?oKnin* plajana T gotovM eutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat GchsiftleMwß uA ScstMltutt: ^nktnoM mlUn i, I«l«phon Mr. 21 e Ehre in jedem mir beliebigen Augen-blick auszugeben. . . Wir können ruhig stehen, wäh-rend Ihr Euch abhetzt, quält und ängstet. Die Er-folge, die Ihr gewinnt, erringt Ihr für uns, Eure Niederlagen brauchen uns nicht zu kümmern. Wir sind Passagiere auf Eurem Schiff, aber wenn die Ba:!e scheitert, so ertrinkt nur Ihr; wir haben unsere Schwimmgürtel." Die Notwendigkeit eines sitt« lich ernsten Rassebewußtseins verbindet sich bei Wil-Helm Raabe mit einer aufrechten Vaterlandsliebe. Diese Haltung offenbart sich im „Hungerpastor" ebenso sehr wie in dem düster-schweren „Schüdderump" oder in „Die Leute aus dem Walde", die beide in Stuttgart entstanden sind. Hier wohnte der Dichter bis zu seiner endgültigen Uebersiedlung nach Braun-schweig von 1862/1870, nachdem er kurz vorher Berta Leiste geheiratet hatte, die ihm vier Töchter schenkte. Wie wenig aber Wilhelm Raabe zu seiner Zeit verstanden wurde, zeigt das bittere Bekenntnis des Dichters: ..Wenn ein Franzose so das innerste französische Wesen, ein Engländer so das innerste englische Wesen gekannt und beschrieben hätte wie ich das deutsche, — wie würden denen ihre Völker mit Jauchzen zugefallen sein! Die Deutschen wollen von dem, was sie selbst hoben, nichts wissen." Erst in neuerer Zeit hat man sich wieder auf den hohen literarischen und weltanschaulichen Wert der Werke des niedersächsischen Dichters besonnen. Die „Wil-heim Raabe-Stiftung" innerhalb der NS Kulturge-meinde, die auch aus Anlaß des 25. Todestags des Dichters ein Raabe-Gedenkbuch herausgegeben hat, leistet hier vorbildliche Arbeit. Sie veranstaltet auch am 15. November in Braunschweig eine würdige Gedenkfeier. Deutschösterreichische Streiflichter Das englische Blatt ..Manchester Guardian" bringt einen Artikel seines Wiener Korrespondenten, in welchem ausgeführt wird, es sei das Ziel Star-hembergs, zur Jahreswende Schuschnigg und Miktas zu stürzen und als Vertreter des Hauses Starhemberg die Regentschaft zu übernehmen. Deutschösterreich kann in der Zeit bis Ende Marz 1936 nach Italien 15.000 Tonnen Gußeisen und 10.000 Tonnen Stahl in gewalzten Blöcken zollfrei einführen. Der Präsident des Bundesamtes für Statistik, Hosrat Dr. Karl Drerel. ist in den Ruhestand qe-treten, nachdem er es nicht mehr mit seinem Ge-wissen vereinbaren konnte, die Statistik nach den Wünschen der Diktatur-Regierung zu gestalten. Aus Wiener-Neustadt wird uns geschrieben, daß im Konzentrationslager Wöllersdorf furchtbare Zustände herrschen. Die Angehaltenen werden wieder geprüqelt. Das Essen soll außerordentlich schlecht sein. Die Gefangenen müssen hungern, obwohl sie die hohen Anhaltelosten selbst tragen müssen. Wie der Wiener Korrespondent der „Basier Nachrichten" zu berichten weiß, hat die Wiener Regierung Minister a. D. Juch und Sektionschef Rizzi vom Finanzministerium nach London geschickt, um dort einen neuen Zahlungsaufschub für die Auslandsschulden der Kreditanstalt zu erhalten. Mit einem Wohlwollen der englischen Regierung wird Oesterreich diesmal kaum rechnen können, denn unter den gegenwärtigen Umständen hat England keine Veranlassung, Oesterreich irgendwie entgegen» zukommen. # Englische Zeitungen berichten, daß die italienische Regierung zur Finanzierung ihrer Kohlenbezüge aus Deutschland den ganzen Besitz an österreichischen Aktienpaketen ausgehändigt habe. Diese Meldung ist derart sinnlos, daß sich ein Dementi erübrigt. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 92 Der Weg zum Ewigen Der Glaube unserer sechzehn Toten ist Herr-liche Wirklichkeit. Als Unsterbliche nehmen sie ihren Platz ein vor den Führerbauten, vor des Führers gewaltigstem Bau: Deutschland, mit ihnen das graue Heer, die Toten der Bewegung, die für ihre Treue gemordeten Dreizehn in Wien, die Gefallenen Kärntens und der Steiermark, und halten, daß nie wieder Deutsche gegen Deutsche stehen, daß nie wie-der das Reich zerfalle und ehrlos werde, daß nie wieder das Volk vergehe vor der Ichsucht des ein-zelnen, treue Wacht. (Münchner Neueste Nachrichten) Um die Neutralität des Vatikans Italienische Domäne oder katholischer Mittelpunkt Zu Beginn des ilalienisch-abessinijchen Krieges hat der Papst einem Krieg gegenüber sich ablehnend ausgesprochen. Als später die Haltung des Vatikans zur italienischen Politik immer freundlicher wurde, da hat der anglikanische Erzbischos von Canlerbury den Vatikan heftig angegriffen. Die „Civilta Cato-lika", ein Blatt, das dem Vatikan sehr nahe steht, hat sich sehr für Italien exponiert, und geradezu ein Mandat über Abessinien für Italien gefordert. Immer klarer hebt