Pottnio« pUfana * gutoviui.l Deutsche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit in Slowenien = 6d)rrfiltbaitg tttk ««noaUang: »tfJtnwoa »iica 5, lelephon Sir. Sl tint«n»rh«m> k »«»»,»preis, fit das Inland : vierteljährig i0 Di». halbjährig «0 Dm. «nkvndtgnngen »«»«« in der Qervaltang ju billigsten »edühren entgegengenommen s jährig ISO ®in. Für da» lUsUmft entsprechende Erhöhung, einzeln-mmer Din ,.«» Erscheint «oöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Tonntag Nummer 84 j Ceije, Donnerstag, den 24. Oktober 1929 J 54. Jahrgang Wie gut es einer nationalen Minderheit gehen tann I. Kann es im Mutigen nationalistisch verseuchten Europa einer Minderheit, einer deutschen zumal, üderh upt gut gehen? Ja, es ist doch möglich. Nicht im gelobten Lande der nationalen Kulturautonomie, in Estland, sondem in Dänemark sah ich eine Behandlung der deutschen Minderheit in den Fragen, die für den Bestand einer Minderheit die wichtigsten find, wie sie nach unsern Erfahrungen geradezu märchenhast erscheint. Dänemark hat seit 1920 eine deutsche Minder» heit von etwa MO.fK*) Köpfen. Ohne daß es mit Deutschland im Krieg gelegen wäre, wurde an der Nordgrenze Schleswigs eine Abstimmung in zwei Zonen durchgeführt, von denen die nördliche eine dänische Mehrheit aufwies, während die südliche sich mit überwältigender Mehrheit für den Verbleib beim Deutschen Reiche entschied. Wie behandelt nun Dänemark, dessen Regierung korrekt neutral, dessen Volksstimmung aber alles andere als deutschfreundlich war und ist, seine Min-derheit? Dänemark ist stolz darauf, das Land der höchsten Volksbildung in Europa zu sein. Im Staatsvoranschlag steht der Posten für Schul-und Volksbildung weitaus an erster Stelle, weit vor den Ausgaben für das Militär. So wird auch die Behandlung der Minderheit in der Schulftage, die zweifellos auch nach unserm Empfinden die wichtigste der Minderheitenfragen ist, charakteristisch sein für die Auffassung des Mindcrheitenproblems in Dä emark. Jene Deutschen Dänemarks haben 150 aktive deutsche Lehrer an deutschen Schulen! In 22 Gemeinden gibt es deutsche Schulen, die aus öffentlichen Mitteln er- Sein glückliches Exil Worte des Bedenkens zur hundertsten Wiederkehr jenes Jahres, da Johann Gabriel Seidl zu uns kam Po» phii. Helfrieb Pay II. Wenn die Mensche» jchiv.igen, Werden die (Steine reden! Und die Steine reden und erzählen von Völkern und Menschen. Die meisten haben mehr Leid als Lust erfahre». Was davon aufgezeichnet worden ist, nennt man Weltgeschichte. Sie zu kennen, ihr Bild zu erweitern, ist die Aufgabe gelehrter Männer, zu denen auch unser Dichter Johann Gabriel Seid! zählte. Auch er l)at sich ein Ruhmes-blatt erworben, erforscht zu haben, wie es früher einmal in unserer otadt und dem umliegenden fteinschen Südland gewesen ist . . . Man schrieb das ^ahr 1830. In den Dächern wühlte der Frühlingswind sich in alle Ziegel, hob, was nur irgend locker war, klapperte und scherzte damit wie ein übermütiges Kind. Warm, warm wühlte es in den Wolken und die Spatzen schrien vor Mittagsluft und juckendem Blute. Zauberhaft schön prangte der Mai. Die Bäume blühten weiß und rosenrot. Die Sann-Auen waren »oll blauer Vergißmeinnicht und die Nächte voll Sternenglanz, eine schöner als die andere. Im Juni erschlossen sich überall die Rosen, duftender Jasmin halten werden. An diesen „Gemeindeschulen" dürfen grundsätzlich nur solche Lehrkräfte unterrichten, die von der deutschen Minterheit anerkannt sind, also selbst Glieder der Minderheit, nicht aber der Mehr-heitsnation find. Das; sie zugleich dänische Staatsbürger sein müssen, ist wohl selbstverständlich. Diese deutschen Gemeindeschulen sind entweder selbständige deutsche Schulen oder völlig unabhängige deutsche Abteilungen an den dänischen Schulen, so daß J. B. in Hoyer an der Nordsee eine gemeinsame Schule besteht, an der völlig getrennt die dänischen Kinder von zwei dänischen, die deutschen Kinder von vier deutschen Lehrern unterrichtet werden und der ge-meinsame Direktor ein Deutscher ist, dabei zählen die Deutschen in Hoyer 607a, die Dänen 40®/». Unter welchen Bedingungen werden solche Ge-meindeschulen errichtet? Sobald an einem Orte 24 deutsche Kinder zur Schule gemeldet werden, errichtet der Staat automatisch die Schule. Solche Schulen werden aber auch errichtet, sobald in einem Schulbezirk 20°/, der Einwohner, welche zusammen mindestens >0 deutsche schulpflichtige Kinder haben, den Antrag stellen. Also das Vorhandensein von 10 deutschen Schulkindern in einen, Schulbezirk genügt schon, um eine deutsche Schule zu erhalten und zwar nicht 10 Schüler eines und desselben Schuljahres, sondern 10 Kinder im Alter von 6- 14 Jahren. Meine Frage: Wer entscheidet über