiirme und ali c r Fiselirogen l’> . . 24.083 . 13 1 mil Ausnalnne des Caviar und derRotlarga 10 . 154.707 . 84-2 Summe . . . In den Jahren 18(11 bis 1870 dureb-sclinittlicb: Fiselie, fr i seli e, sovvohl lebend, als ge-seblacbtet, aus dem Meere oder aus den . 183.718 . . 100-0 siissen Wassern zubereitete, und zwar: 20 . 4.253 . . 2-9 Iliiringe gesalzen und geriiuebert . Stoekliselie, Cospeltoni, Saraeclie, Seo- 7 . 85.939 59 1 ranze, gesalzen WeissGsclie, gemeine, getroeknele, bei (i . . 24,296 . . 16 7 der Einfulir aus Russland alle iibrigen nichl besonders benannten zubereileten Fiselie aus dem Meere oder 5 , . 4.759 . . 3-3 aus siissen Wassern 30 . . 24.7(53 . . 171 Seballliiere, dann Biber, Otlerii, Frosebe ete. 15 . . 1.322 . . 0 9 Summe . . . . . 145.332 . . 100-0 Im Durebsebnilte der Dreissigcrjabre belief sieb demnaeb die Menge der ein-gefiibrten friseben und zubereileten Siisswasserfisebe aul 9.081 Centner odcraufcirea (5 Percent der Gesammlmenge. Dieses Verliiiltniss durfle sicli ungeacbtet der seitber sehr verbesserten Communicalions-\ erballnisse kaurn geitudert baben, wenn man bedenkt, dass aueb in den Nacbbar-Staalen Klagen iiber die Verarmung der Siiss-v 'vasser lani werden und die allenfalls jetzt sliirker belriebene Teieli/.uebt die Ver-minderung der Fisebmengc in den Ireien Gewiissern niebl aufwiegen kanu. In demselben Decennium wurde die Menge dcr frischen Meerfische von den zubereiteten getrennt nacligewiesen umi betrug erstere im Durclisclmitte der Dreissigerjahre jahrlich 3.298 Centner oder 2'2 Percent der Gesammtmenge. In den darauffolgenden Decennien wnrden aber die frischen Meerfische mit den frischen Siissvvasserfischen vereint nachgewiesen und hezifferf sitih deren Menge nach dem Durchschnitte der Vicrzigerjahre jahrlich mit «1.708 Centnern oder mit 2'5 Percent, in den Fiirifzigerjahren jahrlich mit 4.928 Centnern oder mit 2-7 Percent und im Durchschnitte der Sechzigerjahre mit 4.2153 Centnern oder 2'9 Percent der Gesammtmenge, ist daher unbedeutend grosser, als esjene Menge der frischen Meerfische alleinwar, die in den Dreissigerjahren eingefiihrt wurde. Sehr zu bezvvcifeln ist daher, dass im Jahre 1872 an frischen Susswasserfischen allein 5.8(51 Centner oder 2-5 Percent eingefiihrt \vorden sein sollten, vviihrend die Menge der frischen Meerfische nur mit 1.245 Centnern oder mit O S Percent nachgewiesen crscheint, \velches auflallende Verhaltniss der Vennuthung Rauin gibt, dass es die betreffenden Zoll-iimter mit der Unterscheidung zvvisehen den frischen Meer- und Suss« asserfischen, \veil diese beiden Fischarten im frischen Zustande eingefiihrt zollfrei sind, nicht genau nehinen. Denn der grossereTheil der alsFlussfische ausge\viesenenMenge be-triin unzweifelhaft frische Meerfische und, nach der Dctailiibersicht zu urtheilen, diirften von den im Jahre 1872 eingeluhrten frischen Fisehen S ii ss \v a s s er f is che gewesen sein: die ans Baiern, (woselbst die Teiclifischerei stark betrieben \vird), nach Bohmen mit 1.332 Centnern, nach Tirol mit 744 Centnern und nachOberoster-reich mit 637 Centnern, aus Hussland nach Galizien mit 914 Centnern und nach der Bukovvina mit 1(50 Centnern, zusammen mit 3.787 Centnern eingeliibrteii frischen Fische. Zubereitete Susswasserfiscbe gelangten im Jahre 1872 aus Hussland nach Galizien4.040 Centner, nach der Bukowina 243 Centner, aus Serbien und Bosnien nachUngarn 5(54 Centner und aus Baiern nach Bohmen 254 Centner, zusammen 5.101 Centner. Angenommen, dass von den aus Rumanien eingefiihrten 15.8(55 Centner zubereiteter Fische ein Drittlheil Siisswasserfisehe betraf, so liess.e sich die gesammte Einfuhr von frischen und zubereiteten Siissvvasserfischen im Jahre 1872 auf rund 14.000 Centner oder auf 5-8 Percent (in den Dreissigerjahren, in \velehen die Meer- von den Siiss\vasserfischen getrennt nachgewiesen wurden, belief sich dieselbe auf' 9.081 Zoll-Centneroder auf' 5-9 Percent) der Gesammtmenge schiitzen, vviihrend die iibrigen 94 Percent ausschliesslich Meerfische gevvesen sein diirften. Im Jahre 1872 kamen die belangreichsten Mengen zur Zollamtshandlung, und zwar: von den frischen Fluss fische n (5.8(51 Ctr.) : in Bohmen...................1.(512 Ctr. (darunter aus Baiern 1.332 Ctr., aus oder iiber Sachsen 274 Ctr.), „ Galizien..................1.415 „ (darunter aus Hussland 914 Ctr. und aus Pi •eussen 501 Ctr.), „ Tirol...................... 744 „ (aus Baiern), „ Schlesien.................. 743 „ (aus Preussen), in Oberosterreich . . . 637 Ctr. (aus Baiern), „ der Bukovina ... 410 „ (256 Ctr. aus der Moldau und 160 Ctr. aus Bussland); von den frischen Seefischen (1.245 Ctr.); in Triest................1.202 Ctr.; von den gesalzenen H ar ing e n (100.184 Clr.): in Galizien .... 57.793 Ctr. (liber Preussen 53.520 Ctr., aus Bussland 4.273 Ctr.), „ Bohmen....................38.259 „ (iiber Sachsen 30.807 Ctr., iibcr Baiern 3.920 (Mr., iiber Preussen 3.336 Ctr., iiber Triest 196 Ctr.), n Schlesien........... 33.483 „ (iiber Preussen), „ Ungarn.............. 9.309 „ (iiberPreussen 7.272 Ctr., iiber Sachsen 1.227 Ctr., iiber die Walacliei 023 Ctr., iiber Baiern 245 Ctr.), „ Niederosterreich . . 8.058 „ (iiber Preussen 6.401 Ctr., iiber Sachsen 952 Ctr., iiber Baiern 658 Ctr.), „ der Bukowina . . . 7.424 „ (im Eintritte iiber Preussen); von den geriiucherten Haringen (5.735 Ctr.): in Tirol.....................2.106 Ctr. (darunter aus Italien 1.492 Clr., aus Baiern 601 Ctr.), * Triest.............. 1.577 „ „ Ungarn............. 713 „ (iiber Fiume), „ Bohmen............. 650 „ (darunter iiber Sachsen 541 Ctr. und iiber Baiern 105 Clr.); von den gesalzenen Stockfischen (10.355 Ctr.): in Tirol.................. 5.042 Clr. (darunter iiber Baiern 3.068 Ctr,, iiber Italien 1.967 Clr.), „ Triest.................. 2.087 „ „ Bohmen.................... 640 „ (darunter iiber Sachsen 510 Ctr. und iiber Baiern 103 Ctr.); von den Sardellen (5.1 18 Ctr.): in Niederosterreich . , 2.458 Ctr. (darunter iiber Triest 2.415 Ctr.), „ Tirol..................... 937 „ ( „ „ Italien 498 Ctr., iiber Triest 429 Ctr.), Statist. Mitthcil. XX. Jahrg. 4. Ileft. in Bohmen....................... 576 Ctr. (darunter iiber Triest 369 Ctr., iiber Baiern 202 Ctr.), „ Steiermark .... 354 „ (iiber Triest); von den Cospetfoni, Saraccbe und Scoranzen (918 Ctr.): in Tirol.................... 385 Ctr. (aus ltalicn), „ Ungarn................... 326 „ (iiber Fiume), M Gbrz und Gradišča 201 „ (aus ltalicn 190 Ctr.); von ali en ii brig en z ubere it eten Fi seli e n (50.687 Ctr.): in Siebenbiirgen Niederosterreieb 8.609 Galizien......................5.886 Bohmen....................5.019 Tirol.....................4.642 Ungarn....................4.501 14.191 Ctr. (darunter aus Rumanien 14.105 Ctr., iiber Triest 67 Ctr.), (darunter iiber Sachsen 2.942 Ctr. , iiber Triest 2.744 Ctr., iiber IVeussen 2.558 Ctr., aus Russland 302 Ctr., iiber Baiern 60 Ctr.), (darunter aus Russland last ausschliesslich gemeine getrocknete Weissfische 4.040 Ctr., iiber IVeussen 1.761 Ctr.), (iiber Sachsen 4.267 Ctr., iiber Triest 439 Ctr., aus Baiern 254 Ctr., aus IVeussen 57 Ctr.), (aus ltalicn 3.760 Ctr., iiber Triest 790 Ctr.), (darunter iiber Sachsen 1.196 Ctr., iiber Triest 1.081 Ctr., iiber IVeussen 733 Ctr., aus Serbien und Bosnien 564 Ctr., aus der Wala-eliei 550 Ctr., iiber Fiume 198 Ctr. und aus Baiern 166 Ctr.), Triest.....................3.142 der Bukovina . . . 2.320 Schlesien . . . Die Ausfuhr (aus der Moldau 1.207 Ctr., iiber IVeussen 860 Ctr., aus Russland gemeine, getrocknete Weissfischc 243 Ctr. ), . 1.085 „ (iiber IVeussen 1.065 Ctr.). a n Fischen aus dem bsterreicbiscb-ungarischen Zollgebietc kanu sclion mit Rticksicht auf'die grosse Einfuhrsmcngc nichl von grosser Bedeulung sein; \venn dessenungeacbtet ancb ibrer an dieser Stelle ein-gehendere Envahnung geschiebt, so bandelt es sich darum, um aucb aus der Ver-gleicbung der Austiibrsmengen der Ictzten Zeit mil jenen friiberer Jabre einen wei-teren Beleg der Verarmung unserer freien Geviisser zu gevinnen. In den .1 abren 1872, 1851 und 1841 gelangten zur Ausfuhr: Menge der Ausfuhr im Jahre Diflerenz im Jahre 1872 A u s t r i 11 s g r ti n /. c 1872 1831 1841 gegen 1831 gegen 1841 gegen 1801 gegen 1841 Zoll-Centner in Zoll-Centnorn in Percentcn Siiddeutschland Sachsen Preussen Deulschcs lteicb ltussland Tiirkei Schweiz Triest Summe . . . Italien Venedig Fiume und andere Hiifen . . Summe. . . Zusammen . . . 871 2.023 078 000 842 037 023 403 1.091 + 371 + 1.781 + 41 + 348 + 2.220 — 413 + 742+ 000 + 211-0 + 000-11 + 0-4— 37-9 4.172 1.971) * 2.017 + 2.193+2.103 + 110-8 + 100-8 400 1.330 01 107 1.710 0.092 27 40 1.848 2.372 18 939 - 1.200 - 4.330 + 34 + 127 - 1.388 - 1.010 + 43 — 772 73 1 - 70-2 + 120.9 + 317-0 - 70 1 — 42-8 + 238 9 — 82-2 2.044 7 409 0.177 — 0.420 — 3.133 72-0 - oo-o 181 2.080 993 933 2.004 279 137 - 2.400 - 993 - 933 — 1.813 — 279 — 137 93-0 — 100-0 - 100-0 91-0 100-0 — 100-0 181 4.012 2.420 — 4.331 — 2.239 90 0 — 92-0 0.31)7 13.900 9.014 1 - 7.003 !—3.217 04-2 — 330 Mit Ausnahme der politisch hevvegtcn Jahre 1848 mul 1841) \var seit dem Jahre 1830 bis 1830 im Jahre 1841 die Fischausfuhr am sclnviichsten und selbsl in Vergleichung mit diesen geringen Ergebnissen des Jahres 1841 zeigt das normale Jahr 1872 cinenRiickgang, der sicli gegeniiber den Ergebnissen der Dreissigerjahre und der iibrigen Vierzigerjahre, in vvelchen die Menge der ausgefiihrten Fische ofter noch grosser war, als jene des schon ausnehmend giinstigen Jahres 1831, noch \veit bedeuiendcr lierausstellt. Dass die Fischausfuhr aus dem osterreichisch-ungarisehen Zollgebiete, abge-sehen von dem Abfalle der Lombardie und Venetiens und der Ausscheidung Istriens aus dem osterreicbiseh-ungarischen Zollgebiete, fur vvelches anlasslich dieser Ausscheidung der Ausfall bci der Fischausfuhr unter den drei letztgcnannlen Griinzen „ltalicn, Venedig, Fiume und andere HSfen“ zum Ausdrucke gelangt, nicht zur giinzlichen Unhedeutenheit berabsank, ist nur der in den letzteren Jahren besser gepflegten Teichfischerei in Bbhmen zu verdanken, von wo aus jetzt bedeutendere Mcngen (mcist Karplen) im friscben Zustande nach oder iiber Sachsen ausgcfiihrt werden, Nach der Tiirkei und nach Russland bat aber die Ausfubr, ungeaehtet die Communicalions-Verbaltnisse sicb seit dem Jahre 1841 bedeutend besser ge-staltclen (im Jahre 1841 standen 40-1 Meilen, im Jahre 1831 2101) Meilen und im Jahre 1872 1.812 Meilen Eisenbahnen im Betrieb), selir stark abgenommen, \velcher Ruckgang, wie schon vorhin erwiihnt, nebst der fortsebreitenden Aus-dehnung der DampIscbilTfahrt aul' den ungariscben Striimen aucb der allgemeinen Vcrwabrlosung der iibrigen ungariscben so\vie der Fisehwiisscr in Galizien und der Bukowina zuzuschreihen ist. b* Niicli dem Abfalle der Lombardie und Venetiens \vurde die Ausfulir nach Italien ganz belanglos, was als Bevveis gilt, dass die vor dein Jahrc 1859 aus Oesterreich nach „Fremditalien“ ausgefiihrte Menge last ausschliesslich Erzeug-nisse der Lombardi« und Venetiens belraf, die z. B. nocli im Jahre 1851 (2.586 <-Ir.) im Vergleicbe zur Gesamintausfuhr nicht unbedeulend \var. Fiir die Jabre 1857 und 1858, in Avelchen Jahren diese Liinder noch zu Oesterreieb gehorten, weisen die Handelsiibersichten tur die Austrittsgriinze „Fremditalien“ aber aucli schon viel geringere Quantitiitcn aus (1857 625 Clr. und 1858 1.270 Clr.j, woruacb zu sehliessen ist, dass aucli in diesen Landern die Verarmung der 1'isclnvasser rascbe Fortschritte macht. In den vier letzten Decennien belrug die Menge der aus dem iisterreicbiscli-ungarischen Zollgebiete ausgefubrten Fisebe diirebsebnilllieh jiihrlieb: 1831 liis 1840 1841 bis 1850 I8.'il l>is I8(i() 18(11 hi.s 1870 Zoll-Centner 10.918 9.725 8.545 5.637 2.083 1.370 2.097 1.715 an frischen Fiscben . an zubereiteten Fiscben Zusaminen . i) 13.001 -') 1.095 P c r <) 10.642 e n I ») 7.352 oder es entfielen von der Gesammtmenge in Percenten auf die Menge der frischen Fisebe............................... 84-0 87-6 80 3 7(5-7 zubereiteten Fische . . . 16 0 12'4 19-7 23-3 Darnach war die Ausfuhrsmenge der zubereiteten gegeniiber der Menge der im frischen Zustande ausgefiihiien Fische durch alle vier Decennien hindurch in ziemlich gleichem Verhaltnisse eine viel geringere. Was die weitere Unter-scheidung z\visehen der Menge der ausgefiihrten Siisswasserlisehe und jener der Meerfische anbelangt, so fand eine solehe detaillirte Nachvveisung nur im Decennium 1831 bis 1840 stati, und zwar wurden im Durchschnitle dieser zelm Jahrc aus-gefiihrt: an Siisswasserfisrhen an Mcerlischeii Irisch . . zubereitet Holl-Centncr 6.712 806 oder in Pcrcent 51-6 6-2 Zusammen . . 7.518 57-8 | frisch 4.206 32-4 i zubereitet . . . 1.277 9-8 Zusammen . 5.483 42-2 Gesammlsumme . . 13.001 100-0 *) Mit Inbegrill' der Menge der ausgefiihrten Schalthiere, \velelie in diesen beiden Ue-eennien nicht gesondert nachgewiesen nurde. a) Mit. Aussehluss der Menge der Sehalthiere, deren Aus In li i' im Durchschnittc des Decenniums 1841 bis I8!>0 353 Ccntner betrug. u) Ausschliesslich der Muscheln und Schalthiere, der Ottern, Hib er und Frosche, deren Ausfulir im Durchschnitle der Jalire 1801 bis 1870 tsich auf 1.322 Centner belief. Unter (ler Menge der ausgefiihrten Silsswasserfisclie betraf damals kaum der fii n f u n d z w a n z i gs t e Tlieil Gdelllsclie, walirend von der Menge der Meerfische auf edlere Fischarten etwas mehr als der vierte Tlieil entliel. Diese Verliiiltnisszablen diirften auch im uachsten Decennium 1841 bis 1851 so ziemlich dieselben ge\vesen sein. babe« sieli jedoch nach dem Abfalle der Lom-bardie umi Veneliens und nach der Ausscheidung Islriens aus dem osterreichisch-ungarischen Zollgebiete so bedeutend geiindert, dass nunmelir mit Ausnahme der in geringer Menge ausgefiihrten Sardelici), lliiringe und Stocklische, vvelche eigent-lich nur Durchfuhrsartikel sinil, die ganze Ausfuhr Siissvasscrlische betrifft. Eine Detailiibersicht der im Jahre 1872 ausgefiihrten Mengen ist im An-hange zur Einleitung (Tabelle IIJ enthalten, woraus hervorgeht, dass gegenwiirtig die Ausfuhr in der Richtung nach Deutschland am stiirksten ist, da von der ge-sammten Ausfuhrsmenge des Jahre , 1872 per 6.397 Centner iiber die Granzen Dentschlands allein 4.172 Centner (darunter nach Sachsen 2.623 Oentner, nach Baiern 871 Centner und nach Preussen 678 Centner) zum Austritte gelangten, wahrend s i c h der Rest auf die iibrigen Austrittsgriinzen, und zwar auf die Tiirkei mit I.356 Centner, auf Russland mit 460 Centner, auf Italien mit I81 Centner, auf Triest mit 167 Centner und auf die Schvveiz mit 61 Cenlner vertheilt. Von der Gesammtmeuge per 6.397 Centner sind in den im Reichsrathe vertre-tenen Konigreicben und Landern S.440 Centner und in denLandern der ungarischen Krone 9!!7 Centner zur Ausfuhr heamthandelt \vorden. Unter den Landern der diess-seitigen Reichshalfte figurirl liohmcn allein mit einer Ausfuhr von 3.189 Centnern (davon kamen iiber das Zollamt Voitcrsreit 2.200 Cenlner und iiber Neumarkt 241 Centner zur Ausfuhr); diesem folgt mil bedeutenderen Posten Galizien mit 610 Centnern (darunter iiber NiepoJomice 330 Cenlner, iiber Zagrzeb 159 Centner) und Vorarlberg mit 451 Centnern (darunter iiber Bregcnz 445 Centner). Im Zollausschlusse Dalmatien, in vvelchem der Fiscbhandel nach Aussen stets activ var, ist nichts destoweniger se.il den Dreissigerjahren gleicb wie im osteri-eiehisch-ungarischen Zollgebiete die Einfuhr gestiegen, die Ausfubr dagegen gesunken. Es betrug namlicb die Einfuhr zTiT- Ausfuhr Centner ( 1831 bis 1840 . . . . . . . 2.365 39.286 im Durchschnitle der Jahre ) 1841 i 1851 „ 1850 . . . „ 1860 . . . . . . . 3.086 25.144 18.050 ! 1861 „ 1870 . . . . . . . 5.935 23.777 im Jahre 1861 . . . . 3.418 25.062 „ 1862 ... . . . . 3.904 21.121 v „ 1863 . . . . 6.030 18.150 v „ 1864 28.209 M „ 1865 . . . . .... 4.770 25.466 .. 1866 .... 4.044 19.594 » 1H67 .... 5.847 18.319 Binfuhr Ausfuhr Zoll-Centner im Jahre 1 SOS „ ,, 1869 8.959 23.504 7.768 24.796 9.497 33.552 8.945 36.714 9,370 24.401 Die Einfuhr betrifft zum \veitaus griisseren Theile Stockfische (Baceala), 79 Centner oder 19‘2 Percent (darunter bei dem Zollamte Trappano allein 3.833 Centner oder Ii>-7 Percent der Gesammtmenge) und bei den Zollamtern der lnsel Les in a 4.007 Centner oder 18*9 Percent (darunter bei dem Zollamte (Jelša allein 2.90.’) Centner oder 11-5 Percent), also bei den Zollamtern dieser drei Inseln allein 18.280 Centner oder 74-9 Percent der Gesammtmenge zur Ausfuhr beamtshandell worden, wiihrend alle Kiistenzollamter des Festlaudes nur 2.259 Centner oder 9-3 Percent und die Zollamter der Insel 15 ra z za nur 542 Centner oder 2-2 Percent der Gesammtmenge aufvveisen. llinsichtlich der Fischarten und hinsichtlich der Consumtionslander der aus Dal-matien ausgefiihrten Fischmengen liegen nur aus dem Jahre 18(i4, fiir \velcbes liier-amls iilter den ganzen dalmatiniscben Aussenhandel eingehendere Erhebungen ge-ptlogen wurden, bestimmtere Daten vor. Das Frgebniss der Fischausfuhr im Jahre 18ti4 niihert sich mit 28.209 Centnern so ziemlich dem Jahresdurciischnitte von 18(» 1 his 1870 umi kann anniihemd als verliisslieher Massstab fiir die folgenden Jahre angenommen vverden, vvornach von den 28.077 Centnern der ausgefiihrten z ubere it eten Fisclie 25.7(57 Centner (oder 92 Percent) Sardel le n, 935 Centner Mar ide, 609 Centner Scombri, 483 Centner La n za rde, 161 Center Inchio und 121 Centner Me n o tte betrafen. Versendet wurden hiervon im Jalirc LS64 nacli Italien 15.370 Centner oder 55 Percent (davon nacli Venedig 5.258 Centner, naeh Ancona 4.410Centner, nacli Bari 1.430Centner, nachMalfetta 718Centner etc.), nacli Griechenland 6.186 Centner oder 22 Percent (davon nacli Patras 1.949 Centner, nacli FIydra 1.653 Centner, nacli Syra 1.079 Centner etc.), nacli Oesterreicli-Ungarn 3.464 Centner oder 12 Percent (davon nacli Triest 2.285 Centner, nacli Fiume 356 Centner), nacli Corfu 2.640 Centner oder 9 Percent und nacli Constantinopel 417 Centner oder 2 Percent. Resumirt man demnach die Mcngen des Fisclihandels der Monarchie mit dem Auslande im Jalire 1872 so lieliel' sicli die Einfulir Ausfuhr Z o I 1 - C o n t n e r Ciir Oesterreicli-Ungarn auf............................................... 240.103 6.397 n Dalmatien auf............................................................ 9.370 24.401 Zusammen auf . . . 249.473 30.798 Davon ab nahezu ............................................................ 3.000 3.000 welelie im Jalire 1872 aus Dalmatien in das osterreiehisch- ungarische Zollgebiet eingefiilirt worden sein diirften, so re-_____________________________ prasentirt der Rest per.................................................... 246.473 27.798 fiir das Jahr 1872 die eigentliche Ein- und Ausfubrmenge des Fischliandels der Monarcbie von und nacli dem Auslande mit Ausnabme des istrianisehen Zollausschlusses, fur welcben keineNachweisungen vorliegen, dessen Ein- und Ausfuhrsmengen (ibrigens, wie selion friiber bemerkt wurde, so geringfiigig sind, dass durch deren Ausfall die tur die ganze Monarchie geltenden Hauptsummen nicht wesentlicli niedriger sicli beziffern. Relativ genommen, flndet nacli Dalmatien, ungeachtet dieses Land cinen activen Fisclihandel aufweist und in \veit grosserem Masse seinen Bedarf aus der eigenen Fischerei zu decken imStande ist, eiue stiirkere Fischeinlulir als nacli Oesterreicli- Ungarn Statt; denn iu Dalmatien entfallen von der im Jabre 1872 eingefiilirten Fisclunenge per Kopf und Jabr durchsehnittlich 2't Pfund, wogegen sicli diese Durchschnittszifler fiir Oesterreicli-Ungarn mit mir 0-7 Plund berausstellt. Von der Ausfuhrsmenge entfallen in Dalmatien per Kopf und Jahr 5-5 Plund, iu Oester-reich-Ungarn aber nur 0-02 Pfund. Mit Riicksichlnahme auf die jedenfalls selir geringe Ausbeute aus derFi-scherei in Oesterreich-Ungarn kanu der Fischconsum in Oesterreicli-Ungarn nur als ein selir sclnvacher bezeichnet werden. Ueber die jahrlicbe Ausbeule aus der eigenen Fischerei liegen leider nur von einigen Liindern verlasslichere Daten vor; cs lasst sicli daher die Consumtionsmenge fiir das ganze Reich auch nicht annaherungsvveise bestimmen, da selbst die Nachvveisungen iiber die Ausbeute aus jenen \venigen Liindern nicht verlasslich genug erscheinen, uin auf Grund derselben richligeSchlusse auf die Fiscberei-Ausbeute in den iibrigen Liindern zielien zu kounen. So wird be-ziiglich der Seefischerei von den Triester und Fiumaner Seebehorden der Werlb der durch die gewerbsrnassig betriebene Fischerei jahrlich erbcutetcn bisch- menge fiir das osterreichisch-illjrisehe Kiistenland auf...................... 192.830 fl. fiir Dalmatien auf............................................................ 388.266 „ und fiir das ungarisch-kroatische Kiistenland auf.............................. 48.700 „ zusammen auf . . . 623.496 tl. geschatzt, welchem Betrage nach zu urtheilen, wenn man den Wertli per Centner sehr gering gerechnet auf 18 II. veranschlagt, die durcli die geworbsmiissig betrie-bene Fischerei jahrlich erbeutete Munge sich fiir das osterreichisch-illyrische Kiistenland auf.................................................................. 12.838 Ctr. fiir Dalmatien auf............................................................... 28.684 „ und fiir das ungarisch-kroatische Kiistenland auf............................. 3.047 „ zusammen nur auf . 41 866 Ctr. belaufen wiirde, \vabrend die Ausfuhr aus Dalmatien alleiu im Jahre 1872 24.401 Centner betrug. Beziiglieh der Siisswasserfischerei \vird fiir nachbenannte Liinder die jiihrliche Fisehausbeute folgendermassen angegeben: Stand der Fisch- Jlihrlieho Fisehausbeute Lntfallon aufein wiisser in .loclien in Plunden , °? 1 /' ^'!SS.!T, uurcnschiii ttl. rtu. Biihmen........................... 78.000 1,000.000 bis 1,800.000 13 bis 19 Steiermark........................ 39.000 124.000 3-2 Dalmatien......................... 20.800 118.000 8-8 Krain............................. 12.000 60.000 8 0 Sehlesien.......................... 9.000 80.000 bis 88.000 9 bis 9-4 Vorarlberg......................... 7.900 21.800 3 Gorz und Gradišča . . . 8.000 3.400 0-7 zusammen . 171.400 1,606.900 bis 2,111.900 10 bis 12 Wollte man nach diesem Durchschnittsergebnisse der Ausbeute per Joeb fiir alle Siisswiisser der osterreichisch-ungarischen Monarehie, inclusive jener Dal-matiens, das jiihrliche Grtriigniss derselben, die cinen Fliiehenraiim von beilaulig 1,487.000 Jochen haben diirften, bereebnen, so wiirde sich darnaeh die jiihrliche Ausbeute aus den Siisswiissern der Monarehie mit 148.700 bis 178.440 Centner beziflorn, und ergiihe sich hiernach mit Inbegrill' der Meerfische per 41.866 Centner die gesammte Ausbeute mil jahrlich 190.266 bis auf 220.006 Centner, welche Menge noch unter der liiufuhrszilfer des .lahres 1872 per 246.473 Centner stiinde. DieConsumtions-Menge im Ganzen hingegen wiirde sich darnaeh mit 466.479 Centner oder per Kopf und Jahr mit nur 1*3 Pfund herausstellen. Wie geringfiigig erscheint aber die Ausbeute unserer Gevviisser, wenn man sie selbst auf 300.000 oder 400.000 Centner per Jahr veran-schlagen wollte, gegeniiher dem Ertriignissc rationell he\virthschal'teter Fiseb-wiisser. Fachmiinucr sehiilzen die Fisehausbeute bei guter Bewirthschaftung per Joch, und zwar von dem tliessenden Ge\všisser auf 40 bis 80 Pfund, von den Landseen und Teichcn auf 70 bis 100 Plund. Da nun die Siiss-\viisser Oesterreich - Ungarns, und zwar die Strome, Fliisse und Biiche einen Fliichenraum von 941.000 Joch, 546.000 „ dami dic Landsecn und Teiclie einen solclien von zusammen von . 1,487.000 Joch einnchmen, so liesse sich, nacli obiger faclimiinnischer Schiitzung berechnet, bei einer sorgfiiltigen Bevvirlhschaflung unserer Siissvviisser cine jiihrliche Ausbeute und zvvar aus den fliessenden Gevviissern von . . 376,400 bis 470-500 Centner, aus den Seen und Teichen cin Ertrag von . . . 382.200 „ 546.000 „ zusammen aus den Binnenvvassern allein cin jiilir- Bci einer gleich sorgfnltigen Ptlegc der Meerfischcrci kihnile aus dcrsclben olinc Zvveifel ein nocli vici reiclilicheres Ertragniss gewonnen \verdcn, als aus den Siissvviissern; denn der osterrcichiseli-ungarische Tlieil des adriatischcn Meeres ist sclion von Natur aus fiir dic Fischerei iingenieiu begiinstigt, da dic Lange der istri-aniscbcn, kroatiscbcn und dalmatiniscbeii Kiiste sanirnt den Kiisten der dazu gclid-rigeu Jnseln und mit Einrccbnung der Kustcnlangc der vielen Buclitcn iiber 560 Mcilcn oder 2,240.000 Current-Klalter betragt. Dic Fisclie balteu sich griisstcntlieils in derNiilie der Kiisten auf, und vviirde man nur denMccrcsrand von dieser Kiistenliinge in einer diirchscbnittlichcn Breite von 1.000 Klaltcrn oder '/4 Mcilc, daher von der fiir Oesterrcich-Ungarn zur Fischerei vorzugswcise beniilzbarcn Fliiclic des adriatischen Meeres per 990 Quadratmeilen 1,400.000 Joch = 140 Quadratmeilcn oder 1411 Percent als eigentliches Fischerei vvasser betrachten, so kdnnte — unter Voraiissetzung eines rationellen Fisebereibetriebes und eines iiiernaeb per Jocli zu erzielenden Ertrages von mindestens 50 Ptiind marktfiibiger Fisclie — die jiihrliclic Ausbeute der Fiscbcrci im bsterreicbiscli-migariscben Anthcile des adriatischen Meeres auf mindestens 700.000 Centner gebracbt werden. Es liesse sich alier oline Zvveifel die Ausbeute aus der Meerfischerei noeli melir steigern, vvenn es nielit an dem liierzu ndlliigen Capitale feblen vviirde, vvelebes sicli bei der Anlage zur Fischerei iibcrbaupt gut rentiren kdnnte; binsichtlicli der Meerfischerei ist aber oline das ndtbige Capital an ein Aufbliiheii dieses Ervverbszvveiges nielit zu denken, da die Meerfischerei grosse Vorauslagen ei beiscbt, vvelchc die meist selir armen Fischer der dslerreieiiiscli-ungariseben Kiistenlander nielit aufzubringcn im Staiule sinil. Bei einer guten Bevvirlbscbaftung alier dsterreicliiscb-iingarisehen Fischvvasser liesse sicli daher cine jiihrliche Fiscliereiaiisbeute von nahezu 2,000.000 Centner erzielen, die einen Brutto-Ertrag — den Preis per Centner nur auf 20 II. ver-anscblagt — von mindestens 40,000.000 11. abvverlen vviirde, denn das Fleisch der Fisclie diirlte trotz einer gesteigerten Production bei der jetzigen Fleisclitheuerung noeli zu lobnenden Preisen ahgesetzt vverden. Ein hetracbtlicher Ruekgang der Preise des Fleiscbes von Landthieren und hiernacli eine naclitlieilige Concurrenz fiir den Preis des Fischlleiscbcs ist nocli lange nielit zu ervvarteu; denn der Stand des Hiudviehes bat z. B. nacli den Ergebnissen der Zahlung vom Jahre 1869 gegen- licber Ertrag von erzielen. 758.600 bis 1,016.500 Centner liber jenen des Jahres 1830, ungeachtet der Vermehrung der Bevolkerung, und zwar in Oesterreich mn 104.000 Slilck oder um 2-3 Percent, in IJngarn um 1,386.000 Stiick oder um 2i Percent, in der ganzen Monarchie daher um 1,380.000 Stiiek oder um 11*1 Percent abgenommeni). nie Wiederherstellung des nach der Bevolke-rungszabl berecbneten relativen Binderstandes vom Jabre 1830 wird boi dem stetszu-nehmenden Fleischbedarfe kaum friiher erzielt \verden kiinnen, bevor nicbt durch eine entsprecbendere Entwicklung des russiseben umi tiirkischen Eisenbabnnetzes stžrkere Zufubren aus Bussland und aus der Tiirkei ermiiglicht wenlen. Aber aucb nacb Eintritt dieser giinstigeren Verhaltnisse zur Deckung unseres Fleisch-bedarles diirfte immerhin noch aus der ents|»recbendcn Ausniilzung der Fischerei-wasser ein ansehnlicher (Jeivinn zu zielien sein. Die Thatsache, dass bei stetiger Vermehrung der Bevolkerung in Oesterrcich-(Jngarn die Zalil des Rindviebes abnimmt, liisst es um so dringender gebotenersebeinen, dass einem namhafteu Nabrungsz\veige melir Sorgfalt zugcivendet werde, als dessen Betrieb mit verballnissmiissig geringeren Auslagen verbunden wiire und eineu Ibeil-\veisen Ersatz des Fleiscbverbrauches aus dem (tir die Land\virtbschaft so vvichtigen und gegeniviirtig der Scbonung bediirftigen Biuderstande bieten komite. Dieser Ersatz \varc jedenfalls 1'iir die Lamlivirlhschaft von grosser Bedeutung, Es liisst sicb leider nicbt genau cnnstatiren, in ivelcbem Verhaltnisse die unter Vor-aussetzung einer intensiven Fiscbzucbt erreicbbare Ausbeute an Fischdeisch zur Menge des gegenwiirtigen Fleiscbverbrauches der Beviilkerung der ganzen Monarchie stehen iviirde, da bezugliehc dirccte Daten giinzlicb fehlen. Auf indirectem Wege liisst sicb aber dieses Verbiiltniss in folgender Weise annaberungsiveise andeuten. Aufden Eisenbahnen derdsterreiebiscb-ungariscben Monarchie \verden jetzt jiihr-iicb e f f e c t i v circa 10,000.000 Centner an Rind-, Borsten- und Scbalvieh transportirt, \vovon circa 1,000.000 Centner ins Ausland gelangen, somit von der transportirten ') Nacli don Ziihlungscrgchnisson der Jahre I8G!) und 1850 belief sicli der Viehsfand ia Oesterrcich-Ungarn, und /,war: 1860 1850 1869 + oder— Ochsen und Slicre.........................Stiick 2,708.000 3,473.000 — 765.000 Kuhe......................................„ 5,882.000 6,137:000 — 255.000 Kiilbcr his 7.nm vollcndeten drittcn .lalire „ 4,040.000 4,600.000 — 560.000 Rindvieli . . . Sliiek 12,630.000 14,210.000 — 1,580.000 Sehafvieh........................................ 21,554.000 18,498.000 +3,056.000 Borstenvicli •........................... „ 6,995.000 7,042.000 — 47.000 Pferdo und Fullen........................... „ 3,548.000 3,096.000 + 452.000 Nach dem Geivichte genommen ist daher die Menge des Vcrlustes an Fleisch durch die Verminderung des Rinderstandes noch lange nicht durch die Vermehrung des Schalviehes und der Pfeide crsctzt, und es kiime nach einer angestcllt.cn Uinrcchnung des gesammlen Viehslandes auf Gewicht die Verminderung der Flcischmasse im Jahre 1869 gegeniiher jener im Jahre 1850 vorhanden geivescnen mit luhegriff der Pferde einer Ahnahme von circa 8 Percent gleieh, wiih-rend die Bevolkerung (inclusivo Militiir) in Oesterreich-Ungarn im Jahre 1869 (35,904.435 Per-tnnen) gegeniiher jener vom Jahre 1850(31,274.503 Personen) um 4,629.932 Individucu oder um 14-8 Percent zunahm. Me n ge ... .................................................................. 9,000.000 Ctr. oder uach Abzug des Ge\viehtes der Hiiute, Knochen und Abfiille von............................................................................ 3,000.000 „ als reines Fleisch .....................................................1 6,000.000 Ctr. verbraucht werden. Es ist auzunchinen, dass die IVI e n ge des von dem in der llciinat selbst geschlachteten Landvieh ver/.ebrlen Flei- sches mindestens ebensoviel, also.............................................. 6,000.000 „ daher der Gesamintverbraueh an Fleisch von Rind-, Horsten- und Scbafvieli ....................................................................12,000.000 Ctr. belragen diirfte, welche Menge einein Verbrauehe per Kopf und Jabr von 33 VViener Pfund oder per Kopf und Tag von 2-9 oder rund von 3 Lotit gleichkiimc. Diese Zifler scheint gewiss nieht zu liocb gegriften, \venn man sie mit den in Wien und Pest-Ofen verzehrten Fleisclimengen vergleiebt. Nach den Verzeli rungssteuer-Ausweisen dieser gescblossenen Sladic wurden im Jahre 1872 consuinirt, und zwar in Wien, dessen Bevolkerung sammt Militiir sich nach der von der k. k. Polizei-Direction 1'iir den Polizei-Rajon von Wien am 15. October 1872 vorgenommenen Zaliliing aul’ (5158.046 Kop l e belief: an Rindfleisch........................................530.348 \Vr. Ctr. oder 64-2 Percent „ Schweinfleisch, Selchfleisch und VViirsten 111.181» „ „ 13-5 „ „ Kalblleiscb ......................................105.393 „ „ 12*8 „ „ Schaffleisch .................................. 25.993 „ „ 3-1 „ „ Gelliigel (zahmes und wildes) .... 20.629 n „ 2-S „ „ Wildpret................................. 8.884 „ „ 1-1 „ Summe 802.432 VVr. Ctr. oder 97-2 l*ercent an Fiscben und Schalthiereu........................... 23.038 „ „ 2*8 „ zusamrnen initGefliigel, VVildpret und Fiscben 825.470 Wr. Ctr. oder 100 Percent d. i. per Kopf und Jabr.................................................125*3 Pfund*) oder „ „ „ Tag........................................ . . . 11*0 Lotli; in Pest-Ofen mit A It-O fen bei einer Bevolkerung von 279.413 Kopfen: an Rindfleisch ...................................... 236.624 Wr. Ctr. oder 63-9 Percent „ Sclnvcinlleisch, Selchfleisch und Wiirsten 72.515 „ „ 19-6 „ „ Kalblleiscb.............................. 47.095 „ „ 12-7 „ „ Schaffleisch................................ . 14.023 n „ 3-8 „ zusamrnen daher ohne Gefliigel, Wildpret und Fische........................................... 370.257 Wr. Ctr. oder 100 Percent ') In Wien \vurdcn per Kopf und Jalir consuinirt im Jalne: 184;» 18!>7 1864 1868 1872 an Hind-, Sclnvein- und Schaffleisch, dann an Fleisch von zahmen und \vildcn (iefliigel und von Wildpret........................Wr.-Pfd. 139-8 117-4 112-7 143-9 126-9 an Fischen und Schallhieren . . . . ■_____________•. 3-8 3-4 2-7 2-8 3-6 zusamrnen . \Vr.-Pld. 143*3 120*8 115*4 140*7 130'S Die Zalil der Bevolkerung sammt Militiir belief sich auf Kčipffi......................................428.821 816.103 578.S78 B93.000 6S8.646 vvorunter k. k. MilitSr.................................... 17.841 39.883 28.284 20.(100 28.000 d. i. pcr Kopt' umi Jalir . oder „ „ „ Tag . 132-5 Pfund 11 '6 Loth. Gesetzt den Fali dalier , die Annahme , dass Oesterreich - Ungarn an Rind-, Selrvvein- und Schaftleisch jahrlich mindestens 12,000.000 Centner ver-braucht, w;ire riehtig, so konnte aus der erreichbarcn Fischerei-Ausbeute von 2,000.000 Centnern ein Ersatz von einem Sechstel des gegemviirtigen Fleisch-verbrauches geboten werden. Zur Besprechung des in Folge der vom llaager intcrnationalcn statistischen Congresse fiir cine Fiseherei-Statistik aufgestellten und von der k. k. statistischen Central-Comniission erganzten Fragen bisher eingesammelten Materials iibergebend, muss leider vorerst bemerkt werden, dass es der statistischen Central-Comniission ungeachtet vieler Remilhungen uicht gelingen konnte, ein derartiges Materiale zu besehaflen, um aueli nur einen dieser Fragepunete in erscliopfender Weise beant-worten zu konnen. Der Erlangung einer vollstandigen Nacbweisung iiber den Stand der Gevviisser der im Reichsrathe vertretenen Kouigreiche und Lander standen und stehen noch uniibervvindlicKe Sclnvierigkeiten im Wege, da zur Zeit der Erhebung dieser statistischen Daten wegen der im Zuge begrilTenen Grundsteuer-Regulirung die Original- und Evidenzhaltungs-Mappen, sowie die Parzellen-Protokolle in den meisten Fallen sieli noch in Hiinden der Grundsteuer-Regulirungs-Commissionen befanden; bezuglich einer genauen Ermittlung des Flachenraumes der Teiche hiitten aber erst gemeindeweise Erhebungen gepflogen werden mussen, da seit der Vermessung des Rodens nach Culturarten viele Teiche aulgelassen \vurden, deren Fliichenraum jetzt als Wiesen- oder Ackerland beniitzt wird. Von den Katastral-Map|ien-Archiven vvaren dalier nur wenige in der Lage, die beziiglichen Nachweisungen in der von der statistischen Central-Commission geviinschten Form liefern zu konnen. ZurBeantwortung der anderen iiber die Fiseherei-Statistik gestellten Fragen felilte es aber sehr haufij>' an den urspriingliehen Vonnerkungen, \vie diess leielit erkliii lich ist, da vorher noch keine Veranlassung gegeben war, /.u statistischen Z\vecken solehe Vormerkungen zu fiihren; desshalb sind aueli namentlich die Mittheilungen von Daten iiber die jahrliche Fischausbeute und iiber die Anzalil der bei der Fischerei be-sehiifligten Individuen sehr diirftig ausgelallen. Im Interesse der Sache ist aber aueh zu bedauern, dass viele landwirthschaftliche Itezirksvereine, vvahrscheinlich die Wichtigkeit dieses volkswirthschaftlichen Zweiges verkennend, sieli gegenuber den zur Erhebung der bezugliclien statistischen Daten gestellten Anforderungen ganz passiv verhielten, Obgleich hiernach die erlangten Daten nur auf einige im Reichsrathe vertretene Lander beschriinkt hlieben, so ist deren ubersichtliche l)ar-stellung dennoch in so tern e von Nutzen, als sich auf Grund derselben doeli Anhalts-punete gewinnen lassen, um darauf gesttitzt auch auf die Fischcreiverhaltnisse der iibrigen Lander, wenn auch nur anniiherungsweise, schliessen zu konnen. I. Stanci der (iewiisser. ti) I) h s a d r i a t i s c li c M e e r. Das adriatisclie Meer hat nach Kloden einen Flachcnumfang von 2.807 geo-graphisehen Qua(Ii,atn)cilen, wovon der inselreicliste, clalier aucli lisehreichste Theil mit circa 1.054 Quadratmeilen fiir die. 5sterreiehisch-ungarische Seelischerei vol'-ziiglich gelegen i.sl. Scheidet man hiervou den Klaeheninhalt der Inseln mil circa <52 Quadraf meilen aus, so hetriigt die VVasserflaehe des oslerreichisch-ungarisehen Fisehereigebietes im adriatischen Meere anniiliernd 990 geographische ^uadralmeilen. Die osterreichisehe Kiisle hat vermoge der vielen Inseln und liucliteii eine un-gleich grossere Ausdehnung, \velehe sicli aul’ das Festland und die Inseln lblgeu-dermassen vertheilt: Fesi lami Inseln Zusaimnen ostcrrcichishe W c i I c n *) lstrien, Triester Gehiet und die K (iste von Gradišča.......................................... 58 90 148 Dalrnatien.......................................... 1 IK 298 4115 Summe . . . 1 7it 388 a)5(5l Die Anzahl der Inseln hetriigt (580, \vorunter 103 grossere und hewohnte Inseln (mit Einschluss der z\vei Halhinseln Sahioncello und liua) inbegriften sind. wahrend die ii brige n 577 Inseln Scoglien genannt \verden und zumeist ganz un* bewohnte, kleine und sterile Inseln sind. Von den Inseln gehoren zu dem oster-reiehischen Kiistenlande 114 (darunter (»7 Scoglien) und zu dem dalmatinischen Kiistenlande 5(5(5 (worunter die 2 Halhinseln Sahioncello und 15ua, dann 5H* Scoglien). Von den bc\vohntcn Inseln sind die hedeutenderen und zwar von den quar-nerischen Inseln: Quadratmeilen KiistenlSnge in V egi i a 7-48 18 5 Cherso 5-85 27-5 Lussin . . . . 3 04 11-K von den dalmatinischen: Brazza (5-8(5 15-5 Sahioncello (Halbinsel) . . . . (506 220 Lesiria 543 225 Pago 5 12 30 0 Curzola 4-80 18-0 Arhe . 1 -79 13-5 Lissa . . 1-75 7-8 Solta 1 02 (5-8 *) I ostcrroicliisclie Meile ist — 0-!>7l$l geograpliisclicn oder dculsclicn Meilen. *) Mil Einrcchnung der Liinge der ungariselien Kiistenstrecke per circa Ti, Meilen (Fesi' lnnd) beliluFt sicli dic Lange der oslerreicliiscli-ungariselien Kiistcn samml jencr der Inseln ant !i83 osterreieliisehc Meilen. Der Einfluss wasserreicher Binnenge\vasser umi der Waldbestande aul' die kliinatisolien Verhiiltnisse der einzelnen Lander, sowie aul' Mandel und Wandel der Bevolkerung ist langst bekannt; ebenso die nocli nie bestri(tene Tlialsache der liolien Bedeutung der NViilder fiir e i n e u normalen Stand der Binnemviisser. Ein besonderes Interesse niuss demnach die Uebersieht des VValdslandes der europaisclien Staaten in Vergleichung mil dem Flachcniuhalle und der Bevvohuer-*ahl in der nachstebenden Tabelle gewabren, und zwar um so melir, als, wie schon b'iiher angedeulet wurde, liber den Flacbeninbalt der Binneugcwasser und deren V\ assermenge bi.sher keine geniigenden Nach\veisungen besteben. KlUchcninbalt in geogra-phisclien Qua-drat-Meilcn Anzalil der liinwoliner mil VValdbestand in nieder-osl. V on dor Ge-sammt-llache V.s entfallen auf 1 Quadrat-Meile des Gesammt-Flaclieii-inbaltes dureb-sebnittlieli Oder e s entfallen aufIKopf der IJe-viilke-rung* Ende 1873 ') Joclicn 2J sind be-w a 1 d e t 1‘ercen t Ein- \vobner Wul«l-flaclie in nied.-ost. Jochen n.-ost. Joeli Wald-tlacbe Belgien .... 534-94 5,227.000 354.000 6-92 9.771 662 0.07 Nicderlande mil Luxemburg 3,905.000 430.000 6-99 6.069 668 011 *j|'ossbritannicn ti. Irland .... 5.719*83 32,291.000 2,191.000 4-00 5.645 383 0-07 I • a 1 i t* n . . 5.375-90 27,176.000 10,084.000 19*61 5.055 1.876 0-37 Deutsclies Keicb 9.823*66 42,001.000 23,946.000 25-48 4.279 2.438 0-57 Oesterreicli . . ii.452-53 21,020.000 16.487.000 31 -60 3.855 3.024 0-79 Ungarn .... 5.853*83 16,1 19.000 14,920.000 26*83 2.754 2.549 0-93 Prankrcich . . . 9.599*44 36,121.000 14,829.000 16-15 3.763 1.545 0-41 Selivveiz . . 752-20 2,717.01)0 1,263.000 17-54 3.758 1.679 0-44 Diincmark . . . 3) 693-91 1.084-45 3) 1,867.000 402.000 6-05 2.691 579 0-22 Purtiigal mit den Azoren u. Madeira .... 4,490.000 1,052.000 6-53 2.066 625 0-23 Spanien sammt Balcaren u. Ca-narien .... 9.208-30 16,988.000 9,089.000 10-32 1.845 987 0-53 1 iirkei mit Monte-negro .... 9.792-30 16,262.000 13,872.000 14-78 1.667 1 417 0-85 Griechenland . . 910-28 1,806.000 1,215.000 13-95 1.654 1 335 0-81 hussland m. Finn-latid .... s) 95.673-83 “) 74,934.000 314,375.000 34-35 782 3.286 4-20 Sfhvvoden . . . 8.078*28 4,284.000 33,676.262 43*38 530 4.169 7-87 Norwegc*n . . 5.751-48 1,780.000 37,407.000 67-98 309 6.504 21-05 Europa . a) 175.548-55 3)308,688.000 495,592.000 29-51 1.758 2.823 1-61 ^ ‘) Nach den Ictcton Ziiblungen beliiuft k i t* 1» «lie Bevtilkerung der in der Tabelle nngefilhrten Staaten auf 300,999.029 nacl °*i rec*lno* 1,11,11 den Zuwaclis der Bevolkerung- der eintelncn Staaten seit der letzten Zabluii£ bis Eude 1873 fciihl - I*crc*eu^U4‘*l**11 dureliachiiittlichen Jabreszu\vai-bse , wie er sieli z\viscbeu der vorletzten und letzten .-/““IT *rgibt, liinzu, so crhiibl siclt der Hevolkerung.sstaiid Kuropas um 7,090.000 Kopfe, von vvelebem Zu\vacbse in ab-1'i’h i* '*tr f>r688te 1,11,1 *war mit 3,760.000 K o p fen auf Hussland entfiillt, da bezliglicb dieses Reiclies die letzten 023 n Ul,’*ei1 vo,u **ul,re ^67 daliren; auf Deutscbland entfallen vou dieseiu Zu\vachse 940.000 Ktipfe, auf Oeaterreicli * 00* auf Un^arn 010.000, auf llalieu 375.000 Kopfe etc. Z) K entfallen auf I geographisebe oder deutsehe (Juadrat-Meilc 9.567-1186855 niederostcrreiebische Joeli oder a I}06-2870:i Hektare.,. nichi I *eC*,l,et 111811 *,*4-‘r7U ‘len PUcheninhalt und die Einwohnerzahl jener Landerstreeken, von welchen ein \Valdbestand ^lej. '‘kannt ist, namlich : von lsland, Gronlauil, den Faroern und No\vaja-Zemlja, zusammen per 5.648*92 Quadrit-jer n V11* 89.580 Ein\Tohnern, dami das Ftiratenthum Liechtenstein per 3*2 Quadrat-Meilen mit 8.320 Einwohner, drat^i'’ 'SC^011 ^«*it*ung;en in Europa: Malta mit 0 71 Quadrat-Meilen und 141,918 Bewolmern, Gibraltar mit 0*09 Qua-Aih| e^,,u »ud 18.695 Be\vohnern und llelgoland mit 0*01 Quadrat-Meilen und 1.912 Bewohnei*n, endlich der Hepubliken mit 7 Quadrat-Mi*ilen und 12.000 Eimvohnern und San Marino mit I-04 ()uadrat-Me;len und 7.303 Be\vohnorn und des drau\i"^,Ums ^onaco mit 0-27 Quadrat-Meilen und 3.127 Bewobncrn, «liesp kleinen Gebietstheile zusammen mit 18-32 Qua-der »■ e,len u,,d 193.275 Bewobuern, daber im Ganzen noeh 5.648*92 Quadrat-Meilen mit 285.855 Bewobnern, so ergibtsieh gesaminte Flacbenumfang Europas mit 181.215*79 Quadral-Meileu und dic Gesammtbcvdlkerung mit 308,971.000 Kopfen. Nacli Roscher's „System der Volkswirthschaft“ (Stuttgart 1870, 2. Itand, §. 18!), Seite i»99) sollen, um nach ratiouellem Vorgange bei der Walilwirtliscliaft den Holzbedarlbei einer Bevolkerungsdichtigkeit von 4.000 Finwohuern per Quadrat-Meile decken zu koimeii, 14 bis 31 Percent der Gesammtfliiclie Wald sein. Diese Annalnne vou 14 bis 31 Percent erscheint alter zu delmhar; denn Oesterreicli z. B. verbraucht jetzt jiihrlich auch sclion eine ziemliche Quantit;it Mineralkohleit, es liesse sicb aber kaum die Behauplung aulslellen, dass Oesterreicli bei seiner relativen Bevolkerung vou 3.855 Einwohnern per Quadrat-Meile und bei seiuen 316 Percent VValdbodens sich eines zu grossen Holziiberllusses erfreue. Im Gegentbeile hatte Oesterreicli auch sclion durch biiulige Ueberschwemmungen zu leiden, und es kommt daher bierbei niclit nur das vvirlbschaftliclie Moment beziiglicli der Holzgewinnung fiir den eigenen Bedarf allein in Betracht, sondern es muss im Allgemeinen auch auf eine entsprechende Lage der Waldllachen Bedacht genommen werden, und als Mittel durften, um in den Landern der gemassigten Zone einen regelmiissigeren Niederscblag zu erzielen, mindestens 25 Percent angenommen vverden. Nach dieser Annabme sljinde daher der Waldbestand Europas in II Staaten unter und nur in 0 Staaten ober diesern Mittel. In den ubervolkerten Staaten, wie in Belgien, den Niederlanden, Grossbritannien, Italien und in der Seh\veiz, scheinen z\vingende Griinde eine iibermassige Ausrottung der VViilder veranlasst zu haben, in anderen Landern aber diirfte dieselbe theihveise auch einer ziellosen Venviistung zuzu-schreihen sein. Die liier vorgefiihrten Daten beziiglich des Waldhestandes stammen zumeist aus alterer Zeit; bedenkt man, wie viele Eisenbahnen, Schiffe und Hiiuser z. 15. seit dem Jahre 1850 oder J 840 in Europa gebaut wurden, so diirften diesc Schiitzungen gegeniiber dem virklichen Waldbestande der Gegenwart mcist nocli zu hocli ge-griffen sein, und bedenkt man lerner, dass die rasche Zunahme der Bevolkerung Europas i) mit der durch die fortschreitende Devastirung der VViilder verminderten natiirlichen Ertragslahigkeit des Bodens in ein immer grelleres Missverhiiltniss tritt, so ist es gevviss sehr dringend gelioten, der Forstvvirthschaft die grosste Sorgfalt zuzuvvenden, welche auch dem Stamle der Fiscliwasser zu Guten kiime. Es diirfte kaum je ein schlagenderer Beweis fiir die nachtheiligen Kolgen der schonungslosen Waldausrottung geliefert worden sein, als wie durch das sehr lehrreiche Werk „Ueber die Wasserabnahme iu den Quellen , Flussen und Strumen bei gleichzeitiger Steigerung der Hoclnvasser in den Culturliinderii“ ( Wien 1873 ) , vvelches den k. k. Ministerialrath und Oberbauleiter *) Gehtman bis zum Jahre 1833 zuriick, seit welcliem Jahre crst veilasslichere Daten iiberdie Uevoikerung der meisteneuropiiiscbcn Staaten vorlianden sind, so lindet man den Sland der Hevol-kerung Europas mit 219,045.000 Kopfen; gegenwartig bewolinen 308,971.000 Mensehen Europa. Die Bevolkerung Europas bat sicb daber wabrend der letzten 40 Jahre, ungerecbnet die Aus-uanderer (circa I l,ii00,000 Kopfe) und ihren Nacluvucbs, urn 80,920.000 Mensehen oder um 41-1 1’ci'cent, d. i. per Jahr durcbschnittlich um i Percent vermehrl. ltccbnet man die Aus-wanderer nocb binzu, so erboht sieb der Percentsatz des Zuwaehses durclisclinitllicb aul'1'16 Per-cenl jahrlii b. iler Donauregulirung bei Wien, Gustav Wex, zum Verfasser liat. Wex bespricht in eingehender Weise die Wasserstands-Verhaltuisse dei' ffinf Hauptstrorne Mittel-europas: Donau, Rhein, Elbe, Weichsel und Oder, wornach constatirt wird, dass die in de n S trii m en ab fl i ess e n d e n Wasserquantitaten eonti-nuirlieb abnehmen, ja dass se it den let/, ten drei l)e cen ni e n die Abnahme derselben sogar eine ras ch ere ge w o rde n ist, und bringt die Ergebnisse langjahriger Wasserstands-Beobachtungen, welebe hier in folgender Weise reproducirt werden: Namen der Strmite und 1 Standort der Pegel 0 Anzahl derBo- obaelt- tungs- jabre Beobachtungsperioden, naeli dert-n Durcbsclinittc die Vergleichung der mittleren Wasserstandsbohen vorge-nommen wurde, und zwar: DifFereur. der mittleren Was«er- 1 atandaholien uacli dem Durchscbnitte der zvveilen gegeniiber der eraten Periode bei den niedrigsten j b&(*listen Jahrea- gegen die .lahrc von den Jabren W a s in r h e i n i a n e r h t a n i e h e m Zoll e n m a n s s e*) (bei Alt-Orsova1) 32 1840 bis 18li5 1856 bis 1871 — 14-76 — 11-08 — 17-62 Donau< an der grossen (liriicke bei Wien *) 40 1820 „ 1848 1849 „ 1871 — 5-04 — 10-07 — 8-40 Ibci Emmericlt (IG 1770 „ 1802 1803 „ 1835 — 13-25 + 0-83 — 10-42 Rliein < „ Kiiln .... 54 1782 „ 1808 1809 „ 1835 — 7-21 + 1-50 — 4-27 I „ Gcrmersbeiin a« 1840 „ 1853 1854 „ 1807 unbekaunt unbekaunt — 10-03 Elbe bei Magdeburg . . 142 1728 „ 1777 1778 „ 1809 — 29-00 — 9-00 8)—31-00 Weiclisel bei Kurzebrak niicbst Mariemverder . 03 1809 n 1840 1841 „ 1871 — 2706 — 1-58 — 10-50 Oder bei Kuštrin . . . 58 1778 „ 1806 1807 „ 1835 — 9 45 -f- 1-56 — 10-13 *) 1 rheiniecher oiler preuaaischer Zoll = 0*99289 Wiener Zoll. Naeh W (• x bat die Donau bei Oraova eiu «’n I s p r ecli «mi«1 breites und, weil v»n Felsen eingeaebloaaen, cin selu* regel-iniiasigea Strombett, daber die am Pegel zu Orsova beobacbteteu VVnsaerstiinde zugleieb audi nnnaliernd als die VerhaltnisR-zahlen der aua dem ganzen Donuu-Stromgebiete (oberbalb Oraova eirca 12,000 Quadrat-Meilen) factiacb abflieaeendeu Was.serquuiititiiten mit voller Heruhigung angeaehen werdeu konnen. 2) Die in den Jalireu ror '182G gemacbten Aufschreibnngen der Pegelatanda-Beobaehtungen sind in Verlust ge-rathen, daber obige Zusaminenatellung uur fiir die 46jabrige Periode 182G bi« 1871 angefertigt werdeu kounte. Tbeilt man dieae 46jiihrige Heobachtungszeit in 5 Perioden ali und summirt fiir jede Periode die Anžah! der Tage, an vvelcben die WasKerstiiude unter Nuli beobachtet wurden, ao erhiilt man die naclistehenden durelisclinil tlicben Zalilenvverthe: 1, Periode 31 Tage, 2. Periode 108 Tage, 3. Periode 102 Tage. 4. Periode 131 Tage und S. Periode 1G2 Tage, aus welchen Verhlltniaazahlen eraichtlich ist, dass die Anzahl der Tage, an \velchen die Was«eratande unter Nul l waren, raaeb zu-ni mnit. 3) Auf da« Jalirbundert 1731 bis 1830 abgerundet betrug die Abnabme dea mittleren Jubres-VVasseratandea im UurcliBchniUc der Jahre 1781 bis 1830 gegeniiber dem Durehta-hnitte der Jabre 17111 bis 1780 20*61 rheinisabe Zoll und beziffert sicli naeh dem Dur«cli«cliiiilte der i-iiuclnen Monale, wie fulgt: Januar 20-08 Zoll, Kebruar 18-23 Zoll, Mari 15-17 Zoll, April 15-17 Zoll, Mai 21-03 Zoll, Jnni 21-32 Zoll, Juli 24-03 Zoll, August 21-81 Zoll, September 19-43 Zoll, October 21-38 Zoll, November 22-65 Zoll und December 23-82 Zoll rheiniach. Slatial. Mitth. XX. Jalirg. li. Uefi. Davnacli zeigen sicli wahreml dieser verhiiltnissmassig kurzen Zcitsehr ličile ute ud c Senkungen der kleiiisten und der mittlereu Jahveswasserstande und Wex folgert mit Gevvissheit aus diesen Erhehungen, dass, weuu der Wasserstand in den niichsten 100 bis 200 Jahrcn in dcmselben Verlialtnis.se almimmt, nacli Ver-laul' dieser Zeit im oberen und mittleren Lauie dieser funt' Striime die kleineren und mittleren Wassersliinde so selir abnelimeu iniissten, „dass dieselben nichl mehr scliift'bar sein vviirden, wenn den Ursachen, \velche auf die VVasserverinindcrung iu den Stromen eiinvirken, nichl cntgegengearbeitet \vird.“ „Die Hiiehe und Fliisse dagegen“, sagi ierner Wex, „welche nur kleinere Flussgebiele liaben, kiinnen bei der continuirlichen Abnahme der Wasserstiinde und der Alillussinengen leiclit in Wildbache (Torrente) verwandclt werden, \velche me lire re M n na le im Jahve g a n z tvocken liegen, bei Regengiissen dagegen pliitzlicli anselnvellen und selir grosse Wassermassen abfiihren, vvie diess z. I?. Itoi den meisten von den siidlichcn Abhangcn der Alpen inItalien umi im KiistenlandelierabstiirzendenTormiteii der Fali is(. Viele andere noeli vor Dccennieu vvasserveieh ge\ve-sene Bache und Fliisse vevwandelien sicli erst seil M e 11 seli e 11-ge d (Mi k e n in Wildbiichc, welche nur nocli bei starken Regengiissen grosse VVassermerigcn und Geschicbe herabwalzen.“ Soli mi n cine gedeihliche Entwicklung und Vcrinchrung des Fischstandes in den l)innenge\vassern bewerkstelligt werden kiinnen, \\elche daucrnden Krfolg ver-sprichl, so inuss, soweil diess eben im llereiche des mensclilichen Wirkens liegl, fiir die Krzielung uud Aufrechthallung eines regeliniissigeion und mogliclist reicli-liuhen VVasserslamles in den Baclien und Fliissen vovgesorgt werilcn; denn oflenbar viclilen die jetzt immer liaufiger werdenden Ifoulnvasser, abgeselien davon, dass dieselben durch llerabschwemmung ungeheuerer Schotler- und Sandmasscn die Fluss-bette vcrseichten und daduveh die Uebersclnveinrnungsgelahr vevmebren, auch unlev dem Fisclistande namentlich zur Laichzeil unermessliehen Schaden an. Es inuss daher eine gule Revirthschaflung der Gewiisser mit eiuer gulen Waldwirlh-schaft Hand iu Jland gelien uud vorn iclitl»yologischeu Standpuncte aus kanu der lebhafteste Wunsch ebenlalls nur daliin ausgesprochen vverden, dass die von Wex in dem schon benanuten Werke erstatteten „Vorscbliige zu Massnahmen und Vor-kehrungen, um den Calainitiilen einerseils der zunehmendeu Verheerungen duvdi die hiiher ansteigenden und ofter einlretenden lloclnvassev der Fliisse und Striime, anderevseits der continuirlichen VVasserabnahme iu den Quellen und Stromen bei kleinen und mittleren Wasserstanden iu den letzteren vorzubeugen“, in den mass-gebenden Kreisen die vollste Bcachtung findcu. Ks simi hierlur 12 Puncte aufgestellt worden, deren Inhalt liier nur der llaupt-saehe nach angedeutet wird. VVex sehliigt niimlich vor, dass: I. und 2. die Aufackevung der steilen Herglelmen, die Urbavinachung schon abge-holzter Gebirgsabhange und die Ausrodung der VViilder ant den Gebirgsabliiingen strengstens zu verbieten sei; alle iide liegenden Grundflachen und insbesondere die Gebirgsabhange mil VVald-hiiumcu zu bepflanzen waren; 4. in den Gebirg.stbiilcru mit grosscm Gelalle Tbalsperren crbaut werden sollen; 5. die jetzt so beliebte biiufige Auflassung umi Troekeulegung der beslebenden Seen umi Teiebe niebt zu gestatlcu, vielmcbr deren \Verlli umi deren Wirk-samkcit zu erhoben sei; (i. au Biicben und Fliissen, \vclclie bci licgcngusscn grosse Was.serma.sseu fiibren, in liierzu geeigueten Niederungeii inittelst Umscbliessung mit stnrken Dammen grosse VVaHserbehiilter oder Reservoire anzulegen \viiren, in welcbe W(‘uigsteus cin Thcil der lloebwasser eingeleitct und zuriickgebaltcn vvcrden soli, um solclie ersl naeli umi naeh wieder abzulasscn; 7. von den vorbeanlragten VVasserbelišiltern nacli allen Ricbtungcn, soweil als es (lic Couliguration und die Bescbaftcnbcit (les Terrains geslattel, Ablcilungscanale und Graben angelovi und in diesen das uuschiidlieb gemacble Ueberscbvvem-muugsNvasser in jene Gcgenden geleilcl \verde, \vo dasselbe zur Urbarmacbung, Cultiviruug und Bevviisserung der Landcrcien mil grosscm Nutzen vcrvvendcl vverden kanu; 8. in (bui liefslen Stellcn der Sammel-Bassins, dann aiif grossen Tbalflachen, welcbe krin Gelalle babcn, die von Dumas beantragten Senkbrunncn anzulegen wiircu; !). aul' ausgcdcbnten Thalllaeben naeb dem Vorsohlage von Dumas eiu gauz neues Syslem von unterirdiscben Grabcu von 0-5 Meter Breite und Tiefe, oben mil. Steinplatlen, Kies und K rde iiberdeckt, angclegt werde, um durcb diese Filtra oder Saugcaniilc die Einsickcrung der Regenvvasser in die obereu Erd-schichteu wesentlieb zu fordern ; 10. auch cine entsprecbcndc Rcgulirung der Biiebc, Fliisse und Slrome und ins-besouderc (lic Conccntrirung und Kiuscbrankuug ibrer Betic aul' die Normal breite unerlasslich nollnvendig ist, indcm hierdurcb das Bell dieser Wasserliiufe vertieft, die Abllussgescbvvindigkeit vermehrt, der Wasserspiegcl dcrselben ge-senkt und aul' diese Art die friilier bcstandenc Ueberscbvvcminungsgefabr in den meistcn Fallen beseitigt wird: 11. die Flusslaulc an den beiden IJferu in entspreclienden Entfernungcn mit Diimmen eingeschlossen werden sollen, um fiir die Hoclmiisser eiu eigens er\veitertes Ausflussprolil zu sebaffeu; 12. als cin wcitcrcs Mitlel zur Beseitigung der l)ebcrschwemmungcn in einem Laude und zur gleicbzeitigen Cultiviruug desselben uocb die Anlagc von SchifUabrts-Canalen zu cmpfeblcu ware. Oesterreieli bat sicli niebt nur des fur grossartige Fischcrei-Aulagcn gceignet-slen Tlieiles der adriatiscben Kiiste zu erfreucn, soudcrn es besitzt auch Binncn-seen, die sicli zur Zucht edler Fisehe vortrclflieli eiguen, und Flussnetzc, deren Gevvasser vcrmogc der verschiedenarligen Bodenformation und biermit bedingten Verscbicdcnartigkeit der kliinatiscbcn Verhiiltuisse der Lander dieser Heicbslialfte eine grossc Mauuigfaltigkeit vonFiscbarten aufweisen und derenVorziige binsicbtlicb der Fiscbzucbt nocli dadureb erbolit vvcrden, dass sie nacli vier Meeren ausmiindcn, durch vvelche melirfache Meeresverbindung die Vermehrung verschiedener edlcr Meervvanderfische auf natiirlichem Wege in unseren Binnengewiissern vvesentlich erleichtert ist. So fliessen die Gevvasser des Stromgebietes der Donau und des Dniester in das schvvarze Meer, aus welchem der II a ti se n, der miter den Storarten zvvar kleinste, aber ani meisten verbreitete Sterlet und der Hueb, auch der Lachs des sclnvarzen Meeres genannt, aufvvarts ziebt; die Getviisser des Stromgebietes der Elbe und des Rbein fliessen in die Nordsee und jene der VVeicbsel und Oder in die Ostsee, aus vvelchen beiden Meeren der sogenannte Rbein lachs oder Salm, dann der eigentliche Stor (Acipeme r Stario Linnd) in die Fliisse aufsteigt; en d li c Ji ergiessen sich die Gevvasser des Flussgebietes der Etsch und des Isonzo, dann die Fliisse Istriens und Dalmatiens in das adriatische Meer, aus vvelchem die einzige aus der Fainilie der Haringe aucb in Siissvvasseru lebende A lose1) und der eigentliche Stor in die einmiindenden Fliisse kornmt, — Fische, die sich bei verstandiger Sehonung und Pflege gewiss ebenso als Standfische aeclimatisiren liessen, wie diess bereits bei dem Hucben der Fali ist, vvelcber in den Gevvassern eben jener Liinder, wie Ober- und Niederosterreicb, in welchcn in friiberen Zeiten ein strenges Fiscbereigesetz gebandhabt wurde, so heirnisch gevvorden ist, dass man ibn aucb scbon fiiglich zu den Standfischen der Gevvasser dieser Lander zahlen kanu. In den Siissvvassern Oesterreicbs siud nach Heckel und Kner Ib Familien von Fiseben vertreten, welche sicb in 46 Gattungen mit 130 Arten untertheilen. In Reriicksicbtigung dieser Manniglaltigkeit der Fische, bei deren verschieden-artigen Lebensbedingungen bebufs ibrer Vermehrung die klimatischen und sonsti-gen Eigenschaften der Siisswasser selir in Betraeht kommen, einerseits und der verschiedenen Ilobenlage unserer Binnenseen, sowie der verscbiedenartigen Be-scbaffenheit unserer fliessenden Gevvasser andererseits, ist es zur Anbahnung einer rationellen Fischzucbt unbedingt nothvvendig, auch die Charakteristik dieser Gevvasser genau zu kennen. Die Nachvveisung beziiglicher Daten kann aber vorliiufig nocli nicht ge-geben vverdcn, da die Erhebung derselben nach dem gegenvviirtigen Stande der Gevviisser der ganzen Reicbshallle langvvierige Forschungen voraussetzt. Doch mag hier nur eines vorliegenden Beispieles Erwiihuung geschehen, um darnach die Grundziige zu erkennen, nach vvelchen derartige Eihebungen gepflogen vverden sollten, um fur den Entivurt' eines so dringend nothwendigen Fischerei-Gesetzes eine vollkommen entsprechende statistiscbc Grundlage bieten zu kdnnen. Ein solches Vorbild gibt uns Hlubek’s Werk„Ein treues Bild der Steiermark, Graz 1860“, in vvelchem die Charakteristik der Fliisse der Steiermark und das Vor-kommen der Fiscbarten in den verschiedenen Regionen derselben in sehr klarer und zweekdienlicber Weise geschildert wird. i) Die Alose koinmt aucli in der Donau, aber selten vor; in der Elbe ist sie aber biiufiger anzutreflen. Demnach liiill sie sicJi im sclnvarzen Meere, in der Nord- und vvahrschcinlieh aucb in der Ostsee auf. Wenn man diese treflfliche Abhandlung durohliest, so drangt sich dic Ueber-zeugung anf, dass es viele Momente zu beachten gibt, dercn Kenntniss die Aulage eines entsprechenden Fiscberei-Gesetzes zur Vorbedingung macbt. Da ein rationeller lietrieb der Fischerei in den SiissvVassern mir unter Ein-fiibrung eines guten Pacbtsystems denkbar ist, so muss vor Allem der Flacheninhalt der Gewasser bekanut sein, sowie ob sie sich uberbaupt zu einer lohnenden Fiscbzuebt, uiul wenn, ob melir oder weniger zur Zucht edler oder gemeiner Fischc eignen. Denn man \viirde bestimmt telil geben, wollte man z. II. 1'iir Be-niitzung einer gewissen Wasserflache der Drau denselben jahrlichen Pacbtzins ver-langen, wie fiir eine gleiche Flache der Mur, da erstere von ibrem Ursprunge an die rauhesten Gegenden durehzieht, die Abfliisse der miichtigen Gletscher des ndrd-liclieu Karntcns aulhimmt, daher dercn Wasser von den ihr zugefiibrten Absclnvcm-mnngen mineraliseber Bestandtheile mit Ausnahme der Wintermonate stets getriibt wird und sich desshalb, solange diesem Flusse der wilde Charakter durch gute Beforstung der devastirten Gebirgsstellen und durch Erbauung von Webren nicht benommen vvird, zur rationellen Fisehzueht vveniger eignet, als die Mur. Ebenso notlnvendig ist aucli die Kenntniss der klimaliseben und sonstigen Beschaflenheit der Binnenseen, um Erlolg verbeissende Fiscberei-Anlagen bevverk-stelligcn zu konnen. Thatsache ist es, dass die bsterreicbiscben, vormals sehr fiscbreiehen Scen (wie die oberosterreicbiseben) jetzt ebenso verarmt simi, wie die fliessenden Gevviisser; in welcb’ umlassender Weise aber die osterreicbiscben Seen, deren Hiihenlage zwisehen 200 und 7.000 Fuss ober der Meeresflache variirt, als Fischvviisser nutzbar gemaebt werden konnten, dafiir mag das eine Beispiel dienen, dass selbst der in Ober - Pinzgau iiber 0.000 Fuss hoch liber der Meeresflache gelegene und 18'/2 Jocb umfassende Griin-See Salblinge enthalt. Dem gegeniiber sei aber die merkwiirdige Thatsache angefiibrt, dass der niedriger gelegene und 237 Jocli grosse Liiiier Sce in Vorarlberg ganz fiscbleer ist, beziiglicb dessen, sowie noeli maneher ganz verodeter Alpenseeu es nicht obne lnteresse ware, zu erforscben, ob deren Fischbarmacbung miiglicli sei. Es folgt nun, nacli der relativen Grosse der VVasserllache gereibt, eine iibersichtliche, vvenngleicb noeli immer unvollstiindige Darstellung des Flacben- undanges der Siissvvasser jener Liinder, aus welcben beziiglicbe Nacbiveisungen vorliegen: o- —. o CO tO O tO *> W CO ‘t o o o CO 05 CO oa M. CO 00 Per-cent der gesammten Wasserfliiche jedes dieser Lander) am vorherrschendsten, vas naeli den neueren Schiitzungen aucb von Rijhmen (61-4 Percent fliessende Gevasser) gilt. Von dem Flacheninhalte der Gevasser der gesammten Liindergruppe ent-fallen mit Beriieksichtigung des gegenviirtigen Standes der Tciche Uohmens auf die stehenden Gevasser I57-2 und auf die fliessenden Gevasser G2-8 Percent. Alle in dieser Uebcrsicht verzeichneten Lander nehmen bei 2.