sich die Tatsache ab, daß die sogenannte Gefangenschaft der Päpste, die durch den Ausgleich mit Mussolini beseitigt wurde, von einer bedeutend gefährlicheren Gefangenschaft abge-löst wurde. Der Papst ist heute als Bischof von Rom der italienische Nattonalbischof geworden und die katholische Kirche stark in Gefahr, eine italienische Nationalkirche zu werden. Es geht heute darum, ob der Vatikan eine italienische Domäne werden oder Sitz des Oberhauptes der katholischen Kirche bleiben soll, Die Frage der Neutralität des Vatikans wird aktuell. Auch der gesamie Verwaltungsapparat der Kirche, der noch fast rein italieni>ch ist, kann nicht befriedigen. Ein radikaler Umbau des Kardinals-kollegiums müßte der Beginn einer gesunden Re-form sein. Es hat den Anschein, daß der jetzige, sehr diktatorisch regierende und keine allzu große Rücksichten aus das Kardinalskollegium nehmende Papst diese unhaltbaren Zustände erkannt habe. Denn unter seiner Regierung sind — durch Unter» bleiben der Besetzungen — zum erstenmal seit dem 17. Jahrhundert die italienischen Kardinäle in der Minderheit. Das; dies nicht genügt, ist offenbar. (Die Zeit, Prag) Das Blutgericht am Haushamerfeld Zur Protestantenoerfolgung in Oesterreich Vor zwei Jahren erschien im Leopold Stocker-Verlag, Graz, ein historischer Roman „Das Blut-gericht in Hamerfeld". Der Verfasser, Carl Itzinger, war damals Konfulent des Bundespressedienste». In diesem Buche wird eine Episode aus der Leidens-und Heldenzeit des Lande» ob der Enns gestaltet. Schauplatz ist Frankenburg, wo sich im Maien 1625 das gequälte Volk des Glaubens und der Freiheit willen erhob. Um die heiligsten Güter kämpften die Bauern, um den evangelischen Glauben. Aber die Obrigkat sah auch damals in dem Streben um Glaube und Heimat nur Meuterei und Rebellen-Übermut. Mit Waffengewalt wurde das Volk zum römischen Glauben gezwungen. Aber es wehrte sich, e» wollte sich nicht in die Fesseln kirchlicher Dogmen einspannen. Aber die Waffengewalt war stärker wie der braven Bauern eiserner Wille, der Bauern Treue zur Heimat und Scholle, zu Glaube und Gott. Der Gesinnungstenor knebelt und quält die ausrechten Mannen. 30 Bauern müssen um ihr Leben würfeln, 17 Menschen lesen von den Würfeln da« Todesurteil, 17 Stricke umschlingen Männer, weil sie evangelisch und nicht römisch zu ihrem Herr-goU beten wollten. Dieses Buch über die Zeit der dunklen Gegen-«formation wurde nun auf Auftrag des Staats-anwalts beschlagnahmt und gegen den Verleger die strasgerichtliche Untersuchung eingeleitet. So wie vor mehr als dreihundert Jahren werden auch heute die Evangelischen in Oesterreich verfolgt. Oesterreich er-lebt eine zweite Gegenreformation. Abschied vom politischen Leben Major Fey, bis vor kurzem Mitglied der öfter-reichischen Regierung, ist zum Präsidenten der Donau-dampftchiffahrtsgeseltschaft gewählt worden. Damit scheidet er wenigstens nach außen aus dem politischen Leben. Zur Ernennung Major Fey's wird un» au» Wien geschrieben: Die Donaudampfsch!ffahrt»gesellschaft wurde vor kurzer Zeit unter großen materiellen Opfern der Kreditanstalt und des Staates saniert. Nach dieser wurde Italien eine der Hälfte des Aktienpaketes nahe kommende Beteiligung eingeräumt, um der faschistischen Außenpolitik die Kontrolle über die Donouschiffahrt zu ermöglichen. Die Italiener scheinen freilich nicht mit Kassa, sondern durch Lieferung von Motorschiffen, die auf italienischen Werften her-gestellt werden, zu zahlen. Einen Befähigungs-nachwci» für die Leitung großer Wirtschafts-Unternehmungen hat Fey bisher nicht gebracht. Darum geht es wohl auch nicht, da es sich in diesem Falle um eine kontrollierte Kaltstellung mit ent-sprechender materieller Versorgung handelt. Fey konnte hart gegen Wehrlose sein und seine Tätigkeit in den Regierungen Dollfuß und Schuschnigg wird erst die Geschichte gebührend werten. Nach oben zeigt sich Fey weder gewalttätig noch revolutionär. Er zieht die Kapitulation mit einer Pfründe einer aufrechten und männlichen Haltung vor. Aus Oesterreich Aus Innsbruck wird uns geschrieben: Der frühere Tiroler Heimwehrführer und derzeitige Generalkonsul, Dr. Richard Steidle, Trieft, hat an einen seiner Freunde u. a. geschrieben: „Ich selbst fasse meine Eindrücke dahin zusammen, daß ich den Karren für reichlich verfahren erachte, daß es mich persönlich bereits reut, 15 Jahre meines Lebens an eine Sache verwendet zu haben, die, wenn nicht wieder ein österreichisches Wunder geschieht, ein klägliches Ende nehmen wird. Für das, was jetzt in Oesterreich geschieht und in den letzten Jahren geschehen ist, hätte ich weiß Gott nie Zeit, Mühe, Geld und Beruf geopfert, mich auch wahr-haftig nicht anschießen lassen. Ich habe den be-stimmten