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Herr Sasan»w pflegt nie sei» Herz aus der Zunge zu tragen, wenngleich er zuweilen nicht der Versuchung widersteh-» kann, die Verbündeten Ruß-land« zu sticheln, Als öasanow die erwähnten Aeulzerungkn tat, mochte er vielleicht noch an einen russischen Durchdruch in Wolhynie» glauben, und aus diesem Hintergiunde wird sein Hinweis auf den Seesieg der Engländer im Skagerrak und die für die Franzosen ausgezeichnete Lage bei Perdun zum bitteren Höhne. der offenbar die englischen und fran-zösischen Staatsmänner dahin informieren soll, daß Rußland »unmchr v-rmige seiner neuen Offensive die Trümpfe des Weltkrieges in der Hand habe. Von den weltlichen Alliierten zur Enitaftung der Lage bei veroun und an den Alpe» gefordert, er-schien der russischen Regierung die neue Ofsensive als ein Mittel, die Entscheidung im Weltkriege an sich zu reipen, und durch die Wiederhersiellung und Erweiterung oer russischen Stellung auf der Balkan-Halbinsel da» Kriegiziel der russischco Politik zu ver. wulliche». Scheinbar befindet sich Rußland damt in völliger Ucdereinstimmung mit feinen Verbündea ten, ebenso sicher ist aber, daß Rußland auf eigene Rechnung vorg.ht, und das Unbehagen, das sich be-sonders in Italien zeigt, entspricht der ganz richtia gen Empfindung, daß ein Erfolg der ruff,scheu Of-sensive die italienische» Balkanpläne »ernichten würde. Italien hat sich dementsprechend auch bemüht, seine Hände bereit» nach dem griechischen Epiru« auSzu- Keuer und Wasser. Von S. Halm. „Launen — nichts anderes, glanb.'n Sie mir, lieber Eugen!" Der alte Herr, der die« In ber rhigendem Ton« sagte, ging nichisdesiowcniger mit unruhigen Schritten in dem weilen Gemach, in dem sich die Herren zu einer Aussprache zusammengefunden, auf und nieder. Eine ^alte stand ihm zwischen den buschigen Brauen. Der Jüngere, kauw dreißig, mittelgroß, se«. »eldlond, mit etwaS fahlem Teint und wässerigen Blauaugen, knipste nervös mit den Fingerspitzen. „Alles recht schön, Papa! — Dennoch — hm, diese «opriziösuät wird chronisch. — Früher war Ilse nicht s»---wenig liebenswürdig zu mir l" Der alte Herr hielt in seiner Wanderung ge-rade vor dem Schwiegersohn in spe inne. „Hm — lieber Eugen — nehmen Sie mir, bitte, ein offenes Wort nicht krumm, — ich wollte ®'e intmer schon mal daraufhin antippen — ich ichiitze Sie ja — sind ein korrekier, braver Mensch — aber —- hm ^— bei so einer kleinen Hexe, wie <« mal mein Mädel ist — kommt man damit nicht weil. Ilse braucht eine feste Hand, stramme Zucht. So war« von Kind aus bei ihr. Imponieren muß man dem rabiaten Persönchen! Sie sind zu ant zu ihr — zu schwach!' „Verzeihung — ich kann doch nicht.. strecken, allein vorläufig erscheinen Italien und Frankreich von Rußland «lS vollständig beiseite geschoben. Der Kamps »er Franzosen bei Verdun und die ita-lienischen Operationen haben für Nußland lediglich den Zweck, die Kräfte der Mittelmächte soweit zn binden, damit Rußland den Zweck seiner Osfensive erreicht und sich selbst den gewünschten Vorteil im Weltkriege sichert. Herr Sasanow bemäntelt diese Tatsache mit der feierlichen Versicherung, »aß die Alliierten «och nie so einig waren al» jetzt, und schließlich hat er eS auch nötig, diese Täuschung ausrechtzuerhalten. denn vorläufig hat die russische Offensive noch einige Hin. deiüisse zu überwinden, die sich seitdem nach nicht verringert, sondern eher erhöht haben und in der französischen und italienischen Presse scheint man die Tatsache, daß »er russische Angriff in Wolhynien ins Slocken geraten ist, eher al« eine Entlastung zu empfinden; man ist in Pari« und Rom zwar zu-f> jeden damit, daß Rußlan» neuerdings Kräite der Mittelmächte an sich zieht, allein man wünjchi Ruß-land keine» durchschlagenden Erfolg, weil d<.nn Ruv» land bei der FriedenStafel den Braten verzehren und die Westmichte nur die Zuspeise erhalten würden. Italien will in den Alpen und Frankreich bei Ber du» liegen und vielleicht endet auch die gegenwärtige große Offensive damit, daß wiederum keiner der Al-lüerleti seine Hoffnungen und deshalb auch keiner sei„e Btfürchiungen ersüllt sieht; das liegt aber eben in der Natur des VicrverbanoeS mit seinen gründ-verschiedenen Jnieressen. Im übrige» dürste e» aber Rußland nicht so leicht sein, Rumänien das Schicksal Griechenlands zu bereiten und sich auf diese Weise die Straße nach dem Balkan zu eröffnen. Griechen-land ist durch feine durchaus maritime Lage und durch feine Abhängigkeit von derLebenSmitteleinfuhr der Willkür und Brutalität der Weftwächte ausgeliefert worden. Rumänien »st in dieser Hinsicht in einer weit günstigeren Lage. Nur aus Grund einer wirklich freie« Entlchließung Rumänien» könnte Ruß-land unmittelbar militärisch