LMllcherWMtung. Nr. 3. fi. II, dall'!. s>. 5..N0. ftür di>:„^!Mc!!iii!g ins Hau? Mittwoch, 8. Iäuücr IN!.^,lr,, !>m.! n.l jonft pl.Zeile lni. klr.,üni.!,lr., 1868. Aintlicher Theil. ^e. l. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2l. December v. I. den Domherrn ^ncas Ritter v. Solccli in Veuiberg »»d den Gymuasialdircctor Basil Ilnicki in Tnrnopol zu Mitgliedcru dcs galizischen Vandesschnlrathcs allergnädigst ,zn ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolischc Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 22. December v. I. den Domherrn Ignaz O röschen zum Schnlenobcranfseher der Vavantcr Diöccsc allergnädigst zu ernennen geruht. Sc. k. f. Apostolische Majestät haben niil Aller» höchster Entschlicßilng voiu 5). Dcceinbcr v. I. den Klaus' 'nanu E. A. Hiugclberg znm nnbesoldeten Eonsnl >» St. Thomas mil dciil Ncchlc zuiu Beznge der tarif->na!Nücn Eonfnlargcbührcn allcrgnädigst zn ernennen grrnht. ^iichtailltlicher Theil. Mihcittichc Errungenschaften in der Session des. östcrrrichijchcu UciclMllhs von 1«s>7. lV. . . In richtiger Ellcnnlniß, d^ alle BnrgiclMen eines freiheitlich eonslilnirtcn Staates illusor>)ch wären, wenn die Handhabung der ^rchtspslcgc nicht ans unerschütterlicher Grnndlagc der ^ esfeiillichteil »nd Mündiichleit. der Unabhängigkeit des Rlchtcramtcö nnd des Erlcnntniffes über den Thatbestand '»> Slrasproceß dnrch Geschworne beruht, sind dic.^aupl-pnncipicn unserer künftigen Nechtcn vc.rf.issnng^iiäßig fcstgcstellle Tlntzpnnllc znr nächst bevorstchrndcn illeform nnserer ^^chlsgcsctzc, also .! l< <>^ '^''»; allri» cs ist nm so anerkenncnswcrlhcr, daß diese Eänlcn der künftigen Rechtsordnung alsbald nnf-!)er>chtct nnd für die zn vcrabschicdcnde Rechlsgcsctzge-nmg cln fnr allcnial M maßgebend proinnlgirt sind. ^.^ lei erlanbt, Noraneznschickcn ^ daß il'sl "lle Beslini. u'nngen dieses Grundgesetzes znnl Thril worlgclrcn. der abrognten Vcrfassnng nom 4. M^r.; ,^ü' cntnom. lncn sind. Der erste Artikel, welcher ausspricht, daß alle Ge» richtSbarl'lit im Staate im Namen dc5 Kaisers ansgc« übt nnd ebenso alle Urtheile nnd Erkenntnisse in dessen Namen ausgefertigt werden, ist bereits in Wirksamkeit getreten, nnd die Gerichte befolgen diese Porschrift seit Promnlgirnng des Grundgesetzes. Die Organisation nnd Competenz der Gerichte, der Wirkungskreis der Mililärgcrichle, sowie die Polizei nnd Gefällc>slr!ifi»sli; sind besonderen Gesetzen vorbehalten. Die Ernennung der Richter dnrch den Kaiser ist definitiv und ans VebcnS« dancr; sie sind in Ucbnng ihres Richteramtes selbständig nnd unabhängig, dürfen nnr dnrch richterliche Erkennt' nisse ihres Amtes entsetzt, nur in ^olge gerichtlichen ^eschlnsscs wider ihren Willen ans eine andere Stelle oder in den Rnhestand versetzt.werden. Hiemit ist alsbald jene Stelle in den Pnnetalionen vom ^1. December l^s>l anfgehobcn, welche die richterlichen Slaatsbcamlen in Be^ng auf Pensionirnng uud Versetzung mit den administrative» in die gleiche ^inic stellte». Es ist dies nm so rühmlicher, als doch voransznschcn ist. daß bei der bevorstehenden radicalen Umgcstaltnng nnscrcs Ge« richtsvcrsahrcus ini bürgerlichen wie iin Strafprozeß »icht wenige unseres dcrmaligen Nichtcrstandcs Äinhe haben werden, sich in Geist nnd stor»n cnr dnrchwcg ans Oesscnilichlcit und Äiündlichkeil ruhenden ^cvhandlnngcn zn recht ^n finden. Allerdings soll dic erwähnte Inamo« vibililät auf „Uebcrfctznnge!," nnd Bersctznngcn in den illNhesland in ^olgc der Vcrändcrungcu in der Organi» sation der Gerichte keinc Anwendung finden. ^ Im Art. ^ ist einer auf einer früheren iin Wien abüehalteüen) ^crsammlnng des allgemeinen dentschcn Inristeutages gestellten Anforderung culfprochen, indem die Gerichte ermächtigt werden „über die Giltigkeit von Verordnungen in gesetzlichem Inslanzcnzuge ^n entschei« den"', N'ogcgcn ihnen natürlich über dic (Billigkeit „gc< hi^rig knndgeiüachlcr" besetze leine Cognition znslehl, Neber das Klagcrccht gegen „den ?l,u'.t o^er dessen rich> terlichc -Beamte" wegen veriilsachler Rechl>?r»erletz!i!,gcn, außer den im ^crichlsveiscihre,, vorge^eichncten ^lcchls» mittcln, wird die Erlassnng eines besonder» (Gesetzes vorbehalte». In EivÜ: nnd Etrasrechtsangclegenheitcn soll Oef. fen,' !>!> >i!.z!l>'!!>» I<'<'i!i!!!,", wie der franzin sischc <'"!!> !>, !'><,<'!>iroi'!andcs bcfinolichcs,'von dein Cassalionshofc z» bestimmendes, verwiesen werden lönnc. ^cach Art, 1^ hat dcr für alle diesseitige» Vändcr gemcinschaflliclie oberste (^crichts- niid Eassaüonshos in Wirn !,u amtcn. Oas siecht drr Amnestie'Erthcilnng, wie der völ' ligcn odcr thcilweise» Bcgnndismua,, bleibt »„verkürzt bei der ssroue, mit alleiniger Ansnahmc der im Minister« vcrantworlüchkcitsgcsctze enthaltenen Brschränlnng. Uebcr das Abolitionsrccht blcibl dic Äcstimmnng dcr Straf« proecßordnnng vorbehalten, Dic Rcchlspflcgc wird in allen Iustanzfn von dcr Verwaltung getrennt. Gcgcn Eulschcidnngen dcr Verwaltungsbehörde» in widerstrei-tcndcn Ansprüchen von Privaten stcht dcr ordentliche Rechtsweg offen: behauptete Rechtsverletzungen Einzelner 's'Nllsl'llil». Das Gewljjcn ist tcin lccrcr Tchnll. ^iimiuiis.'.!,'^!^' vl'ii Leopold .^tvrt»''sc», 'N^n,dc eine.' ^.'drn «w alles blieb blos nnd^ründe.c V7rn » da i l nnr der Beweis, sondern sogar die Aiö l ch 'z r ^ !"lM!'g c.ucr jolchc» That gewissermaßen schll^. Das genannte GastiMs blieb indessen stcts unter gehcimer Polizciaufjicht. " ^ Gcgcn drci Monate waren bereits scit dem Morde verstrichen. Die drei Kameraden lebten gcrnde so wic uun.cr. Man sah sie nichl mehr alisgeben, «ls dies lusher geschehen war, kcinc Einkäufe mnchcn und nichts ^c>rkchrcu, was sie nur im mindesten in den Angen ihrer Oheimen Beobachter verdächtige» konnte, Sie spielten '"' Gasthanse sogar jetzt seltener als früher. u»d schic-'u» ordcntlilhcr nnd fleißigcr geworden zn sein. „Brüder!" sagte eines Abends Florian, als sie ">le,u iu ihren, Schlafzimmer waren nnd ucbcubci anch «>n Passagier eingnartirl lag. „nnftrc Sache ist bereits so gnt wic gewonnen. Es geht nichls über die Klug» heil. Der Verdacht, dcr sich gegen »us crhobcn, verlier! si>1> täglich mehr, anch nicht das Gcringstc kann uns znr Vasl gelcgt werden, aber wir müssen bis ans Ende mi! unjerer klugen Vorsicht nnsharreu. Nur noch eine furze Zeit, ctwa bis Nenjahr, blcibcn wir hicr, dann zichcn wir vereint in irgend eine größere Provinzhanptsladt und fangen dort mit nnfcrcm (Ncldc ein Geschäft an." „Ich halte es nicht aus, wenn das nicht bald gc> schicht - ich lanfe anf nnd davon," versetzte dcr ältere dcr Brndcr." „Was hast Du dcuu?" „Sage, was Du willst, Gloria», lache mich ans, aber ich lasse mir's nicht nehmen. Ich lräumc jctzt fast jcde 'Nacht vom---------------»nn, Dn weißt, wen ich meine! Ich schc sein brechendes Auge auf mich