Ar. 36. Sonntag am Ü5. Wär; 1877. II- Jahrgang. Cillier Teilung. Pränumnrations-Bedinguiflen. Äür Silli: I Mit Voft. »«irrtrlialjT.q . L» »rrfrttftUttQ! ja»:;« sinnt •»■iw»'«» .. . *••«» Einzeln» Hummern 9 fr. Erscheint jeden Sannt«,;, Dienstag und vannerftag Morgens. Inserste ^srlien angenommen In Kt ItrMfcüion »o ..«ilier ärinaf'', £*x-ttnfloft Kt. « 'ftuAtnufewi >«n Jotas« ffitahti. ■aMürt* nehmen Jilertit tur »ir „tltOicr ob: «. «iofi» ii ®un. utto ollen krtaitnil«« eta»tm *H Coitiirnt«, 3of. »itn. rrtA In Wvu, *. Cwwltl tut» »otttt k <>mp. in ©im. S SMIIfr. „•iruuauf . aumtut in Mii4 Ml» I. April 1877 beginnt ein neue« Abonnement auf bk nun wöchcntlich dreimal erscheinende „Killier Zeitnng" o d twar kostet dieselbe Kür Cilli mit Zustellung in» Haus: Vierteljährig fl. l.80 Halbjährig „ 3.6(1 Ganzjährig . 7.Ä» Mit Poftverfeudung (Inland): Vierteljährig ft. 2.10 Halbjährig „ 4.20 Ganzjährig , 8.40 Jene P T. Abonnenten, deren Abonnement mit Code März d. I. zu Enbe geht, ersuchen wir um sofortige Erneuerung . damit in der Zusendung keine Unterbrechung eintrete. Vit Ädminiftratian ». »Cillier Zeitung.* Unser politisches vereinswesen. < Bon etnem Mitglied« des „Bersassungs-Bereines"in liiüi.) Motto: „Schon StMftand allein ist factischer Rückschritt!" iSi.-e der ersten constitntionellen Errungen« schaften ist nnnreitig dc« VereinSrecht. Von tiefn ho^» wichtigen Errungenschaft, entweder au» IndinereniiSmus oder EgoiemuS keinen Gebrauch mach.«, muß einrifei:« al» politische Unreife, anderseits al« Unwürdigkeit der höchsten Freiheit im Gesetze bedauert und beklagt werden und erinnert lcbt:aft an den Geizhals, der auf semcm Mammon verhungert. Gäle eS kein Ver« eiutrecht. welch' eine absolute Regierung, würde man wetiern. Weil aber jene konstitutionelle Freiheit gegeben denützt man selbe, sehr wenige achtbare Aufnahmen abgerechnet, nur sehr schwach. Eine« der seltensten Vorkommnisse dieser Art bieten die zwei politischen Vereine in Ctlii. Erst nach zwanzig Jahren, seit Bestehen de« gesetzlichen VcreinSrechteS, wurde in (Sidi der erste politische Berein durch die Initiative des Schreibers dieser Zeilen und in weiterer Zuthat von maßgebender Seite in# Leben gerufen. E» bewie« sich die elfteren Jahre eine ziemlich lebhafte Theilnahme. Sehr bedauerlicher Weise verlor «ich allmählig da« animirende Interesse, leidiger In» disferentismu« auch einiger dkprimirender Eonser-vansmu« drückten die liberale Gesinnung völlig in die Wand. Zu dem ohnedies sehr beschrankenden Vereinsgesetze ließ man auch noch eine weitere Bevormundung durch unzweckmäßige BereinSstatuten und in der Praxis Platz greifen. £ azu kam noch all-ziimrl eine undelicate, rücksichtslose Kritik, welche nicht nur die wolgemeiniesten Leistungen minder oraiorisch oder potütsch Vorgeschntteuer, sondern auch die beste Mitwirkung erlahmte. Man bedachte nicht, daß alle Leistungen der V.reinsmitglieder von bester Absicht geleitet feien, für den vorgefaßten edlen Vereinszweck, daher nicht so rigoro« kritisirt weiden dürfen, als wie jene theuer bezahlter Künstler, Minister oder obligater Land'undReichtl'g.'-Abgeordntier oderGcmeindcrülhe. Kurz, durch da» berechtigte oder auch unbe-rcchtigte Zusammenwirken veischiedener Umstände kam es dahin, daß das Int'reffe an den Verein si» in vollkommene Slpitdie umgestaltete und der Vereinsbejuw endlich ganz aufHirte. Tiefe Apuhie ging so weil, daß Monate, ja Jahre lang ke.ne Bersammlung erwirkt werden konnte, ungeachtet öfterer Anregungen. Mittlerweile wollte eine Fraktion des alten Verfassungsvereine« durch einen zweiten, den deutschen Berein, die konstitutionelle Errungenschaft mit m sammlung einzuberufen, in welu,er eine neue Aeuilteton. „S t e r n s e t *:" Cnginal=3iot>eU( von Cbnarfe Freiherr ». Grutschreider. <21. Fortjetzung.) Ihr« Frau Gemahlin geht einem Er«igniße ent-gegen, welche« jedenfalls ein« durchgreifend« Umilim-mung ihre« Seelenlebens hervorbringen kann. Cs ist möglich, daß die Mulle,pflicht, die sie zu erfüllen haben wird, einen »olthätigen Einfluß aus sie ausübt. In-desien will ich Ihnen nicht verhehlen, daß eben grade der Zustand, in de« sie sich gegenwärtig befindet, die b«vor siehend« Kiiastroje zu einer gefahrdrohenden macht? Hier rief Mller eisrig: „Sie glauben also, daß wenn eS mir gelänge sie aus ihnr Schwermuth zu reiben. Alle« glücklich ablausen würd« und sie dann )U reuen wäre .Ich glaube da» versprechen zu können!" « — dann ist mm Entschluß gesaßl! Ich dariie Ihnen Herr Doktor!" — Gewalliam sträubte sich sein Stol.; gegen da«, uai er nch vorgenommen: alt die erlittene Unbill ftemmie sich dagegen, aber er kümpite di«s« Äesühle nieder I Mit zusammengezogenen Brauen ging er aus sein Zimmer und schrieb an Wanda's Bruder. Ta» war ein bittere« Stück Arbeit, aber er voll-brachte e« wie ein Mann. Er stellte seinem Schwager die entsetzliche Lage seiner Frau vor, daß zwei Menschenleben aus bem Spiel ständen und daß nur eine Ler-söhnung mit seiner Schwester diese zu erhalten im Stande sei. Diesen Brief schickte er unendlich erleichtert ab, aber viele Zage vergingen, und e« kam keine