Hummer 7. p.ttau. ben l«. Februar 18»f>. ** ®° Ä" ----1__!_l__nahe 2 Wtlbc, ber Volks- l, bim mährischen Club 1, 4 , ^ . 3, den Nuthencn 2. ^cttstucrJcifumV erschetnr jeden F>onnrag. freil fflt Pettau mit Zustellung in? Hau«- vierteliährig st. l—, halbjährig fl. 2.—, ganzjährig fl 4—; mit Postverienbung im Inland?: vierteljährig fl. 1.16, halbjährig fl 2 HO, ganzjährig fl 4.50. — Einzeln« Nummern 10 kr Schriftleiter: Jases Felsuer, vahuhafgasse K. — Verwaltung und Verlag: W. Viaute, vuchhaudlung. Haiptplap «r. V. Handschriften werden nicht zurückgestellt, Ankündigungen billigst berechnete — Beiträge stnd envünscht mit wolle» längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt «erden. Vertretung der „Pettauer Zeitung" für Graz und Umgebung bei: Lu»wig »an ZchSnhofer in Äraz, ?»»rgafle Str. K. Steiermärkischer Landtag. AuS der 22. Sitzung. * Der Stabtiiemnnbe Pettan wirb die Bewilligung zur Eiichebung einer bem 20-pcrccutincn Zuschlage zur staatlichen PrrzehriingSsteuer gleich kommenben, selbststänbigen Auflage auf jeueS Fleisch, welches a»S auswärtigen Gerneinben in bas Guneinbegebiet der Stabt Pet,au zum Eonsum eingebracht wirb, für die Dauer v»» brei Jahren, bas ist für die Jahre 1896, 1897 und 1898 ertheilt. Diese Auflage ist jedoch nicht uort jenem nach Peiiau eingeführte» Fleisch einzuheilen. für welches »ach den Bestimm»»gen des § 1, Zahl 2 unb 3, des Fleischsteuergesetzes vom 16. Ju»i 1877 bie ärarische Verzehrungösteuer unb somit auch ber zu berselbe» »ach bem Gemeinbevoran-schlage vom 23. Oktober 1895 eiuzuhebenbe 20perceutige Gemeinbezuschlag in Pettau zu ent-richte» sein wirb. Aus ber 23. Sitzung. Der LonbeSausschuß wirb ermächtigt, au bie Stabtgemeinbe Pettau vou ber zum lanbschast-lichen Besitze e weitgehenbe Rücksicht zu üben. Der Redner beantragt, bem Vereine einen Betrag von LiX) fl zn bewillige». Abg. Dr. Wokau» sühn ans, bass ber Verein kein Kampf-, sonbern nur ein Schntzverein ist. Haben bie Herren übrigen» den Faustschlag ver-wunben, ber ihnen im vorigen Jahre versetzt wurde? Die Slovenen habe» be» Wiebereintritt in ben Lanbtag sogar an weitere Bedingungen geknüpft. Der Rebner ersucht bie Deutschen, sich zu einigen in bem Beschlusse zn Gunsten beS Vereines „Sübmark." auch ein harter Borwurf gegen Ihre tanzenben Mitschwcster» in jenem interessanten Alter, in welchem bie Damen. inSbtsonbere aber Witwen, jeben unbärtigen Springinsfeld bem gesetzten Manne weit vorziehen. Unb zu solchem Vorwurfe haben^Sie kein Recht mein Fräulein! Dixi." So hatte ich gesprochen, wenn eS bie Schick-lichkeit halbwegs gestattet hätte ober wenn ich so unklug gewesen wäre, eine schneibige Entgegnung zu provoziren Denn schneidig ist bie besagte blonbe Mitschwestrr. liebe Leserin, schon sehr schneibig. Tempi passati! (ich halte ben Titel trotzbem fest,) werben wir armen Männer, junge, alte uub noch ältere schon betn nächst seufze», sobalb bie unheimliche Entbeckung ber x Strahlen allgemein p.aktische Verwertung findet, wie seinerzeit bie Erfinbung beS Fotografierens. Zn welchen Confc-gi-.enzen hat nicht schon bie Momentphotografie geführt? Hat nicht so ein abgeblitzter Moment« sotograf vor einiger Zeit bie Sprvbe in bem Augen-blicke auf seine Platte fixirt, als sie seinen begünstigten Nebenbuhler bei verschlossenen Thüren, aber leiber unverhängten Fenster» herzte unb küßte unb hat dann das hübsche Gruppenbild dem „rechtmäßigen Eigenthümer" ber schönen Spröden zugeschickt, ber bann bie ScheibungSklage ein« reichte. Abg. Dr. Kieuzl erklärt, für bie Bewilligung zu stimme». Abg. Franz Schreiuer, ber im Vorjahre gegen bie Subvention stimmte, erklärt, Heuer für bie Siibveutiou zu stimme». Abg. Gras >ioltul»islti theilt mit, basS er unb einige Mitglieber der vereinigte» Linke» uub beS GroßgruubbesitzeS uicht nur für den Antrag, betreffend das Eillier Stiibeutenheiin, gestimmt, sondern im Fiuanz-AuSschnsse auch für die Erhöhn ng der Post eingetreten sind. Die politische Richtung jener Pelsönlichkeiten, welche an der Spitze des Vereines Südmark stehen, veranlasse den Redner aber, gegen deu Antrag des Herr» v. Pengg zu stimme«. Abg Dr. Starke! befürwortet ben Antrag Pengg Abg Dr. Ritter vo» Schreiuer erklärt, für be» AuSschußautrag zu stimme» uub beruft sich auf bie Äußerungen beS Fürsten Bismarck, bie er ber Depntativii ber Steirer gegenüber gemacht hat. worin der Altkanzler ben Deutschen in Oesterreich bie Nachsicht ber Überlegenheit gegen bie attberet! Nationalitäten i» Österreich empfohlen bat. — Abg. EnbreS verwahrt sich ebenfalls da-gegen, dass etiva diejenigen, welche nicht für die Petition stimmen, weniger gute Deutsche seien. Der Berichterstatter Graf Lamberg theilt v. a. au« den Statuten mit, dass der Verein nur Deutsche als Mitglieder aufnimmt. „Wo ist hier die Gerechtigkeit?" ruft der Redner. Der Antrag beS Abg. Pengg wirb bei namentlicheeAbstimmung mit 24 gegen 24 Stimmen abgelehnt. Für bie Subvention beS Vereines .Südmark" stimmten bie Abgeorbneten v. Feyrer, v. Forcher. Freiberger, Dr. Kienzl, Köberl, Dr. Kokoschinegg, Koller, Dr. Kotzbeck, Dr. Link, Tempi passati! 9?icht einmal bei verschlossene» Thüren kann man heutiaen Tages ohne bie schwere Sorge mehr küssen, bass irgenb ein momentfotvgrafirenber Hunbsfott „bas wohlge^ lungene Bilb" morgen ben p. t. Angehörigen znsenbet. Aber was ist bie Erfinbung Daguerre«, gegen bie Entbeckung RöntgenS! WaS sinb bie neugierigsten Sonnenstrahlen gegen bie gerabezu unverschämten x-Strahlen? Was ist eine Moment fotografie gegen eine Fotografie mit x-Strahlen. die alles burchfichtig machen bis auf bie Knochen unb höchstens noch bis ans bie paar Nickel, bie man nach einer Faschingsunterhaltung noch in der Tasche hat? Professor Doelter hat mit ben Verb---- x-Slrahleu bereits falsche von ben echten Diamanten unterfcheibcn gelernt! Fehlt nichts mehr, als bass so ein ipefulirenber Narr zum Unglücke be« aanzen Männergeschlechtes bie nichtsnutzige Entbeckung so weit ausbilbet. bass man vermittelst eines x-^trahlenapparates „falsche" Küsse von ben echten, wahre Liebesschwüre von den falschen, ein gutes Gewissen von einem bösen unterscheiden kann und — wir sind geliefert I Das kommt am Ende bei ber berühmten Gelehr-samkeit unb bem Scharfsinne ber Männer heraus! vitph», oiiron .vackelburg. Hageuhöser, Haring. Gras Herberstein. Karlon, Kobolitsch. Graf Kottulinsky, Kurz. Graf Lamberg. Fürst Liechten-stein. Baron MoScon, Pirchegger, Proboscht, Rochlitzei, Schmiermaul, Dr. von Schreiner. Baron Störck. Gras Stürgkh. Wagner unb Gras Wurmbraiib. Abweseub waren Professor Dr. Graff und Kautschitsch. Es stimmten sonach 24 gegen 24 Abgeorbnete und basier ist die Stiböfntioiiimmg ber Sübmark nach § 36 G -O. abgelehnt. Gemeinderaths-Sitzung. Für bie 3. orbentliche Gemeinberatl>«sitzuiig am 12. Februar 1896 war folgenbe TageS-orbnung ausgegeben: 1. Verlesung beS Protokolles bei letzten Sitzung; 2. Mittheilungen; 3. Wahl eines Mitgliebes in bie Bezirks« Vertretung an Stelle beS Herrn Wilhelm PiSt; 4 Vorlage ber Äemeinberechiiung unb Bericht ber Fiiiatizjectio» über bie Revision ber Rechnniig, Bücher und Easfen; 5. Ansuche» ber Brnber ReiniugShauS um eine Gasthaus-Eoncefsion nach Rücklegnng einer solchen durch Blas Mosel; 6 Ansuchen der Äloisia Lerch »m eine Gast-hauS-Eoncefsion; 7. Antrag der Bausection zur Temoliernug ber Stabthütte; 8. Autrag der Bausection betreffenb bie Ber-gebung bes KinberspielplatzeS am Stabtparke; 9 Baugesuch bes Herrn Johann Steubte; 10 Ansuche» bes öst.