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De«halb hat Frankreich fast sein« gesamte Flotte im Mittelmeer konzentriert und » ihr, zusammen mit dem englischen Maltageschwader Mt völlige Uebermacht zu verschaffen, soll die Darda-«ilensperre beseitigt und dadurch die Mitwirkung auch w ntsiischen Flotte in dieser modernen Piratenpolitik »tzlicht werden. Auch hier wird be«halb der Krieg tiarheil und Wandel schassen müssen, weil der Weg ,»ch Indien frei bleiben muß; da aber Frankreich und (•»lud sich bei ihren gegenteiligen Bemühungen auf ifrt Stellung im Mittelmeere stützen, so muß diese «nuchtei werden. Frankreich hat seine mittelläodikch« Küstc mit dem lkiegthasen von Toulon zur Basi« nicht nur seiGtr Manischen Kolonialpolitik, sondern auch einer mari-:i«en EtnschnürungSpolitik gemacht, die von den andern Mittelmeer ländern um so weniger «tragen werden Iota, al» England sich nunmehr vollständig Aegypten« woichtigt hat. Algier, Marokko und Tunis befinden sich i» franzSsischen Händen, also die ganze östlich afri« twlsch« Süfle de« Mittelmeere«, so dah nur der neue Wieiilch« Kolonialbesitz in der Cyrenaika Franzöfisch-Vvka von Englilch-Afrika (Aegypten) trennt. Die Stellung h)lnH im Mittelländischen Meere beruht aber auf kl Besitz von Gibraltar, auf den Besitz Maltas und mi seine herrschende Stellung in Aegypten. — Die ,ZbKt" hat kürzlich in einem Kriegsartikel mit hesti-p Ausfällen auf Deutschland und Oesterreich-Ungarn «islärt, England werd« den Krieg auch dann weiter styKR, man selbst alle leim Verbündete» bereit« nie» tofarorfra sein lollten, denn England gleiche einer bitt, die ihr. Opfer, da« sie einmal mit ihren Zäh« mi psaßt habe, nicht mehr lo4lasse. — Die Zeit Riid lehren, ob England diese Autdauer bekunden und (Nachdruck verboten.) Ein Andenken. it war vor btet Jahren. Ich lehrte von mei-ki Ferienaufenthalt auf einer dänischen Insel mit kl Dampfer nach Svendbvrg, meiner Vaterstadt, Die Fahrt über den blanken, von einer frischen ?nse gekräuselten Sund, daraus die September-sonne in tanzenden Lichtern spielte, war köstlich. 3« inner wechselndem Reiz glitt Küste an Küste milder, mit hohen Bergkämmen, mit Feldern im Gpätsmnerkleid, mit kleinen Fachwerkhäusern in» ■ittra buntprangender Gärten. Ich stand am Reeling und blickte über den Atselkranz ans da» Meer hinaus. Der Wind hatte sich verstärkt und setzte den Dampfer in schaukelnde ttoegnng. Schaumgekrönt überstürzten sich die villm, daß der weiße Gischt hochaufspritzte nnd «ini Sprühregen über Bord sandte. Da scholl von der geöffneten Kajütentür her ei« klagend« Frauenstimme. Sie gehörte Frau tann Bergström, einer alten, feinen Schwedin, an, die i» Begleitung ihrer Dienerin die Fahrt machte. Nmze Reden und Gegenreden folgten, die ich aber licht genau verstand. Dagegen hörte ich jetzt deut-sich die alte Dame sagen, denn Besorgnis schwellte ihn Stimme: „ES ist ein teures Andenken. Die EMva hat die Kajüte abgesucht, aber vergeben». Ich muß eS aus dem Deck verloren haben. Hoffen t- ob dadurch da« Srgebni« d«S Kriege« irgendwie beeinflußt werben wird. Bi« j?tzt hat England nicht gezeigt, daß e« imstande fein sollte, eine solche Politik durch-zuhalte», denn auch seine finanzielle Laze ist nicht der-art, dab e« in der Lage wäre, sich fortgesetzt neue Bitter zur Kriegführung zu kaufen. Immerhin aber machen e« Aeußerungen wir die der „Time«' unertäb-lich, daß mit England vor allem im Mittelländischen Meere reiner Tisch gemacht werde. — Bor allem darf Malta nicht im Besitze England« bleiben. Die Frage von Gibraltar Ist demgegenüber «ine »npelegenheit zwei« ter Ordnung, denn verliert England Malta, dann ist auch feine Stellung in Aegypten unhaltbar, »•« naturgemäß aber auch die weitere Entwicklung der Ding« in Indien sthr w«s«n»ich beeinflussen würd«. Ein Fri«dtn«schlub, o'.ne daß Malta den Eng-lindern entrissen werde, ist also nicht gut denkbar, ebenso erscheint e« aber al« ein Gebot der Aufrechter-baltun» de« freien Verkehre« im Mittelmeer», daß Frankreich militärisch von dem Mittelländischen Meere abgedrängt würde, zunächst also sein Kriegehifeu Toulon in andere Hände übergehe. Malta und Toulon find die beiden Punkte, auf die die Piratenpolitik de« Dreiver» bände« im Mittelländische» Meere sich stützt und darum muß die Zertrümmerung dieser beiden Stellungen eine« der Hauptziele de« gegenwärtige» Kriege« bilden. Wer hat den Krieg heraufbeschworen? IV. Die Idee des revolutionären großserbischen Nationalismus und JrredentiSmuS ist aus der Er-mordung König Alexanders und der Königin Draga emporgewachsen. Dieser Meuchelmord halte einen revolutionären, monarchieseindlichen Charakter, er war nach Slivnitza der erste — Sieg der serbischen Armee. Bei dem heillosen Wirrwarr, der damals die Köpse in Belgrad erfaßte, darf eS nicht wun-dernehmen, daß man sich in Serbien eine hohe Meinung vom Bündnisse der Armee mit der Revo» lich hat eS der Wind nicht schon über Bord ge-trieben! Ich wäre untröstlich, wenn eS mir verloren bliebe." Unwillkürlich wandte ich mich; die alte Dame war mir sympathisch; ich wollte suchen helfen — da kam ein Windstoß als Helfer. Direkt mir ent-gegen wirbelte der leichte Gegenstand — eS war ein Haararmreif, so kunstvoll geflochten, wie nur die schwedischen Haararbeiterinnen eS verstehen. Da» Geflecht mochte wohl einst glänzend braun gewesen sein; jetzt hatte e« einen stumpfen Farbenton; aber daS schöne, goldene Schloß daran war unverändert. Frendentränen glänzten in den Augen der alten Schwedin, als ich ihr den Fund brachte. Sie über-schüttete mich, die ich doch gar kein Verdienst daran hatte, mit Dank. ES sei da» Haar ihrer Jugend-sreundin, bekannte sie. O, sie sei ibr so teuer ge-wesen, und ihr Geschick so sonderbar . . . Aus dem Fricdhof von HelsingsorS schliefe sie nun schon lange, die reizende deutsche Künstlerin . .. Ich war sosort interessiert — etwas aus der Vergangenheit hat für mich besonderen Reiz. „Dank für die Wiedergabe Ihre« Andenken« verdiene ich kaum, liebe Frau Bergström. Aber als Finderin desselben habe ich vielleicht ein klein wenig Anrecht aus die Geschichte, die sich daran knüpft. Wenn e» nicht unbescheiden wäre, so — Die alte Dame hatte bereit» meine Hand er-saßt und drückte sie: „Sine Wohltat ist e» mir sogar, zu einer lution bildete und eS zum Träger der großserbischen Pläne wurde. ES ist vielleicht kein Zusall, daß Schreiber dieser Zeilen schon im Herbste 1903 von serbischen Offizieren hörte, daß der Tag der Eroberung BoS-nienS, wovon früher niemand ernstlich sprach, und daß die Gesellschast „SlovenSki Jug" würde und «in eigenes Blatt au«zugeden beginne. Schon in dessen erster Nummer wurde das Pro-gramm kurz und bündig dahin formuliert: Be« freiung des gesamten SüdslawentumS im Wege der allgemeinen Revolution. In d«n nächsten Ausgaben des Blattes wurde aber auch erklärt, daß e» gleicher-weise die Befreiung deS russischen BolkeS von der Tyrannei des Zaren anstrebe. Da der Zar wie alle Tyrannen kein Herz für die edlen demokratischen Bestrebungen des „SlovenSki Jug" habe, müsse man ihn seiner Macht zugunsten der Revolution in Ruß. land entkleiden. — Dasselbe Ziel hat die groß-serbische Bewegun; übrigens auch in anderen Län-den,, zumal in Rumänien, verfolgt, wo sie da» Ansehen des Monarchen zu erschüttern trachtete. Wer die Tätigkeit der großserbischen Organisa-tionen jahrelang im Auge behielt, kann sich nicht darüber wundern, daß sie in den Sarajewoer Meuchelmord ausartete. Bon derselben Seite wurde ja 1909 auch gegen den König von Montenegro, also einen rein slawischen Fürsten, von Belgrad au» «in Anschlag verübt. Auch da fing eS mit einer Brunnenvergiftung der öffentlichen Meinung inner« und außerhalb Serbiens gegen den König, damals noch Fürsten von Montenegro, an. Wie geschickt und rücksichtslos die serbischen Arrangeure han-delten, geht au« dem Erfolge der Verleumdung», kampagne hervor, durch welche sich selbst stramme Panslawisten in Petersburg und leidenschaftliche Revanchemänner in Paris, die jahrelang Freunde und Verehrer de» montenegrinischen Herrschers ge-wesen, zu seinen Ungunsten umstimmten. E« ist demnach nicht zu verwundern, wenn ihnen dieselbe Kampagne auch gegen Oesterreich-Ungarn in Pari» und London, ja selbst an einigen italienischen und rumänisch«« Stellen gelang, von Rußland gar nicht zu sprechen. E« ist nur erstaunlich, daß ihnen da» verständnisvollen Frauenseele zu reden von de», da» wie etwa» Liebe«, Heilige« in meiner Erinne. rung lebt — .Ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen. Frau Bergström," sagte ich. »Sehen Sie. der Wind legt sich. Aus der gegenüberliegenden Seite des Decke» sehe ich ein unbelauschte» Plätzchen . . und mei« ner neuen allen Freundin den Arm bietend, schritten wir dorthin. Eben tauchte die Küste von Taasinge auf. Da» Schloß mit seinen zahlreichtn Erkern, und nun die Pappelallee, die vom Schloß nach Troense führt, trat im Glanz der Septembermorgensonne hervor. Neben wir aber klang die milde Stimme der allen Schwedin und was sie sagte, hielt mich bald vollständig im Bann: „ES sind sechzig Jahre her. Ich zählte zwan. zig Lenze, als ich auf einer Gesellschast beim Ge. neral Hallgreen Fräulem Johanna BehrenS kennen lernte, die, sowohl Sängerin wie Schauspielerin, — damals waren diese BerusSarten noch nicht getrennt — Abend für Abend im Theater an der ESpIanade daS Publikum entzückte. Ich habe nie ein bezaubernderes Geschöpf ge-sehen, als diese Künstlerin war, — die viel gepriesenen Reize deS llltona Lisa-BildeS, ach, wie dürf. tig waren sie dagegen In natürlichen Locken siel das reiche, glänzend braune Haar zu den Seiten deS Gesichts herab, besten liebliche» Oval entzückte. Sie hatte das reizendste NäSchen, das man sich Seite 2 Kucht w Nummer 65 Ausland nach Aufdeckung ihrer Cetinjer Intriguen noch so vollständig aus den Leim ging. Die Verleumdung des montenegrinischen Herr« scher« soll Europa darauf vorbereiten, auch seine Ermordung ruhig hinzunehmen. An dieser Kam-pagne nahm das Belgrader Blatt „Stampa" den leidenschaftlichsten Anteil, dessen Ehesredakteur zum letzten serbischen