tPottalM pUOaot » (OtOrlnf.i DeutscheZeitung = Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — »chetstiett»«« ntBoMlUiqi Preiernova «Iita 6, Telephon Rr.21 (intenubon) | ve,»g,preise f«r da» Inland: vierieiiährig 40 tin, halbjährig 80 Dl», gan,. Mtindtgingkn »erden d> d«S«»aU»nD z» GebRtzr»» entgegengenommen f jäh riß iso Dtn. Für da, Auiland entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Dia l.SV Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 9 [ Celje, Donnerstag, den 28. Jänner 1931 llf 56. Jahrgang Eine deutsche Lehrerbildungsanstalt Beograd, 20. Jänner 1931. Wenn die Bemühungen, die seit Monaten im Gange sind, um unsere deutschen Minderheitenvolks-jchulen wiederaufzurichten, zu einem Anfangserfolg geführt haben, so darf man darin wohl auch den Wunsch der beteiligten amtlichen Stellen erblicken, eine Besserung unhaltbar gewordener Schulzustände durch einen ersten Schritt des Entgegenkommen» anzubahnen. Von grundsätzlicher Bedeutung ist hiebe! die Zulassung einer mit dem Oeffentlichkeits-recht ausgestatteten privaten deutschen Lehrerbildungs-anstatt, mit dem ausdrücklichen Zusätze, daß diese Anstalt dem Zwecke der Ausbildung von Lehrem für die staatlichen Volksschulen der deutschen Min-derheit dienen soll. Diese grundsätzliche Entscheidung verdient besonders gewürdigt zu werden, denn sie ist geradezu die erste Voraussetzung für den Neuaufbau «irklicher deutscher Mindecheitenschulen. Mit Teil-reformen in dem Aufbau der staatlichen Minderhei-tenschulen und des Unterrichtsbetriebes in denselben, so dankbar sie auch anerkannt werden sollen, wäre an sich gar nichts gewonnen, weil eben die bestge-meinten Reformen auf dem Papiere bleiben müssen, so lange es an einem gehörig vorbereiteten deutschen Lehrernachwuchs- zu deren Durchführung fehlt. Die jedem Pädagogen selbstverständliche Forderung, daß deutsche Volksschüler, soweit nur irgend möglich, von Lehrern ihrer eigenen Volkszugehörigkeit unterrichtet und betreut werden sollen, konnte bisher gar nicht erfüllt werden, da solche Lehrer mangels einer deutschen Lehrerbildungsanstalt nur in sehr unzu-länglicher Zahl zur Verfügung standen und auch diese wenigen keinerlei Ausbildung in der Methodik des deutschen Sprachunterrichtes genossen hatten. Hier also muhte vor allem der Hebel angesetzt «»erden, wenn man zu wirklichen deutschen Volks-schulen kommen wollte, und die deutsche Bevölkerung unseres Staates wird es wohl zu würdigen wissen, daß durch die Zulassung einer deutschen Lehrerbil-dungsanstalt endlich die Aussicht auf deutsche Volks-schulen eröffnet ist. die in Unterricht und Erziehung ihrer wichtigen Aufgabe auch wirklich entsprechen können. Die Deutschen werden, nachdem ihnen ßaatlicherseits ein erster Beweis weithin erkennbaren Vertrauens entgegengebracht wird, sich mit oerdop-pelter Freudigkeit und Hingebung der ihnen über-wiesenen Aufgabe widmen, und da kein Grund »orliegt, an der Offenheit der Absichten der staat-lichen Unternchtsverwaltung zu zweifeln, so möge es gchattet sein, die Entschließung des Herrn Unterrichts-Ministers als eine wirkliche Wende in der Politik Gegenüber der deutschen Minderheit wärmstens und dankbar zu begrüßen. Frellich ist die deutsche Lehrerbildungsanstalt Mächst ein Wechsel auf recht lange Sicht. Man bedenke nur, daß. nach einer ziemlich genauen Berechnung, insgesamt an 1500 deutsche Volksschullehrer benötigt werden, ein Bedarf, der heute kaum ju einem Drittel gedeckt ist. Es ist also ein Ausfall »on rund 1000 deutschen Lehrem zu decken, eine Aufgabe, die eine Höchstanspannung aller Kräfte erfordern würde, auch wenn sofort eine vollständige Lehrerbildungsanstalt aufgestellt werden könnte. Da nun aber, aus technischen und aus finanziellen Gründen, nur ein allmähliger Ausbau möglich ist, und das Gesetz über die Lehrerbildung einen fünf-jährigen Lehrgang vorschreibt, so werden also erst nach fünf Iahren die ersten Zöglinge dieser Anstalt als deutsche Lehrer zur Verfügung stehen. Bei diesem Stande der Dinge kann heute noch gar nicht beurteilt werden, wann die zu errichtende deutsche Lehrerbildungsanstalt den ganzen Bedarf an deutschen Lehrern wird decken können, und es wird daher eine der ersten Sorgen sein müssen, einen wohl-durchdachten Lehrerbildungsplan aufzustellen, der in absehbarer Zeit den gewünschten Erfolg zu verbürgen imstande ist. Wahrscheinlich wird, auf Jahre hinaus, die Mitarbeit der staatlichen Lehrerbildungsanstalten an der Ausbildung deutscher