für Annst, Wissenschalt und geselliges Leben. «^ Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^? 4R. Montag am IO. September ^841. Zwei Könige. Romanze. Os strahlt die Stadt im Glänze, es weht der Bonner Flug, Zum Dome geht der König im stolzen Krönungszug. Die Glocken tönen freudig, schon schreitet man zum Thor, Dn wankt <>n seinem Stabe ein Nettlergreis heroor. »Herr König," also ruft er, »o hör' des Bettlers Wort: Laß mich von dieser Stritte nicht ohne Trö^ung fort! Auch ich war einstens größer, auch mich umgab die Pracht; Doch ach, des Menschen Hoheit »erschwindet über Nacht. Oh, reich' mir eine Gabe und lächle mild dabei. Auf daß mit deiner Krone des Armen Segen sei!" Der König steht und sinnet; ein Stück geprägtes Gold Ist heimlich in die Hände de,» Flehenden gerollt i Drauf »ach der Kirche ging es in unbeirrtem Gang ; Choral und Psalmen klinge», »crmengt mit Iubelsang.— Doch draußen »or der Thüre kniet hin der Neltelmanii, lind eine schwere Thräne ihm auf die Münze rann: »Du Vild auf diese,» Golde, das meinen Namen trägt, Wie war es so ganz anders, als ich dich einst geprägt!" »Mit vielen tausend Nrüdern warf ich dich prunkend aus A» dieser selbe» Stelle, und du nur fand'st »ach Haus!" »Für deine Gab', o König, sei Gottes Segen dir, U»d möge nimmer, nimmer, dir's so ergeh'», wie mir!« »Ein König zieht zur Krönung, der »nd're in die Welt, Den» Der dort oben fügt es, so wie es ihm gefällt!" — Der Bettler schlich von dannen, wie Nebe! still »erweh'n, Ihn hat auf Erde» fücder kei» Auge mehr geseh'n. E. Straube. Skizzen aus Krain. l. Der laibacher Morast und seine Entsum- P fu n g. Von Michael Heins», (Fortsetzung.) Zur Erhaltung und Verliefung des Morastes trug der Umstand bei, daß der Laibachfluß von seinem Ursprünge an in der Moraststäche selbst weite Windungen nimmt, dann zwischen der Stadt und seiner Mündung in die Save in vielen und weilen Serpentinen langsam und trage dahin- schlich, bei höherem Wasserstande Schlamm, Holz, Schilf, Thon und Sand, letzteren aus dem an der Sradt selbst, ihm zufließenden 0, »claic^ Bache erhaltend, daher schleppte und Inseln im Flußbette bildete. Zum Ueberflusse hatten die Stadtbewohner in der Vorzeit die üble Gewohnheit, Unreinlichkeiten aller Art, zerbrochenes Geschirr, Ziegel, Kehricht, Bauschutt und dergleichen, in den Fluß zu werfen, und auf solche Weise den Zustand seines Bettes noch zu verschlimmern. Eine erfreuliche Folge dieses ver­ einten Kraftaufwandes der Natur und Industrie war, daß man mitten in der Stadt, und zwar in der Gegend zwi­ schen dem Priesterhause und der St. Petersvorstadc, eine anmuthige, aus besagten Elementen gebildete Insel, und ein derlei, jedoch mit Gras bedecktes, noch größeres Ei­ land zwischen der Militarcaserne und der Polanavorstadt besaß. Der aus der Schule heimkehrenden Jugend wurde nicht selten der Genuß zu Theil, an der linken Seite erst­ belobter Insel hart an den Häusern der St. Petersvor­ stadc, wo jetzt die Straße entlang