gcrich» tct, wic damals, als Anton Vicht gcinacht halte — hn! es ist schauerlich! Dann kommt es mir vor, wcnn ich im Schweiß gebadet erwache, als ob jemand im Zimmer da drin auf« nnd abgehe. Meine Ruhe, mciu Schlaf sind dahin!" —- „Und ich kann beschwüren," warf Aulon hin, „daß ich den fremden angctlcidet nud mit seiner Reisetasche in der Hand nn der Schwelle dicscs Zimmers stehe» sah, als "neulich dcr Mond so hell schien; ich sugte Ench abcr nichts, weil ich Ench nicht erschrecken wollte nnd ^ weil ich ausgelacht zu wcrdcu fürchtete." > „Mcinl Ihr, mir ginge es besser?" sagte Florian gcheimnißvoll nnd vor Frost sich schüttelnd. „Ich leide Höllenqualen vor dem Gespenslc dcs -..... dcs Frcmdcu. Oft schon wolltc ich Euch weckcn. Ich schämte mich und fürchtctc znglcich Enre Vorwürfe. O, i ch crst, ich! Innncr tränmt cs mir vom Wasser, das ranscht schauerlich in mcinc Ohrcn, Da taucht aus demselben! drohend dcr Todte ans scinr Augen sind starr nns mich gerichtet dabei zeigt cr mil dcr Hand nach einem Hügel - Vrüdcr, Ihr wisset ihn. Dieser Hügel abcr ist der Ort, wo man Verbrecher - -- ach, Ihr cr< rathet, was ich sagen wollte. Anton glanbt dcn Schrcck-lichen nur an dcr Sclswcllc dcs Zimmers gesehen zn haben; ich - ich habc ihn fast allnächtlich dicht an mcincm Bettende ~ aber wißt Ihr wir lanfcn nns von morgen an ein Nachtlicht und in wenigen Wo» chrn reisen wir fort. In dic Fcrnc wird nns das grauen« vollc Bild nicht folgen, es bleibt au dicscs ^ocal ge« bannt, uud Fremde wcrdcn cs nach uns auch schcn." Dic drei Verbrecher, von solchen schrecklichen Trän> men und Einbildungen, dc» Ansgcbnrten des qnälenden Gewisstlis, gefoltert nnd ganz niedergedrückt, beschlossen, ohnc Verzug einen passenden Vorwand zn ihrer 3In5. Wanderung zu snchcn nnd sobald als möglich sich fort zn begeben. A ruold Ära n n war in dieser Zcit in die Stadt gclommcn, nm bci dcr Polizeibehörde nach dem Erfolge dcr Nachforschnngcn zn fragcn. beider konnte man nicht vicl Trösllichcs berichten. Dcr jnngc Mann hielt sich indeß in seinem Inueru überzeugt, daß nicmand nndcrcr. als dic drci jnngen Leute sciueii guten Valcr erdrosselt habe» mnßten, so wenig sich dicscs anch beweisen lieft. In seinem gerechlcn Schmerz nm dcu Vutcr licß cr in. dic Vocalzcitnng Folgendes einrücken: „ A »bot! „Dreihundert Thaler demjenigen, der durch „irgend etwas auf dic Spnr des Mörders meines Va-„tcrs lcitcn kann, dcr am 1l> September d. I. an dcr „Wehre der großen Stadtmühlc mit unlcugbarcu Sp»' „reu früherer Erdrosselung nnd seines l^cldcs beraubt „ans dcm Wafser gezogen wnrdc. Der Betrag lann nach „Richligstellnng drr Anzeige sogleich bei dcr Polizcibires- ,,tion allhicr behoben werden, Arnol d Bra u n." 52 durch Vcrwaltung6ucrfügungen können vor dem — öffent« lich und mündlich verfahrenden — VerwaltnngSgcrichts« Hof geltend gemacht werden, übcr dessen Eompctenz und Zufaulmcnsctzung cin besonderes Gesetz erlassen werden wird. Ein cigcneS „Staatsgrundgesctz" (ebenfalls vom 2l. December 180?) setzt cm „Reichsgericht" ein, znr Entscheidung bei Eompctcnzconflictcn und in streitige!, A ngclcgcn heilen öffentlichen RcchteS. Zn dcn erstcrn werden gezahlt: Eompctcnzconflictc zwischen GerichtS-nnd VcrwaltnngSbchördcn, zwischen Landcsvertretnng und Landesregierung übcr VcrfügungS' und Entscheidungsrecht in administrativen Angelegenheiten, endlich zwischen den „autonomen LandcSorgancn" verschiedener Bänder. Zu dcn zweiten rechnet das Gesetz ausdrücklich: Ansprüche einzelner Länder an die Gesammtheit <>t vi»:^ v!,>>, ill,,!! »on !!!>(.':!»>. allein es steht zn besorgen, daß diese etwas vage Bestimmung muthwillige Processe ver> anlassen köüntc. Dagegen enthält die Bestimmung, daß dem Reichsgericht die cndgiltigc Entscheidung zusteht „über Beschwerden der Staatsbürger (soll unzweifelhaft heißen „von Staatsbürgern") wegen Verletzung dcr ihnen durch die Verfassung gewährleisteten politischen Rechte," nach Erschöpfung des Administrativwegcs, eine Perle in dcr nencu staatlichen RcchtSordnnug, wie — uuscrcS WisscnS - keine andere Vcrfassling eine ähnliche besitzt. Das Reichsgericht erkennt (als luin- ^.invi'i.iil«', n^lch dem Anödrnck des altfranzösischcn Rechts) „einzig und allein" über scine Eonipctenz für dcn vorliegenden Fall, nnd gegen seine Entscheidung ist weder Berufung noch Bctrctung des Rechtsweges zuläfsig. Auch darf weder das Gericht noch die VcrwaltnngSbchörde sich zur Entscheidung einer durch das Reichsgericht an sie gewie» fencn Angelegenheit incompetent erklären. Der Prä-sidcnt und der Vicepräsident dcs Reichsgericht« werden vom Kaiser auf Lebensdauer ernannt; die zwölf Mitglieder nnd vier Ersatznlüuner werden, gleichfalls auf Lebens-dauer, vou dein Kaiser auf Präsentation durch beide Häuser dcS Rcichsraths (jedes zur Hälfte) in dreifacher Eandidateulistc nominirt. Außer dicfcn Grundgesetzen sind in der Session des RcichSrathS vom Jahr 1867 uoch einige bedeutungsvolle ii'cchtSgcsctze votirt und vou dcm Kaiser sanctionirt nnd verkündet worden. ES cutlMcu dieselben einzelne Vc-stiuimnn^cu bringender Reformen, deren Inslebcutrcten zulässig war. ehe die neuen Eodices die Verhandlungen der legislative vassirt haben. So ist die Strafproceß' ordnung (vom ii9. Inli 165)^)) durch das Gesetz vom !5. Noveinber 1807 vorerst dahin abgeändert worden, daß die odiöse Entbindung von der Instanz, also auch deren RcchlSnachlhcilc sür dcn Angeschuldigten, alsbald aus den, Gesetz gestrichen nnd dcn Richtern aufgegeben ist, in allcn fällen, in welchen sic nach der Schlußver. Handlung cin Strafurthcil nicht zn schöpfen finden, den Angeklagten für „nicht schuldig" zu erklären. Ebenso ist nunmehr ein Beschluß auf Einstellung zu fassen, wo uach der Strafproceßordnung ein bloßer Ablassungsbeschlnß gefaßt wnrde. Ticfcrgrcifcnd sind die durch das Gesetz von gleichem Datum schon jetzt inö Leben gerufenen Reformen dc« allgemeinen Strafgesetzes. Die wahrhaft drakonische Härte dicscS Gcse^buchS durste auch nicht bis zur nächste:'' Session, in welcher dic neuen Codices zur (abgekürzten) Berathung kommcir, fortbestehen, und wenn die StrasgesctzNovelle vom November d. I. einstweilen noch manche Bestimmungen in Kraft laßt, die mit den Anforderungen der Zeit und der Wissenschaft schwer in Einklang ;u briugen sind, fo ist immerhin diese partielle Reform noch ein wahrer Triumph der Humanität. So schafft der Z 1 die körperliche Züchtigung fowohl als Hauptstrafc' uud alö LtcllvcrlretungSstrafc der Arrest-strafe, wie als Neben», VerschärfuugS- oder DiSciplinar-strafe „nnbcdingt und ausnahmslos" ab. In gleicher Weise ist für dic zn schwerem Kerker Vcrurtheilten die Anhaltung mit Eisen (Kcttcnslrafc) abgeschafft, uud dafür auf andere der gesetzlich zulässigen Verschärfnngsartcn zu erkennen. Da diese Bestimmung anch ans