(>74-12 Quadrat-meilen Bodenfliiclie etvas mehr als die Hiilfte, niimlich KI‘2 Percent, des Flachen-inhaltes der im Reichsratbe vertretenen Reichshiilfte ein. Auf je eine Quadiatmeile entfallen durchschnittlieh von dem hier ausgeviesenen Stande der gesammten Ge-vasser mit Riicksicht der fiir die Gegcnvart gescbatzten Fliiche der Teiche Biihmens (siehe Anmerkung 4, Seite XXXVIII) 105 Joch oder 1-05 Percent. VVolIte man naeh diesem Verhiiltnisse auf den Fliicheninhalt der gesammten Geviisser der iibrigen Lander (Stciermark, Krain, Kustenland, Miihren, Schlesien und Galizien), velche einen Fliicheninhalt von 2.542-38 Quadratmeilen haben, schliessen, so viirde sich die Wasserfliiche dieser Lander zusammengenommen auf 206.959-9 Joch berech-nen. Es ist jedocb zu berucksicbtigen, dass keines dieser Lander von der Donau durchzogen vird und diese Lander zusammengenommen gegeniiber der ersteren Liindergruppe einen verhiiltnisšmiisaig geringeren Stand von Seen und Teichen auf-zuveisen haben, daher es richtiger erscheinen diirfte, die relative Wasserfliiehe der letztgenannten Liindergruppe mit rund 100 Joch oder t Percent ihrer Uodenflache anzunehmen , vornach sich dann der Stand der (iewiisser dieser Gruppe auf 254.238 Joch berechneu viirde und der Stand aller Geviisser der im Keiehsrathc vertretenen Liinder sich auf i>3f>.000 Jocli oder anf 53-5 osterreichisclie Quadrat-meilen belaufen diirfte, \vornach durchschnittlich auf 1 Quadratmeile des Flachen-inhaltes dieser Reichshalfte 102*6 Jocli Wassei,fiiiche entfallen wiirden. S e e n. Zu einigen Details der Scen iibergehend, sei bemerkt, dass von den beiden griissten , au Oesterreich aber nur angninzenden Seen , und zwar vom Uodensee (nach KIdden8*92 Quadratmeileu gross) nur 3.893 Jocli oder 0-59 Quadralmeilen, und vom Gardasec (nach Kloden 6*6 Quadratmeilen) nur 2.483 Jocli oder 0*23 Quadrgtmeilen auf Oesterreich entfallen. Von den Binnenseen der im Reiehsrathe vertretenen Liinder sind die griissten: der Atter-See in Oberdsterreich mit....................................i) 9.160*3 Jocli „ Vrana-See in Dalmatien mit...................................... 3.21 S O „ „ Traun-Sec in Oberosterreich mit ... ') 4.2(!9-0 ,, „ VVdrther See in Kiirnten mit.......................................>) 3.318*5 „ Jesero-See in Dalmatien mit............................................ 3.512*0 „ Mond-See in Oberdsterreich mit ... <) 2.503*2 „ „ Millstatter See in Kiirnten mit ...................................... 2.382-S „ „ Wolfgang-See in Salzburg, von welchem ein kleiner Theil mit 210 Jocli nach Oberosterreich hineinragt, mit ................. 2.000 0 „ „ Proclian-See in Dalmatien mit................................... 1.900 0 „ „ Ossiacher See in Karnten mit.......................................... 1.800*0 ,, „ Hallstfitter See in Oberosterreich mit ...........................‘) 1.S09-2 „ „ Achen-See in Tirol mit ...................................... .... 1.340*0 „ „ Weissen-See in Karnten mit.......................................... 1.136*0 „ „ Seekirchen-oder Waller-See in Salzburg mil ........................... 1.126*0 „ Unter diesen Seen ist der NVasserspiegel des Achensee’s am hochsten gelegen, niimlich 2.940 Wiener Fuss ober der Meeresfliiche. Die Grosse aller iibrigen Seen stelit unter dem Flaehenmasse von je 1.000 Jocli. Wie sich die durchschnittliche Grosse der Seen injenen einzelnen Liindern, fiir ' vvelche die Anzahl der Seen und deren Gesammtfliiche hekannt ist, verhiilt, wird aus folgender Darstellung ersichtlich : Auf pinen See FliiclicninhnH io entfallen ilureh- Anzahl der Seen Joclien schnittlieh Joeli Oesterreich ob der Enns .... 28 17.318*3 623*t Vorarlberg (einschliesslich des An- theiles am Uodensee) .... 10 6.208*0 620*8 Vorarlberg olinc Bodensse . . . .' 9 .513*0 33*0 O Dicse Seen wcrdcn ancli inittelst Dampfscliiffen befahren. < Auf einen See Fliiciicninhalt in entfallen durch-Anzahl der Seen Jochen sclinittlich Jocli Dalmatien............................... Salzburg................................ Tirol (einschliesslich (les Antheiles 29 96 15.600 0 7.077-0 537-9 73-7 am Gardasee) Tirol ohne Gardasee 35-8 26-6 Dcmnach simi die Seen in Tirol umi Salzburg am zahlreichsten vertreten, aber auch am kleinsten; an Innerlandsseen bat Oberosterreich und Dalmatien die griiss-ten, Avelcbe beideu Liinder aucb durch die absolute Seewasserfliicbe bervorragen. Beztiglicb Oberosterreichs, von dessen Flacheninlialte 54-27 Quadratmeilen nordlich der Donau und 154-20 Quadratmeilen siidlich der Donau gelegen sind, isl zu bemerken, dass alle Seen sicli im siidlichen Theile belimlen, daher es aueh kommt, dass der siidlicbe Theil, relativ genommen, doppelt so wasserreich ist, als der nordliche; denn es entfallen vom Stande aller Getviisser in Oberosterreich am linken Donauufer nur 114 2 Jocli, am rechten Donauufer aber 216-5 Joch Wasser-lliiche auf 1 Quadratmeile. In Tirol zeigl sieh ein selu- grosser Abstand in der durcbschnittliehen Grosse der Seen, wenn man jene von Nord-i), Mittel---) umi Siidtirol3) unterschcidet. Es entfallen namlich: zeigt sicli in Mitteltirol, obgleicb das ganze Lami schon das wasserarmste Oester-l-eicbs isl, relativ eine noch um das 'Lwei- und Dreifache geringere Wasserflache, Trient 114-3 Jocb, auf eine Quadratmeile des Einanzbezirkes Brixen aber nur 36-7 Jocli Wasserflacbe entfallen. vvclchen Berichte einlangten, noch die folgenden bedeutenderen Seen hervor-zuheben: Entfallen auf 1 See Kliictieninlialt in durelischnittlich auf Nordtirol............................... „ Mitteltirol . •......................... „ Siidtirol (ohne Gardasee) . . Anzald der Seen 76 99 ' 90 Jochen 3 439-6 223 3 3.387-1 Jocli 45-3 2-3 37-6 (mit dem Antheile des Gardasees) 91 5.870-1 64-5 Vergleieht man auch den Fliiciicninhalt aller Gewiisser dieser drei Gebiete, so als in den Finanzbezirken Innsbruck und Trient, indein auf 1 Quadratmeile des Inns-brucker Finanzbezirkes 76-7 Joch, auf 1 Quadratineile des Finanzbezirkes von Ausser den schon vorgenannten grdssten Seen sind in den Liindern, aus *) Das Oehiet des Finanzbezirkes Innsbruck betriigt 204-50 Quadratmeilen. s) Dor Finanzbczirk tlrizen bat 162-11 Quadratmeilcn. 3) Der Finanzbezirk Trient bat 97-79 Quadratmeilen. xr.ii i in 0 e s t e rrei c I ob der E n n s: Joch Jocli Irr- oder Zeller-See .... 606-2 der vordere Gosau-See . . 91-2 der vom Wolfgaiig-Sce nacli Ober - „ hintere „ ... 81-2 osterreich ragende Theil . 212 Schwarzen-See ... CO GO Alm-See 149 der vordere Langbath-See . . 81-0 Oflen-See . 103-7 „ hintere „ . 20-8 in Salzburg: Jocli Jocli Ober-Trummer- oder Matt-See . 8U4-2 Fuscliel-See . 800 Zeller-See . 840 Graben-See . 228-6 Nieder-Trummer-See .... . 643 i n K ii r n t e n: .locli Jocli Keutschacber-See 280-2 Baibler-See . 147 Faaker-See 228-8 Strussnigg-See . 144 Klopeiner-See . 201-3 LSng-See . 136-7 Goselsdorfer-See 18C Proseker-See . 91-8 Afritz- und Brenn-See . . . 160 Sablatnigg-See . 78 in Nordtirol (Finanzbezirk Innsbruck); Jocli Jocli der grosse Plan-See .... . 482-4 llaiden-See . 60-1 „ kleine .. . 21-3 Piller-See 82-3 Hinterwang-See . 241-9 Rheinthaler-See .... 81-6 Walch-See . ; . 169-6 Ileclit-See . . 48-6 Beschner-See . 1671 Blind-See . . 48-2 Ilalden-See . 136-4 Thier-See . 48 Vilsalp-See . 104-6 Pigurger-See . 44 Hintcrsteiner-See ... . 82 Taschacli-See . 416 In BetrelT der Gewasser Mitteltiro 1 s liegen keine specielleii Daten v or. in Siidtirol (Finanzbezirk Trient): Jocli Jocli Caldonazzo-See . 970 6 Loppio-See .... . 108 8 Molveno-See . 886 Serraglia-See . 81-3 Ledro-See . 383 Baoria-See 69 Levioo-See 200-8 Tovel-See . . 68-6 Doblino-See 1622 Piazze-See . 43-8 XUII In Sudtirol gibt es ausser tliesen nocli einige bedentendere Seen, so im Steuer-hezirke Vezzano eiiien mit 134-3 Joeh und z\vei zn je 54 Joch, w«Icli« jedoch keine eigenen Namen fiihren, oder fiir die wenigstens das Steueramt in Vezzano keine an-zugeben wusste. in Vorarlberg: •locli .locli Liiner See......................... 237 Spuler-See 31 in l)a Ima lic n: Joch Joch . . 8(18 Glogoseo-See . . . ... 151 . . 700 Soline-See . . . . 120 . . 441) Dogna Mlaka . ... 97 . . 447 (Jorgna Mlaka .... . ... 90 . . 321 Jesero bei Slivno . . . . ... 90 Jesero bei Desne . . . . ... 79 . . 278 . . 239 Jesero mali . . 238 Blatto-See ..... . 54 . . 238 Nadin-See.................... Boccagnazzo-See .... Bacchina-See ................ Modrich-See.................. Dragacia-See ................ Postragne-See................ Lago piccolo e grande . Cutti-See.................... Lago grande ................. Parilla-See.................. Die Nachvveisung der bedeutenderen Seen, fiir welche keine amtlicben Ans-weise vorliegeu, wird nach anderen (juellen im Folgenden ergiinzt: Grundel-See . All-Ausseer See in Steiermark (nach Hlubek); Toplitzer See . .locli 718-1 358 Joch 96-5 in K ra in (nach Kliiden): .locli Zirknitzer See............................1.530 T e i c h e. An T e i c h e n ist Bohmen das reiehste Land; gleiclnvohl es aber Tciche besitzt, deren Ausdebnung den Flaclieninbalt selbsl bedeutenderer Seen iibertrifft, so bat nach der Durchschnittszahl genommen nicht Bohmen, sondern Tirol die gross-ten Teiche, wic aus der folgenden, aus den Katastral-Naelnveisungen zusammen-gestellten Uebersicht hervorgebt: XLIV Anzalil der Teich« Gpsammt-FlSchen-inhalt in Joclien Enlfallen durch-schniitlich auf einen Teich Joclie Tirol 109 46 OS 4-2 Bohmen 23.147 73.167 3-2 Salzburg 34 46-9 1-4 Oesterreich ob der Enns . . 208 221-3 11 Vorarlberg 2 1 0 5 Oesterreich unter der Enns ? 8.312 ? Bukowina . . v 1.028 ? Karnten 493-5 ? In Tirol hat, gaiiz im Gegensatze zu (len Scen dieses Landes, Mitteltirol oder das Gebiet des Finanzhezirkcs 15rixen die grossten Teiche, in welchem sicli 34 Teiche mit einem Gesammt-Flacheninhalte von 358-6 Joch befinden, daher durch-sclinittlicli auf einen Teich 10'5 Joohentfallen, w;ihrend von den iibrigen 7!) Teiehen Nord- und Siidtirols bei einem Gesammt-Flacheninhalte von 1019 Joch cin Teich durchschnittlicli nur 1'4 Joch betriigt, d. h. die durehschnittlichc Grosse dcr 34 Teiche per 10-8 Joch Mitteltirols betriigt um 8-2 Jocli mehr, als die durchschnitt-liche GrSsse eines der 99 Scen Mitteltirols, dercn Flacheninhalt durchschnittlich nur 2'3 Joch misst. (Jeber dic Teiche Mitteltirols liegen keine niiheren Details vor; von den iibrigen Teiehen Tirols befinden sicli die grossten in Siidtirol, nnd zwar im Steuerbezirke Fondo, vvelchcs Steueramt zwei Teiche mit einem Flachen-inhalte von je 37 Joch nachweist, ohne jedoch deren Namen anfuhren zu konnen; ferner kommen in Siidtirol bedcutendere Teicho im Steuerbezirke Nogaredo (Alveo vccchio mit 8-2 Jocli) und im Steuerbezirke Pergine (Pndro-Tcich mit 5-1 Joch) vor. In Nordtirol befinden sich die grossten Teichc im Steuerbezirke Zeli (ein Teich mil 9-2 Joch, aber nicht henannt), im Steuerbezirke Kitzbichl (der Itichel-weiler mit 6-4 Jocli) und im Steuerbezirke Rattenberg (der Pfeiffersberg-Teich mit 4-5 Joch). Beziiglich der Teiche Bdhmens sei auch hier bemerkt, dass die Angaben nach dem Kataster mit den Schiitzungen des Central-Comites tur land- und forstwirth-schaftliche Statistik in Bohmen sehr difleriren, indem nach Angabe des Central-Mappen-Archives die Teiche zur Zeit der Vermessung einen Flacheninhalt von 73.1(J7 Joch hatten, \vogegen das statistische Central-Comite den Flacheninhalt derselben nur mehr auf 2S- bis 30.001) Joch schiitzt, ohne jedoch nabere Daten zu liefern, welche Teiche aufgelassen \vurden, daher hier nur jene be d eut e n dere n Teiche namentlich aufgefiihrt werden konnen, welche das Central-Mappen-Archiv naclnveist, vvie folgt: Joch Rosenbcrger-Teicli..................................1.183 Pestrevver- o d e r VVo s t r o \ v c i - - T e i c h 908 Horasitzer-Teich......................................762 Steinrohrner-Teich ...................................C80 Joch Tisy-Teich.............................069 Hirschberger-Teieh ....................600 Stankauer-Teich........................S73 Zablat-Teich...........................491 Joch Dechterer-Teicli....................45o Zehuiier-Teieh .....................425 Welt-Teich......................... 355 Gross-Chlumetzer-Teich .... 350 Kamensker-, Mitschayer- und Lod- kowetzer-Teich ..................400 Nepokoger-Teich.....................278 Joch Piseker-Teich..........................179 Regens-Teich...........................100 Gross- Wikleker-Teich . . . 82 Podhorner-Teich ...... 80 Stra.ssower-Teicli ....... 62 Gross-Teich ... . ... 60 Diese 20 Teichc allein nehmen also einen Flacheninhalt von 8.698 Joch ein, wonach auf alle iibrigen 23.127 Teichc, \vie sie voni Central-Mappen-Archive in Prag- ausgewicsen \verden, noch immer 64.469 Joch oder durchschnittlich 2-8 Joch aul einen Tcich entfallen, wogegen mit Eiuschluss der griissten Teiche die durch-schnittlichc Grosse 3-2 Joch betriigt. Es ist demnach anzunehmen, dass Bohinen ausser den obgenannlen Teichen noch mehrere hedeutenden Umfanges besitzt, die vom Central-Mappen-Archive z\var genannt \vurden, deren Flacheninhalt aber auch dem Central-Mappen-Archive unbekannt zu sein scheint, da derselbe von den nach-benannten Teichen niclit nachge\viesen wurde : vom grossen Darskie- oder Saaroer-Teiche, vomBrzezhreder-, Halbestiidter-, Schloss-, Bleich-, Strass-, Wekers-dorfer-, Politzer-Teiche, vom Grnss-Labneyer- und Gross-Schwadowitzer-Teiche, vom Kosteletzer-, Spinka-, Lhottky-, Cernikovvitzer-, Zdelovver-Teiche, vom Gross-Chlumetzer-, Piseker-, Hamrner-, llaide-, Grossherrnser-, Hohler, Grosshosen-, Miltscher-, Giissen-, Aschendorfer-, Bernsdorfer-, St. Barbara-, Sobrusaner-, Lipp-litz—, Looscher-, Kostner, Hlings-, Pablauschen- und vom Neu-Teiche, endlich vom See- und Rohla-Teiche, vom Schloss Roli- oder Braunell-Teiche, vom Reisinger-oder Sand-Teiche, vom Plannen- oder Sattel-Teiche, vom Bethlehem-, Schaf-, Ali-, Malz-, Anna-, Budolfs-, Turiner-, Stepaner-, Cekovver-, Lhotker, Althiittner-und vom Kunst-Teiche. In Salzburg sind die bedeutcnderen Teiche, und zwar im Steuerbezirke von Salzburg der Leopoldskroner Weiher (21-6 Joch), der Schloss-Weiher (7-5 Joch) und der Reitbach-Teich (4-7 Joch), im Steuerbezirke Neumarkt der Siegliartsteiner Teich (3-5 Joch). Von den 208 Teichen Oberosterreichs sind 56 mit einem Gesammt-Flacheninhalte von K2-7 Joch nordlich der Donau und 152 Teiche mit einem Ge-sammt-Flacheninhalte von 138-5 Joch siidlieh der Donau gelegen. Die Anzahl der Teiche ist daher, nacli dem Flachenumfange der beiden Landestheile beurtheilt, relativ eine tast ganz gleiche, doch sind die nordlich der Donau gelcgenen Teiche durchschnittlich um 0'6 Joch grosser, als die siidlieh der Donau gelegenen, da im Durclischnitte auf einen der nordlichen Teiche 1*5 Joch, auf einen der siidlichen 'l’eiche aber nur 0-9 Joch entfallen. Als die hedeutenderen Teiche sind zu nennen nordlich der Donau: im Steueramlsbezirke Freistadt der Rosenhofer-und Weier-Teieh (17-7 und 4-2 Joch), im Steueramtsbczirke Aigen der Klaffer-, Glashiitten-und Ziegel-Teich (7’1, 6-2 und 5-1 Joch), im Steueramtsbezirke Leonfelden der Neuiniiller-Teich (6 Joch) und im Steueramtsbczirke Priigarten der Hundsdorfer- Teich (4-2 Jocli); siidlich der Domiu: im Steucramtsbezirke Kreinsmiinsler die zwei Stilts-Teiclie zu Mairdort'(zusammen 21-8 Jocli), im Steueramtsbezirkc Itraunau der Schloss-Teicb zu Ransholen (5-8 Jocli) und im Steuerbezirke Wels der Noitzmiibl-Teicli (3 Jocb). Die Anzalil der Teiclio Niederosterreiehs, Karntens und der l!uko-wina vvurde gar niclit angegcben, daher die diirchsclinittliclie Grosse dcrselbeu nieht berechnet werden konutc. Audi binsielitlieli des Flaclicnumlaiiges der be-deutenderen Teiclie Niederosterreiehs und Karntens liegeu keine speciellen Nach-\veisiiugen vor; 1'iir die l!ukowina dagegeu ist der Flaclicniiihall der Teiclie gemeindeweise iiaebgewiesen worden, vic aus dem Landesbericlitc (Scitc 126) enl-iiommcu vverden kanu. Ueber dic Grosse der bedeutenderen Teiclie in Steicrmark ist cine Nach-vveisung aus lllubek's „Stcierma.ik 1800“ dem Landesberichle (Seile 57) bei-gefiigt worden. F I i e s s e n d e (J e \v ii s s e r. Dem Zustandebringen einer zur Einfuhrurig eines rationellen Fischcreibetriebes uiientbebrlicheii ausfuhrlichcn Statistik der fliessenden Gew;isser slelien die meisten Scliwierigkeiten entgegen. Wiireii selbst fiir alle Liiuder Oesterreiclis die. baten liber deu Flaclieninhalt der Gevviisser aus den 1'arzellen-l‘rotokolleii zusanunen-gestellt vorhanden, so wiirden dieselben z. H. zur Kinfiilirung eines geregelten Pac b tsys t eni s der Gewasscr uOch iiiiiner nicht ein ganz verliissliches Materiale liefern, da die letzte beladvermessung uacb den einzcliien ('iillurarlen, also aueli die des Flaelicuinbaltes der Gewiisser in Oesterreiclii), sclion im .lalire 1817 begann und seit dieser Zeit bis zur Gegenwart der Stand der Gewiisscr eine nicht unbctracbtliche Veranderung erlahren bat, \vie diess sclion aus der vorausgcschiekten Uebersiclit iiber die Abnabme des mitlleren VVasserstandes der mitleleuropiiisclieii I la 11 p ts trii me erbellt. Ist docli der mittlere Jalircs-\v a s s e r s t a n d selbst des miiclitigslen unter dieseu Strumen, iiiiinlicli der Donau, uach den lieobacblungeii am 1'egel bei Orsova sclion wiibrend der kurzen Zeit von 10 Jaliren, uud zwar uacb dem Durclisclmilte der ,lalire 1850 bis 1871 'J In den einzelnen Landern dauerte die letzte Vermessung, mul zwar: in Oesterreich unter der Enns........................................vom .lalire 1817 bis 1824 im Kiislenlunde „ 1818 „ 1822 in Steierinark „ 1820 „ 1820 „ Krain und Kiirnte T) 1822 „ 1828 „ Oesterreich oh der Knns und in Salzburg . . . „ 1824 „ 1830 „ Mii liro n und in Sehlesien „ 1824 „ 1836 „ Dahnatien * .... . . if n 1824 „ 183!» „ liolimen n 1835 „ 1843 n 1844 „ 1855 1854 uud 1855 Jahre 1855 bis 18li0 gegeniiber dem Durchschnitte der Jahre 184ft liis 18i>i> um genau 146 oder nahe-zu um I i/a Wiener Fuss gesuukeu; um wie viel grbssere Diffcrenzen im Stande der fliessenden Gewasser, namentlich lici den vielen kleinereu Fliissen, Bacheu inid Quellon, wiirden sieli aber herausstellen, wenu derartige Beobacbtuugen des AVasscrstandes sebou seit dem Jahre 1817, 1820 oder 1824 verzeichnel vor-liigen, seil \velcher Zeit die Vermessung in der Mebrzabl der Ijiiuder begann! lis liesse, sicli darnacb sicheriicli conslatiren, dass iu vielen Fiillen Quellen und kleinere Bach«, die vor 60 oder 40 Jahren im Kataster als bestebend verzeielmet erscheineu und deren Wasser noeh rcgelmiissig und reieblieb llossen, hcule versiegt sind, dass grijssere Baehrinnen, die vormals in gleicbmassigerer Fiille klares Wasser abfiihrten, lieute /.n VVildbiieben berabsanken und selbst hedcutcnde Fliisse, wie z. 15. die Drau, cinen imrner vvilderen Charaktcr annebmcn. Aui’ die Beschaflenheit der Ge\viisser komrnl es aber hnu|>tsiich1icl> an, ob darili eine erspriesslicbe Anlzuebt von Fiscben iiberhaupl oder ob aucb eine Aufzueht von Kdelliseben mdglich ist. Nebstdem \viiren aber nocli viele andere Momente in Be-trachl zn zicben, wie z. 15., ob die fliessenden Gevvšisser zum IIolzsebweminen be-niitzt, vverdcn, ob sie durch Abflusse aus Banalen, Fabriken und Bergiverken ver-unreinigt werdeu oder nichl, ob und mit vvclcher Art von Fldssen oder Schiflen sie befahrcn \verden, um bei gleicbzcitigcr Beriicksiebligung der sonsligen Cliaraklerislik der Gevviisser die Qualitiil und Eignung derselben zor Zuelit der versebiedenen Fiscliarlen bcurtbcile.n und darnacb zum Behufe ilirer beziiglielien Ausniilzung riclitig elassifieiren zu kbnnen. Es miisste vor Allem bei der Eintlicilung der fliessenden Gewiisser nacli einem bestirnmtcn Grundsatze vorgegangen vverden, um die Biiebe von den Fliissen genau zu unlerscbeiden, denn die Begrifle von Bach und Fluss gelien IbeiUveise noe.b sehr weit auseinander. (Jelit man von dem Grundsatze aus, dass nur jene fliessenden Gevviisser als Fliisse bczeichnct werden, welcbe mit Fldssen, Buder- oder Damptscbiflen belabrbar sind, so zahlcn die im lleicbsrathe vcrlretenen Liinder 58 Fliisse und S trume: Diese sind: die i) o na n mil den Nebenflussen Inn, Salzach, Saalaeh, Traun, Alm, Ager, Vokla, Enns, Steier, Marcb, Bečva, Drau, Gail, Mur, Save, Saun, Seretli, Suezawa, Bistril/, Pruth, Czeremosz; der Dni ester mit den Nebenlliisscn Bislriza mit der Czcczna, Lomnica, Svviea und dem Stry; ilie Wcichsel mit der Przemca, Sola, Skawe, Baba, mit dem Duuajec und scinein Nebenflusse Poprad, mit der Wisloka, San sammt dem Nebenllusse Wislok; die Oder mit der Olsa; die Elbe mit der Eger, der Moldau und ibren Nebenflussen Luschnitz sammt Nežarka, Wottawa sammt Planifz, dann der Bbcin, die Etsch, Brenta und Aussa, der Isonzo, Quieto, die Zermanja, Celtina, Narenta, der Kerkafluss und die Ombla. Zabit man aber die Fliisse nacli Angabe des Katasters, so \viirde sicli die An- zalil der Flusse in den acht Lauderu allein, fiir vvelche solebe Nachwei.se vor- XL VIII liegen, auf 11 <» belaufen, namlich Oberosterreich mit 18, Salzburg mit 7, Karnten mit 6, Tirol mit 24, Vorarlberg mit G, Bolimen mit 31, Bukowina mit 9 un(j Dalmatien mit 15 Fliissen. Zufolge dieser vvillkurlicben Annahme, wornach je nach der personlichen Auffassung oft unbedeutende Gewasser als Fliisse bezeicbnet werden, erseheint fiir mauche Lander der Flaclieninhalt der Fliisse grosser nachgewiesen, als jener der Bache. Nach den Angaben aus jenen Landern, fiir welche der Flaclieninhalt der Fliisse und Bache gesondert nachgewiesen wurde, wiirden im Durchsehnitte auf je cin Jocli Flaclieninhalt der Fliisse entfallen: Darnach bringen nur die Naclnveisungen von Salzburg eiu etwas richtigeres \ erhaltniss /,wischen Fluss- und Bachllache /um Vorscheine, wogegen sicli aus den N;ichweisungen der iibrigen Litnder dieses Verhaltniss als eiu sehr unnatiirliches herausstcllt, weil in denselben jeder bedeutende Bach schon als Fluss bezeicbnet wurde. Wie schon in der Vorrcde ervvahnt wurde, ist von Seitc der stalistischen Central - Commission dic Vervollstandigung der Nachweisungen iiber die See-lischerei-Stafistik daliin, dass (wie diess mit Krlolg auch beziiglich der Siisswasser-fisclie ausgefiibrt wurde) neben der namentlichen Auiriihrung aller iin adriatischen Mcere vorkomrnenden Fischarten auch die Laichzeit derselben bekannt gemacht wird, erst vor kurzer Zeit veranlasst worden. Hinsichtlicb des Vorkommens der Fische im adriatischen Meere beschriinkt sicli daher fiir diessmal die namentliche Aufl'iihrung nur auf jenu Arten, weleh(* am zablieichstcn vertreten sind. Deni nach folgt die Aulzahlung derselben in svstematischer lieihenlolge, wohei bemerkt wird, dass die mit einem Sternchen bezeichneten Arten zu jenen ge h tiren, deren Fang am meisten belrieben \vird und sicli am ergiebigsten gustaltet. in Salzburg . . Tirol . . . „ Vorarlberg . „ Bukowina „ Dalmatien Oberosterreich aul' die Fliisse mil der Donauflache n n „ „ „ oline die Donauflache II. Fischarten der Gewiisser Oestcrreiclis. n) M e e r f i s c h e. K n o e h e n I' i s c h e. Sternrochen (Raja asterins, llam), Gemeiner Froschlisch (Lophiun Piscntoriim, Huspo). Zwergdorsch (Gadus minut us, Pešce mullo), XLIX Steinbolk (Gadus bnrbutus, Mormoro), Mittellandischer S ti > c k lis e li (Gadus merluccius, Asinella). Zungenscholle (Pleuroneetes soha/, Sfoja), “Steinbutte (Pleuroneetes muximus, /tonilio), Plunder (Pleuroneetes passa, Passera), Meergrundel (Gobius, Guatti), Drachenkopf (Scorpaena, Scnrpenu), “Gemeine Makrele (Scomber, Scombro), Mittellandische Makrele (Scomber colias, Lanzardo), “Gemeiner Tliuiilisch (Scomber thynnus, 'Pon, Tonina). 9 liomit (Scomber sarda und Scomber pelamis, Tomburello und Palamida), Gemeiner Picarel (Smaris vulguris, Menola biancu), Gelbstriemen (Sparus lioops, Itobba), Brandbrassen (Sparus melanurus, Occhiada), Br auner Brassen (Sparus cantharus, Cantara), Zabnbrassen (Sparus dente.v. Dentale), 9Gemeiner Goldbrasse (Sparus aurata. Orada), 9Gemeiner VVolfbarseb (Labra.v Lupus, Brunzino), Gemeine Meeriiscbe (Mugil cephalus, Volpina), “Rothe Meerbarbe (Mu/las barbatus, Burbone), “Gemeine Ansehnre (Clupea encrasicholus. Sardon), 9 Sardelle (Clupea sardina, Sardella), Melet (Clupea Hepsctus, Papalina). A u s d e r O r d n u n g d e r W e i c h I h i e r e : Gemeiner Tintenfiseh (Sepia officinalis, Seppia), 9 Rautenformiger Tinleniiscb (Sepia /o/ii/o, Calamaro), Bisam-Tintenfisch (Sepia moschata, Folpo). C r u s t r a e e e n : Hnmmer (Astacus marinus, Astice), 9Norwegiscber Krebs (Astacus nonvegicus, Scampo). b) S ii s s w a s s e r f i s c h e. Ueher die in den Susswassern der im Reichsratbe vertretenen Kdnigreiche und Litnder vorkommenden Fiscbarten gibi folgender aus dem vortrefflichen Werke vou Heckel und Kner, „die Siisswasserfische der osterreicbiscb-ungariscben Monarcliie, lSii8i£, zusammengestellter Ausweis Auskunft, in vvelchem aucli die Daten uber die erreicbbare Grosse dieser Fiscbarten, soferne dieselben aus diesem Werke entnommen werden konnten, entbalten sinil: Stutiat. Mitih. XX. JahrK. 4. Heft. ^ L Beuennung'*) der Ordimng, |'ninili<‘, (jfattung, Ari Krreicbbarc Llinge der Fiscbe Grosste Hiilit in Tbeilen der Korper-lange Erreiebbares | Gewieht 1 Orduung der Kiiochenlische (1'eleostei). S t ne fi e 1 f 1 o s s e r (Acantlioplerg gii). 1 Barschc (Percoidei). 1. liarsch (Perca Lin-). 1. I)er Flussbarscb (V. fluviatilis L.) . . sel ten liber 1 'A l>'s '/s ') liis 1 % PfdJI II. Luciopcrca C/tv. Fuss i. Der Scbiel oder Sander (L. Sandra) 3 liis 4 Kuss Ve his y6 2S bis 30 PfdJI 2. L. volgensis C. V. faus dem Dniester) . Soli die Grosse des Sehiels erreieben 1 1 III. Aspru Cuv. 1. Der Streber (A. vulgaris Cuv.) .... 0 liis 7 Zoll Vi o bis V« einige Lotb 1 2. Die Zingel (A. /Angel Cuv.) olt iiber 1 Fuss ol't, inebr als 1 2 Pfund IV. Acerina Cuv. i. Der Kaulbarscli (A. vulgaris Cuv.) . . 7 bis 8 Zoll % liis iua m), n Jer liarsch in grourr Meuge rorkomuit. crreirlil er antnahmstreisc liiinlig cin 1 G*wichl rou 3 bi* \ Pfu««!. Ll Bencnnung: der Ordniing, Fiimilie, Guliti n g, Art Errcichbare Uinge der Fisclie Griisste Hohe in Tbeilen der Kiirpcr-liinge Erreichbares Gewicht Weichflosser (Mul a c op ter i/ tjii). Karpfeiiahiillchc Fisclie (Ci/prinoidei). A. Padnjchili. I. Ct/prinus L. 1. Der gemeine oder Donaukarpfen (C.car- pio Limi.) 2. Der gemeine Karpfen (C. acuminatus, Vs i) 35 bis 40 Pfund n. sp.) H. Carpio Heck. 1. Der Karpf-Garaisl (Carpio Kollarii Scbeint nie d e Griisse des I ■eu erreichen onaukarpfens II,tele.) III. Carassins Nils. kaum 8 Zoll nahezu >/j V* Pfund t. Die Karausclie (Car.mlgaris Nilu.) . . selten iiber (5 Zoll SA selten bis 1 4, Carpio oblongus n. sp IV. Tinca llond. liis 6 Zoll % ■t 1. Die Schleibe (T. vulgaris Cuv.) .... V. Itarbus Cuv. i>is iy3 Fuss % a) bis G, selten 8 Pfund 1. Die Barbe (O. fluviatilis Agas.) .... liber 2 Fuss 1A ») 8 bis 10 Pfund 2. „ „ (II. plebejns Bonap.) .... selten etwas iiber 1 Fuss 7» bis 4 Pfund 3. „ „ (H. eipies Bonap.) kaum iiber 5 Zoll 'A einige Lotli 4. „ „ (It. eaninus Cuv. Val.) . . . n */» »» 5. „ n (B. Pelemji Ileck.) Semling . VI. Gobio Cuv. 1. Der Griindling, aueh Gressling (G. vul- 7 bis 10 Zoll Vs 9 meist 3 bis 4, selten 6 Zoll % einige Lolli ‘ 1) IM o c li erziihlt sogar von uiuein im Jahre 1711 r,u Ii.schofhau.sen lici Krankfurt a n der )der gefnngenen Karpfen, welcher 23/j Ellen lang, 1 Elle breit mul 70 Pfund schvrer g;ewe.sen sein hoII. z) In der Donau werden jedoch kaum uber 3 1‘fund schurere Eiemplare aug-etroffen. 3) Erreicht in der Dona« aucli cin Gewicht von 10 Pfund und im Jahrc IS lil wurde iu der Salzaeh bf*i Laufen sogar ein Eiemplnr von 2S‘/t Pfund gefangen. lu England soli die Ilarbe bia 18 Pfund gchwer werdeu. d* LII Benennnng tler Ordniing, Kamilic, (»itUnnir, Ari, Erreiclibare Lange der Fiscbe Grosste Hiilie in Tlicilen der Korper-ISngc Erreicbbares (5ewi«ht 2. Der Griindling (G. tiranoscopus Ayas.) VII. Aulupyge Heck. 1. A. Hiigetii Heck. (Ukliva der Dalinatiner) Vlil. Rhodeus Agas. 1. Der Bitterling (Uh. amarus Ay.) IX. Abramis Čtiv. I. Die Brachsen »der Pleinzen (A. hruma Cue.) 'I. „ » „ n (A. vetulu Heck. . 3. „ „ „ „ (A. vimbn Citv.), die Zarthe, aueh Blaunase . 4. Die Brachsen oder Pleinzen (A. melanops Heck.) . 'j. „ „ „ (A. ballerus Cuv.J die Zope 6. „ „ (A. sapa Pati. der /obel . 7. „ „ „ (A Leuckar- tii Heek.) X. Hlieea Heck. 1. Die Zobelpleinze (H. urgyruleuca Heck.) aucli der Bleier . . . 2. n „ ( It. taskyr nub.) . . . XI. Velecus Agas. 1. Die Ziege (I1. cultratus Ayas.), aucli der Sicbling........................................ XII. Albumus Itondel. 1. Die Lanbe (A. lucldus nub.), die Mai- bleeke ........................ (A. breviceps n. sp.) . . . (A. bipunctalus nub), die Alandbleeke.................... / A. ulburella nub), der Be- staller........................ (A. fraechia n. sp) . . . (A. mento nub.)................ 2- , 3. „ 4. „ G. bis 5 ZulI bis 5 Zol I selten '1 Zoll bis I >/8 Fuss 8 bis 9 Zoll bis 10 Zoll bis 13 Zoll bis 1 Fuss selten bis 1 Fuss bis 8 Zoll bis I ( Zoll bis 7.U 1 % Fuss bis 7 Zoll bis S Zoll bis 4 Zoll bis S Zoll bis 4 Zoll iiber 10 Zoll % VVeiboheu nahtv 7.n '/s IVIaniicheii lL V. '/i % einige Lotli n n i) Im Atter-See wir«l diener Fisch bis 10 Pfuncl schwer; Bloch spiicht uud Voig t erziihlen sogar vuu 20 Pfuutl wiegemlen Brachsen. ‘A % Vil)is % % 'A bis % % 'A V« bis 2/u 11 bis Hpfiindigen umi Richter ') bi.s (» Pfd bis V-i 1’lund «/2 bis % Pfd etwas iiber 1 1’1'und 1 bis 1 i/g Pfd selten iiber 1 Plund 9 selten I Plund bis v.ii 1 */s Pfd einige l.otb » r LIH Beneiinnng dcr Ordniing, Kamilic, Gattung, Art Erreichbare Lange der Fische Griisste Hohe in Theilen der KSrper-1 ii ii g e Erreichbares Gewicht XIII. Aspiits Agati. 1. Der Schied (A. rapa.v Agati.), uucli dcr Kaubalet iiber 2 Fuss 'A bis zu 12 Pfd. XIV. Leitcatpius nob. 1. Lenem/), abruptus n. sp uber 3 Zoll y. einige Loth XV. Idus lleek. 1. Uer Gangling, die Miinne (1. melanutus nob.) meist nur 1 etwas iiber '/» 4 bis H Pfund 2. „ „ (I. miniatus n. sp.) .... Fuss kaum 1 Fuss 7« XVI. Seardinins Itnnap. 1. Das Hothauge (Sc. eri/throphthalmus Hun-), auch der Rotlikarpfen oder Koth- sclteu 10 bis % 1 bis 1% taschl 12 Zoll Pfund 2. Das Hothauge (S. dergle n. sp.) . . . . n 7, n 3. „ „ (S. stardafa Itnnap.) . . bis zu 1 Fuss V, 9 4. „ „ (S. plot izzu n. sp.) . . . bis /,u 14 Zoll V, 9 Si. „ „ (S. macrophlhatmnsn. sp. . bis /.ii 7 Zoll 'A 9 XVII. Leitcos lleek. 1. Der Scharl (L. aitla Jlonap.) bis zu ti Zoll 7, 9 2. „ „ (L. rubella Jleek. und Bonap.) bis z.u ti Zoll 'A 9 3. „ „ (L. basiik lleek. ) . ... , bis zu 6 Zoll 'A 9 4. „ „ (L. adspersus lleek.) . . . bis z.u 4 Zoll '/* 9 XVIII. Leuciscus llundel. 1. Das Hothauge (L. rutilus Lin.), auch der Itottcn oder Pliitz .... 1 Fuss 'A 1 l/a Pfund 2. „ „ (L. Pausingeri lleek.) . . !) Zoll ‘A 9 3. Der Norfling (L. virgo lleek.), auch die Erflc tli Zoll % 2 Pfund 4. Dcr Perlfisch (L. Meidingeri lleek.) . . iiber 2(1 Zoll '/« bis 10 Pfund XIX. Sqnatius Honap. I. Das Altel (S. dobula lleek.), auch der Diibel •> Vi ') 2. „ „ (S. eavedanus Hunap.), dcr Altcn Erreicht di > gcwdhnlichc Grosse des 3. „ „ (S. lepttscttlus lleek.), der Hasel 8 Zoll S. dobula lleek */„ 9 4. „ „ (S. chahjbaeu* lleek.) . . . 8 Zoll 2/.. 9 5. „ „ (S. roden* lleclc.) 8 Zoll 7., 9 (i. „ „ (S. lenciseus lleek.), die Dase 0 bis 10 Zoll V* 9 'J Das Altel wird in der Doimu 4 Im 5 Pfund, in deu Seeii OberBaterreich« oflera 8 bia U Pfund achwer. Benennung der Ortliumg, Fnmilie, Gattung, Art Erreichbare Liinge der Fiselie Grosste Hobe in Theilen der Korper-liinge Erreichharos Gewiclit 7. Das Altel (S. rostratus Heric.), der Miirzling 8 Zoll Vil ? i 8. „ „ (S. delineatus Heric.) .... 2 bis 3 Zoll % 2 9. „ „ ('S. ilhjrieus n. sp.), der Kleni der Dalmatiner 13 Zoll ‘A 10. „ „ (S. svalliie n. up.), die Sval-liz.e der Dalmatiner .... ? ’/5 ? 11. „ „ ('S. ntbus Bonap.J .... liber !) Zoll ‘A 9 12. „ „ (S. ukliva Heric.) (1 Zoll 'A ? 13. „ „ (S. Turskt/i Heric.) .... fi Zoll V. ‘> 14. „ „ (S. microlepis Heric.), der Makli der Dalmatiner .... 8 Zoll, sel ton % ? 15. „ „ (S. tenellus Ileck.) 1 Fuss 0 Zoll % ? XX. Telestes ltonap. i. Der Laugen (T. Agasshii Ileck.), aucli Laube iiber K Zoll 'A ? i 2. „ „ (T. Savignt/i ftonap.). der Vairone der ltaliener . . . 4 bis 5 Zoll % ? XXI. Phoxinu8 llondel. Agas.) 1. Die Pfrille (P. laevis Agas.), aucli die Ellritze iiber 3 Zoll 7 XXII. Phoxinellus Heek. 1. /'. alepidotus Heric. fl)er Pfrille alinlich, jedoeli nielit bescbuppt) bis 4 Zoll 'A H. T e m n o c hi la e. XXIII. Chondrostoma Agas. 1. Der Niisling fC. nasns Agas.) .... iiber 1 Fuss V, 1 i/a, seltcn 2. „ „ (C. Genei ltonap.), aiieh der Slrie 7 bis 8 Zoll '/« 3 Pfund ? 3. „ „ fC. soetla ltonap.), die Sa-vetta genrdhnlicb % ? 4. „ „ (C. Knerii, Heek.) .... iiber 1 Fuss bis 7 Zoll % ? 5. „ „ (C. Phoxinus Ileck.) . . . bis 0 Zoll */„ v LV licilClIIlUlIg der Ordnung, Fnmilic, Gattung, Art Erreiclibarc Lange der Fisclie Grdsste lliihc in Theilen der Korper-liinge Krreiehbares Gewiclit Famlllc der llaringe (Clupcoidei). I. Alausa. 1. Die Alose (A. vulgaris Val.), Shad, auch Alse, Mailiscli................................... Famlllc der Larlise (Salmonoidei'). I. Coregonus Arted., Cuv. 1. Der Gangfisch (C. Wartmanni Cuv.), Hlieinankc, Ulunfelelien 2. Die Bodenrenke (C. fera ./urine), Kriipf- ling, Itindling, Sandfeleiien 3. Der Kilehen (C. avronius Rapp.) . . . II. Tltgmallus Cuv. 1. Die Aesclic (T. vexillifer Agas.) anelt Spronzling, Mailing, Spelf, Stalling III. Dular Valenc. 1. Die Forclle (S. Ausonii Val.), die llacli- forelle, Ferehcn gewobnlich 1 Fuss rt ti (S obtusirostriu Heck.), die Trotta der Dalmatinci' . . . 14 bis 13 Zoll 3. n rt (S dcntex Heck.), die Pas- trova der Dalmatiner . . . bis 3 Fuss 4. n n (S. speclabilis Val.) .... 21/a Fuss 3. n rt (S. geniviUutus n. sp.) . . . t V3 Fuss 6. n n (S. Schiffermillleri Val.), die Maiforelle, aucli Mailachs, Maiferche •> gewoluilicli I Fuss lii bis 18 Zoll 14 l»is lii Zoll bis /,u I Fuss I, selten ge-gen 2 Fuss ‘/5 'A Vb bis % '/s 'Ib 'Ib 'Ib a) 1 I selten iibcr il Pfund 3) '/.. bis 1 Pfd. 4) gow6linlieli 10 bis 13 Pfd. ') In Feankreieh ci-i-eicht die Alose oft 3 Fuss LUngc und A his 5 Pfuud Gewicht. 2) K« werden inilunter auch 3 bi« 4 Pfund schwerc Fxeinplare gefangen. ') Zvveipfiindige Fo reli en dieser Art gehorey schon zu den grossen j „,.|,r a|tc 1lnd ausnehinend grosae Ksenipluro scheinen derzeit iiberhaupl nocli seltcner als friiher zu sein, doch wurde noch im Jahre 1851 »us der Fischa bei Wioner- Neusladt cin Eicmplar von 35 Zoll Lange, 9 Zoll Hdhe und 22 Pfund Gevvicht gefangen. Val encien n e* erzahlt, duss M. Rammond sogar eine 3 Fuss und 4 Zoll lange Forelle gesehen babe. Die moglichc Lebensdauer eines so riesigen Kxemplares wird auf 20 Jahre gcschalzt. In inanchen Gebirgsvvassorn Ober-osterreiehs erreichen sie bei guter Fiitterung binnen einigen Ja lire n ofters ein (iewieht von 15 bis 17 Pfund. Die Maiforelle erreichl inilunter auch ein Geuicht von 30 bis 40 Pfund und gibi der so ofl mit ihr ver- wechselten Lachsforelle an Grosse vrenig nach. Benennung der Ordnung, Faniilio, Gattung, Art Erreichbare Lange der Fische Grosste Hbhe in Theilen der Korper-liinge Erreiehbarcs Gcwicht 7. I)ic Forelle (S. lacustris noh.J, der lllan- ken, auch Rheinlankcn, Schwcbforelle, Silbcrlachs, Seeforello •> '/s i) 23 bis 30 Pfund IV. Fario Val. 1. Die Lucbsforelle (F. Marsiglii Heck.J die ndrdlicbe, aucli Herbstlaehs, Grundforclle •f */. -) gewohnlieh 23 bis 30 Pid. 2. n n (F- carpio Heck.J, die siidliche 1 a Kol! y* •> V. Satmn Val.s) 1. Der Lachs4) /S. salar Val.), Hhelnlacbs, Salni gewohnlich '/6 bis gewohnlich ‘i1/., bis 3, scl- 30 bis 40, sel- ten 3 Fuss ien bis 80 Pfd. 2. „ „ (S. /uteho Lin.), der lluch . . 4 bis 6 Fuss '/? bis '/s 5) 40 bis 60 Pfund 3. „ „ (S, salvetinns Lin.), der Saib- ling, auch Kitter, Schwarz- reutel gewdhnlieh % *) 'U bis 1 1 Fuss Pfund 4. „ „ (S. mulila Lin.), der Riithel oder die Kothforelle .... •> '/i 7) gevvobnlich Ilerhte (Ecocini). I, se|ten2bis3 1. Eeux Lin. Pfund 1. Der Hccht (F. lucius Lin.) ■> '/s ») 20 bis 30 Pfund ') I«l ein gefiirohteter naulili«ch umi inncrholli dur iislcrrcichisclion Monorchic a ur al* llcivohnoi- ilc» Hodcu-sees hekannt. 2) E* wcrden auch ofter Eaclisforcllen im Gevrichte von 50 hi s 65 Pfund gofangen. 3) A uk.i er dieseu hier beveichneten 4 Arlen kommt noch cino Ari Sa/mo hamatua Cuv., aber n ur zufiillig. und xwar in Galizien vor. So brisal os nach lleckel und K n or, dass im November 1856 im Zolkietrer Kroiso in einem Nebouflusse doc in die Woiohsel inundendcn Hug ein 27>/, Pfund sclnvores Kzemplar gefungen wurdo, „wohin os sich oflenbar rorirrl hatte.“ Nach Valoncicnnes soli diese Ari in Frankreich zur Frfihlingszeit in grosaer Mongo erschoinou. *) In doii Bereich der iisterroichiachon Monarchic gelangt der Eacli« insbeaouderc durcli die Elbe und Weiehscl; or steigl aus ersteror weil in die Moldau, aus letzteror namentlich biiufig iu den Dunaj, c und in den San auf, friiher gesclinh dioss milunter in so bedoutender Mongo, dasa er sclbst irineren Volk»ola»8ou zur Nahruug diente. 5) Dor lluch, dor grosste aller Salinonon, gobort uusKcbliesslicli dom Donaugebicte iu seiuer ganzoii Aua-dehnuug duroh die Monarchio an, uud erreicht mitunter sogar ein Gewicht vou 100 Pfund. *) Dio Grosse dor Salblinge ist nach aussoron Uinstanden solir verschieden. In oinigon Scen \vcrdcn sie solini iiber 8 bi* 9 Zoll lang und Gbor ‘/s ,’run‘1 achvrer, uric z. II. im Mond-See und in den Langbath-Sečn. Ezcmplare mit 2 1'usk (.jinge und 5 bis 6 Pfund Ge\vieht gelioren wohl sclion zu den Sollonlioilen, dooh werden milunter auch aolclie mit 18 bis 20 Pfund gofaugon, wie z. II. im Fuschol-See und im liiiitor-Seo. In den Scliweizer Soon orroiclit diose Ari eiue viol uamhaftere Grosse. J u r i n e gibi an, dasH sie mitunter 25 bis 30 Pfund schuer vrer.len, fdgl aber boi, er selbst babo nic melir als 12 Pfund sclnvore geaelion. ®) Unior bosondors gfinatigen Verhiiltniasen, vic deren z. II. der Attor-See biotet, erroieht der llecht mitunter sogar 40 bis 48 Pfund Gevvichl. Benennnng der Ordiiiinir, Familio, Giittiing, Art Erreiehbare Liingc der Fisehe Grosste Ho ho in Thoilen der Korper- liinge Erreichbares Gewieht II. Umbra Krainer. I. Ilumlsfiseb (U. Krameri Fitzing.) . . . 3 '/3 Zoll 'A v Bartgruiidclii (Acanthopsides). I. Cobitis Rondel. Agas. 1. Der Seblammbeisser (C. fossilis Lin.) . his /,u 1 Fuss Vi 7 l''8 '/7 •> 2. Die Barlgrundel (C. barbalula Lin.) . . ltis r.u S Zoll % » W 3. I)er Steinbeisser (C. taenia Lin.) . . . 2*/a Zoll n '/t ? 4. „ „ (C. elongata n. sp.) G Zoll */io » Vs •> Wclsc (Siluroidc.i). 1. Sitnriis L. 1. Der VVels, Schaiden (S. glanis Lin.) bis zu 12 Fuss % l) 40(1 bis !>00 Pfund Scliclllischc (Gadoidei). I. Lota Cnv. 1. Die Triische (L. vulgaris s. cuntmunis Cuv.), Aalrutte 1 ‘4 bis 2 Fuss Vg bis 1/7 I! bis 4 Pfund Aale (Murnenuidei). I. Anguilla Ag. 1. Der geineine oder Flussaal (A. /luvialilis Agas.) Vi« !> bis (i Pfund 2. Ang. eurtjstoma n. sp bis /.u 2 Fuss 'As •> j Ordnuug der Glanz oder NclimelzscLiipper (Ganoidei). Store (Acipenserini). I. Acipenser Lin. Gruppe der Lionisci: I. Der (Jlattdiek (Acip. glnber Ueck)-J . . 8) 6 bis 7 Fuss Vr bis 7.11 00 Pfd. Gruppe der Acipensercs: 2.(1.) Der Sferlet (Acip. rtilhenus Lin.), aucli Stori selten 2*/« '/s 4) selten (i bis Fuss 7 Pfund 3. (2.) „ „ (Acip. Gmelini Fitz.) . Erreicht die Grosse der 2. Art (A. ruthcnus). ') Der Wels ist ncbst dem Ilauseu Jer grossle umi schvverate SiisMvasKCrliscli Euro|>a’s um! nimmt im Aller wenigor au Lange, als vielmelir derart an Unifang 7.11, dass, ivic sehon K rum er angihl, ilin kaiun 2 Miiimcr um- spannen kiiunen. 3) Diese Art gelangt nur selten in iler Dona« nach Oeaterreich. 3) Gewolinlich werdcn nur 3 bis 4 Kuss lange Exera[ilare g;efang;en. Ilier nu Lamle betriigt ilie gevvuhniiclie Lange des Sterlet 14 bis 16 Zoll ; Kxemplarc bi« 7 Pfund (Jewicht, sowie pan« junge, gehiiren bei uiis /u den Seltenlieiten, umi nur ausnahuisweise soli der Sterlet in Ungarn his 12 Pfund schwer werden. Beiiciuuuig der Ordnung, Kamilic, Guttung, Art Errcichbare Liinge der Fische Grosste Hiihe in Theilen der Korper-liinge lirreichbares Gewicht Gruppe der H e lope g: 4. f 1.) Der Scherg (Acip. ntctlatus atlas)') !!, selbstfi Fuss '-) bei 6 Fuss 50 Pfund Gruppe iler Antacei: !i. (l.J Der Dick (Acip. sc/n/pa GUldenst.), nncli Itlaudick1) 8 Fuss % i)) 60 Pfund t>. (2.) Der Waxdick (Acip. (iiildemtadtii /Ir/indti, auch Esther1) 10 bis 12 Fuss 'A 4) 150 bis 160 Pfund Gruppe der Sturiones: 7. Der Sliir ('Acip. Sturiu Lin.) gewolinlich % 5) 70 bis 'JO 5 bis 6 Fuss Pfcind, selten 200 Pfund 8. Der Hausen (Acip. kuno Lin.) .... •) ") '0 Ordnung der Rund- oder Naugmiiulcr (Cijcloslomi). Lam|iretcii, Pricken (Pelromi/zunini). 1. Pelromt/zon Lin. 1. Die Pricke (P. marinus Lin.) bis 3 Fuss Vi !> bis zu 3 Pfd. 2. „ „ (P. /luviatilin Lin.), das grosse Neunauge 1 bis 1 '/a Fuss Vi 5 bis zu 1 Pfd. 3. „ „ (P. Planeri. /11.), das kleine Neunauge 7 bis 0 /»II Vi 7 einige Lotb II. Ammocoetcs Cuv. 1. Der Ulilen (Ani. branchialis Cuv.) . . . bis 7 Zoll 'A 8 1 Lotli ') Diese Arten gelangen nur selten in der Donau nacli Oesterreich. *) Bei 4 Kus« Lange wiegt der Scherg; noch kaum 20 Pfund. 3) Bei 4 Fuss Lange wiegt der Dick ungefiihr 20 Pfund. 4) Ein Kxcin|)lar von V/s Fuss Lange wiegt ungefiihr 24 Pfund. In Ungarn fangl man nur selten deren u n t e r 30 Pfund. 6) Der Štor soli l»e« 18 Fuss Liingc, dahei aber nur ein Gewicht von 200 Pfund erreichen. Derselbe fehlt deni Donaugeh^ele; er gelangt aus der Ostsee in die Oder und Weichsel und steigl aus leUterer so weit in Neben- fliisse auf, dass er i. H. nicht selten im San Lis Pr/.eniysl in Galizien (in der Grosse von 0 Fuss Lange und 80 bis 90 Pfund Gewicht) gelangt. Durch die Elbe steigt er glcichfalls in die Moltlau auf. B) Der llausen erreieht unter allen in Siisswassern sicli einlindenden Fischen die bedeutendste Lange und das grosste Gewicbt, er wird bis 25 Fuss lang, seine grosste Korperhohe betriigt */» der Gesammtlange, er wiro gegen 2.000 Pfund schwcr ; ja im Jahre 1700 wurde nacb Pa II as im kaspischen Meere ein VVeibchen gofangen, das sogar 2.800 Pfund und dessen Hogen allein 800 Pfund wog. Ein Eiemplar von 6*/a Fuss Liinge wiegt un-gefahr 100 Pfund. In der Donau urerden llausen uuter20 Pfund nie gefangen, und Kiemplare von 70 Pfund gehoren schon *.u den Seltenheilen. In der unteren Donau werden nacli II e c k el und K nor gevvohnlich Stiickc von 800 bis 900 Pfund Ge\vicht, ofters auch von 1.200 bis 1.500 Pfund gefangen. Der llausen zieht jetzt nur selten mehr iiber Pressburg herauf. In friiberen Jalne n *og er viel hauliger mul auch schaarenvvcise Lis nacli Oesterreich, woselbsL sein Fang einst slark belricben wurde. LIX Darnacb sfnd in unseren Siissvvžtssern 15 Familien vertreten, welclie sieli in 46 Gattuugen und diese wieder in 130 Arten tlicilen. Von diesen Fischen Oesterreichs kommen vor 1. in Scen: aus der Familie der Lachse der Gangfiscli (Rheinanke), die Bodcnrenke (Kropfling), derKilchen, die Maiforelle, derlllanken (Rheinlanken, Silber-laclis oder auch Schwebforelle genannt, die naeh Heckel und Kner innerliallt der Monarchie nur als Bewohnerin des Bodensees bekannt ist), die Lachsforel I e, der Salbling und die Rpthforelle, von welcher letzterer nur derBodensee als der einzige einlieimische Fundort bekannt ist; aus der Familie der Karpten der 1* e i' 1 f i s c h; 2. in fliessenden (i e w a s s e r n : aus der Familie der Lachse die Aesclie1), die verseliiedenen Arten von Bach-forellen'), der Lachs (sogenannte Rheinlaehs oder der Laehs der nordliehen Fltisse) und der II uch (der Laclis des Donaugebietes); aus der Familie der Barsebe der Streber, Zingel, Khulbarsch, Sehratz und die Art Percarina Demidoffii Nordmann; aus der Familie der Panzerwangen der Glowacz und die Art Cottus micr o st omus Heckel; aus der Familie der Makrelen der Stichling (Gasterosteus aculeatus BI.)', aus der karpfenalinlicben Familie der Aulopy g e Hiigelii Ileclcel (Ukliva der Dalmatinci-), der Zobel (Abr amis sapa Pall.J, dann die Brachsen-Art Abr amis Leucartii Heckel, der Nert-'ing, die Altel-Arten llasel und Squalius chalybaeus Jleck., der Laugen; aus der Familie der Grundeln die Bartgrundel; aus der Familie der Aale der Plussaal2); aus der Familie der Store der Glattdick, Sterlet, Scherg, der Dick und Waxdick, der eigentliche Štor und der II a u se n; aus der Familie der Lampreten die Pricke; 3. s o wobl in Seen, als aucli in fliessenden G e w a s s e r n: aus der Familie der Barscbe der Flussbarscli und Scliiel; aus der Familie der Panzerwangen die Koppen-Arten Cottus gobio Cuv. und Cottus ferru-Oineus n. s/>.; aus der Familie der Makrelen die Spinarola; aus der Familie der Schleimfisehe der Cagnetto; aus der Familie der Meergrundeln der Gltiozzo; aus der Familie der karpfenabnlichen Fische mit Ausnalime der vorgenannten (Perlfiscb, Ukliva, Zobel, Nerfling, Hasel und Laugen) ali e ubrigen; aus der Familie der Haringe die Alose; aus der Familie der Hechte der gemeine Hecht; aus der Familie der Grundeln der Schlainm- und Stei nbeisser; aus der Familie der VVelse der gemeine Wels; aus der Familie der Schellfische die Trusche ') Aeschen und Bachforcllen sind sclten in Scen ru finden und dann nur in kleineren Scen, "'clehe Quellenzulluss lialion; in grosseren Scen kommen sie mir am Abflusse dcrsclben vor. a) Der Flussaal ist auch im Boden- und Garila-See, aber nui' am Ausflusse der beiden Seen at>zutrcfl'en. LX (Aalrulte); aus d er Farnile d er Lampreten (las grosse und kleine Neunauge und der U h I e n. i)ie Lachs-Arlen sind daher fast ausschliesslich entweder nur See- oder nur Flussfische, dieStor-Artenkommen selten und dami nur in den Stromenvor, wahrend die meisten iibrigen Fischarten sowohl See-, als aucli Flusswasser vertragen und sicli mehr oder weniger aucli zur Teichvvirthschaft eignen. Zur Verrichtung des Laichgeschaftes suclien fast alle Fisclie seichte Stellen auf, docli mit dem Unterscliiede, dass mehrere Arten in dieser Zeit die Heimat vei'-lassen und zu den Wa n d e r l i s c h e n ziihlen, wogegen die iibrigen Arten in ihren ge\vohnlichen Aufentlialtsorten laichen und desslialli Standfische genaind werden. Zu den in Oesterreich vorkomrnenden W a n d e rf i s e h e n gehoren: a) Fi s c h e, die zum Laichen aus dem Me ere in die Fliisse aufsteigen: dei Rheinlachs aus der Nord- und Ostsee; der Huchen aus dem schvvarzen Meere1)’ welcher iibrigensimganzenDonau-Gebiete selion heirnisch wurde und von dem aucli noch niclit mit Sicherheit constatirt worden ist, ob er, wie der Rheinlachs, »ach dem Laichgeschiifte alljahrlich zum Meere zuriickkehrt; die A lose aus dem adria-tischen Meere, aus derNordsee, selten aus dem schwarzen Meere; die Store, V0U vvelchen jedoch derzeit nur wenige nach Oesterreich gelangen, denn der Scherg. welcher den besten Caviar liefert, kommt nur selten mehr in der Donau oberlialb Komora vor, und von den iibrigen Arten ist haufiger der St er let im Donaugebiete anzutreffen, dann der e i ge 111 lic h e St or (Acipenser Sturio Linnd), welclier a|is dem adriatischen Meere, aus der Nord- und Ostsee in die Fliisse aulsteigt. i*ie Pri c k e, der Cagnetto und die Meergrundel kommen aus dem adriatischen Meere; endlich geliort zu diesen Wanderh‘schen auch eine Brachsen-Art, die Zarthe2) oder Blaunase genannt, welche aus der Ostsee und selteuer aus dem schvvarzen Meere zur Laichzeit in die Fliisse aufvviirtszieht. h) F i s c h e, die zum Laichen aus den Fliisse n nach dem Meere ziehen; die Aalfische, welche zur Laichzeit stromabwiirts ziehen, indem sie, sobald sie die geschlechtliche Beife erlangt haben, ins Meer zu gehen trachten und an den Miindungen der Fliisse, wo Biinke vorhanden sind, zwischen Rohr und an-deren Wasserpflanzen sich versammeln, in Ballen sicli vervvickeln und dort il'*'611 Laich absetzen, wovon dann die Jungen im Friihling schaarenweise stromaufwarts in die Fliisse waudern. c) Fisclie, die nur im Susswasser leben, und zur Laichzel* aul'wiirts wandern: der Ul a n k e n, die La chsfor el I e, die Bacht’orellen> ') Molin sapft: „I)er Huchen geliort dem schwarzen und vielleicht aucli dem ca9piscl*e" Meere an“ ; nach ltreli 111 sollen aher neuere Beobachter den Huchen nur im Gebiete der l)on‘,u kennen gelenit liaben, so dass er schon elier nur mehr als Siisswasseriisch zu betrachten s«11 wiirde. -) Merkwiirdigerweise findel sicli nach Heckcl und Kner dieselbe Fischart aucli 11 Trami- umi Atter-See vor. •las grosse und kleine Ne u 11 a uge, von den karpfenahnlichen Fisehen der k i' e s s 1 i n g und der G a n g 1 i n g. Als W a n derfi s c h e diirften auch die Aalrutten zu bezeiclinen sein, "'elche aber bei dem Umstande, dass sie sich zur Laichzeit stets schaarenvveise Versammeln und laaliihnlich durcheinander winden, vvalirscheinlich tiefere Stellen suehen und, wenn in Flussen befindlicli, stromabwarts ziehen. Zu den S ta n d fi s cli e n gehoren daher al le iibrigen Arten, welche der leichteren Uebersichtlicbkeit wegen auch liier namentlich aufgefiihrt werden: die Maiforelle (Mailachs), die sicli fast ausschliesslich nur in grosseren Gebirgsseen aufliiilt, der ^angfisch (Rheinanke), der Kropi li ng und der Kilchen, der Salblingund die Rot,h fore11e, welehe alle nur in Seen leben, dann die Aesehe; alle Rarsch-Arten, unter welchen der vorziiglichste der Schiel ist; dieKoppe und der Stic hi ing; alle karpfenahnlichen Fische, mit Ausnahme des Gresslings, der Zarthe und des Ganglings; aus den iibrigen Familien der Hecht, die Grundeln, dei' VVels und der Ulil e n. Zu den e d 1 e r e n o d er beliebteren d i e s e r F i s c h a r l e n') gehoren : alle Stiirarten; aus der Familie der Lachse: der llu c h, der L a c h s, die Lachsforelle, der 111 a n k e n, die M a i f o reli e, die A e s c h e, der S a I h I i n g, alle H a c h I o r e 1-*en; aus der Familie der karpfenahnlichen Fische: der geineine oder Donau-karpfen, derSchied, die Rarbe, dasAltel, der Perlfischj aus den iibrigen familien: der Schiel, der Wels, der II e c lit, der Aalfisch, die A a Ir ut te und *lie A1 o s e. l)en schwierigsten Tlieil im Entvvurfe eine.s guten Schutzgesetzes hildet bei der grossen Mannigfaltigkeit des Vorkommens von Fischarten in einem und dem-selben grosseren Gewasser die Restimmung der Schonzeil wahrend des Laichens, "^lches bei den verschiedenen Fischarten auch zu verschiedenen Jalireszeiten ein-Mtt. Dieser wichtige Theil statistischer Erhebungen bedarf daher der eindring-lichsteu LSehandluiig und muss sicli bis auf die Ermittlung der localen Verhaltnisse e'nzelner Landestheile erstrecken, soli eine zweckentsprecliende Landesgesetzgebung Zu,n Sehutze alle r Fischarten bewerkstelligt \verden konnen; denn selbst die kleine-ren und minder geschiitzten Fischarten bediirlen der gleichen Schonung, \veil sie Futter fiir die edleren Fischarten selir nothwendig sind. In den Gewassern der einzelnen Lander sind verlreten, und zwar: 'n Oesterreich unter der Enns....................................................Fischarten » Galizien .......................................................... • • 41) „ » Oesterreich ob der Enns...............................................47 „ n Ti rol................................... ..............................47 „ n Mahren .................................................................47 „ ‘) Ueber die Eigenlieiten dieser Fischarten gibt das o H beaogene Work von Hcckol und Kner erselioplVnden Aufscbluss. in Bohmen..................................................................38 Fischarten „ Steiermark ............................................................33 „ „ Schlesien................................................... . . 31 „ „ Krain.................................................................. 30 „ Dalmatien....................... .................................. . 28 „ Karnten............................................................ ... 2« „ „ der Bukowina...........................................................24 „ „ Vorarlberg ............................................................23 „ im Kiistenlande...........................................................21 „ (tur Salzburg lehlt die Nachweisung). 01» diese Fischarten in einer Gegend um einen lialben oder ganzen Monat friiher oder spater laichen, als in den anderen, richtet sicli naeh den klimatisclien Verhiiltnissen; es wiirde dalier zur llestirmnung der Sehonzeit in den verschiedenen Landestheilen jedenfalls er.st dadureh die verlassliehste Grundlage gewonnen werden, vvenn das Vorkominen der Fischarten nach den Regionen der Gevviisser n:ichge\vie' sen wiirde. Der Zeitraum, innerhalb dessen die in den osterreichischen Siissvvassern be-findlichen Fische (40 Gattungen mit 130 Arten) laichen, ist nach Heckel und Kner von 38 Gattungen und 92 Arten bekannt; (ur die 2 Gattungen, welche zu-gleicli auch die Arten vertreten, niimlich fiir den Flussaal und fiir die Aalrutte, lauten die Angaben iiber die Laichzeit verschieden, dalier man liber den Eintritt der eigentlichen Laichzeit dieser heiden Fische nocli im Zweilel ist. Es ist dalier nur von 5 Fischgattungen, niimlich von den drei karpfenahnlichen Gattungen Dalmatiens, Uklivva (1 Art), Maschenitza (4 Arten) und Phoxinellus alepidotus (1 Art), dann von der karpfenahnlichen Gattung Galiziens Leucaspius abruptus n. sp. (1 Art) und von der Lampreten-Gattung des Uhlen (1 Art), in \velchen demnach zusammeB 8 Arten vertreten si ud, die Laichzeit giinzlich unbekannt, wogegen die Laichzeit der ubrigen 28 Fischarten — welche sich auch nocli unter die erstbezogenen 38 Gattungen einreihen und von vvelchen die Laichzeit in dem VVerke Heckel ’s und K n er's nicht eigens verzeichnet erscheint-—, wenn vielleicht nicht in allen, so docli in den meisteu Fiillen mit der Laichzeit der betreffenden Gattung, zu welcher sie gehiiren, zusammenfallen diirfte. Die Laichzeit, welehe im Folgenden verzeichnet erscheint, betrilFt den Zeitraum, in welchem die Fische in der ganzen Monarchic laichen: Benennung der Fisclie1) nacli Gattmigcn unnd nach 10 Monaten bereils 14 Zoll lang und streben dann dem Meere zu. 3) Siehe Anmerkung 1 auf Seite LX beziiglich der Eintheilung. *) Nach Angabe verlasslicher uugarischer Fischer steigt der Ilausen von Anfang Marz bis Ende Mai, dann wie- der vom August bis December die Douau aufw»rts. ohne aber je darin zu laichen. Die Angaben iiber die Laichzeit des Flussaales sind widersprecbend, jedoeh ist die Aunahme der llerbstzeit vorvviegeud. Laichen die Aale in Fltissen, so geschieht diess uahrend des Sommers an sandigen und kiesigen Slel-len, die Eier bis zum October ausgebriitet werden und die Jungeu bis zum April oder Mai bleiben. L a i C b r. e t Genomi mig der Fisclio nach Gattungen umi Arten Jiin- ner Fe- bruar M H rt April Mai Juui Juli Au- K-ust Sep- tem- ber Octo- ber Ne- vem- ber De- cem- ber c) Wanderfisc h e, w e 1 c li e n u r i ni S ii s s-w a s s e i' I e b e n: Forellen: ttheinlanke . . . Wald-, Scinvarz-, Alp(“n- , Gold— und Sce-Forellen Lachsforelle Prieken: das grosse Neun- • • • • • -- = Grcsslinge Giinglinge oder Miinnen . . Aalrutte1) • ■> — • 2. Stnmlflsclie. Coregonus Ar led. Cnv.: Kheinanke Krdpfling Kilchen Aeschc Forellen: Maiforelle . . . Lachse: Salbling • - — Flussbarscli Schiele Aspro Cuv.: Streber . . Zingel .... Acerinn ('in'.: Kuulbarsch * Koppen oder Groppen . . Stielilinge II celil • Wels Karpfen Karpf-Garaisl Carassius Nilu.: Karauscbe, Gicbel, Carpio molče Agne. und Carpio oblungue n. ep. Schleihe . . • - - 1) Die Aalrutte laiclit tu vertichietlencn /.citen. gewohnlicli i m December. L a i e 1 'L e i t. Benenuung' ruar Marz April IM ai .1 uni Juli Au- gust Sep- tem- ber Octo- ber No- vem- ber De- cem- ber Bitterling Brnchsen oder Pleinzen . . Zobelpleinzen oder Bleier . Sichling oder Ziege . . . Laubeii Sehied Scnrdinius Bonap.: Roth- — - Leuciscus Rondel: Roth-augen, aticli Plolze oder Rotten Nerfling oder Ertle . . . Perliiscli Squalius Bonap.: Altel oder 1J o b e 1 llaseln i Miirzling Sgualius rodens Heck. Laugen — Niisling oder Oesling1 . . . Cobitis Rondel A g as.: • Barlgrundel Steinbeisser Im Allgeineinen laiehen dalier: die Wanderfisehe . „ Standfische . Fasst man die hier aufgefiihrten 94 Arten, von welchen die Laichzeit bekannt ist oder als zweifelhaft nachge\viesen erscheint, in eine summarische Monatsiibersicht zusammen, so ergeben sicli folgende Zahlen: Statist. Mittti. XX. Jalirg. 4. llcft. e Aus der Familie der Aus 1) a r ii n l c r Laichzeit i in Lacbse l!a rsche mul Heebte karplcn- iihn- liclien Fiscbe iibri— gen 11 Faini-licn Sumine Wan- dcr- fisclie Stand- fisebe die Laichzeit zweifel-haft voa A 11 7. a b 1 i e r '' i s c Ii a r . e n JSnner 2 2 2 Februar 2 1 3 3 Mii r/. 2 1 4 9 IG 2 14 i April 2 7 12 15 30 S 28 *) 2 Miii 2 7 41 14 04 13 lil 3) 1 .funi 2 30 13 Sl 12 3!) 4) 1 Juli 2 *> 1 1 Augusl 1 1 1 3 1 2 September 2 1 3 3 , October 2 1 3 3 5) 1 November December 5 6 2 1 7 7 0 S 1 2 (2 6) S /2 *) Aalrutte. 2) Klussaal, Aalrutte. B) Fhusnal *) Kluaaaal. * 1 Klusnaal. ft) Klussaal imd Aalrutte. Die vorstebenden z\vei Uebersichten der Laiclizcit dcr in Oesterreicb vor-koaunendea Fiscbe bieten viole Aabaltsjiuacte 1'iir dic gesetzliche Regelung der Scbonzeit dcr Fiscbc, olnvohl nicht iiberseben werden dar!', dass zum Theile die Aagaben liber die Laicbzeit einzelner Fischarten (wie z. I!. die voa lleekel nad K ii e i' mit jenca S i e b o I d ’ s) stark diflerirea uad dass daher bieriiber verlasslicbe Erbebaagea veraalasst werdca solltea. libeaso wird boi eiaem beziiglichcn Gesetze darauf Riicksiclit zu acbiaen seia, dass iaaerbalb der eiazelaea Lunder, je aacli Verscbiedeaartigkeit der Holicn-lagc uad des Kliiaas, die Laichzeit der Fiscbe ot’t weseallicb alnveiebt. 