KRITISCHES ZU DER »HEBELSTANGENTRENSE<^ VON SOTIN-ZMAJEVAC (SLAWONIEN) UND DEM »KAMPFHORNGRIFF.< VON VINJI VRH BEI BELA CERKEV (SLOWENIEN) DRAGAN BOŽIC Inštitut za arheologijo ZRC SAZU, Ljubljana I Vor einem Jahrzehnt ist in Polen eine Monographie von Zenon Wozniak über das östliche Grenzgebiet der Latenekultur erschienen.^ Darin befaßt sich der Autor unter anderem ausführlich mit den Hebelstangentrensen, die in seiner Typologie der Trensen als Typ II bezeichnet werden.^ Unter den jugoslawischen Funden solcher Trensen führt er auch eine »Trense aus Sotin-Zmajevac« an.^ Dabei beruft er sich auf J. Todorovic, der diese »Trense« nur beschrieben, aber keine Abbildung davon veröffentlicht hat.= Wozniak bemerkt allerdings, daß die Zuweisung der »Trense von Sotin-Zmajevac« zu seinem Typ II (Hebelstangentrensen), nicht völlig gesichert sei, weil er die genaue Form trotz der Beschreibung von Todorovic nicht kannte und weil Todorovic sie zu demselben Typ wie die andersartige und ältere Trense aus Zemun-Gardoš gezählt hat.« Im Jahr 1976 ist in der Germania die deutsche Zusammenfassung der Monographie von Wozniak erschienen, und darin befindet sich unter den Fundorten der Hebelstangentrensen wiederholt Sotin-Zmajevac, diesmal mit einem Fragezeichen versehen.'' Als letzte hat die merkwürdige »Trense« aus Sotin-Zmajevac Margarita Ta-čeva-Hitova erwähnt, ohne jedoch den Namen des Fundortes anzuführen. In einer Studie, die den keltischen Schwertern aus Bulgarien gewidmet ist, beschäftigt sie sich auch mit den Hebelstangentrensen, weil sie oft zusammen mit den Schwertern gefunden wurden.® Aus Jugoslawien sind ihr drei Stücke bekannt: eines aus »Slowenien«, eines aus Gardos und eines aus Karaburma. Das Exemplar aus »Slowenien« soll verziert sowie mit einem runden Schildbuckel zusammen entdeckt worden sein, und an das Ende des 1. Jahrhunderts v. u. Z. datieren. Wie aus der Anmerkung ersichtlich, entstammen ihre Angaben über die »slowenische« Trense dem Buch von J. Todorovic über die Kelten in Süd- * Nach unserer Überzeugung ist eine kritische Wertung der Forschungsergebnisse für die Entwicklung jeder Wissenschaft von größter Bedeutung. Kritische Auseinandersetzungen waren in der slowenischen archäologischen Forschung recht selten. Wir haben vor, solche Auseinandersetzungen, die sich zwar streng an den vorgegebenen Fakten und Tatsachen orientieren, zugleich aber unbeeinflußt von vorgegebenen Meinungen und Interpretationen sind, auf den Seiten dieser Zeitschrift anzuregen. Sie werden unsere Kenntnisse erweitern und vertiefen, neue Lösungen geben sowie neue Fragen aufwerfen, und damit zum Fortschritt unserer Wissenschaft beitragen. Diesmal werden wir uns mit den von Jovan Todorovic bzw. Vida Stare vorgeschlagenen Deutungen zweier bedeutender vorgeschichtlicher Fundstücke aus Jugoslawien auseinandersetzen.! Osteuropa." Auf der angegebenen Seite dieses Werkes wird jedoch keine Trense aus »Slowenien« er\vähnt, sondern neben den Trensen aus Karaburma und Gar-doš nur noch die »Trense« von Sotin-Zmajevac, das aber in Slawonien liegt. Taceva-Hitova hat demnach Slawonien (französisch Slavonie) mit Slowenien (französisch Slovenie) verwechselt und meint mit der verzierten Trense aus »Slowenien« in Wirklichkeit die »Trense« aus Sotin-Zmajevac (Slawonien).'