Gesandten in Wien in nahen ver. wandischastlichen Beziehungen steht. (Sie sind „kume".) Dasselbe Blatt hatte auch in besonder« planmäßiger Weise gegen den ermordeten Erzherzog-Thronfolger gehetzt. Nicht unerwähnt bleibe hieb«, daß der be-zeichnete Diplomat zu der Zeit, als der Mord« anschlag gegen Nitila inS Werk gesetzt wurde, Ge-sandler in Cetinje war. — Serbien hatte also einen patentierten Mordgesandten, den eS überall verweil-bete, wo es einen Anschlag gegen die Landesdynastie plante. Derselbe diplomatisch« Vertreter hatte seiner-zeit in Montenegro, wie jüngst in Oesterreich-Ungarn, durch persönliche Geheimbeziehungen Ange-hörige des betreffenden Staates gegen ihre Dynastie aufgehetzt und dem Schreiber dieser Zeilen gegen-über, nach Mißlingen des Cetinjer Attentate«, mit rührender Sympathie von den „braven, jungen Leuten" gesprochen, die vor Gericht standen. Dieselbe Belgrader Zeitung, die ihrer Empörung über Montenegro wegen des mißlungenen Cetinjer Anschlages unverhohlen Ausdruck verlieh (übrigens ist dessen Verhütung teilweise dem Einschreiten der österreichischen Polizei zuzuschreiben, da« aus Wunsch der montenegrinischen Regierung erfolgte), frohlockte bei der Nachricht über da« Gelingen de« Sara-jewoer Attentate», wie sie bei der Meldung von der Ermordung de« serbischen KinigSpaareS, Alexander und Draga, gejubelt hatte. Und eb«n diese« Blatt drohte auch wiederholt mit der Eröffnung einer Hetzkampagne gegen König Emanuel III. und namentlich gegen die Königin Elena, die sie so oft be-schimpfte, wenn Italien die großferbifche Bewegung gegen Oesterreich-Ungarn nicht unterstützte. Der Weltkrieg. In großer Zeit. Die letzten herrlichen Waffengänge der Deut-schen und Oesterreicher haben es wohl deutlich genug bewiesen, daß keine Macht der Welt imstande ist, die verbrüderten Aare Oesterreich« und Deutschlands zu bezwingen. Wir sind jetzt alle Kinder einer große« Zeit, Zeugen kriegerischer Vorgänge, wie sie die Weltge« schichte noch nie zu verzeichnen hatte. Riesenschlach-ten wurden bereit« geschlagen und Riesenschlachten sind im Gange, die von Millionenheeren gegeneinan-der ausgekämpft werden. Rechnet man hiezu noch, daß auch am Balkan und im fernen Ostasiett die Kanonen donnern, dann haben wir da» lange vor-hergesagte und gesürchtete grauenvolle Bild deS gigantischen Weltkriege», der nicht nur für Europa, denken kann, einen Mund wie Kirschen und dann die Augen! Dunkle, leuchtende Sterne, von Herr-liehen Brauen überwölbt. Da« grüne Seidenkleid in Biedermaierstyl vervollständigt den mädchenhaften Zauber, der die erst Zweiundzwanzigjäbrige umflog. Sie war überhaupt gar nicht theatralisch, wie man so sagt, sie war voll köstlicher Frischt und Natürlichkeit. Ihre Eltern, seingebildete Deutsche, begleiteten sie auf ihrer Künstlerfahrt. und dieser elterliche Schutz, sowie der vorzügliche, sittliche Rus, der ihr eigen, war eS nicht zum letzten, der Johanna ©ehren» die Türen der Helsingforser Gesellschaft öffnete. An jenem Abend nun begleitete ich Johanna auf dem Flügel — sie sang die Romeo-Arie — so machte sich unsere Bekanntschaft, die erst der Tod löste. Wir waren verwandte Geister — unsere jungen Herren flogen einander förmlich zu. Ich kam in ihr Elternhaus — ich lernte sie als Mensch wie als Künstlerin gleich lieben und verehren. Ich sah sie im Krei« ihrer Verehrer — die Flottenofsiziere aus dem benachbarten Svenborg waren wie toll vernarrt in die reizende „Pandel", wie ihr Kose-name war — liebenswürdig, aber stet« dezent, ja, von einer Zurückhaltung, die man heutzutage unter den Mädchen« vergeben« sucht. Und ich lernte auch die beiden Männer kennen, die Johannas Herzen nahe traten in ehrlichem Werben um ihre Hand. Es waren die« der Magister Lund und der junge Arzt Dr. Lithmann." sondern für die ganze Welt und die fernste Zukunft entscheidend werden wird. Heller Jubel muß in unser Herz einziehen, wenn wir die alle« mit sich fortreißende Begeiste-rung für die hehre Sache sehen, die den Sieg oder den Untergang veS Deutschtums bedeutet. Wie muß e» unser Herz erheben, wenn wir von den glänzen-den deutschen Waffeotaten hören, die in der letzten Zeit gegen die in Haß. Neid und Niedertracht ver> einten Franzosen, Belgier und Engländer errungen wurden. Schneller noch als im Zahre 1870 und sürchterlicher sausen die deutschen Hiebe auf das Haupt der Schuldigen nieder, die sich erfrechen, da« große Deutsche Reich meuchlerisch zu überfallen. In wenigen Tagen hat daS deutsche Heer fast Ueber-menschliche« geleistet und durch Taten, die in der Kriegsgeschichte einzig dastehen, bewiesen, waS die erzgepanzerte deutsche Faust zu leisten imstande ist. Aber auch unsere Truppen sind ihrer Bundes-brüder wert. Mit unvergleichlicher TodeSverachlung haben unsere braven Krieger bei KraSnik drei lange Tage in zähem, blutigen Ringen ausgeharrt, um einen großen Sieg zu erringen, und nun stehen diese Wackeren abermals mitten drinnen im Kampf-getümmel einer Riesenschlacht, die man ruhig die größte Schlacht der Weltgeschichte nennen kann. Wir können dem AuSgange ruhig entgegensehen, denn der alte Heldenglanz de« Habsburgpanier« leuchtet un-seren sieggewohnten Truppen voran. Vom russischen Kriegsschauplätze. Die große Schlacht zwischen unseren Truppen und den Russen dauert fort. AuS dem KriegSpressequartier wird vom 29.August amtlich gemeldet: Soweit sich heute mittag? über-blicken läßt, ist daS große Ringen unserer Armeen mit den Hauptkrästen de« russischen Heeres nicht zur Entscheidung herangereift. Nur die Erfolge der vom G. d. K. Viktor Dankt in der Schlacht bei KraSnik siegreich gesühr» ten Armee sind bereit« einigermaßen zu übersehen. Ja einer zweiten Schlacht am 27. August, die durch die heldenmütige Erstürmung einer starken, besetzten Stellung aus den Höhen von Niedrzwicadnza gekrönt war. gelang eS, die bei Kra«nik zurückge-worfenen russischen Kräfte und herangeführten Ver-stärkungen, im ganzen etwa zehn Divisionen von sechs verschiedene» Korps, neuerlich zu schlagen. EineS unserer KorpS nahm in dieser zweiten Schlacht einen General, einen Oberst, drei sonstige Stabs- und 40 andere Offiziere und zirka 2000 Mann gefangen und erbeutete wieder sehr viel Krieg«» Material. Die weiteren Meldungen lauten: Oestlich ver, t^otz mehrfach befestigter Stellung de« FeindeS unaufhaltsam gegen Lublin vordringen-den Armee DanklS haben die zwischen Bug und Wieprz vorgerückten eigenen Kräfte am 26. August den Angriff auf die aus dem Raume von Cholment entgegengerückte starke russische Armee begonnen. Die greise Erzählerin hielt einen Augenblick inne. Versonnen hingen ihre Augen an den Wellen de« Sund, die glucksend daS Schiff umbrandeten. „Alle beide traten der schönen Johanna nahe? Aber einen konnte sie doch nnr lieben/ bemerkte ich lächelnd. Die alte Dame schüttelte den Kopf. „So wunderlich e» klingt, so wahr ist eS doch; Johanna» Liebe schwankte zwischen beiden, und die« beschwor sür sie wie für die zwei Werber jenen heftigen Seelenkampf herauf, der folgte. Eines Tage« traf ich sie auf ihrem Zimmer, vertieft m den Anblick von des Magister», wie auch von deS Doktor« Oelporträt, die sie besaß. „Karin," rief sie mir entgegen, „o hilf mir au« dieser HerzenSnot! Ich muß wirklich ein ab-norm geartetes Geschöpf sein — ich besitze tatsächlich zwei Seelen, die eine gehört Lund, die andere Liihmann. WaS soll ich tun? Ich schätze beide so sehr. Bin ich in de« Magister« Nähe, fühle ich feine treuherzigen Augen auf mir ruhen, spüre sein von sittlichem Ernst getragene« Wesen, so über» kommt mich ein süße» Gefühl von Geborgensein. Alte meine Gedanken aber sind bei dem Doktor, wen» er kommt. Seine achtunggebietende Persönlich-keit, seine feste, eigentümlich zwingende Art, — ich muß ihn lieben, ob ich will oder nicht." „Nimm den anderen," riet ich. „waS Dich zu Lithmann zieht, ist nur Sinnenrausch, und der ver-e ht." Hieraus entwickelten sich nach der Schlacht bei ftrafc nik weitere, hartnäckige, sür unsere a rgriffssrnidizm Truppen siegreich verlaufende Kämpfe bei Zamott, sowie nördlich und östlich von TomaScow. in welche am 28. August au» dem Raume von BelS eine nun gleichfalls auf russischen Boden vordringende eigene Gruppe erfolgreich eingriff. In diesen Kämpfen wurden ebenso wie ia da Schlachten bei KraSnik Tausende von Gefangene» gemacht. In Ostgalizien behaupten sich unsere Truppe» mit hervorragender Bravour und Zähigkeit gegen sehr starke überlegene feindliche Kräfte. Die letzte Nachricht kommt vom Lriegipcesse-haup«quartier, ausgegeben am 31. August um 7 Uhr 30 Min. abends. Die Lage der österreichischen Nordgruppe ist heute abend folgende: Die Hauptenifcheidutig ist sehr bald auf der Linie Lublin—KraSnostav—Grubieizo» zu erwarten. Südlich dieser Linie finden gegenwärtig noch harte aber fortschreitende Kämpfe statt. Im Zentrum und am rechten Flügel dieses Abschnittes steht der Kampf. Unsere Truppen sind dort geze» den sehr starken Feind in guten Stellungen. Man beurteilt die Lage im Norden dahin, daß unsere Operationen gegen Lnblin große strategische Bedeutung haben, ihre Folge ist einerseits die Au». schaUung de« FestungShalbkreise« in Russisch-Pole», andersei!