Lehrer in der bisherigen Weise notwendig bleiben, und man darf auch wohl dieses Moment als eine Möglichkeit zur Pflege guter Beziehungen mit der staatlichen Unterrichts-Verwaltung begrüßen. Auch die technischen und finanziellen Schwierigleiten sollen nicht unterschätzt werden. Die Beschaffung der Mittel, die Berufung geeigneter Lehrkräfte u. a. wird die deutsche Führung vor schwere Aufgaben stellen. Allein alle diese Schwierigkeiten dürfen nur ein weiterer Anspom zur Anspannung aller unserer Kräfte, unserer ma> teriellen und moralischen Kräfte, sein. Die deutsche Lehrerbildungsanstalt muß Zustandekommen und sie wird Zustandekommen. Sie ist für uns Deutsche in Jugoslawien eine Lebensnotwendigkeit, sie ist aber auch eine Ehrensache, an deren Verwirklichung wir alles setzen müssen. Die Vorarbeiten find im Zuge und unsere deutschen Heimatgenossen dürfen oer-trauen, daß sie sich in bewährten Händen befinden, die alles zu einem guten Ende führen werden. AIs eine Errungenschaft darf auch die gründ-sätzliche Zulassung privater deutscher Kindergärten angesehen werden. Im einzelnen werden ja wohl noch manche Fragen zu klären sein, doch ist die Hoffnung berechtigt, daß über alle Einzelheiten mit der Unterrichtsverwaltung ein Einvernehmen erzielt werden wird. Es wird in der Hauptsach« lediglich an uns Deutschen selbst liegen, von dieser Ermächti-gung Gebrauch zu machen. Ohne Opfer geht es natürlich nicht, aber gerade diese Opfer, die der Zukunft unseres Volkes gebracht werden, dürfen uns nicht schwer fallen. Sie werden Kind und Kindes-kind reichen Segen bringen. Was erreicht wurde, ist ja sicherlich nicht mehr als ein Ansang. Aber daß dieser Anfang, nach den wechselvollen Erfahrungen der letzten zwölf Jahre, gemacht wurde, wollen wir der gegenwärtigen Re-gierung nicht vergessen, wir wollen aber auch un» selbst geloben, unserem Staate und unserem Volke alles zu geben, was wir beiden in unserem deutschen Gewissen schuldig sind. gg — Politische Rundschau Inland Begeisterter Empfang des Königspaares in Zagreb Am Sonntag vormittags fand in Zagreb unter ungeheurer Beteiligung der Bürgerschaft und der Bauern aus der Umgebung der Einzug unseres Königspaares in die festlich geschmückte Stadt statt. Gegen 160.000 Personen erfüllten mit ihrem Jubel die Straßen und die Freudenmanifestationen nahmen kein Ende. Aus einem Fenster des Banalpalais, auf dem die Königsstandarte flatterte, hielt S. M. der König eine kurze Ansprache an die Volksmassen, in der er sagte, die Königin und er seien von dem begeisterten Empfang ihres lieben Zagreb, das seit jeher die hehren kroatischen Traditionen und die große jugoslawische Idee gepflegt habe, tief gerühn. Ihre Majestäten besuchten tagsdarauf verschiedene Institute und Sehenswürdigkeiten der Stadt, wobei sie sich ganz frei unter dem Volke bewegten. Die große historische Bedeutung des Königsbesuches in Zagreb besteht darin, daß die Majestäten zum erstenmal ihre Hofhaltung in diese ihre zweite Residenz verlegt haben. Der Ministerpräsident gegen die tendenziösen Lügenberichte unter-kaufter Agenten Am 23. Jänner empfing Ministerpräsident General Zivkovic den Berichterstatter des Wölfi schen Telegraphenbüros Dr. Josef Hribovschek, der ihn um Mitteilungen hinsichtlich der in letzter Zeit über die Verhältnisse in Jugoslawien im Auslande oer-breiteten alarmierenden Nachrichten ersuchte. General Hiokovic erklärte: „Sie, der Sie in unserem Lande leben und in der Lage sind, die Verhältnisse in Jugoflawien unmittelbar zu beobachten, sehen selbst am besten, wie kümmerlich und perfid diese uner-hörte Kampagne ist, die gegen unseren Staat ge< führt wird, und zwar gerade in dem Augenblicke, da das Werk der völligen Konsolidierung der Ver° Hältnisse sowohl in politischer wie in wirtschaftlicher und finanzieller Hinsicht mit soviel Erfolg zur größten Zufriedenheit aller Bürger Jugoslawiens durchge-führt wird. Alle Nachrichten über eine Unzufrieden-heil im Volke, über Verschwörungen. Verhaftungen höherer Militärfunktionäre, über eine bevorstehende Aenderung des Verwaltungssystems, persönliche Un-stimmigkeiten in der Regierung, Unzufriedenheit des Offizierskorps mit dem neuen nationalen jugosla-wischen Kurs haben ihre Quellen in den Kreisen einiger Hochverräter, die als Emigranten — zweifellos aus den Mitteln unserer Feinde bezahlt --die gutgläubige ausländische OeffenNichkeit tenden-Merweisc irreführen, indem sie die Verhältnisse in Jugoslawien so darzustellen