nfn* plikM f Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat - «chrMeiNwg Und «»»alt»»«: Preier»««» »lica i. lele»h-» «r. 21 (Utftrurba*) i v«,ug,preis« sitr da» Iniaxd: viert«ijährig tv Din. halbjährig #0 tin, »anz. «nkündigung.n werd«» in d«e ««r»alw»g |» WXliflfte» »«d»hr«, «*tfl«<»n»fl«*onimni f jährig 160 TW. Z«r da» «u»land »mspr»ch«nd« Erhöhung, «tinzelnumm.r Din l 50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntags Nummer 24 ||j (Seife, Sonntag, den 22. März 1936 ||| 61. Jahrgang Die Rede des Ministerpräsidenten Ministerpräsident und Außenminister Dr. Sto» jadinovic führte u. o. aus: Die Interpellation der Herren Senawlen Kosta Timotijevic und Genossen wurde am 11. November ». I. eingebracht. Da« war vier sJUIoncle nach der Bildung meiner Regierung. Seither sind neun Monate vergangen und mir scheint, daß sich in diesen neun Monaten die Verhältnisse in unserem Lande sehr zum Besseren gewendet haben. Die Interpellation ist in einem zu pessimistischen Tone gehalten. Zum Glück für die kgl. Regierung und das Voll, zum Glück auch für die Iterpellanten, haben sich die trüben Vorhersagu.ngen nicht erfüllt, hat sich der Pessimismus als nicht gerechtfertigt erwiesen. Ich glaube, das; alle Patrioten dieses Landes damit zufrieden sein können. Es gab einzelne Zusammen-stöße zwischen Bürgern und Behörden, aber keine Unruhen größeren Umfanges. Die Behörden blieben immer Herren der Lage. Mit den Schuldigen ist man immer noch dem Gesetz verfahren. Da» Gesetz hat überall triumphiert. Es wurde überall an-gewendet und es hat sich überall gezeigt, daß Gesetz und Gesetzlichkeit höchster Wille in diesem Lande ßnd. Da seit dem November des Vorjahrs viel Zeit verflossen ist, so können wir, glaube ich, die Interpellation mit viel mehr Kaltblütigkeit und Ruhe verhandeln, als es der Fall gewesen wäre, wenn sie f»fort verhandelt worden wäre. In der Interpellation, welche die Tätigkeit der kgl. Regierung einer Kritik unterzieht, wird uns zu-nächst vorgeworfen, daß die politischen Gesetze, ge> meint find das Wahlgesetz, das Pressegesetz und das Verfammlungsgesetz, nocii nicht erbracht sind. Die Regierung trägt daran ebensowenig Schuld wie der Senat. Wir wollten diese Gesetze gemeinsam mit den Ausschüssen der Skupschtina und des Senats »usardeiten. Sie werden sich noch an den Kampf erinnern, den die Regierung in der Skupschtina »uszufechten hatte, um in den Ausschüssen die Mehr-keit zu erhalten. In allen Ausschüssen hatte die Regierung nur je eine Stimme mehr. Sie erinnern sich auch an die Atmosphäre in der Skupschtina. Ich glaube, daß angesichts dieser Atmosphäre die Re-giervng im Interesse der Allgemeinheit das Land m einen neuen Kampf, den Wahlkampf, weder stürzen konnte, noch durfte. Es wird wohl niemand von ihnen behaupten, daß der Herbst 1935 oder da, Frühjahr 1936 die geeignete Zeit gewesen wäre, um in den Wahlkampf zu gehen. Denn durch die Erbringung des Wahlgesetzes selbst wäre eine Wahlpsychose entstanden, die Agitationen hätten begonnen. Man kann sagen, daß die Wahlen einen Bürgerkrieg im wahren Sinne des Wortes bedeutet hätten, und daß dieser Kampf die Leidenschaften noch mehr ausgepeitscht hätte, statt sie einzudämmen. Die kgl. Regierung ist der Auffassung, daß die Ge-fetze zu erbringen find, kurz bevor man in die Wahlen geht. Wenn wir also diese Gesetze noch nicht erbracht haben, so war dies im Sinne unserer Er-klärung gehandelt, in der es hieß. die kgl. Regierung wolle die Leidenschaften dämpfen. In der Interpellation heißt es auch, wir seien eine alte Partei, selbst unserem Namen nach. Dr. Korosec und Dr. Spaho seien keine neuen politischen Namen. Ich glaube, daß auch ich kein neuer politischer Name bin. Wir können uns gerade dessen rühmen, daß die Führer unserer Partei alte Politiker sind, die stets das Vertrauen des Volkes genossen haben, es auch heute genießen und es auch weiterhin genießen werden. Wenn aber Dr. Korosec, Dr. Spaho und die Herren, die der kgl. Regierung und der JRZ angehören, alte Po- Ribbentrop in London London, 19. März. Die Staatsmänner, die heute nachts um 2 Uhr nervös und müde das Fo-reign Office verließen, fanden sich bereits um 10 Uhr vormittag» wieder im Palais St. James zur Sitzung des Völkerbundrates ein. An dieser Sitzung nahm zum ersten Mal seit 1933 ein deutscher De-legierter teil. Von Ribbentrop war 20 Minuten vor Beginn der Sitzung Im Königin Anna-Saale er-schienen. Er nahm als erster das Wort und begrün-dete in langer Rede den Standpunkt der deutschen Regierung, 'die der Ansicht sei, daß der französisch-russische Vertrag der politischen Idee des westeuropäischen Sicherheitssystems von Lvcarnv widerspreche. In der Hauptsache führte Ribbentrop aus: 1. Der ftanzösijch.rujsische Bertrag gestattet den Zusammen-schlug von zwei Staaten, die unter Einrechnung ihier kolonialen Kräfte zusammen 275 Millionen Menschen umfassen. 2. Jeder der beiden Staaten gehört heute an und für sich zu den größten Mili-täimächten der Welt. 3. Dieses Bündnis ist aus-schließlich gegen Deutschland gerichtet. 