111. Fisclicrci. a) Meerfischerei. Die k. k. Seebehorde ia Triest uad die k. ungarische Scebebiirde ia Fiuine \varen fiir diessinal nicht ia der Lage, das Materiale zur Beaatvvortung der voin llaager iaternationaleiistatistischea Coagresse beziiglicb der Seefiscberei aufgestellteu vier Fragea ia geniigeader Weise licfern zu koanen, ila bisher ia dea \veaigsten Fallea voa d(‘ii Fiscbcra uad dea Haadelskainniera der Kustenliiuder Vormerkuugea gefiibrt wurdea. Ueber das Betriebsinateriale siad die VVertbe nicht aacli den ®inzelnen Fangvverkzeugen, sondern n ur irn Allgeineinen angegeben worden, liber die Grosse der Fischereiausbeute komite nur eine approximative Scbiitzung ange-stelll vverden und iiber deu iii iiTie n h 1111 del mit Fischen lehlcn die baten giinzlicb; die Bearitvvortung der vierten Frage iiber die bestebenden Vorscbriften z ur Seeliseberei lindet an passenderer Slelle, und zvvar am Scblusse dieser Einleituug, eiuen Platz. Hier kanu daber nur Kiniges iiber die ersle und zvveite Frage gesagt vverden. Far ‘las Jabr 1870 vvird angegeben der Wertb dcs in der Sccfischerei angelegten Capitals der Ausbeute mit G u 1 d e n tur das osterreichiscb - illyrische Kustenland .................................... 224.300 192.530 *iir das dalmatiniscbe Kustenland 428.060 385.266 zusammen . ') 652.360 ') 577.7!)6 Nacb dem Beobacbtungsjahre 1870 kiime daber sebon der Wertb der Ausbeute, "'elelie iibrigens nacli den unverliisslicben Angaben der Fischer viel zu niedrig gesebiitzt vvurde2), fiir cin einzelnes Jabr dem VVertbe der zur Fiscberei vorban-denen Fangwerkzeuge und Boote naliezu gleicb, wornacb aucb beurtheilt vverden kann, vvie rentabel sicli eine rationell angelcgte Seefiselierei gestalten iniisste. Vergleicbt man diese Wertbe naeh dem Durcliscbnitte per Kiistenmeile, so entfallen auf eine solehe des osterreichiscb-illyriseben Anlage-Capital Ausbeute Kiistenlandes sammt Inseln..................................... 1.516 11. 1.301 11. Dalmatiens sammt Inseln........................................ 1.036 „ 933 „ Da nun vollstandig mit Hiingenetzen ausgeriistete Boote olt aui naliezu '5-000 II. und Boote mit Sardellennetzen aul 500 bis 700 II. zu steben kommen, so lst es nicht zu vvundern, dass bei der Capitalsarmutb dieser Kiistenlander die See-fiseberei keinen grosseren Aufschvvung erlangen komite, und in der Tliat steben die fur die Meerlischerei ausgevviesenen Anlagekosten in einem klaglicben Yrerbalt-»isse zur Ausdebuung unserer liscbreicben Kiistenstriehe. ') Das von den Fiscliern der ungarischen Iviiste in der Fischerei angelegte Capital betrSgt. 45.700 I]. oder 2.077 II. per Meile Kiistenlange und der Wert.li der Ausbeule vvird aul 79.400 II. °der iiuf 3.609 II. per dsterreicbisebe Kiistenmeile gesehiitzt, vvobei /,u bcmerken ist, dass die Meilen der ungarischen Kiiste nur Festlandskiiste belretVen. a) Den Durchschnittsvverth niedrig mit 15 tl. per Zoll-Centner Fische angenommen, ergibt oben angegebene Werth der Ausbeute Tur das 5sterreickiscli-illyrische kustenland eine Menge von......................................................................12.83!! Zoll-Ccntnern. tor das dalmatiniscbe Kiislcnland eine Menge von................................25.084 „ zusammen von . 38.519 Zoll-Centnern. Diese Menge betriITt allerdings uur die Ausbeute der gevverbsmiissig betriebenen Fiscberei, s° dass die Menge aus dem nur nebenher betriebenen Fischfange und aueh die von den Fiscliern 'lnnuttelbar verbraucbte Menge nicht inbegriflen sind. Boriicksichtigt man aber, dass im Jalire 1^70 die A ii s t’u li r a 11 ei n, und zvvar aus dem osterreichiseh-ungarischen Zollgcbiete 7.192 Zol I— t entner und aus Dalmaticn 33.552 Zoll-Centner, zusammen daber 40.744 Zoll-Centner betrug, So nuisste oflenbar die Ausbeute viel 7.11 gering veranschlagt worden sein. Die IJetail.s der Werthe der Anlagekosten imd der Ansbeute naeh Seeamts-Bezirkert sind aus dem Specialbericbte der Triester Seebeborde ersichtlich, uoraus bier nur hernerkt \vird, dass die Angaben der einzelnen Amtsbezirke binsicbtlich des Verbiiltnisses der Werthe der Fischereibetriebsmittel zu dem VVerthe der Aus-beute selir divergiren; deim wahrend im Gaiizen genummen sowobl vom osterrei-chisch-illyrischen Kiistenlande, als aucli von Dalmatien der Wertb der jahrlichen Ansbeute dem Werthe der Fiscbereibelriebsmittel ziemlicb gleicb kommt, erscheint ersterer gegeniiberdem letzteren in einigen Uezirken nocb viel grosser. So z. 15. wird d o r \V e r I li der Ausbeute d**r Betriebsmittel im Seearntsbezirke Pirano mit . . 3ti.025 n. 15.000 fl. r> „ Triest mit 15 720 „ 11.000 * im Bezirke der Hafenagentie Monlalcone mit . . . 5.000 „ 2 750 * im Seearntsbezirke Lussin piceolo mit . . . . 18.500 „ 4.660 ri n „ Parenzo mit 0.800 „ 5 000 * angegeben, vvogegen umgekehrt bei anderen Be/.irkcu der Wertb der Ausbeute gegeniiber den aufgewendeten Anlagekosten oft viel niedriger erscbeint; so hetragt d e r YV e r t h der Ausbeute der Betriebsinitt*! im Seearntsbezirke Capo d’Istria .... . . . 22.960 tl. 53.750 tl. „ „ Cberso . .... 42.700 * n „ Sebenico .... . . . . 1.900 „ 18.600 „ i m Bezirke der Hafenagentie Sale .... . . . . 1.400 „ 33.500 » im Seearntsbezirke Curzola ...... . . . . 4.000 „ 8.560 n 1'eber den Stand der Fiscberboote, deren Tonnengebalt und Bedienungs-mannscbatt lielert aucli die Seesrbifffabrts-Statistik der Borsendeputation in Triest Nach\veisurigen, und zwar bestanden naeh deren Jahrbuche mit linde 1873: Bedie.nungS" Fiscberboote Tonnengehalt mannscbaft an der osterreichisch-illyrischeii Kuste . 573 2.063 2.186 an der dalmatinischen Kiiste.......................... 1.279 3.458 4.825 zusammen i) . 1.871 5.521 7.011 Naeh den beziiglieben, jedoeh vveniger verliisslichen Angaben fiir da.s Jabr 1870 soli sieb die Bedienungsmannschaft der Fiscberboote 1870 auf 5.244 Kople be-lauten baben; es cntfielen dalier von der vorbin envabnten Ausbeute aus der gl‘" werbsmassigen Fiscberei per 38.519 Centner nabezu 7-3 Centner auf Jabr und Kopi’ der Bedienungsmannschaft, \velche Ausbeute nur einem Wertbe von etwa 110 A-auf Kopi und Jabr gleicbkiime. *) Mit Ausscliluss des Standes der Boote der ungarischen Kiiste; derselbe beliel sich mil Ende 1873 aul 81 Fischcrbootc mil 14!) Tonnen-Tragliihigkeit und 18!> Kiipfen BemannunJ- b) Susswasserfischerei. F a n g w er k/, euge, Gerathschaften und d ere 11 D u rch sp h n i t ts- p r e i s e. Bei dem jelzigen sehr geschwiichten Fischslande unserer offenen Gewasser kanu es sich nicht darum handeln, ilie zur ergiebigeren Ausbeute als zweckentspre-chendst anerkannten Werkzeuge zur allgemeinen Anvvendung zu bringen, sondern vor Allein zu untersuchen, welche von den gegenvvartig im Gebrauche stehenden Werkzeugen der Vennehrung des Fischstandes aru hinderlichsten simi, und ihre Keseitigung auzustreben. Der geuauesten Controle sollien daber jene Werkzeuge, miltelst welcher der Massenfang betrieben vvird, also die Netze, unterzogen, und solite dabei nicht mir auf die Arten der Netze, sondern aueli — je nachdem in kleineren oder grosseren Gewassern gefisebt wird und je nach dem Vorkommen der Fischarten in diesen Ge\vassern — hauptsachlich aut die Griisse der Netz-maschen geseben werden, damit nicbt aucb die nocli nicbl bis zur Geschlechtsreite entvvickelten Fiscbe ausgefangen werden, \vie diess selbst von herufsmassigen Fischern noch immer sebr lianfig geschiebt. Es ist doch gewiss nieht in der Ord-nung, Fiscbe, welcbe ein Gewichl (wie z. B. der Schiel) von 2K bis 30 Pfund er-reieben konnten, im Gewicbte von i/i Pfund und darunter zu verwertben, wie es der Verfasser von einem Fiscbereipaehter an der Douau, der nebenbei aueli ein Wirthsgescbaft betreibt, selbst erfahren komite, woselbst Schiele in der Grosse von Hiiringen, wovon 2 bis 3 auf eine Portion kamen, gebacken wurden. Dem I)acbler, 'velcher die Fiscberei auf kurze Zeit in Pacbt bat, kommt es eben nur aul den tno-mentanen Gewinn an, und dessbalb wird ohne Riicksicbt aut die Nachzucbt getan-gen, was nur erlangt werden kann. Sebr notbvvendig ist es daber, die Masebenweite der in Gebrauch stebeuden Netze zu kennen, um allfitllige Uebelstande abzustellen; doeli wird eben dieser vvicbtigste Punet iu keinem der vorliegenden Bericbte erwalint. Die Nachweisungen iiber die Faugvverkzeuge bescbriinken sicb in den meislen Fallen nur aut die einfache Be -uennung der im Gebrauche stehenden Werkzeuge und Gerathschaften und auf deren Werthsangabe, und selbst diese Daten sind nicbt lur alle Litnder vollstandig vor-banden. So feblt der Bericht 1'iir Salzburg liber die Fiscberei iiberhaupt; tiir Kiirn-ten, fjjr das Kiisteidand, 1'iir Mahren und Galizien konnten keine Durcbscbnittspreise »Jer Fangwerkzeuge und Gerathschaften ermittelt vverden, weil mit Ausnahme der Angelbaken die iibrigen Fischereiwerkzeuge von den Fischern selbst vertertigt vverden und in diesen Liindern keinen eigentlichenHandelsartikel bilden; iu der IWi-kewina verfertigen sich die Teiebfischer ihre Fangwerkzeuge aueli selbst, und zur Fiscberei in den offenen Gewassern werden alle dem Zwecke entsprecbenden Haus-geratbe, als Korbe, Mulden, grobe Leinwand, Spiesse etc. verwendet, daber das Raubsystem in diesem Lande in der primitivsten Weise ausgeiibt wird und eigentliche Fischereiwerkzeuge dort im Allgemeinen nur bei der Teicbfiscberei gebrauclilicb sind. Die in den iibrigen Landern in Verwendnng stehenden Fangw erkzeuge und deren durehschnittliche Kosten sind nacbstehend ubersicbtlich zusammengestellt. 1. F a ii g w e r k z e 11 g e It e i d e r S e e f i s e h e r e i. N e t z e : Hreis Rudernetz (am Garilasee) sammt 3 Barken im Werthe von je 33 bis SS II. (8 Mann Bedienung) ................................. 000 fl. — 1.000 fl. Arlarolo (in Sudtirol) mit 2 Barken (4 Mann Bedienung) . . 300 „ — 400 „ Lodrione (in Siidtiro))................................• . . . ISO „ — 300 „ Grosses Garn (in Oberosterreieh), 60 Klafter lang und 12 Klaf- ter breit........................................................................... 200 n Grundnetz (in Vorarlberg), Haldenwatt genannt............... 120 n Grundgarn (in Oberosterreieh) 4!> Klafter lang und 8 Klalter breit............................................................................... 100 * Scbweres Umsatzriet/, (in Vorarlberg), Glotter genannt . . 18 „ Setzgarn (in Oberosterreieh), 2S ltis 40 Klafter lang ... 7 „ — 12 „ Verschiedene kleinere Netze .... (» •—. 18 « Beusen (in Oberosterreieh)............................• . . . . ii „ — (J n Angelu sammt Sehnur umi Stock...................................... 6 „ — 20 « 2. F a n g w e r k z e u g e boi d er Flu s s f i s c h e r ei. I)ie Werkzeuge fiir die Flussfischerei kommen in den einzelnen Liindern unter so versebiedenen Benennungen vor, dass es bei dem Mangel einer niiheren Be-schreilmng o It schvver, ja unmogiieli wird zu erkennen, ob nicht unter mehreren in den einzelnen LUndern gebrauuhliclien Benennungen cine und dieselbe Art Werk/,euge gemeint ist; es mussten dalier melirere Arten mit ilirer Localbenennung verzeielmet vverden. Fiir jene der angefiihrteu Fisehwerkzeuge, welehe nur in ein-zelnen Liindern oder Gegenden gebriiuchlieli sind, wcrden diesc aninerkungsw'eise genanul. KO II. Netze: 1’rcis 1' llragagne mit Barken1) . 400 fl. Gestriekler Wood (ein Klacke mit Saek circa 10 Slreichnetz)2) . . . 40 - Klafter lang und 2 Setzgarn mit Bleioliren Klalter breit2) . . 300 n und Flossen, 30 bis ZatežaČa3) 180 >* 40 Klalter lang, a 1 11. 1’apauitza mit Barken <) . ISO 20 kr. per Klafter5) . 30 — Zugnetze 20 80 V Leitergarn mit Bleiobren Gnindgarn, 4S Klafter Ig. und Flossen, 30 Klafter und 4 Fuss lioeli4) 00 n lang a 1 11. SO kr. per Segengarn mit Blei- Klafter5) oliren mul Flossen, Sacknelz«) IS 10 bis 40 Klafter lang, Wadgarn5) 10 per Klafter 1 11. SO kr.5) 15 — GO n Spiegelnetz?) .... 48 4 S 20 20 18 ') 1» Dalmutien, liezirk Scardona. -) In Nordtirol. 8) In Dalmatien, im Narenta-gebiete. *) In Oesterreich unter der Enns. 5) In Oesterreich ob der linns. *’) In Krain-7) In Vorarlberg. T/XXJ Preis Preis Gewohnliches Setzgarn1) 6 15 tl. Zvvirnreusen1) ... s/5 — 10 11. Purga rni) 6 — 15 n VVeidenreuseu ... 1/2 — 3 n Laubengarn1) . . . 12 v Spagatreusen . . . 7/i„ — 3 *» Kampgarn1) 8 10 r> Iluchengeheri) . . . 2-A JJ Huchengarn1) .... 9 n GewdhnlicheGeher1) . 3/10 — 1 99 Tauchgarn1) 8 JJ Binsenreusen1) . . . *A« 99 Sperrnetz mit Reusen8) . S — 8 Tl Strobreuseln*) . . . ‘A JJ Versehiedene kleinere Netze 1 — (5 JJ Fallen: ' Garnl mit eisernenLagen') A ‘A JJ Gewdbnliehe Fisch- Barren oder Baren: fallen (in deri Miilil- Setzbar1) 5 — 15 „ bachen)1) 10 — 20 JJ Gestrickter Bar3) . . 12 99 Ottereisen .... 5 — 10 JJ Streichbar (zum ein- Huchenfallen . . . 2/t0 — 1 99 zelnen Herausfangen Angelu: der Fische nach been- Legangeln«) .... 10 — 20 r> digter Netzfischerei)1) 3 — 10 99 Fisclistock s. Seli mir. Stabrechbar4) . . . 5 JJ Rad und Angel') . . 6 — 20 n Einfache Baren . . . 2 n Gewdhnliche Angelu Laugenbari) .... 99 sammt Zugehdr . s/10 — 8 99 Taubcl oder Hamen: Leg- oder Naclit- Setztaubel1) .... — 15 y> schnur bei 30 Klafter Handtaubel') .... 4 — I> 99 Lange1) 3 — 5 r> Ziehhamen2) .... 2 — 4 n Kiiiistliche Miicken- Šenke oder Tauch- schnure1) 1 'A 99 hamen 1 3 ,, Angel mit Seidendarm1) i r> Reusen oder Beispen: Speere (Harpunen oder Fliigelreusen1) . . . 1!) — 25 n Stecheisen) .... '/a — 3 99 Reusen aus Spagat Stechgabeln . • 1 2 n oder Leinengarn6) . . 20 n Ausserdem vverdcu auch Sehiessgewehre, Drahtschliiigen, Kokkelskdrner und I)ynamit zum Fischfange bei der Flusslischerei ver\vendet. 3. F a n g w erkzeuge bei der Te i c hf i s che r e i. Bei dcrTeichfischerei, \velcbe hauptsachlich in Bohnien, Mahren, Schlesien, Nie-derSsterreich und West-Gali/.ien betrieben wird, kommen als Fangwerkzeuge ge-wohnlich mir Netze in Aiiwendung, und /,war wird der VVerth liir ein grosses Zng-aetz in Bohmen und Mahren auf 200 h is it 0 0 II., in Niederdsterreich (Weitra) auf 200 f]., in Schlesien aut' 80 II. veranschlagt. Der Preis der kleineren Zugnetze variirt zwischen 50 bis 100 II. *) In Oesterreieh oh der Enns. a) In Krain. 3) In Nordtirol. 4) In Oesterreicli unter der Enns. 5) In Vorarlberg. “) In Siidtirol. Ausser diesen werdei) bei der Teiclifischerei aucli ganz kleine Nelze, dann Hanien oder Taubel, diese im Werthe von I 1»is (i tl., seltener Reusen und Angelo beniitzt. Als die dem Fischstande sehiidliehsten Fangmiltel vverden nebst den Kokkels-kbrnern und dem Dynamit die Zugnetze, Wurl'hauben (VVurlgarne) ond Garn-scblauche bezeicluiet, durcb dereu Scbleppen der Boden aulgevviiblt, der Laicb und die junge Brut leicbt zerstiirt wird; als schiidlicbe Fangvverkzeuge sinil noch zu er-wabnen: die Nacbl- oder Grundsebnur, vvoran oft mehrere hundert Haken ange-bunde n werdeu, an welebe sicb aueb viele kleine Fische fangen, die noeb der Pflege bediirft.cn, ferner Waffen, wie Harpuueu, Lanzen, VVurlspiesse, Scbiessgewebre, bei \velebei' Fang\veise, die hauplsachlich aueb zur Laicbzeil betrieben wird, viele Fische nur derart verletzt werden, dass sie ibrem Verlolger noch entrinnen kdiinen, aber doeb in Folge der Ver\vundung zu Grunde geben. \Vas die Fiscberei-Gerathschalten anbelangl, so gehoren zu den ge- vvdhnlichen folgende: im VVerthe Schwimmkelter .............................................................1 5 Ib Bracktische . .......................................................1 — 8 „ Brackliicher........................................................ ... 1 3 „ Fisehbottiche......................... ....................................1 ‘/a —10 Fischwannen....................... ........................................2 — 4 „ Transportfiisser.......................... ................................4 — d., I Vorratbsbehiiller (Nieder-Oesterreieh)......................................... 10 „ 1 grosse Fisclnvage mit kupfernem Wagkessel .................................... 30 * die Gewichte hierzu in Stiicken von 1/j.. 1, 'i, 3, 4, 5, 10, 20, 25, 50 und 100 Plund (Miihren)....................................................... 25 ,, Handnetze liir Bebiilter ... . .................................*/2— 2 „ 1 Wagnelz.......................................................................... 1 n T h a t s a e b I i c h e F a n g z e i t u n d V e r h ii 11 n i s s d e r s e I h e n zur g e s e t z I i c h v o r g e s c h r i e b e n e n F a n g z e i t. Diese unter Punkt 4 und 8 aufgestellten Fragen linden in dem bedauerlioben Umstande ibre Beantvvortung, dass in Oesterreic.b noeb kein allgemeines Sfiss-vvasserliseberei-Gesetz besteht; daher wird aueb die Fiseberei in den ollenen Ge-wassern zu jeder Jahreszeit und zvvar zumeist atn stširksten zur Laiehzeit betrieben, welehes Verlahren eben die Hauptursaebe derVerarmung unserer Fiselnviisser bildel- A n z a b I d e r b c i der Fiseberei bescbaftigten I n d i v i d u e n. Da aueb bei der letzteu Zahluug Jiiger und Fischer vereiut in eine Rubrik aul-genommen vvurden, so war es nicht moglieb, die beziiglicben Daten aus dem Zablungs-Operate zu ermitteln, und die speeiell tur die Fiseherei-Statislik gepllogenen Erbebungen konnten ebenlalls nicht zu dem gevviiusehten Resultate fiibren, da ge-genwartig in den meisten Fallen die Fiseberei nur als Nebenervverb betrieben \vird. Stnveit liber die Anzabl professionsmassiger Fischer Daten vorliegen, so berubeu dieselben meist nur auf Schatzungen, wobei zwischen (len See-, Fluss- und Teicli-fischern keine Unterscheidung gemacht wurde; zudem konnen viele der Teichfischer nichl als gewerbsiniissige Fischer betrachtet werden, da sie zur Ausfischung der Teiclie, welche gewohnlich naeli zwei, langstens aber nach drei Sommerhitzen ineisl im October stattfindet, 1'iir kurze Zoit als Taglohner gedungen werden, um unter Anleituiig der Fischmeister und Teichvviichter die Kaufgutteiehe auszufischen. Die wenigen Lander, fiir welche die Anzahl der gewerbsmiissigen Fischer an— nahernd angcgeben wird, sind: Steiermark (ohne Savegebiet)............................................... St* Mann, In diesen sieben Landern beslehen daher gegen 1800 berufsmassige Fischer, nach welcher Angabe sich aber iiher die Anzahl der in den iibrigen Landern befind-licben Fischer umsoweniger ein Url.heil hilden lasst da eben tur die wichtigsten Fischereigebiete, wie lur jenes des Donaustromes, dann der Save, der VVeichsel, des Duiester und (mit einziger Ausnahme des Bodeusees) iiir die der Seen beziigliche baten gšinzlich fehlen. J a h r 1 i c h e A n s h c u t e der F i s c h e r e i und D 11 r c h s c h n i 11 s p r e i s e Bezuglich der Men ge der Ausbeute sind die Nacbvveisungen ebenfalls selu-sparlich eingelangt, \vie aus den belrefFenden Detail-Berichten zu entnehmen ist. So haben aus Nieder-Oesterreich unter 58 Bezirksvereinen der Landwirthschalts-Gesellschalt nur 4, aus Ober-Oesterreich unter 37 nur 8 Hezirksvereine die Menge der jiihrlichen Ausbeute ausgewiesen; lerner sind beziigliche Ausweise aul Grund anderer gepflogener Detailerhebungen fiir Sleiermark, Krain. (ior/, und Gradišča, liir Vorarlberg und Dahnatien eingelangt. Die fiir Hiihmen, Mahren und Schlesien gelieferten Daten beruhen zumeist auf Schatzungen. Aus Tirol liegen nur iiber die Ausbeute einiger Fliisse mul Seen Ausweise vor. Der liericlit aus Karnten giht approxiinativ die Menge an, vvelche allenlalls nach Linliihrung einer rationellen Fischerei aus den Gewassern Kiirntens jahrlich erbeutet werden konnle, vvahrend liir alle iibrigen Lander iiber die Ausbeute gar nichts gesagt wird, daher fiir diesen Theil der Fischerei-Statistik ebenfalls nocli keine Gesammt-Uebersicht gebdten werden kann. Die summarische Darstellung der Mengen jener Lander, liir welche Daten durch besonderc Erhehungen oder hlosse Schatzungen ermittelt wurden, hal s« 1 len— Krain ................................... Vorarlberg (meist Bodenseeiischer) . Bohmen Mahren ^ Schlesien Dahnatien meist Teichfiscber 100 „ 100 „ 900 „ 250—<)300 B 100 265—*)270 „ der e i n z el n e n K i s c h g a 11 u n g e n. ') Darunter 70 pcwcrbsmSssige Flussfisehcr. “) Von diesen gchGren Ctr. oder 2'l> Percent entlallen. Die Menge der Rarpfen ragt hauptsiichlich dess-lialb so bedeutend liervor, weil miter dieser Nachweisungdie Hauptgebiete der Teicli-lischerei (Bdlimen, Miibren und Schlesien) einbezogen erscheinen, wogegen Nacli-weisungen von den wicbtigsten Flussfischereigebieten, wie z. IJ. von jenem der Donau (bis auf den einzigen Vereinsbezirk von Krem s), dann von der Save, VVeiclisel und deni Dniester ete. giinzlich fehlen. Betrachtet man aber die Krgebnisse der Ausbeute jener Lander, von welchen Nacbweisuiigen vorliegen, einzeln, so ist aucb in jenen Landern, in \velcben die See- und Flussfischerei vorwiegt, bei der Fiseherei-Ausbeute die Familie der Karplen am starksten vertreten, vvie in Nieder- und Ober-Oesterreich, Steiermark, Kiirnten, Krain, Vorarlberg und in Dalmatien. Wie selir in mancben Gegenden die Fischwasser sclion verarmt simi, daffir gibtz. H. die Inn-FiscUerei den deutliehsten Bevveis, da diese Fiscberei in Tirol jsilirlich niclit melir als 17 bis 26 Centner Fische ergeben soli. \vogegen die jahrliche Fiscli-ausbeute im Bezirke Bied (Ober-Oesterreicb), in welcbem als bedeutendstes Gewiisser der Audiesenbacli bestelit, iiber 20 Centner belršigt, obgleicb dieser Gegend ein besonderer Fischreicbtbum niclit nachgeriibmt werden kann. In friilieren Zeiten bildete Innsbruck einen llauptabsatzort der Acbentlialer Bheinankcu; jetzt bat dieser grosste See Nordtirols so wenig Fische, dass von dorlher gar keine Fiscliverkiiufer nach Innsbruck kommen. Edlere Fischarten sclieinen in inancheu Gegenden sclion giinzlich ausgerottet zn sein; so komint der Schicl in Kiirnten gar niclit niehr vor, wiewohl er in den dortigen Gewiissern selir gut fortzubringen wiire; in Steiermark scheint er ebenfalls ausgerottet zu sein, da seiner \veder im Naclnveise der Ausbeute, nocli in jenem der Fischpreise Erwiihnung geschiebl, und unter den 22(5 Ctrn. Fischen, welclie die aclil, Bezirke Ober-Oesterreichs als Ausbeute ausvveisen, ist der Schitd aucli niclit angefubrt. lin Allgemeinen ist der Fischfang niclit mir quantitativ, sondern aucb (juali-tativ zur Unbedeutendheit heraligesunkcjn, da die Menge der edleren Fiscbgattungen selbst in Ober-Oesterreich, dessen Scen frfilier einen grossen Beichthuin an Lachs-forellen, iMaiforellen, Aeschen, Blieinanken, Salhlingcn ctc. anfzuweisen hatten, ge-ringfiigig erscheint. Den besten Beleg bierfiir bietet die Menge der in der Char\voche des Jalires 1874 nach Wien gebrachten Fische von 2.21 I Ctrn., woriinter nur 3 Ctr. Bheinlachse, (i Ctr. Forellen, 40 Ctr. Schiele, 40 Ctr. Ileclite und 12 Ctr. Scliaiden oder Welse, dalier nur 101 Ctr. oder 4-(i Percent edlere Fischarten sich befandcn, wahrend sich die iibrigen !)i>'4 Percent mit 2000 Ctrn. auf Karpfen, mit 40 Ctrn. auf Schleihen und mit 70 Ctrn. auf Weissfische vertheilten. Auf die grosse Fischarmuth unserer Gewasser deuten iibrigens audi die Preise, zu welchen die Fisehe jelzt verkauft werden. Durchschnitts-preise konnten l>ei der liickenhaften Nachvveisung der Ausbeute niclil erinittelt tverden, daher si eh die Nacliweisung der Preise auf den Minimal- und Maximalstand beschriinkt; wo der Minimalpreis uianclier Fischarten aulfallend gering ausge-vviesen erscheint, bezieht sich dieser Preis ineisl: auf solcbe Gegenden, iu den kein eigentlicber Fisehhandel betrieben wird und von deren Bewohuern die Fisehe, ibrer Scltenbeit wegen, als Nahrungsmittel wenig beacbtet \verden. Fiir die da lire 1870 und 1871 bezillern sicb die Miniinal- und Maximal-Preise der einzelnen Fisebarten innerlialb des Reichs (ausscbliesslicb Salzburga, Tirols und Galiziens, fiir welclie Lunder die Nachweisungen der Preise fehlen), \velebe per Centner zwiseben 2 II. und 300 (1. variiren, folgendermassen: Per Centner Per Centner frisclier Fisehe Iriseher Fisehe Laebse: die Sebarlarten Gao- Rheinlachse .... i oo_30o n. vice und Plotice8) . 40 tl. Baebforellen .... 12—200 „ Pfrillen 5 — 40 „ Salblinge 100—120 „ Scbleibeii 20 — 30 „ Lacbsforellen . . 70— »0 „ Giinglinge (Miinnen) 12— 30 „ Maiforellen .... (50— 90 „ Alleln 5 — 30 „ Bbcinanken .... 30— 90 „ Nerflinge 15 — 25 „ Aesehen ... 25— 00 „ Botbaugen . . . 10— 25 „ Rolliforellen1) . . . 60 „ Brachsen KI- 25 ., Huchen 30- 50 „ Perl fisehe .... lO— 20 „ Kropflinge*) .... 30 „ Gresslinge .... 8— 20 „ Harscbe: Naslinge 0— 20 „ Seliiele 25—125 Sehiede3) 15 Zingel, Kaulbarsebe, Sichlinge 6— 15 ., Streber2) .... 40 n Blaunasen4) .... 12 „ Flussbarsche . . . 10- 40 „ Zobelpleinzen1) . . 10— 12 „ Scbratzen2) .... 30 „ Lauben 5 — 12 n Heclite 25 — 100 „ Karauscbeu .... 2— 12 „ Welse 30- 90 „ Karpf - Garaisle und Aale 20 - 80 „ Gaseln2) K* » Karpfenahuliehe Fisehe: Bitterlinge6) .... 4, Gemeine oder Donau- Neunaugen 60 n karplen 20- 80 „ Store: Weisser Scbarl3) . . 5— 80 B der eigenlliebe Stiir Barben 15- 70 „ (Ober-Oesterreicb). 50 „ ■) In Schlesicn. '■*) In Ober-Oesterreich. 3) In Dnlmatien. 4) In Krain. 5) In liohinen. «) In Sleiermark. Per Centner frischer Kisclie Per Centner frischcr Fisclic Glattdick, Sclierg, Waxdick mul Sterlet (Steiermark) . . . Koppen (Ober-Oester- reich)................ 40 tl. Hartgrundeln . . . . 40 II. 10— 40 „ Aalrutten 2li— 50 „ Uebersiebt man die Preise der v orz iigl ic h e ren Fischartfn landerweise, so ist es auffallig, dass in einein oder dein anderen Lande die Preise vieler dieser Arten gar niclit notirl werden, obvvohl deren Vorkommen in deri Gevvassern dieser Lander durch Heckel und Kner oder aucli dureh dieLandesberichte constatirt ist, \vornach vermuthet werden karm, dass die bei der Preisangabe iihergangenen Fiscb-arten in den betreffenden Landern nur rnehr zu den Seltenbeiten gehiiren diirften, welche Falle in der folgenden Tabelle durch ein Fragezeichen angedeutet werdeu. Aus dieser Tabelle wird aucli ersiclitlicb, wie selir die Preise einer Fischart oft in demselben Lande dilleriren. Die Preise der in den einzelnen Landern, aus welchen be*iig!icbe Angaben vorliegen, gefangenen vorziiglicheren Fische stellen sicli hiernach, wie folgt: CQ CO CD O 00 M O cc o 00 o (M O o CO 05 O co CTQ crq OQ 05 75' 10 co CfQ CO OO CO OO co OO Aus dieser Uebersicht gcbl aucli klar bervor, dass uuter allen Landern in der Bukowina, woselbst die Raubliscberei bisber in der umfassendsleu VVeise belrieben wurde und die rascbeste Verminderung der dort vorkommenden Fiscbarten /.ur Folge batte, das Fischfleisch ani theuersten gevvorden ist; es sind dort z. B. Karpfen ebenso tbeuer als in auderen Landern die Lachsforellen; selbst Barben kosten 40 bis 70 Kreuzer per Pfund, von vvelcber Fischart in auderen Landern das Pfund mit 15 bis 20 Kren/.ern bezablt wird. Der Bukowina zuniichst stellen sicb in Nordtirol die Fiscbpreisc als die bochsten beraus, und obwohl nur von zwei Fiscbarten die Preise angegcben wurden, so geniigt deren Hohe sciion, um aul’ die ganz unge-wohnlicbe Fiscbarmuth der Gewiisser dieses Landestbeiles scliliessen zu kbnnen, da selbst Bachforellen, \velebe in den dortigen Gevvassern doeli vorziiglicb gedeihen kbiinen, naelist der Bukowina in Nordtirol die bocbsten Preise erreieben. Was die auHalligen Dilferenzen der Preise einer undderselbenFiscbart innerhalb eines und desselbenLandesoderzwiscben den verschiedenenLandern anbelangt, so lasst sicb ihr Grund nebsl dem melir oder minder reicblieben Vorkommcn und der Qua-lilat der Fisehe aucli nocb dadurcb erklaren, dass tur innnche Gegenden, in welchen grbssere Stiidle liegen, die Daten naeli den Marktpreisen , in vielen auderen Fiillen aber die Preise, \vie sie die Fiseber am Fangorte schiitzen, angegeben vvorden sind. So variiren die Preise der Baebforellen per Pfund z\vischen 12 und 200 krn., die der Scbiele zwischen 25 und 100 krn., der llechte zwischen 25 umi 70 krn., der Welse zwiscben 50 und 00 krn., die der Karpfen zwiscben 22 und 80 krn., die der Barben z\viseben 15 und 70 krn. ele. Der Umstand, dass in cinem und demselben Lande Fiscbe edlerer Art niedriger gescbiitzt werden, als Fiscbe, welche minder gutes Fleiscb baben — wie. z. B. in Scblesien, 1'iir welcbes Land der Preis der Karpfen mit 20 krn., jener der Barben aber mit 40 und jener derGanglinge mit 50 krn. per Pfund angegeben wird —lasst sicb wobl nur durcb das seltenere Vorkoimnen der lelzteren Fiscbarten in dicsem Lande erklaren. JV. Ktinstliche Fisclizucht. Durcb die sogeuanute kiinstlicbe oder, besser gesagt, durcb die rationelle Fisch-zucbt (da sie riclitig angewcndet nur cine rniiglicbst getreue Nacbabmung des natiirlichen Fortpflanzungsprocesses ist) kbnnten unsere Ge\vasser uuter Voraus-setzung gesetzlicb geregelter Fiscberei-Verbaltnisse unzweifelbaft \vieder zu einem grosscn Fisclircicbtbume gelangen. Denn ist der Fortpllauzungs- und Kntwicklungs-process der Fiscbe der Natur allein Uberlassen, so gebt hierbei, uamentlicb in den ersten Stadien der Eutwickluvig, eiue Unzabl von Fischen verloren. Durcb ganz genaue Beobachtungen ist namlicb constatirt worden, dass, wenn ein Rogner keine passende Brulstattc lindet, er seine Eier in seiuem Korper zu Grunde geben lasst; lerner gescbiebt es nicbt sellen, dass das Mii n neb e n uicbl recblzeitig aul' der Laicb-stclle ersebeint und so die gelegten Eier vieler Rogner unbefruchtet bleiben; oft gescbiebt aucli die Bcfrucbtung der Eier sebr unvollkommen, da nicbt alle Eier in einer Ebene gelegt \vcrden und eine zu starke Striimung des Wassers die belebende Milch so schnell h i n wegfii h >‘e 11 karm, dass n ur ausserst weuige Eier mil derselben in Beriihrung komnieu mul entvvicklungstahig vverden, wogegen sich auf den unbefruchtet gebliebenen uiul verderbenden Eieru zuerst dec Schimuielpiln (Byssus) ansetzt und aucli die sammtlichen in der Niihe befindlichen befruch-teten Eier dem Verderben preisgibt, indem der Schimmelpilz oft in einigen Stundeu alle Eier mit seiuen feinen Fiiden iiberzieht uud ilire Eutwicklimgsfaliigkeit vollig zerstort. Ueberdiess werden die in der Entwicklung hegrifTenen Eier millionen-weise theils durch ungunstige klimatische EinfHisse, theils durch die slets zu-nebmende Unregelmassigkeit des Standes unserer fliessenden Gevviisser zerstort, indem der Laich der Winterfische ot't dem Erfrieren, jener der Sommerfische aber durcb Hoclmiisser oder durch zu geringen VVasserstand und zu grosse Hitze dem Verderben ausgesetzt ist; Wassei*kafer und last alle im VVasser lebenden Insecten-larven, diekleinen Krebsarten, Frosche und Salamander, dann alle grundelnden Vogel wie Enten, Ganse, Scbwiine, Wasseramseln und Wasserstaare •— richtenargeZer-storungen, besonders unter den in Klumpen an Wasserpflanzen abgesetzten Fisch-eiern an; Wasserspitzmause und Wasserratteu vertilgen oft ganze Bruten und als gefahrlichster zu diesen Feinden gesellt sich noch der Menscli, da bei uns der Fisch-fang hauptsachlich zur Laichzeit betrieben wird, wodurc!i die Geschlechtsproducte znhlreieher laicbfertiger Fische dem Fortpflanzungsprocesse entzogen werden. Eiul-lich ist aber noch zu beriicksichtigen, dass naeh der l^aicli- uud Bebrutungsperiode aucli die ganz jungen noch bedotterten Fische last noch inehr Feinden ausgesetzt sind, als die Eier selbst, zurnal die jungen Fischlein in ganzen Haufen beisainmen liegen , sich noch kaum bevvegen konnen und so eine leichte Beute nicht nur der vielen oben er\vahnten Feinde werden, sondern noch eine Unzalil dieser hilflosen Thierchen von den Fischen, selbst die Iriedlicheri Karplenarten nicht ausgenommen, verzehrt wird. Unter solchen Umstiinden ist cs nicht zu vvuudern, wenn von 1.000 Fiscbeiern kaum e in Fisch zur vollen Beife gelangt; Lindes meint sogar, dass, wenn die Fischeier in der freienNatur ihrern Geschicke, d. i. dem Spieledes Zufallesiiberlassen sind, iu vielen Fallcn selbst aus 10.000 Eiern nicht e i n Fischcheu aufkommt. Unsere Gewasser miissten demnach schon ganz entvolkert sein, vviire die Frucht-barkeit der Fische nicht eine so immense, dass wahrend einer Laichperiode ein Bogner der Winterfische 1.000 bis iiber 10.000, ein Bogner der Sommerfische 100.000 bis iiber 300.000 Eier legen kann, wogegeu die Saamenfliissigkeit des Milchners eine so grosse Zalil von Zoospermen enthalt, dass ein Mannchen mehre-ren Weihchen zur Befruchtung dienen kann. Man kann sich demnach eine Vor-stellung machen, welche Unzalil von Fischen erhalten und zur Beife gebracht wer-den komite, vvenn eine rationelle Fischzuclit aucli bei uns allenthalben eingefiihrt und mit Sorglalt gejitlegt wiirde, durch \velche nach Lindes von 1.000 Eiern mindestens 900 Fischchen zum selbstiindigen Leben gelangen konnen; Fichtiier1) *) Siohe cine selu- ausfiihrliche Bcsprechung iilior Bebriitung, Auf/.ucltt und Fiitterung iler Kdeliisehe nebst bildlichen Darstellungcn, im Detailbericlite fiir Niederosterreioh Seite 1!! bis 2‘i. hat hei seiner Fischzucht ilie Erfahrung gemacht, dass aus je 1.000 befruchteten Forelleneiern 8550 Fische bis z ur vollkommenen Entwicklung heranwuchsen. Die kiinstliche Fischzucht gewinnt aber dadurch noch ungemein an Bedeutung, dass durch dieselbe die Acclimatisirung fremder Fische mit bestem Erfolge ausgefiihrt werden kanu, ferner Kreuzungen zur Veredlung einheimischer Fische vorgenommen, ja selbst Wanderfische iu Standfisclie umgewandelt werden kiinnen, \vie Moli n be-1‘ichtet, „dass Professor Coste in dem Parke zu Saint-Cucufa miter deu Augen des Kaisers Napoleon aus kiinstlich bebruteten Eiern entstandene La c h s e einsetzte, 'velche, nachdem sie daselbst durch zvvei Jahre kiiristlich erniihrt wurden, sclion laichfertig waren, und aus diesen durch kiinstliche Befruchtung neue Lachse erhielt. Der Teich bat kaum e in Hectar Oberflache und die kiinstlich geziichteten Lachse varen in so grosser Menge vorhanden, dass man deren iiber zweitausend mit einem einzigen Netzzuge fing.“ Hei der kiinstlichen Fischzucht, wobei hauptsachlich auch aul’ die Temperatur*) des Wassers, hei welcher die betreffenden Fischarten in der freien Natur lehen und laichen, sehr zu achten ist, sind drei Bildungsstadien /,u unterscheiden; die— selben zerlallen in: a) die kiinstliche Befruchtung, b) die kiinstliche Bebriitung der Eier und c) die kiinstliche Aufzucht der ausgebriiteten Fische. Die Nachahmung des ersten Bildungsstadiums, die kiinstliche Befruchtung der Eier, diirfte am schwierigsten fallen, da es schwer ist, Miinnchen und Weibchen im Laichungsstadiurn zusammen zu bringen, und M o lin rath selbst dort, wo die kiinstliche Brutstatte iu unmittelbarer Niihe des Laichplatzes ware, von der kiinst-lichen Befruchtung der Eier ah, da es sehr wahrscheinlich ist, dass wahrend des Transportes sicli die Miinnchen oder VVeibchen ihres Samens entledigen. Wenn es sicli daher nicht um Kreuzung oder um die Veredlung in besonderer Auswahl, sondern einfach um die Vermehrung der Fische handelt, so ist die Be-»iitzung von naturlichen oder kiinstlichen Laichstatten2) am zvveckmassigsten, wo- ') Bei der kiinstlichen Bcfruehtung des Hogens inuss das Wasser dieselbe Temperatur haben, wie jenes, aus welchem die Kische entnommen wurden, und zwar soli dieselbe nach i n d e s („P r c s s e“ voni IS. September 1871) betragen: 1'iir Lachse und Forellen..............................S bis 8 Grad Cclsius (nach M o 1i n .... 5 » to 71 n ) n Hechte .... 6 n 13 n n n Barscbe . . . . i‘i n 18 n n (nach Molin .... 14 n 10 n n ) n Barbcn n 20 ff n n Karpfen und Sclileiben .... .... 20 n 28 n n (nach Molin .... 16 n 20 rt „ ) n Store und Sterlets .... 20 n 28 99 99 a) Siehe Molin’s Belehrungen iiber die Anlage solcher Laichstiitten, je nachdem sie fiir Winterliscbe, welche freie Eier iegen, »der fiir Sommerfische, welche anklebende oder 7.usammen-hiingende Eier l,!Sen> bestimmt sind; Seite lSi bis 155. Suti.t. Mitth. XX. J«lirg. 4. Heft. f durcli das Ansammeln befruchteter Eier erleichtert wird. In China, \voselbst die kunstliche Fischzucht sclion seit Jahrtausenden betrieben wird, bilden die natiirlicb befruchteten Fischeier einen selir wiclitigen Handelsartikel'). Audi in dec beriihm-ten Fisclizuchtanstalt boi Htiningen wird vorwiegend natiirlicb befruchteter Laich bebriitet, \velcher dieser Anstalt durcli Agenten aus der Sclnveiz, aus dem siidlicben Deutschland und auch aus Oesterreicb zugefiibrt vvird. Wie leicbl durcli die kiinstlich bebriiteten Eier — welclie sicli zur Versendung am besteu eignen, wenn die Augen des lirnbryo als zwei sclnvarzc Piinctchen deutlich bervortreten — die Verbreilung edler Fische in den entfern testen Gegenden bevverkstelligt werden kann, bewiesen irliindisclie und englische Fischzuehtanstalten; so citirt Peyrer aus der ZeitscbriCt liir vvissenschattliche Zoologie (Leipzig 1869), dass aus den-selben vor einigen Jabren 100.000 Laclis- und 3.000 Forelleneicr, in Moos und dann in Kis verpackt, zur Einburgerung nach Australien versendet wurden, wo sie gesund angekommen sind. Im Merbste 1869 ging eine zweite Sendung mit 110.000 Laehs-eiern nach Neuseeland. Nun bat man in Australien bereits Forellen von 19md Zizlauer Bach, theils in die Traun und in die Donau versetzt; die Huchen sind noch in der Zucht begriffen. Lerpergers Methode ist besonders wiciitig fiir die Vermehrnng des Fisch-standes in Seen und Teiclien. Wie im Detailberichte (Seite 7(5 und 71) liiihei' erortert wird, gewinnt Lerperger die befruchteten Eier zur weiteren kiinstlidicn Aufzucht in ganz uatiirlicher Weise. Er errichtete an den Ufern des 4Ji Joch grossen Thiersee’s 30 Laicbstellen, welche derart eingerichtel sind, dass die an den eingelegten Wurzeln, Moorgewadisen oder Wachholderz\veigen abgesetzten Eier auch vor starkem Wellenscblage geschiitzt sind. Die befruchteten Eier der VVinler-fische (Lachsforellen, Salblinge und Rheinanken) werden sodann in die Itrutkiisten iibertragen, die Eier der Sommerfische (Karplen, Schleiben, Alteln, liaseln und Schriitzen) aber zum Tlieile aucli zur natiirlicben llebriitung im See belassen. Wenn die aus den kiinstlicli bebriiteten Kiern gewonnenen Winter- und Sonnner-iische die Dotterblase veri oren liaben, werden sie in den See ausgelassen. Nadi vieljalirigen Versuchen liat Lerperger diese Methode als die hevviihrtesle gefuiiden. indem sich die Fische im Thiersee jetzt selir stark vermehren, ungeachlet in dt'm-selben sich noch alte Medite hefindeu. Se in e Versuche mit der Aus-brutung in Fliissen sind ungunstig a u sgefa 11 e n , da das Wasser sehr hiiufig getriibt wird, was, wie Lerperger sagt, das unver-ineid liche schleunige Ver de rb en der Eier zur Folge bat. Vacek in Nedošin hal ein iormliches Forellengeschaft entvvickelt, und liefcrte schon im Jahre 1871 uber 20.000 Eier und auch viele junge Fische in verschiedene Orte Bohinens. In seiner Bachstrecke bat er 37.000 Forelleneier ausgesetzt, in Folge dcssen sich im ganzen Douckabache der Fischstand hedcutend vermehrl bat. Re 11 e nb a c h e r zabite iu seiner Anstail, \velche ein Anlagecapital vou nur 517 II. ertorderte, im Juli 1870 12.454 Stiick Fische, u. z. Salblinge, Forellen und Bastarde von Salblingeiern und Bachforellenmilch, zu welchen Fischen er das Materiale aus zur Laichzeit gckauften Ausseer Mutterlischen und aus kiinstlicli gezogenen Milcli-nern — da unter den Salblingen in den Ausseer Seen die Milchner sehr selten sind und ausserst wenig Mildi geben — gewauu und die Eier in der Temperatur von 4 bis ti Grad Celsius behriitete. Von diesen 12.4ii4 Fisdieu svurden erhalten: in 2 Bruthiilten 3.700 Fische a durdisdniittlidi 0-4 Lotli Govichl, 2.100 „ „ „ 0-8 „ ( 3.000 Fische a durchschnittlich 1-5 Loth Gewichf, in 2 Streckhiitten j ^ 010 in kleinen Streckteichen n 2-4 „ n (21/2 Jahre alt) 1.400 „ „ in mittleren Streckteichen n 51 v (versehiedenen Alters) 944 „ „ in grossen Streckteichen rt 4-5 „ (3 i/g Jahr alt) 250 „ „ n 15-6 „ Diose Fische halten zusammen oi 11 Ge\viehl von 787 Pfund. Bei tler progressiven Zunahme des 6ewichtes tler Fische konnte Rettenbacher in seinen geschlossenen Ge-vviissern im Jahre 1871. also um ein Jahr spater, schon gegen 14 Centner Fische aufweisen, worunter gegen 4 Centner markilahig \varen. In Oberosterreich betragt der Durchschnittspreis fiir ein Pfund Forellen l <1. 15 kr., fiir ein Pfund Salhlin-gen 1 H. 20 kr. Angenomrnen Rettenhachcr hal le die marktfahigen Fische 'im 80 kr. bis zu 1 tl. per Pfund vcrkaufl., so gibi diess einen Brutto-Ertrag von 320 bis 400 fl., vvornach man beurtheilen kann, dass das verhaltnissmassig geringe Anlagecapital, wenn man aucli die Miihewaltung in Anschlag bringt, ein reichliches neinertragniss abzuwerfen beginnt. Die Fischzuchtanstalt in Schuttenliofen bezog, laul Bericht des Dr. A. Fritsch iiber die kunstliehe Fisehzucht in Bohmen, im Jahre 1871 1.500 "'ohlbebriitete Lachseier (aus der Anstall des Dr. Fritsch in Herrnskretschen), 5.000 Rheinlachseier (aus der Anstalt des Biirgermeislers Schurater in Freiburg iu Baden) und 3.000 Bastardeier von Lachs und Forelle. Bis zum Ausschlupfen der Fische stellten sich nur geringe Verluste heraus, da aus diesen Eiern 1.472 Elbe-lachse, 4.800 Rheinlachse und 2.500 Bastarde erzielt vvurden, der Verlust daher bei den Elbelachseiern 1 -2 Percent, bei deri Rheinlachseiern 4 Percent und bei den Bastardeiern 16-7, im Durchschnitte 7-7 Percent betrug. Die so gewonnenen jungen Fischschen sind in den Monaten Mai und .luni 1872 in den Woftawa11uss Versetzt vvorden. In der Anstalt des Ludwig Lin des zu Lubat6\vka, auf einem Flachenraume von 2i/g Joch aus 30 Bassins oder kleinen Teichen bestehend, erreichten die im Jahre 1868 ausgebriiteten 4.000 Stiick Salblinge, Lachsforellen und Lachse in 18 Monaten eine durchschnittliche Lange von 11 Zoll und ein Gewieht von 23 Loth. dann 18.000 Jungfische aus dem Jahre 1809 in den ersten sechs Monaten ihres Lebens zum grossen Theile eine Lange von 5 Zoll. Lin des war aucli auf publi-cistischem Wege sehr thatig und brachte in vielen Artikeln, namentlich der »Pr e s s e“ (Jahrgang 1870 und 1871) seine bei der kiinstlichen Fischzucht ge-machten Erfahrungen zur allgemeinen Kenntniss. Ueber die Errichtung und die Erfolge der kleinen Anstalt inAlt-Aussee brachte landwirthschaftliche Zeitung der „Neuen freien P res s e“ vom 10. Anglist 1872 einen sehr ausfiihrlichen Bericht, aus welchcm die wichtigsten Momente hervorgehoben werden sollen. Miillerrneister Scheuchl und Fischer Dauner liessen einen mit Quellwasser in der Uesamint-Ergiebigkeit von 2 bis 4 Cubik-Fuss per Secunde gespeisten und 35 Klafter von den Quellen entfernten Teich herstellen, welcher Ende Januar 1871 fertig wurde. Der Teich bat einschliesslich der Diimme einen Flachenumfang von 225 Quadrat-Klaftern, und dessen Bett bildet eine schiefe Ebene; das Innere des Teiches wurde mittelst nicbt ganz dichter Bretterwande in seelis Hauptabtheilungen getheilt und mit einer 8 Fuss hohen Sclnvartlingplanke umfriedet. Die Tiefe betragt in den oberen drei Abtbeilungen, welche fiir die klei-neren Fische bestimmt sind, 3 bis 4 Fuss, in den unteren drei Abtbeilungen 5 bis G Fuss, und die Temperatur des Teichvvassers erreichte n ur im Juni I21/a (irad Celsius, wogegen sie sonst bedeutend niedriger war. Die gesammten Herstellungskosten betrugen 800 II., wovon die eine Hiiltte aul Aushebung und Verfulirung von 90 Cubik-Klaftern Erdreich (dasselbe bestand aus einer 1 Fuss machtigen llumusscliicbte von Kalkgrus und Gescliielte mit tbeils kopf-grossen Steincn) sammt Anschiittung des Damrnkorpers, die andere Hiilfte aul ganzliche Ausfertigung und Dichlung der Damine, llerstellung einer 5(5 Klafter lan-gen Umplankung, die Abtbeilungen im Teichraume, sovvie auf die Anptlanzung von Pappelbitumen rings um den Teich, etc. entfiel. Anlangs Februar 1871 \vurden vorlaufig 83 Stiick Salblinge und rotlie Forellen von 3/4 bis 1 Pfund aus dem Alt-Ausseer See und 60 Stuck Salblinge vom Grundl-See eingesetzt; Mitte Februar 1872 wurden dann G.000 Stuck einjiihrige Bastarde aus Forellen und Salblingen beim Fiscbzuebtvereine in Ischl um den Betrag von 90II. gekauft und in den Teich eingesetzl. Sammtliche Fische gedeihen vortrefflicb, da von den Salblingen kein einziger, von den (j.000 Bastarden nur etwa 100 Stiick umkamen. Im Juli 1872 wurden aucb noch 500 Stiick '/8 bis 1/2pl'(in(lige Salblinge vom Schwarzen-See bei Tauplitz eingesetzt, welche sogleich den tiichtigsten Appetit zeigten. In der Niihe des Teiches wurde eine kleine, mit dem Quelhvasser (mittelst einer bei der Hauptquelle des Teiches miindenden, 35 Klafter langen Riihreiifabrt) gespeiste kunstliche Brutanstalt um 50 II. hergestellt, in welcher 2.700 Stiick kiinst-lich befruchtete Eier zur Ausbriitung eingelegt \vurdcn. Daruntcr waren 1.200 Salb-lingeier mit Salblingmilcb, 1.300 Forelleneier mit Forellenmilcb und 200 Forellen-eier mit Salblingmilcb befruchtet; die Bebriitungspcriode dehnte sicli aul' sechzig bis achtzig Tage aus, wiihrend welcher Zeit das Brutwasser eine Temperatur von 2-5 bis t>-3 Grad Celsius hattc, und es kamen zum Auskriechen 1.100 reine Salblinge, 1.270 reine Forellen und nur 100 Hastarde; w»rnach der Verlust bei den reinen Salblingen 8*3 Percent, bei deti reinen Forellen 2 3 Percent betrug, bei den Bastard-eiern sicli aber auf 50 Percent belief. Die jungen Salblinge und Bastarde gediehen ganz gut, wiihrend die Forellen Anlangs zwar im Wachstliume bedeutend vor-aus waren, spiiter aber unerklarlicherweise in griisserer Menge umkamen. Aus diesen iiber die Ausseer Anstalt bekannt gewordeneu Daten liisst sicli nun ebenfalls sclion ermitteln, welchen (iewiim die kunstliche Aufzucht dieser 8.500 Setzlinge und selbst erbriiteter jungen Fiscblein abvverfen kanu. Denn da anzunelunen ist, dass von diesen \vahrend der Fiitterungszeit bis zur Marktiiihigkeit, welcbe bei den gut gepflegten Forellen und Salblingen nacli 2 bis 3 Jahren eintritt, noch vveitere 7 Percent1) oder eirca 600 Stiiek verloren gehen, so wiirden circa 7.900 dieser jungen Fische das marktfiiliige Alter erreichen. Nacli Heckel und K ner iiehrnen die Bachforellen bei hinlanglicher Nahrung im ersten Jahre um s/4 bis 1 Pfund, im zvveiten Jahre schon um 1 '/2 Pfund und dami von Jahr zu Jahr in stei-gender Progression zu; aber angenommen, dass diese Forellen, Salblinge und Ba-starde erst naeh drei Jahren durehschnittlich »ur 1 Pfund Gewicht erreichen, so wiirden alle diese Fische nacli drei .lahren circa 80 Centner Fleisch ergeben. Die Anlagekosten belielen sich zusammen auf 8!i0 fl.; die Bastardsetzlinge kosteten 90 H., Jie Ausgaben fiir das Futter (Fleisch, Fleischabfalle und Futterfische) kanu 'nan fiir drei Jahre auf 300 fl., fiir Reparaturskosten und Miihewaltung 1.000 II. veranschlagen; darnach wiirden sich die Anlage- und Betriebskosten auf 2.240 fl. belaufen. Da der Durchschnittspreis in Steiermark fiir 1 Centner Salblinge 120 11. und fiir 1 Centner Forellen (50 II. betragl, in dieser Anstalt aber iiberwiegeud Salblinge und Bastarde von Salblingen umi Forellen geziichtet werden, so diirfte fiir den Centner ein Durclischnitlspreis von 70 bis 80 11. oder ein Gesammterlos von 8.600 bis 6.400 fl. zu erzielen sein, welcher beinahe dem dreifachen Betrage der Anlage- und Betriebskosten gleich kiime. Was die Erfolge der kunstlichen Bebriitung der Fischeier im Allgeineinen an-belangt, so stellen sich nur bei den durch Kreuzung befruchteten Fischeiern nam-haftere Verluste heraus, wiihrend dieselben bei der Bebriitung des aus Geschlechts-producten gleichartiger Fische gewonnenen Materials geringlugig sinil. Naeh den hier angefiihrten Fiillen vvird zur Erzielung von Bastarden gevvohnlich der Bogen der edleren oder gewichtigeren Fischarten venvendet; so z. li. \verden in den Anstalten zu Herrnskretschen, Schiittenhofen und Nedosin Lachseier mit Forellenmilch, in der Anstalt bei Salzburg Salblingeier mil Forellenmilch befruchtet, wogegen in der An-stall zu Aussee umgekehrt die Forelleneier mit Salblingmilch befruchtet werden. Bei der kiiustlichen Aufzucht der jungen Fische sind im Allgemeinen befriedi-gende Resultate erzielt worden, und \venn tliess nicht auch von der Ausseer Anstalt beziiglieh der Forellenzucbt (aus reiner Brut) gesagt werden kanu, so sind die ge-•'ingeren Erfolge nur dem Umslande zuzuschreiben, dass in Folge ungiinstiger Wit-terung und anderer unangenelimer Zvvischenfšille die Herstellung der Brutanstalt verziigert wurde und so fiir das erste Mal die giinstigste Zeit zur Erlangung cines entsprechenden Laiches verloren ging. Im Ganzen genominen sind die Leistungeu der kiinsllichen Fischzucht in Oesterreich noch immer als sehr geringlugig zu bezeichnen, denn die Anzahl der in allen diesen Anstalten jahrlieh zur kiinsllichen Bebriitung gelangenden Kischeier er-leicht noch nicht die Ziffer von 2,000.000 Stiiek, wiihrend die einzige Anstalt 'n Hiiniugen so grossartig angelegt und eiugerichlet ist, dass dort zu glei-cl>er Zeit 8,000.000 Eier aus der Fore 11 e n la m il i e ausgebriitet \verden kii n ne n. ') Kinen solehen Verlust constatirten w!il)rend dieser Zeit F i c li t ii e r und H et t e n-Sacher. xc V. Fisclierei-GJesetzgelmng. Wic schon friiher erortert wurde, kann in Oesterreich bei seinem Wasser-reichthume durcli j^ute Bewirthscliaf'tung der Gew;isser ein nicht unvichtiger Enverbs- und Nahrungszweig bedeutend erweitcrt wcrden und so die Fisclierei z vir Hebung des Wohlstandes und zur Erhiihung der Steuerkraft wesentlicli beitragen. Wenn dessenungeachtet die Fisclierei in Oesterreicli so sehr in Verfall gerathen komite, so ist diese beklagenswerthc Erschcinung doch hauptsachlich nur deni Uin-stande zuzusclireiben, dass in Oesterreich die Siissvvasserfischerei seil vielen Jalir-zehnten thatsachlich ohne gesetzliehen Schulz besteht, was auch zum Theile beziig-lich der Meerfischerei Geltung bat, da liier ebensowenig, \vie bei der Fisclierei in den offenen Sussvviissern, eine Sclionzeit beobaclitet wird. Diese Scbutzlosigkeil des Fischstandes in den ofTencn Gevviissern ist auch bauptsacblich Ursache, dass die kiinstliche Fiscbzucht in Oesterreich bisher so geringe Erfolge aufweisen komite, da bei deni herrscbenden Fisclierei - Raubsystcme die Unternelnnungslust nicht in jenem Maasse geweckt werden kaim, als es bei eineni so grossen wirth-scbaltlicben Gehiete nothwendig ware, um die Fisclierei zu eineni bedeulungsvollen Nahrungszweigc erheben zu kiinnen, welches Ziel nur miter dem Schutze eines guten und strenge gehandliabten Fiscbereigesetzes zu erreichen ist. Was die Meerfischerei anbelangt, so sind hieriiher seit dem Jalire 1835 mehrere Vorschriften erflossen, welcbe in cbroiiologiscber Reihenfolge nachstehend bezeich-net werden. 1. Das mit Allerbochster Entschliessung vom 6. Mai 1835 genehmigte und fiir die osterreichisch-illyrische Kiiste vom k. k. kustenlandischen Gubernium unterm 8. Au-gust 1835, Z. 14.504. fiir Dalmatien vom k. k. Gubernium in Zara unterm 22. Juli 1835, Z. 12.188, kundgemachte Fischerei-Reglement<) enthiilt folgende Haupt-grundsiitze: a) Die Fisclierei im offenen Meere sleht .Tedermann frei; innerhalh einer Seemeile von der Kiiste haben aber die Kiisteiibewobncr das ausschliesslicbe Recht der Fisclierei. -) *) Fiir die ungarisch-kroatische Kiiste wurJ I)ic Fisclierei darf nur au(' eine der Fortpflanzung der Fische unsehadliche Art ausgeiibt \verden; der Fischfang mittelst paarweiser Barken, mit Grund- oder Schleppnetzen ist unbedingt verboten.1) <') l)ie Fischerei-Certificate werden von den politiscben Behordeu ausgestelll, welchen aucli das Verlahrcn bei Uebertretungen gegen das Fiseherei-Bcglement zusteht. tl) liie Fahrzeuge der Fischer diirfen mir zurFiseherei und nicht zn Handelsfahrten Itenutzt werden.*) 2. Mittelst Hofkanzlei-Erlass vom 18. Januar 1847, Z. 5;$7a), wurde verboten, Fischereigeriithe, \velche zn einer der verbotenen Arlen des Fischfanges gehoren (darunter namen Ilich Grund- oder Schleppnelze, »J n reli die der Hoden aufgevviihlt und die Brut zerstort wird), ani IJord zn balten; die Uebertretung dieses Verbotes vvinl mil Conliseirung der nnerlaubten Fischereigeriithe beslralt. ;5. Punct 4 der Verordnung des k. k. Handels-Ministeriuuis vom ‘iti. April 1850 (H. (i. |}. (850 Nr. 178) vervveist die Handbabung und Uebervvachung der Gesetze und Vorscliriften, welehe unmittelbar die Bediirfnisse der Seelischerei, die Ausiibung derselben und die Beebte und Pflichten der Fischer als solche betrelFen, in deu Wirkungskreis der Central-Seebehiirde in Triest, (beziehuiigsweise derzeit in den VVirkungskreis der beiden Seebehiirden in Triest und Fiumej, Uebrigens uurde diese ('ompetenzbestimmung in der mit der Allerhoclisten Eutschliessung vom 15. Mai I8iil genehmigten Organisation des llalen- und Seesanitiits-Dienstes (§. 1, lit. d) dahin eingesehriinkt, dass den Seebehiirden die Ingeren/. in den Angelegeuheiten der Seelischerei insoweit zusteht, als die Ausiibung derselben mittelst derNavigationsmittel erfolgt; weiters \vird im §. 27 der Amts-Instruction der Seebehdrde erliiutert, 'lass die Seefischerei als Industrie von den politisch-administrativen Behdrden zn regein sei, \v;ihrend sie bezuglich der Mittel ihrer Ausiibung, nanientlieh beziig-licl. des liaues der Fahrzeuge und deren iiemannung, in Gemiissheit der seepolizei-lichen Vorscliriften von den llaienamteru und in hiiherer liistanz von den Seebebor-den beaufsiehtigt wird. 4. Das Seesanitats-Reglement vom 13. December 1851, §.8, enthiilt die He-stnnrnung, woniach Fi.seherbooten ausnahmsweise gestattet werden kann, auch dort •>nznlegen, \vo kein Seesauiiatsamt besteht; lerner besliimnt der §. 25 desselbeu ^eglements, dass liir die Fischerei-Fahrzeuge der Sanitiitspass aul' sechs Mo n a te ausgestelll werden kann. *) An der ungariscb-kroatischen Kiiste ist diesis Verbot formuli nie ausser Krnfl Kelreten; thalsachlieli w uril e aber auch sni dieser von dessen llundhitbung abgesehen, net/,en nieM. mehi' entgegengotreten wurde. Naehdem aber in jiingster Zeit wieder von verscliiedeuen S o i (,i ■ 11 ^‘“selnverden gegen die Ausseraelitlassung jenes Verbotes und den daraus der Fiscldu ut cutstelieii-den Sehadeu eingolaufen sin!, sv urdu diese Frage /um (iegeuslande einer (noeh scbwobenden) ' crhaiullimg gemaehl. Kino Ausnitlline von die.-em Verbotu \vurde liir die Fiseberboote der ilamnligen Mili— targriinze im §. 1 der Minislerial-Verordnung vom 10. .Vliirz 1862 (^li. (i. tj. 1802, Nr- 10) staluirl. 3J Kuudgeiuaebt vom kiisleidandisehen (jubernium unlerui 17. Februar 1847, '/. 3.025, vom “• Gubernium in Fiume untenn It. MUrz 1847, Z. 721, 5. Mittelst. Erlasses des k. k. Handels-Ministeriums vom 18. Oetober 1858, Z. 22906/787, an die k. k. kiistenlandische Statthaiterei wurde das Verbot des Gebrauches von Scbleppnetzen suspendirt.') 6. La ut Kundmachung der k. k. Statthaiterei in Triest vom 30. Januar 1863, Z. 1313, und der k. k. Statthaiterei in Zara vom 6. Januar 1863, Z. 18650, wird der F a n g der F i s c h b r u t in den Monaten Febr u a r und IVI ii r z verboten. 7. Nach dem Geselze vom 25. Februar 1865, §. 8, lit. a, sind die Fisclierboote von der Tonnengebulir befreit und nach §.16 sind die Sanitatsgehiihren nur bei Erneuerung des Sanitiitspasses zu entrichlen. 8. Das Schlussprotokoll zum osterreichisch-italienischen Handelsvertrage vom 23. April 1867 enthalt die Bestimmung, dass den kiistenbetvohnern der oster-reichisch-ungarischen Monarchie und den Bevvohnern der adriatischen Kiiste Italiens die Fischerei liings der Kiiste beider Staaten, jedocli ausserhalb der den einheimischen K iis ten b e w o h n er n reservirten Seemeile, erlaubt i s t. ~) 9. Nach dem Ucbereinkommen zwischen dem k. k. Handels-Ministerium und dem k. ungarischen Ministerium Ciir Ackerbau, Industrie und Handel vom 8. October *) Uebor (len Gcbrauch dieser Schleppnctze findet sieh in der „Internationalen Ausstellungs-Zeitung11 der „Neuen freien Presse“vom 30. Juli 1873 folgende beachtenswerthe Aeusserung: ,, I) i e osterreicbische Seefiscberei leidct an einigen grossen MUngeln, welchen Abbilfe zu schaflcn die osterreicbische Seebchdrde allerdings den Entscbluss gefasst bat, ohne bisher das Stadiuni der Berathungen iibcr die zu ergreifenden Massregeln iiberscbritten zu baben. Als Alit-glied der k. k. Kustcn-Aufnuhins-Coinmission konnten wir uns iiberzeugen, dass der osterrcichi-scben Seefiscberei zvvci grosse Febler anhaften. Der cine besteht darin, dass die indolente siid-slavische Bevolkerung der osterrcichischen Kiiste die Seefiscberei pacbtvvcise den Italienern, speciell den Chioggioten, iiberliisst, welche an der sandigcn Wcstkiiste Italiens kein dankbares Gebiet fur die Fischerei finden, dafiir aber an der steil herabsinkenden, steinigen und grolten-reicben Seekuste Oesterroiebs des ausgiebigen Fanges stets sicber sind. Der zweile Uebelstand riihrt von der u n u ms e b r ii n k t en Beniitzung des S ch 1 ep p ne tze s , der sogenannten Tratta, bcr, vvelche die ilalieniseben Fischer mit der Riicksicbtslosigkeit des Piichters, der sein Pachtgebict sovicl als mdglicb ausbeutet, obne durcb Priiventivgesetze gchindert zu sein, allgemein amvenden. Die Folge dieses Gebrauches von Scbleppnetzen zu jeder Ja h res ze it ist die stetige Abnahme gewisser, bcsonders aber der eigcntlieh im adriatischen Mcere einheimischen Fischc. — Was \vir hier mittheilcn, ist niebt etwa eine in <1 i vi (lu el le Anscbauung iiber die Fischerei an der osterreichischen Seekuste, es ist diese Uebcrzeugung gcgemviirtig sehon Gemeingut aller ■nassgebenden Bebbrden; nichts destovveniger wurde bis jetzt nichts unternommen, was diesen unsercr Kiistenbevolkerung so nacbtheiligen Vcrbiiltnissen eine Wendung zum Besseren zu geben im Slande warc. — Audi im Districte des Cbristianiafjords war cs vor 30 Jabren zu allcn Jabres-zeiten von Fiscben voli, doch, nachdem die Grundvvatben allgemein gebraucht wurden, verminderte sich die Fischmenge scbnell." 