aus dem Balkan ein-greifen, um dort — da» bulgarische Heer schlagfer» tig »nd begierig, die Unabhängigkeit dc« Balkans zu verteidigen — vorzufinden. Der Aeltere winkte lächelnd ab. „verstehen Sie mich recht. Brutalität möchte ich am wenigsten. Nur mal den M:nn, die feste Hand zeigen, Zügel straff I — Doch was predige ich! Da« liegt Ihnen mal nicht. Leider I Und da-rum, lieber Schwiegersohn, fürchte ich — haben Sie bereit« zu einem guten Teil bei dem eigenwillige» Ding verspielt." Der „glückliche" Bräutigam nagle an der Unterlippe. „Gott, Papa, Sie könnten einem wirklich Angst machen. Aber ich hoff» noch immer auf Zlsc« Her« zenSgüte." Herr von Lechow hob die Schulter. „Na ja, meinetwegen — — ein gute« Herz. das hat sie--nur muß man« »erstehen, daran z» rühren. Und »b Sie dazu da« Zeug haben. .? Nun schien der Schwiegersohn »och etwas pi- tiert. „Bin ich wirklich ein so schlapper Kerl, Papa?" „Schlapp — »a. na!" Der andere klopfte ihm gutmütig aus die Schulter. „Bischen schwach, viel-leicht, weil »«Heb». — War ja auch mal jung und meine Martha gängelte mich auch — da« heißt bi« zu einer gewissen Grenze — und da sind wir an dem Punkt, w» ich Ihnen sage» wollte: Stand hal-ten — still, da kommt Ilse." Die Tür flog ans. Ein reizende« Persönchen flog herein, dem Vater um den Hal«. Der sch»b sie sanft »»ii sich: „Den da hast Lu wohl nicht fce* merkt, Kind?" England und Deutschland. In einer in Dundee abgehaltenen AriedenSoer-sammlung führte da« englische Unterhau«mitglicd Macdonald folgende« an«: „Bon 100 Deutschen glauben 99, einen Verteidigungskrieg zu sühren. Die Deutschen verständen die Engländer nicht und umgekehrt, während die htute am Ruder befindlichen Machthaber alle« täten, um den Riß noch klafsen»er zu machen. Als der Krieg ausbrach, sei Belgien nicht in Gefahr gewesen, noch sei der Krieg infolge der Besetzung Belgiens auSgebrochen. Auch hätte der weitaus größere Teil der Deutschen nicht die Absicht, Belgien zn annek-tieren. Wer immer sich Rechenschast von dem Seelen-zustande de« deut chen Volke« ablege, müsse einsehe», daß diese Mißverständnisse schuld daran feien, wenn Deutschland heute geschlossen England gegenüberstehe." Es gehört unleugbar viel Mnt dazu, ans eng. lischem Boden dergleichen zu sagen und man wird eS deshalb Macdonald nicht verargen, wenn er an de» Anteil Englands an dem An«bruche de« Krieges vorbeihusch» und nur Mißverständnisse sieht, wo c« sich um tiefe Gegensätze Handel», die durch keine Verständigung mehr ausgeglichen werden können. Deutschland sin heute aus zwei Gründen England geschloffen gegenüber, und zwar erstens weil die Ge-samtpolmk Englands seit länger als zehn Jahren darauf angelegt ist. d:e natürliche, frieoliche Entwicklung Deutschlands zu unterbinden und England, «m sich den unbequemen, friedlichen Wettbewerb vom Halse zu fchnffin, zu Mitteln der Gewalt und L»ge griff, wie sie bisher kein Zeitraum der Geschichte kannte. Immerhin wäre dadurch die Möglichkeil einer Verständigung ncch nicht ausgeschlossen, weim nicht das englische Volk sich in einem BildungS- »nd ÄtisteSzustnnd defände, der eS vollkommen auifchließ«, daß die englische Politik durch da« englische Volk wieder aus die Bahn des Rechte« und der Billigkeit gebracht werden könnte. Die englischen Minister, die den Kiieg mit herbeigesührl haben, ihn in der un> m nschlichfte» Weife führen und ihn benützen. um die Neutralen zu berauben und selbst die Verbünde. Ilse wars den schwarze» Lockenkvpf etwa» fchnip-pisch in den Nacken. „Ach, sieh mal! Du, Eugen l Hast wohl §e-klatscht? Auch gut!" Ihre Lippen schürzten sich spöttisch. „Ilse I" „Ach geh, Papa! Sa, selbst: Ist das eine Art, wenn sich LiebeSlente zanken, zum Kadi — verzeib — zum öchwiegerpapa z» lanfen — o Gott — o Gott, sie hat mich wieder einmal miserabel be-handelt!" Der alle Herr verkniff sich da« Lachen. Recht hatte sie, und er auch mit seiner Besiirch-lang: Der gute Eugen war nicht der Mann für seine wilde Hummel. Dennoch zwang sich Herr von Lechow zn ernst rügendem T»n: „Kind, die Ehe ist d»ch eine zu ernste Sache, um —* .Ach wa« Papa", fiel ihm die Temperament-volle in« W»rt. ,Ernste Sache! Wie soll ich an den furchtbaren Ernst glauben, wenn «ein Herr Bräuti-g»m, statt mir den ganzen Kerl zu zeigen, selbst wie ein Frauenzimmer schm»llt und —* .Liebe Ilse, D* wirst beleidigend." Der blonde Engen halle sich anfgerichtet; seine blaue» Augen, die die Au«druck«lofißkeil eine« Neu-geborenen hatten, versuchten böse zu funkeln — vergeben« — es sah nur k»misch au«. Jls« lachte denn auch amtsiert auf. »Gib Dir keine Mühe, Trautester, Du impo-nierst mir nun einmal nicht!" Seire 2 te» Englands auszubeuten, finden den Beifall fast des ganzen englischen Volkes, soweit sie in dieser Richtung erfolgreich sind. Macdonald gehört zu den Ausnahmen; im großen und ganzen sind die engli-scheu Minister die Exponenten eineS Volke», daß ohne wahre Bildung brutal »nd eigensüchtig, außer seinem Willen und seinem Vorteil kein Gesetz und Recht anerkennen will und in dem Wahne befangen ist, daß alle übrigen Völker nur als Sklaven Eng-lands Daseinsberechtigung haben. Darum steht heute alle», was deutsch ist und deshalb ganz entgegengesetzten Grundsätzen huldigt, geschlossen England gegenüber und wird e» so lange bleibe«, als England nicht der Giftzahn anSgebro-chen ist. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Dic Berichte des österreichischen GeneralstabeS. 4. Juli. In der Bukowina wiesen unsere Truppen vereinzelte russische Borstöße ad. Bei Kolomea wird mit unverminderter Heftigkeit weitergekämpft. Die von den Russen im Westen der Siadt geführten Angriffe drangen nicht durch. Im Norden — süv-öftlich von Tlumacz — schritten deutsche und öfter-reichisch'ungarische Truppen erfolgreich vorwärts. In Wolhynien versuchte der Feind unser Bordringen durch Massenangriffe aufzuhalten. Er wurde überall unter schweren Berlust-n zurückgeschlagen. 5. Juli. Auf den Höhen nordöstlich von Kirli-baba in der Bukowina Geplänkel mit feindlicher Rei-terei. Westlich von Kolomea wurde zu Mittag eine zum Angrisse vorgehende russische Brigade durch unsere Artillerie zu fluchtartigem Zurückgehen gezwun-gen. Gegen Abend griff der Feind süslich von Sad-zawka mit starken Kräften an; er wurde überall zu-rückgew >rsen, stellenweise nach erbittertem Handge« menge. Bei BarySz, westlich von Buczacz, drangen die Russen vorübergehend in unsere Stellungen ein. Ein Gegenangriff führte zur Wiedergewinnung un-serer ursprünglichen Linien. Bei Werben am oberen Styr brachte ein Borstoß österreichisch ungarischer Truppen 11 russische Ofsiere, 827 Mann und fünf Maschinengewehre ein. Seit Tagen hat sich ans die-sem Schlachtfeld? da« altbewährte Theresienstädter Infanterieregiment Nr. 42 hervorgetan. Südwestlich und westlich von Luck scheiterten abermals zahlreiche Vorstöße deS Gegners unter schweren Verlusten für denselben. Im Styrgebicte, abwärts von Sokul, bis über Rafalowka hinaus, nahmen die Russen ihre Angriffe wieder aus. Westlich von Kolki versucht der Feind unter erheblichem Kraftaufgebot auf dem Nord-ufer festen Fuß zu fafsen. 6. Juli. In der Bukowina nicht» von Belang Dic Kämpfe südlich des Dnjestr dauern fort. Bei Sadzawka gelang eS dem Feinde mit überlegenen St^eitkräften, in unsere Stellung einzudringen. Wir besetzten auf sechs Kilometer Ausdehnung eine 3000 „Ilse!' mahnte der Vater. Da warf die Tochter die Reitgerte, die sie noch in der Hand gehalten, ans den Tisch und sich in einen Sessel. „Papa, tue mir die Lieb« und hacke nicht auch Du aus mir herum. Ich bin nun mal so und ich hab eS ja Eugen auch rund herausgesagt — wir passen einmal nicht zueinander. Feuer und Wasser — kannst DuS bestreiken?' DeS Alten Braue wetterte. .Hör mal. Kind. Da« tst denn doch stark. Soll da« heißen . . Da schnellte Ilse au» ihrem Stuhl empor. „Ja. Papa — ja — das — gerade das — sprich eS nur aus! — wir passen nicht zusammen, — das ist«! Mir ist Eugen» Art unerträglich! Ich kann Dir nicht helfen, mein Junge. Al« wir uns verlobten, hoffte ich. ich würde mich gewöhnen. Gott, ich dachte: er ist gut, liebt Dich, e» paßt alles zu-sammen, wa» will man wehr? Aber ich ertrage eS einfach nicht. Wenn man das schon vor der Hochzeit einsieht, wäre e» ein Frevel, beieinander zu bleiben. Ja. das wäre eS'. Unv darum, Eugen, bitte ich Dich, gib mich frei!" „Nie!' preßte jener hervor. Da warf nun Ilse den Kopf trotzig in den Nacken. „Nun, so sage ich Dir — nie werde ich die Deine l Zwingen kannst Du mich doch wohl nicht." Eugen stand einen Moment wie versteinert — hilfeheischend blickte er auf Ilses Bater. Doch in Ieui»cke Dacht Schritte westwärts eingerichtete Linie und wiesen hier alle weiteren Angriffe zurück. Südwestlich undnord westlich von Kolomea behaupten wir unsere Stellungen gegen alle Anstrengungen de» Feindes. Süd' westlich von Buczacz nahmen wir unsere Front nach heftigen Kämpfen an den Koropiecbach zurück. Am Styrknie nördlich von Kolki wurde auch gestern er» bittert und wechselvoll gekämpft. 