« J. Todorovic, auf dessen Angaben die Ausführungen von Wozniak und Taceva-Hitova beruhen, äußerte sich zweimal über die »Trense« aus Sotin-Zmajevac. Das erste Mal hat er in seinem oben angeführten Buch über die Kelten eine ausführliche Beschreibung der »Trense« gegeben, die wir weiter unten anführen werden. In seiner Monographie über die Skordisker schreibt er sechs Jahre später, daß die »Trense« aus Sotin eine skythische Form aufweise, aber mit Zieremail und Zutaten aus späteren Jahrhunderten versehen sei." Außerdem gibt er an, daß das Stück von N. Majnarič-Pandžič im Vjesnik Arheolo-škog muzeja u Zagrebu veröffentlicht werden würde.'- Tatsächlich ist im Jahre 1973 in dieser Zeitschrift ein Aufsatz von Majnarič-Pandžič über die Gräber aus Sotin-Zmajevac erschienen, wo sie aber keine Trense veröffentlicht hat." Da sich auch unter den anderen Objekten desselben Fundortes, die von ihr schon einige Jahre früher vorgelegt wurden, keine Trense befindet," bleibt die Frage, ob Todorovič nicht vielleicht einen anderen Gegenstand für eine Trense hielt. Die Lösung des Rätsels liegt in seiner Beschreibung der »Trense« aus Sotin-Zmajevac, die wir aus dem Serbokroatischen ins Deutsche übersetzt haben:'» »Das dritte Stück, aus Zmajevac bei Sotin, ist außerordentlich interessant und sehr schön anzusehen. Die Seitenstangen sind mit Knöpfen verziert, deren kalottenförmige Oberfläche gerillt ist, wobei die Rillen mit Paste ausgefüllt sind. Die Enden bilden sehr stilisierte Tierköpfe. Die Trense entstammt einem unpublizierten Grab vom Ende des 1. Jahrhunderts v. u. Z. Die Richtigkeit dieser Datierung wird durch einen runden Schildbuckel in diesem Grabe bestätigt.« Betrachten wir nun die Funde aus den Gräbern von Sotin-Zmajevac, so wird sofort deutlich, daß J. Todorovič den Stabgürtelhaken aus Grab 3,'® der mit rotem Email verzierte Knöpfe hat und dessen Funktion N. Majnarič-Pandžič völlig richtig erkannte, für die Seitenstange einer Trense hielt. Der Stabgürtelhaken von Sotin-Zmajevac steht bisher in Jugoslawien noch völlig isoliert da. Hätte sich Todorovic großräumig nach Vergleichsstücken umgesehen, wäre er sicherlich zur richtigen Deutung von Funktion und Herkunft gekommen. n Vor einigen Jahren ist in dieser Zeitschrift ein kurzer Aufsatz unserer Kollegin Vida Stare über einen vorgeschichtlichen »Horngriff« von Vinji vrh erschienen.'" Darin wurde das betreffende Fundstück von ihr zum zweiten Mal vorgelegt.'® In beiden Arbeiten ist sie hinsichtlich der Funktion, der Vergleichsstücke und der Zeitstellung des Objektes zu ähnlichen Feststellungen gekommen: SI. 1: Vršni okov pivskega roga z Vinjega vrha pri Beli cerkvi. Bron. Abb. 1: Trinkhornendbeschlag von Vinji vrh bel Bela cerkev. Bronze. 1. Es handelt sich um den Griff eines Kampfhornes. 2. Er stellt nicht nur im südöstlichen Voralpenraum, sondern überhaupt ein singuläres Stück dar. 3. Er ist zeitlich zwischen die vollentwickelte Stufe Ha C und die vollentwickelte Stufe Ha D einzuordnen. Wenn wir diese drei Behauptungen einer kritischen Überprüfung unterziehen, dann zeigt sich, daß keine davon richtig ist. 1. Es handelt sich nicht um den Griff eines Kampf homes, sondern um den Endbeschlag eines Trinkhornes." 