3) Diese Bestimmung bat, wenigstcns ffir Oesterreicb, keine praktiscbe Bcdcutung, da sebon nach dem Fischerci-Regleincnt vom Jabre 1835 (siehe Punct 1, a) die Fischerei ausserhalb Centner betrug, vvogegen im Decennium 1851 bis 18G0 nur mebr durchschnittlicb I8.O0O Centner und im Durchschnitte der Jahre 18til bis 1870 auch nur 23.777 Centner Fisehe zur Ausfuhr ge-langten. Bei der Kijstenfischerei komite dalier durch Eiiischiirfung und genaue Hand-habung der bestehenden Fischereigesetze eine baldige Besserung eintreten, ab-gesehen von den etwaigen Erfolgen einer kiinstlichen Fischzucht, welche jedoeh der Unternebmungslust Einzelner (iberlassen bleiben kanu. In Betreff derHochseefischerei kanu es auch keine Scbwierigkeiten liaben, aut' internationalem Wege ein Ueberein-kommen zu treffen, dass aueh im offenen Meere die Schonzeit genau eingehalten wird, da es docli im Interesse eines jeden angranzenden Staates gelegen seiu muss, das adriatische Meer wieder zu eineni fisclireichen Becken zu gestalten, was trotz der DamptschitVfahrt zweifellos erreicbt werden kann, wenn eine durch den gesetz-lichen Schulz Erfolg sichernde Bewirthschaftung des Meerwassers ermoglicht wird. Schlimmer noch steht es aber in Oesterreich beziiglich der Handhabung der Gesetze tur die Susswasserfischerei. Wie Peyrer iu der jiingst im Aultrage des k. k. Ackerbau-Ministeriuins her-ausgegebenen Broschiire „Fischereibetrieb und Fischereirecht in Oesterreich, Wien 1874“ naclnveist, simi in Oesterreich zahheiche Gesetze und Verordnungen iiber Fischerei und Fischereirechte erlassen worden, welche aber, soferne wenigstens dieselben sich auf den Schutz des Fischstandes iu den olFenen Gewassern beziehen, gi>r nicht mebr beachtet werden. Audi alle Landesberichte constatiren, dass •Jiese Gesetze und Verordnungen zumeist aus šilterer Zeit herruhren, nicht in Er-innerung gebracht wurden und in Vergessenheit geriethen, dass es aber andererseits auch stets an Aufsichtsorganen mangelte, um die Bestimmungen dieser Vorschriften m Y\ irksamkeit zu erhalten. Zudem erstreekt sicli die Wirksamkeit dieser gesetz-lichen Bestimmungen zumeist nur auf einzelne Lander, ja selbst nur auf einzelne Landertheile. Mit Riicksicht auf diese Thatsachen kanu von einer Aufzahlung der verschiedenen, theilvveise tast schon ganzlicli ausser Uebung gekommenen gesetz-lichen Normen um so mehr Umgang genommen werden, als dieselben bereits Peyrei’ in sein oben bezogenesWerk (Seitell8—137) ausfuhrlich aufgenoinmen liat. Hin-sichtlich der Uebervvachungsorgane stellte Fichtner gelegentlich seines im Jahre 1862 im niederosterreichischen Gewerbevereine gehaltenen Vortrages iiher kiinst-liche Fisclizucht die franzosische Fischereipolizei als nachalimuiigswiirdiges Muster hin, vvelche von der administration des ponts et chaussdes besorgt und von Fichtner bei dieser Gelegenheit in folgenden Worteu charakterisirt wird: „l)iese Administration ist obne Gleichen, obne Rival in der ganzen Welt. Ueberall; gegen-\vartig zu Wasser und zu Land, gebietet sie tur diesen zweifachen Dienst liber ein Personal von 28.250 Individuen, eine \vahre Armee, um die Wohlfahrt des Landes zu sicbern. Oiese bestelit aus (5SO Ingenieuren, 3.600 Conducteuren und 24.000 untergeordneten Individuen, tlieilt sicb in zwei Operations-Corps, das eine tur Land-, das andere fur Wasserbauten, und ist derart liber ganz Frankreich verbreitet, dass es keinen einzigen Punct im Lande gibt, wo sie nicbt mit Nacbdruck die Fiscli-wasser iiberwachen konnten.“ Es bedart'wobl keiner weiteren Erorterung, dass ein neu einzutiihrendes Gesetz ebensowenig frucbten wiirde, als diess bis jetzt der Fali war, wenn nicbt zur Ueber-waehung der Fiscbereigesetze geeignete Organe aulgestellt \verden. Zur Leituug der Fischereiverwaltung waren aucli in Oesterreich die Behiirden fur VVasser- und Strassenbau zunacbst beruten, welchen, soweit es sicb um die Ueberwaebung des Schutzgesetzes handelt, aucli das Forstscbutzpersonale, die Gendannerie und die Finanzwache als Aufsichtsurgane beigezogen vverden konnte. Bei den umfassenden Erliebungen, welche zur Gewinnung des als Basis fur die Gesetzgcbung dienenden Materiales nocb erforderlicb sein werden, diirfte nocb eine geraume Zeit vertliessen, bevor ein den verschiedenen klimatiscben und localen Verhaltnissen der Lander Oesterreicbs entsprechendes Fiscbereigesetz in Wirksam-keit treten kanu. Um aber aucli bis dabin fiir den so sehr geschwacbten Fiscbstand unserer Gewasser bald moglichst den notbigen Scbutz eintreten lassen zu kiiu-nen, wurde man nur den Klagen aus allen Landern gerecbt werden, wenn vorlaufig im Verordnungsvvege durch die politiscbeu Behiirden Scbutzmassregeln getrollen wiirden, welche vorderhand auf Grund zu ertheilender Instructionen oder miind-licher Auftrage, so gut es eben geht, von den Gemeindeamtern selbst zu besorgen waren; aucli durch die Intervention der landwirthscbaftlicben Bezirksvereine kiinn-ten grosse Schiiden verhiitet werden, und es ware das Augenmerk, zufolge der ein-gelangten Detailberichte iiber die Siisswasserlischerei, hauptsachlicb auf folgende Puncte, welche aucli fiir das kiinftige Sc h ut z gesetz von VVesenheit sind, zu richten: 1. Soli, wo diess iiberhaupt durclifiihrbar ist, jede dem Fischstande scbadliche Verunreinigung der Gewiisser, wie z. B. durch das Hineinwerfen von Kohlen-ascbe, Kehricht, durch das Ableiten der aus Bergwerken oder Fabriken ablaufendeu Wasser mit ihren schiidlichen Substanzen (welche vor dem Eintritte in die Fisclnviisser iu zu erriehtenden Senkgruben abgelagert werden konnlen), durcli xcv das Hijstei) vod Flaehs und Hanf, dureh das Ableiten von Faecalmassen') etc., hintaiigelialteii wei'den. 2. W:ire das Fischen wahrend der Laichzeit, zu deren Besfimmung je nach dem Vorkommen der Fische und der ortlichen Verlialtnis.se der Gewiisser die friiher 'nitgetlieilte Laich-Tabelle anniiherungsvveise Aulialtspuncte bietet, uiid woriiber 'veiters erfahrene eiubeimisebc Fiscber allentbalben befragt werden miissten, zn verbieten. 3. Soli das llolzscdnveinnieii namentlicb zor Laicbzeit moglichst verniieden 'verden. 4. Ware das Uferholzhauen, das Ansrotten der VVasserpflanzen, das Ausgraben von Sand aus den Laichstellen, iiberhaupt jedvvede Stbrung an den Laicliplatzen, fiir die Daner der Laichzeit zu unlersagen, und solite dem freien Zuge der Fische kein Hinderniss entgegengesetzt werdcn diirfen. 3. Soli das Fischen dureh Kinder und zur Nachtzeit ganzlich verboten wer-den, weil die Kinder z urn Vergniigen auch die kleinsten Fische ausfangen, die IJeber-'vacluing der Fischerei zur Nachtzeit aber auszufiihren schwer ist. 3. Zu verbieten ware der Fischfang dureh Trockenlegen des Wasserlaufes, der i'ischfang mittelst Schleppnetzen, im Allgemeinen iiberhaupt mittelst Netzen und anderen Geflechten (Korbe, Reusen), \venn sie in nassem Zustande nicbt e|ae Maschenwcile von mindestens zwei Quadrat-Zoll baben; nur fiir den Fang kleiner Fischarten, \vie Koppcn, Gresslinge, Bitterlinge, Lauben, Laugen, Pfril-'ei1 etc., sollten die bierbei vervvendeten Netze, aber auch nur mit einer Maschernveite von mindestens Va Quadratzoll gestattet sein, \vobei jedoch zu-liillig gefangene Fische grbsserer Arten, wenn sie nicbt eine Liinge von 8 l»is 10 haben, vvieder in das Wasser zu setzen waren. Ferner \viire das Fangen "ut Legangeln, mit Gabeln, Dreizacken, Lanzen, Wurfspicssen, Schiessvvaffen, Sprengpalronen und dureh Vergiften des VVassers mit Blausiiure, ungelbschtem Kalk, mit Gasproducten, mit Pottasche, mit Kokelskornern, Krahenaugen zu ver-uieten; ebenso wiire auch die Anwendung stehender Sperrnetze, welche mehr als d*e Hallte der Breite des Wasserlaufes haben und den Zug der Wanderfische verhindern, sovvie auch die der Fischfallen zu unlersagen. 7. Soli der Verkauf von laichenden oder unausgewachsenen Fischen bestraft werden. Viele der angedeuteten Puncte lassen sicli olmehin als zu Reehl bestehend auf die bisher erlassenen Gesetze zuriickfuhren, welche allgemein Giltigkeit baben, wie '■ h- das Patent der Kaiserin Maria Theresia vom 21. Marz 1771, laul dessen die 1) Was in der Ricsenstadt London bewerkstelligt vverdon konnte, diirftc anderw5rls auch n|cht mi den uniibenvindlichen Selnvierigkeiten gchiircn. So sebreibt Dr. Ho la in seinem Werke '3tie Bewirthschaftung des VVassers und die Ernten daraus“ : „Dic mit Millionen von Thalern v°n den Cloaken-Austliissen Londona geroinigte Tbeinse verzinst das Capital jetzt sehon immer betrachtlicber, nicbt ali e in dureh eine bes sere Gesundheit unter den M e n-Schon, sondern auch dureh eine neue, starke Bevblkorung von Fischen, unter denen mit all-Kemeinen Jubel Alosen (Mailische) und Lacbse begriisst werden.“ XCVI Ausiibung der Fisclierei nur den Eigenlhiimern und Pachtern von Fischwasser, welche die Profession des Fischens erlernt liaben, gestattet wird; darin wird auch das Fangen der Fisclie mit enggekniipften Garnen, das Legen der Senkel, iiber-haupt jedes vorscliriftswidrige Fischwerkzeug verboten; die Hofkanzlei-Decrete vom 18. Juli 1819 und 23. Juli 1829 verbieten deu Gebrauch der Kokelskorner und der Kralienaugen. Audi sind beziiglich der Fisclierei tast von allen Landesregierungen ahnliche Verordnungen erlassen worden. Ueberdiess vvare es docli nur im allgemeinen Interesse gelegen, dass die ge-setzlichen Bestiinmungen in Erinnerung gebracbt \viirden und auf' die Beacbtung derselben strenge geseben vverden mochte, bis ein neues Fischereigesetz in Wirk-samkeit tritt. Kine weitere (irundlage zur Hebung der Fischcultur wsire in der Einluhrung eines beziiglichen Pr o d u c ti v-G es e tz es gegeben, welches vor Allem die ver-vvickelten Wasserrechtsverhaltnisse zu regeln liiitte, um auch in den ofTenen Ge\v;is-sern eine ralionelle Fischzuclit einfuhren zu konnen; erst durch das Inslebentreten eines Productiv-Gesetzes wird der Unternehmungsgeist liinzelnerzurForderungdieses €ulturzweiges die notliige Stiitze linden. Bei der Wiehtigkeit dieser Sacbe mogen bier noeh die Haupt-Grundziige eines Productiv-Gesetzes Plat/, (inden, wie sie aus der Feder eines bewahrten Fachmannes kommen. Lud\vig Lind e s veroffentlichte im landwirthschaftlichen Ulatte der „I)eutschen Zeitung" vom Ji. Octobcr 1872 die„Skizze eines Productiv-Gesetzes ffir rationelle Fiscbzucbt", an deren Spitze die iolgenden drei gesetzlicben Bestiminungen warmstens empfoblen werden: 1. Alle sebi 11- und tlossbaren grosseren Fliisse sind als Eigentbum und Begale des Staates (Landes) zu erkliiren, und fiir die Ausiibung des Fischereirechtes ist ein geordnetes Pacbtsystein eiuzufuhren. Zu diesem Ende miissen die Wasser-flacben genau vermessen, die Griinzen bezeicbnet, dann die Fliisse in gesonderte Fischereigebiete eingetbeilt und als solebe einzeln verjiaebtet werden. 2. Jedes Paebtgebiet muss mindestens zwei und nach Umstanden auch mebrere Meilen Wasserfliicbe umfassen. 3. Andere Fliisse und Biiche sind in den bestehendeii Beehtsverhaltnissen be-tretFs der Ufer- und Fischereiberechtigten zu belassen; gleichwobl muss auch in diesen die Fischcultur und Fisclierei, in ahiilicher Weise wie das Jagdreclit, ver-paebtet werden. i) Viele Anhaltspuncte zum Entwurfe eines Fischereischutz- und Produetiv-Gesetzes sind auch im Werke Moli n s nDie rationelle Zuclit der Siisswasserfische“ (Bericht 1) iiber Fischerei-Gesetzgebung Seite 21U bis 226) enthalten, wobei auch der wichtigen Bestimmuug, welche in das Strompolizeigesetz aurgenommen werden soli, Ervvahnung geschielit, dass alle Behalter, Schleussen, Wasserfalle, Diimme und *) Ist wahrscheinlich nur in dein Sinne gcmeinl, dass die Verpaclitung gesetzlich 7,11 nor-miren sei, wenn das Kiscliereirecht in der Erstreckung von 2 Meilen nieht einein Einzelnen zusteht. anderen stabilen Hindernis.se der freien Wanderung der Fische in dem Strombette derart construirt und im Notbfall modificirt werden sollen, dass die Fische iiber die-selben sowohl bei dem gewohnlichen Wasserstande, als bei dem niedersten Niveau Ireien Durchgang baben konnen. Als sebi- \vicbtig zur Vermebrung der Wanderlische >n Fliissen mit VVasserlallen wird die Erricbtung von Fiscbstegen hervorgehoberij iiber deren Hau sicb in demselben VVerke (Seite 20(J bis 209) eine genaue 15e-schreibung nebst bildlichen Darstellungen vorfindet. In das Productiv-Geset/, \vare scliliesslicli aucli die Bestimmung aufzunebmen, dass von den berufenen Organen iiber alle a ul die Fiscbcultur und die Fiseherei bezugbabenden Thatsacben geuaue Verzeicbnisse gefiilirt vverden, um zu einem ver-lasslichcii Materiale fiir die Fischerei-Statistik zu gelangen. Bevor jedocb zur allgemeinen Durcbfiibrung eines Productiv-Gesetzes gescbrit-ten werden komite, mussten die bestehenden Fischereirecbte abgeliist werden, iiber 'velcbe, so\vie iiber den Stand der Gevvasser erst nocli genaue Erbebungen gepflo-gen vverden miissen, um darnacb ermessen zu konnen, welcbe Opfer es erfordern wiirde, wenn der Staat oder das Land die der Fiscbcultur so abtraglichen Einzelu-1'ecbte unificiren und ein geregeltes Pachtsyslem einlubren vvollte, wie diess nacb l’eyrer z. B. in Frankreicb der Fali ist, wo die Fiscbereirecbte in den oflent-lichen Ge\v;issern gegen Entscbadigung der bisberigen Berechtigten dem Staate zu-fielen, welcber die Fiseherei jetzt auf angemessenen grosseren Strecken fiir mog-Hchst lange Zeit verpachtet und in den bezuglichen Pacbtvertriigen die ent-sprechenden lledinguugen zur Erbultung und Vermebrung des Fischstandes vor-sebreibt. Ferner legt Peyrer in seiner jiingst erschienenen, oft bezogenen liroschiire aucli das derzeit in E11 gl and herrschende System der Begebung der a>s Staatseigenthum erklarten Gewiisser zur Wiirdigung dar, welchem zu Folge *lie Fischwasser nacb zvveckmassiger Zusammenlegung und Eintheilung derselben in grossen Strecken z um Verkaufe gebracbt werden. Bei der grossen Ausdehnung der Granzgewasser Oesterreichs und bei dem Um-stande, als mehrere der edelsten Fischarten, wie die Lachse, Slore, Huchen, Aale Ul>d Alosen, anlasslich des Laicbens auf sehr langen Strecken auf- und ab\vandern und bei ibrem Zuge in allen Staaten eines Stromgebietes des gleichen Schutzes und (ler Schonung bediirfen, ist fiir Oesterreich aucli die internationale Begelung der fiseherei von grosser Wichtigkeit, und bei der grossen Bedeutung, welche cine l'0 II. „ „ „ „ Pirano . . . 15.000 II. „ „ „ Ilafenagentie Monlalcone . . . 2.7i>0 II. ---------------- 82.K00 II. I , ') Das koniglieli ungarisvlic Ministerium fiir Ackerhau, Industrie umi llandel inachle ) lin Amtsbezirke (les Hafencapitanates Rovigno. Im unmittelbaren Amtsbezirke ........ 37.750 II. „ Amtsbezirke der Hafendeputation Umago . . II.000 II. „ „ Valditorre . . 8.000 11. „ „ „ „ Pareazo . . . 5.000 II. ------------------- 61.750 11. c) Im Amtsbezirke des Hafencapitanates Pola. Im unmittelbaren Amtsbezirke.......................6.000 II. „ Amtsbezirke der Hafendeputation Volosea . . . 13.000 II. ----------------- 10.000 n. Die Sccfischcrci an dor ungarisch-kroatischen Kiiste. 1. In der Seefischerei angelegtes Capital. 9.600 fl. 8.100 II. 20.000 n. 8.000 II. 45.700 n. ltie Krhaltung der dieses Capital repriisentirenden Nctzc imel Ifoote, dami die mit dei Ausiihung der Fischerei sollist verlmmleneu Auslagen, konnen anl’ jalirlich 20.800 II. veranschlagt vverdeu. Die liei der Fischerei vcnvendetcii Leute simi nielil gegon fixe» Lolin, son-dern gegen einen Antheil an der Beute aufgenommen. Die erivahnten Booto simi nicht eigons tiir die Fischerei pennanent ausgeriistete Fahrzeuge, sondern gcwdhnliche, auch /.« anderen loealon Zvvccke verwemlete Barkcn. Eigentlicho Fischerfahrzcuge fehlen an der ungarisch-kroatischen Kiiste giinzlich. Hingegen fischen liings der Kiiste des Hafenbezirkes von Fiumc vom S o p t e m h el' his Ap r i 1 j iih rl ic h durchschnitliich 44 llarken unter i tal i en is e h e r Flagge (aus Chioggia), deren Werth samnit Ausriistung auf 58.000 fl. umi . deren Erhaltung mul sonstige Ansgahcn fiir den Fischereibetrieb auf jalirlich 6.000 tl. veranschlagt iverden kdniien. Im unmittelbaren Bezirke des Central-ltafenanites von Fiumc . . . . „ Bezirke der Hafendeputation von Buccari................................ „ ,, ,, a .. Portore........................... „ Amtsbezirke des Central-Hafenamtes in Zengg............................. 2. Oriisse der Ausbeutc. 20.000 fl. 16.400 II. 35.000 11. 8.000 II. 79.400 H. Die Ausbeutc im Amtsbezirke von Zcngg bat wegcn des bcschriinktcren Absatzgebieles einen im Vergleiche zur iibrigen Kiiste geringeren \Vertli, dalier sie niedriger bezilVcrt er-scbcint. Die Ausbeute der i t a I i en is c h e n Fischer (im obigen Ausvvciso nicht aufgenommen) kanu auf jiihrliche 60.000 11. veranschlagt wcrdcn. Unter den Producten der Fischerei an der ungarisch-kroatischen Kiiste verdicnen besondero Erwiihming: die Makrcle , (velelie in bedeutender Menge gefangen wird und eingesalzen einen nennenswerthen Handelsartikel bildet; der Thunfiscb, mit vvelcbcm von dieser Kiiste aus nach anderen Pliitzen cin bedeutender Mandel getrieben wird, und cndlicb der norwcgische Krebs, der im Siiden uberhuupt mir im (luarnero vorkommt und von Iiier aus versendet wird. Die Fischerei daselbst wird in der Sommcrcampagne (St. Georg 23. April bis St. Michael 29. September) von den eiuheiinischen Fischern, in der AVintcrcampagne hingegen (St. Michael his Sl. Georg) von den italienischen F’ischern (aus Chioggia) betricben. Im unmittelharen Bezirke des Central-Hafenamtes von Fiume . . . . „ Bezirke der Hafendeputation von Buccari................ d ,, n ,, n I ortoi e........... „ Amtsbezirke des Central-Hafenamtes von Zcngg........... d) Im Amtsbezirke d e s Hafencapitanates L us s in piccolo. lin eigenen Amtsbezirke............................4.000 tl. „ Amtsbezirke der Hafendeputation Clierso . . . 42.700 fl. Veglia . . . 12.790 tl. --------------- 60.1 SO fl. Daber im 6sterreichisch-illyrischen Kiistenlande................ 224.300 fl. a) Im Bereiche d c s Hafencapitanates Za ra. Im Hezirke der Hafendeputation Sebenico .... J 8.600 11. „ „ „ Iiafenagentie Novigrad ................. 500 11. Sale....................33.500 11. „ „ „ „ Zara veccbia .... 3.500 fl. „ „ „ „ Zlarin.................. 51.250 11. ----------------- 107.350 tl. I) Im Bereiche des Hafencapitanates Spala to . . . 275.290 fl. c/) Im Bczirke des Hafencapitanates Ragu s a. Im unmittelbaren Amtsbezirke.........................4.150 11. „ Hezirke der Hafendeputation Gravosa .... 8.100 fl. „ „ „ „ Curzola.............. 8.500 fl. „ „ „ Iiafenagentie Trappano.............. 4.320 (1. „ „ „ „ Slano.................... 1.900 fl. „ „ „ „ Lagosta.................. 3.960 fl. „ „ „ „ Meleda................... 2.080 (1. ------------------ 33.070 fl. h) Im Bereiche des Hafencapitanates M egi in e. Im uumittelharcii Amtsbezirke ................. „ Amtsbezirke der Hafendeputation Budua 7.000 11. 5.350 (1. 12.350 II. Daber in Dalmatien...................................................... 428.000 fl. Zusammcn . . . 052.300 fl. In den vorstehenden Zitleru, bei denen last durchgangig das Jahr 1870 als '»eobaclilungszcil angenommen wurde, isl nicht mir der Werth der Boote, sondern •"'eh des sonstigen l^ischcreigeralhes, als Netze u. dgl. rnitbegriften. Die Fischerei 'vird in den hier angefiihrlenBezirken gewerbmassig und in der Begel voneigens dazu ausgeriisteten Boolen hetrieben. Der Werth eines solehen Bootes variirt sehr, je nach der speciellen Art des Fischlanges. liin vollstandig mit Ilangenetzen ausgerii-stetes Boot kommt oi‘t his nahe 3.000 tl. zu stehen, vviihrend Boote mit Sardellen-netzen auf 500—700 II. veransehlagt werdcn. Dic Fischer erlialteu ilire Entlohnung von dem Besilzer des Bootcs durch einen Antheil an der Beute, in der Begel zu eiuem Drittlheile. l)ie Fischer von der venetianischeii Kuste, namentlich von Chioggia, lischen in grosser Anzahl sowohI an der istrischen als dalmatinischeu Kiiste, iloch maiigelu filter dic Grosse des in ihren Unternehmungen angelegten Capilals genaue Anhalts|iunkte. 2. Griissc der Ausbeute. n) Im Amtsbezirke des Ha fe n c a p i ta n a t e s Tricst. Im unmittelbaren Amtsbezirke.........................1 Ji.720 tl. „ Amtsbezirke der Hafendeputalion Capo d’Jstria . 22.!KiO 11. „ „ „ „ Pirano . . . 30.925 I). „ „ „ Hafenageritie Monfalcone . . . 15.000 tl. --------------- 80.605 H. h) Im Amtsbezirke des Hafcncapitanates Boviguo. Im unmittelbaren Amtsbezirke..........................37.575 (1. „ Bezirke der Hatendeputation Umago................... 7.500 tl. „ „ „ „ Valditorre ... 5.400 tl. „ „ „ Parenzo .... 9.800 II. --------------- GO.275 11. c) lm Amtsbezirke des Hafcncapitanates Pola. Im unmittelbaren Amtsbezirke........................ 5.350 tl. „ Bezirke der Hafendeputalion Volosca............... 6 000 tl. ---------------11.350 11. tl) Im Amtsbezirke des Hafencapitanates Lussin piecolo. Im unmittelbaren Amtsbezirke......................... 18.500 fl. „ Bereiche der Ilafendeputation Cherso .... 14.800 II. „ „ Vcglia................ 7.000 II. --------------- 40.300 tl. Daber im 6sterrcichisch-illyriseh(“n Ktistenlande 192.530 fl. s c,) Im Bezirke des Hafencapitanatcs Zara. Im Bezirke der llafendepiitation Scbenico .... 1.000 H. „ „ „ llafenagentie Novigrad.................. 780 fl. Sale......................1.400 11. „ Zara veccliia .... 2.000 fl. „ „ „ Zlarin.................. 40.380 fl. 4(5.430 11. /) Im A m ts 1» e z i r ke des Ha fe n c a p i ta n a t es Spalato . 298.816 fl. c/) Im Amtsbezirke des Hafencapitanatcs Bagusa unmittelbaren Amtsbezirke . . . . 4.000 11. Bereiclic der llafendepulation G ra vosa . . . . 0.800 11. •H n ' „ Curzola . . . 4.000 11. V » Hafenageiitie Trappano V r> „ Slano . . ” 71 „ Lagosta ■ ... 1.000 fl. n n Meleda . . . . 1.220 (1. 24.020 II. //) lin Amlsliezirke des Ha fencapitanates M e gl in e. Im unmittelbaren Amtsbezirke.......................................i n 1 o.(JOU tl. „ liezirlte der Hafeiuleputntion Biiuua j Daber in Dalmatien............................................. . 38!>.2(!(5 fl. Zusamnien 877.706 fl. I>ie Angaben iiber (lit; Fiscbereiausbeiile beziehen sicli mir ant’ die gewerb-miissig betriebene Fiscberei, \viilirend die von den Fisebern uniniltelbar verbrauch-^ei> Quantitiiten, sowie der Erlrag des mir nebenber betriebenen Fiselifanges sieb Jeder aueb mir balbwegs genauen lirbebung entzielit. It. S ii s s w a s s e i* f i s c H e r e i. Nieder-Oesterreich. Ueber den Stand der Gewiisser in Nieder-Oesterreicb liegt mir eine vom Ca-^•stralniappen-Arcbive der nieder-osterreichisclien Finanz-Landes-Direction sunimji— *'tscb verlasste Naebweisung iiber den Flacheniuhall der Gewasser vor, vvornaeli in Nieder-Oesterreich die Teiclie K.312 Jocli1), dann die Fliissc und Bache 4(5.780 Jod., zusammen 82.101 Joch einnehmen. Zmn Zwecke der Anlage einer Fiseherei-Statistik hal die Lamhvirthschalls-Gesellschaft in Wien an sammtliche Bezirksvereine Nieder-Oesterreichs AnlVagen gcstellt, wclche abcr mir von siebcn unter I!8 dicscr Vereiue beantwortet w u rde n. Diese Theilnahmslosigkeit von Seite der Bezirkvereine isl um so hedaueriis-werllier, als eben Nieder-Oesterreich zu den an Fisclnviissern reichsleu Liinderii der Reiehshalfte zalilt und der Fischeonsum, nainentlich in VVien ein bedeutender ist. Dem von dem Mitgliede der I. Seetion, llerrn Sectionsralh l’eyrer, verlassten Bericht lug daher ein zu liickenhaftes Materiale zn Grunde, um eine umfassende Darsteilung der Fiseherei - Verhaltnisse in Nieder-Oesterreich bieten zu konnen. Iti eser Bericht. lautet, wie folgt : Nur die Bezirksvereine von Bruck a. <1. Leillia, Scbeibbs, Wai(lhofen an der Ips, Oberhollabruun, Horn, Weilra und Krems haben Anlvvorten auf die gestellten Fragen eingesendet. 01» in dieser Thatsache ein Beweis von dem geringen Zusammemvirken der n.-o. Lamhvirthschafts-Vereine liegt, soli hier niclit beleuchlet werden, jedcnlalls ist es ein Zcicheu der geringen Tlieilnabme, ileren sicli das Fischereiwescn in Nieder-Oesterreich derzeit zu erfreuen hat. Die eingesendeten Antworten geben an sich, und wei! sie nur 7 Bezirke um-fassen, \venig Anhaltspunkte ftir die Begriindung einer Fischerei-Statistik des Lan-des. Eine solche kann erst dann zu Standc kommen, wenn im Wege der Gesetz-gebung oder Verordnung die Anlegung von Fischerei-Verzeichnissen iiber die Fisch-w;isser und Fischereirechte in ahnlicher Weise angeordnet vvird, wie die Anlegung von IVasserbuchern, Waldkatastern u. dgl. Ueber die einzelnen Fragen wird bemerkt: ad 1. Ueber die in Nieder-Oesterreich vorkommenden Arten der Fische haben die beid(‘ii iisterreichischen Gelehrtcn Hrtckel umi Kner in ihrem classischen Werke nDie Siisswasserfische der osterreichischen Monarchie" iimfasscndere und griindlichere Daten geliefert, als sie im Wege einer Emjuete zu Slande gebrachl vverden kiinnten. Die jelzige Emjuele hat keine Bereicherung oder Verbesserung jenes VVerkes iiber diese Frage geliefert. Darnach kommen folgende Fiseharten in den Gevviissern Nieder-Oesterreichs vor, und zvvar aus der Familie der Barsche: der Flussbarsch, Schiel, Streber, Zingel, Kaulbarsch und der Schriitz; aus der Familie der FanzerNvangen : die Koppe ; aus der karpfenahnlichen Familie : der gemeine oder Donaukarpien mil .3U8 Siimpfe (daruntcr 2.302 .IopIi olme Rolirwuc)is nml H.036 Joch mit llohr\vuchs), die jet/.t griisstontheils eultivirt simi. Zobel, Abramis Leukartii Ileck., die Zobelpleinze, die Laube mit den Varietaten Alandblecke mul Alburnus mento nob., der Sehied, der Giingling, das Rothaugc, der Plblz und die Ertle, der Dbbel mul Hasel, die Pfrille, dami der Niisling; aus der Familie der Lachse: die Aescbe, die Baehforelle und der Huch; aus der Familie der Grundeln: der Schlamm- und Steinbeisser und die Bartgrundel; aus der Familie der Store: der Sterlet, Scherg und selten der Glattdick, Dirk, Waxdiek und Mausen; aus der Familie der Lamprcten: das grosse und kleine Neunauge mul der Ulilen; aus der Familie der Ilechte: der llecbt und der llundsfiseh; endlicli die Familien der VVelse und Aalrutten. ad 2. u. d. Die gewbblicben Fisehereiiverkzeuge und deren Kosten simi: lleusen 'd kr. bis 3 II., kleine Netze bis 0 tl., die grossen Netze in der Lange von 3(5 Klaftcrn 71) bis 80 II., nocb grbssere im Bezirke Wcitra 100 bis 200 II., Garnsackc z,i 3 ll., Grundgarn (43° lang 4' hocli) zu (>0 II., Vorsteckgarn 3 II., Angel samml Zugebbr 30 kr. bis 0 II., Fisclibiiren 1 bis 3 II., Stecbgabel 30 kr. ad 4. Die Beanlvvorlung der Frage nacb der Fangzeit der einzelnen Fiseh-arten lieferte cin recbl Iraurigcs Ergebniss. Wiibrend man bei anderen civilisirten Nationen sicli allmiihlig daran gewbbnt, die Fiscbe wabrend der Laichzcil zu schonen, \verden in Nieder-Oeslerreich in den uieisten Bezirken Forellen , Aeseben und anderc Edelfisebe zu jeder Zeit, in roanchen Gegenden sogar ha up tsachlich zur Ricbzcit ge Tange n, VVe,l sie in dieser Zeit mebr an der Oberflaehe der Gewiisser. an seiebten Stelten sirb aufhalten, in Sebaaren sieh sammclu und sie der Fortpflanzungstrieb gegen die Ver-tulgnng bliiul macht, daher sie da am leichtesten erbeutet werden konucn. ad 3. Die Zalil eigentlicher Fiselierei - Bezirke, wo die Fiseherei betrieben W|rd, ist auf 4 bis 0 angegeben, eingehende Naclisveisungen felilen ebenso, wie zur 0. Frage iiber die Jahresausbeutc der Fiselierei. Die Fiseliereiausbeute aus der Ips bei Gdssling vvird auf jiibrlicb 300 Plund orellen, 273 Plund Aeseben, 30 Pfund Barben und 80 Pfund Alleln: die Ausbeule 1,11 Kremser Bezirke auf 20 bis 23 Centner vcranseblagt. Etwas bedeutender ist die T e i c h I’i s c h er e i einzelner Gutsbesitzer im Bezirke Weitra. Bei der Gulsinbabung Weitra sclbst belriigt die Ausbeule an Karpfen, Hecbten, Forellen durebsclinittlieb bei 2.000 11. VVoilerc Daten felilen. Es liegt iibrigens in diesen Beispielen der lieiveis, dass die zablreieben und ausserst iverthvollen nieder-osterreiebiselien Fiselnviisser bei riebliger Pllege und gehiirigem Scbutze cine grosse Menge NabrungsstolT zu liefern vermocbteu. Von der urarischeii Fiselierei in den Gewassern des Wiener\valdes ist ein Ertriigniss von 40 (1. jithrlieb ausgewiesen. Die Fiselierei in der Ips bat seit 18(56 durcli EinfUhrung der Fldsserei uuttelst sogenannter Flosslrains gelilten. Letztere liestcben in der Regel aus min-destens 33 zusammengebiingten Einzelflossen, vvelebe dureb tbeihveise an den Roden streilende und aufwiiblende Sperrbiiume inibrer Falirt regulirt werden. Das Aufwiiblen des Bodens durcli die Sperrbiiume und noeli mebr das Ansam-|T>eln des Wassers in den Wasserscbwellen und deren pldtzliches Entleeren, um die Fliisse in den oberen Stellen der Ips flott zu erlialten und das ge\val-tige llerabstiirzen iles geseliwellten VVassers zcrstiirl die Fiselibrut und verlreibt di'»cbste Zeit, dass recht bald ein energisebes Fisebereigesetz den Irostlosen Fiscbcreizustauden ein linde niaclie. Dasselbe soli sicb aber nielil mil ein-zeluen wirkungslosen polizeilieben Geboten und Verboten begniigen, sondern soli voi' Allem die Reclitsverhaltnisse in das Auge fassen dureb Bildung von Fiseberei-Genos-senscbaflen naeb passenden Bezirken, dureb Regelung der 1’acblungen, insbesondere bei Gemeinde- oder Gemeinscbat’tsfisehereien, Fiscliereien der llferbesitzer n. dgU so dass jede Ausiibung des Fisebereireebtes, w(debe selion dureb die Art ilires Be6tebens den Ke.im irralioneller Ausbeutung au sieli triigl, und eine Sehonuitg dureb die Bereehtiglen zur \virlbsehal'tlieben Unmogliehkeil maelit, gesetzlieb aus-geseblossen wird. Aber aucb an die Land\virtbscbafts-Gesellsebafttritl:dieerns(oMalinuug beran. ibrerseits dem Fiseberei\vesen in Nieder-Oesterreicli jene Aufmerksainkeit zuzmven-den, vvelebe andere Gesellscbaften, z. 15. jene in Ober-Oesterreieb, Vorarlberg. Steiermark u. s. w., in neuester Zeit diesem Gegenstande gewidmet liaben. Wo von Seite der landvvirtbsebaCtlieben Beviilkerung und ibremVertretungsorgane, der Land-\virlbscbat'ts-GescIlseliaft, eiuem Cullurzweige gar keine lieaebtung zugeuendel \vird, da ist es aueli der Gesetzgelmng und der Regierung selnver, die ndthigeii Sebutz- und Forderungsmassregeln in das Leben zu rulen. lis wird von der Landvvirtbsebafts-Gesellschaft beantragt: a) die Beriebte der Bezirksvereine und der Seetion dem Aekerbauniinisteriuni zur Beuiitzung Ciir die Fiscberei-Statistik und allfalligen \veiteren Amlsliandliing mitzutbeilen ; h) dem Central-Ausscbusse es zu iiberlassen, zur Beralbung weiterer Massregeln zur Hebung des Fiseberei\vesens entvveder selbsl ein Comite zu ernennen, oder den Gegenstand zu gleiebem Zvveeke der I. Seetion zuzmveisen, welebe bieriiber im Ilerbste naeli VViederbeginn der Silzungen das Erlorderliebe zu besebliessen biitte. lici den beziiglieh der Fischerei in den einzelnen Bezirken oft sehr eigenthiim-liclicin umi versehiedenen Verhiiltnissen, \velehe zimi Z\vecke einer liochst dringend gcwordenen Fisehereigesetzgebung ihre licachlung herausfordern,ist os »otlnvendig, aueli den Detailberichten cine besondere Aufmerksamkeit zn sehenken. Es Iblgen dalier dic a n den Ocntral-Ausschuss der k. k. Ijamhvirthschafts-Gesellsehaft gericli-tcten Vercinsbcrielilc in der obbenannten Heilienfolge bis auf jenen des Bezirks-vereines OI) er h o 11 abr u n n, \velcher mit Ausnabine der Angabe, dass dieser Bezirk v,'n drei hoehsl unbedeutenden Btichen durchzogen wird imd daselhst sieb keine I eiebe hefinden, cine Feldanzeige bildel. Krems. Was die Fischerei im Kremser Bezirke anhelangt, ist man nnr in der Lage, riicksiebtlieh der Sladi Ki •ems genauere Daten zn liefern. In der Donau: ad 1. Fi se h ar le n: Sebiel, Ihielien, llcebteii, Schaiden, Weissfisehe, Alleln, l>arben, Botbaugen, Bitrschlinge, Bul ten (Aalrutte), Lauhen, Karpfeii. ad 2. F i s c h e r e i ge rti t li e: Netze (Daultel), grosses Garn, Garnsticke, Keu-sen u ml Angelu, Legangcln mul ge\vohnliehe. ad 3. Pr eise der F i seli e r c i g e rti Ih e : das grosse Garn (del* Zoleh) lili0 lai>g umi T' lioeh auf 81) II.; Grundgarn 45° lang, 4' bocli aul’ (JO II.: Garnsticke i> II. das Stiiek. ad 4. .lahreszeit der Fischerei: im Miirz und April wahrend der ^ 111 ei c h z e i t 11 neben und Karpfcn; im Februar llechte; im .Tu ni und Juli Barhen; '••e iibrigen Fisehe dureh das ganze Jahr. ad !>. I! e i der h’ i s o h e r e i It e s c h ii f I i g t: !> bis (i Personen. ad (!. Die Ausbeute belaufl sieh bdebstens auf 20 — 2!> Centner, da die ^■seherei meistens nnr von Dilettanlen belrieben wird und die Fischer vom Handel bulimisehen Teichkarpfen leben. lin Krenisflussc wird nur mit Angelu gefiseht, und kommen nur selteu Forel-^eil> hiiehstens Weissfische und Alleln, z um Vorsehein. Die Fischerei im Kampflusse ist von geritiger Bedeutung und wird von den Aiuvohnern als zeit\veilige Nebenbeschaftigung betrieben. Fs (inden sieh nachste-liende Arten Fisehe vor: Weissfische, liarlten, Alleln und Aalrutten , letztere uber sellen. Zum Fangen bedient man sieh des Tiebs, der Wage, des Steehers ""d der Angelu. Der Fisehlang wird im Friihjabre und llerbste vorgenommen, wo mehrere Personen die Handfiseherei belreiben. Die gefangenen Fisehe uerden zum eigenen Consum venvendet, der Verkauf 'sl loeal und unbedeutend. Horn. Diesen Vereinsbezirk, und zwar den Gerichtsbezirk Horn, cliirelifliesst nur cine kurze Strecke der Fluss Kamp, in welchem das Fischereirecht den Gulsbesitzer voh Greilenstein, Altenliurg und Horn zustelit und von diesen nielil et\va des Erlrages, sondern der Aufrechterhaltung des Rechtes \vegen verpaclitct wird; es kommen hier beinahe aussebliessend nur Weissfische, und als ausserordenHicbe Seltenheit Forellen vor, welche vvabrscheinlich bei Hochwassern aus der oberen Gegend lierab-gescbwemmt werden; wie gering aber die Ausbeutc selbst an erstcren ist, gebt vvolil schon daraus hervor, dass der jiibrliche Pachtscbilling l'iir die ganze Strecke lici allen drei obigen Giitern kauin 10 (1. betragt. An der Griinze des hiesigeu Vereinsbezirkes, und zwar des Gericbtsbezirkcs Geras, gegen Mabren liiuft, aber auch nur eine kurze Strecke, als Griinzscbeide die Tbaya, in weleher den Gutsbesitzern von Riegersburg und Fladnilz das Fiscbereireclit zustelit; in diesem Flusse kommen neltst dem Weissfische und dem Niisling (hier Nase genannl), aucb Heehte, jedoch als seltene Erscbeinung, und no eh seltener Karpfen vor; die Ausbcute an allen diesen Fiscligattungen ist aber cine lidehst unbc-dcutende, da auch hier der Pachtscbilling fiir das Fiscbereireclit nicht eininal den obeu bezifferten Betrag fiir das gleichc Redit im Kampflusse erreicht. Wei.tr a. Der Bezirksverein in Weitra wendete sich um Auskiinfle an mehrere Guts-verwaltungeii, von denen folgende Daten eingelieferl; wurden: a) Landgraflich Fiirstenberg’sche Giiterinspection in Weitra: ad I. Die Artcn der Fisclie, auf welche sich die hiesige Fischerei erstreckt, sind: Karpfen, Heehte, Schiele, Schleien, Weissfische und Forellen. ad 2. Die Gerathe und Werkzeuge, welche zu einer Fischerei dienen, sind nach der Grosse des Teiches entweder cin grosses oder cin kleines Zugnetz, dann das sogenannte Vorsteckgarn bei der Zopfengrube, dann die sogenannleii Fischbaren zum einzelnen Ilerausfangen der Fisclie nach beendigter Fischerei mit dem Zugnetz, der Wagzober, die Blachen, Schwingen, Rottichen und Laden, dann Angelschniire zum Forellenfange. ad 3. Ein grosses Zugnetz kostet 200 (1., ein kleines Zugnetz 100 11., ein Vorsteckgarn 3 II., ein runder Fischbiir 1 II., Wagzober 1 II. .'iO, kr., cine lilaclie 3 fl., Schwinge 1 (1., Bottiche 4 II., Lade (i II. und Angelschnur 20 kr. ad 4. Als Jahreszeit zur Ausiibung der Fischerei ist fiir die Teichfische das Friihjahr und der Herbst, und fiir die Forellen der Sommer angezeigt. ad 5. Die Anzabl der Individuen, welcbe bei einer Fischerei venvendel wer-den, riehtet sich nach der Grosse des Teiches ; sonacli werden bei cinem Teicbe von 90 Joch Ausmass 20 Individuen vervvendet, bei kleineren vveniger. ad 6. Die Ausbeute aus dem jiihrlichen Fischfange betrug, wie z. B. : im Jahre 1869 aus dem Weschelteiche: durch Verkauf von 120 Ctrn. Karpfen a 23 fl. 4.500 Stiiek................. 2.760 (1. 6 „ Hechten a 25 fl. 300 150 11. 2 „ Schiele a 25 II. 60 „ - 50 11. Im .Talire 1870 aus dem Ulrichsteiche: durch Verkauf von 25 Centnern Karpfen Ji 25 11............................. 625 II. Im Jahre 1871 aus dem Griinbocker-Teiche: durch Verkauf von 20 Centnern Karpfen :i 27 11............................. 540 11. Bachforellen \vcrden jiihrlich circa 200 Stiiek im VVerthe von 10 Kreuzern Pe'' Stiiek gefangen. Daraus ist auch zn entnehmen, dass, nacli dem Durchschnitle berechnet, Kar-pfen im Gewiclite zu 2’7 Pfund, lleclite zu 2 Pfund und Schiele zu mehr als 3 1‘fund per Stiiek gefangen \verden, die Aulzucht daher mit geringer Ausniitzung betrieben wird. Im Jahre 186!) kostete 1 Pfund Karpfen 61 Kreuzer, 1 Pfund llecht ^0 kr. und 1 Pfund Sehiel durchschnittlich 83 kr. Sehr billig (mil 10 krn. per Stiiek) "erden Forellen verkauft, welcber niedrige Preis auf ein sehr geringes Gewiebt bei diesen gefangenen Fisehen sebliessen liisst. (>) Freiberrlicb von Hackelberg'sche Gutsvenvaltung Gr o ss p er tli o lz : Die Fischerei auf dem Gute Grosspertholz, obzwar in Teichen und Bachen kctricbcn, ist unbedeutend; dennoch fand sich die Gutsverwaltung veranlasst, die eiuzelnen Punkte zu beantvvorten : ad 1. Fiscbarten: Forellen und Schleien. ad 2. Fischereigerathe: das kleine Netz und die Angel, nd 3. Preis derselben: ein kleines Netz kostet 2 tl. und cine Angel samnit Zugehbr 50 kr. ad 4. Fangzeit: im Herbste. ad 5. Bei der Fischerei beschiifligt: 1 Person permanent, beim Ab-fischen der Teiche jedoch 5—8 Personen. ad 6. Fiscbausbeute und Preise: im jiihrlichen Durchschnitte betriigt die Ausbeute 3 Ctr. 50 Pfund Forellen und 1 Clr. Schleien. c) Gutsvenvaltung E n g e 1 s t e i n: ad 1. Fiscbarten: in Teichen: Karpfen und einige Einsetzbechte ; in Bachen: Weiss(lscbe, Biirscblinge und Forellen. ad 2. Fischereigerathe: 1 Zugnetz, 20 Stiiek kleine Garne und 5 Stiiek ^otticlie. ad 3. Preis der Fischereigerathe: Zugnetz circa 100 fl., 1 kleines Barn (Zwiemannl) 1 II. und 1 Stiiek Bottich 10 tl. ad 4. Jahreszeit der Fisclierei: ge\vohnlich im Monat September, (laniil Jalire nacli dem Kinsalz abgeliselit \vird, durchschnitUich per Jalir 400 Sliiek Karpfen im Gevvichte von J)—9*/» Cii-., a Clr. im frischen Zustande am Platze 20 II. = ISO—190 II.: im Diirchscbnittc wo{f daher cin Sliiek 2'2 Pfund. In Teiclien konunen die eingeselzlen karpfen mul einige llecble, i11_ Bachen Weissfische, etwas Biirschlinge, umi in cinigeii Baelion Forellen v or, jedoeb bal sicn der Fischstand in den Bachen, in Folge troekener Sommer und der niclit abzmveh' renden Diebereicn in den lelzlen Jaliren selir verminderl. Wnidliofen an der Ips. Der Verein stelIte an vier Parteien Anfragen, deren Beantwortuiig von allen zugesichert, diese Zusicherung aber mir von z\veien, umi /,war vom llerrn Hauptmann Riezler, und von dem Vorstamle des lamhvirthschaftlichcn ('asino's in llollen-stein, llerrn Gloekler, eingebalten wurde. Herr Biezler in Gossling a. d. Ips beanhvorlete die Fragen, wie folgt: ad 1. F i s c h a rt e n: Forellen und Aesclien simi die llauplarten, auf welelie geliscbt \vird ; in selir geringein Massstabe werden aueli Barben und Altelu gefangen; Koppen, Grundeln und Pfrillen werden zum Koder venvendet. ad 2. F a n g\ve r k z eu ge und Geriitlisehaften: Beusen und Beusenhag-gel, Aschsehopfer, Slabrechbiiren, Fisebstoek mit Scbniir und Angel, Fischlegel und Zillen. ad 15. P r e is d e r s e 1 b c n: eine Bense kostet durcbschnittlicb ...................— II. 70 In'. ein Beusenbaggel kostet durcbscbiiittlieb......................1 „ — „ ein Aschschiipfer „ „ 2 , 50 » ein Stabrcchbar „ „ !> „ — „ ein Fischstab sainmt Selinur umi Angel kostet durehscbnittl. (> „ „ eine Zille kostet dureliscbnittlicb..............................17 „ — „ ad 4. Fangzeit: auf Forellen wird vom Monatc Miirz an bis zur Biebzeit (Oetober—November), a u I' A e s e b e n z u r B i e b z e i I im Monate April und an cini-gen Stellen zur Winterszeit gefiseht; auf Barben wird im Winter und im Monatc Mai und endlich auf die Al tel n im Sommer gefisebt. ad S. Bei der F is eh ere i b e s c li ii fl i gt: die Fisclierei isl an 17 Pa eh ter verpachtet umi wird in Gossling von den Bauern, als Fischwasserbesilzern, selbst ausgeiibt. tul (i. Fiscli a u s b cu I,e: die Ausbeute betriigt jiilirlich beiliiufig: 500 Pfund Forcllen a 40 kr..................................... 200 II. — kr. 275 ' „ Aseli a 30 kr.......................................82 „ SO „ KO „ ltarben a 30 kr................................... . . 15 „ — „ 80 „ AUeln a 20 kr.............................. . 16 „ — „ 905 Plund zusammen . . . 313 II. 50 kr. Ilen* Cllockler in Hollenslein au der Ips lieferte folgende Dateu: ad 1. Fiseharten: Forellen, Aesehen, Alteln, PlVillen und K(i[»|ien. ad 2. F a ng w e r k z e u ge: Nelze (mil Ausnalime der Aesche fiir alle iibrigen), Heusen (fiir Forellen), Angel (mit Ausnalime der PlVillen fiir alle iibrigen), Stech-gabel mul auch mit der lland (Koppen). ad 3. Preis derselben. Die F i s eh e r c i w er k z e u g e vverden mit folgenden ^urchschnitlspreisen bevverthet: 1 Stiiek Angelrutbe sammt Sclmiir und Angel mit “ II. KO krn., 1 Stiiek Reuse pr. 1 11., 1 Stiiek Fangebehalter (Lagl) pr. 2 II., 1 Stiiek Netz 1 11. ;;i) |ir\ Stiiek Stecbgabel pr. KO kr. und ! Stiiek Vorrathsbehalter zu — somit im Gesammtbetrage von 17 II, KO krn. ati 4. Fangzeit: grosstentheils zur Laiehzeit. ad K. Im Gemeindebezirk von ilollcnstcin ist die Fiseberei a in linken Ul er *^us Ipsflusses und der Nebenbaehe von der Domiine VVaidlioIV'u an der Ips an 0 Parteien verpaebtet. ad (5. Fisehausb e ut e: Bis zum Jahre 1806 hal. die Ausbeute aus der rischerei einen durehschnittliehen Ertrag von jabrlieh 400 Plund gelielert. — Vom Jahre 1800 ah bat sicli die Ausbeute hedeutend vermindert, und somit kanil der Krtrag nur m e lir mit jabrlieh 150 Pfund angenommen \verden. Dieser bedeutende Ausfall der Ausbeute wird dadurch verursaeht, dass die seit (lci|i Jahre 1806 erriclitete Holzflosserei nicht nur die Fischbrut verniehtet, sondern aueh dureh die štete Beunruhigung des Flusses die Fische in der Laiehzeit stiirt Ul|d daber zur Auswanderung zwingt. Uie Fische werden im lebendiMi Zustande zu einem Durclisehnittspreise von 40 krn. fiir cin Pfund verkauft. Sehliesslicb wird noeh bemerkt, dass die naebgewiesene Fischausbeute aus lpsllusse nur mit dem halhen Ertrage angenommen wurde, W(MI von den am '•iehten Ufer liegendeu Gemeinden Opponitz und Sl. Georgeu am Reitli das ^'seliereireeht dureh die anslossenden Grundbesilzer ausgeiibt wird, daher deren Ausbeute aus der Fiseberei in diesem Aus\veise nicht einhezogen werden komite. Scheibbs an der Erlaf. ad 1. Fischarten: Forellen, Aeschen, Altelu, PlVillen und Koppen. ad 2. Fangwerkzeuge : Netz (Sack, Giessbiir), Reuse, Angel, Fisehsteeher 0'ir Alteln), auch gewohnliche Tischgahcl (Koppen) und die lland (fiir Koppen und nieisteutheils Forellen in den kleineren Biichen). ad 3. Preis derselben: Heusen kosten 1 11. 50 kr. bis 2 fl. 50 kr. und Netze (Sacke oder Giessbiiren) 3 bis C fl. per Sliick. ad 4. Ja h re szei t de r Fis ch ere i: ])ie Fischerei wird das ganze Jahr liin-durch, dic Laiclizeit nicht ausgenommen, ausgeiibt. ad 5 und G. Ueber diese beiden Punkte, uiimlich iiber die Anzahl der Fischer und iiber dic Ausbeute, gibt der Verein keine Auskunlt. Bruck n n der Leitha. Nachdem der Verein bezuglich der Punkte 3 und 5 erwahnt, dass ein grosses Netz von 3G Klaftern Lange 70 11. und ein Sliick Reuse 1 11. 70 kr. kostel und im Vereinsbezirke 4 Personen bei der Fischerei aul’ dem Leilhaflusse beschaftigt sind, beantworlet derselbe die iibrigen Punkte in tabellarischer Form, wie folgt: Ausbeute Mittel- T r i v i a 1 - N a in e in einem preis 1'iir K a n g- iler Fiselie Jahre ein Pfund werkzeuge F a n g z e i t Clr. Pid. kr. Holliaugen Nerflingc Altclu \Veissiischu S 8 8 12 — 28 28 :$o 16 j Garnsiicke u. \ Heusen detto (Spiegelgarn u. j Reuscn das grosse Neti vom Sept. bis Mar* „ Mai „ Oct. „ April „ Oet. das ganze Jalir Grcsslinge 3 — 8 Heusen vom Miirz bis Oct. He elite 12 — 40 Angelu „ Sept. „ Rlarz Kutten 1 — 40 Heusen Miirz bis October Biirschlinge 1 — 20 Netze das ganzo Jahr Schleien S — 20 Heusen Mai bis Juni ISarbcn 10 — 28 Netze u. Heusen vom Juni bis Oct. Brucliscn 10 -- 20 delto „ April „ Jann. Lauben 10 12 Netze das ganze Jalir Darnach wird dic jiihrliche Ausbeute tur diesen Vereinsbezirk im Ganzen auf circa 85 Centner geschiitzt. Dic in diesein Bezirke in der Leitha vorkommenden Fisehe gehoren, mit Ausnahme der llechte, Aalrutten und ISarsehlinge, alle der Kar-pfenfamilie an. Der Fischfang wird, mit alleiniger Ausnahme der llechte, die, vvie oben bemerkt, \vahrend der Laiclizeit (Miirz, April und Mai) geschont vverden, sonst ohne Riicksicht aul' die Laiclizeit betrieben. Der Cenlral-Ausschuss der k. k. Landvvirthschafts-Gesellschaft in Wien liebt hervor, dass es unler den obwaltenden Verhaltnissen, wo der gesetzliche Schulz gegen Diebereien, \vie aucli gegen Vergiftung der Fiscbe, welelie letztere besonders v°n den Miillern geiibl wird, so unbedeulead ist, von einer rationellen Fischzueht 111 Deiviisserii, deren IJfer niclit durcbaus Grundeigcuthum der Fiscbereiberechliglen Sl“d, niebl die Rede sein kanu uud die wenigsten Vereinsbezirks - Vorstande Lust hatten, sicli mit einer voraussichtlich liochst ungenauen, beiuahe resultatlosen, dafiir abcr selu- miibevollen Arbeit zu befassen. Nur im Wege einer neuen und strenge Sehandhablen Fiscberei-Ordnung vviirde eiu geregelter Betrieb ermoglicbt wcrden. er Enlwurl' einer solchen Fischerei-Orduung wurde im Jahre 187(1 von der k. k. ^tatlbalterci der k. k. Lund\virlhschal'ts-Gcsellschal't zur Begutachtung zugesendet Ul|d das Gutacbten der Gesellschaft am 8. September desselben Jabres an die k. k. Stattbalterei geleitet. Ferner bemerkt der Central-Ausscbuss in seinem Berichte an das k. k. Acker-au-Ministerium, dass die ge\vunschlen Daten in verlasslieherer Weise nur durch ^•'bebungen von Seiten der k. k. Bebdrden zu Stande zu bringen wiiren. Ueber die kiinstliche Fiscbzucbt in Nieder-Oesterreicb ist nur so viel •ekannt, dass Flerr Johann Fichtner, Fabriksbesitzer in Alzgersdorf, eine solche '"‘n Jaln-e 18(>1 bis 1871 betrieb und dieselbe uacbber in Folge der Ableitung des Fiesingbaches einzuslcllen genbthigt war. Ueber directe Ver\vendung der Directiou (^t' administrativen Statistik sind derselben vom llerrn Fichtner mit grosster Be-lc|t'villigkeit Miltbeilungen gcmacbt wordcn, aus welcben nachstehend die Beleb-"“‘g (iber Bebriitung, Aufzucbt und Fiitterung der Edelfiscbe, nebst bildlicber Dar-stelluiig der Apparate nacb dem Wunsche des Verlassers vviedergegeben wird. Kcbriiluiig, Aulzuclit umi Kiilterung der Kdeliischc. nI)ie Edelfiscbe, Lacbse, Forellen clc. etc., geben zur Laicbzeit, vom Novem-l'or bis Februar, aufwiirts der Fliisse und Biicbe bis zu deren Quellen, um ilircu lotich abzulegen. Inslinctmiissig vviiblen sie die Niilie der Quellen, weil daselbst ^,ls 'V asser die zur Bebriitung der Eier erforderlicbe stetige, niedere Temperatur H 'alt, weil ferner das Quellwasser, aus den Gebirgen kommend, am rcinsten ist, au< b klar bleibt, da es iiber Kiesgerolle, Gries und Sand lliesst und daher das Wasser-',utt Irci von Scblamm erbalten wird. Das Forellen-Weibchen (Bogencr), indem es bei beraiikommender Laicbzeit Sl> cbes Quell\vasser aulsuclit, wird vom Miinncben (Milcbetier) begleitet, und sobald die 1' orel le einen ilir passenden Kiesgrund uud Bachgrund findet, biilt sie an, maclit ‘“‘t den Scbwanzflossen iu den Gries und Sand eine seichte Vertielimg, liisst die Eier '““'inlallen und iiberdeckt selbe durch eine ahnliche leicbte Bevvegung. Der als egleiter nacbschwiminende Milebener sprilzt alsogloich seine Milcb dariiber, das klare asser wird augenblicklich von der Samenfliissigkeit gelriibt, dringt zu den Eiern und die Befruchtung ist vollbracht. la dieser Lage, mit Sand bedeekl, der wohl aucli ganzlicb abgespiilt \vird, liegcn die Eier auf geeignclcm Plalze in der \viin-schensvvertben Ruhe, uberricselt vom klarcn VVasser, im VValdesdunkel und vor Sonncnstrablen gcschutzt. Dic Enlwickelung des Embryo \vird untcr giinstigen Verhaltnissen vor sicli geben, das Fisebcben wird endlich die Eihaut zersprengen, ausschliipfcn und sicli 1’rei machen. Das Fisebcben ist nun ins Leben getreten, verliissl aber den Rrutplatz nicbt, da es, trotz sciner lebhaften Korperbewegungen, seiner zur Well gebraeliten Dolter-blase wegcn, an einer lreieu Ortsbewegung geiiindert ist. Der Umiang dieser Dolter-blase ist so gross, dass man niclit Iragen kana: „Fiseb, wo triigst du die Dottcrblasc hin?“ sondern: „Dotterblase, wohin leitest du das Fisebcben?" Diese Mitgilt, welche die vorsorgliche Natur in die Dollcrblase gelegt bat, erniibrt das Fischelien cine geraume Zeit, und nur in dem Masse, als die Kdrpergrdsse zunimmt, verkleinert sicli die Dotlerblasse, sie versclmindet endlich ganz und das llindcrniss der freien Rewegung ist weg; gleichzeitig ist aber der Appetit eingetreten und es muss nun aut Itaub in so zarter Jugend ausgebea, seine Nahrang suebead, uiilirend es aur uoeli kurze Zeit bedurfte, sicb melir zu kriiftigen, um als (baker Sebvvianaer dca biiufig ibm nacbstellenden Fciaden entwisebea zu kbauea. Die jungen Forellen lieben die Geselligkeit umi eatternen sicb aicbt allsogleicli aus deai kleiaea Quellengebiete ilirer Geburlssliitte; nur ia dem Masse, als sie sicli kriiftigen, geben sie aus dem Bache in dea Fluss, selbst bis ins Meer. Envachsene Forellen kommen zur Laichzeit wieder an dieselbe (tuelle zuriick. 1 lahen wir uas nun eine klare Vorstellung voa der Lebensvveise der Forelle vcrschafl‘1, so wird es uns leicbt werdca, das Geschiift des Rebriiteas, der Aalzucbt und selbst der Fiitterung, vorzunehmen, d. h. wir unternebmea es nun, kiinstlicbe Fischzucht zu treiben. Dieses waren die leitenden Gedaaken, nacb weleben icb meinen Fisclizucht-Apparat construirle, und Cuhrten mieb dahin, die bescbriebeaea Vorgiinge zu imili-ren, das Ei in abnliche l^ago zu bringen und das Fisebcben denselben Einllussen zu unterzieben, \vie beide im Naturzustaade ihr Gedeiben linden. Icb uaternahm es ferner, noch eiaen Scbrilt \veiler zu geben, dureb gereichte Nahrung dasselbe zu kriiftigen, es ia Staud zu setzen, mit mebr VVahrscbeiuliebkeit scia Fortkommen zu sichera, oline die immensea Verlusle zu crleidea, \veaa die junge Rrut sicli selbst tiberlassen bleibt. Dieses Ziel wurde crreicbt mit Reaiilzung des nebeaan in '/la der naturlichen Grossegezeichaeten Apparales; ia dieser Zeieb-aung siad: A A, Aa dic Rrut- und Aulzuchtkasten. A der Rrutkasten saminl dem Einsalz mit eiageliigten Glassliibea, wclcbe den Roden bilden, worauf die Eier reibcavveise gelegt werdea; A, der Aulzuchtkasten, dessen Einsatz eiaen Drahtgilter-Roden bat, \voraui erbsengrosser Kies ausgebreitet wird, zur Aufaabme ausgeschlupfter Fisebcben; A2 cin leerer Rrut- auch Aulzuchtkasten, olme Einsatz; B li, \V,. Holzgefiisse fiir die Fiitterung der Fischcben; (' Einsatz mit Glasstabeu aus dem Brutkasten herausgehoben; I) Einsat/, mit dem Drahtgitter aus dem Aufzuebtkasten herausgehoben; E Samrnelgefass fiir das zu- uiid alilliessende Wasser; F Kinsatzeyliuder mit eiuem Drahtgitterboden, ausgeboben aus eiuem der runden fiir die Fiitterung dienendeu Holzgefiisse; (J Piucette, um kranke oder todte Eier zu beseitigen; II Saugpipette, um Eier und Fische auszubeben umi zu iibertrageu; f er n er in Na turgros se gezeicbnet: I das Ki, im Moment des Ausschliipfens des Fischeheus, naeli eiuer Verbriitungs-zeit des Eies von 40—60 Tagen; K das soeben ausgescbliipfte Fischcben mit seiner Dotterblase, \velche die erstc Nalirung liefert; L die Forelle, deren Dotterblasse 40—60 Tage nacli der Eutvviekelung des o big«* ii Kisebchens 1< ganzlicb consumirt ist; M die Forelle nach einer Fiitterungszeit von 40—GO Tagen, nadutem die Dotterblase verschvvunden ist. Die Apparat-Bestandtheile simi von Zinkbleeb, augestrichen mit Zink\veiss-farbe; die Drahtgitter sind von galvanisirtem Eisciidraht; nur die iiussereu runden (lefiisse beim Fiitterungsapparate sind llolzgeiasse, ebenfalls selir gut mit Zink-\veiss angestrichen. So lange ieli in llolzgefiissen operirte, komite ich die Pilz-bildung in der Lime des Wasser-Niveau’s nicht li i n ta n ha I le n, ein griiner Autliig, in Kurzom ani Jlolze cntstanden, kennzeicbnete dieselbe. Krankbeiten sind im Gelolge, Algen umvvickeln und mnspinnen Eier uiid Fischcben; der Verlust ist dami ein enonner, der sieli unbedeutend darstel11 bei Ausschluss von llolz. Nur in dem l('alle, wenn man reieblialtig Wasser zur Disposition bat und sicli die Eier zu den billigsten Preisen selbst auslaiclit, dann mag man llolz gebrauchen, denn der grosse Verlust ist niclil so schmerzlich, man treibt eben e\tensive NVirthselialt. Wiii man ferner des Gelingens sicber sein, so muss die Eigentliiimliclikeit meines Apparates in vorziiglicbe Beriicksicbtigung genommen werdeu; diese bestelil in der Aufgabe, das B i e s e 1 n des () n e 11 w a s s e r s ii b e r die K i c r u n d F i s c h-c b e n, die Vi b rali o u des W a s s e r s, den k I e i n e n W e 11 e n s e h 1 a g, \v i e e r v o n der (J u e 11 e w e g s i c li i m N a I; u r z u s t a n d e ii b er d i e E i e r f o r I b e w e g t, zu i mi tiren. Dieser VVellenschlag wird licrvorgerufen mul gebildet, indem das disponiblc Wasser aus dem Einlaufsgeliisse iiber die ganze Breite der Fallbriicken sicli ausdebnt, aus dem ersten in den zweiten Kasten herabfiillt; da jeder naeliste-hende Kasten immer tiefer liegt als der vorliergehende, so vvird die Vibration ubcr alle Kasten sicli erstrecken. Diese Vibration bat den Z\veck, die aus der Atmosphšire aufden Wasserspiegel fallenden Sporen wegzuschwemmen, wodurcb sovvobl die Pilz- und Algenbildung rooglichst verniindert, als auch die Eier mit erneuertem , lufthaltendem VVasser iiberriesclt \verden, cine Bedingung, oline welche der Embryo seinc ungestorte Ent-vvicklung nicht erreiehen kanu. Der Apparat, um iiOOO Eier gleichzeitig bebriiten zu koiincri, hat drei ISrut-kasten mul andcre drei Aufzuchtkasten; dafiir geniigte das Wasserquantuin meines artesischen Hrunnens mil Ciini' Mass Wasser por Minute, zugleich liinreieheml 1‘iir die Fiitterungsgefasse. VViihrend der 40—4U Tage des ISchriilcns der Eier (\velcher Zeitraum bei <~8 hebt man diescn Einsatz mit den daraul’ uocli belimllichen Eiern und Eisclialen heraus und taucht ihn in ein nebenstehendes Gefiiss, mit rcinem VVasser gefiillt, ein, 11111 alles Unreine \vegzuschwemmen. Unter Einem saugt man in die Saugpipette ilie •'ut dem untorn Hoden des Kastens liegenden Fischchen liinein und iibertriigt sh' in die Aulzuclitkiisteu; jetzt crst bringt man, nacli vollstiindigcr Rcinigung, den Kinsalz in seinen niittlervveile mit reinem VVasser getiilltcn Bnitkasten zuriick. VVir verlassen nun die Eier, die wir geptlegt und mehrmals gereinigt haben, und \vollen 1'iir di(! iu die Aufzuchtkasten iibertragenen Fischchen (siehe K) Sorge tragen. Sobald diese in den Aufzuchtkasten, dessen Einsatz mit erbsengrossen Kiesstiiekclien belegt ist, gegeben werden, zcigen sie sich lichtscheu, heeilen sieli mit dem Kopi' in die Zwiseheuraume des Kiesgriindcs oder Grieses eiuzudringen und sich zu verbergen, und bleiben, den llinterkorper nacli aufvviirts gerichtet, in scheinbarer Ruhe, aus der sic nicht gerne gestort sein wollen, leben von dem lnhaltc der Dotterblase, und dami erst, \veun diese bcinalie ganz consumirt ist, 'ersuchen sie Schvvimniubiingeii zu maelien. Ist der Inhalt der Dotterblase endlich v°ilstandig verbraucht, so \verden ihre Bewegungen selu* lebhaft, und da gleichzeitig der Appetit eintritl, so iiberspringen sie, im Drange nacli Nahrung, das Drahtgilter, "i“lclies vor den Fallbriicken aulgesetzt isl. In den Hcbrutungskasten war, \vie \vir gesehen, das VVasser von den Eisclialen verunreiuigt, aber hier isl die Veriiureinigung weit griisser und gefahrlicher, weil sie durch dic Excremente veranlasst vvird. Gliieklicher Wcise ist aucli liier fiir radicalc und sehnelle Reinigung gesorgt; rnan ninunt den Einsatz (sielie D) mil dem auf seinem Drahtgilter hefindlichen Kicsgrund sammt seiuen Fischchen heraus, tauclit ihn in reines Wasser und schwemmt alles Sehadliche grundlich weg, bevor man ihn in seiuen Aufzuchtkasten und in erneuertes Wasser zuriickbringt. In diesein Stadium der Entvvickelung (sielie L) koimnen die Fischchen gevvohu-lich schon in die 1'iir sie hestimmten und zvveckmassig vorbereiteten Forellenbache oder Teiche, wo sie aucli dic ilinen zusagendc Nahruug finden. leh hatte mir vorge-nonunen, dic Fischchen noeh nicht in Freiheit zu setzen, aus dem ge\vichtigen Grunde, vveil ich kcin Wasser mit der ihnen zusagenden Nahnmg hatte, wohl alicr cin Hassin im Gartcn, in \velches ich sie aber erst im hoheren Alter bringen duiite, vvcnn sie schon, man konnie sagen, aus der Hand fressen gelernl; habeu. Mir blieb daher nichts fibrig, als dic Fischchen noeh eingesperrt zu haltcn und es gleicbsam rniteiner Stallliitterung zu versuchen, und so kumine icli jetzt zu meinem Fiitterungsapparate. Dieser Fiitterungsapparat hesteht aus runden llol/.gefiissen, in die cin Einsatz-cylimler (sielie I*') passt, mit einem Hoden von Eisendralitgiltcr. liier kommt es vorziiglich daraul' an, dem VV us ser in den Gelasscu cine drehende Bc\vegung zu geben (man stel11 das EiidanlVohr in die Tangente), wodurch die Fischchen in die lllusion versetzt \vcrdcn, sich in laufendem Wasser zu belinden. Man erreicht mit dieser Tiiuschung zweierlei: einmal stellcn sich die Fischchen alle mit dem Kople gegen das kreisende Wasser, in der Erwartung, irgend cine Nahrnng konune ilaher geschwommen; diess gibt uns den anderen Vorthcil an die Hand, die Nahrung auf dic Oberflaehe des VVassers zu werlen, welche schwimmend ciuigemale im Krcise herum-gcliihrt werden wird, den Fischchen immer entgegenkommt, und von diesen rascli erschnap[)t und gefressen wird. Alles, was von der gereichten Nahrung nicht cou-sumirt wii*d, talil zu Hoden, und diese Heste wiirden, vveil ruliig liegeudes Futter nichl aurgesucht vvird, bald in Fiiulniss iibergehen, Gesuiidheit und Leben gefiihrden. Das Heinigen geschicht durch Herausheben und Wiedereinselzen des Einsatzcylinders, \\ ie friiher schon \viederholt diese wichlige Operation beschrieben wurde. Die liier gereichte Nahrung bestand Anlangs aus liart gckochteu lliihnereiern, deren Dotter leiu zerrieben wird, ferner aus den in ruliig fliesenden Wiissern, mit Sumpfgras hedeekten Graben,aulgesuchlen lnsecten und Larven, klcinen Krusteru, als: bracbipusgainarus, tubilex rulus, Daphnia etc., cndlich aus geschabter, trischer, fett-frcicr Hindsleber, derlei hereitetem Muskel- und Fisehtlcich. Naclidcin jene Grosse erreicht war, \vie die Forelle (sielie M) sich in der Zeichnung darstellt, \vurden sie in das Gartenbassin eingesetzt, invvelchein die Fiitterung nicht mehi* in Form geschah-ter Leber etc., sondern mit klein geschnittenen Stiickchcn derselben Substanzen 1’ort-gesetzt wurde. Mit Hille dieser Surrogate brachle man die Fischchen recht gul fort, olnvohl das Wachsthum erst sichtlich zuualiin, als lici vorgeruckter .lahreszeit ihnen Sommerfische gercicht \verden konnten. Das Hassin, vvelches mit Wasser von eiuem artesischen Urunnen mit 10 Mass Wasser per Minule gespeist vvird, dessen (irund Kiesgeriille ist und wo unter dem Wasserspiegel mit Steinplatten iiberdeckte Galcrien erbaut \vorden sinil, liatlc 12—18 Zull Tiele, lini einer VVasserlliiebe vou 25 (juadrat-Klaftern, mit ciner Temperatur von 8—15" H. nad ist llieils von Laubholz, theils von Nadelholz bescbattet. I)as Gedeiben iu diesem ISassin stellte sicli in der Weise lieraus, dass von der Grosse der in M dargestellten Forelle im Juli 1802 150 Stiiek eingesetzt wurden, 'Velclie in der Mebrzabl bis .ItiIi t8(>4, also nacb /,wei Jabren, ein Gewiebt von ~4'/„ Lotb Zollgewicbl. erreiebten. Der Haum des liassins und der ungeniigende VVasserziitluss erlaubte dami kein liingeres Verbleiben, man iibersiedelte sie in einen leicb, da iiberdiess cine neue Znebi sebon die Krlosung aus ilirem Etillerungs-apparate envartete. Beziiglieb des Anslalles wabread dieser Znclilperiode ergab sicb. dass, \venn man lici d<‘ii frisebaiisgelaieblen Eiern die in den ersten paar Ta ge n nieblbefrneb-•eleii oder missgeslaltelen, als aiisgescbiedeu, niclil in Recbnung bringt, man dnrcli »ebriitung und Aufzuebt 8- 10 °/u verlierl. im Kiitterungsapparate aber \veilere l—;j ie Zange fiudel mir sellcii melir Ainvendimg. Ebenso schsidlich sind Pinsel, mit \velehen die Eier gesammclt inid iiberlragen werden; icli bediene mi uh /u gleichern Zvvecke cincr Saugpipette, mit \veleher Eier inid Fisehchen aufgesaugt werden, uh im dieselhen im Geringsten zu bescluidigen. ein Brutkasten mit Glasstiiben . . . .... ... ()<*. W. il. 4-— Allo diesc Apparate sind vun Zinkhlech. Beim Spenglermeister Iferrn Veit. sind fiherdiess siimmtlirhc von mir bei der kiiiistliclieu Fiselizucht beniilzte Apparate in je einem E\empl:ir zur Besiehtigiing aufgestellt.