1535,
Amtsblatt zur Lailmcher Zeitung Nr 2l5
Donnerstag den ll). September 1872.
<381—I)                                    Nl. 1438.
Concurs - Ausschreibung.    ^
Zur Besetzung einer provisorischen Gefangen-Wach-Aufschersstclle II. Klasse in der k. k. Manner. Strafanstalt zu Laibach mit der Löhnung jährlicher 260 fl. und dem Genusse der kascrnmäßigen Unterkunft nebst Service, dem Bezüge einer. täglichen Brodportion von 1'/, Pfunden und der Montur nach Maßgabe der bestehenden Uniformierungs Vor schristen wird hiermit der Concurs ausgeschrieben.
Die Bewerber um diese in Gemäßheit des § 4 lit. ll des Gesetzes vom 1 !1. April 1872, Nr. lil) N. G. B., den cmspruchsbercchtigten Unteroffizieren Vorbehaltene und nur in deren Ermanglung an andere verleihbare Stelle haben ihre gehörig belegten Gesuche unter Nachweisnng ihres Alters, Standes, ihrer gewerblichen und Sprachkenntnisse, insbesondere der beiden Landessprachen, und ihrer bisherigen Dienstleistung
binnen 4 Wochen,
vom 22. September 1872 gerechnet, bei der gefertigten k. k. Staatsanwaltschaft zu überreichen. Laibach, am  III. September 1872.
K. k. S'taatoanwlUlschlifl. ^362^1)                                             Nr? 846.
Conclirs-Ausschl'ttbung.
Bei dem k. k. Bezirksgerichte in Wippach ist die Stelle des Bezirlsrichters mit dem Iahresgehalte von 1300 fl. und mit dem Vorrückungsrechtc in die
Were Gehaltsflasse von  1500 fl. in   Erledigung gekommen.
Die Bewerber um diese Stelle, zu deren Erlan. sjllng insbesondere auch die vollkommene Kenntnis der krainischen (slovenischen) Sprache in Wort und Schrift erforderlich ist, wollen ihre gehörig belegten Competenzgesuche
bis  zum   18. Oktober 1872
bei dem gefertigten Präsidium im vorschriftsmäßigen Wege überreichen.
Laibach, am 17. September 1872. K.  k.  Landeogerichlo-Prästdium.
(354—2)'                                           Nr. 96.
Die nächste Lehrbcfähigungsprüfung für allgemeine Volks- und Bürgerschulen findet bei der hierländigen k. k. Prüfungscommission den 8. Oktober d. I. und die darauf folgenden Tage in der Weise statt, daß am gedachten Tage gleichzeitig für Lehrer und Lehrerinnen in abgesonderten Localitäten mit der schriftlichen Prüfung begonnen und fodann die mündliche Prüfung zuerst mit den Candidatcn lind darauf mit den Candidatinnen vorgenommen wird.
Diejenigen, welche sich dieser Lehrbefähigungs-prüfung unterziehen wollen, haben ihre vorfchrifts
mäßig instruierten und gestempelten schriftlichen An ' Meldungen längstens                                                  !
bis Ende September d. I.              !
bei der gefertigten Direction einzubringen und darin ausdrücklich zu erklären, ob sie stch der Prüfung für allgemeine Volks- oder Bürgerschulen, und im letztem Falle für welche Gruppe, zu unterziehen wünschen.
Dem Gesuche ist eine kurze Darstellung der Lcbensverhältnissc und des Bildungsganges bcizu-! schließen und vor Beginn der Prüfung die gesetzliche Taxe zu erlegen.
Schließlich wird bemerkt, daß die sich rechtzeitig meldenden Examinanden, ohne erst eine besondere Verständigung abzuwarten, am 8. Oktober d. I. 8 Uhr früh in den hicsür bestimmten Räumlichkeiten der hiesigen k. k. Lehrerbildungsanstalt erscheinen mögen. Laibach, den 12. September 1872. Direction der k. k. Prüsungocommisilon für allgcmcinc  Hlotko-  und   Durgerschulen.
Dr. Iarz. (32V—3)                                            NrV6064.
wmdmachuug.
Als See-Aspiranten werden in S. M. Kriegsmarine Jünglinge aufgenommen,  welche das 17. Lebensjahr erreicht, das 1!>. nicht überschritten, die Studien an einer Oberrealschulc oder einen Obcrgylw nasium absovicrt haben, mit Zeugnissen zum min ' dcsten der ersten Klasse und in den mathematischen Lchrgegenständen mindestens mit „genügend" clas sificicrt, ferners physifch   zum   Seedienste   tauglich sind und die Ausnalnusprüfung mit gutem Erfolg bestehen.
