^N 3V »842 ft, Tatbacher Scttung. Hamssag sen ^. Mai. VV i e n. ^ie allgemeine Hofkammer hat die bei der küstenländisch - dalmarinischen Cameral.Gefä'llen-Vcr. »valtung erledigten zwei Rathsstillen den Cameras , äthen und Bezirks«Vorstehen, Johann Veßel t.l Trieft, und Franz Schmihhausen in Capo d'Istria, verliehen. (W. Z.) V r e u y e ». Man schreibt aus PetSdam vom 21. April: Vergangenen Montag hat der König das Füsilier. Bataillon unsers ersten Garde. RegimentS zu Fuß, unter Befehl des MajorS Grafen Walderfe« I., vor sich exerciren lassen, und einig« Ntue tactisch« Einrichtungen dabei in Augenschein genommen, welche nicht unwichtige Veränderungen in dem Neglemcnl für die Infanterie herbeiführen werdin. Die wichtigst« Veränderung besteht darin, daß das sogenannt« Vataillcnfeuer" (Gliederfcuer) abgeschafft werden soll. Von der Unzweckmäßigkeit dieser Feucrart hat der König noch als Kronprinz in dem Fcldzuge von 2813 sich selbst überzeugt, und man behauptet, daß die Idee, sie abzuschaffen, auch von ihm selbst aus. gegangen ist. Das Bataillenfeuer, wo jeder Soldat nach einem gewissen Mechanismus schießt, wenn cr fertig ist, hat noch niemals etwas Entscheidendes benmkt, weil der Pulverdampf den einzeln«« Mann am Zielen hindert, und dasGetöse rechts und links, welches durch daS Einzelfeuer der Neben- und Hinterleute hervorgebracht wird, den Soldaten, und na, lnentlich den jungen, UM alle Besonnenheit bringt. Aber auch die„BatalllonKsawcn" werden eine.Abände, rung erleiden. Eine auf 100 bis 150 Schritte ab, gegebene Salve, wenn die Leute Fassung haben und gut zielen, hat noch zu allen Zeiten die furchtbar, sten Wirkungen hervorgebracht, wofür viele Beispiele aus den Kriegen älterer uno nenelcr Zeit sprechen. Allein auch sie waren nicht frei von Nachtheilen. Steht nämlich die Infanterie auf drei Gludci for. nnrt, und alle drei sollen zugleich schießen, so muß das erste Glied auf die Knie niederfallen, wie cs im siebenjährigen Kriege Gebrauch war, und noch heut zu Tage in einigen deutschen und fremden Infanterien Gebrauch ist. Dieß ist nun zwar schon längst bei unS als nachtheilig abgeschasst, indem beim Bataillonsfeuer daS dritte Glied geschultert behält; allein der andere Nachtheil, daß, wenn ein B«tail» lon abgeschossen hat, eine peinliche Pause entsteht, bis wieder geladen ist, war uns geblieben. Auch das will der König abgeändert wissen, und die ersten Versuche am vergangenen Montag sind befriedigend ausgefallen. Der Bataillons.-Commandant befiehlt nämlich, ob das erste ober zweite Glied feuern soll, und wenn daS zweite Glied abgeschossen hat, wech, f^t es mit dem dritten die Gewehre. Dadurch werden sehr große Vortheile erreicht. Man hat das Feuer ganz in seiner Gewalt, kann cS ohne Unterbrechung so lange fortsetzt«, o!S cs für angemessen erachtet wird, und braucht keine Munitions ^ Verschwendung zu fürchten, während ihm die grö'ßt« Wirksamkeit gegeben werden kann, deren überhaupt die glatte Flinte fähig ist. Auch mit der Quarröfo» mation ist eine vo?theilhafte Veränderung vorgegan» gen. Die Glieder schließen (beim vollen Quarre, und das hohle ist bei unserer Infanterie nicht eingeführt') nach der Töte und der Queue dicht auf« und die schließenden Unterofficiere, welche bisher unter den Zügen standen und nicht mit chargirten, sollen künftig in belde Flanken treten und mit char« giren. Dadurch gewinnt das Quarrö an seiner lom-palten Gestalt, die Flanken erhalten eine größere Feuerwirkung, und der Haupt?