Eindruck, daß der Heimatschutz auf dem Wege zum Armeleutbegräbnis ist." Nach einem Bericht des Oesterr. Rechnungs-Hofes über den Bundesrechnungsabschluß 1934 schließt die Bundesgebahrung bei Gesamtausgaben von 2174 Mill. S. und Gesamteinnahmen von 1918 Mill. S. mit einem Abgang von 226 Mill. S. Da die Einnahmen gegenüber dem Voranschlag um 35 Mill. gestiegen sind, kann die bisherige Recht-fertigung, es hätten die Einnahmen nachgelassen, nicht mehr vorgebracht werden. Litauens Wien-Begeisterung Das neu« MeNa litauischer Studenten Wien scheint das beliebte Studienziel der litauischen Intelligenz zu werden. In der Zeitung „Naujoji Nomuva" berichtet ein in Wien studierender Herr P. Navardaitis darüber und meint, die öfter-reichische Hauptstadt sei jetzt gewissermaßen die Zentrale der im Ausland studierenden Litauer ge-worden. Aus Deutschland habe sich alle» nach Wien verzogen, was litauischen Blutes und Geistes sei. An allen Wiener Fakultäten gebe es Litauer, an der tierärztlichen Fachschule seien es sogar 30. Die Oesterreicher sähen in den Litauern überzeugte An-Hänger der deutschen Kultur. Sie glaubten, daß darauf die derzeitigen Unstimmigkeiten zwischen dem Reich und Litauen wegen Memel nur wenig Einfluß ausüben würden. So ständen die Litauer in Wien in gutem Ansehen und würden bezüglich der Gebühren fast den Inländern gleich gehalten. In Litauen gebe es jetzt schon 100 höhere Beamte, die ihre Ausbildung in Oesterreich genossen hätten. — Hoffentlich nützt die in Wien bezogene gute Er-Ziehung den Litauern auch wirklich. Uns will an dieser ganzen Wienbegeisterung eines auffallen, woran freilich der litauische Artikelschreiber kaum gedacht hat. Daß es nämlich bei den Litauern trotz allem ohne deutschen Lehrmeister nicht geht. Und wenn man schon aus chauvinistischen Motiven nicht im Deutschen Reiche studieren will, bezieht man eben deutsche Kultur aus dem kleinen Umweg über das deutsche — Wien. __ Aus dem Wirtschaftsleben des Dritten Reiches 75 Prozent der deutschen Aktiengesellschaften arbei-ten wieder mit Gewinn, und zwar ergibt sich eine Durch-schnillsrentabilität von rund 4.5 Prozent, was fast der Durchschnittsverzinsung der Rentenwerte entspricht. In der deutschen Stahlindustrie, im Werkzeug-und Maschinenbau macht sich ein immer stärker werdender Facharbeitermangel geltend. Wird Dr. Benesch tschechischer Staatspräsident? Bereits im Frühsommer hatten sich die in der Prager Regierung koalierten Parteien darüber ge-einigt, neue gesetzliche Grundlagen für eine ständige Stellvertretung des Staatspräsidenten zu schaffen, um, wie es hieß, den greisen Staatspräsidenten Th. Masa-ryk in den Amts- und Repräsentationspflichten zu entlasten. Man einigte sich auch bereits auf die Per-sönlichkeit des Außenministers Eduard Benesch. Im Zusammenhang damit wurde schon damals der Ver-mutung Ausdruck gegeben, daß es zwischen Hodza und Benesch zu einer Abmachung gekommen sei, wo-nach Benesch das Erbe Masaryks und Hodza das Amt des Ministerpräsidenten übernehme. Im September wurde durch sehr offizielle und kompetente Persönlichkeiten gesprächsweise in diplomatischen Kreisen in Prag der Eindruck erweckt, als ob Th. Masaryk über-Haupt zurück treten wolle, um sich in die Ruhe von Lana — dem ständigen Landsitze bei Prag — zu-rück zu z'chen. Benesch werde bereits im Herbste die Präsidentschaft übernehmen und Masaryks Sohn Jan — der bisherige tschechoslowakische Gesandte in Lon-don — übernimmt an Stelle Samal das Kanzler-amt in der Präsidentschaftskanzlei. Gegen die Pläne traten Strömungen sowohl in der Familie des Präsidenten, wie auch in der tschechoslowakischen Agrarpartei auf, die vermeinten, daß die Bestellung eine» Nach-folger» keineswegs eilig sei. Durch das unerwartete Ableben des im besten Alter stehenden Parlamentsvor-sitzenden Bradac erfuhren die politischen Kombinatio-nen eine rasche Auslösung. Der bisherige Minister-Präsident Malypetr zieht sich auf da» Präsidium de» Abgeordnetenhauses zurück und Hodza tritt über Vorschlag der Agrarier die Nachsolge an. Aus mehr als einem Grunde darf dieser Wechsel begrüßt werden. Hodza, der noch vor einigen Jahren vom Hradschin Versemte, übernimmt die Leitung der tschechoslowakl-schen Regierung unter schwierigsten Zeitverhältniffen. Es dürste sich vermutlich bald erweisen, ob die Agrarier auch weiterhin an der Benesch Kombination in der Präsidentschastsfrage festhalten oder aber, ob die führende Regierungspartei,, die häufig in Opposition zu Benesch stehi, ihre eigenen Wege geht, um da» Land aus einer schweren außenpolitischen und wirt-schaftlichen Krise herauszuführen. Sie tun es auch einander an Litauisch-lettischer Rameutrieg Die kleinen Oswölker sind durch ihre Umlauf-manie