2. Es stimmt zwar, daß dieses Stück bisher in Jugoslawien einmalig ist, in anderen Gebieten Europas gibt es aber genug Vergleichbares, darunter auch sehr nahestehende Stücke. Der Beschlag von Vinji vrh (Abb. 1) gehört zu dem Typ C der Trinkhorn-endbeschläge (Endbeschläge mit Schlitztülle).-» Zusammen mit seinen engsten Verwandten stellt er eine Variante dieses Typs dar, die wir Variante Vinji vrh des Typs C nennen möchten. Die Beschläge dieser Variante haben einen hohlen, durch zwei oder drei gleich große Wülste profilierten Schaft. Die Wülste sind von engen Rippen umrahmt. Der Schaft ist unten glockenförmig ausgebildet und offen, und oben läv,ft er in drei Arme aus, die am oberen und unteren Ende je ein Nietloch aufweisen. Der untere Rand des Schaftes ist mit einer Rille verziert. Die Wülste können mit einer Kreuzschraffierung versehen sein. Bei einigen Beschlägen ist in einem der unteren Nietlöcher eine Niete mit Öse befestigt, in der ein Ring steckt. Außer dem Stück von Vinji vrh können wir noch vier Exemplare dieser Variante zuweisen: 1. Boe (Dep. Lot-et-Garonne), Grab (Abb. 2: 3).2i 2. Goeblingen-Nospelt (Luxemburg), Grab D (Abb. 2: 4) .22 3. Großromstedt (Kr. Apolda), Grab 1926. (Abb. 2: 4. Schkopau (Kr. Merseburg), Grab 5 (Abb. 2: l).^^ C. Redlich bezweifelte, daß es sich beim Stück aus Boe, das ebenso wie das Stück von Vinji vrh einen Ring trägt, um einen Trinkhornendbeschlag handelt.^® Als Argument führt sie an, daß in der Publikation nur von einem Bronzefuß die Rede sei. Demgegenüber schließen wir uns der Meinung Christleins an, der im Stück von Boe eine importierte Trinkhornspitze gesehen hat.®® Da dieser Gegenstand dort in einem fremden Milieu auftritt und dem Ausgräber offenbar keine Analogien bekannt waren, wurde er falsch gedeutet. Außerdem handelt es sich bei dem Objekt, das allem Anschein nach zusammen mit dem Endbeschlag gefunden wurde,^^ um ein Bruchstück des Trinkhornrandbeschlages.-® Wir sind überzeugt, daß C. Redlich anderer Meinung gewesen wäre, wenn sie den Endbeschlag von Vinji vrh gekannt hätte. 3. Obwohl Trinkhörner während der Hallstattzeit in Europa keineswegs unbekannt waren,hat der betreffende Endbeschlag mit der Hallstattzeit nichts zu tun. Er stammt aus der Spätlatenezeit. Der Endbeschlag von Goeblingen-Nospelt lag in einem Grab, das von A. Haffner in den Horizont 5 der jüngeren Latenekultur des Trierer Landes datiert wurde, der überregional der Stufe LT D 2 entspricht.s» Absolutchronologisch wäre das die Zeit zwischen 50 und 15 v. u. Z.^^ In den gleichen Zeitraum sind mit einiger Sicherheit auch das Grab von Boe und die Bestattung von Groß- 5cm SI. 2: Vršni okovi pivskih rogov različice Vinji vrh vrste C: 1 Schkopau (po Schmidtu in Nitzschkeju), 2 Großromstedt (po Eichhornu), 3 Boe (po Gallii), 4 Goeblingen-Nospelt (po Thillu). Vse bron. Abb. 2: Trinkhornendbeschläge der Variante Vinji vrh des Typs C: 1 Schkopau (nach Schmidt u. Nitzschke), 2 Großromstedt (nach Eichhorn), 3 Boe (nach Gallia), 4 Goeblingen-Nospelt (nach Thill). Alles Bronze. romstedt 1926 zu setzen.'