7. Juli. In der Bukowina baden unsere Trup» pen in erfolgreichen Gefechten 500 Gefangene und vier Maschinengewehre eingebracht. In Südostgali-zien zwischen Delatyn und Sadzawka haben alpen-ländische Landwehrregimenter in heldenhaftem Wider-stände zahlreiche russische Anstürme zum Scheitern gebracht. Die im Styrknie, nördlich von Kolki. kämpfen-den k. ». f. Truppen, die durch vier Wochen gegen eine auf drei- bis vierfache Ucberlegenheit angewach-sene seindlichc Streitmacht standhielten, bekamen ge-stern den Befehl, ihre vordersten, einer doppelten Umsassung ausgesetzten Linien zurückzunehmen. Be-günstig» durch das Eingreisen deutscher Truppen west-lich von Kolki »nd die aufopfernde Haltung der Po-lenlegion bei Kolodia ging die Bewegung ohne Siö-rung durch den Gegner vonstatten Bei den nordöst-lich von Baranowitschi stehenden österreichisch ungari-schen Streitkräftcn verlief der gestrige Tag ruhig. Der Feind hat bei seinen letzten Angriffen gegen die dortigen Stellungen der Verbündeten außer»»denllich schwere Verluste erlitten. Die Berichte der deutschen Obersten Heeresleitung. Heeresgruppe de» Generalseldmarschall» von Hindenburg. 4 Juli. Im Anschlüsse an die vielfach gestei-gerte Feueriätigtcit haben die Russen abends und nacht» aui der Front Naroczsee—Smorgon—istlich von Wischnow an mehreren Stellen angegriffen ; mit erheblichen Kräften beiderseits von Smorgon. bei Bogncze (nordöstlich von Krewo) und bei Sloikow-fcht?chiana (südöstlich von Wischnew). Sie haben keine Vor eile errungen, wohl aber schwere Verluste er-litten. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Die kiäfiigen Gegenstöße unserer Truppen ha-den an vielen Stellen, wo es den Russen gelungen war, anfänglich Fortschritte zu machen, durchweg» zum Erfolge geführt. An Gefangenen wurden hiebei 13 Offiziere und 1883 Mann eingebracht. Heeresgruppe des Gererals von Linsingen Auch gestern warfen sich die Russen mit starken, zum Teile neu herangeführten Truppen unserem Vor-dringen in Massen entgegen; sie wurden geschlagen. Unsere Angriffe gewannen weiter Boden. Heeresgruppe de» Generals Grafen v. Bothmer. Südöstlich von Tlumacz haben unsere Truppen in schnellem Fortschreiten die Russen in über 20 dessen Augen las er höchstens Mitleid und daneben da« Unerbittliche: Es ist da« Beste so! Da überkam dem Schwachen die Raserei der Verzweiflung. „Nie, nie, hörst Du!?" Sein Gesicht wurde purpurrot. „Ich habe Dein Wort — ja, Dein Wort und daS Deine» Bater«, und daran halte ich fest, und wenn Du auf Deiner Weigerung bestehst" — er trat dicht vor die zierliche Mädchengestalt hin — .so — lasse ich« bis zum Prozeß kommen wegen Nichteinhaltung de« Eheversprechens." ,Du bist toll', sagte Ilse schreiend. Ihr jugendfrisches Gesichtchen war plötzlich er» blaßt; sie sah um Jahre älter und reifer aus. .Oder liegt Dir wirtlich nur an derMitgist?" Auge in Auge standen sie sich gegenüber. Ihr Auge flammte in kalter Verachtung — daS seine hatte den Glanz solch toter «lugcn. Mit verschränkten Armen stand Herr von Le» chow und sah ans die beide». Hier noch vermitteln? Unmöglich! Er sah es ein: Ilse ging dei Weg, den sie gehen mußte. Wa-rum auch war er al» Vater so blind gewesen und hatte diese» Verlöbnis zugegeben? ..Ja. ja, wenn Du nicht im Guten willst, so — so halte ich Dich daran." ES war die Verzweiflung des Liebenden. Da lachte Elfe hart und kurz aus. „Allo, Papa, Du hörtest — möchtest Du das Weitere übernehmen f Vielleicht läßt der Herr mit sich handeln und tut» billiger. Die Hälste meiner Rummer 34 Kilometer Frontbrette «nd bis Aber 10 Kilometer Diese zurückgedrängt. 5. Juli. Die Kmländische Küste wurde ergeb-mSlo» von See her beschossen. Die gegen die Front der Armeen des Generalseldmarschall» von Hindenburg gerichtete» Unternehmungen des Gegners wur-den besonder» beidersettS von Smorgon fortgesetzt. Deutsche Fliegergeschwader warfen auSgiebig Br>m-den auf Bahnanlagen und Truppenanfammlungea bei MinSk. Heeresgruppe des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Die Russen haben ihre AngrissStätigkeit auf der Front von Zirin bis südlich von Baranowitschi wie-der aufgenommen. In zum Teile sehr hartnäckigen Nahkämpsen wurden sie abgewiesen oder a»S Ein« bruchSstellen zurückgeworfen. Sie erlitten schwerste Verluste. Heeresgruppe de» Generalseldmarschall» von Hindenburg. 6. Juli. Südöstlich von Riga sowie an vielen Stellen der Front zwischen Postawy und Wischnew sind weitere russische Teilangnffe erfolgt und abgewiesen. Südöstlich von Riga wurden im Gegenstoß 50 Mann gesangen genommen. Heeresgruppe deS Generalseldmarschall» Prinzen Leopold von Bayern. Der Kamps, der besonders in der Gegend oft-lich von Borodijchtfche und südlich von Darowo sehr hestig war. ist überall zu unseren Gunsten entschie-den. Die Verluste der Russen sind wieder sehr er-heblich. Heeresgruppe deS Generals vot» Linsingen. Die Gefechte bei Kostiuchnowka und in der Ge-gend von Kolki sind noch nicht zum Stillstand« ge-kommen. Heeresgruppe des General« Grafen v. Bolhmer. Im Frontabschnitte von Ba»ysz ist die Ber-teidigung nach Abwehr mehrsachcr feindlicher An-griffe teilweise in den Koropieca-Abschnitt verlegt. Oftmals brach sich der russische Ansturm in den deutschen Linien beiderseits von Ehocimirz. sudöstlich von Tlumacz. 