versuchen, wie dies ihren hochverräterischen Plänen entsprechen würde. Jedermann, der unsere Arme und ihre Offiziere, ihren Patriotismus und den Geist kennt, der hier herrscht, der die Begeisterung der Arme und des gesamten Volkes anläßlich des Austausches der alten serbischen Kriegsfahnen gegen die neuen jugosla-wischen gesehen hat, und der hier gerade diejenigen Offiziere und Zivilpersonen, die genannt werden, an den höchsten Vertrauensstellungen stehen sieht, kann leicht die wahren Beweggründe der Autoren aller dieser alarmierenden Nachrichten durchschauen. Sie leben schon lange in unserem Lande und können am besten vergleichen, welche Stimmung heute im Volke herrscht, mit wieviel Anerkennung und Hingabe das ganze Volk an dem Werke der Konsolidierung mitarbeitet, das die Regierung mit Erfolg durchführt. Sie sind in der Lage, die Wirtschaftslage unseres Volkes und die finanziellen Seilt 2 Vi»tsche Zeit»«, Nmmner S Verhältniße des Staates zu beurteilen und einen Vergleich mit jenen früheren Verhältnissen im Staate sowie mit dem Verhältnissen anderwärts zu ziehen. Ihnen wird sicherlich die gute Stimmung auch oer-ftändlich sein, die heute im Lande herrscht und die alle jene sensationellen und böswillig erfundenen Gerüchte über unser Land am wirksamsten wider-legt. Un» werden diese Gerüchte in der Fortsetzung des großen begonnenen Werkes nicht irre machen. Es wundert uns nicht, daß die zwei oder drei armseligen und desperaten Emigranten, die irgendwie den traurigen Judaslohn rechtfertigen müssen, den sie von unsern Feinden erhalten, solche unwahre Nachrichten erfinden, aber es wundert uns, daß auch die wohlmeinende und angesehene ausländische Presse in der heutigen Zeit vollendeter Informa-tionsmöglichkeiten diese unwahren Gerüchte mit sehr wenig kritischer Einstellung wiedergibt und den ganz durchsichtigen Erfindungen einiger bezahlter Agenten aufsitzt. Fassen Sie dies nicht als ein besonderes Dementi auf, da alle diese Nachrichten so lächerlich find und so jeder Grundlage entbehren, daß jedes Dementi überflüssig ist. Es liegt im Interesse des Ansehens der ernsten Redaktionen, ihre Oeffentlichkeit objektiv zu unterrichten und selbst die üblen Ten-denzen solcher Nachrichten zu erkennen, die sich auf Namen und Tatsachen beziehen, die in kürzester Zeit überprüft werden können." Die dem'Wolff-Berich-terstatter Dr. Hribovschek gemachten Mitteilungen des Ministerpräsidenten wurden in allen Blättern des Staates mit eingehenden Kommentaren wieder-gegeben. Deutsche Parallelklassen an slowenischen Schulen Der Ljubljanaer „Jutto" berichtet: Das Un> terrichtsministerium hat angeordnet, daß nach den Bestimmungen des Volksschulgesetzes Abteilungen -mit deutscher Unterrichtssprache an nachfolgenden Schulen, im Draubanat eröffnet werden: Celie, Laze, Crmosnjice, Traoa und Draga, letztere im Bezirk Kocevje. — Eine Bestätigung dieser Nach-.richt steht noch aus. Ausland Das polnische Sedan in Genf In Angelegenheit der deutschen Völkerbund-beschwerde wegen Bedrückung der deutschen Min-derheit in Polnisch Schlesien fanden am 24. Jänner bis tief in die Nacht Beratungen zwischen den Außenministern der Großmächte statt. Da Reichs-außenminister Dr. Curtms jeden Vorschlag, der die deutschen Forderungen abgeschwächt hätte, ablehnte, mutzte Polen schließlich diese Forderungen annehmen, die dann bestanden, daß der Rat die Verletzung der Genfer Minderheitenkonvention feststellen, die Mißbilligung der Tätigkeit der polnischen Regierung durch den Völkerbundrat aussprechen und eine Aen-derung des Systems in Oberschlesien verlangen sollte. Ferner sollte die polnische Regierung erklären, daß die polnischen Behörden jede Verbindung mit den Aufständischenverbänden lösen werden. Der polnische Außenminister Zaleski wird auf der Mai-tagung des Völkerbundrates berichten, daß das System der Behandlung der deutschen Minderheit in Polnifch-Schlesien in der geforderten Weise ab-geändert wurde, und zwar ohne jede Rücksicht auf die Stellung der beschuldigten Beamten. Der polnische Abgeordnete Korfanty schrieb au» diesem Anlaß in seiner Kattowitzer Zeitung „Polonia", daß Pilfudski in Genf sein Sedan erlebt und Polen die größte Niederlage erlitten habe seit dem Tage seiner wie-dergewonnen Unabhängigkeit. Die allgemeineAbrüstungskonferenz tritt am 2. Februar 1932 zusammen Am 24. Jänner setzte der Völkerbundsrat den endgültigen Beginn der Weltabrüstungskonferenz mit dem 2. Februar 1932 fest. Der Präsident der