“ In friiheren Zeiten hatteOber-Oesterreich seiner Seen wegen sich eines grnssen Fischreichthums, meist edler Gattungen zu erfreuen: jetzt isl aber audi in diesem Landc die Fischausbeute so gesunken, dass sie an vielen Orten kanili nennenswerlli erscheint nnd Anlass zur Ervviigiing vnn Massnahmeu liietet, \vie im Wege der Gesetzgcbung der nahezu scbonungslosen Aiisrottung der Fiseiie in ehedem so lisch-reichen Wasscrn entgegengevvirkt vverden kiiiiue. Wegen BeschalTung einer Statistik der Fischerei liess der Cenlral-Ausscliuss der k. k. Landwirthschafts - Gesellschaft in Linz diirch die Bezirksvereine der Gesellschaft, deren Ober-Oesterreicb 37 ziihlt, Erbebungen ptlegen, die jedocli zu wenig befriedigemlen Besullaten fiilirten, da liber die Anzabl der Fischer von Pro-fession gar keine Daten ermiltelt werden konnten uud iiber die jitlirliche Fischaus-beute in Oher-Oesterreich mir spiirlich Berichle eintlossen; denn die mil gi-iisserer Genauigkeit erstattelen beziiglichen Berichte beschriinken sieh si ut' 8 Bezirke, vvšili-rend in den iibrigen Bezirken sich die Fischer von Profession weigerten, Bestimmles iiber die Ausbeute auszusagen. Die den St sind der Gewšisser Oher-Oesterreiclis lietreffenden Daten liess die Finanz-Direction d u reli das Katastral-Msippen-Archiv von den einzelnen Sleuer-bezirken einsammeln, welehe bei dem Umslsmde, als die Original-Parzellen-IVotocolle von ssimmllichen Steuergemeinden vvegen der neuen Steuerbemessung den k. k. Bezirks-Sehiitzungs-Commissionen ausgcfolgt vverden mussten. nicht aut'Genauigkeit Anspriich maehen konnen; nainentlich isl diess beziiglieh der Lange jener Fliisse P r e i s e d e r A p p a r ate: cin Aufzuchtkasten mit Drahtgitter . . . . ein Sammelgefass fiir Wasserzulaul' ein Einsatzcvlinder, zur Filtterung bestiinmt cine Brutbiichse................................ Ober-Oesterreich. ••••d Bache der Fali, wclche z\vischen den Steuergemeinden die Granze hildcn und deren Lange nach den steueramtlichen Ausweisen doppell nachge\viesen crscheint; docli hielen diese Daten heziiglich des Flacheninhaltes der Gewiisser iminerhin ziemlich verlassliclie Anhaltspuncte zur Beurtheilnng des Verhaltnisses der Wasser-diiche zur Landoherflache, da vom Flachcninhalle der Granzvvasscr stels mir die auf die helreffeudeu Gemeinden oder die helrelTenden Sleuerbezirke enlfallende lliilfte eingerechnet wurde. Darnach ergibt sicli die Anzahl und der Flaeheninhalt der kcen und Teiclie, sowie die Anzahl, die Liinge und der Flachcninhall der Fliisse '•tul Bache, nach den einzeluen Steuerhezirken gegliederl, aus der auf den niiehsten '•er Ntuten dargestellten Uehersichl. Ni-. Ii e n en n ii n g ilei- Sten e r Ii e z i r b e S C 0 11 T e i e b B A n /.alil FlšichiMiinhalt. An/mhi Fliieiien illlliilt Jocli □ Klnfler ,1. i ril □ Klnfler Niinlllr.li iler llniiaii: 1 \ 2 Neufeblen .... 7 4 . 400 3 f ,v Donau- Ottensbcim . 4 Urfabr s ( Bozirkc Mauttibanscn . . . . . . ...... i 384 (i Perg 7 j Groin 4 308 8 Robrbacb !) Prcgarten 13 8 10 Aigcn . 0 10 1.182 1 1 Mnslacti 12 4 12 Leon lelilc ■n 2 7 i:s Freistail 1 7 28 400 14 Weissenbach (i 7 Siiillicli iler Donnii: 1!i Ki Engolszell .... 17 1 Donau- Kflerding .... 1 800 18 ( Bczirkc Linz 1!) St. Florian .... 1 4 20 ) Enns 21 Obernber rr 10 12 1.00(1 22 Brannau !) Iti 1.200 22 liaiib . 24 Peuerbacli 2 ti Waizenkireben 1 1 . . * 20 Grieskireben 8 2 27 Wels . 2 4 . . 28 Neuliofen 4 1.336 20 ti 4 800 30 llieil . . 12 10 31 Haag . 12 ti 800 32 Lainbaeb 13 ti 1.076 33 Kreinsmiinster . . . 23 31 04 34 Mauerkirchcn 3 ti Mati igbofen 1) * <) 307 4 7 182 30 Frankenmarkl 2) 1 2.222 *) Dor Iniseo. Det aus Salzburg nacli Ober-Oeslorreieli Iiineinraf;onde Tlioil des Tr umiti or- und (Irabon-S 8 972 141 10% 127 1.099 3 3% 077 33 8 89 827 770 827 2 3 i .288 2 2 18 200 1.270 200 :t r»v8 1.390 9 8% 82 1.000 1.486 400 2 489 6 4% 64 400 839 . . . 1 3 V« 0!i 2 2% 19 84 7 K% 88 927 88 927 2 2% 81 . . . . 82 30 6 143 400 148 400 2 3% 724 6 6 109 837 ... 2 4 387 800 6 7 68 . . . . 426 836 2 S% 624 80( 21 8 127 800 786 800 33 18% 190 206 33 7 08 400 73 1.200 2 2% 199 4 4 28 229 1.076 1 4% 81 20! 88 31% 7! 1.041 161 1.340 ! 9% 82 82 23 10% 133 717 14! 1.296 1 2% 8< . 2% 3! .... 2.317 * * * “) Ein Tlioil «le» Attor-Sep’s. Nr. U e n e n 11 u n g <1er S t o u c r 1) e z i i' k e Scen T e i e li e Anzalil Fliicheninliidf Anzalil Fliiclieninhnlt Jocli □ Kln fler Joch □ Klufter 37 Sclivvanenstudt 38 Wililsliut ■i) 3 103 10 10 39 Mondsee *) 3 3.302 1.200 1 . . . . 320 40 Vdklaliruck s) 1 3.248 800 12 4 000 41 Giiiunileii «) 3 4.439 . • 0 2 899 42 Iselil ») 10 2.143 722 43 Kirchdorf... .... 1 1 800 44 Griinhurg 1 . . . . 1.200 43 Windischgarsten 8) 2 20 800 8 7 800 4(i Weycr Nneli Alizui; der ( Niirdl. Bezirke . ... 30 82 1.364 einfaclien LSnge 1 Sutll. „ ») 28 17.318 719 132 138 707 der Griinztlusse j und Biiehe ... ( Landes-Summe . 8) 28 17.318 719 208 221 471 5) Darunter der Heratinger See mit 50 J., Hollerer mit 28 J., llolzosterer mit 20 J., m ek , Frankenmarkt und Mondsee verlheilt, in der Suinine aber als Kinheit aurgeuommeu erscheint. ,0) Vom Kalastral-Mappen-Archiv werden als KI iis.se bezeichnet : Oesterr. Meilen Die Donau voii Passau bi n z ur niederuslerreichischen Griinze am linkeu Ufer....................................'^^Vm Nordlich der Donau : die grosse Mulil ........................................................................................ 73/8 „ obere „ 4 „ kleine „ ...................................................................................... Siidlioh der Donau : Inn................................•.............................................................................. 86/h Salzach......................................................................................................... 4r,/8 Dram............................................................................................................... G Asehaeh . ................................................................................................. 53/8 Traun ........................................................................................................14'/H Ischl............................................................................................................. ls/s Ai?«........................................................................................................... a »/s Aurach............................................................................................................ 3*/8 A Im.............................................................................................................. 5«/8 F 1 i s s c n r> <• ti e Flticheninhult aller Gevviisser An/.ahl Liinge Fliiclieninlialt An/.iilil l.iinge Flacheninhalt osterr. Meilen Joeli □ Klafter iisterr. Meilen Jooli □ Klafter Joeli □ Klafter 2 2'/s 135 1.170 4 7% 25 904 101 480 2 *V8 753 ■ . . . 7 7 22 . . . . 890 . . . 1 12 .... !) G 83 1.200 3.398 1.120 8 8Vs 214 . , , * 40 1<‘>% 98 800 5.505 GOO 2 «•% 437 9 10 253 5.151 899 2 8% 495 74!) G 7% 15G 968 2.797 839 4 7% 236 > • > ■ 57 20% 139 . 370 800 1 3% 253 10 12 2G4 .... 517 1.200 2 *V8 08 .... !) 12 93 800 225 800 i 5 375 .... 3 4 18 800 393 800 31% 5.07G 1.495 147-/„ 1.053 145 6.212 1.404 113V8 12.810 530 274% 2.922 084 33.389 1.040 ,0). . «) 17.887 425 • • • 13)422 3.975 829 i*)39.602 844 Oesterr. Meilen Kr™» ■>*!» En"B ‘1% Stcyr................................................................................................................. 9*/„ Steyerling........................................................................................................ 1'/» Teichl.................................................................................................................. 3% Sum m e . 120*/„ ) Snmmen stimmen vegen der vorgenominenen Auaacheidung der in den Detailznhlcn enthalte n z\veiten Uffirlange der Granzflnaae 7.wiachcn (len S te u e l-be z i r k e n nieht uberein. ) Ausachlieaalich .lcr gegen llaicrn umi Kieder-Oesterrcicll angrauzenden Donauhalfte und der auf Baicrn entfallen-*l**n Iim— umi Salznehliiilffe. Von dem FlitrlieninhnKe nller Fliiaae entfallen auf die oberoaterreicliiRche Donau 8-225 Joch umi auf ,len oberiSatcrreicliischen Inn 2.391 Joeli; diese beidcn Fliiaso nelimen dalier lO.filfi Joch oder 3»-3 Percent de« Flachcuiiilialles aller Fliiaae eiu. Nimmt man den volleo KlScheninhalt iler I) o n a u rnu I utisau bi« 7.u r niedoriisterreicliiachen Oranže aui linken IJfer mit 10.GOO Jooli nn, so entfielen auf eine Meile der Slromllinge durchscliuittlicli 521 Joch, vrogegen der Flioheninliall de« Inn vnn der Eiiiiuiimlunjt der Sal/.aoli *‘U Passau por Liingenmeilc, wenn man fSr die baieri»che llalfte den gleichen FlSclieuiuliall der oaterreichischcu Halfte anilini uit, ilurcliscliniulicll 550 Joch betriigt. Vou a II en (ibrigeu Fla.«en enlfalleu auf eine Mn-Senmeile dureliselinittlich <18-8 Joeli. J Von den Uucheii entfallen auf eine Lanpenmeile dnrchacliniltlicll »-4 Joch. ') Von dem Fliiclieuinhalte aller Gewa«ser entfallen: .loch In Percenten "uf Secu............................................................................................17.518-5 44-2 •> Teiche............................................................................................. 221-3 0-G " Flusse.......................................................................................... 17.887-2 45-2 » Haehe.............................................................................................3.975-5 100 oder e« entfallen von der Gcaammtflaclie der Gew'aaser auf den Theil Ober-Oesterreich« iioiillich der Dounu (54-27 iiaterr. Quadralmeilen) 18-2 1’ercent oder per (fuadratmeile 114-2 Joch = 1-14 Percent, und auf den siidlich der Donau gclegcnen Theil (154-20 Satecr. Quadralineilen) 81-8 Percent oder per Uuadrat-meile 210-5 Joeli = 2-lfi Percent, dalier auf da« game l.and (208-47 oslcir. (Juailratmeilen) per Qua.lrat-mcile durcliBchiiittlich 189-9 Joch = 1-90 Percent. Der audliche Theil Ober-Oealerreichs ist demnach doppelt "o waa«erreieh, »ie der nSrdliehe. Oher-Oesterreich weist nebstNieder-Oesterreicli, Galizien tmd Tirol die griisste Anzabl von Fiscliarlen auf‘t mul es sin«] miter 10 Familien mit 1>1 A rte n die Laclisf stark vertreten, deren in Ober-Oesterreicb, welclies Land sicli wegen seiner liarten Gebirgs\v;isser zur Lacbszurht sn vortrefflicli eignet, 8 Artcn vorkoimnen. N1,11 allen diesen Lacbsarten bevvohnl mir der llneli ancli di«*: Donau. Ueber die einzelnen Fiscliarlen, deren Vorkoimnen. iiber die FangvverkzeugPi iiber die Kangzeil und iiber den diircbscbnililicben Marktjireis der einzelnen Kisel*' arten gibt die folgende Darslellnng Aiifscbluss. K a ' g- [lurchschnitts- Bczcichnung der Fische in welchen sie vorkoimnen Werkzeiige Zeit Preise der Fisclie pr. Pfmid 1871 l';imi 1 i<‘ der llarsrfie: Biirschling Donau und deren Nebenfliisse, sowie alle Seen Oher-Ocsterreielis Netz und Angel das ganze.lalir 1(1 -30 kr. Soliill, Sander, Sandel Donau, Atlersee Netz und Angel das ganze .lalir. hauptsiicblicli im Friihjabr zur Laielizeit 50 kr.—t A- Streber Donau (in Ober-Oesterreieli selten) Grund-Angel das ganze.lalir zufallig 40 kr. Zingel Donau und Inn detfo detto 40 kr. Kaulbarseli, Pfaffenlaus Donau Netz und Angel detto 40 kr. Scliratz, aueli Scbriitz Donau und Ncbcn-fliisse, Inn und einige Seen detto detto 30 kr. Panzorwangen: Koppen, Kop]) Donau, Inn, Traun, Miibl, Aisl, Naarn, Ager,V6kla,Aurach, Krcms, Atler- und Traunsee Netz, Koppcnscbce-re, Ileuse das ganze.lalir 40 kr. K a r p f e n ii h n 1 i c h o Fische: (ler gemeine oder Donau-Karpfen Donau, Inn, Traun. Krems, Zellersee Zugnetz und Angel detto 24- 35 kr. Bczeichnung dcr Fischc Gewiisser, in \velcben si e vorkominen F it n g- Werkzeuge Gaieisl Gareisl (eine Abart) Sehlein, Schleie Barbcn, Harb, Bari Griindling, Weber (Gobio vulgaris, Cuv.) Griindling, Griissling (Gobio uranoseopus Agas.) Bitterling, lMatleln Brachse ^launase (Abramis vimba ) Blaunase (cine Abart, Abramis mcla-nopus) Platten Sicbclflsch, Sicbling die Donaulacken dot to die Donaulacken, Traunsec, last allc stehenden \Vasser, dann Inn, Trami Donau, Inn, Miilil, Traun, Knns, Aist, Naarn, Kettcn, Krems, Agcr, Viikla, Aurach, Atler-, Mond- u. Traunsee Donau und Traun, dann Traunsee Donau und Inn Attersee Donau, Inn, Aist, Naarn, Mond-, Traun- u. Attersee Donau, Aist, Naarn und einige Scen Donau, deren Neben-lliisse und einige Seen de tto delto Netz und Angel detlo detto das ganze Jalir bauptsSchlich iin \Vinter Netz, Angel, Ileuse Netz und Angel (zulallig) <1 c tto detto Zeit vom Friibjabr bis Ilerbst detlo das ganze Jabr, 1 chlich Friibjabr umi Herbst Sommer detto detto Netz und das ganze Jalir Angel Netz und Angel (zulallig) Netz und Alltel detto zulallig detto detto detto Durchschnitts-Preisc der Fisclie pr. Pfund 1871 10 kr. 10 kr. 22—30 kr. 15—2!) kr. 10 kr. 10 kr. unhckannl 1K—25 kr. 15 kr. 15 kr. 15 kr. detto 15 kr. Gewasser, V a ' fJ" Durchschnitts-Prcis« der Fische pr. Pfund 1871 Bczcichnung dcr Fischc in welchcn .‘ kr. Pcilliscli,Weissfiscli, Krauen-fiscli, Kssling, Kiill Inn, Miibl, Knns, Traun, Kettcn, Ager, Viilila, Auracli, Al-tersec, Traunsec und Mondsee delto detlo 10 -20 kr. E a n g- Durchschnitts-1’reise dcr Fisehe pr. Pfund 1871 Bczcichnung dcr Fischc in welchcn sie vorkoninien \Vcrkzetige Zcit Alti, Alten Oonuu, Inn, Enns, Tra un,V6kla,Aurach, Krems, Naarn, Mond- sce Nelz und Angel las ganze Jalir IS — 20 kr. Hasel Donau, Vdkla, Agar, Aurach, Aist, Naarn, Attersee, Traun-soe Nctz detto hauptsachlich zur Laichzeit 20 kr. Miirzlinff Donau, Inn, Salzach iinhekannt unbekannt unbekannt Laugen Inn, Salzach detto detto delto Pfrille Donau, Kreins, Vdkla, Traunsec, Mond-sec,Almseeund Hall— stiitter S e a Binsenreusen Somnier 40 kr. Niisling Donau, Inn, Agar, Vdkla, Aurach,Kreni s, Naarn, Aist Nelz das ganze Jalir 6—IS kr. l''ainilin dar Lachse: Rhcinanke Traun-, Attcr-und Mondsce Nctz Herbst frisch SO kr., conservirt SO kr. Renkcl, Kropfling datlo delto detto detto Asch, Aesclie Traun, Enns, Steyr, Teicliel, Dani bacil, Krems, Agar, Vdkla, Aurach, Mulil, Attersee, Almsee Nctz und Angel das ganza Jalir Irisch SO—40 kr., conservirt SO—60 kr. Forelle alle rasah fliesscn-den Bache, Traun, Stejr, Tei-chel, Agar, Vdkla, Aurach, Krems,Alm-fluss, Miilil, Aist, Naarn, Ketten, Edl-bacli-, lin- 11. Oeden-sce Nelz, Angel, Bense Fruhjahr his Herbst lil. 1 11.1 Skr. Uewasser, F a ' K- Durchschnitls- Bczcichnung dor Fischc in wclelicn sin vorkominen NVcrkzeugc Zeit Proiso der Fisehe pr. Pfund iS7l Lachs Atter-, Mond- und Traunsee, Hallstat-tor Soc Nctz, Angel, Harpune, Sehlinge Herhst zur Laichzeit 7B-80 kr. Maifolirl Atter-, Mond- und Traunsee, sowie die denselben zu-fliesscndcn itiiclie Net/, und Angel das ganzejahr, hauptsiichlich im Mai (JO—90 kr. I luch Donau, Inn, Enns, Traun, Krcms, Agor, Vokla und Atlcrsee ilelto das ganzejahr, hauptsaclilieh im Friihjnhr zur Laichzeit 30—SO kr. Saihling Aller-, Mond-, Alm-, Oed- und Traunsee dello das ganzejahr, hauptsiichlich im Spiithcrhst zur Laichzeit 111.—111.20 kr. • 11 o c h t alle griisseren Gewasser, vorzugstveisc: Donau, Traun,Krems, Muhi, Kelten, Vokla, Ager, Attcrsee, Traun- und llallsliit-(er See Nel/., Angel, lteuse, Sehlinge das ganze Jahr 25—40 kr. B a r t g r u n il cin: Stcinbeisser, Bissguni (Wetterfisch) Donaulacken zufallig detlo Ucnuss nichl gcbrauchlich Bartgrundcl Traun, Iinns,Steyr, K rt'ms, Ager, Vokla, Miilil, und die nicistcn Scen Nelz, Koppcnschce-re, lteuse Somnier 40 kr. W o 1 s: Wallcr, Schaiden Donau, Mattsee, See-kirchner See Nelz umi Legangel ilasganze Jalir :»() kr. Bezeichnung der Fische Gevviisser, in welehen sie vorkommen F a n g- Durehschnitts-Preise der Fische pr. Pfund 1871 VVerkzeuge Zeit Aalrutte, Rutte fast alle Fliisse, Biiche und Scen, vorziiglieli: Traun, Ager, Enns, Vokla, Aist, Naarn, Aurach, Attersee, Mondsee Legschnur und Reusen das ganze Jalir 25 -BO kr. St orle tt, Stori zufiillig zufiillig detto SO kr. Lum prelen: Grosses Neunauge Kleines Neunauge, Ail die Donaulaeken, Krems, (sellen) vverden aus ileiu Schlam-me mit Seliau-feln gogralien detto dient nur zum Kijdern detto detto detto detto Diese Angaben stimmen mit dem Werke von Heckel und Kner nicht vollstandig •iberein. Nacli ersterem soli es unbekannt sein, oh von den karpfeniihnlichen Fischen ilie Arten Altel, auch Marzling genannt (Squalius rostratus)'und Laugen (Telestes Agassizii) vorkoinnien, und von den Storen soli der Sterlet nur zufiillig in der Donau Olier-Oesterreichs erscheinen, vvogegen lleckel und Kner angeben, dass Miirzlinge "i den oberen Nebenfliissen der Donau, narnentlich im Inn und in der Salzach, sieli 1'efinden, in welchen beiden Fliissen auch Laugen nieht selten vorkommen, und der Sterlet oft bis Linz und bis nach Baiern in der Donau aufwarts zieht. Aussebliesslicli Seelische sind in Ober-Oesterreich: von der Karpfenfamilie d®r Bitterling und von den Laclisarten die Rlieinanke, der Kropfling, die Lachs-'u<‘elle, die Maiforelle und der Salbling. t Hiermit sind die Fragen 1, 2, 4 und 6 beant\vortet und in den Angaben 4 findet auch die Sle Frage ilire Erledigung, imlem daraus hervorgeht. dass fast 8'ar keine Schonzeit geiibt wird, und die edelsten Fiscligattungen , wie der Schiel, die Aesehe, die Forelle (Salar Ausonii), der Lachs (Fario Marsiglii), dic Maiforellc (Salar Schiffermiilleri), der lluch und der Salbling hauptsachlieh nur zur ^a*chzeit gefangen werden, \veil ausser der Aesclie und den Bachforellen alle diese enannten Fischarten sich in grossen Tiefen aulhalten und nur zur Laichzeit sicli ei' Oberflache nahern, wodurch der Fang sehr begunstigt wird, aber auch mit Ullermesslichem Schaden verbunden ist. ad 3. Die in Ober-Oesterreich gebrauchlichen Fischergeralhe, VVerkzeuge und ^ orrichtungen werden im Durchschnittspreise folgendermassen geschatzt: Mittheil. XX. J.lirg. 4. Heft. 3 Grosse Garne (fiir Seefiseberei) 60» lang, 12° breit 200 11. — kr. Grundgarne detto 45« „ 8» „ 100 „ — „ Setzgarne delto 25 bis 40° lang . . . 1 1 i'- Rcusen detto .... • • . 5 „ ji Segengarn mit Blei-Oliren und Flossen (pr. Klafter 1 tl. 50 kr.) 10 bis 40 Klafter lang . . . 15—«0 „ — ., Lcitergarn mit Blei-Ohren umi Flossen (pr. Klafter 1 11. 50 kr.) bis zu 30 Klafter Lange . . . 45 „ - „ Setzgarn, wie oben (pr. Curr. Klafter 1 fl. 20 kr.) 30 bis 40 Klafter lang . . 36 — 48 „ — » Wadgarn M 10 20 „ — „ Gewiihnlicbes Setzgarn It) n w Kampgarn r> 8—10 „ — „ Huchengarn !> „ - » Taucbgarn 8 „ - „ Laubengarn . . . 12 „ - , Ganil mit eisernen Lagen . 15—20 „ Furgarnl 6—15 11. — „ oder Bare n: Streiebbarren .... n 3—10 „ — „ Setzbarren 5—-—15 n n Beliiilterliare 1 „ „ Laubenbare .... 1 „ 50 „ Ha n d bii re ... . . 50 „ : Handtaubel .... von 4— t> „ — „ Setztaubel 5—15 „ ■— „ oder Beispen: Zwirn-Beispen (Itcusen) . „ «0 kr. _ |() 11. VVeidenreispen n 50 „ — 1 „ Strohreuseln . . . n 25 „ Binsenreispen . . . n 30 „ Fliigelreispen .... n 15—25 II. der Geher n 30 kr. — 1 „ „ Hucbengeher . . 2 fl. 50 ki Angel mit Seidendarm 1 » » Muckenscliniire, kiiiislliclie ... 1 „ 50 Leg- oderNaelitsclinur samml Angel, 30 Klafterlang von 3 5 „ n Drahtscblinge .. 3 „ Fischstock saninil Schnur, Rad umi Angel . . . von (J—20 „ — * L a gl: Fischlagl.............................................................. 1 „ — « Huchenlagl............................................................ 2 „ — „ Asclie- und Forellenlagl.............................................. 1 „ 11 Fallen: Huchenfallcn...........................> j . von 40 kr. — 1 fl. Fischfallen (in (len Miihlbachen) \ U { . „ 10.—20 „ Ottereisen............................................... „ 5—10 » Scliwirnmk;»lter . . ...................... ..................von 1- Piscli vvaime............................................................ . Pischwage ................................................................. Spielvvage............................................................ hchiiTzillc sammt llaken urici Ruder .... ...... von Kinbaumel oder Nurscli . . . Sijss Stange mit Eisensclmh............................................................. Kali'................................................................. Kesser.................................................................... . von Die J). Fragc iiber die Anzabl der gevverbsinassigen Fischer komite niclil lieantvvortel vverden. Ueber die Fiscbausbcute liegen nor aus 8 Vereinsbezirken vcrliisslicbere baten vor, nacli welchen das durcbscbnitlliehe Jahresergebniss aul' Idlgende Mengen gescliiitzt \vird: 5 H. 2 , 1 „ 50 kr <> n so „ 8- -24 n. 40 „ 20 kr 3.5 „ 1 11. 1 -4 „ Bczcichnung der Fischc 11 e 1 1 I •S L* s 3 « i-hJ h . 3 „ :« a g = I O) £ K us a -c n £-3 S S d.. u. g .S S as s .? Zusain- men Karplun&hnl. Fische: Niislinge............. Barbcn ............... Weissfisehe (llasel, NerllingJ . . . AI tel n.............. Geineine Karpfen Schleicn............... ltotliaugcn ... Laubcn................ Plrillen.............. 75 100 200 120 000 000 25 S n m me Lachsc: Acschen . . Forollen . . Kbeinanken . lluclicn . . Laclisforcllen Salblinge Mai Corel len . Silnimi1 • Hechto ................. Karsche: Uiirseblingc Schellfiscbe: Aalrut- t«n.................. Oanzenvangen: Kopprn Im Ganzen . 1.720 700 1.000 1.500 300 200 150 3.850 1.000 500 225 50 7.345 3.000 2.000 5.000 1.800 400 2.47 150 7.025 1.750 500 2.250 700 2.050 200 150 400 100 000 40 1.400 500 500 50 2.040 800 800 50 100 75 225 125 1.150 400 150 10 500 500 240 240 200 22 04 280 4 130 37 110 153 41 32 14 87 147 23 410 4.950 2.202 1.656 800 \ 720 600 600 05 11.053 3.191 2.079 1.500 503 300 200 150 7.983 2.170 523 225 50 22.010 Unter tliesen Bezirken befindet sicli ein einziger Seebezirk (Gmunden), aber niclit ein einziger Donauhezirk, daher diese Tabelle keinen Massstab zur Be-urtheilung der jiibrlicheu Fischausbeute fiir das ganze Land abgeben kann. Docli bietet sie in niancher anderen Beziehung Anlass zu niitzlichen Betrachtungen. Zn dem lluss- und fischreicheren Gebiete des Landes gehdrt das des rechtea Donauulers. Mit Ausnahme des Bezirkes Aigen befinden sicli alle iibrigen oben m der Naclnveisung aufgenommenen Bezirke auf dem rechten Donauufer. Zielit man nun die jahrliche Ausbeute nach tliesen einzelneu Bezirken mit Biicksiclit auf ihre geographischen Verbiiltnisse in Betracht, welcbe auch die Zuelit edler Fisclie sehr begiinstigen, so erscheint die Ausbeute in allen diesen Bezirken als eine sehr geringfiigige. Was sind 73 Centner fiir die Fischerei im Traun-See and zum Theile im Traunflusse, wenn z. 11. aus dem ldeinen Wescbelteiclie des landgriiflich Fiirstenberg'seben Gutes bei Weitra in Nieder-Oesterreich, wie auf Scite 1 I nach-gewiesen wurde, im Jalire 1869 128 Centner gevvonnen wurden, oder \venn, \vie auf Seite 14 ersicbtlicli ist, im Gebiete des Bezirksvereines Bruck an der Leitlia allein 85 Centner Fisclie jiilirlicb gefangen werden, welcbe Ausbeute schon an und liir sicli als eine geringe betrachtet werden muss? Sonderbar ist es audi, dass in den Gevviis-sern obiger Bezirke kein Schiel vorkommen soli, weleber sonst im ganzen Flussgebiete der Donau sicli vorlindet. Nacli den Angaben des Central-Ausscbusses iiber das Vorkommen der Fiscbarlen in den einzelneu Gevviissern soli der Schiel (sielie Seite 28) audi den Altersee bcvvohnen, \velcher dureli den Ager- und Traunfluss mit der Donau in Verbindung stebt, wornadi zu vermutben ware, dass er sieb docb wenig-stens in diesen Verbindungsfliissen finden miisste. Auflalleud gering ist die Aus-beule an Huchen, wenn man bedenkt, dass dieser Fisch, ausschliesslicb dem Do-naugebiete angebdrend, jedoch bartes Wasser vorziebend, hauptsachlich in den Gebirgsfliissen Ober-Oesterreicbs ani weitesten aulwarts zielien soli, wie diess auch aus der Naclnveisung des Bezirkes Aigen hervorgeht, dessen llauptort dem Ur-sprunge des grossen Miiblflusses ziemlicb nahe gelegen ist. Freilich werden nur 14 Pfund ausgewiesen und es w:ire hierbei sehr notlivvendig zu wissen, auf wie viele Stiicke sicli dieses Gewicbt vertbeilt, denn dieser Fisch, welchcr an Grosse und Schwere alle unsere Salmonen iibertrilft, erreiclvt in der Donau ein Geivielit von 4(1 bis 100 Pfund, daher es einer grauzenlosen Versclnvendung gleich kiime, vvenn solcbe Fiscbarlen, die ein so bedeutendes Geivicht erreicheu und deren Fr-nahrung tlein Menschcn docb gar niclits kostet, im Ge\vicbte von i/2 oder i/4 Pfund vertilgt vviirden. Im Traunflusse bildet liir das vveitere AulViirtszieben, um auch in den See zu gelangen, der Traunfall cin den Fiscben uniibenvindliches Hinderniss, wcss-halb der Bezirk Gmunden auch keine Huchen aufzmveisen bat. Bemerkenswerlh ist es auch, dass im Bezirke Schiirding (Inn) gar keine Lachsarten, im Bezirke Frau-kenburg (Včiklabacb) dagegcn keine karpfenabnlichen Fisclie gefangen vverden solllen. Ueber den Preis der Fisclie sind die Daten in der ersten Uebersicht (Seite 28—33) enthalten. In Betreflf dcr 7. Frage, niimlicli iiber die kiinstliche Fischzticht, liat der Cen-tral-AusscImss priimiirte nnd andere erfalirene Fischziicliter bcfragt, und iiber die beiden Fragen : welcben Fortschritt die im .lalire 1870 pramiirten Anstalten fiir kiinstlicbe Fischzucht macbten? und insbesondere dariiber, ob die kiinstlicb erbrii-teten Fisehlein nacb dem Aussetzen in ofTene, freie Wasser eben so gut gedeiben, 'yie die aus dem sonstigen Laicli ausgefatlenen? — recbt befriedigende Auskiinfte erhalten. Der Central-Ausschuss sagt bieriiber: „In ersterer Ricbtung ist zn bericbten, dass die Fischziiebter, welche Ermunte-fungspreise erbielten, dieselben im Interesse ibrer Anstalt, d. i. zn deren Vergriisse-ri|ng oder Verbesserung verwendeten. Kottl in Neuki reli en erricbtete neue Streckteicbe und erbaute cin nettes Zueht- und Wachterhauschen bei denselben, auch Schedl in Fi seli Ih a m macbte ■lotlmendige Herstellungen bei seineri Teiehen u. dgl., und Retlenbaclier in Isclil uerichtet iiber die Fortscbritte seiner Anstalt, welcbe im Jabre 1870 an kiinstlicb gezogenen Fiscbcn nicbt weniger als 14 Centner — gegun 9'/a Centner des Vor-jahres — nachzinveisen batle. Was das Fortkonimen und Gedeiben der kiinstlicb erbriiteten Fiscblein nacli deren Aussetzen in grosse, freie Wšisser betriflft, so ist es nacb der Ansicbt der ver-»ommenen Experten \vobl sclnver, unumstosslicbe Bebauptungeu aufzustellen, nach-dem in Ucn meisten Fiillen die dem freien Gewiisser iiberantworteten Tbiercben sicb der ferneren Beobacbtung entzieben. Indessen diirCten die nachstebend mitgetheilten Vorkommnissc sebr fiir die Ansicbt sprechcn, dass bei Anwendung einiger Sorgfalt und unter Beriicksicbtigung der Eignung des zn beniitzenden Wassers fiir die aus-zusetzende Gattung Fisclie immerbin auf entsprecbenden Erfolg zu rechnen ist. Zum Versetzen liir kleine Fisclie taugen grossere, dem llocbvvasser ausgesetzte liitche nicbt; hierzu eignen sicb vor Allem kleine Quellen, die mit Gras- und VVasser-pflanzenbewacbsen sind. AlsBeweis, dass sie hierin gedeiben, bericbtetKottl, er babe lm J. 1868 mebrere Tausende kiinstlicb erbriiteter Fische in eine solcbe Brunnen-ader eingesetzt, der zunachst cine zweile Quelle in einem 100 Scbritt langen Graben S)cb dem Miiblbacbe zuwend(“t. Letztercr ist (> Seliuli weit. 1 Scluili tief und wurde Seit 20 Jaliren jsihrlich von der Welire bis zur Mulile abgekehrt, bei welcher Gele-genheit sicb gewobnlich S bis G Stiick Forellen fanden. Als diese Siiuberung des ^acbes im Jalire 1870 vollzogen wurde, ergab sicb die iiberraschende Tbatsacbe, dass 179 Stiick zweijiihriger Forellen gefangen wurden, von vveleben einige das Gewiebt eines halben Pfundes hatten. In dem vorerwabnten Graben fanden sieli eme Menge kleiner Fisclie vom Jalire 1869 und nicbt einer vom Jalire 1868. Es liisst diess den Schluss zu, dass die Fische selhst bei offener Communication ins ^•'ossere Wasser sclnvimmen und sicb dort einen passenden Stand suclien, wo sie ihre Nahrung finden, und dass sie in einem solehen Falle auch ganz gut fortkonimen. Hettenbacher in Isclil, ein scblichter Bergarbeiter, bemerkt, dass, nachdem er selbst \veder Eigenthiimer nocb Pacbter eines grčisseren Fiscbwassers ist, er fiiglich ^•■fahrungen im Grossen iiber diesen Gegenstaiid nicbt sammeln konnte; vor vier Jahren jedocli, erziihlt er, entschlfipften ilirn cinigc humlert Stiick Salblinge aus seinem Brutkasten, umi nun wurden im Traunflusse, mil welchem sein Quellenwasser in Verbindung stebt, uiul zwar nahe bei seiner Fisehzucht, mehrere Exemplare sebi' scbiiner Salblinge gefangen, deren Abstammung um so mebr von der Zuehtanstall abzuleiten ist, als sicli kein Fischer erinnern kann, jemals in der Gegend von Iscbl oder iiberbaupt iin Traunflusse einen Salbling gefangen oder auch mir gesebeu haben. Ein anderer bierber gebiiriger Fali wird von Rettenbacber bericbtet, vveleher vor 4 Jabren in den Bergbach, niichst seiner Bebausung, in welcbem sicb Forellen befinden, 50 ganz kleine Hastarde aussetzte, und im letzlen Sommcr 2 scliiine Exemplare eben dieser Bastarde mit der Angel fing. Uebrigens diirfte es kaum zn bezweifeln sein, dass von 100 Fiscblein, wie man sie auszusetzen pflegt, gleicbviel ob sie kiinstlieh erbriitet. wurden oder ob sie ihre natiirlicbe Entstehung fanden, nur eine kleine Zalil das marktfiihige Altei' erreiebt, wiihrend die iibrigeri, vielleicht iiber 90 Percent, friiher oder spiiter den Rauhflschcn z ur Beute fallen. Fiir diese Behauptung spricbt der Umstand, dass die Eigentliiimer des Alt-Ausseer See’s seit 0 Jahren jabrlich circa 4000 Stiick Salblinge erbriiten Hessen, welclie sie in ihren See aussetzten , obne dass bisher eine nambafte Vermebrung der Fiscbe wabrnobmbar wurde. In diesem See werden jabrlich durcbschnittlid1 2.000 Stiick Salblinge gefangen, von welchen mebr als die Iliilfte Rogener sind* bringt ein Stiick jabrlich nur 800 Eier, so lielern alle zusammen 800.000 Eier. Jener Tbeil der Fiscbe, welcber vor dem Laichen gefangen wird und liiei' i'1 Abrechnung zn bringen wiire, wird aufgcvvogen von soleben Fischen, welche aul unbekannten Laicbpliitzen ihren Laich absetzen. Nimint man an, dass die Iliilfte dieser Eier gar nicht befruchtet, die Hallte der befruchteten Eier aber aufgefressen \vird, so bliebe nocli immer die stalllicl"' Anzahl von 200.000 jungen Fischchen, von welchen jedocli, wie ervvahnt, nur circa 1 l*erccul, d. i. 2.000, die Marktfiihigkeit erreiebt. Es ist somit sicher, dass auel' die natiirlicbe Vermebrung der Fiscbe ilire engen Granzen bat, und dass die Fiscbe der wilden Zuclit denselben Kiiinpfen und Gefahren erliegen, welchen die kiinst-licb erbriiteten zum Opfer fallen. Der Gcwinn, welchen die massenhaft belriebene kiinstliche Erbrutung von Fischen naeh sicb zieht, insoferne sie mitlelbar oder unmittelbar zur Beschaflung einer gri'»s' seren Anzahl marktgerecbter Fiscbe beitriigt, diirfte demnach so wenig anzuzweifcl" sein, als eine Entmuthigung der Ziichter etwa desshallt gerechtfertigt wiire, weil sie bisher von ihren ins freie NVasser versetzten Fiscblein nur cine geringe Anzahl /-U*’ vollen Reife und Nutzniessung brachten." Zu der Bemerkung, dass von den Salbling-Setzlingen im Alt-Ausseer See n"1' circa I Percent derselben das marklfiihige Ge\vicht (gegen oder iiber 1 Pfund) erreieben sollen, muss jedocli auch erwahnt werden, dass in demselben See, wie aus dem Bericlite fiir Steiermark ersichtlich ist, auch die Lachsforelle, welcbe gewohnlicli 20 kis 30 Pfund erreiebt und ein gelabrlicher Raubfisch ist, geziiehtet wird. somit es niemals besonders lobnend sein kann, in solcher Nachbarscbaft cine so edle Fischart, wie die Salblinge sind, zu /.iichten, da sie melir als Futterfiscb, als fur den Markt aufgezogen \verden. Schliesslich gibt auch das Oberforstamt in Ebensee, zu welcliem das Forstamt Aussec in Steiermark gehort, einen Ausweis iiber die Nutzniessung aus den in den Staatsdomanen befindlichen iirarischen Siiss\vassern, welche mit einer Ausnabme alle verpachtet sind. Leider wurden bis auf den 1‘aelilzins und die Benennung der Gewasser sonst keine weiteren Daten angefulirt. Die bedeutenderen verpacbteten 6cwasser sind und der gegeinviirlige Jah-res-Pachtzins betriigt: Im Bereiche des Forstamt.es Ebensee: Traunfluss und die l>eiden Langbatb Seen........................................................1.120 fl. Forstamt Goi ser n: Hallstatter See, Traunfluss, Rettenbacli etc. 1.370 „ Forstamt Aussee: Labngangsee, kleiner Edensee und mehrere Bache.......................................................................... SO „ Forstamt Ranshofen: Salzaclifluss und Massaclibach .... 47 „ Steueramt Scharding: Prambacb bei Andorf................................. 2 „ Steueramt O b e rn be rg: Andiesenbach, Reichenberger Miihlbach zu Hart, Kaltbachl zu Krambacb, Messenbach zu Lamprechten, Senf-tcnbach zu Fiirtli, Gerkach zu Gaisbach, Bergbach] und Bachbacbl zu Aichberg . . ................................................................. 39 „ Steueramt Linz : Kleinmiinchener und Ziplauer Bacli in den Ge- meinden Kleinrnunchcn und St. Peter............................................ 34 Steueramt Wels: Fischwiisser zwischen Wels und Marchtrenk, dann der Schleissbach......................................................... 247 Pacbtzins . . . 2.939 II. Ilierzii der Reinerlos des Forstamtes Aussec aus dem Fisclierei-betriebe in cigener Regie im Grundl- und Toplitzersee, im Traunflusse und Steinitzbacb...................................................................S00 II. Gesammt-lteinertrag . . , 3.439 11. Salzburg. Es ist sehr bedauerlich, dass fur diessmal eben in jenem Lande, wo die griisste kiinstliche Fischzuclit-Anstalt der Monarcliie besteht, iiber deren gesain-melte Erfahrungen und Erfolge im allgemeinen Interesse Mittheilungen besonders erwunscbt gewesen w;iren, wegen lebensgcrahrliclier Erkrankung des llauptmilarbei-lers von der Berichterstattung iiber die Fischerei Umgang genommen werden musste. Piir Salzburg liegt daber nur eine vom Recbnungs-Departement der k. k Pinanz-Direction in Salzburg zusammengestellte Uebersicht iiber den Sta n d der Gewiisser vor, aus welcher die Daten, tiach Steuerbezirken gegliedert, in der 1‘olgenden Ta-belle zusammengestellt wurden. Bencnnung Seen T e i c li e ; Nr. der Anzalil Fliicbeninball Anzalil FlSeheninbalt Steuerbezirke .locli □ Klafter Jocli □ Klalter Salzach-Gebiet: 1 Mittersill 9 182 1.200 2 Zeli am Se« 1 840 3 Taxenbach 2 5 4 St. Johann (i 81 1.450 5 Werfen 0 Hallein 3 13 304 7 Salzburg 9 1.770 1.471 0 37 980 8 Obernberg 1 2 400 3 1 218 !* Saalfelden 2 18 800 2 800 K) (■astein 6 42 1.200 1 . . 400 li Abtenau 12 Neumarkl Mur-Gebiet: 1 1.120 8 19 0 1.078 13 Tamsweg ') Ennj-Gcbip(: 36 245 148 2 . . . 407 14 Itadstadt Ischl-Gebiet: 13 30 940 1 . 800 i 1!» Sl. Gilgpn 7 2.700 Summe . . 90 2) 7.070 1.581 34 40 1 483 Voii diesein Steuerberirke simi die fischbaren voh den fischlosen Gewiisaern unterschieden worden, und mr werden »Ih f i s c h k a r angegeben 13 Seen mit 1825/8 Joch Kliicheiiinhalt, die Mur, und von den lliichon 25 mit einem Gesammtflacheuinhalte von 453:*/H Joch, wornach voiv dem Flucheninhalte aller in diegera Uer.irkc belindlichen Gewlisaer 1547/H Joch oder 15.4 Percent fisclileer »ind, von \velchen die Bache ihres starken Gefalleo wegeu auch niemals lisohi)ur geraacht werden konnen. 2) Die hedputendsten Seen si ud : der Wolfgangsee mit circa 2.000 Joch, wovon 212 Joch auf Oher-Oesterreich entfallen ; der Seekirchner- oder Wallersee mit 1.226 Joch, der Ober-Trumer- oder Mattsee mit 8542/a Joch, der Nieder-Trumersee mit 643 Joch, der Grabeusee mit 225% Joch, der Zellersee mit 846 Joch und der Fuschelsee mit circa 500 Joch. F 1 ii s s e H ii c h e 1 FlUcheninhnlt j aller Gewiisser Anzalil Lange Fliicheninhalt Anzahl Lang 0 Fliicheninhalt oslerr. Meilen Jocli □ Klafter iisterr. Meilen Joch J □ Klalter .lorli □ Klafter 1 !"/« 232 16 19 351 765 1.200 1 32/. 108 . . . 6 !>3/8 172 1.126 . . . 1 27 122 62 277. 289 . * . 416 • . 1 2«/. 229 1.049 :;7 20 181 307 492 1.206 1 3 20K . . . 11 13 136 . . . 401 • 1 3 (>27 437 95 32y. 629 261 1.269 1.062 1 4«/. 812 1.408 111 467 307 1.127 2.929 186 1 2*/. 594 10 6 »/. 105 818 702 1.436 1 7*/. 332 1.200 113 44 «/. 463 600 815 200 1 5 133 1.200 8!! 117 142 400 319 . . > 1 4«/. 17G . . . 58 207. 268 . . . 444 . . . 69 6 95 1.460 1.228 946 1 167. 240 818 85 627 515 825 1.007 598 1 5 2!J . . . 17 24 81 . . . 143 140 1 ? 5 . . . 124 ? 410 . . . 3.121 . . . 7 3) • -4) 3.909 1.312 • • • • •") 4.147 998 15.1816) 574 *) Als Fliissp werilen bezeiohnet: die Sal naeh, Mur, Saale, Kun s, die Gasteiner Arhe die Lamer und die Ischl. *) Kmm wegen der nicht auniroschiedenen Doppelliinge der «jine Gemeinde- oder Benirksgriime bildenden Fliisse und Hacin* nichl Nummirt werdeu. **) Von diesein Gewiin8er-Flucheninhalte ontfallrn auf Seen 40.Peroent, auf Teiclie O.j Peroent, auf Fliisse 25.„ Peroent und auf liiiche 27.s Peroent. Auf eine osterreichisohe QMeile Landes entfallen durchsolmittlicli 121.9 Joeh Gewa»8er oder l.j* Peroent. Steiermark. Der Central-Ausscbuss der k. k. steiermurkiscben Landvvirtbscbafts-Gesell-schalt in Gratz begniigte sich nicht damit, an die Filialen dersellien Anfragen z*1 stellen, soudern wendete sicb auch an siimintliche k. k. Bezirksbauptmannscbaften des Landes, um miiglicbst genaue Auskiinfte filter den Stand der Fiseberei zn erlan-gen. Leider sind von den in BetrefT der Fiselierei wichtigsten Bezirksliauptmann-sebaften die Nacbvveisungen enUvoder gar nicht oder n ur thuihveise geliefert wor-den; es sind dies die Bezirkshauptmannscliaften Marburg und Banu, von welcben gar keine Nachweisungen vorliegen, und die Bezirksbauptmannscbaft Cilli, von welcher nur einige Gemeindeberichtc eingelaufen sind, dalier von dem bedeu-iendsten Flussgeltiete Steiermarks, niimlich von der Drave, die Daten zum grossten '1'heile und von der Save ganzlicb mangeln. Unter allen k. k. Bezirksliauptmann-scbaften bat jene in Windiscbgratz die Erbebungen am griindliclisten gepflogen, indem dieselbe die festgestellten Fragen an sammtlicbe ibrem Bezirke angeborigen Gemeinden in litbograpbirten Exemplaren ricbtete, welcbe aueli von allen Gemein-den beantwortet wurden. Auf Grund dieser gesammelten Daten legle der Bericbterstatter, Ilerr Alois Werk, Guterdirector zu Brunnsee, dem Central-Ausscbusse den folgenden Ausweis vor, welcber die Fragen l, 2 und 6 beantwortet un.l die in diesem Landc bei den einzelnen Fischarten eintretende Laicbzeit bezeicbnet. Bezeichnung der Fischc V o r k o in Gewiissern ni in c n in Bezirks-hauptmnnn-schaften (oder Ortsehaflen) Laicbzeit Fang- werk7,cuge (und Koder) 1 1 o« CJ — m .c ■g 2L fc * 9 |js| Ctr. Z S • *-* -a S š|°. at s. 11 ■ J A us der F a mi lic d or B a r s c h ct Bezcichnung dcr Fischo V o i' k o m m o n Fang-werkzcuge (und Koder) 1 1 "3 , 0.2 in Gew:i8scrn in Bezirks-hauptma nn-sebaften (oder Laichzeit 3.2 » Q - < J: £ 0 0 -* i •i j. fc e Bezeichnung der Fische in GewSssern in Bezirks-hauptmann-schaften (oder Laicbzeit 0^3 v e t e n: Ul,Ion in der Mur, Save, Sami mul in last ul Ion liaelien mit Geriille Untei lanil Miirz u. April die Kanil und gclegent-lich beiin Fange anderer Fische Stiick 200 Krcurer pr. Stiick 2 Darnaeb sind in Steiermark 9 Fainilien mit til Fiscbarten vcrlreten mul die jahrliche Fischausbeute wir) die Zunalime industrieller Unternebmungen au den Fliissen und Kachcu; *') die llolztriften und die Ueberbaudnabme der Fiscliottern; Steiermark die kiinstliche Fiscbzucht in bedeutenderein Masse betrieben wird, wegen der diirftigen Auskiinfte nicht befriedigen kanu. Der Referent des ('cntral-Ausschusses, Herr Alois VVerk, luhrt nur jene kiinstlichen Fiscbzucht-Anstalten, die alte Anerkennung verdienen, auf, und diesc sind die der Herren Freiherr v. Washington iu Pols, Karl Link, k. k. Grundbucbsfiibrer in Dcutsch-landsberg, Fiirst Liechtenstein in Hollenegg und S c h r očke n f u c h s in Trieben bei Obervvolz. Ralionell betriebene Teichvvirthschaflen gibt es iu Brunnsee, Gross-sonntag, Herberstein, Hollenegg, Kranicbsfeld, Mainhartsdorl, Neudau, Neuschloss, Ober-Pettau, Pols, Poglet, Scbiellciten und andere mehr, deren Teicbe eine Fliicbe von 400 Jochen einnchmen. Unter allen vorgenannten Fiscbzucbtern lieferte nur Herr Karl Link einen Bericht iiber die kiinstliche Fiscbzucht, welche er scit dem Jahre 1870 betreibt und cine Staatssubvention von jiihrlichen GO tl. geniesst. Herr Link errichtete im October 1870 bei einer in der Gemeinde Horing entspringenden, */a Slunde von Deutscblandsberg entfernten (tuellc eine kleine Versuchsstation f ii r kiinstliche Forellenzuclit, und bat nacb Anleitung des Herrn Filialvorstandes Freiberrn v. Was bi ngton, ungefahr 5.000 Forelleneier aus seinem vom Fiirsten Liechtenstein gepachteten Fischwasser, dem Lassnitzbache, genorn-men, kunstlich belrucbtet und in der Versuchsstation eingesetzt; von denselben wurden aber nur iiber 1.000 Stiick ausgebriitet und herangezogen. Am 1. Mai 1871 wurden an einer ilim geeignet scheinenden Stelle seines obenbezeiehneten gepachteten Fischvvassers 000 Stiick dieser jungen Fische ausgesctzt, 400 Stiick aber blieben in der Versuchsstation in kiinstlicber Aufzucht. Ueber den \veiteren Erfolg komite noch nicbt bericbtel werden, doch diirfte von diesem Versuche zur Bevijlkerung der Lassnitz kaum ein guter Erfolg zu envarten sein, so lange nicht gegen die vielenUebelstande, welche der Fortpflanzung hinderlicb sind, — wie die bauligeu Fischdiebstahle, namentlich zur Laichzeit, das viele JIolz-schweinmen und im unteren Theile der Lassnitz das Eintliessen verschiedener die 1‘ische todtender Sžiuren :ius zwei Papierfabriken und einer Messinglabrik u.a. in., — Abhilfe gesehafft wird. I)ie anfanglichen Kosten zur Erricbtung dieser Versuehsstation weist Herr Lin k mit 82 11. aus, und zwar kostete die Planirung, Leitung des Wassers durcli Hiihren ele. GO 11., die Einrichfung derselben 22 tl. Der jžihrliche Paclitzins fur Jen Plalz der Station belault sieli aut' 5 II. und die Beaufsichtigung der Versuchs-station \vird mit 12 (1. entlobnt. Die žir ari seli e n Fischwžisser sind verpacbtet, und zwar die in der ktaats-Domžine Neuberg befindlicben jžihrlieb um 130 fl. und jene der Domžine Maria-Zell um 1 !il II. Ueber das Vorkommen der versebiedenen Fisebarten in den Gewiissern der Steiermark gibt aucli das vortrefflicbe Werk Hlubek's : „Ein treues Hild der Steiermark 1800“, sehr interessante Aulsebliisse, welehe im Folgenden ange-liihrt werden. A. F 1 ii s s c. Flussgebiet der Save. Die Save ist beiin Eingauge zwischen Steiermark und Kraiu bereits in cin Stadium getreten, wo ibr Wasser vorzugswei.se die So ni m e r l'i sc b e begunstigt. Sie lfihrl Wclsc bis zu einer Sebwere von 100 bis 150 Plund, vvie aueli Aalrutten v°n besonderer Grosse; neben ibnen kommen aucli llucben von ungevvohnlicber Scbwere vor. Selbst H a r b e n erreicben cin Gevvicbt von i’6 bis 20 Plund. Die Sami n žili rt von ibrem Ursprunge bis Prassberg Ford len, von da ab-warts vorziiglicb Medile und So m m er fisebe aller Art. Die S o t tl a, an der Grenze Kroatiens, 1’iibrt ebenfalls 11 ec b te, dann Kar p 1'e n Ul|d andere Som mer lis ebe, vereinzell aueli Schaiden mittlerer Grosse. Das Draugcbict. Die Drau durcbziebt von ibrem Ursprunge ber die rauhesten Gegenden mit |,,esenliaften Bergen, niinmt bei Mollbruck und Spital die Abfliisse der inaebtigen *'letscber des nordlicben Kiirnlens auf und verlžisst erst in ibrem Verlaufe gegen Marburg ibr bislier raulies Gebiet. Ilir Bett tragt bis in das Jauntbal (Kžirnten) ^ils Bild der Vervviistung, vvie es den Gletsclierfliissen cigen ist. Mit Ausnabme der ^intermonate ist ibr VVasser stets Iriib und undurclisicbtig von den ibr zugefiihrten Absclnvemmungen mineraliseber IJestandtbeile. Der grosse Beiebthum an bei-8e|nengten Glimmcr- und Kalktbeilen ist die Ursacbe, dass der Draufluss, gleicb ■uideren Gletscborlliissen, sovveit er diesen Charakter beibebžilt, mir \venig Fische ^elierbergt. Z\var werdc.n aucli grosse llucben gefangen, jedocli mir scllcii, denn dieser liitiiblisch kanu sieli nur dort bžiuliger ansiedcln, wo er geniigende Nalirung lindet; 111 diesem Gebiete der Drau kommen aber aueli Sominerlisehgattungen, Barbcn, Statist. Mitlhcil. XX. Jalirg-. 1. Uefi. \ Alteln, Niislinge u. s. \v. nur sparsam vor, da ihnen (las Wasser viel zu kiilt ist; denn bis gegen Marburg nimmt die Drau nur liarle Gebirgswasser auf, die zur Er-hohung ilirer Temperatur nielit beitragen. Bis weit unter Marburg isl allgemeiu die Klage \vegen Arrnuth au Fischen, und der Bedarf der Bevolkerung wird grosstentheils aus deu zahlreichen Fischteiehen gedeekt, die zvvischen Marburg und Pettau angelegt wurden. Es fehlt jedoch nicht au kleinen Nebenfliissen im Gebiete der Drau, welclie an Forellen und aucli an Aeschen Ausbeute lielern; unter diesen ist der bedeu-tendste der Feislritzbach. Das Murgebiet. Die M ur bat die meisten Abstufungen in der Temperatur, indem sie auf dem Durcbzuge durch die raubesten Gebirgsgegenden kalte Biiclie und Fliisse in sich aufnimmt, dann ihren Lauf durcb die mittlere und untere Steiermark fortsetzt, wo sich weichere Nebenfliisse mit ihr vereinigen und ilire Temperatur geinildert vvird, so dass also den mannigfaltigsten Fiscbarten der Aufentbalt in ihr ermoglicht wird. Die Mur fiihrt von ihrem Eintlusse J»ei Tamsweg bis Sladi tast ausschliesslich die Forelle; von da an gesel 11 sich auch die Aesclie hinzu, und erst Lei Murau, und zvvar unter dem sogenannten Kegelhoffalle, zeigt sich der Hucli. Von da bis Judenburg erscheinen nur diese drei Species; unter Judenburg jedoch komnieii schon hin und wieder Fiscbe des vveicheren Wassers, vor Allem Alteln und Rutten, dann weiter abvvarts bis Knittelfeld auch Barben und Nit sl in ge zum Vorscheine, welche im vveiteren Verlaule des Stromes in dem Masse zunehmen, als die Forelle seltener wird. Unter VVildon und Strass, \vo die Mur weichere Zustromungen, besonders von der Kainach und der Sulin, erhiilt, wird auch die Aesclie seltener, dagegen vermehren sich die Arten der Sommerfische, und zvvar aus der karpfenahnliehen Familie besoii' ders Alteln, Barben, Niislinge, Bothaugen, Brachsen; nebstdein zeigt sich der Hecht und die Aalrutte; in den Lehuen gegen Radkersburg kom-men auch Karpfen, Schleien, Barsche, Schiele und andere vor, nebst einer Unzahl kleiner Arten (sogenannter Zvvergfische). Selbst in diesen Streeken nimmt noch immer der lluch seinen Aufentbalt, sucht aber in trockenen, heissen Sommern Zuflueht an solcben Stellen, \vo ihm kalte Quellen entgegenstromen und Kiihlung verschaflen. In den Zustromungen, welche die Mur in Obersteier emplangt, leben fast nur die Forelle und die Aesclie; nur in der Miirz von Kindberg ahvvarts ist auch der lluch einheimisch. I >ie vorzuglichsten N e h e u I'I ii s s c der Mur i.n U n t e r s t e i e r sind die K a i n a c h und die SuIin. Die Kainach und selbst ihr Nebenfluss, die Trigitsch, beber-bergt noch den lluch, und zvvar erstere bis zum sogenannten VVeichselsehlage ober Krems, letztere bis aufwarts zur Trigitschmiihle. In diesen Streeken kommen auch Aeschen, Barben und Al tel n vor; ober der Trigitschmiihle gibt es nur nocb Ford len. In der Kainach beginnt tlie Forelle olier Voitsberg, und lebt ver-"useht mit Aescben bis Koflach, von da aber bis z um Ursprunge nur allein; reicher Jedocb an Forellen ist der Gradncrbach. Von Mooskirchen abvvarls fiihrt die Kainacb last aussebliessend nur Arten dcs weichen Wassers, und zvvar, je wciter gegen ilire Miindung in die Mur, desto mannigfaltiger wird ilire Bevolkerung. Da lindet man 11 e c lil e, Schiele, Barsche, Barben, Aalrutten, Allein und V|ele anderc Karpfenarten, worunter aucli den eigentlichen Karpfen, der vor-z"glich zwischen 1*01s und Wildon in grossen Exemplaren vorkommt. Fin ahnliehes Bewandtniss bat es mit der Sulm, \velcbe die Lassnitz auf-nimmt; nur ist in keinem dieser bciden Fliisse der Huch zn trcffen. Dicse beiden I’liissc liaben von ibrem Ursprunge cine lange Strecke abwiirts die Natur der Wild-"delie, bloss die Forelle fuhrend, bci Miissigung ibres Falles und Ausbreitung ibres Wassers aber aucli der A esc lic Schutz gewiihrend. » In ibren Ausgiingen sind die Sulm und Lassnitz vor dem Jabre 1860 nocb ""gemein reieb an allen Arten von Fiscben gewesen, die i in Sommer laiehen (Som-n'erfisebe). Ganz besonders zablreicb und in scbweren Exemplaren kommt der ‘leebl in der Lassnitz vor. Der Fang der Niislinge (Bralliscbe) bei Leibnilz in der zvveiten Iliilfte des Aprils (das w;ire also nacb III n b ek eben zur Laicli-Zeit! doeli soli dicse naeli II e c k e 1 und Kner in den Monat August 1'allen) ist mit eifiem Volksfeste verbunden. Bemerkenswertb ist noeh der Miihlgang, welcber am reebten Muruter unter-balb der VVeinzierlbriieke ciulauft und bei Kalsdorf wieder in die Mur auslliesst, der S|ch tur das Leben der Forelle besonders eignet. Das Gcbiet der Enns. Bei dem reicben Zullusse der Enns an kaltem Gebirgsvvasser mdchte man 'ermulben, dass die Enns last aussebliessend Fiscbe aus der edlen Familie der Sal- 1,1 () n o i d c n entbalte; allein bei der nambaften Anzabl von Seitenarmen und Siimpfen, 'velelie dureb ibren irreguliiren Lauf gebildel werden, erboht sieb aucli ilire rl'em-Peratur, und diess bat zur l^olge, dass neben der Forelle, A e s c b e und dem llucben aueb Hechte, Allein und mitunter, jedocb selten , Barben zu bnden sind, und in mebreren Lacben nocb andere Sommerfisebe vorkom-lnetl, die sonst nur in Flussen der Ebene mit weiebem Wasser getroffen werden. Vom Eingange der Enns in das Land abw:irts bis Haus lindet sieb tast aus-schliesslieb nur die Forelle und die Aescbe; von da an jedocb aueb der Huch, der sie bis zum Einfluss in die Donau begleitet. Die Fiscbe, welebe dem \veicberen Wasscr mebr eigen sind, begiuuen bei Irdning und erstrecken sieb in Gemeinscbaft "ut den lachsartigen bis zum Gesiiuse unterbalb Admont, in welebem nur der Hueb "ud vereinzelte grosse Forellen sieb bebaupten kdnnen. Die Zu fliisse der Enns fiihren last nur Forellen und Aescben; der kulten baeli birgt nebstdem aueb II celile, Aalrutten und Al tel n, die er 'vahrsebeinlicb zur Laicbperiode aus dem Gaisborner See emplangt. 4* Das Gebiet der Etius soli einst das reieliste an laebsartigen Fiscben gewesen seiu, allein sowohl der Hauptfluss, als aueli dic bedeutenderen Nebenlliisse und Bache sind durch die II o 1 z tri fte n in ilirer Bevolkerung um eiu Bedeulendes lier-abgesetzt worden. Das Gebiet der Raab. Die Raab durchzieht mil ibren JVebciiiliissen einen Tlieil voa Steiermark, dessen Niveau zu den niedersten des Landes gehort. In der Strecke von ihrern Ursprunge bis Gutenberg, namentlicb aber in der Gutenberger Klanim, ist der Fluss reicb an Forellen von nambafler Grosse; andere Fisclie finden sieb bis dabin nieht. Unterbalb des Seblosses Gutenberg komnit aucli die Aescbe in ilirer Gesell-sclialt vor; von St. Ruprecht angefangen baben diese heidcn aueb sebon Alteln und Barberi neben sieli. Bei Gleisdorf verlieren sicli die Forellen und Aescben und die Bevolkerung der Raab besteht von liier an fast nur melir aus Sommerfiscben. Die Arten der Fiselie sind in diesem Flusse um so mannigfaltiger, als er mil vielen Teicliausfliissen in Verbindung stand und zum Tbeile noeli stelil. Die La In i tz fiilirt bis ungefiibr in dieGegend des Orles Lalnitz vom Ursprunge an die Forelle und in ihrem weiteren Verlaufe aueli die Aescbe. Von dem ervvalinten Orle an verlieren diese sicb und macben den Sommerfiscben 1’latz, die allmiilig mebr iiberhand jiebmen, je vveiter der Fluss im Flachlandc sUdwarls vor-dringt. Die Arten sind dieselben, vvie in der Raab. Bei Fiirstenfeld, naelidem sicb die Lafnitz durch Zufliisse bedeutend vergrossert bat, sind sehr grosse Heebte und Sc ha id en einlieimisch. Die Feistritz fiihrt von illrem Ursprunge bis Birkfeld bloss die Forell e, von da an aueli die Aescbe; beide Arten vermindern sich bei Herberstein, wo sclion S o m m er fisclie zum Vorscbein kommen, die ungefalir von Rlaindorf angefangen nunmebr die ausschliessliclie Bevolkerung bilden. Das ganze Flussgebiet der Raab ist, besonders in seiner tieferen Lage, wegen des \varmen, weicben Wassers, reicb an Krebs en. Ueber die Liinge und Eigenschaften der Hauptfliisse des Landes, sovveit sie dieses durchzieben, gibt folgende Uebersieht Aulscliluss: Save Drau Mur Enns Raab Sann Lange 1G-7 <)44-2 18-1 1 1-7 2)ll« Fliissbar . . . . ... „ 9-4 IG-7 340 — 75 inittlere Breite . . «0 ■)37 31-3 ? 30 inittlere Tiefe bei normalein Wasserstande 7-7 ») 4 3-2 ? 3 Die Mur liat 8 Welireii, und *war: 1 bei Unzinarkt, .‘t bei Judenburg, t unterhalb l’ ? A 7-Jj 0 •j 7 durehschnitlliches Gefalle anf je 100 Klafter Zoll 7 (3bis16) Ki-2 201 ‘> 14 mittlere Geschwindigkeit in dcr Secunde Fuss 2)7-(> !> 7-S 8 8 ? (J 9 l)ie Nebenfliisse und Bache nebst Bezeichnung ihrer Liinge sirni folgende: l)tns Gebiet der Save (oh ur Srtmi). Ain linken Ufer: Meilen 1. Motscbniggbach bei Artilscb 2 2. Gabrenzabach bei Briickel miter Banu 2 3. Sottla-Granzfluss und Sattlbacb . . . 12 Das Dra u gebiet. n) A in linken Ufer: Feistritzbacli bei Hohenmauthen 3 3. Possnilzbach . . IS «• Loschnitzbach unweit Friedau Hi b) Ain rcchten Ufer: 44 <■ Badlbacb b<‘i St. Lorenzen 2 8. Drauufluss bei St. Veit unter Petlau 86 Bogaltzbaeb Itei Lielitenegg ... 2-3 >0. Oplotnitzbach bei Tepinadorf IG Losnitzbach bei Windisch-Feistritz 3-2 12. Pulsgaubacli 4-6 13. Bebebacb bei Zirkovetz 3-4 Do s 1)1 ii r r/ chie t. a) Am linktMi Ufer: Battenbacb bei Murau . 4 2. Katscbbacb bei Katscli 3-7 3- Hinterecker oder VVolzer Bach bei NiederwoIz 3 !i 4. Polsbach bei Zeltvveg 0-6 S. Iugeringbach bei Knittelfeld 3-9 6. Sulz- oder Liesingbach bei St. Michael . . !> ') Das Wasserquantum beim N<■ IIjxn>cto in Alarburg gibi fiir ilie Sceunde G.7384H9 Kuliik-• iiss oder 3..‘<(59-22 iistcrreicbiscbo Eimer. 7 8 9 10 11 12 13 14 15 10 17 18 19 20 21 22, 23. 1 2. 3. 4. 5. (5 7. 8, 9. I. 2. 3. 4. 5. 6, 7. Vordernberger Bacli bei Trofajach.............................................. Lammingbacb bei Oberort...........................•............................ Miirzfluss lici Bruck.......................................................... Sliefingbacb bei St. Georgeu................................................... Scbwarzaubach bei Kirclibach................................................... Sastbach bei Weinburg.......................................................... Gnasbacli bei Fluttendorl’..................................................... Stradcn- oder Sulzbacb bei Halbenrein.......................................... b) Am redilen Ufer: Granitzenbacb bei Weisskircben................................................. Lobmingbacli................................................................... Uebelbacb liei Feistritz....................................................... Kainacbfluss bei Koflach....................................................... Stninzbacli bei Preding........................................................ Lassnit/.bacb bei Landslterg................................................... Sulmlliiss bei Schwanberg...................................................... Saggaubacb bei Luttenberg, in die Sulm miindend................................ Stainzbacb bei Luttenberg............................................ . . . Das Gchirt dn- Etins. n) Am linkcn Ufer: Ausser-Salzabacb bei Mitterndorf............................................... Grimmingbaeb unler Neuhaus..................................................... Bucliaubacb bei St. Gallen................................................... . h) Ani roehlen Ufer: Sulkbaeb bei Stein............................................................. Irdningbacli................................................................... Gollingbacb.................................................................... Paltenfluss.................................................................... Erzbacb bei Hieflau............................................................ Mariazeller Salzafluss......................................................... Dutt Gclriet dcr linah, n) Am linken Ufer: Waitzbach bei St. Ruprecht..................................................... llzbacb bei Buchberg und Feistritz............................................. Feistritzfluss bei Furstenfeld................................................. Safenbacli bei llartberg und Kaindorf.......................................... Lungitzbacb.................................................................... Lafnitzbacli an der Griinze gegen Ungarn ...................................... Ritscbeinerbacb bei Loipersdorf................................................ 8. Gratzbacb bei Riegersbu Auersbacli bei Feldbadi Meilen 2 IS b) Am recliton Ufcr : 10. Rabnitzbacb bei Eggersdorf........................................................... 3 11. Goggitschbacli bei Burgstall......................................................... j .{j 12. Pickelbach bei Studenzen......................................................... 2 13. TilFernitzbach bei Kirchberg an der Raab............................................. 2 Das Gclrict tler Sann (ziim Savegebiet gehorig). a) Am 1 i n k o ii Ufcr: 1. Laufenbach.......................................................................... ] -4 2. Packfluss........................................................................... 4 3. Loschnitzbacb bei Podwin............................................................ 3 4. Kutting- mul Haudinabacii.................................................................. 3-2 5. Wogleinabacb.............................................................................. 3-j; 6. Gratschnitzbach bei Gairaeb......................................................... 3 2 b) Am rechten Ufcr: 7. Drietbach bei Oberburg.............................................................. 3 5 X. Wolskabaeli bei Franz...................................................................... 3-7 l)ie gesammte Liinge der Fliisse und Bache, »ach den einzeluen Gebielen dar-gestellt, betragt dcmnach: ii.„ptiu.„, N.be.aiu« u. Meh, (ohne die Sami) (mit der Sann) Zu s a m m e n Flusscrebiet der: ^ '. ... —',, .. —- ° in osterreicmschen Meileii Save (am linken Ufer).................................. 9-4 53 0 62*4 Drau................................................... 10-7 47-:; 04-2 Mur.................................................... 44-2 1151 159-3 i) Enns ................................... 18 1 38-4 56 Raab.................................... 11-7 59-2 70-9 Im Ganzcn . 100-1 313-2 413-3 li. S e e ii. Die vorziiglichsten Se e n, welclie sammtlicb der oberen Steiermark angeho-ren, sind folgende: 1. Der Grundelsec (7181 Jocli) und Toplitzer See (96-5 Joeb). Sie stelien mit einander im Zusammenhange. In diesen Seen finden sicli: die Rolhforelle, dic gemeine Forelle, die Lacbsfore 11 e (\vclebe eine ansebnliclie Grosse erreicbt), der S al 1» 1 i n g, die A a I r u It e, das A1 te 1 und eine dort als „ We i s s Ti s c h“ bezeichnete Art, welche bei dem Umstande, dass unter „Weissfiscb“ iu verscbiedenen Gegenden ganz verschiedene Fisclie verstanden werden, nicbt niiher angegeben wer-den kanu. Vielleiebl ist es das Blaufelchen (die sogenannte „Rheinanke“ in den Seen des Salzkammergutes). Die Ausbeute in diesen Seen betrug zur damaligen Zeit (vor 1860) im Durchschnitte jahrlicb: an Salblingen 2.400 Stiick, an Forellen 4 Centner, an Rulten 2'/2 Cenlner, an Weissfiscben 1.500 Stiick. In dicscn Seen liat sicli die Ausbeute bedeuteud verinindert, indem die Manipu-lation der Hnlztrift aueb dort ilire fiir die Fischerei so schadlichen Folgen (ibt. 2. Der Alt-Auascer Ser (368 Jocli). Mil Ausnabme der sogenannten VVeiss-fiscbc, die in diesem See lehlen, knmmen alle olten genannten Arlen hier vor. llie Ausbeute betrug im jahrlichcu Durcbscbnitte (vor 1860) an Salblingen 1.600 Stiick, an Forellen 1 '/a Cenlner, an Rutten 1 '/a Centner. Die Salldinge crreichen im Alt-Ausseer See eine ansebnlichere Grosse als im Grundel- und Toplitzer See. Sie variiren daselbst zwischen bis zu 3 Plund. wahrend die im Grundelsee erbeuteten Stiicke selten I Plund \viegen. Dagegen langt man im Grundelsee Lacbslorellen von 20 bis 30 Plund; ja im Jabre 18i»<> \vurde eine mit 50 Pfund gefangen. Der Grundel- und Toplitzer See sind ararisch; das Fiscbereirecbt im Alt-Ausseer See ist Hans- und Grundbesitzern eigenlbiimlieb und \vird \vecbsehveise nach einem Turnus geiibt, so dass Mancber erst nach 7 bis 8 Jabren wieder zum Ge-nusse gelangt. 