7. Juli. Gegen die Front der Heerrer Ge-ge>d südwestlich von LenS wurden örtliche feindliche Vorstöße, istlich der Maa« kräftige Angriffe gegen die Batterie von Damloup glatt abgewiesen. Die wiederholten amtlichen französischen Mitteilungen über die Rückt,oberung de« Werke« Thiaumont und der Batterie von Damloup sind ebensolche Fabeln wie die Angaben über die Gefangenen?ohlen bei den Ereignissen an der Somme. Deutsche Patrouillen brachen istlich und südöstlich von Armenliere« in die engli-scheu, Erkundung«abteilungen bei Exbrücke (westlich von Mühlhausen) in die französischen Stellungen «in. Hier wurden ein Offizier und 6V Jäger gtsangen genommen. Neun feindliche Flugzeuge wurden abge-schössen, davon fünf im Lustkampfe ohne eigene Ber-luste, vier durch Abwehrfeuer. Sech« der außer Ge-secht gesetzten Flieger sind in unserrr Hand. 5. Juli. Von der Lüste bis zum Ancrebach abgesehen von kleineren Erku»duiig«gtstchten, nur lebhafte Artillerie» und Minenwerfertätigkeit. Die Zahl der in de» letzten Tagen aus dem rechten Ancreuser unverwundel gefangenen Engländer be-trägt 43 Offiziere, 867 Mann. An der Front zu beiden Seiten der Somme sind seit gestern abend» wieder fchwere Kämpfe im Gange. Der Feind hat bisher nirgend« ernste Vorteile zu erringen vermocht. Aus dem rechten Maasuser versuchten die Franzosen erneut mit starken Kräften, aber vergrblich, gegen unsere Stellungen nordwestlich des Werke« Thiou-mont vorzukommen. 6. Zul>. Zwischen Ancrebach und Somme so-wie südlich verleibe» wurde weiter gekämpft. Ge-ringe Fortschritte der Engländer bei Thiepval wur-den durch Gegenstoß ausgeglichen. In einer vorge-schoben?» Grabennase weiter südlich veimochten sie sich festzusetzen. Die Dorfstitte Hem im Sommetal wurde von un« geiäumt. Bellry cn-Sanicrre nah-wen die Franzosen, um Estree« steht das Gefecht. Französische Gasangriffe verpufften ohne Erfolg. Im Gebiete der AiSne versuchte der Feind in schma-ler Front südlich von Ville ou iPoi«, der ihm ernste Verluste kostete. Links der MaaS fanden kleine, für uns günstige Jnsanteritgefechle statt. RechtS deS Flusses wurden feindliche Vorstöße im Walde füd-westlich der Feste Baux ebenso zurückgewiesen, wie gestern am frühesten Morgen unternommene Wieder-eroberungSversuche an der Hohen Batterie von Dam-loup. In den Kämpfen in der Gegend de« Werke« er sich «nd hielt dem anderen die Hand hin. „Verzeihen Sie mir wenigstens, wenn Sie kön-tun, ich verzichie auf alle». E» war ja nur eine Wahnvorstellung, sie zu halten. Leben Sie wohl." „Leben sie wohl, Eugen, und tragen Sie e« wenigsten« jetzt als Mann." Hört« er noch ? Da schritt er hin wie ein alter Mann, mit hängendem Kopse und schveren Tritten. Ob ihn Ilse so sah? Ihr Bater fuhr sich über die kahle Stirn». Er hatte recht. E« war daS beste so. Hinter ihm knarrte eine Tür. „Papa!" „Du, Kind?' „Bist Du unzufrieden mit mir. Papa?!" „Hm — ich sollte wohl — doch kann ich« denn?" Da flog sie in sein» Arme. Ein Tränenstrom löste die Spannung ihrer Nerven. „Sag, glaubst Du, er könnt« wirklich fähig sein, so niedrig zu handeln?" „Nein. Kind, er wollte Dich nur halten um jeden Preis. Er hat Dich doch geliebt auf feine Art." „Auf sein« Art!" sagt« Jls« und «in Seufzer hob ihr« Brust. E« klang wie befreites Aufatmen. „F«u«r und Wasser — ja, da« waren wir, Papa, und da« taugt nicht zusammen. Hab ich recht, Du Guter?" „Ja, ja Kind! Und darum hast Du recht ge-habt." Deutsche Wacht Thiaumont haben wir vorgestern 274 Gefangene gemacht. 7. Juli. Lebhafte, auch nacht« fortgesetzte, für uns nicht ungünstig verlaufen« Kämpfe beiderseits der Somme. Die Brennpunkte bildeten die Gegend südlich von Eontal Maison, Hemm und EstreeS. Oestlich der Maas scheiterten in breiter Front an-gesetzte starke französische Angriff« g«gen unsere Stellungen auf dem Höhenrücken .Kalte Erde" so-wie im Walde südwestlich der Feste Baux unter, empfindlicher Einbuße für den Feind. Südwestlich von ValcncicnneS erbeuteten wir ein französische« Flugzeug. Bei Peronne und südwestlich von Bon-zier« wurden feindliche Lnftzeuge zur Landung ge-zwungen. Im Monate Juni verloren wir im ganzen 7 Flugzeuge, England und Frankreich zusammen 37 Flugzeuge von denen 22 in unserem Besitz sind. Der Krieg gegen Italien. 