4. Sowjetruß-land, das von Deutschland durch andere Länder getrennt ist, hat sich durch seine militärischen Bund-nisse mit der Tschechosiowakei und Frankreich Deutsch-land unmittelbar genähert. Durch ihre Bündnisse sind alle diese Länder Richter in eigener Sache ge-worden, da sie in jedem Falle ohne Beschluß oder Empfehlung des Völkerbundrates selber den An-greiser bestimmen und so willkührlich einen Krieg gegen Deutschland beginnen können. Das französisch-russische Bündnis bedeutet nach Auffassung der deutschen Regierung die vollkommene Vernichtung des bisherigen europäischen Gleichgewichts und da-mit der Politik und der Vorbedingungen des Lo-carno-Paktes. London, 19. März. Von Ribbenttop führte ncch aus, Hitler habe Frankreich die Hand gereicht und fei bereit, einen Nichtangriffspakt auf 25 Jahre zu schließen. Er habe sich auch zu einem Luftpakt bereit erklärt. Man habe gesagt, Deutschland müsse sich dem internationalen Gerichtshof im Haag unter-werfen. Redner fragt, warum Frankreich sich nicht vor Abschluß seines Pakte» mit Sowjetrußland die-sem Gericht unterworfen habe. Ribbentrop erklärt, die deutsche Regierung habe mit ihrer Altion den Willen und die Ehre des deutschen Volkes wieder-hergestellt. Er sei überzeugt, daß der Völkerbund der historischen Aufgabe, die ihm jetzt gestellt sei. Rech-nung tragen werde. _ Frankreichs Vorkehrungen an der Grenze Paris, 19. März. Im Militärausschuß der Kammer berichtete Kriegsminister General Maun.i, die ganze Grenze sei im Zustande völliger Bereit-schast. Die Regierung werde zum beschleunigten Ausbau der Kasernen in der Nähe der Befestigungen einige Ergänzungskredite verlangen. litiker sind, so kann ich auch im Senatorenklub der INS keine neuen politischen Persönlichkeiten finden. Man wird doch nicht behaupten wollen, daß Herr Uzunovic, Vorsitzender der INS, oder mein Freund und Kollege Kosta Timotijevic, Vorsitzender des Senatorenklubs der INS, neue politische Persön-lichkelten seien. Im weiteren Verlauf seiner Rede sprach der Ministerpräsident über den Vorwurf, daß Beamten verfolgt worden seien. Er widerlegte diese Behauptung und erklärte, daß im Draubanat aus Dienstes-rücksichten insgesamt nur 106 Lehrer versetzt worden seien. Du Ministerpräsident sprach dann über die wirtschaftliche und finanzielle Lage und über den in der Interpellation gemachten Vorwurs, daß die geplanten öffentlichen Arbeiten auf dem Papier ge» blieben seien. Di« „Tim«»" meid«», dah die «ng lisch« ««gierung für End« Mai «in« Weltfrieden»!» n-f « r e n j einberufen will. Die Friedensthefe In Berliner politischen Kreisen wttd der Gang der Londoner Verhandlungen mtt absoluter Ruhe verfolgt. Das Bestreben der englischen Regierung, eine auch für Deutschland annehmbare Verhandlung«-grundloge zu finden, wird in Deutschland mit An» erkennung beantwortet. Wenn auch andersets sachlich dem französischen Verhalten die Berechtigung bestritten wird, so ist die deutsche Reaktion auf die französische Politik in keiner Weise gereizt. Kurzum, Berlin de-trachtet die Lage mit größter Gelassenheit und ist nach wie vor oerhandlungsbereit, wenn der Boden hierzu bereitet ist und die Umstände reif geworden sind. • Diese Gelassenheit und Ruhe ist nicht zuletzt die Folge davon, daß Deutschland sich bemüht, bei sei-nen Betrachtungen und Entschlüssen sich nicht in Kleinigkeiten zu verlieren, sondern unverändert {ein Augenmerk auf das Hauptziel der Hitlerfchen Politik richtet. Europa eine neue Friedensordnung zu er-möglichen. Dieser Grundsatz ist in der Antwort Deutschlands auf die Einladung zur Teilnahme an den Verhandlungen des Völkerbundsrots deutlich, zum Ausdruck gekommen, indem die Remilitari» sierung der Rheinlande auf der einen und die Vorlegung des Friedensplanes auf der an-dern Seite als «in unteilbares Ganzes be-zeichnet wurden. Es kehrt hier in gewisser Weise aus deutschem Munde der Grundsatz vom „unteil-baren Frieden" wieder, der gerade die Politik der Westmächte so maßgebend beherrsch hat. Allerdings besteht zwischen der deutschen Vorstellung von der Unteilbarkeit des Friedens und den Vorstellungen der Westmächte sowie Rußlands über die Folgerun-gen dieses Prinzips ein grundlegender Unterschied. Die Westmächte verfolgen zusammen mit Rußland unter der These von der Unteilbarkeit des Friedens das Ziel, Europa mit einem Netz von Spezialbünd« nissen, die immer ineinander greisen, zu überziehen, so daß für jeden Fleckchen diese« Kontinent« ein Friedens- und Beistand, mechanismus geschaffen wird, der bei seiner Anwendung die Anstrengungen aller europäischen Länder zur Bereinigung dieses Systems für gefährlich, weil es praktisch nicht zu einer Einschränkung des Konfliktes, sondern zu seiner Verallgemeinerung führt, zumal stet» die Auffafsun» gen darüber auseinandergehen werden, ob ein An« griff vorliegt, und wer der wirtliche Angreifer ist. Dieser horizontalen Politik der Friedensverfiche-rung setzt Deutschland ein vertikales System entgegen. Nach deutscher Ansicht verlangt jede Arbeit an einer >>eu«n Friedeneordnung, daß vorher die Quellen der Differenzen verstopft, die Ursachen der Friedensstörung beseitigt werden. Deutschland will nicht von Ost nach West organisieren sondern von unten nach oben den Frieden aufbauen. Deshalb hat es den Schritt vom 7« März unternommen und die Rheinland« wieder der deutschen Souveränität unterstellt, um eine der ent-scheidenden Quellen der Friedensstörung. nämlich die Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 24 fehlende deutsch« Gleichberechtigung, zu beseitigen. . Nach Bereinigung des Fundaments kann jetzt nach deutscher Anficht der Friedensbau anhand des Hit« lerschen Entwurfes aufgerichtet werden, Fundament und Gerüst diese« Gebäudes bedingen einander, sind untrennbar, stellen in ihrer Konzeption ein unteil« bares Ganzes dar. Diese Ueberlegungen sind es, die Deutschland gezwungen haben und in jedem Stadion weiterer Entwicklung auch zwingen werden, zu fordern, daß der Rahmen der Auseinandersetzungen nicht Willkür-lich beschränkt wird, sondern eine objektive und voll-ständige Prüfung den deutschen Planes in seiner Gesamtheit erfolgt. Hier liegt eine zwingende Förde-rung für die deutsche Politik vor, deren Anerken-nung und Beachtung unumstößlich notwendig ist, wenn es zu einer Vereinbarung mit Deutschland kommen soll. Dies zwingt auch, daß Deutschland stets jeden Versuch ablehnen wird, feine wiederhergestellten Souoeränitätsrechte etwa erneut «inseitig zu beeinträchtigen, da hierdurch das Fun-dament d«s Friedensbaues sofort Risse bekommen würde. Beschlüsse der Locarno-Mächte Reuter erfährt, daß die Locarno-Signatar-mächte sich aus folgende Punkte geeinigt hätten: 1. Es werde die Anrufung des H.wger Gerichtes m der Frage empfohlen, ob der französisch sowjetische Pakt dem Locarno-Palt zuwiderlause. 