Amwori. Hoffnungslot setzte er sich zum zweitenmale hin und schrieb noch dringender — fast flehend — aber mit demselben Ersoliie l Da ergriff ihn wilder Zorn: waren da« Menschen? war da» ein Bruder, der herzlos und gleich gültig zusah, wie seine eigene Schwester chrem lang-samen. aber sicheren Bei derben enigegeneille, und der keine Hand ausstreckte, sie zu retten? Nein, da« waren entartete, entmenschte Geschöpfe! Er wollte, er mußte ihren das selber sagen I Er dachte auch an bie Baronin Wallhofen unb ben verhängnißvollen Einfluß, ben sie, wie man hörte, seit bem Tobe des alten Grasen aus d«n jetzigen Schloß-Herrn ausübte. Konnte nicht sie und ihre Ränke hinter d«m herz losen Benehmen seines Schwager» stecke» ? Es lag ganz in ihrem Charakter, daß sie ihi« Rache auch n.,ch jolcki grausamer Befriedigung derselbe» sortsühile! Die Macht diese« Weibes mußte er um >eben Preis brechen : bet oerhängnißvolle Zeitpunkt seiner Frau rückte immer näher. es war also keine Zeit zu verlieren. Noch denselben Tag nahm er Abschied von Wand«, die ihn mit gleichgültigen Au.,en scheiden sah, und eilt« mit Relaisvserden nach Sternsels. Die ganje Inwohnerschast des Schloßes war in einem großen Zimmer desselben beisammen. Die Baronin Wallhosen saß allein wie eine kleine Souverainin auf bem Sofa. Ihre Züge erschienen noch finsterer und zusammengezogener wie früher, und aus ihrem saltigen Gesichte lag ei» bleifarbiger Ausdruck des Hasses und übler Laune. Die großen buschigen schwarzen Brauen über-wölbten drohend ihre stechenden grünen klugen, in deren Bann sich die «anj« übrig« Gesellschaft b<« Zimmer» Höchst unbehaglich zu suhlen schien. Sie hatte sich in kurzer Zeit zur unbeschrankten Herrscherin von Si«r»sels ausg«wors«n unb regirte da in ihrer tyrannischen und rücksichtslosen Ütkvt. Der eigentliche Schloßherr war zu einem Schallen seiner Würde heiiibgesunken und sein« Tante beherrschte ihn in einer Weise, bie ihn wenig mehr, als dem Namen nach Besitzer van »««.nsels sein ließ. sFoitsetzung iolgt). Vereinsleitung zu wählen wäre und die Uebergabe der Vcten, Protokolle, Drucksachen unb der VermögensauSwei« zu erfolgen hätte. E« liegt vor Augen. daß eS in jedem bedeu tenden Orte einen gut organisinen. zweckentspre ckenden politische» Verein geben kan» und soll, der für Aufrechterhaltung und Mehrung der schon vorhandenen allgemeinen Vo>k«ausktärung, wenn gleich nur indirekter Weise ehrenvoll und pflichte schuldigst mitarbeitet. E« ist auch sicher anzunehmen, daß sich unter den .v e r w a i st e n" Mitgliedern de« Versa slung«vere!ne« in Cilli, ungeachtet aller unlieb!amen, gemachten Erfahrungen, dennoch zum Zwecke der Wiederbelebung so viele liberal-loyal gesinnte. unabhängige und intelligente Donner einsinden würden, um einerseits ihrem eigenen politischen Gefühle gerecht zu werden, anderseits aber die corstitutionrUe Ehre der Stadt Cilli hoch zu halten. AI« praktisch und zweckdienlich möge wol auch die Verschmelzung unserer zwei Po-litischen Bereine in Einen besten« empfohlen sein, nach dem bewährten Spn'.che: „Einheit macht stark — Uneinig-feit entzweit und schwächt!" Wie bei allen Unternehmungen ist da« Fi-nancielle auch in fraglicher Angelegenheit als ein nmus rmiiu zu erwägen. Der Verfassungsver-ein hat noch etwa» Geld in der Sparkassa de-ponir:. hat aber auch noch Obliegenheiten, welch' letzterer ein neudelebter Verein sich ohne besondere Austastung in allen Ehren entledigen wird. Indem beim Verfassung«vereine weder eine decidirt ausgesvrochene, freiwillige, noch eine de-hördliche Auflösung stattgefunden, vielmehr die Existenz noch nach st ä d t i s ch - st a t i st i-schcmAuSweiS unbestreitlich, so konnte und durste der § 11 unserer Verein«statuten noch nicht in Anwendung gebracht werden. Zudem gibt e« diesbezüglich'überhaupt kein verwirkendcS Ver-jährungSrecht noch dem be ehenden Vereinsgesetze. Eine unmotivirte — wenn gleich lange andau-ernde nachlässige Sistirung ist durchaus keine faktische Auslösung, vielmehr ist man berechtigt, die Versammlungen nach neuem Uebereinkommen wieder fortzusetzen, ebenso wie einem Geschäft«-manne, nach sich selbst gegebener Pause die Wie-deraufnahme seine« Gewerbe« anstandslo« zu-steht. — Man möge demnach den sonst immer al» so fortschrittlich bekannten guten Ruf von C i l l i auch vorliegenden Fall» besten» bekräftigen, indem man unter Einem den echten Volksvertretern in Land- und Reichstagen eine, wenn gleich nur in- Nur ein Strich . . . Da« Leben selber dichtet mitunter die merk-würdigsten Romane. Da» ist bekannt, e» kommt aber nicht blos darauf an, wa» da geschieht, son-dern auch wo etwa« geschieht. Speciell in Amerika gibt e« der Dramen und Tragödien in Menge, die don fast unbeachtet vorübergehen und von de-nen erst dann einige« Aufheben» gemacht wird, wenn irgend ein Zufall die Kunde davon Über da» Weltmeer trügt. So erzählt un» ein amerikanische« Blatt eine an« Romanhafte grenzende Geschichte, deren Schauplatz da« Städtchen R e w a r k gewe-sen und die wir in Nachstehendem auch unsere Lesern mittheilen wollen. In dem genannten Städtchen gab e« einen