« die Erzwingung de» vollständigen russischen Rückzüge« auS Polen. Unsere Lublin-Gruppe plant ein weitere« takti-scheS Zusammenarbeiten mit den deutschen Truppe«. Ihre weitergehende vermutliche Wirkung wird der Rückzug der Russen au« Galizien sein. Zu den glänzende.! Waffentaten unserer Trup-pen auf diesem Kriegsschauplätze gesellen sich die be-wundernSwerten Erfolge der deutschen Truppen. Die deutschen Truppen haben in großen Kimp-fen die Raffen bei Tannenburg, Hohenstei» >mt OrtelSburg geworfen. Hierüber meldet daS Wolfs-bureau; • Unsere Truppen in Preußen unter Führung Bei Generalobersten von Hin den bürg haben eine m>» Narew vorgegangene russische Armee in der E'ärke von fünf ÄrmeekoipS und drei Kavalleriedioisioa«» in einer dreitägigen Schlacht ia der Gegend (Bilge«» bürg—Orteisburg geschlagen und verfolgen sie jetzt über die Grenze. Nach amtlicher Mitteilung au» dem Hiupiqa«» tier ist die Zahl der Gefangenen in der Schlacht bei Gilgenburg—Ortelsburg noch größer, al« b>»h«r bekannt war. Sie beträgt 70.000 Mann, darunter 300 Offiziere. Da« gesamte Ärtilleriemaierial »t vernichtet. Der KriegSberichterstatter deß .Berliner Lokal» anzeige?" meldet über die Schlacht bei OnelSburg: Bei der gewaltigen Ausdehnung und dem wechjelndea Gelände, bald Wald, bat» See, dazwischen Wiese«» und Ackerflächen, kann von einer zusammenhängende» Linie keine Rede sein. Es ist vorgekommen, daß Teile der Russen rechtwinkelig zu einander sochie». Der rechte Flügel unserer aktiven Truppe», als« die Ihre Augen starrten in« Leere, ihr holdes Ge-sicht erschien plötzlich um Jahre gereist. „Nein." murmelie sie, „der Gedanke, ih» ausgeben zu sollen, ist mir unerträglich." „So heirate den Doltor, etwa« Abgemachte« bringt Frieden," sagte ich. „Frieden?" wiederholte sie und wieder blickte» ihre Augen in« Leere, «nein, Friede» sänd« ich a« Lithmann» Seite nicht, denn Lund« Augen würde» mich vorwurfsvoll ansehen, al» könnten sie «preche»: Du warst mir doch gut, warum tatst Du mir Leid an?" „Ah geh', Du bist überspannt!" rief ich halt ärgerlich, halb belustigt, „wenn alle so dental wollten, würden viele Ehen nicht zu stände komme«." ,,Sei nicht so liedlo« zu mir," rief sie klagen», „denn ich vermag wirklich nicht ander« zu denke» und zu fühlen." Und nun stürzten ihr die Träne» über da« Gesicht. „Beizeibe, meine Pandel," rief ich bezwmige» und nahm sie in meine Arme. „Weißt Da de»» nicht, daß e« für Dich einen Ausweg gibt?" „Ja. welchen denn?" forschte sie. Ich aber wandte den Kopf weg vor ihren ebrlichen A»ge«. „Nun," gab ich zurück, „daß Du sowohl aus Lithmann wie auf Lund verzichtest." Sie wurde blaß, sedr blaß „Ehe ich da« vermöchte, würde ich vorgebe» zu sterben, um den Konflikt zu lösen," sagte sie langsam und mit Nachdruck Ich aber schloß ihren Mund mit Küsse». Summer 65 aste Linie, ist bei Soldüu und Gilgenburg, da« Zentrum Landwehr) um Hohenstein, der linke Flü-sei bei Allenstein. Wartenburg und Bischofsburg an- Cehmen DaS Zentrum trat den verzweifelten Durch» chSverfuchen der Russen dank seiner schweren Bat-terie stegreich entgegen. RechtS ging eS mit dem vor-zeiommenen rechten Flügel über Neidenburg, link« »it dem vorgenommenen linken Flügel über Passen« heim vor. Die Operation führte >ur völligen Ein-Keifong de« russischen Gegner«. Mit seinen fünf IraeefoTpS und drei Kavalleriedivisionen hat er den Unselige» mit bedeutender Uebermacht gegenüber ge-standen. Aus der Höhe westlich von Hohenstein sah ich ungefähr 3000 Mann russischer Gefangener auf »er Straße vorüberziehen. Die SerlS machten einen stupiden, niedergeschlagenen Eindruck. Galgengesichte «aren genug dabei, denen man die entsetzlichen Bar-hareien, von denen die Flüchtlinge zu erzählen wissen, »hneweiteiS zutrauen kann. Low französischen Kriegsschauplätze. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, ist Frank-reich bereit« niedergebrochen. Die deutschen Heere sind nur mehr lOu Kilometer von Pari« entfernt, so die Revolution bereits ihr drohende« Haupt erhebt. ES bestätigt sich, daß Paris in den letzten Ta-gen der Schauplatz stürmischer Kundgebungen war. DaS Stockholmer „Astonbladet" teilt mit: Bor dem KriegSminisierium sammelte sich eine erregte Menge, die gegen den Oberkommandierenden der ge-schiagenenen französischen Armee demonstrierte. Die geitungcn tadeln die Regierung, weil diese die Nach-richten über den verhängnisvollen Verlaus der Kämpfe mterdrückte. U.ber die letzten Ereignisse meldet der groß« Teneralstab solgendeS: Die Armee de« Generalobersten von Kluck hat tai durch schwach« französische Kräfte unternommene versuch eine« Flankenangriffes in der Gegend Co> ntQeuti, durch ein Armeekoips zurückgeschlagen. Die ?im« deS Generalobersten von Bülow yat eine überlegene französische Armee bei St. Ouentin voll-ständig geschlagen, nachdem sie im Vormarsch bereit« nn englisches Jnsanleriebataillon gefangen genommen hatte Die Armee deS Gencralobeisten Freiherr von Hausen hat den Gegner aus der AiSne bei Rethel zviickgedrängt. Die Armee des Herzogs vom Wür-luxbtrg hatte bei der Fortsetzung d<« Uedergangks itex die MaaS den Feiad zunächst mit Bortruppeu itarannt, mußte aber nach Vorgehen starker seind-licher Kräste teilweise über die MaiS. Die Armee hat dann die Maasübergänge wiedergewonnen und ui» sie befindet sich im Vorgehen gegen die AiSne. DaS Fort Le«>AivelleS hinter dieser Armee ist ge-sollen. Die Armee deS deutschen Kronprinzen setzt fen voimarsch über di« Maa« fort, nachdem der Kommandant von Moninedy mit der ganzen Besatz-nag der Festung bei einem Ausfall gefangen genom-in worden und die Festung gefallen ist. Die Ar-«w deS Kronprinzen von Bayern und deS Gene-rilobersten von Heeringen flehen noch im sortgesetzten liampfe im sranzösischen Lothringen. „Du wirst meine liebe, vernünftige Pondel In«." sagte ich. „Löse Dein Engagement hier, wenn tu erst fern bist, wirst Du vergessen lernen." „Trennung? Nein, die ertrag' ich nicht," mur-nulle sie wieder. „Denn wirklich — schilt mich, mit tu willst, aber ich kann nicht ander«, ich liebe dade - leidenschaftlich .. „Versprich mir," drängte ich, „daß Du nicht« «tmi.mmst, ich meine, daß — baß Du die Tode«-•ekufai ausgibst! Den!' an Deine Eltern, an teiie Kunst, Deine Jugend und Schönheit! Du bist bevorzugt vor vielen! Du hast Gott viel zu danken! Statt dessen willst Du freveln, willst Dein nichgesegnetes Leben eigenhändig endigen?" Und ich sprach aus sie ein, ich drohte und flehte und schließlich forderte ich, forderte mit dem Recht der Freundschaft, die un« verband: „Schenk' mir al« Pfand dafür, daß Du Gott allein die Entscheidung überlassen willst, eine Locke Deine« Haare«. Ich «erd« sie mir zum Armreis flechten lasten und mich niemals davon trennen." „Und so geschah e«", sagte ich leise, al« Frau Zarin innehielt. „Wie aber ist daS Ende gewesen, He» zu erfahren bin ich wirklich gespannt." Sie nickte. „Es kam schnell und surchtbar. Menscheuschicksal. Einer der Flottenoffiziere, die Johanna huldigten, fah in dem Magister Lund nie» begünstigten Nebenbuhler und sührte gewaltsam einen Streit herbei, der mit einem Duell zmjchen beiden endete. Lund fiel unter dem Streich __Mach«_ Vom belgischen Kriegsschauplatze. Au« Antwerpen machten vier belgische Divi-sionen einen Angriff gegen die deutschen Stellungen in der Richtung aus Brüssel. Die zur Abschließung Antwerpens zurückgelassenen Kräfte schlugen diese belgischen Truppen, machten viele Gefangene und erbeuteten Geschütze. Die belgische Bevölkerung beteiligte sich fast überall an den Kämpfen. Daher wurden strengste Maßnahmen zur Unterdrückung des Franktireur-und Bandenwesen« angewendet. Die Stadt Löwen wurde wegen de« Schießen« der belgischen Einwohner auf die deutschen Truppen zerstör«. Die Bevölkerung, die sich bisher friedlich zeigte, überschüttete aus den Fenstern, Kellern und Dächern die in den Straßen befindlichen deutschen Wach-kolonnen und Marschtruppen mit Gewehr- und Pistolenfeuer. Es kam zu einem fürchterlichen Hand» gemengt, an welchem sich die gesamt« Zivilbevölke-rung der Stadt beteiligte. Unsere Soldaten sind nach kurzer Zeit der rasenden Bevölkerung Herr ge-worden. Doch ist hiebe! auch viel deutsche« Blut ge« flössen. Die schwere Schuld der wilden Bevölkerung sand sofort Sühn«. Die an Kunstschätzen reiche Stadt dürfte heute nicht mehr fein. Der belgische TruppenauSsall au« Antwerpen und der rasende Uebersall aus die deutscheu Truppen in Löwen «eigneten sich zu gleicher Zeit. ES ist anzunehmen, daß die Belgier nach diesen surchtbaren Lehren nunmehr vernünftig werden und den Frank-tireuekrieg beenden. vom südlichen Kriegsschauplätze. Die Montenegriner haben in den letzten Tagen die Beschießung von Eattaro vom Lovcen her sort-gesetzt. Die Beschießung hat der Stadt und der Hafenanlage nur sehr geringen Schaden zugefügt, da die montenegrinische Artillerie schlecht schießt. DaS Feuer unserer schweren Batterien, da« durch Schiff«-geschützt unterstützt wu-de. hat die Beschießung der Montenegriner durch rinige Volltreffer vorläufig zum Schweigen gebracht. Nach mehrfachen Meldungen finden auf der Donau fortgesetzt russisch« DtunilionSriachschüd« für Serbitn statt. Bkmcrkrniwert ist, daß anscheinend sogar rus-stsche TriippeniranSpolt« nach Serbien an der Do-naumündung vorbereitet werden. Der S ««k r i«g. Am 28. August vormittags traten bei teilweise unsichtigem Wetter mehrere moderne englische kleine Kreuzer und zwei englische Zerstörerfloltillen, etwa 40 Zerstörer, in der deutschen Nordseebucht nord-weltlich von Helgoland ans ES kam zu hartnäckigen Einzelgesechten zwischen ihnen und unseren leichten Streiikrästen. Die deutschen kleinen Kreuzer drangen heftig nach Westen nach und gerieten dabei infolge der beschränkten Sichtweite ins Gesecht mit mehreren starken Panzerkreuzern. S. M. S. „Ariadne" ist. von zwei Schlachtschiffkreuzern der „Lyon"-Klasse auf kurze Entfernung mit schwerer Artillerie de- seine« geübteren Nebenbuhlers und erlag seinen Ver» letzungen. Fast zu der gleichen Zeit erlitt Dr. Lithmann bei Ausübung seine« Berufe« eine Blutvergiftung. Er folgte wenige Tage später dem Magister in den Tod." „O, mein Gott, welche Lösung de« Konflikt«!" murmelt« ich. „Und die Künstlerin? Wie trug si« dir Trennung, die nun ein« höhere Hand gefügt?" „Nicht lange," sagte Frau Karin Bergström leise und eine Träne rann ihr über die welke Wange. „Ein hitzige« Fieber war die Folge jene« SchicksalSschlage«. Sie überwand die Krankheit, er-holte sich aber nicht wieder. Ein halbe« Jahr später verschied sie in meinen Armen — du« schönste Mädchen, da« je der Tod geküßt. Ihr letzter Wunsch war, zu ruhen, wo die beiden ruhten, die sie geliebt — auf dem Friedhof von Helsingfor«," schloß die Erzählerin. Ich drückte ihr die Hand. „Ein Idealismus, der ausstirbt in der Welt," sagte ich. „DaS schwan-kende, heiße, junge Herz hat Ruhe gefunden. Und die Wellen deS Leben« rauschen weiter ..." Die Küste von Svendborg tauchte au« Nebel hervor. Die freundlichen, weißen Häuser grüßten im Mvrgenstrahl, da« buntbewegte Treiben am Hasen, und sührte zurück in« Leben ... Seite 3 schoflen, nach ehrenvollem Kampfe gesunken. Der weitaus größte Teil der Besatzung, voraussichtlich 205 Köpfe, konnte gerettet werden. Auch das Tor-pedoboot „V. 187" ging, von einem kleinen Kreuzer und zehn Zerstörern heftigst beschossen, bi« zuletzt feuernd, in die Tiefe. Der Flottillenchef und der Kommandant sind gefallen. Ein beträchtlicher Teil der Besatzung wurde gerettet. Die kleinen Kreuzer „Köln* und .Mainz" werden vermißt. Sie sind nach einer Meldung de« Reuterbureau« auS London gleichfalls in dem Kampfe mit dem überlegenen Gegner gesunken. Ein Teil ihrer Besatzungen, neun Offiziere und 81 Mann, scheint durch englische Schiffe gerettet worden zu sein. Nach der gleichen englischen Quelle erlitten die englischen Schiffe schwere Beschädigungen. Berlin, 29. August. (K.