3. Der vom Aerar verpacbtete Oedensee wird wenig benfitzt; er enthalt neben den anderen Salmonoiden eine kleine Varietiit des Salblings, Scbwarzreutei'l genannt, wele.be iiberaus gescbiilzt ist. 4. Der Leopoldsteiner Sre erniibrt bloss lacbsartige Fische, niimlicb : Sallili nge, Forellen und Lacbsforellen. Naeb einem Ojiihrigen Durcbscbnitte belauft sicli die Ausbeute auf 380 Pfd. Salldinge und elwa 80 Pfd, Lacbslorellen. Hier wie im Alt-Ausseer See wurde die kiinstlicbe Rogenbefruchjtung vcrsucbb aber, weil nicbt gleicb mit dem gewiinschlen Erlolgc belobnt, wieder aufgegeben. 5. Scen in. der Gegend von Obrnvolz. Dahin gebbren: der nul ere und obere S e h b t te I see im Schiittel, der W i I d s e e im Pustenvalde und der Gol d see am Mobenwartb. Keiner dieser Seen bat eine bedenlende Ausdebnung. Alle diese, sowie die iibrigen Tauernseen beberbergen vorberrscbend den Salbling, seltenei' die g e m e i n c Forelle; die Salblinge werden aber in diesen Seen bocbstens nul i/a Pfund Scbwere angetrollen. Lacbsforellen sind mir im Wildsee. 6. Der Gnishorner Ser bat einen ziemlieben Umfang, er liegt unter allen Seen des Oberlandes am tiefsten und sein Wasser niibcrt sieb dem weicben: sein Roden ist im Laufe der Zeit scbon ziemlicb verscblammt wordeu, da durch ilm die Palten lliesst, welcbe lici starken Regeiigiissen ilircu Scldamm dem See zufiibrt. Fr belier-bergt llecbte ; ausser diesen kommt nur nocli das Al tel vor. das bier vorlrefllich gedeibt. Die jiihrliche Ausbeute an Hecbten soli 30 bis 40 Centner betragen. Die Wi Id fischerei in Steiermark kanu nur in den Seen bei Aussee, Eisenerz mul Gaishorn regelmassig und mit Erlblg betrieben werden. Alle iibrigen Seen liaben durebgebends solcbe Localverhaltnisse, dass sicli cin giinsliges Resultat aus ilirci-Beniitzung nicbt ervvarlen liissl, so dass ilire mitunter selir edlen Producte grbssten-Ibcils unbeniilzl Ideiben. C. Tel c li e. Obwolil die Flussgebiete und Scen der Steiermark einen grossen Theil des Bedarfes an Fisehen decken, so findet docli das Erzeugniss d er Teiclie regen Absatz, vorziiglich in Mittel- nnd Unter-Steiermark, wo der Kar p fen und der II c c lit allge-Niein zn den Lieblingsgerichten gehiiren. I)ie Teiche, welche iiber 1 Joch betragen, sind: zu Neudau bei Fiirsteiifeld ... . i)7"/1(i Joch n Neuschloss bei Wildon.....................................................!>4 „ * Scbielleiten bei Pichelsdorf 34'=/ M ,, Grosssonntag bei Pettau 32 2/. • B Oberpettau 3<>a/- ** n Obermaierbofen bei Neudau . . 30 r> „ Herberstein bei Pischelsdorf 22'-/- ■ 91 n Rrunnsee und Weinburg 22 11 n Mainhartsdorf bei Obenvolz „ - Kranichsfeld, sudlieh von Marburg . ... 16 r ^ Hollenegg bei Mahrenberg 12'»/ T) „ Poglet bei Gonobilz • • • . • II'2/- r» ,1 Reifenstein bei Judenburg 9 V- • 11 „ Untermaierbofen bei Neudau «»/•■ n n Poppendorf bei Straden 5 11 „ Stadl bei St. Ruprecht an der Raab 4'/-. n „ n Erlachstein bei Sl. Martin, umveit Cilli .... *'*/■■ ,i Riegersburg 2"/- • 11 n Plankenstein bei Cilli 2 8/' ■ n n Gollitsch bei Gonobitz 2 V ■ n » Mausambacher bei Marburg 1 #/• • * n WetzeIsdorf bei Lebring 1 V- v n Oberlicbtenvvald ... ... i v-■ m ,i Wildhaus bei Marburg IV- * Annaherungsweise vcranschlagt, lielerlen nacb Hlubek (also vor 1860) die Seen der Steiermark im Durchschnilte jiibrlicb CO Ctr. Fise.be aller Ari, die leiche in einem Umfange von 40(1 Jochen zn 11/3 Ctr. per Joch 600 Ctr., und die grossen und kleinen Fliisse 5 Ctr. per Langenmeile, und da die 5 Hauptfliisse (Enns, Mur. Drau, Save und Sann) eine Liinge von ilfl Meilen, und die grosseren Nebenfliisse, — \vie Miirz, Raab, Kainacb, Lassnitz, Sulm. Possnitz, Drami, Pulsgau, dolila, Wogleina. Pack, Miesling, Palten, Salza,— eine Lange von 122 Meilen baben, so konnte ibre durchschnittliche Ausbeute anl' 1.005 Ctr., die gesammte Ausbeule daber anl’ 1.671 Ctr. veransehlagt werden. Nacli ilern Durchsclinitte d er Ja lire 1846 bis 18K8 berecbnet, kostete nacli lil ul) ek au Ort mul Stel le das Pfund Forellen 95 kr.. Hnclien K 2 kr., Hecliten 4K kr., Aalrutten K2 kr. mul das Pfund Karplen 2!» kr. Vergleiclit man diese Preisc mit dem in der vorliin aufgestellten Tabelle enthaltenen Durelischnittsprcise der Gegenvvart, so miisstcn trotz der Abnalime des Fiselistandes die Fiscbc jetzt noch billiger sein, als sie friilier ge\vesen sind, denn gegenwiirtig wird, wie der Central* Ausscluiss berielitet, nacli dem Landes-Durchschniltc das Pfund Forellen mit 80 krn.. Iluchen mit KI) krn., Hecliten mit 30 krn., Aalrutten mit KO krn. und das Plund Karplen mit 22 krn. gescbiitzt. Karnten. Kiir Karnten lieferte die Landwirtbscliarts-Gesellsebaft selbst einen Aus\vcis iiber den Fliiebeninbalt der Gevviisser, der jedoeli \vegen Kostspieligkeit udu Mangel an Arbeitskriiften niclit priicis erboben werden konnle. lieziiglich des Flacheuinlialtes der Fliisse ist zu bemerken, dass derselbe approximativ bereclinet wurde. Darnach betriigt derselbe flir n) g r ii s s e r e See n u n d T e i e h VViirther See 3.S18S Kegele-See Millstiitter See 2.382-5 Fahrtcn-See .... . . Ossiacher See 1.899 Miilildorfer See Weissen-See 1.1 KG Kreuz- und Wagnitz-See . . Keutscliach-See 2K0-2 Dosen-See Faaker See 228-K Hafner See Klopeiner See 201-3 Reisegg-Alpenseen (Gemeinde GoselsdorCer See 18G Trabesing) Afritz- und Brenn-See . . . 166 Zendlaeb-See Raibler See ....... 147 Turrach-See (Kiirntnertheil und Strusnigg-See 144 Kleinsee) Liingsee 136-7 Seigbichel-See Proseker See 91 K Putschaler Seen (Molltlial) Sablatnigg-See 78 Egger See Fragant-, vveisser, schwarzer , Zwenberger See, unterer und Feld- und Oscbenigg-See . 77 obercr Kreuzerteich 66 Malnitzer See Magdalena-See 38 Plcsclierken-See S u m m e . h) Ivlei 11 e r e S e e 11 u n d T e i c h e: Joch Im Bezirke Klagenfurt . . 283-K I111 Bezirke Villach „ „ Viilkermarkt 78 „ „ Spital . . ■ ■ „ „ St. Veit . . . 49 K S u m m e . Joch 29-8 252 25 25 23'5 2!1 17 1« 12 S 11 7 11-S Jocll 42 40-5 493-S Jodl Drau.........................................2.!>!><) Gail.................................................. 720 Curk............................................... <>2.'i Lavanl............................................... 4(>4 C lan................................................ 307 Joch Fella........................................... 60 Kleinere Zufliis.se der Drau am linken Uler...............................1.079 Kleinere Zufliissc iler Drau ant redilen Ufer............................... 427 S um m e . 6.232 Z ii s a m m e n s t e I I u n g: Seen umi Teielie...............................................11.1*24*2 .loeli oder G4-9 Percent Flflsse u n d Biiclie................................................ 6.232 „ „ 3S-1 Im Ganzen 17.786‘2 .locli 100-0 Percent. Iliernacli \viirde der Fliichenraiim der Gewiisser J-78 Quadral.meileii oder 0-98 Percent des Fliielieniiilialtes des ganzen Laudes einneliineii. In Betrell’ der Fiselierei - Statistik liess sicli die Kiirntner Landvvirtlischafts-Gesellscliaft von den Gauvorstanden und Museums-Mitgliedern Bericlite erstatten, 'velehe jedocji hinsichtlich der Genauigkeit und Ausfiilirliclikeit viel zu \viinsehen •ibrig lassen und durch persiinliche Nachfrage und eigene Erlahrung des Berieht-erstatters der Landwirtlischafts-Gese]lschal’t mogliehst ergitnzt werden mussten. In den meisten Bericlilen wird iiber sinnlose Raubwirthschaft, vorziiglich in Jen Edelfischwasscrn, Diebstahl, ungenugenden Scliutz und iiber die hier und da einer gedeiblichen Entwicklung der Fiselierei entgegenslehenden Rechts- und oesitzverhallnisse geklagt, welche Uebelstande die giinzlicbe Entvdlkerung der schiinsten Edelfisclnviisser veranlassen und nebst den meist niederen Preisen das giinzliclie Darniederliegen der Fiscbzuclit in Karnten geniigend erkliiren. Zur llebung dieser Uebelstande wird vorgescblagen: u) ein entsprecliendes Fiscbereigesetz; h) Scliutz gegen Diebstahl und Unterstiitzung durch die oftentlichen Organe ltei der Aufsicht und bei Eruirung von Diebstahlen; c) Controle der zu Marki gebrachten Waarc durch die aufgestellten Marktcom-missare, Gemeinde-Organe etc.; «‘n cin besonders gunstiges Hesultat. ) In der o bere n Drau. Es siiid darnaeh in (len Gevvassern Kiirntens neun Familicn mit 26 Artcn vertreten. Dec Fischfang winl beziiglich dec karpfeniihnlielicn Fisehe meist mittelst Netz und Angel betrieben; von den Lachsarten wird mir die Rhcinankc mittelst Netz gefangen, bei den (ibcigcn Lachsarteu koininen Setzbacen (llucben), llaspel (Huclien), Haspeln (Baeli- und Laebstbcellen), Korbe (Lachsforellen), die Leg-sebnur (Lachsforellen und llucben), Angelu (Aeseben, Baehforellcn und Salblinge), die Scblinge (Aeseben) und dec Slecber (Baehforellen und llucben) zuc Ainven-dung; llecbte vvecden mittelst Heusen und Legscbnuc gefangen, aueb harpunict oder gesehossen; zum Welsfange vverden Netze, Reuscn, Korbe und Stecber beniitzt; Aalrutten werden mittelst Stecber erlegt, seltener an der Angel gefangen und Barsche mittelst Netz und Angel getiscbt. Ueber die Durcbschnittspreise der Fiseberei - VVerkzeuge und Gerathe liegl keine Naebweisung vor. Beiin Fange wird keine Sebonzeil geiibl und derselbc meistens zur Laichzcit betrieben, womit die vierte und acbte Frage ibre Beanlvvortung lindet. Die Anzabl der ludividuen, \velche bei der Fiseberei bescbiiftigl sind, liisst sieh unter so ungeregelten Verhallnissen niebl genau bestimmen. Ueber die Menge der wirklicben Ausbeute nacb den einzelnen Fiscbarten liegt ebenfalls keine Naebvveisung vor, doch wird der mdgliebe Ertrag unter Voraus-se Iz u n g ei 11 e s r a t i o n e 11 e n F i s c b e r e i h e t r i eb e s anniihernd auf 6 17.000 H-gcscbiitzt, vvovon auf circa 5.000 Centner Edelliscbe a 70 II. 350.000 tl. und aul 5.560 Centner gemeine Fiscbe a 30 II. 166.800 II. cnlfallen uiirden. Es wurde namlicb angenommen, dass ein Joeli der lliessenden Wiisser 40 Pfund, cin Jocb der Seen und Teicbe 70 Pfund Fisehe als jiibrliebe Ausbeute ergeben komite. Der durcbsebnitllicbe Preis der vorzuglicberen Fiscbarten wird folgender-inassen, und zwar per Pfund geschiilzl: die Bbeinanke auf 90 kr., die Aesche auf 30 kr., die Baebforelle auf 40 kr., die Lacbsforelle auf 70 kr., der Hueli auf 50 kr-, der Kar p fen auf 35 kr., die Scldeie auf 30 kr. , die Barbe und das Altel auf 15 kr., der Barseb auf 20 kr., der Ilechl und die Aalrutte auf 30 kr. und der Wels auf 35 kr. Naeli einer approximaliven Berechuung der Landvvirtbsebafts-Gesellschaft komite unter Vorausselzung geregelter Verbiillnisse, vvornacb als Betricbs- und Auf-sieblspersonale ein Mann fiir 30 Joeli fliessender Wiisser und ein Mann liir 60 Jocb von Seen und Teichen, zusammen daber fiir erstere 208 Mann, liir letztere 192 Mann, im Ganzcn 400 Mann angenommen vverden, aus der Fiseberei ein jiihr-liclier Beinerlrag von 406.240 II. erziell werden, denn der lfruttoerlrag kbiinlc, wie seliou obeu bemerkl, 516.800 II. ergeben, von vvelebem die Gebalte fiir die bei lliesse nden Ge\vassern zu bedienstenden 208 Mann a jiibrliebe ISO 11. 37.440 Ib’ und fiir die bei Seen und Teichen zu bedienstenden 192 Mann (sammt Fiscbe-reigeršithe) it 360 fl. 69.120 II., ferner Steuern 4.000 II., zusammen daber 110.560 II. in Abrechiiung zu bringen wiiren. Auf die neunle Frage entgegnet dcr Bericht der Landwirlhschafts-Gese]lselialt, 'vie folgt: »Die kiinstlicbe Fischzucbt wird, mit Ausnalime vveniger vereinzelter Vcrsuehe, seit einigen Jahren uur in Lolling regelmassig betrieben, ist jedocli aucli liier "egeu Mange) s an Wasserllacbe grosstentheils auf Ausbriitung und Erziehung von Setzliiigen —jiilirlieli 12.000 bis 18,000 Sliick Salblinge, See- und Bacbforel-len besebrankt. Der Z\veck dieser subventionirteu AnsUiIt ist vorziiglieb, uber ^delfiscbzueht Erlabrmigen zu sammeln umi durcb Eriniiglichung personlieher An— scliauung der Einriebtung und der bisbcr erzielten giinstigen Erfolge, so\vie durcli Mittheilung der gemachten Erfabrungen auf Andere ermunternd einzuvvirken." Krain. Die Lamhvirtbschafts-Gesellsebaft saminelte ibre Daten auf Grund der von 'len k. k. Bozirksbauptmannscbaften des Landes erstatteten Berichte, dana aus An-gaben erfahrener Fischer, so\vie aus deni Berieble des als Faebmann bekannten Herrn Baimund Kastelic, OfVicials bei der k. k. Landcsregierung. Im Allgemeinen muss bemerkt werden, dass der Fisebzucbt in Krain gar keine Aufmerksamkeit gescbenkt, souie in der Ausiibung der Fisclierei keine Regel beobacbtet \vird, indem diese, mit Ausnalime jener in den grosseren Gewiissern, last durcbgebends am Lande als ein Gemeingut angeseben wird, an dessen Aus-ht'ute sicli jeder Liebhaber betheiligen darf, daber aucli aus diesem Grunde und bei Abgang gebiiriger Ueberwacbung und Beaufsiebtigung viele Diebstiihle zu jeder Jahreszeit vorkommen. Alle Gevviisser in Krain sim) fiir die Fisebzucbt nicbt mir ganz geeignet, s°mlern vielmebr selir giinstig, \vas scbon das Vorkommen so verscbiedener Fiscli-gsttungen, sowie die, trotz der sebonungslosen Wirtbscbaft, noeli immer sehr ••anibafte Ausbeute zur Geniige constatirt; und es unterliegt keinem Zvveifel, dass Fiseherei in Krain durcb eine gesetzlicbe Begelung und bei einiger Aufmerk-s*>nikeit von Seite der Fisebereiberechtigten fiir die Vermehrung der Fiscbe, — "01111 scbon nicbt in anderer VVeise, als durcb Sebonung \valirend der Laicbzeit und 'lureh die Ilaudbabung des Verbotes der Aullisebung zu geringer Fiscbe, — eines L1**‘eulieben Aulsclnvunges fiihig \viire und eine bedeutende Menge von Nabrungs-■nittelu liir Menseben lielern komite. Von deu Gewassern, vvelebe griissere Fisebquantitaten liefern, sind nebst der ■*ve, Laibacb, Cerna, Sala, Idria und dem Cirknitzer See nocli er\vabnenswertb: Zajrer, Bistrica, Kokra, der Veldeser umi Wocbeiner See in Oberkrain, die Kerka (Gurk), Kuljia und der Neuring iu Unterkrain, der Unz-, Pirka- und Beka-1 luss in Innerkrain. Die aufgeslellten Fragen werden in Folgendem beantvvortet: !,'l 1 und 6. Nacli II e ek el und K n er sollen iu den Gevviissern Krains zebli ’u mit 24 Gattungen und 30 Arten vorkommen, \viibrend der Landesbericbt IIUl' aclit Familien mit 19 Gattungen bezeicbnet, da sicli dessen Nacbweisung mir aul jene Gattungen bezieht, auf \vel<;he sieli die Fisclierei in Krain erslreckt und welclie aueli aul’ dem Marklplatze iuLaibach zum Verkaufe gelangen. DieFamilien,aul welclie in dieser Nacliweisung keine lliicksicht genomtnen \vurde, sind die der Aale und der Barlgrundeln. Die l$eantwortung der Fragen iiber das Vorkommen der Fische sovvohl, \vie aueli iiber deren jiihrlielie Ausbeute und iiber den Durchschnitts-preis derselben ist daher nicht ersebopiend, indem sicli bieriiber nur folgende Daten vorfinden: Bczcichnung der Fischc Jiihrlielie Ausbeute Durcli-scbnilts-werth pr. Ctr. Gesammt-w e rili Clr. tl. n. Lachse: Forellen 80 40 3.200 Acschcn 30 25 750 Iltielien •> •> ? Karpleniihnlichc Fischc: Karpfen 30 30 1)00 Uarben GO Ib 000 Selil oi e n 40 30 1.200 Altcln \ Ganglinge (sehr selten) 1 Blaunasen (selten) Karauschen 200 12 2.400 Griiudlinge I Lauben 1 Pfrillen J Medite 80 28 2.240 Welse (>« 35 2.275 Aalrutten IS 30 540 liarsehe ) Koppcn > ? ? Neunaugen ) Conservirt (geselcht) vverden iiusserst wenig Heclile, Schleicn und Korellen, in der Hegel nur, wenn zulallig ein grosserer Fang gemacbl wird, und ilie Fischc nicbl im friscben Zustande begeben wcrden konnen. Das ganze Quantum conscr-virter Fische kann daher kaum mit 10 Centuern angenommen werden, welcbe zun> 1‘reise von 30 bis UK kr. pr. Pfund verkault werden, vas einen bciliiuligeu AV^crtli von 300 II. repršisentirt. ' Kine nicht uinvesentliche Zugabe der Fisclierei bildet aber aueli der Krebseu-und Froschefang; man kann mit Sicherheit aiiucbmen, dass an Krebseu inchr als 100.000 Sliick erbeutet werden, welche neuester Zeit ausser den Oranžen des Laudcs, ja sogar im Auslande, einen Markt gefunden haben. Sehr schiine a u s -gesuchte VVaare, besonders aus dem Gurkllusse, wird nicht selten mil 10 bis 1£> pr. 100 Stiiek beza hit, mittlere zu 3 bis 5 kr., und ordinare VVaare von */a bis I '/a kr. pr. Stiiek abgesetzt. Friisehe simi wegeii ilires zarten leichten Fleisches sehr beliebt, werden jedocli mir in den Stfidten zu Markte gebraclit und consumirt; deren Ausbeute, einbeziiglicli des Laibacher Moorgrundes, wo solclie in den Graben und Lachen sehr zablreieli vorkommen, mag einige 30.000 betragen, der Preis variirt je naeli der Jahreszeit von 35 bis 70 ki1, per 100 Stiiek. Als besonderc Specialitet in Krain muss der See bei ( irkniea in lunerkrain ■'•igefiihrt \verdcn , \vo die griisste Ausbeute an Fiscben (Hechten und Scbleien) •iur dami gemacht vvird, wenn derselbe in die unterirdisehen Kliifte unter dem Berge Javornik ahliiult. Dieses \var seit vier Jahren nur im Jalire i*S71 der Fali und bs wurde ein Fang an beiden obbezeichneten Fisehgattungen von nahebei 100 Ctrn. gemacht. tu solehen Fallen vverden die Fische natiirlicher Weise auch geseleht, die bei gew6hnlicher Fischerei erbeuteten aber stets itn frischen Zustande ver-werthet. Figenthiimlich bei diesem grossen See ist der Umstand, dass, wenn nach Milani' des Wassers dessen Becken auch 4 bis 5 Monate trocken bleibt und sich spSter bei eintretendem Begenwel.ter wieder mil VVasser liillt —, was um so sehneller erfolgt, wenu heflige Donner eintreten, durch deren Erschiitterungen das Wasser auch unterirdiseh hervorkommt—, dieses vvieder eine Menge Fische mit S|eh bringl. Diese Thatsache liefert den umviderlegbaren Be\veis, dass unter dem nerge .lavornik bleiberide Wasserbebalter bestehen, in welehen sich die Fische lebend erhalten und so bei der VViederliillung des Sees in denselben zuriiekkehren. ad 2 und 15. Geriithe und Werkzeuge, welehe zur Fischerei dienen, und deren ^urchschnittspreise sind: n) das Zugnetz tur Flussfischerei . . 25 tl. bis 50 tl. „ tur Seefischerei . . . . 50 „ 99 80 99 h) Sperrnetz mit 2 Beusen ... . . ■ • 5 „ 99 8 V ('J Sacknetz . . . - • is „ 99 20 Ji d J der Hamrnen • . 2 „ 99 3 99 >') die Šenke oder der Tauchhammen . . . . 1 „ »» 2 f) Garnsack 2 „ 99 4 >5 ()) der Ziehhammen ... ... • • 2 „ 99 4 99 h) Stechgabel oder S|teer . . 1 „ 99 2 99 ij Angel 99 1 99 k) Fischerkahn . . . 12 tl. * 25 99 !) zwei Buder a 2 tl 99 4 ** >n) \Vasserschaufel M 1 99 ») Fischhehalter, grosser (} „ 99 8 M <>) „ kleiner . . 1 „ - 2 Statist. Mittheil. XX. Jalirg. 4. Heft. ad 4 und 8. Da die Fischer in Krain, wie es bekannt ist. das Laichen der Fisclie nicht respectiren, so ist die Ausbeute der Aalrutten im December und Janner, der Hucben im Marz und April, der Forellen im November und December, der Aeschen im Februar und Marz, Karplen und Barsche im Juni und Juli, als zor Laichzeit der liier specificirten Fischgattungcn, am grossten. Uebrigens werden in Krain alle diese Fischgaltungen, sowie die sonstigen ordi-niiren Sorten, als Schleien, Hechte, Welse, Dickkopfe (Weiss-Plat.tlisch), Borben etc. das ganze Jalir hindurch, wic solelte den Fischern z ur lland gelangen, 0I1116 Riieksicht auf Liingenmass und Gewiclit gefangen und zu Markte gebraebt, was mit vollern Grunde befurchten liisst, dass die schon ohnehin selir herunfergekom-mene Fischerei vdllig zu Grunde gerichtet wird, wenn nicht haldigst durch ein Gesetz dieser schouungslosen Wirthschaft Einhalt gethan \vird. ad h. Diese Frage ist fur Krain nicht leicht zu beantworten, vveil die Fischerei nicht gevverbemassig, sondern als Nebenbeschaftigung betrieben wird. In den aller-meisten Gegenden des Landes, wo nur kleine lliiche und Griibcn bestehen, wird cloch auch zeitweise gefisclit, ohne dass dieses durch eigentliche (aehkundige Fischer, sondern vielmehr durch einzelne Berechtigte, deren Knechte oder sonst hierzu Gedungene geschieht. Auf den grossern Flussen und Seen sind hei eincni Zuge 2 his 4 ludividuen heschiiftigt. Im Allgemeinen diirfte man annaherungs-\veise annehmen, dass sich 100 ludividuen, jedoch auch diese nicht permanent, als Fischer besehaftigen. ad 9. Kiinstliche Fischzucht \vird im ganzen Lande nirgends betrieben. Aerarische Fischwasser betinden sich in der Staatsdoinane I d r i a, \voselbsl die Fischerei in eigener Regie betrieben \vird, und einen jahrlichen Rem-erliis von 25 II. abwirl‘t, denn der Bruttoertrag betriigt 100 11., wovon fiir Fang-und Verschleisskosten 75 11. ausgegeben werden. Von der Deutschordens-Coinmende zu Laibach, welche das Fischereirecht m den vier Steuerbezirken Oberlaibach, Umgebung Laibach, Stadt Laibach und Littai hesitzt, liegt ebenfalls ein Ausvveis vor, vvornach im Jahre 1870 verpachtet waren: die Urbars-Fischerei an 12 Fischer um...................................... 81 II. 96 kr. „ Pacht- „ 8 „ „ ■ . 65 „ 55 „ „ Eis- „ „ 1 „ „ 2 „ — „ „ Scharrer- „ „4 „ „ 16 „ 80 „ „ Huben- „ „ 9 „ „ 65 „ 79 „ „ Angel- „ „11 „ 15 25 ~ zusammen an 45 Fischer um..................................... 245 II. 15 kr. Kustenland. Gcbiet Trie st. Nach Angabe der Sociela agraria in Triest wird in diesem Gebiete keine Susswasser-Fiscberei betrieben. G o r z u n d G r n d i s c a. Die k. k. Ackerbau-Gesellschaft in Gorz erstattet folgenden Bericht: Die Gewasscr dieses Gebietes bestehen, abgesehen von den im Karstgebiete gelegenen kleinen Doberdo- n n d Pietrarossa-Seen, mul von li ebenlalls selu- kleinen Alpenseen, aus dem Isonzo mit seinen Nebentliissen, dem Timavo, einigen mehr oder •ninder starken Baclieu uiid kleinen Fliissen, \velche in den Moriisten entspringen l|ad sich nach kurzein Laufe ins Meer ergiessen, sowie aus d er Beka. Letzterer Fluss verliert sieh gleicb nach seinem Eintritle im Lande in die Molilen des Karstes, U|id ist beziiglicli der Fisclierei niclit zn beriicksicbtigen. Im Timavo nnd in den anderen kleinen Gewassern der Moraste, sowie im untersten Theile des Isonzo ist die Fisclierei niclit unbedentend, es werden jedoch “ur Seelisehe nnd diese nur von Seeliscbern gelangen; dieses Gebiet muss demnach der Meeresfisclierei zugereclinet werden nnd kommt bei den nachlblgenden Anga-beu niclit in Betracht. Demzufolge hcschritnkt sicli die Siissvvasserfischerei auf das Isonzogebiet ober Pieris und Fiumicello, nnd aucli liier ist das 1'rodnct von keiner national-okononiiscben Bedeutung, denn der Werth des ganzen Ertrages iiherschreitet kaum * **00 11., vvobei noch bemerkt werden muss, dass ein ziemlicher Theil des Ertra-£es aus der von Liebhabern oder sonst gelegentlich betriebenen Fisclierei herriihrt, wobei die Zeitverschwendung den erzielten Nutzen bei \vcitem iibcrwiegt. Diese ge-'■ingc Ausbeute d mile hauptsachlich in der Bcschaflenhcit der Fliisse hegriindet sein, 'velclie bedeutenden Schwankungen im VVasserstande untenvorfen simi umi bei H»chwasser ungeheuere Massen von Gerolle luhren; man hehauptet auch, dass das 'hil/.sclnvemmen viel zur Verminderung der Fische beigetragen babe. Es muss jedoch liervorgehoben werden, dass die Forellen von Tolmeiu und 1'litsch wegen ihres ausgezeichnelen (Jeschmackes bekannt sind und von Tolmein 1,1 letzterer Zeit bis nach Turin, Florenz und Bom versendet vverden. In Folge dessen lst in Tolmein der Preis der Forellen in wenigen Jaliren von 15 auf 15(1 bis 40 kr. Per Plund gestiegen. Die Nachfrage ist bedeutend, allein der Fang und folglicli (*ei' Kxport selir gering; letzterer kanu fiir Tolmein auf 20 Plund vvochentlich ver-anschlagt werden. Die gestellten Fragen linden in Folge der gepflogenen Erhebungen naeh-slehende Beantwortung: ad 1. Die Fische, \velche im Isonzoflusse und in seinen Nebengewassern vor-*omnien und gelegenbeitlich gefischt werden, sind: der Schiel, der Stichling, der Laguetto, der Ghiozzo (Bottola), der Ilecbt, der Steinbeisser, der gemeiue Fluss-Aal; '°n den karpfcniilinlichen Fischen: uer gemeiue Karplen, die Sclileie, die Barbe, Laube (Bestaller), das Altel und die PIVille; von den Lachsartcn: die Aesche 1111 d Bachforelle; von den Storarten: der eigentliche Stiir und von den Lampreten (tas kleinc Neunauge und der Uhlen. Us bildet jedoch nur die Forelle und die Barbe (It ar bo fluointilh) einen Gegenstand des regelmiissigcii Fischfanges. ;kJ 2. Dir. Fischerci wird mit, Netzen, Angeln mul Stecbgabeln betrieben. ad 3. Die Fischer verfertigen selbst ihre Netze umi Stecbgabeln, vvesshalb keine Prcise derselbcn angegeben werden konnen. Uie Angelu werden zu den ge-wohnlichcu llandelspreisen gekault. ad 4. Die Fischer fangen Forellen und Barben das ganze Jahr, umi z\var leider ohne liiicksiehl auf die Laichzeit. Sonst wird gelegentlich zn unhestinunten Zei-ten gelischt, z. B. wenn Caniile von VVasseruerken behufs ihrer Beinigung abge-lassen werden. ad 5. Individuen, welche nur vou der Siissvvasserliseberei lebeu, gibi, es niclil Die Fischer sirni Bauern, welehe die Fischerei als Nehenenveib betrei-ben; ihre Anzahl isl selir sclnvankend, kanu jedoch auf .‘»II verausehlagl vverden. Wcun gelegentlich ein grosserer Fisclifang vorgenommeu \vird, so \verden dazu gew6hnliche Taglohncr ver\vendet. ad (i. Nacli dem bis mm (lesagten findet in diesem Lande kein regelmiissi-ger Fisehfang stati; desshalh isl es unmoglich, das durchschniltliche jiihrlichc Erlragniss, gesch\veige jcnes der einzelnen .lahre, mit Genauigkeit zu erheheii. Eine suit' die moglichsl verlasslichen Dalen gegrtindcfe Berechmmg giht als Jahres-Durchschnill des Fischcrei-Ertragnisscs von Forellen 24 Cenlner mul vou Barben 10 Cenlner. Die Fische werden inirncr frisch verkauft; Forellen werden nur zum Haiis-gebrauche in Familien eingesal/en. im Preise bat iu letzter Zeil eine bedeiitende Steigerung slatlgefunden. Zu Anfang der Sechzigcrjahre kostelen die Forellen I ;> bis 20 kr. pr. Pfd., gegenvviirtig 30 bis 40 kr.; die Barben vor 10 Jahren 10 bis 12 kr., gegenwiirtig 1» bis 20 kr. Istrien. Von der Landwirthschat'ts-Gesellsehaft. in Rovigno langten keine Ausweise ein. Tirol. Ueber den Stand der Gewiisser Tirols liegt nur eine summarischc, vom Recli-nungs-Departement der k. k. Finanz - Landes - Direetion in Innsbruck zusainmenge- stellte Uebersicht vor, nacli welcher der Fliiclieninhalt □Kutter vou 26« Seen........................................ 9.S32 1.499 „ 109 Teichen........................................................... 400 749 „ 24 Fliissen (Lange 1857/g osterr. Meilen) ... 11.802 IT!) „ 941 Riicben (Lange 1.0072/8 osterr. Meilen) . . 11.022 872 allen Gevvassern...................................................... 32.818 95 betriigt, Es enllallen daher vom Gesaimnlflacheuinhalte der Ge\v;isser auf eine (jua-dratnieile Landes durchsciiniltlieh 70-7 Joch, oder 0-71 Percent des LandesfUielieu-inhalles per 464-4 osterr. Quadratmeilen. Der Gesamnittlacheninhalt der Ge\vasser verilieil( sicl) in Perccnten Iterechnet iiuf Seen mit 29 Perocnt, auf Teiclie mit 1'4 Percent, auf Fliisse mit 3(J Perccnt mul auf Bache mit 3•(> Perce.iit. Detaillirte Nachweisungen licferten nur die Steueriimter dcr Finanzbezirke Innsbruck undTrienl; doch muss bemerkt \verden, dass beziiglicb dcr Anžah] mul Lange der Fliisse umi miche die Datcn niclit verliisslicb erscheinen, daber sicb dic Wicdergabe dieser Nacluveisungen mir auf dio Angabe dcr Anzalil der Secn mul Teicbc, dann des Hachcninlialtes aller Gewasser nacb deu einzelnen Stcucrbezirkcn bcschrankt: Finanz- u n d Stouerbezirk Seen Teiclie Fliisse iiiu li<* (le.saimnt- Flacheu- iiilmlt L. V 3 Anžah 1 Klii ch e liiihali A lizali 1 Flacheninhall Klacheninhall riacheuinhalt Joch □ KIII r. Joch □ K Ilir. Joeh □ ki rtr. Joeh □ Kilti*. Joch □ K lltr. Innsbruck. 1 Naudors ') - 247 960 54 800 41 460 343 620 2 Uied. . . 1 1.523 o 1 354 259 1.305 151 1.129 413 1.111 3 Landock 1 14 400 322 800 177 800; 514 400 4 Ini.st . . = ) 17 84 334 11 •i 1.24 7 371 246 167 1.341 ; 628 1.568 5 SiJz . . . 3) 6 77 5 1 1.200 1.04 1 133 1 13 975 1.233 708 r, Telfs . . 1 1 1 1.082 o 3 827 516 1.493 370 1.067 902 1.269 7 Innsbruck - ... 2 5 800 1 1 313 126 800 446 8 Hall .... 3 2 235 446 83 145 1.296 594 14 i* Schwatz ... 4) 1 1.340 467 223 2.030 10 Ratlenherg . . 5) 6 80 81 1 n 12 854 468 627 443 260 1.004 952 11 Kufstein «) 7 361 373 685 160 233 850 1.279 1.383 12 Steinaeb 7) * 44 1.098 59 217 202 5.1 306 226 13 Mioders .... 3 0 1.410 27 216 249 1.410 14 Zeli am Ziller .... i 9 323 199 136 337 684 545 1.143 i Piigcn . . 3 12 794 i 1.070 115 259 63 749 191 1.272 16 Hopfgarton 183 183 17 Kitzbfichel . . . . 8) 7 89 1.296 2 6 761 707 212 803 669 18 Reuite ») 10 1.062 1.291 2 1 456 2.699 1.477 255 739 4.019 763 Siiinilie . 76 3.439 972 41 45 927 ,0) 8.045 1.336 4.159 673 15.690 708 ) D»runter tler Renclieiier See mit 167*1 umi «lt»r Haider See mit 60*1 Jocli. ) n n Tascliaehsee mit 41 •(> Joch. 3 v ' n „ 1’ipurger See mit 44 und der Langthaler See mit 25 J o eli. **) Der A eh e usee. ) Darunter der Sch\vanlhaler See mit 51*6 Joeh. ) « „ Walchsce mit 169*6, der llinternteiiier See mit 82, der llechtsee mit 48*6 und der Thiersee mit 45 Joeli. ) » ein See ohne llencnnung mit 28*6 und >.er Breuneraee mil 13*3 Joch. ) Daruuter der 1’illersee mit 52*3 und der Schwarzsee mit 28 Joeh. " ** „ groase IMansee mit 482*4, der llaiterwanger See mit 241 *9, der llaldensee mit 136*4, der Vilsalpsee mit 104*6, der lllindsee mit 45*2 und der kleine Plausee mit 21*4 Joeh. ) Von dem Ueaiiinint-Kliieheninhalte der I1'Iti a 8 e entfalleii auf den Inn hei 27-I Meile Lange 3.674*3 Joch , auf deu Lech hei 8 Meileu Lange 2.501 Joeh, auf die O e ti hei 5 Mcileu Lange 625*1 Joch, auf den Ziller hei 7*6 INleilen Lange 338-2 Joch, den Groaa-Achen hei 7 Meilen Lange 1 7<>*8 Joeh. Finanz- und Seen Teiche Flusse Hiiclie Ciesj mili t- a e a 'f. A li- Klacht uinlialt A11— Klaclieniuliall Klaclieniuliall Klaclieuinlialt inlinlt Steuerbezirk zali 1 Joch K lltr. zalil Jocli □ KIftr. Jocli 1 n KIftr. Jocli □ KIftr. Jocli □ KIftr. 1 Trient. Mezzo Lombardo. . . *) 2 022 1 GO 310 1.092 2 Lav is ....... 1 1 110 150 151 302 110 3 Tri en t 200 32 298 4 Nogami o 1 8 1.050 1 8 349 300 370 1.405 5 Roveredo . . ... 1 1 800 183 1.240 151 1.159 330 1.599 6 Mori 2) 108 759 05 1.400 45 292 219 851 7 Ala 342 777 39 1.378 382 555 8 Fondo ... ... 2 4 2 37 110 800 151 800 9 C los 3) 2 09 175 189 244 1.405 10 Tione . *) 19 143 315 458 11 12 Stenico Vezzaiio ... 1 8 7 441 1.100 1.122 00 25 1.370 18 ? 1.475 M) <57 487 275 13 Arco 4 8 804 139 209 3 805 151 338 14 Hi vsi «) s 2.904 1.248 15 2411 09 1.080 2.989 977 15 Comlino 4 2:» 009 22 3 300 277 1.375 108 1.162 475 300 10 Ca va lese 17 50 354 1.200 410 1.200 17 Fassa 4 10 475 95 057 105 1.132 18 Cemhra 1 0 400 38 400 19 Civczzano .... 7) 8 101 1.231 148 1.450 310 1.081 20 Primi ero ? ? • i) 70 21 Strigno 4 24 270 293 1.544 222 123 540 337 22 Borgo .... . 2 1 195 30 298 38 002 09 1.155 23 Levico ») \ 482 099 18 81 \ 130 058 031 571 24 Pergine .... . io) 4 708 583 1 5 140 245 1.235 959 358 .S n m m c • 91 5.870 170 34 50 010 2.388 1.330 ") 2.858 1.591 “) 11.17 4 513 ') Durmitor der Molvenosee mit 580 Jocli umi «l«»r Andalonee mit 30 Jocli. 2) D»*r Loppiosee. 3J l>«*r Tovelsee mit 08-0 Juch. ‘t) Unter «1 ir.s en Scen ist der *» ut otidst «* der S. (fiuliauo. •') Daruntcr der Dnhlinosei* mil IG‘^-2 Jocii; voii tim iilirigeu niclit Lenaunt«>u Seen «>ntli;i11 einer 134’3, einer 54-7, einer 54 untl einer IG‘2 Joch. ,l) Darunter der nach Tirol hineinrageude Theil «l«*s Gardasees mit 2.483 Jocli, der Ledrosee mit 383 Jocli untl Jer Vili** tlt-1 Monic mit 38*7 Jocli. *) Darunter der Serragliasec mit 81*3. der Piazzesep mit 43*8 umi der Lasessee mit 21*0 Jocli. 8) n n Baoriasee mit 00 Jocli. 9) „ nahezu cin Drittel dea Caldonazzosees mit 279*3 Jocli imd der Levicosee mit 200*5 Jocli. 10) „ liber zwei Drittthcile dea Caldonazzoaccs mit 091-3 Jocli umi der Cauzolinoaee mit 12^0 Joch. Aussclilicsslich de« Placheuinlialtes der Biiche der Steuerbezirke Stenico umi 1’riiuiero. Die Erliebungen liber die Fiscberei in Tirol sind sehr schivierig, weil das Neunauge Inn, Etsch, Gardasee Miirz und April Bezeichnung der Fisclie Gewiisser, in welchen sie vorkornmcn L a i c li 7. e i t Von enbiicben selbst im Jannor (bei ‘J Zoll Liinge mit '/s 1’fuml Gewieht) die Lachsforelle Aehensee, Haitenvanger See, Maltersee, Gardasee October bis Ende December der litieh Inn mul Drau Mitte Miirz bis Ende April, je naeh der \Vitterung etwas friiher oder spiiter; der Hueb \vird crsf gesehlechtsreif, vvenn cr ein Gewieht von 4 Pfund er-reicht, inuss daher cine Lange von 12 bis 1!) Zoll haben. der Salbling Aehensee, Haitervvanger See, Ileider mul Grauner See, Oher-bergsee, Molvenosee Ende October bis Ende November (bei 8 Zoll Lange '/a Pfund) Knrpfuniilinllrliu Fisrhc: der gemeine Karpfen Inn, Etsch, Drau Mai und .Tuni die Sehleie Walclisee, lleelitsee in Nord-Tirol Juli (naeh lleekel und Kner Juni) die Barbe Inn, Ktseh Mai und Juni (der Hogen ist mr Laichzeit ungesund, erzeugt Erhrechen und Durchfall) die Braehsen Inn und AValehsee Mai und Juni das Kofhauge < Inn, Aehensee, Walchsee April und Mai das Alf el (der Dobel) die meisten Fliisse und Seen Tirols Mai und Juni „ „ (der Hasel) Inn Miirz und April (naeh lleekel und Kner Mai und Juni) Bczcichnung der Fisehe (iewiissor, in wel«hen sip vorkommen Laiclizeit ) Netze, und z\var: eine Flake, Netz mit Saek, ungefiilir 1(» Klafter lang und 2 Klafter l»r(iit, Werlh................................................................ 300 II. — kr. Slreichnelz, im Wer(lie...................................................40 „ — „ gestrickte Reischen...................................................... 3 „ — „ Reische von Weiden................................................... 1 „ UO „ gestrickles Wood..........................................................80 „ — „ gestrickler Bar...................................................... 12 „ ein Steclier zum lleranssteehen der Fisehe .... 2 „ eine Zille (Schiflcben)..................................................ISO „ Das Wood isl ein Slreichnelz, \velehes an beiden Euden an einer Slange befe-■g®t und auf selbe aufgewiekell isl, je naeli der Breile des Baclies abgewiekelt '■'ul auf beiden Seiten desselben eingestellt winl. Bei dieser Fiscberei wird aucli inuner ein grosser Bar verwendet, welcher 311 der schmalslen Slelle eingeselzt wird, dein sodami die Fisehe dnreli Vorvvarts-selireilen mit dem VVood zugelrieben \verden, daber die zuiscben diesen beiden sl«henden Fiscbe enhveder in den Baren oder in den Wood geralben miissen. ad 4. und 8. Gefiscbl \vird leider grosstentbeils zn jeder Jabreszeit, da nur "'enige Fisebereiberecbligle die Laichzeit berucksielitigen. In Belreff der Fragen !> und (! isl es bei der zahllosen Zerstiickelung der ^ 'scliereiwasser, vvelebe ilire Kigentbumer oder Bacbter, selbst bei den Bacben norli nach kurzen Liiufen von 1 ltis 1Stunden vvechseln, nichl mdglich, aucli nui’ anu;iherungsweise der Wahrheit entsprechende Daten zu liefeni uud es liisst sieh hieriiber im Allgemeinm mir Folgendes anliilireii. ad U. Ilci drr Fischcrei mil dom VVood sinil 4 Personen nolhwendig, namlich: 2 bei dem Wood, t beim liareu nnd 1 Treiber. Uei der Nel/.lisclierei sind wenig-stens 2 Netzfuhrer und 1 Zillenfiibrer bescbaftigt. ad G. Die Ansbeule aii Fischen aus dem Inn vvird jiilirlicb geringer, vveil, vvie bereits gesagt, zur Laichzeit die nblbige Scbonung niebt nur nichl beobachlet, sondern vielmebr eben zu dieser Zeil mit gesleigertem Eiler gefiscbt \vird, ‘k* alle Fiscligaltungen zur Laichzeit, indem sie nalie ans Ufer kommen, leiebt zn iangen sind. Der Fang der Huchen im Inn betriigt alljahrlich einige Cenlner, vvelche theilvveise nacb Innsbruck, lheilwei.se nach Miinchen verkaufl werden. Dieselben werden grbsstentheils von Kufslein Lis zur Zillerbriicke gelangen, weiter stromauf-warts kommen sie seltener vor. Der Barbcnfarig auf dem Inn d Urite ungelahr b Lis 8 Cenlner per Jabr betragen. Derselbe lindet hauptsachlich im Monale Juli und Anglist bei bobem Was-serstande statt, wo die liarbcu von der Donau in den Inn slreicben. Die Aesebe wird ein jahrlieb seltenerer Fisch im Inn, wic uberbaupt nahezu alle Fischgattungen abnehmen. llingegen gibt es nocb selir viele Niislinge, sowobl im Inn, als aucli, und zwar vorziiglich, in den Canalen und Seitenbacben. Als bedeutend inuss deren Fang im Hleibache, aucli Nassenbach bei Langkampfen benannt, bezeicbnet werden, wo jiilirlicb Tausende gefangen, und da sie selir griitig sind, g1'" selcht, dann als Zugabe zu den Knodeln auslall des Selcbfleiscbes verwendet werden. Die Forellc findet sieli allerdings aucli im Inn, verweill jedoch daselbst nicld gerne langere Zeit, sondern ziehl sicli in die Seitenbacbe, wo sie bereits iiberall getroffen vvird, namentlicli zur Laichzeit, \vo sie siidi sclbst in den kleinen Wiesen-bevvasscrungs-Canalen findet, und daber leider den Nacbstellungen eben zur Sclion-zeit am meisten ausgeselzt ist. Als die forellcnreichsten Biiclie miissen die Gevviisser bei Ehbs und Niederndorf uud die Rdssner Ache bezeicbnet vverden. Das Plund vvird durchscbniltlich nm 70 krn. dorl bezahlt. i im NVipplbalc ist der Trienserbach als Forellenvvasser zu ervvalmen, vveil der Eigentlnimer der dortigen Fischerei selbe rationell, d. Ii. mit Scbonung zur Laichzeit, betreiht. Uebrigens sind bereits in jedem der Seifenzuflusse des Inns sovvold im Unter-als im Ober-Iunthale Forellen zu treffen, vvelcbe jedoch nur selten die Bediirfnisse der benaohbarten Gastbauser zu decken im Stande sind. Vrni ilen Seen mnss diessbeziiglich vorersl d er Pillcrsee genannt werden, welclier in der Radcsaison seine Koreliču iiher 30 Centner nach Gastein liefert, " o fiir dieselben per Pfund 1 II. 3(> kr. hezahlt wird. I5ei kufstein findcn sicli mehrere Seen — als der llintersteiner, 3/4 Stunde lang U|hI ‘/2 Slu ude breit mit 82 Joeli; der VValehsee, i/a Stunde im Umfange mit 'M-7 Joeli; dann die 3 Seen am Tbierberg, uamlich der Heelitsee mit 48-(i Joeh, Jer Liiugensec mit 7-9 Joeli mul der Plrillensee mil 3 2 Joeb; dann der Egelsee mil 4‘7 Joeli mul der Haarsee mil li) Joch —, welche jedocb mir selir wenige Fiscbe lielern. |)er 11intersteiik*r Set1 liefert hochstens 2 Centner Forellen pr. Jahr — und uiese mir zur Laichzeit, weil der Eigenlhiiiner, der Fischcrei unkundig, sie zu anderer geeigneter Zeit nielit zu fangen verstebt; der Walcbsee liefert einige Heclite und Rotteii (Rothkarpfen, aueb llasel genannt). Die 3 Seen am Tbierberg, welche Eigentlium des Herrn Oberbammer in Munchen siiul, liefern niebts, weil der Eigenlbiimer, in der HolVnung, einen Fisch-stand heranzuziehen, nielit liscben liissl. Saclikumlige glaubeu jedocb, dass er aueb hei diesei' Scbonung schvverlich eine andere Zuebt, als die von lleeblen erzielen W*1'<1, welcbe sicli bereits im See befinden, dalicr jede andere lirut vertilgen werdcn. Namenllieb diirfte eine Beviilkerung des griisslen, d. i. des Heeblsees sclnvierig iallen, 'la derselbe eine Tiefe von GO bis 80 Klafler liat und den angestellten Beobaelitungen zulolge stebeude und liegende ISaiune in der Tiefe sieli vorfinden, die eine Ausfisebung der Heclite uumoglich macben. Zudem erscbeint desseu VVasser fiir die Zuebt leinerer Fiscbe, als Forellen etc., nielit geeignel, \veil dasselbe, wegen des im Ver-hžltnisse zu der Grosse des Sees zu scbwaeben Zullusses, zu warm ist. Hingegen eignet sicli der Thiersee, im Tliale gleicben Namens, ganz vor-z*iglicb zur Fischzucbt, und \vurde dessbalb aucli vom llerrn Lerperger, llandels-ma,ui in Kufstein, bierzu auserkoren. Im Rezirke von Ratlenberg sind mehrere kleine, in Hinsicbt auf Fiscbertrag-luss derzeit nielit beacbtenswertlie Seen, konnten jedocb nacli der Lerperger'-selien Melliode (siebe S. 78 und 79) als ganz geeignel zur Hebung ilires Fisclistandes Verwendet vverden. Der Aeben-See ist der griisste des Innthales. Fr bat eine Lange von 2'/4 Stunden, eine Rreitc von melir als i/4 Stunde und cinen Flacbenumfang von 1.340 Joeh, und ist aucli selir lief. Die Tiefe lietragt au l,ielirereu Stel len iiher 2.500 Fuss. Wie selir man aueb glaubeu moclile, dass in einem soleben Wasser sicli Mengen v°n Fischen verscliiedcnster Ari auflialten, so isl docli die Zalil derselben, namenllich Jetzt so verschwindend klein, dass nielit einmal von dorther Fiscbe nacli Innsbruck zum ^«i‘kaufe kommen und das Wenige, \vas dort gefangen wird, lediglich mir fiir die ^'»iiimertourislcn aufbe«abrt \vird, vviibrend friilier Innsbruck einen Hauptabsatzort der Achentlialer Renken liildete, die nunmehr zu den seltenen Fangen gehoreu. Es lst nielit zu verkennen, dass die Heclite Vieles heigetragen bahen, um den 'lorligen, in fniheren Zeilcn selir ansehnlichcn Fisclistand zu verringern; allein es '»uss aueb mit Bedauern bemerkl werden, dass fiir einen Scluitz des Laiches daselbst nie etwas geschali, \vas um so notbwendiger ersclicint, als der Soc bfiufig ziem-lieli starke VVellen wirl’t, deren Sehlag mit geringer Miihe durcli Scbulzvorricli-tungen an den zum Laichen geeigneten Plalzen unscliadlieb gemaebl oder \venig-steus abgescbwachl werden komite. Ohiu; solclie Vorkehriingen \vird dieser grosse See bald so fiseliarm werden, wic leider deren viele andere im Lande sind. Nun muss noeli des Plausees bei Beulte au der baieriscben Griinze envahnt vverden, welcher 1% Stimden lang umi Joch) und Traualpensee, dami der VVeisscn- (13‘4 Jocb), Hlind- (4i>-2 Jocli) und Mittersee (G-4 Jocli), der Fernsleiner, audi Scliloss-See genainil, und der Nassereitersee; erstere vier, an der Strasse nacli I5icbcrwier gelegen, sind bis nun in flscblicber Beziehung leider von kaum erwiihneiis\verthem Belange, diirCten jedocli bei geeigneler Beniilzimg sehr nutzbare VVasser werden. Dasselbe gilt aucli vom Vermontsee (14-2 Jocb) im Bezirke Landeck und vom Beschcucr (|(>71 Jocli), Grauner (5-8 Jocli) und Haider See ((!()• I Jocli) im Steuerbezirke Nauders. ad 7. Der Verein fflr kiinslliclie Fiscbzucbl in Innsbruck macht iibcr seinc Erlolge selbst keinc Mittlieilung, sondern wciss mir vom llcrrn Lerperger, Han-delsmanti in Kufslcin, welclier ein grosser Freund der Fiscbzucbl isl und mil grossei’ Aulopferung an Zeil und Geld durcli vieljiibrige Bcobaclitungcu lirlahrungen gesani-mcHlial, Nachstebendes zu bericbten : „Abgeselien davon, dass man bei der Fiscbzucbt die Feinde des Laiciis inog" liclist zu vertilgen oder wenigslens ferne zu lialten suclien muss — ist es jedocb das vvesentlichste Krforderniss, den Fischen Pliitze berzustellen, \vo der Laicb mogliclist vor starkem Wellenschlage und der Verscblaimnung gesicliert wird. Diese beiden Vorsicbtsmassregeln bat llerr Lerperger bei seiner Fiscbzuclit im Tbiersee (2 Stunden von Kulstein enUcrnl) nun seil IJ Jaliren unverriickt im Auge behalten und hierdureb Besullate erziell, welcbe jedem Besucber des Tbiersees I3e-wunderung abringen. lir erricbtel/; nainlicli an den Ulern des Sces circa I5I) Laiehstellen liir uit' Fiscbe, und zvvar an soleben Grlen, \vo der Band von jedem Sclilamine Irci isl, oder reinigte soleben selbsf. Diese. Laiehstellen worden durcli keilforinig eingescblagei>e Plahle bergestelll, an denen Bretter zum Schulze vor starkem Wellcnscblage derart angeuagell sind, dass wohl die Fiscbe unler den Hrellern hierdureli zu denselben ge' langen konnen, die anstossemlc Welle aber sicli an diesen Miimlen bricbl, und dass. vvenn aucli cine oder die andere VVelle die ersle VVand iiberspringen solile, sie sicli jedenfalls an dcr zweiten oder dritten Wand giinz abscbvvacbt; zwischen diese Wiinde legt er aus dem moorigen Hoden ausgezogene, rein ausgewaschene Wurzeln von ™°orgewaclisen oder Z\veige von Wacbbolderstauden, nul' vvelcbe beide die Fisclie dcr gemachten Erlabrung gemilss selir gerne ihrea Laicb absetzen. Werm die Wiirzeln oder Z\veige voli mit Laicb von W i n t e r l’i seli e 11 — als: Lacbsforellen, Salblinge und Renken — besetzt simi, iibertragt er solehe in BrutkSsten, \vie solehe l'ei der kiinstliehen Fiscbzuebt in Amvendung kommen, die mit ganz 1'risehem aus dem ganz nalien Pendling bcrvorsprudelnden Quellwasser gespeist werden, welches Zla' Vorsiclil aber noch Iriiher durcli 2 oder 3 mit Metalltuch versehene Filtrirka-sle" laufen muss, bis es zn den Laichkiisteii gelangt. Die Kier der So m m im* fisclie \verden im See binter besagten Planken be-lassen oder in grosse, oben otTene Brutkiisten gelegt, welehe nur mit einigen Taxen z«gedeekt werden, dainil die Wellen sie nieht stark schadigen, die Sonne aber docli biiidurcbsebeinen kann. Wenn die jnngen Fisclie, so\vobl VVinter- als Sommerfische, die Dotterblase 't'1'loren baben, werden sie in den See ausgelassen. Herr Lerperger wird den See noch durcli 2 .lalire (1X72 und 1873) sebonen •"id mir llecbte und Krebse walirend dieser Zeit fangeii. Letztere \verden iu einem "Senen Kasten geziiebtet und mit den im See belindlicbcn Muscbeltbieren genabrt. Diese Melbode bat llerr Lerpergcr nacb vieljiihrigen Versucben als die *,e'viilirleste gefunden, und Bericbtcrstatter lJr. Vintler erklart, sieli als Augen-,A "8'e der zabllosen Uevolkerung des Tbierseos nur dieser Ausicbt anschliesseu zu •>iussen, indein alle iibrigen Versurhe inebr oder miuder ungiinstig auslielen, nament-'<:^i :i||eb jene mit der Ausbrutung in Fliisscn, \vobci selir haufig das NVasser SMrUbt wird, was das unvermeidlicbe scbleunige Verderben der Kier zur Folge bat. Fruher \varen im Tliiersee bloss Heebten, Sebleieu, Alteln, lloselen, Scbriilzer ••••d Krebse; nun betluden sieli aucb in Folge der Zuebt 3 (»attungen Karplen, '•dblinge, Renken und Lacbsforellen zahlreich vertreteu." Siid- Tirol. Der landwirthscbafllic.bc Verein iu Trient bal fiir verseliiedene.11 Ortschaften ^ ••s k (i 1 * 11 e abverlangt, erbielt jedocb nur von seiuer Filiale in Riva einen Ausweis 1 k 1 die Fiscberei in deren (iebiel. Mil den anderen Rericbten slimint aucli I 1 S| r VVrein iu derKlage \vegen riicksiehtslosen Kanges iiberein; eine Regeluug der •sclierei I h ut mimentlieb am (Jardasee Notli , auf \velcbein sowohl von den oster— ,(il1 hiselien als italienisebeu An\vobueru die scbonungsloseste Ausbeute gefibt \vird, '• "ur aul das Interesse des Augenblickes liedaebt genominen vird. Der Verein "•■duit dalier z m' haldmoglichstcn Ausltihrung eines internationalen Fischereigesetzes. Die bedeuteudsten VVasser im (Jebiete der landwirthsehafllichen Filiale zu ^'Va s'"d eben der Gardasee und der in denselben miindendc Sarcalluss. lin Gardasee kummen folgende Fischarten vor: die Koppe, der Stichling (Spinarola), der Cagnetlo, der Gbiozzo (BottoluJ; aus der Karpfenfamilie: die Sclileie, der Bestaller (Laubenarl, Alburnus nlhordlnj, der Rolbkarpfen (Scnrdi-nitts eryt hroplithulinus), der Seliarl (Le ut'o s nula und rubelaj, das Allel ( St/ttu-lius caiicdunm), der Laugen (Vuiroue), feruer die Aleše (Sardena)', aus der Familie der Laelise mir die Laclisforelle (Fario eurpio llerk.); der Hecbt, die Barlgrundel mul der Sleinbeisser, die Aalrutle, der gemeine oder Flussaal, dami das grosse und kleiue Neunauge. In deri Riteben und FliissCn und den iibrigen Seen koninit aucli die Bacblorelle vor. Zur Fiseberei koininen Netze und Angelu versehiedener Ari in Anvvendung. und zwar am Gardasee das sogeiiannle R u d er n e l.z im Werllie ven (50(1 bis 1.000 fl-> zu dessem Gebrauelie 15 Rarken — deren jede im Wertbe ven 35 bis 55 II. — mit 8 Mann Redienung benotbigt werden; der liigliehe Lelin dicser Fischer In-laiift sich auf mindcstens 80 kr. Weiters slebeu folgende Nelze in Gcbraueli: Arlarolo oder A vrarele im Werllie ven 300 bis 400 11. mil je 2 Rarken und vvenigsiens 4 Mami Redienung; Lodrione im VVertbe ven 150 bis 350 II.; Valanchera in* VVertbe ven 40 11. mit 1 Barke und 2 Mann Redienung; Schiavoln, Brazolo, 1’artesine im Wertbe ven 25 bis 30 II.; dami ein selir kleines Netz, Antana genannt, im VVerthe ven (J 11. Legaugelu kummen in versehiedener Form und Grosse ver mul kosten 10 bis 30 II. Die Fiseberei vvird hauptsacblicb mir zur Laichzeil betrieben, dalier aucli die Ausbeute immer geringer vverden muss. Fiir das Gcbiet ven Trient und Riva vvird im Jabresdureliscbnitte die Ausbeute a n Forellen aul' 1 10 (’tr. gesebiilzt. Ausser-dem bildet neeb die den Gardasee bevvebuende Aleše (Sardeuu) eiuen bedeuten-den Ilandelsartikcl; die Ausbeute der iibrigen Fisebarten ist kauiii nennensvvertb. Die Anzalil der bci der Fiseberei gevverbsmiissig bescbšit'1 igten Personen vvird auf 80 gesebiilzt. Vorarlberg. Der Slami der Gevvasser vvurde ven der k. k. Finanz-Rezirks-Direction in Feld-kireb fiir Vorarlberg eline LIntersebeidung der Sleuerbezirke naebgevviesen, vvornach sieli der Flacheninbalt der Gevvasser ergibt: von 10 Seen mit..........................................(5.208 Jocli „ 2 Teicben ........................... 1 „ „ 7 Fliissen „ (Lange 33 osterr. Meilen) ..... 1.055 „ „ (52 Biichen „ ( „ 75-5 „ „ ).................... (547 „ zusammen mit . 7.911 .locli, oder es enlfallcn vom Flaeheninballe Vorarlberg’s per 45‘22 osterr. (Juadratmeilen aul Je eine (iuadratmeile durebsebniltlicb 174‘9 deeli Gevvasser, d. i. 1-75 Perceid-Hierbei gibi der Redcnsee den Ausscblag, vvelebe.r bis zur Reiehsgršinze allem 5.893 Jocli oder 74-5 Percent des Flacheiiinhnllcs der Gevviisser urnfasst. Unter den iibrigen Seen, vvelebe fiir die Fiseberei keine Bedeulung liabeu, ist der grdsste der Luner See mit einem Flacheninhalte von 237 Joch; der nachstgriisste ist der Sp ul er See mit 31 Joch. Vou den Fliisse n enthiilt der H h cin, als Reiehsgranze hei 3-3 Meilen Lange his zur Strommitte gerechnet, 4811 Joch, ilie III Lei 9-8 Meilen Lange 230 Joch, die Bcege nzer Ache hei 8-7!» Meilen Lange 230 Joch; die ubrigen Fliisse sind die Lornhirner Ache hei 4-33 Meilen Liinge mit 30 Joch, die Laihlaeh hei 1-63 Meilen Liinge mit 23 Joch umi der Lech hei 2-73 Meilen Liinge mit 14 Joch (?). Unter den H a c L c n sind die hedentenderen: der Al 1'enz hac h hei 4 Meilen Liinge mit 30 Joch, der S n h er s h a c h hei 2-9 Meilen Liinge mit 40 Joch, der Rol gena c h hei 2-9 Meilen Liinge mil 40 Joch, der Rotha eh hac h mil dem Steinhach hei 2-SI2 Meilen Liinge mit 42 Joch, der F rut/, hac h hei 2-83 Meilen Lange mit 43-3 Joch, der L u Iz hac h hei 3-23 Meilen Liinge mit 36 Joch, der Sami na ha eh hei 2-73 Meilen Liinge mit 23 Joch und der Litzhach hei 3*2 Meilen mit 23 Joch. Der Fliicheninhalt aller Gewiisser vertheilt sich in Percenten auf die Scen mit ^8-47, aul' Teiche mit 0*01, aul' Fliisse mit 13-34 und auf Bache mit 8-18 Percent. Der Landwirthschafts-'.rerein in Bregenz heantwortet die gestellten Fragen Wie folgt; ad 1. |)ie in Vorarlberg vorkommenden Fischarten nebst Angahe ihres Auf-e"thaltes umi ihrer Laichzeit sind: Beaeichnuiig; der Fiselie Cerviisser, in welehen sie vorkoinmen L a i e h z e i t I- Knochenfischo. n) Ktncheltlogser; der Klussharsch, gemeine Biirschling genannt selo- liaufig im Ifodensee April und IM a i j „ cin Facli mit Warlwoll' „ 20 „ — „ ad 4. Hcziiglicli der Jahreszeit, zu welcher dic Fisclicrci ausgeiibl. wird, stim-lllun allc Angaheu darin iiherein, dass (lic gesaminte Fisclicrci bcinahc (las ganze •^lir _hi udu reli, inslicsondcre aher audi in der Zeit von Endc Mai bis Milic December, „ a 120 „ Haehlorellen.......................... 0 „ a 100 „ Von diesen Zablcn diirfte sich bochstens die Augabc iiber Bachlorellen ehvas u‘i'aiulern, wenn man im Stande wiirc, das lirtriiguiss in allen Biichcu des Bergge-bietes zu ermitteln. Mitlllcil. XX. J;ihr(f. 4. Heft- () Bohmen. Ueber den Stand der Siissvvasser-Fiseberei in diesem Damic liegt cin Heric,lit des Central-Cornite’s 1'iir die land- uiid forstvvirtlisebaftlielic Statistik liolnnens voi*, und von Herrn Dr. Anton Fritsch vvurde der iiber die Kisclie liandelnde Tlieil seines damals nocli unter der 1’resse belindlidien Werkcs: „Die Wirbeltliicre Bohinens“, zugesendet, der eine sclir interessante naturvvissenscliallliclie Darstellung der Fisclic Bolimcns bietet, jedoeh nur eine besehrankte Vcrwendung zu statistisclieii Zvvecken znlasst. Ferner wurde von dem k. k. Katastral-Mappen-Arcliive in Prag eine Naclnveisung iiber den Stand der Gevvasser geliefert, welelie jedocb nur von \veni-gen Teiclicn specielle Daten iiber den Flacbcuinlialt lielert, im Ucbrigen alier den von den Gewiissern eingenomnieiieu Klaclienraum summariseh cntball. Nadi diesem Ausvvcise des Central-Mappen-Ardiivs bestanden in Holiiuen 23.140 Teielie, welc,he einen Flaeheniiilialt von 73.167 Jocb hal ten. Der Fliiebenraum der Teiche bat sicb abe;- im Daule der Zeit selir verringert, indem sieli, \vie der Bericbt des Central-CouiiU;"s 1'iir land- und lorstvvirtliselialt-licbc Statistik in Prag sagt, die Notlnvendigkeit lierausstellte, so vici als moglieli auf die Vcnnelirung des Acker- und VViesenlandes einzuuirken, wodurcli cin grosser Tlieil der Teielie troeken gelegt und tlieils in Fclder tlicils in VViesen unige\vandelt wurde. Zudeni diirften viele von dcn klcinen Teiehen fiscbleer sein uud das ('enlral-fomite scbliigt die Gesammt-Area der F isc li teic. ii e, vvelclie riieksiclitlicli del' Fisclierei in Bobnien den Aussehlag-geben, auf 25.(100 bis 30.000 Jocli, also weit unter der Ilalfte der obigen Fliiche an. Die grossercn Teielie betinden sich ii" Budvveiser , Taborer und Clirudimer Kreise. Es kanu dalier vom Flachenraurn der Teiche als Fisclnvasser angenominen vverden.......................... . 30.000 Jocli. das Central-Mappen-Arelii v Igibt dcn Flaclienrauin von 31 Fliissen und von allen Bacben mit....................................... ... 47.(>(52 ,, an; der Gesammttlaclicnrauin der gcgenvvarlig besteheuden Fiscli- vvasser diiri’te dalier mit Ausscliluss der Scen............... ... 77.6G2 .loeii, oder 0-86 Percent vom Flachenraume Bolimcns betragen. Dicse Verlialtnisszalil «1 ii ri te sicli nacli Ermittlung des Fliiclienraums der iiaclibcuanulen 7 klcinen Seen, deren Flaclicninlialt niclit najcbgevviesen vvurde,, nur wcnig verandern; dicse Seen sind der Pliickensteincr, sclivvarze Eisenstrasser, Teufels-, Laka-, Stubenbaclier, Alaun- uud der Kummerer See. Unter den Teiclicn vvurde der Flacbenriiuin folgender vom Central - Mappen- Arebive speciell nacligevviesen: t Tei e h Jocli Rosenberger.........................................1.183 Pcstrewer oder Wostrowcr........................ . 008 Hornsitzer.................................... ... 7(!2 Steinrohrner........................................ 686 Tisy..................................................669 Stankauer ... ..........................ii73 T e i c ti Joch Dechterer . 4KIJ Zaltla 1...............................................491 lSvvoI odi!!1 VVeltteicb...................... ... 35!» Gross-Chluinclzer......................................3K0 l‘iseker ............................................. 179 Strassower . . . . . (i‘2 Nepoko;«...............................................278 Zelimier..............................................421» Gross-VViklek........................................ 82 kamcnsker, Mitsehayer mul Lodko\vetzer . . 40(1 Grosser oder llirschberger................ . . <>00 Grossteieh . . 00 Regens.................................................100 Podhorn .............................................. 80 Diese Tei c h e zusammengenommen uirifasseu dalier 8.098 Joch, \velelie et\vas iiber alle zalilreiehen llimlernis.se zti iiberwinden, die ibm liings der ganzen Reise '°m Meere im Ausland umi lnland entgegengestellt \verden, so steigt es last bis zu den Quellen selbst, und gav o It verrichten diese Fisclie an so seichtcn 1'latzen ilir ^•'utgescliaft, dass ilire Riickentlosse aus dem Wasser bervorragt. Dieses Gebiet erslreckt sich an den llaupttliissen Riihmens von den (Juellen au : an der Elbe bis.........................Arnau? „ „ H ilden Adler bis...................Pottenstein. „ lser bis..........................Turnau. „ „ Moldau bis.......................Krummau. „ „ VVotava liis.........................Horaždovic. „ „ Eger bis.........................FalkenauV In (lent stromabvvarts gelegenen Endc dieses Gebietes kommen mancbe Arten des nachštfblgenden Districtes entweder legelmtissig oder zeitvveilig vor. Namentlich sind es: die Utirite, der Kressling, dtts Altel, die Laube, tlcr Kaulbarseh. 2. Wo dtts Wasser der Fliisse und Bache weielt \vird, da beginnt der Bereich der meisten karpfenartigen Fische, die Region der II ar It e oder We i ssfi s c h e. Von Raubfisclten treffen wir ltier deti Hecht, deti Flussbarseli, deti Scltiel, (len Kaulbarsclt; von Weissfischen, Iteiltiufig der lliiuligkeit natdi geordnet, tleti Gressling, die Laube, die llarbe, den Dicbliug, die Ziirthe, die Rothfeder, das Rolhauge, deti Hasling, tleti Schied. Von den iibrigen Fischen isl, nur nocb die Flusslamprete, der Atil und im Zuge der Laclis Iiier anzutrelfen. Nie trilft man liier eine Forelle, und fangt man doch eine, so kam sie vielleicbt durcb Hochvvasser bierlier. Der Karpfen, die Karau-sehe und die Scbleie sind bier nur Gaste und gerathen meist nur bei Uebersehvveni-mungeti aus benaclibarten stehenden Gewiissern bierlier. Ausser allen grossen Baclien und kleineren Fliissen, sovveit sie nieht in den Rereieli der Forellen fallen, gehdren bierlier aucli die Strecken der Elbe von Arnau bis Pardubic und die Moldau von Krummau Lis Prag. 3. Die Region des Welses, in vvelelie aucli der Slbr gezogen komml, isl durcb mancbe Fisebarleu ausgezeiehnet, die kaum je bober als in die Region der Weisslische steigen. Es isl vor Allem die nur in deni Elbegebiele vorkommende Orle (Nbrlling), danil der Brachsen und der Bleier, so\vie die gestreifte Laube und der Bittcrling, die nur selir selten bober obeti angelroilen vverdcn. Audi die Seelamprele vvttrde bislier niclit oberbalb dieser Region beobacblel. Mil dem Lachse koninit im Mai aucli die Alse gezogen, es ist mir aber niclil bekannt, dass sie dem Laebse bis in die Forellenregion 1'olgen solile, und aucli aus der Weissliscbregion erbiell icb bisber kcin Exemplar derselben. Ausserdem kommen in der Region des VVelscs aucli a 1 le Arten der VVeissfisch-region vor, und selbst aus der Forellenregion werden der Aal, die koppe, das Neun-tiuge bier regelmiissig angelroilen. Die Region des VVelses erstrecki sicb ati der Elbe von Elbeteinilz slroniab-wtirts bis zur Aiisniiindung dieses Flusses bei Herrnkreisclien und an der Moldau von Prag abwarts bis Melnik. 4. Die Region der Scbleie erstreekt sicb aul'die stehenden Gevviisser, niimlicli die todten Flussbette und die Tiitnpel, \velche sicb naeh Ueberscbwemniun-gen bilden. Mtin trifft bier ausser der Scbleie am hiiuligsten die Karauscbe, (lic Rotbreder und das Rothauge, den Scblammbeisser und den Atil. Die Barscbe leblen bier aucli selten, aber sebeinen, ebenso wie Karpfen, Dieblinge und andere \Veiss-liscbe, nur nach dem Alilallen des Wassers nttcli Frtilijalirsiibersclivvemmungen durcb Zufall zuriickzubleiben. b. Zur Region der Bartgrundel gehbren alle kleinen Bticlie des Flacli-landes, vvelelie sicb vvegen der Wcicbbeit des Wassers und des Mangels an Scbatten niclit liir die Forellen eignen. IJnler jedem Stein (indel man bier die Bartgrundel, bier und da die Koppe, im Sclilamme junge Aale bis zur Dicke eines Federkieles und das kleine Neunauge. Kaulbarsche und Heclite, Lauben, Gresslinge, Dieblinge und niislinge steigen aus der Region der Weiss(iscbe hierbcr, besonders im Friibjabre •iikI bei hobcrem Wassčrstande. lliese liier angefiihrten Gebiete sind in ibren Hauptumrissen positiven Beobach-tnngen ciilnommcn, lnss(;n sicli aber niclit scbarf abgriinzen und sind aucli manchen Veriinderungen jo nacb der Jabreszeit und dem Wasserstande untervvorfen." Ueber das Vorkommen der Fische in den vecsehiedenen Gewiissern Biibmens gibt die naeliColgende, aus deni Werke des Ilerrn Dr. Fritsch entlehnte, vortrefflieh z n s a nn n e ng e .s t e 111 e Tabelle, in vveleher aucb die Laicbzeit der einzelnen Fisebarten Hiigegeben wird, eine genaue Uebersicht: Ueber <1 er Ve r 1» r e i t u n g u n d L a i <■ h z e i 1 G a i t u n g c n o -c o G> 43 _ O Cu £ i* Unteiiialb I-2 O w (>lx*rliall) a H H Paril ii bit/. Parrluliitz 1. Ker Barscb * * * ■A- 2. Der Seliiel — * — * 3. Ker Kaulbnrsch — — * * 4. l)ie Koppe * }: !i. Die Aalrutle * $ — * A: 6. Der \Vels ') — — — * 7. Der Karpfen — * — *2) * 8. Din Karaiische * * A: !). Din Sumpfkaraiiscbc 10. Die Schleic * * 1 1. Din Burbn — — — * $ 1 2 Der Gressling * * — $ ‘A' 13. Der Bitterling ? ? 