Proceß, in dem e« sich um Tod und Leben han-delte und fast die ganze Bevölkerung nahm daran fieberhaften Antheil. Etwa zwei Jahre, bevor da« Verbrechen, von dem wir sprechen wollen, began-gen wurde, hatte sich daselbst »in Mann deutschen Ursprünge» Namen» W e l l e r angesiedelt. Er war seine» Zeichen» Friseur und Raseur, freilich ein fchlech-te» Geschäft in einem kleinen amerikanischen StSdt-chen, in dem die Leute Gescheidtere« zu thun ha-ben. al» sich mit der Kultur ihre» Haare» und Barte» ,u befassen. Indeß, so knapp der Er-werd auch sein mochte. John Welle? verstand e», sich zu begnügen «nd lebte al« ruhiger, friedliche? Bürger. Gesellschaft vermied er, ganz ungleich seine» europäischen Geschäft»genossen, so weit er nur konnte und e» gab Viele, die behaupteten, daß der Mann einen heimlichen Kummer trage, denn er war ein-ftlbig und schweigsam genug. Im Uebrigen war direkte, ober gewiß sehr verläßliche Stütze gibt, vei ihrem wackeren Kampfe für Wahrheit, Recht und höchste Freiheit im Gesetze! Die brennenden TageSftogen in konfessioneller, politischer, socialer u«d wirtschaftlicher Beziehung machen e« um so mehr zur dringenden Nothwendigkeit, aus dem temporisirenden Stadium heran«, in rüstende Thätigkeit überzutreten, denn die kommenden Ereignisse dürfen die loyil-libe« rale Partei nicht unvorbereitet finden! Man erhalte auch die Regierung nicht fortan in dem Wahne, al« fei resignirte» Schweigen totaler Indifferenti«inus, der nach gar keiner konfessionellen und politischen Freiheit verlangt! Eine zweifelnde, weil schlecht beeinflußte Regier-ung. ioK gerade gegenüber den vielen, von ge-wisser Seite ausgehen sei, und auf die Verdum mung de« Volke« abzielenden Machinationen hinlänglich überzeugt werden, baß e« weitaus mehr religiös und politisch Em-nci-p i r t e gibt, als in „officiellen" Berichten davon gemeldet wird. Man denke allerseits noch rechtzeitig an die möglichen Folgen de« verhängnißoollen „Zu f p ä t", worüber uns die Völkergeschichte belehrt, welche zeigt wohin zur strammer gouvernemcntaler Conseroati«mus und politischer IndifferentiSmu« bei den verschiedenen Völkern geführt haben. Man verlasse sich nicht so ganz unbedingt auf die wirkliche Eigenkraft der guten, edlen Sache! „Wer da glaubt, er stehe fest, der seh' zu, daß er nicht falle!* Dieser biblische Wahrspruch gilt auch für Völker und Regierungen. Man denke nur an den Aufschwung und Nieder-gaug einstiger, weltberühmter Völker, wie der Phönizier, Griechen und Römer, deren Verfall zum gioßen Theile dem Schwinden de» Bewußt-sein« der Volkssouveränetät zuzuschreiben ist. Halten wir uns demnach al« echt constitu-tionell Gesinnte, den ehrenvollen und pflichtschul-digen Mahnruf stetS vor Augen: Beständige Wachsamkeit ist der Preis derFrei-heil! Durch alle Länder. Cilli, 24. März Die Landtage vo» Oesterreich unter und ob der EnnS. Salzburg, Sieiermark. Kärnten, Kram, Mähren, Schlesien, Vorarlberg, Istrien, Görz und GradiSka, dann der Landtag von Trieft mit seinem Gebiete find mit kaiserlichem Patent John Weller trotz seiner melancholischen Schweig, lamkeit ein ganz entschlossener Gesellt, dem ma» nicht gerne zn nahe trat, denn er hatte einst einen kräftigen Raufbold, der ihn verhöhnte, mit einem einzigen Streiche zu Boden gestreckt. Die beiden Leute wurden später sogar sehr gute Freunde, da« heißt in so weit, al« der sonderbare Frteseur uud Raseur überhaupt mit Jemanden gut Freund «er-den konnte. Eine« Tage» trat ein Mann in da» Geschäft, dessen scheue» Wesen auf der Straße schon oufge-fallen war. Nicht lange darnach kam eine Frau de» nämlichen Wege» uud verschwand gleichfalls in dem Laden. Kaum sie eingetreten war, drang ein furchtbarer Schrei au« der Stube und einige Mi-nuten später gab e« vor dem Laden John Weller'« ein tobende« Gedränge. Die Fruu lag bewußtlo« am Boten, der Fremde war in den Lchnstahl zu-rückgesunken und ein breiter Blutstrom floß au« der durchschnittenen Kehle desselben über die Klei-der herab auf den Estrich. Die gegenüberliegende Wand «ar mit Blut bespritzt, da« in weiten Bogen an« den geöffneten Halsadern gesprungen sein mochte, sogar die am Boden liegende Frau war mit Blut liegossen. Hinter de« Lehnstuhle ab» stand Weller mit todtenbleichem Gesichte; die Augen, weit auf-gerissen, starrten wie die eine» Wahnsinnigen in'» Leere und der verzerrte Mund »ar mit leichtem Schaume bedeckt. Da» Rafirmesser unter welchem der Fremde verblutet hatte, war noch in der F««st seine» Mörder». Schreckerstarrt blieb die Menge am Eingange stehen, wie festgebannt. Aber da gab e« kein Hal-ten. Bon rückwärt« drängten neue Ankömmlinge nach uud warfen ihre Vordermänner in den Laden, vom 20. d. M. kür den 5. April d. I. die «agc von Böhmen und Iiro. für den y. April d. I. und der Landtag der Bukowina für der 11. April d. I. in die gesetzlichen Versammlung«»«? einberufen. Die Landtags wählen in Tirol au» der Gruppe der Landgemeinden haben ein sehr trauriges und die Vernunft des Tiroler Landvolke« genugsam beleuchtendes Resultat geliefert. Vor 34 Mandaten entfallen 33 auf die Elerlealen. eine« auf die italienischen National