WM aj*A NchM 4 A kSKÄ aÄVi'ii.s?»« .AA11 »1. ^ WWW a Jt|i SKKÄ5 M lAltTImn#111 JlittT S"! «Hnsetzt Zeit gefunden, sie abholen zu lassen. Solche Borgänge erklären sehr einfach daS Wort König NikitaS, da» noch einmal Berühmtheit erlangen wird: „Storni Sie meinen Schlaf nicht'.* Die» in dem Augenblicke, als er die Meldung erhielt, daß die österreichische ESkader eingelangt sei. Es reizt förmlich, eine Satire über das europäische Konzert zu schreiben, dessen Bestand in allen amtlichen Kundgebungen für eine unbedingte Not-wendigkeit erklärt wird, wenn die Zeit für eine Satire nicht so ernst wäre. Nach langem Zögern wurde die Flottendemonstration endlich in Form einer Blockade der Küste Montenegros durchgesührt, gegen den widerspenstigen Pygmäenstaat Montenegro wird also zur Gewalt übergegangen und die ZwangSmaßregel wird von allen Großmächten, mit Ausnahme Rußlands, durchgesührt. Ein ganz ungeheurer Machtapparat, wenn man sich das in «Nichdruik verboten.) Junge Saat. Bon M. Wörn. Im Gemüsegarten der verwitweten Frau Amt-mann Helm breitete die Magd Hüllen von alten Mullgardinen über das frischbestellte Land au». „Die junge Saat vor räuberischen Spatzen zu schStzen, — wer da» doch auch könnte," murmelte der Beobachter, der mit gerunzelter Stirn von einem Fenster des Hause» aus zuschaute. Die Nachtglocke daran, sowie das Schild, dar-aus zu lesen war: Dr. Soltmann, praktischer Arzt, »ar seit 3 Monaten am Hause der Witwe. Ein zweiter Arzt, der sich mit dem alten Dok-lor Wächter in die Praxis teilte, war in dem sehr bevölkerten großen Kirchdorf notwendig geworden. Ueber Mangel an Arbeit hatte Dr. Soltmann da-her auch nicht zu Nagen; seine junge Krast hatte kch bereits bewährt und führte ihm auch aus den »«liegenden Ortichasien die Leute zu. Aber über andere« rebellierte e» in ihm, täg-lich, stündlich — über den anderen Einlogierer der Frau Amtmann nämlich, den Herrn von Dühren, da die Parterrezimmer links inne hatte. Dieser wohnte bereits seit einem Zahr hier, als Dr. Soltmann eingezogen war. Der Herr von Dühren war ein älterer begü-terter Junggeselle, der aus Gesundheitsrücksichten den ländlichen Ausenthalt gewählt. Daß der Ausenthalt hier günstig aus den Patienten gewirkt, hatte di« ärztliche Untersuchung er- Mi, Mittwoch, den ». April ISIS Betracht kommende Demonstrationsobjekt vor Augen hält. Und der Zweck müßte auch bald erreicht sein, wenn dem ganzen Zwecke ein moralischer Ernst innewohnte. Aber hier fehlt er. Man blockiert die Küste Montenegro», die Strecke längst der albani-scheu Küste bleibt zunächst frei und ans diesem Wege werden die Belagerungstruppen von Skutari ununterbrochen verstärkt, immer neue serbische Truppentransporte werden ausgeschifft und stoßen zu den Montenegrinern, wohlbeaussichtigt von dem russischen Militärbevollmächtigten Obersten Potapoff. Daß man in Cetinje und Belgrad daher nicht im geringsten daran denkt, nachzugeben, ist psychologisch wohl begreiflich und vom Standpunkte dieser Kleinstaaten aus auch gerechtfertigt. Herr Sasanow hat den Führern der Dnmu-Parteien am Freitag Erklärungen abgegeben, in denen er betont, die Wünsche der slawischen Balkan-staaten seien beinahe alle erfüllt, nur Skiuan könne nicht an Montenegro fallen. So sehr diese Enun-Station SasanowS zu begrüßen ist, so bleibt es doch nur das offizielle Rußland, daS hier gesprochen hat. DaS inoffizielle hat in seinen panslawistischen Stre-bungen so viele Wege nnd Mittel, um nach er-probten, Muster auch diesmal das ossizielle Rnß-land, vielleicht nicht ohne geheimes Einverständnis, kalt zu stellen. Aber angenommen, e» sei Herrn Sasanow, dessen Stellung übrigens stark erschüttert fein soll, voller Ernst mit seinen Worten, was ist es dann, wenn Skutari, das mit russischer Hilfe belagert wird, früher ftllt. ^«vo^ die Flottendemon. ftration die gehoffte Wirkung gezeitigt hat? Wird Rußland dann vielleicht Montenegro mit Waffen-gemalt, zwingen, diese Stadt wieder zu räumen? Voraussichtlich nicht, für Oesterreich. Ungarn beginnt aber dann erst recht der Leidensweg seiner Außen-Politik, dann ist der Augenblick der großen Ent-scheidung gekommen. Denn für Oesterreich-Ungarn handelte es sich heute nicht mehr um Albanien, von dem eigentlich nur der Begriff bestehen bleibt, son-der» es geht um die Stellung des Staate» selbst, der einer ungewissen Zukunft entgegengehen würde, wenn den südslawischen Aspirationen auf dem süd- geben, — aus dem Schreibtisch deS Doktor» lag noch das Goldstück, mit dem der erfreute Patient dessen Bemühungen belohnt. Der Grübelnde trat vom Fenster zurück und begann im Zimmer etwas hastig auf und n eder zu schreiten. Nein, er hatte nicht ander» handeln können. Sein ärztliche» Gewissen hatte gesiegt über seine persönlichen Wünsche. Das Schicksal würde nun seinen Laus nehmen, vielleicht schon in diesem Augen-blick die junge Saat zerstören, die in seinem Herzen ausgegangen war, — würde räuberisch wie Spatzen, ihm da» junge Glück stehlen. — „Sie wünschen zu wissen, Herr von Dühren, ob Sie heiraten können ?" hatte er dessen Frage be-antwortet. „Warum sollten Sie nicht? Im Gegen-teil. Ihre Beschwerden sind rein neuralgischer Art. Heiraten Sie und Ihre Beschwerden werden schwin-den wie Nebel vor der Sonne." Freudestrahlend seine hageren Hände reibend, hatte der Patient die Erklärung hingenommen. »Dok-lor," hatte er gesagt, un) dabei diesen mit einem Blick gestreift, der deuilich besagte: Was bist du für ein sonderbarer Heiliger? „Doktor, ich möchte Sie in Gold fassen lassen! Ich werde schleunigst Ihren Rat befolgen, — ich war ein Narr, daß ich noch immer zögerte. Doktorchen, unter Hausgenossen ist Offenheit schon am Platze, — also, ich glaubt, Sie können mir schon gratulieren. Jedenfalls stehen meine Chaneen bei der Frau Amtmann gut, sehr gut. Wer die Tochter haben will, muß es mit der 38. Jahrgang. östlichen Teile der Monarchie nicht zur rechten Zeit durch eine kraftvolle Willensäußerung der Riegel vorgeschoben wird. Die Kompasierung der öster-reichischen Außenpolitik, begonnen durch Beschickung der Londoner Konferenz, hat Oesterreich-Ungarn auf dem schwächlichen Kompromißweg gedrängt und heute gibt «S im Interesse der Zukunft nur ein Rettung»-Mittel, sich wieder an die Notwendigkeit der eigenen Existenz zu erinnern. Bon der Demonstration muß zur Tat übergegangen werden. Ansere Slowenen und der Balkankrieg. Bon einem genauen Kenner der slowenischen Verhältnisse wird der „Ostdeutschen Rundschan" au» Laibach geschrieben: Die Ersolge der Balkanstaaten haben bei den Slowenen einen völligen Umschwung der Gesinnung gebracht. Man fühlt nur großserbisch! Kein Wun-der! Ist doch der südslawischen, durchaus antirster-reichischen Bewegung, die durch die Begeisterung über die Siege der verbündeten Slawenstaaten ent-facht, nach einem großen flämischen StaatSwesen von Belgrad bi» Laibach strebt, seit langem von den slawenische» Geistlichen, Dichtern und Schriftstellern systematisch vorgearbeitet worden. Gleich nach.Be-ginn deS Krieges stellten sich die Blätter aller sla-wischen Parteien mit rücksichtsloser Offenheit aus die Seite de» Balkanbunde», wobei namentlich den Serben fanatisch zugejubelt wurde. Al» dann die albanische Frage und die serbische Hafenfrage auf-tauchten, da waren e» vor allem die Blätter und auch die Abgeordneten der früher anscheinend so österreichifchtreuen slowenischklerikalen Partei, die ohne auf die österreichischen Belange auch nur im mindesten Rücksicht zu nehmen, mit Feuereifer und Begeisterung für die Forderungen der Serben und Montenegriner eintraten. Diese „Rafsensreundschaft" gegenüber den Serben wurde auch durch die jüng- Mutter halten, ha, haha! — Ich lade Sie zur Verlobung ein, Doktorchen." — Noch hallte di.sem da» dünnklingende Lachen de» Herrn von Dühren in den Ohren. Wer die Tochter will, muß es mit der Mutter halten. — Freilich war die Frau Amtmann ja die Liebenswürdigkeit selbst gegen Herrn von Dühren. Natürlich war ihr. die mit Sorgen kämpfte, der w>r-dige und vermögende Herr al» Schwiegersohn recht. Aber Erika! ? Herr de» Himmel», wollte diese» junge, taufrische Geschöpf sich denn wirkich an den ältlichen Mann, mit der klebrigen WefenSart, ver-kaufen? Der Bewerber schien ja seiner Sache sicher zu sein; seine Reden hatten gar so triumphierend geklungen. Vielleicht hatte Erika den Einflüsterungen der Mutter nachgegeben; solch jungkS Kind kennt sich ja ohnehin noch selber nicht au». Der Herr von Dühren hatte länger alt ei« Jahr sich Bedenkzeit gelassen, — warum hatte er e» nun plötzlich so eilig? „Weil er mich sürchtet —" sagte der Arzt plötzlich lau». Und er selbst fürchtete jenen. Warum war er diesem denn nicht zuvor ge-kommen? Ach wie hatte er denn können. Die junge Saat war ja erst eben ausgegangen in seinem Herzen l Als er vor drei Monaten hierher kam, stand sein ganzes Trachten nach der Erfüllung feine» ärzt> liehen Berufes, sich hier Achtung und Beachtung zu Seite S ften antirömischen Borkommnisse bei den Orthodoxen nicht abgekühlt. Die slowenischklerikale Partei, die ihr römische» Christentum sonst stet« mit Nachdruck betont hat. deren Führer noch vor wenigen Monaten aus dem eucharistischen Kongreß zu Wien die rom-fromme Festrede hielt, hat von dem romfeindlichen vorgehen der Montenegriner und Serben kaum Kenntnis genommen, und selbst die grausame Er-mordung de« Pater