°,theil: ein gewisser leerer Raum im Innern des Quarrö zur Aufnahm« der berittenen Officiere, der bcm b'sber.gen Quarr« ganz abging, ist jetzt erreicht worden, ohne eine wesentliche Abänderung in der Formation, auf welche die Armee einmal eingeübt ist, und die sich bei s» v«lcn Gelegenheiten vorthcilhaft im Kriege bewähre 256 h^s Hat, herbeizuführen. Endlich und als ein sehr wich. ^ tiger Fortschritt in dtt Infantene.Tactik muß cs betrachcet werden, daß der König befohlen hat, dem dritten Gliede mehr Selbständigkeit zu gel^n. Dieß soll dadurch erreicht werden, daß daS dritte Glied als ein abgesonderter Schlachthaufe formet, und unter einen eigenen Befehlshaber (den Tirailleur-Capitän, der beritten ist) gestellt wn d. Da« durch wird e« mogllch seyn, dieses kostbare Element der Infanterie-Tactik nach Ermessen zu besondern Zwecken zu verwenden, z. B. zu Flankendeckungen, zur Besetzung einzelner wichtiger Punkte, zur Deckung von Brückenübergängcn, bei Abzügen 2c., ohne den Zusammenhang des Bataillons zu stören, oder erst besondere Formationen ncchwendigzu machen. Na« türlich werden dann auch di« Compagnie «Colonnen eine, veränderte Blldung erleiden, worüber jedoch zur Zett noch nichts Näheres bekannl geworden ist. (W. Z.) Königreich beiver Sicilien. Die allgememe Zeitung m«lo«t aus Paltry Mo vom 16. Apnl: „Die Ueberfahrt Sr. Majestät des Kiinigs von Baiern von Neapel nach Slcilien ist glü^ilch vollbracht. Zwar hacte das Dampfschiff «Maria Chnstina," Capuän Chiodelli, das Neapel am I^l. Mittags verUeß, nut heftigem Gegenwinde-«» Seirocco — zu tämpfen, d«r dl« See aufregte und lNsbesondere die Reisenden am Bord peittllch belästigte; aber gegen Morgen am 15. trat Mee-vesstllle ein und noch vor der Mittagsstunde gleltete ..5aS Dampfboor ruhig in den schönen Hafen von P^rmo. Se. Majestät ward da alsbald an Bord von dem Herrn Fürsten Serra di« Falio und den Sanitätsbeamten verehrungsvoll bewlllkommt und dann in des erster« Barke nach dem Ufer übcrge» > fahren, wo der erlauchte Reisende nunmehr mit Gefolge in dem Hotel de Francs auf d«w Marin«» platze wohnt. So wäre denn diese weite Reise von München bis Sicilien binnen weniger denn 12 Tagen zurückgelegt, einen über»afchend schnellen Wechsel der Gegenstände darbietend, die sich wie eine Mee» l'cswoge di« andere in unaufhaltsamer Eile. ftldft .wieder zu verschlingen schienen. Auffallend war, als ttwn sich den Mit frischem Grün bedeckten Bergen und HüMtt der Küste Sl«il,ens näherte, um wie Kieles weiter'der Frühling in Palermo vvlgeschnt, ten ist, als er es in Neapel war." (Oes^ V.) L r a n lt r e i ch Paris, 2?. April. Der Marschall 3)?onk«,y, Herzog v, Conegliano, Großkreuz der Ehrenlegion, Pair von Frankreich, Gouverneur des Invalidl'nho-tels, ist am 20, April um 11 Uhr Nachts, in sei- nem 88. Jahre gestorben. Am 2i^blicbsn zum Zci-chcn der Trauer die Thore oes Sivalidenhoccls dcn ganzcn Tag über geschlossen. Dcr Tid bci Marschall Moncey lst aber, wie es schemt, nichr der einzige Verlust, welcher das CorpS der Mm schalle bctrosscn hat. Der Courier meldet auch den Tod des Mar» schall Clauzcl, und der Constitutionncl sagt, der» selbe soll auf seinem Landgut im südlichen Frankreich gestorben seyn. (Allg. Z.) Es heißt, Marschall Ouoinot werde die Stctle des Gouverneurs des Invalidenhotels erhalten, und das Großkanzleramt der Ehrenlegion an den Mar» schall Molitor, andere sagen an den Marschall G«° raro, abtreten, der dafür das Commando der Pa-ris,r Nationalgarde an den General Bugeaud, dcm die Marschallöwürde verliehen werden soll, abgeben würde. (Oest. B.) Durch den Tod der Marschalle Moncey und Clauzel ist die Zahl der Marschälle Frankreichs auf 7 reducirt, nämlich Tou!t72,Oudinot 7^l, Molitor 74, Gerard 7l), Grsuchi 76, Valee 69, Sebastiani t»8 Jahr« alt. Nach dem neuen Gesche muß die Zahl der Marschälle in Fricdenszeir auf 6 reducirt wer.