4. Juli. Unsere Fron« zwischen dem Meere und dem Mont« bei sei Bus« stand abends und die ganze Nacht unter dem stärksten Geschützfeuer und wurde unaufhörlich angegriffen. Die heftigsten Anstrengungen de« Feinde« richteten sich diesmal gegen den Rücken östlich von Monfalcone, den unsere braven Landsturm-truppeu gegen sieben Angriffe vollständig behauptete». Borstöße der Italiener gegen unsere Stellung bei Bagni, am Monte Eolich und östlich von Selz wurden gleichfalls, zum Teile im Handgemenge, abgewiesen. Vor dem Monte San Michel« verhinderte schon nnser Geschützfeuer daS Borgehen der feindlichen Infanterie. Nördlich des Suganatale« scheiterten Angriffe der Italiener gegen unsere Stellungen am oberen Masobache. Auch nördlich de« oberen Posina-taleS schlugen unsere Truppen mehrere starke Vorstöße des Gegners zurück. Gestern wurden 177 Italiener gefangengenommen. Oberleutnant Foind hat sein dritte« feindliches Flugzeug abgeschossen. 5. Juli. Im Abschnitte von Doberdo hielt das hauptsächlich gegen den südlichen Teil der Hochfläche gerichtete feindliche Geschützfeuer an. AngrijfSversuche der Italiener gegen unsere Stellungen östlich von Moiisaleone und Selz abgewiesen. An der Front zwischen Brenta und Etsch uuternalim der Feind vergebliche Vorstöße gegen unsere Stellungen bei Roana und nördlich des Pvsinatale«. Bei Malborghet und im Suganatale wurde je ein feindliches Flugzeug abgeschossen. 7. Juli Im Abschnitte von Doberdo lebte die Artillerietätigkeit wieder auf. Oestlich von Selz kam es auch zu Jnfanteriekämpfen, die für nnser« Truppen mit der vollen Behauptung ihrer Stellungen ab-schlössen. Südlich des Suganatales greisen sehr starke italienische Kräfte unsere Front swischen der Cima Dieci und dem Monte Zebio an. Der Feind wurde überall, stellenweise im Handgemenge abgewiesen. Der Krieg der Türkei. Die Vertreibung der Russen auS Ker-m a n s ch a h. 5. Juli. Unsere Truppen zogen, nachdem sie die Russen in bi« zum 30. Juni nacht» währenden Kämpfen in deren befestigten Stellungen westlich von Kermanschah (auf der Karte Kirmanschah) geschlagen hatten, am l. Juli früh in die Stadt ein. Die Operationen halten vom 29. Juni an folgenden Gang genommen: Am 29. Juni war festgestellt worden, daß die Russen entschlossen seien, sich mit aller Krast in der Ortschaft Mahidescht zu verteidi-gen, aber infolge de« Nachdrängen« unserer Truppen und des raschen Eingreifens unserer Einschließung«-kolonnen zog sich der Feind, da er sich dort nicht hallen hallen konnte, unier dem Schutze der in Ma> hidescht zurückgelassene» Vorhut aus vorher vorbe-rettete Stellungen westlich Kermanschah zurück. Am Morgen de« folgenden Tage« besetzten unsere Trup-pen, nachdem di» ftindlich« Vorhut zurückgeschlagen war, Mahidescht und nahmen sofort di» Verfolgung der russischen ^treitkräste auf. «m Nachmittag wurde der Feind, der sich in den befestigten Stellungen westlich von Kermanschah hielt, aus seiner Front nnd in den Flanken sehr bedrängt und es entspann sich ein Kamps, der bis in die Nacht dauert«. Schließ-lich mußten die Russen in der Nacht ihre neuen Stellungen gleichfalls verlassen und sich i» die Stadt Üermanschah zurückziehen. Am nächsten Mor-, gen zogen unsere Truppen, ohne dem Feinde Zeit zu geben, Straßenkümpfe zu liefern, in drei Kolon-nen in Kermanschah ein und zwangen ihn neuerlich zur Flucht. So haben unser« Truppen trotz de« sehr schwierigen Geländes, in dem sich die Operationen abspielten, und obwohl die Strecke zwischen der Grenze und Kermanschah 200 Kilometer beträgt, £«ue 3 und mangel« geeigneter Straßen der Nachschub an leben«mitteln »nd Munition äußerst erschwert war. da» Ziel, der Tyrannenherrschaft de» Gegner« in diesen Gebieten «in Ende zu setzen, «micht. Dir russische Gefahr der Zukunft. Unt«r der Ueberschrift „Der nächste Krieq" schreibt General der Infanterie Skugarew«ki im Rußkoje Slowo: .Man kann nicht genau voraussagen, wie der jetzige Krieg ausgehen wird. Dagegen kann wa» sich recht wohl «in Bild machen von dem zukünftigen Kriege, der aus den jetzigen folgen wird. Dieier Krieg wird umso eher eintreten, je geringer d:r Er-folg der VerbandSmächte in diesem Kriege sein wird. Wenn Deutschland nicht endgiltig besiegt wird, wild ein neuer Krieg in zehn bis zwanzig Jahren un-vermeidlich. Die Zeit bi« dahin werden alle Staaten zu verstärktem Rüsten benützen. Dieser künftige Krieg wird von noch nie dage-wefener Furchtbarkeit sein, gegen ihn wird der jetzige nur ein Kinderspiel sein. Welche Armee wird dann Rußland ausstellen können? Nach den Ziffern des »Statistischen Iabrduche« sür 1914" sind 17 8 von Hundert aller Einwohner Rußland« Minner zwischen 20 und 45 Jahren. Die Erfahrung de« jetzi-gen Kriege« hat gezeigt, daß sowohl jüngere Leute zum Dienst einberusen wurden — die 17- bi« 19-jährigen machen 3 v. H. au« — al« auch ältere, die 46- bi« 50jährigen, die 4 v. H. ausmachen. Bei voller Anspannung seiner Kräfte kann der Staat 25 v. H. seiner Gesamtbevölkerung einberufen. Zieht man ein Fünftel als krank und untauglich ad, so kommt man zu dem Ergebnis, daß im zukünftigen Kriege die Streitkriste Rußland« 20 v. H. der Be» völkerung betragen. In zehn Jahren wird Rußland mehr al« 