UBeStfomdt 9Bes wir begehren von der Zubunst Rente»! $e6 Brot und Arbeit uns gerüstet stehe«. Daß Misere Kinder in der Schule lernen Unb unsere Greise nicht mehr betteln gehen. < ©. Herweg!,. Der bürgerliche GewrrWasts-schwmdel. Daß die sogenannte ch r i ft l i ch e und nationale Arbeiterbewegung von den bürgerlichen Klassengegnern der Arbeiterschaft mit Absicht gegründet und unterstützt wurde, ist eine längst offenkundige und oft genug erwiesene Tatsache. Seit den Tagen nämlich, wo Lv • GewaN ->'i'!ik des bürgerlichen Klassenstaates, die noch vor nicht allzu langer Zeit gegen die Bewegung der Arbeiterschaft ins Werk gesetzt worden war. kläglich mißglückt ist, bat der Kapitalismus verzweifelnd nach einem Mittel gesucht, wie er sich am besten eine selbständig vorgehende Arbeiterschaft vom Leibe halten könnte. Wie aber sonst sollte das am besten geschehen können, als indem man die Orgam-sa'ionen der Arbeiter selbst beeinflußen und fo gut als möglich beherrschen könnte. Der Kapitalismus verstand sich auf die Realpolitik, die mit den gegebenen Verhältnissen rechnet, und richtete sich darauf ein. indem er es vorzog, durch seine „wissenschaftlichen" und „sozialpolitischen" Klopffechter den Arbeitern einreden zu lassen, daß sie ihre beruflichen Interessen ebenso gut, ja noch besser in den nationalen und christlichen Verbänden wahren können, als das sonst von der internationalen „religions- und vater-laiidsseindlichen Sozialdemokratie" geschehen könne. Daß diese Versuche viel früher schon im Deutschen Reiche als bei uns unternommen wurden, ist nur der deutlichste Beweis dafür, wie zutreffend man diese sonderbaren Gebilde von Arbeiterorganisationen beurteilt, wenn man ihre Entstehung auf das Bestreben, der Bourgeoisie zurückführt, die eigentliche Führung der Arbeiterschaft nicht aus der Hand zu lassen. Ter demokratische Charakter des Staatslebens. der im Deutschen Reiche auf Grund des allgemeinen Wahlrechtes früher schon wie bei uus die bürgerlichen Schichte« zwang, mit den Arbeitern bei Wahlen in die öffentlichen Körperschaften zu rechnen, zwang natur-g-'inäß, sich irgendwie die Gunst und die Gefolgschaft der Arbeiter zu ergattern. Und aus diesem nur allzu natürlichen Bestreben heraus saheu wir auch, wie in Ta^en des allgemeinen Wahlrechtes die bürgerlichen Anbiederungen an die Arbeiter immer mehr und zahlreicher wurden, und wie Leute, die sonst nur als die offenen und brutalen Gegner der Arbeiterklasse auitraten, rasch einen volkstümlichen Mantel umhin gen, um sich so der neuen Wählerklasse als die neuesten Freunde und Helfer zu nahen. Das Wachstum der modernen Organisationen der Arbeiter, das durch keine Gewaltmaßregeln dauernd gehindert werden konnte, hat also die Rolle der bürgerlichen Klassengegner verwandelt. Aus dem offenen und zum rücksichtslosen Bekenntnis geneigten Gegner ist der verkappte gleißnerische Feind geworden, der aus wohlverstandenem Politischen Jnteresie sich hinter einer ^'p^matisch gespielten Komödie verschanzt, und sich "^ wohlmeinender Freund und Berater der Arbeiter-lch'Vst zu nähern versucht. .So sehr nun solche schlau cingefädelten Versuche §J"?e-Icn auch geeignet sein mögen, einen Teil der Uuetter{5 Mehrwerts, der das Reservoir für die kapitalistische Volkswirtschaft darftellt. Und wer irgendwie diese C.uelle verstopft, der sündigt an den höchsten Aufgaben, die der kapitalistische Staat zu schützen hat. Ist der ctreSf aber ein Kampf um die Größe des Profits, und um den Anteil an jedem durch die Arbeit geschaffenen Mehrwert, so ist die ganze moderne Arbeiterbewegung die den Lohnkampf in feiner organisierten 5 nm ja nur als Waffe benützt, schließlich doch nur in !v’1 tercr Linie eine Auflehnung gegen diese „gottgewollte" Ordnung selbst, in dex es gestattet ist, daß t>'T Ertrag der Arbeit den eigentlichen Nichtarbeitenden zusließt. Die „christlich* A r b e i t e r b e w e-g ',> u g" aber steht auf den Boden dieser Ordnung, und sie muß im Namen ihrer Nutznießer Verlangen das; uu Bestand unangetastet bleibe. Herr Giesbert hat nur ausgesprochen, was jeder Vernünftige längst -i-vor gewußt hat: aber es ist gut so, daß von Zeit zu ^ 't auch von berufener Seite klar einbekannt wird, oaß der der christlichen Gewerkschaften der Lchutz der Unternehmerinteressen ist! Dom „Echuhsetzen der Regierung". Neue Bekenntnisse über die deutschnationale Arbeiterpartei. Zu den vielen in letzter Zeit bekannt gewordenen Bekenntnissen ehemaliger deutschnatianaler Parteigenossen veröffentlicht nun auch das deutschnationale „Karlsbader B a d e b I a t t" einen Artikel, der als Beweis gelten kann, daß es auch in den national verkleisterten Gehirnen allmählich heller wird. Der Artikel stammt auS der Feder eines „gewesenen deutschen Arbeiterparteilers", der doch seine früheren Parteigenossen und die gelbe Reichspartei genau kennen muß. Nach einer längeren Einleitung wird konstatiert, daß als Grundforderungen einer nationalen Arbeiterpartei 'folgende gelten müssen: 1. Erhaltung und Förderung des kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Besitzstandes des Volkes. 2. Der mit der Zeit sich ergebende wenigstens teilweise Ausgleich der Klassengegensätze durch die Sozialreform. Nach dieser Feststellung wird konstatiert, daß die deutsch nationale Arbeiterbewegung von den deutschbürgerlichen gemacht wurde: »Bis vor wenigen Jahrcn noch wurden die vom Internationalismus sich loslösenden deutschen Arbeiter von den bestehenden deutschbürgerlichen Parteien sreudig ausgenommen, in ihren materiellen Interessen von ihnen beschützt. — D i c bürgerlichen Parteien waren cs, welche den ersten nationale« Arbeiterführern in ihren Organisationen Unterkunft gaben, Arbeiter-sckretariate hegründeten, Vereine subventionierten, den Verein selbst beitraten, unt s i e z u st ä r k e n. Ist es doch diesen Parteien klar, das} durch das Abschwenken der Arbeiterschaft vom Internationalismus die politische Stellung der Deutschen in den Vertretungskörpern erst dann jene Stärtung bekommt, welche bis heute durch die Internationale geschwächt wurde. Trotzdem die deutschen Arbeiter sich vor nicht ganz vier Jahrcn als selbständige Partei erklärten, erhielten sie noch reichlich die deutschbürgerllchc Hilfc. Fast alle deutschvölkischen Vereine der Arbeiter haben zum Teil noch bürgerliche Mitglieder unter sich, die mit den Arbeitern lediglich nur das nationale Interesse verbindet; ihre wirtschaftlichen und sozialen Forderungen sind andere. Durch die Selbständigkeit der deutschen Arbeiter als Partei nuiQ aber die bürgerliche Hilfe mit der Zeit verschwinden. Will die deutsche Arbeiterpartei Einfluß auf die im Laaer der Sozialdemokratie stehenden Arbeiter nehmen, so must ihre Tätigkeit positive Vorteile zeitigen. Die deutschnationale Arbeiterschaft wird dadurch auf das gewerkschaftliche Kampfgebiet gedrängt. wird mit'ihren früheren Beschützern in Kämpfe oft verwickelt, und was aber das Gefährlichste . ist, sic kommt mit der stärker und mustergültiger i organisierten sozialdemokratischen Arbeiterschaft in Fühlung."^ Rk. 11 Redaktion: Wie» V/i, zentagaffe 91t. 5. Rcdaklian-schlub: Zwei Tage vor dkm Erscheine» de» Blatter. Sprechstunden sind jeden Tag mit Stusnaijm* der Sonn- und flerertage von 10 Uhr vormittagü bi» Vs4 Uhr nachmittag». Insertionspreis: Tie einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum H Helle»» Bei Jahrerauftrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 2'88 Ganzjährlich.......................... . . , 576 Für das Deutsche Reich ganzjährlich 921 ft. 6 —. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. Televhon Nr. 2335. Zentralorgan des Österreichischen Eisenbahn-Personales. Echeckkonto 38.41s. UflT Der ,-Eisenbahner" erscheint in einer Auflage von 50.VV0 Exemplaren. "WA r Seite S .»Der Eiseubl»!,ner.- 5ßr. 11 Die Furcht, daß die deutschnaiianalen Arbeiter durch das Gerede vom „Klassenkampf" wirklich dazu getrieben werden könnten, gewerkschaftliche. Forderungen zu -stellen, ist es, die den Deutschbürgerlichen die Demagogie der gelben „Arbeiter"partei als gefährlich erscheinen läßt. Das geht deutlich aus nachfolgenden Stellen hervor: »Nichts ist aber bet Sozialdemokratie erwünschter, als eine deutschnationale Arbeiterorganisation mit ihr selbst in einen Kampf zu verwickeln. Erstens 6 c sitzt d i e Sozialdemokratie noch das Gros der Arbeiter in ihren Organisationen; ihre Gewerkschaften b» sitzen vollgefüllte Kaffen, während hingegen die deutschen Arbeiterorganisationen in jeder Hinsicht Schw ti'ch e aufweifen. Die sozialdemokratischen Gewerkschaften unterstützen deutschnationale. Arbeiter im Kampfe und gewinnen hiedurch wieder an Einfluß, .während die nationalen Arbeiter zerstreut oder von der S o z i a! d e in o k r.a t i e. w i e d e r a ii f g e s o g e n werden. Damit ist aber jahrelange, mühevolle Arbeit vernichtet und viele nationale Arbeiter gehen für die nationale Sache in Oesterreich verlorenI" „Besitzt' aber die’ deutsche Arbeiterpartei die Kra st, ohne bürgerliche Hilfe die internationale Sozialdemokratie" erfolgreich zu bekämpfen oder ihr in irgend einer Weise Abbruch zu tun? 23 i r sagen einfach: nein! Sehen wir . u n S doch die Organisation an: besitzt sie die. nötige Schulung, besitzt sie die F ü hlung, besitzt sic die unbedingt notwendige Opferwilligkeit ihrer M i i-gl jeder? Was geschieht hinsichtlich der Aufklärung der Arbeiter, waZ in Agitation? Wie steht sie hinsichtlich der Reinheit so mancher Unterführer da? Das Gute, durch die Kritik eine Besserung herbeizuführen, wird man wohl anerkennen müssen, also kann cs nitiH schaden, w enn Dinge endlich öffentlich besprochen werden, welche ohnehin die «patzen auf den Dächern pfeifen. Nichtsdestoweniger wollen wir auf Einzelheiten heute nicht weiter eingehen Wir wollen nur folgendes sagen: Wo ist eine zielbewußie Agitation, die Arbeiter zu nationalem Empfinden zu erziehen? Man kann ruhig behaupten, das nationale Empfinden der jetzigen deutschen Arbeiter ist die Frucht der bürgerlichen, vornehmlich der deutschradikalen Agitation, ist die Folge des allgemein gehobenen National» Bewußtseins des deutschen Volkes — die deutsche Arbeiter» Partei hat daran nur einen ganz geringen Anteil!" Was wir oft und oft sagten, daß die Berichte über den hohen Mittzliederstand der gelben Organisation erlogen sind, daß es mit der Reinheit so mancher Führer schlecht bestellt ist. wird nun von deutschbürgerlicher Seite bestätigt. Solche Organisationen sind natürlich zu schwach, um den Sozialdemokraten ernstlich zu schaden. Deshalb glauben die Bürgerlichen, es sei vorteilhafter, die Arbeiter für dir deutschradikale Partei einzufangen. „Soll nun die deutschradikale Partei ruhig zu-fehen, wie die mit vieler Mühe gewonnenen Arbeiter wieder verloren gehen, einzig allein durch die verfehlte Organisation der deutschen Arbeiterpartei? Soll Me mit vielxr Mühe gewonnene bessere politische Stellung der Deutschen wieder vom Internationalismus erobert werden? Aber auch die Arbeiter, roelche wieder in die Fangarme der Sozialdemokratie gezwungen werden, haben nichts Gutes zu erwarten. Im Interesse, dieser und deren Wichtigkeit für die nationale Sache ist es daher nationale Pflicht, wenn sich die deutsch-radikale Partei beizeiten um diese Arbeiterschaft kümmert" Freilich ist auch diese Rechnung falsch. Auch der deutschradikalen Partei wird das nicht gelingen, was der Demagogie der deutschen „Arbeiterpartei miß* . glückte: die deutschen Arbeiter in größerer Zahl für sich zu gewinnen. Wenn Deutschradikale und gelbe Arbeiterparteiler sich um die Arbeiter Balgen, wird der lachende Dritte die Sozialdemokratie sein. Wie ein nativrmlsozialer Abgeordnetsr verunglückte Eisenbahner nur die Rente bringen toitiL, Bei den letzten Reichsratswahlen wurde in dem böhmischen Reichsratswahlbezirk Nusle-Wrschomiß-Michle der tschechisch nationalsoziale Offizial der Staatsbahnen Jan V. V o j n a aus Prag zum Abgeordneten gewählt. V o j n a ist Zugleich Obmann desVollzugsausschusfes der tschechischnationalsozialen Partei, Obmann des Lan desver band es derBahn bedien steten in Böhmen, Mähren und Schlesien. Obmann _ einer B a u g e no s f e n f ch a ft d er B ahn b e d i ensteten und Obmannstellvertreter des Verwaltung-rates der Buchdruckerei „Melantrich" in Prag, also ein durchaus wit vielen Aemtern und Würden versehener tschechischnationaler Parteihäuptling und Intimus der Dorren B u r i v a l und K l o f ä c. Zugleich fungiert Herr Jan V o j n a auch als Vertrauensmann der Berufsgcnossenschastlichen Unfallversicherung österreichischer Eisenbahnen, inwelcher Eigenschaft er denkommissio-nellen Erhebungen der Anstalt beigezogen wird. Wie diese letztgenannte Wirksamkeit des Herrn Reichsratsabgeordneten und vielfachem tschechischnationalen Würdenträgers und Vertrauensmannes a ns sieht, das soll an der nachfolgenden akten-müßig festgestellten Begebenheit drastisch erwiesen werden. Laut Unfallsanzeige vom 1*2. Dezember 1911 verunglückte der Eisenbahnbedienstete Karl W a tz k e in Obernitz, indem er im Dienste Rippenbrüche und Quetschungen erlitt. Die Berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt hat nun mit Schreiben vom 5. Jänner 1912 die k. Bezirkshauptmannschaft in Brüx ersucht, die diesbezüglichen Erhebungen zu pflegen und den Delegierten des Direktionsbezirkes Prag, welcher von den Bediensteten gewählt wurde, Herrn Reichsratsabgeordneten Vojna als Vertrauensmann zuzuziehen. Die Erhebung wurde ausgeschrieben, doch wer nicht kam, war der Vertrauensmann, Reichsratsabgeordneter und mehrfacher „Würdenträger" Herr Jan V. Vojna. Am 15. Februar 1912 wurde der Akt seitens der Anstalt urgiert, worauf die Bezirkshauptmannschaft Brüx an die Berufsgenossenschaftliche Unfallversicherungsanstalt nachfolgendes Schreiben sandte: K. k.. BczirlShauptmannschast Brüx! Nr. 11.274. Brüx, am 22. Februar 1912. Wird der Berufsgenosienschcistlichen UnfallversicherungS-ansialt der österreichischen Eisenbahnen in Wien übermittelt, daß der.Erhebungsakt dem namhaft gemachten derzeitigen Ver-trauenämr.un, welcher zur Erhebung nicht erschienen war, über dessen IM stlicheS Ersuchen am S. Februar 1912 zur Einsichtnahme und Wellersendüng übersendet wurde. . . Der k. k. Bezirkshauptmamr: Tr. Luksch m. p. Diesem ihm übersandten Erhebungsakt legte nun terr Jan Voina folgendes Schreiben bei, das die erufsgenofsenschaf'.liche Unfallversicherungsanstalt zugleich mit dem Akt der Bezirkshauptmannschaft erhielt: Präs. 4- März 1612. Löbliche Berufsgenossenschaftliche UnfalloersicherungSanstalt der Eisenbahnen in Wien. Ad Z. 30.629 ei 1911. Bei der inObernitz abge^altenen kommifftanellen Untersuchung habe ich das Nachstehende festgestellt: , Ad 1. Die Ereignung des Unfalles kann man nicht al.8 erwiesen annehrnrn. Ad S. Die Angaben beS Verletzten sind nicht glaubwürdig. Ad 8. Karl Watzke stand am 4. Dezember 1911 überhaupt nicht im Dienste; er war an demselben Tage nachmittags in Brüx und benützte zum Siachhaus, gehen die Strecke, die der Güterzug 888 um 7 Uhr 44 Min. bis 8 Uhr 4 Min. durchfährt. Meiner Meinung nach hat dieser Zug Wahle gestreift und geschleppt. Endlich ist zu bemerken, daß die Erhebungen, welche die Gendarmerie wegen des angeblichen Unfalles eingeleitet hat, erfolglos gebl eben und auch keine Zeugen zugegen waren. Prag, am 23. Februar 1912. Jan 83. ti o j na m. p., Vertrauensmann. Partikulare des Delegierten Jan V. Vojna. wohnhaft in Prag, Königliche Weinberge aus Anlaß seiner Intervention als Vertrauensmann bei den in Obernitz startgefundenen Erhebungen über den Uwall deS Verschiebers K, Watzkc, Nr. 30,620,'U es 1911'. Unterschrift des Reichsratsabgeordneten Zan V. Vojna m. p. Liquid, und zwar an Diäten 12 Kr. Der Erhebungsakt der Bezirkshauptmaunschast hat unter anderem eine Rubrik, die folgende. Ansicht aufmetfi: Vormerk des Vertrauensmannes: 39 Ergänzung des Erhebungsaktes folgt mit Do in ct. Leiter Mt Kommission. Sertrauenäntiinn (nichr aniötecnl). SdrieMleiter, 3t,!Se- Lerletzt«. Stugt. Das Vermerk unter der Rubrik „Vertrauensmann^ („9t i ch t a n w e f e n b") wurde vom Leiter _ der Kommission, dem Bezirkshauptmannschastskon.zlpisten Herr B a r e 11 a gemacht, von Herrn Vojna jedoch dur ch g e stri ch e n. Ebenso waren die Querstriche, die in der Rubrik 89, wie auch auf der Linie oberhalb der Rubrik „Vertrauensmann" von der Hand des Herrn Vojna nachträglich einer „Korrektur" unterzogen worden. Herr Jan Vojna, der Reichs-ratsabgeordnete und mehrfach ausgezeichnete tschechisch-nationale Vertrauensmann, hat also bewußt und absichtlich einen amtlichen Akt gefälscht und über einen Unfallverletzten Eisenbahner^ ein Gutachten, ohne daß er bei der tommissionellen Erhebung anwesend war — abgegeben, auf dessen Grundlage die Ansprüche des Verletzten hätten a b g e wiesen werden müssen, wenn eben der ganze Schwindel nicht rechtzeitig entdeckt worden wäre. Und Herr Jan V o j n a hat überdies widerrechtlich an Diäten 12 Kronen eingesteckt, weil er eben ein der kommissionellen Erhebung, für die diese Entschädigunx erfolgt ist, gar nichr reilge nö mmen hat. ÜBte man sieht, hat die parlamentarische Körperschaft am Wiener Framensring einen Mann in ihrer Mitte, der durch und durch ein (Ehrenmann ist. Aber Herr Vojna und die übrigen nationalen Herren werden natürlich, trotzdem so wie sie es bisher getan haben, weidlich über die sozialdemokratischen Funktionäre in der Berufsgenossenschaftlichen , Unfallversicherungsanstalt schimpfen. Und das' umso mehr, nachdem gerade sie eö sind, die den national verführten Eisenbahnern die Augen öffnen helfen, damit diese genau erkennen, -rote die Kumpane aussehen, die- sich als nationale Vertrauensmänner den Eisenbahnbediensteten aufzudrängen verstanden haben! Feuilleton. Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Im Verlag der Buchhandlung R e i m a n H o b b i n g in $8 e t l i n ist eine Darstellung des Eisenbahnwesens des Deutschen Reiches erschienen, die allgemeine Beachtung verdient und die nicht nur den reichSdeutschen Eifenbahnbedien-fteten, sondern auch jenen außerhalb der deutschen Grenz-pfähte.eme nützliche Fachlektüre abgeben wird. Mit den mannigfaltigen Eisenbahndienstzweigen vertraute Fachmänner der deutschen Verkehrsverwaltungen haben ihr Wissen zusammengetragen. um in diesem Werk ein Bild von der Vielseitigkeit deS Eisenbahnbetriebes, von der Fülle der in den Dienst der Eisenbahn'gestellten mechanischen und menschlichen Kräfte, von der Kompliziertheit deS technischen Elsenbahnapparates und von der Unsumme an diesem aufgewendeter geistiger Arbeit zu geben. Man legte das Schwergewicht bei der Darstellung der Eisenbahneiiirichtungen nicht fo sehr auf die Schilderung des Werdeganges dieser Einrichtung, sondern auf die Vorführung derselben in ihrer heutigen, vollkommenen Form. Das. waS man hiedurch dem Umfang des Werkes abgewann, kommt dessen Uebersichtlichkeit zu stallen. Trotz der Cefmionüc beim Umfang der einzelnen Darstellungen geben letztere doch vollkommen ausreichende Bilder der geschilderten Einrichtungen ab. Das Werk leitet ein Kapitel über die geschichtliche Entwicklung deS d e u 11 ch e n Ei se nbah n w e s e n s ein, das sich nicht auf die chronologische Registrierung der Eisenbahnverbauungen beschränkt. Es gibt interessante Aufschlüsse über die wirtschaftlichen Einflüsse des Entstehens des Eisenbahnverkehr« und über sonstige» Interessantes aus dem Urzustände des Eisenbahnbetriebes, wie über die ursprüngliche Unerfahrenheit in der Tarifpolitik, die ersten Systeme deutscher Eisenbahnnetze und die erste Ausrollung der Frage: Staats-yder Privatbahnbetrieb. In den folgenden Kapiteln: Die Linienführung und B a h n £ c f» a 11 u n g,. $ e t Eisenbahnoberbau. Di« Bahnhofsanlagen und Eisenbahnhoch- bauten und' D i e SicherungS- und Signalanlagen, wird nun der Bahnbiu, von der Projektierung neuer Linien bis zur vollständigen Vollendung des Schienenweges und der Bahnhöfe geschildert, Das Trassieren, der Erdunterbau, die Schutzvorrichtungen, die Eisenbahnbrücken, der Tunnelbau, die Bettung des Oberbaues, die Schienen, die Schwellen, die Laschen, das Kleineisen < Schwellenschrauben und Hakennägel), die Weichen und Kreuzungen, die Drehscheiben und Schiebebühnen, die Geleisepläne und Bahnsteiganordnungen, die baulichen Anlagen für den Personenverkehr, die Ab-fteWahnhöfe, die Güterbahnhöfe, die Verschubbahnhöse. die Lokomotiv- und Wagenschuppen, die Wasserwerke, die Wäge-Vorrichtungen, die Bahnhofsbeleuchtungen und die Signale und Sicherungsanlagen, nach ihrem neuesten Stande, erfahren in diesen Kapiteln eine eingehende Besprechung, welcher viele Illustrationen (das ganze Buch ist reich illustriert) beigegeben sind. In den Kapiteln: Lokomotiven und Zubehör, Personen-, Po st» und Gepäckswagen, Güterwagen, Triebwagen Bremsen und Kuppelungen sind die Fahrzeuge der deutschen Eisenbahnen ausführlich beschrieben. Hier wird vornehmlich die Entwicklung der Lokomotiven, die mit der Verwendung des HcibdampfeS oder des überhitzten Dampfes in eine neue Epoche getreten ist, geschildert, in welcher Epoche Deutschland führend borangegangen ist. Trotz der in Deutschland herrschenden Bestimmungen, Me das Profil, den Raddruck und die Achsbelastung der Lokomotiven begrenzen, wurden Maschinen gebaut, die mit anderthalbtausend Pferdekräften die schwersten Züge rasch befördern können. Einen ungeheuren Fortschritt hat. auch der Bau der Personenwagen zu verzeichnen, was in dem betreffenden Kapitel recht anschaulich zum Ausdruck kommt. Uns wenig bekannt sind die Triebwagen, die neue, mit eigener Triebkraft ausgestattete WagengattuniZ, die ihrer leichten Beweglichkeit wegen zum Ausfüllen von ZugSpaufen und zum Herstellen von Zugsverbindungen zwischen Haupt- und Nebenlinien verwendet wird. Man hat hier die in der Automobilindustrie gesammelten Erfahrungen dem Eisenbahnbetriebe dienstbar gemacht Tiefgreifende Aenderungen sind hei den Luftbremssn bei den sehr schnell fahrenden Zügen geplant, wie auch die Verwendung der Luftbremse bei den Güterzügen in Vorbereitung ist.' Dem elektrischen Eisenbahnbetrieb und den Bergbahnen sind eigene Abschnitte gewidmet. Dis bayrische StaaiSeisenbahnverwaltung beabsichtigt, auf den Strecken Salzburg°Bad, Reichenhall.Berchtesgaden und auf deren Nebenlinien bei Ausnützung der Wasserkraft der Salach, den elektrischen Betrieb einzuführen-, ebenso die badische Staatsbahnverwaltung bei Inanspruchnahme der Wasserkraft des Rheins bei Laufenburg auf der sogenannten Wiesentalbahn der Strecke Basel-Säckingen und ihren Nebenlinien Beide Projekte, sowie die bereits elektrisch betriebenen Fernbahnen und die wichtigsten elektrischen Bahnen von örtlicher Bedeutung finden eine ausführliche Beschreibung. In Deutsch-land ergibt sich zur Anwendung der verschiedenen Berg-bahnsysteme: Zahnradbahnen. Seilbahnen und Bergaufzüge, nicht die reichliche Gelegenheit, als etwa in Gebirgs-ländern. Nichtsdestoweniger haben aber die Erörterungen Über diesen Zweig des Eisenbahnwesen«' in dem vorliegenden Werk nicht nur theoretischen Wert. In Deutschland sind die verschiedensten Bau- und Betriebsarten von Bergbahnen vertreten, und darunter sehr interessant angelegte Bahnen, so die Elberfelder Schwebebahn, zu deren Anlage nur der Raum Über den Flufo Wupper verfügbar war, gegen dessen User sich die schrägen Träger der Schwebebahn stützen, so daß hier mit der Lösung des Bahnführungsproblems gleichzeitig die größte Vermeidung von Unglücksfällen bei Störungen am Betrieb dieser Schwebebahn verbunden ist. Damit ist die Schilderung des Baues und der, Einrichtung der deutschen Eisenbahnen erschöpft und die folgenden Abschnitte behandeln die Bahnbewachung und die Erhaltung der Geleise- und W e i ch e n a n l a g e n. Ern Dienstplan für die Bahnbewachung veranschaulicht die Dienst-einteilung der reichSdeutschen Bahnwärter auf den Haupt- und Nebenbahnposten bei durchgehendem und unterbrochenem ZugS-verkehr. Diese Abschnitte sind wie folgt unterteilt: die ©trecken-einteilung. die Streckenbewachung, die Ueberwege, Maßnahmen gegen Schneeverwehungen, die Vorkehrungen zur Verhütung von Waldbränden, ungünstige Einwirkungen äußerer Kraft« Be!uckt nue Lokale, tu welchen der «Eikettbaüner« auitieat l i ' Sir. 1', ».Der Gifettvahtrer.- Seite 3 Der Ausstieg der Arbeiterllaffe. Wenn man den bürgerlichen Blattern, welche heute »ich von einem großen Teil der Arbeiter geianfK mtb gelesen werden, glauben darf, so wird es euch Arbeitern noch schlecht ergehen. Ihr tonnt mir durch eure eigene lozialdemokraiische Klassenkainpforganisaiion siegen, aber diese Organisation gehr nach dein Zeugnis der bürgerlichen-Presse und da: bürgerlichen Mandatspolitiker zurück und ist unrettbar dem Untergang, preisgegeben, weil die Arbeiter selbst viel zu unfähig sind, fest an ihr zu halten und lieber ihren Unterdrückern nachlaufen, die Unter-uehmerhand küssen, die sie schlägt und den bürgerlichen Vertreter wählen, der sie verrät. Manchmal ist diese Prophezeiung der bürgerlichen Presse so aufschneiderisch, daß man den Eindruck hat, daß sie die Erfinder selbst nicht glauben, verfolgt man aber die Gegner tiefer und beobachtet man den schechten Geist, der noch vielfach in der Arbeiterschaft steckt,, die Summe von Gleichgültigkeit, Feigheit und Spekulation auf Herrengnade, die in den versklavten und unwissenden Menschen noch vorhanden ist, das mangelhafte Selbstvertrauen, das selbst unter organisierten Arbeitern noch herrscht, die ungenügende Aufklärung, die einen guten Boden für die bürgerlichen Ver-führungskünste abgibt, so muß man den Gegnern zubilligen, daß sie nicht immer vom Untergang und Rückgang der sozialdemokratischer, Arbeiterbewegung reden und schreiben ohne daran zu glauben, sondern daß sie diesen Untergang wirklich erhoffen und alles dazu beitragen, um der Arbeiterschaft das Rückgrat zu brechen und sie in gelbe und schwarze Troßknechte der bürgerlichen Ausbeutung und Unterdrückung zu verwandeln. Unsere Gegner glauben an die Vernichtung der selbständigen sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, weil es immer noch in jedem Staat Millionen gleichgültiger Arbeiter gibt, um welche der Werbekrieg tobt und weil in jedem Staat noch Tausende von Arbeitern sich znm Streikbruch und zum politischen Verrat an ihren Brüdern dingen lassen. Ans dieser Tatsache entsteht eine'große /Schicksalsfrage für die gesamte arbeitende Menschheit: Wird es dem Unternehmerstaat und der Unternehmerpartei gelingen, den Ausstieg der Arbeiterklasse durch Zertrümmerung der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung wirklich zu verhindern und geht diese Bewegung mit der Bildung von gelben und schwarzen Gewerkschaften wirklich zurück? Die Frage kann ohneweiters mit eine m über zeugungsvollen Nein beantwortet werden. Die sozialdemokratische Bewegung kann durch die wirtschaftlichen und politischen Kampfe allerdings Rückschläge erleiden, sie kann durch gelbe und schwarze Gewerkschaften gehemmt und zu Zeiten, wie es der Streikbruch der christlichen Arbeiter im Ruhrrevier beweist, empfindlich geschädigt- werden, aber dauernd zurück oder gair zugrundegehen k anin sie nic, weil d ie Gesetze natürlicher Entwicklung niemals aufgehoben werden könnem Es liegt weder in der Macht dcj: Gegner, noch in der Macht der gleichgültigen Massen öder des verdorbenen Niederschlagen in den gelben uttd. schwarzen Gewerkschaften, den Aufstieg der Arbeiterklasse als einer von den alten Gesellschaftsklassen vollständig losgelösten Macht dauernd zu hindern. Selbst die untätigsten Mitglieder der Liozraldemokratie können an der Tatsache des unaufhaltsamen Aufstieges der Arbeiterklasse Nichts ändörn, denn »Vte Notwendigkeiten des Lebens sind stärker als alle Gegnerschaft oder Passivität gegen die sozialdemokratische Bewegung, sie setzen sich durch, mögen die Feinde noch so stark sein wollen, oder die Freunde sich den Kampf um unsere Ziele noch so gemütlich einrichten. gy-- ,i....... ................ auf den Oberbau und ihre Bekämpfung, die Arbeitsformen der Geleiseunterhaltung und die Arbeitsgeräte, die Abnützung, Auswechslung und Wiederverwendung der Oberbauteile, die Beschaffung und Behandlung der Holzschwellen, die Erzeugung und Beschaffung neuer eiserner Oberbauteile, die Verwertung alter und gebrauchter Oberbauteile, die Beschaffung der Bettungsstoffe und die Prellböcke. Eine kleine Tabelle über den Jahresaufwand an Arbeitstagen für die Unterhaltung eines Meters Geleise regt zu Vergleichen mit den diesbezüglichen österreichischen Verhältnissen an. Nicht weniger eingehend als die Bahnerhaltung ist die Wartung und Unterhaltung der Fahrzeuge und die Verwendung der Betriebs Materialien insbesonderö der Sotomotivfeucrung geschildert, die Wartung und Untersuchung der Lokomotiven, Wagen, Bremsen, die Reinigung der Fahrzeuge, Desinfektionsanstalten, die Aiehwagenrcinigung, Ausbesserung der Fahrzeuge, Ausmusterung derselben, die Anlagen der wichtigsten reichsdeutschen Eisenbahnwerkstätten, die Einrichtung der Werkstätten, die Beschaffung, Aufbewahrung und Verwendung der Materialien. Der Betriebsausführung sind die Kapitel das Fahr-b tan wesen, der Fahrdienst, der P e r so ne n t a r i f, die Personen abfertig ung und Personenbeför-rtf-r*UnB' das 91 fc i s e 3 <-1 ä c£ und Expreßgut, die und Tiertcirife, iye Güterabfertigung und -Beförderung, Güterwagen dien st und das Frachtrecht gewidmet. Man lernt aus diesen Abschnitten unter anderem die Grundlagen für die Bildung der Fahrpläne und Berechnung der Fahrzeiten und für die Erstellung der Tarife und die Abwicklung des exekutiven Dienstes in Deutschland kennen, ©diueit bci letzterem die Einführungen mit unseren österreichischen Verhältnissen nicht übereinstimmen, trägt deren Kenntnis doch zum Verständnis der überall gleichen Gesichtspunkte bei, von denen ans der Eisenbahndienst eingerichtet wurde. Kapitel über' das Eisenbahnrecht. die Eise n-Aahnverwaltungsordnung, die Verhältnisse zu den anderen Bahnen, das Verhältnis zur Post-, Zoll, und Heeresverwaltung, das Etats-, Kassen» und Rechnungswesen und die Finanz. Im Grunde genommen sind ja die Arbeiter nicht besser als ihre Feinde, ja mangelhafte Erziehung und unausgesetzte Abhängigkeit hat gerade die Arbeiter noch vielfach kampfunfähiger gemacht als diese, die in der Herren-, klasje und in übermütigem Selbstbewußtsein ausgewachsen, on besser stürmen können als diese. Indem ist nicht zu leugnen, daß Die Hochschulen., und geistigen Berufe unseren Gegnern auch ungeheurer, Einfluß gewähren und eine weit größere Anzahl werbefähig machen, als die mangelhafte Schulbildung unter den Proletariern. Unsere Gegner haben die Gewalt, der Unternehmet-, dev Banken, der Regierung und Verwaltung bis herab zur Gemeinde für sich, sie bilden in allen gesetzgebenden und verwaltenden Körpern die Mehrheit, sie haben immer hundert leistungsfähige Tageszeitungen gegen eine proletarische, an ihrer Seite kämpfen die Professoren, die Pfaffen, die Advokaten. U n d d e it li och werden s i e unfähig sein, den sozialen, kulturellen unb politischen Aufstieg der Arbeiterklasse zu ticrh iiider n, der selbst auf so ungünstigem Boden wie in Oesterreich mit seiner zurückgebliebenen Großindustrie, seiner nationalen Zerissenheit und kult u-rellen Inferiorität unverkennbar i st. Was haben unsere Feinde seit 1907, seit welcher Zeit der Arbeiter auch für bürgerliche Parteien ein begehrens^ werter politischer Besitz ist, gegen uns nicht alles unternommen! Sie schlossen sich im Parlament zusammen, machten uns die Gewerkschaften, die Jugend und die Frauen streitig. Sie suchten uns politisch einflußlos zu machen und wirtschaftlich zu erdrücke«. Sie sprachen über unsere Führer als von Giftpflanzen, die sich von den blutigen Arbeitergroschen ein schönes Dasein verschaffen, sie suchten das Vertrauen in unsere Lohnbewegungen und Aktionen für Eisenbahner nnd Staatsbedienstete zu erschüttern, sie haben uns täglich in ihren Zeitungen totgesagt und benützten den Streit mit den Separatisten, um unseren Zusammenbruch zu prophezeien. _ Und dennoch marschieren wir und mit uns t a u ch e iv i n der Internale d i e Niesenkämpfe Englands auf, die der gesetzlichen Regelung des Minimallohnes die Bahn brechen. Kein Tag vergeht ohne erfolgreiche Kämpfe und wenn jeder Arbeiter sein Tagblatt lesen und die Weltereig nisse verfolgen würde, müßte er lächeln über die Kassandrarufe in den bürgerlichen Blättern, die uns immer im R ü ck g a n g seh e n, Der Kapitalismus schreitet über Millionen Existenzen rücksichtslos hinweg und der mi t ihm verbündete Kla ssenst a a t besorgt seine Geschäfte. In demselben Maße, als er seine Profite steigert und eine höhere Lebenshaltung des Proletariats nicht anerkennt, ist der - Staat außerstande, für eine. geordnete Lebensmittelversorgung. zu sorgen und die steigende Teuerung, die in Kartellen, Zollen, Steuern und agrarischen Koalitionen die Quelle haben, von uns zu nehmen. Diejenigen Proletarierschichten, die keine proletarische Politik machen, sondern der bürgerlichen folgen, gehen an Erschöpfung. Hunger > und Krankheit zugrunde. Auf den gelben und schwarzen Verrat folgt heute Verelendung und Hungertod, wie in alten Zeiten aus Schmutz und Krieg nnd schlechte Ernten die Pest folgte. Der einzige Weg gegen die Verelendung ■ ist eine -sozialpolitische Klassenpolitik in Gewerkschaften, Genossenschaften und Parlamenten. , Der einzige Weg zur geistigen Kampffähigkeit ist die eigene Tagespresse und unausgesetztes Werben, den Drachen Gleichgültigkeit zu toten. Diese Wege geht * das Proletariat, nicht weil e§ besser und edler ist als das Bürgertum, sondern weil es Politik der deutschen .Eisenbahnen, vervollständigen das Bild, das bei der Darstellung der inneren Einrichtungen des deutschen Eisenbahnwesens und seiner Bedeutung für das deutsche Reich entsteht. Spezielle Darstellungsgebiete behandeln die Aufsätze: das Bahnnetz von Berlin, das Elektrizitäts- und Fernheizwerk in München, der Eisenbahnumschlagverkchr, die Kleinbahnen, die Eisenbahnen in Pen deutschen Schutzgebieten , unh . die. .tzi se.nbahn-Ver suchsbahn Oranienburg. Auf.letzteren.Aufsatz sowie auf den gleichfalls enthaltenen - über • Deutsche Eisenbahn» Museen kommen wir, wenn dies der Raum unseres Blattes zuläßt. noch ausführlich zurück.' " ' ' Es würde zu^ weit 'führen, wenn wir auch nur aus einzelnen Abschnitten Proben ihres reichen Inhalts geben würden und so wollen wir denn nur noch bei dem Kapitel: Die Eisenbahnbeamten und die Arbeiter kurz verweilen. Man mutz es aus der Art des Zustandekommens des Werkes für erklärlich finden, wenn der Ton der Darstellung zuweilen auf eine Berhimmlichung der deutschen Eisen-bahnzustänoe herausläuft und dies besonders bei der Schilderung der Fürsorge für die Bediensteten. Das Werk ist von einer Anzahl leitender Beamten der deutschen Verkehrsverwaltungen