Palic ließ die Partei, von einem verlegen entschuldigenden, nur bedingt verurteilenden Artikel des Laibacher „Slovenec" abgesehen, völlig kalt. Blut ist dicker al« Weihwasser. Ja, diese» ihr Hauptorgan „Slovenec" hat den Fall Palic' so schnell vergessen, daß e« jetzt zur Skutarifrage wie-der ganz int Sinne der montenegrinischen Wünsche Stellung nimmt und nur rein panslawistisch denkt und sühlt, ein römischkatholische« Sloweaenblatt! Dies alles zeigt jedem realpolilisch Denkenden in Oesterreich, daß die slawische Blutfrage über die römischen Gefühle gesiegt hat, daß die Slowenisch« klerikalen während des Balkankrieges ihre früher so überlaut betonten römischen Grundsätze vollkommen zurückstellten und sich ausschließlich und allein von der Rücksicht auf die allslawische Semeinbürgschast mit den orthodoxen Serben und Montenegrinern leiten lassen. Der südslawische Einigung«zedanke ist unter den katholischen Slowenen so stark geworden, daß sie die Verschiedenheit des religiösen Bekenntnissei gar nicht mehr beachten, und um auch diese« letzte Hindernis für das Allslawentum zu beseitigen, die Frage der kirchlichen Union mit den Orthodoxen ausgeworsen haben, mit deren baldigen Lösung sie sich ernstlich beschäftigen! Man kann daher beweiskräftig behaupten, daß, wenigstens so weit es aus die römisch katholischen Slowenen und Kroaten ankommt, dem Gegensatz zwischen Katholiken und Orthodoxen nicht mehr jene Bedeutung zukommt, die man ihm sehr lange Zeit im Vatikan hoffend zugeschrieben hat. Damit ist aber auch die von den Römlingen der Geßmann'schen Richtung betriebene Förderung dieser klerikalen Slo-wenen vollständig zwecklos geworden für den öfter» reichijchen StaatSgedanken. Da nun diese, jedem Kenner der südslawischen Länder bekannten Tatsachen absichtlich von der ultra-montanen Presse Oesterreichs verschwiegen werden, ist es Pflicht der deutschnationalen Blätter, mit Nach-druck darauf hinzuweifen, daß der vatikanische Schach-zug, durch die römisch-katholischen Kroaten und Slo-wenen daS orthodoxe Serbentum matt zu setzen, kläglich mißlungen ist. Die slowenisch-klerikale Par-tei hat jahrelang geschickt die römische MaSke ge-tragen, der Vatikan glaubte an die Echtheit, wo nur eine Larve war, hinter der planslawistischer Haß grinst. Heute müsse» Oesterreichs Staatsmänner er-kennen, daß der Panslawismus über Rom gesiegt hat, von Laibach bis weit in alle slowenischen und kroatischen Gaue hinein. Wenn man den Kompaß aus dem Ballhausplatz aber richtig einstellt, dann wird das österreichische StaatSschiff nicht mehr an verschaffen. Daß in dem alten Hause, mit der weit-läufigen Diele, in dem er jetzt sein Heim ausge-schlagen, eine junge Menschenknospe erblüht war, still und ungesehen von der Welt, hatte er ansang« w wenig beachtet, wie einer den Lenz nicht beachtet, wenn all sein Sinnen seiner Arbeit gilt. Unbewußt aber fühlt er doch den Lenz und einmal kommt doch der Tag, wo er ihn gewahr wird und nun die Arme ihm verlangend entgegenbreitet. So war e« Doktor Soltmann gegangen. Von seinem ärztlichen Rundgang heimkehrend, hatte er den Weg am Wiesenrain entlang genom-rnen, weil hier der FrühlingSsturm, den er liebte, mit lautem Jauchzen über die Gründe strich. Plötz-lich hatte er in einiger Entfernung eine Gestalt ent» deckt, die sich offenbar um einen Gegenstand am Boden mühte. Die Kleider umflatterten die mädchenhafte Ge-stalt, die in ihren Bewegungen so viel natürliche Anmut enthüllte. Der Hut war ihr vom Haupt geglitten; halbgelöst vom Sturm, nmbauschte da« üppige tiesbraune Haar die erhitzten Wangen. Mit zärtlichem Erbarmen blickten die Augen aus den hilflosen kleinen Findling in ihrem Schoß. E« war Erika Helm, wie Soltmann beim Herrn-kommen erkannt, und der Findling ein junger Vogel, den der Sturm au« dem Nest entführt. Der junge Arzt sah da« zärtliche Erbarmen in den jungen Augen. Und nun gewahrte er auch, wie schön diese Augen waren; hell und klar und leuchtend wie da« Nordlicht. Und dazu sang der Lenzsturm sein urewige« Lied vom Auserstehen und K.'tchche Wacht den Klippen eines tnalistischen Unsinns stranden — man steuere hier im Süden einen neuen wirklich für Oesterreich nützlichen Kurs, mit Volldampf voraus, nur dann ist sicherer Ankergrund für Oesterreich-Un-garn an der Adria zu finden 1 Auo Stadt und Land Leichenbegängnis. Gestern nachmittags wurde die am 4. d. in Lufsinpicolo verstorbene Kauf-mannSwitwe Frau Anna Hummer am städtischen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet. Die massenhafte Beteiligung der Bevölkerung unserer Stadt an dem letzten Gange dieser wackere» deutschen Bürgerssrau war ein schöner Beweis dasür, daß die vielen großen Verdienste, die Frau Anna Hummer in vergangenen Zeiten der Oefsentlichkeit Cilli« geleistet hat, noch immer dankbar anerkannt werden, vor mehr als einem Menschenalter war e« Frau Anna Hummer, die unsere Wärmestube in« Leben rief, jene segensreiche Acist ilt, durch die Hunderten von armen Kin-der« der Besuch unserer städtischen Schule» möglich gemacht wird und die in ihrem Wirken von der armen Bevölkerung so reich gesegnet wird. Im Ber-eine mit den Frauen Marie Ncckermann, Elise Pogatschnigz und Anna Huth wurde von ihr unsere Wärmestube in mustergiltiger Weise eingerichtet und verwaltet. Wie Anna Hummer eine ausgezeichnete Hausfrau und Mutter war, so hatte sie für ihr öffentliches Wirken schon vor mehr alS 30 Jahren die heute allgemein aufgenommene Parole „Für das Kind" zu der ihren gemacht und wir sahen sie überall dort mit warmem Herze» und tatbewußter Hand eingreifen, wo e« sich um ein Werk für die heranwachsende Jugend handelte. Sie war in jeuen vergangenen Zeiten die Seele der Schulseste, die die Stadt jedes vierte Jahr für die BolkSfchuljugeud veranstaltete, und überall auch fönst, wo e« eine Veranstaltung für ein gutes Werk gab, stand Frau Anna Hummer im Vordergrunde und war unermüd-lich an der Arbeit. Ihr Andenken wird unter un« stets in dankbarer Erinnerung fortleben. Wilhelm Sechs f- Montag früh ist hier der Sekretär der Bezirkskrankenkasse Eilli, Herr Wilhelm Oech«, im Alter von 60 Jahren einem kurzen, schweren Leiden erlegen. Der Beglichene war seit vielen Jahren als Rechnungsführer der Vezirkskrankenkasfe Eilli tätig und brachte durch seine Umsicht und sein Geschick diese Anstalt zu einer bedeutenden Blüte, so daß sie al« eine der von kommender LenzeSwonne. Lichtgrün und zackig sproßte e« an Baum und Strauch und der Wind führte frischen Erdgeruch mit, der aus den Aeckeru stieg, darin die junge Saat keimte ... Bon dieser Stunde an keimte auch in der Seele des Arzte« junge Saat — die junge Saat der Liebe . . . Der Doktor schreckte aus seinen Grübeleien auf. — Die Stubentür der Frau Amtmann ging. Gleich-zeitig ward die Stimme des Herrn von Dühren laut. Jetzt schloß die Tür wieder; die Siimme setzt sich fort, stark gedämpft, aber doch wahrnehmbar, unter-mischt mit einer zweiten. Den Beobachter packt eine heftige Erregung. Jetzt streckt er seine Hand au» nach dem holden, jungen Leben, will e» an fein kränkliche«, Inhalt-lose« Dasein ketten. Und du selbst, du allzu gewis-senhaster Narr, hast ihm gar das Wort dazu ge-redet . . . schrie es in ihm. Es war ihm. al« müsse er die Tür, dahinter die Stimmen hallten, ausreißen und mit' einem: Halt! noch im letzten Augenblick abwenden, wa« geschehen sollte. Aber das wäre ja Wahnsinn, war unmöglich. — Seine Ausregung wuch«. Nun er wuß'e, daß Erika ihm verloren sein würde, fühlte er erst so recht, wie tief diese Liebe bereits in ihm wurzelte. Zu spät. Zu spät!? Und daS sollte ihm passieren, dem Sohn eine« vermögenden Vater«, der nicht nach Geld zu sehen brauchte bei der Wahl einer Leben«. Nummer 29 bestfundierten und wohlhabendsten Krankenkassen an> gesehen werden kann. Wilhelm Oechs war ein trenn deutscher Mann, der sich jederzeit freudig in den Dienst seiner Vaterstadt stellte und in früheren Jahren auch an dem politischen Leben regen Anteil nahm. Ehre seinem Andenken! Hilfe für Tüffer. Unter dem Vorsitze des BerbandSdirektor« Herrn Franz Assam wurde Sonn-tag in Graz eine außerordentliche Vollversammlung des Verbandes der deutschen vorfchußoereine abge-halten. Dabei kam die Frage der Hilfeleistung für Tüffer zur Beratung. Anlaß dazu gab eine Zu-fchrift deS Vorschußvereines Eilli, in der der Sach verhalt eingehend dargelegt wurde. Nach dieser Dar-legung hat Drolz beim Zusammenbruche der Braue-rci Larisch au« falscher Scham den Abgang der 76.000 Kronen, die dieser in unrechtmäßiger Weise al« Darlehen gewährt worden waren, in der schon geschilderten Art verdecken wollen. Der unbedeckte Abgang soll sich jetzt auf 360.000 Kronen bezis-fern, der auf 200 Anteile entfällt, die von 40 Par-teien allein zu decken wären. In der Versammlung wurde dann auch über die eingeleitete Hilfsaktion berichtet und mitgeteilt, daß die Regierung dem Statthalter Grafen Clary und Aldringen die Ge-Währung eine« staatlichen Darlehen« von 200.000 K zugesichert habe, da» zu einem sehr niederen Zinsfüße und auf lange Frist gegeben werden wird. Auch die steiermärkischen Sparkassen haben schon eine erhebliche Hilfe in Aussicht gestellt. DaS Ersuchen de« Eillier VorschußvereineS, daß auch die Genossenschaften sich um die Angelegenheit anneh-men mögen, gab dem Sekretär de« allgemeinen Verbände« der aus Selbsthilfe beruhenden