die bereits in schwerer Kerkerhaft Befindlichen ihre Anwendung fand, so sielen alsbald nach Promulgation dcs Gesetze« an einem Tag Tauscude von Ketten der unglücklichen Verbrecher. Gegen Straf« uud UntersuchnngSgcfangenc darf nnnmchr dic Fesselung nur bci bcsoudcrs widerspäu-stigem, gcwallthätigcm Bcnehmcu, sowic wegen Flucht« Versuchs, nnd anch dann nie für längere Zeit als daS strengste Bedürfniß cS erfordert, angewendet werden. Der t? 5 hebt den Verlust odcr die Beschränkung ocr bür-gcrlichen Handlnngsfähigkcit als Folge strafgcrichtlichcr Vcrllrlhciluug auf, wonach auch dic bezüglichen Bestim» mungcn dcS bürgerlichen Gesetzbuchs llnd die dcS Ehe« gesehcö für Katholiken (vom 5. October 1850) abrogirt sind. Der Art. 6 beschränkt dcn unmäßigen LuxuS des Strafgesetzes von 1852 au Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte und Genüsse bei Verurtheilung zu einer Strafe (Verlust dcS AdclS, der Titel oder dcr Ordcn, der akademischen Grade, dcr Staats- und Communalämler, der Advocatnr, der Pensionen :c.) auf die Verurtheilung wegen eines Verbrechens, oder wcgen der Ucbcrtrctuug des Dicbstahls, dcr Veruntreuung, dcr Theilnahme au dcu-selbeu uud des Betruges. Das Gesetz zäblt sodann cinc Reihe von Verbrechen auf, welche dcu Vcrnrthciltcu für die Dauer dcr Strafzeit zur Erlangung dcr bezeichneten Vorzüge uud Berechtigungen unfähig machen, wogegen „die übrigen nachthciligen Folgen", welche noch außer der Haupt- und Ncbcnstrasc bci Strafcrkcnutnisscu übcr Preßuerbrcchcn und Vergehen für den Verurthciltcu eintraten, gänzlich wegfallen. Bci gemeinen fchwercn Verbrechen hört die bezeichnete Unfähigkeit 10, beziehungsweise 5) Jahre nach Ablanf dcr Strafe auf, und die lebenslängliche bürgerliche Folge, solcher Strafen ist anch in Bczng auf frühere Strafrcchtserkcnntnissc aufgchobcu. Weitere Bestimmungen dehnen die Wohlthaten dieses neuen mildern Gesetzes auf alle anhängigen Strafprocesse, sowic auf früher geschöpfte Urtheile mit rückwirkender Kraft auS. Bedauerlich ist, daß die Abänderung der Landtagswahlordnungen und dcs Grundgesetzes für die RcichSvcrtretuug (Fcbruar«Statut) übcr das active und passive Wahlrecht uicht alsbald im Sinne dieser humanen Bestimmungen vorgenommen werden konnte, nnd hiefür „der verfassungsmäßige Weg", d. h. dic Vcr> abschicdung mit dcn Einzcllanbtagen vorbehalten werden mußte. Wer jemals wcgen cineS Duells odcr wegeu Widersetzlichkeit gcgcu cinc Polizeipatrouille gerichtlich vcrurthcilt wurde, kann derzeit lebenslang weder Abgeordneter werden, noch zu dcr Wahl desselben mitwirken. Da übrigens im Lanfc dcr Cession cin Gesetz übcr daS sabtnrzeudc) Verfahren bei der parlamentarischen Achandlnng umfangreicher Gcsctzc votirt, und dnrch Beschluß beider Häuser dasselbe auf dcu bereits vorlicgcu» dcn Entwurf eines ucucu Strafgesetzbuches schon ange-wendet wurde, dic nenc Strafpruceßordnuug ebenfalls wcit uorgcschrittcu ist, so darf das cislcilhanische Oesterreich mit Zuversicht der baldigen gänzlichen Reform dieses Theils dcr RcchtSgesctzgctiuug entgegenscheu. (A. A. Z.) Gutachten über die ReoraMisinma. dcr Landcö'Gcbäranstalt und dic Reform, resp. Aufhebung dcr Landcü-Findelansialt. Abgegeben vom Vereine der Aerzte in Krain. Verfaßt vom Vrrichterslatter Dr. Moviz lii a u st l> r, (Fonschuilg.) Wir sind überzeugt, daß der hochlöbliche Landes-ausschuß und dcr hohe Landtag mit uns die Nothwen» digtcit einsehen, daß die öffentliche Armenpflege jenen Müttern uud ihren unehelichen Kindern zu Hilfe kommen muffe, welche nicht genügend fich selber helfen können. Nach nnfercn Darlegungen ist es nicht sicher, ob nicht daS Fehlen cincr Anstalt sür die unglücklichen Kinder dcS Leichtsinns, vertrauensvoller Schwäche oder selbst dcS Lasters, die Wcglcgungcn, vielleicht anch die Kindcsmoroe vermehren würbe. Es ist sicher, daß die Zahl dcr unehelichen Kinder dnrch eine FindclcMalt nicht vermehrt werde. Verwirft mau daS katholische System dcr Sorge für uneheliche Kinder, so muß man entweder blos die einfache Armenpflege Platz greifen lassen, odcr neben selber noch ein besondere« System von Maßregeln er. greifen, als besondere Schntzanstalten für uneheliche Kinder nnd respective deren Müller, daS als Gegensatz zum talholischeu Systeme das protestantische genannt wird. ES ist constatirt, daß auch uutcr letzterem Systeme, dessen Darstellung wir wohl unterlassen tonnen, ebenfall« leine geringe Zahl von unehelichen Kindern dcn Gemeinden zur Last fällt, daß die GemcindeArmcnpftcge diesbezüglich nicht ausreicht, daß die Priuatwohlthätigkeit nnd eine größere Coucurrenz dcr Armensteucrpflichtigen ink Leben gernfen werden mußte, um die erkannte Pflicht dcs Schutzes für familienlose Kinder auch wirklich zu rcalisiren. Wir wollen uns gar nicht in cinc allgemeine und principielle Kritik dcs protestantifchcu Systemes hier ein» lassen, das scine Vorzüge, abcr auch seiuc vou hervorragenden Fachmännern klar hervorgehobenen Mängel hat (man lese Hügel, Mclzer, Lion «». aus Preußen u. s. w.) Wir brauchen uns blos für unsere Landcsver« hältnissc dic Frage zu stellen: Nanu mail derzeit odcr ,n voraussichtlich meßbarer Zcit dic unehelichen .Kinder und ihre Mütter der Gcmcindearmcnpflege in Krain überweisen? Die Autwort wird wohl allseitig ncin sein. — Unsere Gemeinden, selbst die intelligenteren, größeren und relativ vermöglichercn sind, mit Ausnahme dcr Lan< dcshauptstaot. intellektuell, moralisch und materiell nicht iu der Lage, ciuer diesbezüglichen Vcrpftichtuug gerecht zu werden. Brauchen wir dics noch näher anSeiuauder zu setzen? Wir weisen anf dcn Mangcl an gehörigem Verständniß für die eigenen matcricllcn und geistigen Angelegenheiten, anf die Armcnpflcgc, wic sie factifch am Laude besteht, auf die Ucberbürduug dcs Laudes mit Gabcn und Steuern hin, worin die bisherige, der Landbevölkerung wieder zu Gulc kommcudc Summe von 25.000 si. für die Findclaustalt ciucn unbedeutenden Brnchthcil dar« stellt, cine Uebcrbürdung, wclchc doppelt schwer fällt, weil dcr zersplitterte Oruudbcsitz weder eiuc namhafte Industrie, noch eine tüchtige laudwirthschaftliche Bildung als Stütze besitzt; — wir weisen auf die Legion von Bettlern, auf die von Dorf zu Dorf geführte» erwerbs- unfähigen Blinden nnd Siechen hin, und fragen, was wird das Schicksal jcncr unglücklichen Geschwächten, und noch mehr, was wird das Schicksal jcncr unglückliche« unschuldigen Kinder scin, die von ihren Müttern nicht erhalten werden können? Der tägliche Anblick lehrt nnS, daß jetzt schon gerade dic aubcrchclichcn Kinder jcncr ganz vermögenslosen Mütter, wclchc — häufig aus cgoistifchen Grüuoen ^ die Findclanslalt nicht in Anspruch nahmen, zum Bcttcl, zum Dicbstllhle, zum Müssiggange, Laster uud Verbrechen herangezogen werden. — Uns find solche Fälle bekannt, uud uuu fragen wir: hat dic bezügliche oder haben die bezüglichen Gemeinden daS Mindeste gethan, um dieser üppig wuchernden Vergiftung dcs eigenen Herdes dcn Lebcnskeim zu todten; sind sie ihrer im Gcsctzc begründeten Pflicht gerecht geworden und haben sic die an sich unschuldigen Kinder von ihrer moralischen Zugrunde, richtuug und sich selbst vor einer üppig wuchernden Saat deS Bösen geschützt? Nein, nnd abermals nein! Wie könnten wir daher mit dcr geringsten Beruhigung unseres Gewissens die Ucbcrlassung dcr schutzloscu unehelichen Kinder an die Gemeinde - Armenpflege empfehlen odcr nur uutcrstützcn? Wer soll nuu für solche Kinder sorgen, denen die Mütter nicht die entsprechende physische und moralische Pflege zn verschaffen im Stande sind? Für Bezirks- odcr Krcisconcurrcuzen fchlt theilwcise nicht nnr der Boden, sondern anch bci ihrem Bestände ist bei derzeit uoch in geringstem Maße anzunehmender Einsicht des größeren Theils ihrer präsumptiucn Vertreter für die moralische und volkswirthschaftlichc Scilc dieser Frage der Armenpflege wcnig Thatkräftiges vou sclbeu ill dieser Richtung zu erwarten, uud es käme dic Dnrchführnng einer entsprechenden Pflege doch noch immer höher, als wenn dic Leituug in dcr intelligenten Führung deS LaudcS liegt nud durch Vertheilung dcr Lasten deren Druck weniger fühlbar wird. Die Zahl der unehelichen Kinder ist in dcn verschiedenen Gauen, Bezirken, Oemciuben und Ortschaften des Landes eine sehr verschiedene; wir wissen dies aus Beobachtung, uud die Bücher der Findclanstalt nnd die Statistik dcs LandeS muß dics ziffcrmäßig nachweisen. Aus dem Sauitätsberichtc deS Landes für 1802 entnehmen wir, die Stadt Laibach wegen der Findelanstalt abgeschlagen, bei 5i Physicatcn, auS dcucu die Ziffern angegeben sind, eiu Schwanken von 2., uuchlicher Kinder auf 100 Geburten bis 12.,. Wir sind überzeugt, daß gerade iu verarmte" wir sagen absichtlich verarmten und nicht ärmeren - - Gemeinden dic Zahl dcr unehelichen Kinder relativ beoeu-tcudcr sei. Weiterhin ist sic bedeutender dort, wo dic Lage z» häufigen militärischen Einqunrticruugeu ciuladct lind dort/ wo ein größerer Zusammenfluß von Personen beid.rlci Geschlechtes dnrch cinc ihrer socialen Aufgabe noch nicht bewußte Industrie vorhanden ist, u. f. f. Würde man die Pflege armer unehelicher Kinder dcn Gemeinden anfbürdcu, so würden häusig gerade die ärmsten Gemeinden eine unerschwingliche Last überkommen, während viele zahlungsfähigeren sehr wenig oder gar nicht belastet wären. -- Die öffentliche-Wohlthätigkeit ist abcr, besonders bei geringerer Bildung, eine größere Last. wenn sie nicht ans der Gefühls«Initiative deS Indiuidnnms hervorgeht, als irgend eine andere, wird schwerer empfunden, als jede andere und wo nnr möglich verringert odcr bci Seite geschoben. Um diesen schweren Druck weniger fühlbar zu machen, hat man ja ebcn die Landes^Concurrenz für d e SpitalSverpflcgung armer Kranker, sür die Irrenanstalt. Und eine solche Eoncnrrcnz des Landes ist uach dem Gesagten auch für die hilfebedürftigen unehelichen Kinder nöthig, nnd findet ihren Ansdrnck und ihre praktische Geltcndmachung in der Findelanstalt. Wir bemerken hier an dieser Stelle, daß unS das Findclwcsen auf daS Kronland allein hingcwicfen, als cin Unrecht, mindestens als eine Unbilligtcit erscheint, die dcm Grnndsatzc gleicher Vcrthcilnng dcr Lasten widerspricht. Findclllnstalten hätten StaatSanstalten bleiben sollen, denn ihrc Elienten sind häufig in ihrer Genesis verschiedenen Thcilcn dcs Reiches angchörig, sind mindestens in einem bedeutenden Bruchlheilc nicht dcni Lcmdc allein znznschrcibcu, nnd an ihrer Erzengnng sind in nicht seltenen Fällen Momente schuld, die der Staat gesetzt hat. Dieser Satz ist für Krain von bcsondcrcr Wichtigkeit, da cS als cin Grcnzland häufig ciue größere Einquarticrungslast trageu mußte und noch wird tragen müssen. Es läßt sich aber nachweisen, daß dic Zahl dcr uuchclichcu Kinder seit der großen Einquartierung 185>!) und 1800 wirklich zugenommen yat, für dic größtcnthcilö jetzt das Land sorgen muß. Wir sagen dahcr mit voller Ueberzeugung, daß von allcn HumanitätSanstaltcn in einem Lande die Findcl-anstaltcn gcradc diejenigen Institute sind, die vorwic' gend nicht' blos die Pflicht dcS Landes, sondern die des Reiches an dic ihrer Bedürftigen abstatten, und da die Zahl dcr unehelichen Kinder - mit in Folge staatlicher Verhältnisse - in den cinzclncn Kronländeru M verschieden ist, so würde sich anch die Last vicl mchl vertheilen, als eS jetzt der Fall ist. ' 33 Leider ist aber die Findelanstalt vom Neiche dem Lande übergeben und von diesem übernommen worden, und es dürfte dab richtige Verhältniß schwer rückgcnom» men werden. Es bleibt nns daher nur das Land über, auf dessen Beiträge die Anstalt angewiesen ist. Ess gibt zweifellos viele Kiuder, für welche ihre ledigen Mütter nicht sorgen können. HierlandS kann die Mgd nicht ihr Kind mit in den Dienst bringen, sie selbst verdient so wenig, daß sie kaum ihre Kleidung anschaffen kann; ein nnSreichcndcS Pflcgegeld für ihr Kind kann sie nichc erübrigen. Eltern und Geschwister sind häufig nicht vorhanden, oder darben oftmals wie sie. So geht es bei Taglühncrinnen, vielen Kaischbcrn u. s. w., aus welchen Kreisen die meisten Findelkinder herstammcn. Den Gemeinden kann man diese neue Last nicht aufbürden, sie sorgen für dic Armen, welche sie jetzt zn vcrsovgcn hätten, nicht, und werden, wenn anch der Brnchlhcil, nm welchen die Findclanstalt die Steuern erhöht, wegfallen sollte, bei ihrer mangelhaften Bildnng, bei dem noch fehlenden Gemeinsinn und bei ihren schlcch-ttn wirtschaftlichen nnd materiellen Verhältnissen für selbe überhaupt anch nicht mehr sorgen als jetzt. Entgegen ist eine bedcntendc Erleichterung des Lau-deSfondeS nud eiuc bessere Realisirnng der durch die Iindclanstalt angestrebten Zwecke möglich, u. z. in kurzem möglich. Dir dies crzicleude Reform ist ein Ucvcrgang zu einer vollkommenen Gestaltung der diesbezügliche» Armen-Pflege, wie volkswirtschaftlich geläuterte Humanität sie in nencrer Zeit immer lebhafter fordert. (FoNsrtzmig fulgt.) Oesterreich. V3ieu, 4. Jänner. (AmtS an tr i tt dcS Hc rrn UutcrrichtSmiuistcrS.) Wie die „Ocst. C." be-richtet, hat sich der Hcrr Minister für Cultus uud Un-terricht, Dr. Nittcr v. Hafner, am ^. d. M. die sünnut-llchcu Ministcrialbcamteu vorstelleu lasscu. Nach einer Ansprache, die der Sectiouschef Freiherr v. KricgS-Au zur Begrüßung an den Herrn Minister richtete nnd in welcher er chm die Veamteu empfahl, bemerkte Sc. Ep ccllenz ungefähr Folgendes: EZ freue ihn, an die Spitze eines Ministeriums bmch das allerhöchste Ve.traueu Sr. M.jcsläl gssl.lll worden zu Km, bcssen Uibeitölräsle ihm glLhtculheils au« seiner frühe» ^n dienstlichen Aezichung hetannt seien. Wa« die Anforderungen des Dienste« belscsf,', so sricn dieselben bedeutende, und zwar der Natur der Sache nach und den Anforderung,, der öffentlichen M.inuuq gc^cn-nder. D^r Gcist ah,'r. ,n welchem zu wislen sei, liege g'geben vor in den allerhöchst sanctionnten Grundgesetzen. Im Geiste deiselben wolle der Minister an die Lösung dcr ihm gewordenen Ausgabe schreiten und er müsse erwalttn, dah allch sammlliche Vccunten im glichen Gcistc in>,^haid des WillunaMeisls j.dcü üinzlinen ihre Aufgabe z,i erfasjcn bereit sricn. Untcr dieser Vorauf,hung erwaitc er vo» der Tilch. l'gl-it der ihm unlerg, denen Kiüste ein erfolgt eich.