-nn>,. Hilssvereines in München »in Unterstützung; 11. Anstichen be-' Johann Kummer »in Remuneration; 12. Anträge beS ArmenratheS; 13. Allfällige«; 14. Vertrauliches, barnnter ein Gemeinbe- ansnahineanjnche». Anwesenb: Herr Bürgermeister Jos. Ornig als Borsitzeuber. bann bie Herren Bicebürger-meister Franz Kaiser unb bie Gemeinberäthe: W. Blanke. C. Filaserro. I. Kasimir. I. Kollenz. I. Wreßiug, H Molltor, M. Ott. Jg. Roßmann. R. Sabnik, I. Ferk, A. Sellinschegg, H. Stary unb H. Strohmaier. Nach Eröffnung ber Sitzung wirb bie obige Tagesorbnung wie solgt erlebigt: 1. Das letzte SitzungSprotokoll wirb vor- Zum Henker mit solchen E»tbeck»ngen, bie das ganze Geschlecht zu blamiren geeignet finb. Anstatt einem Paare soliber, eichener Betten, werben sich bie Bräute von nun an x-Strahlen-Apparate als erste nothwenbigste Einrichtung für den jungen Haushalt anschössen, wen» nicht bereits die Schwiegermutter ir> spe ben VerlobungskusS mit dem unheimlichen x-Strahlenapparate unter-sucht und gefunden hat, das derselbe, obgleich am Klänge be» rechten Küssen täuschenb ähnlich, benuoch blos eine wertlose Imitativ» war. Dass in diesem Falle ber „geschäftskundige" Bräutigam abblitzt, ist natürlich. Geschieht ihm auch ganz recht, ben» wäre er so vorsichtig gewesen unb hätte, „als er mit ben Herren Eltern sprach", einen xStrahleu-Tafchenappirat heimlicherweise aus bie „Feuerfeste" bis Schwiegervaters gerichtet, so hätte er vüllcicht rechtzeitig gesehen, bass eS im Tresor sehr „stier" aussteht uub hätte nun seinerseits .entrüstet" sein unb stolz abziehen können. Tempi passati! mit bem Bemogeln ber theuren Gattin ist's auch vorbei! Mittelst ber x-Strahlen sieht sie in bas geheimste Fach unseres Schreibtisches, zählt genau unsere ihr heimlich abgezwackte» und im sicher geglaubten Verstecke — 2 — gelesen uub tu seiner Fassung genehmigt. 2. Dankschreiben bee Eoutite« für baS am 14. b. M> stattfiübende Kränzchen ber Unter-vffiziere bes k. u. k. Pivniiier-BataillonS für einen Beitrag ber Stabigemeiube. Dankschreiben bes Comites für bie Erbauung eines Stnbe»tenl»eimes u»b beutjchen Hauses in Cilli für ben Übermittelten Betrag von 100 Kronen. Zuschrift des k> tt. k ReichskriegS-MiiiisteriumS betreffend bie BeitragSleistung zum Baue einer eiserne» Dranbrücke. 3. Die Wahl eines Mitgliebes in bie BezirkS-vertretnng an Stelle des auSgejchiebenen Herrn W. PiSk wirb mittelst Stimmzettel vorgenommen. Zu Stimmzähler» werben gewählt bie Herren Gemeiuberäthe Filaserro unb Sabnik. Dieselben konstatieren, bass lauter leere Stimmzettel ab-gegeben wnrben. Der vom Vorsitzeiiben ange-ordnete ziveite Wahlgaug ergab baS gleiche Resultat, es würben wieber 15 leere Stimmzettel abgegeben. 4. Referent Gemeinberalh Ott beginnt ben Bericht über bie Prüfung beS Rechnungsabschlusses ber Stabtgenikinbe pro 1895 und ber Überprüfung ber Stabtbuchhaltung. tvelche Überprüsung am 7. unb 8. Februar b I von ber 3. Sektion unter Beiziehung beS SparkafsabuchhalterS Herrn I. Kasper als Experte, vorgenommen würbe. Der Rechnungsabschluß würbe einer genaueren Prüfung unterzogen, olle Posten ber Einnahmen unb AuS-gaben mit bem Hanptbuche verglichen unb über-einstimmenb mit ben Buchungen besunben. Gleich-zeitig nahmen bie SectiouSmitglieber eine stich-probenweise Überprüfung ber stäbtischen Buchhaltung vor. inbem ber Gesammiverkehr des ge> wählte» MonateS (Juli 1895) Post um Post in be» Buchungen geprüft unb mit ben Belegen ver-gliche» würbe, wobei sich nicht nur kein Anstaub ergab, soiiber» constatirt würbe, bass bie buch-halterische» uub AbministrutionSgeschäfte vom StabtamtS-Sekretär Herrn E. Schalon in mnster» haster Ordnung geführt werben. Aus bem Rechnungsabschlüsse ergab sich pro 1895 bie Einnahmezifser mit 81.314 st. 51 kr., bie AuSgabenziffer mit 74.732 fl. 51 kr., somit ei» Eassarest vou 6582 fl. Im abgewichenen Jahre würbe bie vom bermaligen Gemeinberäthe beim Antritte seiner Funktion beschlossene Eoiiver'iernng der be-stanbene» Schnlbenlast und bie hiez» notliwenbige Ausnahme eineS Darleihens von 120.000 fl. zum Abschlüsse gebracht. Dieses Darleihen würbe wie folgt verwenbet: s) für Rückzahlung sämmtlicher Schulben, inklusive Eonvertierungsspese» 91.000 fl. b) Zur Bezahlung ber von ber früheren Gemeinbeverwaltung bem.neuen Gemeinberäthe als Erbschaft hinterlassenen ,Ruckstänbe uub eingegangenen Verpflichtungen it. zw. für bett Quai-bau beim Mauthhause 700 fl., für Zinsen unb zusammengescharrten Silberlinge unb wenn wir am ärgsten über bie Unerschwinglichkeit beS Hans-haltuiigsgelbes raunzen, macht sie pfiffig lächelub — ein Änlichen. , „Aber liebe Frau! wo soll ich'S hernehmen? Ich habe selbst keinen Kreuzer aus ein paar DramaS mehr!" — „Ach Alter, blamire bich nicht! Dort im hintersten Fache beutet Schreibtischlabe liegen 54 Kronen unb 8 Silbergulde»! 