die Nationalität der Kinder? wurde n nicht verstanden. Selbstverständlich entscheidet nur der Wille der Eltern war die Antwort. Und es gibt zahlreiche national gemischt Ehen, in denen sich die Eltern auf die deutsche Erziehung einigen, ohne daß der St. at das elementare Menschen-recht, daß die Eltern den Bildungsgang ihrer Kinder bestimmen, anzuzweifeln oder anzutasten unternimmt. Die Lehrpläne werden von den örtlichen Schulkommissionen. in denen die Deutschen jeweils gemäß ihrer Zahl vertreten find, ausgearbeitet und mengte sich darunter. Der Himmel blaute, die Sonne lachte . . . Damals im ^uni also, waren sie einmal ge-meinsam über die Höhen des Laisberges gegangen, der Dichter und Professor I. G. Seidl und sein wohlwollender Vorgesetzter, der Präfekt des Gym-nasiums, Hartnid Dorfmann. Philosophen still schritten die beiden Schulmänner durch den übervoll dahingegebenen Spätsrühling. Von der Höhe des Berges blickten sie noch einmal hinab auf die grüne Wein- und Hopfen-feldfeligkeii des Sanntales, blickten hinab auf die wohlgebaute Stadt in dem gottbegnadeten Tale des Reifens. Dann zogen sie wieder talwarts, hü-gelauf und ab, über den Südhang des Nikolei-berges. Auf einer Wiese hielten sie Rast. Dicke Junikäfer surrten in der Sonne, gelbe Schmetter-linge schaukelten über den Margeriten. Ein Pispern und Wispern überall, Grillen zirpten, Bienen summten, Heuhüpfer in allen Größen sprangen zu ihren Füßen. Svmmermittagsgesumm. Und eine Quelle war auch in der Nähe. Dran saßen drei muntere Knaben und fischten römische Silber und Bronzemünzen heraus; das Wasser hatte sie aus der Erde herausgeschwemmt. Seidl vermutete schon damals auf diesem Berge einen Teil des alten „Municipium Claudia Celeia". Tatsächlich hat man dort, im Laufe der späteren vom Ministerium genehmigt. Der gesamte Unterricht erfolgt in deutscher Sprache und in deutschem Sinn. Das Dänische, die Staatssprache, ist in diesen aus öffentlichen Mitteln erhaltenen Schulen nur Freigegenstand. Aber es kommt höchst selten vor. daß Eltern ihre Kinder vom Dänisch-Unterncht fernhalten. Der dänische Staat ist durch keinen Minder-heitenschutzartikel oder Vertrag zu einer bestimmten Behandlung seiner Minderheit verpflichtet. Die Er-sahrung gibt denen recht, welche dem Staat mit der höchsten Volksbildung auch eine freiwillige gute, ja vorbildliche Behandlung feiner Minderheit zutrauten. Dänemark geht in seiner Behandlung der Minderheit von der These aus: durch Zwang und Unterdrückung läßt sich niemals das erreichen, was sich durch Entgegenkommen und Befriedigung aller Bedürfnisse der Minderheit am leichtesten erreichen läßt und was das Ziel aller Staatsklugheit sein muß, nämlich aus den Angehörigen der Minderheit zufriedene und loyale Staatsbürger zu machen. — y. Politische Rundschau Inland Der Widerhall der Hinrichtung Vladimir Gortans in Jugoslawien Anläßlich der Erschießung des Angehörigen der jugoslawischen Minderheit in Italien Vladimir Gortan fanden in ganz Jugoslawien, besonders aber in den größeren Städten und im Küstenland, Trauermanifeftationen statt. Am Freitag wurde in der katholischen Kirche in Beograd ein Gedenk-gottesdienst für das Opfer der faschistischen Juris-diltion abgehalten, der vom Studentenverein „Pobra timstvo" veranlaßt worden war. Dem Gottesdienst wohnte eine überaus große Anzahl von Mitleid-tragenden bei, so daß sie die Kirche kaum fassen konnte, darunter Vertreter der nationalen Organi-sationen und ein Vertreter der Deutschen Liga für Völkerbund und Völkerverständigung, sowie ein Vertreter des „Deutschen Volksblattes". Jahre, Reste einer starken Befestigung gefunden, innerhalb derselben Spuren einer Begräbnisstätte, Aschenurnen mit Holz- und Knochenresten, ein Brustgehänge aus Bronze, Fibeln, dann das Bruchstück eines Inschriftensteines mit den Siglcn „Martianus log", ferner eine Ära zu Ehren des Gottes Neptun, die von den „dankbaren Eeleianern" auf Kosten der Stadt errichtet wurde. Und auf der Südseite des Berges Wipota, der sich südlich von Cilli — so schreibt Andreas Gubo in seiner ..Geschichte der Stadt Cilli" — bei der ersten Wende der Sann nach Westen steil erhebt, wurde in einer Höhle unter anderen Römer-steinen eine Ära zu Ehren des Jupiter Poeninus gesunden, die C. Bellicius Ingenuus, .duumvir' von Claudia Celeia, und feine Gemahlin Aurelia für ihr und der Ihrigen Heil widmeten. I. G. Seidl vermutete in dieser Höhle einen Mithraskull. Jedenfalls war auf dem 4 km südlich der Stadt am rechten Ufer der Sann gelegenen Berge Ma-litfch eine solche Stätte, wie ein dem „unbesiegbaren Mithras" gewidmeter Stein deutlich kundtut. So sehen wir hier den Altertumsforscher Seidl auf genuß- und ertragreichen Wanderungen, die ihm die Tage in