liberalen. Nur in Wäislilirol sind etliche Aenderungen gegen da» ftühere Verhältnis eingetreten. Die National» Li-beraten, welche di»h-r zwei Stimmen hatten, haben eine, und ebenso die verfassungstreue Piriei eineStimme verloren, die Eleri-calen jeooch zwei gewonnen!? Charakteristisch für unsere innere politische Situation, namentlich mit Rückficht auf die un Schoße der Verfassungspartei de« Reichirathc« sich vollziehende Spaltung ist eine Wiener Eorre-jpondenz de« „Pester Lloyd", welche der letztgenannten Partei gewifs-rmaßen al« .G«rnung" dienen soll. Ja der Korrespondenz heißt e«. daß Graf Elam-Martinis letzten So mtag vom Kaiser in Audienz empfanden wurde. E» wird in den Clubs und der Presse gezankt und gestritten — fügt der Wirner hinzu — aber e« handelt sich nichtwerR e ch t, sondern wer dieM • ch t behalten wird. Im ungarischenAbgeordneten» Hause wird uwrgen eine Vorlage betreff« Emission von 100 Millionen ungarischer G » l d r e n t e, deren Placirung bereit« gesichert erscheint, berathen werden. Finanzminifter Szell beabsichtigt durch diese Ereditoperation Ungarn von dem Alp der schwebenden Schuld zu erlösen und die vinkulirten Staatsgüter zu befreien. Mau hofft, daß da« Hau« tie gewünschte Ermächtigung er» theilen werde. In der O r i e n t f r « g e ist in den letzte» Tagen nach keiner Richtung eine factische Aenderung eingetreten, höchsten«, daß die FrudenSdoffnungen mit Rücksicht auf die langen Verhandlungen über da« Londoner Protokoll wieder etwa« herabgestimmt erscheinen. — tiuch die monienegnniichtürkischen Unterhandlungen sind noch zu keinem Resultate gediehen. Der achtzigste Geburtstag Kaiser W i l h e l m'«, welcher am 22. gefeiert wurde, wird von der deutschen Presse natürlich im schwungvollsten Hymnenstyle gefeiert. Die wunder-bare Laufbahn de« HeldengreiseS bietet allerdings 3C Fortsetzung in der Beilage. IG der binnen wenigen Minuten gefüllt war. Die Ohnmächtige wurde zum Leben zurückgerufen. Kaum bei Besinnung, brach sie in ein entsetzliche«, haßer-füllte« Klagen und Toben au«, stachelte die Meng» auf, „den Mörder ihre« Gatten" zu lynchen und schon hatten einige kräftige Fünfte John Weller gepackt, bereit, ihn kurz nnd gut an den nächsten Nagel zu hängen. Da brach ein Mann mit aller Gewalt sich Bahn durch die Menge. E« war der nämliche Raufbold, den Weller sich dadurch zum Feunde gemacht, daß er ihn »instmal« zu Boden geschlagen hatte. .Laßt ihn spreche»!" schrie oder vielmehr brüllte er mit aller Macht seiner kräftige» Lunge». .Er muß sich vertheidig?« können, man darf ihn nickt lynchen, bevor man ihn nicht gehört hat! — der Teufel hol mich — ich schlage Jede» nieder, der sich ftüher an ihm vergreift!* Die Fäuste, die Weller umklammert hielte«, ließen nach, die erste Wuth war vorüber. Der Raseur »ar wieder zu sich selber gekom» »en. Ein finsterer Trotz verbreitet» fich übrr sei» Angesicht. .Ihr wollt, daß ich sprechen soll/ begann er mit fester Stimme, .wohlan denn, ich spreche." .Hört ihn nicht," kreischte da« Weid, er lügt, er lügt!" Ei» paar Arme faßten sie und drängte« sie zurück. Sie geberdele sich wie wüthend, da steckte ihr Jemand ein zusammengeballte« Tuch in de« Mund und jetzt hatte ihr Schreien ein E»d^ .So, red« !* schrie der Raufbold. .Vor Iahrm," begann Weller, .»ar ich s» dumm, mich ernstlich zu verlieben". Da« rief »in« stille Heiterkeit hervor, die sehr zu Gunsten de» Verbrecher» kam. Beilage zu Nr 36 der Stoff genug zu der reichsten lyrischen Gedanken« entfallung. In Italien ist, wie man der „Mrgp.? von bestinformirter Seite schreibt, ein theilweifer M i n i st e r w e ch s e l im Anzüge und zwar dürften die Herren Malegari und Manciai au» dem Eabinete scheiden. Aus dem Reiehsratbe. Da« H e cre n h a u « nahm in seiner Giy-ung vom 23. d. die Gesetzeiuwürfe. betreffend die Rznicolardcputation, die Mafimaltarife, die Braunau- Straßwalchener Bahn, die Prag-Duxer Bahu. die Eiseni-ahnspecialcredite und den Ver« trag mit der Südbahn nach den Beschlüssen de« Abgeordnetenhauses an, worauf der iviinisterpräsibent die Vertagung de« Reichsrathes bis zum 23. April erklärte. Lokale Aundjchau. Da» Abraupen der Bäume und da« Einsammeln der schädlichen Insekten erweist sich im Frühlinge jeden Jahres im Interesse der Baiminiliuien als eine so dringende Nothwendigkeit, daß selbst daS Van» teSgrsetz seine besondere Aufmerksamkeit den di.S-bezüglichen Verrichtungen zuwendet und gegen die Süumigen (gemäß Z 8 de« Gef. v. lO. Dr zember 1868) ridjt nur ansehnliche Geldstrafen verhängt, sondern noch überdies! versügt, daß die in dieser Richtung nöthigen Arbeiten eventuell sogar von Amtswegen, selbstverständlich auf Kosten der eigentlich hiezu Verpflichteten, vorgenommen werden. Auch wird in demselben ^andeSgesetze da« Verbot de« Vogelfänge«, d S Au«nehmen« der Zungen und. Eier, sowie dc« Zerstören« der NefUr ausgesprochen, da bie VSgel al« Insekten-verliigcr für die Obstbaumzucht von unberechenbarem Nutzen sind. In den meisten Städten werden von Seiten der städtischen Behörden mit den Herannahen de« Frühjahre« die edenerwähnten GesetzeSstellen öffentlich