Erwerbs-und Wirtschajtsvereine in Wien, Herrn Dr. BesirSki, Anlaß zu dem Hinweise, daß die Hils«aktion im genossenschaftlichen Wege durchzuführen wäre. Dic Versammlung beauftragte den allgemeinen Verband in Wien, im Wege einer Rundsrage die Anschauung der einzelnen Vereine einzuholen. Von dem Ergeb-nisse dieser Rundsrage wird dann die weitere Ak-tiou des allgemeinen ganz Oesterreich umfasienden Verbandes abhängen. Frauen »Ortsgruppe des Vereines Siidmark. Die Hauptversammlung findet am 15. d. um 5 Uhr nachmittag» im Gemeinderatssaale statt. Da wichtige Besprechungen stattfinden und keine besonderen Einladungen ergehen, werden hier-mit sämtliche Mitglieder dringendst ersucht, juver-läßlich zu erscheinen. Der Mufealverein der Stadt Cilli hielt am 5. d. im Sasthause Dirnberger unter dein Vorsitze seine» ObmanneS Herrn Professor Otto Eichler die Hauptversammlung für das Jahr 1912 ab. Nach der Begrüßung der erschienenen Mitglieder durch den Obmann erstattete der Säckelwart, Herr Stadtamtikontrollor Schmidl den Kassadericht. Er teilte ferner mit, daß der Berein 74 Mitglieder zählt und meinte, daß durch eine tatkräftige Wer« bung die Zahl der Mitglieder sich vielleicht doch noch gefährtin?! Er, jung und gesund und von sympa-thischer Persönlichkeit, sollte dem ältlichen Bewerber kampflos weiche» ? War es den wirklich schon zu spät? Er riß seine Stubentür aus, ohne jedoch zu wissen, was er denn eigentlich wollte, und lauschte hinaus. — Da öffnete sich abermals die Tür der Fra» Amtmann und diese lugte heraus: „Erika"! rief sie, und man konnte wahrnehmen, wie erregt die Rufende war. „Erika, komm' doch einmal schnell!' Mit hartem Druck umspannte die Hand des Doktors den Türgriff; sein Herz t.U ein paar wilde Schläge —. Eile ihr entgegen, durchblitzte e» ihm. komme dem anderen zuvor, gleichviel, ob es auf offenem Flur geschieht, unvorbereitet und angesichts der Mutter — tue e«, dein LebenSglück hängt da-von ab. — Er schrack zusammen. Schneller als seine He-danken, war Erika. Eben schlüpfte sie in« Zimmer hinein: schon ging die Tür hinter ihr zu. Unsanst fiel eine zweite Tür inS Schloß. Bleich, mit einem zornigen Auflachen, im Innern eine» häßlichen, wütenden Schmerz spürend, warf der Dok-tor sich in die Tofaecke. Sie hat es eilig . . . Sie ist also auch so eine, die nicht rasch genug unter die Haube kommen k^nn. Täuschung — Trug alle« . . . Er hielt sich die Ohren zu, um daS Stimmen-gemurmel, das etwa z« ihm dringen könnte, nicht zu hören. ShiBimtr 59 «rhöhen Ueße. Erfreulich sei e» daß im Jahre 1912 die Zahl der Besucher de» Museum« gegenüber den Soriahren bedeutend gestiegen sei; hingegen seien oder wieder die Einnahmen au» den Besuchskarten de« FriedrichSturmeS zurückgegangen. Im Namen des Vereines sprach hieraus der Obmann dem Säk-kelwart sür seine eifrige Mühewaltung den herzlich-slen Dank au«. Hierauf berichtete der Verwalter der Sammlungen, Herr Professor Engelbert Pololschnik, eingehend über den gegenwärtigen Stand der Lamm-langen und inibesondere über die durch Geschenke und Ankäufe erfolgten Neuerwerbungen. Durch An-schaffung neuer Saften konnten nun endlich auch die sehenswerten Rerchenegger und PrälaSdorfer Funde zur allgemeine» Besichtigung ausgelegt werden. Die Ankäufe beziehen sich zum Teil auf eine Vermehrung der Reichenegger Gräbersunde, die wieder au« Bronze-ftücken, Spinnwirteln, Spangen und Steinbeilen de-stehen. Unter den Neuerwerbungen befindet sich ferner auch ein Brief des Dichters und einstigen Eillier GymnasialprosessorS Johann Gabriel Seidl. Der Odmann dankte hierauf im Namen der Hauplver-jammlung dem Berichterstatter für feine Mühewal» tung, der er sich zu Nutz und Frommen deS Vereine« unterzog. Nun erstattete der Obmann, Herr Proses-sor Otto Eichler, seinen Tätigkeitsbericht und führte aus, daß in Anbetracht der geringen Mittel, die de« Vereine zur Verfügung standen, in dem Berichts-jähre keine Grabungen vorgenommen wurden. Da-gegen wurden die Arbeiten zur Instandhaltung der Burgruine Obercilli nach den Entwürfen des Herrn EtadtingenieurS Ludwig Wessely unter der Leitung deS Herrn Baumeister» Kaiser durchgesühr. Leider sei aber dabei der Kostenvoranschlag um 700 st überschritten worden. Insbesondere seien einige schöne AuisichtSpunkte wieder hergestellt worden und unter diesen sei vor allem die RakuschauSsicht als die schönste zu bezeichnen. Eine Ueberraschung brachten die Arbeiten zur Instandhaltung der Burgruine durch die Ausdeckung deS DürnitzgebäudeS. In dessen Cchotterboden fand m«m gegen 100 Pfeilspitzen, serner Hufeisen, Ton- und GlaSgefäße; diese Funde wurden dann den Sammlungen deS Museum« einverleibt. Der naturgeschichtliche Teil der Sammlun-gen hat auch dadurch eine bedeutende Verbesserung ersah'en, daß die reichhaltige Schmetterlinglammlung vom Herrn Fachlehrer Alfred Wendler mit großer Mühe und Sorgfalt wieder instandgesetzt wurde. In dankenswerter Weise hat auch Herr Post Oberossizial Charwat für die Erhaltung der Käfersammlung Sorge getragen. Herr SladtamISkontrollor Schmidt brachte scdann dem Obmann den Dank de« Vereine« für seine opferwillige und unermüdliche Tätigkeit zum Ausdruck. Herr Johann Maier stellte hieraus den Antrag, der Verein möge zur Herstellung der Wege auf den Schloßberg den Betrag von 50 st beistellen; der Obmann meinte aber, daß man sich, bevor man über die Höhe deS hiefür zu verwendenden Betrage« schlüssig werde, auch an die Gemeinde Umgebung Killi wenden müßie, da ja diese auch verpflichtet sei, Mit häßlichen, bösen Bedanken, mehr und mehr sich in Zorn redend über die Mädchen von heute, saß er da. — Einmal und noch einmal ging die Tür der Frau Amtmann. Er lauschte nicht daraus, er wollte e« nicht, wollte nichts mehr von der Sache wissen. Auch ali nach geraumer Zeit die HauSiür ging und ei» Schritt sich entfernte, sah er nicht durchS Fenster, vier da ging. Erst al« die Uhr die siebente Abend-stunde veltündete, erhob er sich und kleidete sich zum Aiisgang an. Die Erlenhosbäuerin lag krank, und er hatte versprochen, am Abend wieder zu kommen und ihr die Umschläge zu erneuern. Hastig, al« fliehe er vor einer Gefahr, schritt er über die Diele zur HauSiür. Da öffnete sich eine Etubentür und die Frau Amtmann sah heraus. .Herr Doktor — ich hörte Ihren Schritt, — bitte, treten Sie doch einen Augenblick bei mir e» —." Die Züge de« Arzte« härteten sich. Steif ver-neigte er sich. E« brennt ihr auf der Zunge, mir die Ber-lobung mitzuteile« — ging» ihm durch den S>nn. Ader er konnte e« nicht ablehnen. Langsam solgte er der Dame in« Zimmer. „Lieber Herr Doktor," begann diese, und tupfte sich mit dem Taschentuch über die Augen, „ich . .. Sie sehen mich erregt. Aber ich habe ja niemanden, mit dem ich mich an«fprechen kann und da« Herz ist mir doch so übervoll." Soltmann verneigte sich. . Ich bitte, üoer mich zu versügen," kam er der Sprecherin zu Hilse, da _| W«ch»_ einen Teil der Herstellungskosten zu tragen. Herr Burgwart Jicha beantragte ferner, eS möge behilf» Spenden zur Erhallung der Burgruine und der Wege je eine Sammelbüchse im Hause zum Buegwait sowie im Museum ausgestellt werden. Herr Kontrollor Schmidt gab schließlich die Anregung, zur Erhöhung der Einnahmen deS Vereine« Briesverschlußmarken mit dem Bilde der Ruine herstellen zu lassen Die-sem Vorschlage wurde allgemein zugestimmt. Hierauf wurde zum letzten Punkte der Tagesordnung, zur Neuwahl deS Ausschusses geschritten. Herr Gustav Stiger beantragte, daß di« Herren, die bisher dem Ausschüsse angehört haben, durch Zuruf wieder ge-wählt werden; dieser Antrag wurde einstimmig an-genommen. Herr Prosessor Eichler machte noch darauf aufmerksam, daß der Schrijtsührer-Stellvertreter in-zwischen von Cilli geschieden sei und er beantragte, daß an dessen Stelle Herr Fachlehrer Alsred Wend-ler in den Ausschuß aufgenommen werde; auch dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Der Ausschuß ist sonach in solgender Weise zusammengesetzt: Ob-mann Piosessor Otio Eichler, Obmannstellvertreter und Verwalter der Sammlungen Prosesfor Engelbert Pololschnik, Schriftführer Professor Johann Irau-schek, Schlistführerstellvertreter Fachlehrer Alsred Wendler. 