2. Es werde vorgeschlagen werden, daß an der Aufsicht üb«r die entmilitarisierte Zone auch internationale Streitkräste teilnehmen. 3. Vertreter des britischen und des fran-zösischen Generalstobs würden zusammentreten. Die Zusammenkunft der Signatarmächte bau« erte bis 2 Uhr nachts. In der amtlichen Mitteilung über die Tätigkeit der Konferenz heißt es. das gründ-sätzliche Einvernehmen, das in der verflossenen Nacht erzielt worden sei, entspreche den meisten französischen Bemerkungen. Von Deutschland sei zu verlangen, daß es sich unbedingt dem Spruch des Haäger Schiedsgerichtes unterwerfe. Die Konferenz trat für eine entmilitarisierte Zone von 20 km und zwar nur auf deutscher Seite für die Zeit der Verhandlungen ein, ferner für die Entsendung internationaler Trup. pen dorthin. Goering über Deutschlands Abwehrbereitschaft Ministerpräsident General Goering hielt Dienstag abends in Dortmund eine Wahlrede, in der er mit Nachdruck erklärte, die deutschen Truppen würden unter allen Umständen im Rheinland bleiben. Den Sanktionen würde das deutsche Volk den äußersten Widerstand entgegensetzen. Ueberall in Deutschland, sagte der Ministerpräsident, sind neue Fabriken au» dem Erdboden gestampft worden. Eine neue Waffen-schmiede hat da» Deutsche Reich eröffnet. Wenn ihr ;iaubt, durch Sanktionen das deutsche Volk auf die knie zwingen zu können, weil es zu bequem oder zu verfressen ist, dann sollt ihr mal was «rieben, Wie sie Hochzeit machen ... vom Wiederaufleben alter deutscher Hochjett»' brauche Der Brautschleier, dieses sonst in allen Teilen Deutschlands bekannte Zeichen der Braut, ist heute au» vielen Dörfern, gar aus ganzen Gegenden ver-jchwunden. Alte deutsche Sitte kannte den Schmuck der Mittelmeerkultur nicht. Und in den deutschen Trachtengegenden, von Schlesien bis Oberbayern, ist bis heute die Krone heimisch geblieben, die B r a u t-kröne oder Schäppelekrone, die der Braut so wohl ansteht. Stolz trägt das junge deutsche Weib an diesem Tage, der die „hohe Zeit" in ihrem Leben einleitet, die Krone. Sie verbirgt sich nicht hinter einem Schleier, ihr Blick ist offen und klar. Aber wie im Glottertal bei Freiburg i. Br.. wo sich sogar die Werttagstracht der Frau unverfälscht erhalten hat, so wuchs in vielen Teilen Deutschlands der Drang, das Eigenwüchsige zu betonen. Meistens findet man die Brautkrone vor, in manchen Gegen-den ziert die Bauerntöchter zur Hochzeit die große Flügelhaube oder ein Häubchen. In der Schwalm und an anderen Plätzen Hessen», wo die Tracht meine Herren! Dann werden wir wieder einmal die Partei zum äußersten Kampf aufrufen, dann werden wir in da» letzte Dorf gehen und jedem einzelnen Deutschen das Gewisi«n schärfen — und dann kann das Ausland die ganze Butter der Welt alleine fressen. Dann schmeckt uns der saure Apfel besser, auch wenn wir die Schnauze dabei verziehen müssen, als Befsteaks. Wenn ihr sagt, Deutschland müsse gewärtig sein, daß es einer geschlossenen Pha° lanr gegenübersteht, die es niederzwingen würde, dann antworte ich: Ihr habt geschlafen. Wir haben uns alle notwendige Rüstung verschafft, um unser Volk zu schützen. Wir kennen unsere Kraft. Die Wehrmacht ist von unbändigem Willen erfaßt, ihre Pflicht zu tun. Wer uns anzugreifen wagt, der muß sich auf das Letzte gefaßt machen. Man verlangt jetzt von uns, wir sollen die große Friedensgeste machen und zunächst fünf Bataillone oder was weiß ich wieviel zurückziehen. Der Führer hat sich verpflichtet, für ein Vierteljahrhundert den Frieden mit Garantien zu versehen, auch mit den Oststaatcn und mit Oester-reich will er den Frieden machen. Ist das keine Geste? Herr Gott noch einmal, und dann kommt man mit Zurückziehen von fünf Bataillonen! Welche Diskrepanz zwischen den deutschen Angeboten und dieser lächerlichen Aufforderung! Es gibt Dinge, die wir auf keinen Fall tun,' d. h. die Truppen, die im Rheinland find, bleiben im Rheinland. Die jugoslawische Akademie für Kunst und Wissenschaft gegen die Nationalisierung der Ortsnamen Auf der letzten Sitzung der Akademie in Zagreb wurde folgender Beschluß gefaßt: „Die jugoslawische Akademie für Kunst und Wissenschaft hält die Umbenennung der fremden Orts-namen für unnotwendig und unangebracht." In einer sieben Punkte umfassenden Beweisführung wird der Standpunkt der Akademie eindrucksvoll begründet. Unter anderem wird darauf hingewiesen, daß die Preußen auch die Bezeichnung Nowawes für einen Vorort Berlins gelassen haben, daß die Ortsnamen Geschichts und Sprachendenkmäler sind, die wie alle anderen Denkmäler erhalten bleiben müssen, daß eine systematische Durchführung der Um-benennung schwer möglich wäre, „da schließlich alle ehemaligen Kulturzentren unseres Staates umgenannt werden müßten.". Die Akademie