unserer Stadt so sehr verschönten. --------- Innige Freundschaft verband Seidl mit einigen Cillier Bürgnlamilien, namentlich mit der Familie Baumbach, Besitzers der heutigen Adler Apotheke. % Seite 2 Trauertundgebung des jugoslawischen Deutschtums zur Hinrichtung Gortans Anläßlich der Trauerkundgebung des jugo slawischen Studentenvereines „Pobratimstvo" in Beo-grag wegen der tragischen Hinrichtung Vladimir Gortans und der schweren Verurteilung der übrigen Angeklagten in Pola haben Dr. Stephan Kraft als Präsident der Deutschen Liga für Völkerbund und Völkerverständigung im Königreiche Jugoslawien und der Obmann des Schwäbisch-Deutschen Kultur bundes Johann Keks an den Sl»de>i!envere>n ..Pobratimstvo" in Beograd folgende Depesche gerichtet: Studentenverein „Pobratimstvo" Beograd Universität Wir teilen den tiefen Schmerz des jugoslawischen Volkes über die Opfer chauvinistischer Verblendung und kulturwidriger nationaler Unduldsamkeit in Jstnen und schließen uns im Namen des ge-samten Volkes unserer deutschen Minderheit und aller ihrer nationalen und kulturellen Verbände aufrichtigst Ihrer Trauer und der des gesamten jugoslawischen Volkes, die auch unsere Trauer ist, an. Für den Schwäbisch'Deutschen Kulturbund und für die Liga derDeutschen des Königreiches Jugoslawien für Völkerbund und Völkerverständigung Johann Keks Dr. Stephan Kraft Rovisad, 10. Oktober 1929. Ferner gelangte an den Berein eine Depesche nachfolgenden Inhalts: Die Liga der Deutschen des Königreiches Jugoslawien für Völkerbund und Völkerverständi-gung bittet Sie, tieferschüttert über das Todes-urteil an dem Märtyrer von Pola, den Ausdruck ihres aufrichtigsten Beileids entgegenzunehmen. Der Generalsekretär Dr. tö^org Graßl. Intervention des italienischen Gesandten wegen der Demonstrationen anlählich der Erschießung Gortans Wie die Blätter aus Beograd berichten, hat der italienische Gesandte Galli im Außenministerium eine Verbalnote abgegeben, in welcher gegen die Demonstrationen gelegentlich der Erschießung Gortans sowie gegen die Schreibweise der jugoslawischen Presse protestiert wird. Zwei Gehilfen des Innenministers S. M. der König hat auf Vorschlag des Ministerrates und des Innenministers General Peter Hivkovic einen Ukas unterschrieben, mit welchem der Gehilfe des Banats Küstenland Ivan Perovic und der bisherige Sektionschef für den Schutz des Staates Dobrisav Matkovic zu Gehilfen des Innen-Ministers ernannt wurden. Die Verurteilung Punisa Rattö' bestätigt Das Appellationsgericht in Beograd hat am 21. Oktober über die Rekurse im Prozeß gegen Frau Anna Baumbach, eine von allen geachtete und C" :bte Frau, Inhaberin des goldenen Verdienst-zes mit der Krone, war eine Wohltäterin der Armen, und starb im seltenen Alter von hundert Jahren. Seidl widmete ihr, als sie noch lebte, nach-stehende Grabschrist, die in dem an der Ostwand ver ehemaligen Friedhofskirche angebrachten Grabsteine ersichtlich und noch teilweise leserlich ist: „Hier schlummert eine Frau was sie gewesen, Weih, «er sie kannte, wer von ihr gehört. Fromm, einfach, wahr, zur Wohltat auserlesen. In reger Mhrigteit durch nicht» gestört. Mit wandellos getreuer Liebt dachte An die Borausgegang'nen sie zurück, AK Mutter, Grod- und Urgroßmutter wachte Sie sorgsam über ihrer Teuren Glück. So hat auch Gott, was wenigen beschicden. Da» Lebens fernstes Ziel ihr vorgesteckt. So schiumm're sie denn jetzt in sanstem Frieden, Bis einst der Herr sie zur Vergeltung weckt. Für alles, was sie lieb«id, lindernd, labend Aus reiner Menschenliebe mild beschert. Hat noch in ihres Lebens spätem Abend Sogar des Kaiser« Gnade sie geehrt." Ihrem Gatten Franz A'av. Baumbach und dessen Sohne widmete er folgende Grabschrist: „Die Gattin weihte diesen Stein dem (Sotten, Der edel, dankbar, fromm und bieder war. Nichts tonnte seinen heitern Si-'.n »nnatte:«,' Ob längst das Alter auch gebleicht sein Haar. Deutsche Zeltung Punisa Racü, welcher bekanntlich zu 64 Jahren und 4 Monaten Kerker verurteilt worden war, von denen er das zulässige Höchstausmaß von 20 Jahren abzusitzen hat, verhandelt. Das Appellations-gericht setzte die erpinstanzlich festgesetzte Strafe auf 83 Jahre und (5 Monate herab, was jedoch für den Verurteilten keine praktische Bedeutung hat, weil das effektive Strafausmaß von 20 Jahren ja doch bestehen bleibt. Die Freisprechung der Mit-angeklagten Toma Popovic und Dragutin Iovancwlc-Luna wurde bestätigt. »doTlö Ausland xoisnMo Plötzliche Demission der Regierung Briand Gegen den 'jjoung-Plan hat sich nicht nur in Deutschland, wo die Deutschnationale Partei unter Führung Hugenbergs gegenwärtig eine Volksab-stimmung vorbereitet, beträchtlicher Widerstand er-hoben, sondern auch in Frankreich, natürlich dort