1. Säckelwart StadtamtSkontrollor Josef SchmiU, S. Sückelwart Kaufmann Franz Kardeutz, Wirtschaft« Sodawasserfabrikant Johann Maier, Beiräte SiadtamlSvorstand Dr. Otto Ambroschitsch und Sladtingenieur Ludwig Wessely, Rcchnungs-Prüfer Buchhändler Fritz Nasch. Der Obmann ver-sicherte, daß der Ausschuß auch in Hinkunft zum Nutzen des Vereines und zum Wohle der Stadt Eilli arbeiten werde und schloß mit einem Heil Ctlli I die JahreShaupIveisammlung. Theaternachricht. Da» un'er Leiiung deS bekannten Wanderredner« Georg Müller stehende wissenschaftliche Theater „Urania" absolviert bei un» ein viertägiges Gastipiel, jedenfalls eine Nachricht, die nicht verfehlen wird, i» den weitesten Kreisen lebhafte Freude zu erwecken. Der großen Bedeutung dieser wissenschastlichen Vorstellungen entsprechend, werden wir nicht ermangeln, auf dieselben ganz au» führl'ch zurückzukommmen. Die Slowenifierung des Landes-beamtenstandes. Kürzlich Hai die slowenisch-klerikale Partei deS Lande« die Behauptung ausge-stellt, daß die Slowenen bei Anstellungen im Lan-deSdienste zurückgesetzt werden. Es wurde schon da-malS daraus hingewiesen, daß diese Vehauplung vollkommen aus der Lust gegriffen und daß im Ge-genteil der Landesausfchußbeisitzer Robic es veri'.an-den hat. den gesamten Stalu« der bei den Lande«-krankenhäusern Angestellten derart zu slowenisieren, daß nicht nur der größte Teil der Verwalterposten mit Slowenen besetz, ist. sondern daß auch weitere Ernennungen von Verwaltern fast ausschließlich auf er selbst die Ungewißheit nun nicht mehr ertragen konnte. Wieder tupste diese sich «i« dem Foulard über die Augen. „Sie werden wissen, Herr Doktor, daß ich mit Sorgen zu kämpfen habe, wenigsten« so lange mein Sohn noch aus d«r Universität ist. Und da mit meinem Tode die Wilwenpension erlischt, Bermögen aber nicht vorhanden ist. so ist e» ein natürlicher Wunsch, daß ich meine einzige Tochter, meine Erika, gerne verheiratet und somit auch versorgt sehen möchte." Langsam verlor sich die Härte aus den Zügen des Doktor«. Er atmete schneller. Die Frau Amtmann räusperte sich ein wenig nervös. „Hochersreut war ich daher," suhr sie fort, .al« ich bemerkte, daß Herr von Dühren Wohlgefallen an dem Kinde fand und schließlich ernste Ab-sichten verriet Aber was glauben Sie wohl? D«e Erika ist so ungemein spröde, so herb verschlossen, wo e« Herzenssachen gilt, daß ich es nicht zu einer Aussprache mit ihr brachte. Nun kommt vorhin Herr von Dühren und hält ganz plötzlich um Erika an. Ich bin entzückt und ruse sie. Sie kennt ja unsere Lage, sie wird ja zusagen, denke ich. Wa« aber kommt?" Die Erzählerin stockte, überwältigt von Zorn und Schmerz. „Nun — liebe Frau Amtmann?" „Sie hat den Antrag abgelehnt.--- O, ich bin außer mir über da« Kind I Sie ermißt nicht, wa« sie getan ha«. Nun werde ich zu allem übrigen Scrte » Slowenen fallen müssen, da die untere Beamten- schaft fast vollständig flowenisiert ist. So wurde kürzlich ein gewisser Josef Stegnar, Kanzlist beim Krankenhause in Marburg, zum Verwalter de» Krankenhauses in Notlenmann ernannt, ein Mann, der in Marburg als slowenischer Fanatiker schlimm-ster Sorte bekannt ist, der an der Spitze de« slo> wenischdramalischen Vereine« stand und dem im Narodni dom zu Marburg eine AbschiedSseicr ge-geben wird, an der sich daS ganze slowenische Mar-bürg beteiligt. An Stkgnars Stelle kommt nach Marburg ein gewisser Golob aus Windischgraz, der ebensallS ein nationaler Slowene ist. Wir fordern unsere Abgeordneten auf. dem Treiben des Herrn Robic im LandeSanSschusse ein schärseres Augenmerk zuzuwenden, da ja die Besetzung der SpitalS,cr-walierposten in nationaler Beziehung von ganz be-sonderer Bedeutung ist. Gegen die Landtagsobstruktion. Ueber Antrag dt« Herrn Gemeinderate» Franz Steinklauber, Fabriksbesitzer in Pragerhof, ha« der Gemeinde-ausschuß von Unier-Pulsgau ia seiner letzten Sitzung folgende Entschließung gefaßt: „Da eS im eminenten wirtschaftlichen Interesse von ganz Steiermark. insbesondere auch der Agrarbevölkerung von Unter-steiermark liegt, daß der randtag wieder arbeitsfähig gemacht werde, nimmt diesen Umstand die gefertigte Gemeindevertretung zum Anlasse, sich an den hoben LandeiauSschuß mit der Bitte zu wende», derselbe wolle alle gesetzlich zulässigen Mittel zur Flottmach-ung de« Landtages anwenden und als einen der ersten Berhandlungsgegenstände den Lehrer Besol-dungSentwurs aus die Tagesordnung setzen, damit hiedurch der allgemein anerkannten Lehrernot doch einmal ein Ende bereitet werde." Feier des zweihundertjährigen Zu-bilöums der pragmatischen Sanktion in den Schulen. Zur Erinnerung an die am 19. April 1713 erfolgte Promulgierung der präg-matischen Sanktion hat Unterrichtsminister Dr. Rit-ter von Huffarek angeordnet, daß am 19. d. in allen der staatlichen Unterrichtsverwaltung unterstehenden mittleren und niederen Schulen, wenn tunlich, eine besondere festliche Veranstaltung stattfinde und hiebei die für die Geschichte der Monarchie grundlegende Bedeutung dieses von Kaiser Karl VI. geschaffenen Fundameutalgesetze« hervorgehoben werde, aus dem auch heute die wichtigsten öffentlichrechtlichen Ein-richtungen de« Reiche« beruhen. Sollte die Abhal-«ung einer solchen Feier sich in einzelnen Füllen nicht durchsühreu lassen, so wird speziell in den höheren Jahrgängen gelegentlich de« GeschichlSunter-richte« seilen« der Lehrer in geeigneter, die Fassung«-krast der Schtler und Schülerinnen angepaßter Weise aus die hohe Bedeutung diese« geschichtlichen Ereignisse« hingewiesen werden. auch noch Herrn von Dühren al« Einlogierer ver« Iieren.--Natürlich sürchtet sie meine Borwürs«, di« Erika, d«nn sie ist davongestürmt, hinaus in« Freie —" Doktor Soltmann hatte sich erhoben. Jetzt saßle er die Hand der erbitterten Dame und sprachr. „Wenn Sie wüßten, welch eine GlÜckSbotschast Sie mir eben mitgeteilt, Frau Amtmann! Dringen Sie nicht in Erika, gönnen Sie ihr Zeit, ihr u«d der jungen Saat, die in ihrem Herzen aufgegangen ist - - . ' Wie beflügelt nahm der Arzt gleich darauf den Weg. Hatte er der Frau Amtmann angeraten, Erika Zeit zu lassen zur Einkehr in sich selbst, so handelte er selbst jetzt direkt dawider, so eilig hatte er e«, sich von ihren Lippen die Gewißheit zu holen, daß e« wahr sei, was ihm sein selige» Herz ver-traute. Am Wiesenrain sand er sie — an der nämlichen Stelle, wo zuerst die junge Saat der Liebe sich in sein Herz gesenkt. Allmählich senkte sich der Abend. Traumhafte« Schweigen breitete sich über die ländliche» Fluren. Die zwei, die sich umsangen hielten und Wort und Kuß tauschten, gewahrten e« nicht, sie hatten Zeit und Raum vergessen. Tode«müde säuselte der Wind über die Gründe hin, über die Aecker, daraus die junge Saat sproßte und sang in den knospenden Zweigen sein Schlum-merlied von kommender Lenzeswonne. Sctte 4 StNtsche Jtysti.,* Nummer 29 Evangelische Gemeinde. Seit gestern hat eine Schwester bei Evangelischen Diakonisfenmutter-hausc« in Prag wieder ihre segensreiche Arbeit im Dienste der evangelischen Gemeinde an den Kranken, Armen und der weibliche» Jugend begonnen. Möge ihre Wirksamkeit Vielen zum Heile gereichen I Die Einführung in ihr Amt wird im nächsten Gottes-dienst am Sonntag vormittags erfolgen. — Der Mädchcnbund wird zu einer Vollversammlung am Samstag um 5 Uhr nachmittags eingeladen. Cillier Männergesangverein. Die nächste Uebung findet Freitag statt. Dieselbe muß angesichts der vielen Aufgaben, die zu bewältigen sind, voll-zählig besucht sein. Bienenzucht Lehrkurs für Anfänger. An der Landes-Ackerbaujchule in Grottenhof findet in der Zeit vom 7. bis einschließlich 10. Mai ein Bienenzucht-LehrkurS für Anfänger statt. Der Un-terricht wird unentgeltlich, täglich von 8 bis 12 Uhr vormittag» und von 2 bis 6 Uhr nachmittags er-teil». Der Besuch ist nach vorangegangener Anmel-dung jedermann gestattet. Anmeldungen sind bis längstens 4. Mai ju richten an die Direktion der LandeS-Ackerbauschule in Grottenhof, Post WetzelS-dorf bei @raz. Konzert der Musikvereinskapelle. DaS am Sonntag den <» d. im kleinen Saale des Deut« schul HaufeS veranstaltete Konzert zu Gunsten der Mitglieder der Musikvereinskapelle brachte dieser einen vollen Erfolg. Bor dicht besetztem Saal brach» ten unsere brave» Ahisiker ein ausgewähltes Pr»> gramm, dessen Reichhaltigkeit den stürmischen Beifall des Publikums fand. Den giößtcn Erfolg brachte die „Bauernsinfonie" von Mozart unter der Leitung de« Musiker» Herrn Josef Kardinal. Der Besuch wie der Beifall zeig en wieder einmal die Beliebt-heil unserer Musiker, die für ihre gediegenen Leistun-gen in Eilli jederzeit ein dankbares Publikum fanden und finden werden. Die Leitung lag in den de-währten Händen des Herrn Kapellmeisters Richter. Tagung des Bundes österreichischer Frauenvereine. Graz, 18. bis 20. d.) In der ersten Märzwoche versammelte Frau Bürger-meister Helene von Fleischhacker in einem Zimmer des SpnsehaufeS Bischofplatz Nr. 1 eine anfehn-liche Zahl Grazer Damen unter ihrem Borsitze, um die in Graz bevorstehende Tagung des Bundes österreichischer Frauenvereine zu organisiere». ES bildeten sich mehrere Ausschüsse, unter anderen ein WohnungS- und ein Preßkvmitee, welches letztere am 2. d. bei Frau Emma Wintler eine Sitzung abhielt. Die Teilnahme an den Bersammlungen des 18. bis 20. d. ist unentgeltlich. Am 18. d. fi Uhr abends spricht Fcan Herta von Sprung über „Frauenberufe", ein Thema von großem Interesse für alle, welche Töchter zu versorgen haben. Die Hauptversammlung wird ebenfalls im Kammermusik-faale abgehalten. Sie beginnt am 19. d. um 8 Uhr morgens. Bei derselben kommt auch die Ausbildung von Krankenpflegerinnen zur Beratung und werden Verbesserungen der Dienstbotenordnung besprochen, wobei alle mitreden können, welche diesbezügliche Erfahrungen und Beobachtungen gemacht haben. — Auch über die rechtliche Stellung der Privatlehre-rinne« und Erzieherinnen wird verhandelt werden, um zufriedenstellendere Verhältnisse herbeizuführen. Diese Versammlung bietet den Teilnehmern Ge-legenheit, auf Uebelstände hinzuweisen, ihre Mei-nungen und Wünscht offen auszufprechen, und wir geben uns der Hoffnung hin. auf diesem Wege manche» sozialen Fortschritt zu erzielen. Angst vor der Pickelhaube. Aus Laibach warde berichtet: Die mit dem 1. d. eingesetzte Staatspolizei wurde mit Pickelhauben versehen. Da-gegen wendet sich nun eine lebhafte Bewegung der nationalen Heißsporne. Sie erklärten in einer Ber-fa«mlung, daß die Bevölkerung dmch die Adjustie-rung der Wachorgane mit Pickelhauben