für Kunst und Wissenschaft befürwortet sogar die Rekonstruierung der alten Orts-namen, wenn die Umbenennung nicht schon zu weit zurückliegt. Ko. Die Polttik der Kleinen Entente Im Zusammenhang mit den in der letzten Zeit verbreiteten Gerüchten über die angebliche Ab-sicht Rumänien», dem Beispiel Frankreichs und der Tschechoslowakei folgend, einen Pakt mit Moskau abzuschließen, verlautet in den offiziellen Kreisen Bukarest», daß di« Bemühungen der Kleinen En-tente in London und Paris darauf gerichtet waren, England und Frankreich vom Projekt der Restau-ration der Habsburger abzubringen. In der Frag« der Erweiterung des rumänischen Bündnissystem» als Ausdruck von unverdorbener Sinnenfreude gilt, schwankt zur Hochzeit, hochbeladen, der Braut-wagen durch den Ort und zeigt allen Bewohnern die Habe des jungen Paares — bunte Körbe, Betten, Stühle, Tische, Schränke, kurz alle», was der Haushalt nötig hat. Im Oberharz sägt da» junge Paar — in vollem Hochzeitsstaat — gemeinsam ein Scheit Holz. „Alles gemeinsam tun", will der Brauch des Sägens seinen. Mit den Hochzeitsvorbereitungen beginnt bereits die lange Reihe alter Bräuche. Da ist es und wird es wieder üblich, daß der Hochzeitsbitter in den einzelnen Häusern vorspricht und zur Hochzeit einlädt; in mancher Gegend geschieht dies auch durch das Brautpaar selbst. In der Donaueschinger Gegend, im Hochschwarzwald, erhält da» Paar dann jedes-mal ein Stückchen Brot, das am Hochzeitsmorgen in der sogenannten Morgensuppe, zu der die ganze Gemeinde eingeladen wird, gegessen wird — eine Sitte, die sich bis zur indogermanischen Zeit zurück-verfolgen läßt, und in der di« Verbindung mit allen Volksgenossen zum Ausdruck kommen soll. Au» der-selben Zeit stammt auch di« Sitte, Hochzeiten an bestimmten Tagen (Dienstag, Donnerstag und in Norddeutfchland auch Freitag) abzuhalten. Im durch den Abschluß eines Paktes mit Moskau ho-ben die Führer der nationalen rumänischen Parteien hervor, daß sie die Notwendigkeit des Abschlusses eines solchen Pakte» nicht sehen. Die durch die Nach-barschaft begründeten normalen Beziehungen zu Rußland genügten Rumänien vollkommen Der deutsche Wahlkampf Die Propaganda zu den Reichstagswahlen nimmt täglich an Kraft und Eindringlichkeit zu. Die meisten Minister, Gauleiter und sonstigen Partei-führer haben mit ihrer Propagandatätigkeit begonnen. Es verdient vermerkt zu werden, daß keinesfalls allein die nationalsozialistischen Minister sich in den Dienst der Propaganda gestellt haben, sondern auch Nicht-Parteigenossen aus dem Kabinett, wie der Finanzminister Graf Schwerin, bereits Auf-klärungsreden in großen Massenversammlungen ge-halten haben. Wenn auch nur die eine Partei gewählt werden kann, so wird die Wahl vom deutschen Volke tatsächlich als eine allgemeine Abstimmung für oder wider Adolf Hi!l«r betrachtet. In dem Werben für Adolf Hitler wetteifern nicht nur die Parteigenossen untereinander, sondern das ganze deutsche Volk überhaupt. Die ersten Eindrücke, die bereits in jedem Beo-dacht er die Ueberzeugung festigten, daß da» deutsche Volk au» ehrlichster Ueberzeugung geschlossen hinter Adolf Hitler stehe, sind durch den bisherigen Ver-lauf der Kundgebungen, in deren Mittelpunkt Reden des Führers standen, in jeder Weise bestätigt worden. Die großen Versammlungen in München, die Hunderttausende und aber Hunderttausende zusam-menführten, um in einem gewaltigen F^ckelzug zu Ehren Hitlers zu enden, oder die große Versammlung in Frankfurt, die in einem Zapfenstreich der neuen Garnison ausklang, sind zu Veranstaltungen wirklicher Volksgemeinschaft geworden, wie man sie selbst im neuen Deutschland, das in dieser Hinsicht doch schon viel geleistet hat, noch nicht erleben konnte. Die Liebe zum Führer Adolf Hitler ist von Tag zu Tag gewachsen. Sie wächst ungeachtet mancher Tagesschwierigkeiten und Sorgen, vor denen da» deutsche Volk keinesfalls die Augen verschließt. Aber über ollem steht ein Glaube an Adolf Hitler, der nur als Wunder begriffen werden kann. In seiner Frankfurter Rede hat er das Geheimnis dieses Wun-ders gestreift, als er erklärte: „Macht zur Regierung habe ich auch so. Wa? ich suche, ist die Herzens-gemeinschaft mit jedem Menschen deut-scher Ratio n". Avolf Hitler präsentiert sich nicht als Reichskanzler oder als Staatsoberhaupt, oder als Führer einer Partei, sondern er spricht jeden einzelnen Menschen an. Es gehört zu den Geheim-nissen seiner Werbekraft, daß ihm die unmittelbar« Verbindung zu jedem seiner Zuhörer gelingt, mag die Versammlung noch so groß sein oder der Zu-Hörer nur am Lautsprecher sitzen. Dieser Wahlkampf in Deutschland offenbart wieder Gemeinschastskräfte, die aus dem wechselseitigen Glauben zwischen Volk und Führung erwachsen, wie sie die Geschichte aller Völker nur äußerst selten kennt. Mit jedem Appell Hitlers an das Volk wächst es in stärkerem Maße in seine neue Form hinein, in der es jetzt vor die Welt hinlritt. Je eher man das neue Deutschland in seinem wirklichen Wesen begreift, je näher wirb die Welt dem wirklichen Frieden sein. Glottertal und anderen Gegenden ist der Begriff „irdene Hochzeit" erhalten, d. h. zur Hochzeit wird durch Böllerschüsse das ganze Tal geladen. Und jeder erscheint dann auch, zwar al» zahlender Gap. Aber jeder ist willkommen; da» junge Paar will mit allen gut stehen. Nach der schon erwähnten Morgensuppe ist es in manchen Gegenden an, Hochzeitstage Sitte, di« Gräber der Eltern und Großeltern auszusuchen. In vorkirchlicher Zeit fanden auf dem Friedhof auch die Ehrentänze statt, die