50 Kronen gib mir, bleiben dir noch immer 10 Guide» aus Cigarre», bu Schlaumeier!" Oh natürlich, Sie lächeln sicher über biese famose Entbeckung ber scheußlichen x-Strahle», schöne Leserin, beim welche Ihres Geschlechtes wäre nicht boshaft? Aber triumphiren Sie nicht zu früh! Metall ist unburchläjsig! Seufzen Sie nur einmal über L>erzbeklimm»»g ober Magenbrücken, in ber stillen Hoffnung, bass wir barüoer ganz untröstlich sinb uub sosort um ben Arzt lausen! Ja prosit, ein x-Strahlenapparat ans Sie gerichtet nnb bann bie laltlachelnlx Diagnose: „MeineGnäbige, 's ist nichts; blos bas Stahlblanchett Ihres MieberS ist gebrochen, bas verursacht be» Druck." Sie ist entsetzlich launisch und griesgrämig heute. Er ist verzweiselt barüber, beim er gebachte. Aiinnitättrückslänbe 35,00 fl. für bie Bezahlung bes KausjchillingSber AbelSl'erger Realität 5000fl., für ben Eanalba» in Ver Ungarthorgasse 900 fl. nnb für bie Erbauung bes Dynamit- nnb Ecrasit-Magazins 5000 fl, insgesammt daher die Stimme von 106.900 fl. Referent constatirt die bedeutenden Er-sparungen durch praktische richtige Ausführungen der vorgenannten Baute». Das Berbienst gebühre bei» Herrn Bürgtrineister, »velcher sich um bie Lösung ber bezüglichen Bausragen große Ber-dienste erwarb Von den Neninvestieruugen, bie ber bmnalige Genieinderath vornahm, erwähnt Referent bie Anfchaffnng beS stäbt. Fahrparkes (16(X) fl.) bie Errichtung ber stäbt. ^eichkiibestattuiigsanstalt (3000 fl.). ber Telefon Centrale unb bes elektrischen Feuersigualapparates. Außerorbeutliche Mehrausgaben ersorberte» bie vielen Reparaturen an stäbt. Gebänbe»; für bai sehr verwahrloste Gym° uasialgebäube allein 1000 fl., für ben Theatervorbau feien 6500 fl. refervirt unb fruchtbringeiib augelegt. Die Telefon Anlage ist seit einem halben Jahre in Funktion nnb umsaßt baS Netz bie Privat-kanzlei des Bürgermeisters, bie k. k. Bezirkshaupt-Mannschaft, bas k. k. Bezirksgericht nnb besten Strafabtheilnng, baS LanbeS-Sieche»' uub all-gkincine Krankenhans unb bie stäbtische Sparkasse. Unterhanblniigk» wegen Einschaltung anberer Behörben unb Eorporationeu seien im Zuge und hofft Referent biesbezüglich bie besten Erfolge unb eine bebentenbe Erweiterung beS Netze«. Die neuen D»rchführungSbestimmii»gen, welche ber Gemeinberath bezüglich Einhebnng ber Spiritus- uub Bierauflage erlassen hat, brachten Orbnung in diesen wichtigen Zweig ber Ber» waltiuig, ebenso bie verbesserte Mauthcontrole. Durch bie Eomplettieruiig ber Armen- und BürgerspitalsondS wnrbe ber Gemeindefäckel be-deutend entlastet. Während früher 1600 fl. bis 1800 fl. a»S demselben für Armenzwecke bei-gesteuert werde» mußten, ist diese Summe pro 1895 auf 192 fl. 71 kr. gesunken. Die Section III stellt nun folgende Anträge, nachbem Referent varher noch eine vergleichenbe Statistik ber Einnahmen unb Ausgabe» von früher uub jetzt gegeben hatte: s) Der Gemeinberath wolle ben Bericht zur befriebigenben Kenntnis nehmen unb bei» Herrn Bürgermeister für feine uneigennützige Leitung, (er Ijat auch pro 1895 bie ihm zur Verfügung stehende Entschädigungssumme für seine Amticrnng von 800 fl. für öffentliche und wohlthätige Zwecke verwendet), de» Dank durch Erheben von den Sitzen ausdrücken. d) Der Gemeinberath wolle beschließen, bas» der Cassaüberschuß pr. 6582 fl zum Userschutz-baue beim Stadtparke verwendet werde, endlich c) dem StabtamtSsekretär E. Schalon für baS ihm gestern »eckisch versprochene Halbdiitzend Küsse einzuheimsen und frägt schüchtern »och der Ursache ihrer üblen Laune. — „Ach las« mich doch, ich kann nicht spreche»; ein Bläschen auf der Zunge. Schweige doch und fei nicht obstinat," — flüstert sie übellaunig. Er will das Bläschen sehe», ober sie wehrt heftig ab: „Geh nach Hause heute, ich bin trank!" — „Aber Ella, küssen kannst dn doch, wegen deS Bläschen»?" — „N— nein! Geh doch!" — da gedenkt er feines x-Strahlen-apparateS in der Tasche, lässt ihn spielen und sieht, — dass die Goldklammer ihres zweiten Vordcrzahne« gebrochen ist. den er nie für einen „falschen" gehalten hätte. Er lacht: tempi passati mit deinen schönen Perleiizähnen, Ella! Thu daS Hindernis weg und gib mir mein halbdutzeud Küsse! 'S ist ja doch schon Schnuppe." — Oh ja, die x-Strahlen werbe» auch Ihnen manches„tempi passati" entlocken, theure Leserin, sicher aber in den meisten Fällen ebenso »»gerecht-fertigt, wie da« Ihrer blonden Mitschwester. Mögen bie Männer auch »och y- uuo -- Strahlen entdecken, vermittelst welcher man Gott weiß was für ver-borgene Dinge sehe» kann, bei be» Frauen ist's deshalb noch lange nicht „tsmpi passati." feine »lusterhaste Amtsführung uub in Anbetracht des bedeutend erweiterte» ^schäfteumsangeS die Aiierkeniiunft ausdrücke» und demselben eine Remtineration von 1 ')°» Zinsen mit 150 fl., 10% Abnützung mit 225 fl., zusammen an Angaben 1939 fl. 79 fr., ergebe einen Reinertrag von 75 fl. 18 fr. Die Geschäfte überwacht Herr M. Ott unentgeltlich und hat der Bürgermeister die Ausgabe, jede Be-rechnung zu überprüfen und zu rcvidiren. Der Geschäftsleiter W. Skubitz hat im Vorjahre die Verdienstsumine von 184 sl. 75 kr. erhalten, die als eine sehr mäßige angesehen werden müsse, bei dem Umstände, als derselbe auch die Instand-Haltung des umfangreichen Inventars mtent-zeitlich besorgt. Referent beantragt, dem Mschästsleiter eine Remuneration von 15 fl. und Herrn M. Ott für seine unentgeltliche Mühewaltung den Dank zu votiren. Sohin berichtet der 8. Ref. G R. R. Sadnik über die Revision der Bücher und Fonds des Armen- und Büigerspital-Fouds. Die Buchungen wurden in bester Ordnung, die Fonds vollständig eomplett »nd intakt vorgefunden. Die seit 30Jahren a» den BiirgerspitalS'Fonds schuldende Stimme pr. fl. 13153.84 ist a» denselben ruckgezahlt worden, wonach der Armenfond mit 46549 fl. 92 kr., der BürgerspitalsoudS mit 30382 fl. 01 kr. in gut verzinslichen öffentlichen Papieren intakt sei. G.-R. I. Kasimir und I. Kollenz haben alle Lassen revidirt, mit den Büchern verglichen und die Saldi mit den Casfabeständeit überein-stimmend gefunden. G -R. Kollenz referirt über die Verwendung des „Dispositionsfonds" (Herr Vorsitzende über-gibt die Leitung an den Herrn Vieebürgermnster und verläßt den Sitzungssaal). Referent constatirt erneuert die Uneigennützigkeit des Bürgermeister«, der außer anderein von diesem ihm zur Verfügung gestellten Betrag von 800 fl. für seine Dienste, 100 fl. für die Telefonanlage, 50 fl. für'« Theater, 100 fl. für die Regtonal-Ausstellung je. gewidmet habe. Die Referentenanträge werden ohne Debatte angenommen. (Herr Bürgermeister Ornig über-nimmt wieder den Vorsitz.) 5. Die Sektion beantragt, da« Gesnch der Brüder RetningShan«, dahingehend, e« möge der Firma die Ertheiluiig einer Gastgewerbe-Coneeffio» für den Fall zugesichert werde», als sie da« Haus de« dermalige» Gastwirte« Kofel in der Aller-heiligengafse käuflich erwerbe, wogegen Kosel seine dermale» innehabende Concession zurücklege, abzu-weise», da einerseits der Localbedarf a» Gast- und Schankgewerben ohnehin bereits weit überschritten sei und da sich die Fälle mehren, wornach die Eigenthümer von Gasthäusern bei Verkäufen ihre Concessionen nur unter der Bedingung zurücklegen wolle», wen» diese Concession dann dem Käufer ertheilt werde, was ein ConcessionSschacher ist. Der Referent Gemeinberath Roßman» ver-lie«t sohin eine Eingabe der hiesigen Gast- und Schankgewerbe-Jnhaber. in welcher gegen weitere ConcesfionSertheilungen protestirt wird. Nach längerer Debatte, in welcher Gemeinde-rath Filaserro für die Erlheilniig eintritt, verlangt Gemeinberath Roßmann, nachdem das Abstim-mungSresnltat durch Zählung der dafür Stirn-irrenden und bei der Gegenprobe blo4 13 Stimmen im Ganzen ergibt, die namentliche Abstimmung. Diese ergibt 8 Stimmen .für". 