- Durch diese drei Beisetzungen werden die Endbeschläge der Variante Vinji vrh in die Spätlatenezeit datiert. Diese Variante steht somit ganz am Beginn der Entwicklung der Trinkhornendbeschläge des Typs C. Wie bereits erwähnt, hat V. Stare zum letzten Mal im Jahre 1979 ihre nicht zutreffende Deutung des Beschlages von Vinji vrh wiederholt. Wenn das Stück einen Neufund oder einen noch unpublizierten Altfund darstellen würde, wäre der Grund für eine solche Interpretation darin zu suchen, daß die Autorin mit der Literatur über die Trinkhörner nur schlecht vertraut war.'® Der Beschlag von Vinji vrh wurde aber schon am Ende des vorigen Jahrhunderts entdeckt und mehrmals in der Fachliteratur behandelt, ohne daß davon in V. Stares Arbeiten eine Erwähnung zu finden wäre! Seine interessante Forschungsgeschichte wollen wir hier kurz darstellen. Der Trinkhornendbeschlag fand sich im Jahre 1898 beim Rigolen von Weingärten auf Vinji vr,h bei Bela cerkev zusammen mit »Fundstücken des sogenannten La Teneformenkreises«.®^ Das Stück gelangte in die Sammlung des damaligen Landesmuseums Rudolfinum in Ljubljana und hat wegen seiner Einmaligkeit bei Museumskustos Alfons Müllner sofort großes Interesse erregt. Er hat es schon im selben Jahr in seiner eigenen Zeitschrift Argo veröffentlicht.'' Müllner erkannte damals noch nicht die Funktion dieses merkwürdigen Gegenstandes. Im Zusammenhang mit der Deutung durch V. Stare scheint es uns jedoch angebracht, seine eigenen Worte anzuführen: »Der Gedanke, das Ganze als Mundstück eines Homes, oder einer Trompete zu betrachten, ist nach dem Urtheile Sachverständiger ganz unzulässig.« Er nahm an, daß das Stück ursprünglich auf einem Holzschaft befestigt gewesen war, der als Feldzeichen gedient haben könnte. Fünf Jahre später, d. h. im Jahre 1903, hat er in der Argo wiederum die Frage der Funktion dieses Fundstückes erörtert.®" Diesmal deutet er den Beschlag richtig. Er schreibt, eine genauere Untersuchung habe erwiesen, daß wir den Beschlag eines Trinkhornes vor uns haben. Obwohl er nichts davon erwähnt, nehmen wir an, daß diese Deutung nicht von ihm selbst stammt. Müllner .hat nämlich 1900, zwei Jahre nach der Entdeckung des Endbeschlages, sein berühmtes Werk »Typische Formen...« veröffentlicht.'^ Selbstverständlich bildete er dort auch den Beschlag von Vinji vrh ab.'' In seiner umfangreichen Rezension dieses Werkes hat Paul Reinecke dann unseres Wissens als erster den Beschlag richtig interpretiert und auch völlig richtig datiert.'® Er bemerkte, daß das Fundstück in jenem Werk irrtümlich auf der Tafel XX, die nach Müllner die Materialien der Hallstattzeit zeigt, abgebildet war.'"' Als er seine Publikation »Typische Formen...« vorbereitete, war sich Müllner offenbar über das genaue Alter des Beschlages noch nicht im klaren. Nach Reineckes Worten handelt es sich um »ein Trinkhorn-Ende, das eine ganz hervorragende Arbeit des Spät-Latenekreises ist, wie aus seiner Decoration (Wülste mit gekreuzter Schraffierung) ersichtlich wird.«^i Reineckes Rezension und seine Deutung unseres Fundstückes hat bestimmt auch Rajko Ložar gelesen, da er in dem Führer durch die Sammlungen des Nationalmuseums in Ljubljana den Endbeschlag von Vinji vrh, der sich damals genau wie heute in der Dauerausstellung befand, als »einen Untersatz eines Hornbechers, typische Arbeit des Spätlatenestils« beschrieben hat.