und unter Förderung deutscher Eisenbahnzentralbehörden, wie des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten, des bayrischen Staatsministeriums für Verkehrsange-legcnheiten u. s. w. herausgegeben. Auf anderem Wege ist ein Zustandekommen eines derartigen Werkes nicht leicht möglich. Daraus erklärt sich nun der Ton der Darstellung. Die tech, nischen Einrichtungen der deutschen Eisenbahnen sind wohl in vielen Dingen vorbildlich und einwandfrei, doch keineswegs in allen ihren Teilen ohne Mängel. Die Fürsorge für die Bediensteten läßt noch viel mehr nach mancher Richtung zu wünschen übrig, wiewohl bezüglich derselben in dem Werk auch alles in den rosigsten Farben gemalt wird. Das vermag aber den Wert des Werkes in fachlicher Beziehung keineswegs herabzusetzen. Außerdem vermag sich auch die wirkliche Sjfc» dienstetensürsorge auf den deutschen Bahnen noch neben unserer sehen zu lassen. Welchen Unterschied gibt es zum Beispiel gegen die schmutzigen Betten unserer Kasernen ab, wenn man lieft: dieselben gehen muß. Vorübergehender Rückgang oder Niederlagen spielen.in diesem Prozeß keine Rolle, sondern sind die Leidensetappen für ein größeres Auferstehen und den größeren Erfolg, der selbst auf dem ungünstigsten Boden nie ausbleiben kann. Gleichgültigkeit kann nur die Leiden, des Hungers verlängern, nie ein weltgeschichtliches Faktum im Proletariat bleiben und nie unseren Aufstieg unmöglich machen. Für keinen Faktor auf dieser Erde trifft das Sprichwort: ' • ,.W er nicht höre lt.'tvi 1 i, i Der muß.fühlen!" so zu, wie auf den Arbeiter. Jede Stunde Gleichgültigkeit muß er mit Hunger und Entbehrung bezahlen, er hat- in der Welt des Kapitalismus nichts zu verlieren als sein Elend und seine Ketten, deshalb kämpft er lieber um das, was auf dem Spiele steht, für eine Welt, in welcher Arbeit Wohlstand und Arbeit Freiheit bedeuten. Im Zeichen dieses Kampfes wird ünb> inuß das Proletariat siegen! kine christlichsoziale Denunziation. Verleumdungen unter dem Schutze der Immunität. Der Tiroler Abgeordnete Dr. Schoepfer hat vor einigen Tagen eine Interpellation sowohl an den Eisenbahnminister als auch an den Justizminister gerichtet, die eine ganz infame und verleumderische Denunziation in zweifacher Hinsicht ist. Erstens wird nämlich in dem christlichsozialen Schund-inert, zu dem das Jnterpellationsrecht mißbraucht wurde, erzählt, daß die sozialdemokratischen Gewerkschaftsmitglieder in Innsbruck von den Bahnämtern favorisiert und bevorzugt werden, und zweitens wird gegen den JnnSbrucker Bezirks dichter, weil er sich nicht für die ch r i st l i ch s o z i a I e P a r t e i j u st i z hergab, in der unflätigsten Weise losgezogen. , Den Anlaß zu dieser Gemeinheit bot ein Ehren-beleidigungsprozeß, den der christlichsoziale Südbahnrevident Thur ner gegen die „I nnsbrucker Vo lks-zeitung" angestrengt hatte, weil ihn diese beschuldigt hatte, daß er im Dienste agitiere. Als der geklagte Redakteur Genosse R a p o l d i für seine Behauptung den Wahrheitsbeweis anbot und völlig lückenlos erbrachte, das Bezirksgericht wie das Landesgericht den Angeklagten in der Berufungsverhandlung in der Hauptsache frei-sprachen, geriet die christlichsoziale Größe in eine ganz beispiellose Wut. Thurner hoffte — und das beweist die Art, wie er den Prozeß führte, wohl bündig — im Gerichtssaal ein berühmter Mann zu werden. Er wollte, wie er felbst einbekannte, das „rote System" kennzeichnen, und hat bei der Hauptverhandlung sogar einen Kamnierstenographen mitgenommen, der die mit Konfusionaden überreich gespickte Kilometerrede des Thurner säuberlich fefthalten mußte. Ueber die Verhandlung sollte nämlich eine Broschüre erscheinen, um den Mitmenschen Zeugnis abzulegen, daß in Innsbruck ein bisher leider noch unverstandener und unbeachtet ge-bliebener Geisteskrösus lebt, der auf den Namen Thurner hört, der geboren wurde, um die Menschheit von den bösen Sozis zu erlösen und deshalb schleunigst aus der verstaubten Schreibstube emporgehoben werden sollte zu Macht und Würden. Die Geschichte hat aber einen schiefen Ausgang genommen. Nicht das rote, sondern das schwarze System ist im Gerichtssaale gekennzeichnet worden. Thurner, der den Gerichtssaal stolzen Hauptes betrat, schlich sich von der Stätte des Rechtes, gedeftet wie ein begossener Pudel! Wutschnaubend hat nun der christlichsoziale Abgeordnete und Theologicprofessor Dr. Schöpfer im Verein mit einigen Gleichgesinnten wegen des Prozesses eine Interpellation an den Justiz- und Eisenbahnminister (!!) eingebracht. -■m..,1, ■ ".iR"il!Bni!'i ..ii . ■ „Um bei dem täglichen Wechsel des Personals nicht jede Nacht frische Bettwäsche verwenden zu müssen, ist vielfach die Einrichtung getroffen, daß jeder Fab^beamte von seiner Heimai-station mit einer Garnitur Bettwäsche ausgerüstet Vwirb, dis er in einem besonderen Behälter mit sich führt und die nach etwa 14maliger Benützung gegen reine ausgewcchselt wird." ES vermögen daher die österreichischen Bahnverwal-iungen aus dem Abschnitt:, .Fürsorgemaßnahme u für das Personal" noch vieles zu lernen, und da wolle« wir den Herren Verfassern weiter den Ton ihrer Darstellung nicht nachtragen. ES heißt so unter anderem: „Im übrigen sind auch die Uebernachtungsgebäude mit geeignetem Lesestoff (volkstümliche Zeitschriften, patriotische Bücher u. s. w.) ausgerüstet . . ." Wir hoffen, daß das Denkvermögen der reichsdeutschen Eisenbahner bei dieser patriotischen Lektüre.in den Kasernen nicht Schaden nimmt und daß gleichzeitig ihrem Gesundheitszustand die größere Reinlichkeit gut bekommt. Die Ausstattung des zweibändigen Werkes, das 15 Mk. kostet, ist eine äußerst gute. Die zahlreichen Illustrationen sind durchwegs gediegene. H>em Werk sind 18 statistische Tafeln in Mehrfarbendruck und eine Karte: >Die deutschen Eisenbahnen" beigegebcn. Jeder Eisenbahnbedienstete, der die beiden Bücher zur Hand nimmt, wird interessanten Lesestoff finden. Er wird bei aufmerksamer Lektüre sein fachliches Wissen erweitern. Unsere sonstige Fachliteratur hat das Bestreben, zu spezialisieren. Die Ueberjichtlichkcit dieses Werkes sammelt die Gedanken zur Betrachtung des großen Ganzen des Eisenbahnbetriebes. Jedem Eisenbahner, dessen Denken nicht in der Verrichtung der ihm angewiesenen speziellen dienstlichen Obliegen- > heiten aufgeht und der sich eine allgemeine fachliche Bildung aneignen will, ist die Lektüre dieses Buches zu empfehlen. Vielleicht hat die' eine oder die andere Ortsgruppe die Möglichkeit, durch Erwerbung dieses preiswerten Werkes ihre Bibliothek zu bereichern ■ und ihren Mitgliedern gediegenen Lesestoff zu» zuführen. Erhältlich ist das Werk beim Verlag R.eimar H o b b i n g, Verlagsbuchhandlung Berlin SW 61, Groß» beerenstraße 17 oder durch die Volksbuchhandlung Ignaz Brand, Wien VI, Gumpendorferstraße 18. » 8W Sorget dafür, datz der „Eisenbahner" anch vom reifenden Publikum gelesen werdet / (bette 4 ............ ,»Dev Gistubahne».« Nr. 11 Wie Schöpfer denunziert. All sich ein außergewöhnliches Ereignis denn eine Interpellation in einer vollständig privaten, dazn nicht sonderlich bedeutenden Streitsache — und eine solche private Streitsache war der Prozeß Thurner gegen den Verantwortlichen Redakteur — kann nur entweder in der notorischen Dummheit oder in schlechter Absicht de» Interpellanten begründet sein. Gegen ersteren Fall ist der Professor Schöpfer wohl gefeit. Aber dafür ist der zweite ein Faktum. Denn wer die Inter-pellation durchlieft, aufmerksam durchlieft, findet heraus, daß sie nur eingebracht werden konnte, uin erstens einige mißliebige und dem Interpellanten unangenehme Personen anzukreiden, und zweitens, durch den Justiznrinister das Gericht zu einer parteiischen Stellungnahme in künftigen ähnlichen Klagesällen zu beeinflussen. Daß die Interpellation besser Denunziation genannt zu werden verdient, geht ja aus dein Umstand hervor, daß sie nicht bloß an den Justizminister, sondern auch an den E i s e n b a h n m i n i st e r eingebracht worden ist, der mit der getränkten und nach der Meinung des Brixener Moraltheologen vom Innsbrucker Gericht nicht in ausreichender Weise reparierten Ehre des Agitators Thurner so wenig zu tun hat, wie der Professor Schöpfer mit der Entdeckung de» Südpols. Der Interpellant zählt, womit die Denunziation evident wird, eine Reihe angeblicher „Missetaten" sozialdemokratischer Vertrauensmänner auf den Innsbrucker Bahnhöfen, vor allem angebliche „Mistetaten" des verdienten Vertrauensmannes der Eisenbahner, Genossen Sch e i £> e i n, aus. Genosse Schetdein ist Sudbahubeoiensteter, also dem Eisenbahmninistertum nicht unterstellt; also könnte aus den ersten Blick von einer Denunziation ans diesem Grunde keine Rede sein. Nun besitzt der Interpellant aber in dem edlen Handwerk, in dein er sich durch die Interpellation von neuem betätigte, Routine genug, um sich über das kleine Hindernis hinwegzusetzen: er reoet von Innsbrucker Bahnhöfen, auf welche Scherbein „Terror" ausüben soll, und spricht, daß ihn die Bahnbchördcn in „zuvorkommendster Weise schonen." Innsbruck hat auch einen Staatsbahnhof, also sollen diese Wendungen in der _ Interpellation den Eindruck erwecken, als ob Scheibein am Staatsbahnhofe agitieren und dabei von der Staatsbahnbehörde geduldet und geschont würde. Ist zwar eine unverschämte Lüge daS (die übrigens noch von den Eisenbahnern kommentiert werden wird). Genosse Scheibein wie jeder andere Vertrauensmann unserer Eisenbahnerorganisation versehen den Dienst pünktlich, benötigen also keine Schonung, weil sie sich kein Vergehen zuschulden kommen lassen. Aber man weiß ja, was der katholische Moraltheologe will: er denunziert so, damit das Eisenbahnministerium den Eindruck gewinne, als sei es Genosse Scheibein, der die Staatsbahner „aufHetze" und deshalb von der Südbahn die schon lange angestrebte Versetzung des Genossen Schei-bein begehre! Viel Charakter offenbart also die Interpellation gerade nicht! Gemein und verlogen ist die Interpellation auch nach einer anderen Richtung, denn in derselben wird allen Ernstes die Behauptung aufgestellt, als hätten das Innsbrucker Bezirks, und Landesgericht in den Verhandlungen über die Ehrenbeleidigungsklage Thurner kontra Rapoldi zugunsten des Angeklagten Partei ergriffen. So wird nach einer schon etwas merkwürdig gekürzten Wiedergabe der Aussagen der Entlastungszeugen (wobei der Interpellant sich nicht schämt, einen Zeugen völlig der falschen Zeugenaussage zu verdächtigen!). kühn die Behauptung aufgestellt, der Richter habe dem Kläger Thurner gegen die Zeugenaussagen keine Einwendung machen lassen. Der Interpellant war bei der Verhandlung ja nicht dabei, also weiß er den Vorgang nur vom Hörensagen» ist also für diese Lüge nicht verantwort-lich zu machen. Wohl aber wird man damit Herrn Thurner belasten müssen, denn da der Stenograph des Herrn Thurner nur in der Schlußverhandlung vor dem Bezirksgericht anweiend war und überdies kaum die Zu-trägerdienste an Professor Schöpfer geleistet hat, jemand anderer als Herr Thurner und bestenfalls noch sein Verteidiger waren ja von klägerischer Seite bei den Verhandlungen nicht anwesend. Man wird, wenn, was wahrscheinlich ist. Thurner den Professor Schöpfer informierte, aber nicht bloß den Thurner mit der Lüge belasten, sondern ihm nachsagen müssen, daß er bewußt gelogen hat. Thurner hat zu jeder Zeugenaussage das Wort nehmen können und auch fast zu jeder genommen und nach Schluß des Beweisberfahrens noch ein z w e i u n d e i n h a l b st ü n d i g e 8 P l a i-dotier für die Schuld Rapoldis gehalten. Daß er in dieser Rede mehr sich selbst als den Geklagten belastete, daß er zugab, die denunziatorischen Artikel in der christlichsozialen Eisenbahnerzeitung selbst geschrieben zu haben. So offenbart sich also diese Interpellation als ein ganz gemeines Rachewerk. Erstens soll das Eisenbahnministerium gegen die sozialdemokratische Eisenbahnerorganisation scharfgemacht werden, und zweitens will man einen Richter, weil er nicht zugunsten eines christ-lichsozialen Parteigängers das Recht beugte, ein Klampfe! anhängen. Das entspricht so ganz der Kampfesart dieser im Absterben begriffenen Partei! Baugenossenschaften und Wohnung»-__ frage*). Der Wohnungsfürsorgefonds. — Steuerrcchtliche Maßnahmen. Ein etwas rascheres Tempo verspricht die Genossen-ichaftsbewegung auf dem Felde des Wohnungsbaues durch die Schaffung des W o h n u n g s s ü r s o r g e f o n d s zu nehmen. Das darauf bezügliche Gesetz vom 23. Dezember 1910 ist die einzige Frucht der langen Teuerungsdebatten des Abgeordnetenhauses und soll dazu dienen, die Wohnverhältnisse der minderbemittelten Klassen bessern zu helfen. Der Fonds wird vom Staate in den Jahren 1911 bis 1921 mit zusammen 25 Millionen ( *) Stehe Nr. 9 „Der Eisenbahner*. Kronen dotiert und hat zur Aufgabe, an öffentliche Körperschaften und Anstalten sowie an gemeinnützige Vereinigungen (Baugenossenschaften, Ballgesellschaften, Vereine, Stiftungen und dergleichen mit höchstens 5 Prozent Dividende) Kredithilfe zu gewähren, und zwar vor allem zum Zwecke deS Baues von Kleinwohnungen, eventuell auch zum Erwerb von Grundstücken und Häusern behufs Errichtung von Kleinwohnungen, eventuell auch zum Erwerb von Grundstücken und Häusern behufs Ee-richtung von Kleinwohnungen und zur Ablösung von weitstelligen Hypotheken. Es handelt sich hiebei vor allem uni die Erleichterung der Belebung von Kleinwohnungs-anlagen über die Grenze der Pupillarsicherheit hinaus; hier soll der Wohnungsfürsorgefonds entweder durch unmittelbare Darlehensgewährung, in der Regel aber durch Bürgschaftsleistung bis zu 90 Prozent des Schätzungswertes eintreten. Doch kann der Wohnungsfürsorgefonds nötigenfalls auch die von ihm belehnten Gebäude oder verbürgte Forderungen erwerben. Während unmittelbare Darlehen nur in der Höhe der verfügbaren Gelder gewährt werden können, kann auf Grund der verfügbaren Gelder des Fonds die Garantie für eine weit höhere Summe übernommen werden, die das Gesetz mit 200 Millionen Kronen begrenzt. Bis zu diesem Betrag haftet der Staat subsidiär, das heißt, er leistet in zweiter Linie Hilfe, wenn die Genossenschaft — wie das ja selbstverständlich — Kredit in Anspruch nimmt. Darlehen, für welche der Fonds Bürgschaft leistet, sind als mündelsichere Anlagen erklärt. Auf diese Weise sollen neue, ausgiebige Kreditquellen (gerichtliche Depositengelder, Waisengelder, Reservefonds der Versicherungsanstalten u. s. w.) für den Bau von Kleinwohnungen erschlossen werden. Ter Wohnungsfürsorgefonds darf (durch Darlehen oder durch Bürgschaft) bis zu 90 Prozent des anrechenbaren Wertes der zu belehnenden Liegenschaft kreditieren, so daß wenigstens ein Zehntel des Boden-wertes und der Baukosten von dem Bauherrn selbst aufzubringen ist. Die Darlehen, beziehungsweise die Bürg-schastsregreßrecktte des Fonds sind hypothekarisch sicher-zustellen, und zwar (in der Regel) in der Rangordnung über die Mündelsicherheitsgrenze der zu belehnenden Liegenschaft. Da die gesetzmäßige (Pupillar-) Sicherheit dann vorhanden ist, wenn durch die Belehnung ein Haus nicht über die Hälfte seines wahren Wertes beschwert wird, so beginnt diese Grenze bei 50 Prozent des letzteren. Als Kleinwohnungen im Sinne des Gesetzes über den Wohnungsfürsorgefonds gelten Fumilirnwohnungen mit höchstens 80 Quadratmeter bewohnbarer Fläche (Zimmer, Kammern. Küche), ferner Ledigenheime mit abgesonderten Einzelwohnhäusern für höchstens je drei Personen, endlich Schlaf- und Logierhäuser zur Beherbergung von einzelstehenden Personen in gemeinschaftlichen Schlafsälen. Ist ein Haus auch für andere Zwecke als für Kleinwohnungen eingerichtet, so muß die Gesamtfläche der Kleinwohnungen zwei Drittel der bewohnbaren Gesamtfläche des zu belehnenden Hauses betragen, wobei sedoch als Flächen der Kleinwohnungen auch solche von Kleinwerkstätten berechnet werden. Als anrechenbarer Wert gilt der Wert des erforderlichen Baugrundes, das ist der Wert jenes Teiles des Hauses, der von Kleinwohnungen in Anspruch genommen ist; bei landwirtschaftlichen Wohnungsanlagen auch der Wert der nötigen Wirtschaftsräume und schließlich der Wert allfälliger im Hause befindlicher Kleinbetriebsstätten. Der Fonds wird in zwei vollkommen getrennten Abteilungen (Darlehens- und Bürgschaftsabteilung) verwaltet. Die Eingaben an den Wohnungsfürsorgefonds^ sind stempel- und gebührenfrei. ------------------— "V ) Auf Grund dieses Gesetzes nun hofft man, an die 200 Millionen Kronen für den Bau von Kleinwohnungen flüssig, machen zu können, zusammen mit dem, was die Genossenschaften selbst aufbringen oder auf den ersten Satz geliehen bekommen, an die 600 Millionen. Gewiß zu wenig, um das Wohnungselend abzuschaffen — das ist in dem kapitalistisch wirtschaftenden Klassenstaat unmöglich. wohl aber ziemlich stattlich, insofern es sich darum handelt, der genossenschaftlichen Selbsthilfe einen kräftigen Ansporn zu geben. Doch darf nicht übersehen werden, daß sich der Betrag von 25 Millionen, womit der Staat Darlehen gewährten und Bürgschaften übernehmen will, auf mehrere Jahre verteilt. Es sind eingestellt für das Jahr Kronen 1911 und 1912 ..........................1,500.000 1913 1,300.000 1914 1,500.000 1915 .2,200.000 1916 bis 1918 se....................... 2,500.000 1919 und 1920 . . ..................... 3.500.000 1921 4,000.000 Durch das Gesetz vom 28. Dezember 1911 wurden für die ersten Jahre noch weitere 2 Millionen, was eine Vermehrung deS für die gemeinnützige Bautätigkeit zugänglichen Kapitals um 30 bis 40 Millionen bedeutet, und ebensoviel (2 Millionen) für die Jahre 1912 bis 1915 zur Leistung von direkten Bauvorschüssen beschlossen. Ein zweites Gesetz vom selben Datum sichert gemeinnützigen Bauvereinigungett verschiedene ©teuer-und Gebührenbegünstigungen zu. Ein drittes Gesetz, welches unterm 28. Dezember v. I. sanktioniert wurde, normiert steuerrechtliche Begünstigungen für Neu-, Zu-und Aufbauten: für Kleinwohnungen wird eine besondere Herabsetzung des Steuersatzes ausgesprochen und den von gemeinnützigen Korporationen in den Jahren 1912 bis 1920 errichteten Kleinwohnungsbauten eine weitergehende Ermäßigung der Zinssteuer eingeräumt. Der Grundgedanke des Gesetzes ist: an Stelle der bisherigen Besteuerung der Neubauten während der zwölf Jahre, sogenannte Baufreijahre, mit der Kprozentigen Steuer und vom 13. Jahre an mit der vollen Zins-steuer soll in Hinkunft für sechs Jahre völlige Befreiung v«i der staatlichen Zinssteuer und vom siebenten Jahre an die Besteuerung nach den ermäßigten Tarifen treten. Dieselben umfassen alle Ortsklassen und nehmen auch auf die unter der Geltung von Uebergangsbestim-mungen stehenden Orte Rücksicht. Es sind daher recht umständliche Tabellen. Zur leichteren Neberstcht seien hieraus jene Sätze herausgegriffen, die sich auf die Orte mit 26*/, Prozent HauSzinssteuer, mit 15 Prozent Abzug für Erhaltungskosten und auf die Orte mit 20 Prozent Hauszinssteuer und 30 Prozent Abzug für Erhaltungs-kosten beziehen. Nach dem Gesetz vom 9. Februar 1882 über die Hauszinssteuer wird nämlich in einer Reihe von Städten das Ausmaß derselben mit 2G2/, Prozent berechnet; darunter sind Wien, Baden, Graz, Klagensurt, Laibach, Triest. In diesen Städten werden vom Bruttozinsertrag für Erhaltungs- und Amortisationskosten 15 Prozent abgezogen. Für alle übrigen hauszinssteuer-pflichtigen Gebäude ist die Hauszinssteuer mit 20 Prozent des reinen Zinsertrages festgestellt. Das zuletzt erwähnte Gesetz vom 28. Dezember 1911 setzt nun den Steuerfuß, der überdies durch das Personaleinkommensteuergesetz eine Ermäßigung auf 23% beziehungsweise 171/2 Prozent erfährt, wie folgt fest: | 5 v 1 11 e e §2 t ■. '* 5. 0 «fr ö 5. c> ■< -5 er. a .5 ca — rr « e co In den Orten mit 26'/, Prozent Ha uS-zinSsteuer. . . In den Orlen mit 20 Prozent HauS-zins st euer. Das ergibt jür die Orte mit 26'/, Prozent Steuer eine Ermäßigung um Für die Orte mit 20 Prozent Steuer c.ne imnütztQung um ................ ln Prozenten 23'/- 19 17 15 17'/, 15 13'/. 12 4'/, 6'/, 8'/, der BesteuerungS-, grundlage oder um 1857 27-14 35-71 des bisherigen Ausmaßes. 2'/, 4 5'A der Besieucrungs--grundiage ooer um . 14-29 22 86 31-43 des bisherigen Ausmaßes. Allerdings wird diese Steuererleichterung infolge der Abkürzung der Steuerfreiheitspertode von 12 auf 6 Jahre nicht voll zum Ausdruck kommen; daß sie aber der Verbilligung der Mieten sehr zugute kommen wird, ist unleugbar. Man hat berechnet, daß durch die genossenschaftliche Selbsthilfe beim Häuserbau beiläufig erspart werden können: an einer Wohnung mit einem SRielzine von nin XV, Prozent an vier» zinsung an Haus, dev Dar. zinssteuer leben» von Der Halste in Kronen - 1 JfüL.. --‘—4 QÄ . , Zusammen ttt-sparni» — Afr 480 ■15 42 87 600 56 48 . 104 1720 67 56 123 l'JÜO 84 63 152 480 33 48 84 600 45 54 ' 99 720 54 64 118 900 67 90 157 Provinz Zimmer und Kürste,.. . 2 Zimmer und iiüche . 3 Zimmer und stiietje . W,o.,nungeii mit mehr als 3 pimmern . . . Wien Zimmer und Küche . . Zimmer, Kabinett und ittiche ...... 2 Zimmer und Küche . 2 Zimmer, Kabinett und Küche ....... Die Hoffnungen, die an die Benutzung der neuen Gesetze zur Erleichterung des Hüuserbaues geknüpft, werden, sind demnach begründet und sie würden vollends in einem noch viel größeren Maßstab gerechtfertigt sein» wenn es gelänge, die automatisch vor sich gehende Verteuerung der Baugründe — die jetzt durch die infolge des Wohnungsfürsorgefonds und der steuerrechtlichen Maßnahmen eintretende Erleichterung der Kapitalbeschaffung eher eine Verschärfung erfahren dürfte — durch Unterbindung der Terratnspekulation zum Stillstand zu bringen. Dies zu bewerkstelligen, wäre in erster Linie Aufgabe des Staates und der Gemeinden, die jedoch so wenig wie bisher ebenso wenig in Zukunit die Interessen der Grundbesitzer beeinträchtigen werden, weil sie sich ja in deren Händen befinden. Man sicht: Immer wieder stößt man bei jeder sozialen Reform, und vor allem auch bei der Wohnungsfrage, an die Schranken der kapitalistischen Eigentums- und Gesellschaftsordnung, welchen man in letzter Linie nur auf politischem Wege beikommen kann. Ob es gelingen wird, dem Privatbesitz an Baustellen durch entsprechende Gesetze über das Erbbaurecht und die Wertzuwachssteucr die gemeinschädlichen Raubzähne auszubeißen, wird die nächste Zukunft lehren. Vorläufig mutz sich die baugenossenschastliche Organisation damit begnügen, die von der Gesetzgebung dargebotene Hand zn ergreifen und mit Hilfe des Staates, der die Bürgschaft übernimmt, den Gläubiger zu suchen, der das Baukapital beistellt, welches ja die Genossenschafter nur zum geringen Teil aufzubringen vermögen. Vorläufig steht die Sache leider noch so, daß außer dem Bürgen erst wenige da sind, die Staatshilfe in Anspruch nehmen würden. Es fehlt nicht bloß an Gläubigern — Sparkassen, Hypothekenbanken und privates Kapital zeigen sich der gemeinnützigen Bautätig, feit noch wenig geneigt, ebenso Versicherungsanstalten und dergleichen — sondern auch an Schuldnern, das heißt an Leuten, welche zur praktischen Tat die kräftige Initiative ergreifen würden. Und doch leiden die besitzlosen Klassen unter der Wohnungsnot ganz entsetzlich. Nicht zuletzt die Eisenbahnbediensteten! Zum Glück haben sich — und speziell auch unter den Südbahnern! — Männer gefunden, die den Kampf gegen den Wohnungswucher energisch und zielbewußt aufnehmen wollen. Die Nordbahnbediensteten unter Leitung des Oberbaurates Schick hoben bereits Bewunderungswürdiges geleistet. Die Hütteldorfer und Heiligenstädter Bediensteten sowie die Eisenbahn-Baugenossenschaft in Knittelfeld eilten als Bannerträger dieser Idee voraus und schufen nach, Ueberwmdung vielerlei Hindernisse Großes ans diesem Gebiete, das einen dauernden Nutzen darstellt. Die letzten drei Genossenschaften waren die Pioniere auf diesem Gebiete Nr. 11 „De» Glsenvayner.- Seite 5 und sind lns heute noch beispiel- und richtunggebend. Andere werden folgen. Wenn das Parlament den Antrag unseres Genossen Dr. Renner auf Schaffung eines E r b-baurechtes in. Oesterreich zu seinem Beschlud erhebt, erst.dann wird die Bahn für eine baugenossenschaftliche Tatrgke.lt gegeben sein. Baugenossenschaften sind jeooch sehr heikle Dinge, die viel Umsicht und Erfahrung, viel Ausdauer und Sachkenntnis erfordern. Dort, wo die Vorbedingungen nicht bestehen oder in Bälde zu erwarten sind, muß die größte Vorsicht angeraten werden. Ein ein» Wes Mißlingen kann der gesamten Genossenschaftstätig, reit einen schweren Schaden zufügen. PersonalkommWonen und Arbeiter-anrschiiffe bei den 1. !.Aaatrbahnen. I. Fünf Jahre sind seit der Errichtung der Personal* .ommijsion und der Arbeiterausschüsse auf den k. k. staatsbahnen und den seinerzeitigen nunmehr verstaatlichten Privatbahnen verflossen. Die erste FunktionS-Periode dieser Institutionen der alten Staatsbahnen, läuft ab und wir stehen vor Neuwahlen. Da lohnt es sich wohl, über den Wert dieser Ausschüsse, über die Ergebnisse der Tätigkeit derselben einige Worte zu verlieren. Dazu ist vor allem notwendig, daß man den dieser Kör-Perschaft durch die Statuten vorgeschriebenen Wirkungskreis kennt. Die betreffenden Bestimmungen lauten, daß der Zentralausschuß der Personalrommissonen und der Arbeiterausschüsse _ zur Abgabe gutachtlicher Aeußerungen in allgenreinen Perwnalsragen und die Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse in den einzelnen Direktionsbezirkeil zur Beratung von allgemeinen, jedoch lediglich den Diqnft innerhalb eines Tirektionsbczirkes berührenden Personalangelegcnhcitcn errichtet werden. Damit ist gesagt, daß die Mitglieder der Personalkommissonen und Arbeiterausschüsse ihre Tätigkeit, darauf zu beschränken haben, allgemeine Wünsche und Beschwerden des Personals in Form von Anträgen zu der Sitzung einzubringen, sie in der Sitzung zu begründen und schließlich in einer Abstimmung auszusprechen, daß sie mit dem eingebrachten Wunsch deS Personals einverstanden sind. Weiter reicht ihr Wirkungskreis nicht. Die Personalkommissionen und Arbeiteraus-schüsse können also nicht durch einen Beschluß bestimmen, dah dies und jenes in den Verhältnissen des Personals geändert werden muß, sondern sie können nur durch chuen Beschluß feststellen, daß diese und jene Aenderung em Wunsch des Personals ist, der erfüllt werden sollte. Der Wirkungskreis, die Kompetenz der Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse ist also sehr beschränkt und es kann daher bei den gegebenen Verhältnissen der Wert der Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse hinsichtlich der Tätigkeit ihrer Mitglieder in der ab-laufenden Funktlonsperiode auch nur von diesem Gesichtspunkt aus beurteilt weiden. Anders steht die Sache natürlich daun, wenn hinter den Personalkommissionen und Arbeiterausjchüssen eine einheitliche, alle Bediensteten umfassende, gewerkschaftliche Organisation steht, in welchem Falle die Personal-kommissionen und die Arbeiterausschüsse der Ausdruck des Gesamtwillens des Personals sind. Bei Zutrefsen dieser Voraussetzung würde sich natürlich der Wirkungskreis und die Konmpetenz der Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse trotz der engherzigen Statuten von selbst erweitern. Nachdem aber die Eisenbahner in verschiedenen Organisationen zersplittert sind, muß natürlich die Sache so betrachtet werden, wie sie wirklich ist. Und die Wirklichkeit des besprochenen Verhältnisses , ist, daß wohl jeder einzelne Bedienstete wünscht, daß diese und jene Aenderung in seinem Arbeitsverhältnis Platz greift, der weitaus größte Teil der Bediensteten aber nicht auch dazu bereit ist, zur Herbeiführung dieser Aen-Lerung durch werktätige zweckdienliche Mitarbeit beizu-tragen. Der größte Teil der Bediensteten hat sich nämlich noch nie ernstlich mit der Frage beschäftigt, daß zur Aenderung der bestehenden Verhältnisse nicht bloß das Wünschen genügt, sondern auch die Macht dazu gehört, die erhobenen Wünsche durchzuseben. Diese unerfreuliche Tatsache müssen wir leider konstatieren und wir müssen sie daher auch in diesem Falle berücksichtigen, weil die Mitglieder der Personalkommissionen und Arbeiteraus-schüsse den ihnen durch die Statuten festgesetzten Wirkungskreis deshalb nicht erweitern konnten. Der größere Teil der Mitglieder der Personal-kommissionen und Arbeiterausschüsse waren Mitglieder unserer Organisation, und sie haben daher vor allem ihre Tätigkeit vor der Organisation, die sie kandidierte, und erst in zweiter Linie vor den Nichtorganisierten Eisenbahnern zu verantworten. Die in unserer Organisation stehende Eiscnbahnerschaft wird nun folgendes konstatieren: Ein großer Teil unserer Wünsche ist zwar uner-ftsut, aber die Personalkommissions- und Arbeiteraus-iwutzmitglieder haben mit treuer Hingebung, mit Eifer und mit Verständnis die Wünsche der Eisenbahner vertreten. und so weit die in unserer Organisatwn vor-yanoene, hinter ihnen stehende Kraft reichte, sind unsere Wunsche auch durchgefetzt worden. Daß nicht alles er-r5r » f^e' was die Eisenbahner wünschten, daß nicht £ w r -?e' die von unseren Personalskommissionsund Arbeiterausschußmitgliedern eingebracht und in vielen Sitzungen verhandelt, begründet und vertreten auch erreicht wurden, daran sind nicht die Personalkom-missions- und Arbeiterausschußmitglieder und nicht unsere Organisation schuld, sondern daran sind nebst dem Widerstand der Staatsbahnvcrwaltung auch die große Zahl der Kollegen schuld, die Wohl wünschen, aber nie dazu beitragen wollen, daß diese Wünsche auch durch-gcsetzt werden können. Dieses Urteil gilt vor allem der Tätigkeit der Mitglieder im Zentralausschuß der Per-sonaltommissionen und Arbeiterausschüsse. Hier handelt es sich zumeist um Fragen, welche die Aenderung des Dienstverhältnisses für eine ganze Kategorie oder eine ganze Gruppe oder auch das Gesamtpcrsonal betreffen und die von weitgehender finanzieller Tragweite sind. Ueber 1400 Anträge sind innerhalb dieser fünfjährigen Periode eingebracht worden, und es würde die Durch- führung aller noch unerledigten Wünsche bei dem heutigen Personalstand der k. k. Staatsbahnen viele Millionen Kronen Mchrauslagen erfordern. Für jeden vernünftigen Menschen ist klar, daß diese vielen Wünsche nicht auf einmal durchgesetzt werden können. Aber es gibt viele dringende Wünsche darunter, deren Erfüllung vorausgesetzt werden konnte, wenn hinter der Per-sonalkommissions- und Arbeiterausschußmitgliedern die nötige treibende Kraft in einer einheitlichen, großen Organisation gestanden wäre. Diese fehlte, und nur deshalb ist es nicht in allen dielen brennenden Fragen gelungen, günstige Resultate zu erzielen. Bemerkt muß auch werden, daß im Zentralausschuß der Personalkommissionen, und zwar in der Sektion Unterbeamte, nur eine kleine Minderheit die Vertretung deS organisierten Personals besorgte, während die Mehrheit der Vertreter gegnerischen Organisationen angehörte. Diese Zusammensetzung der Kommission brachte es mit sich, daß nicht immer einstimmige Beschlüsse gefaßt wurden, was gewiß nicht den Interessen des.Gesamtpersonals entsprach. Zum Beispiel in der Frage der Abschaffung der außertourlichen Vorrückung stimmte die gegnerische Mehrheit für die Beibehaltung. Soweit die Mitglieder des ZentralauSschuffes der Per-sonalkommissionen unserer Organisation angehörten, muß gesagt werden, daß sie mit großem Verständnis, mit Eifer und bestem Können in den Sitzungen gewirkt haben. Beweis dafür der Umstand, daß maßgebende Funktionäre der Staatsbahnverwaltung wiederholt und auch öffentlich erklärten, daß die von unserer Organisation erhobenen und von den Personalkommissions- und Arbeiterausschußmitgliedern vertretenen Forderungen berechtigt seien. Wir erinnern hier nur an die Rede des Eisenbahnministers im Pariament bei der Beratung des 38 Millionen-Antrages im Vorjahr. Daß sich die Ver-treter der Staatsbahnverwaltung zu der Einsicht aufge-schwungen haben, ist zweifellos zu einem nennenswerten Teile der Arbeit der Mitglieder der Personalkom-missionen und Arbeiterausschüsse zu danken. Aber weiter konnte sich die Tätigkeit der Personalkommissions- und Arbeiterausschußmitglieder nicht erstrecken. Mehr als Anträge einbringen und sie sachlich und unwiderlegbar begründen konnten sie nicht. Und da haben sie geleistet, was sie konnten, es darf ihnen daher auch die Anerkennung dieser ihrer Tätigkeit nicht vorenthalten werden. Leider geschieht dies aber van dem größten Teil der Bediensteten, und zwar von dem nickt in unserer Organisation stehenden Personale. Die Personalkomis-sions- und Arbeiterausschußmitglieder werden genau so wie die Vertreter der Organisation und wie oie Vertrauensmänner überhaupt von einem großen Teil der unorganisierten Kollegen als die Prügelknaben für alles das benützt, was die Staatsbahnverwaltung an den elenden Lebensverhältnissen der Eisenbahner verschuldet at. Jeder unerfüllte Wunsch, eine eingetretene Verschlechterung. kurz alleL, was nicht bchagt, wird der -Organisation, der PersomUkommisjion und dem 9lr« beiterausschuß in oie Schuhe geschoben. „Es rührt sieh nichts, die Gewerkschaft macht nichts, der Sozi in der Personalkommission oder Arbeiterausschuß hat sich nicht getraut u. f. w." Das sind die Redensarten der gedanken. losen Kollegen, die nichts lesen, keine Versammlung besuchen, wenn ihre eigensten Interessen besprochen werden, die aber bei jeder Gelegenheit den Mund voll nehmen, um ihre Vertreter zu beschimpfen. Das ist natürlich eine sehr bequeme Art, der berechtigten Unzufriedenheit über die Nichterfüllung einer Forderung Ausdruck zu geben. Da läuft man eben nickst Gefahr, vom Vorgesetzten als „Krakeeler" angesehen zu werden. Die hauptsächlichste Ursache dieser Erscheinung ist die, daß diese Kollegen in ihrer Unwissenheit und Denkfaulheit eben der bequemen Ansicht Platz machen, daß die Personalkommission oder Arbeiterausschuß ein Automat ist, wo man nach Bekanntgabe des Wunsches und auf die Bewegung des Personalkommissions- oder Arbeiterausschußmitgliedes zu warten braucht und der erfüllte Wunsch wird präsentiert. Würden diese Kollegen nur ein Zehntel der für unnütze Rederei und für Gedankenlosigkeit verschwendeten Zeit zur Mitarbeit in der Organisation verwenden, es könnten sicherlich um 30 Prozent mehr von den erhobenen Wünschen durchgesetzt worden sein. Der Unternehmer, sei er wer immer, in diesem Falle die Staatsbahnverwaltung, wird stets vom Standpunkt des Unternehmerinteresses, also vor allem der Geldsackinteressen die Notwendigkeit der Bewilligung einer Forderung beurteilen. Von diesem einseitigen Standpunkt aus wird die Staatsbahnverwaltung die Forderungen der Bediensteten so lange beurteilen, bis sie nicht vom Personal selbst zu einer anderen Ansicht gezwungen wird. Dazu genügt aber nicht allein eine unwiderlegbare Begründung der Forderungen — denn die Anerkennung, daß die Forderungen