Konferenz wird erst auf der Maitagung des Rates bestimmt werden. Die Stadt Genf wird für die Unterbringung der Delegationen, deren Teilnehmer-zahl auf einige Tausend Personen geschäht wird, Vorsorge tragen müssen. Die Konferenz wird vor-aussichUich sechs Monate dauern. Rücktritt der französischen Regierung Die Regierung Steeg ist dieser Tage gelegentlich einer Abstimmung über das Vorgehen des Ackerbau-Ministers in Angelegenheit der Erhöhung der Ge-treidepreise mit 10 Stimmen in der Minderheit ge-blieben, weshalb sie sofort ihren Rücktritt gab. Die neue Regieruna, in welcher Briand Außenminister und Tardieu Äckerdauminister ist, wurde am 27. Jänner vom früheren Arbeitsminifter Senator Laval gebildet Aus Stadt und Land Wichtig für Steuerzahler! Wir machen alle Steuerzahler darauf aufmerksam, daß sie ihre Steueranmeldungen bezüglich der Erwerbssteuer bis 5. Februar einzureichen haben. Erdbeben im Grenzgebiet. Die Direk-tion der Zentralanstalt für Meteorologie in Wien teilt mit: Das Erdbeben vom Donnerstag, dem 22. Jänner l. I., um 3 Uhr 55 Min. frühmorgens wurde nach den bisher eingelaufenen spärlichen Meldungen hauptsächlich im Gebiete rings um den Petzen südlich von Bleiburg in Unterkärnten als mäßig starke Erschütterung gefühlt. Das dem Erd-bebenherde zunächst gelegene Hauptschüttergebiet ist durch die Orte Bad Äellach und Eisenkappel, Globasnih, Bleiburg. St, Margarethen, Weißenstein, Loibach. Unter-Pretzen, Erna und Mezica begrenzt. Diese Orte umschließen eine Fläche von ungefähr 200 Quadratkilometer. An einzelnen Orten, besonders im obersten Vellach-Tale bei Eisenkappel erreichte die Bebenstärke den fünften Stärkegrad; Schaden wurde aber nirgends verursacht. Es ist also auch diesmal für die Bevölkerung kein Grund zur Beun-ruhigung vorhanden. Nach Nordwesten machten sich die Erdbebenwellen in Klagenfurt (zirka 36 Kilo-meter vom Petzen entfernt» und in Eberstem, ebenso in Völkermarkt und Kohlhos (20 Kilometer gegen Südosten) und in Celje (50 Kilometer Distanz) noch deutlich bemerkbar. Um das Schüttergebiet dieses Bebens genau feststellen zu können, ersucht daher die Zentralanstalt für Meteorologie in Wien. XIX., Hohe Warte 38, im Interesse der Erforschung der seismischen Verhältnisse der Kara-wanken um weitere Berichte aus dem angegebenen Gebiete diesseits und jenseits der Staatsgrenze, da sich ja Naturereignisse nicht an politisch gegebene Grenzscheiden zu halten pflegen. Jnsbesonders werden die Lehrerschaft, die Gendarmerieposten u. die hochw. Geistlichkeit gebeten, an der Berichterstattung tunlichst teilnehmen zu wollen. Grippe-Gefahr fordert gründliche BeHand-lung aller katarrhalischen Erscheinungen. Bcstbewährt hiefür Gleichenberger Konstantinquelle mit warmer Milch. Ein Freund der Gartenfreunde! Wirklich einmal ein Katalog, der mehr ist als nur ein Preisbuch. Er sagt, wie man Blumensamen aus-wählt, um die schönsten Farben-Harmonien der Blüten im voraus zu bestimmen. Er plaudert über die Keimfähigkeit des Samens; läßt Sie einen raschen Blick tun in das Laboratorium, wo ge-glühter Ouarzsand, Eisschränke oder geheizte Keim-schränke herhalten müssen, um die gleichen Wirkungen zu erzielen, die die Natur im Frühjahr vollbringt. Er zeigt Ihnen den Wert der Sortenechtheit, unter-breitet Vorschläge für die Umgestaltung Ihres Gartens und bringt Ihnen neben unzähligen Kulturan wei-sungen und Ratschlägen noch ein beachtliches Preis-ausschreiben. Ein originelles Griffregister aber sorgt dafür, daß Sie die gesuchte Seitenzahl im Augen-blick finden. Dieses interessante Gartenbuch versendet die ein Jahrhundert alte Firma „Blumenschmidt" in Erfurt an eine viertel Million Gartenfreund« umsonst und zeigt damit, daß sie sich auf einen neu-zettiichen Kundendienst aufs beste versteht. Bei Darmträgheit, Leber- und Gallenleiden, jfctt-sucht und Gicht, Maaen und Darmtaiarrh. iSeichwülsten der Dickdarmwand. Erkrankungen de» Enddarm» beseitigl da« natürlich« „?r«»z-Ios«f".BUtern>afler Stauungen m den UnlerleldSorganen rasch und schmerzfrei. Langzährige ttrantenbauSersahrungen lehren, dab der Gebrauch des Zran^^oscf Wägers die Darmv«rr>chtung vorzüglich regelt. Iranz ^o,cf-B>tterwasier ist m Apolhelen. Drogerlen und Spevreihandlungen erhaltlich. Celje Aus dem Gemeinderat. Am Freitag, dem 23. Jänner, fand im Sitzungssaal des Magi-strats von '/,7 Uhr bis 9 Uhr 45 abends die erste heurige Sitzung des hiesigen Gemeinderats statt. Eingang» verlas der Bürgermeister Dr. Gorikan die „Erläuterungen