'A- 14. Der Bloi (Braclise) — * -i- * 1!!. Die Zlirthe (Blaunase) 'A' * 10. Din Blinke (IMoinze) * ‘A- * 17. Die Laube * * 18. Die gestreifte Laube — A: 10. Der Sehied — — :}: A' 20. Der GSngling * # 21. Das Botbauge ■A- :h * * 22. Die Plotze :}: * ‘A: * 23. Der Diebling #» * * * 24. Der lliisliiig * A- sf: 2;>. Die EUritzc * • — — — 20. Din Aosebn * — — — 27. Der Laebs (Salmo salar Val.) 1) — * * 28. Die Forelle * — — 29. Der Heelit * * * * * 30. Der Maifiseh (Alose) ') — — — # — 31. Der Scblammbeisser — * * J: * 32. Die Bartgrundel * $ ? — * 33. Der Steinbeisser ? * * — __ 34. Der Aal . , * * — * 35. Der Stiir — — — * __ 30. Die Seelamprete 1) — — — * — 37. Das Flussneunauge ') — — * * 38. l)a.s klcine Nnunauge * 9 * * Bneichnet .las Vorkoinmeil. ') A us dem Mccre kominemle Fiselic. — *) ZufUllig'. sicht (l e r h i) h m i s c h e n F i s c h c. o — l-i J o o ~ OJ -c o| t- o br UZ a> cs ► o Beraun Sazava Adler Laichzcit •") •Jnlerhalb P,-»g OI>erball> Prag: * :i: X X X X * April, Mai. 9 — — — — — April, Mai. •h X X X X X * April, Mai. X X X X X * Miirz, April. !fs X X X X X ■* Miirz? X 9 — 9 — — — — .luni, Juli. $ — — — — — - — Mai, Juni. X X X X X Mai, Juni. ~~~ — — — — — — — Mai? Juni? * X # X * :i: * Mai, Juni. * X X X X X * Mai, Juni. X X X X X X * Mai. Juni. 9 April. Mai. X 9 X X 9 ■* Mai, Juni. X X X X X X * Mai, Juni. X X X X X * Juni. X X X X X # Mai, Juni. * 9 9 9 9 9 Mai. X 9 9 9 9 9 •> April, Mai. 9 — — April, Mai. : X X X X X X * April, Mai. X X X X X * April, Mai. :{: X X X X * Mai, Juni. * * X X X X X * Mal, Juni. ~ — — — — — — April, Mai. — 9 X X 9 * Miirz, April. $ * - X X 9 * Sept., Ocfolior, November. ■— 9 X X 9 * Octobcr, November. X :}: X X X X S: Miirz. X Juni. •k 9 9 9 9 9 ‘> Mai? —■ * * X X X X * Mai? — — — — — — — Mai? $ X * X X X X * •> * Mai, Juni ? * _ — Juni? * * X X X X X * Miirz. 9 * X X X X X * Miirz, April. ) a tli«* Laichzeit j»* nacli iler tiegt*nd s»»wu* na c h iler Witterung sehr rariirt, so wlirt* e s zur kiiuftigen Zuaain-roenslellung eiuer geiiaucn L&ichzeil-Talielli* fii »* IIohmiMi wuiifl«li<‘nawerth, dass gennue Supeialbeobachtungpu dem Urclifor8ehuiig8-Coinile eingescndet \vi‘rden mochtea. Was speciell das Vorkommen der Teicbfisehe anbelangt, so werden Angabe des Central-Oomite’s ffir land- imd forstvirtbscbaftlicbe Statistik in den leichen des siidlicben Bobmens Karpfen, liecbte und zuni Tlieile Scbiel® geziicbtet und in den mit Biicben und Fliissen in Vcrbindung stebenden Teiclien kommt zufiillig auch die Sclileie, der Barsch, die Pbtte (Zobelpleinze), der Aal, gemeine Weiss(ischarten etc. vor; dagegen gelangen in d e fortvviibrcnd iiriner werdenden Fliisse und Biicbc die Teicbfiscbe, namentlich der Hecht. \viibreiid Karpfen und Schiele hier nur seltene Erscheinuugen sind. In den Fiscbteichen des n Brd I i ch e n BBbmens werden liauptsaclilic.il Karpfen, Aale und Sebleien geziicbtet; ausserdem \verden audi Hecble, IJarscbe und VVeissfische gewonnen. die jedoch nicht eigens geziicbtet werden, sondern nacli der jedesmaligen Abfi-scliung mit den Siimlingen in die Tciche zuriickkchren und als unausrnltbar bis zur nacbsten Abfiscbung wieder anwaclisen. Die iibrigen Fragen werden ausscbliesslicb vom statistiseben Cenlral-Comite in Prag be«antwortet. ad 2. Die Werkzeuge und Geratbe, \velche bei der Fiscberei venvendct werden, sind bei der Teicbfischerei: die Wiinde oder Stebuetze, der Scbleppsack oder die VVatbe, das einfacbe Zugnetz, der llaminen und der Kesser oder Kascher; jene bei der Fluss- und Bachfischerei: das Wurfgarn oder die Wurfbaube, dei’ Senker oder die Šenke (auch Taucher genannt) und der Garnsaek. Von den Geratbscbaften sind die gevvobulicbsten: Fiscbbotliehc, Transportfasser, Wanncn> Kiirbe und Reuter. ad 3. Die Dnrchschnittspreise dicser VVerkzeuge und Geratbscbaften sind: ffir einen Fiscbkabn................................................ 10 bis 12 (1. — kr. fiir cin Fiscbnctz..................................................100 „ 300 „ — - fur einen Fisciibam......................................... .... 1 „ 1 „ 50 >• fiir eine Fiscbbotticb............................................... G „ 10 — « fiir cin Fiscbfass................................................... 4 „ 5 „ — * fiir einen Aalkasten................................................. 3 „ 4 „ — - fiir die Herstellung der Fischbeblilter je nacb deren Grosse 200 ., 500 „ —- » ad 4 und 8. Die Jabreszeit, zu \velcher die Fiscberei ausgciibt wird, ist 111 Fliissen und Biicbcn beziiglicb der Lachse die vom Miirz bis Juli; die andern Fisch' artcn werden das ganze Jalir bindurcb, abcr liauptsiicblicb im Sominer, gelangen-Die Flussliscberei findct daber meistens zur Laicbzeit stati. In Tcieben \vird in en: Karpfcn und karpfeniihuliclie Arten, Hechte, Barschc , Schell-fische (Aalrutten), Bartgrundeln, Aale, Laehse und Welse. Bei den Lachsen ist zu bemerken, dass sie der Ausrottung allmaldicli entgegeugchen, weil sie zu einer Zeit gefangen werden, in welcher sie z um Behufe des Laichens stromaufvviirts zielien. Der Ertrag so\volil der Teich- als Flussfisclierei von siimmtlichen Fischgat-*'ingcn des Landes diirfte sich aul’ 10.000 1>is 18.000 Centner belaufen, woran am meisten die Karpfen mit 6.S00 Ctrn. participiren. Der Ertrag an Hechten wird aul' -00 Centner, an Lachsen anf 80 bis 100 Centner gcschiitzt. Der jiihrliche Ertrag an I' orcllen verschiedener Art diirfte sich a ut' circa SO Centner belaufen, wozu der Kunzlauer, Egerer, Cbrudimer, Koniggriitzer und Saazer Kreis die hedeutendsten Beitriige liefern. Anlangend die Durchschnittspreise der einzelnen Fiscligattnngen stellen sicli dieselben heraus: *'ci Karpfen ...................................................mit 2S bis 28 n. pr. Ctr. - IIechten ..................................................... „ 28 „ 3S „ „ „ - Aalen..........................................................„ 4S „ SO „ „ * » Seliielen..................................................... „ 3S „ 40 „ „ „ n 1‘erschen (Barscli?)............................................. „29 „ „ „ " Schleien......................................................... 2« „ 30 „ „ „ » Berstlingen (Barsch?)......................................... „ 10 „ 12 „ „ „ n liliihcn (Zobelpleinzen?).................................... ., 10 „ 12 - Wcissfischen.................................................. „ 2 .. 3 „ .. - Lachsen.............................................................1 _ 3 „ „ Pfd. " Welsen.............................................................80 kr. pr. Pfd. ad 7. Von einer kiinstlichen Fischzucht \vird ni<*,lils enviihnt, docli soli eine s°lchc in ncuester Zeit aucli in Biihmen betrieben werden. Aerarische Siissvviisser bestebcn in Biihmen mir im Bereiche der Staats-Bomiine Joachiinslhal, welch(i um den jahrlichen Fischereizins \ <>n 18 II. verpach-tet sind. Miihren. Die k. k. miihrisch-schlesischc Gesellsehaft zur Belorderung des Ackerbaues, der Natur- und Lamleskuude bat sich wegen Erhebungen von Baten iiber die 1'ischerei an den als Liebhaher des Fisch-Sports bekaunten llerru Emil Weeger, ^ealitatenbesitzer in Althriinu, dami an die kais. konigl. Statlhaltcrei, an alle *• k. Bezirkshauptmannschaftcn, an die lamhvirthschaftlichen Bezirksvereine, an mehrere Gemeinden und Gesellschaftsmitglieder mit teist bcsnuderen Ersuchschreiben ln» Beantwortung der aufgeworfenen Fragen ge\vemlet, und mit Bezug auf die land-'Vl|'thschaftlichen Vereine \vurde nocli eine allgeineine Aulforderung in ilirem als W°chenschrift erscheinenden Organe »Mitllieilungen der L k. miihrisch-schlesi- schen Gesellsehaft fiir Ackerbau, Natur- umi Landeskunde“ veroffentlicht. und dennoeh varen os cb«Mi din laiidvvirthschaftliehcii Vereine, vou welchen die wenig-sten Mittheilungen gemacht wurden. Herr Wcugcr lieferte cin seliiitzbares Exposo und ynn d \-k e r t, w i e e r b ii r m 1 i c h s i e h t e s heute um d i e F i s c h b e s a t z u n g in d i e s e n Gewassern aus! Aber aucli andere Ursachen tragen wesentlich dazu lici, dass die Fisclie sich vermindern, darunter bauptsaclilich der Umstand, dass man den Fabriken. wie Zucker-, Papierfabriken etc. gestattet, ilire Abtliisse in die vorbeistromenden Fliisse zu leitcn, was in (len meisten Fallon dcn Tod unzahliger Fisclie z m- Folge ■'at: es sind \volil Fiillc vorgekommen, dass Fahriksbcsitzer geklagt und aucli Z!l Geldstrafeu verurtheilt wurden, ja dass sie diese Strafe z\vei-, drcimal zahlten, aber olme dass ilinen das Einleiten der Fabriksabfliissc untersagt \vurde, was zur I’olge liatfc, dass die Fischereien in jcncn Gegendcn als werthlos gar niclil mehr Verpacbtet werdcn konnten, w;ihrend die Fabriksabfliisse heute nocli das Wasscr uer Flilsse verunreinigen, nicbt mir y,um Naclitlieile der Fische, sondem auch zum grossen Nacbtheile der unterlialb dieser Fabriken \voli- 11 e n d c n M e n s c li e 11 und 11 a 11 stlii c r e. Was soli man aber dazu sagen, wenn cin Gleicbes, jcdoch im grdssten Mass-stabe, durcb Stiidtc geschieht, wie z. 1!. Briinn, wo nebst den Fabriks-Abfliissen heute noch der grosste Theil des Latrinen-Inhaltes uertblos in die beiden vorbei-fliesseuden, verbaltnissmassig viel zu kleinen Fliisse abgeleitet wird? wo allc ■^ungstofVe, die Faealstoffe in einem langen Canalsysteme sicb langsam fort-"iilzeiid, die Luft verpeslen, das |]runnen\vasser vergiften und nacli ihrem Eintritte 1,1 die Fliisse zum Naclitlieile von Monsch und Vieb dies scbadlicbe Werk bis auf krti. nad dariiber gezahlt; d. i. darch- schaittlich nocli einmal so viel als wie vor zeha Jaliren. ad 7. Die Erfolge der kitnstlichen Fischzacht (Teiehwirthschal't aicht gereeh-net) sind hierlands gleich Nall, nad weaa solclie aach voa ciazelaen Privaten, wie z. 11. voa Herrn Ernst Giebner in Bielitz and Anderen, betriebea \vird, so gibi diess fur das Ganze nichts ans und ist in Miihrea zar Vermehruag des Fischstandes in den Gewiissern die kiinstliche Fiscbzucht nicht in Atuveadung gebraeht \vorden. ad 8. Dicse Frage erledigt sich mit der Beantvvortaag von Nr. 4 and mit dem traarigen Umstaade, dass wir keia Fischerei-Gesetz, tolglieh aach keine gesetzlicbe Schonzeit haben." Die Beriehte der Bezirkshauplmanaschaftea, vvelche die voa den Gemcinden, niehreren Gutsvervvallangea und Mitgliedern der Ackerbaagesellschalt gemacliten Mittheiluagea zasamaieafassea, \varden, da sie 1'iir die dortlandigen Kreise von nachstem Interesse siad, durcli die Gesellschalt in der Kingangs envithnlen Wo-cheaschrift veroffcntlicht, nach deren Fassang dieselbea hier reprodacirt werden, and zwar in jener Reihenfolge, wie selbe der geograpbischen Lage der Bezirks-haaptmaanseharten nach den Flassricbtungen besser entspricht. Im. G e b i, e 1.1; d c r Mn r c h. Bezirkshauptmanrischaft Schonberg. Geriehts - Bezirke S c li o iilerg, Altstadt, VV i e s e n I) e rg. Allgcmein ist zu bemcrken, dass in den genannten Bezirkcn cino eigentliche Fischzucht nicht betrieben \vird und der Fischlang selbst sich iiur aul' (las Fangcn einer geritigen Quantit;it in den Gebirgsbiicheu vorkom-mender Forellen beschraukt, wobci nocli die an der Mačeh, Thess und den anderen Gebirg.sbiiehen gelegenen Bleichen und lndustriewerke das (brige zurri alltnaligen Versclnvindeii der Fische beitragen. Drei Specialbcrichte aus Ortschalten an der Marcb sind bier (im polit. Bez. Sebirnberg) noeh anzufiihren , u. z. von Altstadt — dabin lautend, dass sieli die Kischerei lediglieb aul' die Gcbirgslbrellc! besclirankt, da audere Fisebgattungen niclit vorkommen, dass zum Fange dieser Forellen bei geringem Wasserstande Angelu und Nelze ver\vendct werden kiinnen, dass der Wertb einer Angel sammt Sebnur und liutbe aul SO kr., jeuer eines Netzes aul' S H. angegeben und dass die Kischcrei vurn Mai bis Knde September betrieben \vird. Da iibrigeus die Fiscberei nocli imrner als Eigenthum des Gdldensteiner Guts-berrn belraebtet und von dort aus verpaebtet wird, so wird dieselbe aueb uur zeil-weise vom Piieliter und einein beliebigen Gebilfen ausgeiibt; nacbdem jedoeh die von dem Goldensteiner fiirstlicben Forstamte last jedes Jabr vorgenommenen llolz-triften sebr naebtbeilig aul’ die Fisubzuebt eimvirken, weiters aueb eberaiscbe SI o Ilc, vvelelie die lileicben dem Wasser zufubren, Tod und Verderben uuter die Fische und deren Brut bringen, so ist die Ausbeute der Fiscberei nichls weuiger als lohnend, sie deekl nicht eininal die Arbeitskosten und wird bloss zum Vergnii-gen betrieben. Im Altstiidter Territorium ist die Ausbeute kaum nennenswerlh, hochstens jahrlich 20 Pfund, das pr. 1’1'und im Werthe von 40 bis 50 kr. Kiinslliche Fiscb-zucht wird bier nicht betrieben und kanil aueb niclit angelegt werden. Uebrigens leidet aueb die Fiseh/.ucht nocli sebr dadurch, \veil biiulig mit dem sogenannten Schleppgarn gefiscbt \vird, \vo selbst die kleinsten Forellen gefangen werden; aueb zur Laiebzeit im Monate October \verden sebr viele Samenfische gelangen, \vclclie wahreni3 dieser Zeit leielit zu fangen sind. Von Nikles wird beriehtet: ad 1. Die Fische, aul' welcbe sich die Fische-rei bier erstreekt, sind Forellen und Asclien. ad 2. Von Fiselnverkzeugen und Geriitlieu werden die Fischangel, der Fiseb-hammer und der Fischtaucher beniilzt. ad 13. Preise der Geriitbe: Fischangel '6 kr., Fischhammer I II. und fischtaucher (iO kr. o. W. ad 4. Beide Fisebgattungen laichen zu gleicher Zeit in deu Monaten Mai, .luni, .1 uli, August und September. ad 5. Ilier beschaftigt sich mit der Fiscberei bloss ein Individuum, ad (5. Ausbeute : Forellen jahrlich IS Pid. im mittleren Preise (Viseli 1 Pid. zu 30 kr.; Aescben jahrlich 10 PIVI., pr. Pid. zu 20 kr. ii. \\. ad 7. Es wird keine. kunstliche Fischzucht betrieben. ail 8. I)ie Fiscbcrei wird in d er gesetzdichen Fangzeit ausgeubt. Von Rlauda wird mitgetheill: ad 1. Dass in dem Mareli- und Thcssflussenaeb-steliende Arten von Fischen sicli voriiiiden und vollkommen gedeihen: Eachs- und Sleintbrellen, Aalrulle, Weiss(ische, lleelile, Grundeln. ad 2. Gebriiueliliehe Wcrkzeuge: Tauber, llammeu, Steekgarne. ad 3. Preis eines Taubers 2 fl., Hammens 1 II. 50 kr., Steckgarns 8 II. ad 4. Laichzeit: der Herbst bei allen Fisebgatlungen. • ad 5. Nur rine Person bescbiiltigt sirli mit dem Fisehlange. ad (i. Das Erlriigniss ist cin kleines und unbckaunt, da nacl) dem Inslebenlrrten der ludustrie-Etablisscmcnts an diesen Fliissen durcb die aus den Fabriken in die— selben geleileten Ablalle die Fiseherei aul eine lange Reilie von dabren vollkommen ruinirt wurde. ad 7. VVird keine kiinstlicbe Fiseherei betrieben. Bezirkshauptmannsebalt Hohenstadt- Geriebls - Bezirke II o h e n s I a d t, Schildherg. Miiglitz. ad I. Die Teichfiseherei erstreckl sieli in diesen Bezirke aul' Karpfen, lleelile und Schleien. in Fliissen auf Forellen, Amler, Parmen, Barsche und alle Gatlungen Weissfiselie. ad 2. Die Vorriebtungen und Werkzeuge sinil: liri Teieben eingerielitele, mit der Fliicbe des Teiches im Verhaltuiss stebende, geriiumige Ouadrat-Fise,librete, aus welrlien riacli Ablassung des Tcielnvassers die eingesetzlen diversrn Fiselie ii) mittrlst eines etwa 5 Fuss boben und im Verhiiltnisse der Griissr der Fiscli-heete cirea 10 his 12 Klafter langen, aus reinem, starkem Hanlspagat geflocbtenen Netzes iu melireren sieli \viederholenden Ziigeu ausgrfisclit, und mittrlst h) aus Hanlspagat gefloehtenen, lialbriind geformten Krsser in die bereit stebeiiden, zur Hiilfte mil Wasser gefiilltcn c) Bottiche eingclullt und zur Abwagr bereit gebaltrn \vrrden. Das in diesen Bottichen eingesclioptte und von Fischsebleirn verunreinigte Wasser muss mil d) aus llol/. angetertigten und mit langen Stielen vrrsrbrnen, sogenannten Selioplern stets aufgefrischt wrrden,damil die Fiselie nielit malt werdrn und endlicb absteben. Zur Abwage der Fiselie brdirut man sieli in der Hegel c) einrr grosseu Balkrmvage mil einer Seliale zum Einlrgen der Gewielite einerseits und eines Wassrrzubers andrrseits, woriu die Fiselie abgeziihlt und zn— gleicli abgewogen, naeli der Ab\vagr aber iu j') aul' Wiigen belestigte VVasserliisser von cirea 8 bis 10 Eimer Inhalt zu 3 Ctr. und mehr — je nachdem die Oertliebkeit der Abfuhr entfernl ist— geliillt und sofort in offene oder geseblosscne Fisehbelialter abgeliilirt \verden. ad 3. Die Zalil und Preise der notbwrndigen Geratbsebalten bei rinem '1'eiebe von eirca 100 Joeh Fliiebe sinil folgende: 1 Fischnetz 5 Fuss hocli, 10 bis 12 Kilt. lang, im Preise von . . 300 II. 3 Scbopfer.............................................................. '/a « 12—15 Stuck Kesser, 1'/3 Fuss im Durebmesser, a....................... 2 „ 15—20 „ VVasserbottiche ii.......................................... 4„ 12 —16 Stiick Wasser- und Fischfiisser ;'i 4 H. 2 Stiick Handnetze 1'iir die Behiilter a................................ 2 „ I „ Waschltude von llolz , mil Brelerverkleidung und Scliin- deldacli a ..................................................160 „ !i Wasserzubcr zur Abvvagc der Fische und das Uebcrtragen dcr- selhen in die Fischlasser .... 3 „ ad 4. Die Fischereien linden lici Kiniritt kiililerer VVitterung, in der Regel in der zvveilen lliillle des Mouates Oelober, zuvveileu aber aucli — vvenn der Absalz der Fische im Herlisle niclit moglich oder die Witterung ungunslig ist, — zeitlieli im Fruhjahre statt. ad ti. Zur Abliselmng eines cirea 101) Jocli grossen Teiclies sind 20 Taglbhner niithig mit einer taglichen Entlohnung von I II., nebst einem Fischmeister und zvvei Gehillen, die zwei- bis dreitagige uachtliche Bevvachung ausgesehlosscn. Die Fische-rei dauert bei giinsliger Zeit zwei volle Tage, zuvveilen aber auch 3 bis 4 Tage. ad 6. Ueber die Ausbeule und den Preis der Fisehe liegl keine Nachvveisung vor. ad 7. Die kiinstliehe Besamuug und Zucbt der Fisehe war bier mil einem gluekliehen Erfolge, jedocb wohl nur auf die Teichvvirlhschalt beschrankt, dureh-getuhrt. Dieselbe aueb auf die Flusswiisser auszudehneu, ist bei dem herrscben-den IJebermuthe und gesetzvvidrigen, unuiilerbroebenen Fiscblangefast nielil dureh-fiihrbar. Zudem sind lbeil\veise aucli die bestehenden Fabriken, \vie die Eisenbergei' resp. Ilolleschauer Papiermiible, da n n die Sebbnberger und die Zaulker Bleicbeu und Spinnereien, sehr hinderlieb, zumal das aus diesen Fabriken abfliessende Wasser verunrcinigl und mehr oder weniger mil die Fisehe tbdtenden Siiuren geselnvangert ist. Bei einer strengen Wasserpolizei \viirden doch wenigstens einige Wasser belruelitet und mit Fischen besetzt werden kdunen , wogegen bisber jedcu' bezilg-liehe Versueh vereitelt wcrden musste und gegenwarlig die ausgedehnten Fluss-wiisser nielil mebr verpachtet werden kbnnen, \veil die Fische in jeder Jahreszeit—-aueh selbst zur Laiehzeit derselben— beunrubigt werden. Bei einer FI u ss l is e h e r e i bedienl man sieb zumeist eines Tauchcrs, sonst aueh Saek genannl, langer Zuguetze und der Taupeln. Leider pllegen die Itaub-liseber sieb der Kokelskorner zu hedienen, welche die Fische von weitem spiiren, gerne aulnebmen , sicli damit Itetiiuben und leblos selir leiebl zusammengeklaubt vverden kbnnen. Dieses Miltel ist das gelahrlichste, \veil durcb dessen Gebrauch kein Fiseh, ja selbst dicc Krebse niclit verscbont bleiben, und ein ganzer Teieh mil dem AulVande von einigen Kreuzern sclnver gesebiidigt vverden kanu. Bezirksbauptmannschart Littau. (Jeriehts-Bezirke Littau, K o n i t z, M a h r i s c h - N e u s t a d t. Die Berichte der Gerichts - Bezirke Littau, Konitz und Miibriseh - Neustadt bemerken, dass in denselben keiue Fiseherei hetrieben wird, indem die bestandenen grossen Teielie bei Kniebitz und Bladowilz troekeii gelegt. und die unbedeutenden Fiiisse und Bitelie der vielen Cblorbleicben \vegen der Fischzuebt niclit giinstig sind und der Bedarf an Fisehen vveither, zumeist von Pardubic, bezogeu wird. Bezirkshauptmannsehaft Olmlitz (Umgebung). Gerichts Bezirk O 1 m ii t z. 1. 1 )ie hauptsachlichstcn Arten dcr Fische, auf welche sich die Fischerei erstreckt, sind: »Jer VVels, die Aalrutte, der llecht, die Barbe, der Barsch, das Bothauge, der Slrach- oder Wolffiscli und der Weissfisch. ad 2. Kahne, grosse Zugnetze, grosse Taucher, Uebersetztaucher, Fliegel-»etze, Fischkorbe zur Aufbewahrung der gefangenen Fische sind die Werkzeuge mid Gerathe, deren man sich zum Fischen bedient. ad 3. Die Durchschnittspreise der Fischergerathe sind: 1 Kahn 10 II., grosses Netz (JO 11., grosser Taucher 14 (!., Uebersetztaucher 3 fl., Fliegelnetze 2 fl. o. W. ad 4. Die suh 1 genannten Fischgattungen \vcrden wiihrendder Lalclizeit vom ^1'iihjahre bis zum Ilerbste gelangen. ad S. Im 01 miitzor Bezirke befischen cirea 20 Mann die Gewasser u. z. mit 20 Kiihnen, 3 grossen Zugnetzcn, (J grossen Tauchern, (5 Uebersetztauchern und ‘“••■ca 50 Stiick Fliegelnetzen. ad 6. Die Ausbeute iin Durehsclniitte dreier Jalire ist jahrlich: 1 Ctr. Scliarl, * '/a Ctr. Aalrutten, 4 Ctr. Hechte, 3 Ctr. Barben, '/a Ctr. Barsche, 2 Ctr. Bothaugen, ~ Ctr. Strach- oder Wolffische und beilaufig 20 Ctr. Wcissfische. Die Preise der fischgattungen (conservirte gibi es nicht) belrageu perPfund: Scliarl 5!) kr., Aalrutte ^0 kr., llecht 50 kr., Barbe 3ii kr., Barsch 20 kr., Bothauge 15 kr., Weissfisch kr. und Wolffische 15 kr. ad 7. Eine kiinstliche Fischzucht gibt es in diesem Bezirke nicht. ad. 8. Die tliatsiiehliche Faugzeit der Fische ist der gesetzlicli vorgeschrie-benen Fangzeit nicht cntsprechend, indem der Fischfang auch \vahrcnd der Laicli-zeit betrieben wird. Bezirkshauptmannschaft Prossnitz. Gerichts-Bezirk P r o s s n i t z. Die Stadtgemeinde Prossnitz ist im Besitze dreier Teiche, und zwar »les Oberrniihltei-ches in der St. Auna-Vorstadt, im Ausmaasse von 3 .loeh 1.100 Quadrat-Klat'tern (,«s sogenannten Walkerteiches in der Gemeinde Stichowitz, im Ausmaasse von Joch 1.430 Quadrat-Klaftern, dami des Zlechower Teiches in der Gemeinde Plu-ttienau im Ausmaasse von 18 Joch 1.150 Quadrat-Klaftern. Der Ohermiihlteich wird als Stieck- und die zwei anderen Teiche als Wag-fischteiche benutzt. Die Arten der Fische, auf welche sich die Fischerei erstreckt, sind Karpfen un*l Hechte; die VVerkzeuge, die zur Fischerei dienen, Netze und Bottiche; die fischerei wird um das Ende des Monates October ausgeiibt und werden dabei circa 14 Personen beschiiftigt. Die Ausbeute aus der Fischerei betragt jahrlich durchschnittlich 40 Ctr. ^ai'plen und (J Ctr. Hechte, und stcllt sich der mittlere Preis derselben, am Teiche Zugewogen. iiir I Ctr. Karpfen auf 25 11., fiir I Ctr. Hechte auf 23 11. IH e z\vei VVagfischteiche werden mit zwei- bis dreijahrigen Karpfen besetzl Ul'd naeh drei Hitzen erfolgt die Ablischung. Stuti.t. Miltlieil. XX. Jalug. 4. lieft. 7 Geriči)ts-Bczirk P I u m e 11 a u. ad 1. Die Fische, auf wclehc sicli liier die I'ischerei erstreckt, sinil die Karplen, und mit dciisulhcu komint cin geringcs Percent vod Hcclitcn und Schleien vor. ad l und 3. Dcr Prcis der gulslierrlichen Fischereigeralhe wird angcgcbcn, wie folgt: Durcliselinills-IVeis I ier Stiick Kcttcn zum Standerziehcn .......................................... 2 Stiick lil (]. kr. grosse Wasserstiefel................................................ j 20 „ __ Fiselinetz pcr 230 Pfd. gross................................. . 1 „ 200 — Handbiigeln........................................................ (i n I „ — „ wciclic Fischbotticlic ............................................. m st _ 1 rt ° m Heuseile als Einsatzschnur zum Fischnetz .... 't _ eichene Fischfiisser................................................ X (> _ ° n j) » eichene Zuber zum Fischivagcn ...................................... 2 3 _ weiche Fischfiisser................................................. i 4. __ Fischmaasse..........................................................4 „ —„«((„ eiserne Zugstriinge per i>5 Pfd................................. | 10 — „ Fischhammer.......................................... . k 4 _ .................. « T » n Wage mit llakcn und Scheercn zum Fischzuber-Einhangcn sammt Gcwicht................................................. 2 „ 10 — n Fischzuber mit zwci ciscrncn Rcifen........................... . . 5 „ 2 II. — kr. Fischkorbe..........................................................'i „ — „ 50 „ Fischbracktiichcr........................................ ...... 2 „ 2 „ — „ Fischnetz, 4° lang, 4° broil, klein ..............................| 70 „ — „ Fischerkahn......................................................... 1 n 10 „ — „ ad 4. Die Haupl- und Slreckteich - Abfischungen gciicu im Herbste, die dcr Strich- (ider Brutteiehe zeitlich im Friihjahre vor sich. ad 5. Mit der Fischerei vverdcn beim Haupttcich 25 bis 30, bei dcu klcineren Slreck- und Brutteichen 10 bis 15 Arbeiter durch einen Tag beschaltigt. Nebstdem ist zur Aufsicht der Teiche cin Fischdrab permanent angestcllt. ad G. Die Ausbcute der Fischerei und der mittlere Prcis im Irischen Zustande von der sub 1 genannten Fischgattung ergab sich in dcn letzteu 10 Jahren wie folgt: Abfiscbungjahr I8(>0...............................(59 Ctr. 50 Pfd. pcrClr. 20 II. - kr. 1863 .... 4(i „ 22 — „ rt 1865 ... . . 94 , 12 „ 9» »» n » n 1867 ... . . . .94 „ 67 „ 80 .. n 1869 90 „ 69 „ „ » 26 „ 30 „ Kiinstliche Fischzucht wird liier nicht betrieben. Bezirkshauptmannschaft Kremsier- Gerichts - Bezirke Krcmsicr, Prerau, Z d a u nc k, K oje t c i n. ad 1. Da in diesem Bezirke die Teichvvirthschaft beinahe ganz aufgehort hat, so kanu nur von Flussfischen dic Hede sein. Die Arten, auf vvelche sicli diese Fischerei erstreckt, sinil folgende: Wels, lleclit, Schill, Flussbarsch, Zingel, Kaul-barsch, der Schleimbeisser selten, die Bartgnmdel, der Karpfen, Gareissel selten, dic Sclileie, die Barbe oder Parm, der Gressling, die Brachse, der Zobci, die Zobelpleinze oder der Bleier, die Laube, der Scbied oder Baubalet, der Giingling oder Dickkopf, das Bothauge (aucb Rothkarpfen oder Bothtaschel), die Nase. ad 2. Die gchrauchlichsten Wprkzeuge zum Fischfange sind Netze und Angelu, ad 4. Die Fischerei \vird das ganze Jabr hindurcli betrieben, obne Biicksicbt auf'die cinzclncn Gattungcn, und Mles, was ins Netz kommt oder an der Angel lian-gen bleibt, wird milgenommen. Zur lieanhvortung der Fragen 3, ti und <> liegen kcine Daten vor. ad 7. Dic kiinstliche Fiscbzucbt miisstc vom besten Erfolge begleitet sein, allein cs befasst sicli Niemand damil ; jene, wclcbe Sinu und Verstiindniss dafiir biitten, haben ge\vobnlicb keine Gelegenbeit dazu und wer die Gelegenbeit bat, ist gevvohnlich indolcnt und bat nicbt die notliigen Kenntnis.se. Audi ist der schadliche Einfluss der verscbiedenen Fabriken, vorziiglich der Zuckerfabriken, auf die Ver-minderung der Fisehe bckannt; bevor Abbilfe hiergegen nicbt gesebaflft \vird, kann wobl an der Marci) an keine kiinstliche Fiscbzucbt gedacbt \verden. Wie kann aber Abbilfe gescbalVi \verdcn? Vielleicbt verrnag die Betraclitung dcs folgenden Falles liierzu den notliigen Fingerzcig zu geben. Das Fliisschen Bussawa, \velches bei Tlumatschau in die March miindet, \var friiher ziemlicb fiscbreicli. Als dic llulleiner Zuckerlabrik ilire ersten Abfalhviisser in dasselbe leitete, waren im gewobnlicbcn Flussbette binnen acbt Tagen alle Fisclie uingestanden; da aber in der Bussavva viele Tiimpeln, sogenannte „lnzern“, vorkom-men, welebe eine Tiefe von 4 bis 6 Klafter haben, so hat man die Bcmerkung gemacht, dass die Fisclie in diesen Tiimpeln durch die Abfallwasser nicht nur nicbt gclitlen haben, sondern sogar sebr gut gedeihen. Es kommcn darin Karpfen bis zu 20 Pfund, grosse Heclite, Schiede, Schleien, Gareisseln, Barsche etc. vor. Diess liisst sicli wolil nur durch die Annahme erkliiren, dass sicli die nachtheiligen Be-standtheilc der Ahfalhvasser am (Jrunde dieser Inzern ablagern, wodurcb das iibrige Wasser auf eine einfache Ari desinficirt wird. Wiirden die Zuckerfabriken dazu verbalten, die schadlichen Wiisser, bevor sie in einen Fluss gelangen, erst in ein grosses, \venigstens zwei Klafter tieles Bassin zu leiten und in demselben wahrend der ganzen Campagne einen so boben Wasserstand zu crhalten, so vviirde dadurcb der Nachthcil behoben, und durch das jahrliche Beinigen dieses Bassins ein nicbt zu unterscbiitzcndcs Materiale zur Composthereitung gevvonnen. Insbesondcre ware aber dic kiinstliche Fiscbzucbt auf einen edlcn Fiseh der March anzuvvcnden, \velcher in derselbcn in der kurzen Strecke zwischen Klosterle bis zum Auslliiss der Tess bei Lesnitz vorkommt; es ist der Huch (Salmo buclio \j ), dort falschlich Lacbsforelle, hobmiscb, „ltiavnliceu, genanut; er laicht im April umi Mai. Die kiinstliche Bebriitung dauert seclis Wochen. In friiherer Zcit bis circa 183ti wurde dieser Fiseh aucli in einem eigeuen Teicbe bei Blauda gezogen, welcber 7* Teich, obvvolil nun aufgelassen, noch immer (len Namen „hlaeaticki/ ri/bnik" fiihrt; noch im Herbste des Jahres 1870 hal man Itei Krumpisch zvvci lluchen gcfan-gen, einen mit 18, den anderen mit 28 Plund; kleinere Exemplare simi gar niclit selten und doch ist das Vorkominen dieses Fisches in iMaliren so uubekannt, dass seiner im Albin Hciurichs Werke: „Mahreus und k. k. Sclilesiens Fische, Ueptilieu und Vogel “ gar keine Ervvahnung geschieht. Zngleieb kommt an jener Stelle aueli die Weissforelle und die Aesche vor — ;;lf«r drei Arten zur kiinstlichen Fisehzucht zn empfclilcn — tur wolcbe die iMiih|en von Blauda und Krumpisch als Stalionen am besten geeignel vviiren. ad 8. Die Fiscberei wird bezuglich aller angefiihrten Arten das ganze Jahr hindurch, oline Riicksieht auf das Laichen derselben mul ohne Kucksicbt auf die bestehenden Gesetze, betrieben. Welse von 10 bis (JO Pliiud, aber aucli lingerlange NVelse, Schiele, Heclite von 10 Pfund, \vie aueli 2 Lotil sebwere, sind auf dem Kremsierer Fiscbrnarkte das ganze Jalir bindiireb zu haben; \venn in dieser Hezie-bung ničlit bald Abhilfe gescliall'1 wird, so gelit die Fiscberei rascli ibrem linde entgegen. Bezirkshauptmannschaft Hollescha.U. Gerichts - Bezirke II o I I e s e h a u, Bistritz am Hostein, Wisowilz. Aus den dortigen Bericbten entnebmen wir im Wesentlicheii, dass von einer eigenllielieu Fiscberei nielit gcsproclieii \verden kann, da keiner der Grossgrundbesitzer eine Teiclnvirllischiift belreibt und sieli in deren Gutsgebieten bocbstens ein Teich betindet, in dem weniger aus Er\verbsriick-sichten, als zum Vergniigen Goldliscbe oder Karpfen gelialten werden, jedocli \vegen unzvveckmiissiger Bebandlung meist verkiimmern. Eine Flussfischerei besteht bocbstens in der l)i'ewniza zwiscben Zelecbowitz und Zlili und in der Mostienka zu isclien Urcwohostilz und Cecli. Dieselbe isl jedoch frei und sehr untergeordneter Natur. Die Gebirgsbache besitzen Forellemvasser, sind aber bis auf einen Bach giinzlieh entvolkert und beherbergen nur die Ellritze (Limciscus phu.vinm)■ Die gestellten Fragen vvurden in folgender Weise beant\vortet: ad 1. Die vorkommenden Fische sind: der Karpfen, die Barbe, der Griindling, Aland oder Giingling, die Schnierle oder Bartgrundcl und die gemeine Forelle. ad 2. Das Setz- und Stecknctz, selten die Angel, ad 3. Ein Setz- und ein Stecknctz kostet im Durcliscbnitte 3 II. o. W. ad. 4. Da die Fiscberei mit Ausnalime jener in den Forellenbachen frei ist, wird vom Monate Miirz bis Eiide October ununterbrochen gelisclit; in den Forellenbachen nur im Friibjalire und halben Sommer, Mc.il spiiter der Fang sclion erlolglos ist. ad ii. Da die Fiscberei niclit als Erwerbs(juelle betrieben vvird, so kann aucli niclit vonlndividuen gesprochen werden, \velehe bei der Fiscberei beschiilligt werden ad G und 8. Die Ausheute aus der Fiscberei kann niclit bestimmt angegcben Fwerden; leider ist dieselbe von Jahr zu Jahr in steter Abnahme begriffen da die isclie in der Laichzeit niclit geschont vverden und es sclion zu den Seltenbeiten geliort, wenn ein normal ausgewachscner Fisch gelangen \vird. Der am meisten vorkommende Aland crreicht hiichstcns eine Liinge von 1 Fuss und ein Gevvicht von i Pfmiil . Ein Verkaufspreis kann nicht angegeben werden, da die hierhezirks gefangenen Fisclie nie z um Verkaule ausgeboten werden. ad 7. Zur Vermebrung des Fischstandes in den Forellenbiiehcn lial nur der Besitzer des Gutes Wisowitz, Philipp Freiherr von S ti 11 f r i e d, die kiinstliche Fisch-zucht versucht. Derselbe licss im Herbste des Jahres 1808 aus der Centralanstalt fiir kiinst-liclie Fischzucht in Salzburg ‘20.000 Stiiek Eiei' der gemeinen Forelle, des Sal-blings , der Laebsforelle und des Lacbses bringen, die in zweckmassig eingerich-teten Brulliegeln ausgebriitet und sodami tbeils in einen Gehirgshach, theils in cigens hierzu eingericbtete kleine Teiche, durcb welche ein Gebirgsbach iliesst, ein-gesetzt wurden. Dieser Versueh kann als vollkommen gclungen betrachtet werdcn, da mebr als ilie Hiilfte der bezogenen Eier ausgebriitet und in ibr hcstimmtes Wasser trans-portirt \v u rde n, woselbst besonders die gemeine Forelle derart gedieli, dass dieselbe schon eine Grosse von 8 bis 9 Zoll erreicbte. Die Lachsforelle und der Lachs simi jedocb im Waebstbume gegen die gemeine Forelle zuriickgebliebcn, was wolil dem Umstande zuzusclireiben sein diirlle, dass die Laclislorelle ein tiefes \Vasser erfordert und der Lacbs in seinem Wandertriebe gestort ist. Wunschenswertb vviire es, wenn das Beispiel des Freibern von Stillfried aucli von den Besitzern der Giiter Lukovv und Bistfitz am Hostein nacbgeahmt werden wiirde, da dieselben, insbcsondere letzterer, ganz vorziigliclie Forelleinviisser besitzen, die jedocb gegen\vartig mit Ausnahme von zwei Biicben ganz entvolkert simi, und dercn VViederbevijlkerung veder durcb Holzschwemmen, nocb durcb Fix-bleichen und liani- oder Flacbsrostcn Hindernisse im Wegc stehen. Um den Fiscbstand in den anderen Gewassern des Bezirkes zu heben, ware es z\veckm8ssig, durcb ilrci Jahre jede Fischerei mitNetzen zu untersagen und nur die Angelfiscberei zu gestatten, denn nur dann konnte bei weiterer Sebonung vviilirend der Laicbzeit ein nambafter Fiscbstand erzielt wcrden. Bezirksbauptmannschaft Ungrisch - Hradisch- Gerichts - Bezirke 11 radiscb, Ungr is c h - Ostra u, Na pa jedi. Der Bericlit sagt: „dass die kiinstliche Fiscbzucht nicbt betrieben wird, sonacb aucb keine diesslalligen Experten bestehen". Diese AulVassung der vorgestellton Fragen war cine irrige und isl um so bedauer-licber, als eben von den Bezirken, iu welcben die Marcli in Miibren zur griissten Breite gclangt, somit aucb fiscbrcicber wird, keine Daten vorliegen. Bezirksbauptmannscbaft Goding. Gerichts - Bezirke Giiding, Luuden-burg, S trassnitz. Fisclnviisser sind die Marcli und die Thaya. Der Marchfluss ist der Fiscbzucht sehr giinstig, imlem er selir viele Serpentinen und Ufereinrisse besitzt, \velclie conslant tief, durcb eingestiirzte Biiume und Gestrauchc der Wild-fischerei derart unzugiinglich gemacht, sind. dass die Entvolkerung des Flusses unmoglicb wird, indem die Fisclie geniigenden Schulz finden. Die Fischerei isl theils an Fischer, theils an Fischliebhabcr verpachtct, \velehe letzteren diesclbe durcb Fischer betreiben lassen. Nebstdem wird von Liebhabern viel mit Handangeln gefischt. ad 1. Arten der Fische sind: n) der Wels, hier Scliaiden genannt, in allen Grossen bis zu 1 Centner; l>) der Schiel, gnt vertreten, sowie c) der Hecht; d) der Karplen, ziemlicli zahlreich; a) die Barbe;/7 die Sehleic, jedoeh selten; (j) der Flussbarsch, gewbhnlich Barsch 1 ing genannt, jedoeh sel len I Plund sclnver; h) der Kaulharsch, ein selir wohlschmeckender Fiscli, aber selten bis zu >/a Plund sclnver; i) die Aalrutte, ziemlieb stark vertreten; k) der Jasen, zahlreich; !) der Bratfisch, liier Bolen genannt, vvird bis zu 10 Plund sclnver und ist zahlreich vertreten; m) die Nase (Podustva), einer der ordinarsten Weissfiscbe; n) die Brachse, aucli Pliitte genannt, selten gross, aber zahlreich; n) der Klenec , ein \veicher Fiscli, bis iiber l Plund sclnver, nicht selten; p) der Alet (Altel) kommt bei der Laichzeit aus der Donau ; f/) mehrere kleine Weissfiscbe und Barschgattungen, so \vie Schlammbcisser (Piskor), jedoeh oline VVerlh, et\va nur als Koderlische zu gebrauehen, bilden jedoeh die Hauptnahrung fiir Schaiden, Schiele, llecbte, Aalrutten und Bratlische. Aale bat die Mareh keine. ad 2. Gebrauchliche Werkzeuge undGerathe: a) das grosseZugnetz, It) die Rei-schen, auchSacke genannt, <•) der Tauchbamen, aucli Taupel genannt, d) das Kratz-netz (die Kratze), endlich e) die verschiedenen als Angelu : Grundangeln, Sclnvimman-geln unddie Peitsche (Schnappangel). Aucli gebort noeh hierher der llojer, ein griis-seres Tauchnetz, welches aufden Grund versenkt wird und fiir den Fang der Karplen und Jasen bestimint ist. Auf diesem Netze \verden die Fische mehrere 'l'age gefiit-tert und wenn sie zahlreich Iressen, was durch ein angebrachtes Gldckchen erkannt wird, ivird das Netz in die Udbo gchoben. Dieser Fang ist, aber nur bei constanlem VVasserstande, oft recht ergiebig. ad 3. Die eigentlichen Fischer verlertigcn sich die Netze sclbst und Angelu \verdcn um ein Geringes angekauft; es liisst sicli also iiber den Preis der Fisch-geriithe nichts weiter sagen. ad 4. Den ganzen Sommer bis in den llerbst hinein vverden alle genannten Fischgattungen gefangen, Februar und Marz die laichcndcn llecbte und Aalrutten, Anfangs April die laichcnden Nasen, besonders mit dem Taupel, im VVinler unter dem Eise hauptsaclilich Scliaiden (VVelsej, ofters recbt ergiebig. ad 3. Eigentliche Fischer gibt es 12, und aucli diose betrcihen die Fischerei nur als Nebenbcschaltigung, deiiu keiner kanu von derselben allein leben. Die Angelfischer sind zablrcicli in allen Stiindcn und Alterstufen vertreten, am meisten jedoeh in Gdding durch die vielen Tahakfabriks-Arbeiter, ivelche nacli 0 Uhr Abends und an Sonn- untl Feiertagen hiiulig lischen. ad (5. Ueber die Ausbeute ist nicht vici zu sagen, da kein eigenllieher Fisch-liandel besteht. Die Fischer baben constante Abnehmer genug, besonders an den (sraelitcn, und man bekomml nur selten auf dem Markte eiuen Fiscli zu kaiilen. VVelse und Karpfcn, Hechte, Schielen und Aalrutten werden zu 23 bis 30 kr. das Plund, die grbsseren vveicheren Fischgattungen billiger verkauft. Conservirt werdcn keine Fische. ad 7. Kiinstliche Fiscbzucht wurde hier nocli gar nicht eingelubrt, dieselbe \viirc jedoeh liir die Mareh selir wobllbatig. ad 8. Auf die gesetzliche Fangzeit wird hior gar koine Riicksiclit genommen, man fiingt ehen Fische, wenn man selbe bekommen kann. Auch \vird manclimal bei niedrigem Wasserstande der Unfug mit Kokelskornern gelrieben, ohne dass die Thiiter entdeckt werden konnen. ImGebiete der T h n y n. Rezirkshauptmannschaft DačiC- Gerichts-Rezirke Dačic, Jamnitz, Teltscb. Die gestellten Fragen wurden kurz in nachstehender \Veise beantwortet: ad I. Karpfen, Heclile, Schleien , dann Speisefische verschiedener Gattung. ad 2. Fischnetz, Fischperln, Bottiche, Bracktnihen bei der geregelten Fischerei. ad 3. Fischnetz GO fl., Fischperl 2 11., Bottiche 4 fl.,Bracktruhe t II. 50 kr. ad 4. Alle vorkommenden Fische werden in den Teichen vom 1. October bis 30. November ausgefischt. ad. 5. Es sind bei den Gutskiirpern z\vei Fischmeister und vicr Kneclite ange-stellt, und werden zur Fischerei bei 40 Tagliihner ver\vendet. ad (i. Jahrliche Ausbeute: 280 Ctr. Karpfen a 16 bis 22 II., 14 Ctr. Hcchte a 18 bis 24 fl., 4 Ctr. Schleien a 14 bis 18 fl., 12 Ctr. Speisefische, \velche gewohn-lich an die armen Lente und Fischer vertheilt worden. ad 7. Kiinstliche Fischzucht besteht in diesem Bezirke nicht. ad 8. Die Zeit der Fischerei ist dem Z\vecke vollkommen entsprechend, denn die zum Verkaufe gelangenden Fische sind in der Regel rein, geschmackvoll und von entsprechendem Gewichte. Rezirkshauptmannschaft Znaim. Gerichts - Rezirke 'L n a i m , B u d \v i t z, Frain, Joslowitz. Der Bericht sagt, dass Fischzucht seit den letzten zwei De-cennieu wegen der allgemeinen Auflassung der Teichwirlhschaft last gar nicht betrieben werde, und daher nur die folgenden Notizen vom G ute Lessonitz init-getheilt werden konnen: ad 1. Die hier vorkommenden Fischarten wurilen nicht benannt. ad 2. Nachdem die hiesige Fischerei von keiner Bedeutung ist, sind nur C Fischbiegeln in Verwendung. ad 3. Da sonst keine Gcriithe, als die oben angefiihrtcn , in Verwendung kommen, so kanu fiir diese der Preis per Stiick mit 1 II. angenommen werden. ad 4. Da hier die Teiclie nur mit Karpfen besetzt sind, so wird die Fischerei nach VVitterungsumstanden gegen Ende October oder Anfangs November vorgenommen. ad S. Zur Besorgung der Fischerei wird ein Deputalknecht vervvendel, \velcher nach geschehener Ausbeute zu andervveitigen Arbeitcn verwendet wird. ad (i. Die Ausbeute eines jedcu Jahrcs kann durchschnittlich mit 10 Centneru a 20 II. angenommen werden. ad 7. Kiinstliche Fischzucht wird von der Lessonitzer Gutsvervvaltung nicht betrieben. ad 8, Čeber die ausgeiibte Fangzeit im Gegenhalte der gesetzlichen kann keine geniigende Auskunlt gegeben werden, da hieriiber keine Beobachtungen ange-stellt wurden. Bezirkshauptmannschaft Nikolsburg. Gerichts - Bezirk Nikolsburg. Von den 16 Berichten, welcbe aus diesem Bezirke vorliegen , erscheinen ntir fnlgende vier zur Beurtheilung des Fischereibetriehes im Nikolsburger Bezirke der Beriick-sichtigung werth. Beziiglich des Gutes Eisgrub wird berichtet: ad 1. In Teichen werden Karpfen, Schiele und Hechte gezogen, in den Fliissen kommen ausser diesen auch Scliaiden (Welse), Weissfische umi sonstige unter-geordnete Fischgattungen vor. ad 2. Zur Fisclierei werden in Teichen nur grn.sse Fangnetze, in den Fliissen meistens sogenannte Siieke (Treibsacke) und Angelu, in den vom Hochwasser zuriickbleibenden Seen und Siimpfen aueii nocli Kiirbe oline Boden ange\vendet. ad 3. Der Preis der Fisclinetze riclitet sicli nach dem Gevvichte des liierzu ver-vvendeten Spagates und kann daher je naeli der Griisse der Maschen und Starke des Spagates bei gleich grossen Netzen selir variiren. 1 Pfund Netz kostet hier 80 kr. Ebenso verschieden ist der Preis der Angeln nacb der Ari und VVeise ilirer Einrichtung. ad 4. Die Teichfiseherei wird nur im Spiilherlisle , die Flussfiseherei vom Fruhjahre bis zum Herbste betrieben. ad 8. Zur Teicbfischerei mit dom Nelze werden 12 bis 14 Arbeitsleute beniithigt. ad 6. Eine bestimmte und ordentliche Teiebbesetzung wurde erst im Jabre 1869 eingefubrt. Friiher wurden die Teicbe a11e 4—5 Jabre abgefischt und hierbei 20 bis 28 Ctr. Raublische gewonnen und per Pfund zu 20 kr. verkauft. ad 7. Kiinstliche Fischzueht wird niebt betrieben. ad 8. Die tbatsacbliclie Fangzeit in den Teichen entspricht den gesetzliehen Bestimmungen, jene in den Fliissen wird ohne Riicksicht au(' die gesetzliche Fangzeit dann ausgcubt, wenn Hoffnung auf eine Beute ist. Ueber das Gul Diirrnholz wird bericbtet: ad I. An Fisehen werden hier Hechte, Barrcn (Barhen), Flusskarpfen, Alteln, Weissfische und Scliaiden gelangen. ad 2. Als VVerkzeuge und Gerathe dienen den Pachtern Zillen. Netze und Siieke. ad 3. Eine Zille kostel 10 (]., cin grosses Netz bis 100 fl., cin klcines bis i fl. und ein Sack bei 6 II. ad 4. Walirend der Zeit, als das Wasser vom Eis befreil ist, wird mit liiick-sicht aul' die Laiclizeit der einzelnen Gattungen fort\vabrend gefisclil. ad 5. Beilaulig durch sieben Tage im Jabre werden 20 Individuen und durcli bciliiufig 20 Tage tiiglich 2 Individuen bei der Fisclierei bescbaitigl. ad 6. Im Jahre diirften in dem gulsberrlicben Fisehwasser Hechte circa 1 Ctr. a 38 II., Barhen '/2 Ctr. a 30 fl . Flusskarpfen ('Ir. a 30 II., Alteln V* ('lr- a 28 fl., Weissfische V* Ctr. a 28 fl. und Scliaiden 1 ('Ir. i, 30 II. gelangen werden. ad 7. Kiinstliche Fiscbzucht vini hier niclit betrieben. ad 8. Oie Fangzeit tl er Susswasseilisehe w iril llialsaehlielt mir zur gesetzlich vorgeschriebenen Fangzeit ausgeiibt. Ueber die Fischerei in der Gemeinde Pulgram wird Naclisteliendes liemerkl Zum Gemeindegebiete Pulgram gehort die Thaya; dieser Fluss ist ein Eigentlium der Gemeinde Pulgram an e in e m und des Piaristen-Collegiums Nikolsburg am ande-ren Ufer; diese Besitzrechte simi gruiidbiiclierlicb cinverlciht und simi beide An-tlieile des Wassers verpachtet. Die einzelnen Fragen beanhvorlen sicb, \vie 1'olgt: ad 1. Die hauptsachlichsfen Fiscbgattungen sind: Karpfen, aber selten, llecbte, Brodfische, Pletten (Zobelpleinzen), Alteln , Schleien , Scbiele , Zartatlen , Sehiirn, Barben u. s. w. ad 2. Als Werkzeuge dienen die gevviihnlichen Fiscbnetze, Garnsiicke, an grosse Leine gebundene Angeln, Fischkiirbe, Fiscbboote. ad 3. Die Werk/.euge \verden von tlen Fischeru grosstentheil.s selbsl erzeugl, der Preis ist daher unbestimmt. ad 4. Die Fischerei wird grosstentheils im Spiitlierbste ausgeiibt. ad K. Die Fiscberei wird lediglich von den Piichtern allein betrieben, docli be-sehaftigen sie dabeiausnahmswei.se im Spiitlierbste oft 14 his 16 Arbeiter litng-stens durch 2 bis 3 Tage. ad 6. Die Gemeinde erhalt an Pacbtzins jabrlieh 17 fl., \voraus sicli schliessen liisst, dass die Ausbeute eine geringfiigige ist und keinen grossen Gewinn abwirt't ad 7. Zur Vermehrung des Fischstandes wird nichts beigetragen, und es liisst tlie Fisebzucht auch keinen giinstigen Erfolg fiir die Folge erwarten. Ueber die Gemeinde Frtillersdorf wird angegeben : ad I. Hier kommen mir llecbte, Weissfische und wenige Karpfen vor. ad 2. VVerden zum Fiscben Vorstecksacke, 1 Zug- und I Scbleppgarn beniitzl. ad 3. Ein Stiick Vorsteckgarnsack kostct 2 (1. und es werden jahrlicbl8 Stiiek beniithigt, das Zuggarn kostet 80 fl., das Scbleppgarn 20 11.; beide letzteren sind in vier Jaliren unbraucbbar. ad 4. Der Fischfang wird durch das ganzc Jaht*, meistens aber vom Miirz bis Ende November, auf a11e drei Fiscbgattungen betrieben. ad !>. Gewiibnlicli wird ein Individuum und nur beim Fange mit dem Zug- und Schleppgarne werden z\vei bis drei Iiidividuen lici der Fiscberei beschiifligt; let/Jeres geschieht nur einigemale im Jahre. ad ti. Von VVeissfischcn werden 4 Ctr., von Hechlen 2 Ctr. umi von Karpfen 1 Ctr. jiihrlieh gefangen ; der Mittclpreis allcr drei Gattungen isl fiir Karpfen 30 II., llecbte 2;5 11. und Weissfiscbe 20 fl. per Ctr. ad 7. Die kiinstlicheFischzucht ist liier niclit eingefubrt, weil sicb dieselbe im Thayaflusse nicht be\verkstelligen liisst. Uebrigens trocknen die Siimpfe im Sommer aus und die Fisclie gehen zuGrunde; aucli das AbfalUvasser von der Grussbaclier Zuckerlabrik vertilgt im Sommer die Fisclie in der Thaya. ad 8. Wird liier keine gcset/.licbe Fangzeit beobachtet und durch das gan/.e Jaht' geliseht, wenn kein Eis vorhanden ist. in o I m G e b i e t e tl a r It/ I a ir a. Bezirkshauptmaniischaft Iglau. Gerichts - Bezirk Igla n. Aus den 33 Spe-cialberichten gelit im Wesentlichen hervor, dass mir in Triescli die Ausbeute der Teiclnvirthschaft bemerkenswerth erscheint. Die Fischerei erstreckt sicli dort anf die Ausbeute von Karpfen und Hechten. Dieselben werden mittelst grosser Zugnetze gefangen. Der Fang geschieht im Herbste, und z\var in den Monaten September umi October. Die Preise der Fischerei-Werkzeuge und Geriilhe lassen sicli nicbt beslimmen. indem dieselben keinen Gegenstand dos Verkehres bildcn, sondern von deu Fisehern sel list zum eigenen Bedarfe angefertigt werden. Die Anzahl der bei der Fischerei beschiiftigten Individuen ist ant" den Fischmeister und zvvei Fischkueelite beseliriinkt, da die iibrigen llilfsarhciter n ur zeitweise im Taglohn vervvendet werden, dalier bei anderen Beschiiftigungen ihren regelmiissigen Nahrungservverb suchen miissen. Naeli dem Diirehschnitte der Jahre 18(50 bis 1870 bcrechnet, werden jiihrlich 85 Ctr. Karpfen und 15 Ctr. Ilechte gefangen und der Durclischnittspreis stellt sicli auf Ki II. o. \V. per Centncr heraus. In friilieren Zeiten war aucli die Fischerei im Iglaivallusse ergicbig, dieselbe ist jedocli durcli mangelhafte llandliabiing des geselzlielien Scbutzes und durcli die schadlichen Fahriksahfliis.se ganz \verthlos ge\vorden. Bezirksbauptmannschaft Trebitsch. Gericlits - Bezirke T r c b i t s c h und N a m e s t. ad 1. In bciden Bezirken erstreckt sich die Fischerei grosstentheils mir auf Karpfen ; Ilechte und Sehleien sind lili ss eine Nebenzucht, und vvird die Zueht dieser Fischarten, sowie jene der Karpfen, nur in den grosstentheils dem Grossgrund« besitze und den Gemeinden geliorenden Teichen betrieben. In den beiden Fliissen Iglawa und Oshivva. welche deu Bezirk durchzielien, kommen nebst Karpfen und llecbten audi nocli Biirsehlinge und Weissfische vor. ad 2 und 3. Zur Abfischung der Teiche \verden nachstehende Werkzeuge und Geriilhe beniitzt: grosses Fiscli- und Zugnetz im Durchsciinittspreise..........................von (»0 II. grosse Fischvvage mit kupfernem Wagkessel......................................., 30 „ Gabel zum Netzhebcn............................................................ I Vorsteckuetz .. „ 2 „ liierzu Gevvichle zn 100, 50. 25, 20, 15, 10, 5, 4, 3, 2. 1 und '/■. Pfd. Fischsiicke . Fischstiinder Fischkascher Fischholtieh Fischzuber . . . Wasserschopf. 00 = (’lr. |>fi|. n ('ir. fl. 32.— Heclite 126 „ „ a „ 2. C,7 = 3 „ Ji« „ a „ „ 2S.S0 Karpfeii 2.286 „ „ a „ 4.00 = !M „41 „ a „ „ 25.K0 Schleien 1.S60 „ „ a „ 0.92=14 „ 33 „ a „ „19.50 K i s c li h r u 1 K a r p f e n: Ausschuss 8 Schock — Stuck a Scliock 115 II. "/u" — - 20 u/ " t; ___ 9/>« ** » » 11 ” ” 1 S«9 VV a g 1' i s c h c: Schiele 10 Sliick durchschnittlicli a 1’1'd. S.SO — — Clr.SS Pid. h ('Ir. 11. 32.— Hechte 83 „ a „ 3.01 — 2 „ SO „ a H * 2S.B0 Karpfen 2.280 „ a „ 3.12 = 71 „ 10 „ a » „ 2S.50 Schleien «02 „ „ a „ 0.62= 3 „ 7S „ a n „ 19.SO F i s c h b r u t: Karplen "/ia" — Schock 30 Stuck a Schock (1. 13.— n o/" in Jt 8 /10 )) 1” » “ n » ° • n Ve" 2 „ - „ a „ „ S— V." 4 „ 20 „ a „ „ 2.S0 1870 W a g f i s c h e: Schiele 10 Stiick durchschnittlicli a Pfd. S.00 = — Ctr. KO 1’1'd. a Ctr. . tl. 32.— Hechte 239 „ n a „ 2.09 — S „ — „ a n „ 2S.S0 Karpfen 2.990 „ „ it „ 3. 3S = 100 „ 10 „ a u „ 2S.50 Schleien 84« „ » a „ 0./2= 6 „ 10 „ a n „ 19.SO F i s <; h b r u t: Karpfen "/«" 10 Scliock — Stuck a Scliock II. 13.— V." 4 „ 30 „ a „ „ 2.80 Schleien-Brut 10 „ — „ a „ „ 1.— n Stricli 20 () a „ „ .30 Da vou den liier betindlichen drei grosseren, als Itrcihitzer be w i rtlis cli a IYete 11 Teichen — \velclie sowohl von verschiedener Grosse als (Jute sind — jahrlich nur einer zur Abliscliung gelangt, so muss aucli bei soust gleicben Jahreu die Ausbeute eine bedeutend verschiedene sein. ad 7. Wie Anfangs erwalint, erstreckl sicli die Fischwirthschaft bloss auf Teicb wirthscliaft, in \velcher wohl geregelte, jedoch nur naturliche Fischzucht belrieben \vird, dalier auch kein Rcsultat der kiinstlicben Fischzucht oder der Flusslischere: angegeben, eben so wenig etwas iiber die Vermehrung des Fi.sclistaudes i u den Fliis-sen gesagt \verden kanu. — Doch vvird bemerkt, dass durch die Ausdehnung der Industrie die Flussfischerei stets zuruckgehen muss, da der Fiscli gesundes VVasser benothigt, welches eben durch die meisteu Industrie - Etablissemeuts mit uuter-schiedlichen StotFen verunreinigt wird. Beziiglich des Gutes Osso\va wird vor Allem hcrvorgehoben, dass bloss die Fischaulzucht in Teichen betrieben wird. Im Weiteren: ad 1. Es werden liier Karpfen, Hechte und Schleien gepflegt. ad 2. An Werkzeugen umi Geriithen hedarl' man Netze, Garne, Zuber, Botticlie und Laden. ad 3. Durclischniltsprcise von Fischerehverkzeugen konnen nicht angegcben werden, weil selbe bruchstiiekvveise beschalTt \verden und jede Gatlung nacli Grosse und BcschaUcuheit so verscliiedcn ist, dass sieli aul’ cine Beslimmung von Durch-s eh 11 i lis p rei s c n nicht eingelassen \verden kanu. ad 4. Die Teiche \verden im Friihjahre mit den oben angegebenen Galtungen von Fisehsatzlingen besetzt und dieselben im Herbste vvieder abgeliseht. ad ti. Es ist cin Fischmeisler angestellt und zu der Teiclmblisehung be-ziehungsweise Besatzung, werden nacli Grosse des Teielies und Menge der einge-setzten Fisclie 2 bis 20 Taglolmer und ein oder melirere Fulinverke vervvendet. ad G. Die mittlere Wagfiscliausbeute hetragt in der Teich-Area von I 10 Jocli zvvischen 30 oder 40 Ctr. und der Preis derselbcn hei 20 bis 24 II. im frisclien Zustande; dagegen muss alljabrlieh Fischbrut nachgescliafll \vcrden, indem sieli liier keine Strcicberteiche belinden. GutTscberna. ad 1. Auf diesem Gutsbesilze vverden Heclite, Karpfcn und Scblcien geziichtet. ad 2. Zu den Fischercien vverden Zugnetze, Fiscbbiegeln, Netze zum Vor-zicbcn bci den Scliliigelgruben bci Wasscrablaul', Fisehlaidc und liolliclic venvcndct, ad 3. Als Durehseliniltspreise der Geriithe und Werkzeuge \\ erden die iol-gendcn angegeben : 1 Stiick Fisclizugnetz 1 ii II., ein Fisclibiegel 1 II. St* kr., ein Nelz zu der Sehlagclgrubc 8 tl. (50 kr., ein NVasserboltich 3 II. 20 kr., ein Fischlaid 3 11. 70 kr. ad 4. fin Friihjahre werden die Satzlische aus den Kammerteiclien herausge-uommen und in Strecktcicbe eingesctzt und im Ucrbste \vcrden die Waglische abgeliseht. ad !i. liei der Fischerei werden ausser dem bcsoldetcn Fischmeister nocli a elit Individucn vervvendet. ad (5. Alljabrlieh wci,den von obbenannten Fischgattungen, und zvvar: I Ctr. SO Pid. Heclite, 50 Ctr. Karpfcn und 1 Ctr. 20 Pid. Scbleien als Waglisehe aus-gcbeutet und der Centncr im IVisehcn, lebenden Zustande um den Betrag von 22 liis 23 tl. verkauft. ad 7. Kiinstliche Fischzucht besteht hicr nicht. Gut Križ a n a u. ad 1. Die bei der Teielnvirthsebalt vorkommenden Fiscli-gattungen bestehen in Karpfcn, Ileehten und Scbleien. ad 2 und 3. Die bei der Fischerei verwendeten Werkzeuge und Gcriitlic sind laul Inventar folgende: 12 Fisehhottiche a 4 tl......................................................... 48 II. 20 Fischbodern (Fasser) it 4 II...................................................... n 1 grosses Zugnetz mit 2 Seilen und 8 cisernen Knobbeln ... ■ 18 „ 20 Fischbiegeln a I 11. n 2 Daubennetze a 1 II...................................................... .... ~ „ 2 Bracktruhen a 50 kr. ................................... 1 Schnellvvage.............................................. 1 Fisclikessel aus Kupferblecb mil eisernen Krilni 2 lcincne Bracktiicber a 50 kr........................... IG holzerne Zuber mil Eiscnreifen k 2 II.................... I II. Zusammen VVerth . 240 tl. ail 4. Die Fischerci wird zeitig im Friibjahre, soilann vom 15. September bis Ende Oetobcr ausgeiibt. a d 5. Die bei der Fiseherei bescbaftigten Individuen sind štabih 1 Fisch-meister mit 200 II. Jabresbeziigen, 4 bis 15 Tagldbner als Fischer bei den llcrbst-und Friibjahrs-Fischercion vervvendet, per Tag 40 kr.; theilvveise sind nebenbei beschiiftigt: 1 Forstmeisler als Bechnungsfiihrer, 3 Forster und lleger /.ur Beaufsich-ligung der Teiche und llegbdlung dcs Eiscli-Transporles. ad G. Dic Anzabl der Teiche bctriigt 05, mit einem Flachenmasse von 345 Joch 050 Quadrat-Klaftcrn. Die Aiisbeule der Fische hestebt durchschniltlieh in 150 bis 200 Ctrn. Karpfcn, 5 bis 10 Ctr. llccbten und 1 bis 3 Ctr. Sclileien, \velcbe im Jabrc 1870 im leben-den Zustande zu dem Preise von 25 >/* 11. per Ccntner verkaufl \vurden. ad 7. Kunstliche Fiseh/.ucht wird nichl betrieben. Bezirkshauplmannscbaft Neustadtl. Gcrichts-Bezirke Neustadtl und Saar. Was die Fischzucbt und Fiseherei anbelangt, so beschriinkl sieli dieselbe durch-gehcnds nur auf geschlossene Teichwirthschaften, vvelche entweder in den Uanden der Besitzer sich befinden oder an Pachter (iberlassen sind. Odene und Fluss-lisehcrcien liegen seit 1848 ganz bracb, da die hiesigen VVildbaehe in Folge der Freigebung der Fiseherei ganz cntvdlkert wurden und seit jener Zeit Niemand an die Wiederaufzucht und Ilege der Fiseherei denkt. Die Teielnvirlbscbatt be-ziebt sicb entvveder auf Bruterziehung durch Streichfische oder auf Massenbitze. Geziichtet werden bier hauplsaehlich nur Karplen und llechte. In einzelnen (Juellenteieben wird die Forelle und die Aalrutte gepflegt, docb kommen diese Fisebgattungen von Tag zu Tag mebr in Verfall. Da die Fisobzucht in Zapfenteichen geschiebt, so erscheinen Fisch\vcrkzeuge oder Geralhe ganz entbehrlich. Die meisten Ablischungcn finden im Herbste beiin Einlritt kiiblerer Witlerung stali. Brutteiche vverden jcdoch meist aueh im Friibjahre behufs Abgabe und Ver-kaufes der Brut ahgelasscn. Die bestebenden Preise schwanken, je nacli der Qualitat, bei Karpfen und Hech-len zwischen 18 bis 22 11. per Centner; Karpfenbrut vvird je nacli der Starke mit 7 bis 12 tl. per Sehock gezahlt; Forellen finden mit 25 bis 30 krn. per Pfund Absatz. I m G c b i e t e d a r S c h w ar z a to a. Standigcs Fischerpersonale vvird hier nirgends in Sold gehalten und ist die Besorgung der Fischzucht Lei den uinliegenden Gutsbcsilzern zumcist dcn Guls-vervvallungen zugetlieilt. Kunstliclie Fischzucht ist in dieser Gegend nocli nicht rersucht vvorden. Gerichts-Bezirk Bistritz. Ausser auf der Domane Moravvetz von vvelcher dic Erliehungen liier folgen, heSteht Fischerei auf dcn Doiniinen Božinka und Pernstein, ist aber kaum nennens\verth, da die ineislen Teiche zu VViesen umgewandelt vvur-den und die \venigen vorhandenen mit ihrer Bevdlkerung kaum die Deputate decken. Die wenigen Gemeindeteiche und die tliessenden Gevvasser situl, mit Ausnahme des liier und da vorkommenden kleinen Weissfischcs, fischlos; obschon die Bevdlkerung derselben vom national -dkonomischcn Standpunete sehr vviinschensvverth erscheint, werden diese Wiinsche solange jedes Erfolges entbehren, als die Fischerei nicht durch strenge Gesetze uuterstiitzt und geschfitzt wird. Auch miissten Vorkehrungen sovvohl gegen Hoclnvasser, als gegen Austrocknen getroffen vverden; dann wiirden in tliessenden GevvUssern namenllieh, die Forelle, der Jlecht, und der VVeisstisch hier sehr heimliche Stiitten finden. Aus den Erliehungen iiber die Teiclnvirthscbaft der Domaue Moravvetz, \vo gegcnvviirtig 49 Teiche mit einer Fliicbe von 285 Joch 1.223 Quadrat-Klaftern, dcren eiuzelne Grosse zvvischen 174 Quadrat-Klafter und 35 Joch 533 Quadrat-K!after variirt, ergehen sich folgende Resultate, vvelche als Anhvort auf die gestelllen Fra-gen diencn mdgen. ad 1. Von Fischen vverden Karpfen, Ilechle, Schleien geziicblet; Barschlinge, Weisstische, Grundeln (und Krebse) sind Nebennutzung. ad 2. VVerkzeuge und Geratbe: dicbtes und schiitteres Netz , Fischbiegeln, Sortirtisch, Bottichc. Leiter, Tragen, Scbfipfer, Biilteln und Winden, ad 3. Preise der Geriithe: cin Netz 50—GO tl., Fischbicgel 2 tl., Sortirtisch 3 II., Botticb 0 tl. Leiter 8 tl., Trage 2 tl., Schopler 1 tl., Biillel 00 kr., Ketten 10 tl., VVinde 15 tl. ad 4. Zeit der Fischerei: October und November Zeil der Ausfischuug, Marz und April die des Einsatzes. ad 5. Die Zalil der bei der Fischerei beschaftigtcn Individuen hiingt von vielen Nebeuumstanden ah; dauernd beschaftigt ist der Fischmeister, vvclchem zur Winterszeit zur Oetfnung und Offenhaltung der Buhnen meist VValdheger bei-gegeben vverden. Zur Zeit der Benutzung des Netzes sind 0 — 8 Mann erforder-lich, ehenso viele zum Fortschaflen und zvvei zum Sortiren der Fische. ad fi. Durchschnittsmassiger Zuvvachs und Preis der Fische: Der durchschnitts-massige Zuvvachs, vvelcher bei gulen Teichen 1 Ctr. per Joch betragen soli, stelll sich hier bei dem Vorhandensein vieler magerer Teiche, hei dem hatitig emptindli-chenAbgange durch Hoclnvasser, dann hauptsacblicb bei dem nicht zu ubervvaltigen-den Diebstahl kaum auf 50 Pfd. per Joch, der mittlere Preis der Fische gleich be1 der Auslischung mit 20 bis 22 II., 1'iir iibervviiiterle Fische 30 II, Bei dcr Tcicliwirlli.se,lialt ist ilic Fangzeit geregelt mul erlnlgt regelmiissig im Ilerbste; in den iibrigen Gcwiisscni kanu dcr beliebige FingrilV »iclit abgewehrl wcrden. I m G e h i e le dcr Z w it t a w a. Bezirkshauplmannschaft Mahrisch ■ TrtibaU. Geriehts - Bezirke T r ii li a u, Gewitsch, Zwittau. Da in genaunten Bezirken \veder Fliisse noeh Teiche simi, lielen allc Berielite negativ aus, bis aul dic Stadt IJriisau, an dcr Z\villavva licgcnd, deren Gemeinderalb dic gestellten Fragen nacli erlolgter Eiaveriiclimung des Fischereipachters nacli Moglicbkeit beautwortct, und z\var: ad 1. Es kommen liloss Forellen vor. ad 2. Als Fischcreiwcrkzcuge vvcrdcn sogcnannte Schvvemmer und Steekgarne benutzt. ad 3. Ein Sclnvemmer kostet 7 II. und ein Gani 00 kr. durchselinittlicb. ad 4. Gefischt wird in den Sommermonaten. ad ti. I5ei dcr Fisclicrei sind zwei Mann besehaftigt. ad 6. Die Ausbeule belit u ft sicli aul' 2 Centner, das Pfund zu 1 II. 20 kr. im Irischen /ustande. ad 7 und 8 wurde nichts bemerkt. Bezirksbauptmaunscbalt Boskowitz. Gericbts-Bczirke B o s k o w i t z, K u n-statt und Blansko. Die landwii'tbschaftlichen Vereine Boskowitz-Kunstalt und Bailz - LeUovvitz sageu im Wesentliehen Folgendes: Diese drei Gerichts-Bezirke durebscbneidet dcr Fluss Zwitta\va. In dcmselbcn war vor eiuigen Dceeu-nien die Fisclicrei von wcsentlicliem Belange; Forellen, Karpfen, Hechte, Weissfisebe 1 ieferten l'iir die zur Fisclicrei Berechligten cine bedeulende Ausbeule. Seitdem jedoeb in dem Zwitta\va-Tliale Induslriahverke versebiedeuer A rt unter Beniitzung dcr Wasserkraft aus dem genannten Flusse auftauehten und ganz ord-nungswidriger VVeise scbadlicbe Fliissigkeiten und andere Abfiille ibres Betriebes, statt sie in eigene Belialter abzulagern, in den Fluss Z\vittawa ableiten, \vodurcb die Fiselie dieses Flusses vergiftet werden, bat die Fisclicrei ihre Bedeutung voll-standig eingebiisst, und muss innerbalb dieser drei Bezirke als last ganz zerstorl erkliirt \verden, uachdem aucli die iu die Zwitta\va einmundenden unbedeu-tendeu Wildbaclic, welche wabrend des Sommers meistens trocken sind, aus diesem Grunde der Fiscbzuebt nicht zusagen, dalier in Bezug aul dicselbe ganz obne Belang sind. DieTeicbliselierei ist in diesen drei Bezirken cbenlalls keiu Gegenstand eines audi nur unbedeutendeu Betriebes, da last alle bestandeiicu Teielie lur den Acker-und Wiesenbau trocken gelegt sind, die an Miibleu befiudlicben Wasser-Sammel-beliiilter aber zur Ausubung einer geregellcn Fiscbzucbt sicli durcliaus nicht eignen. Statist. Mittheil. XX. Juhrg. 