6 Stimmen „gegen" den SeclioiiSantrag, wornach derselbe angenommen erscheint. 6. Da« Ansuchen der Frau A. Lerch um Ertheilung einer Gastgewerbe-Concession, wird au« den früheren Gründen über Sectiousantrag ab-gewiesen. Referent G-R Strohmater. 7. Der Antrag der Bausection ans Demo- — 3 — lierung der hölzernen, der Gemeinde gehörigen Hütte bei der „Schkßi'tatt-Realitat" wird mit der Motivirnng abgelehnt, dass diese Hütte beim Ouaiba» als Zeughütte nothwendig sei. Referent G.-R. Roßmaii». 8. Ebenso der andere Antrag der Bausection aus Verlegung des KinberspielplatzeS im Stadt-parke in den umfriedeten Gartenraum der obigen Realität. Referent G.-R. Roßmann. 9. Über Antrag der Bausection Ref. G. R. Roßmai,n w>rd dem Herrn I. Steudte der Umbau des vou ihm gekaufte» Hauses in der Verbindung«-gasse zwischen Kürschnerplatz und Brandgasse gegen dem bewilligt, dass der Bau um 20 cm. aus der dermalige!! Baulinie znrnckgerückt wird. Herr I. Steudte sei zudem anzugehen, diese» Grund-streife» von ca 13 in' der Stadtgcmeiüde unentgeltlich zu überlassen und die Ecke gegen den Kürschnerplatz zur Erweiterung der Passage ab-zustumpfen. 10. Das Ansuchen des öst.-ung. Hilfsvereines in München um eine Unterstützung wird, im Hinblick auf die aiißerordentlichen Ausgaben der Gemeinde, ablehnend beschieden. 11. Dem Platzgeldeinnehmer Joh. Kummer wird über sein Ansuchen, bet vorhandener guter Verwendbarkeit in feinern Dienste, eine Remuneration von 5 fl. gewährt. 12. Die vermiedene» Anträge des Arme». ratheS werden unverändert angenommen. 13. AllfälligeS. G.-R. Sellinschegg als Theater-Intendant theilt mit, dass die Direktion A. Knirsch, anstatt vom 19. Februar wie ansang« vereinbart, erst vom I. März an wöchentlich regelmäßig mehrere Vorstellungen (jcbi'tt wird. G. R. Roßmann stellt den Äntrag, es fei sich mit der Bezirksvertretnng wegen Beschotterung des Gehweges vom Hause Kravagna bis zum Anfgange zum Landes-Siechenhause, längs der Radkersburgerstraße, in's Einvernehmen zu setzen. G.-R. Molitor lenkt die Ausinerksanrkett auf die Ubelstände bei der Kehricht-Abfuhr am Drau-quai und fordert Abhilfe. Die Anträge werden zur Kenntnis genommen und wird das Geeignete verfügt werden. Schluß der öffentlichen Sitzung und beginn der vertraulichen. Wochenschau. (WiederDsammentrilf örs Ncichsrakhes.j Die „Wiener Zeitif.g" pnblicirt folgeildes kaiserl. Handschreiben: „Lieber Graf Badeni! Ich finde mich bestimmt, den Reichsrath zur Wiede- aus nähme seiner Thätigkeit auf den 15. Februar einzuberufen und beauftrage Sie. hiernach daS weitere zu veranlassen. Wien, am 6. Februar 1896. Franz Josef m p. Badeni m/p. Das Abgeordneten-haus zählt nach den jüngsten Ersatzwahlen bei seinem Wiederzusammentritte 349 ^Mitglieder. Die Mandate »ach den verstorbenen Abgeordneten Dr. Klaiö und Popper, sowie de» resignierten Abgeordneten Lewakowski und Plaüek find znr Zeit noch unbesetzt. Organisirten Clubs gehöre» a»: Dem Club ber Vereinigten deutschen Linke» 101, dem Polen-Club 56, dem Club der Conservativen 41, dem Club der freisinnigen böhmischen Abgeordneten 40. dem Club der katholischen Volks-Partei 18, dem Club der Deutschnationalen 17, dem kroatisch-sloveuischen Club 9, dem Club des linken Centruin 9, dem Club der mährischen Ab-geordneten 6, dem Club der unabhängigen kroa-tischen und floveiiischen Abgeordneten 5, dem Club der Ruthenen 5 Mitglieder. Im ganze» gehören 307 Abgeordnete organisirten Clubs an, während die übrigen 42 „Wilde" sind. Ein Theil von thuen gehört unverbindlichen parlamentarischen Ver-einigungen an. während 24 im Zustande absoluter parlamentarischer „Wildheit" leben und nicht einmal einer „Vereinigung" angehören. Unter den 42 Wilden gibt eS 11 christlich-sociale Antisemiten, 2 Schbnerianer, 3 An Hänger der mährischen Mittelpartei, 2^ Altczechen. 2" Demokraten. 7 Trentiner, 1 Serben. Außerdem gibt es eine Anzahl von „Wilden," welche einzelnen Clubs politisch nahestehen, aber denselben aus ver- ichiedenen Grunde» nicht angehören. So stehen dem linke» Centrum nahe 2 Wilde, der Volks-Partei 2, der Linsen 4, dem mährischen Club 1. den Deutschnationalen 3. den Ruthenen 2. Pettauer Wochenbericht. und Gerichlsndvotate» Herrn Dr. I. Plvj »» Elternhauje »ach längerer, schwerer Krankheit, wenige Tage »ach seiner Rückkehr aus dem Suden, wohin ihn die Ärzte zur Heilung oder Linderung seines Leiden« geschickt hatten. Die ! Eiter» trüge» eine schöne Hoffnung zu Grabe. Trost gibt es nicht für solches Wehe niid Linderung bringt nur die Zeit. lFrithlingsbolcn ) Am Dienstag erhielten wir von einer liebenswürdigen Abonuentin ein Sträuß-chen vollausgebluhter, im Freien gepflückter Primeln (priinulu v«ri») als erste Frühlingsboten zugesendet. Indem wir der freundlich, n Geberin herzlich danke», hoffen wtr mit ihr, dass der zarten, blaßgelben Blümchen bald recht viele die sonnigen Hänge unseres Hügellandes decken, welches unser trautes . Pettau gar lieblich umsäumt. (Sotisüchlig geworden.) Der im Erle'scheu Hause tu der Ungartt)orgasje wohnhafte Uhrmacher Stauislaus Kredit, ein neunundzwanzigjähriger junger Mann, der sich erst vor furz«», etablirt hatte, wurde Sonntag den 9. d. M. plötzlich tobsuchtig. Er ließ sein Geschäst geschlossen uub zer-schlug im Juneru alle Glasscheiben der Thüre und Auslagekäste» unter fortmährendem Stöhne», Jammern und Beten, so dass die erschreckten Nachbarn Mord und Todschlag vermutheten und um die Stchcrheitewache schickten, bie der Meinung war. Krejütk set betrunken, nachdem er aus ihre Aufforderung zu öffne«, erwiederte: Er fei auch berechtigt, Sonntagsruhe zu halten. Da indessen der Latin im Innern des verschlossenen Locale« immer bedenklicher wurde, mußte von AmtSwegen das Panzerroulleaux durch den reqnirtrten Mechaniker .Herrn Scheichenbauer gewaltsam ge-öffnet werde». Beim Eindringen der Wachleute stellte sich der Tobsüchtige denselben mit einem alten Säbel bewaffnet und zu seinem Schutze einen Polster wie ein Schild vorhaltend, entgegen und attakirte die Wachleute aus so gefährliche Art. dass er mit Gewalt entwaffnet und festgenommen werden mußte. Auch in dem Locale, in welchem er