-B.) Wie in Fachkreisen Über da« S««gtstcht bei Helgoland mitgeteilt wird, sahen sich die deutschen leichten Streitkräfte plötzlich unerwartet einer erdrückenden Ueberzahl ge-genüber und versuchten im heldenmütigen Kourse alle«, um dem Gegner möglichst viel Schaden zuzu-fügen. J ifolge des schlechten WetterS war wahr» scheinlich Helgoland mit der Armierung nicht in der Lig«, in den Kamps miteinzugreifen. Loweil bisher bekannt, ist die Zahl der Toten und Verwundeten relativ grring. Bei den Engländern, welch« sich nach Westen zurückzog«», konnten vrrfchiedene Beschädi-gungen festgestellt werden. Der Krieg in den Lüften. Ueber Antwerpen ist ein Zeppelin Luftschiff erschienen, welches auf die Stadt 10 Bomben herunterwarf. Der in Antwerpen befindliche Berichterstatter des „Daily Chronicle' nimmt an, daß 900 Häuser bei dem „Zeppelin" Bombardement beschädigt und fast sechzig zertrümmert wurden. Die Zahl der Opfer ist noch nicht bekannt. Ein in einer Höhe von 2000 Metern über Paris fliegende« deutsches Flugzeug hat ungefähr um 1 Uhr 30 Minuten nachmittags eine Bombe abgeworfen, die in der Straße Retecollete« in der Nähe des Milttärfpitale« St. Martin niederfiel. Zwei Frauen wurden schwer verwundet. Vom Flugapparat wurde auch eine Fahne mit den deutschen Farben hinabgeworsen mit dem Briefe eine« Leutnant«, in dem eS heißt: „Die deutsche Armee steht vor den Toren von Paris." Der Brief schließt mit den Worten: „ES bleibt Euch nichtS andere« übrig, als Euch zu ergeben". Der Kampf um Tsingtau. Au« Tsingtau wird gemeldet: Freitag abend hätten die deutschen Truppen eine Depesche de« Kaisers erhalten, die sie zum Widerstand aus« äußerste aussorderte. Alle Bauwerke, die dem Feinde al« Ziel dienen könnten, wurden gesprengt, alle chinesischen Dörfer deS Gebiete« vom Boden weggesetzt. Ein englischer Torpedojäger, der die deutschen Torpedo-jäger bei den Batterien von Tsingtau verfolgte, hatte drei Tote und sieben Verwundete, aber keinen Materialschaden. Auch Oesterreich besitzt 42 Zentimeter-Geschütze. Die » ReichSpost " enthält folgende, von der Krieg«-Verwaltung genehmigte Mitteilung: «uf Grund von verlStzlichften Informationen kann festgestellt «erden, daß schon im Jahre 1910 auf dem Schießplitze der Skodawerke i» Bolewetz bei Pilsen die erste 42 Zentimeterhaubitze der österreichisch-ungarischen Heeresverwaltung auSgeprobt wurde. Die erzielten Er« gebnisse waren so günstig, dab unsere Krieg«verwaltun» schon damal« den Enlschluß gefaßt hat, eine Anzahl solcher Geschützen in festen Positionen bei un« aufzustellen. Diese bei un« eingeführte Haubitze bat ein Ge« schoßgewicht von 1000 Kilo und eine Tragweite von mehr al» 15 Kilometern. Nach dieser Mitteilung besitzen wir allerdings derartige Rtisengeschütze, anscheinend ober nur in festen Stellungen, während e« der reichSdeutschen HeereStechnik gelungen ist, auch die Frage der Fahrbar keit dieser Kanonen-Riesen glücklich zu lösen. Die Engländer und Trieft. — »Friedliche Besetzung." .Siornale d'Italia" will au« der Umgebung de« Kommandanten de« englischen Mittelmeergeschwader« er-fahren haben, daß die Engländer eine friedliche Besetz» ung von Trieft vorbereiten, wo nach den beim engli-schen Geschwader eingelaufenen Meldungen die Oefter» reicher sich zur Evakuation (?) bereithalten. Sin in Malta in italienischer Sprache gedruckter Aufruf S«Ue 4 V-Uk'.che 5? umiiin öZ an die Triestiner, der gleich nach der Besetzung in der Stadt veröffentlicht «erden soll, »ird bereit« in seinem Wortlaut bekannt. Die „Tribuna' bemerkt dazu: Wir müssen vom militärischen Standpunkt aus hervorheben, datz eine Landung in Trieft, bevor die Berbüiueten sich Pola« bemächtigt haben, wenig wahrscheinlich ist und in Pol, ist noch eine harte Ruß zu knacken. Ferner schiint man da« militärische Vorgehen zu Land« dabei völlig außer acht gelassen zu haben. Der unlerstrirische Klerus. Die Grazer Tagespost veröffentlicht in ihrer SonntagSnummer nachstehende Zuschrift: Sehr geehrte Schriftleitung I Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie nachstehenden Zeile» in Ihrem geschätzten Blatte ia geeigneter Weise Auf-nähme gewähren wollten: Unter dem Schlagworte „Der untersteirisch« Lleru» — ein Wort zu seiner Ehrenrettung" und dem weiteren Schlagworte „Der Ehrenrettung de« untersteirisch«» Klerus" sinde ich in Ihrem ge-schätzten Blatte diverse Zuschriften gegen und für den untersteirischen Klerus veröffentlicht. Die beiden für den untersteirischen Klerus ab-gegebenen Erklärungen kennzeichnen deutlich die Spaltung, welche im Kleru« der Lavanter Diözese vorhanden zu sein scheint. Wir im Unterland« zweiseln keinen Augenblick daran, daß e« in der Lavanter Diözese noch Priester gibt, welche, wie die« in der von de» drei Herren dieser Diözese gesertigten, in Ihrem geschätzten Blatt« verösfentlichten Erklärung behauptet wird, kaisertreu und patriotisch sind, wir wissen aber ebenso genau, daß die« nur ein Bruchteil der Diözesangeistlichkeit ist und dasj gerade der jüngere Kleru« alle» andere al« wie patriotisch und kaiser-treu ist. Die« war aber auch gar nicht ander« zu er-warten und mußie so kommen, da ja die Leitung im fürstdischöslichen Seminar in die Hand de« satt» sam berüchtigten und jetzt merkwürdigerweise dring-lichst in die Schweiz verreisten Studienpräfekten (desselben) Rkich«ral«abgeordneten Dr. Aorosec von Seite be« Bischos« dieser Diözese gelegt war. Die Saat, die der Mann unter der Patronanz de« Bischos« gesät hat, ist nunmehr aufgegangen; Gott sei Lob, daß die Saat, die dessen Schüler unter ihren Beichtkindern Jahre hindurch gesät haben, nicht ausgegangen ist, ja daß vielmehr in diesen schweren Zeiten der Bevölkerung selbst, und zwar wie ich in vielen, vielen Gemeinden des Un-terlande« in den letzten Tagen wahrnehmen konnte, der slawischen Bevölkerung die Augen über ihre geistliche» Berater derart aufgegangen sind, daß diese Hetzer, wenn nicht sür immer, so doch auf Jahre hinau» ihr Spiel verloren haben dürften. Die Erklärung der Geistlichkeit der Seckauer Diözese ist sreilich den Priestern der Lavanter Diö-zese höchst peinlich, und um so mehr muß es wun-dernehmen, daß aus diese Erklärung nicht von dem einzig berufenen Vertreter der Lavanter Diözese, da« ist dem Bischof von Marburg, eine Zurück-Weisung erfolgt ist. Wir, die wir die hiesigen Verhältnisse kennen, wundern uns darüber nicht, da ja nur eine Stimme sowohl bei Slawen al« wie bei Deutschen dahin-gehend besteht, daß eben dieser Bischof von diesem Treiben seine« Kleru« Kenntnis gehabt haben muß und daher auch nicht in der Lage ist, die furcht-baren Anwürfe, die von Kollegen aus einer anderen Diözese gegen seinen Klerus geschleudert werden, zurückzuweisen. Sollte der Mann aber, was gänzlich anSge-schlössen ist, von diesem Treiben keine Kenntnis ge-habt haben, dann hat er sich einer Pflichtverletzung in derart schwerem llmiange schuldig gemacht, daß er von diesem Posten je eher desto besser in da« Privatleben zu verschwinden hat. Ich gebe ohne weitere« zu, daß der «ine oder der ander« der in Hast Genommenen de« schweren Verbrechen», dessen er beschuldigt wird, nicht schul« dig sein mag; gewiß aber war daS Verhalten aller dieser ein derartige», daß es aus die bisher zu ihren Geistlichen wie zu einem Herrgott ausblickende min-dergebildete Landbevölkerung den Eindruck machen mußte, unser Geistlicher hält den um unsere Existenz geführten Krieg sür mutwillig, und die« allein wäre genug, den Mann strafbar zu mache». Nach dem alten Sprichwort: Wer nicht für mich ist, ist wider mich, muß die irregeleitete Be-völkerung ihre Schlüsse ziehen, und dies war da» Mindeste, waS unsere Hetzpsafsen angestrebt haben. Bezeichnend für diese Kategorie der Geistlichkeit der Lavanter Diözese ist der Hinweis des Einsen-ders in der Nr. 221 JhreS geschätzten Blatte« auf die Belohnung, welche angeblich den Slawen für ihre Kaisertreue in der zu gewährenden Autonomie an diese in Aussicht gestellt worden sei. Wer von allen Völkern Oesterreichs frägt heute danach, waS ihnen allenfalls nach glücklich durchge-führte« Kriege für Entschädigungen geboten werden sollen?! Der slowenisch« Bauer denkt gar nicht an eine solche Autonomie, wünscht sich diese auch nicht, weil er mit ihr nichts anzufangen wüßte, an diese denkt nur der Hetzpriester, zu welcher Kategorie ja auch Ihr Einsender zu gehören scheint. Wie dieser Mann Kaisertreue und PatriotiS-mus vereinbarlich findet mit der Dreiteilung der Monarch!