herausgesor-dert werde. In einer Versammlung, die Abgeordneter Ravnikar abhielt, wurde d e Forderung erho> ben, daß die Laibacher staatliche Polizei ungesäumt mit Hüten versehen werde. Die slowenischen Adge-ordneten beabsichtigen, in dieser Angelegenheit beim Minister des Innern zu imervenieren. Lebende Fackel. Bor einigen Tagen spiel-ten in Podpec, Bezirk Goi>obitz, zwei Kinder der Winzerin Juliana Schwagan, der dreijährige Josef und die fünfjährige Marianne, vor dem Hause der abwesenden Mutter. Plötzlich sahen Nachbarsleute die beiden Kinder schreiend herumlausen und von einem derselben Rauch emporsteigen. Man fand die kleine Marianne in Flammen gehüllt. Die Kinder mußten mit Zündhölzchen gespielt haben, wobei die Kleider der Marianne Feuer fingen. DaS Kind wurde noch am gleichen Tage in das Allgemeine Krankenhaus nach Marburg gebracht, wo eS gleich darauf starb. Versendung kleiner Geldbeträge mit tels Postkarte. Der Vizepräsident der Gefell-fchaft für graphische Industrie, Kaiserlicher Rat Karl Eolbert, hat dem Handelsministerium in einer Eingabe folgenden Borschlag gemacht: Wer eine Summe, etwa bis zur Höhe von sechs Kronen, ab-senden will, hätte den entsprechenden Betrag in Briefmarken auf die Rückseite einer gewöhnlichen Postkarte zu kleben und diese Karte in normaler Weise zur Aufgabe zu bringen. Das Postamt hätte den Betrag unter Abzug einer Bestellgebühr, die mit drei bis fünf Prozent und einem Minimum von sechs Heller festzusetzen wäre, an den Adressaten auszuzahlen. Eine Haftung der Post fände nicht statt. Die Einnahmen des PostärarS würden durch die starke Benützung der vorgeschlagenen Einrichtung sicherlich eine Steigerung erfahren, zumal dann, wenn diese Art der Beförderung kleiner Geldbeträge auch aus den Verkehr mit den Nachbarstaaten auS-gedehnt werden könnte. Nach Ansicht des Antrag-stellerS wäre die Berücksichtigung dieses Antrage» der gesamten Kaufmannschaft sehr willkommen. Ueber Ersuchen dc» Anregers hat der Wiener Kaufmän-nische Verein den zitierten Vorschlag durch eine Ein-gäbe an das Handelsministerium auf das wärmste unterstützt. Neue Flugschriften der Südmark. In Entsprechung mehrfach geänßerle Wünsche wurde auch dem Flugschriftenwesen ein erhöhtes Augenmerk zugewendet und mehrere neue Blätter, welche Schutz-vereinsfragen behandeln, aufgelegt. Dieselben können kostenlos von jedermann durch die Gra«er Haupt» stelle bezogen werden. Besonder« zu empfehlen sind: „Südösterreich, ein deutsch-wirtschaftlicheS ZukuuftS-gebiet", „Völkische Knabenerziehung", „Aufruf zum Schutze deuifchen Besitzstandes-, dann ein Gedenk-blatt „Besiedlunz" und das inhaltsreiche Heft „Deut-fche Besiedlung", letztere» zum Preise von 30 Heller. Neue Südmarkkarten. Die Freunde der völkischen Kunst und Ansichtskarte seien darauf auf-merksam gemacht, daß im Beilage des BereineS Süd-mark abermals eine Reihe hübscher Kunstkarten er-schienen sind, die gewiß wieder den Beifall kunstsi»-niger Volksgenossen finden werden. ES sind die» farbenprächtige Bilder au» Wagnerischen Werken und Illustrationen Baumdachscher Lieder und Dich-tungen; für die Jahrhundertfeier der BesreiungS-kämpfe sind herrliche Körner- und Arndtkarten aus-gegeben worden. Bestellungen zu den altbekannten Preise» an die Verkaufsstelle der Südmark in Graz. Fahnenflüchtling. Vom 20. Landwehr-insanterieregiment in Marburg ist der OffizierSdiener Josef Zivner entwichen. Der Grund deS EntweichenS ist ein begangener Haferdiebstahl und eine Verun-treuung. Alkoholvergiftung. Der Maurer Johann Bobek kam schwer bezecht in die Backstube des Bäckermeister? Franz Branetic in Reichenburg und legte sich aus den ungeheizten Backofen. Am nächsten Morgen fand man ih« als Leiche. Nach ärztlichem Gutachten ist Bobek an einer Alkoholvergiftung ge-starben. Tätlicher Unfall im Bergbau. Aus Trifait wird berichtet: Am t. d. waren mehrere Bergarbeiter der Tagbau-Unternehmung Suligoj mit Abbauarbeilen beschäftigt. Unter ihnen befand sich auch die Arbeiterin Aloisia Paueic. Plötzlich löste sich eine übe,hängende Erdmasse los und begrub die Paucic. Die Verunglückte wurde zwar »och lebend geborgen, hatte aber so schwere Verletzungen erlitten, daß sie nach weuigen Minuten starb. Fremdes Ver-schulden liegt nicht vor. Ein Kind erstickt. Am 2. d. fuhr die BergarbeiterSgattin Marie Volaj in Trifail mit ihrer dreijährigen Tochter Marie nach Laibach in daS Spital und ließ ihr neun Monate altes Söhn-chen unter Aufsicht dtr zwölfjährigen Tochter Bar-bara zu Haufe, da ihr Mann in der Arbeit war. Als sie am nächsten Morgen zurückkehrte, fand sie den Kleinen i» der Wiege tot. Er war an Speise-resteu erstick», die noch im Schlunde staken. Ein zwölfjähriger Ausreißer. Der feit drei Monaten abgängige zwölfjährige Real-fchüler Karl Zobransky aus Wien wurde in Win-dischfeistritz aufgegriffen. Der kleine Ausreißer ge-stand, wegen schlechter Schulerfolge seine Eltern ver-lassen zu haben, nachdem er sich durch den Verkauf seiner Violine da» Reisegeld verschaffte. Er wan-derle bis St. Georgen a. d. Sdb., von wo er, da ihm das Geld ausging, di« Rückreise antrete» wollte. Schwerer Unfall im Bahnhofe von Hraftnigg. Am 2. d. verschob im Bahnhof« Hrastnigg der Lokomotivführer Josef Jamniker meh-rere leere Wagen vom Haupt- auf das Stockgeleife. Am Ende des StvckgeleiseS waren die Bahnarbeiter Lorenz Vincek und Vinzenz Sedtar beschäftigt. Durch den starken Anprall entgleiste der Wagen, aus dem sich die zwei Arbeiter befanden; sie wur-den herabgeschleudert und Vincek erlitt eine leben»-gefährliche Kopfverletzung, während Sedlar mit leichteren Verletzungen davonkam. Gegen den Loko-motivführer und den Bahnwächter Golouch wurde die Anzeige erstattet. Einen Blinden bestohlen. In der Nacht zum 4. d. wurden dem Besitzer Franz Zagozen in Lackendorf, Gemeinde St. Paul bei Pragwald, welcher vollkommen blind ist, au« einer nnver-sperrten Kammer am Dachboden 100 Kronen, b«< stehend aus Zwanzigkronennote», und sieben Stück geselchtes Fleisch im Werte von tiO Kronen von einem bisher noch unbekannten Täter gestohlen. Dieser hatte auch schon einen Schmalzkübel mit ungefähr 'M Kilogramm Schweinefett und weitere Fleischstücke vom Dachboden ins Freie gebracht, konnte jedoch nur da« Geld und die ersterwähnten Fleischstücke davontragen, da er von den HauS-leuten, die wahrscheinlich durch ein Geräusch aus den Diebstahl aufmerksam wurden, verscheucht wurde. Der Täter mußte mit den örtlichen Verhältnissen sehr vertraut gewesen sein, und auch der Umstand, daß Zagozen vvllkommen blind ist, mußte ihm be-kaunt gewesen sein, da er beim Erscheinen de» Zapozen nicht sogleich die Flucht ergriff, sonder« erst, als dessen Gattin und Tochter herbeikamen. Die Nachforschungen nach dem Täter werden eis-rigst fortgefetzt. Mit der Schaufel. Am 4. d. gerieten der Besitzersfohn Martin Pinter und der Taglöhner Anton Grufovnik aus Doberna bei Eilli. während sie bei den ReuovierungSarbeiten deS Kurhauses in Neuhaus beschäftigt waren, in einen heftigen Streit, in dessen Verlaufe Martin Pinter gegen Anton Grufovnik eine Sandscholle warf, worüber diefer so erzürnt war. daß er dem Pinter mit tiner Schaufel einen Hieb auf die rechte Hand versetzte. Als Pinter seinen Hut, der ihn vom Kopfe gefallen war. vom Boden nehmen wollte, führte Grufovnik einen zweiten Hieb mit der Schaustl gegen de« Kops des Pinter. Dieser erlitt am Scheitel de» Kopses eine fünf Zentimeter lange, bis an den Knochen reichende Wunde, und an drei Fingern der rechten Hand je eine schwere Verletzung. Gegen Grufovnik wurde sogleich die Anzeige erstattet. Nachtrag. Theaternachricht. Wie wir vernehmen. v«ra»staltkn Fräulein Willy Rivrel und Herr Willy Nördlingen vom Dentschen Theater in Köln Sonn-tag den 13. d. einen Theaterabend, an dem da» Burgtheaterstück „Der goldene Schlüssel" von Bernstein, „Rosen" als Uraufführung von Wvlfgang Burghanfer und „Die G'fchamige", ein Parisiana-stück, zur Ausführung gelangen sollen. Vermischtes. Errichtung einer Kanonenfabrik in Ungarn. In den nächsten Tagen werden die Ver> Handlungen über die Errichtung einer ungarische» Kanonenfabrik abgeschlossen. ES wird eine Aktien-gefellfchaft mit einem Kapital von mehr als zehn Millionen Kronen gegründet werden. Die Mehrheit der Aktien wird der Staat, einen entsprechende» Anteil werden die Skodawerke übernehmen. Wie das für die Soldaten an der Grenze gesammelte Geld verwendet wurde. Ein Reserveinfauterist des 81. Infanterie-regimentS hatte abgerüstet. Er wurde von eine« Beamten, bei dem er vor seiner Abreise in die Hei» mat (Hrottvv-Brodce) zu tun hatte, gefragt, wieviel er und seine Kameraden von der Sammlung fir die Soldaten an der Grenze als Weihnachtsgeschenk bekommen hätten. Er antwortete: .63 Heller per Mann!" — „Nun, da hat eS doch auf tut Nacht mahl gereicht?" meinte der Beamte. „Nein," sagte der Mann, „es war zu wenig; dtSwtg«» habt» wir die e:haltenen Beträge zu ammengetan und sie der Matica skolska nach Prag eingeschickt." Ein Kommentar ist überflüssig. Nummer 29 Bauernregel im April. Auf einen nassen April heißt es, folgt ein trockener Juni. Im Laß« nitztale fapt man: Früher Dunna, spater Hummer, womit ausgedrückt werden soll, daß Donner im April auf «in schlechtes Jahr schließen läßt. Auch trocken soll der April nicht sein. Ein trockener April, behauptet man, ist nicht nach des Bauers Will'. Schön bei der Mitt' hindurch, äußert sich der Land-wirt, soll der April sein. Andererseits heißt es: Der April jagt d' Sau neunmal unter d' Hüll, was die Unbeständigkeit deS AprilwelterS andeuten soll. Einmal kommt im April gewöhnlich noch ein Schnee-fall, dann: Ist der April auch noch so gut, einmal schneit er dem Bauern gewiß aus den Hut. Ein stürmischer April bringt eine gute Heu- und Korn-ernte, glaubt der Bauer. Es wiid dies mit der Bauernregel ausgedrückt: Wenn der April bläst ins Horn, steht es gut um Heu und Korn. Aprilschnee, sagt man, ist so gut wie Dünger, während der Äärzenschnee, wie es heißl, srißt. Eine andere Heu-und Kornregel lamet: Um Heu und Korn wird's schlimm steh'n, je später man 'n Schlehdorn blühen wird seh'n. Wenn die Schleherstaude blüht, dann beginnt der Hahnsalz, sagt der bäuerliche Jagd-freund. Ein Volkslied beginnt demgemäß: Wenn d' Schlehenstaud'n blüah'», geht der H^hnasolz an. 