bis zu seiner Ablieferung ins Jtrenbau« iniernirt worden war, schlug er unter fort-wahrendem Tobe» alles krumm und klein und zerriß selbst die ihm angelegte Zwangsjacke, so dass sein Transport äußetst gefahrvoll für seine Warter wurde. Krejüik war schon früher in der Irrenanstalt Feldhof in Behandlung, denn dr JnspectiouSarzt dort erkannte ihn jo,ort. An das Geschäft wurde die amtliche Sperre angelegt. Bereinsnachrichten. (Fenerwehr-^delld.» Der von unserer frei-willigen Feuerwehr am Sountage de» 9. d. M. i» de» Casinvlocalitäten abgehaltene „Feuerwehr-Abend" war eine der gelungensten, sicher aber die bestbesuchteste Unterhaltung im heurige» Fasching. Obgleich der Aiisang für 8 Uhr abend« festgesetzt, war der große Saal schon lange vor Beginn dicht besetzt. Die Bürgerschaft voran, hatte zahlreiche Besucher geschickt uub die Stadtgemeindetiertretung war durch den Herr» Bürgermeister und eine Anzahl Gemeinderäthe repräskntirt. Die f. u. k. Offiziere und k. k. Staatsbeamte, Vertreter des Lehrfache«, eine ganze Reihe von Körperschasten und Vereinen, insbesondere der Militär-Veteranen-, Turn- und Männergesang-Verei» war?» da. allrifl ober mit ihren Familien uub fremde Mäste von auswäns in großer Zahl, so dass fchon bei Beginn deS FeuerwehrabendeS der Saal bis auf das letzte Plätzchen besetzt toor. Es gab ein bniit-bewegtes Bild j» dem geschmackvoll dekorirten Saal und da jeder sich dort häuslich niederließ, wo er eben Platz fand, so war's wieder äußerst angenehm und die Unterhaltung eine so lebhafte, die Stimmung eine so animirte. wie sie der beste Arrangeur, der Zufall, stets im Gefolge hat. So-zusagen als Lady Patroness fnngirte Frau Lud-milla Fürst, die Gemahlin deS zweiten Haupt-mannes Herrn Josef Fürst und eine so große ahl bildhübsch« Mädchen, wie auf dem heurige» euerivehrabeiide hatte noch keine audere Unterhaltung deS allgemein beliebten Vereines aufzu-weisen gehabt und bei dem später arrangierten Tanze, der, so nebenher sei es gesagt, bis 6 Uhr morgens dauerte, blieb keine einzige ohne Tänzer. Das will schon sehr viel sage», wenn man bedenkt. dass »icht nur die jüngeren Frauen allein den ledigen jüngere«. Damen harte Concnrrenz macht™. Die jungen Mädchen, durchwegs ein-fach, aber mit Geschmack gekleidet, beklagten sich lachend über solch .unlauteren Wettbewerb" uub meinten: Wenn Mütter und Großmütter eS in diesem Fasching so weiter machen und ihnen die flottesten Tänzer wegfischten, würden die Töchter künftighin nur mehr als „Gardedamen" fungiere» und in jedem Tanzsaale einen ..Korbhandel en gro«-' inszenieren! Aber verehrte Fräulein«! Wenn Ihre Gardedamen sich in den Arme» flotter Tänzer wiege», sind sie doch bedeutend weniger gefährlich, als wenn sie jede Ihrer Bewegungen und Blicke init Argusaugen überwachen? Den ersten Theii des ÄbendeS füllten Musik- und GesangSvorträge. Erstere besorgte unsere Musik-vereinscapelle. prächtig wie immer; letztere, die GesangSoorträge. der „Liederkranz" der freiwilligen Feuerwehr, dem der Tenorist der Marburger Südbahii-Liedertafet. Herr Haberl, den Pettauern in bestem Andenke» »och vom Feuerwehrfeste im vergangenen Angust her. sich beigesellt hatte. Und von de» Gesangvorträgen fand das Quartett mit dem Liede „Almransch, Almrausch iS a schön'S Bleamal", so stürmischen Beifall, das« es wieder-holt werden mußte. Nach den Vorträgen begann die Tombola, mit ei »er reiche» Colleclion sehr schöner und darunter sehr praktischer Gewinnst?. Die Tombola ist ei» beliebter Programmpnnkt. aber derselbe Punkt soll niemale» i» einen mehrere Kilometer langen Gedankenstrich anSarte». sonst wird dieser Punkt langweilig, insbesondere für die tanzlustige Jugend. So behaupteten viele, die sich trotzdem ein Dutzend Karte» sauste», so dass der ganze Vorrath, man sagte 600 Stück, im Nu vergriffen war. Der Erlös brachte dem Vereine einen hübschen materiellen Erfolg. Nach der Tombola kam endlich daS Tanze» an die Reih- .ind '<,as dauerte, wie schon gesagt, bis 6 Uhr mouei Was da geleistet wurde, von Musiker» und ^änzerpaaren, grenzt hart an'S Unglaubliche •i»d manches Paar Fiißchen. das sonst einen Spazienveg von einer Stunde für eine utimög-liche Leistung hält, hat auf diesem Feuerwehr-abend und zwar mit EilzugSgeschwindigkeit eine Strecke durchgehopst, sicher so lang, als die Tour von Pettau nach Marburg und zurück! Oh du schwache« Geschlecht du! (Familienabend des Calinovereints.) Die Leitung des CasinovereineS ersucht unS bekannt zu geben, dass Montag den 17. Februar anstatt des ausgefallene» Kränzchens ei» „Familienabend" abgehalten wird, welchem Ansinnen wir hiermit bereitwilligst entsprechen. (Umtu „vrnlschrs Vrrrinshaiis.") Das Comite für den UnterhallungS-Abend am Fasching-dienstage hat folgendes Programm festgestellt: Beginn 8 Uhr abends. Promenade-Concert mit folgende» Nummern: 1. Musikstück. 2. Vortrag des Männergesangvereines. 3. Musikstück. 4. Vortrag deS Mäunergesangvereines. 5. Tanz. 6. Während der Raststunde in den obere» Localitäte» komischer Vortrag. Nach Mitternacht: 7. Tanz. In den oberen Räumen gemüthliches Beisammensein bei — 4 — Mnsikoorträgen. DaS Comite hat Vorsorge ge-troffen, dass von hcnte an Karten zum Eintritts in den Geschäften: I. Kolle » z, Confektion. Kirchgasse uub in der Tabak Trafik deS Herrn I. K a s i m i r. Kirchgasse, zu habe» sind und bittet, für den Fall beS Übersehens bei der persönlichen Einladung durch daS Comite, sich an diese Karten-anSgabSstelle» wenden zu wollen. Zudem wird im Vestibüle auch am 18. d. M. abends eine Karten-ausgabsstelle etablirt sei». (Filiale prltan der k. k. krirrmärkischrn Landivirtschastsgesellsch-lst.) (Schluß des Sitzung», berichte« ooi» 5. Februar.) Der Vortrag des Herr» Stiegler „über Kell.rwirtfchaft" behandelte alle Theile derselbe» in sehr instruktiver Weise und wo daS Wort »icht ausreichte, illnstrirte der Vortragende seine Erklärungen durch Zeichuunge» uub Muster. Der Raum des Blatte« gestattet uns nicht, biesen Bortrag ausführlicher zu be-sprechen, boch möchten wir darauf hinweisen, dass ber Vortragende bei dem Capitel „Einschlag" einen von der Firma Schwab in Pettan in ben Hanbel gebrachten Einschlag ans Seibenpapier als ben empfehlenswertesten bezeichnet, ba berselbe arsensrei ist unb oollstänbig verbrennt. Er zeigt Muster von „GlaSspuubeii" ber Firma Sch'.einer & Reffen in Wien vor unb einen „Säuremesser" von Dr. Jorban. für Wein unb Most, womit er gleichzeitig experimentirt. Schließlich beantwortet er eine Anfrage, bie ei» Pettauer im Fachblatte „Weinlanbe" bezüglich de« Rigole»« im