führt, beladene Schiffe, durch die Strömung »des von der Insel dahin gedrängten Wassers an die Häuserscarpen geschleudert, untergehen zu sehen. Auch besuchten nicht selten Tauchenten und Rohr­ hühner das jene Insel umgebende Schilf. Außerdem waren unter der Stadt mehre Mühlwehren nahe hintereinander angebracht, welche den ohnehin langsamen Lauf des Flu- ßes noch mehr hemmten. So sehr aber der Morast mit seinen Anhängseln, ab-- gesehen davon, daß eine so grvße Fläche Landes nutzlos dalag, namentlich durch seine klimatischen Einwirkungen der Stadt und ihren Bewohnern einerseits zum Nachthelle gereichte, ebenso viele Freuden gewährte derselbe an­ derseits wieder Denen, die sich dem edlen Weidwerke ergaben. Die Jagd auf dem Moraste gehört den Herr­ schaften Loitsch, Freudenthal, Weißenstein, zum größ­ ten Theile aber der deutschen Ordenscommende Laibach, H«H welche, seit die Comthure nicht mehr hier residirten und die Jagd selbst benützten, an die Liebhaber derselben ge­ gen Entrichtung eines Geldbetrages Licenzen zurIagdaus- übung verabfolgte. Der LZ. Juli jedes Jahres war der von allen Jägern heiß ersehnte Tag, an welchem die Jagd begann, die dann bis Ende Jänner des nächsten Jahres währte.. An jagdbarem Wassergeflügel kam eine unzählbare Menge aller Gattungen vor, von welchen wir einige mit deutschen, lateinischen und trainischen Benennungen anfüh­ ren wollen, als: Waldschnepfen, «eolnpax, ^e/, HKlnac/ Brach­ schnepfe, «colopax »i-^unta, ^/t«//«/ große Sumpf­ schnepfe, «. maj«,- pnluztli«, c»/le?a/ Heerschnepfe, 5. ßnUnnßn, /lo:lca/ kleine Sumpfschnepfe, «. AaMnu. In, ^«/./e^/ Rohrdommel, ni cle» «teil»» i«, ^«^oc^l «^a^/ Nachtreiher, ni-äe» «/ctienrax, e«/,/«/ Storch, ^,'lle« cicania, .i/a/'/l/a/ Reiher, «^lie» clne» e», /'««- Z^«// Strandläufer, l^n^a, l/«/«^, n,a^//nre/s/ Kibiz, ti v»ü» va»«IIu«, /n/'ib«/ Meerschwalbe,«ts^nn, m«/,»ll- ^a^> Möve, I.ii-us, ^/>a/«« iill!1>un<^u«, /a^ou^ca/ Wachtelkönig, , »Nu« ci-ex, /cn^ec/ Blashuhn, sulic», /<>/l«^' s»!ic» c^Ioro^iu«, /7ia/s«^a/ Rohrhuhn, i-allu« n^ua» ticu«, /Tla^c»^/ Euren, an»« mir verschiedenen Benen­ nungen, als: ck^a/'e/i/s», ^<°«e/ca, nia^K« /'»ea, ^ui'^au/l«, ee/>/?/ca, ^//c«^ca, ^o/lea^, b/. w.; Wildgans, an««,- seiu«, ck«/« Z-n^- Taucher großer, col^inlni« cii«t»tu8, «e//c<" /,nla/i/««ec oder ^»/«u- /<«/-/ der kleine, «. mi,,«,,-, /,e/ll/i>/c/ Tauchenten, inei'Au«, ^auce, fa«6/ce/ Kranich, ßpu«, Le^/a«/ Re­ genpfeifer, c«» «ä« iuz ^iluvi^is, /i/'o.sen/l« u. s. >v. Außer den gewöhnlichen Sumpf- und Wasservögeln kamen zuweilen Schwäne, Löffelgänse, und andere Gat­ tungen seltnerer Vögel vor, so wie der Morast auch das regelmäßige Absteigequartier der Wildgänse und Kraniche im Zuge war, welch' letztere in Netzen gefangen wurden. (Fortsetzung folgt.) Pariser Gevichtsseene«. i. Ein dankbarer Mensch. Herr Leborgne erscheint an den Schranken; er hält ein Schnupftuch in der Hand. Der Präsident. Sie sind der Kläger? Leborgne. Ich klage nicht, ich. Der Präsident. Nicht? Also