's is mehr um die Federn, als wia um 'n Hahn. Im Enustalerifchen behaupten Jäger: Wenn's Erllaub is kreuzerbroat, aft is 'S beste Hahnagjoad, was bc-sagen soll, daß der Hohnsalz im besten Zuge ist, wenn daS Erlenlaub gut im Ansschlagen ist. LoS-tage im April sind: Georgi (24.), St. Markus (25.) und Sibylla (29) Bringt Rosamunde, Hirt man vom Bauer, Siurm und Wind, so ist'S um Sibylla gelind. St. Ma>ks kalt, ist auch die Bitiwoch kalt. Der populärste LoSlag im April ist der Georgentag, von den Waldbauern auch Kronjörgentag genannt, u Georgi soll sich der Rabe bereit» in einem »Mnseld verstecken tonnen. Dann wird, behauptet ma», ein gutes Getreidejahr. Drei Bulkane in Tätigkeit. An» Rom wird gedrahtet: Ein äußerst seltenes, bisher noch nicht verzeichnete» Naturschauspiel wird aus Italien gemeldet. Der Besuv, der Aetna und der Strom-boli find derzeit zugleich tätig, während bisher immer die beiden anderen Bulkane mit ihrer Tätigkeit au»-setzten, wenn der eine zu speien begann. Gerichtssaat. Mit dem Schustermesser. A« 14. März gegen tt Uhr nachts standen, wie schon seinerzeit berichtet, der 21 jährige Schuster-lehrling Johann Pirc mit dem Schneidergehilsen Jakob Zalokar und dem Bindergchilsen Martin Rozmann an der Ecke der Schmiedgasse in C'lli, al« eben der etwas angeheiterte Biktor Fuka vor-überging. Zalokar hatte nichts eiligere» zu tun, als sofort mit dem bekannten Kampsrufe „AufwichS" den vorübergehenden anzustänkern. Dieser verwahrte sich !^gen diese Belästigung und wollie dem kamps» listigen Zalokar. der sosort die Flucht ergriffen hatte, nachgehen. Da sich jedoch Pirc in die Ange-legenheit einmengte, kehrte sich Fuka gegen diesen und begann mit ihm ein Handgemenge, wobei Pire sein Schustermesser zog und mehrmals gegen Fuka ausholte. Fuka erlitt an den beiden Armen und an der linken Achsel im ganzen sechs schwere Ber-letzungen. Die Verletzung an der Achjel war mit großer Lebensgefahr verbundn». Bei der am Sams-tag stattLtslindenen Slrasverhandlung vor dem hie-sijtN Kreisgerichle wurde Johann Pirc zu süns Monaten schweren Kerkers, mit einem Fasttage und einem harten Lager alle l4 Tage, verurteilt. Übertretung gegen das Wahlschutzgesetz. Der Kaufmann Anion Terzan in Dobje halte vor den am 29. Jänner in der Gemeinde Dobje des politischen Bezirkes Rann stattgefundenen Gemeinde-ausschußmahlen eine rege Agitation zugunsten der ihm genehmen Kandidaten eingeleiter. Seine Haupt• täligkeit bestand darin, daß er die Kandidatenliste änderte und sie dann den einzelnen Wählern aus-drängle, so besonders den Besitzern Johann Arzensek in Skanitzen, Johann Cadej »nd Ferdinand Plauko im Bärental. Trrza» wurde daher gerichtlich zur Rechenschaft gezogen. Er gab bei der am 8. d. statt-gefundenen Slrasverhandlung vor dem hiesigen Kreis-zeucht« seine Handlungsweise zu, entschuldigte sich jedoch damit, daß er stets im Einverständnisse mit den.Wählern oder mit deren Gattinnen gehandelt habe. In den meisten Fällen erwies sich diese Rechtfertigung für unwahr, weshalb Terzan mit 50 K, eventuell zehn Tagen Arrestes, bestraft wurde. ____ Deutsche Wacht Infolge Genusses von Essigessenz gestorben. Am t. Februar schickte die 4tjährige Inwohnerin Joses Marsek ihren zehnjährigen Sohn Aloi» in Podgorje bei Windischgraz mit einem Fläschchen zum Kausmanne Andrea» Susec in Podgorje um einen achtel Liter Essigessenz. Susec verabfolgte dem Knaben daS Verlangte, unterließ eS jedoch, an dem ohnedies schlecht vermachten Fläschchen die Gefährlichkeit des Inhaltes erkenntlich zu machen. Der Knabe brachte das Fläschchen nach Hause und stellte es aus daS Bett, wo sich sein Bruder, der zwei-jährige Franz Marsek, besand. Dieser nahm das Fläschchen und trank, ohne daß es jemand bemerkte, einen Teil des Inhaltes. Am folgenden Tage starb das arme Kind an inneren Berletzungen. In erster Linie traf die Mutter die Schuld, weil sie den zehnjährigen Knaben um solche Sachen schickte und sodann nicht selbst verwahrte, aber auch der Kauf-mann fcheint feiner Pflichten nicht bewußt zu fein, weshalb sich am 2. d. beide vor dem hiesigen Kreis-gerichte zu verantworten hatten. Das Urteil lautet gegen Jofefa Marsek aus eine Woche strengen Arrestes mit einem Fasttage und gegen Andreas Susec auf 20 K, eventuell 48 Slunden Arrest. Aus Eifersucht. Am 6. Jänner nachmittags kam der Berg-arbeite? Franz Cercek aus Hrastnigg in das Gasthaus deS Stefan Gusej in Greis bei Cilli und ließ sich mit der Kellnerin in ein etwa» langes Gespräch ein. Der 20 jährige Knecht des Gusej Johann Gajsek konnte dies anscheinend aus Eifersucht nicht sehen und zettelie mit Cercek einen Streit an, der zu Tät-lichkeiten auszuarten drohte. Daher mengte sich der Wirt dazwischen und sperrte schließlich den Cercek in sein Zimmer ein, um ihn vor Gajsek zu schützen, diesen aber wies er auS deHause hinaus. Bald daraus kehrte jedoch Gajsek mit einer Wagendeichsel bewaffnet zurück und begann damit herumzuschlagen. Im Gastzimmer zerbrach er hiebei einige Tische und drohte dem Eercek mit Erschlagen. So tobte er durch zwei Stunden herum, bis es endlich gelang, ihn in den Stall zum Schlafen zu bringen. Da Gajsek später den Schaden wieder gut machte, sah Gufej von einer Anklage ab. Doch begann Gajsek von nun an feinem Dienstgeber mit Verschiedenem zu drohen an. So erklärte er der Kellnerin gegenüber, inß er dem Gusej einen Schaden von 200 Kronen durch Zerschneiden des Pferdegeschirrs zufügen werde, wenn er ihm seinen Lohn verkürzen würde. Auch drüstete er sich damit, daß er bereits einen Menschen umgebracht habe, und er wolle eS »och mit einem so tun. Später kam es zwischen lhm und einem ge-wissen Franz Corsek zu einem ähnliche» Zank, wo-bei Cajsek ebenfalls diesem mit Erstechen drohte. So tat er es auch mit anderen. Am 7. März fügte er feinem Dienstgcber ohne Veranlassung einen be-(rechtlichen Schaden durch Zerschlagen verschiedener Gegenstände zu. Doch noch am selben Tage kam eine Gendarmeriepatrouille vorüber, der eine auS-sührliche Anzeige erstattet wurde. Gajsek versteckte sich sogleich und als er nach «inige» Stunden wieder zurückgekehrt war, bedrohte er den Dienstgeder wegen der erstatteten Anzeige. Doch noch in derselben Nacht kam die Gendarmeriepatrouille und verhaftete ihn. Außer wegen dieser Vorfälle hatte sich Gajsek bei der am 4. d. stattgesundenen Slrasverhandlung vor dem hiesigen Kreisgerichte auch wegen Goltesläste-rnng zu verantworten. Die Slrase lautet auf drei-zehn Monate schweren KerkerS, mil einem Fasttage alle l4 Tage. Die Schwiegereltern grählich mißhandelt. Der 25 jährige Bergarbeiter Bartlmä Spitaler in Hrastnigg ist schon seit zwei Jahren mit Ger« traud Kotlen, einer Tochter der Eheleute Aloi» und Helena Kotlen ans Zagonca. verehelicht. Gertraud Kotlen hatte zwei uneheliche Kmver, von denen eine» bereits im Monate Februar starb. Infolgedessen erbte die Mutter etwas Geld, das aber ihr Gatte sür sich verwenden wollte. Da ih u dies mißglückte, begannen zwischen ihm und seiner Ehegattin Strei-ligkeilen, bis schließlich Spitäler am 4. März den gemeinsamen Haushalt mit seiner Gattin löste und »ach Hrastnigg zu seiner Muller übersiedelte. Am 25. März kam er gegen Abend vor das Haus der Eheleule Kotlen und rief das dreijährige Kind feiner Frau. Aus den Ruf des Vaters hin ging das Kind tatsächlich hinaus, und da Helena Kollen fürchtete, daß Spitaler dem Kinde etwas antun könnte, ging sie dem Kinde nach. Als sie hinaustrat, fing Spi-taler scgleich zu schimpfen an und schlug mit den Fäusten aus die Schwiegermutter loS, versetzte ihr auch mehrere Stöße mit den schuhen, bis sie zu Boden fiel, wo er die Mißhandlungen fortsetzte. Hiebei rief sie ihren Gatten zu Hilfe, welcher bald her- Seite » beieille. Kaum hatte Spitaler feinen Schwiegervater erblickt, ließ er von der Schwiegermutter ab und stürzte sich wie wütend auf ihn, beide ergriffen ein-ander und fofort lagen beide am Boden. Helene Kotten hatte sich wieder vom Boden erhoben und wollte ihrem Manne zu Hilfe kommen. Da faßte jedoch Spitaler eine Mistgabel, welche AloiS Kotlen mitgebracht hatte, und wendete sich wieder gegen Helena Kotlen, welche sosort die Flucht ergriff. Spitaler holte sie jedoch ein und versetzte ihr mit der Mistgabel einen so wuchtigen Schlag auf den Kopf, daß sie zusammensank und liegen blieb. Trotz-dem schlug er weiter auf sie los, so daß schließlich die Mistgabel brach, und mit dem Stiele erhielt noch