Rutsch-terrain gestellt hatte, dahin, dass im Rutschterrain die Drainage (Abzugsgräben, mit alten Wein-stecken. Erlenbauschen oder Steinen ausgefüllt.) sich selbst bei 48 Grad Steigung bewährt habe. Eine Anfrage des.Herrn Glatz, wie weit die Reben in Neuanlagt» auseinander zu setzen seien, beant> wortet Herr Stiegler dahin, das« die Entfernung vo» l 20 bis 150 Meter und bei magerem Bodei: auch l Meter genügen. Der Vorsitzende dankt Herrn Stiegler unter Beifall der An-nesenden für den lehrreichen Vortrag. Zur Neu-wähl der Filial-Vorstehnug wird ootn Herrn Roßmann die Wiederwahl der dermalige» Vor-stchnng vorgeschlagen. Der Vorsitzende schlägt für die zwei ausgeschiedene» Mitglieder die Herren: Jg. Roßinann und P. Peter vor. Sohin werden die Herren M. Straschill nnb I. Ferk zu Stinimenzählern gewählt nnb bie Wahl be» Ob-mannes zuerst, bann die Wahl der 7 Ausschüsse vorgenomnien. Zum Obmanne erscheint Herr Wilhelm PiSk mit allen Stimme» gewählt. Zu Ausschüssen die Herren: Josef Oruig, Carl Kasper sen.. Jgnaz Roßman». Josef Fürst. Rud. Wibiner. Jakob Fer? und N. Burgai. Zum Punkte Mittheilungen ergreift der Vorsitzende daS Wort und theilt inbezug auf die vorjährigen Anträge mit: i. Dass die Centrale die Suboeutionierung der Ausstellung einer Viehwage am Viehmarkt-platze in Pettau abgelehnt habe 2. Dass die Petition bezüglich der Nichtherabsetznng des Ein-fuhrzolle« auf französische Weine abgesendet worden sei. 3. Dass die Aufstellung einer Beschälstatio» in A»ke»stei» mangels gehöriger Unterbringung der Deckhengste nicht aktivirt werden könne, yerr k. k. Bezirksthierarzt Czak bespricht die Ursache, die barin liege, bas« die Gutsverwaltung von Ankenstein keine Ställe zur Verfügung stellte, woraus Herr GutSverwalter von Ankenstei» er-wiedert, dass im Schlosse selbst geeignete Ställe für Deckhengste nicht vorhanden seien und seine Bemühungen, solche in ber Nähe der Brücke zn finden, erfolglos waren. Nach längeren Wechsel» reden, ob nicht anf den ursprünglichen Antrag Ulm. eine Beschälstation in Sauritsch zu etab-liereu, zurückzugehe» sei, wird dieser Antrag der Nähe der Grenze wegen, falle» gelassen und der Antrag I. Ornig, es sei die Centralstatio» in Pettan mit mehr und besseren Deck. Hengsten zu dotiere», »ach Abstimmung an-genommen. Der Vorsitzende theilt ferner mit. bass anS dem k. ». k. Verpflegsmagazine in Marburg Roggen- und Weizenkleie bezogen werde» kann. Ferner, dass die Centrale „Schlnndrohre" für Hornvieh »in den Preis von 1 fl. 80 kr. zur Verfügung stelle. Endlich, dass die Centrale an das Gilt EbenSfeld 10 Kilogramm Sameu von italienischem Hanf zn Versuchszwecke» abgab, welche Versuche aber wegen uugüustiger Witterung«» uub Bodenverhältnisse kein sehr günstige« Resultat er-gaben. Zu Anträge erhält Herr Josef Fürst daS Wor^ Er führt au«, das« das Gesetz, wornach jede« Mitglied des CentralauSschnsseS seiner Stelle ver» lustig gehe, soserne eS in 3 Sitzungen »icht erscheine, nur willkührlich zur Anwendung gebracht werde, iiideni derselbe den Barou Morset), ioelcher in 20 Sitziiiige» »icht erschien, nicht ausschloß, loähreitd er wegen Absenz von blos 3 Sitzungen ausgeschlossen wurde. Die Filiale möge gegen eine solche Praxis Stellung nehmen. Herr I. Fürst stellt dann der Reihe »ach folgeube An« träge: 1. Der Centralausschuß möge angegangen werben, dahin zu wirken, bass bie Bekämpfung ber Peronospora für obligat erklärt werbe. An-genommen. 2. Der CentralauSfchnß fei seitens ber Filiale a»z»gehen, anlässlich der Berathungen über das »e»e Jagdgesetz dahin zu wirken, dass der Hase in allen Obst- und weinbautreibenden Gegenden vogelsrei erklärt wird. A»genommen. 3. ES sei dem hohen Laiidtage eine Petition vor-znlegen, in welcher gebeten wird, jährlich den Betrag von 500 fl. als Prämie» für die Ber-tilgung solcher Schädlinge, wie Engerlinge, Maikäfer. Raupe» k in daS LandeSbudget einzu-stelle». Angenommen. Herr Josef Ornig: bie Filiale möge bei der Gemeindevertretung von Pettau dahin auregend einwirken, dass diese Körperschaft um die Umwandlung der dermaligen Monatsviehmärkte in vierzehntägig abzuhaltende und zwar am 1. und 3 Mittwoch jeden Monat», höheren OrteS ansuche. Angenommen. Die Stadt-gemeinde Pettau sei anzugehen, eine Viehwage am Viehmarktplatze auszustellen. Beide Anträge werde» augenaniinen. Herr I Fürst stellt den Antrag: die Filiale wolle sich an den Centralausschuß mit dem Ersuchen wenden, beim Landesausschuß dahin zu wirken, dass Ansuchen um den Bezug amerika-nischer Rebe» an« den staatlichen ober lanbschaft-lichen Rebschule» eine raschere Erlebiguiig finben, al« bisher. We»n, wie ba« schon oft. ber Fall war. im Oktober da« Ansuchen um Überlassung vou Reben gestellt werde und erst im nächsten Jänner die Erledigung erfolge, das« keine mehr zu haben seien, so ist daS der weinbautreibenden Bevölkerung gegenüber, welche diese Reben ja bezahle» müsse, wenig entgegenkommend gehandelt ! (Beifall.) Herr Roßmann forrnulirt sohin zwei Anträge: l. Die Filiale habe dahin zu wirke.., das« die betreffenden Organe in, Frühjahre zwei AmlStage in den weinbautreibenden Bezirken ab-halten, aus welchen Amtstage» da»» die Be-stelliingen vo» Reben gemacht werden können und 2. den direkten Bezug von Reben um Geld, an« den staatlichen und landschaftlichen Rebschule». Dazu ste t der Obmann den Znsatzantrag, das« der Pettaue.' Weinbezirk in erster Linie zu berücksichtigen sei. Diese Anträge, ergänzt durch den Zusatzantrag, werden angenommen. Herr Angerer bringt den Antrag ein, es sollen Schritte gethan werden, damit anläßlich des Ausgleiche« mit Ungarn die landwirtschastlichen Interesse» CiSleithanienS, ins-besondere aber der an Ungarn grenzenden Steier-mark gewahrt iverdeu und in dieser Richtung bis zur äußersten Conseguenz gegangen werde; 2. dass eine Veteri»är>Conoention, welche die steirische Viehzucht auf das tiefste schädige» würde, »»ter keinen Umständen abgeschlossen werbe. Angenomme.i. Herr Fürst: bie Filiale möge sich beim Central-auSschusse bahi» verwenbe». bass be» Mitgliedern lO bis 12 Stück Peronosporaspritzen unentgeltlich verabfolgt werde». Angenommen. Der Vorsitzende hält sohin einen Vortrag über de» eminenten Nutzen, der der Landwirtschaft aus der Cultur deS italienischen Hanfes erwachsen würde, da diese Cultur eine große Zukunft habe, sobald die nöthige Menge prodneirt wird, um Fabriken etablieren zu können. Nachdem sich niemanb mehr z- ni Worte mclbet, wird die Sitzung um halb 7 Uhr abends geschlossen. ilirrs Srän^chrn.) Das am Freitage de» 14. d. M. stattgehabte Kränzchen