sind Sie Zeuge? Leborgne. Ja, Herr Präsident, ich war Zeuge bei der Sache; ich kann sogar sagen, ich habe eine Rolle darin gespielt. Betrachten Sie nur meine Wange! Bei diesen Worten nimmt Herr Leborgne das Schnupftuch weg, und zeigt den Zuhörern und dem Ge­ richte eine ungeheure Geschwulst. Der Präsident. Wo ist Herr'Richon? Herr Richon, ein kleiner Mann von ungefähr drei­ ßig Jahren, zeigt sich; sein Antlitz ist blaß vor Schre­ cken, er antwortet zitternd an allen Gliedern. Herr Richon hier. Der Präsident. Sehen Sie, was Ihre Sorglo­ sigkeit für Folgen haben kann. Betrachten Sie die Wan­ ge dieses Herrn. Leborgne. Ja, betrachten Sie meine Wange! Es ist noch sehr viel Güte vom Herrn Präsidenten, Das eine Wange zu nennen — es gleicht gar sehr dem Höcker eines Dromedars, auch einen Kürbiß würde es im Nothfalle nicht übel vorstellen können. Betrachten Sie nun Das, mein Herr, und geben Sie mir die Hand ; ich bin Ihnen fünf Franken schuldig. Zu nicht geringer Verwunderung aller Anwesenden drückt Herr Leborgne dem Herrn Richon sehr freund­ lich die Hand. Richon. Soviel man mir gesagt hat, war ein Loch vor meiner Bude, und der Herr hur die Ehre gehabt, hineinzufallen. (Gelächter der Zuhörer.) Nun lasse ich aber nicht vor meiner Thürschwelle graben, um das Ver­ gnügen zu haben, die Leute hineinfallen zu machen; ich habe keineswegs die Absicht, mit dem Erfinder des Brun­ nens von Grenelle zu rivalisiren; nein fürwahr, so tief will ich nicht hinabsteigen. (Man lacht.) Ich wollte wei­ ter Nichts, als mir Gas verschaffen. Das geht doch die Administrationbeamten an? Der Präsident. Sie werden sich, nach Beschaffen­ heit der Umstände, Ihrerseits an die Gasunternehmung halten können, aber jedenfalls hätte der Orc umschrankt, vor Allem aber beleuchtet sein sollen. Richon. Das war er. Leborgne. Das war er nicht. Richon. Er hätte es sein sollen! Leborgne. So ist meine Meinung auch; indessen, Dies bei Seite gesetzt, ich bin Ihnen nun einmal fünf Franken schuldig. Man lacht. Der Präsident. Erzählen Sie den Hergang der Sache, Herr Leborgne. Leborgne. So muß ich denn, Herr Präsident, mit der Erklärung beginnen, daß ich, als ich meine An. zeige machte, mich von einem ganz besinnunglosen Zorn­ anfalle hinreißen ließ. Es wäre mir nun höchst unange­ nehm, diesem vortrefflichen Manne Verdrießlichkeiten zu­ zuziehen, dem ich es zu verdanken gehabt hätce, wenn ich mir Arm und Bein gebrochen hätte, woran in der Thar nicht viel gefehlt hat. Aber ich verdanke ihm nunmehr mein Glück, und bin ihm überdies fünf Franken schuldig. Anhaltende Heiterkeit der Versammlung. Der Präsident. Nehmen Sie also Ihre Anzeige zurück? Leborgne. Keineswegs; ich will, daß er verurtheilt werde, ich will, daß meine Dankbarkeit gegen ihn Jeder­ mann einleuchte. Man lacht. Der Präsident. Kommen Sie endlich zur Sache. Leborgne. Herr Präsident, ich war verliebt, und der grausame Vater meiner Schönen verweigerte mir ihre Hand. Da sprach ich denn eines Tages zu ihr: Höre,