berechtigt sind, kostet noch nichts — sondern es ist eben notwendig, daß der Vertreter des Personals zur Bekräftigung seiner Ausführungen die Gesamtheit des Personals in einer geschlossenen Organisation hinter sich bat, dann erst wird der Unternehmer die Notwendigkeit ins Kalkül ziehen, daß er die erhobene Forderung auch bewilligen muß, weil er sonst den Widerstand des Personals zu befürchten hat. Mit diesem logischen Gedanken haben sich leider die große Mehrzahl der Kollegen bisher nickst beschäftigt, und daher auch die Erscheinung, daß eine so tief gehende Verkennung des Wirkungskreises der Personalkommissionen und Arbeiterausschüste in den Kreisen der unorganisierten Kollegen zu verzeichnen ist. Wir konstatieren diese Tatsache gewiß nicht zum erstenmal. Im Gegenteil, wir waren uns bei der Schaffung der Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse bewußt, welchen Zweck die Staatsbahnverwaltung dabei verfolgte. Wir waren uns nie im unklaren darüber, daß die Staatsbahnverwaltung den gegen sie herrschenden Unwillen auf die Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse abzulenken bestrebt ist, um die Einigkeit deS Personals zu hindern. Ter Zweck heiligt die Mittel. Das Traurige an diesem Vorgehen ist, daß leider viele Kollegen in diese Falle gegangen sind, und es wird noch jahrelanger Aufklärungsarbeit bedürfen, um den hiedurch an den Interessen der Eisenbahner angerichteten Schaden wettrumachen. Mit dieser Aufklärungsarbeit soll bei den kommenden Neuwahlen intensiv eingesetzt werden. Es muß den Kollegen gesagt werden, daß sie den größten Teil der Schuld sich selbst zuzuschreiben haben, wenn nicht alle Wünsche erfüllt wurden. Es wäre ganz verfehlt, die Institution der Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse aufzugeben, sie als vollständig wertlos zu bezeichnen, weil nicht alles durchgeseht wurde. Es liegt an jedem einzelnen Kollegen selbst, die Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse zu einem einflußreichen Faktor zu machen. Hinter den Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse» muß eine große, einheitliche, alle Gruppen und Bediensteten umfassende Organisation stehen, die zielbewutzt und ernst die Verbesserung der Lage des Personals erstrebt. Dann wird cs leicht möglich sein, viele der unerledigten Wünsche in kurzer Zeit durchzusetzen. Das einzelne Personalkommissions- oder Arbeiterausschußmitglied ist eine große Null, wenn es allein oder nur ein Teil des Personals hinter ihm steht, es ist aber mächtig und einflußreich, wenn es im Namen des Gesamtpersonals sprechen kann, wenn seine Worte der Ausdruck des Gesamtwillens eines Personals sind, das gegebenenfalls auch durch eine entsprechende Organisation gerüstet ist, seinem Willen Durchbruch zu verschaffen. Wir haben also, wenn wir uns über den Wert der Personalkommissionen und Arbeiterausschüsse auf Grund ihrer bisherigen Tätigkeit ein Urteil bilden wollen, aus den Ergebnissen derselben zu lernen. Wir haben gesehen, daß, wenn uneigennützige und fähige Kollegen in diese Institutionen entsendet werden, daß die Forderungen des Personals im allgemeinen durch die sachliche und ziel-bewußte Vertretung um ein Stück vorwärts gebracht wurden, und zwar dadurch, daß die Staatsbahnverwaltung die Berechtigung der Forderungen zugesteyen mußte. Wir haben aber auch weiter gesehen, daß ein nennenswerter Teil der Forderungen seit dem Jahre 1907 durchgeseht wurde, und zwar gerade so viel, als die Kraft der hinter den Personalkommissionen und Arbeiterausschüssen stehenden Organisation durchzusehen vermochte. » In den folgenden Artikeln werden wir die von den Personalkommissionen und Arbeiterausschüssen im zentralen und lokalen Wirkungskreis eingebrachten Forderungen in detaillierter Form besprechen und auch unsere Ansicht über die nötigen Blenderungen in diesen Institutionen darlegen. A. M Unhaltbare Wohnungszustände ln der Station Selzlbal. Ein Mahnwort an das k. k. Eisenbahnministerium. Da es ii absehbarer Zeit der k. k. Staatsbahnverwaltung nicht möglich zu werden scheint, der Wohnungsnot in Selzthal entgegenzuwirken, sind wir abermals gezwungen, in der Oesjentlichkeit an das Eisenbahnminr-sterrum die Mahnung zu richten, endlich der allgemein bekannten, ein Stück sozialen Elends verkörpernden Wohnungsnot, in Selzthal zu steuern. „Für den hiesigen Direktionsbezirk sind 9 Millionen Kronen zur Erbauung von Personaihäusern bewilligt, davon sind insbesondere die Stationen Selzthal, Knittelfeld, Graz und W e i z zu berücksichtigen, und sind diese genannten Stationen in das Verzeichnis jener Bauherstellungen aufgenommen, deren Durchführung als dringend und unerläßlich erscheint." So ähnlich hat sich die k. k. Staatsbahndirektion Villach in einer vorjährigen Personal-kommissionssttzung geäußert und in diesem Sine eine Intervention des Abgeordneten Muckutfch beantwortet. Die StaatSbahndirektivn Villach hat sich auch beim Essen-bahnministerium für die Erbauung der erforderlichen Persoiialhäister eingesetzt. Doch der heilige Bureaukratis-mus im Eisenbahnministcrium scheint^ für seine untergeordnete Direktion sowie für das in Selzthal unter den ungünstigsten Verhältnissen vegetierende Personal noch immer taube Ohren zu haben. Bei der vorgeschrittenen Zeit besteht keine Aussicht, daß die Häuser noch in diesem Jahre gebaut werden, denn es ist nicht einmal der erste Spatenstich hiezu gemacht worden. , Welche Dimensionen die Wohnungsnot m Lelztal bereits angenommen hat, haben wir schon zu wieder-holtenmalen, so auch in der Nummer 28 des „Eisenbahner" vom Vorjahre, aufgezeigt. Wir können es aber trotzdem nicht unterlassen, die Künste der Staatsbahn-verwaltung neuerlich zu beschreiben. Trotz der schon fen Jahren hierorts fühlbaren Wohnungskalamitat hat die Staatsbahnverwaltung, anstatt derselben mit aller Energie entgegenzutreten, zu ihr noch ihren Teil beigetragen. Sie mußte wegen der Demolierung der schon fett länger in einem schlechten Bauzustand gewesenen ßuizet Kaserne Privatloka c zu Kasernenzwecken mieten. Da die Staatsbahnverwaltung diese Lokale besser bezahlen kann als die privaten Mieter, macht sie den Mietern eine den hiesigen Hauszinsgeiern hochwillkommene Konkurrenz. Es würde zu weit gehen, die hiesigen Wohnungen in sanitärer Hinsicht zu beschreiben, doch wenn es die Staatsbahnverwaltung nicht für notwendig findet, endlich Schritte zur Linderung der Wohnungsnot zu unter-nehmen, so ist das Personal gezwungen, die Samtats-kommission zu beschäftigen; die daraus ^ entstehenden Folgen für die Bediensteten hat dann einzig und allem die'Unternehmung selbst zu tragen. ' Auf mehrere Interventionen des Neichsratsabge-ordneten Genossen Muchitsch brachte das Personal in Erfahrung, daß es der Staatsbahnverwaltung infolge ihrer bekannten Finanzlage nicht möglich sei. die Häuser aus Jnvestitionsmitteln zu bauen, und daß auch der Provi-sionsfonds wegen des niederen, für Selzthal bestimmten Ouartiergeldes von 60 Prozent nicht in der Lage sei, die Häuser zu bauen, da bei diesem niederen Quartier -geld nicht die erforderliche Verzinsung aufgebracht wer. den könne. Dieses letzte Argument beweist wohl auch genügend, daß die Station Selzthal unrechtmäßig in der 60prozentigen Ortsklasse der Quartiergeldbemessung eingereiht ist. Die Bediensteten haben daher auch aus diesem Grunde schon im Vorjahre durch die Personal-kommission eine erhöhte Einreibuna in die 80prozentige Seite 6 Ouartiergeldklasse gefordert, bo.fi wurde diese Forderung mit der Begründung abgelehnt, daß 'eine solche Erhöhung nur den Hausherren zugute kommen würde. Dies mag wohl richtig sein, dem Personal ist aber durch die Feststellung derartiger Wahrheiten nicht geholfen, da ja die Staatsbahnverwaltun^ anderseits, durch die Erbauung von Häusern, den Bedürfnissen oer Bediensteten auch nicht Rechnung trägt. Die Bediensteten schlugen nun einen anderen Weg etn und suchten beim k. k. Eisenbahnministerium um eine erhöhte Einreihung in die Ouartiergeldklasse an, doch erhielten st? nur folgende Antwort: Auf Grund der ab 1. Hänner d. I. durchqeführten obligaten Quartiergeld, erhohung betrage das Mindestquartiergeld für Selzthal jährlich 270 Kr.. das ist Kr. 22-50 per Monat, und um diesen Betrag sei tn Selzthal eine Wohnung zu bekommen. Welchen Begriff haben wohl die Herren Bureau* Iraten des Eisenbahnministeriums von Wohnungsverhältnissen und von den Zuständen, unter welchen die Be. bien steten auf der Strecke oft existieren müssen. Die Herren im Eisenbahnministerium glauben wohl, dag, weil das Ouartiergeld erhöht wurde, auch mehr Wohnungen entstanden sind. Würden diese Herren nur heraus-kommen, Nachschau zu halten, wie. viel Wohnungen verfügbar und in welchem Zustand dieselben in Selztal sind. Da zu beiden Aktionen das Eisenbahnministerium eine ablehnende Haltung einnahm, brachte das Personal ein mit 108 Unterschriften versehenes Gesuch dem k. k. Eisenbahnministerium zur Vorlage. Dieses Gesuch war von der Gemeinde Selzthal in der Wahrheit entsprechender Weise befürwortet, und zwar wie folgt: Die gefertigte Gemeinde Selzthal be'tätigt die tatsächlich schwerdrückende Wohnungsnot, alS auch die durch diese beruorgerufenen hohen Zinse und datz daS Personal der r. k, Staatsbahnen mit dem knapp bemessenen Ouartiergeld bei der Inanspruchnahme von Privatquartieren sein Aus-langen nicht finden kann. Man schließt sich aus diesem Grunde der dringenden Bitte der Gejuchsteller uni Erbauung von Personalhausern in der Gemeinde Selzthal durch den ProvisionssondL der Be-bieniteten der I t österreichischen Staatsbahnen dollinhalt» lieh an. Gemeindeamt Selzthal, 13. Februar 1912. Wegen aller hier angeführten Umstände erwartet nun daö Personal von Selzthal vom k. k. Eisenbahnmini-rterium eine baldige und günstige Erledigung seines in Vorlage gebrachten Gesuches, sowie selbes auch an der Forderung auf Erhöhung der Quartiergeldklasse fest-hält, weil der ProvifitmSfonds nur bei einer erhöhten Einreihung beim Bau von Personalhäusern hier seine richtige Verzinsung finden löpnte. Die kompetenten Fak-toten der k. f. Siaatsbahiwerwaltung mögen endlich darangehen, dv>(c unaufschiebbare Angelegenheit des Personaihauserbaues in Selzthal in Angriff zu nehmen. Die. Sache läßt sich unmöglich länger verzetteln, wenn nicht die Rücksichtslosigkeit der Staatsbahnverwaltung gegen das eigene Personal auf. die Spitze getrieben werden soll. 8m btr $$tan!entaife bei 1.1. btto. SSbbehaiesellschast sind wir heute in der angenehmen Lage, den Mitgliedern eine neue Errungenschaft melden zu können. Vor zirka drei fahren wurde über Antrag der ge» wählte.n Ausschußmitglieder den Krankenkassenmitgliedern zur Behebung von Störungen in der Magen-Funktion, beim Sprechen :c., nach vorher bahnärztlich konstatierter Notwendigkeit ein Zahnersatz auf Kosten der Krankenkasse gewährt. Zu diesem Behufs trat der Krankenkassenauöschuß mit mehreren Zahnärzten in Verbindung, und es wurden dann von Fall zu Fall diesen in den größeren Städten unserer Personalstationen domizilierenden Zahnärzten Patienten überwiesen. Während dieser Vorgang außerhalb .Wiens zu keinerlei Beschwerden Anlaß gab, so wurden im vorigen Jahre hauptsächlich von den Wiener Werkstättenarbeitern sowohl geqen die Behandlung als auch gegen die gelieferten künstlichen Gebisse von dem für das Wiener Personal bestellten Zahnarzt Beschwerden laut, die durch ein Konkurrenzmanöver derart gesteigert wurden, so daß ßS nach mehrmonatiger Fehde zu mehreren gerichtlichen Klagen kam. , Um diese für die Krankenkassenmitglieder segensreiche Einführung nicht zu einem Objekt herabsinken zu lassen, um welches ein Kampf aus Konkurrenzneid geführt, wird, sah sich der Krankenkassenausschuß gezwungen, in Wien eine Abänderung zu treffen, zu welchem ‘■Sehnte er mit Beginn vom 21. März 1912 in Wien IV, Luisengasse 30, ein zahnärztliches Ambulatorium errichtet hat. Für den Fall, als sich, diese Einrichtung bewährt, so werden dann tunlichst in den größeren Personalstationen der SUdbahn ähnliche Ambulatorien errichtet werden. Vorläufig bleibt die Vorgangsweise beim Ansprechen eines Zahnersatzes für die außerhalb Wiens wohnenden Krankenkassenmitglieder so wie bisher. Im nachstehenden bringen wir den Krankenkassen-Mitgliedern die Kundmachung und die Bestimmungen des Einsührimgszirkulars zur Kenntnis. Es wird ausdrücklich betont, daß diese Begünstigung nur für die Mitglieder gilt, nicht aber von den Familienangehörigen in Anspruch genommen werden darf. Errichtung eines zahnärztlichen Ambulatoriums in 2i3i.cn. (Krankenkasse.) An alle Herren Dicnstabteilungs-, BetriebSinspektoratS-und Lokalvorstände sowie die Herren Bahnärzte in Wien. AuS administrativen und ökonomischen Gründen hat der Ausschuß der Krankenkasse in seiner Sitzung vom 1. März 1012 beschlossen, vorläufig in Wien ein zahnärztliches Ambulatorium in eigener Regie zu errichten. Dtcfcä Ambulatorium, welche» in dem bahnärztlichen Ordinationszimmer in Wien IV. Luisengasse 30, eingerichtet worden ist. wird am Donnerstag den 21 März 1012 eröffnet. Mit seiner Leitung wurde der Zahnarzt Herr Dr. Adolf Horst betraut. Die Ordinationsstunden finden an jedem Donnerstag t54 Uhr nachmittags bis T llhr abends jtatt. Wenn einer dieser Tage auf einen Feiertag fällt, so „jpev GMnvayner.« wird die Ordination an dem vorhergehenden Wochentag zur gleichen Stunde abgehalten. ' An das Ambulatorium sind sämtliche in Wien wohnhafte Kasseninitglicder gewiesen, welche sich auf Kassenkosten einer zahnärztlichen Behandlung unterziehen wollen. Kassenmitglicder, welche sich in privatzahnärztlicbe Behandlung begeben, haben für die hieraus erwachsenoen Kosten cu5_ eigenen Mitteln aufzukommen. Soweit nicht die Vor-aussetzungen des § 16, Absatz 15, ded Statuts vorliegen, werden Gesuche um Refundierung oder auch nur teilweise Hebernahme solcher Auslagen ausnahmslos abgewiesen werden. Aber auch im Falle der Inanspruchnahme eines fremden Zahnarztes im Sinne des § 16, Absatz 15 de» Statuts zahlt die Krankenkaffe nur die Kosten der ersten Ordination. Ten Mitgliedern der Krankenkasse wird in diesem Ambulatorium unentgeltlich gewährt: 1. Die konservative Zahnbehandlung mit Ausschluß t>on Gold- und Emailvlomben; 2. Zahnersatz, sofern er als therapeutischer Äehelf im Sinne de» § 6, Zahl 1, des Krankenversicherungsgefetzes zu betrachten ist. Diese Voraussetzung liegt vor, wenn der Zahnersatz: A zur Behebung von Störungen der Magenfunktion, B. zur Beseitigung der Erwerbsunfähigkeit bei solchen Personen, deren Beruf eine deutliche Aussprache erfordert, notwendig ist. Der Fall ad A ist gegeben, wenn mehr als 14 Zähne in beiden Kiefern fehlen, und unter den vorhandenen Zähnen weniger als sechs aufeinander beißen. ®er_ Fall ad B liegt vor. wenn im Ober- mti> Unterkiefer drei oder mehr nebeneinander stehende Frontzähne (Schneide- und Eckzähne) oder wenn im Ober- und Unterkiefer je zwei korrespondierende Frontzähne «fehlen. Goldtechnik wird nur in besonderen Fällen, in welchen noch facharztlichem Gutachten jede andere Ausführung unmöglich ist, gegen vorherige Genehmigung seiten» der Krankenkasse auSgesührt. Der ordinierende Arzt ist an die vorstehenden Bestimmungen gebunden und nicht befugt, die gezogenen Grenzen zu überschreiten. Für die Benützung des Ambulatoriums werden folgende Bestimmungen erlaffen: Jedes in Wien wohnhafte Kaffenmitglied ist berechtigt, das Ambulatorium ohne bahnärztliche Anweisung oder vorheriges Ansuchen beim KassenauS'chuß zu besuchen. Die Legitimierung als Kaffenmitglied gegenüber dem ordinierenden Zahnarzt erfolgt durch Vorweisung der grünen oder grauen Legitimation. Die Identitätskarte allein genügt nicht. Dem Beamtenstand Angehörige Kasienmitglieder sowie jene Äassenmitglieder, welche noch nicht int Besitz einer der be> zeichneten Legitimationen sind, haben eine vom Dienstvorltand oder deffen Stellvertreter unterfertigte Bestätigung der Kassen. Mitgliedschaft beizubringen. Angehörige von Kaffenmitgliedern haben gemäß § 16, Absatz 4 des Statuts keinen Ansdruch auf spezialärztliche Behandlung und dürfen daher das Ambulatorium nicht besuchen. Dieses Zirkular ist sämtlichen Kassenmitgliedern zur Kcnntn'S zu bringen. Sonderabtirücke zur Verteilung und Aff'tWemng werden Ahnen in genügender Anzahl zukommen. Ein eventueller Mehrbedarf ist beim Bureau für Kranken« und Unfallversicherung in Wien anzusprechen. Wien, am 12. Mrz 1012. Für den Ausschuß: Obmann: Dr. Hermann m. p. Inland. Der SHitzelerlatz des Eiseubahnminjsteriums. Abgeordneter T o m s ch i k hat in der letzten bor-österlichen Parlamentssitzung folgende Interpellation an den Eisenbahnministet und Justizminister überreicht: In der Nummer 8 der Fachzeitschrift „Der Eisenbahner" vom 10. März 1912 wurde ein von den Eisenbahn« direktwnen der 1.1. österreichischen -Staatebahnen an die landesfürstlichen Sicherheilsbehörden gerichtetes Schreiben veröfsent-licht, das sich auf einen angeblichen Erlaß des k. k. Eisenbahn» Ministeriums beruft Und daS folgenden Wortlaut hat: VereinSbildung der Eisenbahnbedienstetsn. An die k. 1. BezirkShauptmannschaft in.................. DaS k. k. Eisenbahnministerium hat der gefertigten Direktion den Auftrag erteilt, mit Beginn jedeS Jahres einen Bericht über den Stand und die Entwicklung des SSereinSlcbenl unter den Eisenbahnbediensteten des hiesigen Amtsbezirkes rücksichtlich des jeweilig verfloffinen Jahres zu erstatten Um diesem Antrag entsprechen zu können, beehrt sich die gefertigte k. k. Direktion da» Ersuchen zu stellen, ihr ein Verzeichnis aller im Bereich der dortigen fc. k. Bezirkshauptinann-schaft in Betracht kommenden Vereine und gleichzeitig die gegenwärtigen VereinSleitungen sowie die Mitgliederzahl bekannt* geben zu wollen. Ferner gestattet sich die k. k. Direktion zu ersuchen, über die Tätigkeit der betress-nden Vereine, beziehungsweise Ortsgruppen, über die in den Versammlungen zutage tretenden Strömungen sowie über das Matz etwaiger fremder Einflüsse, welche sich in radikalen Richtungen geltend machen, auf Grund der yon den dortigen Organen gemachten Wahrnehmungen gegebenenfalls die gefertigte k, k. Direktion in Kenntnis fetzen zu wollen. Der k. k. Direktor." Dieses amtliche Schreiben wurde auch von der .Ersten österreichischen Bahnmeister-Zeitung", Nr. 6 vom 15. März 1012; publiziert und mit folgendem Kommentar begleitet: „Eü ist etwas stark, was sich hier die österreichischen Behörden wieder leisteten. Deshalb, weil Bedienstete für die Interessen ihrer Familien eintreten, crfolpt von feiten der österreichischen Behörden ein Spitzelerlaß ärgster Sorte. Ja, wo leben wir denn, daß dies in dem vorgeschrittenen Zeitalter noch möglich ist? Oder denken unsere maßgebenden Persönlichkeiten, daß durch solche Erlässe sich eine Bewegung, die ihren Grund im Kamps um die äußersten Notwendigkeiten zur Lebensbedingung hat, unterdrücken läßt? Wir haben für dieses Vorgehen unserer Behörden nur eine Bezeichnung, und die lautet: »Pfui Teufel!»" Diese Kritik wurde von der Wiener Preßstaatsanwalt-schaft in ihrer Gänze konfisziert Die Gefertigten fragen deshalb den Herrn Jusiizmini. ster, ob er geneigt ist, die Wiener Staatsanwaltschaft anzuweisen, derartige schikanöse Unterdrückungen der Preßfreiheit in Zukunft hintanzuhalten? Sie fragen weiters den Herrn Eifonbahnminister, ob ein derartiger Erlaß, wie er in dem in den Zeitungen veröffentlichten Schreiben der Bahndirektionen genannt wird, tatsächlich an die Direktionen erfolgt ist, durch welchen ein geradezu vormärzlicheS Spitzelsystem in Wirksamkeit gesetzt wurde? Wie vermag es der Herr Eisenbahnminijter zu rechtfertigen, daß durch eine derartige Verfügung die ge« samt« österreichische Eisenhahrierschaft einer Polizeiaufsicht unterworfen und so in der Ausübung ihrer staatsgrundsätzlich ewährleisteren Bewegungsfreiheit gehindert werden soll? Ist er Herr Minister geneigt, dem Hause darüber ehestens Aufklärung zulcounen zu laßen? Nr. II Die Wiener Gemeinderatswahlen. In Wien finden am 23. April die Gemeinderatswahlen statt. Tie Mandate des vierten Wahlkörpers gelangen vollständig neu zur Besetzung und in den anderen Wahlkörpern finden teilweise Neuwahlen statt. , Die Christlichsozialen haben sich wohl durch ein schuftiges Wahlrecht die Herrschaft so viel als möglich gesichert, denn im ersten Wahlkörper entfällt ein Gemeinderat auf rund 600, im zweiten auf 1100, im dritten auf 1300, im vierten aber auf 70.000 Wähler, aber das Maß ihrer Sünden ist derart voll, die Verachtung in der Bevölkerung derart gestiegen, daß selbst dieses Wahlrecht sie nicht mehr vor Niederlagen schützen wild. Es ist sehr begreiflich, daß die einstmals unter Lueger so mächtige Partei nicht sterben will und sich mit den alten Methoden des Wahlschwindels und der Wahl-Iftgen noch einmal zur vollen Blute erheben mochte. Aber es nützt nichts mehr, sie ist doch nur ein Häuflein Elend und Gestank. Im vierten Wahlkörper, wo die Sozialdemokraten mitkömpsen können, wird sie voraussichtlich bis aus wenige Bezirke unterliegen. Das Attentat auf das Koalitionsrecht der Straßenbahner und die brutalen Maßregelungen haben ihr den letzten Rest von Ansehen unter der armen Bevölkerung geraubt und sie wird am Wahltage für diesen letzten Streich eine deutliche Antwort erhalten. Aber auch in den bürgerlichen Kurien regt es sich, und wenn sich die Freisinnigen nach altem Hang nicht wieder zersplittern, wird der Wahltag gegen die Christlichsozialen ein Tag der Heimzahlung und ein Sedan werden. Mögen die Aprilwahlen vollenden, was die Juniwahlen begonnen haben. Bankkapital und Industrie. Die österreichische Kreditanstalt für Handel und Gewerbe, der das Spirit uskattell jährlich 500.000 Kr. rein abwirft, hat nun die größte österreichische Spiritusindustrie, die der Prager Firma F. T. Brosche Sohn erworben. Sie mußte die Sfftien, die zuletzt 14 Prozent Dividende brachten, mit 200 Prozent befahlen. Aber sie tut das gern, denn man rechnet mit der Einführung des Spiritusmoriopols im Jahre 1917 bei der Neuregelung des wirtschaftlichen Verhältnisses mit Ungarn und wenn dann die ganze Industrie „in einer kraftvollen Hand vereinigt ist" — dann Gnade dir, armer Staat, und euch, noch ärmeren k. k. Steuerzahlern. So rechnen die Bankgewaltigen wenigstens. Die 17. September-Justiz. Der Oberste Gerichtshof hat die Bluturteile, die das Landesgericht Wien gegen die wegen der Teuerrmas-krawalle vom 17. September 1911 Verhafteten fällte, eines nach dem anderen als rechtswidrige Tendenz„wahr> sprüche" gekennzeichnet. Nun ist — im Wiederaufnahmeverfahren — auch das allererste jener Schreckens-urteile gebrandmarA worden. .Ein iekt Mk . Eig ' schwachsinnig erkannter armer 'Teufel war wegen, Entwerfend einer Laterne zu einen! Jahre schweren Kerkers (Zuchthäus) verurteilt worden. Jetzt, nachdem er vier Monate verbüßt, kam er mit drei Tagen Arrest davon! * Herr Seidl, der Teutschgelbe, Nationalüctbäublct und Christlichsoziale! Die „Schlesische Volkspresse" ieill den nachfolgenden Brief des Herrn Ferdinand Seidl an einen Pfarrer als neuen Erweis der Charaktertreue und Ge-sinnungsfestigkeit dieser deutschen Zierde mit: Troppau, den 22. Juni 1011. Euer HochwürdCn! Für die mir seitens der chrisilichsozialen Wähler geleistete Stichwahlhilfe, die einen so glänzenden Wahlsieg er. möglichte, sage ich auch Euer Hochwü-den meinen herzlichsten Tank mit der ergebenen Bitte, diesen Dank auch den anderen Herren Ihrer Partei in Ihrem Pfarrsprengel gütigst mitteUett zu wollen. Unter einem gebe ich meinem tiefsten Be-dauern darüber Ausdruck, datz es der Wiener jüdischen Presse gelungen ist, die deutschen Wähler der Stadt Wien so zu verhetzen, daß die in der Provinz von Deutschnationalsn uni Thristlichfozialen gemeinsam errungenen Erfolg« wider die vaterlandslose und religionsfeindliche Sozialderno. kratie durch deren Siege in Wien wieder wenigstens teilweise wettzumachen. Soweit ich dazu beitragen kann, um emc derart unvernünftige Gesinnung unter den deutsch-freiheitlichen Elementen in Zukunft unmöglich zu machen, werde ich c6 gewiß gern tun. Wenn ich Ihnen. Hoch, würden, oder einem Ihrer geschätzten Parteigenossen tn Ihrem Pfarrsprengel sonst irgendeinen Dienst zu leisten in der Lage fein sollte, so bitte ich jederzeit zu verfügen über Ihren ergebenen Seidl, ReichLratSabgeordneter. Das Original dieses Briefes hat der Abgeordnete Jokl im Abgeordnetenhaufe vorgezei^t. Wären die Deutschnationalen nur einigermaßen eine freiheitliche Partei, so würde dieser Mensch, der sein Parteiprogramm so schamlos an die Pfaffen verklapst hat, mit Schande und Spott aus der Partei hinausgefeuert wer-den. Herr Seidl aber bleibt weiter die Zierde deS Nationalverbandcs. Und cs swäre auch gar zu schade, wenn dieses Prachtexemplar ohne Schweinsledemnbano darin fehlen würde! ^ Die Christlichs».',ialen gegen das Koalitionötccht der Beamten. Der christlichsaziale Abgeordnete Athanas v. Guggenberg hielt in der letzten Sitzung des Staats-angestelltenausschusses folgende Nede gegen das Koalitionsrecht der Beamten: „In einem geordneten Staats-wesen kann man nur eine geregelte Verwaltung ein-richten, wenn die Regierung die Siaatscmgestellten unbedingt in der Hand hat. Je freier ein Staat, desto strenger muß die Regierung in dieser Richtung Vorgehen. Es ist ganz unmöglich, den Staatsangestellten volle Freiheit der Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte zuzu-gestehen. Der Beamte muß in dieser Beziehung gebunden fein, so wie ei der Offizier ist. EL ist ein großer Unter* Nr. tl „Der Grienbaynrr.- \ Seite 7 schied zwischen einem Beamten de-L Staates und einem Privatbeamten. Der Privatunternei'imer mutz es sich manchmal bieten lassen, daß ec zu vertragsmäßigen Vereinbarungen gezwungen wird. Ter Staat ist nicht in dieser Situation. Meiner Ueberzeugung nach wollen auch die Provinzbeamten nur eine Besserung der materiellen Stellung und legen auf die Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte gar keinen Wert! Die ganze Sache ist nur von den Organisationen künstlich aufgebauscht. Würde äic volle Freiheit der Organisation zugestanden werden, wäre es wiederholt nicht möglich, einzelne Beamte zu disziplinieren, da sich die Organisation ihrer annehmen würde und dadurch die Negierung in ihren Handlungen beschränkt wäre. Man kann nicht einen einzelnen Mann fassen, weil die Regierung die Macht einer großen Organisation fürchten mutz. Man kommt dann nicht mehr mit einzelnen Verfolgungen aus, und dies ist dann eine verzweifelte Sache für die Regierung und die Bevölkerung. Man muß sich gegen solche Erscheinungen beizeiten sichern und jetzt ist der Moment dazu gekommen. Keine Vflichtgetreue Regierung darf sich finden, den Staatsangestellten freie Hand zu lassen. Es ist ganz in Ordnung, daß man den Beamten hindert, sich mit praktischer Politik abzugeben. Wir haben gar kein Bedürfnis, datz wir in die Beamtenschaft alle möglichen politischen Be. wegungen hineinbringen lassen. Es wäre nicht undenkbar, daß Beamtenorganisationen staatsgefährliche Tendenzen verfolgen. Das darf nicht gestattet werden. Der öffentliche Angestellte darf nicht hinabgezerrt werden in die Zwistigkeiten der politischen Parteien. Er mutz über diese Erscheinungen erhaben bleiben. Diese Stellung mutz er wünschen, wenn er seine Verpflichtungen der Regierung gegenüber richtig erkennt, und dies steht ihm viel besser an, als wenn er noch so große Erfolge im Parteigezanke erzielen würde. Ich werde also für die vollständige Fassung des § 22, der das Vereinsrecht der Beamten einschränkt, mit voller Ueberzeugung stimmen." Diese Rede mögen unsere Genossen ausschneiden und in die Agitationsmappe legen. * Zerschlagene Fensterscheiben, das Kaiserlicd und eine christlichsoziale Interpellation. Vor etlichen Tagen veranstalteten die Wiener Christlichsozialen, denen angst und bange wird vor den bevorstehenden Gemeinderatswahlen, in der Volkshalle des Rathauses eine Wählerversammlung, um noch einmal über ihre zusammengeschmolzenen Scharen Heerschau zu halten. Nach der Versammlnng versuchten •100 bis 800 Personen nach dem Bezirk Wieden zu ziehen, wo eine Versammlung freiheitlicher Wähler abgehalten wurde, in der Abgeordneter Zenker sprach. Die Sicher* heitswache stellte sich ihnen entgegen und wurde mit Stockhieben bedroht. Die Menge wuchs schließlich auf 1000 Personen an und wollte den Wachkordon stürmen. Die Polizei, die inzwischen Verstärkungen erhalten hatte, zog vom Leder und zerstreute die Menge ohne Waffengebrauch, wobei drei Verhaftungen vorgenommen wurden. Ein Teil der Demonstranten zog vor die Redaktion der „Neuen Freien Presse", wnrde aber durch den Wachkordon auch hier abgewehrt. Als gegen die Fe n st e r s ch e i b e n Steine geworfen wurden, zag die Wache blank und zerstreute die Menge, ohne die Waffe zu gebrauchen, wobei vier weitere Verhaftungen erfolgten. Während der Demonstration wurde ununterbrochen das Kaiserlied gesungen. Die Christlichsozialen, die so begeistert Beisall ffiitlchten, als am 17. September vorige» Jahres junge Burschen wegen einiger zerschlagener Fensterscheiben er-schossen wurden, scheinen es nicht begreifen zu können, daß ihnen das Zertrümmern von Fensterscheiben nicht anstandslos erlaubt wird. Sie ließen durch den Abgeordneten Dr. v. Baechle eine Interpellation ein« bringen, in der der Minister des Innern gefragt wird, ob er das Singen des Kaiserliedes verboten hat. — Nach christlichsozialer Auffassung ist also das Fenster-emschlagen ohneweiters erlaubt, wenn dabei die Volkshymne gesungen wird. In dem Augenblick, da die ersten Klange deö( Kaiserliedes ertönen, haben die Wachleute „Habt acht" zu stehen, zu salutieren und ruhig zuzuschauen, tote dte von den frommen Patrioten geworfenen Steine durch die Luft fliegen. Ausland. sprachen werden sollen. Diese Bewegung umfaßt über 25.000 Lokomotivführer. Tie Eisenbalmgesellschasten behaupten, datz die gegenwärtigen Verhältnisse eine Lohn-erhöhung nicht rechtfertigen. Die Lokomotivführer erklären indessen, datz die Kosten des Lebensunterhaltes derartig gestiegen sind, dotz eine Lohnerhöhung durchaus notwendig ist. Eisenbahubrrmittler in England. Ter Erfolg, den Sir George Askwith als Vermittler und Friedensrichter in Arbeiterkonflikten Erzielt hat, hat die London and North Western Eisenbahilgesell-schast veranlaßt, einen Beamten zu ernennen, dessen Aufgaben auf ähnlichem Gebiete liegen sollten, die sich natürlich aber nur auf Angelegenheit der betreffenden Gesellschaft beschränken. Die Aufgabe» dieses Beamten werden darin bestehen, Beschwerden anzuhören und zu versuchen, Abhilfe zu schaffen, ehe ernste Schwierigkeiten daraus entstehen. Die Gesellschaft will nun den Klagen der Angestellten entgegenkommen, die behaupten, datz niedrigere Beamte etwaige Schwierigkeiten eher verschlimmert als beseitigt haben. Andere Abteilungen der Eisenbahn begrützen diese Einführung mit Freuden, denn die neugeschaffene Stellung wird mit genügender Autorität ausgerüstet sein, mit Aendernngen vorzunehmen, wo solche notwendig werden sollten, wodurch wieder andere Abteilungen der Sorge enthoben sind, sich mit solchen Angelegenheiten befassen zu müssen. Tie Angestellten der Eisenbalmgesellschaft sind ebenfalls über diese Aenderung sehr erfreut, da sie jede Gelegenheit, die ihnen eine gerechte Erwägung ihrer Beschwerden ohne das Tazwischenkommen der kleinlichen Beamtenschaft verspricht, mit Freuden begrüßen. Tie neue Methode garantiert den Angestellten auch eine schnellere Erledigung als unter der alten Methode möglich war. Wie verlautet, beabsichtigen auch andere Eisenbahngesellschasien. eine ähnliche Neuerung einzuführen. Aus dem Gerichtssaal. Emspruchsverhandlung des „Eisenbahner". W i c ir. 9. April. Bor einem Erkenntnissenat des hiesigen LandeSgerichteS Ein erfreulicher Fortschritt. Die Internationale Transportarbeiter-Föderation, der die größten Eisenbahnerverbände sowie auch unsere Organisation angeschlossen sind, schreitet mit ihrer Mitgliederzunahme unaufhaltsam vorwärts. Ein Vergleich mit den Ziffern früherer Jahre beweist das. Am 1. Oktober 1904 betrug die Zahl der angeschlossenen Organisationen 11 mit 77.672 Mitgliedern in 7 Ländern, am 1. Juni 1906 dagegen 22 Organisationen mit 207.231 Mitgliedern in 13 Ländern; am 1. Juli 1908 waren es ßeteitS 44 Organisationen mit 496.620 Mitgliedern in 18 Ländern; am 1. Juli 1910 nur 42 Organisationen mit *8 Mitgliedern in 16 Ländern, dagegen am 1. Juli bereits wieder 44 Organisationen mit 532.615 rS i9 I!bern in 18 Ländern. Am Schlüsse des Jahres 1J11 aber waren es 46 Organisationen mit 707.839 Mit« gltedetm in 19 Ländern, das ist eine Zunahme seit 1. fljult lull um 175.224 ober seit dem letzten Kongreß in Kopenhagen (1. Juli 1910) um 211.219 Mitglieder. Tas ist ein sehr erfreulicher Fortschritt und wird alle unsere Berufskollegen, die durch unermüdliche Agitation und mit großem Fleche an der Erstarkung der Organisationen int Eisenbahnbetrieb, Transport- und Verkehrsgewerbe uiitarbeiteten, mit großer Genugtuung erfüllen. Schreitet die Internationale Transportarbeiterföderation in dieser Weise fort, so ist es nicht ausgeschlossen, daß sie in diesem Jahre eine Million Mitglieder erreicht. Dir Lohnbewegung der Lokvmötibführcr in Amerika. Die vereinbarte Konferenz zwischen den Vertretern der Lokomotivführer und der Eisenbahnen wird am 14. März stattfinden, und zwar in Newyork, wo die Forderungen. der SoFomotibfiitireu "m Oohnerhöbura be- nähme durch die Wiener Prctzbehörde verfiel bekanntlich eine Stelle des unter der Rubrik „Streiflichter" enthaltenen Artikels ,WaS i st'S mit den Erholungsurlauben der Arbeiter'?", in der allerdings in scharfer Form darüber Klage geführt wird, datz das Eisenbalmministerinin trotz feiner gegebenen Zulage die Bestimmungen, mit denen die Urlaube der Arbeiter geregelt werden sollen, noch immer nicht publiziert habe. Das LandeSgericht Wien, das über die Beschlagnahmeversügmig au entscheiden Hatte, fand, das, in dem genannten Artikel der Tatbestand dcS § 300 St.-G.-B. enthalten sei und bestätigte demgemäß die Verfügung der Staatsanwaltschaft. In der heute vor dem Landrsgericht zur Verhandlung gelangten Bescl werde führte als EinspruchSwerber Redakteur Genosse Franz L i 11 a»S: „Tie Auffassung, die der Gerichtshof dem Erkenntnis zugrunde gelegt habe, fei in formaler und rneritorifcher Hinsicht eine r e ch t Sirrtü mlich e> Zum Tatbestand im Sinne des 8 800 St.-G.-B., auf den sich die angesochtene Entscheidung stützt, genügt c6 nicht, wenn gegen eine Behörde aufgereizt werde, und es wäre auch, wenn man den Wortlaut der konfiszierten Stellen als über eine gesetzlich erlaubte Kritik hinaus.,eheud betrachten würde, die Beschlagnahme eine unbegründete. Die klar ausgesprochene Absicht dls § 300 sei eben die, Anordnungen und Entscheidungen der Behörden vor Schmähungen, Verspottungen und Entstellungen von Tatsachen zu schützen und es zu verhindern, auf solche Weise andere zu Hatz und Verachtung auszureizen. Um also durch Schmähungen und Verspottungen zu Hatz und Verachtung gegen eine Behörde oder gegen einzelne Lrgane der Regierung ansreizen zu können, jei, wenn diese Handlung die Deliktsmerkmale des S 300 St.