^- Darauf folgten nach dem zweiten Weltkrieg die Arbeiten der Vida Stare. Als im Jahre 1971 im Narodni muzej in Ljubljana eine neue Ausstellung über die Vorgeschichte Sloweniens eröffnet wurde, hat sie einen kleinen Ausstellungskatalog verfaßt. Darin schreibt sie: »Ein einmaliger Gegenstand, nicht nur unter dem Material von Vinji vrh, sondern unter allen vorgeschichtlichen Überresten des Voralpenraumes, ist der bronzene Horngriff mit Mundstück, aller Wahrscheinlichkeit nach Rest eines Kampfhornes, wie er im dritten Fries der Situla Benvenuti und im zweiten der Situla Arnoaldi abgebildet ist. Zeitlich können wir ihn zwischen diese beiden Gräber, das ist zwischen das 7. und 5. Jahrhundert v. u. Z. stellen.« Wie oben bereits angeführt, hat sie im Jahre 1973 in ihrer Monographie über den vorgeschichtlichen Komplex von Smarjeta^^ die gleiche Meinung vertreten und überraschenderweise auch noch im Aufsatz aus dem Jahre 1979,'" obwohl 1973 der deutsche Forscher Otto-Herman Frey in seiner Rezension zu ihrer Monographie meinte, »der Trinkhornbeschlag Bild 5 gehört ungefähr in den Objekten, die in einem Gebiet fremd sind, nach Vergleichsstücken in ande-ist in die Zeit kurz vor Chr. Geburt, wie P. Reinecke schon betonte«.^« Wie wir oben geschildert haben, hat A. Müllner den Trinkhornendbeschlag von Vinji vrh zuerst falsch gedeutet. Nachdem aber P. Reinecke in seiner Rezension von Müllners Werk »Typische Formen...« die richtige Interpretation vorgelegt hat, wurde sie von Müllner berücksichtigt. Als V. Stare zum ersten Mal den Beschlag behandelt hat, deutete sie ihn falsch, was recht verwunderlich ist. Daß sie aber dann die kritische Bemerkung von O.-H. Frey, die in seiner Rezension zu ihrer Monographie zu lesen war, übersehen bzw. nicht berücksichtigt hat, ist unverständlich. * * * Beide Fundstücke, die wir hier behandelt haben, weisen einige Gemeinsamkeiten auf. Sowohl der Stabgürtelhaken von Sotin-Zmajevac als auch der Trinkhornendbeschlag von Vinji vrh wurden von J. Todorovic bzw. V. Stare falsch gedeutet, beide sind in Jugoslawien bisher einmalig und beide stammen aus der Spätlatenezeit. Unser Ziel war es vor allem, eine künftige Fehlinterpretation dieser wichtigen Fundstücke zu verhindern. Außerdem wollten wir zeigen, daß bei den Objekten, die in einem Gebiet fremd sind, nach Vergleichsstücken in anderen, manchmal auch weit entfernten Gebieten zu suchen ist. 1 Ich danke herzlich Mitja Güstin und Stane Gabrpvec für einige wertvolle Hinweise, Hermann Gerdsen und Wolfgang Werner für die Durchsicht der deutschen Fassung des Aufsatzes und meiner Frau Milena für die liebenswürdige Hilfe. - Z. Wozniäk, Wschodnie pogranicze kultury latenskiej (1974). 5 Ebd., 112—116. •> Ebd., 113 und 115. " J. Todorovic, Kelti u jugoistočnoj Evropi (1968) 78. ' Wozniak (wie Anm. 2) 113, Anm. 175.. ' Ders., Germania 54 (1976) 392. ' M. Tačeva-Hitova in: Studia in honorem Veselini BeSevliev (1978) 329—330. » Siehe Anm. 5. " Umgekehrt hat M. Köhegyi in seiner Rezension des Buches von P. Kos, Keltski novci Slovenije, Slowenien mit Slawonien verwechselt (Archaeologiai Srtesitö 107 [1980] 131: »P. Kos, Keltski novci Slavonije — Keltische Münzen Slawoniens«). " Todorovic, Skordisci (1974) 94, 251. Ebd., 109, Anm. 112. " N. Majnarič-Pandžič, Vjesnik Arheo-loškog muzeja u Zagrebu, 3. s., 6—7 (1972—73) 55—74. Dies., Keltsko-latenska kultura u Slavoniji i Srijemu (1970) 42—44. Siehe Anm. 5. '' Majnarič-Pandžič (wie Anm. 13) 59, Nr. 35, 67—68, Taf. 4,9; P.