« Zusam-menwirlen und werde er e« dann al« eine Pflicht bttiach. >cn, jedes verdienstliche Wirten anzut'lennen und dahin zu w'llcn, daß daösslhe auch aNclhochsten OrleS Aiuilennung >>nde. ?>' ^ "' I""',er. (Ans dem Ministerinn,.) 5> ."^az. Narod." theilt bezüglich der Stellung des .lcrerbauMinisterS Grafen Potocli zu den confes. 'lonellen Fragen, die gegenwärtig anf dcr Tages-oronung snid, mit, daß derselbe noch vor scincm Einlritte ''^ ^inislerinm mit der Trcnnnng dcr Schule von der ^n-chc sich einverstanden erklärte, nicht minder auch mit den übrigen Beschlüssen des NcichSratheS, welche die con-Mi loncllen Verhältnisse dcr Staatsbürger regeln. Was dlc Aufhebung des Eoncordatcs anbelangt, ist Graf Po> tocll fur dieselbe; doch zieht er den Weg der Unterhand, lung mlt Nom einer einseitigen Auflösung dicscS Vcr> ^s ^or. Die „Gaz. Narod." bedauert übriqcnS, daß ^"s Potocki nicht seinen Eintritt ins Ministerium au 3^ /"" ^cdingnng, die speciell für Galizicu von ^oelitiing gewcscil wäre, geknüpft hat. DaS genannte >imi ual glaubt, cs wäre dazu jetzt die beste Gelegenheit U,s s- 6""ch"' nachdem sich die Regierung bereits cut« ,7".c ^' auch eiueu Polen inS Äiinistcrinm zu b fcn. Dte ..Gaz. Narod." hat hier die endgillige ^ nsuhrnng der polnischen Sprache in den galizischcu ^ein ern im Sinne, welchen Wunsch sie bereits mehrmals nm.?/^s ^"' llntcrstntzung des neuen polnischen Mi> Ulsters erhoben hatte. " Innsbruck, 5. Jänner, (Ritter u ^assci ^-Journal II Trent ino." verkehr aui der Brenner bahn.) Nittcr u. vasscr ist dem Vcr< nehmen nach für die hiesige Statthalterci in AnSsicht genommen, Hcrr v. Lasscr ist eine Bekanntschaft aus ruherer Zeit, vom Jahre 1800 hcr, wo er das Por. lcfeuillc dcS Iuncrn hatte nnd vier Jahre behielt — ^cscr T^gc ist Nicciotti Garibaldi mit seiner Gattin, "Privatier ans Caprcra," hier durchgereist. Seine Au-'vesenhcit wurde kaum bcachlct, während ihm früher viel. emit cine für ihn nicht eben angenehme Aufmerksamkeit ^wlqcu wordcu wäre. — Giovanni Prato hat die ersten Ä"""ern seines Journals ,.Il Trculiuo" erscheine» "Ntn. DaS Programm setzt seine Hauptausgabc darein: ü" Itreben, daß dieses Gebiet (daS Trcntino) als das anerkannt werde und gelte, was cs in Wirklichkeit ist, d. h. nach Prato'S Ansicht — eine italienische Provinz. — Dcr Verkehr anf dcr Brcnnervahn zwischen Kusstciu und Pcri betrug in: Mouat December 18«;? trotz der> großen Hindernisse :i5,0!)7 Personen nnd 485,!2l Zoll-Ctr. an Frachtgütern. Das Mariiunin dcS Personen-^ Verkehrs war am 1. December mit 1602, daS Minimum am 25. December mit 745 Personen. DaS Maximnm dcS Güterverkehrs am 12. December betrug 35.352 Clr., das Minimum am 26. Dec. 44»!0 Ctr. Pest, 4. Jänner. (E i sen b ahn a n lc i h c. — Ncnc Wasserstraße.) AuS formellcu Gründeu wurde die Subscription dcr nugarischcn Eiscnbahnanlcihc' vertagt, sie findet jedoch bestimmt nach verläßlichsten Mcl>! duiMn, iu der zweiten Hälfte diese« Monats statt. Das Gerücht, daß Louyay ciilen 'Xachlaß von 4<) Fr. vom Emmissionscursc gewährt hätte, ist vollkommen uubcgrün» dct. - Der „Ungarische Vloyd" meidei: Eine Gesellschaft, an deren Spitze Graf Eugen Zichy, Gcorg Mapka nud das Parifcr Bankhaue v. ^augcnhofen stehen, hat sich die Anfgabc gestellt, die Donan mit dcr Theiß zu rcrbindcn nnd mit Einbeziehung deS Franzens- nnd Äcga.CanalcS eine Wasserstraße von Pcst nach TcmcS' var zn eröffnen. Pariser nnd londoner Bankhäuser ersten Ranges haben sich bereit erklärt, das nöthige Ea-pital zu vcrschaffcu. Am 10. d. M. fiudct in Szcgcdin die constituircude Vcrsammlnug dieser Gesellschaft statt. — (Die Aufgaben des nng arischen Reichstage iu diesem Jahre) saßt die „P. Eorr." in Folgendem zusammen. Zunächst daS Budget für 18l>8, dauu dic Gesetze über die Nationalitäten, die formelle Union mit Siebenbürgen, dcr Ausgleich mit Eroatieu, die Iuslizrcform, die definitive Organisation dcr Eou.italc, dann im September noch eine Sitznng der Delegationen, damit vor dem ll>. December, cm welchem Tage das Mandat dcr Dcputirtcn erlischt, daS Budgst sür 180l) auch votirt sci, und so die Ncuwah. lcu jedenfalls daS Land orgauisirt und das Ministerium iu solcher Verfassung finden, das; eS sich freier bewegen lönuc. Das erste Budget des ^andcS wird jedenfalls fehr ernst genommen werden und dcr Finanzminister wird hauptsächlich mit' jenen Monopol- und Ucciscgcsctzcn, die daS Anhängsel dcS AnsglcichcS bilden und iu bcideu Hälftcu der Vtouarchic iu homogcuer Fassung durchge» führt werdcu sollcu, sciuc liebe Noth habeu. Denn einer, scits vertrügt Ungarn keine bureaukratische Expcrimcu» tal'Gesctzgcbuug und will definitive Gesetze haben, die keiner Novellen bedürfen; andererseits glaubt ein großer Theil dcS Bandes, wohlfeiler Tabak sei der Grundstein dcr Freiheit. Die Tnbalfrage wird daher vermuthlich den Schlüssel dcr Position in dcr Bndgctschlacht bilden. Mnsl'and. Turin. I. Jänner. (Politische Vage. -Schlechte F innnzc u.) Italien tritt das neue Jahr ill ciucm Zustande an, wie man ihn vor acht Jahren geradezu für unmöglich gehalten hätte. Derjenige würde als dem Wahnwitz verfallen angesehen worden sein, wel-chcr dein juugcu Königreich ein Prognostikon uud Horoskop gestellt Hütte, das dcu heutigen Znständcu entsprochen habcu würde. Unsere Journale trctcu in das neue Jahr mit dcu fiustcrstcn Betrachtungen cin; unr die klerikalen Blätter jubilircn, und singen cin fröhliches l!iUll>im>5. Die „Gazetta del Popolo" stimmt cin ^i>«i,i-<' an. „Wir bieten", sagt sie, ..Europa cin ernicdrigcudercS Schauspiel dar als selbst Griechenland, welches, so klein cS ist, dennoch dcr Türkei widersteht, während wir mit unsern 25 Millionen Frankreich nicht widerstehen wollen, odcr lönncu, nnd ihm das Beto über nnscrc Minister überlassen. Wo wir hingehen, wer weiß cS? Seit langer Zeit wirft man Frankreich vor, daß cS lciucu Compaß ntthr habe, uud wir erwarten von ihm nnscrc Minister, die Befehle für nnfcre Verträge nnd Allianzen, für unsere gauze innere und auswärtige Regierung. WaS macht Italien noch nllcin uud für sich selbst? Nichts anderes als Sä'uldcn! Dcr „Graf Cavonr" hat mehr die bedrohliche Fiuanzlagc im Auge, nnd zählt nuS vor, daß die italienische