«, die» ist uns hier im Unterland« «in Rätsel, und ist «S bezeichnend sür den Mann, daß er sich bei dieser Behauptung hinter den Namen unseres unglücklichen Thronfolger? zu verschanzen sucht. Ich kann Sie nochmals versichern, daß im gan-zen Unterlande, sowohl in deutscher als in sloweni-scher Bevölkerung, eine Erleichterung Platz gegriffen hat, in ditses Wespennest mit eiserner Hand Hineinzugreisen, und die Stacheligsten hinter Schloß und Riegel zu bringen. E« ist kennzeichnend für diese Leute, datz die gesamte Bevölkerung aber auch nicht eine Sekunde — mit wenigen Ausnahmen natürlich — an die Schuldlosigkeit der Verhafteten glaubt. Kennzeich-nend deshalb, weil dies unmöglich wäre, wenn die Bevölkerung eben nicht Jahr au«, Jahr ein daS Treiben dieser Leute kennen gelernt hat und aus diesem Treiben den einzig logischen Schluß auf die Schuld der Verhafteten gezogen hat. Daran werden alle Erklärungen von Anonymen oder mit Namen unterschriebenen Verteidigern diese? Klerus kein Haar ändern. Ihnen im voraus bestens dankend, zeichne ich hochachtungsvoll Dr. Mravlag. Die Tagespost druckt diese Zuschrift mit der Bemerkung ab, daß sie vollständig ihrer Meinung entspricht. Aufruf! Da die gesamte waffenfähige Bevölkerung zu den Fahnen eingerückt ist und fast alle Truppen in« Feld gezogen sind, um für da» Baterland zu kämpfen, tritt an die zurückgebliebene loyale Bevöl-kerung die Pflicht heran, selbst mitzuwirken an der Ausrechterhaltung der Ruhe und Ordnung im In» nern deS Lande«, an der Borsorge für die Sicher-heit der Person und des Eigentums und zu diesem Zwecke die militärischen und givilbehörden bei der Durchführung der ihnen obliegenden Ausgaben nach Kräften zu unterstützen. Dies wird in zweckmäßiger Weise nur möglich sein, wenn alle jene Kreise, die die Eignung hiezu besitzen, sich entsprechend organi-sieren, um, wenn die Behörden ihrer bedürfen, ,.etS zur Verfügung zu stehen. In der Stadt Cilli wurde der Veteranenverein zur Handhabung der militärischen Sicherheitsdienste herangezogen. Ich richte daher an alle mit dem Waffengebrauche betrauten Männer, die gedient haben, die Aufforderung, dem Eillier Veteranenver-eine als Mitglied beizutreten. Außerdem fordere ich die mit dem Waffenge-brauche vertrauten Männer unserer Stadt auf, sich zu dem oben bezeichneten Sicherheitsdienste beim Siadtamte Eilli al« Freiwillige zu melden, damit die Bildung eine« Freiwilligenkorp«, da« an den Militärveteranenvereine anzugliedern wäre, in Au«-sicht genommen werden kann. Die Bevölkerung Eilli leuchtet durch ihren Ge-meinsinn hervor. Möge in dieser schweren Zeit jeder seiner Pflicht eingedenk sein, alle seine Kräfte dem allgemeinen Besten zu widmen. Stadtamt Eilli, am 31. August 1914. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich von Jabornegg. .Xus 5tui»t und sanft Unsere wackeren 87er am südlichen Kampfplatze. Der Stadtverncetung ist hettte folgende Zuschrift zugekommen? Wir erlauben un« bekannt zu geben, daß da« 4. Bataillon de» 87. Jnsanterie Regimentes aus Skutari kommend im Bereine mit den Deutschen an dem Gefechte am Pano« sich hervorragend ausgezeichnet habe» tmd wesentlich Anteil am Siege nahmen. Unsere Steirer kämpfen wie die Löwen. Im Auftrage: Koezia», Hauptmann. Bürgermeister Dr. v. Jabornegg hat dem Bataillon eine herzliche Glückwunschdrahtiug gesendet, in welcher er dem Stolze Ausdruck verlieh, daß unsere heimischen Truppen sich an dem bedeut» ungSvollen Ringen in so hervorragend glänzend« Weise beiätigten. vom politischen Dienste. Bezirkikommisiir Dr. Viktor Neuwirth in Marburg wurde mit der Leitung der BezirkShauptmannschaft Rann betraut. Bezirkskommissär Dr. Emil Krammer in Graz wurde zur BezirkShauptmannschaft Marburg übersetzt. Ernennungen imGerichtsdienste. Ober-landesgerichtsrat Dr. Hugo Eisele, der bisher dem Lande«- als Zivilgerichte zugeteilt war, wurde zu» OberlandesgecichtSrate beim Oberlande», al» Zivil-gerichte ernannt. Ferner wurden zu OberlandeSge-richtSräten die LandeSgerichtSräte Dr. Han« Span-uer und Dr. Josef Zinner unter Belassung auf ihrem bisherigen Dienstposten, ernannt. Dem Landes-gerichtSraie Dr. Karl Ritter von Blschoff wurde der Titel un) Sharakler eines OberlandeSgerichtSrateS verliehen. Akademische Legion. Die Tätigkeit der Akademischen Anmelde- und AuskunstSstell« sür frei* willige KriegSleistung, Wien 1., Universität, brachte einen vollen Erfolg. 400 alte und junge Akademiker haben sich für den Dienst im Felde gemeldet, ein Beweis dafür, daß die deutsche Studentenschaft jeder« zeit bereit ist, sür ihre Ideale auch mit der Waffe in der Hand einzutreten. Von Professoren und alte» Akademikern, die selbst nicht mehr in das Feld ziehen können, sind zahlreiche Geldspenden «inze-langt, die-sür Zwecke der Legion verwendet werde». Diejenigen, die sich für den Felddienst gemeldet haben, erhalten in Kürze die Verständigung wege« der Assentierung und der Einberuftmg der gemeinsamen Ausbildung, für welche eine vierwöchemliche Dauer in Aussicht genommen ist. Assentierte haben freie Fahrt zum AusbildungSorte. Ausrüstung und Verpflegung besorgt da« Militär-Aerar. Zur Äffen-tierung sind folgend« Dokument« zu beschaffe»: 1. Eintrittsschein von der zuständigen Bezirtthaupt-Mannschaft, resp. Dienstpflichtenthebunggschein o"er Landsturmpaß. 2. Nachweis de« Freiwilligearechtc« (Maturitätszeugnis, Frequentationszeugnisse usw.). 3. Für Minderjährige Zustimmung des Baters oder Vormundes. Anmeldungen können nur mehr bis 5. d. entgegengenommen werden. Dom Cillier Veteranenverein. Lader frühere Protektor deS hiesigen Militär Veteranen Vereines Herr Baron Cnobloch in tragischer Weise in Trieft verunglückt ist, trat der genannte Be«» nach Ablaus der üblichen Trauerfrist an den Bürger-meister Herrn Dr. Heinrich von Jabornegg mit der Bitte heran, daS Protekiorat zu übernehmen. Der Bürgermeister hat in entgegenkommendster und lieben«-würdigster Weise diese Ehrenstelle angenommen. — Durch den herrschenden Kriegszustand ergab sich tu« folge Abrückung der gesamten hiesigen Garnison die Notwendigkeit, die Veteranenvereine zur Lokaidienst-leistung heranzuziehen. Am Sonntag den 30. August fand die Beeidigung de« hiesigen Veteranenvercinc« statt, wozu auch die Beteranenvereine von Trisail und Hrastnigg einberufen wurden. Der hirfige Be. teranenverein erwartete die Vereine Trisail und Hrastnigg mit der Eillier Musikvereinskapelle am Bahnhose und marschierte unter klingendem Spiele in daH deutsche Studentenheim, woselbst der Land-sturmhauptmann Herr Meister den Betereneo des Eid abnahm. Der Obmann de« Cillier Veteranen-Vereines Herr Peter Derganz hielt an die Veteranen eine kernige, vom patrion'chen Geiste beseelte Ansprache. welche auf die Veteranen tiefen Eindnut machte. Besonders ist die begeisterte Bereitn» lligkcit der Trifailer und Hrastnigger Beteranen hervor^ heben. Diese waren erst am Samstag telegraphisch einberufen worden, woraus sie schon am nächste» Tage vollzählig einrückten. Wacker. Der tkafseehauSinhaber Herr Wagner hat dem hiesigen Militälveteraneavereiae, da nun zum lokalen Wachdienste herangezoge» »arte, seioe» Kraftwagen zwecks Inspizierung der Wache» untntjfU-lich zur Verfügung gestellt. Diese wackere pattiolische Tat verdient die vollste Anerkennung. Sensationsgerüchte. «« ist gerade», u«r. hört, wa« für Gerüchte gegenwärtig i» «»serer Sladt verbreitet «erden, Gerichte, die bei ruhigzr Uetertejiiz sich al« unsinnig und unmöglich darstellen. Wir mach-» Rummrr 65 Peujsche Wacht Setlt b Bevölkerung aufmerksam, daß da» Verbreiten be-irodtr Gerüchte eine strafbare Handlung ist, die M den Gerichten geahndet wird und wir möchten nur »falschen, daß die Behörden endlich einmal ein Exempel hlwieren. Verwundete Cillier. Gestern abends sinb galizischen Kriegsschauplatz« Herr Oberleutnant Kainer, der eine Verletzung an der rechten htste erlitten hat, sowie der Einjährig-freiwillige diporal Franz Polland mit einer schweren Ver-khilug an der rechten Hand eingetroffen. Die Nach-Äht von dem Einlangen der beiden Verletzten hatte fch schon vorher in der Stadt verbreitet, so daß sie « vahnhofe von einer riesigen Menschenmenge er« tatet wurden. — Ebensalls am nordöstlichen Krieg« schaiplatze hat Herr Hauptmann Gallent «inen dop-Willen Schenkelbruch erlitten und wurde zur Heilung i») Pflege nach Marburg gtbracht. Kriegsgottesdienst. Morgen Donnerstag fixbet in der EhristuSkirche um 7 Uhr abend« ein Amtlicher KriegSgotleSdienst statt. Auszeichnung. Der Statthalter in Steier-«rk hat dem Bezirksschulinspektor Josef Supanek »Mi tie Ehrenmedaille für 40 jährige treue Dienste f «liehen ^ Schulbeginn. Die städtischen Volksschulen, kie Michenbürgerschule, die öffentliche Handelsschule jtr jiaaden und Mädchen und daS k. k. Staats-gtzmiasium werden am 16. d. eröffnet. — Die Sochschule wird nicht eröffnet, wohl aber der Kleider-m» Weißnähkurs, doch nur dann, wenn sich die nichrechtndc Schülerinncnzahl zum Besuche dieser tmse rechtzeitig anmeldet. Spenden. Für den Zweigverein Eilli Stadt W Zioien Kreuzes langten nachstehend« Spenden ein: Joses Pann 2.50, Sammlung bei der AbschiedSseier tch 3 50. Zasilie Werduschegg 10. Fiäulein Koiole 5. F ä>< It» >»na Sima 3, Frau Helma Negrt, Arzie»«-gcltin aus Graz 2oO, Feldkurat Kodat (En(|>(ii-linmigSgebühren) 13.52 Johann Wagner» uroni bö llrvrien. Fürs sitdeine «reuz spmdeie H rr Joiej $om 2.50, für dir Reseiv-stensamlien: Frau L"is« PaM 1b, Fräulein Anna Sima 3, Beigi-genienr Giitmann 50 Kronen. Ein Brief von der Etappenlinie. Herr Kbo|| Echchlager übergibt uns folgend » Sch'eive», tat ihm von seinem Schwager Herrn Haupima n Laijn. zugesandt wurde. Wir vrrosf,intichen e», da «i un schlichtes, aber spiechende« Zeugnis für den jtcheu Geist unserer Truppen gibt: Lieder «chwa-jni Hab« mich freiwillig zur Kriegsdienstleistung Wilxt. Seit 1. auf diesem Posten. Mein Schwie-gnsahn al» Mltiiäitierarzt schon in Rußland; im Mta°de ist er SchlachlhauSoirektor in Kronstadt. Hi jji demnach it mit meinem Detachement auf seind« lichn Soden zu kommen, — habe darum beim In»tt'Etlipptnrommando gebeten. Die fast 72 Jahre ,nisrren mich nicht im geringsten — fühle mich wie am 1866, wo ich fünf Gefechte spielend mitmacht«. Man s«gt: nur immer heiter, Gott hilft werter. Ziach der Heimleuchiung der Russen besuche ich tich, wenn ich nicht ......... G uß an Euch L«yer, Hauptmann, EtappenstationS Komman» taut m Gy.'rstyosjcotmiktoS. Schmuckspcnden fürs Rote Kreuz. fyajt «inen Ring „Gold gab ich für Eisen" tuschten zu gunstev de« Roten Kreuzes (Zweig Kiein Silli Stabi) ein: Herr Pfarrer Äiay und Frau U>rrmge, Herr Tschempiiet und Frau Ehe-ringe, durch Herrn Pfarrer May Ungenannt 1 Ehe-li»z. 1 Eilberring und einen Goldring mit Stein, |m ©ilhelmine Rojic 1 Ehering, Frau Pichl l ihermg und einen Goldring mit Siemen, Herr nt Fran Haupimann Link 2 Eheringe, Frau Erna Kmtaw 1 Ehering, Herr und Frau Ehiba 2 Ehe-itn^e. Krau Lindauer 1 Ehering und 2 goldene Slanjdjettrnlnöpie, Frau Anna StraSei 1 Ehering, Krau Joiestne Marini 1 Goldring mit Stein, 5l goldene Ohrri. ge. 1 Goldbrosch. 