von Städten, Flüssen und Personen schließlich bereits berühmt geworden. Nur kühlten sie bisher ihr chauvinistisches Mütchen vornehmlich an ihrem deutschen Kulturerbe. Jetzt aber geht es auch unter-einander los. Trotz allen Bündnisgeräusches liegen sich Letten und Litauer bereits lieblich in den Haaren. Die Letten haben nämlich folgendes v«-Krochen. Im Kreise Illukft — so melden litauische Blätter — sind die Namen folgender Grenz-Übergangsstellen letttsiert worden: Matkunciai in Demene, Lapenijchkiai In Silai und Motuliskiai im Amtsbezirk Kalara in Strahsiai. Da aber im Umkreis der bezeichneten Orte viele Litauer wohnen, wütet natürlich die Kauener Presse, obgleich sie sonst solchen Neuerungen nicht ganz verständnislos gegen-über steht und die entente cordiale der beiden Völker hat einen tüchtigen Riß gekriegt! Riickziehung der Chargierten von deutschen Universitäten Im Verlauf der hochschulpolitischen Erneuerung in Deutschland, die eine völlige Abkehrung von den bisher gepflegten Traditionen bedeutet, verschwind« nunmehr auch ein Zeichen des studentischen Eigen-leben- das jahrzehntelang bei feierlichen Anlässen eine besondere Bedeutung gehabt hat. Reichser-ziehungsminister Rüst hat in einem Erlaß das Char-gieren noch bestehender Korporationen bei feierlichen Veranstaltungen der Universitäten als unerwünscht bezeichnet und bestimmt, daß die Studenten künftig in der Uniform der nationalsozialistischen Bewegung oder ihrer Untergliederungen an den akademischen Festen teilzunehmen haben, sofern sie solchen Orga-nrsationen angehören. Die Ueberführung großer studentischer Verbände in den NSD-^tudentenbund und die damit verbundene Ablegung der bisherigen Farben rechtfertigt nicht eine Sonderbehandlung der noch bestehenden Einzelgruppen. Leset und verbreitet die Deutsche Zeitung! Nummer 92 Deutsche Zeitung Seite 5 Die Hüterin des Nietzsche-Vermächtnisses Zum lod« der Schwester des Philosophen Es wäre wahrscheinlich heute nur wenig von Friedrich Nietzsche bekannt, wenn nicht seine Schwe-per Elisabeth Förster-Nietzsche Deutschland und der Welt das umfassende Deisteserbe des Philosophen gesammelt und vor der Zerstreuung bewahrt hätte. Diese hochzeistige Frau, unter deren Hand die große Nietzsche-Ausgabe begonnen wurde, von der schon heute einige Bände vorliegen, ist nun im greisen Alter von fast 90 Jahren in Weimar gestorben. Als Hüterin des Nietzsche - Archivs in Weimar, dessen Ausbau der Führer und Reichskanzler anläßlich eines persönlichen Besuches sichergestellt hat, hat sie der deutschen Nation «inen unschätzbaren Dienst geleistet. Aber Elisabeth Förster > Nietzsche ist nicht nur die Hüterin des Ar-chivs, die bedeutsame Biographin und Sammlerin von wertvollen Manuskripten, sondern ihr Verdienst geht weiter darüber hinaus. Sie war dem Einsamen und Verkannten während eines großen Teils seines Daseins Gehilfin. Und nach dem Tode war sie es in nicht minder hingebungsvoller Weise. Schon von Jugend an hat die nunmehr Verewigte die Größe und Bedeutung ihres Bruders geahnt; die Geschwister ha-den in herzlicher Zuneigung lange Zeit zusammen-odebl. Das wurde auch dann nicht viel anders, als Aisabtth Nietzsche im Jahre 1885 den Forschung««!' senden Bernhard Förster heiratete, mit dem sie zusam-men nach Paraguay ging, wo die beiden die deut- sche Kolonie „Nueva Germania" gründeten. Nach dem Tode ihres Minnes kehrte sie wieder nach Deutschland zurück und widmete sich ganz der geistigen und körper-lichen Pflege ihres Bruders, der damals schon schwer krank war. Schon vor dem Tode Friedrich Nietzsches, der am 25. August 1900 die Augen schloß, wandte sich Elisabeth Nietzsche der Aufgabe zj. die ihre Lebensaufgabe werden sollte: der Nachlaßoerwaltung des großen deutschen Philosophen. Mit Unterstützung treuer Freunde gründete sie bereits 1897 das Nietzsche-Archiv, da, sich aus den kleinsten Anfängen zu einem gemeinnützigen wissenschaftlichen Institut größten Ausmasses entwickelt hat. Nicht weniger als 175 Mi-nuskripte, 160 Oktav , Quart- und Foliohefte, darunter 44 Notiz, und Taschenbücher Nietzsche», 1200 eigen-händige Briefe und seine gesamte Bücherei, endlich die Nietzsche-Literatur des In- und Auslandes ist in diesem Archiv zusammengefaßt. Deutschland steht in Friedrich Nietzsche den Verkünder einer neuen heroischen Zeit. Doch immer, wenn sein Name genannt wird, muß auch die Frau rühmend erwähnt werden, die jetzt für immer die Augen schloß. Reichskanzler Adolf Hitler nahm persönlich an der Beisetzungsfeier teil. Namens der Regierung hielt der Statthalter von Thüringen, Gauleiter Bossiell eine Trauerrede. Er sagte u. a., daß an dieser Bahre im Geiste da» ganze nationalsozialistische Deutschland stehe und sich in tiefer Dankbarkeit vor dem Vermächtnis des großen Philosophen neige, dem Vermächtnis, das die Verstorbene mit so viel Hingabe geholfen hätte, zu bewahren. Was kostet der Völkerbund? Das Generalsekretariat des Völkerbundes in Genf veröffentlicht die nach einem besonderen Schlüssel festgesetzten Mitglieder - Beiträge für das Jahr 1936, die sich wie folgt darstellen: Afghanistan 28.777,10 S.Afr.Union 431.656 15 Albanien Argentinien Australien Oesterreich Belgien Bolivien Brit. Reich Bulgarien Kanada Chile China Kolumbien Kuba Dänemark Dominikan. Republik Ecuador Spanien Estland 28 777.10 834.535.20 >776.981.05 230.216.60 517.987.35 115.108.30 3,021.593.