Ncntc, welche am Anfang des vcr-flossencn Jahrs noch auf 57 stand, hcntc bcim Beginn dcS ncncn IahrcS, trotz dcr Liquidation nnd dcS bevorstehenden Verkaufs dcr ssirchengiilcr, anf 44.50 gcfallcu ist. Soll die Differenz vou dreizehn ciu schlimmes Omcu scin, und audcutcn, daß in dem Jahr l808 dcr italic-nischc Credit seinem Tod entgegen geht? Wahrscheinlichkeiten sind nnr zu viele vorhanden. Der Schwierig-leiten die nuö umgeben, sind so viele, dcr Hoffnnngcn auf weise Vorsichtsmaßregeln, dcr AnSsichtcu auf cinc starke und liberale Regierung, nnscr erstes und oberstes Bedürfniß, so wcuigc, daß die traurige Ahnung nur zu wahrscheinlich in Erfüllung geht; dcnn der Bankerott steht nnr zn sehr in Aussicht. Schreiten wir fort, wie bis» her, im Widerspruch mit dcu Ncchlcn nnd dem Willen des VolkcS, so ist cS nicht möglich, daS Schiff in den sicheren Haftn zu leiten. ES muß scheitern, oder Schiff' bruch machen." Paris, 2. Iänucr. (N c uja hrS rcf lc xi o u c u des A l> eud - M on i tcu r S.) Der „Abcnd'Monitcur" sagt in scincm Bnllctin: DaS Jahr bcgiiuit nutcr gün< sligcu Auspicicn. Dcr Friede ist anf teiucm Pnnktc Europa'S gestört. Man kann hoffen, daß die Fragen, welche dcr Fürsorge der Diplomatie obliegen, Dank dcr Weisheit der Nationen uud Regierungen, werden gütlich in befriedigender Weife geregelt werdcu. Die über ihre Interessen und Pflichten aufgeklärten Völker sind berufen, sich bei dem Werke dcS Fortschrittes und zu dem gemeinsamen Ziele gegenseitigen Beistand zn leisten. Die Bemühungen und Lehren des IahrcS 1867 werden nicht verloren sein. Die anarchischen Versuche in Spanien England uuo Italien habcu in dem gesunden Sinne der Bevölkerungen cinc gerechte Züchtigung erhallen. Frankreich fuhr fort, getreu seiucr traditionellen Politik, seine civilisatorische Mission zn erfüllen. Die allgemeine AnS-slcllung ist daS Symbol ocr Idccu dcr Aunähcrung und Einigung, die Ehre unseres Zeitalters geworden. Im Innern wußtc Fraulrcich das Autoritatsftrincip mit der regelmäßigen Ausübung ciucr weisen und fruchtbaren Freiheit zu versöhnen, nnd ergriff cs jede Gelegenheit, nm dem Kaiser seine Dankbarkeit zu bczcngcn; dnrch die letzten Hammcrbcrathuugcn zeigte es einmal mehr dic innige Eintracht zwischen 5!auo und Regierung. Nach außcu hat Frankreich seinen Einfluß zu Gunsten dcS europäischen Friedeus uud dcr allgemeinen Interes» sen gclteud gemacht. Wcnn Frankreich den päpstlichen Hof energisch unterstützte, so geschah dicS, weil die Sache deS heiligen Stuhles diejenige dcS NcchtcS, der Gerech» tiglcit nnd dcr Verträge war. Frankreich, indem es gegen die Revolution rcagirle, erwies dadurch dem Papst-thumc, dcr Regierung des Königs Victor Emauucl und ganz Italien einen Dienst. Frankreich hat durch die Einladnng allcr europäischen Mächte ohue Unterschied, nm durch daS moralische Auscheu ihrer Collcclivrath-schlage das Werk der Vcrsöhuuug zn crleichtcru, einen neuen Beweis seiner politischen Unparteilichkeit gegeben. Die Regierung des Kaisers, welche Sympathicbcweise von verschiedenen Regierungen empfangen, hofft den praktischen Wcrlh ihrer Vorschläge zur Auerlennung zn bringen. — (Die Russcu. -- Montenegro.) Ein Marseillcr Telegramm vom I. d. M. meldet: „Briefe ans Conslantinopel berichten, daß General Ignaticff von dein Sullau in eincr geheimen Audienz empfangen wurde. Diese Thatsache hat viele Eommcntare hervorgerufen. Man beschäftigt sich mit einer Reise, welche General Paibikoff uno andere russische Offieicre in der europäischen Türkei gemacht haben sollen. Man versichert, daß russische Stabsofficiere schon früher gekommen seien, um Pläne dcS Bosporus und dcr Umgegend dcr Hauptstadt aufzunehmen. Der österreichische Botschafter wurde vom Sultau iu Bctrrff dcr Frage der Donaufürstenthümer empfangen. Eine Deputation ist von Montenegro angekommen ; sie soll die Abtretung einer Gebietsslreckc an dcr albanesischen Küste verlangen, welche fast so groß wie das ganze Fürstenthum ist (?)." Hagesneiugkeiten. — (Die »cue O r g a » i s a l i o,i be« Reichs« sin an zm inisteriums) th.ilt dasselbe auh,r dem Prü. stdium (unter Herrn Seclionschef v. Nei5linger) in virr Ab» ^lhsilungen. l. Vudgetressort unter Herin v. Laclenbacher (Vertreter de? Ministe,«). 2. Staatsschulden Mimslnialsecrelar v. Salzmann. 3. Mililzr-Depaltement, Rl'ichövensionen, Mini» ^ stcrium des Auewartiq-n untei Herrn Ministeiialsferelill ^ v. Ussrnheimer. 1. Die Abtheilung sür Unglllii. ! — (Der zweite Hauptlresfer der Credit, lose) per 40.000 fl. wurde in der Wechselstube des Herrn Franz ückert in Vrünn von zshn israelitischen Handelsleuten au« Auslcrlitz, die dieses Los gegen monatliche Nalenzahlung eltauslen, «cwonnen. Da die Vellefsenden nnistenlheil« der ürmeren Classe angehören, so hat Fortuna diesmal s.hr Wilroige mit ihren Gaben bedacht. — (Denunciation.) (iin Wiener Alall blmql ^ solqendr, ihm angeblich aus Vnlin zuc;flomme»e ausfallende , Mitthcilung: „In hiesigen hoherrn Nnisen ^irculirl das G^ ' ^ sprach, im Nachlasse des unlängst verstoibenen ü'fn'dcrs des Zündnadelgewrhrs, des allen Dllyie, seien Papiere vorge» funden, welche unzweifelhaft daraus schlilh-n lasis»!, daß der« selbe seil d^m Iichlcn .i<'g- mit dem Hofe der Tuilciien ^ vültehlt, und lltztercr um daö Zllndnadelglhsimnih bereits ^ längst gewusit hat. Das Gerücht fügt noch hinzu, dah die ^Vortheile der w-illren Drryse'scheu E,findungen nicht an den ! Vcrliner, sondern an den Pariser Hos ohne Wissen des ersteren gelangt seien. ! — (Das angebliche Attentat auf b-n Küni^ vonVaiei n.) Der ehemalige Cand. Mrd. Friedlich Glubcr von Nordlingen, welcher beim toniglichln Äeziiliamle Füsseil eine gänzlich unbegründete Anzeige, über ein angeb» lich aus den Künig blabsichligtes Attentat machte, wur^e "dnrch milüHra/,ichl!iche< Ell^nntniß (derselbe ist beurlaubte Solval) uom 21. v, M. auf Grund des Art. 199 des ^ EttasglschbucheZ, wie tie „Slldd. Pr." mclrel, mit ach!« ! tÄgigcm Arrest bestrast. ! — (Zunahme dcr Natholilen in llng« ^lanb.) Da« latholiscke Nlalt „Weclly Register" stellt -ine Statistil ilbcr die Zunahme der Katholiken seil vorigem Jahre auf. Die Zahl ocr Bischöfe (1 LlMchof und 12 Vil«0fe, ^ dancbcn noch drei lmeliliili', in England u»d 4 schottisch«.' lVischiisi) ist düsclbe grblilbln. Dagegcn sind die Geistlichen von 1l)03 auf 1639 gewacbsen. Vcim lstztcn «newels«.' sfislilleu 1207 Kirchen u„d Cap.llen, jetzt beläufl sich ihie Zahl aus 1283. Die Fraucntlöster habe» sich vo» 220 im lstzleu Ic>h>c aus 227 ucrnuhrt, und die mannlichln Ordenzhäuscr haben i„ de.selben Zeit cine" Zuwach« von 4 clhalten und jählen jchl L7. 