^N.-Ä. begründen solle, e i n Objekt erfordernd): die Anordnung uno Entscheidung einer Behörde. Darüber lasse die genaue und präzise Textierung des Gesetzes keinen Zweifel an kommen. Diese Objekte aber, die das Gesetz vor einer schmähenden, zu Hatz und Verachtung aufreizenden Kritik geschützt wissen wollte, fehlen in dem der Indizierung unterliegenden Fall ganz-1 i ch. Zm gan;en Artikel sei nirgends von einer Anordnung oder Entscheidung des EisenbahnministeriumS die Rede, und die Kritik, die es dem Herrn Staatsanwalt anget-n habe, richte sich lediglich gegen das passive Verhalten des Eifenbahnminifteriums, das c8 bisher unterlassen habe, eine Anordnung oder Entscheid u u g in der Urlaubbsrage l zu treffe». In einem rein negativen Verhalten einer Bc-' Hörde könne aber doch keine A nordnung oder Entscheidung erblickt werden, die logischerwei'e eine positive Handlung, einen Akl der Regierungsgewalt vorauLsctzen. Aus diesen Gründe» sei bas angesochtene Erkenntnis als rechtsirrtümlich zu beheben uud der beschlagnahmte Artikel sreizugeben." ^ Staatsanwalt Dr. Mager plädierte auf Abtveisuug der Beschwerde. Tie scharfen Angriffe, die der mfrimiiiicrtc Artikel enthalte, bilden, wenn man sie nicht ans dem Konnex heraushebt, zweifellos den Tatbestand des § 300 St.-G.-B., da gegen das ganze Gehaben des Eiseirbahnininisteriums zu HaH und Verachtung aufgereizt werde. Nach längerer Beratung des Gerichtshofes verkündete der Vorsitzende das Urteil, nach welchem dem Einspruch keine Folge gegeben wird. In der Urieilsbegründung hebt der Vorsitzende mit scharfer Betonung hervor, daß die uitgcmcin aggressiven Angriffe, die der Artikel gegen da« Eisen-bahnministerium enthalte, zweifellos geeignet seien, bei den Eisenbaahnarbeitern HaH und Verachiung auszulösen. Die Anordnung« n der Behörde, die der Einspruchswerber als nicht gegeben erachtet, liegen eben in der Behandln n g, die das E i s e n b a h n m i n i st e r i u in der Urlaubs-frage zuteil werben läßt. Das ist allerdings eine Definition des Begriffes „A nordnun g", die mit der bloßen Logik schwer zu fassen ist. Um so weniger, da sich unsere Kritik gerade dagegen richtet, daß das Eifenbahnininistcriiim die Ur-laubsfrage bisher nicht behandelt hat. Diebstal,Ibefchuldiguug gegen einen Vahnwächtcr. Josef Holzhäuser, Bakmwächlcr in Zirkowih. Ce. N. 28. B., ist fett 19 Jahren auf feinem Posten. Während seiner ganzen 88jährigen Dienstzeit hat er, sich weder in disziplinärer, noch in strafrechtlicher Beziehung auch nur das geringste zuschulden kommen lassen. Um so auffälliger mußte es erscheinen, batz plötzlich im September 1911 Gerüchte über ihn herumgingen, wonach derselbe als Karioffelbieb hingcftcllt würbe. Es war zuerst nicht möalich. den Urbeber diefer Gerüchte auszukund- schaften, und so hat Holzhäuser einen gewissen Heinrich Weiß in Zirkowih, vou befscit gelbe angeblich die Kartoffeln abhanden gekommen sein sollten, und welcher steh zu einer dritten Person äußerte, dag er erfahren habe, polzhauser fei der Dieb, geklagt. Bei der am 6. Oktober 1911 stattgefundenei' Verhandlung, bei welcher als Vertreter des Herrn .Holzhäuser Herr I. U. Tr. Friedrich E cf st c i n, Abvokat in Aussig, erschien, wollte Weiß zuerst ben Wahrheitsbeweis anttejett, und würbe zu diesem Zwecke die Verhandlung vertagt. Zur nächsten Verhandhuug kam es nicht mehr, weil Weiß inzwischen zum Vertreter Holzbausirö ging uud erklärte, er wolle Abbitte leisten, die von ihm ausgestellte Behauptung sei unrichtig, er könne dieselbe' nicht beweisen unb traue Holzhäuser ein derartiges Delikt gar nicht zu. Herr Holzhäuser, der mit Herrn Weiß selbst gut war, hat in Anbetracht befielt, daß er inzwischen die Urheber des Gerüchtes erforscht hatte, dem Heinrich Weiß Verzeihung angedeihen lasten, wogegen Weiß eine öffentliche Abbitte in der „Leitineriher Zeitung" leistete und die Prozeßkosten beglich. Als Urheber der Gerüchte würben nun Emil Joch unb Emilie T r ä n k l e r auS Zirkowik wegen llebertretuug gegen bic Sicherheit der Ehre von Holzhäuser belangt. Auch hier war Holzhäuser durch Herrn Dr. Eckstein vertreten. Bei der ersten Verhandlung gegen diese beiden, er klärten dieselben durch ihren Vertreter, daß sic die von ihnen ausgestellte Behauptung, Holzhäuser hätte in der Nacht vom 9. auf den 10. September 1911 auf dem Feld bes Weitz Erdapfel gestohlen, aufrecht erhalten unb hiefür bat Wahrheitsbeweis amreten. Joch erklärte im übrigen, baß er unb noch vier aitberc Bursche» Holzhäuser beim Ausgraben unb Wegtragen der Kartoffel ertappt hätten. Daraufhin wurde daL Versobren unterbrochen uud der ?lkt au die Staatsanwaltschaft abgetreten, welche gegen Holzhäuser das Verjähren wegen llebertretuug des Diebstahls einleitete. Es würben in biefem Verfahren zu allererst bic von Joch angegebenen Zeugen einvernommen, welche übereinstimmend unter Eid bestätigten, ne hatten Holzhäuser in der fraglichen Nacht auf dem Felde des Herr» Sticty harkend angetroffen, haben das genau und deutlich gegeben und ebenso deutlich bemerken können, daß polzhauser nt der Butte, die er trug, Kartoffeln hatte. Auch bei dem über Antrag des Verteidigers vorgenommenen Lokalaugeuscheni vlieven die Mengen bei diesen Angaben. Aber die Unwahr,cheinlichkcit dieser Behauptungen ergab sich so eklatant, daß man mit einer ' ... ..f. -: i r Sn» Dpimi’lt ailltttllDCU sagen nicht richtig sind, wnroc nuep ^ nähme der Bahnarbeiter, welche m der fraglichen Nacht Dienn hatten und welche bie Verantwortung Holzeser» ^^tigten. datz er damals auf der -strecke veritreuten Kalk amgesammclt unb sich von der Strecke nicht entfernte. Diese Beweis., sowie das eindringliche Befragen der Zeugen durch den Verband lungSrichter und durch den Verteidiger Dr. Ctstein gaben »ach nnd nach ein Bild, was man von den belastenden Zeugen auSfogcu zu hallen batte. Bei der Schluhverhandhung führte Dr. Ekstein au?, daß im vorliegenden y-alfe man mit Rücklicht nur bic* fünf feeeibeten Zeugennusfnsien wnhl nur bo > eiltet cnlußflcftion sprechen lönne,^enn » nicht annehmen will, daß die Zeugen die Unwahrheit fasen. Ter Verteibiger wies.darauf hin, baß zu einem Diebstahl buch irgendein Motiv vorhanden fein mutze; er wies nach, baß Holzhäuser, bet in geradezu glanzend geordneten ^erhältlichen lebt, der von der Bahn genügend Aecker gepachtet unb daraus Kartoffeln angesät hat. um nicht nur seinen Bedarf zu, decken, sondern auch Kartoffeln verkaufen zu können, unmöglich der Täier sein könne; daß ein Mensch, der iin 08. ^cbcnSjatjrc stellt unb der sich bisher noch nie etwas zuschulden hat kommen lassen, doch nickt feine ganze Existenz wegen einiger Kar-taff ein — ei handelte sich bei dem angeblichem LuSgraben nur um einen Zeitraum von ungefähr zehn Minuten — nur bas Spiel fetzen würde, und daß die Art und Weife, wie der angebliche Diebstahl begangen, und wie er von den Zeugen geschildert würbe, schon von vornberien unglaitbwurdig e,-Wne Ter Richter fchloß sich ben Au-s uhrun-gen bes Verteidigers an unb sprach Holzhäuser von der gegen ihn erhobenen llebertrerung re ct. indem er ausdrücklich erklärte, daß die Aussagen der>cuau« nicht überzeugend seien, datz es dem unglaublich erscheine, daß Holzhäuser auch nur da« Feld bes Weiß betreten habe unb baß bic Zeugen, wenn er oime7unc, daß sie die Wahrheit sagen, sich in _bcr Per,on bcs,enigen. den sie gesehen haben und den sie als yolzhanser bezeichntien, gi ■ irrt haben müssen. Gegen dieses Urteil erhob bic Staats anwaltschast Berufung. AlS sie ledod) das Urteil beö Richter ^ in die Sand bekam, sah sic selbst ein. datz dasselbe vollkomun n richtig ist und zog die bereits erhobene Berusuug zuruck, so-baß der Freispruch HolzhauserS cm rcchtskrastiger wurde. Nunmehr wurde auch die Ehrenbeleidigungs^ache wieoer ani-genoinmen unb auch ba zeigte sich wieder, welcher Unterschied zwischen Sozialbemokratcn und Nationalen besteht, zpoln-bauser, der in seiner Ehre so schwer gekränkte, verzieh Joch und Trenkler, nachdem dieselben um einen Vergleich baten. Joch und Trenkler gaben eine umfassende Ehrenerklärung an, leisteten .Herrn Holzhäuser Abbitte und zahlten bic in btcicr Ebrenbeleidigungssachc aufgelaufenen Vertrchingskosten. Man ersieht aus biefem Straf verfahren wieder, wie wenig Lreri auf Zeugenaussagen zu legen ist. insbesonders in dem Falle, wo, wie im vorliegenden Falle, politische Gegensätze zwischen den Parteien herrschen. Hoffentlich merken sich die Anhänger Jochs, batz er es nur dein guten Herzen HolzhauserS zu bauten habe, wenn er nicht für feine gegen HolzhauserS vorgebrachtc Ehrenbeleidigung eine schwere »träfe erhalten hat. Tie Verantwortlichkeit der Bahnrichter. Im Sommer heS Jahreü 1911 würbe» auf bern neu angelegten Bahnhof in Straßhof neue Sicherungsanlagen montiert, zu welchem Hufe bic Aktiengesellschaft Siemens u. Halske bic Legung der Kabel übernahm. Die Norbbahiibirckttait halte jebod) bic Ver-pflichtu»-. bic hiezu uotweudigeu Arbeiter beizustellen, während die elektrotechnischen Facharbeiten von dein Monteur Johann B u b c n i k der Firma Siemens u. Halske burchge-führt wurden. Am 26. Juni sollte aus bent Bahnhof eine Kabel rolle der Firma Siemens u. Halske im Gewichte von über 1300 Kilo-gramfit auf einen Bahnwagen vcrlabcn werden, um an Ort und Stelle zur Kabellegung gebracht zu werden. Die Beaus-sichtigung biefet Arbeit war ben beiben Bahnrichtern Peter Naplawa und Lukas Bilik obgelegen, weiche mit ihren Arbeitspartien von acht und vier Mann das Ausladen bc sorgen sollten. Zu diesem Behnfe benutzten die Arbeiter zwei sechs Meter lange und fünf Zentimeter bitfc Pfosten aus weichem Holz, welche sie auf Anrate» bes anwefenben Monteurs B u b e n i I mit bret Schwellen unterlegten. Kaum hatten bic Arbeiter die ungeheuer schwere Kabelrolle auf bic Pfosten gerollt, als ber linksseitige Pfosten brach, bie Rolle sich neigte und den Arbeiter Anton Hafner an eine zweite Kabelrolle berart anpreßte, daß er einen Bruck) des rechten A r nt e i erlitt. Wegen der Schwere dieser Verletzung würbe nunmehr von ber Staatsanwaltschaft vor bent Preisgericht Morneuburg gegen bie beiben Bahnrichter Peter Na plana unb Lukas Bilik sowie gegen ben Monteur Johann B u 6 c n i I bic Anklage wegen Vergehens gegen die Sicherheit bes LcbcnS nach §§ 335 unb 337 St.-G. erhoben. Bei der am 27. März I. I. stattgehabten Hauptverhand, luttg lehnte ber Monteur Johann Bubeuik, verteidigt von Dr. Langer aus Wien, jebe Verantwortung für den Unfall ab. Er betonte, daß ihn als Monteur einer Elektrizitats-firnrn ba® Ausladen der Kabelrolle gar nichts anging und datz V6eite 8 „Dev Gisenvaytter.« Nr. 11 jbtcS ausschlietzlich Sache der Beiden Mitangeklagten Bahn--richter war, wie ja Von der Nordbahndirektion in einer Zu-jfichrift dem Gerichte mitgeteilt wurde, i Die Bahnrichter Peter Naplawa und LukaS Silit, lVerteidigt Von Dr. Leopold Katz aus Wien, erklärten, datz sic !allerdings für ihre Arbeitspartien Verantwortlich seien, sie gaben jedoch an, datz sie sich noch niemals mit dem Ausladen einer Kabelrolle beschäftigt hatten. N a p l a w a gab an, datz er bisher immer nur Erd-«rbeiten oder Schienentransporte beaufsichtigt habe und datz ihm die speziellen Fachkenntnisse für das Ausladen Von Kabelrollen : fehlten. Beide Bahnrichter gaben an, datz sie sich bei jener Arbeit auf den anwesenden Monteur B u b e n i k Verlassen ! mutzten, der ja in derartigen Arbeiten Fachmann seil I Einige hierauf als Zeugen vernommene Arbeiter gaben an, datz sie wegen der Schwäche der verwendeten Pfosten Beidenken trugen, datz jedoch Bubenik diese Bedenken mit der 'Bemerkung zerstreute, es werde schon gehen. Ter hierauf als Sachverständiger vernommene Stations-Vorstand von Gänserndorf, Herr Adolf H r u b h, erklärte in feinem Gutachten, datz für die sichere Durchführung dieser Arbeit nur die beiden Bahnrichter Naplawa und Bilik laut Instruktion verantwortlich gemacht werden können, zumal die Durchführung jener Arbeit der Nordbahn oblag, während der Monteur Bubenik zur Beaufsichtigung dieser Arbeit nicht verpflichtet gewesen sei. Nach Schlutz des Beweisverfahrens beantragte der Staatsanwalt Dr. H ü b l die Schuldigsprechung aller drei Angeklagten, da Bubenik die Leitung der Arbeit tatsächlich übernahm, während sie den beiden Bahnrichtern Naplawa und Bilik oblag, so datz alle drei für den eingetretenen Unfall zu haften haben. Demgegenüber beantragte der Verteidiger B u b c n i k s, Herr Dr. Langer, die Freisprechung seines Klienten, weil dieser sich bei jener Arbeit nicht bewußt war, datz ihn eine 'Verantwortung treffen könne, sondern weil er mit Recht an» nehmen musste, datz alles auf Verantwortung der beiden Bahnrichter geschehe. Hierauf führte Dr. Leopold Katz in Vertretung der 'beiden Bahnrichter Naplawa und Bilik in längerer Rede aus, datz für die strafrechtliche Verantwortung an diesem Unfälle nicht die juristischen Verpflichtungen der Nordbahn, sondern die tatsächlichen Verhältnisse maßgebend seien. Wenn auch nach dem Wortlaut der Instruktion die beiden Bahnrichter die Verantwortung für die Arbeit treffe, so mutz doch berücksichtigt werden, datz weder Naplawa noch Bilik die erforderlichen Vorkcnntnisse für einen derartigen Äabeltransport besaßen. Es liege in der Natur der Sache und werde bei derartigen Arbeiten im Bahndienst täglich bemerkt, datz sich alle Arbeiter auf denjenigen verlassen, der djei'pcziellen Kenntnisse für die Ausführung der betreffenden Änweit besitze. Es wäre Sache der Nordbahndirckiion gewesen, für diese Arbeit Leute zu best i mmen, welche die genügende Erfahrung besitzen. Da aber die beiden angeklagtcn Bahnrichter damals zum erstenmal eine Kabelrolle . transportierten, so mutzten sic sich auf den Monteur Bubenik verlosten und konnten eine Gefahr nicht voraussehen. Nach längerer Beratung des Gerichtshofes verkündete der Vorsitzende LandeSgerichtSrat P c u t l s ch m i d das Urteil, wonach der Monteur Johann Bubenik wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens zucinerWoche strengen A r r e st s und Zahlung von 500 Kr. Schmerzensgeld und 145 Kr. an Verdienstentgang an den verletzten Hafner verurteilt wurde. Die angeklagten Bahnrichter Peter Naplawa und Lukas Bilik wurden van der gegen sie erhobenen Klage g ä n zl i ch fr c i g e s p rü ch e n. In der Begründung hob der Vorsitzende hervor, datz die Bahnrichter, welche sich dabin mit dem Transport von Kabelrollen nie beschäftigt hatten, für den hiebei eingeirctenen Unfall strafrechtlich nicht verantwortlich gemacht werden können, während der Monteur Johann Bubenik infolge seiner diesjährigen Erfahrung vorausschcn konnte, datz mit dem Ausrollen über so schwache Pfosten eine Gefahr für die körperliche Sicherheit verbunden sei. Der Verteidiger B u b c n i k i meldete die Nichtigkeitsbeschwerde an. Streiflichter. Eine 29(tritt!ng pn Auswandernngkln'tisr nach Amerika. Der „Brotherbood of Eajhvoy Clerks" (Verband der Eisenbahngehilfcn) übersandte dem Internationalen TranS-portarbcitcrsckretariat folgenden Bericht über die Situation in Aincriia: «Ein großer Teil der organisierten Eisenbahner der Vereinigten Staaten von Nordainerita hat mich ersucht, Sie darauf aufmerksam zu machen, datz die Arbeitsverhältnisse in diesem Lande augenblicklich äußerst ungeregelte sind, und Sie zu bitten, auch die angeschlostcucn Organisationen über die Situation avszuklären» damit keiner unserer europäischen Kameraden durch falsche Vorstellungen veranlaßt werde, nach den Vereinigten Staaten auszuwandcrn. Es verlautet, daß die Agenten der Eisenbahiigescll-schaften, anderer Industrien und gewisser Dampfschiffahrts, Gesellschaften an die Arbeiter der europäischen Länder rosig gefärbte Berichte auSsenden, in denen gesagt wird, datz die Gelegenheit in den Vereinigten Staaten niemals besser war als jetzt, datz viel Arbeit vorhanden ist, die Löhne hoch sind, der Lebensunterhalt billig, und in denen noch vieles andere berichtet wird, was zur Irreführung dient. Tatsache ist, datz Hundertlausende von Arbeitern iy den Vereinigten Staaten arbeitslos sind. Es besteht eine allgemeine geschäftliche Depression in allen Industrien. Die Kosten des Lebensunterhaltes sind bis fast ins Unmögliche gestiegen und ohne Zweifel wird jeder Kamerad, der in der Hoffnung, Arbeit zu finden, jetzt nach Amerika auswaudcrt, bitter enttäuscht fein. Viele Streiks sind im Gange. 85.000 Eisenbahner streiken im Westen von Chicago. Auch in den Textilindustrien sind Streiks im Gange und es scheint fast, als ob wir im April einen Generalstreik der Bergleute haben werden." Eine Deputation von Zugßbeoleitern der k. k. Nordbahn im Eisenbahnministerium. Am 80. März l. I. sprach eine Deputation von Zugsbegteitern der f. k. Nordbahn bei Herrn Baron Koblitz rm Eisenbahnministerium vor, mit der Bitte, eine Mehrnormicrung der Oberkonduktcurposten durchzuführen, damit die Zugsführer nicht, so wie jetzt, drei Jahre, manche sogar bis sechs Jahre, als Zugsführer fahren müssen, ohne zu Oberkondukteuren ernannt zu werden. Herr Baron Koblitz erwiderte, datz die t. k. Nordbahn bereits diesbezüglich ein Gesuch dein Eisenbahnministcrium unterbreitet habe. Das Finanzministerium könne jedoch eine Mehr, normierung nicht bewilligen, da bei der k. t. Nordbahn infolge der usuSmätzigen Ernennungen eine Uebernormierung vorhanden sei. Als die Deputation dem Herrn Baron nahc-. legte, datz in Anbetracht der schon unleidlich gewordenen Verhältnisse doch irgend etwas geschehen müsse, waS Abhilfe schafft, stimmte der Herr Baron diesen Ausführungen zu und erklärte, daß auch noch etwas geschehen wird. Bestimmteres konnte Herr Baron Koblitz der Deputation nicht zusagen und die Deputation mutzte sich mit dem Ergebnis, daß auch das k. k. Eisenbahnministerium sich der Ansicht nicht verschließen kann, datz in der Frage zugunsten der Bediensteten etwas geschehen müsse, ihre Mission als beendet betrachten. Die Deputation des Wöchterpcrsonals im k. k. Eisenbahnministerium. Am 23. März d. I. sprach die auf der Reichskonferenz gewählte Deputation im k. k. Eisenbahnministerium vor und wurde vom Herrn Eisenbahnminister Baron Förster persönlich empfangen. Der Deputation gehörten außer den Zentralpersonalkommissionsmitgliedern Genossen Sommerfeld (Wien) und Genossen Spiel-m a n n (Innsbruck), noch die Genoffen 8 krdla (Nordwestbahn, Lissa), Sleschitz (Aßling, k. k. Staatsbahndirektion Triest) an. Die Genossen Kern (Wien), P o l o s z a k (Pod-gorze) -und Brand st etter waren entschuldigt; Genosse Brandstetter hatte zur Vorsprache keinen Urlaub erhalten. An der Aussprache zwischen der Deputation und dem Herrn Eisenbahnminister nahm auch Herr Seitionsrat Dr. Hermann Bötz teil. Genoffe Sommerfeld brachte die Wünsche der Wächter und Blocksignaldicner zur Sprache und unterbreitete speziell die dringendsten der eingebrachten Anträge dem Herrn Eisenbahnministcr, und zwar: 1. betreffend die Nachtdienst-zutage, 2. betreffs der Uniform und 3. betreffs der Dienstein-teilung. In der Frage der Nachtdienstzulage verwies der Herr Eisenbahnminister aus die angeblich mitunter günstigen Verhältnisse der Bahnerhaltungswächter in der Provinz, wobei er jedoch zugab, daß die Verhältnisse der Stationswächter, welche keine Naturalwohnungen haben, ungünstig seien, so datz bei Gewährung der Nachtdienstzulage untersucht werden müsse, wo und inwieweit dieselbe zu gewähren sei. Auf diese Ausführungen erklärte Genoffe Sommerfeld, datz es auch unter den Bahnerhaltungswächtern Not und Elend gebe, und datz jene Wächter, denen es besser gehe, den Wohlstand in keiner Weise den günstigen Gchaltsverhältnissen zuzuschreiben hätten, sondern datz jene Wächter vielleicht durch erheiratetes Vermögen oder Erbschaft in günstigere Verhältnisse kamen und datz es somit nur eine Sache der Gerechtigkeit wäre, den Wächtern ohne Unterschied der Kategorie die Nachtdienstzulage zu gewähren. Auf die Gehaltsregulierung und Einreihung der Wächter vom Jahre 1908 zurückkommend, erklärte Genosse Sommerfeld, daß auch da den Wächtern nicht in dem Umfange Rechnung getragen wurde, wie sich dieselben das erhofften, datz diese Regulierung/ wenn sie den Wächtern zugute hätte dienen sollen, schon unter der Aera Wittel im Jahre 1890 stattsindeu hätte sollen. Sa aber sind die Wächter gerade in der Zeit der aufsteigenden Teuerung zwischen 1809 und 1908 dermaßen verelendet, daß ihnen mit der Einreihung in günstigere Verhält» sse kein Ersatz mehr geboten wurde. Die Wächter sehen wohl den guten Willen des k. k. Eisenbahnministeriums, ihnen zu Helsen, haben aber von diesem keinen wie immer pekuniären Erfolg, da ihnen durch die immer fortschreitende Teuerung jede Aussicht auf 'Verbesserung ihrer Lage genommen ist, so datz sie nochmals Seine Exzellenz bitten, er wolle sc neu ganzen Einfluß bei der Regierung geltend machen, den Wächtern die Nachtdienstzulage zu gewähren. Der Herr Etsenbahnmmister verwies auf die in den letzten fünf Jahren dem Personal gewährten Verbesserungen, die eine Summe von über 60 Millionen Kronen beanspruchten, und wünschte, datz dies auch das Personal anerkennen möge und datz es sich bei seinen immerwährenden Anträgen nach Verbesserungen mäßigen möge. Auf die Uniformfrage übergehend, bat Genosse Sommerfeld, auch in dieser Angelegenheit betreffs Quantität und Qualität die Wächter nicht nach anderem Matze zu behandeln als die übrigen Diener. Die Wächter seien von der Hoffnung getragen, diese Frage in der kürzesten Zeit geregelt zu sehen. Der Herr Eisenbahnministcr nahm dies nach Informierung zur Kenntnis. Jluf die Dicnstein-tcilung kommend, verwies Gmosse Sommerfeld darauf, daß noch immer Diensteinteilungen bestehen, Me_ bei dem immer stärker werdenden Verkehr geradezu unmenschliche genannt werden können. Er verwies unter anderem speziell auf die Linie Linz-Budweis, wo den Wächtern noch immer nicht der 16,'lündige Dienst mit lkstündigcr Ruhezeit gewährt werde. Auch dies nahm der Herr Eisenbahnminister zur Kenntnis. Zum Schluß sprach Genosse S o m m e r f e l d über die Wünsche der Blocksignaldicner und Wächterkontrollore betreffs der Einreihung in den Unterbeamtencharakter, verwies auf die eminent verantwortungsvolle Dienstleistung derselben und 'bat den Herrn Eisenbabnminister, für jene Kategorie einzustehen. Genosse Sommerfeld brachte auch die Entziehung der Velzpaleto s zur Sprache und wurde diesbezüglich an das Departement 10 gewiesen. Nachdem der Herr Eisenbahn-minister alle diese Wünsche zur Kenntnis genommen hatte und nachdem Genoffe Sommerfeld nochmals an denselben die Bitte richtete, den Wünschen der Wächter und Blocksignaldiener Rechnung zu tragen, wurde die Deputation entlassen. Die Loge des Magazinspersonals am Wiener Nord-ivestbahnhof. „Hallob, Hallohl Hier Magazinsmeister S.. Wien, Nordwestbahnhof. Wer dort?' »Hier Magazinsmeister N,, Wien, Nordbahn. WaS ist denn los?" ..Hier am Nordwest, babnhof große Gefabr. Der Magaz'nsmeisterverein ist bedroht, rasch bandeln. Abwehr schassen." Dieses aufgeregte, telephonische Ge,präch wickelte sich vor einigen Tagen am Nordwestbahn-hof ab. Nun herrscht aber weiter eine Grabesstille, 14 Tage sind vergangen, wo sich die Magazinsausseher und -Meister des Wiener Nordwestbahnhofes zusammengefundcn und in der am 23. Februar stattgofundencn Versammlung beschlossen haben, dem Allgemeinen Rechtsschutz- und Gcwerschaftsvercin beizutreten und den anderen Vereinen Adieu zu sagen. Dagegen sind jetzt die Macher des Magazinsmuster, Vereines ohnmächtig und machtlos. Dieser Verein hat seit dem dreijährigen Bestand nichts Ernsthaftes für seine Mitglieder unternommen, und nun haben es diese satt bekommen, sich länger zum Narren halten zu lassen. Die Lage deS Magazinspersonals hat sich seit der Verstaatlichung der Nordwestbahn bedeutend verschlechtert. Die k. k. Staatsbahnverwaltung versteht eS, me schlechteren Verhältnisse der älteren Staatsbahnlinien den Nordwestbahnbediensteten aufzuzwingen, ihnen die alten Begünstigungen, die sie bei der privaten Norwestbahu hatten und die speziell dem Magazinspersonal zugestanden wurden, durch allerlei Interpretationen vorzuenthalten. So ist zum Beispiel die automatische Ernennung bei Erreichung der Gehaltsstufe von 1200 Kr. Gehalt zum Unter-beamten, welche Begünstigung den Magazinsaufsehern eine teilweise Entschädigung für die große Verantwortung bietet, nicht eingehalten worden. Tie k. k. Staatsbahnverwaltung sollte doch wissen, datz durch die Hände der Magazinsaufseher und -Meister die ganzen Millionen Waren gehen, dieselben dafür haften müssen, und sie durch genaue Dienstleistung der k. f. Staatsbahnverwaltung viele Taufende Kronen sichern üclfcit. Täglich werden vom grünen Tisch verschiedene Vorschriften für die Verladung, Leitung u. s. w. herauSgegcben. wobei sich die t k, SlaatLbahnverwaltung trotzdem nur auf die Tüchtigkeit der Magazinsaufseher und -Meister mit ganzem Vertrauen verlassen muß. Die geringsten Fehler, die sich beim herrschenden Sparshstem nur mit geätzter Anstren-gung vermeiden lassen, verursachen Verschleppungen, Liefet-zeituberschreitungen. Beschädigungen u. s. w. und daraus folgernde von den Parteien erhobene Ansprüche, die in die Tausende gehen. In den Aufgabemagazinen werden jeden Mittwoch und SamStag bis HS Uhr. oftmals auch bis 8 und fjQ Uhr abends Güter zur Aufgabe übernommen. Auch cm allen übrigen Tagen gelangen noch 6 Uhr abends noch Güter zur Annahme. Alle übernommenen Güter müssen dann noch verladen werden, wodurch das Personal täglich eine und mehrere Stunden über die normale Arbeitszeit ohne tleberstundenentlohnung Dienst versehen muh. Auch in den Abgabemagazinen müssen die Bediensteten eine und mehrere Stunden täglich Über 6 Uhr abends ohne Ueberstundenentlohnnng arbeiten. In den Abgabcmagazinen datiert die Ucberzeit hauptsächlich von dem Mangel an Arbeitskräften. Ein Teil der Arbeiter wird vielfach auf Substitutionen für Kanzleidiener, zur Verrichtung von Reinigungsarbeiten in den Bureaus der Direktion (Teppichklopfen :c.) verwendet. In allen Magazinen der Linien der alten k. k. Staats-Hahnen wird die Arbeitszeit um 6 Uhr abends beendet und dürfen nach diesem Zeitpunkt auch keine Güter mehr zur Annahme gelangen. Die Bahnverwaltung hat auch gar kein finanzielles Interesse an derartigen Begünstigungen an einzelne Parteien, denn die Aufgabe des Gutes mutz naturgemäß am nächsten Tage erfolgen, wenn sie früher nicht bewältigt werden kann. Es ist also nicht einzuschen, wieso die Magazinsbedien-stetcn der f. I. Nordwestbahn stets ohne Uebcrsiundenentloh-nttng nach 6 Uhr Dienste verrichten müssen, die nur den Be-quemlichkeitsbedürsnisscu einzelner Parteien zuliebe verlangt werden. , Ab 14. März (. I. wurde verfügt, datz zu dem Aus-sichtsdienst beim Entladen der Milch drei Magazinsausseher zu erscheinen haben. Dieselben müssen um A 2 Uhr früh auf der Milchrampe sein. Einer davon hat bis zum Schlüsse (6 bis 7 Uhr früh) zu verbleiben; dieser Mann ist darauf frei Die anderen können um 4 Uhr früh, bei Verspätungen auch später, nach Hause gehen, müssen aber um 7 Uhr früh wieder zum Dienst erscheinen. Es ist klar, datz auch diesen beiden Magazinsaufsehern, die ebenfalls die halbe Nachtruhe geopfert haben, der darauffolgende halbe Tag frei gebührt. Das alles kann überhaupt vermieden werden, wenn zum Aufsichtsdienst vom Frachtendienst nur ein Mann gestellt wird, denn bei diesem Aufsichtsdienst sind außerdem noch vom Eilgut zwei Magazinsaufseher und ein Magazinsmeister dabei. Bei der Nordwestbahn besteht auch die Bestimmung, daß je zwei Magazinsausseher jeden Sonntag in Bisamberg und Strebersdorf zur Abnahme der Perrottkarten und zur Verrichtung sonstiger Dienste zu verwenden sind. Eine derartige Verwendung von Magazinsaussehern gibt cs auf keiner übrigen Linie der k. k. Staatsbahnen und .cs ist daher unberechtigt, von den Magazinsaufsehern der f. k. Nordwestbahn in Wien eine Dienstleistung zu verlangen, die kein anderer zu besorgen hat, um so mehr, als sie hiesür außer dem Zehrgeld keine besondere Entschädigung erhalten. Die Magazinsmeister und -Aufseher sollten jeden zweiten Sonntag oder Feiertag im Monat vollständig frei bekommen. Außerdem sollte allen genannten Bediensteten jeder Sonn- oder Fcicrtagnachmittag vollständig.freigegeben werden. Infolgedessen ist auch die sogenannte Sonntagstnspektion aufzuhcüen. Diese Diensteinteilung besteht bereits in fast sämtlichen Magazinen der alten k. k. Staatsbahnen. Dort hat jeder Magazinsmeister und -Aufseher und selbstverständlich auch die übr'ge Bedienstetenschaft jeden Sonntag- oder Feiertagnach-mittag und turnusmäßig jeden zweiten Sonn- oder Feiertag ganz frei. Die Errichtung von verglasten Kabinetten zur Verrichtung der schriftlichen Arbeiten in den Abfahrtsmagazinen erscheint ebenfalls schon lange als eine unabwendbare Notwendigkeit, der aber bisher nicht Rechnung getragen wurde. Auch die Einhaltung des bei der Einreibung gemachten Zugeständnisses betreffend Einhaltung des bei der privaten Nordwestbahn bestandenen Usu«, wonach MwgazirrOaikssenkr bei Erreichung der Gehaltsstufe von 1200 Kr. zu Unterbeamten ernannt wurden, mutz energisch verlangt werden. In Wien steht eine Reihe Magazinsausseher seit 1. Jänner 1912 in der Gehaltsstufe von 1200 Kr„ wurden aber bisher nicht zu Unterbcamten ernannt. . Die k. k. Staatsbahnverwaltung wird wahrscheinlich einwenden, datz die Posten der genannten Bediensteten nicht normiert sind, und dieser Umstand, der im Sinne der Ein-reihungsgrundsätzc eine Voraussetzung für die Einhaltung des Usus bildet, der Ernennung hinderlich im Wege stehe. Dazu ist zu bemerken, datz der Herr Vorsitzende der Personaltommisston in der Sitzung der Personalkommission im Herbst 1910, fit welcher die Einreihungsgrundsätze begutachtet wurden, ausdrücklich bemerkte, datz das Fehlen der Normierung kein Hin-dentis für die Einhaltung des ItfuS bilden wird. Die wörtliche Durchführung der zitierten Bestimmung in den Ein-reihungSgrundfätzen würde überhaupt die Nichte nhaltung keinerlei Usus ermöglichen, weil daun einfach die Posten nicht normiert werden mützten, und infolgedessen auch keine Ernennung stattsinden könnte. An die gleichgültigen Eisenbahner der Kaschan-Qder-berger Bahn, österreichische Strecke! Obwohl sich in letzter Zeit die Ortsgruppe Tesche» des Allgemeinen .Rechtsschutz* und Gewerkschaftsvereines für Lesterreich bedeutend gehoben hat, so bleibt doch noch sehr viel zu wünschen übrig, da kaum der dritte Teil der auf der österreichischen Strecke befindlichen Bediensteten und Arbeiter dem vorstehend angeführten Vereine als Mitglieder angehören. Die Ursache dieser Erscheinung liegt darin, daß die Leute so ganz gleichgültig über ihre eigenen Interessen hinweggehen, daß sie sich nicht die Mühe nehmen, über die herrschenden Verhältnisse nachzudenken, unter welchen sie Gefahr laufen, imitier mehr und mehr in Elend und Not niedergedrückt zu werden, trotzdem ihnen in verschiedenen Versammlungen dargelegt wurde, nicht nur sich zu organisieren, sondern sich auch dem Studium der sozialdemokratischen Wissenschaft nach Möglichkeit zu widmen. In der am 19. Fehruar l. I. stattgehabten Versammlung, welche den Bediensteten der Kaschau-Oderberger Bahn noch gut in Erinnerung sein dürfte, hat der Referent Genosse T u s ch i g in seinen Ausführungen mit Bezug auf die durch eine Deputation erfolgte Ueberreichung eines Memorandums an die Generaldirektion der Kaschau-Oderberger Bahit in Budapest unter anderem gesagt: „Es ist nun der erste Schritt getan und Sache der Bediensteten wird cs nun sein, nicht mehr locker zu lassen, bis den Forderungen, die im Memorandum enthalten sind, Rechnung getragen wird. Alle Bediensteten müssen nunmehr in die Organisation hinein. Sie dürfen sich von keiner Seite von dem gesteckten Ziele ab-lenkeu lassen." Dieser den Bediensteten erteilte wohlgemeinte Rat hat nicht die Beachtung gesunden, die man für denselben beanspruche« kann, denn es sind bis jetzt verhältnismäßig noch viel zu wenig Leute der Ortsgruppe beigetreten. Die einen denken sich, wozu soll ich beitreteu, wenn etwas zu erreichen ist, geht es auch ohne mich, und ich werde gerade so viel bekommen, wie die, die in der Organisation mitkämpfen. Das ist grundfalsch, denn, wenn eine Organisation zu schwach ist und notwendigerweise in einen Kamps treten mutz, kann sie leicht unterliegen. ES ist eine alte Erfahrung, datz, je mehr Teilnehmer in einem Kampfe stehen, um so kleiner das Opfer für jeden einzelnen ist. desto größer die Aussicht auf einen Erfolg ist. Darum ist es notwendig, datz sich alle am Kampfe beteilige«, das heißt, .der Organisation bet» treten. „ Ein anderer, zum Beispiel ein Reichsbündler, hofft wieder, sich in die Gunst der Vorgesetzten einschlcichen zu können, wenn er der Organisation fernbleibt, spielt, um sich scr. 11 »gtv Mseuvayne». Seite 9 In den Augen des Chefs besonders hervorgutun. einen De- I nunginnten gegen die Organisierten, und denkt sich, die sollen I die Kastanien aus dem Feuer holen, wir werden sie schon essen. DieS sind die schmutzigsten und verachtungswürdigsten Naturen. Eine dritte Sorte sind die Furchtsamen, die sich fürchten, von einem Vorgesetzten ertappt zu werden, wenn sie mit einem Organisierten sprechen. Es geigt das von wenig Ehrlichkeit und Rechtschaffenheit, ja man kann das eine Schmach nennen, wenn Bedienstete sich darauf verlassen, daß ihre Kollegen oft unter schweren moralischen und pekuniären Opfern für die Allgemeinheit gewisse Vorteile erkämpfen, woran dann auch alle jene partizipieren, die nicht das geringste gu dem Erfolge bcigetragen haben. Den Furchtsamen können wir die Versicherung geben, datz fein Grund besteht, sich gu fürchten, wofür der Umstand den besten Beweis liefert, daß keinem der an der erwähnten Deputation Beteiligten ein Haar gekrümmt wurde und auch nicht gekrümmt werden wird und darf. Wir rufen euch, werte Kollegen der Kaschan-Oderberger Bahn, noch einmal gu: Hinein in die Organisation! Alle vereinigt sind wir mächtig! Bon den Signalmeistern. Das Aktionskomitee der organisierten Signalmeister in Prag hielt am 3. März l. I. die regelmäßige MonatSoersammlung ab, welche sehr zahlreich, insbesondere von den Signalmeistern der verstaatlichten Bahnen, und zwar der Staatseisenbahn-Gesellschaft und der Nordwestbahn, besucht war. Als Vertreter des technischen Sekretariats fungierte Genosse Franz B u ch a r. In erster Reihe wurden die laufenden Organisationsangelegenheiten durchgeführt und zur Kenntnis genommen, dah die Signalmeister, anerkennend den Wert der einheitlichen Organisation, ohne jedweden Druck bis auf den letzten Mann in der „Gewerkschaft" verbleiben. Die Organisation der Signalmeister erweitert sich erfreulicherweise fortwährend und es wurde konstatiert, daß gerade in der letzt bewegten Zeit mehrere Signalmeister zur „Gewerkschaft" beigetreten sind, von welchen einige früher Mitglieder der „Zemskü jednota" waren. Im weiteren Verlauf der Versammlung wurden die Verhältnisse der Kollegen auf der verstaatlichten Staatseisenbahn-Gesellschaft und der Nordwestbahn erörtert. Die Signalmeister der genannten Bahnen beschweren sich einerseits über die Dienstüberbürdvng. anderseits über_ die komplizierten Schreibarten, welche sehr viel Zeit zum Schaden des eigenen Dienstes erfordert, Damit diesen tatsächlich Berechtigten Beschwerden wenigstens teilweise abgeholfen werde, beschloß das Aktionskomitee die Abhilfe durch die Personalkommissionen beider Bahnen anzustreben. Aus'diesem Anlaß wurden nachfolgende minimalen Forderungen der Signalmeister angenommen. 