200 Millionen, Deutschland noch nicht 100 haben. In Rußland weeden also über 40, in Deutschland noch nicht 20 Millionen unter den Was-fen stehen. Für die 40 Millionen Armee sind mindesten« 300.000 Offiziere nöti?. Ein Korp« von so vielen durchgebildeten Offizieren zu schaffen, ist nicht mög-lich. Man muß alfo die Offizierspflicht einführen: Alle jungen Leute, welche eine, wenn auch nicht voll-ständig« Mittklfchulbildung haben, sino verpflichtet, al« Offiziere zu dienen. Nur persönlich Ungeeignete sind auszuschließen. In allen Lehranstalten sind mili-tärwissenschastliche VorbcreitungSsüchrr einzuführen. Für den Dienst im Lande (Fabriken, Schuftereien, Schneidereien usw.) ist sür Mädchen und kinderlose Witwen di« weibliche Dienstpflicht einzusühren. Von der 40-Mill>onen-Armee werden 25 di« 30 Millionen Infanterie, 1 bi« 2 Millionen Kavallerie, 5 Millionen Artillerie, 1 Million Pionnier« und tech-nische Sp«zialtruppen und 5 Millionen Etappendienst sein. Die Armee muß versügen über 100.000 Geschütze, 1 Million Maschinengewehre, 10.000 Automobile. Artilleriemunition muß beim AuSbruch deS Kriege« mindestens für 50 Millionen, Infanterie-mnnition für 5 Milliarden Schuß bereit liegen. Im Frieden muß Rußland ein Heer von 21/, bi« 3 Millionen Mann unterhalten, wa« im Budget rund 1 Milliarde jährlich bedeutet. Di« Vorbereitung de« künftigen Krieges erfordert eine so gewaltig« An-spannung der wirtschaftlichen und finanziellen Kräfte deS Lande», daß das Kriegsministerium allein dazu nicht imstande sein wird, eS muß — als oberste Behörde einer Borratswirtschaft — ein Ministerium der militärischen Bereitschaft gebildet werden." Aus Stadt und fand. Kriegsauszeichnung. Se, Majestät der Kaiser hat dem Oberstleutnant Rudolf Micheliic, G.-A-R. 6 die Allerhöchste belobende Anerkennung tapferen und erfolgr«ichen Verhalten« vor dem Feinde bekannt geben lassen und demselben außer-dem d n Orden der Ehernen Krone dritter Klasse mit der Krieg«dekoration verliehen. Konzert der vereinigten Militär-Kapellen. Bei günstiger Witterung! Sonntag den 9. Juli um 11 Uhr vormittag« findet im Stadt-park ein Konzert der vereinigten Feld' «nd Reserve-masik de« 87. Jnsanterieregimente« zu Gunsten de« JnvalidensondeS des eigenen Regimentes statt. Eintritt 20 Heller. Wohltätigkeit« - Konzert im Stadt-parke. Am Dienstag den lt. Juli findet be- fcfhr 4 günstiger Witterung da« 15. WohltätigkeitSkcnzerl der Musikabteilung des Ersatzbataillon« des Ins.»Reg. ?ir. S7 im Stadtpark statt. Beginn 6 Uhr nach-mittag, Ende '/,8 Uhr abend«. Eintritt 20 Heller sür die Person. Kinder unter 10 Jahren frei. Rege» Interesse gibt sich für da« Wohl-tätigkeitekonzert kund, welche« am Sonntag den 9. Juni im Gasthausgarten der Wirtschaft Wobner in Unterkötting um 5 Uhr nachmittags seinen An-fang nimmt. Wo hat man auch heute Gelegenheit, in Gottes freier Natur ein Gartenfest mit Militär -musik mitmachen zu können und damit noch ein wohltätige« Wer! zu verbinden! DieMntrittSgedühr beträgt 60 Heller, sür Mannschaft und Kinder die Hälft«. Bei ungünstiger Witterung wird den Tag der tlbhaliung des Festes die „Deutsche Wacht" ver« lautbaren. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn, tag findet in der Ehristuskicche um lO Uhr vormittag« ein öffentlicher Gottesdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „Das rechte Kriegsgebet". Soldatenbegräbnis. Am 7. Juli wurde der im k. u. f. GarnisonSspitale Nr. 9 verstorbene Infanterist Jlle» Pain de« Honw. J.-R. 4 am IläMischen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet. Städtische Lichtspielbühne. Die neue Cpielordnung der städtischen Lichtspielbühne mit dem Schlager der diesjährigen Sais»n „Die Stimme de« Toten" hat die Erwartungen vollauf erfüllt. Der gute Besuch, den die gestrigen Vorstellungen auf-wieien, ist auch heute und morgen zu erwarten. Das Drama „Die Stimme deS Toten" übertrifft d e bis-herigen dramatischen Darbietungen unserer Lichtspiel. Kühne nicht allein durch die Schönheit der Handlung, sondern auch durch die Kunst der Darstellung. Wir sehen auf diesem Film zum erstenmale den berührn« ten Darsteller Alwin Neuß, der nicht m t Unrecht der Meist« der Mimik genannt wird. Da« Drama enthält eine Reihe von spannendsten Momenten und ist reich an rührenden Szene«, die jeden in die Hand» lung vertieften Zuseher die Tränen in die Augen diücken. E« versäume niemand, sich diese« Pracht-volle Werk anzusehen. Neben diesem Drama enthält die Spielordnung auch herrliche Naturaufnahmen und den Einakter ..Leb-nSelixier", der die größte Heiter-k.