der Unter-osfieiere des k. u. k. Piomter Bataillons Nr. 4 war rine der schönsten und vornehmsten Tanz-Unterhaltungen, welche Heuer in Pettau stattfanden. Ei» militärisches Elitefest; »icht in dem gewissen steifleinenen Sinne, wo die Langweile meist Lady Patronesse ist. sonder» ei» Tanzfest mit den« gewissen Hauchvon Vornehmheit und Eleganz, die nicht hindern, sich nach HerzenSlust zu amiisiren. Schon der ungemein geschniackvoll dekorirte Saal machte diesen Eindruck. Die obere Stirnwand zeigte einen riesigen Spiegel u»ter rother Draperie, geziert mit Palme», überragt vo» einem mächtigen Doppel« adler; zu beiden Seiten des Spiegels die Porträts des Kaiserpaarrö von grünen Guirlande» umgeben, nach unten abgeschlossen von frischem Grün. Gruppen von Blattpflanze» ic., zwischen denen die TivanS für die Lady Patronesie Frau Major Fitz »er, da»» für die übrige» osficielle» Gäste «»gebracht waren. Die Orchesteewand zeigte in einer grünen Nische die Büste Sr. Majestät deS Kaisers, beleuchtet durch zwei Girandolen. auS Bajonetten geformt, die Eingänge mit rothen Draperie» geziert, um welche sich grüne Tan»en-Verzierungen spannen bis hoch hinauf. A» dem linken Eingänge stand ein junger Unterofficier. der an die Herren Tanzordnungen abgab, während am Eingange von der Damengarderobe ein bildhübscher blonder Page in spanischer Tracht, roth-sammtenen geschlitzten Wams, gleichen Pnffhosen. weißen ■Strümpfen und Schuhen u»d rothsammtne» spanischen Mantel, de» Damen BouquetS und allerliebste Ta»zordn»ngen. in Form eines goldenen Schilde» mit oiifgelegtem silbernen Doppeladler, präsentirte. Die Langwände zeigten durchwegs grüne Guirlande», zwischen denen die verschiedenen Länderwappen Österreich-UngarnS prangten. Sicher den schönsten Effekt machte die Dekoration der Saaldecke. Bon den Ecken her gegen die voll-stäitdicj mit Grün verkleideten Lnster. schlangen sich mächtige FestonS aus grünen Tannenzweigen, ver« knüpfte» sich gegen die Mitte zu zu einem Gehänge, an dem al» Pionnier-Emblem ein Kranz hieng, in dem eine Zille und sämmtliche Wasser-fahrgeräthe symmetrisch angebracht »varen. Man mns« eS dem ComitS, an dessen Spitze Herr Hauptmann Hlaoa und Herr Lieutenant Glumac stände», lassen, dass eS mit den einfachsten Mitteln ungemein effektvoll zu dekvriren verstand. ES herrschte nur eine Stimme deS Lobes darüber. Ebenso war das Büffet im StiegenhauS geschmack-voll als Zelt, in den Haus- und Staatsfarben gehalten. Der Speisesaal einfach und appetitlich ausgestattet, auf der Mitteltafel Bluinenauifätze und im Rauchzimmer ein Tamburasche»>EorpS, ein kroatisches und steirifcheS Liederquartett, die ihr Bestes thaten für daS „Gemüthlich«." Dass daS ganze OfficierScorpü da war. versteht sich von selbst und dass daS UnterofficierS-EorpS des Bataillons flotte Tänzer stellte, ist natürlich. Zu» dem war die Bürgerfchaft durch die Herren Bürger-meister I. Ornig, Bicebürgermeister F Kaifer und eine Anzahl Gemeinderäthe. die k. k. Staats-beamten, darunter Herr Bezirksrichter Dr. Pewetz, die Herren Bez.-Eommissäre v. Bistarini, v. Bouvard und Ezapek. Herr Statth.-Eoncepls-Praktikant Dr. 80 lg er, vertreten. Den Lehrkörper repräsentirte Herr Gymnasial-Director Tschanet. An Tänzern war kein Mangel, wenn auch die uniforminen vorherrschten, so gab es doch auch viele im schwarzen Eivilanzuge darunter. Dass es am Unterofficierskränzchen niemals an hübschen Mädchen und jungen Frauen fehlt, ist natürlich; zweierlei Tuch bewährt eben iibewll seine Anziehungskraft; weshalb, darüber möge» sich die Gelehrten streiten, die Mädchen find darüber schon längst einig. Vielleicht deshalb, weil eS bei militärischen Ta»zunterl>altungen niemals „Mauer-blümchen" gibt. WaS geladen ist. muss auch „ballfähig" sein und was „ballfähig" ist, muss tanzen, ob in Seidenrobc nnd Brillantschmuck oder im einfachen Wollkleidchen mit ein paar Schleifen geziert. Und sie tanzte», dass ihnen vor Lust die Auge» funkelten und die Wange» glühten. Bor-züglich war wieder die Musik unter Herrn Capell-meister E. Schmeißer und wurde mit dem Lobe nicht gespart. Wann das Kränzchen endete? Nun am Morgen des 15. Februar und zivor genau so wie eS begann, in der animirteste» Stimmung. Vermischte Nachrichten. ,Verkauf der Gendarmerie-Gewehre. Repetir-gewehr System Fruhwirth.j DaS LandeüGen» darmerie-Commando Nr. 6 in Graz wird demnächst mit dem neuen Gendarmerie-Earabiner M. 1890 ausgerüstet werden. Zufolge dessen hat da« Mi. i-sterinm für LandeS-Bertheidigung genehmiget, dt'sS die außer Gebrauch gesetzten Geudarmerie-Repetier-Gewehre, System Fruhwirth, an österreichische Officiere und Staatsbeamte jederzeit, an Schütze.,-gcsel'ichaftcn und andere Corporationen nur nach eingeholter Zustimmung von Seite der politiichen LandeS-Behörde, veräußert werde». Händler, welche ganze Partien von Gewehren kaufen wollen, müssen diese in das Ausland führe» u,.d haben sich mit der AusfnhrSbcwilligung c'uszuweise.i. Der Preis für vollkommen brauchbare Gewehre oeträgt fünf Gulden für unbrauchbare eiuen Gulden, in beiden Fällen einschließlich Bajonett und Scheide, jedoch ohne Schraubenzieher oder sonstige Reserve-Bestandtheile. Letztere Gegenstände könne» um den halben Gestehungs-KosteupreiS abgegeben werden. Sollte eine Corporation auch die dazu gehörige Munition zu kaufen beabsichtigen, so müßte vorerst die Genehmigung deS k. k. Mini-sterium« für Laudesvertheidigung im Wege des LandeS-Gendarmerie-Co.nmando Nr. 6 in Graz eingeholt werden. Der Zeitpunkt, wann die Geivehre ausgefolgt werden und der entfallende Geldbetrag zu erlegen sein wird, wird später bekannt gegeben werde». Es ergeht somit an alle, welche derartige Gewehre kaufen wolle», die Aufforderung, dieS dem Stadtamte Pettau bis längstens 18. Februar L I. zur Kenntnis zu bringen. Theater Dienstag den I I. Jrbrnar. ..Ein Rabenvater", Lustspiel von H. Fischer und I. Jarno, ist eine Komödie, von zwei Berliner Schauspielern geschriebe.,. Wenn die Mimen selbst Theaterstücke schreiben, dann kann man immer annehmen, dass verhältnismäßig gutes dabei heraus-kommt und „Ein Rabenvater" ist im Aufbaue und in der Durchführung gut. ES entwickelt sich Scene aus Scene und es braucht keiner langen Dialoge, um die nächstfolgende erst zu begründen und die vorhergehende zn erklären, wie das bei den meisten modernen Komödien jeden Genre'S bereits Brauch geworden ist. Die Herren Autoren reihen eine Anzahl verschiedener Scene» aneinander und überlassen es dem Publikum, sich den „rothen Faden" selbst zu suchen Daö ist bequem uub hat den Bortheil, dass