aus entgegengesetzten Gründen. Ein gewisser Grauppin gab am vergangenen Sonntag in St Dizier gegen den nationalistischen Abgeordneten Toumain sogar Revolverschüsse ab. Vei der Einvernahme erklärte er, daß er auf diese Weise gegen die Räumung des Rheinlandes protestieren wollte und schon lange die Absicht gehabt habe, auch aus Briand ein Attentat zu verüben, dessen Politik er für antinatio-nal erachte. Auf der Sitzung der französischen Kammer am 22. Oktober erhärte Briand, daß die Regierung die Debatte über die Interpellationen bezüglich des Poungplanes und der Rheinland-räumung nicht bewilligen könne, bevor die bezüg-lichen Verhandlungen nicht abgeschlossen seien. Nach zweistündiger Debatte wurde der Antrag Leon Blums, die Debatte über die Interpellationen be-züglich der Außenpolitik möge für den nächsten Dienstag festgesetzt werden, mit 288 gegen 277 Stimmen angenommen, trotzdem Briand entschieden dagegen auftrat und die Vertrauensfrage stellte. Da demnach die Regierung mit 11 Stimmen in der Minderheit geblieben war, verließen ihre Mi-nister die Bänke und begaben sich zum Präsidenten der Republik, dem sie die Demission des gesamten Kabinetts unterbreiteten. Der frühere bulgarische Minister-Präsident Radoslavov gestorben Wie aus Berlin gemeldet wird, ist dort der frühere bulgarische Ministerpräsident Vasilij Rado-slavov im Alter von 75 Jahren gestorben. Rado-slavov war bulgarischer Ministerpräsident während des Balkankrieges und während des Weltkrieges. Räch dem Zusammenbruch wurde er in Abwesen-heit vom bulgarischen Staatsgerichtshof wegen der Schuld am Kriege zu lebenslänglichem Kerker verurteilt. Gelegentlich der Tausendjahrfeier des bulga-rischen Staates im heurigen Jahre erschien eine große Amnestie, die sich auch auf Radoslavov er-streckte und ihm die Heimwehr in die Heimat er-täubte. Seine Krankheit hielt ihn in der Fremde zurück, wo ihn nun der Tod ereilt hat. Nach langen Leiden ging er ties betrauert Von Gattin, Sohn und Enkelin zur Ruh, Und vierundzwanpg Jahre hat's gedauert. Da sithrt der Herr ihm — seinen Sohn auch zu. So ruht auch er nun hier entrückt den Seinen. Bon seiner Mutter täglich heiß beweint, — Mag un» der Tod einstweilen hier vereine». Bis Gott uns All' aus ewig dort vereint!" Wohl die schönste Grabschrist dichtete Seidl aber der reichen und schönen Cillier Bürgerstochter Balbina Steinmeß. Balbina Steinmetz war die Tochter des Glockengießers und damals reichsten Bürgers der Stadt Johann Steinmetz und seiner Gattin Jo-sefine. Sie war im Jahre 1814 im väterlichen Hause geboren und wuchs zu einer vollendeten Schönheit heran. „Herrliche Gestalt, reiches goldiges Haar, bezauberndes Auge, süßer Wohllaut der Stimme und trotz allem ein sehr bescheidenes Wesen machten sie allgemein beliebt". Der k. Oberleutnant Gras Kamillo Rüdiger von Starhem» berg warb um ihre Hand. Da der Bater von der Heirat aber nichts wissen wollte, wurde die Ehe erst nach seinem Tode im Jahre 1832 in Pettovce geschlossen. Räch einem Jahre gebar sie einen Knaben im Hause, wo sich noch vor wenigen Jalircn der Äasthof „Zur goldenen Krone" befand, büßte jedoch ihr schönes, junges Leben ein. Räch dem Totenberichte „starb sie infolge Ablagerung des ?! immer 84 Aus Stadt und Land Deutsche Gedenktage. 24. Oktober I27;i; Krönung Rudolfs v. Habsburg zum deutschen König; 1 <>48: Beendigung des dreißigjährigen Krieges durch den Westfälischen Frieden: 17%: Der Dichter August Graf v. Platen - Hallermuno« wird in Ansbach geboren; 1804: Der Physiker Wilhelm Eduard Weber, neben Gauß der Her steller des ersten elektromagnetischen Telegraphen, wird in Wittenberg geboren H 1844: Der Politiker Dr. Karl Lneger. Bürgermeister der Stadt Wien, wird dortselbst geboren. 28. Oktober 1757: Der Staatsmann Heinrich Friedrich' Karl Freiherr vom und zum Stein, „Preußens tReoraanijator', qouo m Nassau gebaren; 1Ä00: Der Felvmarschall fi'eÖTra* Graf v. Moltkc, der Sieger von 1884, 1866 und 1870/71, wird in Parchim geboren. Abreise der königlichen Familie aus Bled. Am Samstag abends ist I. M die Königin mit dem Thronfolger Peter und den beiden könig-lichen Prinzen in Begleitung des stellvertretenden Hofmarschalls Major Pogacnlk und des Ordonnanz-offiziers Major Drobnjak von Bled abgereist und am Sonntag um ll Uhr vormittags in der Station Topcider eingetroffen. In Angelegenheit der Slavenska banka veröffentlicht der Djubljanaer „Sloven«" in seiner Folge vom 18. Oktober nachfolgende Mitteilung: An mich als Präsidenten der Städtischen Sparkasse von Ljubljana wenden sich Gläubiger der Sla-venska banka und fragen, wie es um die Aus-.Zahlung der 22^.iqen Vergleichsquote steht, die vor drei Monaten beschlossen wurde. Es sind über Zl> Millionen Bargeld angelegt, und