-M. Duval, Les Celtes (1977) 196, Abb. 203; D. Božič, Arheološki vestnih 32 (1981) 315—347, Taf. 9, 11. " V. Stare, Arheološki vestnih 30 (1979) 159—161. Sie hatte es bereits in ihrer Monographie über Smarjeta veröffentlicht: V. Stare, Prazgodovina Smarjete (1973) 11, 56, Abb. 5, Taf. 68. '' Ausgewählte Literatur zu Trinkhörnern, die in Europa seit der Urnenfelder-zeit in Gebrauch waren: Urnenfelderzeit: G. Kossack, Studien zum Symbolgut der Urnenfelder- und Hallstattzeit Mitteleuropas (1954) 56—58, Taf. 14, 1.7—8.12; W. Coblenz in: Festschrift für Richard Pittioni 1 (1976) 349—361, Abb. 1—3; 4,5.12; 5,2. — Hallstattzeit: J. Biel, Germania 60 (1982) 84—86, Abb. 17. — Frühlatenezeit: A. Haffner, Die westliche Hunsrück-Eifel-Kultur (1976) 46 bis 50; Die Kelten in Mitteleuropa (1980) 215 bis 218; L. Frey-Asche in: Tainia, Festschrift R. Hampe (1980) 121—132, Taf. 1. — Mittellatenezeit: Gy. Kaposväri, Archaeologiai ErtesUö 96 (1969) 198, Abb. 5; 11,5; Szabö, Auf den Spuren der Kelten in Ungarn (1976-) 57, 83, 92, Abb. 40; W. Krämer u. F. Schubert, Jahrbuch des Deutschen Archäologischen Instituts 94 (1979) 387—388, Abb. 10—12. — Spätlatenezeit: C. Redlich, Praehistori-sche Zeitschrift 52 (1977) 66—67; G. Ja-cobi, Die Metallfunde vom Dünsberg (1977) 17—18, Taf. 3, 2—4. 2» Redlich (wie Anm. 19) 62—63, Abb. 1. " Gallia 19 (1961) 385, Abb. 29; Redlich (wie Anm. 19) 66, Anm. 19. G. Thill, Hemecht 19 (1967) 93, Taf. 2, 11; Haffner, Archäologisches Korrespondenzblatt 4 (1974) 59—72, Abb. 1,11. -ä G. Eichhorn, Der Urnenfriedhof bei Großromstedt (1927) 154, Abb. auf S. 106; R. Hachmann, Bericht d. RGK 41 (1960) 106, Abb. 34,11; Redlich (wie Anm. 19) 68, Tab. 1, Grab 10 — die Autorin rechnet diesen fragmentierten Endbeschlag zu Typ G (Einzelformen)! B. Schmidt u. W. Nitzschke, Ausgrabungen und Funde 21 (1976) 112, Taf. 12 d; Redlich (wie Anm. 19) 70, Anm. 25 a, 120, Nr. III. " Siehe Anm. 21. R. Christlein, Bayerische Vorgeschichtsblätter 29 (1964) 247, Anm. 31. 2' Gallia 19 (1961) 386, Abb. 31, links oben. Vgl. das Trinkhorn von Jäszbereny-Cseröhalom (Kaposväri [wie Anm. 19])! Das gilt für die westliche Hallstattkultur. Bezüglich der östlichen ist die Feststellung Kossacks von Interesse, daI3 die Trinkhornsitte im Bildervorrat der Situlenkunst vergeblich zu suchen ist (Kossack [wie Anm. 19] 57). 3» Haffner (wie Anm. 22) 59, 68—69. Ebd., 57. Boe: Siehe Anm. 26 und A. Duval, Archaeologia Atlantica 1 (1975) 154, 161. — Großromstedt: Christlein (wie Anm. 26) 243, 247, Anm. 31. Über die »wahre Funktion« des Beschlages wurde sie vom Prof. f. Kunst- geschichte S. Mikuž unterrichtet. Siehe V. Stare (wie Anm. 17) 161, Anm. 2! A. Müllner, Argo 6 (1898) Nr. 7, 127—128. Ebd. 36 Argo 10 (1903) 16. " Müllner, Typische Formen aus den archäologischen Sammlungen des kraini-schen Landesmuseums xRudolfinum« in Laibach in photographischen Reproduc-tionen (1900). Ebd., Taf. 20,3. 