kundgemocht, um die feilte noch speciell aufmerk am zu machen und an ihre Pflicht zu mahnen und ist zum Beispiel in Traz eine dirßbezügliche Verlautbarung durch die öffentlichen Blätter schon am 16. Februar b. I. erfolgt. Unsere Stadt scheint berufen zu sein, in mancher r Zeitung". Beziehung eine exceptionelle Stillung einzunehmen, und so können sich auch die Raupen und fchä» lichen Insecien auf unseren Baumpslanzungen breit machen, ohne daß eS den hiezu berufenen Behörden einfiele der hier obwaltenden Nachlässigkeit und Pflichtvergessenheit durch die gesetzlich vorgefchrie-bene Erinnerung, sowie besonder« durch strenge Handhabung de« Gesetze« energisch zn begegnen. Wir wissen nicht, ob die hiezu berufenen Behörden noch bi« zum Hochsommer, wo au» den gut ge« nährten Raupen schon bunte Schmetterlinge ge-worden, etwelche Verlautbarung in diesem Gegenstände erlassen werden, halten u»« aber verpflichtet, den dießbezüglichcn ämtlichen Unterlassung«sünden zu begegnen, indem wir die Gartenbesitzer auf die ihnen durch Vernachlässigung de« Abraupen« dro« henden Gefahren aufmerksam machen und auch gleich einige Mittel anführen, um von Raupen befallene Bäume zu reinigen. Ein vorzügliche« Mittel dieser Art ist nach der ..iiovue hoiticole" Folgende«: Mit 150 bi« 200 Liter Wasser werden 10 bi« 12 Liter Ofenruß tüchrig umgerührt, dann 48 Stunden stehen gelassen und hieraus durch eine grobe Pack leinwanb geseicht. Mit dieser Flüssigkeit werden die von Raupen besetzten Bäume de« Abend« mittelst einer Handspritzc bespritzt und am fol-genoen Morgen die massenhaft am Boden lie-genden Raupen zusammengekehrt und vergraben. — Auch Räucherpfannen mit brennenden stinkenden Sloffen. Schwefel oder dergleichen, hängend an einer Stange befestigt, leisten bei weil abstehenden Aencn hoher Bäume, welche ander« uicht zu erreichen sind, gute Dienste. Ebenso kann, wie Herr Iul. Dürr (Hanaelsgärtner in Laibach) in seiner auch jüngst von un« besprochenen Schrift versichert, der Zweck mittelst angezündetem Pulver erreicht werden. Man ladtt ein Gewehr mit der Hüls!« des sonst erforderlichen Pulver«, setzt aber keinen Pfropfen auf uns feuert unter die Raupen-gesellschast. Hinsichtlich der die Äemüseculturen schädigen üen Raupen ist die zweckmäßigste Vertilgung«-Methode immer da« Absammeln verselben. denn alle sonst empfohlenen, auf massenhafte« Tödien berechneten Mittel schädigen gewöhnlich auch die Pflanzen selbst, da fie meisten« in Säuern be stehen, welche verderbliche Dampfe entwickeln. * .Ich sagte da« zu dem Mädchen, daß ich liebte nnd e« sagte nicht nein. So ward Liddy mein Weib. Wir lebten drei Jahre sehr glücklich: ich hatte damals ein Gasthaus an der Straße »ach dem Westen und e« ging un« recht gut. Da kam eine» Tage« ein Mann, der bei un« ab-stieg. „Er blieb drei Tage bei un« nnd sprach sehr viel mit Liddy. Ich kümmerte mtA nicht darum. Dann gieng er und kam eine Woche später zurück. Nun blieb er schon länger. »Wa« soll ich viel sagen? Ich hatte z» thun auf einen kleinen Farm in t «^Nachbarschaft, oort sollte ich acht Tage bleiben. Der Zufall wollte, daß ich ben j)>ann uuterwegS fand, mit dem ich zu sprechen hatte. „Wir machten un« Beide auf. ich kam de« Nacht« in meine Wohnung und wollte ermüdet zu Bette geh'n. E« stand neden dem meiner Liddy. Ganz leise, ich wollte mein geliebte« Weib nicht erschrecken, war ich k»'« Zimmer getreten und" — .Und fand mein Bett schon besetzt?" johlte der Raufbold. „So ist e«. E« gab einen kurzen Kampf und ich hatte Unglück dabei. Da seht — hier in der Brust ist noch die Narbe de« Messerstiche«, den ich damal« empfing. Ich taumelte und lag in der nächsten Minute auf der Straße. „Mein Geschäftsfreund von der Farm lud mich auf seinen Karren und führte mich fort. Er wagt? e« nicht, mich in den Händen de« Weibe« zu lassen, da« ich so sehr geliebt und da« mich so sehr bettogen hatte. Al« ich genesen war, kehrte ich nach meinem Gasthause zurück. E« «ar nicht mehr mein. Liddy hatte e« verkauft und war mit iurem Geliebten verschwunden. Man setzte »ich einfach vor die Thüre." Ein dumpfe« Grollen ging durch die Menge. Aber c« galt jetzt nickt mehr John Weller, fo»dern dem verbrecherischen Weibe und dessen Genossen. „In meiner Verzweiflung wanderte ich fort und so kam ich zu Euch. Die Lust am Betriebe eines Gasthauses hatte ich gründlich verloren und so griff ich zu dem allen Gewerbe, da« ich iu der Iugud gelernt hatte. Ich war Barbier auf «wem Schifft gewesen." „Nun lebe ich fast zwei Jahre unter Euch, wie Ihr zugeben werdet, al« ordentlicher und nihi-gtr Bürger." »Ja, ja, da« muß wahr sein!