zwar wenigstens ZU 67,%, was 2 Millionen Zinsen pro Iahr ausmacht, welche dem Verwaltungsausschuß der Sla-venska banka zugute kommen, der diesen Ausgleich abgeschlossen hat und dessen Verbindlichkeiten sich dadurch beträchtlich vermindern. Ich habe mich über diese Sache informiert und erfahren, daß gegen den Ausgleich sechs Rekurse eingebracht worden sind. Drei davon sind abgewiesen worden, weil sie nicht genügend gestempelt waren, drei aber liegen beim Gerichte in Zagreb. Wann diese Rekurse erledigt werden, ist mir nicht bekannt. Nach meiner bescheidenen Meinung wäre es aber doch schon an der Zeit, diese Frage zu liquidieren, damit die ohnehin ieber: ungeheuer geschädigten Gläubiger nicht noch größeren Schaden erleiden, gez. Dr. B. Gregonc. Studienreise slowenischer Lehrer nach Wien. Eine Gruppe slowenischer Lehrer ist am verflossenen Sonntag nach Wien abgereist, um zwecks Studiums der dortigen modernen Schulein-nchtungen einen achttägigen Aufenthalt zu nehmen. Die Kosaken bekommen Ackerland in unserem Staate. Die langjährigen Ansuchen der Kosaken um Zuteilung von Siedlungsboden in unserem Staate hat nunmehr Erfolg gehabt. Die Regierung hat ihnen Land in der Metohia zur Verfügung gestellt. Gallenstoffes auf das Gehirn". Laut Zeugnisses des die letzten Tröstungen der Religion spendenden Kaplans Franz Brunner, eines Onkels des nach' maligen Bürgermeisters Dr. Josef Neckermann, konnte selbst der grausame Tod ihre Schönhett nicht rauben. Auch Balbina wurde auf dem St. Maii miliansfriedhofe begraben und ihr Gatte setzte ihr ein hohes marmornes Monument, das die Gemeinde später an der Vorderseite der Kirche rechts vom Eingange einmauern ließ, wo es sich noch jetzt be-findet. I. G. Seidl, der die schöne Cillierin wohl kannte, widmete ihr ein Grabgedicht, das auf dem Steine aber nicht mehr leserlich ist. Die Steinplatte verfiel nämlich dem Schicksal, verkratzt und mit Farbe übertüncht zu werden. Die also verwischten Worte lauten: „Der Gattin weiht der Gatte dies« Zeilen. Schön war sein Traum vom Glück, doch bald verweh,. Einst wird ein Kind hier seine Schmerlen teilen. Das jetzt des Vaters Gram noch nicht versteht. Die Arme gab der Weit ein junge» Leden Und büht ihr junges Leben darüber ein. Warum so srüh? Wer kann den Schleier heben? Gott gab den Schmerz, Gott mag der Trost« sei»! Es flötet flüsternd aus dem Rasenbeet« Gleich ihrem Laut »m Trauernden empor: Je flüchtiger mein Frühling hür verwehte. Ein desto schdnrer steht mir dort bevor." Und eines Schulmanns will ich noch gedenken, mit dem I. G. Seidl gut befteundet war und der nun auch dort draußen ruht, am Friedhof der Nummer 84 Deutsche Zeitung Seite 3 mutsv Seife mau? Das ausgezeichnete Brandl-Trio < Geige Frau Fanny Brandl, Cello Frl. Hilde Folger und Piano Frl. Herta Reiß) wird am Samstag, dem 9. November, im hiesigen Stadttheater auftreten. Wir machen schon heute unser Publikum aus diesen außerordentlichen Kunstgenuß aufmerksam. Näheres folgt noch. Das schöne Kriegerdenkmal in Vojnik wurde am Sonntag vormittags im Beisein ver-schiedener Vertreter und einer großen Volksmenge feierlich enthüllt. Auf der schwarzen Steintasel sind 162 Namen von gefallenen Soldaten aus Vojnik, Skofja vas, Arclin, Viönja vas, Trnovlje und SBezovica eingeschrieben. Die Vereine und Einzelper sonen legten schöne Kränze am Fuß des Denkmals nieder. Das schöne Erinnerungszeichen ist ein Schmuck des Marktes und eine Ehre für seine Erbauer. Manifestation für den erschossenen Bladimir Gortan. Wie in den anderen jugo-slalvijchen Stöbten, so fand auch in unserer Stadt eine Trauermanifestation für den erschossenen Vla-dimir Gmrtan statt, indem sich die Delegaten aller nationalen Vereine am Samstag vormittags im Ilarvdni dom versammelten und dort eine Resolution faßten, in welcher das Mitgefühl mit den Opfern von Pola ausgedrückt und das faschistische Verfahren mit der jugoslawischen nationalen Minderheit ver urteilt wurde. Die Resolution schließt mit den Worten: „In stummer Trauer beugen wir uns vor den Manen unseres Märtyrers Vladimir Gortan. Sein unschuldig vergossenes Blut möge uns freie Jugoslawen immerdar und überall an einträchtige und ausdauernde Arbeit für den Aus-bau unseres jugoslawischen Hauses «.innern. Der Bcmernsohn aus der Mitte unserer istrianischen Landsleute »oll uns ein Symbol des Leidens un-seres Elements in Italien sein." Von der Ver-sammlung wurde auch ein Ergebenheitstelegramm an S. M. den König abgeschickt, in welchem der Dank für die Neueinteilung des Staates zum Aus-brück gebracht wurde. Der heurige Ursulamartt, welcher am Montag abgehalten wurde, wies zwar einen mittleren Besuch auf, aber sein Ergebnis zeigte doch nur zu deutlich die Wirkung der Wirtschaftskrise