Alois Kollen einige Schläge auf den Kopf. Hieraui lief Spitaler davon. Durch diese Mißhandlungen er-litt Helena Kollen eine Reihe von schweren Ber-letzungen, eine schwere Gehirnerschülternng und mehrere Rippenbrüche. AloiS Kotlen kam etwaS glimpf-licher davon. Spitaler hatte sich am 3. d. vor dem hiesigen Kreisgerichte zu verantworten und gestand nur teilweise seine Tat. Daß er aber bestialisch seine Schwiegermutter behandelt haben muß, dafür geben ihre Berletzungen genügend Zeugnis. Der Gerichts-Hof verurteilte Spitaler zu 15 Monate schweren KerkerS, mit einem Fastlage und einem harten Lager alle 14 Tage. Schwierige Verfolgung von Zigeunern. Wie schon seinerzeit berichtet, kamen am 18. März um ungesähr halb 4 Uhr nachmittags in daS Geschäft deS Franz Bengust in Savodna bei Cilli zwei Zigeunerinnen, von denen sich die jüngere eine Zehn-kronennole wechseln ließ und hiebei durch einen Zi-geunertrick eine Krone an sich nahm. Bengust nahm ihr dieselbe ab. behielt auch die Zehnkronennote zurück und schickte um die Gendarmerie. Die Zigeu-nerinnen entfernten sich daher gegen die Sladt. Bald darauf fuhren jedoch zwei Zigeuuerwagrn in der Richtung von Cilli gegen Store. Auf dem ersten Wagen befanden sich die beiden vorerwähnten Zigeu nerinnen, während' auf dem letzten Wagen der 57jährige Zigeuner A»albert Blach allein wa,. Dieser blieb vor dem Geschähe des Bengust stehen, trat in dasselbe ein und verlangte die Zehnkronen-note, die angeblich ihm gehöre, zurück. Als ihm von Bengust bedeutet wurde, er werde dieselbe in Gegen-wart der Gendarmerie erhallen, begann er zu schreien: „Wenn Sie mir nicht sofort die Zehn-kronennote geben, so werde ich Sie nie aus de» Auge» lassen, werde Ihnen etwas antun, das Sie sich Ihr Leben lang merken werden I" Durch diese Drohung wurde Bengust in solche Furcht und Un-ruhe versetzt, daß er sich mit seiner Frau in das Geschäft einsperrte. Gleich daraus erschienen zwei Gendarm»«, denen Bengust die Zehnkronennote über-gab. Diese nahmen die Verfolgung der Diebin am und gaben dem Blach die Weisung, langsam nach-zusahren. Er blieb laisächlich anfangs zurück, holte jedoch bei Opoka die beiden Gendarmen ein. Da seine Genossen in der Nähe vermutet wurden und er vorfahren wollte, wurde ihm im Namen d«S Ge fetzes aufgetragen, zurückzubleiben. Er hieb jedoch trotzdem auf fein Pferd ein. Um ihn zurückzuhalten, ergriff der eine Gendarm das Pferd an den Zügeln; Blach kümmerte sich jedoch nicht darum, sondern hied auf das Pserd weiter ein, so daß der Gendarm schließlich gezwungen wurde, das Gespann aus einen neben der Straße befindlichen Acker abzulenken. Unterdessen eilte der zweite Gendarm voraus, um zur Zigeunerbande zu gelangen, die etwa sünfhun-dert Schritte davon entfernt rastete, jedoch von den Gendarmen noch nicht gesehen wurde. Al« Blach die» bemerkte, begann er mit lauter Stimme zu schreien an und erging sich auch in eine Reihe von Schmähungen gegen die Gendarmen. Dieses Ge-schrei wurde von den Zigeunern gehört und als der Gendarm, cer vorausgeeilt war, bei denselben an kam. war die von ihm verfolgte Zigeuneriu, die im Geschäfte des Bengust eine Krone entwenden wollte, bereits verschwunden. Da» ganze Benehmen des Blach ließ nur den Schluß zu. daß er diese Zigeu-nerin warnen und zur glicht veranlassen wollte, was ihm auch gelang. Blach, der seine Tat größten-teil« leugnete, hatte sich am 8. d. vor dem hiesigen Kreisgerichte zu verantworten und wurde zu zwei Monaten schweren Kerkers, mit einem Fasttage und einem harten Lager alle 14 Tage, verurteilt. verstorbene im Monate März 1913. Maria fficrl, 52 J;, Private. Joses Steinmetz, 84 I., Stadtarmer. Wanda Maria Loncar, 6 M, Kontoristenkind. Theresia Sernec, 58 I., Advo> katenSgattin. Theresia Ozwirk, 67 I, Hausmeiste-rin. — Im Allgemeinen Krankenhause: Ursula Seite 6 Deutsche Macht JJnmmer W Sovatsch. 4t I., Taglöhnerigattin auS Gaberje. Maria Emvle, 60 I., OrtSarme auS St. Thoma«. Agnes Tauschet, 69 I., OrtSarme aus Salobje. Maria videnschet, 7L I., Gemeindearme auS St. Peter im Sannlale. Josesa Homschct. 20 I., Tag-löhnerin aus St. Hiervuimi. Franz Lorger, 65 I., Taglöhner aus Umgebung St. Marein. Peter Lapso, 49 I., Hausdiener aus Umgebung Cilli. August Peschitz. 27 I., PostamtSdieuer au» Cilli. Frieda Kutovic. 4 I., Sind auS Uuterkötting. An> tonie Geebacher, 4l I., HauSbesitzerstochter au» Gaberze. Maria Sturbej, 66 I., Taglöhuerin aus St. Marein. Josef Borlat, 8t I., OrtSarmer au« Lubritzen. Roman Breitenthaler, 14 I., Schüler au» Cilli. Ferdinand Sitter, 10 M, Schüler aus Cilli. Helene Rumesch, 76 I., Gemeindearme au» Lasche. Georg Krope, 77 I., OrtSarmer au« Fei-stenberg. Franz Rauter, 5'/, I., Fabritarbeiter»-kind auS Ostroschno. Katharina Langmann, 56 I., Taglöhnersgattin au» Oplotnitz. BlafiuS Jarmov-set, 68 I., OrtSarmer au» Trennenberg Baleutin Koprivc, 66 I.. Taglöhner aus Dobje. Karl Loto-schegg, 44 I.. Fleischcrgehilse auS Franz Johann Stoschir, 69 I., Stadtarmer aus Cilli. Joses Lipusch. 75 I., Kleinkeuschler auS Hochenegg. Mar-garetha Zagorc, 69 I., Taglöhnerin auS St. Martin a. P. Biktor Mernit, 9 I., Kind aus Seitzdors. Felix Biesak, 27 I., Taglöhner aus Un< garn. Franz Konec, 70 I., FabritSarbeiter aus Dornbiichel. Agnc« Zastepar. 65 I., Gemeindearme aus Trisail. Josesa Obrul, 80 I., Gemeindearme aus Umgebung Gonobitz. Helene Schumei, 54 I., Taglöhnerin aus Kalobje. Amalia Ortl, 27 I., Taglöhnerin aus Heilenstci». Franz Breuce, 78 I., Werkelmann aus Umgebung St. Marein. Schrifttum. Im Zeichen der Befreiung stehen die Frühlingstage, die uns jetzt beschieden sind. Die Erde hat die Band« deS Winter» abgeworfen, und das dentschc Bolt begeht freudig die hundertjährige Wiederlehr jener Tage, an denen das Wert ber Be> freiung vom Joch des Eroberers begonnen und glücklich fortgeführt wurde. Man mag sich in diesem Zusammenhang eines guten Geistes erinner», auch eine» Befreier», der die Sorgen und die Kummer» nifse deS Alltaglebens freundlich zu bannen weiß: de« deutschen Humors. Er hat in den Meggen-dorfer-Blättern, die von alterSher zu den Lieb-Ungöbläitern der deutschen Familie gehören, eine Stätte gesunden, wo er sein lustiges Amt ausüben kann; wer sich die Meggendorfer-Blatter verschafft, wird immer den Spuren seines Wesens begegnen. Der Humor der beliebten Münchner Zeitschrift ver-letzt nicht und schlägt nicht über die Stränge, er ist aber auch niemals langweilig oder gesucht. Wer die Meggendorser-Blätter, deren Beiträge in Wort und Bild alle aus künstlerischer Höhe stehen, noch nicht kennt, sollte eS nicht versäumen, sich umgehend ,om Verlag in München, Perufastraße 5, eine Grati«probenummer portofrei kommen zu lassen. DaS Quartalsabonnement kostet ohne Porto nur drei Mark und kann bei allen Buchhandlungen be-stellt werden. Ein neuer Roman von Karl Bienenstein. Mit Ungeduld erwarte ich den Tag, diese Zeile« veröffentlichen zu können, die feit Wochen geschrieben stehen, seit jenem Tage, da ich Karl Bienensteins Wachau-Romau „Deutsches Sehnen und Kämpfen" nach seiner Erstveröffentlichung in der Deutschen Romanzeitung auS der Hand gelegt. Nun gibt uns der Stuttgarter Verlag Adols Bonz u. Co. diese» von inniger Bolkspoesie und glühender Stam-mesliebe durchdrungene Werk in reizender Ausstat-tung als FrühjahrSgescheut. Mit den ahnungsvollen Knospe» auf Baum und Strauch, mit den ersten scheuen Klängen des ersten FrithlingSkonzerteS der Bögel zieht dieses Buch des Glaubens, der Sehn-sucht und der'Liebe in seine Heimat, in Dentsch-Oesterreich ein. Neue Momente sind in des Heimat-dichter« ehrliche», reines Schassen getreten. Neue Ziele weisen blutrote Lichter auf feinen stillen Weg. Ist'S Blut? Sind's Fahnen. — Fackeln sind es, lodernde Brände! Ergreife sie und bringe uns Deutschen daS Licht und bringe uns Deutschen im alten Oesterreich daS neue Leben! Auch Bienenstein ist mit diesem Werke nicht mehr unter jenen, deren Psade in etwas egoistischer Selbsterziehung zur Höhe oder in die Einsamkeit führen. Freilich haben die mehr Zeit, dem Wohllaut der eigenen Spracht nachzuhorchen und die Wirkung ihrer Worte zu er-proben. Wer aber begnadet ist, den Wiesenblumen-bunten Strauß der Sprache zu winden, auch wenn e» Kämpfe und Opser gilt, der ist wohl al« Erster in die Reihen jener berufen, der Parole Heimat und Nation sind. Ju da« der Nibelungenfage fchon wohlbekannte waldgeschützte und weingesegnete Donau-tal, in die romantische, burgenreiche Wachau hat der Dichter dieses deutsche Sehnen und Kämpfen hineingetragen und mit der Verwertung diefeS dankbaren Milieus auch den ersten WachauRoman ge-schrieben. Die Wälder brausen den Kampfruf, im Weinlande flackern die Feuer der Begeisterung empor und das Ranscheu des ewigziehendeu SagenstromeS schläfert unermüdlich begütigend nagende Zweifel und brennende Wünsche ein Doch immer und immer erwachen sie wieder. In Dtirnstein, der allen Psarre am Fuße deS malerischen Schlosse», von dem die rührendste Sage von treuer SpielmannSliebe geht, kämpft der Held diese? Romane», ein junger Kooperator. mit seinem Pflichtgefühle, daS ihn als gehorsamen Diener an seine Kirche fesselt, mit seiner Künstlerahnung, die ihn zur Freiheit, Welt und Liebe drängt. Mitten hinein aber spricht der Schmerz um sein deutsches Bolk, da« er, von den Tschechen immer hartnäckiger bedräng», zersplittern, erlahmen und