der Autor, sobald seine Arbeit abfällig kritistrt wird, sagen kann, der Kritikus hat ja den leitenden Gedanken gar nicht verstanden. Nun, Fischer und Jarno geben dem Zuschauer gleich in der ersten Scene ihres „Rabenvaters" den rothen Faden ii die Hand und reihen dann eine Anzahl so lustiger Scenen daran, von denen jede nächste natnr-nothwendig ans der vorhergehenden folgen muss, dass der Znseher leicht im vorhinein errathen kann, was „nun kommt" und sich in die Handlung leicht hineinlebt und ohne langweilige Monologe und Zwiegespräche die Entwickelung auch versteht. DaS ist ein Verdienst der beiden Autoren und nicht das kleinste; das andere ist die harmlose Komik und der gesunde Humor, welche beide die Idee in sich hat. durch dasZulegeneuiesSohiieS auS erster wilder Ehe der wackeren Gattin ein monatliches Taschengeld herauszuschwindeln. Diese beide.. Rollen des schlauen SimandelS Neuendorf" u.id feiner sparsamen, aber wackeren Fran „?ldel° heid", der er monatlich 50 Mark „Milchkreu»r" abschwindelt, lagen in den allerbesten Händen. Herr Arthur („Neuendors") hat sich da eine wahre Reclamrolle geschafft» und wir zweifeln, ob sie ihm ein Künstler in der Provinz mit dem gleichen Erfolge nachzuspielen vermöchte. Seine Mimik allein schon wirkte mit unwiderstehlichem Reiz auf die Lachmnskeln und feine Partnerin Frau Salderu („Adelheid Neuendors") trug das ihrige dazu bei, um diese beiden Hauptfiguren de» Stückes hoch über alle ande.cn zu heben. Ihre Tochter „Nora" fand in Frl. Helene Helson eine würdige Repräsentantin und ihr frische«, lebendige« Spiel ließ sogar des schreckliche Auaenverdreheu und oe.i Stockschnupfen des „Hans Rhalen" vergessen. Der „Sparkasse-Reiidant Tenkert" deS Herrn Saldern war eia bischen zu monoton, diesem uns stets sympathischen Künstler liegt die Tragik mundgerechter, als die Komik, während seine Frau „Charlotte" (Frau Nastor) wieder zu stark a> f-Uug. Lustspiel und Posse ist doch nicht dasselbe und diesen Unterschied muss der Darsteller streng festhalten, sonst gibt's eine Carrikatur. Frau „Gisela Rhalen" war eine Wiener Madame Maierfigur, die ein Major a. D. möglicherweise zu seiner Wirtschafterin, sicher aber niemals zu seiner Frau macht. Freilich der.Herr Major a. D. „Rhalen", denn uns Herr Schober? (am Zettel steht Herr Thalmann) vorführte, würde sich selbst um die Hand einer Pfründnerin vom „blauen Herrgott" vergeblich bemühen, denn ein Major a. D, verehrter Herr Mime, rennt seinem Gegner, de.» er fordern will, niemals mit dem Taichenveitel im Zimmer nach, oder wenn er übergeschnappt ist, dann drückt er wirklich tos, wenn er schon e... Schießeisen in der Hand hat. Der selige General „Bnm Bum" zieht nicht mehr. „Flora" (^rl. Görwitz) dürfte mit „Frau Rhalen" von Wien nach „der kleinen märkischen Stadt" „gezochen sind", wo sich beide niemal» heimisch füylen werden. Aus einer Wiener Lachtaube wird nie „ne märkische Jan«", auch wenn es Herr „Reuendorf" zehnmal in einem Athem versichert und wenn Frl Görwitz sich noch so abmüht. „Ein Rabenvater" war daS beste Lustspiel, nie „der Heiratsschwindler" die beste Posse war, welche in der heurigen Saison über unsere Bühne zogen und das Publikum geizte nicht mit Beifall, von dem auch Herr Capellmeister E. Schweißer mit seine» braven Musikern sein gut Theil abbekam. — Wie uns seitens der Direction mitgetheilt wird, beabsichtigt dieselbe Ende des Monates nach Pettau zu übersiedeln und vom 1. März an dann regelmäßig mehrere Vorstellungen in der Woche zu geben, sür welche die früher so rasch beliebt gewordenen „Dutzenö-Karten" wieder eingeführt werder. Im Leben nie wieder iriftf sich dl« (rtinie flkltgnilKit, für nur fl. 3.50 s»Ige«d« prachtvoll? fäaarnt doOccIlan »u «teilt» 10 Stack 10 Stock fl. I Priifi* *»ker-R«mnilsSlr-T«»ohen-Ukr, gilionij, mit drtijllirlflr Qtruitlt; 1 Mit» OiflS (mit Soiuftfrtif; 2 Stiitf (Soll) Imil. ftinaminar mit SiMfiitriiUiit und Auimifii iifitjt; 2 Ststrt ÜJIanifKttf irfntirfr im!» ml! SarnitUrrtionIt j 1 l»fcr imiiMif Xanun-ttrediniaM; S Killck äsjftfmJcIf Sold imil. Wir fciric in praifMooKm eAmutf. ojttd'MiiIw «iilammcit mit brr Jinfcr «rinontaic Uhr lost,» nur fl. 3.50. Verland! awit Nachnahme durch die Uhrensirwa A1 fred Fischer, WIE*. I.. Adlergtia* 12. gSr «>ch:zulag W ^ SS H ö £ => S 2* m 2 5- ^ ±5 . 3 • +<+ «■# u* W — 6 — RiesenManinchen beste Nutzrace der Welt, per Paar bis ?l) Pfund schwer werdend, habe abzugeben, und zwar 3— 4 Monate alte Thiere ä fl 3.—. belegte MuU» thiere und »l>er lt> Monate alte Rammler ä fl. tt.— inclufiuc Emballage. Für g.fuiide Ankunft Garantie. 4*1 st j pauly i.i tlciflad), St eiermark. TXTir s-a.cli.earL Personen aller BerufSclasfen zu». Verkaufe von grjrhlich gestatteten tose« gegen Raten-zahlungen laut Gcsetzartikel XXXl vom Jahre 18«3. Gewähren hohe Provision. eventuell auch fixes Gehalt. Hauptstädtische Wechselstube» - Gesellschaft Adler & Comp.. Ludapest. Annoncen In allen Zeitungen and Faihaeltarhrtften. Conrebiicher etc. t>eeor|t r»»L'li und erlüMif tu den »orthcl Kasteiten He dingungen 4;< Annoncen-Expedition >«», Rudolf M»k, diiaelbe liefert Ko*teiian«chliigo. Entwürfe fOr iweckmlli' •in» and (e-chmackvoUe Ameisen, .owit Ineertlona-Tartfe kostenfrei. KvLd.olf Mosso Wien I., Seilerstatte 2. Prag, Graben 14. Berlin, Breelau, Dreiden, Frenkfurt t. »,, Hamburg, Kdle, Lelpilg. Saidebun, «unem«, «limbirg, Stuttjart, Zwrlcti. W otillon~@rden in der Papierhandlung W. BLANKE in Pettau. Fensterverglasungen jeder Art, übernimmt die Glas-, Porzellan- u. Spiegelhandlung JOSEF Emile Zolas imUt,k"4 „Rom", (gleichzeitig erscheint auch da« srcnzSsische Original) und „Der MauKsmaiilt",... Hall Caine, eine Tchöpsung, du mit Rtchi ul« die hervorragendste. modern, englische Roman. dichtung bezeichnet mied Mit diesen beiden Werten wird der neue Johigang von .Au« fremden Zungen" er-öffnet: daran wird sich anschließen der neue Roman von Alphonse Daudet „Die Stütze der Familie", der letzte Roman von Guy de Maupassant „Unser Herz", sowie vorzügliche Neiner» Arbeiten von Alphonse Da»de«, Pierre g»H, Paul Vrargrt, Frs»^»l« (lopp^e, Rudyard Kipling, veet Harte, Ier»»e St. Ier««« u. a. m Probeheste in der Buchhandlung W. vla»k. Echt russischer Thee der allerh. bestätigten Russischen Thee Export-Gesellschaft „KARAWANE" in MOSKAU. Niederlage für Pettau bei Brüder Mauretter, Dellcatesseon.-, "Wein-, S^cl±r"ü.c3rLterx- -cir^d. Specerei- ■wären. HaandJ.-cL3n.ir- Die Echtheit der kaiserlich russischen Kronsbandrolle und der Schutzmarke empfehlen wir besonderer Beachtung. — 7 — G