— 143.885.35 1,007.197.65 258.99370 1.208.637.20 143.885.35 172.662 45 345.324.90 28.777.10 28.777.10 1.151.083.05 86.331.25 Irak Iran Irland Italien Lettland Liberia Litauen Luxemburg Meriko Nicaragua Norwegen Neuseeland Panama Paraguay Niederlande Peru Polen Portugal Rumänien Salvador Siam 86.331.25 143.885.35 287.770.80 1,726.624.58 86.331.25 28.777.10 115.108.30 28.777.10 374.102 — 28.777.10 258.993.70 287.770.80 28.777.10 28.777.10 661.872.75 258.993.70 920.866.40 172.662.45 575.541.50 28.777.10 172.662.45 Abessinien 57.554.15 Schweden 517.987.35 Finnland 287.770.80 Schweiz 489.210.30 Frankreich 2,273.389.05 Tschechoslow. 834.535.20 Griechenlad 201.439.55 Türkei 287.770.80 Guatemala 28.777.10 Sow.Rußl. 2,273.389.05 Haiti 28.777.10 Uruguay 143 885.35 Honduras 28.777.10 Venezuela 143.885.35 Ungarn 230.216.60 Jugoslawien 517.987.35 Indien 1,582.739.20 Insgesamt 26,791.458.23 Die Ausstellung ist in französischer Sprache nach dem Alphabet erfolgt. Infolgedessen erscheint die Reihenfolge nach der Verdeutschung etwas will-kürlich. Deutschland befindet sich nicht mehr dabei und ebenso nicht Japan. Die Vereinigten Staaten von Nordamerika haben niemals Beiträge gezahlt, da sie niemals Mitglied waren. Brasilien ist aus-getreten, ebenso Paraguay Letzteres hat aber die zwei Jahre seit der Austrittserklärung noch nicht hinter sich, erscheint also noch als zahlendes Mitglied. An der Spike als Höchstzahlender steht das Britische Reich. Um den zweiten Platz liegen Frankreich und Sowjetrußland im toten Rennen. An dritter Stelle geht Italien durch das Ziel. Nicht weniger als 13 Staaten folgen als Letzte mit dem geringsten Beitrag Kopf an Kopf. Die Beiträge find in Goldsranken errechnet. Aus Stadt und Land Der Doppelselbstmord auf Hvar dürfte unsere Leser interessieren, zumal die beiden Unglücklichen ja auch in Celje längere Zeit gelebt und hier sehr geschätzt und beliebt waren. Es han-delt sich um den Filialleiter des Schuhgeschäftes „Astra", Herrn R. Fink, geboren in Maribor, und dessen Gemahlin Thea, aus Brezice. Der ©rund ihres plötzlichen Abgangs aus Celje bleibt auch weiterhin noch rätselhaft. Sonntag, den 20. Oktober waren sie noch im frohen Freundes-ireise, ohne irgend etwas von ihrer vorgefaßten Ab-ficht merken zu lassen. Erst am folgenden Montag, den 21. Oktober, wurde man überrascht, als das Geschäft den ganzen Tag geschlossen blieb. Ueber das tragische Ende bringen wir den Bericht aus dem Mbtt. vom 19. d. M, der folgendermaßen lautet: Hvar, 13. November. Vor zwei Tagen fand «in Bauer aus Sv. Nedelja in einer Meeresbucht die Leiche eines jungen Mannes, die vom Meer an den Strand geworfen worden war. Es wurde festgestellt, daß der junge Mann gemeinsam mit einer Frau, die mit ihm nach Hvar gekommen war, Selbstmord verübt hatte. Die beiden hatten sich von einem etwa 40 Meter hohen Felsen in das Meer gestürzt Die Untersuchung ergab, daß der junge Mann in Begleitung einer Frau, die er als seine Gattin ausgab, am 21. Oktober nach Hvar gekommen und im Hotel Kovacic abgestiegen war. Den Meldezettel ff llte er folgendermaßen aus: „Riko Fink, Beamter in Zagreb, geboren 1904 in Wien, mit seiner Gattin Thea, geboren 1910". Am 23. Oktober verließ das junge Paar unter Zurücklassung eines Koffers das Hotel, um nach Stari Grad zu wandern. Am 24. Dktober traf das Paar in So. Nedelja ein. Von dort begaben sich die beiden nach Stari Grad und kehrten am 28. Oktober nach Sv. Nedelja zurück. Sie übernachteten bei einem Bauer. Am nächsten Tag verließen sie Sv. Nedelja, sie gaben an, daß sie nach Hvar zurückkehren wollten. Fink gab dem Bauer 200 Dinar, di« Frau schenkte der Tochter de» Bauer« ein goldenes Halskettchen, ein Paar Seidenstrümpfe, ein Parfum-fläschchen und andere Kleinigkeiten. Seither fehlte von den beiden jede Spur. In einem Wäldchen bei So. Nedelja fand man verkohlte Holzstücke. Dort hatte das lebensmüde Paar offenbar gelagert, bevor es seinen Vorsatz ausführte. Die beiden er-stiegen einen wett ins Meer vorspringenden, etwa 40 Meter hohen Felsen .und warfen sich von dort in die