* brüllte der Raufbold. Ein dumpfe« Gebraust unter den Nächst« stehenden schien die Wahrheit zu bestätigen. „Heule nun tritt ein Man« in meinen Laden; er will, daß ich ihm den Bart abnehmen soll. Gleich Anfang« kommt er mir bekannt vor. Ich denke nach, wo ich ihn schon ftüher gesehen habe und seife ihn ein dabei uud dann wetz' ich mein Messer. „Da fällt'« mir wie Schuppen von den Augen. Ich rufe ihn bei» Namen, bei dem Namen, den er sich damal« gegeben, al« er mein Weib verführt hat. Er ist« er ist'«! Ich sehe e« an seinem Erschrecken, daß auch er mich erkannt hat. „Da wird'« mir roth vor den Augen, blut-roth: ein rascher Strich mit der Klinge »der seine» Hal« und — — doch, da liegt er vor Euch l Da« ist'«, wa« ich gethan hab«. Und die dort, die gewollt hat, daß Ihr mich hängen sollt, ist LidH, mein Weib!" (Moderne Einkommensteuer - Bekenntnisse.) Herr von Preti« mag noch so sehr da« Sinken der Steuerkraft in Abrede stellen, der Chts unserer politischen Behörde mag seine sinanz, ministerielle Excellenz in diesem Streben durch möglichste Geheimhaltung der SteuerauSweise noch so eifrig „unterstützen" — es nützt ihnen doch nicht« und fie werden die höchst traurige Thatsache, daß die Möglichkeit, die Steuern zu bezahlen, bei un» an einer bedenklichen Grenz« angelangt, niemals wegleugnen können. Wir haben Gelegenheit gehabt, in einige der jüngst hier abgegebenen Einkommen-steuerbekennwisse einen Einblick zu thun und müssen gestehen, daß dieselbe in ihrer Abfassung einen allerdings originellen, aber darum gerade nicht tröstlichen Eindruck machen. Dieser angedeuteten Originalität halber wollen wir aus einem solchen Steuerbekennwisse eines Gewerbetreibenden einige markante Stellen anführen. Die Frage nach de» Betrieb« apital wird beantwortet mit: „Credit", die nach der Anzahl der Hilf»arbeiter mit: „Keinen" und in der Rubrik „Anmerkung" ist folgende Ergießung eine» steuergedrückten Herzens zu lesen: „Mein Einkommen ist seit der Zeit als der Gulden 100 Kreuzer hat. daß ich jede« Jahr mehr schuldig bin, tch kann mir nicht helfen, ich muß die Wahrheit reden, so wahr mir Gott helft l ich bitte mitmirRach« ficht zuhaben." Mit kleinen Varianten ist dieß der Wortlaut sast aller Einkommensteuer« Bekenntnisse unseres Bezirkes. Diese Thatsache spricht aber deutlicher als alle Ausweise und macht die« selben überflüssig; un« speziell ade? überhebt sie der Mühe die Mittheilungen de« Oberhaupte« der politischen Behörde „auszubeuten." (Die Filiale i. und 27. h. St sortgesetzt. — Das Concert Walt«r-Ai«d«l, welches am 19. d. im Laibacher Redoutensaale stattgefunden, brachte wie da» ^aib Tgbl." berichtet den Concertanlen nur «in Reinerträgniß von st. Et» — ein. —- Der Aeldmangrl tritt auch in Ä ä r n t c n aus. «m 15. d, wurde in R«ggen ein Klein-hau« um den Meistbot von — b fl. abgeschlagen — Zm »deren Lavantthale herrscht die Blatternepidemie. — Am 21. d. »m 7 Uhr Abend« bemerkte man in K l agen surt ein feurige« Meteor, da« sich von Westen nach Lsten bewegte und in gelbem Lichte erglänjie. — In der kroatischen Strafanstalt Lepoglaoa ist die egyptiiche Augentrantheit epidemisch ausgetreten. — In Wara» bin soll zu Pfingsten ein kroatischer Sängertag adge-halten »erden Auntes. " I. GrühlingShoffnungen.) Finke«, schlag ertönt und in denselbtn mengt» sich all-mählig die melodischen Lieder der niedlichen. Eou-certisten der Autn u->d Wälder, der Fluren und Wieseu, denn die Sonne sendet bereit« ihre erwärmenden Strahlen auf die Mutter Erde, al« wären die winterlich«« Qualen schon vollend« überstanden. E« rüstet sich eben Alle« zum Früh-ling, aber schon oft ist e« geschehen, daß Freuden durch neue Leiden getrübt wurden, und so einige Märzstürme find alte Erfahrungen. Doch wollen wir hoffen, daß un« Heuer ein schönere« Frühjahr, al« e« im vergangenen Jahre gewesen ist, zu Th:il werden wird, weil eben der Winter auch schon milde war. Die allbelebend« Soane ist ja Heuer der regierende Planet, und »l« solcher muß sie ja die höchste Gew«!t über Alle« haben. Milder Sonnenschein ist ja erquickend; die Saaten keimen, die Blumen blühen und die Wälder grünen, wenn er seine Macht entwickelt, wenn die grauen Nebel am Horizonte verschwinden. O wollte sich so auch der umwölkte politische Horizont allmählig klären und von der Frieden«sonne beleuchtet werden, damit der verkrachte Wolstand der Bölker sich wieder langsam erholen und entwickeln, damit die segtndringtndt« Werke be« Frieden« vom Neuen gedeihen können. Mögen bie Ignatieff« und Gort-schakofs«, die Midhat und Derwisch Pascha'« und mit ihnen nicht n»r alle Diplomaten Europa'«, sondern auch die russische sammt der türkischen Armee au« den Spalten der politischen Blätter ver-schwinden, dafür aber darin die nutzbringenden Thaten eiftiger und redlicher BolkStridunen erscheinen: damit die angsterfüllten Herzen der armen Men-schenkinder wieder zur Ruhe kommen können. Friede muß ja werden, sollte nicht die „Pariser Weltausstellung" in die Brüche gehen oder mit eine» so enormen Deficit zu Ende geführt werden, wie die« bei Weltausstellungen sonst so gang und gebe ist; Friede muß werden, schon der anzuhoffenden Turner-. Feuerwehx-, Lehrer- und dergleichen Tage willen; Friede muß werden, sollen nicht die Bäder und Cvrortt ohne Gäste und die Villen ohne Sommerftischler, die romantischen Gegenden und die Berge ohne Touristen bleiben. Auch unsere fteundliche Sannstadt benöthigt zur vollständigen Entwicklung al« Eurort de« lieben Frieden«: denn nur Sommergäste und Sängerfeste sönnen den kaum errungenen Ruf eine« angenehmen, freund-lichtn Eommrrauftnthalte« bewahren und weiter