Die Aufnahmsprüfung  umfaßt:
il. Arithmetik: Theilbarkcit der Zahlen, gemeine und Dccimalbrilchc, Potcucicrcn, Ausziehen der Quadratwurzel mit den brauchbarsten Abkürzungen, Verhältnisse, Proportionen und deren Anwendung, Kettensatz, Durchschnittsrechnung.
l). Algebra: Die 4 Grundopcrationen, Potenzen, Wurzeln, Proportionen, Logarithmen, Gleichungen, bis inclusive der des zwcittn Grades, Reihen, Ktttcubrüche, binomischer und polinomischer Lehrsatz.
s>. Geometrie: Planimetrie mit Inbegriff der Hauptcigenschaftcn dcr Kegelfchnittslinie, Stereo^ metric, ebene und fphä'rische Trigonometrie, Anwendung der Algebra auf Geometrie, Anfangsgründc der analitifche« Geometrie.
ä. P h ysik: Allgcmcinc Eigenschaften der Körper, Gleichgewicht und Bewegung. Eigenfchaften dcr festen, tropfbaren und ausdchnsamen Körper, Akustik, Licht, Magnetismus, Elektricität und Wärme.
<?. Geographie: Kenntnis der Erdoberfläche nach ihrer natürlichen und politischen Einrichtung, die für den geographischen Unterricht unerläßlichen Punkte aus der Heimatskundc, specielle Geographie Europas,   Eintheilung der   Länder   nach   Völkern
und Staaten, Statistik Oesterreichs im Vergleiche zu den anderen Hauptstaaten.
s. Geschichte: Uebersicht der Hauptbegeben hciten der Weltgeschichte in ihrem Zusammenhange, und wird hiebei die eingehende Kenntnis der Geschichte Oesterreichs erfordert.
15. Deutsche Sprache: Schriftliche Aufsätze, Sicherheit und Gewandheit in klarer Darstellung der Gegenstände, Kenntnis der bedeutendsten Erscheinuugen der neueren deutschen Literatur.
Die Kenntnis fremder Sprachen wird eine besondere Berücksichtigung finden.
Die an der Marine-Akademie in I-iume vor einer daselbst zusammenzustellenden Eommision abzulegende Prüfung gilt als mit Erfolg bestanden nur in dem Falle, wenn der Bewerber aus allen Gegenständen zum mindesten mit „genügend" clas-sisiciert wird.
Vom Tage der Ernennung zu See-Aspiranten treten die Bewerber in den Genuß der Gage jährlicher 372 fl., mit welcher am Lande der Bezug des compctenten Quartier-, eingeschifft hingegen des festgesetzten Schiffskostgeldes verbunden ist; außerdem erhalten dieselben bei ihrer Aufnahme einen Equi-picrungsbeitrag von 100 sl. ö. W.
Die Aicifc zur Aufnahmsprüftmg haben dieselben auf eigene Kosten zu bewirken.
Bewerber um die Ausnahme als See-Aspiranten  haben ein schriftliches Gesuch an die Marine Section des NcichS Kriegs Ministeriums bis 30. September l. I. zu richten und diesem Gesuche bcizuschließen: ll. den Tauf (Geburts) und Hcimats-Schein; l). die Zeugnisse über erlernte Sprachen und über
die zurückgelegten Studien überhaupt; c. die legalisierte schriftliche Zustimmung des Vaters oder Vormundes zum Eintritte in die Kriegs' Marine;
(1. ein von der zuständigen  poiin^m   ooer   poli-zcilichcn   Behörde   ausgestelltes  Zeugnis   über das unbescholtene Vorleben deS Bewerbers; 0. das militär-ärztliche Zeugnis ii!           f >ipcrliche
Tauglichkeit zum Scc- und öi ...,.....:i,te,  mit
specieller Angabe des Sehvermögens nach den Weisungen der Normal-Verordnung vom 2ten Mai 1872, E. K./M. S. Nr. 2K3 (Marine« Verordnungsblatt XI11. Stück und Verordnungsblatt sür das k. k. Heer 26. Stück), welches von einem graduierten Militär-Arzte des dem Aufenthaltsorte des Bewerbers zunächst befindlichen Heeres- (Marine) Ergänzungsbezirks - Commando oder Truppenkölvcrs auszustellen ist, endlich, s. den Impfungsfchein.
Mit dem Gcbrcchcn der Kurzsichtigkeit Behaftete sind von der Aufnahme als See-Aspiranten ausgeschlossen.
Wien, im August 1872. Von  der ll. k. FUarine-S'cltil'n des Hlcichs» Ksiego-Minijleriums.