zu den Beschlüssen des Minister-rate» vom 11. Dezember 1930", welche die Banal-Verwaltung in Form einer Broschüre herausgegeben hat. — Der Finanzreferent GR Dr. Vrecko teilte mit, daß die Banalverwaltung den Voranschlag der Stadtgemeinde zur Umarbeitung zurücküberwiesen hat, und zwar au» dem Grunde, well der in den Voranschlag eingestellte Betrag von 313.000 Din für die Erhaltung der Polizei als zu niedria bc funden wurde. Die Banalverwaltung steht auf dem Standpunkt, daß die Gemeinde alle Kosten für dfe Erhaltung der Polizei zu tragen habe. Wie ant einer gemeinsamen Sitzung der Vertreter der (Stadt gemeinde, der Umgebungsgemeinde und der Vor-stehung der Stadtpolizei festgestellt wurde, werde« diese Kosten 709.000 Din betragen, ursprünglich wurden sie sogar mit 1,368.000 Din angesetzt. Ste verteilen sich folgendermaßen: Ausgaben für die Herrichtung der Amtsräume. Einrichtung, Beheizuuz u. s. w. «9.000 Din, Personalausgaben für 1 I«-spektor, 3 Polizeiagenten, 1 Wachkommandant» und 18 Wachleute 620.000 Din jährlich. Zu dieser Summe würde die Umgebungsgemeinde ein VieM beitragen, so daß auf die Stadt 531.760 Din eut-fallen.' Da im zurückgewiesenen Voranschlag ftr diese Ausgaben bloß 313.000 Din vorgesehen war», ist noch ein Betrag von 218.750 Din zu decke». Da ferner das Defizit um 180.000 Din mehr de-tragen wird, als vorgesehen war, muß noch der Betrag von 400.000 Din aufgebracht werden. Der Finanzreferent beantragte zu diesem Zweck eine E r höhung der Umlagen auf alle direkten Staats steuern von 30 auf 50'/.., ferner eiae Erhöhung der Verzehrungssteuer auf Weinmost von 25 Para auf 1 Din pro Liter und die Erhöhunz der pauschalierten Verzehrungssteuer auf Brannt-wein von 40.000 auf 50.000 Din. Oie Gemeinde-räte Bernardi und Rebeuschegg verwahrten sich mit aller Entscheidenheit dagegen, daß bei Finanzver-legenheiten immer nur auf einen Gewerbestand, den der Gastwirte, hingegriffen werde. Die Gap-wirte, die zum größten Teil auch Hausbesitzer find, werden von der Erhöhung der Umlagen auf die direkten Steuern ebenso bettoffen wie die anderen Steuerträger, überdies sollen sie noch durch die Er-höhung der Verzehrungssteuer auf Weinmost (von 25 Para gleich auf 1 Din, wahrend der Staat den Weinmost steuerfrei läßt!) besonders belastet werden. ER Rebeuschegg brachte daher den Antrag ein, daß, da für die fragliche Deckung wirklich kein anderer Ausweg vorhanden sei, die vom Finanz-referenten beantragte Erhöhung der Gemeindeum-lagen und die Erhöhung der Pauschalverzehrungs-steuer für Branntwein durchgeführt werden sollen, hingegen die Verzehrungssteuer auf Weinmost die bisherige (nämlich 25 Para pro Liter) bleiben solle. Der Antrag des GR Rebeuschegg wurde mit Stim-menmehrheit angenommen. — GR Prof. Mravljak beanttagte für den Sokolgau in Celje eine Unter-stützung von 10.000 Din, was angenommen wurde. — Da für die Parteien des Hauses des Bürger» Versorgungsfonds in der Vrvarska ulica, das da Polizei zur Verfügung gestellt werden sollte, keine Wohnungen zu finden sind, hat die Gemeinde im Einvernehmen mit der Vorstehung der Stadtpolizei beschlossen, dieser einen Teil der früheren Amt»-räume im 1. Stock des Radakovic-Hauses nebe, dem Magistrat abzutreten, vorausgesetzt, daß die Banalverwaltung damit einverstanden ist. Mit Herrn Radakovic würde am 1. November l. I. et» neuer Mietsvertrag für eine Jahresmiete voa 18.000 Din abgeschlossen werden. In diesem Zusammenhang wird einer Wohnungspartei im Haufe des Bürgerversorgungsfonds die Monatsmiete ab 1. Februar von 260 auf 400 Din, einer andere» von 332 auf 500 Din und einer dritten von 371 auf 600 Din erhöht werden. — Die Kosten für das neue Haus bei der „Krone" waren mit 2,500.000 Din veranschlagt worden; für die erfolgte Ueberschreitung der Baukosten wurden nachträglich noch 400.000 Din genehmigt. Wie die Schiußab rechnung erweist, betragen die Gesamtkosten 2 Mill. 882.405-04 Din. Da die Mestna elektrarna die Kosten für die Zenttalheizung im Bettage vo» 29.79970 Din selbst tragen muß, bleibt von dem Gesamtkredit von 2,900.000 Din noch ein Bettag von 47.394 66 Din übrig, der für den Umbau de« Magistrats bzw. für die neuen Kosten des Baue» des Hostraktes im Magisttat verwendet werden wird. Bei dieser Gelegenheit wurden die eigenmächtige» Mänderungen de» Bauentwurfes, die ohne Z»> stimmung des gemeinderätlichen Aufsichtsausschusses bei der Innenverteilung des Hauses bei der „Kro-ne" vorgenommen wurden, gerügt — Eine andere