dann später in» Hochzeit»haus verlegt wurden. Sie blieben lange Zeit nur den Angehörigen der Brautleute vorbehalten und habe» den Sinn, die beiden Sippen zusammenzubringen, wie überhaupt d«r Tanz ursprünglich die Menschen zusammenbringen sollte. Während de» Hochzeit--essen», das in den meisten Fällen sehr reichhaltig ist, tritt dann noch ein merkwürdig scheinender Brauch hervor: Ein Bursche versucht der Braut einen Schuh auszuziehen. Ist ihm die» gelungen, dann wird dieser (oder mttunter auch «in anderer neuer Schuh) mit Blumen geschmückt und in ch» ein Glas Rotwein, der später von der Hochzeit»-gesellschast getrunken wird, hineingestellt. Dieser Brauch hat einen tieferen Sinn: Man wünscht den Nummer 24 Deutsche Zeitung Seite 3 Zusammenschluß der Polen in Deutschland Kürzlich fand in Berlin eine Ver> sammlung der Delegierten aller Ver-emigungen der Polen in Deutschland statt. Auf dieser Tagung wurde beschlossen, eine gemeinsame Organisa-tun aller polnischen Vereine unter dem Namen „Polnische Arbeitsge-meinschaft in Deutschland" zu schaffen. Dieser Beschluß bedeutet die völlige Konsolidierung der polnischen Vereine und Verbände im Reich, ein Zusam-menschlich, der eine erhebliche moralische und politische Stärkung der polnischen Volksgruppen in Deutschland vorstellt. Das Deutsche Reich legt, wie sich au» dieser Tatsache ergibt, der Betätigung dcr Polen in Deutschland, sofern sie sich im gesetzlichen Rahmen halten, keinerlei Hindernisse in den Weg. Die deutschen Volksgruppen in Polen können sich nicht immer des gleichen Entgegenkommens seitens des polnischen Staates erfreuen. Die ungarische Schulreform eine Enttäuschung Als um Weihnachten v. I. di« ungarisch« Schul-resoim bekannt wurde, wurde sie als ein großer Foitschut! in der Regelung des Schulwesens der nationalen Minderheiten begrüßt. Jetzt stellt sich leider heraus, daß die damals gehegten Erwartun-gen nicht erfüllt werden. Hauptgrundsatz der Schul-reform war die Beseitigung des bisherigen Wirr-warr» der drei Schultypen und deren Ersatz durch einen Einheitsschullyp mit Sprachenparität. Man hoffte auf eine wesentliche Ausgestaltung des Unterrichts in der Muttersprache. Die Praxis ergibt jttzt, daß die Einheitsform nur in jenen Gemeinden eingeführt wird, wo schon bisher eine Minderheiten-schule bestand. Es wild also keine einzige neue deutsche Schule errichtet werden. Die deutschen Sied-lungen, die bisher noch keinen deutschen Unterricht besaßen, bleiben auch weiterhin von der Schulreform unberücksichtigt. Von einem fortschrittlichen oder min-dcrheitenfreundlichen Geist der ungarischen Regierung kann unter diesen Umständen nicht die Rede fein. Auch die deutsche Volksgruppe in Ungarn kann un-ter solchen Verhältnisse» den Auswirkungen der Schulreform nur mit schweren Bedenken entgegen-sehen. Die tschechische Provinz für eine Verständigung Da» Königgrätzer Wochenblatt der tschechischen Agrarpartei „Pokrok" schreibt in einem Aufsatz zur Berufung Kroftas als Außenminister: „Wir betrachten diese politische Arbeit nur mit unserem Bauernverstand, aber das hindert uns nicht, offen und aufrichtig zu sagen, wie sich — sei es auch nur ein Königgrätzer Landwirt — unsere Außenpolitik für heute und morgen vorstellt. Wir würden wünschen, daß der neue Außenminister nicht VaA istaßeb va&ch gegangen Ohne Plage — ohne Ärger — und in viel kürzerer Zeit als sonst ist die Wäsche gewaschen. Beim Zusammenlegen der großen Wäschestücke, deren Waschen die Mutter sonst so fürchtete, lacht ihr das Herz im Leibe: mühelos wurden sie schneeweiß! Diesmal nahm sie zum Waschen aber auch R a d i o n, mit dem es so einfach geht: Radion kalt auflösen, mit der Wäsche zumSieden bringen und dann noch 15 Minuten kochen. Erst warm, dann kalt spülen — und die Wäsche ist blütenweiß. Schicht % Segen der Erde auf die Menschen zu übertragen, denn der Schuh berührt ja die Erde, und in diesen wird der Wein, bevor er getrunken wird, gefüllt. Zwar gehört eine Anzahl von Bräuchen in» Gebiet des Aberglaubens, sie sollen Unsegen von der Feier und von dem jungen Paar abhalten. Aber diese überlieferten schönen alten Bräuche sind trotzdem ehrwürdig und sinnvoll. Da» Ausstellen von Maibäumen da» fast allgemein üblich ist, soll die Unhold« der Luft abschrecken. Auch anderes Grün wird benutzt, um die Naturgeister zu be» fchwichtigen. Da die Brautkrone ursprünglich eben-falls aus jungem Grün geflochten war, so ist sie auch hierher zu rechnen, obwohl die Krone al» Ausdruck freudigen Stolze» gewertet werden kann. Viele der noch heute üblichen Hochzeitsbräuche gehen auf vorkirchliche, sogar indogermanisch« Zeiten <2—3000 Jahre vor Beginn unserer Zeitrechnung) zurück. Sie alle zeigen. w,e urwüchsig und lebendig die Bräuche des Beginns der „hohen Zeit" des Lebens sind; sie betonen zugleich die Dorf-, Volks« und Sippengemeinschaft, deren Pflege im neuen Deutschland wieder etwa» Selbstverständliche» ge-worden ist. mit verschlossenen Augen und einem eisigen Geficht über da» germanische SRetr kluger, fleißiger und selbstbewußt«? Menschen in« Frankreich fährt und daß er di« Polen nicht durch eine hohe Stirn der Interesselosigkeit und der Gleichgültigkeit ihnen ge-genüber reizt. Wir wollen mit unseren Nachkam in Frieden und in Ruhe leben. Unsere nächsten Nachbarn sind weder Taubennaturen, noch primitive Menschen, und sie können un» (der Schreib« meint: die Tschechen) an den Fingern abzählen. Wir müssen deshalb in unserer Diplomatie weitblickender sein al» sie und gegenüber Polen rücksichtsvoller und in mancher