0) Erweiterung von normierten Posten für bte Signalmeister und mit diesem die Kürzung der zugewiesenen Strecke. b) Aufstellung von fachmännisch bcrangebildeten Reserve-Signalschlossern in hinreichender Anzahl. c.) Dauernoe Beistellung eines Arbeiters zur Hand eines jeden Signalmeisters, um diesen stets bei den Arbeiten auf der Strecke zur Aushilfe verwenden zu können. Nach Umstanden und je nach Bedarf werden den Signalmeistern auch mehrere Arbeiter beigestellt. d) Aufstellung von eigenen Organen ausschließlich zur Reinigung und Fällung der Galvanophoren in den Stationen und auf der Strecke auf jene Art, wie es bei der Böhmischen Nordbghu eingeführt ist. e) Es werde das tägliche Schmieren und Reinigen der Bestandteile der Zeniralsichrrungsanlage ungeordnet. f) Die Instandhaltung der Zufahrtsschranken werde anderen Organen überlassen. Sollte dies nicht möglich sein, so werde dem Signalmeister ein zweiter Schlosser zugeteilt. g) Außergewöhnliche Rekonstruktionsarbeit und neue Installation, welche länger als drei Tage dauert, sollen in der Regel durch die Signalwerkstätten, gegebenenfalls durch eine Firma gemacht werden. b) Beteilung aller Signalmeister mit normalen Zeichnungen. 1) Ausrüstung der Signalmeister mit den gehörigen Werkzeugen sowie mit den normalen Werkzeugtaschen nach dem angenommenen Muster des k. k. Eisenbahnministeriums. k) Regelung der Sonn- und Feiertagsruhe, und zwar in der Art, daß der Signalmeister einen Sonntag oder Feiertag Dienst und den anderen Sonn- oder Feiertag frei hat, bei gegenseitiger Substitution unter den Signalmetstern. 1) Das Schreibpauschale werde entsprechend erhöht. Diese Forderungen mit der notwendigen Begründung wurden zur nächsten Sitzung: Unterbeamtensektion der Personalkommission der Staatseisenbahn-Gesellschaft, eingebracht. Das Aktionskomitee hofft zuversichtlich, daß diese Forderungen nicht nur angenommen, sondern auch mit Rücksicht darauf, daß diese tatsächlich bescheißen und gerechtfertig sind, erfüllt werden In der Versammlung wurde weiters darauf hingewiesen, daß, obzwar der Beruf und die Verrichtungen der Signalmeister bisher überhaupt nicht entsprechend abgeschätzt werden, dennoch in vielem ein Schritt nach vorwärts getan wurde. So begegnet hauptsächlich die Vereinfachung des Dienstes (früher der Dienst der Telegraphen- und Blockmeister), die mit mancherlei Befürchtungen und Mißtrauen von den Signalmeistern angenommen Uttrbe, bei gutem Willen keinerlei Schwierigkeiten, was gewiß auch anerkannt wird. Die nächste Versammlung des Aktionskomitees findet am 13. März d. I. um 6 Uhr abends statt. Genossen Signalmeister, erscheint wie gewöhnlich recht zahlreich! Borsprechen der Manipulationskondukteure der Oester-reichischen Nordwestbahn bei der Direktion und im k. k. Eifenbahnministerium. In der Angelegenheit der Einhaltung des Usus bezüglich der Ernennung der Manipulanten zu Oberkondukteuren auf der k. k. Oe. R. W. B. sprach am 30. März eine Deputation sowohl bei der Nordwestbahndirektion als auch im Eisenbahnministerium vor. Die Deputation bestand aus zwölf Mitgliedern. In derselben waren sämtliche größere Domizilstationen der Oe. N. W. B. vertreten. Zuerst sprach die Deputation bei der Nordwestbahndirektion vor, wo sie von Herrn Dr. Fellner einige Informationen erhielt. Dann begab sich die Deputation in das k. k. Eifenbahnministerium. Daselbst fand noch eine kurze Rücksprache mit dem gerade im Eifenbahnministerium anwesenden Herrn Ministerialrat Dr. Geutehrück statt. Bei dieser Rücksprache handelte es sich hauptsächlich darum, ob tatsächlich der Ufu8 bestand, daß bei der früheren Verwaltung die Manipulanten bei Erreichung der Gehqltsinfe von 1200 Kr- zu Oberkondukteuren ernannt wurden. Genosse Paul überreichte dem Herrn Ministerialrat Dr. G e u t e b r ü ck ein Verzeichnis von Bediensteten, die als Manipulanten bei Erreichung der Gehaltstufe von 1200 Kronen bei der früheren Verwaltung zu Unterbeamten ernannt worden sind. Die eigentlichen Verhandlungen der Deputation fanden aber beim Seftionsrat Freiherrn v. Koblitz statt. Genosse Paul wies nochmals auf den bestandenen Usus bei Ernennung der Manipulanten zu Oberkondukteuren auf der Oe. N. W. B. hin. Er betonte, daß die Bediensteten ein umfangreiches Beweismaterial ausgebracht haben, womit der bestandene Usus nachgewiesen wird. Da der Usus tatsächlich bestanden hat, so ergibt sich für die betreffenden Bediensteten auf Grund der EinreichungS grundsähe auch daS Recht, daß sie bei Erreichung der Gehalt itufe von 1200 Kr. i» Unterbeamten ernannt werden. Freiherr v, K o b l i tz gab auch in Rücksicht auf die vorgebrachten Gründe gu, datz das Verlangen der betreffenden Bediensteten berechtigt sei. Das Eifenbahnministerium werde deshalb mit dem Finanzministerium in Verhandlung treten, um die Büttel gu erhalten, daß nach einem prozentuellen Verhältnis gu den früheren Ernennungen, analog der Normierung auf der Norddahn. eine Anzahl von Unterbeamtenposten für jene Bediensteten normiert werbe, die am 31. Dezember 1009 bereits als Manipulanten eingeteilt waren. Genosse Paul erwiderte, datz die Bediensteten der Ansicht sind, das Recht bezüglich der Ernennung in Rücksicht auf den früher bestandenen Usus erstrecke sich nicht nur auf die am 31. Dezember 1909 bereits eingeteilten Manipulanten, sondern auf sämtliche Oberkondukteure, die am genannten Datum definitiv waren. Im besonderen erwähnte er der gemischten Turnusse, in welchen Bedienstete teils als Nevisionskondukteure, teils als ZngLfiihrer, beziehungsweise als Manipulanten verwendet wurden. Selbst bei der ungünstigsten Auslegung der Ein« reichungSgrundsätze würden diese meist älteren Bediensteten das Recht auf die Ernennung zu Unterbeamten haben. Ebenso erwähnte Genosse Paul noch den Umstand, bei Rück-versetzungeu der ZugSfiihrcr zu Manipulanten wegen Hör-oder Sehunvermögens den betreffenden Bediensteten den Unterbeamtencharakter gu wahren, da in Rücksicht auf die usuelle Ernennung der Unterbeamtencharakter auf der Ce. N. W. B. bereits als Manipulant erworben wurde. Freiherr v. K o b l i tz erwiderte, datz dieses weitgehende Wünsche sind; doch werden dieselben erwogen werden. Damit war die Vorsprache beendet, und es wäre nur zu erwarten, datz endlich das Eisenbahnministerium den Manipulanten auf der verstaatlichten Oe. N. W. B. jene Rechte gewährt, die ihnen auf Grund der Einreihungsgrundsätze gebühren. . Bon der Strecke Linz-Bubweis. Die „Oesterreich! sch-ungarische Eisenbahner-Zeitung", Nr. 6, vom 15. März 1911 brachte einen Artikel, gezeichnet von den Umlowitzer Wächtern, welcher sich mit der Dienstzeit der Wächter auf der Strecke Linz-Budweis befaßt. In diesem Geschreibsel wird behauptet, daß ein Personalkommissionsmitglied der genannten Strecke au die Wächter geschrieben habe, daß die 16/16siündige Dienstzeit bewilligt wurde und nur die Staatsbahndirektion Linz diesen Turnus nicht herausgibt. Nun wäre ja an der ganzen Sache nicht viel daran, denn wir organisierten Wächter werden den 16/16stiiiidigen Dienst schon zu erreichen wissen, wenn nicht diese niederträchtige Lüge nur dazu dienen sollte, das Ansehen und ehrliche Arbeiten unserer Personalkommissionsmitglieder herabgusetzen und sie bei ihren Arbeitskollegen in Mißkredit zu bringen. Daß die christlichsozialen Mamelucken keine andere Kampfesweise keimen, ist ja bekannt. In Wie» scheuen sie sich nicht, einem Toten die Ebre zu rauben und bei uns wollen sie ihre eigenen Arbeitskollegen mit Unwahrheiten besudeln. In jeder Wächterkonferenz und bei jeder Versammlung haben unsere Personälkommissionsmitglieder einen genauen Bericht über die staltgefui,denen Sitzungen gebracht, gu denen aber diese verleumderischen Gesellen nicht gekommen sind, um sich über den Stand der Dinge informieren zu lassen. Wir organisierten Wächter der Strecke Linz-Budweis erklären deshalb den Schreiber dieser Unwahrheiten insolange als Lügner und Verleumder, so lange sie nicht Nachweisen können, welches PersonalkommissionSmitglied obiges Schreiben an die Wächter sandte. Eines mögen sich diese Strohkövfe merken: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder OchS noch Esel aus. Korrespondenzen. Wien. (Oberba-uarbeiterloS.) Am23.März wurde aus der Vorvrtelmie der Wiener Stadtbahn zwischen den Stationen Hernals und Cttntrinn Genosse Franz flettman n, Oberbauarbeiter. der gerade die Geleise maß, von einem Zuge so heftig zur Seite geschleudert, das, er schwer verletzt und bewußtlos im Wassergraben liegen blieb bis er vom Personal ausgefunden und von der Freiwilligen Rettungögesellschafl in das Stephaniespital über» geführt wurde. Er erlag seinen Verletzungen. Genosse Kettln a n n wurde unter zahlreicher Beteiligung der Oberbauarbeiter sowie auch bes übrigen Personals der Wiener Stadtbahn auf den Ottakringer Friedhof zu Grabe getragen, wo Genosse Kotrba in einer kurzen Grabrede seiner aufopferungsvollen Hingabe als Familienvater gedachte, das, er einen harten Kampf um» Daiein führen mußte, sich aber jederzeit als überzeugter Arbeiter seiner Pflicht voll und ganz bewußt war. Genosse Franz flettmann war langjähriges Mitglied unserer Organisation, ftnnb im 44. Lebensjahre und hinterläßt eine Witwe mit fünf unversorgten Kindern im Mer von 4 bis 13Jahren. Ehre feinem Angedenken! Xriest-St.-Andrä. (Ein humaner Bahnarzt.) Wir erhalten zu dem in Nummer 9 unseres Blattes unter dieser Spitzmarke gebrachten Artikel folgende § 19-Berichtigung: ES ist nicht wahr, daß anfangs dieses Monats, Montag früh, der Oberbauarbeiter Mathias Novak mich ersuchte, zu feiner kranken Frau zu kommen; wahr ist vielmehr, das, der genannte Arbeiter mich darum am 4. Februar, Sonntag um 3 Uhr nachmittag«, ersuchte. , . „ „ ES ist nicht wahr, daß ich damals keine Zeit hatte und Tiestnag zu kommen versprach: wahr ist vielmehr, datz ich, trotzdem Novak ohne Krankenzettel erschienen war und trotz des herrschenden Unwetters — wie ein solches seit 20 Jahren in Triest nicht beobachtet wurde — erklärte, sofort zu kommen. Es ist nicht wahr, datz der Arbeiter Dienstag nochmals ansuchte und daß ich ihm den Auftrag gab, mich morgen Mittwoch um 4 Uhr nachmittags bei der Apotheke zu erwarten; wahr ist vielmehr, datz ich gleich bei dem ersten Besuche NovakS, also am 4. Februar, Sonntag 3 Uhr nachmittags sagte, er möge auf mich am selben Tage um 4 Uhr nachmittags, hei der Apotheke m St. Giaeomo warten, um mich in seine Wohnung zu führen, weil ich nach der Adreffenangabe „Chiarbola superiure Nr. 446" die Wohnung nicht finden würde, da Chiarbola superiore ein Gebiet von mehr als eine halbe Million Quadratmeter umfaßt. ES ist nicht wahr, datz der Arbeiter von 4 bis 0 Uhr nachmittags wartete, und er nicht kam, ich es war; wahr ist vielmehr, daß ich einige Minute» nach 4 Uhr bei . der Apotheke angelangt war, den Arbeiter aher nicht traf, datz ich ihn dann überall herumsuchte, zu der Kirche ging und wieder zurück, datz ich nach ihm in der Apotheke in Gegenwart de» Provisors und. der Kassierin fragte und alS ich keinen Bescheid erhalten konnte, allein bis zum Friedhof ging und seine Wohnung vergebens suchte. ES ist nicht wahr, datz dem Arbeiter Donnerstag nicht mehr möglich war, mich zu holen, da sich die Krankheit seiner Frau verschlechterte. Wahr ist vielmehr, datz er Donnerstag den von mir in Gegenwart des AmtsdienerS gemachten Vorschlag, mich zu seiner Frau zu begleiten entschieden abgelehnt hatte mit der Motivierung, es fei nicht notwendig, da es rhr schon gut geht. ES ist nicht wahr, datz seine Frau ohne ärztliche Hilfe gestorben ist: wahr ist vielmehr, datz ich, nndidem durch das Verhalten Novak« ein Hausbesuch nicht möglich war, nach Schilderung der Krankheitserscheinungen Medikamente verordnet«. Achtungsvoll D r. Markt. Fußd-rf. (fl, k. Dienstboten.) In unserer Station halt sich ein Stationsarbeiter nur dann längere Zeit, wenn er im Tragen des Wassers zur Wäsche, im Teppichklopfern Holzzerkleinern, beim Einkäufen, Wäscherollen und beim Fuhren der Kinder zur Schule tüchtig ist. Der Dienst^ in der Station mutz zwar von ihm auch versehen werden, zunächst kommt aber der in der Küche. Wenn in Fußdorf ein Personenzug ankommt. hört mau sehr oft herumschreien, wo der zum Karienabnehiuen und zum Ausladen bestimmte Stationsarbeiter ist. Da erfährt man: „Er ist für die Frau Vorstand Kipfel zum Kaffee holen gegangen" oder: „Er muß jetzt Wäsche rollen." Die Weib»1 lichcn Dienstboten halten cs bei den oft größenwahnsinnige»' Frau Vorständen nicht lange aus. Der arme Stationsarbeiter mutz es aber im Interesse seines Fortkommens über sich er-: gehen lassen, daß er sekkiert und zu Dienstbotenarbeiten kom-s mandiert wird. Solange der Arbeiter die ihm aufgedrungenen häuslichen Arbeiten unentgeltlich und stillschweigend verrichtet, verspreche» ihm der Herr und die Frau Vorstand, er werde bei nächster Gelegenheit zum definitiven Stationsdiener „eingegeben" werden. Würde ein solcher eine derartige Arbeit ver-s weigern, findet sich schon ein Grund, der feine Entlassung herbeiführt. Und dies geschieht alles, trotz der Sparerei an, dem notwendigen Personal. i Slmftcttcn. (Richtigstellung.) In der Nummer 10 des „Eisenbahner" vom 1. April auf Seite 11, Spalte 3, hat sich unter der dort von Amftettcn eingesendeten Korrespondenz ein grober Druckfehler eingeschlichen. Es soll richtig heißen: der Bahnrichter Weih (und nicht Bahuwächter). Wir bitten die Leser, dies gefälligst zur Kenntnis zu nehmen. Eisenerz. Zehn Jahre sind verflossen, seit die Bahn-bediensicten von Eisenerz sich durch Gesuche und durch Anträge in den Persoualkommissioussitzungen bemühten, ein Badelokal zu erhalten. Vergangenen Sommer wurde nun endlich im Heizhausgebäude ein Wannenbad mit Tusche sehr schön eingerichtet und im Herbst auch zum Gebrauch übergeben. ES wurde auch eine Bedienerin für dasselbe bestimmt und eine Badeordnung verlautbart. Darüber war nun große Freude unter den Bediensteten. Leider währte dieselbe nur so lange, bis man hinging und ein Bad bestellte. Dort erfuhr man von der Bedienerin, daß cs nicht möglich ist, das Bad gu heizen, da sie keine Kohlen für dasselbe erhalten kann. Die löbliche Direktion hat nämlich keine Bestimmung erlassen, von wo die Kohlen beigestellt werden; und so gibt weder Die Station noch das Heizhaus den nötigen Brennstoff her. Wenn sich eine I. k. Staatsbahndirektion Villach nicht bald bestimmt fühlt, einen diesbezüglichen Auftrag anher gelangen zu lassen, so ist es möglich, daß die Bediensteten von Eisenerz wieder zehn Jahre warten müssen, bis sie das fertiggestellte Bad benützen können. Böhmisch-Leipa. (Heizhaus der k. k. Staats« bah u.) Ein Anshilfshcigcr, welcher substitutiouslveise nt Baiüb als Putzer verwendet wurde, meldete sich dort marod und kam nach Hause, um sich mit dem in der Heizhauskanzlei behobenen Krankenschein von Herrn Dr. Valentin Amler untersuchen zu lassen. Ter Herr Bahnarzt Dr. Amler fand jedoch keine Krankheit an ihm vor und meinte sodann, daß er überhaupt vom Heizhausvorstand den Auftrag habe, speziell jene Bediensteten des Heizhauses, welche auswärts auf Substitution sind, nicht als krank nnguertennen, wenn dieselben in seine Ordination kommen. Hiemit war dep arme Teufel abgefertigt. Nun begab sich derselbe zu Herrn Dr. Angermann, welcher kein Babnarzt ist und dieser befand ihn für krank, verschrieb ihm Pulver und verordnetc einige Tage häusliche Pflege. Am fünften Tage meldete sich der Betroffene wieder zur Arbeit und ivurbc vom Herrn Heizhausvorstand den Kohlenarbeitern gugeteilt, bei welcher Beschäftigung er heute noch ist, trotzdem dienstjüngere Kollegen von ihm im Heizhaus beschäftigt werden und auch ab und gu als Heizer Verwendung finden. Dies soll wahrscheinlich die Strafe sein dafür, daß er in Bakov marod wurde, in einer Station, wo dies mir gu leicht möglich ist, was jeder bestätigen muß, der die dortigen Verhältnisse kennt. Es sei hier nur auf den einen Umstand verwiesen, daß der im zweiten Geleise befindliche Putzkanal keinen genügenden Abfluß hat und die Leute oft gezwungen sind, bis am die Schienbeine im Wasser stehend die Aschenkasten der Lokomotiven auSzupuyen. Ist es dann — so frage» Wir —- ein Wunder, wenn ein solcher Arbeiter, der mit total durchnäßtem Schuhwerk im zugigen Heizhaus bei strenger Kälte Diemt machen soll, krank wird? Hier und an vielen anderen Orten hätte der Herr Inspektor ein reichliches Feld der Tätigkeit, um menschenwürdige Zustände herbeiführen gu helfen, statt dessen verbietet er ganz einfach das Kranksein und es smoen sich wirklich Herzte, welche sich als Vollstrecker dieser famojeu Anordnung gebrauchen lassen! Die Herren müssen sich gar nicht überlegt haben, welche Ungeheuerlichkeit sie damit begehen. Selbstverständlich ist es, daß der betroffene Arbeiter für diese vier Tage weder Lohn noch Krankengeld erhielt, da ihm die bahnärztliche Bestätigung fehlte und er auch noch den fremden Arzt und das in der Apotheke Verabfolgte selbst bezahlen mußte, also ein doppelter Verlust für ihn So werden durch das Eingreifen des Herrn Inspektors Kraukenkassenmitglieder der k. k. Staatsbahnen behandelt! Eine diesbezügliche Vor-s spräche durch einen Vertrauensmann blieb erfolglos, den» der Herr behauptete, daß er dem Arzt niemals einen solchen Auftraa gegeben habe, es sei eine Lüge, wenn das jemand behaupte DaS einfachste war doch, den AnShilföheizer selbst über hie von .Herrn Dr. Amler getane Aeußermtg gu befragen. DaS tat auch der Herr Inspektor und der Manki behauptete ihm ins Gesicht, daß eS keine Lüge sei, sondern daß der Bahn-orgt wirklich diese Aeußerung getan hat. Die Arbeiter haben bis heute vergeblich auf eine Konfrontierung des Aushilto», Heizers mit dem Dahnarzt gewartet, den» es Ware doch die moralische Pflicht des SeizbauSvorstandes. klarzustellen, wer hier gelogen hat. Doch über alten Wipfeln ist Ruh', so meint nämlich der Herr Inspektor; die Arbeiter jedoch welche über einen derartigen Vorgang entrüstet sind, weil derselbe Fall über kurz oder lang jedem passieren kann, verlangen eine Aufklärung. Es muß sich Herausstellen, wer der Lügner ist, die Sache schreit förmlich „ach einer Aufklärung, wozu Herr Dr. Amler und Herr Heizhausvorstand Inspektor Seligmann nun das Wort haben. Nabresina. ES ist allgemein bekannt, daß die Station Nabresina die kleinste Anlage von allen Bruttostationen der Südbahn bat. Nichtsdestoweniger wird aber m derselben der Na»», für das Verschieben immer noch mehr verengt. Die Bahnerhaliungssektiou hat in dieser Station Schwelle». Schienen, Schrauben und Kisten auSgeladen, und diese, . Material blieb zwischen den Geleiseanlagen liegen. Dem Vor-schubpersonal ist es nicht mehr möglich, neben den rollenden Zugsteilen zu gehen, es muh über die Schienen, und Schwellen-Haufen klettern und befahrenes Geleise betreten, wodurch Unglücksfälle direkt herausbeschworen werben. Das sogenannte Felsengeleise ist wiederum derart mit Kohlen verschüttet, dah man beim Vorschub ebenfalls nicht neben dem Geleise gehen kann. ES muß, wenn dort zu verschieben ist, immer ein Mann geraume Zeit voraus hingeschickt werden, um die Wagen aus-zubremsen und zusammenzukoppeln, wobei dseier Mann Uber die KoHlenHauseu steigen oder unter den Wagen durchkriechen muß. Wir ersuchen sowohl den Herrn Stationschef als auch den Herrn Heizhanschef von Nabresina dringendst, dies« bezüglich im Interesse der Sicherheit ehestens Ordnung schaffen und die Geleise räumen gu lasse», da wir uns sonst auf andere Art gu Helsen wissen werden. ' Odersuri. Zum Kapitel Sparshstem, bas auch in der hiesigen Werkstätte so schöne Blüten treibt, ließe sich sehr viel schreiben. Wir wollen heute jedoch bloß auf die durch dieses System geschaffenen Ilebelstände in der Wagenbauabteilung einiges milteilen. In dieser Abteilung werden Handlanger in so geringer Zahl beschäftigt, dah es denselben unmöglich ist, die abmontierten unbrauchbaren Wagenteile wegzuräumen, so daß förmliche Berge zwischen den Geleisen von Holz-, und Eisenbestandteilen ausgetürmt werden. Daß durch diesen Schlendrian nicht mehr Unfälle Vorkommen, ist als Wunder 7 Seite IC - »—-■■■■-■ 1I -----------—— —~...........- ....... bezeichne«; wenn man bedenkt, daß das Ausschieüen der fertiggestellten Wagen auch während der Rächt ohne jedwede Beleuchtung borgenommcn wird. Auch für die bei der Reparatur der Wagen beschäftigten Profcssionisten kann diese Schlamperei verhängnisvoll werden. Wir verweisen nur auf einem Schlaffer, der in kauender Stellung eine Schraube mittels § Mutterschlüssel zu beseitigen hatte; durch Ausglciien des "Schlüssels kam derselbe zu Fall und fiel dabei mit der vor--gestreckten Hand in das unter dem Wagen aufgestappeltc Gerumpel, wobei er sich an einem verrosteten Nagel'die Hand !durchstach; wie leicht konnte in diesem Fall eine Blutvergiftung Eintreten! Es wäre höchst an der Zeit, das; hier Remedur geschaffen würde. Bodenbach. (Von der k. k. Staatseisenbahngesell s ch a f t.) Einen eigenartigen Trick im Sparen Hat sich die Direktion für die St. E. G. zurechgelegt. Sie läßt sich den jDienst für die Verschubleitung nahezu ausschließlich von 'Titnlarchargen ausführen. Den Dienst als Platzmeister müssen die Oberberschieber und Verschubaufseher versehen, ja selbst .Verschieber stehen aus derartigen Dienstposten, während als Oberberschieber ältere Verschieber schon durch mehrere Jahre verwendet werden, ohne ernannt zu werden. Die Kategorie der Platzmeister scheint man überhaupt auf das Aussterbeetat zu setzen. So sind beispielsweise in Bodenbach aus 27 normierten Platzmeisterposten nur neun zum Platzmeister ernannt, während die anderen sich aus der Kategorie der Verschutiauf-icher, Oberverschieber und Verschieber rekrutieren. Trotzdem (die Leute schon jahrelang die Prüfung als Platzmeister, beziehungsweise Oberverschieber abgelegt haben und aus eine 'mehrjährige Tätigkeit auf diesen höheren Dienstposten zurück-I blicken können und ihren Dienst stets gewissenhaft geleistet haben (im anderen Falle hätte inan sie nicht so lange auf derartigen Dienstposten belassen), werden dieselben nicht'ernannt. Das mag wohl im Interesse des Geldbeutels liegen, aber im Interesse des Dienstes gewiß nicht. Diesen solcherart benachteiligten Bediensteten mutz doch auch endlich einmal der Ge-duldfaden ausgehen, und sie werden diese Mehrverantwortung iitnd Mehranstrengung im Dienst nur mit Widerwillen auf sich 'nehmen, wenn sie gar keine Hoffnung haben, trotz Prüfungen ii ich mehrjähriger, tadelloser Dienstleistung ans ihren Posten, ernannt zu werden. Datz sich da ein ganz eigenartiges Dienstverhältnis herausbildet, sollte auch die Direktion für die M. E. GS. begreifen. Als Privatbahn hat dieselbe, besonders in, früheren Jahren stets ihre Bediensteten, sobald diese dauernd aus einen höheren Dienstposten in Verwendung "stauben, auch dazu ernannt. Aber seit einiger Zeit, besonders feit der Verstaatlichung müssen sich Elemente eingeschlichen haben, deren Berus cs wobl sein mag, Ersparungen zu machen unter allen Umständen. Jedoch am richtigeu' FIcrf zu sparen fällt diesen Leuten nicht ein. Verbringen da in Bodenbach zum Beispiel zwei Offiziale ihre Tage in dolce far nionte. Da diesen Beiden Herren keinerlei, wie immer Namen habende Agenden zugewiesen sind, wissen dieselben nicht, was sie mit der Zeit anfangen sollen. ' Und wollten wir die Tätigkeit des Wagenbeamten einer Kritik unterziehen, würden wir zu dem Schlüsse kommen, daß hiezu wohl nicht ein Offizial notwendig wäre, sondern diese „Arbeit" auch ein Stationsmeister verrichten würde. Es ließen sich da mit Leichtigkeit 20.000 Kr. im Fahre ersparen, ohne daß irgendwer mit Mehrarbeit belastet würde. Also von oben herunter sparen, verehrliche Direktion, nicht von unten hinaus. Will man einige Stiege rein machen, muß man auch oben anfangen. Zum Schluß sei noch erwähnt, datz es die betroffenen Bediensteten satt haben, sich an der Nase herurnführen zu lassen, indem sie höhere Dienstposten versehen, .■für die sie aber möglichst niedrig bezahlt werden. Wenn das k. 1. Eisenbahnminiiterium so gerechtigkeitsliebend ist, wie es chet jeder Gelegenheit dokumentiert, dann muß es diese Zustände beseitigen. Und wenn man von Disziplinlosigkeit spricht, so möge sich die verehrliche Direktion an die Brust schlagen und zugestehen: „Meine «schuld, meine große Schuld." Denjenigen aber, die sich in oben angeführter Weise bei der Direktion durch Anraten eines derartigen Svarsystems in ein günstiges Licht setzen wollen, raten wir, das Feld ihrer Tätigkeit dorthin zu verlegen, wo es angebracht ist. Wien - Penzing. Unser Herr Staiionsvorstand Hai den Wächtern einen Auftrag zukomnien lassen, in dem es heißt: „Jeder Wächter, der den Nachtdienst anzutreten hat, muß von 4 Uhr nachmittags bis 6 Ubr abends den Dienst in einem Block Radetzkyplatz oder Praterstern mitmachen." Dieser Auftrag soll den Zweck haben, damit sich die Wächter an den beiden Blocks einschulen. Warum aber der Herr Vorstand auch die eingeschulten Wächter dazu verhält und ihnen die freie Zeit kürzt, will er folgenderweise rechtfertigen: „Auftrag der Ge- neralinspektion an die Verkehrskontrolle und dieser an die Stationen." Das ist möglich, aber einmal im Monat, wie es anfangs war, und nicht zwei Wochen später, wöchentlich, und seit 28. Februar bei jedem Nachtdienst. Die letzten zwei Aufträge, wöchentlich einmal und dann täglich, wird wahrscheinlich Sache des Herrn Vorstandes sein. Der betreffender Wächter muß um 3 Uhr nachmittags vom Hause und bis er wieder nach Hause kommt, ist es 8 Uhr früh; das ist eine 17stündige dienstliche Abwesenheit vom Hause. Für einen cingcjchuttcn Wächter genügt einmal im Monat diese Schulung, und jeder Wächter drangt sich ohnedies zum Block, so daß oft über den Rang gestritten wird. Die betreffenden Wächter bitten ■ die k. L Staatsbahndirektion um Abhilfe. Dornbirn. (Unglücksfall.) Am 30. März, um %SUbr abends verunglückte in der Station Dornbirn der Maga-zinSbiener M a y e r. Beim Verschieben eines Güterzuges am Magazinögeleise wurde Mal> e r überfahren und ihm hiebei der rechte Arm vollständig vom Rumpf getrennt. Es ist dieö bereits der zweite Unfall, der sich infolge der mangelnde« Beleuchtung in unserer Station ereignet hat. Wie uns bekannt ist, sind zur Beleuchtung dev Station Dornbirn zwei große elektrische Bogenlampen vorhanden. Sollten diese Bogenlampen nur zu DekorationSzivecken angebracht worden sein? Landeck. Die Zustände in der nationalen Heizhausburg Landeck sind genügend bekannt, so daß wir uns heute der Aus-W gäbe widmen können, einen ganz speziellen Fall zu behandeln, .und zwar daS Treiben eines Herrn, namens Schubert, der schon alle möglichen Farben gespielt hat. Am 5. März l. I. kam ein vom Dienst ermüdeter, erkrankter Heizer zu diesem Herrchen in die Kanzlei mit dein Ersuchen, er möge ihm einen Krankenzettel ausfertigen. Da dieser Heizer ui» 1^12 Uhr mittags mit dem Zug in Landeck ankam, hatte er höchste Zeit, um noch während der Ordinationsstunde, die bis 1*2 Uhr mittags dauert, znin Bahnarzt zu gelangen. Dieser Heizer machte auch deshalb leine besonders zeitraubende Toilette und begab sich so in dienstlicher Adjustierung zum Kanzleigehilfen Schubert, der gern für einen Beamten gelten mochte Der arme Heizer kam aber da sauber an. «Waschen Sie sich zuerst ab. bevor sie zu mir in die Kanzlei kommen" brüllte dieses von Größenwahn und Dummheit strotzende Herrchen. Als aber dieser Mann von ;feinem Ersuchen nicht Wstand nehmen konnte, bequenite sich dieser Herr „Beamte" doch endlich, diese Angelegenheit zu er-/ledigen, zu welcher er ja auch nach seinen dienstlichen Bestimmungen verpflichtet ist. Solche Fälle ereignen sich sehr chaufig. Kommt ein Bediensteter oder dessen Frau um einen Kramenzettel oder eine Fahrkarte, so hängt es ganz von der Laune dieses Menschen ab, ob dem Ansuchen der betreffenden Person Rechnung getragen wird oder nicht. Es wä^e gewiß die Pflicht der Heizhausleitung, solchen Manieren entgegenzutreten. Man sieht aber leider wegen der deutschnationalen GesinnungS-Lreue und bem Buckexlurachsn über solche Frechheiten hinweg. Ändere, für das Dreher» oder Schlosserhandwerk nicht gut ver- uDer Mfenbahner.- wendbare Leute würden höchstens zum Maschinenpuder der-wendet. Schubert wird dagegen mit Nachsicht der nötigen Bildung als Kanzleigehilfe verwendet. Wie er sich hiezu eignet, zeigen die angeführten Fälle seiner Ueberhebungen. Brbätek bei Llmiitz. (Die k. k. N a r d b a h n d i r e k-t i o n wird ersucht, in der Station Vrbatek Ordnung zu machen.) Seit der Zeit, seit der der berühmt gewordene Assistent Wenzel Janke in Vrbatek Vorstand ist, baben sich die Zustand.1 so ziigespitzt, daß der Verkehr int höchsten Maß gefährdet ist. In seiner Gehässigkeit und Brutalität verfolgt derselbe sein ihm uniergestelltes Personal derart, daß dasselbe der Verzweiflung nahe ist. Wir erlauben uns, aus folgende Falle aufmerksam zu machen. In dieser Station ist für die Reinigung ein Witwe bestimmt, deren verstorbener Mann bei der Nordbahn über 30 Jahre diente und die eine Gnaden-pension bon monatlich 10 Kr. bezieht. Dieselbe ist selbst auch über 23 Jahre in der Station Vrbatek als Ausräumerin beschäftigt. SM der privaten Nordbahnberwaltung hat diese Witwe für ihre Arbeiten täglich 1 Kr. erhalten und Überdies jährlich eine Unterstützung. Obzwar früher die Lebensbedingnisse günstiger waren wie heute, bekommt dieselbe nach der eingeführten Pauschalierung nicht einmal die Hälfte ihres früheren TaglohneS. Wie alle Jahre suchte diese Witwe im Jahre 1910 um eine Unterstützung aus Betriebsmitteln an. ES teilte ihr jedoch kurze Zeit darauf der Herr Vorstand mit, sie sei ab gewiesen und könne durch die Olmüyer Lokalkommission der Krankenkasse ansuchen. Die Witwe als Mitglied der Krankenkasse, hat darauf viermal an die Krankenkasse Ansuchen um Unterstützung gestellt, jedesmal teilte ihr der Herr Vorstand mündlich mit, sie sei abgewiesen worden. Die Lokalkommissionsmitglieder der Krankenkaffe behaupten jedoch, daß von der Witwe, ein Ansuchen überhaupt nicht cingclnngt ist. Ende Dezember 1911 suchte dieselbe Witwe abermals bei der Krankenkasse an, ohne bis heute einen Bescheid zn erhalten. Infolgedessen iit das Mißtrauen gegen den Herrn Vorstand berechtigt. Durch die Mehrarbeiten während der Rübenkampagne hat die Witwe von den Zuckerfabriken hie und da eine Vergütung erhalten, welche ihr der Herr Vorstand hintertrieb mit der Bemerkung, der Frau gebührt nichts, sie hat nur ihre Pflicht zu erfüllen, dazu ist sie da. Wenn aber der Herr Vorstand von denselben Zuckerfabriken Kiftchen mit Zigarren oder Zucker bekommt, da sagt er, mit so etwas können sie alle Tage kommen. Da fragen wir, ob der Herr Vorstand nicht ebenfalls ohne Geschenkannahme seine Pflicht zu erfüllen hat. Wetter schikaniert der allgewaltige Herr Vorstand die Weichenwächter mit Grasputzarbeiten, und zwar ohne die notwendigen Werkzeuge hiezu bestellen zu wollen, was zu einer Protokollaufnahme durch den Herrn Verkehrskontrollor führte und zu seinen Ungunsten auSfiel. Aus dieses daraus äußerte sich der allgewaltige Herr Vorstand, er wird nicht früher ruhen, bis nicht alle ihm unterstellten Bediensteten von Vrbatek entfernt werden. (Etine Racke hat der Sohn des Weichen-Wächters Dokoupil zu spüren bekommen, nachdem ihn der allgewaltige aus seine Legitimation nach Olmütz nicht fahren ließ, weil das Zertifikat für ihn von der Nordbahndirektion nicht rechtzeitig einlangre, trotz rechtzeitigen Ansuchens seines Vaters, welcher Umstand nur auf die Gehässigkeit des Herrn Vorstandes zurückzuführen ist. ES gelang ihm schließlich, den Weichenwächter Dokoupil in die Disziplinaruntersuchung zu bekommen, welche laut Z. Ref. C. 81 cx 1910 resultatloS verlief. ' Seit dieser Zeit stieg die Rachsucht des Herrn Vorstandes ins Unermeßliche, er sekkierte den Weichenwächtcr Dokoupil, wo er ihn nur sekkieren konnte, beobachtete ihn sogar mit Feldstecher, und wenn derselbe bemerkte, daß der Dokoupil sich vom Posten entfernte, seine Notdurft zu verrichten, lief derselbe ihm nach und brüllte den Dokoupil an, er bat sich vom Posten nicht zu entfernen, sondern ans seinem Volten zu verbleiben. Am 15. Noventber 1911 hat der Herr Vorstand den Weichenwärter Dokoupil angezeigt, daß derselbe im Dienst geschlafen hat. Dokoupil erhielt dafür 10 Kr. Strafe. Am 4. Jänner 1012 brauchte derselbe mehr Del zur Beleuchtung, woraus der Herr Vorstand einen Streit provozierte, wo ebenfalls ein Protokoll durch den Verkehrskontrollorstellvertreter ohne Resultat verfaßt wurde. Am t. Februar 1912 provozierte der famose Herr Vorstand mit dem Dokoupil abermals einen Streit, wo ei: unter anderem den Dokoupil des DiebstahleS beschuldigte. Dokoupil suchte an um Klagebewilligung, aber derselbe Herr Vorstand verständigte ihn, daß er nicht klagen darf. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn die Untergebenen dieses Vorstandes, gegen die Verfassung der Protokolle durch die Direktionsorgane mißtrauisch sind,'denn man kann unter derartigem Vorgang sehr leicht annehmen, bei der k. !. Nordbahn besteht das Prinzip, d a tz d e r a n st a n d i g c u n d c h r 1 i ch e U n t er-gcbcncauch gegen jede Beschuldigung von einem Vorgesetzten Unrecht haben muß: Der santose Herr Vorstand von Vrbatek sekkiert nicht nur sein Personal, sondern er erkühnt sich auch, gegen daS Zugbegleitungs-Personal auf diese Art vorzugehen, was der Fall der Partie Kopriva und Werner bezeugt, auf welchen ihm der Herr Verkehrskontrollor Inspektor Ketsch nahelegte, sich durch einen Lam-pisten instruieren zu lassen. 33 i r ersiichennoch in als die k. k. 