unterliegen sieh». Wohl weiß er die Mittel zur Rettung; aber in seinen Priesterhänden, ?ie da» Gebot der unparteiischen Nächstenliebe mit qual-volle» Fesseln bindet, dürfen sie nie und nimmer liege». Dort aber, wo ihm in der Welt Freiheit und Liebe winken, dort darf er auch da« Schwert aufnehmen und damit dreinfchlagen, wie die einst dreingehaueii, die hier ihre Burgen gehabt, Herr Rüdiger, Konrad von Slarhemberg. Hadmar von Kuenring und wie sie alle heißen, die ganze Man-ner waren. Neben dem greisen Psarrer von Dürn-stein ist dieser junge Kooperator die prächtigste Ge-stalt diese« zwar etwa« breit angelegten, doch nie ermüdenden Romane«. Etwa« vom unsterblichen Geiste Schessel« durchweht ihn; im wesentlichen aber ist e« die dem Schassen BienensteinS eigene und wohlbekannte HerzenSwärme und BolkStümlichkeit, die oft Zufälle glaubwürdig machen und ernste Konflikte spielend lösen. Auch den spannenden Kon-fiikt in diesem Buche, in dem der Mensch über den Stand siegt, weil Seele und Kraft nur im Leben, nie aber im besoldeten Amte wohnen und wirken. Alfred Maderno. Hingesendet- Zn der soeben erschienenen Broschüre „Ist Asthma heilbar?" gibt der bekannte Ehar-lottenburger Spezialarzt Dr. med. I. Pick, der auch auf dem Gebiete der Behandlung von Arterienver-kalkung sich durch Veröffentlichungen einer Anzahl wissenschaftlicher und populärer Abhandlungen eine» Nomen gemacht hat, grnaue Aufschlüsse über die Entstehung und daS Wesen de« Bronchial- und des Herzasthmas. Dr. Pick schildert an der Hand seiner eigenen Erfahrungen die Vorgänge im Körper und die moderne Behandlungsart dieser Erkrankungszu- stände. Zu« Schlüsse beantwortet er di« oben ge-stellte Frage sehr zu Gunsten der an dieser qual-vollen Krankheit Leidenden. Bei der Erfolglosigkeit, mit der die Asthmatiker bisher meistenteils beh«ndett worden sind, ist eS wünschenswert, daß diese ailge-mein verständliche Strist, welche im Verlage von OScar Coblentz in Berlin W. 30 zum Preise von M. 1 50 erschienen ist. in weitere Kreise dringt. Zahn-Creme C.J Mundwasser Steckenpferd Lilienmilchfeife von Bergmann & lko., Tetscheu a. <5lbe bleibt nach wie vor unerreicht in ihrer Wirkung gegen Sommetiprosien sowie unentbehrlidi für eine rationelle haut- und Schönheitspflege. was durch täglich einlaufende Anertennungischreiben unwiderlegliid be-Mi gt wird, ä 80 h vorrätig in Apotheken. Droge-rien und PnrftlmerikgescbSs'en ?c. Desgleichen bewährt fich Bergmann'S Liliencreme .Manera" wundeibar zur Erhallung zarter Damenhände; in Tuben » 70 h überall vorrätig. Siele* flötl alle Jesteü m IM' ■55 Den berühmten Chem ler? Nun. kein Geringerer 4%)C als er Hai vor 7t Jahren den hohen Wert der ^10 Ssdener Gemeindeheiiquellen nachgewiesen. Vor-nehmlich auS zweien der wichtigsten dieser Quellen )(K werden Fay« ächte Sodener Mineral-PaNillcn her-gestellt, und die längst anerkannte Wirksamkeit der SS ^ay'schen Pastillen bei allen «atarrden der Luft-XX Ivege, Heiserkeit, Husten. Indisposition erklärt sich bam t von selbst. Ma' achte aber aus d«n Namen flff Fay und weis« Nachahmungen zurück. Besondere« XX zrennzeichen: Amtliche Bescheinigung de« Bürger-»AHA meisteramleS Bad Soden a. T. auf weißem Svn trollftreisen. Einen Strich durch ihre Rechnung »nacht jede Hausfrau selbst, die ohne Kaffee-Zusatt einen vollmnnvende«. farbreichen Kaffee herstellen will. Der „Aecht Franck: mit der Kaffee-mühle" verdient unsere wärmste An-empfehlung. TT Meilen-und Pamilienblatt | Raijtt | IXmonitjJe 40 SlttM mit SclHilttOJ«. I I tn Ui lMi MMlhll Sdm. Mi 18. jihrikb: Tausende Bilder u. Modelle. Aktienkapital: K 65,000.000*— Reserven : K 17,000.000*— Zentrale In Prag. Kommandlte In Wien. K. k. m prlT. Böhmische Union- Filiale Cilli. Bank Filialen In Reichenberg, Gabloaa Maas, Olmiitz Biellta. Jägerndorf. Troppaa, Rambarg. Brfinn. Lim, Hoheuelbe, Dornbirn, Salihar« MKlir. - Hchitaberg. 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Stuttgarter Lebensversicherungsbank a. G. (Alte Stuttgarter) Gegründet 1854. Kersicterungsstaid .... 1 Milliarde 199 Millitiei Krasen. Seither für die Versicherten erzielte üeircrscbisse 240 Miliioien Kronen. Ueberschuss ii 1911.......15,0 Millionen Kronen. Unanfechtbarkeit — rnversallbarkeit — Weltpolice. Anstnnst erteilt: Anton Patz, Sparkasse-Sekretär, Cilli. ZI. 16206 Offertausschreibung. Die Verpachtung der Obsternte von den ärarischen AlleebHum^n an der Triester-Beichsstrasae des Baubezirkes Cilli. Kilometerstein 98 bis xum Kilometeia'ein 110 gelangt fOr die Jahre 1913 bis inklusive 1916 im Wege «ioer allgemeinen öff«ntlicheu Offertverbandlung zur Vergebung. Ks komme» drei Verpachtungsobjekte in Betracht und zwar das Pachtobjekt 2 vom Kilometerstein 99—102, das Pachtobjekt 3 vom Kilometerstein 102—106 und das Pacbtohjekt 4 vom Kilometerstein 106—110. Die Pachtvertragsbedingnisse liegen in den Kanzleien der k. k. Bezirks» lianptmannschaft Cilli. Goaobitz und Kann, weiters der k. k. politischen Kxepositur in Prassberg und in den Kanzleien des Stadtamtes Cilli, sowie der Marktgemeinden Gonobitz, Hothenegg und Franz zur allgemeinen Ginsicht aas. Die mit 1 Kronenstempel zu versehenden Offerte hibei ausser dem Angebote in Ziffern und Worten, welches sich auch auf mehrere Pachtobjekte erstrecken kann, die Erklärung zu enthalten, dass der Pächter sich den von ihm eingeseheneu Pachtveitragsbedingnissen vorbehaltslos unterwirft. Die Offerte sind unter versiegeltem Kourert mit der Aufschrift: .Offert des N N . . in . . . betreffend Obsternte-Verpachtung*, frankiert bis spätestens 19. April 1913, 9 Uhr vormittags, bei der Bauabteilung der k. k. Bezirkshauptmannschaft Cilli, II. Stock, Tflr 10, zu welchem Zeitpunkte die OfferterOffnung stattfindet, einzubringen. Später einlangende Offerte oder mündliche Angebote finden keine Berflcksichtienng. K. k. Bezirkshauptmannschaft Cilli, am 22. März 1913. Der k. k. Statthaltereirat: Müller. Krenn eoht Nürnberger liefert konkurrenzlos. I Kilo Mi Hailer. (3 Würzen 1 Kilo wiegend.) A. Preis», Krenn-Eiport, Wien XV/1. Postsieh 30. Realitäten - Verkehrs -Vermittlung der Stadtgemeinde Cilli. Ländliches villenartiges HaUS mit S Wohnungen Zimmer, Küche tarnt Zubehör; Aeker, Gart» KtMStu .5 S. Ä £ ö iS u 5 5 5 B •e >s « .«? s lö «! ft i x .«Z S oi rxj Eingeführtes Fleisch in Silogram» ■s >5) ■9 Q 9 9 x « 1 c » : s. * t0 <33 «Z «5 " 1 1 ' 1 - - 7 - l 8 . 4 — — 1 1 1 3 6 2 1 - 8 6 — - 12 — ' 2 , i -2 — 4 I - - i 6 — 2 3 10 - I ! 3 - • 2 1 — 1 * I - - 1 | 2 — 5 107 — — 76 65 — — — i 90 | — — - — 14 - 20 5 34 — — Seite 8 Deutsche Macht Num»er 29 Wohnung Ringstrasse Nr. 8, I Stock, 5 Zimmer, 2 Dienstbotenzimmer, Küche, Speiskammer, Dachboden und Kelleranteil ist mit 1. September zu vermieten. Anzufragen bei Herrn Josef Sucher, Hausadministrator der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. 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Unterrichtsbehörden, Familien und Herren von Cilli bekannt zu geben, dass ich beabsichtige, schon demnächt beginnend einen londer-Hurs für Enmclisene (Studierende, junge Fräulein und Herren zur systematischen Ausbildung und gesamten modernen Gesellschaftstanz nebst Anstandslehre), wie einen miduiiffs-Kurc» für Kinder (Knaben und Mädchen von 8—14 Jahren) in aesthetisch-rhythmischer Körperbildung und passenden Schultänzen, wie in frtlheren Jahren abzuhalten. Das grosse Anwachsen der Anzahl der dieser Ausbildung zugeführten Zöglinge spricht für die zunehmende Erkenntnis und erkannt erziehliche Bedeutung des rechtzeitigen Kindernnterrichtes. Unterrichtszeit in diesen Kursen von 5 Uhr nachmittags bis 7 Uhr abends. Für solche Interessenten, wie Beamte, Handelsangestellte etc. (Damen und Herren), welche tagsüber nicht über freie Zeit verfügen, soll gegebenenfalls ein Abend-Hurs (8 — 10 Uhr) eröffnet werden. .. Anmeldungen und Auskünste aus Gefälligkeit in der Buchhandlueg des Herrn Georg Adler. Besonders wird aufmerksam gemacht ans den graziösen Gavotte-Walzer .Edelweis*, und den neuesten Welt-Rundtanz .Tewo-step*. Hochachtungvollst FltlEIIHICH EICHLER Vorstandsmitglied des „Gremiums österr. Tanslehrer" (Wien). Inhaber der vornehmsten Tanxlehranstall; von Grax Bu-ger-K»mo 5. Lehrer an ersten Erziehungsanstalten, gewesener Lehrer 8r. komgl. Hoheit Priax Louis d Orlean. etc. Tom Orte und Beginn de, Unterrichtes erfolgt rechtzeitige >er*Ulndigung. Wir geben schnierzerfüllt die betrübende Nachricht von dem Ableben unseres heben guten Brudeis, Schwagois. Onkels und Grossonkels, des Herrn Franz Baumer k. k. Marinebeamter i R. welcher am Dienstag den 8. d. M. um 5 Uhr früh nach langem Leiden im 77. Lebensjahre ruhig im Herrn entschlafen is». Die entseelte Hülle des Dahingeschiedenen wird Donnerstag den 10. d. M. um 3 Uhr nachmittags in der Leichenhalle des städtischen Friedbofes feierlich eingesegnet und hierauf im eigenen Grabe zur ewigen Ruhe bestattet. n . , Die heilige Seelenmesse wird am Fieitag den 11. d. M. 8 Uhr früh in der Deutschen Kirche in Cilli gelesen. Cilli, am 3. April 1913. Die trauernd Hinterbliebenen. Die Bezirkskrankenkasse Cilli gibt Nachricht von dem am 7. April erfolgten Hinscheiden ihres verdienstvollen Sekretärs, Herrn Wilhelm Oechs welcher seit der Errichtung der Kasse, derselben als leitender Beamte mit voller Hingebung seine Kräfte widmete. CILLI, am 8 April 1913. Der Vorstand.