-bcn; es würde sonach keine Ernennung Statt finden. (Allg. Z.) ^HKM 24. April. Das Paketboot der afrikanischen Korrespondenz ist mit Briefen aus Algie» bls zum 15. am 21. April in Toulo« eingetroffen. Vugeaud hatte das Commando über die Expeditions» «clonne bei Scherschel, welche auf sechs Tage mit Proviant versehen, gegen Tenes ausgerückt war, dem Generalmajor Changamicr übergeben und war lin Begriff nach Oran abzureisen. In Scherschel hatte er mehrere Unterredungen mit den dort angekommenen Schechs der Garabas und Bcni-Amer, aber es wird darüber strenges Stillschweigen beobachtet. In dem letztern dieser Stämme herrschte Uneinigkeit wegen der Häuptlingsecnennungen uno derselbe hattc eine Rc'qmsiuon von K^amehlcn zum Transport von Ledensmltteln verweigert. Von den Garabas war einc Reiterschaar nach Oran gezogen und von dem Oberst Tempourre gemustert worden. __ Diese Mannschafl wird die Strecke zwischen dem Löwenberg und Mas.-tara bcsttzen und wie:iie Duaires und die Zmclaö Sold und Mundrationen empfangen. Dagegen hatte eine? dcr näher gelegenen Stämme .wieder,,tlncn Streich ausgeführt. Eine Escorte von,22 Mann auf dcm Weg von Buffarik- nach Nlidah war von 2 bis ZMArabern überfallen worden und als von der Be^ satzung zu Vussarik, wZlche die gewechselten Glinten.-schüss« gehurt hatte, Hllft.»,lsch^n,,waren von dcn Franzosen nur noch fünf aufrecht. Der Unterofficier, 257 dcr die Abtheilung befehligte, war gleich im Anfang m sehr gutem Französisch aufgefordert worden, sich zu ergeben, und hatte statt aller Antwort den, der ihn so anging, niedergeschossen. Aus Tlemsen hatte man in Oran neuerdings wieder Nachr.chtcn erhalten, welche, war nicht bekannt. Daß sie aber von einiger Bedeutung seyen, schloß man aus der unmittelbaren Abftndung deS Dampfschiffs »Crocod.le« nach Algier. An Gerüchten der verschiedensten Art fehlte cS natürlich nicht, namentlich auch weil das vorletzte übrigens ohne französische Bedeckung abge. gangene Convoi in Tlemsen mcht angekommen war. Wahrscheinl.ch hatte eS wegen des schlechten Wetters bei einem der befreundeten Stämme Unterkunft gesucht. Aber im Publikum wollte verlauten, Abd.el» Kader habe es in der Nähe von Tlemscn überfallen, Stämme seyen abtrünnig geworden, General Bedeau Habs neue blutige Kämpft zu bestehen gehabt. Am 9. war abermals ein Convoi nach Tlemsen aufge-brechen, dießmal unter Escorte von zwei Iä'gerschwa» dronen, 100 einheimischen Reitern und einem Va» taillon deS 56. Regiments, und der Ankunft von sie. b«n Bataillonen der Division von Mascara sah man entgegen; diese Truppen waren alle nach Tlemsen bestimmt und General Lamoriciere sollte dort den Oberbefehl übernehmen. Es tonnte wohl seyn, daß Bugeaud selbst dahin ginge, denn Abd-el?Kader scheint die fast unabhängigen Stämme an der ma-„ttanifchen Gränze gänzlich für seine Sache gewonnen zu haben. Die Witwe Lafarg« befindet sich jetzt in der Irrenanstalt zu Mompcllicr. Sie soll schon mehrers Selbstmordversuche gemachr haben, weßhalb man ihr die Zwangsjacke anlegen mußte. — Frau von Leotaud, die in dem Diamantenprozeß betheiltgt war, hat sich durch die Aufregung, in welche die gerichtliche Procedur sie versetzte, eine Herzkrankheit zugezogen, der sie wahrscheinlich erliegen wird. Handclsbriefen auS Paris, die durch Staf-fctte in Wien eingelaufen sind, zufolge, ist der Fi-nanzministcr, Hr. Humann, an einem Schlag, fiusse gestorben. ^st. B.) Korrespondenz Nachrichten auS Paris vom 25. bringen, die. Trauerkunde: »Dcr Fmanzminister Hr. Humann ist heute plötzlich gestorben. Er war nicht krank, nicht unpäßlich gewesen, hatte noch am Morgen wie gewöhnlich Audienz ertheilt und mit gutem Appetit gefrühstückt; als aber um halb 1 Uhr sein Cabinetschef Hr. Mouton in sein Zimmer trat, fand er ihn auf dem Boden ausgestreckt und bereitS ohne ein Lebenszeichen. Der Schlag hatte ihn getroffen. Die Depumtcnkammcr, wclche von lhvcm Präsiden» ten diese Anzeige erhielt, beschloß dcßw.'g/n die Ei? senbahnverhandlung zu vertagen und ging sogleich aus einander.