'N o r b f> a h n d i r c k t i o n, die Zustände in V r b a-t e k unparteiisch untersuchen zu lassen, bevor noch mehr Material der Veröffentlichung zugeführt wird. Eilli. (Bahne rhal t u n g 8 s e k t i o 11.) Diese Zeilen sollen beweisen, wie das Petscnal von dem jetzigen Vorstand Herrn Ftuck geknechtet und in seinen Rechten geschmälert wird. In allen benachbarten BahnerhattungSsektiouen bekommen die Wächter und Bahnrichter schon, wie dieö durch ein Zirkular des Herrn Generaldirektors bestimmt wird, am letzten Wochentag im Monat, also Samstag den 30.. April, ihren Gehalt. Nur in unserer Sektion nicht. „Warum?" Angeblich erhielten die Bahnmeister das Geld erst an diesem Tage abends von der Sektion und die Wächter und Bahnrichter größtenteils erst am 1. April. Zweitens: Bei allen uns bekannten Dienststellen sind bereits vor einigen Tagen die Konsnmprozente ausbezahlt worden, nur. Herr Fluck sitzt auf „unserem" Geld und wartet mit der Auszahlung. Angeblich bat dies noch Zeit. Bekanntlich kauft sich jeder vor den Osterfeiertagen für dieses Geld etwas ein und ist dies nicht gut, an den letzten Tagen zu tun. Also warum dieses Zurückhalten? Nun fragen wir die Herren General- und Baudirektor, die es bis jetzt noch gut mit uns meinten, ist der Herr Vorstand überhaupt berechtigt, dies zu tun, darf er Anordnungen seiner höchsten Vorgesetzten Dienststellen umstoßen und dies nur deshalb, um das Personal zu sekkieren? Weiters wurde seinerzeit in einem Erlaß der Baudirektion angeordnet, daß Zt»g° meldewächtcr mit Frauenaushilfe in der vierstündigen Arbeitszeit ihre Frauen im Dienst unterstützen sollen. Doch Herr Vorstand Fluck ersann für diese Armen sogleich etwas Neues. Diese müssen Geleise messen, Grasputzen, Nägel entziehen, Schranken schmieren, ferner Grenzsteine revidieren, und zwar alle Monat, einmal, obwohl diese Arbeit laut Wächterinstruktion den Streckenbegehern obliegt. Eine Aufhebung des vorher erwähnten Erlasses wurde uns nicht zur Kenntnis gebracht, weshalb es den Anschein hat, daß der Herr Vorstand dies nach seinem „x igene n Ermesse n" getan hat. um sein Personal zu schikanieren. Vielleicht genügt dies vorläufig: wenn nicht, bann nächstens mehr und dicker. Telzthal. (Die Intimierung der auf normierten Posten verwendeten Arbeiter zu Aushilfs d i e ntr n.) Für die hiesige Station sind laut Amtsblatt Nr. 22, Zirkular Nr. 125, vom 25. Mai 1910 unter an- Nr. 11 berem auch neun Arbeiter sür den Verschubdienst normiert. Diese neun Arbeiter versehen nun schon drei bis vier Jahra den Dienst eines Verschiebers, ohne die Aussicht zu haben, toi* lich als Aushilfsverschieber intimiert zu werden. - Die Per« foitalfommifftoit forderte gemäß diesem Zirkular schon im vorigen Jahre, die Verwirklichung dieser Normierung _ vor-zunehtuen. Die Siaatsbahndirektion gab bekannt, daß sie bereits für den hierortigen Bezirk um 62 verschiedene Posten beim Eisenbahnministerium angesucht habe. Bis heute ist aber nicht die geringste Hoffnung vorhanden, daß diese Normierung verwirklicht wird, wtewohl sogar auch deren Erweiterung in Aussicht gestellt worden war. Müssen nicht diese neun armen Teufel ihre Haut und Knocken ebenso gut zu Markte tragen als ihre definitiven Kollegen? Verrichten sic nicht ihren Dienst in gleicher Weise? Warnt gedenkt die k. k. Staatsbahnverwal-iung, diese neun Arbeiter zu ihrem Rechte kommen zu lassen? Im gleichen Amtsblatt, das vorstehend angeführt wurde, sind für die Station Selzthal drei Ladescheinschreiber normiert. Diese drei normierten Posten sind nun schon zwei Jahre mit einem definitiven Ladescheinschreiber und zwei Arbeitern besetzt. Trotzdem diese Arbeiter ihren Dienst auf normierten. Posten versehen, ltttd die Aufnahmsbedingunß auf eine zweijährige Verwendung im Taglohn lautet, lätzt man die vom f. f. Eisenbahnmiinsterium gegebene Normierung außer acht und laßt die Arbeiter, welche auf Gesuchswege schon um Aufnahme gebeten haben, ganz einfach brummen. Das von der k. f. Staatsbahndirekrion Villach als Argument benützte Ansuchen um 62 Posten findet hier keine Geltung, da diese Posten bereits schon seit 1910 normiert sind. Alle diese angeführten Zu stände sollten das hohe k. k. Eisenbahnministerium und die k. k. Staatsbahndirektion Villach endlich bewegen, die stiefmütterliche Behandlung deS Personals von Selzthal aufzugeben. Die Persoitalkommission wird diese Angelegenheit solange im Augenmerk behalten, so lange sie nicht zufriedenstellend erledigt ist. Dem Personal von Selzthal sei jedoch geratet,, noch besser als bisher in der Organisation hinter seinen Vertretern zu stehen. Das wird die günstige Eerkebigung der Sache nur fördern. Tannwald-Schumbutn. In unserer Station herrschen Zustände, die einer kleinen Erwähnung wert sind. Dem Herrn Etatior.Svoistand St. iit die Ansprache an die Bediensteten bei seinem Dienstantritt in Vergessenheit geraten, wo er beteuerte, ihm sei ein jeder ohne Rücksicht auf Nation gleich wert. Jedo^ hat das Personal andere Erfahrungen machen müssen. Es ist an der Zeit,. wo wir dem Herrn Stationsvorstand üg-n können, daß durch sein Bemühen ehrliche Bedienstete versetzt worden sind, besonders die. welche das Unglück hatten, kein,-, deutsche Mutter zu haben. Seine Handlungsweise ist erklärlich, nachdem Herr St. ein eifriger Förderer des Reichs-b.tndeS ist und Personal, welches nicht aus seine.Vorspiegelungen eingeht und dem Reichsbnnd nicht beitritt, durch Versetzung sür neue Kräfte Platz schaffen muß. Falls ein Bediensteter einen dienstfreien Tag hat, an welchem eine Versammlung des Reichsbundes abgehalten wird und in dieser nichts erscheint, muß er sich beit folgenden Tag in der Kanzlei des Herrn S t. rechtfertigen, warum er nicht in der Versammlung erschienen, wo der Herr St. einen Vortrag Über Ausrottung der Tschechen und Roten gehalten. Für diesmal genug. _ • ' Wir raten dem Herrn St., seinen nationalen Phrasen Einhalt zu tun, sonst wären wir gezwungen, uns öfters mit seiner werten Person zu beschäftigen. Material wäre disponibel. Bruck a. d. M. (G c s ä h r l i ch e A r b e i t.) Das Plateau des Frachtenmagazins Diemlach entspricht den Sicherheitsverhältnissen schon Ifume nicht mehr. %>*t fiitb fdjrtooje-JM***, gefährliche Güter, mit bet Rodel zu befördern und lauft jeder Arbeiter Gefahr, sich selbst zu verletzen oder Güter-zu beschädigen, weil im Pflaster Locher sind, als wenn die Südbahn ihre Schulden versenken wollte. Jede Kleinigkeit wird vom Platzchef Lorenzer, unseligen Andenkens ans Graz, besehen, - alles wird kritisiert, aber in diese gefährlichen Fußbodenlocher hat die Nase noch nicht gestöbert Zur Sicherheit des Personals und der anvertrantcn Güter wegen, wolle von der Bahnerhaltung endlich dieser Uebelstand behoben werden oder soll man die Generalinspektion darauf aufmerksam machen? Judeudorf. Die Bahnerhaltungssektion Graz S.-B. hat auf Grund eines Erlasses der Baudirektion folgendes verfügt; Bahnerhaltungssektion Graz -S.-B. ad @. Z. 3339/11. Betrifft: Reinigen der Diensihiitien auf Block-, Zugmelde- und Schraukenposten. An alle Herren Bahnmeister! Zufolge Verfügung der Baudirektton, a.) Erlaß Nr. 10.996/E. 11 vom 26. Oktober 1911, tritt mit Gültigkeit ab 1. Jänner 1912 folgende Bestimmung in Kraft: Das Material für die Reinigung der vom Bahnauf-sichtspersonal besetzten Block-, Zugmelde- und Schrankenposten-diensthütten wird von der Gesellschaft beigestellt, während die ReinigungSarbeit selbst von dem in Betracht kommenden Bahnaussichtspersonal unentgeltlich zu besorgen ist. An Verbrauchsmaterialien werden monatlich 0'5 Kilogramm Seife und ein Rupflcinwandfctzen, ferner jährlich zwei Reidbefcit unb zwei 'Reibbürjten normiert. Diese Materialien werden Ihnen bon hierorts angesprochen und zugemittelt. ^Dis Verrechnung des Materials erfolgt ebenfalls von hier direkt auf Konto 11 Erch. Wir ersuchen das beteiligte Personal von diesen Verfügungen nachweislich zu verständigen und bemerken nach, daß jede andere Verrechnung von Entschädigung, welche bfnt vorstehenden nicht entspricht, aufgehoben -wird. Vorstand der Bahnerhaltungssektion: : P c 1) e r. Bekanntlich sind die Block-, Zugmelde- und Schranken» postendicniihütien nicht immer in der Nähe der Wachter-wohnungen, in denen die Wächter den ^ Dienst , zu-gewiesen haben. Daß diese Hütten auch rein gehalten werben sollen, ist selbstverständlich. Aber einerseits wird vom ange-stellten Personal verlangt, daß es int Dienste rein und nett gekleidet sein soll und anderseits drückt man demselben .eine« Besen und Reibfetzen in die Hand, womit cd dre Hütten reinigen soll. Wie sich die Herren bic /Reinigung dieser Hütten vorstellen, ist nicht zu begreifen. Die Reibfetzen werden zur Verfügung gestellt, von wo aber. das hierzu erforderliche Waffer zu nehmen ist ober wer dieses beistellt, davon ist keine Rede. Brunnen sind doch bei den Diensthütten nicht vorhanden. ?lusgekehrt kann die Hütte ohne Wasser werden, aber ohne Wasser ausreibet!, dürfte etwas schwieriger sein. Und raut muß matt doch die Frage aufwerfen, ob das eine Arbeit für jenes Personal sein kann, welches berufen ist, auf die Sicherheit des Verkehrs zu achten? Oder soll das Hüttenreinigen etwa gar in der karg bemessenen Ruhezeit geschehen?. Wie sroh wäre manche ObervauarbeiterSfrau, wenn sie für die Dicnsthüttenreinigung hier und da ein paar Kronen verdienen könnte; aber das dars nicht fein, unentgeltlich, sagt ber Erlaß, muß diese Arbeit geleistet werben. Die Wächter selbst .müssen den Wasserbehälter, den Kehrbesen und Reibfetzen auf den Rücken nehmen und der Strecke entlang zur Diensthütte wandern. Sie dürfen keine Rücksicht auf ihre Monturstücke nehmen, ob dieselben neu oder alt sind. Der bekretmätzig attge» .stellte Diener muß reiben, unb zwar unentgeltlich reiben.' — O, welche Lust, Wächter der Südbahn zu sein. Nr. 11 „Der Gtsenvayner.» Seite 11 Villach (Hauptbahn hof). Das Mkordsystem und die brnnit verbundene Ausbeutung der M ä g a z i n s ä r b c i t e r ' an hiesigen Frachtenmaga^in verdienen, einmal öffentlich besprochen zu werden. Vor allem mutz erwähnt werden, daß Lie Arbeiter über das Mkordsystem völlig unaufgeklärt und feit oter Jahren' keine AlLordbertrauensmänner mehr gewählt worden sind. Es weiß daher überhaupt niemand, wer einen rechtlichen ■ Anteil hat und wer nicht. Die Ungerechtigkeit leuchtet aus dem ganzen System heraus. Während jene, welche Lag für Tag schwer arbeiten müssen, teils gar keinen, teils aber nur einen geringen Anteil bekommen, erhalten andere, welche keine Hand rühren, den Löwenanteil. Die Herren Inspektor Kropatsch^und Adjunkt Glaser. denen es nicht im Traume einfällt, die Arbeiter über die Slfforbotfcnurta aufzu-ilären, wissen sich für ihre Person sehr gut zu helfen. Die beiden Herren verstehen es. mit einer gewissen Raffiniertheit nicht nur ihren Anteil, voll zu bekommen, sondern sie machen noch jährliche Ucberschüfle in der Höhe von 8000 bis 4000 Kr. Dieses von Arbeitern verdiente Geld sendet Herr Inspektor Kropatsch als ..Akkordersparnisse" an die Direktion zurück, um als tüchtiger Chef angesehen zu werden. Um aber dies zustande zu bringen, wird mit den Arbeitern gespart, und besteht fast immer ein Mangel an Magazin-arbeitern. Herr Glaser hilft sich natürlich damit, datz er die Arbeiter auf das äußerste entreißt, was er als Magazinschef auch vortrefflich versteht. Herr Inspektor Kropatich, der nicht für das viele Verdienen ist — nämlich soweit es sich um die Arbeiter handelt — hat um seinen vollen Akkordanteil stets große Sorge, Nimmt er um den 10. herum wahr, datz fein Anteil geschmälert und kein Ueberschuß erzielt werden könnte, werden sofort einige Maga-iriSarbeiier als Verschieber und Wächterlehrlinge «bkommandiert, nur > damit deren Taglöhne auf das Konto „Wächter- oder Verschübdienst" gebucht und beim Akkord erspart werden. Bei dem vorhandenen und oft auch nur erkünstelten Arbeitermangel kommt, es nun vor, daß angekommene Güter nicht rechtzeitig. ausgeladen werden können und Restwagen drei bis vier Tage auf einem Nebengeleife, stehen bleiben müssen. Die Avisierung dieser Güter wird verzögert, und den um ihre Sendung nachfragenden Parteien sagt man, daß selbe noch. nicht eingelangt seien. In derselben Weise vollzieht sich dann die. Verladung der aufgegebenen Güter, von denen manche fünf, ja sogar schon acht Tuge im Magazin liegen geblieben sind. Daß unter solchen Umständen die. Parteien unzufrieden werden und über die Südbahn schimpfen was Zeug hält, ist begreiflich. Die häufigen Reklamationen bezeugen dies. Bei einer objektiven und sachkundigen Prüfung der Dinge. könnte die Südbahnverwaltung wohl leicht darauitommen, daß ihr eine solche Praxis keiner Nutzen bringen kann, denn was die beiden Herren auf solche Art aus den Arbeitern herausschinden und als Ueberschuß an die Direktion zurückschicken. dürfte durch die Bezahlung von Lieferfristüberschreitungen und Wagen-pönale reichlich ausgewogen werden. Wenn dieses Mkordsystem momentan schon nicht beseitigt werden kann, so wäre es doch gewiß gerechter und zweckdienlicher, wenn den Arbeitern, also den eigentlichen Verdienern des Akkords, diese Uebexschüsse zugesprochen würden. Einerseits könnten die Akkordsätze erhöht werden, anderseits aber wäre es möglich, allen .jenen Arbeitern, welche bereits zwei Jahre im Dienste der Gesellschaft , stehen, entsprechend der bestehenden Akkordordnung »- die leider kein Arbeiter, kennt —- einen Akkordanteil zu gewähren. Die Be. zahlung der UeberstUnden. sowie eine bessere Entlohnung, insbesondere für die Arbeit an Sonn, und Feiertagen, wäre sicher nur ein Gebot der Menschlichkeit und .den arvnevt Teufeln eine Linderung ihrer Rot in dieser teuren Zeit. Von solchen Reformen wollen die Herren K i opatsch und Glase r freilich nichts wissen. Bezüglich der Sonntagsruhe sind die MagazinS» orBeitei' .weit schlechter,jbarjn aH jedes Dienstmädchen. Sie haben im Monat nur einen einzigen freien Tag uni) müssen an ,Sonntagen . den ganzen Tag' arbeiten, ohne hiefüv irgendeine^.Extraentschädigung zu erhalten Wenn die Magazinsarbeiter nicht lebenslänglich willenlose Ausbeutungsobjekte bleiben wollen, dann müssen sie sich eben organisieren und sich . nicht.von den „gelben“ Heilfchreiern an der Nase ziehen lassen. Was organisierte Arbeiter in anderen Stationen erreichen konnten,. wird hoffentlich auch in Villach möglich fein. Der Südbahnverwaltung aber würde es gut anstehen, wenn sie dieses windige Mwrdweserr beseitigt oder doch in klare und gerechte. Formen bringen würde. • Edens«. (Ein rab iater Patron.) Wir waren im Februar 1911 genötigt, unter obiger Aufschrift den Bahnrichter feichtinger in der „Wahrheit" nahezulegen, seine los? unge im Zaume zu halten Wir hofften-, daß er dies beherzigen werde, täuschten, uns aber, denn dieser fing erst recht zu fchimefen an und er erfrechte sich sogar, einen Gerraffen und die Einsender der erwähnten Zeitungsnotiz in einem öffentlichen Lokal Zuchthäusler zu nennen. Unsere Genossen konnten sich das nicht bieten lassen und luden Feichtinger, dessen 1 Existenz.sie nicht schädigen wollten; zu einer Versammlung, um ihm bei derselben den Standpunkt klar zu machen. § e i ch-tinger entschuldigte sich wohl brieflich damit, datz er die Aeutzetunpcn _ im trunkenen Zustand gemacht habe, kam aber nicht zur Versammlung. Erst als er sah, daß cs mit der gerichtlichen Austragung ber. .Angelegenheit ernst werde, kam es . doch und verpflichtete sich zur Zahlung eines Äuhnbetrages von 5 Kr. zugunsten der Armentaffe von Traunkirchen und zur Zahlung der aufgelaufenen Kosten, Hoffentlich ist F e t ch 11 n* ger bekehrt. Uns ist nicht darum zu tun, einen Arbeiter zu schädigen, aber wir sind auch nicht gewillt, uns alles bieten zu lassen. Sollte sich Feichtinger wiederum vergessen, müßten wir uns wieder mit ihm beschäftigen. Waidhofen a.-d. @668. Die hiesigen Verkehrsbündler scheinen wieder frech werden zu wollen, seitdem sie einen Obmann haben, der sich zu seinen Gunsten die Gesinnung immer nach Bedarf einrichten kann. Im Fahre 1908 war es der Bahnmeister und Vorarbeiter, der den Verkehrsbundlern ein Dorn im Auge war, jetzt sind es wiederum zwei andere Bedienstete, die einem Verkehrsbündler nahegetreten sein sollen, was sofort den Verkehrsbundobmann, der seinen Druck auf die Arbeiter auszuüben weiß, veranlaßt-, diese beiden Bediensteten beim Bahnmeister anzuschwarzen. Es stellte sich aber heraus, daß die ganze Sache aus der Luft gegriffen war und dem hiesigen Verkehröbundobmann sei angeraten, die Verhetzung des Personals einzustellen, sonst wären wir gezwungen, von diesem Herrn der Oeffentlichkeit mehr zu erzählen. Braunau am Inn. (Etn Erfolg der orga n i-sierten Eisenbahner.) Schon seit dem Jahre 1905 kämpfen die sozialdemokratisch organisierten Eisenbahner gegen die hier herrschenden miserablen Wohnungsverhältniffe. Wiederholt verlangte» sie daher den Bau von Personal!)miscrn und cs mußte von den mit dieser Aktion betrauten Genoffen eine Fülle von Mühe und Arbeit ausgewendet werden, um die t t Staatsbahndirektion von der Notwendigkeit des Baues von Personalhäusern in Braunau zu überzeugen. Wir hatten nicht nur gegen eine auf dem Gebiete der Wohnunas-fürsorge ungemein rückständige und rücksichtslose Gemeindevertretung zu kämpfen, ^welche alles mögliche unternahm, um den Bäu von Personalhäusern zu vereiteln, sondern es fanden sich bedauerlicherweise sogar in den Reihen der Eisenbahner (Berkebrsbündler) Leute, die unsere Aktion mit allen Mitteln zu Hintertreiben versuchten. Trotz alledem ist nun der Bau eines Personalhauses mit 14^ bis 18 dreiräurnigen Wohnungen gesichert, so daß der Bau derselben schon int Laufe des heurigen Sommers susgef&htt wird. Das Personalhaus wird in der Nähe der Stadt, links der Bahnübersetzung, beim WächterhauS Nr. Ü7. auf Bahngrund gebaut, auf welchem auch der nötige Ptatz zur Anlagö von Gemüsegärte» vor- handen ist. Wenn die Preise der Wohnungen mit dem Ausmaß des systemisierten Quartiergetdes in einem möglichst günstigen Verhältnis festgesetzt werden, dann steht heute schon fest, daß dieselben nicht nur im ersten Ansturm besetzt werden, sondern c8 wird notwendig sein, für das nächste Jahr den Bau eines zweiten Hauses, durchzuführen. WienIX. (^tanj JosefSbetjnhof, Eilgut-magazi n.) An dieser «teile haben wir schon des öfteren die Verhältnisse im Eilgutmagazin des BahnbetriebsamteS Wien TI besprochen, insbesondere die ruhe- und ruchlose Pauschalverdächtigung deö Diebstahls, mit der die Bediensteten^ in ihrer Gesamtheit in diesem Magazin seitens der Vorgesetzten bedacht werden. Es ist noch immer so,_ trotzdem so manche Veränderungen im Stande der Vorgesetzten^ vor-aenoknmen wurden. Die Herren haben eben nur eine Schule ourchgemacht, die der Arbeiterfeindlichkeit, über welche Tendenz selbst die Intelligenz nicht hinüber kam. AlS eine Zierde kann in dieser Hinsicht der Herr Adjunkt Galle nt genannt werden, nach welchem aber sofort der Herr Dr. Kowaö komwt, der eine fleißig-regsame Nacheiferung entwickelt. Aber auch die Magazinsmeister wollen nicht Zurückbleiben, sind diese Herren doch naschhaft veranlagt, indem sie nicht jene Schulen besuchen konnten, die ihre verehrungswürdigen Vorgesetzten absolviert haben, wollen sie wenigstens den Schaum verkosten, den diese als allzu schäbiges' Ueberschäumungsprodukt zeitweise hinwegblasen. Dieses Konsortium hat eß nun endlich so weit gebracht, bei ihren Arbeitern Hausdurchsuchungen vornehmen zu lassen, um sie bei ihren Nebenparteien herabzusetzen und zu verdächtigen. Leider hat sich sogar ein Arbeiter als Spitzel engagieren lasten. Ezerweny, ein junger Mensch; er sieht mit dem Magazinmeister SofiaJ auf besonders gutem Fuß, weshalb er meist zu Kanzleiarbeiten verwendet wird. Bei der .eigentlichen Arbeit, zu welcher er ausgenommen wurde, fehlt er natürlich. Im SpitzeldieNst ist er jedoch vorzüglich. So be-schuldigte er einen Arbeiter des Diebstahls und trotzdem dieser Arbeiter bei Gericht freigefprochen wurde, erhielt Ezerweny eine Prämie, während der vom Diebstahl freigesprochene Arbeiter entlassen wurde. . Und die Diebe werden immer bei den Arbeitern, gesucht. Daß aber die Parteien nach Belieben in den beladenem Waggons herumsuchen dürfen, sieht kein Vorgesetzter, um es zu verhindern. Der Grund liegt darin, daß man die Parteien braucht, damit sie sich ihre Daren selbst suchen, denn der Mangel an Arbeitern ist eben gerade in diesem Magazin und für die ganze Angelegenheit von Bedeutung. Daß dadurch nicht nur diese Arbeiterschaft,- sondern auch die Staatsbahnverwaltung leidet, fällt weder dem Konsortium noch auch dem Vorstand auf. Die viele Arbeit kann von diesem geringen Personalstand auch nicht bewältigt . werden, wenn auch die Herren Gallent und Kowatz immer hinter den Arbeitern stehen, um sie anzu,treiben, lim russische Verhältnisse zu haben, fehlt nur mehr die Knute, Die Arbeiter haben das ganze Jahr keinen freien Tag; sie haben einen Turnus, in weichem sie unter neun Nachten sech S Nächte Dienst haben. Es ist eine fortwährende Schinderei. Schon im Frühjahr 1011 wurden sie" bei der StaatSbühndirektiön Wien Sittlich, man möge um zwei Mann mehr beistellen, so daß sie nur einen FünftageturnuS herausbringen würden^— bis heute jedoch warten die Bittsteller vergebens auf Erfüllung ihrer Bitte. Nicht der Herr kaiserliche Rat C z ern y. auch nickt der Inspektor Serin i kümmern sich, um ihre Leut«, Statt diese zwei Mann energisch zu fordern, unterstützen sie die Antreibern, da- Konsortium, das immer größer wird im Schikanieren, immer tüchtiger itn Verdächtigen. Die Arbeiter "brauchen keine Söitzeln^ sie bMuchen um zwei faktische Arbeitskräfte mehr und wollen einen Turnus, der menschlich ist. sowie Vorgesetzte, die eine menschenwürdige Behandlung chrcr Untergebenen nicht alS das Resultat einer Fehle^ziehung arischen.- Die Arbeiter wollen nicht als verdächtigte Diebe herumgehen, sie meinen vielmehr, daß auch sie eine Ehre haben und daß es unbedingt dazu kommen muß, dieser ihrer Ehre energischen Schutz an gedeihen zu lassen. F. S. BersamMLungsberichLs. Bischsföhofen. (W ä ch t e rv e r s a m m l u n g.) Am 81. März fand in Haids GasthauS in BifchofShofen eine Wächterversammlung statt, bei welcher Genoffe Spiel-mann Bericht über die Wächterkonförenz erstattete. Es wurde nach Entgegennahme des Berichtes folgende Resolution be-schloffen: Die heute hier versammelten Wächter drücken der Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- und GewerkfchaftS-vereineS das vollste Öen tauen aus, und ersuchen selbe, auch weiterhin ihr Wirken der Kategorie, der Wächter und Blocksignaldiener zükommen zu lassen, damit endlich die bescheidenen Hauptforderungen dieser Kategorie zum Durchbruch gelangen: das ist Nachtdienstzulage, Dienstregelung und Gleichstellung der Uniform in die Kategorie III der Diener. Die Versammlung besteht darauf, daß unsere ParlamsntSfraktion die bürgerlichen Abgeordneten zwingt, die fehlenden 17 Millionen ins Budget einzustellen. Die heute tagende Wächterversammlung besteht ferner auf der zweijährigen Vorrückungsfrist für alle Kategorien der Diener, und ist der vollsten Ueberzeugirng, j)aß die Zentrale unserer Organisation auch weiterhin ihre ganze Kraft für diese Forderungen einsetzen wird. Wien XI. (Separatistische Praktiken.) Die Herren, welche die „natürliche Entwicklung" predigen, fanden es für notwendig, in die Reihen der in Wien beschäftigten tschechischen Eisenbahner den Bruderzwist hineinzutragen, und um ihrer Sache sicher zu sein, beriefen sie für den 28. März in den kleinen Saal des Simmeringer Brauhauses für 6 Uhr abends eint Versammlung ein mit der Tagesordnung: Die Organisation und die Eisenbahner, zu welchem Punkte die Abgeordneten Herren Marek uni) 58 i n o be c referieren sollten. Es ist begreiflich, dah die tschechischen Eisenbahner, die mit ihren Kollegen bis jetzt stets im besten Einvernehmen gelebt hatten, neugierig waren, was die Herren veranlaßte, dieses Einvernehmen zu stören, und welche Gründe sic an- führen werden; ebenso ist es verständlich, daß Genosse Du Sek. der an dem Ausbau der Organisation bei der St. E. G. redlich mitgearbeitet und die schweren Tage des Kampfes im Jahre 1806, in welchen Tagen sich die Solidarität so glänzend be- währt hat, ebenfalls interessiert war zu hören, warum jetzt auf einmal, nachdem sich die Einheitlichkeit der Organisation durch so viele Jahre bewährt hat, sie zerschlagen werden muß. Genoffe Dusel kam nicht in feindseliger Absicht, er wollte Argumente hören und mit Argumenten antworten; aber die Herren scheinen vom bösen Gewissen geplagt worden zu sein, denn kaum hätte der ehemalige eifrige Verfechter des Zentralismus Herr Albrecht Dvorak Genossen Du8e f, der im Schankzimmer mit noch zwei Kumpanen saß, erblickt, als er sofort den beiden den Auftrag gab, die Leute zum Schwagerka zu senden, er gehe ins Kaffeehaus, den beiden Abgeordneten zu telephonieren, sie sollen nicht erst ins Brauhaus, sondern gleich zum Schwagerka gehen. Die Richtigkeit dieser Angabe bestätigt ein Genoffe, der von Dvorak für einen Autono. misten gehalten würde. Inzwischen versammelten sich im Brau-hauSfaal zirka 500 Menschen, die auf die Ankunft der Abgeordneten warteten. Da sie nicht kamen, so wurde die Parole ausgegeben, zum Schwagerka zu gehen. Wie groß war das Erstaunen der Genossen, als sie sahen, daß bas Brauhaus von bet Polizei bei igert wurde: Zwei Berittene und acht Polizisten au Fud w u rd en nach dem MusterBanöls be- rufen, um über die Sicherheit, der separatt= st i sch cn Großen zu wachen! Beim Schwagerka war alles voll, natürlich alles Anhänger der Zentralorganisation, bis auf wohlgezählte fünf Separatisten mildern Berüchtigten KoLka an der Spitze. Und so wartete man von Viertelstunde zu Viertelstunde; es kam niemand, weder der Einberufer noch Referenten, nur von Zeit zu Zeit erblickte man das Fuchsgesicht des A.-Dvokak, der die ehrenvolle Aufgabe eines Spitzels übernahm, der gekommen war, um die Situation zu überblicken; nun, diese war für die Herrschaften nicht günstig. ' AIS aus der Mitte der Versammlung der Antrag gestellt wurde, nach Hause zu gehen, nachdem die Herren Separatisten es für gut befunden haben, die Arbeiter zum Narren zu hatten und ihnen das bißchen Ruhezeit zu rauben, erhob sich Genosse DuLek und erklärte, eine Wählerversammlung. abzuhalten, welcher Vorschlag auch angenommen wurde. Genosse DuZek sprach daher über die christlichsozials Mißwirtschaft im Gemeinderat. über die WohnungS- und Lebensmittelteuerung, über die Brutalität der Gemeinde» lewalt gen den städtischen Bediensteten gegenüber, und forderte die Eisenbahner auf, so wie immer auch diesmal ihre Pflicht zu tun, sich weder von dem christliche» noch von dem nationalen Demagogen tum verführen zu lassen und ihre Stimme dem ehrlich internationalen Hcdorfcr zu geben. Bemerkenswert ist, daß. als Genosse Du Lek über die brutale Vergewaltigung der Straßenbahner zu sprechen kam, ein Separatist (der Name ist uns leider nicht bekannt) -die Christlichsozialen in Schutz nahm, indem er ries: „Auch.ihr verbietet , uns, die »Delniebö Listyw zu feien!" Worauf ihm Genosse SDusck treffend antwortete: „Sticht-die Vertrauensmänner der Partei, und die Arbeiterschaft verbieten euch, dieses Blatt-zu lesen, die Arbeiter selbst sind es, die es sich verbieten, daß ein Blatt unterstützt wird, uklchcs die Interessen der Arbeiterschaft derartig mißachtet, daß es bemüht ist, in einer fremden Stadt, wo der tschechische Arbeiter gezwungen ist. zu leben, die internationale Solidarität, zu ^untergraben und zu zerstören." Die Ausführungen des Genossen Duke! wurden aufmerf’am angehört, uni» es entwickelte sich eine Debatte, in der auch der berüchtigte KoLka das Wort ergriff und wie Petrus den Christus dreimal den Einberufer Oer* leugnete. Der Mann gibt sich noch als Genoffe aus, trotzdem er seit anderthalb Jahren seine Pflichten der Organisation gegenüber nicht erfüllt. , Zum Schluffe ergriff noch GenoffeSom11sch. dar Wort, welcher an dem englischen Streik' nachwies, wie not-wendig die Einigkeit, und daS Festhalten an dem Internat io, nalen Gedanken ist. Damit war die Versammlung zu Ende. Run zum Schluffe muß aus die Verlogenheit der „Delnickä Listy" hingewicsen werden, die in einer Mytiz vom 20. März behaupten, datz, trotzdem die Versammlung auf 8 Uhr einberufe.n war, die „deutschen" Arbeiter schon um 6 Uhr haS BrauhauSlokal gefüllt haben; daß die Abgeordneten Marek und Btnoüec beauftragt wurden, nicht nach Simmering zur Versammlung zu gehen, daß sie aber um 8 Uhr trotz» Otm in einem anderen G ast Haus referiert ha« b e n. Wir konstatieren, daß die Einladungen zu der Versammlung auf 6 Uhr lauteten; datz Dvoka! schon vor 6 Uhr im Brauhaus war, datz die wenigen Separatisten ebenfalls um 6 Uhr anwesend und zutn Schwagerka dirigiert wurden, und wir. konstatieren, weiter, daß Dvorak vom Easö „Union" telephonierte, daß die beiden Abgeordneten nicht ins Brauhaus kamen, sondern die Haltestelle vor dem Brauhaus, bei der Kopalgaffc, ..ausitsigen und.jum Schwagerka gehen sollen; wir konstatieren weiter, daß diL beiden Abgeordneten bei der Kopalgassc erwartet wurden, damit; man sie über die Situation orientiert, und daß mto erst dann auf die Suche, ging, ein Lokal zu finden, wo man die Besprechung -abhalten könnte; wir konstatieren weiter datz erst dann, als das Lokal gesichert war, ein Aviso den in unserer Versammlung anwesenden Separatisten, die auch zum Worte gemeldet waren, gesendet wurde, und daß KoLka sofort wie er gesprochen davongelaufen ist, während der andere auf sein Wort verzichtete, um ebenfalls davonlausen zu können. Wir konstatieren daher, datz der Bericht der „Delnu'kc Listy" der Wahrheit nicht ^entspricht, und daß die beiden Abgeordneten der Tapferkeit besseren Teil gewählt und vor den Arbeitern davongelaufen sind.'Wenn, die „D61nick6 Listy" jubelnd mitleiten, datz trotzdem eine Zahlstelle des separatistischen Eisenbahnerverbandes gegründet wurde, so gratulieren wir diesem Blatte zu dem Erfolg seiner herostrai ischen Arbeit, nur wünsche«’wir; daß die Arbeiter, die sie durch ihre Phrasen eingefangen haben, e$ nickt bedauern, Verräter ihrer eigenen Interessen geworden zu sein. . Wien, Favdritc« II. Die ZugSbegleitev Wien St. E. G. versammelten sich Montag den 18. März im Ar. beiterheim im L. Bezirk, um den Bericht zu vernehmen, was die Deputation in der, Angelegenheit der Prämiengelder und der Stundengelder, auf der Linie . Marchegg und. Bruck .beim Eisenbahn.minister gusgerichtet hat. Genoffe St. e i ß, .welcher Bericht erstattete, führte zunächst aus, welche Schwierigkeiten es hatte, überhaupt zum Eisenbahnminister zu gelangen, unbetonte, datz die Schwierigkeiten darin begründet sind, toed die Einziehung der Prämiengelder wohl der.Hauptsache nach der Direktion zugeschrieben werden müssen. Die Deputation habe nun mit dem Minister gesprochen, und cS war gut, denn derselbe verlangte, datz ihm das ganze Material noch einmal durch Genoffen Reih schriftlich »verbracht werben möge. Daraus sei zu schließen, daß die Schritte vielleicht nicht umsonst gemacht worden seien. Itn Laufe der Debatte sprach auch Herr Fis dl.er Über die Zugsbegleiter und die Organisation, welch letztere er verantwortlich machte, daß die Zugsbegleiter der St. E. G. so schwer geschädigt seien. Gettoffe w o 6 o d a. Vertreter der Zentrale und ehemals selbst Zugsbegleiter, schilderte demgegenüber bk Verhältnisse ber Zugsbegleiter von einit und letzt und wieS auf die Errungenschaften bei dieser Kategorie hin, die lediglich und nur der Organisation zu verdanken sind. Es mag sein, datz die Einführung der Normierung und des Ranges bei der Ueberleitung der St. E. G. in Staats-l>ahnformen durch eine nicht richtige Durchführung Mißstimmung bei den Zugsbegleitern hervorrufen, aber es kann doch das bei der St. E. G. nicht verbammt werden, was sonst überall von großem Nutzen für die Zugsbegleiter war. Auch bei den Zugsbegleitern der St. E. G. möge sich die Erkenntnis durch» brechen, daß ohne Organisation nicht nur nichts erreicht, sondern daß auch das Errungene ost zum Schaden für die Zugsbegleiter umgebeutet und angewendet werden kann. —:$tc gut besuchte Versammlung schloß erst gegen Kl2 Uhr nachts. Floridsdorf. Am 19. März fand im großen Saal des Arbeiterheim in Floridsdorf eine massenhaft besuchte Versammlung der Werkstättenarbeiter der k. k, Nordbahn statt/in welcher Genoffe T a n t s i n den Bericht Über die jüngste Lohnregulierung brachte; der Redner unterzog die unzulänglichen Maßnahmen einer Kritik, die das Ministerium trifft, um diese so tief in das Leben des Arbeiters einschlagende Angelegenheit zu erledigen. Mit halben Maßnahmen, sagte der Redner, wird nur neuerliche Enegung und Unzufriedenheit in die Reihen der Eisenbahner getragen was gewiß nicht im Interesse der Staatsbahnverwaltüng liegt, da dadurch die ganze Arbeiis. ficudigleit unterbunden wirb. Redner forderte die Anwesenden auf, fest hinter den Vertrauensmännern zu stehen und an dem Ausbau ber Organisation mitzuarbeiten, da nur eine starke^ Seite 12 ,»Urner.