verbreiten und so hoffen wir denn, «eil wir e« wünschen, daß mit dem eingekehrten Frühling sich auch die Frteden«au«sichten günstiger gestalten werden. l«ä»»er »»d frourii.) Nachstehend« Rotitzen dürften für heirattz«fähig« Mädchen und bei Troste» be dürftige Witwe einige« Interesse haben. Im Wanzen qe no««en ist aus d«r Erd« di« Zahl der Frauen so ziem lich gleich mit jener der Männer, aber von einem Lande »um andern herrschen doch große Unterschiede Bon allenLän-dern der Erde ist Frankreich dasjeniqe, welche« sich am meisten dieser «Weichheit nähert, denn man stndet da 1007 Frauen auf 1O00 Männer. Größere Abweichungen finden sich in Schweden, wo 106-4 und Griechenland, wo nur J33 Frauen aus 1000 Männer kommen Bon allen Ländern der Erde ist Paraguay dasjenige, wo di« Zahl der Frauen am stärksten überwiegt, denn dort kommen 2079 Frauen aus 1000 Männer. Aus den kanarischen Inseln können 1000 >ung« Männer ihre vräuie unter 1028 jungen Mädchen wählen. Aber diese nehmen dasür ihre Rache in A u -stralien, Tasmanien und Reu See land, wo 817 Mädchen 1000 männliche Bewerber um ihre Hand seufzen lassen — m Eaint -Mauric«, wo di« schöner« Hälft« d«« M,nschengeschlechte« nur ein Drittheil beträgt. In der sranzöschen Kolonie Zieunion könne« 547Kreolinnen oder braune Mulattin«« unt«r 1000 Möun«r mühten — in Hongkong endlich find«! man 3K5 Frauen auf 100" Männer Den Witwen, welch« sich trösten lasten wollen ist daher anzurachen, nach Hongkong zu reifen. Aus dem Kerichtslaale. < Hauptverhandlungen vom 3«. bi« 38. März 1877.) I« dieser Woche finden nur an zwei Tagen Hauptverhandlungen statt, und zwar: Monrag den SV. d. I. Senat: (Bors. L-G-R. Jordan.) Franz Zobel, körpl. Beschädigung; Jakob Mutter, öffentl. Ge-waltthätigkeit: Georg Lenio, Diebstahl: Ioftf Echibret; körpl. Beschädigung; Josef Kristofitfch, Diebstahl ll. Senat: «Bors. L>>G-R. v. Garzarolli.) Ihere« Schume., Betrug; Anton Cirotdii, Diebstahl; Jakob Legat, körpl. Beschädigung; Joses Boitschnig. körpl. Beschädigung; Jakob Micheljak, § 33Ö; Michl Gutfchi und Juli« Gutschi. B«runtreuung: Mittwoch den 28. d. (Bor. L. G.-G. Levicnik.) Michl Krivetz, körpl. Beschädigung: Rudolf Voritschan, Veruntreuung: Michl Bogriuz, Be^ trug: Simon Lgriseg, uad Anton Drofenig. Diebstahl; Bärtlmä Streß, körpl. Beschädigung; Katharina Miche-litsch körpl- Beschädigung LandwirMchaft. Handel. Industrie. (Von der Handel« - und Gewer bekammer für Krain > wurde an da« Han-del«mi«istcrium irftt Bezug auf da« bereit« am 25. Nov. v. Jahre überreichte Ansuche«, betreffe?-d die mit 1. Oktober 1876 bei der k. k. privilegirten Kronprinz Rudolfbahn in Geltung ge-tteteaen neue« allgemrintn Tarife für Eil-güter und gewöhnliche Güter, eine neuerliche Eingabe gerichtet, i« der dargethan wurde, daß bei keinem Artikel die frühere« Tarife eine so deveutenbe Aenderung durch die neue« er-fahren habe«, als bei den Erzeugnissen der Eisen-industtie, d. h. bei den Artikeln: Sta beiseit aller Art, Stahl in Stäben, Platten, Blech, Eisenguß, Nägel und Eisenwaren überhaupt. Diese Artikel waren im zweiten Nachtrage zum Lokallarife vom Juli 1872 in den Spezialtarif )tr. ll. eingetheilt, und es war nach demselben für einen Wagen mit 10,(XX) Kilogramm zu zahlen: «. W. in Banknoten ) fl kr. von Ziatfchach nach Laibach S.-B 32 — „ Astling „ » . A 4» . Jauerburg „ .. ««40 . Aadmann«dors « „ „ 19 40 . Podn»N 19 15 40 „ Kralnburg 0 „ 12 40 . Lack „ 9 20 Nach dem Tarife vom 1. Oktober 1876 ist jedoch für ditftlbm Artikel nach der Wagenla- dungsklafle A für 10.000 Kilogramm zu zahlen: in Eild«r st kr von Ratschach nach Laibach E. B. S1 80 . «ßling „ „ 38 50 . Iauerburg „ 3tl 90 „ RadmannSdor, „ 31 eo „ Podnart „ „ ., 2T> 20 Kraindurg „ „ .. IS 90 „ Lack „ „ .. 15 10 Wird zu diese« Tariffätze« das Agio mit 16 Perzent zugerechnet, so ergibt sich, daß für obige Artikel nach dem neuen Tarife nahezu noch einmal so viel an Fracht gezahlt werden muß, al« nach dem »datierten, bi« Ende September 1876 in Geltung gewesenen Tarife. Nachdem nachgewiesen wurde, duß diese Tarife die Industrie fchä-digen, die Concurrenz insbesondere in der jetzigen Zeit nahezu ganz unmöglich ma-chen, daß weiter« derartige enorme Erhöhungen auch der Bahn nicht vonNutze» sein können, in«-besonder« wenn erwogen wird, daß für kur,e Stre-cken die Verfrachtung mit Fuhrleuten dilliger ist al« die mit der Eisenbahn, wurde da« Handel«-Ministerium gebeten, dahin wirken zu wollen, daß die neuen Tarife der Kronprinz Rudolfdahn für die bezeichneten Artikel auf jenen Betrag e r m ä-ß i g e t werden, welchen der Tarif vom Juli 1872 festsetzte. (Wiener Zrncht- nnd tvaarendoes» »»» ZI. März.l(Orig -Telg ) Man notirte vr. 100 Kilo gramm; Weizen Banaler von fl. 13.3">—13.7i>, Th-iß von fl. 13.30—l-'i.,<>0 Theiß schweren von st. 14.10 14.15, Slovakifcher von st. I3.IO—I3.IO. du. icdw. von fl. 11.--.--Marchfelder von fl. 13.90 Wala- chischer von fl. —.----.—, Uiance pro Frühjahr von fl. 18.25—1Ä.35. R o ggen Npirer- und Pefterboden von fl. 10.65—10.70, Slovakischer von fl. 10.77,—U.