im Sann-tal. Von 119 aufgetriebenen Nindern wurden kaum 40 verkauft. Ochsen erzielten einen Preis von 10.50 Din pro Kg Lebendgewicht, Kühe zwischen 7.5,0—9 Din, Kalbinnen 9 10 Din, Kühe, die für Verwursten gekaust wurden, 4—5 Din. Verhütung eines Grohfeuers. Am vorigen Samstag um 4 Uhr nachmittags wurde unsere Feuerwehr zu einem Brand alarmiert, der im Sägewerk Cater in Sp. Hudinja ausgedrochen war. Bereits nach drei Minuten ging der erste Löschzug unter Kommando des Obmannes Herrn Zellen; ob. In Berücksichtigung der Ausdehnung und der Lage des Sägewerkes wurde sofort ein Mcuämlliansknche. Es ist dies Karl Köppel, Lehrer und Senior an der Kreishauptschule, berühmter Organist und Chorregens der Pfarrkirche, Ehren-bürger der Stadt. Er war daselbst im Jahre 1785 geboren und wirkte seit 1808 an der Hauptschule bis zu seinem Tode 1850. Im Winter 1849 wurde er vom Kaiser mit der goldenen Verdienstmedaille ansgtteichnet. Das letzte Geleite gaben ihm zwölf Geistliche und soviel Volk, daß der Leichenzug von der Grazer Vorstadt bis zur Pfarrkirche reichte. Im folgenden Jahre errichteten ihm die dankbaren Mit-bürger, Freunde und ehemaligen Schüler am Ma--timiitans-friebhof ein Steindenkmal, das folgende Verse von I. G. Seidl enthält: „tw Tausenden der Bildung erste Keime Mil Neuer Sorgfall in das Herr gelegt. Der im Bereich der heiligen Kirchenräume Durch OrgelNang zur Andacht angeregt, Der, was er hi«K> so völlig stets gewesen, Daß selbst des Kaisers Dank ihm nicht entging. Er ruht nun hier, vom Erdenleid genesen. Aüchit denen, die sein Herz mit Lieb' umfing. Die Teuren, die ihn trauernd überleben, Wech'n ihm di»s Dentmal hier zu stillem «»Hm; Denn mehr ak ein Geschlecht tann Zeugnis geben: Die Schul' und Kirche war sein Heiligtum!" Auch diese Worte kann man heute nickt mehr lesen. Denn auch dieser Grabstein ar. des iiict'-icino Seitenwand wurde vom selben Schicksal ereiU wie der mit dem Starbemberg'schen Wappen . . . Wenn die Menschen von lieben Toten schon lange schweigen, dann reden eben noch immer die Steine, die sie niemals ganz vergessen lassen. zweiter Löschwg unter Kommando des Hauptmannes I Herrn Koschier nachgeschickt, um einer größeren Ge-fahr wirksam entgegentreten zu können. Im Säge-werk hatten durch Funkenflug aus einem mit Säge-spänen geheizten Ofen einige ober dem Ofen befindliche Balken Feuer gefangen und es bestand die Gefahr, daß das Feuer auf das Dach über-greife. Das anwesende Personal ging sofort mit Handfeuerlöschern ans Werk, bis die Feuerwehr eintraf, die mit der kleinen Motorspritze die Gefahr nach kurzer Zeit beseitigte. Nach Vollendung der Sicherungsarbeiten rückten beide Löschzüge wieder ein. Anmeldung von Schweinen. Die Stadt> vorstehung verlautbart: Aus Grund eines Beschlusses des hiesigen Gemeinderates vom 12. Juli l. I. müssen alle, welche in der Stadt Celje Schwein-ställe haben und Schweine halten, dies der Stadt-vorstehung bis spätestens 1. November l. I. an-melden. Wer dies nicht tut, wird im Sinne des Artikels 69 des Gesetzes über die innere Verwaltung vom 19. Juni l. I., Amtsblatt vom 23. Juli I. 3. Nr. 313/76, mit einer Geldstrafe bis 500 Din bzw. bei Uneinbrinalichieit mit Arrest bis 10 Tagen bestraft. Polizeinachrichten. Vor einiger Zeit kam in das Geschäft des hiesige?' Kaufmannes Herrn I. Hönigmann ein älterer, gutgekleideter Mann, welcher sich mit Berufung auf ehemalige Militärkameradschaft vom Chef ein Darlehen von 2000 Din erbat, das er angeblich geschäftlich benötige. Als Pfand bot er seinen Reisepaß an, der ihn als Kaufmann in Wien namens Franz Galle auswies. Herr Hönigmann lieh ihm 509 Din unter der Bedingung, baß das Geld bis spätestens 1. Oktober zurückzuzahlen sei. Da sich der Mann bisher nicht gemeldet hat, ist anzunehmen, daß sich unter dem Namen Galle ein Schwindler verbirgt, der sich gegen Verpfändung von gefälschten Reisepassen Geld erschwindelt. Dem bei der Firma Golograac beschäftigten Zimmer-mann Franz Grajzelj wurde in der Nacht vom 15. auf den 16. Oktober aus dem Fabriksneubau in U. Lahnhos eine größere Menge verschiedener Himmermannswerkzeuge gestohlen. — Dem Arbeiter Alois P. aus Gaberje wurde am Freitag abends von der Polizei ein Nachtquartier im Polizeiarrest bereitet, weil er in hinein Gasthaus mitten in der Stadt in vollbetrunkenem Zustand Krawall gemacht hatte. Am Samstag morgens um 2 Uhr fand der diensttuende Wachmann vor dem Kaffeehaus „Europa" am Krekov trg ein an der Mauer lehnendes Rad der Aiarke „Styria". Am Montag früh bemerkte der diensthabende Wachmann in der Kralja Petra cesta, daß während der Nach! ein Dieb in die Auslage der Rianufakturfinna Äanz Rozman, deren große Scheibe er zerbrach, eingebrochen war und verschiedene Waren gestohlen