Tiefe. Die Lebensmüden haben keine hinterlassen. In dem Koffer, den ließen, fand man nur Kleidungs- und Wäschestücke. Die Leiche der Frau wurde noch nicht gefunden. Es dürfte sich um eine Slowenin handeln. Sie sprach Deutsch und Slowenisch, Kroatisch dagegen nur sehr schlecht. keine Aufzeichnung l sie in Hvar zurück-5- und Wäschestücke. Zahnsteinfrei in kurzer Zeit J Nimmst täglich SARG'S KALODQNT GEGEN ZAHNSTEIN Celje Heute Herbstliedertasel des Männergesangvereines Die Herbstliedertafel des Männergesangvereines findet heute abends um '/»9 Uhr im Kino-saale des Hotels Skoberne statt. Wegen technischer Hindernisse muß die Veranstaltung vor Sesseln stattfinden. Kartenvorverkauf in der Sporthand» lang Josef Krell, Celje. Kralia Petra cesta. Die Vortragsordnung besteht aus Männerchören, Solovorträgen und einem gemischten Chor. Frau Josefine Hoifl wird Lieder von Robert Schu-mann zum Vortrage bringen, darunter die „Widmung", den „Nuhbaum", „Marien-würmchen" und „Aufträge". Der jugendliche Violinvirtuose Siegfried Andree, ein Lands-mann, der zufällig bei Verwandten in der Nähe von Celje weilt, wird Stücke von Bach, Händel, Brahms. Reger und anderen Meistern spielen. Heu Siegfried Andree verfügt über di« glänzendsten Krttiken. Herr Dr. Fritz Zangger wird einen Vortrag über die musikalischen Iah-resregenten des Jahres 1935: Heinrich Schütz, Georg Friedrich Händel, Johann Seba-stian Bach, Robert Schumann halten. Alle Freunde des Vereine» sind herzlichst willkommen! Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 17. November, findet der Gemeindegottesdienst um 9 Uhr in der Christuskirche statt. Donnerstag, den 21. November, abends 8 Uhr im Gemeindesaal religiöser Vortrag. Religiöser Vortragsabend. Der zweite der allgemeinzugänglichen religiösen Vortragsabende findet im Evangelischen Gemeindesaal am Donners-tag. 21. November, abends 8 Uhr statt. Thema ..Kirche und Staat". Die Bilderausstellung des Malers und Kriegsinvaliden A. Klein, die wir schon in der vv-rigen Nummer ankündigten, ist seit heute, Samstag, 9 Uhr vormittag, eröffnet. Klein ist ebenso Land-schaftsmaler wie Portraitist. Die Ausstellung ist sehr sehenswert, ganz abgesehen davon, daß sich der Maler auch noch dadurch von seinen Kollegen unterscheidet, daß er nicht mit den Händen den Pinsel führt, sondern mit den Füßen. Als Kriegs-invalide war er 7 Jahre nicht fähig feine Hände zu gebrauchen, doch die Liebe zur Kunst ließ ihn nicht verzagen und brachte ihn auf den Gedanken, mit seinen Füßen Gemälde zu malen. Mtt bewun-dernswerter Energie verwirklichte er diesen Gedan-ken und von seinen Erfolgen können sich nun auch die Bewohner Celjes ab heute täglich in der Städtischen Sparkasse persönlich überzeugen. Arbeitslosenstatistil. Bei der Arbeitsbörse in Celje waren am 10. Oktober 345 Arbeitslose l302 Männer und 43 Frauen), gegen 332 (289 Männer und 43 Frauen) am 31. Oktober ange-meldet. Seile 6 D'eutsche Zeitung Nummer 92 Achtung! Olympiade 1936 in Berlin! Der Skiklub teilt mit: Vom 5. bis 14. August 193« findet eine Sonderfahrt (Sonderzug) zur Olympiade nach Berlin statt, die der Sportklub „Planina" in Ljubljana veranstaltet. Die Spesen hiefür betragen Din 1000.— wobei in diesem Preis die Fahrt Ljubljana, München, Berlin, Nürnberg und zurück nach Salzburg, die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten dieser soeben angeführten Städte (in München z. B. das Deulsche Museum), ferner die Nächtigung bei jedem Aufenthalt, die Verpflegung und der Besuch der sportlichen Veran-staltungen inbegriffen ist. Der Betrag von Din 1600.— kann auch in Monatsraten von Din 200.— erlegt werden, beginnend am l. Dezember 1935. Anmeldungen müssen bi» 28. No-vember I. I. bei Kenn Edo Paidasch abgege-den werden. Nachdem sich eine solche Gelegenheit nicht wieder bieten dürste und die Bedingungen äußerst günstig sind, bitten wir alle Mitglieder, sowie Freunde unseres Klub«, sich an dieser Fahrt nach Möglichkeit beteiligen zu wollen. Wir bitten auch die noch folgenden Artikel in dieser Hinsicht zu beachten. - Di« Klubleitung. DlStifches Nährmittel. In der Nr. 90 vom 10. d. M. brachten wir unter obigen, Titel eine Tagesneuigkeit, daß nämlich die Großbäckerei Alibis neu« Brotsorten und zwar diätische Brote in d«n Handel bringt, wobei wir jedoch das Wich-tigite zu erwähnen vergaßen. Wir zählten auf, daß da» Weißbrot 58% und da» Grahambrot 44% zuckerhäliige Mittel enthält. Nun aber erfuhren wir, daß in der Großbäckerei Kirbis auch das Luft-brot erhältlich ist. welches nur 15°/, zuckerhäliige Mittel enthält und deshalb für Zuckerkranke (Dia-betiker) ein ausgezeichnet gute» Brot darstellt. Er-wähnen wollen wir noch einmal, daß diese» Brot in Wien unter Aufsicht des