4. Ileft. 8 Im G e b i e t ti tl e r li >: c w h. Rezirkshauptmaniischaft Weisskirchen. Geriehts-Rezirke Weissl;irch en und Leipnik. Vor Allem wird bemerkt, dass nebst einigcii kleinen I5;'iclien mir der Ree\va-Fluss den Amtsbezirk VVeisskirchen in der Richtung von Ost aacli West beruhrt und dass Teiche liier gegemviirtig nicbt mcbr vorkmnmen. ia den obervvahnteiiRachen kaaa eine Fisclierei sclion desshalb nicbt statlfinden, \veil dieselben bei trockener VVitterung ott gaaz versiegeu. lis kana also nur voa der Fischerei des Reowa-Flusses die Rede sein, und wird dabei bemerkt, dass seil der vor mehreren Jabren aufgelassenen Teiche aul' der Domiine Huslopeč und Jeseraik sicli der ebeinalige Fiselireielillnim dieses Flusses selir vermindert bat, weil ia Iriiheren Jabren bei Ueberschvvernmungen nicbt mir die Fischbrut iiberbaupt, soudernaueb insbesondere der geuieine Karpfen aus jeaen Teicben trat, uad so den aaliegeaden Fluss (iselireieb inachle. Die einzelneu Fragepuucle \verdeu in uachstchcnder VVeise beantworlet. ad 1. Die gegenvviirtig bier vorkommenden Fisebgattuagea sind: die iiarbe, linrme oder Steinbarbe, die Nclileie, jedocb selten die Polže oder der VVeissfisuli, das (tothauge, die Nase, der Rarscli, die Aalrutle, der Uriindling oder Kressling. ad 2. Die genaanten Fiscbgattungen vverden mit dem Taucber (llamen), mit der gevvobnlicben Angel und mit der Grundangel (Naelitangel) gelangen. ad 3. liei der selir primitiven Rcschaflcaheil. der bier in An\vemlung konunen-den Fisehenverkzeuge kana voa einem erbeblieliea VVerthe derselben keine Rede sein. Ein Taucber (llatnen) verursacbt bocbstens eine Auslage von ;{ b i s li II.; cine gevvohnliclie, aus eiaer getbeerten Leiaen- oder Seideascbnur geterligte Aagel kostet 20 bis 40 kr. ad 4. Eine Conlrole bezuglich der Ausiibung der Angellisclierei, welcbe bier von jeber Jedermanu gestattet i s t, tin det nicbt stati; da jedocb ia den Monaten .luni, Juli und August die Flusstiscbe niclit beliebt sind, so wird dadurcb die Lieb-baberei der Angelfischer selir beschriinkt. Eine Controle der Taucber- oder Netz-liscberei ist gleicbtalls selnver zu erzielen, da aucb diese Gattung dcs Fisclitanges zicmlicli regellos ist. Als eigeaes Ge\verbe, vvird die Fisclierei bier nicbt betriebeu. ad !i. Das Rcclit zur Fischerei aul' dem vom Reč\va-Flusse bespiilten Territoriiiin ist mebreren, ehva aclit Persouen, vvelcbe selbst nur aus Liebliaberei und zusm Zeitvertreibe Fiscbe langen, um einen kleinen jahrlielien Pacbtscbilling verpachtet, da die ganze Fisclierei liocbst unbedeutead ist. ad (i. Rei der Unuioglicbkeii jeder (Joutrole gegeniiber den genanaten Ptich-tern und riicksiclitlicli der uiiberuleneu IVemden, jedocb geduldeten Raublischer, bissl sicli liber das Ertriigniss der Fischerei nacli (juantitat uad (Jualilat der Ausbeuto, keine ricbtige Angabe niacben. Anniihcniil ko n n le man den rciuen lirlrag mit etwa 4(1 11. jahrlieh veran-sclilagen; denn was den VVerlh der biesigen zimi grdssten Tlieilc aus \Veisslischen, Nascn, Bulhaugen und (Jrundlingcn bestehenden Ausbeute betrifft, so kanu selite pet' 1’1'uiui kanili bober als aui' l!> bis 20 kr. veranscblagl werdcu; Barsehe, Aal-r itten und llcclite , die aber, wic vrvvahut, sellen sind, liaben ungelabr (len dop-pelten Werlli. ail 7. Iviinstliche Fisebzucht wird in dieser (legend nicbt betrieben. ad 8. VVie sieli dic tbatsiiclilich ausgeiibte Fangzeit der Siissvvasseiiiscbe /,u der gesctzlich vorgesclirieben(?n Fangzeit derselben verhalt, ist bereits ad 4 beantvvortet worden. Bezirkshauptmi scbal'1 Wallachisch-Meseritsch. Cericbts-liezirke VV a 11 a- cbiseb-Meserilseh, Božnau und Wsetiu. Der Beriebl sagi, ilass die Sussvvasscr-Fischerei im politiseben Bezirke VVallacbiscIi-Meserilscb boelisl unbe-deuteiid sei; sie wird bloss in den beidefi (isebarmen Bet;Wa-Fliisseu uud in den in diesellicn eiiunundeuden Flussen betrieben. ad 1. In denselben kommen die Barbe, der Diekkopf, die Forelle , der llcclil. die Nase, der Weissfiseb, die Aalrutte vor. ad 2. Gebrituchlich sind Taucbnetze mil 1 Quadratzoll grussen Maselieu, 11» bis 20 (juadratluss Fliiclie, die itn 15 bis 4 Klaller langen Stangen, an dereu Spitze sie befestigt sind; ferner Angelu in mannigtacber Anuendung. ad J5. Fin sub 2 bezei.cbueles Nelz koslel 1 II. 150 kr. bis 2 11. ad 4 und (S. Naeli Abgang des Eises und bis zum Fiutrittc des \Vinters \vird die Fisclierei oline Biicksicbt aul' die Fisebgattung oder Sclionzeit betrieben. ad !>. Die Fiscberei \vird meist als Nebeubescbatligung betrieben, vvcssbalb es selnver ist, eiue Zalil der dabei beschiUtigleii Bersonen anzugeben. ad li. Die Ausbcute ist bci der Fiseharmuth der Gewiisscr und dem vorberr-sebendeu Baublange iiusserst gering, die Fisclizucbt leidet iiberdiess dureb die llolz-IriCten. Die Ausbeute und der 1’reis lasseu sieli nicbt einmal appiovimativ bestiiu-men, denn ein Ptund schvvere Fiscbe sind grosse Seltenbeiteu. ad 7. Versucbe mit kiinstlielier Fiscbzuebt \vurdeu bislier uocli nicbt angestelll. I m G e h i e t c z w i a i' h <■ n, d a r M a v c k li n d O il c r. Bezirksliauplmannscbafl Sternberg. (iericbts-Bezirke S t e r n b e r g, II o t', Liebau. in den diesslalligeu Itericblcu vvird gesagt, tlass gegenvviirtig keine Fisclie-reiwirlhsclialU'n besteben , denn dic lel/.tcn, \velebe nocli aul dem Fiirst Licelitcu- sleinseben (Jute Sternberg bcstandcu liaben, sind vor drči Jahren ganz aulge- lasscn worden. Es lassen sieli daber aucli nur mil lleriicksiebtigung dieser aulgelasseuen Teiclivvirthscliall dic aulgestelllcn Fragcpunetc zum Z svečke der Fischerci-Statislik im Nacbjolgcnden beautvvortcn. ad 1. Auf dem Gute Sternberg bat sieli die Fischerei bloss auf Karplen und IJeclilc erstreckt, auf die letzteren mir in d er Anzalil, welche z um Einsatze in die Hauptteiche zur Verlilgung der allenfiilligen Hechtenbrut erheischt \vurden. ad 2. Zur Fischerei wurden benotliigt, und zwar zur Ablischung derStreckleiche kleinere, und der Hauptteiche grossere und sliirkere Fischnetze, ferner Hanilbiegel, llandkesser, Bottiche, Zuber, Bracktische, und ITir die Tagluhner, \velche im Was-ser beschaftigt waren, Fiscbcrstiefel. ad 3. Die beilauligen Durclisclmittspreise der Fischerci-Geriithe simi: 1‘iir ein kleiues Fischnetz zur Ablischung der Streekteiche eirca 130 l>is 180 11.; tur ein grosses, 20 Klafter lang, zur Abfischuug der Hauptteiche 280 his 300 II.; fiir eiuen llandbiegel 80 kr.; fiir eiuen llandkesser 1 II. 80 kr.; tur einen Bottich mil cisernen Beifen 10 his 12 11.; fiir einen Fischzuber 3 II.; 1'iir einen liracklisch 2 II.; 1'iir ein Paar grossc Fischerstielel (sogenannte nSkorny“) 30 II. Uebrigens vvirkteu aul’ diese Preise die jeweiligen localen Tlieuerungsverlialtnisse ein. ad 4. Im Friihjahrc wurden diejenigen Streckteiche abgeliselit, derenEinsalz zur liesatzuug des im vorjahrigeu llerbste ausgefischten llauptteiclics crlordcrlich ist, dami der Kammerteicb, in welchen die Hinsalzlisehe aus denjenigen Strcckteiclien, \velc!i(- \vegmi ilirerSeichtheitsehr ieiclit durchlrorcn, im llerbste eingekammerl wur-deu; dessenFischausbeute wurde in die Strecktciclie und dicStriclikarplen wurden in den Strichteich zur Frzeugung der Brut versetzt. Im llerbste wurdc der Hauplteich zum Behule der Verwerthung der wagbarcn Fisclie ausgefisclit, su\vie diejenigen Streckteiche, welche wegen ihrer minderen Tiele sehr Icicht durchlrorcn; der ausgelischtc Einsatzlisch wurde in den Samenteich eingekammert. ad 8. Die Anzahl der bel der Fischerei venvendeten Tagloluier richtetc sicli nach der Grosse der Teiche, u. z. wurden zur Ablischung eiues Strcckteiches 10 his 12 Personen, und zur Ablischung eines lliiuptteiches 24 und auch mehr ludivi-duen benothigt. ad ti. Die Ausbeute bei der im Jahre 1868 stattgehahten letzten Ablischung des llauplteiches betrug 420 Centncr Karplen urni I I Ceutner Medite im \ er-kaul’s]treise von 26 t). 80 krn. per Centner loco Danim; fiir die in deu Fisclibeliiil-tern fiir die spatere Zeit aufbewahrten Fisclie wurdc per Centner 80 his 6(1 II. getor-dert und aucli gezahlt. ad 7. Eine kiiustliche Fischzucht wurde auf dem (iiile Sternberg iiiclit ver-suclit. daher hieriiher auch kein Naclnveis geliefert uerden kanu. ad 8. Auf diesem Gute \vurde der wagbare Fiscli stets nur im llerbste aus-gelischl. Von der Bezirksliauptmaunschaft Mistek ist der Bericlit ausstiindig gelilie-ben umi in den Gegenden der iilirigen 8 Bezirksliauptmannschaften Biimerstadl, Ne u t i I s c h e in, Wi scliau, B r ii n u (Umgebung), K r o m a u, IJ n gr i s c li - 15 r o d , Au spi Iz und Gaja bestehen entwedcr gar keiue oder keine lischbareii Teiche und nur so unbedeutende Fliisse und Biicbe, dass in denseiben bei den in Miihren iihcrhaupl der Fischerei entgcgenslehendeu Ilindernissen eine lohncnde Fischerei nicht bctrieben vverdcn kann. dahcr diese achl Bezirkshanptmannschaflcn ancli nnr Fchlanzeigen erstatlen. Soviči aus den erstatteten Berichten zu entnehmen ist, diirften bei der gewcrhsm3ssigcn Fischerei in Miihren (zumeist Teichwii,thschaft) 250 ltis 300 Indi-viduen, Ihcils beslandig. theils nnr wahrend der Ausfischung der Teiclie beschiifligl sein und dir jiibrliche Fiscbausheiite kaum melir als 1.200 his 1.500 Centner betragen , woruiiier grosslentheils Karpfen , wclche in den Teichen am meisten geziichet \verden (800 bis 1.000 Centner), dami Medile (circa 150 Centner) nnd Sebleien (gegen 50 Centner) enlbalten sind. Schlesien. Fiir Schlesien lieferten din Daten die osterreichiseh-seblesiscbe Land- und Forst\virthschafts-Gesellschafl, deren VVirknngskreis sieli mit Ansnabme des politi-schen Bezirkes Freiwaldau aufalle iibrigen politischen Be/.irke des Landcs erstreekt, dann der land- und fnrst\virthsehaftliche Verein fiir das nordwesllichc Schlesien mit dem Sitze in Barzdorf, dessen Wirkungskreis sieli auf den politischen Bezirk Frei-vvaldau ausdehnt. In Bcantwortung der ersten und zweiten Frage iiher das Vorkommen der Fiselie und iiher die bei der Fischerei angeivendeten Fangwerkzeuge wurden fnl-gende Angaben milgetheilt. Bczeichnung der Fische ('■ew!isser, in weleben sie vorkommen Fangwerkzcuge Flussbarsch oder BSrselike, Wohl die meisten Fliisse und Biiclie Seldesiens Angel und Nclz Schiel oder Sander Oder, Olsa detto Kaulbarsch, Kugel- oder Stcuerbarseh, aucli Goldfisch Oppa. Oder Feinmasehiges Nel/, und Angel Koppe, Groppe, KaulkopC oder Kaul-scbliigel Gehirgsbache Fisebnet/, und Gabel Giebel Oder i 7 Bczcichnung der Fischo Gewiisser, in \volehon sio vorkonmion Kanovo rkzeiipe Schleie Mohru h i Gilsohwilz Nol* llarhe, Rarliel oder Barm Olsa ? ; Som linj* (Rarbon-Abart) delto Grosslm** odor Griindling Oder An^ol, kloinos Netz linic h sen detlo Reuso, Nol/., Angel IM*'inz'*n» Spi tor odor S|>itz|>lingon detto ? Zobolploinze, Scbeiber. Plcllon. Pleinzen. Goster odor Rlieke delto 7 Giin^ling, Gose odor Jesen dotto Netz und Angel Rotha iin e ( Scnrd in i i/ft rrythroj)hlli a Im f/s L ) llctfo ? \ Rothfmgel, Rotbfoiler, Rotldlossor, Rol.li-allel oder Plotze (Lmciucnn ntfiltis Lm/i.J Mo A1 tel, Kiten. Eltfiseh odor Also Oili r. Olsa j Hasel fSqualimt le p it soulu# II er h.) doli o ') Pfrille, Ellritze oder Elterle Gebirgsbacbe Not/ Niisling, Nasen odor Sehwallfisoh Oder, Olsa. 0|»j»s» und Molim ? Woiss-Aeselio odor kloine Muriinc (nsioli 11 e i ii i* i o li „M;ilirens mul | Sdilosion Fisobe und Roplilicn und » Vojjol. — Rriinn Mohra. Oppn. Odor Nol/ Bezeichming der Fische Gewiisser, in welchen sie | vorkomiiien Fangwerk7.enge Bneliforollo fSnlnr spcctnbilis Val.) Oppa mul Mohra (oberlmlh Troppau), Olsa (?) Alltel und Neb. Salbling oder Alpenforelle nncli Prof. A. II c i n r i c li. Gruin am Kah)enl)er Wels Oder (bei Oderberg, Kobilau) Nftz Aalrutte, Trfiscbc oder Quappe Olsa, Oppa umi Mohra Angel oder Grund-sehnur Muss-Aul oder der {jemeinc Aal Oppa (selten) Nel/. Sfor (Acipensnr -Sturiti JAnn.) Oder (?) — Kleines Neunauge, kleine 1’ricke, boi Jii-gcrndorf audi Iliminclsziege Olsa (?) — j Uhlen Olsa - a d !!. Mie l*refs« der Fangvverkzeuge und Geriithschaffen belaufen sich por Sliiek, um! zwar lici der Fiseberei in Flii.ssen mul Biicben: Zugnetz 21) bis 30 II., Ilaiulnetz 1 II. Iiis 2 II. lili kr.. Angeln, 5 liis 20 kr., Aiijjfoln mit Stock und Schnur 1 fl. bis 4 II ; lici der Toiehfischerei: grosses Zugnelz 80 II., klcine Netze 1 liis 6 II., Fiscbbolticb 1 II. 80 kr. liis (i II., Fisebfass 2 bis 7 II., VVagnetz 1 II., Bracktisch 0 II., cine Hulte 80 kr., Eishacker 1 II. BO kr., Kissteolier 80 kr.. Krike BO kr. iid 4 und 8. In den Fliissen und Biieben der meisten Gegenden wird der Fisrlifang z ur Sommerszeit oder aueb das ganze .Talir bindurcb belrieben, daber in sellenen Fiillcn eine Scbonzeil beobaebtet \vird. Mic Teiebe wcrden in den Monalen October und November nacb zwci oder drei Sommerbilzen ausgelischt. ad B. Mic Anžah! der lici der Fischerei besehaftiglen Individuen liissl sieb fiir das gan/.e Lami niebt genau beslimmen und kanu in BetrelT der Flussfischerei mil cirea 70 Mann angenommen w#rden, dereii grosste Anzahl im politischen Bezirke Troppau sich befindet (cirea KO). Was die Teiehfiseherei aubelangl, so stehcn zur Teichzuchf mul Auslischung in Venvendung , mul z\var h cim Domininm Pol niscli-Ostrau S Beamte, 12 Teichvvaehter, 130 Miinncr, 40 Weiber; bei den erzlier-zoglichen Kammergiitcrn im Teschcner Geriehlsbezirke : I Fischmeisler, K Teieh-vviichter, 2 Miinncr (Tagldhncr) per Joch , daher lici 203 Jocli 400 Miinncr; bei den kleinen Teicben des Schlackauer Dominiums (Gericlitsbezirk Troppan) 0 Miinncr, dann bei dem Gute Karvvin per Jocli Teich 2 bis 3 Miinner. I)er Fliichenraum der Teiehe ist liier aber nicbt naehgewiesen wnrdcn, daber sicli die Gesammtzabl der bei den Teicben des Gnles Kanvin heschiiftigten Fischer nicbt angeben liisst. ad 0. Ueber die Menge der jiihrlichen Fiscberei-Ansbcute sind liir das ganze Land ebenfalls keine erscbiipfenden Dalen vorhanden; docb liisst sich anniiherungs-weise die Aiisbeulc im Jahres-Durchschnilte anl’circa 800 bis 850 Cenlner sebiitzen. zn weleber die Teicbe die betriicblliehstc Menge liefern. So lieforn die Teiebe der erzberzoglicben Kainmergiitcr im Teschcner Geriehtsbezirke jiihrlich circa 400 Ftr. Karpfen. die um 20 II. per Centner verkaufl \verden. Die Teicbe des Dominiums Polnisch-Ostrau. in \vclcben Spiegel-. Ledcr- mul Sehuppen-Karplen, dann ehvas Hecbte geziichtct werden. geben jiibrlieb 300 Clr. und die kleinen Teiehe des Schlackauer Dominiums 20 bis 30 Seboek Karpfen. Beziiglieh der Flussfischerei liegl nur fiir den Gericbts-Bezirk Wigstadtl cin ausfiihrlicher Ausweis vor, nacb \velrhem in der Oder und Mohra dieses Umkrcises im Durcbsclinitte jiibrlieb an Rotbaugen, Neunaugen und Weiss-iiseben cirea........................................... 20 Pf. (Wertb per Pl. 00 kr.) an Aalcn .... 20 n ( 99 ji 80 „ ) „ Forellen 200 n ( 11 n n 00 „ ) „ Hecblen 200 •» ( r, v jj 40 „ ) „ Barscbcn 80 11 ( 19 M „ 40 „ ) „ Barben Vt ( 99 n n 40 „ ) „ Giinglingeu (Bralliscb oder Diekkopf) . . 150 91 ( V) n n 30 n ) „ Bartgrundeln 10 r) ( 99 M J7 30 „ ) „ Niisliugcn . 3.000 T) ( r n n 20 „ ) und an Gresslingen 20 11 ( 99 )) j, 20 „ ) zusammen daber gegen 38 Centner ge\vonnen \verden, die e inen VVerlh von 050 11. repriisentiren. Im politischen Bezirke Frehvaldau iibt das Fischereirecbt zum \veilaus grbsse-rcn Tbeile das Brcslauer Bistbum »us und die vveuigen kleinen Biiebe, \velehe ausserbalb des fiirstbischoflichen Besitzthums liegen, sind miter der Bedingung, dass nur mit der Angel gefischt werden darf, von der Bezirksbauptmannscban an mehrere Piicbter verpaehtet und belragf der dureb diese Verpacbtung erzielte lirlbs 223 II. Uebcrbaupt liegl im politischen Bezirke Frei\valdau die Fischerei last braeb. und werden als ITauplursacben dieses Verlalles von dem land- I forst- vvirtbscbaftlieben Vercine in Barzdorf Iblgende llmstiinde angefiibrl: 1. Dor \viedcrholt eingetretene trockcne Sommcr, wodurch einzelne Riiehc Čast ga n/, eintrockiiden, n n*] dadurch die Miiglichkoit gebnten war, dass durch Rauh-fischer ganze Strecken von Rachen aiisgepliindert wurden. 2. Gin zweitcr Grnnd ist in der vermehrten Anlage von industriellcn Werken, namentlich von Rleichen, zn suelien, weil besonders bei letzteren in dom verunrei-niglen Wasscr die Fische nul'weite Entfernung ganzlich versclnvinden. !i. Ebcnsn tragon dio an viden Orten vorgenommenen Reguliningen umi Reinigungen der Flnssbette wesentlicli zur Verminderung der Fische bei, weil hierdureb die Lieblings-Aulenthaltsorte der Forelle zerstort worden simi. 4. Docii der llauptfeind der Forelle bleibt in hiesiger Gegend scbliesslich dneh iler Mensch, der Rauhfischer. Ibm ist es gleieli, oh der Fisch gross oder klein ist, ob er laicbt (in \velcher Zeit er nanientlieb sebr leicht zu fangen ist) oder nicht, w(>nn er mir guten Absatz tiir denselben (indet, \vas hier in den Radeorlen Fiandeck. Griifenberg, Lindewiese nnd Karlsbrunn der Fali ist. Er schent sieb nicht, dUentlieh seine gestidilenen Fische znin Kaufe anzubieten, denn Niemand kiimmerl sich danim und Niemand fragt. ilin, ob er cin Recbt zn fischen bat oder nicht. Es liegt meistenlheils nicht in der Miiglichkcit der Kischereibesitzer, die Auf-sicht iiher ilire Fisdicrci selbst zu ITiliren, umi die geringe Ausbenle spornt Nie-mand an , sich Aulsichtsorgane zu liallen, weil deren Kosten zu dem Ertrage in keinem Verhallnis.se steben wiirden. Audi die Land- und Forstwirthschafts - Gesellschaft in Trnppaii klagt, dass im Gebiete des Bezirksgeriehtcs Freudenthal die Fischerei <1 ureli die Rleichen umi Spinnereien ga n z eingeht, indern die Abfliisse aus den Fabriken und lilri-chen, (z. li. von Lange, Kalkwasser, Chlor) fiir die Fische schadlich simi. ad 7. UeberdiekiinsllidieFischzuchlwurde\veiler nichls hekannt gogeben. als dass ant dem Gute Gratz (Gerichtsbezirk Troppau) seit dem .lalire 1870 cine kiinsl-liclie Fnrelle.nzucht cingefiihrt \vurde, miltelst welcher der Mobrafluss und die \\ ald-bache besetzt worden simi. Galizien. Aus diesem an Gevviissern so reicbcm Landc, in welchem nach H e c k el und Kner 49 Fischarlen , nach der von der k. k. Landwirthsehafts-Gescllschafl in Lemberg zusammengestellten und hier reproducirlcn Uebersicbt aber mir 41 Arten vorkonimen sollen , liegt leider nur cin allgemein gehaltener und sebr mangcl-hafter Rerieht der Lemberger Landvvirthschatls-Gesellscbalt vor; von der Lamhvirlh-schafts-Gesellschart in Krakau ist gar kein Rerichl eingelangt. Die Fragen iiher (las Vorkomiricn der Fische (ad I), iiher die Fang\verkzeuge (ad 2) und iiher die Fangzcit (ad 4) werden in folgender von der Lemberger Landvvirthschaft.s-Gesellschaft zusammengestelllen Uebersicbt beantvvortet, welche aber beziiglieh des Vorkommens der Fische mit den Angaben lleckd's und Kner’s nidil vollkommen iibercinstimmt. So kommen in den Gewassern Galiziens naeli Angabe der Lamhvirtli.schafts-Gesellschaft iu Lemberg fiinf* Arten, und zwar aus der Familie der Barsehe dur ZingcI, aus der Familie der kar|>feniilinli(;lien Fisclie dir Ziirthe oder iiiaiiiia.se, der Seli ir d nnd der Norfling und n us der Familie der Bartgrumleln der S c li I a m m li e i ss e r vor , von wclehen Ileckel und Ener kein Evemplar aus Galizicn verzoielinen. Dagegen kommen nach II e ek el und Iv n er iu Galizien Iblgende 9 Arlen , und zvvar aus der Familie der Panzenvangen die K o p p e n ari Cottus microstomus Ilcck. und aus der Familie der karplen-almlielien Fisclie die K a ra u s e li e n arten Carpio moten Af/ann und Carpio oblon-f/i/H, die llarbenarl Barltm Petemji lleck., die 15 ra c lis e n arlen Abramu mena-tops Back. und Abramie ballemitt Cuv., die Zob cip lei 11 z e, die L a 11 li e iiiiliiiliciie Ari Lcucunpius abruptua n, up. und das Ho I: h a u ge (Laurinem rutilus Litin.') vor. von vvelehen die Lemberger Landvvirlhscliafts-Gesellscliafl nielifs ervvahnl:, deren von Faclimlinnern angegebene Datcn , vvelcbc die ersle und zueile Frage lieanl-vvorten, naclistehend mitgetheilt \vcrden ; Bczcichnung der Fische (le\vašsor, in welchen sie vor-kommen Fangvvorkzeugo der FJussbarsch Allc Fliisse urni die meisfen TeieJie. In lefzlcrcn iiber 14 Z.,11 lan«jf und 4 IMund sehvver Angel und Nelz der Schiel Kug, Weiclisol No (z die Zingel Swica und Dnicslrr die dortigen Fischer machen allein Netze, in welehe diese Fisclie gejagf \verden der Kaulbarsch die Kojipe Kug, uherhau|>l, nur Fliisse mil sandigem Koden — iiher-all sel len Nelz und Angel Wei lisel, Swicn; Dnicsler u. melirere GobirgsMiche v jj cine A harf. der Kojijie ( Collus p (trčilo p ti n llcch.) de Ido Nelz und Angel der Slichling Wcichsel Nelz der gemeino Knr|>fen Kug (in dessen Kuehlen zu 40 Sliiekon nebencinandnr-sfeliend) nmnelie Teiehe. Nelz (gcscliiekte Taucher bolen einen nach dem andern aus der 1 iefe mil blossen lllinden) | Bezeichnung dor Fisclio Gewiissei\ in \volohon sii» vor kommon Fang\vorkzouge dor Sniegelkarpfcn \Voiolisol und Toiclio | 1 No Iz und zur l.aiehzoil \vor- i don dio Iv n rp fon audi vnn don llauorn mil Gaholn gcfnngon dio Karaiische mul flor (sicbel i Bu«' iiikI allo Toiolio Angol, No Iz und llamon: im j •laliro INKI (in^on dio Fischer »m Bii£ mil dor Angol ‘bis zn V« K orel z jeder dio Scliloio Allo sl» hondon Gcvviisser mil sohlammi^oni Grimde Nelz dio Dnieslcr. Prut li. Treibnolz dor Griindlin^ Ali* sandi^i n 1'liisso und Toiolio . . . Anjjfol und Troilmolz dor BiUerling Bug, Woiohsel. Dnioslcr wordi*u von don l»auernwcil>crn in Korhcn (Iliumh gonannl.) go (angen dii* H rac h so l \Voioh ol und allo 1 cioho Angol und Nolz die Zarllio oder I* nimaso 1 Weichsel, Dniestcr Troibnolz dio Ziegc odor dor Siclilin" Woioliso| n. Dnieslcr. Si llonor (last in Galizicn. 9 dio Lauhe 1‘rnlli. Dnieslcr Troibnolz dio Alandhlook<’ (A/lu/nuts bipuncttttu* ) IVulh, Dniosl.or dor Schied Dnioslcr* Bug Nel z 1 das Itnlliaugc (Srnn/. ory- ,i i ,i i i ■ , Buč und Toiolio i//i ojt/ii/ttifnnts' Lrntt.} * i Zugnol/ und A1 gol Bczeichnung dor Fischo Gcwiisser, in woldien sie vnr-kommen Fang\verk 7.011 ge <1 or Nerfling nur Dnicslor Zugnolz (las Altel Selinelllliossende Ge\viissoi' Netz iler Hasel AVoiclisel No I z tflie IMVill« Ojoor boi Kriikau u. S/.czitnnicn (dio VVeiber fangen dioso Fiscbo mit oinom aus Lein-wand gomaclilon Nolzo. und koolion sio, oline sio nnszu- { woidon) viis er Teiclie. In den (jcineiiidcii: Kistdeu............... S/.vszkoulz . . . . ,lu/.ynrlz .............. Slauo/.aii . . . . Malctiuctz............... Iliuvnleslie . . Suclio \vurclin • • Wcronauka . . . . Zaslavvna . ■ • . Jurkoul/,................ Kucziumik................ VVidovva................. Witl(dowka . . . DiiIioii I/,............. \Vasiioutz............... Szubi-aliolz . . Zadolirnvvka............. Pohorloutz............... Iloroselioul/, . . ■ Dolnonoal/. .... Siimme Kliiclion-i iilinl 1 in Joclirn no Cii) <;:i 3:; o:; na 72 107 :i:i 21 27 :si; 22 •lO 18 28 17 10 1.028 ' liviiuiiiniiiL' der (irvvnssci- 0 1'liisse. Bislci/.a Czeremosz Mniestrr Doma . . Molila** . 1’rutli . . Sercih - • Serezel Suc/.mva . Sum:n. iSS bedeiitemie liiiche. Bcrezuilza................. Orodina • . Cibeu .... Dercluj .... Dornischorn Humova . . ■ Iz\vor ... Kirlibaha . • Koliilom . Koritnica . . Kossowanku Koschna . . Miiiodra . . . Mohhnvit/.a . . Nia"ra . • Nivvolriica . . Osi ra .... 1’utillivvka . ■ liuska ... Schorek . . . Snclia .... Solonel* • . Sovrica .... Suczawilza . . Tieszua . . NViszenka mata \Viszenka \vielka Sumiiic l,iin;*e iiei' I1'Iiiti.se; um! Bachu In VI e i I e n 81 I I 0 7!» 4-1 10-4 2(1-1 7-7 2(1-7 1.04 2 2-S 2-7 3 0 31 4-li i-:t 3-:; I :! 3-4 1 a 2 I 1-2 Iii 4-7 4-:s 2'ii 1-4 2-9 !»-0 1*0 1.2 31 :i-;t 3'7 1-8 21 0-8 21 ~7li-2 Kliieheu-iuliall in Jm-lifii 488 2.0110 2.410 103 1.403 . i '1 l.aSO 377 2.529 li .062 27 H2 74 S(i ISO 10 210 7 08 21 :tii 83 21! I 10 13 00 237 12 21 107 71 31 302 41 14 2.442 Die angeregteii Fragcii \verdm vom Ceiilral-Ausscliussc des Vereim\s liir Lan-descultur in der Biiko\vina in lolgender \Veise beanhvortct: ;nl I. Die in der IJuko\vii»a \orkoiiiineiulen Fiseharlen simi: F a mili e u 11 <1 A r t 1) 1111 bniesler Barsche: Flussbarscii...................... Sehiel.......................... Kuulhursch ...... Aus der karpfenahnlielien KamiIie: der gemeine KarpIVn..................... die Karaus; he.......................... „ Selileie............................. „ Barbe (ffarhua /luoiatilis) . . dur Griimllintf (iiressling) . . . die liraeb.se ( Ah rani is hrama) . . dcr lileici' (Zobuljdeiuzr) ... die Laube.........................• . . der Guii^liiig (Miimio)................. das Itothauge (Scardinina crijtrop/t ihalmua Linn.J . ............ das A1 Lel (l)ubel)..................... die IMVilli* (Kllritze) .... Laclise: die Baeliforelle................ die LuebsforHle ... Hecbl...................................... VVels...................................... Aalrulte................................... Fluss-Aal . . ’............................ Store: dcr (iilaltdiek..................... „ Sti-rlet (Acipeuatrruihc.nus) Lamprelcn: das kleine Ncunauge . im Priilh u. Czero-inosz *) • im ^rossea Sr rel i) •!) 1 in ailen ubri^en Fliissi 11 11. iliielicn in deu Teiclum *) Die Vulgarbcuenmingen sinil runiiiuisch, rullieuittch mul polnisch mul in ilcn tJogemlcn einer mul ilerselben N^raclie last in jetični Dorfe amlers. Dor CzereniONziluHK isl iil>erliani>t »elii' seliwacli lievolkert umi ileiinocli soli naeli Angalu* ile« \ ••rlraiieuniiianneK in Uanilla, llerrn Ju lian n U » h o k i e w e c, in ilieaem Flu.sse auoli ilic Lachsforelle vorkomiiicn; iliese Angabo Kclieinl ztvcifelhafl, ila fur keinen iler ti liri gon gros-scren KIGsse iles Lamles ilas Vorkoiuineu iler Laclisforello vmn Central-AushcIiussc vcrzvichnet \vunle. ■*) Der Serelli isl in iler Niilie scine.s Urs|irungC8 boi lus£iia uutl Siijiul liemlicli nieli uii llaclilorellen, \vcil vou Seile ili* h (ir mul lierrn eine s tre n ge Scliunung oingehallcn winl. ‘) Neunaugen .simi im 1’rntli bislang niclit beiuerkt umi er«t im Friijahre 187« »mi llerrn L n il w i g l< i n il e s bcub-aelitel umi gefaugeu \v o rile n. ad 2 urni 3. I)ie t angvverkzeuge zrn* Flusslischerei sind hoelist primitiv. Netze k o nune n selten in Anvvendung, indcin alle Gevviisser mit Ausiialime des Dniester iiusserst fiscliarm sind. Dureligeliends ist ein gevvissenloses ftaubsystem in Uelmng und bierzu wcrden alle dem Z\vecke entsprcehendcn llausgeriilhe, als Kdrbe, Mulden, grobe Leinvvand, Spiesse elc. vervvendet. Aueb mit Angela \vird gefangen. Am meislen und namenllicli am Dniester sind aus Kuthen geflochtene Reusen im Ge-braucbe. Zur Teichfischerei werden einfache Zugnetze gebraucht, von vvelchen im Durcliscbnilte eine Klatter 2 11. kostet, und die iibrigens von deu Fiseliern selbst erzeugt vverden. ad 4 und 8. Die Fangzeit erstreekt sicli aut' jede Jahreszeit und auf jeden Tag im Jalirc. Ani eilrigslen vvird der Fisehfang zur Laiclizcit der vorhau-deneu Fiscbarten betrieben, und was zn dieser gunstigen Zeit deu habsiicbtigen Iliinden entgebt, wird spiiter verlblgt und olme Untersehied der Grosse in Geld und Brnnntvveiii venvandelt. Den grossten Seliaden verursaclien Weiber und Kinder, vvelehe fast liiglicli mit einem Stiick grober Leinvvand alle Gevviisser durebstreifen und selbst die kleinste lirut ausfangen. Die Abfischung der Teiche erfolgt uach einem dreijiibrigen Turnus im Herbste. ad Ji und (>. Naclidem riicksichtlicli der fliessenden freien Gewiisser der Begriir einer ralioncllen Fiselierei giinzlieb mangelt mul nar gesetz- und sebran-kenlose VVillkiir berrscbt, dalier eine allgemeiue Pliinderung der Gevviisser aušgeiibt vvird, riicksichtlieh der Teiche aber von einer rationclleu llevvirlbscha 1'tung und Abfiscliung nirgends eine Spur vorbanden ist, so fehlt aueli jeder Aubaltspunct liber die Anzahl der bei der Fiselierei besehiiftigten (udividuen und iiber die Ausbeute. Es vvird eben Alles, vvas bei dieser barharischcn Wirlliscbaft iu die Hiimle der Fisebpiraten kommt, systemlos und evidenzlos verkault. Dass die Aus-beute eine geringe ist, beweiset der Umstand, dass tur die liukovviua jiibrlicb um 112.000 II. Fisehe vom Auslande bezogen vverden. Ein posiliver Marktpreis konute niclit ermittell vverden. Im Detailliandel vverden liaclilorellen fiir 1 — 2 11., Karpfen . . „ 70 — 80 kr., llecbte . . „ 00 — 70 „ nadere Fisehe ... „20 — 40 „ per Pfund verkault. Die von den Teiehfiscbereien stammenden Fisehe vverden nieht sorlirt, sondern alle Gatluiigen hunt gcmengt 1‘iir 40 bis 70 II. per Centner au die Fisebliiindler ab-gegeben. ad 7. Die Hebung der Fischzueht und die rationellc Hevvirtb^chaftung der Fisebvviisser in der liukovviua vvird erst gegenvviirtig angebabnt, und der Verein fiir Laiideseulliir bal, um das Ziel in kurzer Zeit umi aul' Grumi rieliliger Prineipicu zu erreieben, die Eiufiibrung dieses Wirtliseliaflszvveiges einem bekaiiiilen Faebmanne, Herrn L u d vv i g L i n d e s, iibertragen. Dalmatien. Dalmatien hat wegen seiner vielzerkliifteten Bodengestaltung und bei dem grossen Mangel an Waldungen sehr wenige Flfisse mid Bache, dalier die Siisswasser-fischerei in cineni mir sehr unbedcutenden Grade und diess nur in den Bezirken vonKnin, Scardona, Im o s c hi, Spal atu und Met ko vi o betrieben wird, in Folge dessen aucli die Ausbeute mit alleiniger Ansnahme des Narentaflusses cine sehr geringe, wenn auch, bei rationellerem Betriebe, der Stcigerung fiihigc ist. Wie aus folgender vom Katastral-Mappen-Archive in Zara zusammengestellten Uebersicht hervorgcht, bestchen in Dalmatien: 29 Seen mit einem Flachcninhalte von...................................15.600 Joch 15 Fliisse in der Gesammtlange von 50*/a Meilen mit einem Flachen- Ansdehnung von ..................................................... 4.284 12 Bache in der Gesammtlange von 26>/4 Meilen mit einem Flachen- inhalte von .................•........................................ 592 „ zusammen dalier Siisswiisser in einem Flaehenumfange von .... 20.470 Joch. Im Nachstehenden sind diese Gewiisser namentlich aufgefiihrt. 29 Seen: Flacheninhalt in Jochen Lago grande Boccagnazzo Nadin . . Vrana . Proclian Moroviak Soline . 238 700 808 5.215 1.900 35 Postragne . . . Jesero (v. Strughe) 120 307 3.512 Bacchina Modrich Mlaclie Glogoseo Dragacia 44!) 447 Vlaska Parilla Dogna Mlaka Georgna Mlataa Dobrusca Jesero (v. Desne) Luche Palinca Blatto Jesero (v. Slivno) Cutti Jesero malo ^aci u uituu ^ Statiit. Miltheil. XX. J«hr|f. 4. lletl. 2 v c 30 151 321 72 238 97 90 10 79 12 17 54 90 239 69 ‘J Lago piecolo o tirande . . Kllcheninhalt in Jochen Slattina Blattina 15 F 1 u s s e : L S n a e Summe . 15.GOO Flachcninhali in osIpit. Moilen in Jochen ' ~N ' » ~ 1 Zermagna 381 Kruppa l2A ■ ■ • 09 Kerka Cettina 1.101 Salona Verlieca Narenta (irn ilalm. Gehiete) 3*A • • 457 Narenla piccola Norin Mislina i«A - • • Cerna Hika Crepina Jassenska 20 Cerni !■/»... 12 Ornbla 145 Summe . . 50a/t . . . 4.284 12 b edeutendere Biicbe. Lange Fliiclieninhalt in Bslerr. Meilen in Jochen v—- i — —— . v. - 1 ■ 1 ■ ■ ' Kosiazza Tribanska !•/*••• 12 Velika Paklenizza .... 41 Mala Paklenizza l *A - • • Goduchia 2 . . . . 9 Cicolla 6 .. . . 140 Matizza Cosovicza .... 29 Botisnizza \ ... . 83 Radiglievaz 2»/*. . . 150 Bosgnatizza liuliba 28 Suvaja 48 Summe . . 26*/4 . . . 592 Die liber den Stand der Fische und iiber die Fischerei aufpfestellten Fra-gen wurden von den k. k. Bezirkshauptmannschaften in Knin, Spalato, Iinoschi und Sign und von den k. k. cxponirten Bezirkscommissaren in Scardona und Met-kovic beantwortet, aus deren Eingaben sicli folgende Daten zusammenfassen lassen. ad 1. In den Siisswassern Dalmatiens kommen vor: aus der F a m i 1 i e der karpfeniihnlichen Fische: die Barbe (barbus plebejus Uonap.) dalmatinisch Mreni, „ „ ( „ et/ues „ ) Aulopyge Iliigelii lleck., dalni. Ukliva ostricliia. die Laube (Alb umu s nlborclla nub.) dalin. Ukliva, das Rotlia uge (Scardinius d er tj le) dalm. Dergle, Scardelle, der Scliarl (Leucas nula Hun.) dalm. Maseniza, das Altel (Squalius illyricus n. xp.) dalm. Kleni, „ ( „ albus Bon.) „ n ( ukliva lleck.) „ n ( „ tenellus ,, ) dalm. Ukliva, die Plrille, dalm. Uklie, Ukliva metsehizza; aus d e r F a m i I i e der L a c h s e: die Bachlorelle (Salnr obtu.urostri« lleck.) dalm. Trotta, „ „ ( „ dentex „ ) dalm. Paslrova, Trutta ; aus der F a m i 1 i e der B a r t g r u n d e 1 n der Steinbeisser, dalm. Lampreda, Lisibaba; aus der Familie der Aale: der Fluss-Aal, dalm. Ugor, Grango ; aus der Familie der L a m p r e t e n: die Pricke (Petromyson murinus Limi ) dalm. Lamprete, Lampreda, Zuffolotto, Ziffo-lotto. Nacb diesen Angaben wiirden daher in Dalmatien mir Iti Fiscbarten vor-kominen, doch erscheinen von Heckcl und Kner nocli mehrere Arten aus der karplenabnlichen Familie verzeiehnet, \velcbe in den Landeseingaben niclit erwiihnt werden, und diese situl: von der Gattung der Laube: die Alandblecke (a/humus bipunclatus nob.) ; aus der Gattung der Rothaugen: Scardinius scardafu Bontip. dalm. Pesquelei, ,, plotizzu lleck.. ,, Plotizza, aus der Gattung des S c h a r I: Leucus Heck. und Don. dalm. Pesquelei, btisak Heck., dalm. Basak oder Plotice, „ adnperms Heck., dalm, Gaovice; aus der Gattung des A11e 1: Stjnnliiis svnllizc n. sp., dalm. Svallize, ,, Turskyi Heck., „ microlepis Heck., dalrn. Makli; d i e Ga t tu ug l'h o x in e lin s alcpidotus JI c c k. u u d aus der Gattung des N a s 1 i n g: Chondrostoma Knerii Heck. „ p ho xinus Jleck.; wornach eigentlich 28 Fischarten iu Daimatien vorkommen \viirden. ad 2. Als Fangwerkzeuge werden Netze in verschiedener Grosse (worunter aucli das tur die Fisclie schadliche Streichnetz, womit der Boden aufgewiihlt und die Fischeier heschšidigt werden), dami Siicke und Angelu beniitzt. ad 3. In den bedeutendsten Siissvvasserfischerei-Hezirken, und zwar im Be-zirke Metkovic, werden die Netze Ziitežača auf 180 tl., Prostika aut' 30 tl., Popun veliki auf 45 fl. und Popun mali aut' lo II., im Bezirke Suardona gevvohuliehe Netze mit Barke auf 150 fl. und das Netz Bragagne mit Barke auf 400 fl. geseliiitzt. In den iibrigen Bezirken kommen kleinere Netze in Anwendung, deren Preis zwischcn 3 bis 20 fl. variirt. Eine Angel sammt Schnur und Stoek kostet I tl. ad 4 und 8. Der Fiscbfang wird zn jeder Jahreszeit betrieben, es wird also im Allgemeinen keine Schonzeit beobaeblet. Im Narenlagebiete wird der Aal-fang hauptsaclilich vom September bis December betrieben; fiir die iibrigen Fiscli-arten wird ebenfalls keine Schonzeit geiibt. Im Thale von Sign bat man es sich seit einigen Jahren zur Gewohnbeit gemaclit, um sicb die Fischerei zu erleichtern, die Fisclie mit Kokelskornern zu vergiften. ad. 5. Ausser dem Gebiete der Narenta, woselbst 250 Individuen mit der Fiscberei beschiiftigt sind, gibt es nur im Bezirke Sebenico lo bis 20 Individuen, welcbe die Siissvvasserfischerei gewerbsmassig betreiben. ad (j. Ueber die jiibrliche Fischausbeute gibt nur der Bericht des Bezirkes Mefkovic Aufscliluss, vvornach im Narenlagebiete jahrlich gegen 1.180 Centner Fisclie gefangen vverden, und zwar wird die Menge der Aale mit 130 Centnern, der Altel (Makli und Svalizze), der Scharl (Pl-.ticce und Pesquelei), der Steinbeisser (Lisi-baba) und der Pfrillen und Lauben (Uklie und Ukliva) zusammen mit GOO Centnern, die Menge aller iibrigen Fischarten mit 450 Centnern angegeben. Von den Aalen kommen 100 Centner im frischen Zustande und 30 Centner gerauchert auf den Markt. Das Pfund frischer Aale kostet 20 kr., der geraucherten 80 kr.; Scharl, Altel, Steinbeisser, Pfrillen und Lauben vverden um 5 kr. per Pfund uud die iibrigen Fischgattungen, worunter auch Forellen, um 12 kr. per Pfund verkault, Wornach sich der jiihrliche Ertrag der Fischerei im Narentagebiete auf1 12.800 fl. belauft. Trn Bezirke Imoschi winl der griisste Nutzen aus dem Verkaufe der Gaovice tind Maseniza (Scharlarton) erzielt und der Ertrag auf 2 bis 300 fl. geschatzt. Der Preis der Fische \vird per Oka, und zwar von Forellen (Trutta) mit 1 fl.. von den Scharlarten der Maseniza mit 80 krn., der Gaovice und Platice mit 40 krn. und der Aal (Grango) mit 1 fl. bis I fl. 20 kr. per Oka angegeben. Der Berieht von Scardona schatzt den Jabresertrag auf' 3 bis 5.000 fl., worunter jedocb aucb der Werth von Seefischen, welche in der Bucht von Sebcnico gefangen vverden, tnitbegriflon ist, und wird das Pftind Fische je nach den einzelnen Arten um 6 bis 25 kr. verkauft. Auf (len Markt von Sign werden jahrlich ungefahr 1.000 Stiick Forellen ge-bracbt; an Alteln (Kleni und Ukliva), dami an Pricken (Lampreda) werden .ebenso viele Stiicke gefangen, von welchen die Halfte auf den Markt von Vcrlicca gelangt. Der Berieht des Bezirkes Sign bemerkt, dass die dortigen Gevviisser sehr lisch-reich gewesen sinil, namentlich an Forellen, deren welche sogar im Gewichte von 10 bis 12 Pfund (!) vorkamen, doeh nimmt bei der giinzlichen Schutzlosigkeit der Fischstand immer mebr ab und ernpfiehlt sich die Einfiibrung und strengste Ilandha-bung eines Fischereigesetzes, da ad 7. nur unter geregelten Verhaltnissen an eine Vermehriing des Fisch-standes durch kiinstliche Fischzucht zu denken ist, welche sich reichlich lohnen wurde, nachdem es an reichen Nahrungsmitteln nicht fehlt und die Fische daher sehrgedeihen kOnnten. . ■ Anhang* zur Einleitung*. Tabelle I. Menge der im Jahre 1872 in das allgemeine osterreichisch - ungarische Zoll- we)chen die Zollamts- Frische Fische, Iebend oder geschlachtet Flussfische Alle ubrigen Sunime Eintrittsgranzen. Ofl'icieller Schfitzungs- 20 fl. 20 11. 20 11. 1 Z o 1 1- Siiddcutschland Sachsen Preussen ■ 2.04!) 304 1.257 2.049 304 1.257 Deutsches Reich Russland J Moldau und W»lachci .... • Tiirkci j Sonstige GrSnžen Itnlicn Triest Fiume und andere Ilufen 3.610 1.074 340 30 807 1.202 43 3.610 1.074 340 30 807 1.202 43 Zusammcn . 5.861 1245 7.106 Lunder, in wclchcn die Zollamtshandlnng stal t lun d. Oesterreich unter der Enns Oesterreich ob der Knns Salzburg Sleierniark Gorz und Gradišča Tirol ■ 34 s) «37 41 1 96 5) 744 1.202 34 637 41 1 1.202 96 744 *) Unter diesen !>0.fi87 Centneru niclit besonders benannter Fisehe aind 4.1 ti!i Centner geineine, getroeknete Weis«-fisehe enthalten, wclche nua Ruasland eingefiihrt im /.ullttatze auf 7!> kr. begUnatigt und nacli »Irm aintlichen SchiUungapreiae mit !i 11. |>er Centner hewerthet vrrrilrn ; 4G.522 Centner lirtreffrn »ubereitete Meer- und Siis«wassertische, welcbe per Zoll-Ceutner mit 1 11. 50 krn. rertnllt und amtlich im Durchschnitte mit 2!i 11. per /.oll-Centner geschattt werden. *) In Oesterreich unter der Enns gelangten mit geriuger Ausnahme fast alle Mengen in Wieii xur zullamtlichen llehandlung. 3) Davon kamen 486 Centner bei 1'assau und 137 Centner bei Engelhartszell tur lollamtlicben Bebandlung. a) Diese Menge gelangte iiber Trieat zur Einfuhr. *) Dieae Menge, au> Italien cintretend. kam In Giiri nur Veriollung. gebict eingefiihrten Fische, nach (len Eintrittsgrfmzen und nacli Liindern, in handlung stattland: Zubereitete Fische, gesalzen, geriiuehcrt, getrocknct udcr marinirt Hiiri Rgo Stock- Cospetto-ti, Scoran-cc, Sara cehe Alle iibri- gesalzen 'criiuehert fische gesalzen Sartlellen pen Meer-uiid Siiss-ivasserfische Summe Z u s a m m e n preis per Zoll-Centner | 7 (1. 9 tl. | 6 a. | 18 tl. 10 fl. _[ *) Centi e r 6.297 732 3.525 36 767 11.357 13.406 33.920 783 684 227 .... 8.798 44.412 44.716 112.802 157 362 3 7.120 120.444 121.701 ; 153.019 1.672 4.571 266 16.685 176.213 179.823 4.938 4.600 9.538 10.612 625 14 15.865 564 16.504 564 16.844 594 1.113 1.570 2.206 498 580 3.828 9.795 10.602 3 .... 18 3 24 24 461 1.719 2.575 4.354 . • • . 8,615 17.724 18.926 25 774 971 .... 338 527 2.635 2.678 160.184 5.735 10.355 5.118 918 ") 50.687 232.997 240.103 3.058 206 386 2.458 8.609 19.717 ') 19,751 938 1 13 182 .... 154 1.288 1.925 j 523 6 40 33 82 684 725 222 . a • • 65 354 .... 108 749 750 6 84 68 5 14 177 177 223 .... 225 78 526 526 .... 1.577 2.087 307 .... 3.142 7.113 *) 8.315 ♦) 1.656 187 375 2 201 141 23 2.560 25 2.656 25 ! 144 o) 2.106 ’) 5.042 «) 937 ») m '«) 4.642 13.256 14.000 •'*) I * a v (in simi aus Itnlien 711 Centner eingelretcn ; griissere Mengen sinil bei den /.ullamtern Ala (7911 Centner), Riva (141 Clr.), llorghetto (1118 Centner) unil Aviu (47 Centncr) bennitsbnmlelt vinrileti. Darunter 1.497 Centner aus 1 talien umi 601 Centner aus Suilileutschlaml eingetreten. Die griissten Mengen kamen in Trieut (1.1167 Centner), in Rovereilo (.788 Centner) um) in Umen (878 Centner) mr Vertollung. 7) Davim gelangten 3.068 Ceutner iiber iti e Grame Baierns unil 1.967 Centner iiber ilie Grante Italiens sur Ein-fuhr. '/.ur Verrollung kamen in Trieut 7.177 Centner, in Rovereilo 906 Centner, in Hoten 613 Centner, in Innsbrnek 808 Centner, in Kufstein 384 Centner, in Itorgbettn 744 1 entner umi in Ala 161 Centner. 8) Darunter aus Itnlien 498 Centner nuil aus Tricst 343 Centner, v e 1 e h e Menge in Trieut veriollt \v n n! en. #) Diese Meuge kam aus ltalien umi simi 145 Centner in Rovereilo, 54 Centner in Tene, 41 Centner iu Ala, 30 Centner iu Riva umi 79 Centner in Tricnt vervollt vvorilen. Davon kamen 3.760 Centner aus ltalien nml 790 Centner aus Triest. Z n r Zellbebainllting gelangten in Hoten 1.886 Centner, in Trieut 1.361 Centner, in Rovereilo 609 Centner, in Innsbruck 453 Centner, in Ala 774 Ceutner nml iu Riva 54 Centner. Eintrittsgranzen. Flussfische Alle Summe iibrigen Officiellcr Schiitzungs- 20 fl. 20 n. 20 fl. [ Z 0 1 1- Vorarlberg liohmen . Miihren Sehlosicn . Galizieii . liukovvinii Oesterreich U n g a r n . . . Zusammen Krische Fisc^e, lobeud oder gesehlaehtct ‘) 1.612 6 “) 743 ») 1.415 10) 416 5.745 116 Ji.861 1.202 43 1.245 1.612 6 743 1.415 416 6.047 159 7.106 *) Siehe Anmerkung auf Seite 136. Von dieser Menge entfallen auf die Kintriltsgrauze MBaieruu 1.332 Centner uiul auf die Eintrittsgriinze „Sach-aenM 274 Centner. Die helangreichsten Mengen gelangten in Bger (1.258 Centner, um! rwar itn Jiinner 218 Centner, Marž 190 Centner, December 187 Centner, im April 180 Centner, im September 162 Centner, Februar 122 Centner, November 79 Centner, im October 61 Centner, im Mai 33 Centner, im Augnst 19 Centner und im .luni 8 Centner), in Prog (94 Centner) und in Asch (64 Centner) zur Zollaintshandlung. Hiervon kamen 30.807 Centner iiber Sachsen, 3.920 Centner iiber Baiern, 3.336 Centner iiber Preuaaen und 196 Centner iiber Triest zur Einfuhr. Die hedeutendsten Mengen wurden verzollt, und zwar: in liodenbach 6.666 Centner, in Prag 6.392 Centner, in lieicbenber^ 6.053 Centner, in Liebau 2.542 Centucr. in Teplitz 2.090 Centner, in Eger 1.747 Centner, iu Pilaen 1.274 Centner, in tieorgtmalde 1.256 Centner, in A so h 1.193 Centner, in Buinburg 1.193 Centner und in Kommotau 1.102 Centner. Ueber Sachsen gelangten 4.267 Centner, iiber Trieat 439 Centner, iiber Baiern 254 Centner und iiber Preusaen 57 Centner zur Einfuhr. Verzollt wurden groaaere Mengen, uud z\vnr: in Prag 1.885 Centner, in liodenbach 1,729 Centner, in Iteichenberg 355 Centner, in Eger 191 Centner, iu Teplitz 171 Centner und in PiJaen 139 Centner. 4) I)er Eiutritt fand a us Preusaen »tatt und vvurde diese Meuge in Oderberg beamtshandelt. *) Von dieaer Meuge aind iu Oderberg 31.184 Centner, iu Bielitz 906 Ceutner uud iu Dziediti 164 Ceutner verzollt \vordeu, ®) Davon gelangten in Oderberg 845 Centner, iu Dzieditz 108 Centner und in Bielitz 37 Centner zur Verzollung. 7) Davou kamen 914 Centner aus Hussland und 501 Centner aua Preusaen. Beamtshandelt wurden in Brody 421 Ceutner, in Os\vteciin 209 Centner, in Podwoloczyska 186 Centner, in Stojanow 146 Centner, in Krakau (Bahn-hof) 146 Centner, iu lluswiatyn 121 Ceutner, in Zagrzeb 100 Centner, in Chelmek 45 Centner und in Berliu (bei Brody) 26 Centner. Zubereitete Fische, gesalzen, gerauchert, getrocknet oder marinirt Z ii s a m ni e n H ii rin ge Slock- fisehc gesalzen Sardellcn Cos|>et toni, Scoran-ee, Sa-racclie Alle iibri— gen Meer-und Siiss-'vasserfische Sumine gesalzen gerauchert preis per Zoll-Centner | 7 fl. 1 'J fl. 6 fl. 18 fl. 10 fl. 1 #) Centner 44 311 1 14 370 370 ‘) 38.218 650 640 576 ») 5.019 45.103 46.715 1.430 25 14 54 483 2.006 2.012 s) 33.483 4 52 17 «) 1.085 34.641 35.384 ») 57.793 10!) 15 11 «) 5.886 63.814 65.229 <») 7.424 2.320 9.744 10.160 ISO. 162 4.955 9.267 5.076 591 31.722 201.773 208.720 i2) 10.022 780 •s) 1.088 42 327 '*)18.965 31.224 31.383 160.184 5.735 10.355 5.118 918 *) 50.687 232.997 240.103 8) Der vreitaus grosste Theil vvurde fiber die preussiscbe Grauze eingefuhrt, umi zwar betrug diese Mengo 53.520 Centner, wiihreud aus llussland 4.273 Centner bezogen wurden. Der Y’erzoIlung vvurden unterzogen, und zwar: iu Kraknu (Uahnhof) 30.8511 Centner, (woruuter 1.876 Centner aus lluasland, die iibrige Menge enlfallt auf die Eintrittsgriinze „l’reu8»en“), iu Lemberg 19.883 Ceutner (durcbgebends uua Preussen), iu 0«wiecim, 2.186 Centner, iu Brody 1.003 Centuer iu Tarnopol 1.354 Centner (aus Preussen) , in Grzymatowka 304 Centner und in Uerlin 184 Centner. ®) Daruuter siud 1.870 Centner edlerer Fischarten (1.761 Centner aus Preussen uud 118 Centner aus llussland) und 3.022 Centner getrockueter, gemeiner Wei«slis«be (aus Husslaudj entbalten. Verzollt wurden iu Podwo-Ioczyska 2.760 Centuer (getroeknete gemeine VVeissfisclH-), in Lemberg 885 Centuer, iu Krakuu (Dabultof) 705 Ceutner, iu Hu8Rialyu 715 Centner (getrocknet gemeine \Veis8Gsehe), in Kozazo\vska 272 Centner (ge-troeknete gemeine VVeissfuehe), iu Brody 132 Centner und iu Osewiecim 84 Centuer. ,0j Davon gelangten 2!»6 Centner aus der Moldau und 160 Centner aus Russland /ur Kinfuhr. Zur Znllamtshaudluug kamen iu Suezawa 171 Ceutuer, in Novosielica 160 Centuer, iu Synoutz 66 Centuer uud in /.urin 20 Centner« 11) Die gnnze Menge kam aus Preussen uud i ner verzollt. tvurden darou iu Czernowitz 7.106 Centner, in Suczawn 227 Ceut* 1S) Von dieaer Menge wurden 9.360 Ctr. iu Ungarn (aus Preuaseu 7.272 Centner, aus Sacliseu 1.227 Centner, aus der VValachei 623 Centuer und aus Uuiern 245 Ceutner), iu Siebenbiirgen 639 Centuer uud iu Kroatien 14 Ceutner verzollt. ,3) Davon kameu in Uugarn 563 Ceutner und in Kroatien 511 Centner zur Verzolluug. lliervou siud in Siebenbiirgen 14.191 Centner, (daruuter aus der VValachei und Moldau 14.105) Centner, in Ungarn 4.501 Centner (darunter 1.106 Centner aus Sacliseu, 1.081 Centner aus Trieit, 733 Centner aus Preunien, 564 Ceutner aus Serbien und Uosnien, 5Ii0 Centner aus der Walaehei, 108 Centner au« Hume und 166 Centnc!’ aus Uaiern) uud in Kroatien 273 Centner der Verzollung unterzogen wordeu. Menge der im Jahre 1872 aus dem osterreichisch-ungarisclieu Zollgebiete aus-gefuhrten Fische, nach den Austrittsgranzen und nach Landeru, ia welchen die Znllamtsliandlung stattfand : Fischc, frisclu" Iliiring«1, gesalzen Stock- fische gesalzen Sardel- len Alle ubri-gen iul»e-reiteten Meer- umi Siiaavraa-aertiache Z usani ■ Officieller Wertli per Znll-Centner Austrittsgranzen. 20 fl. 7fl. (i fl. IH fl. 1 25 fl. Z 0 1 1 - ( e n t n r Suddeutschland 804 4 4 59 871 Saelisen 2.447 00 1 115 2.023 Preussiiii 543 8 127 078 Deutsclies Reich 3.794 72 4 1 301 4.172 Hussland 421 31 8 400 I Moldau mul VValaehci . . Tlirkei < ( Sonstige GrSnzen .... 27 405 307 tl 123 483 457 899 Italien 152 1 12 10 181 Schvveiz 52 7 2 01 Triest 125 21 2 19 107 Zusammen . 4.970 443 25 1 952 6.397 LSnder, in welclien die Zollamts- kandluiig stattfand: Oestcrrcich unter der Enns 1 34 1 ') 320 302 Oesterreich ob der Enns 3) 03 . . . 1 04 Salzburg 3) 24 4 2 4 34 Steiermark 1 2 3 Karaten 1 1 Davon warvn in der Richtung nach Preuaaeu 2(5 Centner nach Sftch sen 108 Ctntner, nach Humanicn 38 Ceot- ner, nach Serbien und Boanien 14 Centner, nacli Baiern 13 Centner und nach Rusalaml 7 Centner zur Ausfuhr bestimmt. Ueber Pniaau 42 Centner, Sirabacb 13 Centner und iiber Schiirding 3 Centner. 3) lliervon gelangten uber da« Zollamt in VValaerberg 11 Centner, uber Hangendt-natein H Centner, iiber Salzburg 4 Centner, uud iiber Unken zu Mel"k 'i Centner tur Ausfuhr. Fischc. frischc Hiiringe, gesalzon Stock- lische, gcsalien Sardel- lon Allc Obri-gen zube-reiteten Meer- und Sii»awa(-serfiache Zusam- OKicieller Wertli per Zoll-Centncr Austrittsgranzen. 20 n. 7 n. 0 fl. 18 fl. 25 fl. 7 o 1 1 - C c n t n e r Triester Gcbicl 124 21 2 17 104 G5rz und Gradišča 10 10 Tirol ') 11)3 1 14 ‘) 41 219 Vorarlberg •) 445 . . . 0 451 Bohmen 4 J3.137 43 9 3.189 Miihren 1 1 Schlcsicn 5 0 1 12 Galizien 5) 580 29 1 010 Bukovvina 7 289 18 314 427 25 1 430 5.440 Ungarn «) 425 10 . . . 510 957 Zusaminen . 4.970 443 25 1 952 0.397 l) Daron nach Italien iiber Ala 76 Centner, fiber Rira 47 Ontner und liber Tene 28 Centner, nach der Schweit liber Martinsbruck 11 Centner. 3) Von dieser Menge gelangten 39 Centuer nach Baiern und 2 Centner uacb der Schweiz. Auagetreten iiber Bregenz, und xwar nach Siiddeutachland 404 Centner und nach der Schvreiz 41 Centner. *) Davun kamen zur Aufifubr nach Sachacn 2.447 Centner, nach Preuasen 378 Centner und nach Baiern 312 Centner. Beaintshandclt wurden bei den Zolliiiutern, und zwar an der Grante gegen Sachsen : in Voiterareit 2.200 Centner (davun gelangten im Mouate December 703 Centner, im November 017 Centner, im Februar 297 Ceutner, im Mai 276 Ceutner, im October 157 Centner, im Jiinuer 132 Centner, im Juui 9 Centner und im September 7 Centner rur Ausfuhr), in Gottesgab 66 Centner, iu Kiinignhau 48 Centner, in Prag 41 Centner, in Bodenbach 37 Centuer, in Weipert 29 Centner, in BrtMtenbach 29 Centner, in Petersdorf 21 Centner, in Reichenberg 12 Centner, in Mark-hauaeu 10 Centner und in Schandau 2 Centner ; an der Grame gegen Preuiien : in Neusorge 86 Centner, in Na-chod 82 Centner, iu Liebau «»6 Centner, iu Kdnigshati 48 Centuer, in Ottendorf 30 Centner und in Johanuesberg 7 Centuer ; an der Griiuze gegen Baiern : in Neuuiark 241 Centner, iu Furth 19 Centner und beim Zollamte in l,and-strasa 2 Centner. 5) A us Galizieu aind uacli ilus.sland 421 Centuer (und zwar iiber da« Zollamt Niepofomice 330 Centner, iiber Brodjr 56 Centuer, iiber Wegrzce 17 Centner, iiber Berlin 14 Centner uud iiber Kuczmyrzdw 4 Centner) und nach 1'reussen iiber das Zullamt Zagrzeb 159 Ceutner auagefiihrt wordeu. Vou dieser Menge cutfallen auf Ungarn 298 Centuer (div gaizc Menge nach Serbien uud Bosnien ausgefuhrt), auf Kroatien 107 Centner (n.uh Serbien uud liosuieu) uud auf Siebenbtirgeu 20 Centner (nach Rumaiien ausgefuhrt). 1) Davon sind aus Ungarn 377 Centner (331 Ceutner nach Serbien und Bosnien und 46 Centner nach der VValachei), aus Kroatien 138 Centuer (die ganze Menge nach Serbien uad Bosnien) und 1 Centner aus Siebenhiirgcn (nach Bumiinien) ausgefuhrt vrorden. Menge der im Jahrc 1872 nacli Dalmntien eingeluhrten Fisclie. Finanzbeziik nnd Zollamt Kische undande re Was-scrlhicro frische, Stoekfische H »ringe, Cospettoni. Seoranze u. Saruccho, gesalzcn, geraucbert Alle an-deren zu-bereitc-ten Fisclie Zli- Scbatzungspreis per Zoll-Centncr 10 11. m n. 1 10 11. Z o l I - c e n t n e i Festliiml i Žaru: Žara porta marina 8 1.795 43 1.840 Sebenico 1.41!) 0 1.420 Scardona 212 212 Knin 12(i 120 llagosnizza, Vodizze, Obrovazzo nnd Zai a vccchia 178 2 180 S p a I a t o: Spala to 1.447 0 1.403 Makarska 309 309 Almissa 201 201 Castel Vitluri, Traii, Metkovic, Sign, Dervenik, Imoschi, Kort Opus, Vcrgorac und Bilibrig . ') * 398 402 K a g u s a : Ragusa 353 1 304 Ca ti aro 339 10 304 Gravosa 272 0 278 Caslelnuovo 170 ; 170 Budua . 100 100 Risano, Ragusa vcecliia und Slano 192 192 Inseln Z a r a : Insel Morter mit dem Zollamte in Stretto . . 113 , 113 „ Albe 94 1 94 j *) Ueber Bilibrig aus der Turkei. Finanzbezirk and Zollamt Fiselie und ande-re \Vas-sertbierc, frisebe Stockiische, Miiriuge, Cospettoni, Scoranze u. Saracche, gesalzeu, gerauchert Alle uu-deren zu-bereite— ten Fiselie Zu- Sehiilzungspreis por Z<>11-Centner 10 11. 10 tl. 16 n. 1 0 1 1-C e n t n e r Insel Zlarin 87 87 * Pago mit (len Zolliimtern Pago und Novaglia 82 82 n Selvc 48 48 n Lunga oder Grossa mit dem Zollamtc in Salo 41 41 „ Melada 5 5 S p a 1 a t o : Insel Briuza mit den Zolliimtern in St. Pietro, St. Martino, Milna, Postirc, Pucischie, bol, St. Giovanni und Bobovischie . . . 433 433 „ Lesina mit den Zollamtern in Gelsa, Cit- taveechia, Lesina umi in St. (iiorgio . . 133 133 „ Lissa mit den Zollfinitern Lissa u. Comisa . . . . 49 1 50 „ Solta 3 3 K a g u s a: Halbinsel Sabioncello mit den Zolliimtern in Trappano, Slagno, Terstenik u. Cueistie .... 332 1 333 Insel Curzola mit den Zollamtern in Curzola, Vallegrande und Berna (bei letzterem land keine Einfuhr stattj 209 269 „ Giuppana 6 6 » Lagos ta 3 3 „ Meleda 2 2 l Kestland . Summe. 1 l Inseln 12 0 7.577 1.700 79 2 7.6118 1.702 Zusammen . 12 2) 9.277 81 9.370 ') Darunter 111 Ceutner Scorunzc aus Moutenegro nach Caltaro eingefiihrt; «lie iibrigc Menge gelangte zur See zur Einfuhr. 2) Die»e Menge betrifft hauptaachlich Stocklisclic (Haccala), die im VVinter, bcaunders iiu Advent und in der Kasten-zeit eiue allgeiiieine Volksspeise bilden. Menge der in den Jahren 1872 und 1871 aus Dalmatien ausgefiihrten Fische: Fische und ande-re Was-serthiere, frischc Haringe, Cospettoni, Scoraiize, Stockliscli«*, Alle an-deren zu-bereitc-ten Fische Summc des Jahres Finanzbezirk und Zoliamt und Sarac-che, gesal-zen, gerau-chert Sehiitzungspreis j»er Zoll-Cenlner 1872 1871 10 tl. 7 n. 10 fl. Z o 1 1 - C e n 1 n c r Fcstlnnd Z ara: Sebenico 204 204 220 Uagosnizza 'JI Dl 494 Žara porta marina, Žara vecchia, No- vegradi und Nona 21 88 109 27 S p a 1 a t o: Spalato 351 351 1.583 Trau 204 204 2.180 Makarska 253 253 33 Castcl Vitturi, Fort Opus und Alinissa 1» 9 10 K a g u 8 a : Cattaro • 018 018 219 Slano • 150 156 13 Gravosa 121 121 .... ltagusa, ltaguga vecchia, Megline und Risano 23 23 137 1II selu /ara: Insel Zlarin 874 874 2.011 , Melada 73 175 . . . . 248 313 „ Lunga oder Grossa mit dem Zollarnte in Salo (»7 123 190 824 ,. Pago (ZollamtNovaglia 40Cenf- 50 ner und Pago 25 Centner) . . 05 05 „ Arhe 41 41 89 „ Selve •> 2 .... „ Morlcr mit dem Zollarnte in 354 Fische und nnde-re Was-serthicre, frische 1 lii ringe, Cuspettoni, Scoranze, Stoekfisehe Alle an- deren zu bercitc-ten Flscbe Sunime des Jahres Finanzbezirk und Zollamt und Sarac-clie, gosal-zeu, ge-riiuchert Schiitzungsprcis per Zoll-Centner 1872 1871 10 fl. 7 tl. 16 11. Z o 1 | - C c n 1 nor S p a 1 a t o : Insel Lissa „ Lesina „ Brazza „ Sol ta R a g u 9 a : Comisa................. Lissa................... Gelsa................... Sl. Giorgio . . . Lesina ................. Cittavecchia . . . . Puciscbie............... Alle iibrigenZollamtcr Trappano . . . <. Slagno . . . . alnoncello I . .. I i erstemk . . . Vallegrandc Curzola . Halbinsel Saliioncell Insel Curzola Giuppana Lagosta . Meleda Sinnine . Feslland Inscln . . Zusainmen . . . 140 140 21 177 8.003 991 2.905 057 656 389 444 98 212 3.833 844 2 653 166 869 198 2.238 21.825 i) 24.063 8,003 991 2.905 657 656 389 444 98 212 3.833 844 2 653 166 869 2.259 22.142 “) 24.401 12.672 1.140 3,623 290 1.128 718 284 485 5.142 180 51 976 4 725 133 4.916 31.798 3) 36.714 1) In DetrcfT der Ergebnisse de s Jabres 1864 ni tul hieramU Detailerbebungen geptlogen vvordcn, nach avelchcn crmit-telt werden komite, welche Fischarten unter der Ausfuhrsineuge enthalteu vvareu und nach welclien liichtungen dieselhen hauptsachlich zur Versendung gelangten. Darnach \varen im Juhre 1804 uiiter der Gesanuntincnge per 28.077 Centuer uicht besouders beaanuter zuliereiteter Fische 25.707 Centuer (02 Percent) S a r d e 1 1 e ii, 035 Centuer Maride, 009 Centuer Scombri, 483 Centuer Lauzarde, 101 Centuer Jnebio und 122 Centuer Meuotte ent-halten. Versendet \vurdeu im Jabre 1804 vuu diesen 28.077 Centner nach Itulien 15.370 Centuer oder 55 Percent (liiervon nach Veuedig 5.258 Centuer, nach Ancoua 4.410 Centner, nacli Pari 1.430 Ceutner, nach Maličita 718 Centner, naeb Chioggia 338 Centner, naeh Sinigaglia 285 Centner, nach Hrindisi 200 Ceutner, nach Pescara 162 Centuer), nach Griechenland 0.186 Centner oder 22 Percent (liiervon nacli Patrns 1.049 Centner, nach Idra 1.053 Centuer, naeb Sirra 1.079 Centner, nach Cefalonia 344 Centner, naeb Alhen 101 Centner), nach Oesterreioh-lJn-garn 3.404 Ceutuer oder 12 Percent (duvon naeh Triest 2.285 Centner, nacli Fiume 3.t0 Centner), naeb Corfu 2.040 Centuer oder 9 Percent und nach Coiistantiuopel 417 Centner oder 2 Percent. — Nacli dieaem Verhaltniase kann die Menge audi pro 1872 uud.,1871 hezuglich der Fiscbarten und der Uezugsliiuder aunaheruugK\vei.se geschiitzt werden. 2) Die ganze Menge gelaugte seewurts zur Ausfuhr. 3) Davon wurden nur 7 Centner nacli der Tiirkei versendet. Statist. Mitth. XX. Jahrg. 4. Heft.