hatte. — Auf dem Ursulamarkt machten, wie alljährlich, die Taschen-diebe wieder ihr Geschäft. So wurden der Besitzerin Antonia Zolnir aus vopata eine schwarze Geldtasche mit 300 Din, der Krämerin Antonia Gorenjak eine braune Tasche mtt 3000 Din. der Besitzerin Iosefa Jezerbik aus Oftroino eine schwarze Geldtasche mit 230 Din, der Besitzerin Justin« ^>kaza aus Vrbje eine Tasche mit 80 Din und der Besitzerin Theresia Korosec aus Ponikva ein Taschentuch, in das sie 900 Din eingebunden hatte, gestohlen. - Am Sams° tag wurde in der Stadt ein goldenes Kreuzchen, das ein teures Andenken darstellt, verloren. Es trägt die Inschrift: 1892 -1912 MDRZF. Der ehrliche Finder soll es auf der Polizei abgeben. — Herr Johann Otorepec, Diener in der Zinkhütte in Gaberje, verlor am 19. d. M. in der Stadt eine 1000-Dinarnote. Tödlicher Unglücksfall. Am Donnerstag nachmittags verunglückte in der Säge des Herrn Ivo Cater in Spodnja Hudinja der 2< »-jährige Ar-beiter Josef Ricet aus Harja, Gemeinde Marija Grad« bei Lasko, welcher erst eine Woche bei dem Sägewerk beschäftigt gewesen war. Er kroch unter die Säge, um dort Sägespäne und Holzabfälle weg-zuräumen, wobei er aus Unvorsichtigkeit der Ma-jchinerie ju nahe kam, welche ihn erfaßte und ihm den Brustkorb eindruckte. In bewußtlosem Zustand wurde der Unglückliche mittelst Automobil in das Krankenhaus gebracht, wo er seinen Verletzungen bald erlag. Todesfälle. 3m hiesigen Allg. Krankenhaus sind die 56-jährige Häuslenn Ursula Zagar aus Virstanj bei (omarje und die 33-jährige arbeitslose 2icn'"nazd CT-oifia Cujy:: aus Celje gestorben. — 3n Gaberje starb im Alter von 63 Jahren die Private Julie Stegemann. geb. Starc. — Ferner sind der 67-jährige Bäckergehilse Josef Virant aus Zt. Pavel pri Preboldu und der 77 jährige Aus-, zügler Josef Senegacnik aus Stranice bei Konjice gestorben. Manbor Das letzte Opfer des Autounglücke» auf der Reichsbrucke, der Kaufmann Herr Franz Vrhunc in der Maistrova ulica, ist am Sonn-tag abends um 10 Uhr im hiesigen Spital seinen Verletzungen erlegen. In den letzten Tagen hatte sich sein Zustand anscheinend sogar gebessert, so daß er für einen Augenblick zum Bewußtsein kam. Am Sonntag aber trat Gehirnhautentzündung hinzu, an der er dann bald starb. Wieder ein Autounglück. Am Dienstag vormittags fuhr der Bienenzüchter Herr Franz Klrar mit seinem Fordwagen, in welchem noch die Tischlermeistersgattin Frau Aloisia Fabian und die Frau des Organisten in St. Peter Mana Baumann saßen, gegen Manbor. Beim Einbiegen auf die Hauptstrage blickte der Lenker des Automobils einen Moment zurück, weil ihm vorkam, daß etwas aus dein Wagen gefallen war. Das Auto geriet hiebei über den Rand der Straße unb stürzte den 20 Meter tiefen Abhang hinab, wobei es sich dreimal über schlug, bis es, mit aller Gewalt an die Malier einer Selcherei anflog, die es durchschlug. Die beiden Frauen sielen während des Sturzes vom Wagen, während dem Lenker wunderbarerweise nichts passierte. Frau Baumann erlitt Wschürfungen am Kopse und an der linken Hand, während Frau Fabjan auch innere Verletzungen davontrug. Das Rettungsautomobil überführte die beiden Frauen in das Spital nach Maribor. wo sie sich außer ernstlicher Gefahr befinden Das Auto wurde voll-ständig zertrümmert. Deutsche Luftakrobaten in Maribor. Auf dem Rückwege von dem Sonntag nachmittags in Ljubljana stattgefundenen Lustmeeting trafen die drei deutschen Flieger der Raad-Katzensteiner Werke in Kassel m Manbor ein, um SomtW auch hier ihre akrobatischen Kunststücke, die in Ljubljana so viel Bewnnderung hervorgerufen haben, dem Publikum zu zeigen. Die drei deutschen Gäste wollen Sonntag nachmittags in Tezno ihr gesamtes Üjubljonaer Programm zur Vorführung bringen. Mitwirken wird ferner der unerschrockene Lustakrobat Kellner, der erst vor wenigen Wochen am hiesigen Hauptplatze seine atemberaubenden Meisterstücke ab-solvierte. Diesmal wird er seine Kunst an einem Flugzeuge hoch in der Lust zeigen und u. a. am Flügelrande einen Handstand ausführen. Begreiflicherweise herrscht in allen Bevöllmmgskreisen da» lebhafteste Interesse für diese Veranstaltung, die sich eines Massenbesuches erfreuen dürfte. Die Qualität der deutschen Kunstflieger ist eine Gewähr dafür, daß das Publikum voll auf seine Rechnung kommen wird. . (i . . * Besitzveränderungen. Der Kaufmann Herr Anton Iurse, Kolodvorfka ulica 3, hat das Haus Nr. 21 in der Stroßmajerjeva ulica um den Preis von 300.000 von den Eigentümern Marie Büdefeldt, Franz Sorko, Leopoldine Frischauf und Berta Boscher gekauft. — Herr Georg Medved, Aleksandrova c. 79, hat dem Besitzer Franz Bogrin aus So. Jakob das Haus Nr. 79 in der Akt-sandrova cesta um 550.000 Din verkaust. — Frau Anna Krajnc, Korosko cesta 41, verkaufte dem Zahlkellner Adam Cresnjar in der Oroznova ulica ihr Haus um 170.000 Din. — Theresia Bäuerle verkaufte ihre Villa in der Kopitarjeoa ulica 11 um 785.000 Din dem Adolf und der Cmilie Jurca. Ljubljana Schreckliche Bluttat in Ljubljana. Am Samstag nachmittags wurde der 65-jährige Direktor der städtischen Anlagen in Ljubljana Wenzel Hejnic, ein geborener Tscheche, das Opfer einer furchtbaren Bluttat. Das Verbrechen fand in der städtischen Baumschule statt. Dort standen noch vom vorigen Jahre Baumstrünke, mit deren Ausrodung der 2!»