1 Silberkette au 8 Anhänger, Fräulein Wogg 1 Goldkette, l Lilberkette mi'. Anhänger. Fräulein Fornacerig l »Htning mit Steinen, 1 Ohrgehänge, 1 Silber-Im«. 1 S lter»rmband, Fräulein Mattiilde Ludwig l filbctucn «nhdi ger, 1 silbern.« Armband. Fräu« lem Beria Ehiba 3 filbe>ne Keiien mit 10 silber m Anhängern, 1 Silbering. 1 silbernes Arm üb, Fräulein Emilie Ehiba 1 Goldring mit Steinen, Frau Minna Glöckner 1 Goldring mit Steinen, Fräulein Irma Korsche 1 Goldring mit Stein, Fräulein Marie Juritsch 1 Silberring, 1 silbernes Armband, Frau Morocutti 1 Goldring mit Steinen, 1 silberne« Armband, Fräulein Kosole 1 Goldring mit Stein, Karl Kobolt 1 Goldring mit Steinen, Alfred In hart 1 Tnlasilberstift, Frau Josefine Auschütz 1 Goldring mit Steinen, Ungenannt 1 Goldring. Ferner spendete ein Reservist der Kompanie des Herrn HauptmanneS v. Ezak eine Zigarettendose. Silberne Kreuzmarken. Da die so schnell beliebt gewordenen Silberne Kreuzmarken vollstän-big vergriffen sind, mußte ein« Neuauflage erfolgen. Die neuen Marken sind in zwei Werten erschienen, zu 2 und 5 Hellern. Bei der 2 Hellermarke prangt auf leuchtenden blauen Grunde der in Gold gehal» tene Doppeladler, dessen Brustbild daS Silberne Kreuz ziert; die 5 Hellermarke zeigt das gleiche Bild auf matt violettem Grunde. Der Rand weist in weißer Schrift außer der Wertziffer die Worte Silbernes Kreuz Landesverein Steiermark auf. Die Marken sind in der Silbernen Kreuz-Kanzlei Graz, LandhauSgasfe 7, l. Stock, Tür 74, bei Herrn I. U. tt. Streicher« täglich von 9—1 Uhr sowie in allen besseren Papierhandlungen und Tabaktrafiken erhältlich Wegen Verbreitung unwahrer Ge riichte verhaftet. Die Leovener SicherheitSwache verhaftete Donnerstag nachmittags den GeschästSrei-senden Hans Perko, der in der Stadt beunruhigende unwahre Gerüchte verbreitet« Perko wurde dem Be zirkSgerichle eingeliefert. Verhaftungen. Wie unS auS Trisail mit geteilt wird, wurden dortselbst der Arbeiter Laznik, dann der im Werkskonsummagazine beschäftigt gewe-sene Kommis Lajbaher, sowie der Bahnbeamte Osep wegen serbophiler Umtriebe verhastet und dem Land« wehrgerichte »ach Graz eingeliefert. Osep war der Fahnenträger deS SokolvereineS. —- Die Gastwirtin Zosef« Repensek am Raun bei EiUi (GasthauS Ploj) wurde wegen serbensreundlicher Aeußerung«» verhaftet. I» Eilli und Umgtbung wurden wegen UaalSgefährlicher Umtriebe ia er letzten Zeit ver-hastet: d-r Arbeiter Franz Kodula au« St. Geor-gen au der Südduhn, der Chemiker ,^ranz Terzan auS Sachjenfeld, der bekannte Hoch'chüler Anlon Nvva!a» ans Dornbüchel, Karl Loj ker aus Seitz-torf, Josef Trofenik auS Fraßluu, Jakob Segula, Obk,po>t«eister aus Grobelno. Franz Zmazek, Postl assistent, un» Johann Siebeiireich tL'bemaju), Post o sizian« au« Steindrück. Jt,'ef (Lizel, Kaufminn Höllenstein F>a»z Orac, Taglöhner in Gaberje, Michael SuSodolc.in au« Fcaßlau. In Trisail wurde verhaftet der albanestsche Serbe Gjuro Gniatovik mit mehreren Genossen, ferner der Gast* wirt und Gemeinderat Josef Goropeufet. Verhaftung eines Serbenfreundes in Eilli. «m 31. August abends, als eine T> tippen, abteilung unsere Stadt verließ, wurde der beim hie-sigen slowenischen Kaufmanne Stermecki bedienstete Handelsangestellte Franz Teuö wegen der Rufe „Austria je hin, Zivin Serbin" verhaftet. Er wurde von d«r empörten Menge tüchtig verprügelt und konnte nur mit Mühe ia Sicherheit «ebracht wer-den. Jemand rief ihm zu, er möge doch, um seine Tat abzumildern, ..Z'vio Austria" rufen. Er er-klärte jedoch, daß er die« nicht über sich bringen könne. Der Genosse Princips verhastet. Emer Ludapester Meldung aus Sarajewo zu'olge hat man in dem ersten Zuge serbischer Verwundeter, die nach Sarajewo gebrach« wurden, auch einen Gefähnen deS Mörders Princip» enideckt. Es ist dieS ein gewisser Basso Buii«, «in serbischer Komitatschi, dessen rech' ter Fuß von einer Kugel du>chdohrt ist. BuitS ge hört zu jenen serbischen Komitatschi, die den Atten-liiern aus Weiiung de« in der serbischen Grenze postierten Finanzwachkommandanten über die Grenze verhalfen. Er spielt im Dossier der Sarajcwoer An-klag« eine große Roll«. Prinzip hat wiederholt ge-standen, daß Buit« mit ihm als BertrauenSmann der serbischen Regierung verkehrte. Auch BuitS hat bereit« zugestanden, datz er der gesuchte Mitschuldige des Princip sei. Sein Geständnis erfolgte bei der Untersuchung seiner Verletzungen. Er gestand außer-dem, auch seither zahlreiche Serben über die Grenze gebracht zu haben. Er erklärte, nicht die Absicht der Rückkehr nach Serbien zu haben und ein umsassen-des Grstündni« abzulegen, wenn ihm Straflosigkeit zugesichert werbe. Räch seinen Angaben leiden die serbischen Soldaten sehr an NahiungSmangel und der Hunger breche ihren Widerstand. Llbermals Serbenfreunde eingeliefert. Die Tagespost berichte«: In St. Leonhard in den W.-B. wurden der Abgeordnete Roschkar, der Post-meister Fabian und noch vier andere Personen we->en serbensreundlicher Haltung^ verhaftet und dem ^andwehrgerichte eingeltestrt. Samstag nachmittag« traf wieder ein Priester, und zwar der Kaplan Peter Ziroonik auS St. Veit bei Pettau, unter Gendar-meriebegleitung auf dem Graz«r Hauptbahnhof ein. Auch dieser Hetzer wmde dem Gerichte überstellt. Verhaftung von Serbenfreunden. Di« Marburger Zeitung meldet: Dieser Tage wurde in Kranichsseld die ganze Familie Grisold, Mann, Frau und Tochter, verhaftet. Grisold ist Miteigen-«ümer der KrauichSselder Ziegeleiwarensabrik de« Dr Pipusch. — In Frauheim wurde die Lehre« rin K. verhaftet. — Auch der Psarrer von Wit. schein. Veit Janschekovitsch, wurde vom Gendarme-rieposten von St. Knnigund unter Assistenz det Gemeindevorsteher« von Platsch. Herrn Menhardt und de» Gemeindevorsteher« und KirchenprobsteS von Snlzla!, Herrn Josef PaScolo, verhaftet und nach Poßnitz gebracht, von wo er mit dem Zuge nach Graz geführt wurde, um dem Landwehrgerichte über« stell« zu werden. — In Schwarzenbach (Kärnten) wurde der Kaplan Binzenz Razgorsek unter dem Verdachte serbensreundlicher Umtriebe verhaftet und dem Land» wehrgerichte in Graz eingeliefert. Verhaftung von Hoch Serbien Rufern. «IN 26. August wurden im Markt« Tüffer jwei Handwerktburschen namen» AloiS Stefanie au» Heil. Kreuz bei Gurkfeld und Leopold RovobilSk» au« Witkowitz in Mähren verhafte«. Sie halten in einem Äasthofe mkhrmal« .Hoch Serbien \" gerufen. Hje beiden Slawen wurden dem Landwehr- Vivisto»»kom« wando in Gra» eingeliefert. Aufruf zur pünktlichen Entrichtung der Steuern. Gebühren und sonstigen staatlichen Abgaben. Angesicht« der großen Anforderungen, die gegenwärtig an den Staatsschatz, und zwar nicht bloß für Zwecke der Sicherheit der Monarchie und der Abwehr fo vielfacher kriegerischer Angriffe, sondern auch aus den verschiedensten Ge-bieten der Verwaltung und Volkswirtschaft gestellt werden, erscheint e« umso notwendiger, daß die «bgabenschaldner ihren Zahlungsverpflichtungen voll und pünktlich nachkommen. DaS Finanzmini-sterium hat bei Einbringung dieser Abgaben den ln einer Noilage befindlichen Mobilisierten gegenüber gewisse Vegünstignngen eingeräumt. Umso mehr ist eS die patriotische Pflicht aller jener, die nicht s.'ldst zur militärischen Dienstleistung herangezogen werden, in dieser schweren Zeit, in der der Staat die höchste Opserwilligkelt von allen s:inen Bürgern verlangen muß, alle Kräfte aufzubieten, um ihre Schuldigkeiten an Steuern, Gebühren, und anderen öffentliche» Abgaben, ohne erst Einmahnnngen und ExekutionS« schritte abzuwarten, sofort bei Eintritt der Fä'äigk it zu b^gle'chen und alle Rückstände, ja selbst die ge-stundeten, mit möglichster Beschleunigung zur Ab-stattung zu dringen. Wenn die Steuerschuldigkeit für dies,« Jahr noch nicht vorgeschrieben ist, sind die Steuern an ihren Fälligkeitsterminen nach der Gebühr de« Vorjahre« zu entrichten. Ausdrücklich wird bekannt gemacht, daß da» Moratorium sich nicht auf öffentlich rechtliche Forderungen, sondern nur aus prwairechiliche, bezicht. gur Wiederaufnahme des regel« mähigen Güteroerkehres auf denBahnen. Die Ha»delS und Gewervekammer in Graz teilt mit, daß ab 1. September auf allen öst»rr«ichischtn und ungarischen Linien der Südbahngesellschaft und der va» ihr betriebenen Bahnen, mit Ausnahme der Strecke SaoSky Marof Sisiek, der g«famte Eil' und Frachist»ckguive>kehr und der gesamten Eil- und FrachtwagenladungSverkehr wieder ausgenommen ist und zwar nicht nur zwischen Stationen dieser Linien ' untereinander, sondern auch im Wechselverkehr mit allen österreichischen StaaiSbahnstalionen und Sta-tioiun anderer Privatbahnen, auSqeno» men die Stationen in Galizien und der Bukowina. Gleich-zeitig wurde der Verkehr mit Stationen der königlich-ungarischen Siaatsbahnen, ausgenommen die Strecken der Beir rdsleitungen Szeged, Szabadka, PecS und Temesoa, für Eil- und Frachtgut in Wagen» ladungen e, öffnet. Schlimmes Ende eines Scherzes. Au» Schön»e>» wird geschrieben: Kürzlich rangen die Fabrikarbeiter Michael Sevcinker und Kranz Urch im Sche> z«, wobei beide über einem Trittbrett zu Falle kamen. Sie erHoden sich gleich wieder und gingen «hier Arbeit nach. Franz Urch verspürte danach hellte innere Schmerzen und begab sich auf ärztlichen Rat in da» Spital nach Windischgraz; dort «st e> an den Folgen einer Berstung de« Lauch-selleS gestorben. Leite 6 Deutsche Wacht Nummer 65 Aufruf an di« Landwirte Oester-reich» ! Eine große, aber ernste Zeit stillt an die Landwirte Oesterreich« schwere «nsorderunge». Tausende Bauern stehen ia Waffen und kämpfen tapfer für die Ehre und die Größe unsere» Baterland«». Aber unver-minder« obliegt den Landwirten Oesterreich» di« Auf» gab», Sorge zu tragen dafür, daß da» ruhmvolle Heer und da« im Lande verblieb«n« Volk nicht Hunger leide. Dies«! hehren Pflicht genügt die landwirtschaftlich« B«> völkerung in diesen Tage» in segensreicher Weise, in-dem st« die Ernte, die Golt un« heuer in reichem Mabe gab, von gutem