34 Locales. ** (Zum feierlichen Empfang der Leiche des Kaisers Wax.) Wie wir erfahren, trügt man sich in den Kreisen dcS „Laibacher Turnvereins" mit der Absicht, sich an der beim Passiren der Leiche des Kaisers Maximilian von Merico statisindenven Feicil^chleit in der Wme zu d.tdciligen, dah der Turnverein mit Fahne und Musik auf vcn Bahnhof auvrüclt. Auch die diesig,» Rohr-Ich u tz e n würden mit ihrer Fahne ausrücken und am Nahn» dose Ausstellung nehmen. — Man will hiedutch den lebhaften Sympathien sür den verewigten unglücllichcn Kaiser cnt-. sprechenden Auödiucl vcilcihen. — (Fr u ch t l? c>. r l ei t des neuen Jahres.) Am 1. Jänner genaH das Wcib cincs Taglöhners in Illyrisch» Feislriz von flischen und gesunden Vierungen, und zwar von vrci Knad,n und eilum Matchen. Neugierige strömten »n daö Haus dctz mittellosen Taglühncr6 , um dieses seltene Naturspicl zu dewunder». Tic Kinder lagen nchen einander und sliUlci' lebhafte Convelsi^lion an, insbesondere schien daö Mädchen die Ode^ecischaft zu führen, denn, wenn sich die-ses mcldete, so schwiegrn die Knadlnn. E» wurde cine Collate veranstaltet, um die üderla,chte«i, mit Noth und Elend tümpfcüden Elte,n wenigstentz sür den ersten Augenblick zu unterstützen. (Nrilcre milde Gabcn wird die Redaction der „Loibacher Z.itung" gern in Empfang nehmen und an ilne Adllsse befördern.) — (Concert.) T^r flit einiger Zlit hier verweilende Valilonisl Herr AchiUe P. D'tzllore, dessen sich wohl noch manche Theaterbesucher von scincr früheren Tha» liglnt auf unserer Bühne der erinnern we,den, beabsichtigt ein Co:!«lt zu rxranslalien, b^i w-lchrm auch fei»e Fiau GtMalin als eislc C^lolatuisüng^rin dldulii»,'» wild. Tas z morgen erscheinende Programm wird das Nähere enthalten. — l^Cuncert.) T>aö vorgestern im Redoulensaale abgrhaltelie Conceit unsere« Lanosmannes Hrrrn Fr. Gcrdcc war in Andetracht der ungünstigen Witteiungsuerhültinsje! gut besucht und bot uns in seinem reichhaltigen und inter» lssanlen Plogramme Ul.d in dec tl»sslichcn Durchjübrnng der! »ii'zelnen Piec.n einen «echt genuhrcichen Abend. T'ich den wunoelbalen Schmelz scine^ s.)>npalhische» Organes wie durch seinen seelenvollcn Voitrag das Publicum entzückte und zu stürmischem Beisalle hilnih, dcc sich von Nummer zu Nummer steigerte und in der wiitlich meisterhaft gesungenen Romanze aus den „Hugenotten" seinen Culminalionöpunlt erreichte, wa« Hcrrn Geruec veranlaßte, noch ein Lied zuzugeben. Im Tuttte auö Tonizctt>'s „<-^»»!i>
  • >» l< (i l <> ä l< i !l ,^ I <> x < >'. c <> v«, welcher, wie di>! b«ioen an^ deren Chöre „xv/lli" von Ncvved und «8l<« culi» 5ll)mc't« von Tr. Jen to vom Münnttchore der l^'ital' nica recht exact und mit seiner Nuau^irung vorgetragen wurde, errang drr Concrrtgebtr auch all Componisl einen bldcutenden Clsolg. Tas Concert von Spohr spulte Herr Johann Sora mit überraschender Nravour und biil» iantll Technit. In Frl. Helene Konschegg lernten wir enclich einc r.cht talentvolle Pianistin llNlnn, di^ in den Variationen auZ dir /V.>^»!ul'Sllnale von Beethoven und in einem Schubclt'schen Litde höchst achtbare Proben ihrer Ve« fühigung ablegte und mit dem schmeichelhaftesten Erfolge °>butilt<'. — (Theater.) Venedig, de» fruchtbarst,n und bühnen» lundigstcn o.ulschcn LustipilldichleiH, besleö Slück: „Doctor We^pe" ging grstsln über die Br,ller und machte duich seinen glücklichen SituaNuntwch. tuich die einfache, tleffenbe ChacaUenstit, u,Ne>stühl duich die im allgemeinen gute Tac< steUung, sci„e Wirkung. Wir muffen vie Leistungen d wei>e auch (in den Predigten a» die CmancipalioiXsüchlige) des Herrn Koritz, und endlich — l;,>l l»u! il^l t!u- l«».^! — des F,l. Arlhur al« Elisabeth von Zilndorf mit Ai" ertennung envühln'n. F,l. Allhui schei»t sich in d^r Gunst deH Publicums immer mchr zu befestigen. Wir müssen gestehen, daß wir ihrem durchdachten, warmen und beson« der» in Momenten de« Affects stets ergreifenden Spiele die angenehmsten Erinnerungen aus der ersten Hülste unserer Theatersaison danken. — Heule wird uns zum zweiten male Lortziiigs hübsche Oper: „Der W af f e nfch n» i e b " vor« gefühlt, welche tieimal wohl jedcnsal!« vollständiger durch« greifen dürste, da die Oper seitdem sorgjülliger einstuoirt wurde und somit auch ihie sonstigen Vorzüge, gute Zeich» .nuiig der Charaktere, Lebenöfrijche und gesunde Komil, besier hervortreten werden. Bei dicsem Anlasse tonnen wir nicht umhin zu bemerken, daß wir die allere komische Oper der modernen AHall der Ofsenbach'schen Operette weit vorziehen und glauben, daß auch ein Griff in die ältere franzö, fische Spieloper nicht undankbar sein dürfte. — (Schluhuerhandlungen) beim l. l. Lande?« gerichtc in Laibach. Am 8 Jänner. Andreas Stovin: Ticb-llabl,- Franz Luzlu-l: schwere lülpeUichc Beschädigung; Lucas Vogalaj: schwere körperliche Beschädigung: Frai'z Zorman: schwere körperliche Beschädigung. — Am 9. Jänner. Franz Rozanc i Holzdiebstahl; Anton Traun und Georg Maltusic: Dicbstahl: Johann Gasperlin uno Al^f Mejac: Theiluchmung. — Am 10. Jänner. Valentin und Franz Taler und Lorenz Grohar: schwere körperliche Beschädigung; Louard Ustar und Iobann Cirl: Tiebslahl und öffentliche Gewaltldütiglrit; Anton Hahec: Ticbflahl. Neuestt Post. Wien, 4. Jänner. Dcr „Allg, Ztg." wivd geschrie-bcn: Es ist nicht geradezu nnrichtig, wenn gemeldet worden, daß der Freiherr von Werther seine Crcdilivc als Gesandter des Norddeutschen Bundes überreicht habe, aber es ist ungcnan: die Beglaubigung wcist vielmehr eine Nuancitung auf, die vielleicht nicht ohne Absicht gewählt, jedenfalls aber bemerkt worden ist. Herr von Werther hat ein neues Creditiv übergeben, und das« selbe beglaubigt ihn anödrücklich nur abermals als Gc» sandten des Königs von Preußeu. Betraut ihn dann aber mit Bezugnahme auf die der preußischen Krone vom Norddeutscheu Bund ertheilte dcsfallsige Vollmacht, gleichzeitig mit der diplomatischen Vertrctnng dieses Bnn-deS. Man wird wohl annehmen dürfen, daß dieselbe Form der Beglaubigung auch für die übrigcu Höfe be» liebt wordeu. Aus Brunn bringen die Blätter Nachricht über das daselbst zu Ehrcu Sr. Exc. des Herrn Ministers des Innern Dr. Ois kra stattgcfundcnc Bürgcrfest. Wir muffen die Details dcS Empfanges übergehen da uns die Schncllpost erst heute Früh zugekommen, tonnen aber sagen, daß der Empfang der herzlichste und bcgei-stcrtste war. Aus der Bankcltrcde Dr. GiSkra's heben wir folgende Stellen hervor: Nicht mehr hat man zu fürchten, daß das frische und lebendige Streben ein^ gcengt werde durch ängstliche Sorge der Regierung vor selbständigen Gestaltungen. (Arauo.) Eine freie Verfassung, wie sich deren wenig Böller von Europa zu erfreuen vermögen, ist, Dank sei es nnscrcm gerechten, gütigen nnd weisen Fürsten, den Völkern Oesterreichs gegeben worden. (Bravo! Hoch!) Die Fesseln, welche den geistigen Auf< fchwung in weiteren Krcifcn beirrten, sind in, Fallen; der Kaiser rief in den Rath seiner Krone Männer, welche sich zur Aufgabe gestellt, unverrückbar