-jährige Arbeiter Janez Pajk und der «'»«'»-jährige Janez Studen beschäftigt waren. Direktor Hejnic hatte in der Baumschule einen Hühnerstall, deren geflügelte Bewohner er selber zu füttern pflegte. Am Samstag gegen halb 5 Uhr ging er an den beiden Männern vorüber zum Hühnerstall und als er sah, daß Pajk die Erde von den Wurzeln der Baum-strünke mit der Art entfernte, sagte er zu ihm: „Nimm nicht die Art zum Roden, sondern lieber einen Krampen!" Dieser harmlose Befehl wirkte auf Pajk so aufreizend, daß er gegen den Direktor sprang und ihm mit dem stumpfen Ende der Art einen Hieb auf die Brust versetzte. Hejnic fiel zu Boden, nun drehte der Rasende die Art um und führte mit ihrer Schärfe drei Hiebe auf den Hals des Liegenden, welche diesem den Kopf fast abtrennten, so dah Seit« 4 Deutsche Zeitung Nummer 84 er nur noch mit der Haut am Körper hing. Direktor Hejnic war natürlich sofort tot. Diese Schreckensszene fjiclic sich so Mtzschnell ab. daß der anwesende Studen ganz erstarrt stehen blieb. Auf seine Hilsc rufe eilten drei Personen herbei, der Stellvertreter des Direktors Lap, der Gärtnergehilfe Iilel und noch ein Arbeiter. Als der Mörder die drei kommen sah, lief er mit der erhobenen blutigen Hacke in der Hand auf sie zu. Bon rückwärts eilten der zwei Jahre ältere Bruder des Pajk Anton Pajk, welcher ebenfalls Arbeiter der städtischen Gärtnerei ist, und der Arbeiter Janez Stuben dem Totschläger nach und versuchten ihn zu beschwichtigen. Inzwischen war die Polizei telephonisch verständigt worden und ihre Detektive und ?vachleute erschienen, um den Mörder festzunehmen. Dieser war ganz apathisch geworden und lieh sich widerstandslos fesseln und abführen. Auch im Untersuchungsgefängnis war er apathisch und es war bis zum anderen Tag kein Won aus ihm herauszubringen. Der ermordete Di-rektor Wenzel Hejnic war in Ljubljana eine be-kannte und geachtete Persönlichkeit. Im Dienste der Stadt, deren gartnensche Verschönerung sein Werk ist, stand er seit über 30 Jahren. In kurzem wollte er in den Ruhestand treten, aber das Schicksal hatte ihm vorbestimmt, unter der Art eines rasenden Menschen zu enden. Der Mörder Pajk war schon seit 7 fahren im Dienst der Gärtnerei. Er wird als ruhiger Arbeiter, jedoch von sehr nachträglicher Natur geschildert. Direktor Hejnic hatte ihm vor kurzem angedeutet, das} er für die Winterszeit zu einer anderen Abteilung versetzt werden ollte. Dies scheint in ihm eine fressende Wut ange ammelt zu haben, deren Ausbruch dann bei der geschilderten Gelegenheit in so schrecklicher Weise erfolgte. Montag, den 28. Oktober 1929 und Dienstag, den 29. Oktober 1929 ab 10 Uhr vormittags SONDERN AUKTION $ im Schlosse Gornja Radgona A ™ von Ein rieh tungsgegenständeu aus ^ dem ehemals Gräflich Chorinsky-schen Familienbesitze. I :< Mobilar, Bösendorferflügel, Spinett, Luster, Spiegel, Perserteppiche, Porzellane verschiedener Marken, Gemälde und Aquarelle, Kunstgewerbe, Antiquitäten, Nippes und Varia. Besichtigung von Donnerstag, den 24 Oktober bis inklusive Sonntag den 27. Oktober in der Zeit von 9—12 und 14-17 Uhr. Auktionseinteilung i Montag, den 28. Oktober 1929, Post Nr. 1-300 Dienstag, den 29. Oktober 1929, Post Nr. 301-609. Aufklärungen erteilt und Einkaufsaufträge übernimmt Dr. Lenart Boezio, Advokat, Gornja Radgona. Bom Deutschtum in der Welt — Auf bem deutschen Friedhof in Meiiko fand-vor dem Denkmal zu Ehren der im Weltkrieg ge-sallenen Meiiko-Deutschen eine Trauerfeier statt; während dieser kreiste ein Flugzeug über dem Denk' mal. Verloren wurde auf dem Wege Tom Bahnhof über Joa»-fi-beig und am atftdtischen Friedhof eine Geldtasche mit etwas Geld und roter Legitimation, lautend auf Ivan Werdonig. Der ehrliche Finder soll den Geldbetrag behalten und die Geldtasche samt Legitimation in der Verwaltung des Blattes abgeben. Werkstätte geeignet für Schmiede und Dreherei, mögliche mit Kraft- und GeleiseenBohlusH, im beiläufigen Au«tna«R vou 200 m*, event. vergrüeserungafähig, in Maribor, Celj« o-ier Ptuj be*ur/ugt, zu mieten gesucht. Aeuesente Offerte mit Situationsplänen unter: ,W. K. 9406" befördert Jugosl. 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