« (Allg. Z.) PariS, 25. April. Dcr Kriegsminister hat an die Kammern einen Vcricht an den Kökig über den Zustand dcr Befestigung von Paris wahrend der Jahre 1840 und 1841 vertheilen lassen-Nach den umständlichen Erklärungen über alle die Expropriationen, den Anlauf der Terrains ?c. betreffenden Operationen drückt sich der Marschall folgendermaßen über das Resultat der Verwendung der Truppen aus -. In wie weit ist die Verwendung dcr Truppen vortheilhaft und öconomisch gewesen'? Dicft ist eine verwickelte Frage, deren Lösung nicht aus der während der Arbeiten eines Jahres gemachten Erfahrung hervorgehen kann, weil gewisse, dieser Maßregel anklebende Ausgaben auf das Ganze dcr während der ganzen Dauer ausgeführten Werke ver-theilt werden müssen; allein eS unterliegt keinem Zweifel, daß der eigentliche Preis der durch die Truppen ausgeführten Arbeiten weit geringer ist, als jener, den man den bürgerlichen Arbeitern zahlcn müßte. So sind im Jahre 1841 durch den Dienst des Genit für die durch Milttäre ausgeführten Arbeiten 439,345 Fr. bezahlt worden. Die Kosten dcr für die zu diesen Arbeiten nöthigen Werkzeuge bc-liefen sich auf 36,170Fr.; Gesammtprcis dieser Arbeiten 475,515 Fr. D»c nämlichen durch bürgerliche Arbeiter ausgeführten Arbeiten würden 845,507 Fr. gekostet haben. Man erspart also bei den eigentlichen Arbeiten, wenn man dazu die Armee verwendet, 43 Procent. Die Gesammtausgaben für die Dienst« jähre 1840 und 1841 betrugen 30,350,873 Fr. 08 Cent. Es wird also für 1842 von dem Gcsammt. betrage der eröffneten Credite eine Summe von un« gefähr 37,500 Fr. übrig bleiben. (Oest. B.) K P a n i e n. Paris, 23. April. Am 16. MittagS empfing der Regent von Spanien, dem dcr Präsident dc3 MinisterrathS Hr. Gonzalez zur Seite stand, den Besuch des Infanten Don Franzisco de Paula, welcher von scinem Hofmarschall Grafen Parselit begleitet war. Der Empfang schicn beiderseits sehr herzlich. Der Infant begab sich nachbcr mit seiner Gemahlinn zur Königinn und ihrer Schwcstcr zum Besuche, wobei gleichfalls dcr Ministerpräsident Hr. Gonzalez und dcr Vormund der klinigl. Prmzcssm-nen Hr. ArguellcS zugegen warcn. Am 17. crw.e-derce der Regent den Besuch deS Infanten, dem zu Ehren er am Abend desselben Tags ein glänzendes Banket zu geben im Begriffe war. Auch die sammt.-lichen Mmister hattm dem Infantcn chre Besuche 253 Zumacht. Schon am 46. Abends hatten die Musik-corps der Nationalmiliz und Garnison ihm eme Serenade vor seiner Wohnung in der Calle de la Luna dargebracht, vor welcher eine Compagnie als Ehrenwache aufgestellt ist, so lange der Aufenthalt dcs Prinzen dauert. Derselbe wird zuerst auf kurze Zeit nach Aranjuez, dann nach Scvilla gehen, um dort seinen ständigen Aufenthalt zunehmen. — Der-Congreß sollte ungesäumt die Discussion üb^r die Ermächtigung der Regierung zur Emission von 160 Millionen Realen in Schatzscheinen beginnen. (Allg. Z.) Grogbritannien. Am 11. April ist der auf dem Wege von Madras nach England befindliche ausgezeichnete Hin«-du, Duarkanauch Tagore,, auf dem Dampfboote Polyphemus' von Malta nach Neapel abgereist. Während feines Aufenthaltes auf letztbenannter In» fcl hatte dieser reiche Orientale die dortigen Wohl» tlMgkelts, Anstalten Mit großmüthigen Geschenken betheilt. Di, Londoner Gazzette vom 23. April zeigt an, daß Ihre Majestät d«e Königinn zu be» willigen geruhet, habe, daß das 32ste Infanterie-Regiment, in Anbetracht d«r besondern Tapferkeit, die es am 16. Jänner 1803 auf dem Schlachtfelde in Spanien «ntn>ick