Hinsicht vielleicht auch benevvlenter. Wir würden es gerne sehen, wenn unsere Außenpolitik in der Annäherung der Tschechen al» Nation wie auch des Staates zu den nächsten Nachbarn sich wirklich als virtuos erweisen würde. Was wäre es uns denn schließlich nütze, wenn un» China, Spa-nien, Brasilien und Litauen geneigt find und leb-hafte Freundschaftsdeziehungen zu uns pflegen, wenn wir aber den nächsten Nachbarn zu billigem Aerycr und wildem Haß gegen un, aufwiegeln. Wir müs-sen darnach trachten, die Freundschaft unserer Nach, born zu gewinnen und bei ihnen Respekt und die Ueberzeugung zu wecken, daß wir, die Tschechen, eine auf der Höhe der Zeit stehende Nation find, sowohl wa» die Persönlichkeit al» auch was die Menschlichkeit anbelangt. De»halb dürfen wir unsere Hand nicht über unseren Nachbarn sozusagen in das nächste Dorf ausstrecken, sondern müssen un» zuerst mit diesem Nachbarn und dann durch ihn mit der weiteren Umgebung verständigen." Sudetendeutsche siedeln in Paraguay eine Die Not der sudetendeutschen Heimat erzwingt verstärkte Auswanderung, die sich ziemlich ge-schlössen nach Paraguay wendet. Wie sudeiendeutsch« Blätter melden, entstehen dort geschlossene sudeten-deutsche Siedlungen. Aus Niederebersdorf bei Sensen sind kürzlich einige Familien nach Südamerika ausgewandert um sich eine neue Eristenz zu gründen, die sie in der Heimat nicht mehr finden konnten. Die künftige Heimat der Familien liegt in der Siedlung „Sudetia" in Paraguay, wo sich vornehmlich Nordweftböhmen anzusiedeln pflegen. Die Siedlung hat erfreulicher-!ise eine günstige Entwicklung genommen. we Zum Ruhm der Nichtstuer I. P. Morgan, der berüchtigte amerikanische Kriegsgewinnler. der um der Dockn» nnflm Millionen Menschen der Alten und der Neuen Welt in den Tod hetzte, hat unlängst erüärt: „Mr ver-nichten di« Zivilisation, wenn wir die müßigen Klassen (Leisure Classes) unterdrücken." Er meint, daß diejenigen, die mühelos Einkommen haben, mehr Zeit und Gelegenheit haben, Ausgaben zu machen, di« Umsatz bringen. Wir stehen auf dem Standpunkte, daß lediglich der arbeitende Mensch Anspruch auf einen gehobenen Lebensstandard hat und damit darauf, Träger de» Umsatzes zu fein! Bevölkerungspolitisches aus aller Welt In England bracht« das Jahr 1934 feit langem wieder einen kleinen Geburtenanstieg. Es Übertraf da» vorangegangene Jahr de» überhaupt größten Tiesitande» um 17.229 Geburten. („Daly Erpreß" 23.2.36). « Dagegen hielt in Oesterreich auch 1934 die Rückläufigkeit an. Es hatte durchschnittlich nur noch 13.8 je 1000, Wien sogar nur 6,2 („Neue Brrie Presse", Wien. 28. 2. 36). Ansehnliche Er-folge find in der Bekämpfung der Säuglingssterb-lichkeit erzielt worden. Sie betrug vor dem Welt-kriege noch 21 v. fr, ist ab« bis auf 8 herunter-gedrückt worden („Neue Freie Presse", 20. 2. 36). In den Vereinigten Staaten fordert« ?r zwecks Beschränkung zahl. Es wurde behauptet, von den öffentlich unter-stützten Müttern würden jährlich mindestens 2S0.000 „überflüssige" Kinder geboren. Die New Yorker Presse berichtete darüber in großen Schlagzeilen. Kräftigen Widerspruch erhob Kardinal Haye». Auch Präsident Rooseoelt nennt Geburtenbeschränkung Rassenfelbstmord, da die Geschichte lehre, daß Klein-Haltung der Familie stet» zum Untergang« geführt hab«. — Die „Luzerner Neuesten Nachrichten" (24. 2. 36) berichten, zweihunderttausend kleine Va> aabunden irrten heut«, einzeln und in Banden, ver-hungert, gehetzt und zerlumpt durch da» ungeheure Gebiet der Vereinigten Staaten. Seit 1932 habe diese Arme« erschreckende Ausmaße angenommen. Dos Land fei hierin vergleichbar mit der Sowjet-union. Aber während e» sich hier um Kinder hon-dele, die durch Revolution und Bürgerkrieg ihre Eltern verloren hätten, hätte man es dort mit Halb-wüchsigen zu tun, die von ihren Eltern au» dem Hause verwiesen worden wären, um den jüngeren Kindern Platz zu schaffen. Krach in der deutschen Emigration Au» Pari» wird un» geschrieben: In Pari» fand kürzlich eine Versammlung der sogenannten „Volksfront" der deutschen Emigranten statt, welche lm Zeichen größter Uneinigktit stand. Ehemalig« deutsch« Parteigrößen, Kommunisten, Sozialdemo-traten und Demotraten saßen da beisammen und beschuldigten sich gegenseitig, die deutsche Republik von Weimar zugrunde gerichtet zu haben. Herr Kuttner, nunmehr in London, pöbeUe Emil Ludwig an, weil er ein „Mussolini Propagandist" sei, der irr in diesem Kreise nicht» zu suchen habe. Herr reichheid, der ehemalige, ewig verhinderte Außen-ministertandidat, tutet« ebenso, sprach von Feigheit usw. Hilferding. d«r nun als „Rese" im „Pariser Tageblatt" sogenannte „Wirtschaftspolitik" macht, wurde ebenso gescholten. Das Pariser Emigranten-Matt und sein Chefredakteur Bernhard fanden wenig Freunde. Mit einem Wort: Diese deutsche Emigra-tton ist die negativste, die Paris jemals in der Ge-schichte feiner vielen Emigranten gesehen hat! Privat wurde sehr viel vom letzten Briefe de» Schriftsteller, Kurt Tucholsky an Steftm Zweig Seite 4 Deutsche Zettung Nummer 24 gesprochen, den er 14 Tage vor seinem Selbstmord an seinen Freund schrieb. Tucholsky fällt darin ein vernichtendes Urteil über die Feigheit und Dumm-heit der Politiker von Weimar und das Gebaren seiner Glaubensgenossen in der Emigration, deren Politik und Journalistik er mit Hohn und Spott übergießt. Die Pariser Emigrantenführer seien Ge-spenjter, die mit etwas spielen, was es gar nicht mehr gibt, heißt es in diesem Briefe. Aus Ekel höbe er sich deshalb auch von der ganzen Emigran-tenjournalistik