Bauangelegenheit betrifft den Bau von 11 Doppel-wohnhäusen, am U. Lahnhof. Für diese 22 Wohn-Häuschen standen 1,750.000 zur Verfügung. Da» Sozialmlnisterium trug bloß 250.000 Din bei, während 250.000 Din noch ausständig sind. Die Kosten für die einzelnen Häuser waren mit 72.000 und 79.000 Din veranschlagt, die aber, da die Eigentümer während des Baues verschiedene Ab-änderungen wünschten, in der Gesamtheit um Nummer 9 Deutsche Zeitung Seto 3 500.000 Din überschritten wurden. Für diese in den Bauplänen nicht vorgesehenen Arbeiten find verschiedenen Gewerbetreibenden noch 231.44176 Din zu bezahlen. Da» Geld wird vorläufig von der Stadtgemeinde aus den Zinsen der Anleihe für die Sannregulierung erlegt werden. Die Eigen-tümer der Häuser werden die Ueberschreitungen bestätigen und die mehr entstandenen Kosten ersetzen müssen. — Die Adaptierung der Zimmer im Ma-gistratsgebäude und verschiedene Arbeiten im Hof-trakt werden 17.349-24 Din kosten. Ferner ist der Boranschlag für den Hofttakt neuerdings um 22.000 Din überschritten worden. Die beiden Beträge werden aus dem oben erwähnten Kredittest des Baues bei der „Krone" gedeckt werden. — Die Eigentümer der Parzellen, die für den Bau der Krozna ulica zwischen der Jpavceva und Kersnikova ulica in Be-tracht kommen, verlangen 20, 40 und 60 Din pro mz; die Stadtgemeinde wird 20 Din pro m" an-bieten: sollte es zu keiner Einigung kommen, wird der Bau die Gasse verschoben oder das Enteignungs-verfahren eingeleitet werden. — Die Sladtsparkasse hat den Zinsfuß für die städtischen Anleihen auf 8% herabgesetzt. Die Gemeinde wird von der Stadtsparkasse und von der Pensionsanstalt in Ljubliana verlangen, daß sie den Zinsfuß auf 7°/, herabsetzen: in diesem Fall würde die Gemeinde oei der Pensionsanstalt eine Anleihe in der Höhe von 15 Millionen Din aufnehmen. — Die Frw. Feuerwehr in Celje wird von der Stadtgemeinde 2000 kg Koks und 2000 kg Kohle kostenlos er-halten. — Der Lehrerin Frau Zdolsek in Celje wurde der gleiche Wohnungsbeittag zuerkannt wie ihrem Vorgänger. — Die Stadlgemeinde wird den Gehsteig vom Schlachthaus in Zavodna bis zum städtischen Friedhof nicht anlegen, weil "bic Straße in der Umgebungsgemeinde liegt. — Das städtische Schlachthaus bekommt ein besonderes Telephon. Die Gemeinde wird den Besitz auf der Vipota auf 6 Jahre in Pacht geben. — Die Gemeinde wird die Banalverwaltung um die Verstaailichung der Straße Brezice-Radece-Zidani most-Lasko-Celje er-suchen. — Ueber die Koprivnica in der verlängerten Kersnikova ulica wird die Gemeinde nach ersolgter Einvernahme mit dem Besitzer des bettefsenden Grundstückes eine kleine Brücke errichten. — Die Gemeinde wird für die Erweiterung der Frank» panska ulica an der Koprivnica den erforderlichen Grund von drei Parteien abkaufen. — Der Ver-schönerungsverein erhält für die Vergrößerung seiner Baumschule beim städtischen Friedhof noch 3600 in* Grund für 10 Jahre, und zwar vorläufig kosten-los. — Dem Tischlermeister Herrn Zupancic wurde ein Bauplatz in der Jpavceva und Sttitarteva ulica beim U. Lahnhof um 25 Din pro m* verkauft. — 3n den Heimatsverband wurden aufgenommen: der Kaufmann Herr Valentin Hladin, der Friseurmeister Herr Amand Pepernik, der Schneidermeister Herr Franz Selih, der Schuhmachermeister Herr Michael Pojavnik und die Köchin Äiaria Jarnov-sel. — Das 6 Meter breite und 60 Meter lange Stück der Vegova ulica bei der Villa des Herrn Nechtsanwalts Dr. Georg Skoberne wurde irrtüm-licherweise als öffentliches Eigentum in die Grund-buchsmappe eingetragen, während es in Wirklichkeit Eigentum des Genannten und seiner Schwester ist. Zum Umtausch für dieses Stück Straße wird die Gemeinde Herrn Dr. Skoberne ein Stück Grund hinler der Villa des Herrn Patz abtteten. — Der Kaufmann Herr Josef Plavc würde sein Haus am Vrawv trg im Fall der Adaptierung zum Teil auf die Regulationslinie zurückverlegen bzw. an dieser Stelle ein neues Haus errichten. Er stellte diesbe-züglich einige Vorschläge, die aber vom Gemeinderat mit der Begründung zurückgewiesen wurden, daß die Regulationslinie genau eingehalten werden müsse. Es wurde beschlossen, daß die Gemeinde das Haus in absehbarer Zeit abkaufen und es bis 1. Mai von drei Sachverständigen schätzen lassen wird. — Die Stadtgemeinde hat einen neuen Vertrag mit der Faler Elekttizitälsgesellschast für die Dauer von 5 Jahren genehmigt. Der Verttaq enthält einige Begünstigungen für die Gemeinde Celje. So z. B. beträgt der Lieferungspreis des