Srntewetter begünstigt, emsig unter da« schützend« Dach bringt. Di« kräftigsten Arme haben die Sensen mit dem Schwerte vertausch«. Aber Greise, Frauen und Kinder spannen ihre schwachen Kriste an und ersetzen mit bewunderungswürdigem Er-folg« jene, dir für Kaiser und Reich, sür die eigene Scholl« und di« Freiheit de« Bauern in den Kampf zogen. So erscheint f»st in allen Teile» unsere» weilen Boterlande» die Ernte diese» Jahre« gesichert. Damit aber dürfen wir un« nicht begnügen und nicht etwa unter den überwältigenden Eindrücken dieser Tage der kommenden Zeiten vergessen. Wenn wir auch zuver-sichtlich hoffen, dab un«, bevor noch die ersten Saaten grünen, die Segnungen be« Frieden» wieder beschieden find, müssen wir doch dafür sorgen, d&ft da» nächste Jahr un» wirtschaftlich gerüstet finde und nicht nach den Schrecken de« Kriege» da« Elend de« Hunger« Ein-zug halte. Di« Vorräte der diesjährigen Ernte w«rd«n teilweise aufgebraucht, die Zufuhren vielleicht noch ge hemmt Irin. E« handelt stch jetzt darum, trotz de« Feh-len« vieler starker Bauernarme, trotz de« Mangel« an Pferden, mit allen Kräften da» Feld so »u bestellen, daß e» im nächsten Jahre so reiche Frucht trage, al« e« der Segen de« Himmel« nur immer gestattet. Auch die schwerst« Sorg«, auch d«r liesst« Kummer darf die Arbeit der Säend«n nicht hemmen, und unter gegen-seitiger Hilfeleistung müssen alle Schwierigkeit«» über-wunden werden. E« handelt sich auch weiter« darum, daß wir heuer gerade da» säen, wa» wir im nächsten Jahre am meisten brauchen werden: Früchte, die zur tägliche» Nahrung de» Menschen am notwendigsten stnd Darum bauet vor allem Weizen, Rogqea. Kartoffel und Hülsenfrüchte, um die durch die Viehzucht und Milchwirtschaft geschaffenen Nahrungsmittel de« Bolke«, welche vielleicht infolge der jetzigen Anforderungen der Krieg«führung dann teilweise weniger reichlich verfügbar sein könnten, wirksam zu ergänzen. Bauet auch Mai«, wo Euch die« da« Klima gestattet. Der Anbau all die» ser Früchte wird sich übrigens unter den gegebenen Verhältnissen auch als besonder« gewinnbringend erwei-sen. Beschränket — soweit eS die notwendige Bedacht-nähme aus die gesamte Volkswirtschaft gestattet — den Anbau von Pflanzen, die sür ein Vclk, da» vom Kriege heimkehrt, weniger wichtig sind. Seid eingedenk der Pflichten, die Euch al« dem Nährstande de« Staa-te» zukommen, und da« gesamte Bolk wird eS Euch danken. Wien, am 1?. August 1914. Der Ackerbau-minister: Zenker m. p. Unheil durch schlecht versorgte Schuh waffen. Am 26. d. kam der BesitzerSsohn Zofef Eumljak in Mistin mit einem geladenen Gewehr in da« HauS deS Besitzers Franz Deticek und stellte die Waffe, ohne sie vorher zu entladen, im HauS-flur in eine ddt. Als die Sühn« deS Deticek, Franz und Friedrich, der erste 17, der zweite 4 Jahre alt, nach Haus« kamen, nahm der ältere Bruder die Flinte und legte im Scherze aus den jüngeren an. In der Meinung, daß di« Waffe nicht geladen sei, drückt« er los und der kleine Bruder stürzte, löblich in die'Brust getroffen, zu Boden und verschied auf der Stelle. Hilfsausschüsse für di« Gerichtsbe« zirke Friedau und Rohitsch. Dir Opferwillig-reit, die die Bevölkerung unserer Monarchie anläß-lich der weltbewegenden kriegerischen Ereignisse allent-halben an den Tag legt, ist auch in den beiden Ge-richtsdezirken Friedau und Rohitsch in glänzender Weise in die Erscheinung getreten. Dort hat sich un-ter dem Vorsitz« de? AmtSleiterS der Bezirkhaupt-Mannschaft Pettau und StatlhaltereifekretärS Doktor Eugen von Netoliezka je ein HilfSauSschuß gebildet, dem Vertrauensmänner au» allen Teilen dei betres» senden GerichtSbezirkeS angehören, und der eS sich zur Ausgabe gestellt hat, überall Sammlungen ein« zuleiten, deren Ertrag »eil» dem .Roten Kreuze" zu-geführt, teils zur Untersti>tzung bedürftiger Reser-vistenfamilirn verwendet werden soll. Die Vertretung des RmtSleiterS im Vorsitze haben in liebenswürdiger Weise in Friedau Gras BrandiS. in Rohitsch Be-zirkSobmann Dr. Schuster übernommen, deren werk-tätiger Wohltätigkeiissinn ja allgemein bekannt ist. Der Leiter der BezirkShauptmannschaf», unterstützt von d«n beiden BezirkSreferenten, BezirkSkommifsär Dr. Wolle und Statthaltereikonzipift von Schrey hat e« sich zur Pflicht gemacht, die fegenreiche Tätig-keit der beiden HilfSauSichüffe nach Kräften zu för-dern, und hiebci insbesondere auch allen Anregun-gungen derselben, deren Verwirklichung in welcher Richtung immer besondere Ersolge verspricht, die sorgsamste Beachtung zu schenken. Hervorgehoben wird, daß daS Sammelergebnis in beid«n Bezirken ein überraschend günstiges ist; selbst kleine Gemein-den mit relativ armer Bevölkerung lieferten sehr be« deutende Beiträge. Im Anschlüsse an die Bildung der beiden HilfSausfchüfse ersolgte sür die Bezirke Friedau und Rohitsch wie auch für den Gerichtsbe-zirt Pettau die von der Statthalterei angeordnete Aktivierung je eine« wirtschaftlichen HilfSbüros, dessen Ausgabe eS fein wird, jene privalrechtlichen, wirtschaftlichen ober sonstigen Angelegenheiten der eingerückten Offiziere und Soldaten zum Abschluß zu bringen, welche diese infolge ihrer Einberufung nicht mehr erledigen konnten. Einer, dem der Haupttreffer zu gön-nen ist. Dem Grazer Tagblatt wird auS Sara-jewo geschrieben: Den bescheidenen Haupttreffer der städtischen WohltätigkeitSlotterie (2500 K) gewann der ungarische Friseur Marossy; er hatte seinen Namen dadurch bekannt gemach», daß er am 28. Juni dem Bombenschleuderer Cabrinowitsch, der sich nach dem Attentat in die Miljacka gestürzt hatte, nach-sprang und alle? daran setzte, daß Eabrinowitsch nicht sofort erschlagen, sondern noch lebend einge-sangen wurde. Kriegsausgabe von weyers Taschen-buch der Kriegsflotten. Wie wir erfahren, erscheint in acht Tagen im Verlage von I. F. Leh-mann in München eine KriegsauSgabe des bekann-ten und altbewährten Taschenbuchs, Der neue Jahr-gang, der bis auf den heutigen Tag ergänzt ist, enthält die Abbildungen sämtlicher Kriegsschiffe der ganzen Welt, ihre Artillerie und Panzerung wie ihre Schattenbilder. Diese bildlichen Angaben werden ergänzt durch zahlreiche Tabellen, die alle« cnlhal-ten, waS über die einzelnen Schiffe, ihre Beman-nung, ihre Geschütze, über das gesamte Marinewesen überhaupt wissenswert erscheint. Als Nachschlagewerk in dem kommenden große» Seekrieg mit Eng-land ist daS Buch schlechthin unentbehrlich. Bei seinem billigen Preis von 5 Mk. können wir un-seren Lesern die Anschaffung dringend empfehlen. Monatsausweis des Einlagenstandes ^egen Kassenscheine und EinlagSbücher der t. k. priv. Böhmischen Unionbank: Stand am 31. August 1914 . K 81,886.560 33 Letzte Drahlnachrichttn. Paris vor der Einschließung. In Stockholm eingetroffene Deprschen au« Paris besagen, daß die Pariser Bevölkerung zu flüchten beginnt. — Nach einer vom Amsterdamer „Tele-graas" veröffentlichten Meldung scheint der sran-zösische Generalstab binnen einigen Tagen die völlige Umschließung von Paris zu erwarten. — In Paris arbeitet man eifrig an der Verteidigung der Stadt. Unter dem Borsitz von Millerand haben sich Räte br» KritgSministtrium« mit der Znstandsetzung de« SchanzlagerS beschäftig». Bulgarien und Serbien. Sofia, 1. September. Den Blättern zufolge wurde die Vardarbrücke bei Gumendze von mazebo-nifchen Revolutionären vollständig zerstört. Infolge unaufhörlicher Bersolgungen der Mazedonier seilen« der serbischen Behörden beginnt die Gärung unter der Bevölkerung gefährliche Formen anzunehmen, so daß weitere Attentate zu erwarten stnd. Französische Eingestandnisse. Paris, l. September. Meldung der „Agence Havas" via Rom. Ein amtliches Kommunique von 11 Uhr nachts besagt: 1 Infolge der fortdauernden EinschließungSbewegunge» der Deutschen und um einer entscheidenden Aktion auS dem Wege zu gehen, die nur unter ungünstigen Verhältnissen hätte ersol-gen können, haben sich unsere Truppen auf unserem linken Flügel zum Teil gegen Süden, zum Teil gegen Südoslen zurückgezogen. Eine in der Gegend von Rethel unternommene Aktion ermöglichte eS un« seren Truppe», den Feind zum Stillstand zu bringen. L. Im Zentrum und aus unserem rechten Flügel zwischen Lothringen und den Vogesen ist die Lage »v,verändert. Paris, 1. September. Meldung der »Agence HavaS", via Rom: ES wurde eine iSquadrill ge- panzerter und mit Mitrailleusen armierter Aervplw organisiert, welche auf die über Paris auftauchende» deutscheu Flugzeuge Jagd z» machen haben. Bon einem deutschen Aeroplane wurde« »«im Bomben au vier Punkten abgeworfen. Abschied vom Ehering. Bon Korh Towska. Gold geb' ich für Eisen, Zum Opser bereit, Mich treu zu erweisen In ehirner Zeit. Treu trug ich den Reise», Mein ehelich Pfand, Nun will ich ihn streifen Für'S Vaterland. Nun mag er sich fügen JnS streitende Heer, Und helfen uns siegen Als goldene Wehr! Laß fahren, mein Herze, Dein Ringelein hold. Der Reif fei von Erze, Die Treue von Gold! .Neue» Wiener lagblatt". Eingesendet. Vor dem Ankauf eines gestohlenen Westentaschen-Kodaks wird gewarnt. Vermischtes. Kriegshumor. Unteroffizier Mim«. Manche Leser werden ihn noch nicht kennen, de» preußisch» Unteroffizier WilmS, obgleich er ichon die sechjiz überschritten hat und seine Erlebnisse in Anekdoiä-form seit Jahrzehnt«» in rheinischem Seiegshiwor durch den arbeitsreichen Westen unseres deutsch» Vaterlandes von Mund zu Mund laufen, Unter-offizier WilmS, ein Düsseldorfer Original, hat sich in diesen Tagen al« Freiwilliger gemeldet, um da neuen Feldzug gegen Frankreich mitzumachen. Dar»t> großer Beifall im Kreise seiner Verehrer. Und wem er, wie damals, siegreich wiederkehrt dann ivud er den lauschenden Bürgern feine Erlebnisse zum Best» geben, wie er eS feit lauger Zeit getan hat, »«■ in Stammtischunterhaltungen die Red« auf fei« Heldentaten kam. Nachstehend veröffentlichen oir einige seiner „Schlager' au» dem Kriege 1870/71: Unteroffizier Wilms, ein starker, mutiger Ma«, stand vor der Schlacht bei Wörth, al» der sonnn* dierende General an den Oberst seines Regiment» die Frage richtete: „Wo ist Unterosfizier Wilm4?' Der Ruf nach WilmS ging von Kompagnie