- rnt. 11 -nächtige Organisation imstande ist, solche einschneidende Aktionen mit Erfolg zu Ende zu führen. (Lebhafter Beifall.) Bei-,äll,g begrüßt, ergriff Abgeordneter Genosse Tomschik das Wort und sagte, daß er trotz einer w-chtigen Verhandlung im Parlament nt die Versammlung gekommen ist, um den Gerüchten, er fürchre sieb zu den Arbeitern zu kommen, entgegen-zutreten. Genosse Tom schik erörterte die einzelnen Phasen Oer Aktion im -]?nrrament, bic Haltung ber büvget'ltcden Par-ieien und des Eisenvabnministeriums sowie das Eingreifen unserer Organisation. Wenn nicht alles nach unseren Wünschen ausgefallen ist, so darf die Organisation dafür nicht verantwortlich gemacht werden, sondern die Verhältnisse, die zu besiegen wir diesmal noch zu schwach waren. Die Organisation wird die Hände Nicht in den Schoß legen, muß aber von den Eisenbahnern erwarten können, daß sie ihre Bemühungen auf das tatkräftigste durch die Stärkung und Ausbau der Organisation unterstützen, (Stürmischer Beifall,) Nachdem noch die Genoffen D u s e t und Heider gesprochen hatten, wurde die Versammlung vom Vorsitzenden Genossen Kanctschny um 8 Uhr abends geschloffen. Wels. Am 16. März, 8 Uhr abends, fand im Gasthaus „zum bayrischen Hof" in Wels eine sehr gut besuchte Versammlung statt, wo Gem.sse Jakubetz aus Linz über die Forderungen und die Organisation der Eisenbahner referierte. Genosse Straffer über die Hinterbliebenenunterstühung. Die Mitglieder wollen behufs Revision der Bücher dieselben dem Kassier Genossen Lehnet ober dem Obmann Genossen Straffer übermitteln. Wien IX. Am 26. März fand im Souterrainlokal des Hotel „Union" die diesjährige Generalversammlung, bei welcher Genosse D u s e k über die Hinterbliebenenunterstützung referierte,^ statt. Die Berichte der Funktionäre wurden aufmerksam angehört und ohne Debatte mit Befriedigung zur Kenntnis genommen. Nach Beantwortung einiger Anfragen in puncto Hinterbliebenenunterstützung sowie Erledigung einiger Slnträge wurde die Versammlung vom Genossen Kneidingcr mit der Aufforderung geschlossen auch in dem neuen Veremsjahr kräftigst für die Organisation einzutreten. Krems an der Donau. Die Ortsgruppe veranstaltete am 16. März in Krems und am 17. März eine Versammlung in Furth-Göttweig, in welcher Genoffe Lill aus Wien über Zweck und Nutzen der Organisation referierte. Lienz I. Am 14. März erstattete Genoffe Auinger aus Villachs in einer gut besuchten Versammlung den Bericht über die Sitzungen. der Personalkommission. Wien-Leopoldstadt. (Von den MagazinSarbei-t e r n.) Am 22. März L I. fand in der Restauration „zum Eiskeller", Wien II, eine Magazinsarbeiterversammlung statt, welche, einen außerordentlich großen Besuch aufwics. ES handelte sich um die MagazinSatkordantcn der Nordbahn. Die Aufregung dieser Arbeiter ist durch die Zustände in den Magazinen und durch die miserable Entlohnungsart auf die Spitze getrieben worden und äußerte sich in der Versammlung mit geradezu elementarer Wucht. Nach Eröffnung der gut besuchten Versammlung durch Genossen G a r o n berichtete sofort Genoffe Deisenhammer, der die Verhältnisse der Alkor-danten endlich vollständig darlegte, indem er hervorhob, daß man sich Höherenorts der Einsicht verschließe, eine gründliche Entlohnunasregelung vorzunehmen, insbesondere jetzt, da doch eine von der Organisation erkämpfte Lohnaufbesserung im Zuge sei, welcher Lohnaufbesserung die Akkordarbeiter wahrscheinlich nicht teilhaftig werden sollen. So wäre e8 unbedingt notwendig gewesen, den Arbeiterausschuß einzubcrufen; man tut es aber nicht, weil ja nur 400 Arbeiter in Betracht kommen, die nicht berücksichtigt zu werden brauchen. Herr Inspektor P ufowitsch hebt hervor, daß er die genauesten Informationen über die Verdienstverhältniffe der Magazms-akkordantcn habe und diese bereits in einer Konferenz im Eisenbahnministerium Gegenstand einer eingehenden Be-Handlung waren. Da erklärte nun Herr Pukowitsch, daß der DurchschnittSverdienst der Akkordarbeiter täglich eine Höhe von 7 bis 8 Kr. erfahre. Bei der Nordbahn seien also die Akkordarbeiter die bestbezahlten Leute. Aber diese Behauptung verträgt sich nicht mit der realen Tatsache, denn nicht einmal die 30 bis 40 Mann des Petroleummagnzins und des Fruchtplatzes haben dies durchschnittlich, sondern höchstens m der Hochsaison. Aber _ die anderen Hunderte von Akkordarbeitern kommen täglich nicht einmal auf den ihnen garantierten Taglohn von Kr. 3'10 trotz intensivster Arbeitsleistung! Liegen doch diesem Verdienst noch immer die im Jahre 1890 geschaffenen Tarifsätze zugrunde, die somit wahrlich imstande stnd, die Akordarveitcr in diesen Zeiten zugrundezurichten! DaS wies Genoffe D e i s e n h a m m e r an der Hand zweier Akkordvcrträge. an dem der Nordbahn vom Jahre 1896 und dem der Nordwestbahn vom Jahre 1910, vortrefflich nach, indem er sich sehr eingehend mit de» Tarifsätzen und den in Verträgen enthaltenen Klauseln beschäftigte. So kommen bei der Nordvahn Tarifsätze vor, die um 20 bis 28 H. schlechter sind als die bei der Nordwestbahn. Genosse "Seifen-Hammer erntete für sein ausführliches Referat ungeteilten Beifall. „ Genoffe Fuchs besprach in anschaulicher Weise die Verhältnisse auf der Nordwestbahn und wie cs dazu kam. dort einigermaßen bessere Verhältnisse zu schaffen, was mehrere Jahre gedauert hat. Seine Schilderung erzielte bei den Akkor-danten der Nordbahn volles Verständnis und wirkte aneifernd. Nachdem noch die Genossen G a r o n und H i n n e r sprachen, führte Genosse Swoboda als Vertreter der Zentrale aus, daß cs der Kraft der Organisation dennoch gelungen sei. auch für die Akkordarbeiter das Zugeständnis zu erzielen, in die Lohnaufbesserung mitcinbezogen zu werden, nur sei vermalen noch nicht bekannt, auf welcher Grundlage und in welchem Ausmaß sich die Aufbesserung bewegen wird. ES liege auch einzig an .den Akkordarbeiter» selbst, wie sie abschnciden. denn die Zugeständnisse richten sich doch immer nach der Stärke der Organisation. Es müsse vor allem getrachtet werden, sie so vollständig als möglich auszubauen, was insbesondere bei den Akkordarbeiter» notwendig sei, weil es bei ihnen nicht genüge, den Grundlohn zu haben oder wenigstens auf ihn dem Verdienst nach zu kommen, es müsse vielmehr noch eine Lohnautomatik geschaffen werde», was schon mit Rücksicht auf die HumanitätSinstitute dringend sei, wenn auch von der noch wichtigeren Seite heute nicht gesprochen werden soll. Dazu könne er nur ein fleißiges Ausbauen der Organisation und ein tüchtiges VerlrauenSmännersystem empfehlen. Knapp vor 10 Uhr nachts schloß Genosse Garon die prächtige Versammlung. Aussig. (Eine Protc st Versammlung.) Am 25. v. M. tagte auf der „Konigshohe" eine allgemeine Eisen-bahnervcrsammlung, deren Besuch erwies, daß die Esten-bahner nicht gewillt sind, sich ihr Koalitionsrecht rauben zu lassen. Massenhaft waren die Eisenbahner gekommen, um gegen die Entlassung des PersonalkommissionSmitgliedeS Genoffen Schiller zu protestieren. Nachdem Ge-nosse Hackel die Versammlung mit der Begrüßung der Erschienenen eröffnet hatte, Genoffe Paul zum Vorsitzenden und Genosse Grünzner zum Schriftführer gewählt worden war. ergriff Genoffe Schiller das Wort, um einen Rückblick auf di- Verfolgungen und Drangsalierungen des Personals der A. T. E. wegen Gründung und Ausbaues der Organisation zu werfen. Zu seiner Maßregelung übergehend, appellierte er an die Versammelten, seinen Ausführungen nicht nur Beifall zu zollen, sondern denen, die vor ihm der Bewegung zum Lop/er gefallen sind und ihre Pflichten erfüllten, nur dem Wege der Pflichterfüllung zu folgen, dann werde der große EndercS, der sich setzt vor einem kleinen Arbeiter fürchtet, belehrt werden, daß man mit solchen Dummheiten die Organisation der Eisenbahner nicht umbringcn werde. Wenn alle zur Organisation stehen, dann muß cs anders werden, und können dann solche Angriffe auch mit Erfolg abgewehrt werden. (Beifall.) Sodann nahm ReichZratsabgeordnetcr Genosse T o m s ch i k das Wort. Er schilderte die Gefahren, die sich für einen Betrieb ergeben müssen, wenn alle Wünsche und Beschwerden sowie das Recht der Organisation mit Füßen getreten werden. In der heutigen Zeit benötigen die Eisenbahner mehr denn je das Recht, sich zusammenschließen zu dürfen. Dasselbe Recht nehmen doch auch die Bahnverwaltungen für sich in Anspruch, um sich vor Schaden zu bewahren. Aber den Bediensteten will man sogar das bißchen Vertretung in der Personalkommssion rauben, indem man ihre Vertreter maßregelt. Eine unklügere und dümmere Handlung könne man sich nicht denken. Wenn Ert-dcrcs klug gewesen wäre, Bätte_ er seine Machtvollkommenheit in anderer Weise betätigen können. Sein Standpunkt, stich nichts „abtrotzen" zu lassen, ist ein verfehlter. Die Bediensteten sind keine Erpresser. Und wenn er daS Perscmalkoin-niistionsmitglied Scisillcr entlasten habe, so wird er das vielleicht noch einmal bereuen. Denn Schiller habe jetzt mehr Zeit als bisher und werde sich besser in den Dienst der Organisation stellen können, als dies früher der Fall war. (Riesiger Beifall.) Redner kam sodann auf die der A. T. E. aufgetragene Erhöhung der Kohlentarife zu sprechen. Er berichtete über seine Intervention in dieser Richtung beim Eisenbahnministerium. Man habe ihm dort erklärt, daß das Eisenbahnministerium die Direktion der A. T. E. beauftragen werde, aus diesem Anlaß die Löhne der Bediensteten aufzubessern. Die A. T. E. sei verpflichtet, in dieser Richtung innerhalb dreier Monate Bericht zu erstatten. (Bravo!) Vom Eisenbahnministerium ist also die Zusage vorhanden, daß etwas geschieht. Eine eventuelle Verstaatlichungsaktion liege im Jnter-cffe des Staates selbst. Wir werden in dieser Richtung also wachsam sein müssen. Redner warnte davor, sich von der Direktion provozieren zu lasten und sagte, darauf gibts nur eine Antwort in dieser Stunde: hinein in die Organisation! Ein Zurück gibts nicht! Das ist und muß die einzige Antwort auf Schillers Entlastung sein, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Sie müffen alle hinter ihrem gemaßregelten Per-soncilkommissionSmitglied stehen und den Beweis hiefür durch einen zahlreichen Beitritt erbringen. Denn Sie wollen, daß das Koalitionsrecht geborgen und die Brutalität eingedämmt werden soll, so können Sie nicht anders handeln. (Demonstrativer Beifall.) Nachdem noch Genoffe Beutel gesprochen und zum Beitritt zur Organisation anfgesordcrt hatte, verlas der Vorsitzende Genoffe Paul ein Beistimmungstelcgramm der Kollegen Brünns von der Konferenz der k. k. Staatseisenbahner folgenden Wortlautes: „Die am 25. März in Bin in tagende Konferenz des Personals der k. k. St. E. G. sendet der am gleichen Tage in Aussig („KönigSböhe") stattfindenden Eisenbahnerversammlung ihre Sympathiekundgebung und schließt sich der Protesterklärung bezüglich der ungerechtser-tigten Entlastung des A. T. E. Personalkommissionsmit. gliedeS Schiller voll und ganz an. Sodann schloß Genosse Paul mit einem eindringlichen Schlußwort die zahlreich besuchte Versammlung.___________________________________________ Aus den Organisationen. Furth im Walde. Bei der am 3 März im Vereinslokal „zum goldenen Stern" abgehaltenen Generalversammlung wurde nach Kenntnisnahme der Berichte der Funktionäre der Genosse Josef Krumphanzel einstimmig zum Zahlstellen* lciter wicdcrgewählt, an dessen Adresse sämtliche Schreiben zu richten sind. Zum Schriftführer wurde Genosse Haiden welcher in Vertretung deö Bibliothekars ^enosien Kr oh die Bücherairsgabe besorgt, ferner die Genossen Io, cf Wild a-m e tz und Ferdinand Sch o t t e n h a m m e r als Ausschuß-Mitglieder gewählt. Die anwesenden Genossen horten das Referat des aus Prag erschienenen Genossen T au s s i g sehr aus-merksam mi und beschlossen, als Gründer des Eisenbahner-heims mit dem Betrag von 20 Kr. beizutreten. Und nun ein Wort zu euch. Genossen! Sechs Jahre sind vorübergegangen, als wir uns in Furth zusammenfanden, um über unsre zukünftigen Aufgaben zu beraten und erne Zahlstelle hier _zu gründen. Genossen, gedenket dieser Arbeit, welche wir geleistet haben und deren Erfolge sich nun unsere Gegner gerne aneignen wollen, und zwar sowohl die deutsch- als auch die tschcchischnationalcn. Es haben sich Leute gefunden, die für unsere Aktionen nicht einmal ihre Unterschrift gegeben haben, nur deswegen, weil wir — Sozialdemokraten sind. Und als die Frucht unserer Arbeit reif wurde, so wurden sie zu Raubtieren und wir hatten zu tun, sie abzuwehrcn. Genossen, ge-denket der Schikanen, der Verfolgungen, die wir von un,eren Vorgesetzten zu erdulden hatten; doch alles das haben wir überlebt,' jede Verfolgung haben wir ertragen, denn wir waren stärker als unsere Feinde, die uns vernichten wollten. Heute, nach der Zeit so schwerer Arbeit, treten unsere eigenen Genossen gegen uns mit einem solchen Haß auf, daß sie uns am liebsten vertilgen würden. Mas wir vor einem Jahre gemeinsam glaubten, bas ist heute bei ihnen Verrat, früher wurden wir von unseren Gegnern Verräter genannt, heute stürzen sich.unsere eigenen eLute auf unS, bloß darum, daß wir ihre Lehre, daß die alte, bewährte Organisation zerschlagen werden mutz, akzeptieren sollen. Genossen, wir rufen euch alle zur Agitationsarbeit für unsere bewährte, alte, einheitliche Organisation auf. Es lebe die internationale Sozialdemokratie! Wien. (O e st c rre > ch i s ch e N o r d w c st b a h n.) Am 1. April fand in Schneiders Gasthaus die diesjährige Generalversammlung der Ortsgruppe Leopoldstadt, welche sehr gut besucht war, statt. Nach den Berichten der Funktionäre, die sämtlich mit Befriedigung zur Kenntnis genommen wurden, fand die Neuwahl deS Ausschusses statt, und wurde mit Akklamation Genosse Josef Schwab zum Obmann gewählt. Genosse D u s e t referierte sodann über die 20jähr>ge Tätigkeit der Organisation und deren Aufgaben in der Zukunft. Genosse P o k o r n K brachte den Bericht über die in Prag stattgefun-dene Konferenz der Obcrbauprofessionisten, welchen Genosse D u L e k übersetzte. Penzing. Am 3. April fand in Ribisch' Gasthaus die Monaisverfammlung der Ortsgruppe Penzing statt, in welcher Genoffe D u 5 e k in längeren Ausführungen die beabsichtigte Reform des Strafgesetzes erörterte und die Gefahren für die Eisenbahner aufgeinte, die in diesem Entwürfe liegen. Genosse Sommerfeld forderte mit Rücksicht auf die Anschläge, die gegen die Eisenbahner verbreitet werden, zum energischen Zusammenschluß aus, um selbe entschiedener abwehre» zu können. Görkan. In den Monatsversammlnnaen vom 11. Februar und 10. März l. I. wurde beschlossen, die 2 H., die bisher zu den Monatsbeiträgen cingehoben wurden, auch weiter ein* zuheben und sie zu Bibliothekszwecken zu verwenden. Drzcn I. Bei der am 26. März stattgefundenen ordentlichen Generalversammlung wurde» folgende Genossen gewählt: August S t a n z l, Obmann, Adolf Wildauer, Stellvertreter; Alex S ch e r m a n n. Schriftführer, Lino C h r i-st 0 f 0 I e t t i, Stellvertreter; Peter Lieber, Kassier, Florian Lageder. Stellvertreter; Franz Krenn, Josef OSmetz, Anton Mayr, gerb. Thurnwalder, Josef Pion kl, Josef W,aIlne r, Oswald Lederer, Oswald Schmied, Rudolf Dobler, Ferdinand Haller, Peter Ob ma scher, Josef Ascher, Johann U n d e u t s ch. Ausschußmitglieder; Anton Bayer, Karl Egger, Streckenkassiere; Anton Untcrguggenberger, Johann Pr ü n st c r, Alois Markart, Anton S 0 m m a v i l l a, Subkafjiere; Josef S t e i n m a n n, Jg. Berger, Enterich 5t b 11 a tz, Kontrollore; Franz Huber, Leo B r a n d st ä t t e r, für den Dispositionsfonds. — Alle Zuschriften sind zu richten an Genossen August Stanzl, Oberkondulteur, St. Johann Nr. 108. — Dia Monatsversammluiigen finden alle zweiten Dienstag eines jeden Monats im Vereinslokal des GewerkschnstshauseS statt. Ludih. Bei der am 24. März stattgefundenen konstituierenden Versammlung der Ortsgruppe wurden folgende Funktionäre in die Ortsg-uppenlcitung gewählt: Weitzel Kern, Obmann, Franz Stock, Stellvertreter; Ildolf © ch r 0 nt, Kassier, Josef Jakob, Stellvertreter; Anton Männl, Schriftführer, Adalbert Ullmann, Stellvertreter; Josef Jakob, Bibliothekar; Theodor Schück und Wenzel Pöpperl, Kontrollors; Alois K r a r s und Joses Sommer. Vertrauensmänner für die Strecke Protivitz-Buchau; Josef Köhler, für die Strecke Protivitz-Pctschau; Wenzel Hick, für die Strecke Protivitz-Ptaden Zuschriften sind an Genossen Wenzel Kern, Vorarbeiter in Ludwitz, Hegerbaus, zu richten. Bruck an der Mur. Sonntag den 17. . März fand die diesjährige Gesieralversammlung der Ortsgruppe I statt. Die Versammlung war gut besucht. Die Funktionäre brachten ihren Bericht und wurde ihnen daL Absolutorium erteilt. Die Neuwahl ergab folgendes Resultat: Franz Koller, Kondukteur, Peter Roseggerstraße 26, Obmann, Josef Travnitschek, Oberkonduktcur und Johann D e r l e r, Magozmsmeistcr, Stellvertreter; Johann Frieser, Schriftführer, Florian Lenbard, Stellvertreter; Slntott Dobler.Diemlach33 Kassier Gust Hei», ich,Stellvertreter; Max S ä ck l, Johann W 0 11 n c r und Wenzel Schanda, Kontrolle; Lorenz W 1 l t s ch c, Anton P a m m c r, Johann Fuchs, August Hermann, Franz Stockrcit er und Johann P l e i n e r, Ausschüsse. Genosse Weigl brachte sodann einen ausführlichen Bericht der Leistungen der Organisation. Saaz. Bei der am 2o. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Emil Klein, Obmann, Franz S t r r a d, Stellvertreter; Gustav Ott, Schriftführer, Ernst Porn, Stellvertreter; Anton Hauser, Kassier; Josef P l a h a, Robert P a s ch k a und 'Anton P a v l i-cek, Ausschußmitglieder. Ferner diene den Genossen zur Kenntnis, daß die 53er» einsversammlungen jeden ersten Montag im Monat um 8 Uhr abends im VcreinSlokal stattfinden. Auch werden die Mitglieder ersucht, die Versammlungen besser zu besuchen. Alle Zuschriften sind an Emil Klein, Libotschanerstraße Nr. 1003, zu richten. Böckstein. Am 17. März hielt die hiesige Zahlstelle ihre Generalversammlung ab. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt. Franz Seidl, Zahlstcllenleiter, Ignaz K 0 g l e r, Stellvertreter; Lorenz Säger, Kassier, Josef Rinder, Stellvertreter; Baltasar Gr über, Schriftführer; Jakob Danko und Josef K e t t l, Kontrolle; Johann Seidl, Subkassier für Loifarn; Matthias Obkirchner für Dorfgastcin; Christant P r e i m e h für HDsgastein; Josef Froschaucr für Angertal; Alois M i f s ch für Badgastem. Nach der Wahl des Ausschusses hielt Genosse Majer einen Vortrag über die Errungenschaften der gewerkschaftlichen Organisationen. isämtliche Zuschriften sind an Genossen Franz Seidl, Bahnrichter in Beckstein, zu richten. Krima-Reudvrf. Am 10. März hielt die Ortsgruppe die Generalversammluns ab. Genosse G.rmner.referierte über die letzte Lohnbewegung der Eisenbahner. In den Ausscksuff wurden folgende Genossen gewählt: Hermann Klinger, Obmann, Albert Ho löscht k. Stellvertreter; Emil Lötznitz er, Kassier, Ludwig V I o ch, Stellvertreter; Franz Fatzl, Schriftführer, Adolf Barth, Stellvertreter; Franz Bruha und Franz Opis, Revisoren; Josef Pfeifer, Josef Kretsl und Wenzel Richter, Kontrollore. Stadla». Am 14. März fand die ordentliche Generalversammlung der Ortsgruppe Stadlau mit der Tagesordnung: 1. Berichte der Funktionäre. 2. Neuwahl des Ortsgruppen» ausschusses. 3. WöhuungSsürsorge und Eisenbahner. 4. Eventuelles. statt. Nachdem die Berichte der Funktionäre mit Be-sriedigung zur Kenntnis genommen und das _ Absolutorium dem scheidenden Ausschuß ausgesprochen und die Nachwahlen vorgenommen wurde», ergriff Genosse D u 8 c k das Wort, um in längerer, mit statistischen Daten belegten Rede die heute herrschende WohnungStcuerung und Wonhungsnot zu besprechen und auf die Ursachen dieser Erscheinungen hinzu-wcisen. Auf die Eisenbahner übergehend, schilderte Redner, wie die Organisation seit Jahren tätig ist. um der Wohnungsnot bei den Eisenbahnbedieniteten dadurch zu steuern, daß Pecsonalhäuser auf Rechnung des ProvisionSfondS gebaut werden, und in der Tat dieses Bemühen mit einem vollen Erfolg gekrönt wurde, indem heute Millionen in Personalhäusern investiert sind und die Bautätigkeit noch weiter erstreikt wird. Redner bedauerte nur, dag Eisenbahner selbst so wenig Interesse für solche Aktionen haben, ja in vielen Fällen selbst die größten Hindernisse der Organisation in den Weg legen. Redner ermahnte daher die Anwesenden, die Organisation in ihren Bemühungen noch zu unterstützen, und schloß seine Rede mit einem Slppcll, die Organisation auszubauen. Das Referat wurde sehr aufmerksam angehört und mit lebhaftem Beifall ausgezeichnet. Beim Punkt „Even-tuelles" besprach Genosse Du sek noch die Einführung der Hinterbliebenenunterstühung und forderte die Anwesenden auf, bis zum 31. März zahlreich beizutreten; weiters erörterte Genosse D u 8 e k den Bau des „Eisenbahncrhcims" und ersuchte die Genoffe», sich auch für diese bedeutsame Aktion zu interessieren. Mit einem warmen 'Appell an die Anwesende» schloß der Vorsitzende Genosse Baborskx die Gencraiver-sammlung um >411 Uhr nachts. Bozen. Bei der am 20. März stattgefundcnen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Bi. Majer, Obmann, Josef Knautz, Stellvertreter; Josef Heckelmoscr, Kassier; Fr. Regenfelder, Schriftführer, Karl Krenn, Stellvertreter; Josef Klinger. Karl Frei und Johann Hapetl, Ausschussmitglieder; Joses Pelz, Johann Peintner, Revisoren; S ch l e ch t l c i t n e r, Saveö, Pos ch, Rudolf Kraja und AloiS Majer, Subkassierc. Eilst. Bei der am 23. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in die Ortsgruppen-leitung gewühlt: Josef Mar 11, Obmann, Nikolaus Tho m a n. Stellvertreter; Karl 53 i d i tz, Kassier, Franz L i st. Stell-Vertreter; Karl Felician, Schriftführer; Anton Minier, Bibliothekar; Franz Je len, Matthias Kand 0 lf, Revisoren ; 'Anton E i ch t i 11 g e r, Martin G u » z e j, Franz Kart ach, Anton Dreo, Blasius Bremec, Alexander Krajnc, Anton B r e z n i k, Michael Rabitsch, Ausschussmitglieder. Nach der Wahl hielt Genosse K 0 p a c aus Triest einen lehrreichen Vortrag. Alle. Zuschriften sind zu richten an den Obmann Josef M a r n, Po rtier in.Cilli (B a h n h 0 f). Bregenz. Bei der Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Karl Rabl, Loiomotiv-fübrer, Quellensiraße 43, Ohmann, Valentin Holzhauer, Kondukteur, Stellvertreter; Alois Sceber, Oberkondukteur, Schriftführer, Johann S ch w e i gh.o f e r, Lokomotivführer, Stellvertreter; ?lnton H a i n zl, Wagenschreiber, Kassier. Franz Kern, Lokomotivführer, Stellvertreter; Albert N e y c r, t Nr. 11 F 1 Kondukteur. Alevisor; Johann W i c s n e r, Johann Wagner, Heinrich Doblander, Bibliothekare; Johann Grein er, Josef Spratter, Johann Steinbcrger, Subkassicre; Karl Sitte, Beisitzer. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann zu senden.. Mürzzuschlag. Am 24. März fand in Mürzzuschlag die ganzjährige Generalversammlung statt. Genosse Beer hielt über das abgelaufcne Vcrcinsjahr einen Rückblick. Der Mitgliederstand betrug am Schlüsse des Jahres 1011 550. Die Einnahmen betrugen Kr. 7350-71, die Ausgaben Kr. 7300-14, so daß am Schluß des Jahres 1011 ein Kassenstand von Kr. 41 "57 vorhanden war. Die Revisoren bestätigten die gewissenhafteste Vereinsgebarung. Die Neuwahl der Ortsgruppcnleitung ergab folgende» Resultat: Karl Leskovar, Obmann, Michael Ru schal und Johann Strauß, Stellvertreter; Franz Hübl, Kassier, Albert Scheifinger und Johann Predl, Stellvertreter; Johann Fleischhaker, Schriftführer, Dominik P r e n n e r und Alois Zulus. Stellvertreter; Josef Aigner, Alois Bi bl und Isidor Sichler, Ausschussmitglieder; Peter K r c ß n i g und Ignaz Kaspcrbaucr, Revisoren. Alle Zuschriften sind an den Obmann Karl Leskovar, Lokomotivführer, Personalhaus 22 0, zu richten. Vordernbcrg. In der am 16. März in Herrn Auers Gasthaus slattgesundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Alois Fei gl, Obmann, Johann R i n k n e r, Stellvertreter; Josef N e u p e r. Kassier, Franz Truppe, Stellvertreter; Karl Prentncr, Schriftführer, Karl Ertl, Stellvertreter; Paul Egger und Johann L e i st c n b e r g c r, Revisoren; Raimund Schwar und Joses K a r n c r, Bibliothekare. Genosse Du 8 ek hielt einen äußerst lehrreichen Vortrag über: »Zweck und Nutzen unserer Organisation". Tic Monatsversammlungen finden wie bisher jeden ersten Samstag im Monat um 8 Uhr abends statt. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann Alois Fcigl, Vordernberg, zu richten. St. Michael ob Leoben. Die Generalversammlung unserer Ortsgruppe hat am 9. März in Aschmanns Gasthaus mit Vortrag des Genossen S o m i t s ch aus Wien stattgefundcn. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Rudolf Schlager, Obmann, Gottfried L c » g c r, Stellvertreter; Michael Schön lechner, Schriftführer, Johann K ö k l e, Stellvertreter; Anton G r u b e r. Kassier, Alois O s l. Stellvertreter; Alois Osl, Bibliothekar, Urban Gr ab n er, Stellvertreter; Karl Nckrep, Johann Rexeiscn und Johann Drummcl, Kontrollore; Josef Riegl er, Johann Tschelesnig, Johann R o ß m a n n, August Gassner. Wilhelm Moser, Florian Novak, Martin Koller, Caspar Hafner, Ausschussmitglieder; Subkassicre von der Strecke Sciz: Michael Köstinger» »von der Strecke Krau-balh: Peter Spitzer. Nach sehr lehrreichen Ausführungen der beiden Genossen Somitsch und Schlager wurde die Versammlung unter großem Beifall der Anwesenden geschlossen. Attnang. Am 25. März fand die diesjährige Generalversammlung statt. Nach den Berichten der Funktionäre wurden folgende Genossen in den Anschuß gewählt: Ferdinand Kohlbacher, Kondukteur Nr. 60, Obmann, Franz B i l-lingcr, Verschieber. Stellvertreter; Johann P e t r i t s ch, Magazmaufschcr. Kassier. Josef Gabriel. Wagcnschrciber. Stellvertreter; Johann Jakubetz, Schlosser. Schriftführer. Johann Jungwirth, Hilfsarbeiter, Stellvertreter; Matthias o’ i .l ch c r, Blockputzcr,, Bibliothekar, Matthias H e nauc r, HeizhauSmaurcr. Stellvertreter; Michael K a s b c r g e r. Ober-kondurtcur, Revisor, Johann A S p ö k, Kondukteur, Stellver- initglicdcr^ 0 r n c r' Santa, Fcichtinger, Ausschuß- Nach der Wahl des Ausschusses hielt Genosse Weiser aus Linz ein sehr zutreffendes Referat. Die Vereiusabcnde finden jeden ersten und dritten Sonntag im Monat. 7 Uhr abends, in Hummers Gasthaus statt. Alle Zuschriften sind an Genossen F e r d i n a n d K o h!-b a ch e r, Kondukteur. Attnang Nr. 60, zu richten. Böhmisch-Leipa. Bei der am 24. März stattgcsundencn Generalversammlung wurde der alte Anschuß beinahe zur Gänze wicdergewählt. Als neugewählt erscheinen die Genossen Gustav G c p p c r t und Franz T s ch c r n i ck. Der Jahresbericht des Obmannes- sowie der Kassenbericht wurden allseits mit Befriedigung zur Kenntnis genommen, und eine rege Vcreinstätigkeit sowie ejnc starke Mitglicüerzunahmc im verflossenen Jahre konstatiert. Zuschriften in VcrciuSangclegenhoitcn sind nach wie vor an Genossen A d o l f K n ö ch e l. B o h in i s ch-L c i p a,' Eichaer-straße, in Kaffcnangclegcnheitcn an Otto Ha m m c r-schM > dt, Böhmisch-Lcipa. Stadttcil TT], zu richten. Stadlan. In der am 27. März in Josef Janks Gast-hauS abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genüssen in den Ausschuß gewählt: Franz Vabowsky. Kondukteur, Obmann, Josef B i tz a n, Lokomotivführer, und Karl Schmid, MagazinSmeister. Stellvertreter; Johann G ast'gcb, Kondukteur. Kassier; Hondl son., Oberlampist, S..ävertretcr; Georg Pauker, Johann Wacho und Dominik Polster, Subkassicre; Robert Wiener, MagaziuZ-aufschcr, Schriftführer, Johann Hafenbrndl, Partie« fiihtcr, und Ludwig Drechsler, Lokomotivführer, Stellvertreter; Rudolf Hutter, Obcrkondukteur, und Leopold Schwarzen ecke r, Kondukteur, Kontrollore; Alois S t i n d I, Wächter, und Emmerich Schmid, Schmied, Zentralbibliothckare; Josef I s c r. Kupferschmied, Johann W i p p l, Josef Rößler. Kondukteure, Johann H a in m c r-müller, Karl Vogl, Bremser, Johann Seiler, Hilfsbremser, Appel, Verschieber, Jakob H ä u b l, Block-signaldicncr, Franz <5 ch m i d, Wcichcnwächtcr, S ch m i e r e r, Lokomotivführer, Spielvogel, Rowh, Paul Kainz, Heizer, L u k a 8 i k, Wächter, und B u d i, Oberbauarbeitcr, Ausschutzmitglieder. Zuschriften sind an den Obmann F r a n z B ab o w s k y, XXI/5, Wurmbrandgasse 0, in Geldangelegenheiten an den Kassier Johann Gastgeb, XXI/5, LaNgo-bardengasse 23, zu richten. Simmering. Am 17. März fand die Generalversammlung der Ortsgruppe Simmering statt, in der folgende Genossen in den Aus;chuß gewählt wurden: Bukovsky, Obmann, Schwarz, Stellvertreter; Suche k. Kassier, Bicdla. Stellvertreter; Rzehak. Schriftführer, Dvorak. Dtcllvcr-treter; Deutsch. Ei gl, Gries, Medved, Ondroj. Pape s ch. ® Zipperer.Böck und Steffel. Ans-schußmitgliedcr; Lorenz, Mendra und Mayer, Revisoren. Sämtliche Zuschriften sind an den Obmann Alois Bukovsky, Wien XI, Geiselberg st rasse 46, zu richten. Bozen I. Bei der am 26. März abgchaltcncn General. Versammlung wurden in den Ausschuß folgende Genossen gewählt: A. Stanz l, Obmann, Ad. Wildauer, Stellvertreter; Peter 'Lieber, Kassier, Florian La ge de r. Stellvertreter; Alex. Schcrmann, Schriftführer, Lino Cr ist o-foletti, Stellvertreter; Franz Krenn, Anton Mayr, ,ycrd. Thurnwalder, Oswald Schmied, Josef P l a n k l, Josef Wallner, Oswald Lederer. Rudolf Dobler. Ferd. Haller, Peter O b m a s ch e r, Josef Ascher und Johann U n d e u t s ch, Ausschussmitglieder; Anton Bayer und Karl Egger, Kassiere für die Strecke; Franz Roat, „De* Gistitvahtte*." Anton Unterguggemberger TT.. Johann Pr uns! er und Anton Summa Villa, Subkassicre; Josef Steinmann, Ignaz Berger und Emmerich A du atz, in die Kontrolle; Franz Huber und Leo B r a n d st ä t t c r, für den Dispositionsfonds. Wiener-Neustadt. Bei der am 31. März stattgcfundeucn Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Franz Dabrovnik, Obmann, Leopold W a l l is und Josef Steiner, Stellvertreter; Franz Knol l. Kassier, Franz Dopler und Karl Rakyta, Stellvertreter; H a k l, Schriftführer. Johann F a l y und H r i b a r, Stellvertreter; Josef Pächter, Franz Grabner und Franz Graser, Bibliothekare. Ais Referent war Genosse Dusck aus Wien erschienen. Zuschriften sind zu richten an Franz Dabrovnik, N e u n k i r ch n e r ft r a ß c 8 4. Wien X. Am Montag den 18. März fand im kleinen Saale des Arbeiterheims die ordentliche Gcncnralversamm-lung statt. Nachdem das Protokoll genehmigt und die einzelnen Funktionäre ihre Berichte brachten, wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Karl S ch m ! d t, Obmann, Johann Vlas und Josef Ott, Stellvertreter; Rudolf Redl, Kassier, Franz Razborschek, Stellvertreter; Franz Schöberl, Schriftführer, Thomas S w o b o d a und Franz Kauctc, Stellvertreter: Emil Lebela, Bibliothekar; Franz C h r a m o st a, Josef Mayer, Wilhelm Straffer und Eduard A l b r e ch t, Experten; Josef G r ü l l, Simon O g r i s ch. Michael C s i z i und Karl H e i n z l, Kontrollore. Zuschriften sind an den Obmann Karl Schmidt, V, Nikolsdorferstraße 29, 2. Stiege, 8. Stock, Tür 41, in Geldangelegenheiten an Rudolf Redl, X, Columbusgasse 19, 1. Stock, Tür 9, zu richten. Schwärzlich. ES diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß für die Benützung der Bibliothek bestimmte Bibliotheksstunden festgesetzt wurden, und zwar: An jedem Samstag von 7 bis 8 Uhr abends und jeden Sonntag von 9 bis 10 Uhr vormittags. Die Genossen wollen sich diese Einführung zunutze machen und die Bibliothek fleißiger als bisher benützen. Aussig it. d. Elbe. Es diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß laut Beschluß die Ausschußsitzungen jeden ersten Montag im Monat und die Monatsversammlung jeden zweiten Sonntag im Monat abgehalten wird. ES wird daher Montag den 1. April um 8 Uhr abends die Ausschuhsitzung und am 14. April- die Monatsversammlung um 8 Uhr abends im »Volkskcller" abgehaltcn. Die Mitglieder werden ersucht, Immer pünktlich und bestimmt zu erscheinen. Schreckenstein. Am 25. März fand im Gasthaus „Helgoland" in Krammel die Generalversammlung statt. Die Neuwahl ergab folgendes Resultat: Eduard Paul, Obmann; Eduard Christcn, Schriftführer: Franz Mache, Kassier. Zuschriften sind an Genossen Paul, K r a m m c l, R u d o l f-{trage 93, zu richten. St. Beit n. d. Glan. Am 24. März hielt die Ortsgruppe ihre Generalversammlung ah. Als Referent war Genosse S a ch a n aus Klagcnfurt anwesend. Die Neuwahlen ergaben folgendes Resultat: Lohn er, Obmann, Hubmann, Stellvertreter; Hatten berge r. Kassier; M a ch n e. Wächter, Kontrolle; Peter 8 mann, Geier, H a s ch, Karl, Czipin, Pießneggcr, Pirker. Schwellbergcr, Schweiger, Grün und Prigl, Ausschüsse; Winkler, Kondukteur, Licbetcggcr, Le schanz bcn. und PribaS, Ersatz. . Alle Zuschriften sind. rim.§u.Gen,oss'xn Jysef.L oh wer, St. Veit a. d. Glan, V i 14 « K p mp b s ch, zu richten. Eget. In der am 17. März stattgefundcnen Generalversammlung wurde folgender Ausschuß gewählt:, Anton Müller, Obmann. Schwab und Pförtner, Stellvertreter; Georg Weigl, Schriftführer, Sch mied, Stellvertreter; Julius Ncugebauer. Kassier, Kunz, Stellvertreter; Josef Echtner, Bibliothekar; Steiner und S r c g e r, Revisoren; Adler, Dich, Rapport, Rudolf, Zuber, Zapf, Ausschüsse. Die Monatsvcrsammlungcn bleiben an dem ersten Montag nach dem 3. im Monat aufrecht und werden die Mitglieder gebeten, dieselben fleißig zu besuchen. Zuschriften sind zu richten an Anton Müller, Junker st ratze 31. Kitzbühel. Die Generalversammlung wurde am 17. März abgehalten. Zur Leitung der Zahlstelle wurden folgende Genossen gewählt: Johann kl n t c r r a i n c r, Obmann; Anton Zäh rer. Kassier; Zottel, Schriftführer; Johann Kohlbach e r, Bibliothekar. Zuschriften sind an den Obmann Johann Unter« rakner. B a h n z i m m c r m a n n, Geldsendungen an den Kassier Anton Bohrer, Gricsgasse 30 in K i tz-bühel, zu senden, SigmunbSherberg. Sonntag den 3. März fand hier die diesjährige Generalversammlung statt, bei welcher Genosse Rodler über die Lage der Eisenbahner referierte. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Josef Traschl, Obmann» Stephan Büschl, Stellvertreter; Johann Fellner, Kassier, Matthias Pfeiffer, Stellvertreter; Gottlieb B r a z d a und D a x b ö ck, Kontrolle; Rudolf Kalte nböck, Schriftführer, Joses Gaßner, Stellvertreter; Johann Huber und Wenzel Pittlik, Bibliothekaren Ignaz N i e d e r m e i c r, Franz Neubauer und Leopold H ü t t-nc r, Ordner. Als Subkassiere wurden gewählt: Hainbock für Horn, D u r st m ü I l e r für Plank, Lehnet für Langcn-lois» F r i e t h u m für die Oe. N. W. B. Zuschriften in Vereinsangelegenhciten sind zu richten an den Obmann Josef Traschl, Kondukteur in S i g-mundsherberg. Maigasse 18: in Geldangelegenheiten an den Kassier Johann Fellner, Blocksigna l-dienet in Sigmund Sh erbe r g. WcitxrS diene den werten Genossen zur Kenntnis, daß Ostermontag am 8. April die nächste Vereinsversammlung mit wichtiger Tagesordnung stattfindet und werden die Genossen ersucht, zahlreich zu erscheinen. St. Pölten. Bei der am 17. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Funktionäre gewählt: Adolf Scdlaezek, Obmann, Franz Z a p l e t a l und Joses Filip, Stellvertreter; Josef Nemec, Kassier, Josef Teufel, Josef Schmidt und Ferdinand O s l y 8 e k, Stellvertreter; Karl Masak, Schriftführer, Julius Berthold und Anton Havliöek, Stellvcrtercter; Anton Standfest, Archivar: Josef Hofer und Johann H u b m e i e r, Ordner; Rudolf N e u'in a y e r, Matthias H e m a l a und Josef P o i f l, Kontrolle. Die VereinSabcnde finden von nun an statt, und zwar: Jeden ersten und dritten Montag im Monat in Schnülkes Gasthaus um halb 8 Uhr abends, ferner jeden ersten Sonntag im Monat um 9 Uhr vormittags und am 19. eines jeden Monats um halb 8 Uhr abends in ErbenS Gasthaus, Sankt Pölten, Klostergasse 7. Alle Zuschriften sind an den Obmann Adolf Sed-laezek. Werk mann, St. Pölten, Grillparze r-ft ratze 25, in Geldangelegenheiten an den Kassier Jofef Nemec, St. Pölten, Kranzbichlerssrasse 16, zu richten. Leset die „Arveiter-Zeitung"! Seite 1»' Verschiedenes. Eine Rechnung. Die Wahlnummer der .Glühlicht««^. bringt folgenden gelungenen Witz: An die lebliche chriflgadolische Pardeii ,/ Sprenkmiddelabdcllung, Aufstellung: Fir Sprenkung in die Plumettsäl....................Taks Kr. 10--i, 3X gruffen: Wo iß dieser Luria Zenker? l................... 3'— Nieder mit die Judensozi!. ............................... 2-, Pfui. Pfui a 50 heller..................................... !•—j »God erhalte" gesungen und nieder mit die Juden (mit Gefielst)....................................... 6"—1 Relkspostdemonsiradion geleitet..................... . ,. 