ferngehalten, kaum einmal diese Emi-grantenpresse gelesen. Diese Tucholsky-Affäre war umso pikanter, als dieselben Leute in Paris, die er bis zuletzt so züchtigte, mit seinem Selbstmord in einer „Gedenkfeier" persönlichen Nimbus schinden wollten. Auch von der üblen Hetze gegen Hermann Hesse im Pariser Emigrantenblatt hörte man an die em Abend viel. Fast einstimmig mißbilligte man die e» „Neiden an jedem Eckstein", der einem nicht gefällt. „Ein räudiges Bernhardineisell", hörte man sagen. Es war ein trostloses Bild, das diese Spiel-art der emigrierten „Volksfront" bot. Beschämt gin-gen französische Güste von dannen. Der Marxismus in Oesterreich Da» Organ der Eisässischen Arbeiter- und Bauernpartei „Die Neue Welt", Straßburq, schreibt: „Dle östeireichische Arbeiterklasse, militärisch besiegt, aber politisch gestähli im bewaffneten Aufstand, nach der Niederlage alsbald befeuert vom Gluthauch der revolutionären Oktoberkämpfe in Spanien, for-mierte inzwischen ihre zersprengten Bataillone neu. Parteien und Gewerkjchaften wurden illegal aufge-baut. Die Träger der illegalen Bewegung in Oester-reich bemühen sich um die Ausarbeitung einer po-Iitischen Plattform, die auf dem Boden des reoolu-tionären Manismus die Vereinigung der Arbeiter-schaft ermöglicht. Jnnerpolttisch und außenpolitisch reifen in Oesterreich Zustände heran, die sehr rasch die Aktionsfähigkeit der neuformierten ArbeUerde-wegung auf die Probe stellen können." Sowjet-Mongolei Die Moskauer Komintern sieht mit Recht den unvermeidlichen Zusammenstoß mit der Mandschurei-Japan an der mongolischen Grenze in greifbare Nähe gerückt. Moskau hat ein lebenswichtiges In-teresse, daß die Mongolei mindestens solange unter sowjetischer Diktatur verbleibt, bis Moskau die neuen großen Verbindungswege über West- und Zentral-china nach Südasten ausgebaut haben wird. Die Nomaden und auch die Städter der Mongolei scheinen bereits gründlich vom Sowjetwahn geheilt und deshalb für einen Kampf gegen die japanisch >eführten Streitkräfte ungeeignet. Daher erweist e» ich, daß die Komintern folgende Maßnahmen ge-rossen hat. Der mongolische Sippenfürst En-Tur-Ga ist geflüchtet und in Peking eingetroffen. Er be-richtete, daß die Sowjets eine Fremdendivifion in der äußeren Mongolei formiert haben. Diese Frem-dendiviston besteht au» ausgesuchten Mongolen Si> biriens unter sowjetrussischem Kommando und po-litischer Ueberwachung. 10000 Bajonette sind bereits beisammen. Da» Hauptlager befindet sich un-mittelbar bei Urga (jetzt Ulan-Bator). Die äußere Bewachung ist derart streng, daß selbst zufällige Passanten der Umgebung Gefahr lausen, erschossen zu werden. Dieses Kriegslager enthält außer Infanterie noch Gebirgsartillerie, Feldgeschütze und Kamelreiterei nebst Panzerautos. Wettere Gruppen solcher Fremdenlegion befinden sich noch an anderen Stellen der Mongolei. Ferner find bei Urga drei erstklassige Flugplätze ausgebaut. Fürst En-Tur-Ga hat 200 Flugzeuge gewählt, unter denen viele schwere Bomber stnd. Zur Zeit werden Massenabsprünge mit Fallschirmen geübt. Kulturbund Einladung zur Jahreshauptversammlung der SDKB>Ort»gruppe Celje am 23. März Da die Jahreshauptversammlung am 2. März unterbrochen werden mußte, ladet der Ausschuß olle Mitglieder noch einmal zur Fortsetzung der Jahres-Hauptversammlung ein, welche mit demselben Pro-gramm am 23. März um 8 Uhr im Hotel Po st. unabhängig von der Zahl der anwesenden Mitglieder, stattfinden wird. Aus Stadt Celje Evangelische Gemeinde. Sonntag, den 22. März, findet der Gemeindegottesdienst um 10 Uhr. der Kindergottesdienst aber bereits um 9 Uhr oormittaqs in der Christuskirchc statt. Donners-tag, den 26. März, findet der letzte der kirchlich-religiösen Vorträge in diesem Winterhalbjahr statt. Sein Thema ist nochmals: Charakterbilder christlicher Deutscher. Josefifeier. Bei herrlichstem Fruhlingsson-nenschein feierten die vielen Peperln und Sepperln den T?g ihres Namenspatrons. Wenn auch die vorherige Nacht ziemlich kühl, ja sogar so kalt war, daß der Morgenrcif in den Gartenanlagen beträcht-lichen Schaden anrichtete, brachte die warme Früh-lingssonne aus wolkenlosem Himmel bald neue Freude und neuen Mut. Der Josefiberg war voll-besät mit Festfreudigen und wer etwas mehr Geld hatte, benützte diesen herrlichen Tag zum ersten Frühlingsausflug in di«? nähere und weitere Umge-bung. Vom Stadtverschönerungsverein. Der Leu; zieht Samstag, den 21. März kalendermäßig ins Land, obwohl wir heuer jchon vordem mehrere recht sonnige, fast Frühsommertage mit Genugtung zu verzeichnen hatten. An diesen Tagen sind auch unser Stadipark und die sonnigen Anhöhen von Spaziergängern ziemlich belebt. In den Gemüse-gärten sind fleißige Hände beschäftigt, für den Früh-anbau alle» vorzubereiten. Schadhafte Gartenzäune werden erneuert oder ausgebessert. Sträucher und Bäume geputzt: Im Stadtpark warten die vielen, über den Winter im Damenbad untergebrachten Sitzbänke ihre notwendig gewordene Ausbesserung und Aufstellung. Unser Vcrschönerungsoerein ist ja sehr rühlig und wendet trotz seiner bescheidenen fi-nanziellen Mittel alle» auf, um die Stadtbewohner und die vielen Fremden an der Schönheit unseres Stadtparkes, sowie den vielen anderen Anlagen zu erfreuen. Aber eine Bitte müssen wir doch an die leitenden Funktionäre unsere» Verschönerung« vereine» richten. Nicht nur der Stadtpark und die Masaryk-Promenade sollen mit Bänken bedacht werden. E» gibt noch so viele lauschige Plätze und schöne An-lagen, wo ein Ruheplätzchen erwünscht wäre. So z. B. in der oberen