Sttoms bei einem Verbrauch bis 1000 Kw 70 Para, für weitere 2600 Kw 50 Para. — Der Ortsbedarf für eine Autotarikonzession für Herrn Franz Sitar wurde abgelehnt, ebenso das Ansuchen des Herrn Josip Ocoirf um Zuteilung eines Standes am Hauptplatz sür den Verkauf von Grünzeug, Südfrüchten usw. — Das Angebot der Verkehrsanstall in Ljubljana jährige Steinmetz Jakob Kovacic aus Sv. Kristof bei Lasko und der 26-jäh-rige Bergmann Franz Hrovatic aus Husem. Stadtkino. Heute Donnerstag, 29. Jänner, Freitag, 30. Jänner, Samstag. :t l. Jänner. Sonn-tag, 1. Februar, und Montag ^Lichtmeß), 2. Februar: „Ich glaub' nie mehr an eine Frau ..großer deutscher Tonfilm mit dem berühmten Kammer-sänger Richard Tauber in der Hauptrolle. Vorstellungen an Wochentagen um '/, 9 Uhr abends, am Sonntag und zu Lichtmeß um 3, 5, 7 und 9 Uhr abends. Maribor Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 1. Februar, findet um 10 Uhr vormtttags der evangelische Gemeindegottesdienst im Lutherhause in Ptuj statt. Anschließend daran um ll Uhr Kindergottesdienst. An diesem Tage entfällt der evang. Gottesdienst in Maribor. Schadenfeuer im Fabriksviertel auf der Thesen. Am vergangenen Sonntag noch Milter-nacht wurde die Frw. Feuerwehr zur Bekämpfung einer auf der Thesen ausgebrochenen Feuersbrunst gerufen. Unter Kommando des Feuerwehrhaupt-manns Voller rollten alsbald vier Geräte gegen das genannte Industrieviertel ab. Das aus Holz erbaute Magazin der Schraubenfabrik der „Splosna stavbena druzba" brannte lichterloh. Dank der mo-dernen neuen Geräte, Ueberlanggerät, Stadtfeuer-auto, Turbine 1 und der erst kürzlich eingestellten Motorspritze Nr. 4, konnte der Brand, der leicht gefährliche Ausdehnung hätte annehmen können, innerhalb von zwei Stunden gelöscht werden. Da kein Wasser in der Nähe war, mußten die weit-abliegenden Hydranten zum Wasserbezug herangezogen werden; dieser Umstand bedingte, daß ungefähr 750 m Schlauchlinien entwickett werden mußten. In Anbettacht der Kürze der Zeit, in welcher der Brand gelöscht wurde, eine nennenswerte Leistung unserer Frw. Feuerwehr. Die Feuerwehr von Po-brezje, die ebenfalls am Brandplatze erschienen war, konnte ohne eingegriffen zu haben wieder einrückend gemacht werden. Der Sachschaden wird auf unge-fähr 60.000 Din geschätzt. Der Feuer ist anscheinend durch eine schadhafte Rauchleitung entstanden. Ein fingierter „Raubüberfall" in der Ruika cesta. Daß schlechte Lektüre und manche Filme die Phantasie der Jugend zu vergiften ge-eignet sind, zeigt wieder folgender Vorfall, der sich am Freitag voriger Woche bei uns in der Ruska cesta abgespielt hat. Der 17-jährige Jaroslav Coch wohnte bei einer Witwe in der Ruska cesta. Als am Freitag die alte Frau auf den Markt ging, um dort ihre Einkäufe zu besorgen, dachte sie nicht daran, was für eine unliebsame Ueberraschung ihrer beim Heimkommen wartete. In ihr Heim zurück-gekehrt, fand sie dort alles drunter und drüber, die Kästen mit einem Beil eingeschlagen und ihren Inhalt tellweise am Bogen liegend vor. Der „arme" Coch jedoch lag am Boden, aus einer Sttchwunde am Oberschenkel blutend, und erzählle jammernd, daß in ihrer Abwesenheit zwei in blaue Arbetts-kleider gehüllte Männer die Wasserleitung im Hause und in der Wohnung herrichten wollten. Plötzlich hätten ihm beide Männer bedeutet, sich vollkommen stille zu verhallen, worauf sie sich angeblich daran machten, die Kästen zu erbrechen. Der „Tapfere" jedoch wollte fie daran hindern und in dem sich nun entspinnenden Kampfe eenewerlen der BAumentehmidt-Katftiof tx tot m«hf «I« «to Pratotouchf Auch zwei iumcMi r«4ct*« 5i* dort 8t« di*M> Q*r1«ntacH ko«t«*lo« untor Ans »be ömr Kennziffer Blumenschmidt ERFURT B 8t SEIT 1819 sei er niedergeschlagen und verwundet worden. Die beiden Räuber seien nach Angabe des jungen Mannes sodann gegen Studenci geflüchtet. Die Polizei, die rasch am Tatorte erschienen war, leitete par sofort die Verfolgung der Täler ein. forschte jedoch auch noch nach anderen Richtungen. Schließ-lich nahm einer der Kriminalbeamten den verwundeten jungen Mann am nächsten Tage ins Kreuzverhör und nach einigem Leugnen gestand dieser unter Tränen, daß alles nur von ihm zu dem Zwecke erfunden wurde, damit er ins Spital kommen könne. Er brauchte nämlich eine billige Unterkunft. Die Wunde im Oberschenkel hatte er sich mit einem Taschenmesser selbst beigebracht. Der Bursche hatte im Vorjahre die vierte Gymnasialklasse besucht und war durchgefallen. Schon während seiner