Prof. von Roorben in der diadetischen Bäckerei A. Fritz hergestellt wird. Kino Union. Heute, Samstag, noch der deutschsprachige Tonfilm „Gauner auf Urlaub" mit Robert Montgomeru und Maureen OSullivan. Sonntag, Montag und Dienstag der ausgezeichnete Film mit Musik und Gesang „Die Privatsekretärin heiratet". Sonntag um 10 Uhr Matinee. Skigymnastik, Trockenkurs und dann in den Schnee Es dauert nicht mehr allzulange — viele kön-nen es ohnehin schon kaum erwarten —, dann sollen die kristallenen Flocken vom Himmel, hüllen Wald und Feld in eine weiche, weiße Decke ein und es entsteht wieder das herrliche Paradies,welches der Winter oft über Nacht in unsere schöne Heimat herzaubert. Früher einmal, da setzten sich dann die Menschen am liebsten hinter den Ofen: heute aber zieht jung und alt, die Brettln geschüttelt, hinaus in» Freie, in die ftische, reine Winterlich. Und dann kommen sie am Abend heim, Menschen mit freudestrahlenden Gesichtern, so glümich und zusrie-den, als yätten sie das große Los gezogen. Warum nur? Weil sich ihnen die winterliche Natur in wunderbarer Schönheit erschloß, weil sie sich aus den flinken Brettln ousgetummeU hatten, schwitzend den Berg hinaus und im sausenden Flug den Hang hinunter und weil alle», was an Sorgen und Mühen des Alltages auf ihnen lastete, ver-gessen war, weggeblasen in der großen Einsamkeit des Bergwinters. Nun, das hört sich alles recht schön an, leider wird man aber nicht als vollendeter Skifahrer ge-boren. Wenn auch, wie die Sage erzählt, die Säuglinge unserer Skigrößen mit elegantem Quer-sprunge zur Welt kommen und die kleinen Buben und Mädl» mit bewundernswerter Geduld und Ausdauer den Schnee zu meistern versuchen, so find noch die Erstlingsversuche im Skisahren, für jeden Anfänger mit Mühe und Plage verbunden. Denn wichtiger als ein eleganter Skianzug und die Anschaffung einer erstklassigen Ausrüstung ist es, sich einen gelenkigen und ausdauernden Körper zu ver-schaffen. Das ist nämlich die wichtigste Vorbedin-gung und dazu braucht man keinen Schnee, nur etwas Fleiß und Geduld und jemanden, der davon etwas versteht. Also Stigymnastik! Nun kommt der berühmte Ausspruch: „Für mich kommt Ski-gymnastik gar nicht in Frage, ich arbeite den gan-zen Tag und mache genug Bewegung". Es beansprucht aber j«de körperliche Tätigkeit, jeder Sport andere Muskelpartien. und e» kann so zum Beispiel ein gut trainierter Fußballer b«i der ersten Skitour seine Wunder erleben. So werden beim Skifahren ganz bestimmte Muskelpartien beansprucht und es sollen diese früher, also schon im Herbst, zweckmäßig vorbereitet und gestählt werden. Die Notwendigkeit der Skigymnastik wird gleich nach der ersten Uebung»stunde bewiesen — ein wunder-schöner Muskelkater widerlegt den oben angeführten berühmten Ausspruch. Aber dieser Muskelkater soll niemanden abhalten, weiter zu üben, denn spater wird man mtt großer Freude feststellen können, daß diese Gymnastik recht gut getan hat und nütz-lich war. Als wettere Vorbereitung ist die Teilnahme an einem Trockenskikurs zu empfehlen. Wenn auch darüber gelacht wird, ist es doch eine erprobte Tatsache, daß sich der Anfänger schon im Saale mtt den Brettln vertraut machen soll, um sich kost-bare Lernstunden im Schnee zu ersparen. Einmal aus den Schnee gestellt, hat der Skisäugling ohne-dies genug zu tun, um das Gleichgewicht zu er-halten. Aber sehr angenehm empfindet man dann die vorher erlernte Fertigkeit. Und jetzt ist es an der Zeit, sich eine Skiaus-rüstung zu kaufen. Dabei soll man wieder die Er-fahrung Sachkundiger in Anspruch nehmen: manche Enttäuschung und viel Geld wird damit erspart. Und während all dieser Vorbereitungen Ist unoer-sehens der Winter da. Die aufgestaute Sehnsucht findet endlich ihre Erfüllung; es geht hinaus in das winterliche Paradies, dessen Zauber aber nie» manden mehr verschlossen bleibt, hat er dazu nur den richtigen Schlüssel: ein Paar flinke Brettln, die er beherrschen kann. Sdo Paidasch. M a r i b o r Die kleinen Harmonikaspieler au» Maribor veranstalteten unter der Leitung ihre» Dirigenten, des Lehrers öusteröik, Samstag und Sonntag in Graz Konzerte mit glänzendem Erfolg. Die kleinen Künstler erhielten schone Geschenke. Sie waren in Graz bei musikliebenden Familien unter-gebracht. Die Nichte des bekannten kroatischen Kom-ponisten Kuhac überreichte dem Dirigenten öustersii Originalwerke des Meister«. Meldepflicht für Radiotelegraphisten. Alle in Maribor wohnhasten Radiotelegraphisten werden aufgefordert, sich bis zum 1. Dezember beim Städtischen Militäramt zu melden. Di« Gewerbewoche wird auch Heuer An-fang Dezember abgehallen, doch wird sie nicht so lange dauern wie im Vorjahr. Aus den 1. Dezem-der ist «ine Versammlung angesetzt, während am Abend «ine gesellige Zusammenkunft stattfindet. Schone» sonniges 343 separiertes Zimmer bei kinderloser guter Familie ausser der 8tadt in Spitnlsnlhe gesucht. Bedingung: Ruhe von 9 Uhr abends bis 7 Uhr früh. Anbote sind zu rlebttm a d. Verw. d. BI. „Paidasch-Perle" eingetroffen. Wer die tiüte dieses Weines kennt, wird mich bald besuchen. Am 16. und 17. 