Allee am linken Sannufer, am Vrazov trg, in den Anlagen vor der Kroatischen Sparkasse. Auch am Wege zur Burgruine würd« dem Wanderer ein Ruheplätzchen recht kommen. Voltshochschule. Montag, den 20. d. M spricht Univ. Prof. Dr. Bort» Zarnik au» Zagreb unter Milhilfe von Lichtbildern über da» Thema: „Was ist Ariertum" unter besonderem Hinblick auf das Jugoslawentum. Fleischpreise in Celje. Wegen bedeutender Erhöhung der Viehpreise wird von nun an in Celje da» Fleisch wie folgt ausgeschrotet: Ochsenfleisch 8 bis 10 Dinar, Kuhfleisch 6 bis 8 Dinar und Kalbfleisch mit 10 bis 12 Dinar pro Kilogramm. Direkte Bahnverbindung Celje—Rog. Tlatina. Schon seit längerer Zeit werden Ver-Handlungen gepflegt, um eine direkt« Bahnverbindung Celje—Rog. Slatina herzustellen. Instandsetzung der Brücken und Straßen im Logartal. Den uneigennützigen Bemühungen de» Verbandes für Fremdenverkehr (Tujskoprometna zveza) Putnik in Maribor ist e» gelungen, die maßgebenden Behörden auf den traurigen Zustand der Straßen und Brücken im Logartal, die ein großes Hindernis für die Ent-wicklung unseres Fremdenverkehrs bedeuten, auf-merksam zu machen. Wie wir in Erfahrung gebracht haben, hat sich die Banalonwaltung in Ljubljana für die Beseitigung dieser Mängel eingesetzt und sind jetzt die diesbezüglichen Arbeiten berett» in vollem Gange. Todesfälle. Im Brück a. d. M u r ist der dortige Arzt Dr. Viktor Wogg an einer Blut-Vergiftung in Ausübung seines Berufes gestorben. Der Vorstorbene, der ein Alter von 89 Jahren er-reichte, entstammte der in unserer Stadt erbgesessenen Kaufmannsfamilie Wogg. Den schwer betroffenen Angehörigen unser herzliches Beileid! — In Todesfall. Nach langer schwerer Krankheit ist am 19. d. M. Frau Jda Bandek, Schneider-meisterin und Malermeistersgattin in Celje, Herren-gasse 30, verschieden. Das Leichenbegängnis findet heute, Samstag um 4 Uhr nachmittags vom städtischen Friedhofe aus statt. Friede ihrer Asche! und Land Varazdin starb vorige Woche der Herausgeber der „Varazdiner Zeitung" Forstinspektor i. R. Herr Bogdan S v o b o d a. Der Verstorbene hat sich lange Jahre im öffentlichen Leben betätigt. Begräbnis. Am 14. ds. wurde am hiesigkn städtischen Friedhofe Fräulein Luise Fornaserig zur letzten Ruhe bestattet. Die Verstorbene, die ein Alter von 48 Jahren erreichte, war eine gesuchte Damenschneiderin und erfreute sich allgemeiner Be-liebtheit, was auch die außergewöhnlich starke Beteiligung, besonders au» Damenkreisen an ihrem letzten Gange bewies. Eine Anzahl duftender letzter Grüße als Spenden ihres langjährigen Freundes-und Kundenkreises schmücken ihren Grabhügel. Bei Grippe und Bertühluugen rotrtt eine Schale heißer Milch gemischt mir K o N r i v n i 11 a • 6 l a 11 n a (koftreinitzer Sauerbrunnen! sehr mildernd. — Be: Stiger nnd in aUen besseren einschlägigen Geschäften. Kino Union. Samstag, Sonntag und Mon tag „Königswalzer", mit Willy Forst, Karnla Köhn und Paul Hörbiger. Sonntag um 10 Uhr Matinee. Maribor Bor dem Straßenbau Maribor—St. Ilj. Mittwoch sprach der Vizebürgermeister beim Bautenminister Dr Kozul vor und intervenierte in der Frage der Modernisierung der Reichsstraße zwi-schen Maribor und der Staatsgrenze bei St. Ilj. Der Minister erklärte, der Kredit von 5 Millionen Dinar sei schon längst bereitgestellt. Die Pläne seien ebenfalls schon genehmigt, weshalb die Bauarbeiten sofort aufgenommen weiden könnten. Der Vizebür-germeister intervenierte auch beim Verkehrsminister Dr. Spaho und macht« ihn auf die unabsehbaren Folgen aufmerksam, die sich für Maribor ergeben müßten, wenn die Absicht, die Staatsbahnwerkstälten nach Kraljeoo zu verlegen, durchgeführt werden sollte. Der Minister versprach die Angelegenheit von Fach-leuten nochmals überprüfen zu lassen. Ljubljana Muttertagfeier. Die nun schon traditionelle Muttertagfeier des Frauenvereine» findet Heuer am Sonntag, dem 23. d. M. in der Oper statt. Herr Jerman übernahm die Vorbereitungsarbetten. Promotion. Der plnl. Hubert Pehani erwarb sich an der medizinischen Fakultät zu Graz seinen zweiten Doktortitel. Wir gratulieren! Todesfall. Am Dienstag wurde der sich schon längere Zeit im Ruhestand befindende Postober, kontrollor, Herr Leopold Hamperl zu Grabe ge-tragen. Eine zahlreiche Trauergemeinde begleitete den Verblichenen am letzten Wege. Er ruhe in Frieden! Sport Athletik : Rapid Am Sportplatz de» S. K. Rapid in Ma-ribor tragen obige zwei Vereine am Sonntag ihr Meisterschaftsspiel au». Im ersten Punktekampf, wel cher in Celje aufgetragen wurde, konnte Athletik nach gleichwärtigem Spiel 2 :1 siegen. Auf seinem eigenem Sportplatze ist Rapid ein sehr schwer zu schlagender Gegner und gerade Aihle-tik konnte schon durch einige Jahre hindurch gegen Rapid auf Mariborer Boden nicht bestehen. Athletik braucht noch zwei Siege aus den rest-lichen 4 Punktekämpfen, um unter die zwei Ech» placierten zu kommen, welche sodann den Endkampf um den Meister des LNP austragen werden. Na-pid kann nicht mehr auf diese Plätze gelangen. Ob es jedoch den Athletikern gelingen wird, gerade vom Rapid Punkte nach Hause zu bringen, ist sehr fraglich, da gerade gegen diesen Gegner Athletik immer sehr unglücklich gekämpft hat. Alpenkombination am Okreöelj Zu den Osterfeiertagen findet am Okreselj in den Sanntaleralpen die Meisterschaft in der Alpenkombination, bestehend aus Tor- und Ab-fahrtslauf, statt. Zugleich werden auch die Klubmei-sterschasten für Damen und Herren des Skiklub» ausgetragen. Näheres bringen wir fn der nächsten Ausgabe unseres Blattes. Nummer 24 D e.