lMbacher ^ AeitNM. 33. DsnnerstaZ den 33. A^ril 1829. N a i b a ch' ^ie k. k. illyrische Landessiellc hat die, durch die Beförderung des Bernhard Vessel zum Krciscommissär, erledigte Gubcrnial-Eonzipisten-Stelle zu Laibacb, ihrem einer Pionier. Ecmpagnic und 5t> Kosaken, langte am 27. Februar, gegen L Uhr Morgens, vor Sisopolis an. Die Türken verwarfen die Aufforderung des an sie abgeschickten Parla« mcntärs, sich zu ergeben, und fingen an zu feuern ; doch brachte die gleichzeitige heftige Kanonade von unsern Schissen die türkischen Fcucrschlünde zum Schweigen, und dcr Platzcommandant Bcndcrli-Halil-Pascha, der sich überzeugte, daß, es vergebens seyn würde, den Anstrengungen unserer Flotte Widerstand leisten zu wollen, überlieferte die Festung am Abende dem lZontre-Admiral Kumani, und als Kriegsgefangene sich selbst mit/^Bimbaschen, 2 Iussbaschen und 60 türkische Krieger. Die aus mehr als 1000 Albancsern bestehende Garnison der Festung sperrte sich indessen in die Redouten und Schanzen ein, welche die Hohen von Sisopolis be« herrschen, und bezeigte Lust zu einer hartnäckigen Vertheidigung. Während dcr ganzen Nacht wurde auf sie geschossen , und gegen Morgen, wo ein starker Nebel war, begaben sich unsere Landungötrup' i3o pen zum Theile in die Stadt, die sie in Besitz nah. men, zum Theile nach den Vcrschanzungen, aus denen sich die Vertheidiger, mit Benutzung der nächtlichen Dunkelheit und des Morgennedels, landeinwärts entfernt hatten. Außer beträchtlichen Kriegs« und Mundvorratyen erbeuteten die Sieger noch i; Kanonen und 2 Zahnen. In der Stadt Hisopolis, die ausschließlich von Griechen und Christen aus an» deren Nationen bewohnt wird, blieben diese ruhig in ihren Häusern. Sogleich nach dem Einmärsche unserer Truppen schritt man zur Ausbesserung der schadhaften Werke, und überhaupt zur Vcrvoll-t'ommnung der Festungswerke auf d>.'n Fall eines etwamgen feindlichen Üngriffs. Der gefangene Ben-terli-Halil-Pascha ertlärce selbst dc-n (Zommandi-renden der Truppen in Bulgarien, General von der Infanterie, Roth, daß die Sttlwug des Befehlshabers der türkischen Truppen um den Meerbusen vcn Pharos, Hussein-Pascha, w egc n Man-gN an Menschen zur Vertheidigung sämmtlicher ihm anvertrauten Puncte, yöchstmtßlicy fei. Diese Aussage bestätigte sich durch spätere gi.nU".vürdigc.Nach; richten, denen zufolge die Zahl dieser Truppen in Burgas, Misslllvria uno den übrigeil Ufer^ p.latzen der Bucht nicht,über ^ bls 7c>c archcn, Grzbischöfe und Bischöfe den Fuß küßten. Hierauf ging der feierliche Zug vor den Konfcssions« altar, während der Ocremonienmeistcr an gewissen Stellen Werk auf einem silbernen Rohre verbrannte, und dabei sang: I/Ät«i-HauctL äic tl-^näN gloi-ia inuiilii. (Heiliger Vater, so vergeht die Herrlichkeit der Welt.) Der heil. Vater hielt hierauf unter Aisistcnz mehrerer Kardinäle mit den gewöhnlichen päpstlichen Ceremonien die Messe. Nach deren Bc« cndigung wurde der weise nach der großen Altane oder dem Hauptthore der Batikanstirche getragen, und ihm dort vom er» stm Diaton, Kardinal Albam, d 1 e drcifache Kr0ne allfgcsetzt. Der heil. Vater erhob sich nun maje-statisch von seinem Sitzc, und ertheilte dem versammelten Volt unter dem Donner des Geschützes der (Zngelsburg, dem Geläute aller Glocken der Vati« tan- und der übrigen Kirchen, und dem Spiele ocr milttärischcn Musik die erste, und nach von zwcl Kardinälci'. vellündeten vollkommenem Abiaß die zwo^c Bc>icd!ccl0ll. — Am Samstag, Sonntag und '^loi.lag Abends sah man in