zu So«» pagnie, bis der Gerufene vortrat: ..Unterofsiz« Wilms zur Stelle!" „Danke,- sagte der Kommai-deur, „dann kann die Schlacht bei Wirth lotgeh»!' Aber lassen wir Unteroffizier Wilms seine weiter» Erlebnisse selbst erzählen. „Also wir lagen min» in der Schlacht. Am dem gegenüberliegenden linke lagen dichte Massen des Feindes, so rech» em Futter für meine Flinte. Ich schoß, peng, ein Frau» zos, und schoß abermals, peng, ein Franz»«, so kj sich bald drüben Leiche auf Leiche häufte! Als mein Gewehr heiß geworden war, nah« ich das einet verwundeten Kameraden und setzte di« Kopfschüsse fort, peng, p«ng, peng! Und wie ich so im schilpe» Schusse biu, da legt sich eine Hand auf mei« Schulter, und wer steht da?: unser alter Helde» kaifer Wilhelm und sagt: Unteroffizier Wilm», na kann es auch zu toll treiben I* .Als ich später vor Sedon auf Posten lag. erblickte ich von einer Si-höhe auf der Chaussee zahlreiche französisch« Offiziere, lauter Generale, und mitten unter ihn» da Kaifer Napoleon. Schon legte ich an, um mir diefa herauszuholen, als sich wieder eine Hand auf meine Schulter legte, und wer steht da? unser alter Het> deickaiser, und sagt: „Unterosfizier WilmS, de» nichts den holen wir uns lebendig!" Trotz seiner Tat» ist Unteroffizier WilmS auch einmal während de» letzten FelvzugeS in den „Kasten" gewesen, da» war nach feinen eigenen Worten so gewesen: „HS1 ich am Schlosse zu Versailles auf Posten Ml '■ Nummer 65 k kam unser alter Heldenkaifer Wilhelm und ging tyum; ich präsentierte stramm, und „Tuten Mor-|chrrn an einen türkischen Kadi wandte, im einige Aufklärungen zu erhalten, 'so erzählt im >,,nstl>est von Westermann« Monatsheften Max tfcioff, der jahrelang mit den MoSlemS als Mo< ha,»edaner geledi hat, da bekam ich folgende Ant« nett: „O, mein Freund, was Du von mir ver-la gst, »t zugleich unnütz und schädlich. Obgleich ich alle meine Tage in diesem Lande zugebracht laut, ist ei mir doch niemals in den Sinn gekom-«n. die Häuser am Orte zu zählen, noch mich um die Zahl der Bewohner zu bekümmern. Wieviel Kittn der eine auf fein Maultier packt, der andere a seiner Barke unterbringt, daS alles sind Gegen-störte, die mich nichts angehen. Wa» nun die Bor-((schichte dieser Stadt betrifft, Allah allein weiß es. kl aidiu könnte sagen, mit wieviel Irrtümern die 5mwH«it vor der Annahme deS Islams vollge pfropft waren. Für unS wär» eS gefährlich, sie tarn lernen zu wollen. O, mein Freund, snche «hl da« zu wissen, was Dich nichts angehl!" Radi ist ein großer Philosoph in seiner Art; jirc «int Gesellschaft aber, nicht so sehr für den Deutsche Macht Einzelnen, müssen die Folgen einer solchen Welt-anschauung verhängnisvoll werden. Noch immer spielt Mekka, der heilige Geburtsort des Islams, die Rolle eines geistigen Zentrums für die moham-medanifche Welt. Manche Hadjis halten sich wochen-lang, andere einige Monate, wieder andere ein paar Jahre hindurch m Mekka auf. Und welchen Ge-winn bringt ihnen diese mit den zweckmäßigen Ber. kehrSmitteln der Neuzeit unternommene Reife? In ihre Heimat zurückgekehrt, bestärken sie ihre Lands-leute in ihrem mittelalterlichen Glauben, sie spornen sie an zu gewissenhafter Erfüllung der ReligionS-pflichten und bringen nicht selten die ersten Keime von Haß gegen die Ungläubigen heim. Die Höher-entwickelten unter diesen Pilgeru sind die Träger der „mohammedanischen Bildung", im Gegensatz zu den „gebildeten Mohammedanern", die mit Messer und Gabcl essen, Halsbinden, Krawatten und Smoking tragen und in Gesellschaft mit ihren europäischen Freunden den Islam „reformieren' wollen. Der die» schreibt, kennt, wie gesagt, die mohammedanische Welt seit Jahrzehnten, aber er hat aus seiner letzten Reise durch die mohamme-dänischen Länder des Mittelmeeres mehr noch als sonst das „Abendländische" zu Hause gelassen un-ist mit dem Orientalen Orientale, mit dem Musel-mann Moslem geworden. Zunächst führte mich mein Weg nach Algier und Tunis. In Algier, hoch oben an der KaSbah, von wo man eine herrliche Aussicht über die Stadt und da« Meer genießt, sitzen sie noch wie ehedem, biefe prächtigen Arabergestalten im weißen Burnus und mit schneeweißem Barte; mit melancholischer Stimme singen sie leise das alte Lied: „Strömet, meine Tränen, es ist alles ver-lorenl Strömet wie die Wasserbäche nach einem großen Regen! Die Ungläubigen herrschen Über uns. Allah hat un« seinen starken Arm entzogen; unserer Sünden sind gar zu viel! Strömet, meine Tränen!" Die Touristen besuchen in der Regel nur solche arabischen KaffeehäNfer. welche im Baedeker stehen oder für den Fremdenbesuch besonders-einge-richtet sind; wo man nicht auf Matten mit unter> geschlagenen Beinen, sondern aus Stühlen sitzt. Dort hört und sieht man wenig vom BolkStreiben. Will man daS Volk kennen lernen, fo muß man zur Nachtzeit die Kaffeehäuser besuchen, die sich in den engsten Gäßchen befinden. Freilich, man muß sich durch wiederholten Besuch erst daS Bertrauen der Leute erwerben, bevor die Unterhaltung wieder flott in Gang kommt. Es wimmelt nämlich von französischen Spitzeln in diesen Kaffeehäusern, ein unbedacht hingeworfenes Wort kann den Betreffen, den aus Jahre hinaus ins Gefängnis führen. Nur in Eonstantine hörte Roloff mehrmals in Kaffee-Häusern die offene Aeußerung: „Oh, hätten wir nur genug Gewehre, um die gehaßten RumiS zu vertreiben l" Den alten WeltmachtStraum wollen die Mohammedaner nicht ausgeben. In Kaffeehäusern, auf öffentlichen Plätzen und in den Borhöfen der Moscheen ist eS die Lieblingsbeschäftigung der Gläu-bigen, einem Erzähler zuzuhören, der auS alten, vergilbten Büchern „alte Geschichten* von srüherem Ruhm und Glanz der mohammedanischen Waisen vorliest. BiS zum Fanatismus steigert sich der Bei' fall der Zuhörer oft. An fleißiges Arbeiten denkt kein richtiger Moslem, er überläßt die Zukunft Leite 7 Allah. In Tunesieu gesellt sich zu dieser fatalisti« fchen Stimmung neben der Unwissenheit noch Hoch-mut und Selbstüberhebung. Der gewöhnliche Mann, der nur selten eine Zeitung liest, glaubt nichts von dem Mißgeschick der türkischen Waffen; e« ist alle» gelogen, was die Zeitungen schreiben! Anders frei« lich steht es mit den höheren Klassen der Araber ia Tunesien. Sie sehen ein, daß von einem Ausstande mit den Waffen in der Hand gegen den ungläubi-gen Herrfcher jetzt nichts Gutes zu erwarten ist; sie hoffen auf den AuSbruch eines europäischen Kriege«, in dem sich die christlichen Großmächte untereinander zerfleische« und Frankreich nicht mehr eine genügende Anzahl Truppen in Nordafrika unterhalten kann. Auch hier nur noch der alte WeltmachtStraum, keine Spur von stiller, bescheidener Arbeit, um daS zer-rüttele öffentliche und private Leben in moslemischen Ländern wieder aufzubauen. Die einzigen Moham« mcdaner, die an eine Zukunft denken, dafür ar-beiten und nicht alles Allah überlassen, sind die SenM, die in der Kyrenaika dem weiteren Bor-dringen der Italiener energisch Widerstand leisten. Dieser sür die gesamte Zukunft deS Islam« unge-mein bedeutungsvolle Orden hat in den letzten Jahr« zehnten in Afrika eine wertvolle Kulturarbeit ver-richtet. Der Stifter de« Ordens kaufte alle durch fein Gebiet ziehenden Negersklaven frei, siedelte sie in der Nähe feine« Hauptordenssitzes an, unterrich-tete sie im Islam, um sie dann als Missionäre i» ihre Heimat zurückzuschicken. Aus diese Weise wurde in wenigen Jahrzehnten der ganze Sudan und die Länder weit darüber hinaus dem Islam unterwor-fe». Mehr al« 150 Ordenshäuser sind über das nördliche Arabien und Nordafrika verteilt, Brunnen werden gegraben und Karawanenstraßen gebahnt, so daß sür einen Anhänger dieses OrdenS in all diesen Gebieten die größte Sicherheit besteht. Die Senussi dulden keinen Türken oder Ungläubigen ia der Nähe ihrer Ansiedlungen; noch keines Europäer» Fuß durfte bisher den Zentralordenssitz im Hinter« lande der Kyrenaika betreten. Sie stellen in Wirk« lichkeit den Keil dar, der sich in da« morsche Ge-bäude deS türkischen Kalisenrriche« hineinzwängt; die Wiederherstellung dc« Jmamats, eines rein theokralifchen Kalifats unter einem Araber, ist da» Zukunfisideal der Senussi, welches Ziel die jeweili-gen Ordensfcheiks kaltblütig, in stiller, unscheinbarer Arbeit verfolgen, ohne sich jemals bloßzustelleu und ohne irgendwelche politische Verbindlichkeiten einzu-gehen, weder mit mohammedanischen StaatSober« Häuptern noch mit ungläubigen Regierungen. Mundwasser Ihr Deutschen Oesterreich«, die ihr im Lande bleiben könnt, unterstützet auch in kleinen Dingen die heimatliche Erzeugung! Rauchet nur mit Ziga-rettenhülsen und -Papieren der Südmark und de« Bundes der Deutschen Nordmähren«. Wr c i iisüli chb r urff r c 11 = Druckaufträgc = in jeder beliebigen Husfübrung bei massiger Preisanstellung. Pvstspartasie Rechnung .W.900 Geschäftsstelle: Cilli Jnseratenaufträge für die Deutsch« dacht werden nach billigstem Carif berechnet. ♦♦ Fernruf Wr. 21 ♦♦ Rathausgaffe Nr. 5 €:iic 8 Deutsche Wacht Siümme. 65 Modistin Marie Sniolnikcr IM In dir emci erteilen Komponist Max Schaidacber and Frau, Nikolaiberg 17, Villa Booba, nächst der Kapuzinerbrücke. Absolvierte Rathausgasse Mr. RT _fibersledeli._ Abgetragene Kleider, Schuhe, Wäsche und Möbeln kauft zu besten Preisen Trödlerei Adolf Kolenz Cilli, Herrengasse. WOHNUNG Ringstrasse 8, 1. Stock, 5 Zimmer, 2 Dienstbotenzimmer, Küche, Speis-kammer, Dachboden- und Keileranteil, ist sofort 7,q vermieten. Zu besichtigen an Wochentagen von 2—4 Uhr nachmittags. Anzufragen bei Herrn J. Sucher, Hausadmini-s'.rator der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. r)rudtsortcr> liefert rasch und billigt s Vminsbucbdrudum C«Uja. sucht eine Stelle. 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Auswärtigen Einlegern werden über Wunsch Postsparkassenerlagscheine kostenfrei zur Verfügung gestellt. Spareinlagebücher der eigenen Anstalt werden kostenfrei in Verwahrung genommen. Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. j > * : i. > i . . 3 Mt ull L.'rla g: vertinsbuchbruckerei .Teleja" in Tilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Schidlo.