3» P. Reinecke, Zeitschrift für Ethnologie, Verhandlungen 32 (1900) [592] — [600]. *« Ebd., [594]. " Ebd., [595] R. Ložar in: Vodnik po zbirkah Narodnega muzeja v Ljubljani (1931) 53, Rahmen 7, Nr. 4. V. Stare, Prazgodovina Slovenije (1971) 9. Siehe Anm. 18. « Siehe Anm. 17. O.-H. Frey, Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien 103 (1973) 135. " In einem jüngst erschienenen Aufsatz (Bayerische Vorgeschichtsblätter 48 [1983] 94—95, Abb. 13,4) erwähnt S. Rieck-hoff-'Pauli auch den hier besprochenen Beschlag von Vin j i vrh. Während sie seine Funktion und Datierung richtig erkannt hat, meint sie, er sei eine Imitation eines germanischen Trinkhornendbeschla-ges, entstanden im südostalpinen oder nordwestbalkanischen Raum. Diese Meinung ist unhaltbar, weil die beiden nächsten Vergleichsstücke (aus Großromstedt und Schkopau), die ihr offensichtlich nicht bekannt waren, dafür sprechen, daß es sich um ein echtes Importstück aus germanischem Raum handelt. Risbe je izdelala D. Knific Lunder, fotografijo pa S. Habič iz Narodnega muzeja v Ljubljani. KRITIČNO O »BRZDI« Z ZMAJEVCA PRI SOTINU (SLAVONIJA) in »DRŽALU BOJNEGA ROGA« Z VINJEGA VRHA PRI BELI CERKVI (SLOVENIJA) Povzetek S pričujočim prispevkom želimo po eni strani preprečiti, da bi se zmotni razlagi dveh izjemnih prazgodovinskih najdb iz Jugoslavije še naprej pojavljali v literaturi, po drugi strani pa spodbuditi kritično razpravljanje, ki je za razvoj vsake znanosti velikega pomena in je bilo v arheološki stroki doslej premalo prisotno. Ko je Z. Wozniak pred leti obravnaval latenskodobno konjsko opremo, je med brzde II. vrste (sestavljene brzde) na podlagi omembe v knjigi J. Todoroviča uvrstil tudi primerek »brzde« z Zmajevca pri Sotinu, vendar je hkrati opozoril, da opredelitev te »brzde« ni čisto zanesljiva, ker je Todorovič objavil samo njen opis, ne pa tudi slike. Podatke o tej »brzdi« povzema po Todoroviču tudi M. Tačeva-Hitova, ki pa ne navaja imena najdišča, ampak govori samo o slovenski (prav slavonski!) »brzdi«. Zmajevac leži namreč v Slavoniji, ki jo je zamenjala s Slovenijo! Todorovič, na katerega knjigo o Keltih v jugovzhodni Evropi se oba tadva pisca sklicujeta, ponovno piše o »brzdi« z Zmajevca v knjigi o Skordiskih, kjer trdi, da je v bistvu skitska, vendar z okrasnim emajlom in dopolnili iz poznejših stoletij. Njene slike tudi tokrat ne objavlja, pripominja pa, da jo bo objavila N. Majnarič-Pandži-čeva. Ce pregledamo najdbe z Zmajevca, ki jih je potem res objavila Majnarič-Pandži-čeva, ne najdemo med njimi nobene konjske brzde. Ce pa natančno preberemo Todo-rovičev opis »brzde«, nam postane takoj jasno, da na Zmajevcu v resnici niso našli nobene brzde, ampak samo paličasto pašno spono, ki ima z rdečim emajlom okrašene gumbe in sprednji konec v obliki stilizirane živalske glavice. Todorovič si jo je napačno razlagal kot stranico sestavljene brzde, Majnarič-Pandžičeva pa jo je razložila popolnoma pravilno. II 2e v svoji knjigi o prazgodovini Smarjete, čez nekaj let pa še v Arheološkem vest-niku, je V. Stare objavila »držalo bojnega roga« z Vinjega vrha pri Beli cerkvi (si. 1). Obakrat je zapisala podobne ugotovitve: da gre za držalo bojnega roga z ustnikom; da je to edinstven primerek ne samo v jugovzhodnem predalpskem prostoru, ampak tudi v širšem teritorialnem smislu; da