5oT«mber Hausschlachtnng. Gasthof Lisce. Tüctiger Schaukbursche sacht im Gasthaus oder Hotel unteriu* kommen. Zuschriften an L. Kokol, Maribor, Potahova 71. 3&6 Füllfedern u. -Halter in großer Auswahl, mit Garantie ans 10 Jahre 1 Fachmännische Reparaturen in 4 Standen. 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Der Anteil Deutschland» am jugoslawischen Außenhandel zeigte in den letzten drei Jahren folgend« Entwicklung: «r betrug im Jahre 1933 13.16°/,, stieg dann im Jahre 1934 auf 13.91% und in b«n ersten 9 Monaten 193» sogar aus 15.72%. Aehnlich war die Entwicklung im deutschen Handel mit Ungarn. Im Jahre 1933 nahm Deutschland 10.7% der ungari-schen Ausfuhrwaren auf, im Jahre 1934 dagegen 20,3%. Im Jahre 1935 hat sich dies« Steigerung sortgesetzt. Eine durchaus parallele Bewegung zeigt« die deutsche Ausfuhr nach Ungarn; in den ersten 9 Monaten 1935 machte sie 23.5% der gesamten ungarischen Einfuhr au». Ueber die Entwicklung des deutsch öfter-reichischen Geschäft» hat die Wiener Zettung „Reichs-poft" einig« intereffannte Feststellungen getroffen. Räch langwierigen Verhandlungen sind verschieden? deutsch österreichische Komptnsationsftcschäste im W«rt von 3'/, Millionen Schilling zustandegelommen. Hier-bei ist Oesterreich Bezieher von Ruhrkohle, oberschlesi- schem Koks und von Düngemitteln, Deutschland dage-gen Bezieher von Vieh. Butter, Rund- und Schleifholz sowie in geringem Umfange auck von Frischmilch. Die Gründe dafür, daß die deutsch« Ausfuhr nach Süd- und Südosteuropa zunimmt, liegen auf verschiedenem Gebiet. Zunächst sind die meisten der in Betracht kommenden Länder devisenpolitisch in einer ähnlichen Lage wie Deutschland und daher auch bereit, Geschäfte abzuschließen, bei denen eine Bewegung von Zahlungsmitteln herüber und hinüber nicht erforderlich ist. Wetter stellt sich heraus, daß Deutschland trotz des Valulavorsprungs der sogenannten Abwertungslän-der mit seiner hochwertigen Industrieproduktion zum Geschäft kommen muß, sofern nur auf beiden Seiten die grundsätzliche Bereitschaft dafür besteht. Die Ent-wicklung dementiert also die noch vor wenigen Jahren sehr starken Bestrebungen, die Donau- und Balkanlän-der wiuschastlich mtt Westeuropa zusammenzukoppeln und Deutschland auszuschließen. Beschleunigte jugoslaw. Holzausfuhr nach Italien. In den letzten Tagen hat sich die jugoslawische Holzausfuhr nach Italien bedeutend erhöht. Wegen der am 18. November in Kraft treten» den wirtschaftlichen Sanktionen haben die ttalienischen Holzimporieure große Mengen von Holz in Jugosla-wie» bestellt. In den nächsten Tagen gehen aus den dalmatinischen Häfen mehrere Holzladungen nach Ita-lien, teilweise auch nach Ostafrika an die dortigen Ita-lienischen Häfen. Insgesamt wurden im Laufe der letzten fünf Tage aus öibenik allein 145.000 Ku> bikmeter Holz nach Italien geliefert. Autobusfahrt nach Graz! Billige Autobusfahrt nach Graz veranstaltet Putnik Celje am 23. und 24. d. Wt Der Fahrpreis für die Hin- und Rückfahrt beträgt Din 120.— pro Person. Paß und Visum kollektiv. Abfahrt von Celje am Samstag, den 23. d. M. um 7 Uyr stüh vom Bahnhof. Rückfahrt am Sonn« tag um zirka 18 Uhr. Anmeldungen bis spätestens 20. d. M bei Putnik, Celje, Aleksandrov trg 2, Tel. 119. Extrazug nach Wien! Putnik Beograd veranstaltet vom lä. bi» 18. Dezember einen Sonderzug nach Wien. Patz und Visum kollektiv. Wettere Informationen und Prospekte bei Putnik Celje sowie allen Reisebüros. Die Pancevoer Brücke. Alle deutschen Blätter veröffentlichen ausführlich« Berichte über die Feier anläßlich der Eröffnung der Pan!evo«r Brücke. Die Berliner „Börsen-Zeitung" betont, daß diese Brücke, die ein Meisterwerk der deutschen Technik darstelle, von deutschen Ingenieuren errichtet worden sei. Auch der „Volkische Beobachter" schreibt über die Wichtigkeit des gigantischen Werkes, das nicht nur aus politischen, wirtschaftlichen und verteidi-gung» technischen Gründen für Jugoslawien von größter Bedeutung sei, sondern in alle Zukunft den Ruhm der deutschen Technik verkünden werde. Das Blatt «rwäbnt die Worte des Vertreters des jugo-slawischen Vcrkehrsministers Dr. Spacho, der den Deutschen Anerkennung für dieses Werk gezollt hab«. Druckn, Verleger und fc«au8aeb«: BeremSbuchdruckcrei .Eeleja" in Setje. — Leranttvonlich für den Herausgeber und v«ra«twortlicher Schriftleiter': Jalob Prah m