Studienzeit wollte es mit ihm nicht recht klappen. Er war frei den Kapuzinern in Swdenci auf Kost und Woh-nung. Doch diese konnten auf die Dauer seine verschiedenen Umtriebe nicht dulden und so flog er dort hinaus. Nun wird ihm vielleicht doch noch durch den Jugendrichter sein Wunsch, Gratisunter kunft und Kost zu bekommen, erfüllt werden. Konjice Furchtbares Autounglück. Am vergan-enen Sonnlag um 8 Uhr abends ereignete sich ier ein folgenschweres Autounglück. Herr Franz Grobelsek, Großkaufmann und Realitätenbesitzer in Maribor, hatte mtt seinem Personenauto eine Fahrt gegen Celje unternommen und war um die ang» führte Zeit auf der Heimreise begriffen. Als da» Auto Konjice gegen Norden verließ, mußte es den dort die Reichsstraße Überquerenden Schienenstrang passieren. Diese Stelle ist durch keine Bahnschranken gesichert und das Terrain, von dieser Fahrtrichtung aus gesehen, gegen Westen, von wo auch die Loko-motive kam, vollkommen unübersichllich. Daß sich dort nicht schon mehrere Unfälle ereignet haben, iß tatsächlich nur einemglücklichen Zufall zuzuschreiben. Knapp bevor das Auto den Schienenstiang erreichte, erblickte der Chauffeur die heranfahrende Lokomotive. An ein Ausweichen war augenscheinlich nicht mehr S denken, denn in Gedankenschnelle erfolgte auch on der Zusammenstoß. Die Wirkung war furchtbar. Herr Grobelsek erlitt sehr schwere Verletzungen und war auf der Stelle tot. Da er schwer Herz-leidend war, ist die Version, daß ihn bei dem Un-falle der Herzschlag ereilte, sehr glaubwürdig. Da Chauffeur Matela und die im Fond sitzende Fran Jurcic erlitten so schwere Verletzungen, daß sie von der von Maribor herbeigeellten Rettungsabtellung ins dortige Allg. Krankenhaus überführt werden mußten. Ihr Mann, der Lehrer Juriii, kam wie durch ein Wunder nur mit leichten Hautabschürfungen davon. An der Bahre des erst 49-jährigen Vaters trauern die Witwe und der Sohn mit seiner erp kürzlich heimgeführten jungen Frau. Die Leiche wurde nach Maribor überführt und in der Kapelle des städtischen Friedhofe» in Pobrezje aufgebahrt. Mittwoch nachmittags um 3 Uhr wurden die perb-Uchen Ueberreste des auf so ttagische Weise und so frühzeitig den Seinen entrissenen Herrn Grobelie! feierlich eingesegnet und unter großer Betelligung zur letzten Rich« bestattet. Den Hinterbliebenen unser tiefgefühltes Beileid? Seit * Deutsche Zett»«> Stumm« 9 Marenberg Todessall. Am 26. ISnn« ist auf dem Gm« Freienberg bei Celje die bei ihrer Tochter Frau MM Petritsche! zu Besuch weilende Frau Therese Sasper, Besitzerin in So. Primoz n. P.» im Mer »ou 66 Jahren nach kurzem Leiden an Herzschwäche verschieden. Die Verstorbene, eine ausgezeichnete deutsche Hausfrau und herzensgute Mutter, erfreut« weit und breit der größten Beliebtheit. Die ehe wurde am Dienstag mittelst Autos nach Buzenica überführt, wo sie heute Donnerstag um 3 Uhr nachmittags zur ewigen Ruhe gebettet werden wird. Der schwerbetroffenen Familie unser herz-ßchftev Beileid! Wirtschaft u.Berkehr Das Signieren der Hopfen in den Gebieten auherhalb des Sanntales Der Bezirkshauptmann des Bezirkes Celje halte für den 23. Jänner l. I. eine Enquete einberufen, Jt welcher alle betroffenen Stellen der Hopfenpro-»Won, des Handels und der Lagerhäuser «ingeladen waren und welche über die Alarmen der Signierung jener Hopfen Sloweniens zu beraten hatte, welche in Gebieten außerhalb der Gerichts-bezirke Celje, Vransko und Gornjigrad produziert werden. Nach dem bestehenden Gesetze vom Jahre 1907 können bisher nur jene Hopfen signiert und mit den gegenständlichen Begleiturkunden versehen werden, die in den drei erwähnten Gerichtsbezirken gewachsen find, und zwar führen dieselben neben dem Landestitel : „Äraljevina Iugoflaoija" die doppelspruchi^e Bezeichnung: „Iu^nostajerski-Sa vinjski hmch — Südsteiryche-Sanntaler Hopfen." Die Durchführung des Signierens obliegt bisher nach demselben Geseye der „Hmeljarna" in Zalec und nur in den Räumen dieses Lagerhauses darf die Signierkommission amtieren. Das Ausland, welches ungefähr 95°/, der Hopfen Sloweniens aufnimmt, hat — insbesondere zufolge des neuen Herkunftsgesetzes für deutsche Hopfen — ein gesteigertes Interesse an der Lieferung signierter Steirerhopfen, doch können, wie erwähnt, bisher als solche nur Produkte aus den angeführten drei Gerichtsbezirken geliefert werden, was zweifellos eine Schädigung aller übrigen Anbau-gebiett, so des gesamten Drautales, der Kegenden von Soötanj, Belenje, St. Andraz,