der ganzen Stadt zahlreiche Beleuchtungen. — Se. Heiligkeit haben mit Staatssecretariats- Billetcn den Monsignor Girslama Bontadossi zu ihrem Udttore ernannt. (B. v. T.) Frankreich. Paris den 3. April. Der König hat den Vice.' 2ldmiral de Rigny, zur Belohnung für seine dem Staate geleisteten Dienste, in den Grafenstand erhoben, (Prag. Z.) Z V a n i e n> Madrid, 5o. Vliärz. Neues Ungemach lastet jetzt auf Spanien, die Königreiche Valencia und Murcia sind durch verheerende Erdbeben hcungo-' sucht. Die ersten Erdstöße verspürte man am 2,. um halb sieben Uhr Abends; sie verursachten den Tod von mehr als 2ao Menschen, und bedeutende Beschädigungen in mehrcrn Stäben und Dörfern der beiden Provinzen. Am 23. war aber wieder ein neuer sehr heftiger Stoß, und am 2^. dauer« ten diese Stöße noch fort. Orihucla mit 25,55o, Almoraoi mit 5^3o, Benejuzar mit 2280, Rojales mit 25oo, Rafal mit ?45 Einwohnern, St. Bar^ tolomco, Aljl?rfa und Droves sinh fast ganz zcr^ ,i5.l stört; Cox, Lagranja, E^llosa und andere Dörfer haben ebenfalls Beschädigungen erlitten. Tor-revieja und Lamata, die zusammen 2120 Anwohner enthalten können, Formontcra und manful-gencio existircn nicht mehr; man sieht au ihrer Stelle nur noch Trümmer. Guardamar mit einer Bevölkerung von 34"" Seelen, am Meere liegend, ward fast ganz von den Wellen verschlungen. Fast alle Landwchnnngen bilden nur noch Trümmer, Die Zahl der Todten läßt sich noch nicht berechnen. Von Verwundeten zählt man aus verschiedenen Puncten schon m,ehr als 2000. Der lel^te Stoß, 5cn die Stadt Murcia erfuhr, dauerte 40 Secunden. Die Kathedrale cme ehemalige Moschee, die schönste m Spanien, hat Nisse von oben bis unten; der Thurm hat sich geneigt, und droht unvermeidlichen Einsturz. Das Kapuziner- und.Karmcliter-tloster so wie mehrere andere Klöster und die Brücke sind sehr beschädigt. Viele Familien, die sich auf das Fcld geflüchtet, sind vor Schrecken gestorben. Die Kirchen und einige Häufer von Beniajan, Torrcaauado und Algcfares, in geringer Entfernung von hier, sind zerstört. Man sagt, dieß verdient aber noch Bestätigung, cä habe sich oberhalb Mur,cia, Archena gegenüber, einer Stadt, dic durch ihre Bäder berühmt ist, eine Zelsenmassc von einem Berge abgelöst und in den Fluh Segura gestürzt, der Lauf desselben sei dadurch unterbrochen, uüd er suche nun über die Felder einen andern Weg nach dem Meere. Von der Stadt (Zarthagena, wo man ebenfalls xinige Erdstöße verspürte, sind noch tcine näheren Nachrichten vorhanden,; man weiß nur, daß mehrere Gebäude beschädigt wurden, und die Brunnquellen zu einer bedeutenden Höhe em« forströmten. (Allg. Z.) Gsmannisches Reich. Von der moldauischen Gränze, vom 25. März. Nach Briefen aus Bucharest vom 19. dieß, haben die Generale GrafLangcron und DoDre cincn Urlaub begehrt, ja sogar nach andern Berichten ihre Entlassung eingereicht. Man weiß die Ur-sache nicht bestimmt anzugeben; allein im Publi-cum geht das Gerücht, daß sie um ihre Entlassung Zebcten, weil sie ältere Generale im Dienste seyen, als General Dicditsch, jetziger Befehlshaber der großen Armee. General Diebitsch soll die Generale KißleffundPahlcn 2. zu provisorischen Ehefs ^tatt der Generale Langeron und Dobre ernannt haben. (Salzd. Z.) Konstantinopel den 26. März. Am 21. d. M„ dem fünfzehnten Tage des Ramasans, an welchem das Fest des Besuchs der Kleider de5 Propheten (Ehirkai-Scherife) gefeiert wird, ist eine sehr umständliche Verordnung in Betreff der Mcinrich. ^crlkZer: Dgua; Nl. Ovler v. Rleinmapr.