je nastal v času med razvito stopnjo Ha C in razvito stopnjo Ha D. Razlaga Staretove je zanesljivo napačna. Gre namreč za vršni okov pivskega roga, ki pripada precej številni vrsti C vršnih okovov. Za okove te vrste je značilno, da imajo razcepljen tulec. Najstarejši primerki izvirajo iz poznolatenskega obdobja, večina pa je bila najdena v zgodnjerimskih grobovih v Porenju in na Češkem. V okviru vrste C vršnih okovov predstavlja primerek z Vinjega vrha skupaj s štirimi drugimi okovi posebno različico, ki jo imenujemo različica Vinji vrh. Dva od teh štirih okovov sta iz Vzhodne Nemčije (Großromstedt, grob 1926 — si. 2: 2 in Schkopau, grob 5 — si. 2: 1), po eden pa iz Luksemburga (Goeblingen-Nospelt, grob D — si. 2: 4) in Francije (Boe, grob z vozom — si. 2: 3). Na podlagi grobov, v katerih so bili okovi različice Vinji vrh najdeni, jih lahko zanesljivo postavimo v pozno-latensko obdobje, najverjetneje v njegovo mlajšo polovico, kar pomeni, da sodi različica Vinji vrh na začetek razvoja vršnih okovov z razcepljenim tulcem. Staretova nikjer ne omenja, da bi bili o okovu z Vinjega vrha že pred njo kdaj pisali. Njegova uporaba naj bi bila nepojasnjena in ugotovil naj bi jo bil (žal napačno, kot smo videli) šele umetnostni zgodovinar Stane Mikuž, ki ga je bila vprašala za svet. Dejansko pa je bil okov z Vinjega vrha prvič objavljen že konec 19. stoletja in pozneje v literaturi še večkrat omenjen. Odkrit je bil leta 1898 pri rigolanju vino- gradov skupaj z drugimi predmeti iz latenske dobe in nato prišel v zbirko takratnega Deželnega muzeja v Ljubljani. Muzejski kustos A. Müllner je še istega leta v svojem časopisu Argu objavil njegov opis in fotografijo. Takrat še ni vedel, čemu je bil v resnici namenjen. Domneval je, da je bil pritrjen na vrhu lesenega prapora, da je nosil perjanico in da je bil na obroček privezan konjski rep. Cez dve leti ga je ponovno objavil v svojih znamenitih Typische Formen, v katerih je s kvalitetnimi fotografijami in skopimi podatki predstavil arheološke najdbe Deželnega muzeja. To delo so dobili v roke strokovnjaki širom Evrope. Sloviti nemški prazgodovinar P. Reinecke je o njem napisal obsežno oceno, v kateri je po našem mnenju prvi pravilno zapisal, da gre za okov pivskega roga iz poznolatenskega obdobja. To oceno je Müllner seveda prebral. L. 1903 je v Argu še enkrat napisal par vrstic o okovu. Po natančnejši preiskavi naj bi bil ugotovil, da gre za okov pivskega roga. Čeprav tega ne pove, je jasno, da je to ugotovitev prevzel od Reineckeja. Reineckejevo razlago okova je poznal tudi R. Ložar. To je razvidno iz njegovega opisa okova v vodniku po stalni razstavi Narodnega muzeja v Ljubljani. V oceni dela V. Staretove Prazgodovina Šmarjete je O.-H. Frey zapisal, da okov z Vinjega vrha v nasprotju z njenim mnenjem v resnici predstavlja okov pivskega roga iz časa tik pred začetkom našega štetja, kar je ugotovil že Reinecke. Tudi to pripombo je Staretova prezrla, zato je svoje napačne trditve, zapisane prvič že 1.1971 v katalogu razstave Prazgodovina Slovenije in drugič v 1. 1973 izšli Prazgodovini Šmarjete, ponovila še tretjič 1. 1979 v članku v Arheološkem vestniku, v katerem obravnava izključno »držalo za bojni rog« z Vinjega vrha pri Beli cerkvi.