festzuhalten an dem, was als StaatSgrundgcsctz verkündet worden ist (Bravo, Vivat), die Verfassung fortznbildcn und zn entwickeln im Sinne und Geiste der freiheitlichen Bcslim» mungen, welche in jenen StaatSgrnndLesetzen enthalten, welche die Administration in demselben Geiste zu führen ernstlich gewillt sind — und sie werden es thun — (minutenlang andauerndes Bravo), welche der Selbstbestimmung der Bänder, Gemeinden und Individncn in den durch das Gesetz weitgezogcnen Kreisen völlig freien Spielraum belassen; den nationalen Bestrebungen innerhalb der Grenzen, wie sie denselben durch das Gebot der Sclbstcrhaltnng und McM dcä Staates nnüberstcigbar gezogen sind, niemals entgegentreten werden. Sie werden der Freiheit eine weite Gasse hallen, sic werden auch bemüht sein, nach ihren Kräften durch gerechte Vcrtheilung der schweren basten, die anf den Völkern liegen, dicscl« ben erträglicher zu machen. Sie werden dcm Wohlstände und der sittlichen Bildung alles das zuwenden, was die Vertreter des VolleS ihnen zur Verfügung stellen, und sie werden zn jeder Zcit handeln, wie es überzengnngs-trenen, ehrenhaften, im politischen Leben gewordenen Charakteren geziemt. (Bravo.) Nach den neuesten Nachrichten ans Trieft wird die „Novara" mit dcm ^cichnam Er Majestät dcö Kaisers Maximilian zwischen dcm 10. und 12. d. M. in Trieft erwartet. Einc in Stuttgart stattacfundene LandeSvcrsamm-lung der sogenannten Volkspartei sprach sich einstimmig gegen das nenc Militärgcsetz nnd den NcgicrnngSentwnrf über die VcrfassnngS« und Verwallungsr:form, endlich mit großer Majorität auch gegen die Wahlen znm deut« schcn Zollparlamcnt auS. Die zwischen Dänemark und Preußen schwebenden Verhandlungen bezüglich Nordschlcswigs scheinen so bald noch nicht zum Abschluß zu kommen; die Berliner „Bank-zcitung" meldet wcuigstcns, der dänische Gesandte Qnaadc überbringe unbefriedigende Instrnctioncn; Dänemark befürwortet eine südlichere AbstimmungSlinie, Preußen ist selbstverständlich dagegen. Die Vildnng des neuen italien. Cabinets scheint endlich gelungen. Einer Meldung der ital. Correspondenz znfolgc übernahm Menabrca Präsidinm uud Aeußcreö; Eadorua, Inneres; Cambray < Digny, Finanzen; Defi-lippi, Instiz; Ribotti, Marine; Bcrtolc-Vialc, Krieg; Cantclli, öffentliche Arbeiten; Broglio, öffentlichen Unterricht, interimistisch anch Handel nnd Ackerbau. Telegraphische Wcchsclcourse. vom 7. Jänner. 5>psrc. Filtalliql'.e« 56.!>0 — s.perc. VletalliqiitS mil Mai. „ltd November-Zinsen 5K.10. — i)ptrc.Nat>2»al AnleimnK5.2<1. -.«mil« «ctlti, l!8l;. — Errditactieü 1^.l»<). - IlMer 3taatan>ilchc>! «Z!>0. Sillier N8,75 - London 121.10. - K. l Ducaten 5.76. Handel und Polkswirthschastliches. 2istirnllss der Lieferfristen auf alle» Uinirn der Südbalil». ^'aiit Kniidmachliüss der Äelricusdireciioii lann die Nüdbahn in Ful^c dcr jchiqc»' enürine,!! Vcttshl'öschwicngl>!te,l i,,id liri dcin nühclsscwühiüich sNn'Icn Frachlliiaiidrailc, die Visfev^ srist für Frachlm nicht inrhr rinhallcil und illicriuiiüitt diö anf weiteres lcinc Haftlüii; siir etwa blnans rnlslehmde Schäden. Augekommeue Mremde. All! <>. Jänner. Htadt iltiie». Die Hencn: Günihcr, Lcl,;»ltsr. »»d .«nnn^-. uoii Gin;. — Polay, Ncalitälenl'es, von Scssana. .Baiser vo» Oesterreich. Hcrr Bojl, Ncalilaiendcs,, u. AzMin, iUtoyrcll. Hcrr Eichhlllzsr, Kauf»!,, uoii Wicu. Theater. H cutc Mittwoch: Der Waffrnschmied. Kuinischc Opcr vo» ^orhiüg. ' 6 U7M^"324,?o — l».<; windsllll Schnee 7 7. 2 „ N. 3.'4,78 -i- 2.« ^ w,ndslill ganz dcm. > '''" !<)„ Nb. 325,l0!-<- <>.<^ windstill trlibe !""'"'" i>lnchts ganz l'cwölll. MorgruS dillincr Tchine mit cüuciö 3tsgen. ^oriiiittaci der- Himmel thcilwelsc czclichlet. Than>vttler. Wultcnznlj mist Südwest. Ädenda der Äodcn gefron'». Ta»i Ta-cil'Omillel dcr^iifllcmftcratnr nm 2.7" höher als da« ^iornnillnilte!. 5.'raii!,i!'^> lln5^> N:>üclcnr: I^ne/< n, K ! c > <: ^> ci Iahreü anf was immer für einc Weisc in dir ^ailiach g^sallelicn nnd vrru»« liüiclili! Sludeük'ii scldsl gemordet", — aii^gcsprcngt hat, dies« falls alö Zcnge anfzlitrtten. Jakob Pozhlwannit, Hnnödesiljcr n. Flcischhüncv. N'^l^nl, ^»«^t 2Uten, ^. ^ailiicr. Fonda und Actien wurden größteulheilö zur imueräildertcn nnd fremde Wcchftl u.id Bululen zur billignen Nuli; nmacs^t. Geld flüssig. Gcschäft Dll(^N^^llü)l. äußerst tumurt. ^_______________________________________ Veffentliche Tchulo. ^. dctz Staates (für 100 si) Geld Waare In ö. W. zu 5pEl. für 100 si b.3. >- 53 20 In österr. Währung steuerfrei 5? 30 57.40 *, Slrucraul. ul u. W. u. I. 18Ü4 zu bp^t. rückzahlbar . 88,ü0 8'.).— '/, Eleucranlchcn in üst. W. . 8i>.5u >-6.— Sllbcr-Anlchcn uon 1«»i4 . . ?1.5<) 72.-Eilberanl.1805 (Frcs.) rüclzahld. in 37 Jahr. zn b pCt. 1W st. 77 75 78.2.» Nllt.-Alll.nnt Iän..^uup.zu5"/, 6ü.N> <;5 30 „ „ „ Apr.-Eoup. ., 5 „ 6.«.'!0 65.10 Metalliquei» . . . . „ 5 „ 5.l>.10 50.20 delto mit Mai-Houp. „ 5 „ 5?>< 15 5«,3<» dctto.....,. 4>„ 49.50 50. - Mit Verlos, v. 1.1838 . . . 149.75 1l.0.^5 „ „ „ 1854 . . . 72.- 73... „ „ „ 1.^60 zu 500 ft. l^3.40 83 Ä) „ „ ,. 1«^ ,' 1'" " ^^ ^ ^2 7-. " „ « ,. 1864,. 100 „ 75 80 76 - Como-Nciitensch. zu 42 I.. ->u5t. 18.- 19. . Tomaincli 5perc in Silber 10i... 105.50 «. der «ronläudev (für UX> ft.) Gr.-0 87.5s» Böhmen .... „5 „ 91.50 92.- ivlähren .... „ 5 „ 8«.50 5,9.50 Schlesien .... « b „ 80 5?.-o Stelcrmarl ... „ 5 « 88.— 89.— Ungarn.....,, 5 „ tt9.25 K9.7 Crnattcu und Slavonien „ 5 „ 59.50 70.- Galizren .... « 5 „ 63.50 64.— Viebenbilrgcu ... ,/ 5 ,, ft4. - - 64.75 Butovina .... „ 5 „ 53.— 64.— Ung. m. d. V.-E. 1867 „ 5 „ 66.50 6?.- Tcui.B.m.d.V.-L. 1867,, 5 „ 65.i(» 66.- Acticn m..Gcs.zv500fl.°,N. 6^!.- 623.— S.-E.-G.zu200sl.CM, o.5(w Fr. 24180 242 - Kais. Elis. «ahn zu 200 ft. «M. 139.^0 140.— Sud-uordd.Ver.-B.200,. „ 132.— 132.50 Slld.St.-,l.-ven.u.j.-l.8.— Pfandbriefe (siir 100 fl.) National- i banl auf ^ vcrlosbar zu 5'/, 96.90 9?.— C. M. j Natlonalv.aufö.N verlosu.5„ 92.20 92.40 Ung. A»d.:2reb.-Nnst. zn 5V, „ 90.- 9<».50 All'g. öst, Aodeu-Lrcdu-Aiislalt vcrlosbar zu 5°/, i» Silber 1"3.— 104. - Lose (pr. Stück.) Ercd.-A.s.H.u.G.z.lWfl.o.W. 127.-- 127.25, Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.CM, 87. - l-8.-Stadlgcm. Ofen „ 40 „ ö. W. 24,75 25.25 Esterhazy zu 40 st. CM. 117.— 119.— Salm „ 40 „ ^ . AI 50 32, - Pallffy „ 40 « „ . 24.25 34.75 Geld Waare Elary zu 40 st, CM. 26.- 27.- St. Ät'iwiS „ ^ Mall Vanlo 90,— 90,2^ London für 10 Pf. Sterling . 121 7>0 121.75» Paris für 100 Franl« . . . 48.30 48,3l> (fours der Geldsorten Geld Waare K. Münz-Ducaten 5 si. 78 lr. 5 fl. 79 lr. NapoleonSd'or . . 9 „ 68 „ 9 „ 69 ,. . Nnss. Imperiall« . 9 „ 95 „ 10 „ - « Bcrcmslhalcr . . ! „ 79^,, 1 „ 79z.. Silber . . 119 „ 25 « 120 „ 50 „ Krainifche Grundelülammg««Obligationen, Pn' ualnotirung: 87 Geld, 93 Waare