— Anderer ungarischer von fLlO.611—10.80, Oesterreichischer von fl. 10.70—10.90 Gerste Slovakische von fl. 8.40 — 10 «, Obernngarische von st. —.-.—, Lesterreichisch von fl. »^>0—9.60 Fultergast« von fl. 6.60—S.R) ungarisch«r von st. .-—, Cinquantin von fl. 7»0 —7.80, aus Li«serung pro Frühjahr von fl.-- —— Haf«r ungarischer Merkantil von ft. MO— 8— dto. gereutert von fl. 8.—8.10. Böhmischer oder Mährischer von fl. —.---- , Usance pro Frühjahr von fl. 7.7«—7.7Ztep« Rübser von st. —— Wachtrag. DieLondon er Verhandlungen über da« Protokoll sind der „Pol. Eorr." zufolge, al« gescheitert zu betrachte«, da Rußland die Aufnahme de« von England geforderten Passus bezüglich der Abrüstung der russischen Armee entschieden zurückweist. Au« Constantinopel wird vom 23. d____ telegrafin: Die montenegrinische« De l e g i r t e «erhielten heute vom Fürsten N i k o l a u « ei« Telegramm, in welchem sie beauftragt werden, der Pforte zu erklären, daß der Fürst die Ber-längerungde«Waffen still st and« bi« ausschließlich 13. April annehme, damit die schwebenden Verhandlungen in dem einen oderanderen SinnezuEnde geführt werden (innen. Au« Rom telegrafin man vom 23. d.: Der Gesundheitszustand des Papste« ist im Allgemeinen zinnlich zuftiedenstellend. S e. Heiligkeit verlor jedoch den Gebrauch der Füße und muß sich im Sessel tra-gen lassen. W i» n. *1. März, «uck i» « e e l i » sind die Hoffnung«« auf Erhaltung de« Frieden« setzr aesnnken. Zn diplomatischen Kreisen ist allgemein di» Ansicht verbreitet, daß General Ignatiiff. welcker morgen Friib von Pari« kommend hier «in-trifft, alle« daran setzen wird eine ftfter* r f i 9 75 Bankaktien...............821.— Creditacten ..........151.20 London............123.60 Silber............110.10 Napoleond'or.......... y .86 K. f. Diünzducateu........ 5.83 100 Reichsmark.........60.65 iMeterologiscbe Bkobacbtungen.) I» der in R. 35diefes Blattes veröfienltichte« Ueberficht der meteorol. Beobachtungen ist zu derichtige>?. daß selbe dem Monat Februar, nicht Jänner delrefsen, ferner betrugen da» Monatmittel de« Luftdruck«« für Tüfsir 7 «0 >1 da« Maximium der Zemparatur für NruhauS 11 "*"> und di« Summe de» Niederschlage« fftr Reuhau« !S 8. Wir empsrhlett jwr Zrühjahrs-Saison FINGER 5 Jahre Garantie, das Neueste in Herren- u. Daiiienkleiderstoffen. gedruckteu Cretons für Damenwaschkleider, das Neueste in NoiineniK'lilruM'ii. sowie unser A! 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Auskunft in der Eip. die4s Blatte«. 13$)— l Ein Lehrjungr« ^u> £Ui>:tn 1 lau>e wird für ein Kleider-*'Mr«n-Qeüchaft soglekh aufgenommen. 156— 1 Gummi - Fischblase uar ta iat«rllUal«rr Qn*llt9il von I -4 ft. per DaOrmt. Enpecbeur l'ulutlonMcbiltter' 1 8. per Ktürk mit iprrlrllrr Or l.r»uchi*»wel4UD)f vrrarndet gegeii Nachnahme John Zligir, Gras, y* Lluliliitrn uud Bundatfen- FiMk. Anzeige» Der (»«fertigte beehrt sich biemit bekannt zu geben, tun* «eine Brückenwage ganz neu hergerichtet und behördlich auf 700O Kilo glicht wurde und bittet um gefällige Benützung derselben. Waggebsthr pr. Meter-Centner 2 kr. Franz Walland 15:1—t Hötel zum güldenen Löwen. Brust- und Luu^eukrankheiten welcher Art bteiflben auck sein mögen. werden mittelst de« na» ä r j tlid» t r V « f) c»den Es zeichnet sich mit aller Hochachtung Ihr dankschul-viger Zran< .«ozelka, Lehrer. Herm 7,rant Wilhelm, Apotheker in Neunkirchen. B o s so lo i Juni 187»! Ich ersuche steundlichst. mir postwendend, wie letzt« tesandt. zwei Flaschen Wilbelm« Sckineeberg« Kräuter>ÄlIap, diesem so vorzüglichen Mittels, einzusenden, es ha' hier einer sehr ichwer ertränkten Frau so heilsam gewirkt, daß ne den l$t-drauch fortseyen will. Mich besten« empfehlend hochachtungsvoll Moriz Tatxl. __ Tteieuigcn P. T- Ääujec, welch« den seit dem AaHre 18^5 mm mir erzeugten, vonüglichen Schneeberqs Krüu-irr AUop eckt zu erhalten wünschen, belieben stet» ausdrücklich Wilhelm's Schneebergs Kräuter-Allop ju verlangen. Knnxisung wird jeder Zkaschc beigegebe«. Eine versiegelte Lriftiaal-Flasche kostet I st. 25 kr. und ist stet« im stischen Zustande zu haben beim alleinigen Erzeuger Fr. MM, AiioMer in NenntircöeB, teösterreicii. Die Verpackung wird mit 20 tr. berechnet. Der echie Wilhelm'« Schneeberg« Kräuter-Allop ist auch nur zu bekommen bei meinen Herrn Abnehmern in Killi: Vanmdachsche Apotheke, $. Rauscher: Agrarn Lig. Mittlbach, Apotheker! 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(»bat !cd»i «lci«e»atn ck m»s«tt Haar t?e> < 0 jsinWnflinilib, nxlch- bloaber. tolbe«. at«»»a, sei Ml f>n«c-mtAen Haare» naen litt-I»n>at>ta «»ian, ntrlci»!. tt? glkichti. füht-n »tt H»»t'?»t-Iiia»iin«»»»I»pt. »am e»«e». '»Meist welche all« ?ar»en-»oi Cioab b« ta'* »unttlftr ?>tana ri(»lt rotrben tonnen. t frtjiitrt (rbitle e»atz«i»t< »I Silbaifi beb Ctfinbtt«! Bestellungen beliebe man gefälligst zu ricktea an den Haupt-reveftleitt H;*m- unr ?atl»md* ttslett,......ft. 'w— 1 tletne* AI«.....................fl. i80 1 aiabo4let'* »trttacl P« f.ab« . ........fl. X— i 1 ,< ,, Ztoientzvmade. tstit .............. aM. • I » ,. .. weit . . . . ......^*1 l ÄtnoniKtjiinjttBii«inil(b. 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