8'— zusammen.stronncn 30-— Deierungszuschlag zehn Perzent lvie ausgemacht. . . Kr. 3'— Summa Kr. 38'— Um gittigc Weiierbestellung in derer Gampanj bittet j U m urxer Ferdl, städtischer Kontrahent St. Marx, Hoff III. Für die absolute Richtigkeit: Nazi. Missionspredigten und Schweine. In der neuen Flo» ridsdorfer Kirche in Wien hielt dieser Tage ein Jesuit Männer-predigten ab, um Mitglieder für die marianische Kongregation zu werben. Er bedauerte die geringe Opferwilligkcit in den katholischen Kreisen und führte als nachahmenswertes Beispiel die Organisation der Sozialdemokratie an. Als er dann auf das sechste Gebot Zu sprechen kam, sagte er: „Bon den Studenten find 25 Prozent syphilitisch und bei einem Drittel aller Geisteskranken ist Unkeufchhcit die Ursache. Schweine und Lumpen sind sie alle, die sagen, daß auch ein Unschuldiger krank werden kann. Cie sollen es uns beweisen, diese Schweine!" Es gab einen Zwischenruf. Er aber sagte: "Beruhigen Sie sich, Geliebte des Herrn» cs ist ein nicht von Gottcsgeist Betrunkener." Nach diesem heiteren Intermezzo löste er mit dem fünften Gebot die „rote Frage" und knüpfte daran, wohl nicht bewußt der Sclbstironie, den Satz, dass manchmal die gescheitesten Leute die dümmsten Ansichten haben. Daß die Stimmung anhaltc, ließ er gleich folgende Geschichte folgen: »Ich stellte einmal in der Schule an die Kinder die Frage, wer ihnen der Allerliebste sei und versprach für die beste Antwort eine Krone. Ein Kind bczcichnete seine Mutter, das andere den Vater. Gut, aber nicht das Beste. Da meldete sich das Judenkind Moritz. Er sagte, der Allerliebste ist ihm Jesus! Ich bin erstaunt und frage ihn, wie das sein könne. Der aber antwortete: »Herr Pater, was tut man denn, nicht, um eine Krone zu verdienen." Heiterkeit. Als er aber wieder auf die ^Sozialdemokraten kam, und neuerlich Zwischenrufe erfolgten, da wurde aus der AgitationSredc plötzlich eine, gottesdienstliche Handlung und der anwesende Gegner wurde der Polizei übergeben. Das ist bequem. Man schimpft, man keift, man lügt und man verleumdet und wenn da jemand I dagegen muckt, ist er nicht ein ucbequemer Gegner, sondern, direkt ein Religionsstörcr! i Technisches. Die größte Lokomotive. Ars Vorspannlokomotive für Strecken, mit jehr starker Steigung, die bisher eine Teilung schwerer Güterzüge oder das Vorspannen von zwei bis drei normalen Lokomotiven erforderlich machten, hat die Erie Rail-road Company, wie .Prometheus" dem „Sc-ientifie American“ entnimmt, drei neue Riesenlokomotiven in Auftrag gegeben, bereit erste kürzlich von der American Loyomotive Company fertiggestellt wurde. Diese Lokomotive ist eine ganz gewaltige Maschine, ein wahres Monstrum, das in jeder Beziehung alle seine Vorgänger weit überirifft. Ihre Länge — mit dem Tender gemessen — beträgt nicht weniger als 24 Meter; sie wiegt ohne Tender 205 Tonnen, während der Tender allein noch das stattliche Gewicht von 81-5 Tonnen repräsentiert. Als besonders bemerkenswert fällt auf, daß die neue Erie« Lokomotive zwei vollkommen getrennte Maschinen besitzt» deren jede auf einem besonderen Radsatz hon vier gekuppelten Achsen arbeitet. Tie vordere, die Niederdruckmaschine, ist mit ihren vier Achsen ganz unabhängig vom Hauptrahmen der Lokomotive in einem besonderen Drehgestell gelagert, so daß trotz der großen Länge der Lokomotive auch scharfe Kurven ohne Gefahr durchfahren werden können. Der sich über die ganze Länge der Lokomotive er» streckende Kessel hat eine Länge von fast 11 Metern, bei 2-5 Meter Durchmesser des Kesselmantels; er enthält 404 Rauchrohre von 6 4 Meter Länge und 56 Millimeter Durchmesser. Die Rostfläche des Kessels beträgt 8 8 Quadratmeter, die Heizfläche nahezu 500 Quadratmeter, der erzeugte Dampf hat eine Spannung bon 15 Atmosphären Ileberdruck. Der Kessel wiegt 50 Tonnen, mit Wasser gefüllt 70 Tonnen. Der im Kessel erzeugte Dampf wird von dem oben auf dem Kessel-mantel ungeordneten Dampfdom durch die an der Seite des Kessels sichtbare Rohre den hinteren Hochdruckzylindern zu--geführt, die einen Durchmesser von 63 5 Zentimeter bei 71 Zen--timeter Hub haben. Von den Hochdruckzylindern gelangt der Dampf durch zwei unterhalb des Kessels, im Lokomotivrahmeu, liegende Rohre nach vorn zu den Niederdrnckzylindern von je 90 Zentimeter Durchmesser. Der Hub der Riederdruckmaschine beträgt gleichfalls 71 Zentimeter. Von den Nieder« druckzylindern gelangt der Dampf zum Auspuff durch den Schornstein. Die Verüindungsrohre zwischen den Hoch- und Niederdrnckzylindern sind mit geeigneten Gelenken versehen, so daß die Drehbarkeit des vorderen, die Niederdruckmaschine tragenden Drehgestelles nicht beeinträchtigt wird. Bei der angegebenen Führung des Dampfes, nacheinander durch Hrnh-und Niederdruckzylinoer, entwickelt die Lokomotive eine Zugkraft von 49 Tonnen Wenn aber auch der Niederdruckmaschine Frischdampf direkt vom Kessel zugeführt wird, so erhöht sich die Zugkraft auf 60 Tonnen. Literatur Abstinentenbeichten von Dr. M, Schacherl. Der Arbeiter« Abstinentenbund in Oesterreich, Wien VI, Schmalzhofgasse 17, hat sich bereit erklärt, Bei größeren Bestellungen dieser, zur Verbreitung der Abstinenzbewegung unter den Eisenbahnern sehr dienlichen Schrift, einen Nachlaß von 20 Prozent (ein Exemplar kostet 40 H.) eintreten zu lassen, und empfehlen wir unseren Ortsgruppen, von dieser Begünstigung Gebrauch zu machen. Die Jahre der Geschlechtsreife von Dr. P o p i tz. Heft 28 der Arbeiter-GesuNdheitsbibliothek. Die geschlechtliche Entwicklung bedingt die gewaltigste Umwälzung im jungen Menschen,# an die Stelle des bis dahm langsam, aber stetig fortschreitenden Wachstums des Körpers und feiner Organe tritt eine fast ruckweise einsetzende Vergrößerung, Verbreiterung und Vertiefung der Gestalt; Stamm und Extremitäten, Herz und Gefäße, Lungen und Kehlkopf, Hirn und Sinnesorgane erfahren bei beiden Geschlechtern so eingehende Veränderungen, baß bas Individuum leicht in Gefahr gerät, darüber das Gleichgewicht, das körperliche und seelische Gleichgewicht, zu verlieren. Mit feem beschaulichen Dasein des Kindes, mit feer Befangenheit von Adam und Eva, bevor sie vom Baum der Erkenntnis ge» / Seite 14 »- - ,»De* Ets-ttvayttev.- 50.11 nascht haben, ist es vorbei, das Geschlechtswesen erwacht mit seinem Wechsel uou Lust und Leid, „himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt". Dieser Zeit der Geschlechtsreife, die so überaus ikicht zu Gesundheitsstörungen Anlaß grbt, besonders wenn nicht von seiten der Umgebung (Haus und Schule) beizeiten dorgebeugt und den Gefahren begegnet wird, dieser Zeit ecr Bleichsucht und beginnenden Lungenerkrankungen, der Neurasthenie und Hysterie, der Onanie und' anderen perversen j Neigungen ein besonderes „ Heft der Arbeiter-Gesundheit^ i Bibliothek zu widmen, ist gewiß berechtigt. Die vorliegende mit reicher Kenntnis und Liebe geschriebene Arbeit des Leipziger Arztes, die nach einleitenden Kapiteln über die Physiologie Und Pathologie per Entwicklungsjahre in ausführlicher und ungeschminkter Weise. die, geschlechtliche Entwicklung und deren Triebäutzerungen. behandelt, , darf des Interesses unserer Arbeiterväter und -mutter sicher sein und so mancher jugendliche L;sex _>ec , Arheiter-Gesundheitsbibliothek wird daraus reichen Gewinn und reiche Belehrung davontragen. Zu beziehen WM Preise von 20 Pf. — in guter Ausgabe 50 Pf. — durch alle Parteibuchhandlungen und Speditionen sowie direkt vom Verlag Buchhandlung Vorwärts, Paul Singer G. m. b. £>.. Berlin SW. 68. Bist du eine der Unsrigen? Ein Mahnwort an die Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes von Louise Z i e y. Verlag Buchhandlung Vorwärts, Paul Singer G. m. b. H., Berlin SW. 68. Preis 10 Pf. Diese populär geschriebene Broschüre wird bei der Agitation unter den Frauen gute Dienste leisten. Zu beziehen durch alle Buchhandlungen. Eingesendet. (Sät diese Rubrik übernimmt Me Liedaltton keine Bcraiiiwortunz.) Salzburg. In der Nummer 11, 16. Jahrgang, boni 37. März 1012 der „Deutschösterreichischen Eisenbahn-veamten-Zeitung" erschien Seite 130 ein Artikel, welcher die Verhältnisse im Salzburger Lebensmittelmagazin dar-stellen sollte. Im Absaj; 6 erklärt sich der Ausschuß der Ortsgruppe Salzburg des Deutschösterreichischen Eisenbahnbeamten-Ver-eines mit dem Wirtschaftskomitee solidarisch. Es wird den Vorstandsmitgliedern der Vorwurf gemacht, daß int Lebensmittelmagazin Salzburg Parteipolitik getrieben wird. Die gefertigten Vorstandsmitglieder erklären, „daß das Wirtschaftskomitee, der Einsender des betreffenden Artikels, der Ausschuß der Ortsgruppe Salzburg des Deutsch-österreichischen Eisenbahnbeamten-Vereines, sowie der verantwortliche Redakteur genannter Zeitschrift in diesem Artikel bewußt oder in Unkenntnis der Sachlage die Unwahrheit geschrieben haben", und sprechen ihr Bedauern aus, daß Personen, welche doch aus Achtung und Intelligenz Anspruch erheben wollen, sich zu solchen Handlungen hergeben. G. Laserer, Magazinsmeister, Josef Moritz, Oberkondukteur, Vorstandsmitglieder. Ausweis des Vereines „tzlsenbahnerheim", Wien. An Spenden für daö „Eisenbahnerheim" sind bei uns aus folgenden Orten in der Zeit vom 30. MSrz bis 9. April 1912 eingelaufen: Bruck a. d. M. I. 20 Kr.. Auperschin 20, Schwarz-ech». P. 20, Rudig' 20, Hainfeld 40, Wiener-Neustadt 20, Simmering 40, Wien, N. B. 10. LeoberSdorf 20, Hanns -dorf 20, Bregenz 20, St. Piilten 30, Eggenburg 40, Bordern-6etg 20, Halbftndt 20, MShrisch-Schönberg 30, Dr. I. A. TomSic, Laiback 20, I. Türk, Wien 20, Wenzel 'Jlujcf, Wien >0, E. Heider, Wien XXI, 20 Str. Werte Genossen! Bezüglich der Abrechnung für das „Eisenbahnerheim" bringen wir Ihnen zur Erleichterung der Durchführung folgendes zur gefall,gen Kenntnis: Die Ihnen seinerzeit gesendeten Drucksorten, das ist Gründer-, , Förderer- und Mitgliedskarten, sowie Mitglieds-1 »nd Sammelblocks müssen separat in die Abrechnung eingestellt werden, und sind dieselben detailliert in die Einnahmen-sowie Ausgabenseite im Kassenbuch zu buchen. Alle diesbezüglichen Geldsendungen ersuchen wir auf separaten Erlagscheinen, welche die Bezeichnung E. B. H. stragen, uns zu übermitteln. Im weiteren müssen Sie. werte Genossen, immer für jene Beiträge, die Sie an uns abführen, jedesmal de« Namen sowie die Kartennummer des betreffenden Käufers oder Mitgliedes verzeichnen und auf dem Erlagschein abgekürzt vermerken; zum Beispiel: 1. Gr. Nr. 212, für Herrn Anton Müller, Linz, 20 Kr. 2. För. Nr. 326. für Herrn Albert Mayer, und Nr. 445. für Herrn Josef Brenner, Linz. 20 Kr. Für Sammelblocks 6 Sit., 16 MitglicdsbcitrSge h 50 Heller 8 Kr. Die Coupons, welche dem Mitglied übergeben werden, sowie jene, welche an die Zentrale abgeführt werden, müssen ebenfalls die MilgliedSnummern sowie den Namen des Mitgliedes tragen und können der Gewerkschafts-Coupoufendung allmonatlich drigelegt werden, um so das Postporto hiefitr zu ersparen. Tie Mitgliedsnummern sind Zentralnummern und finden Sie dieselben schon vvrgedruckt auf den Mitgliedskarten. Die Quittierung geschieht durch die Einstempelung mit der Ortsgruppenstampiglie für das betreffende Halbjahr. Die Bereinsleitung. für die übrigen Taglohnbediensteten abgetrennt und einer separaten Behandlung zugeführt werden. Trotz größter Beschleunigung der bezüglichen Arbeiten war es nicht möglich, dieselben vor Ostern zum Abschluß zu bringen; »Iler Voraussicht nach werden jedoch den erwähnten Arbeitern die erhöhten Berdienstbeträge noch im Laufe des ; Monats April zur Auszahlung gelangen." Mitteilungen der Zentrale. Heutralauoschußsikung am 28. März 1912. — Be richte über die separatistische Agitation des Lokomotiv führervereines in Böhmen, und Stellungnahme hiezu ;— Diskussion über die seitens des Eisenbahiunini-sterinms geplante Aktion betreffend die Reform des Freikartenwesens und Beschlußfassung über die zur Wahrung ‘der Interessen der Eisenbahner zu treffenden Matz-nahmen. — Debatte über die Rechtsschutztätigkeit unserer Vereines und die Zuweisung der Rechtsfälle an die ver schiedenen Advokaturskanzleien, Einsetzung eines Komi tees zur Ueberprüfuug der Rechtsfälle. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes._______________________ Sprechsaal. An die Mitglieder de§ Lkbenc-mittrlmagazius, für Be-, diensiete Ver k. k. «taatöbahncn in Knittelfeld. Der Verlauf der XIX. ordentlichen Generülvarsamm- ' lang .hat den unwiderleglichen Beweis erbracht, daß die seit Jahren projektierte Statutenänderung . endlich durchgeführt werden muß, wollen die Mitglieder dem Institut und dadurch sich selbst nicht unermeßlichen Schaden zufügen. Die fortschreitende Verteuerung aller-Lebensmittel nötigt das Magazin, alle Kräfte anzuspannen, um den Forderungen gerecht zu.werden. Jeder Kaufmann benötigt bei Beginn eines Geschäftes ein Kapital, dessen Höhe beim Geschästsbeginn mit der Größe des Geschäftsbetriebes in Einklang gebracht werden muß. Nun hat das Lebensmittelmagazin nach dem Rechnungsabschluß für das Jahr 1911 nahezu zwei Millionen Kronen umgesetzt, gewiß ein Umsatz, der sich sehen lassen kann. Dagegen stellen die Mitglieder — die Eigentümer — ihrem Unternehmen, ihrem Institut, nur 2 Kr. per Mitglied als Betriebskapital zur Verfügung. Nach dem letzten Rechnungsabschluß hatte das Magazin 6694 Mitglieder, welche dem Millionenunternehmen die lächerlich kleine Summe von 14.792 Mr. zur Verfügung gestellt haben. Als Folge davon, ist, das Institut gezwungen, immer mehr remdes Kapital in Anspruch zu neknnen, was den Mitgliedern chwere Lasten auferlegt. Wenn die. Beträge für Kapitals-zinsen und Lskontoverlust erspart werden könnten, käme dies nur wieder der Gesamtheit der Mitglieder zugute. Tausende von Kronen könnten dadurch jährlich erspart bleiben und die Mitglieder hätten den Nutzen, davon, weil das Magazin in der Lage wäre, die aus solche Art ersparten Gelder den Mitgliedern dltich Verbilligung der Ware zu widmen. Die Abstimmung in der Generalversammlung über die einzelnen Punkte der Tagesordnung hat dem derzeitigen Vor-itand einen schönen Beweis des Vertrauens gebracht. Die einmütige Zustimmung zu den Anträgen des Vorstandes war ein erfreuliches.Zeichen dafür, daß die Mitglieder zum großen Teil von der Notwendigkeit der Modernisierung des Instituts vollkommen überzeugt sind. Um dieses Ziel zu erreichen und dem Institut die chiezu erforderlichen Mittel zu verschaffen, ist die Erhöhung der Anteile auf 20 Kr. (zwanzig Kronen) unbedingt notwendig. Dieser Betrag muß nicht, wie von verschiedener Seite be-bauptet wird, auf einmal eingezahlt oder nach der Statutenänderung sofort erlegt werden, sondern kann in Monatsraten von 2 Kr. (sage zwei Kronen) an das Lebensmittel-magazin entrichtet werden. Der an sich gewiß erschwingliche monatliche Betrag kann von dem einzelnen Mitglied gewiß geleistet werden. Das Magazin wird nach Volleinzahlung der Geschäftsanteile in die Lage versetzt, seinen Verpflichtungen anstandslos nachzukommen. Werte Mitglieder? Es wird von einzelnen Gruppen der Versuch unternommen, diese Statutenänderung unter den nichtssagenden Vorwänden zu hinter-treiben. Gebt diesen Leuten kein Gehör, denn sie verfolgen nur Sonderinteressen zum Nachteil der gesamten Mitglieder und der Genossenschaft. Alle freunde der Genossenschaft müssen am 21. April 1912 geschlossen für die Statutenänderung stimmen. ' . Die Vollmachten allein genügen nicht, da auch Drei-vieriel der Anwesenden für die Aenderung der Statuten stimmen müssen. Es ist deshalb die persönliche Anwesenheit bei der zweiten Generalversammlung unbedingt notwendig. Es dürfen weder Muhe noch Opfer gescheut werden, um den Kampf für die Statutenänderung in einer dem Lebensmittelmagazin günstigen Form zum Abschluß zu bringen. Je rascher die Angelegenheit zum Abschluß gebracht wird, desto rascher wird die für eine gedeihliche Entwicklung des Instituts notwendige Ruhe eintreten. Werte Mitglieder.' Wir rechnen auf eure Einsicht, Opferwilligkeit und Disziplin und hoffen, daß jeder einzelne trachten wird, in der am 21. April. 1912 jtattsindenden Generalversammlung persönlich zu erscheinen und seine Stimme für die Statutenänderung abzugebeu. Wer nicht kommen kann, sende seine Vollmacht nach Knittclfeld, Hauptplatz 2 sVolksheim). Achtung, Stations- und Streckruwächtcr der Strecke Schwarzach-St. Veit-Wvrgl. Am Samstag den 13. April, 2 Uhr nachmittags, stndet beim Stöcklwirt in Saa'felden eine Versammlung der Station s- und St recken Wächter sowie auch der Übrigen Diener der Gruppe de« Stations- und Bahn-erhaltungsdienstes statt. Tagesordnung: 1. Berichterstattung von der Personalkommisjionssitzung am 27. März. 2. Einleitung einer Aktion betreffs einer Turnusänderung für die Streckenwächter. 3. Allfälligeö. Referent: Personalkommissionsmitglred Genosse Johann Mayer. Zahlreiches Erscheinen in Anbetracht der wichtigen Tagesordnung dringend notwendig. Der Einberufer, Wächterpersoual der Strecke Komotau-Bvdenbach! Am 14. April um 3 Uhr nachmittags findet in Weiß-kirchlitz im Gasthaus „zur Morgensonne" eine allgemeine Wächterversammlung statt, wo über die Konferenz der Wächter berichtet und die Wahl eines Hauptvertrauensmannes ’ für das Wächterpersonal stattfinden wird. Die Strecken- und Weichenwächter der Strecke Bodenbach-Komo-tau werden aufgefordert, sich an dieser wichtigen Versammlung zahlreich zu beteiligen. Eisenbahner von Wien IV, Achtung! Montag den 15. April, 8 Uhr abends, in Trojans Saal, IV, Alleegasse 46 Wähler»»,ammlung für Eisenbahner und Bedienstete. Tagesordnung: Die Gemeinderatswahlen. Referenten: Reichsratsabgeordneter Doktor Wilhelm E l l e n b o g e n und der Kandidat für den IV. Wahl-körper Frmiz S o n n e n b e i t n e r. . Freie Ersenbahnerversammlungen. Petschau bei Karlsbad. Sonntag den 14. April 1912 findet um 3 Uhr nachmittags in Herrn BielohlawekS Gast» baus in Petschau eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt. Tagesordnung: 1. Die Forderungen der Eisenbahner und das Parlament. 2. Besprechung wegen Gründung einer Ortsgruppe. Z.Anträge und Anfragen. Referent Genosse. Josef Kraus aus Falkenan. An alle dienstfreien Kollegen, der Strecken Töppeles, Tevl und Lander' stellen wir das. Ersuche», für diese Versammlung eine recht rege Agitation zu entfalten. Zellerudorf. Sonntag, 11. April 1912, 2^ Uhr nachmittags, in Joses Grafs Gasthaus freie E i s e n b ah n e r v e r s a m m l un g. Tagesordnung: „Die Organisation der Eisenbahner und ihre Leistungen." Referent aus SBicn. Aßling. Montag. 15. April 1912,, 8 Uhr abends, Mesars Gasthaus, freie E i f c n b a h u e r v e r s a m m-lnng. Tagesordnung: „Sie Forderungen der Eisenbahner und das Parlament." Referent Genosse Franz So-mitsch aus Wien. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gerverkschaftsverett» für Oesterreich. Ortsgruppe Äriegsdorf. Sonntag den 14. April, 3^3 Uhr nachmittags, findet in Freudenthal, Arbeiterhcim, Olmutzer-jtraße, eine Wächterkonferenz mit folgender Tagesordnung statt: 1. Forderungen der Wächter. 2. Besprechung über das bisherige Resultat der Aktionen sowie über die Stellung der Bahnverwaltung zu den Forderungen. 3. Besprechung über das Ergebnis der Personalkommission in der vergangenen Funktionsperiode.' Die Wächter der Direktion Olmütz werden ersucht, wegen der besonders wichtigen Tagesordnung zahlreich zu erscheinen. Ortsgruppe Rudig. Die Mitglieder der Ortsgruppe werden aufgeforderj, die Mitgliedsbücher behufs Revision bis längstens 20. April an die Ortsgruppenleitung abzu-geben. ' . Ortsgruppe Älagenfurt. Am 14. April um *3 Uhr nachmittags findet im Vereinslokal, Törlers Gasthaus in Klagenfurr, eilte Versammlung der Oberbauarbeiter der Südbahn statt, wo Genosse Eger, Mitglied des Arbetter-ausschusses der Südbahu. seinen Tätigkeitsbericht erstatten wird. Massenhaftes Erscheinen ist notwendig. Ortsgruppe Brünn I. Die Adresse unseres Obmannes ist: Josef Pfeffer, Brünn, Jurendegasse 2, wohin alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten zu richten sind. Ortsgruppe Braunau am Inn. Sonntag den 14. April um 3 Uhr nachmittags findet in Frau Bachleitners Gasthaus in Braunau am Inn die diesjährige Generalversammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Berichte der Funktionäre. 2. Wahl der Orrsgruppenleitung. 3. Vortrag. Nachdem wir bei der Einberufung dieser Versammlung in erster Linie daraus Rücksicht genommen haben, daß auch die Genossen von der Strecke an derselben, teilnehmen können, ersuchen wir sie, sowie alle anderen Genossen, für einen zahlreichen Besuch der Generalversammlung Sorge zu tragen. Referent aus Wien. . Ortsgruppe Vlanöko. Die Generalversammlung wird am 14. April um 2 Uhr nachmittags im Arbeiterheim in Blanska abgehalten. Pflicht der dienstfreien Mitglieder ist-es, bestimmt und pünktlich die Versammlung zu besuchen. Referent Genosse 1 ' Ortsgruppe Brüx. Die Monatsversammlung findet, am 14. April um 8 Uhr abends im Restaurant Suck ■ in 9)nlr statt. Sämtliche dienstfreie Kollegen werden aufgefordert, bestimmt und pünktlich zu kommen.. Referent aus Prag. Lienz, Ortsgruppe II. Indent die Gemeinde, eine nxue Numerierung der Häuser durchgeführt hat, werden die Mitglieder ersucht, die alte sowie die neue Adresse an die Admtyt-stratitm des „Eisenbahner", Wien V/l, Zentagasse 5, 1. totoch mittel» Korrespondenzkarte betanntzugeben, damit in der .Zustellung der Zeitung keine Störung eintritt und unnötige Zeitungsreklamationen der Ortsgruppe erspart bleiben. Diese Angelegenheit ist sobald wie möglich durchzuführen. Ortsgruppe Laibach. Sämtliche Mitglieder werden ersucht, ehestens ihre Mitgliedsbücher abstempeln zu lassen. Zahlstelle Auverschin. Eü diene den Genossen zur Kenntnis, daß die diesjährige Generalversammlung am. Sonntag den 14. April. 2 Uhr nachmittags, im Gasthaus „zum Biela-thal" in Welboth stattfindet. Um vollzähliges Erscheinen ersucht die ZahlsiEu-leitung. Zahlstelle Gvrtau. Die Zahliielle hält am 21. April d. I. um K8 Uhr abends ihre Generalversamutlung »r Hüblers Gasthaus in Neu-Pirken ab. Die dienstfreien Kollegen sind freundlichst eingeladen und werden ersucht, die Frauen mitzubringen/Gäste sind willkommen. AQJOto Olißin/M10VM* $ov£/ui AM*k> TIvwvmv /ivnv/vnvu AMW- Achtung, Arbeiter der neuverstaatlichten Bahnen! Als Bertreter unserer Organisation hat Abgeordneter Genosse Tomschik beim Eisenbahnministerium interveniert, bafi die Durchführung der errungenen Lobnaufbefferung auf den noch rückständigen B ihnen, und zwar: 1. k. Oe. R. W. B., 1. f. St. ($. ©. und t. f. R. B. noch vor den Osterfeiertagen erfolgen solle. ; Auf diese Intervention erhielt Abgeordneter Genoffe Tomschik vom Eisenbahnministerium folgende Information: „Die Mtio» zugunsten der im Akkorddieustverhältuis stehenden Arbeiter muhte mit Rücksicht auf die bei den neu-verstaatlichten Bahnen bestehende« mannigfaltigen und sehr i k-mplizirrten AttordoerhSltnisse von der Lohnregulirrungsaktton Offene Anfragen. Au die k. k. Staatobahndirektio» Linz. .. Die Kanzleidiener des Frachtenexpediis Linz haben um Verbesserung ihrer Diensteinteilung mittels Gesuche als auch durch deputative Vorsprache bei Herrn .HofraV Dr. Messer-klinget angesucht, bisher ohne Erfolg, obwohl ihnen Verbesserung zugesichert wurde. ; • , „ .... . Da eine Verbesserung des Dienstes leicht durchge^uhrt werden kann und Herr Hosrat Dr. Messer!' inger dies zusagte, so bitten - die Betroffenen um Untersuchung der Sache und endliche Abhilfe. ■ . dioU&MWWMC' XnrUvtgi' Ü6. NuS den Organisationen: LeoberZdorf. Kufstein. Unzmarkt. Villach. Jägcrndorf. Zieditz. Triest V. Knns-oruck. Heiligenstadr. Kleinmünchen. Paffaiu Landeck. Weis-kirchlitz. Meidling. Technisches: Der schnellste deutsche Zug. Verschiedenes: Unseren ersten Kämpfern. Literatur: Hauptwerke des Sozialismus. Ausweis des Vereines «Eisenbahner-h e i m". Mitteilungen der Zentraler ZentralauSschuß-sitzung. S p r e ch s a a l: Bahnrichterversammlung. Besprechung der Signalmeister Mährens. Bedienstete und Arbeiter der laübbcchit. Erklärung Josef Sommerfeld. Erklärung Franz Ru^iöka. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsverein: Leoben. WolfSüerg. BudweiS. Teplitz. Marchsgb- Auffee. Marienkad. Wickwih. Prcrau. Klosterneuburg. Wiener-Neustadt. Cderßerg. Ziersdorf.^ _________ Briefkasten der Redaktion. Thvmas Rcsch, Vorarbeiter in Schwarzvch-St. Beit. Es ist uns leider unmöglich, den „P a r k g r a f e n auf 51 r. 19 richtig zu stehlen". Klagen Sie ihre Schmerzen dem dortigen Bahnarzt, vielleicht kann er ihnen den Schiepennagel schmerzlos entfernen. 1051. Sie haben Anspruch auf den Härteausgleich, weil sie fünf Disferenzjahre haben. Sie werden daher bereits am 1. Juli 1912 in die Gehaltsstufe von 1100 Kr. vorrücken müssen. Die 'Verlängerung Ser Vorrirckungsfrist kann erst durch eine rechtskräftige Disziplinarstrafe eintreten. Diese Strafe muß aber im Urteil ausgesprochen werden. Ortsgruppe Levbersdorf. Sämtliche Mitglieder' der Ortsgruppe Levbersdorf werden ersucht, ihre genauen Adressen dem Kassier Johann Zierl bekanntzugeben. Ferner diene den Mitgliedern zur Kenntnis, da ft die Monats. Versammlungen jeden 1 im Monat, um >58 Uhr abends, stottfinden. Wenn jedoch der 1. an einen Sonn- oder Feiertag oder dessen Vortag fällt, dann findet die Versammlung nach dem Sonn-oder Feiertag statt. Ortsgruppe Sternberg. Die Vereinsleitung hat den Beschluß gefaßt, die Monatsversammlungen regelmäßig alle Monate am zweiten Sonntag im Monat um halb 3 Uhr nachmittags im Arbeiter heim abzuhalten. Wir ersuchen die Genossen, pünktlich zu erscheinen und keiner Versammlung unentschuldigt feritjuWeibciv Spezielle Einladungen werden zu den normalen Versammlungen nicht aus» gegeben. Ortsgruppe Graz II. Am 20. April findet die ganzjährige Generalversammlung in Wiesers Gasthaus, Jarominigane Rr. 158, um 8 Uhr abends, wie auch die Neuwahl des Aus. fchuffes. statt, wozu die Genossen höflicht eingeladen sind. Referent aus Wien. Ortsgruppe Friedlanld i. B. Am Montag den 15. April d. I., KÖ Uhr abends, findet im Arbeiterheim Friedland i. B. eine öffentliche Mitgliederversammlung statt, wozu die Genossen mit dem Ersuchen bestimmt und zahlreich zu erscheinen eingeladen werden. Zahlstelle Parschnitz. Die diesjährige Generalversammlung findet am 14. d. M. um 2 Uhr nachmittags in Herrn Franz Kolbe s Gasthaus statt, zu welcher sämtliche Kollegen und Genoffen freundlichst eingeladen werden.. Ortsgruppe Altpaka. Die ganzjährig-' Generalversammlung findet am Sonntag den 21. April um 3 Uhr nachmittag- im Vereinslokak statt. Die Mitglieder werden. hiermit ijusgefordert, der Generalversammlung beizuwohnen und an der Wahl des neuen Ausschusses sich zu beteiligen, eventuell Funktionen zu übernehmen. Jedes Mitglied mutz sich bewußt sein, daß eS während dieser kritischen Zeit notwendig ist, in der Organisation tätig zu fein. Referent aus Prag. Ortsgruppe GLrz II. Am 15. April um '18 Uhr abends ■findet im Vereinslokal, „zum Tirolerwirt", Via Camposanto Nr. 43, eine freie Eisenbahner Versammlung statt. Referent aus Wien. Zahlreiches Erscheinen ist notwendig. Die geehrten dienstfreien Kollegen der Ortsgruppen I und III sind freundlichst eingeloden. für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie «mmer geartet» Ver* o o antworhmg. o e Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver» o o antwortung. e mtm, iWetü NS SM- Bon 2?ro'mjttitiieGt eleganteste Herrensnzüse von ü 14'—. Ulitct von & 10 —, Sobentbde, 43«tterttael$j«*KBU; h>cif;e 4 K: turifje. flanmine 6 K IC; 1 k* botö eine, lAneeiotiSt. ne» schitneue 6 K 40, dK; 1 kg Tonnen i itlaum), nreue « K. I K: »t'ie, feine lu K; allerlcinfler Pros,kaum U K, >Kel Abnahme bon 8 kg franko. 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Beniseh in Deachenitz Nr, 158, Böhmen. —3iei*iUaffiimc Preisliste «rati» unb ranto. g hn« bet allgemeine» w Teuerung nWlt jeder einen schonen Gedrnuchs» gegenilonb, bei ein 6kg« Postpaket Roggen-Kaffee „ ProbatM bestellt. 1 Postpaket nur K 3*70 fronte iebet $oiiüotbn ver He* nahmt. „Probat« gibt allein ahne teuren Lohnen,ul» einen ge» fuubrn u. iSimackbnflen «aiiee. Nur ed|! beiBer» schlui bet gStfrtim mit Marke „Probet • Sernmotfer Getreide. Merel Bernedorf 6 6. icoutcuau, Böhmen. fett Lehmpnn flinft fc^r saraenschwer On feinem Zimmer hin unb fier, Et schien darüber nachzudenken, War ieinet Frau er sollte schenken, Denn baS QrburietanBfcft von ihr Unmittelbar stanb vor bet Tür. .fiu bumm“, fvrach er zu sich konstant, „Wo finb' ich nun ’itcn Gegenslanb, Set schick, modern, apart unb neu lind trotzdem billig ist dabei. Heut'", sprach er, „kostet in bet Welt, Was fdton.iit und modern — viel Geld. Unb bei bet Teuerung ist — o weh Ebbe in meinem Portemonnaie!“ Mechanisch er juv Zeitung greift. ,3a, sch' ich recht?" ruft er und streicht Hier Staunen glatt sich bas' Pavier. • DaS ist ja toll! waö lei' ich hier?" Die Firma »ituitf« im Bilb" letzt weife SOOO Kronen mt8 für Preise, Und zwap enteilt sie diesen Schatz An alle, weiche aus dem Sa#, Ter unter dem (ßebicht ,u finden, 'neu zweizeiligen Reim crgvünbciv Eintausend Kronen — «uck in bar teh'n auf den ersten Preis sogar. Unb wiebet ruft, erstaunt Unsäglich, Herr Lehmann au»: „ga. isl bae möglich, Zu biefem auegefetzien Geld Man ’ne Gravüre noch erhält?" Auf eine SuiifetSnitfi.- iibiire Ich schon lange spekuliere! Die lasse kommen ich, wie schlau. Und. schenk' sie meiner lieben gtnu, Sie kostet nichts — imb ich, der Lehmann, .... Ich spiel' bann den spenbabtln kkh'mann! Bon ben Gravüren reich sortiert, Die unterm Strich sind angeführt, Hat Lehmann eine gtudöuicrit Ganz nach Geschmack sich ausgcwMt, Dann sandte er mit Wohlbehagen gilt Porto unb für Barauülage» iltont l'ÜO in Marken ttodk Obwohl anheimgrstellt die» doch,. Und schickt sie mit dem LösungSschein Detgirma^iunft im «öiiS" dann ein.— CI tob am Geburtstag früh nach Achte, Gin greis' Paket die Post ihm brachte. An bet Pervackung et schon sah: TaS mug ein tiuiiftblntt sein. I«! Und wahrlich, ol8 ri es enthüllt. Rief er begeistert: „Welch ein Vilb! Ein Mleisterwerk, fürwahr graitdioö HnS 50X00 sogar 0^6! ?!ach fünf Minuten stand Frau Lehmann ISet bet Gravüre mit dem Eh'maim Und sprach mit zärtlichem Etbel'cn: „Wie kannst bu so viel Gew umgeben'? Nach Ausführung, Romtiufition, Rach Grötze und nach Rorbento* Zu urteil'» — ich doch die Gravüre Auf 30 «tonen gut taxiere! Nun sprach, vom Wahrhciirdrang erfüllt. Der Mann, da» er von^htufl im VUd" Heut' früh per Post ttl» Riitselgabe Ta» Bilh umsonst erhalten habe. Tann zeigt et ihr im Blatt; still. Daß »ilunst im Silbe im April Durch ben Notar exakter Weise Setlcilcn KBt noch Bargcidpreife. Woraus die Frau sprach: „Mann, wer weiß, Vielleicht winkt unb — der erste Preis. Nuberstünde für die uielen Brileidi-kunbgebungen anläßlich de» Ableben» meines Gallen Abg.bett Fink, Block» flfliialMenet in gajtutau a. b. Öltet, lowic für die zamreiche Beteiligung der Herten Beamten, der Hetnn Mit» «liebet bet Ottigtucpe be4 allgemeinen SKedii*i(fmtz*. u. ticroetlfchaflävettine», de» SterbeunterltüBun-iencrcincS „uiie-täi" unb de» nolitu'chen iieteiuee „Zu< fuivl", endlich allen tenen, die bem äetbiidienrn baS letzte Gele te (.oben, und tut die vielen Utanzipenben jedem einzelnen zu bantm, spreche ich allen aut dielem ege meinen innigsten Tank au*. gnSbefonbtte tanke ich dem Herr» Primarinl Dr. Sommer, im 8tankcro hau» ftalkrnau. für bie forglome Be. '■anbiung, dem Herrn StatiouSBotitann tatl Simon iotoi« den übrigen Herren Seamier. für bie namhafte Setbipenbc, jie fit mit übetroitftu. Nochmal» allen Herzlichen Dank, Falke»»» a. b. Qgc. . im März toll, 104 tfchfiemeno ffinl, Gattin. Hier audsüllen, auijamciben und an ginnst im 19U6" einsmben. Löfmigö-Lchej»! Nur gültig für bie Seiet tc» „Chfcttbfll)ntl". Tie !«ät|ellü|unä lauictt ______________________________________________ Genaue Adreesei Kunst im Bild G. m. b. H. Wien 1% Fucasthallorgaeße 4/53. Ich ersuche um baldige Zusendung einer echten Kupserbriui' Gravüre, 60 X t>0 cm «roh (ttunftmm 90 K) fle. . . . (itierlant-ipesen von K ViO anbei in Marken.) Same: ...................................................................... Sisnft: .................................................................... Ort unb ^5o[tfi«tlsn:. _______________________________________ ........ 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Coom ist das Neueste, was die isseuschaft in dieser Beziehung hervorgebracht hat und hat derselbe bereits Tausende von Menschen aus der Not, dem Elend und Ruin errettet. Coom ist ein leicht lösliches Präparat, das zum Beispiel die Hausfrau ihrem Gatten im Morgeugetränk geben kann, ohne dass er das geringste davon merkt, ln den meisten Fällen versteht der Betreffende gar nicht, weshalb er plötzlich Spiritus nicht vertragen kann, sondern glaubt, dass der übertriebene Genuss davon der Grund dazu sein wird, wie man oft eino gewisse Speise verabscheuen kann, wenn man dieselbe zu oft genossen hat. Coom sollte jeder Vater seinem Sohne, dem Studenten, geben, ehe er beim Examen durchfällt, wenn er dem Trunk auch nicht besonders ergeben ist, so schwächt der Alkohol doch sein Gehirn, üeberhaupt soLte ein jeder, der nicht willenskräftig genug ist. sich dem Genuss geistiger Getränke zu enthalten, eine Dose „Coom“ einnehmen. Selbiges ist völlig unschädlich. Der Betreffende konserviert dadurch seine Gesundheit und erspart sehr viel Geld, das sonst zu Wein, Bier, Branntwein oder Likör verwendet worden wäre. Herr R. F. schreibt: Coom Institut, Kopenhagen, Dännemark- Ich bitte, so gütig zu sein, eine Sch,achtel Coom zu senden mit Postuaclinähme ä 10 Kronen. Ich habe einen b round, der sich sehr stark dem Trunk ergeben bat, und möchte ihn gern abgowöhneu. Mit dem bis jetzt gesandten Coom habe ich schon drei Personen abgewöhnt; sie sind jetzt ganz tüchtige Männer, nur wollen sich die Menschen bei uns nicht an reden lassen. Vielmal dankend, verbleiben wir Sje ehrend. R. F. Diosgyör gyärtelep. 2S. XI. 1910. Ungarn. Das Coom Präparat kostet 10 Kronen und wird versandt gegen Vorausbezahlung oder gegen Nachnahme nur durch Coom Institut, Kopenhagen 314, Dänemark. Briefe sind mit 25 Heller, Postkarten mit 10 Heller zu frankieren H \ßettfedsrn\ umd Faunen 1 Kilo graut geschlissene K S.-, bessere K 2.40, ha'bweihe vrima K 2.60, Weihe K 4.—, prima daunenweiche K 6.—, bockrprima K 7 —, 8.— und 9.60, Tarnte«, graue» K v.—, 7.—. weihe prtma K 10.-, xH nt fl Rn um K 12.- non 5 Kilo an franfo. Fertig gefüllte Betten a«8 dichtiädigtm, rotem, blauem, gelbem oder weißem Inlett (Nanking i, 1 Tuche,it, ca. 180 Gm. lang, 120 Gm. breit, samt S Robf» polstern, tebet ca. 80 Gm. lang, 60 Gm. breit, genügend gesülll mit neuen, grauen. Gaumigen und dauerhaften Bettfedern K 16.—, ^»alvtoaunev K »o.™. tanncKi.,.«. u 4rl*,,3*1Me vnnicnre K io. , 13.—, 14.—, 16.—. Einzelne Nvpfpoltter Ks. , s.yo 4.—. Tnchente, 200 x 140 Gm. groß, K 13.—, 15.—, 18.-, 30.—, itobf. volflee, DO X '0 Gm. groß, K 4.50. 6.—, 5.50. Untertucheuie aus bestem Bcttgradl, ISO X 11s Gin. groß. 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