-it auslöste. Nächste Spielordnung am Montig und Dienstag. güm guckermangel. Wir machen die Be. völkernng daraus aufmerksam, daß augenblicklich kein Zucker erhältlich ist und daß infolge Ueberbürdung der Bahnen die nächsten Zuckersendungen vorau«. sichtlich erst mit 16. Juli einlangen werden. Die Bevölkerung wolle daher einige Geduld haben und die Kansgeschäfte nicht bedrängen, da ja diese selbst in Verlegenheit sind. Wir machen weiter« daraus aufmerksam, daß vor dem 16. Juli Krystallsand-zucker zum versand kommen dürfte, daß dieser jedoch nur gegen Abgabe der Einsiede Zusatzkarle verkaust werden darf und nur zu Einsiedezwecken zu verwenden ist. Die gewöhnlichen Zuckerkarten berechtigen zum Einkauf von Krystallzucker nicht. vom Ursuladerg. Seit Pfingsten hat das Schutzhans des Ulpenveremsgaues .Karawanken" am Ursulaberg fein gastliches Heim wieder geöffnet und di« Wirtschaft wird trotz der Zeiten Not flott be-trieben. Für Unt«rst«ier hat dieser ob feiner weiten Aussicht mit Recht gerühmt« Berg seine besonder« Bedeutung, da «r di« erste größere Erhebung nach der Ebene ist. Leider brachte der Krieg sür die Strecke von Marburg gegen Kärnten «ine ungünstige Zugsverbindung, zumal die Landc«grenze bei Unter-drauburg nur mit besonderer Bewilligung überfchrit» ten werden darf, um dann über Gutenstein in Kärn-ten unseren Berg zn besteigen. Man wird also von Steiermark über Windisch Graz oder von Schönstem aus zum Ursulabtrg vordringen und womöglich im Schutzhause übernachten. — Bon den Anteilscheinen, welch« anläßlich des Hausbaue« ausgegeben wurden, sind im Jahre 1916 die Nummern 31, 48, 51,73, 80, 85, 86, 88 und 104 ausgelöst worden, welche mit 50 K zurückgezahlt werden Militärische Verfolgung von Grund-spekulanten. Da« KriegSministerium verlautbart: E« ereign«» sich Fäll«, daß gewissenlose Grundspe-kulanten die Landbevölkerung dadurch zu schädigen trachten, daß si« bäuerlich« Bevölkerung zur Ber-äußerung ihres Grundbesitzes bestimmen wollen, weil der Grundbesitz angeblich durch den Krieg eniwertet sei. Solchen falschen Vorspiegelungen ist mit aller Schärfe «ntg«genzutreten. Die Mannschaft ist ein. gehend zu belehren, daß ihr Grundbesitz durch den Krieg nicht nur keine Entwertung erfahre» hat, son-der» im Gegenteile im Werte bedeutend gestiegen ist, und noch weiter an Wert gewinne» wird. Sollten Deutsche Wacht au« Briefen oder au« Anzeigen von Mannschaft«. Personen solche Fälle von Irreleitungen von Sol-dalen an« bäuerlichen Kreisen bekannt werden, so hat da« betreffende militärische Kommando die strasge-richtliche Untersuchung und Verfolgung de« betreffen-den Spekulanten einzuleiten. Termine zur Einzahlung der direk ten Steuern im dritten Vierteljahre. Im dritten Vierteljahre sind di« direkten Steuern in Steiermark an folgenden Tagen fällig und zahlbar: von der Grundsteuer, HauSklafsensteuer und Hau«» zinssteuer, sowie von der fünsprozentigen Steuer vom Zinserträge der au« dem Titel der Bausührung gan oder leilweis» zinssteuerfreien Gebäude die 7. Monatsrate am 31. Juli, die 8. Monatsrate am 31. Au-gust, die 9. Monatsrate am 30. September. Don der allgemeinen Erwerbsteuer und Erwetbfteuer der rechnungSpflichtigen Unternehmungen die dritte Bier-teljahrSrate am 1. Juli. Die Kriegerheimstättenlotterie des Vereines Südmark dient einem ebenso wohl-tätigen al« vaterländischen Zwecke und verdient da-her wärmste Unterstützung Aller. Bor allem darf wohl beim verkauf der Lose aus die Mitwirkung der Südmark. OrlSgruppm gerechnet werden. Die Ortsgruppen wurden bereits durch 2 Rundschrciben von der Lotlerieleitung a f die Kriegerheimstätlen-lotterie aufmerksam gemacht und zum Berkaus der Lole eingeladen. Leider fehlen bi« jetzt noch die Aru« ßerungen sehr vieler Ortsgruppen. Wenn auch al« ZiehungStag der 23. Dezember angtsetzt ist, so ist eS doch dringend geboten, daß die Ortsgruppen jetzt schon Lose beziehen und mit der Werbearbeit sftr den verkauf der Lose beginnen. Die Ortsgruppen, welche bi« jctzt noch keine Los« erhallen haben, werden »rin« gendst ersucht, solche von der Lotterieleitung Wien, 8. Bez., Schlöffelgasfe 11 ehesten« zu beziehe». Zur behördlichen Viehbeschaffung. Die Statthalterei hat sür die Julieinkäuse an die poli-tischen BezirkSbehörden, beziehungsweise die Einkäu-s«r folgend« Weisungen hinausgegeben: ES sollen gekauft werden: Stiere über zwei Jahre alt und überjährig» Stiere, die zur Zucht nicht tauglich sind. Ochien übte zweieinhalb Jahre alt, Kalbinnen über zweieinhalb Jahre alt und nicht tragend, und schli'ß-lich «in Zehnt«! des gesamten Kuhbestandk», und zwar jene Tiere, die am wenigsten Milch geben, am wenigsten lang trächtig sind und am schlechtesten in Nutzung und Bauart sind. Z» schonen ist in erster Linie die Zucht, in zweiter Linie daS Arbeitstier uvd Nutztier. Jünger« HerdebuchkUhe im fruchtbaren Zn-stände über 64 Punkte mit Hornnummern (bei Vi zuchtg«noss«nfchoften), dann jtn« mit blau tätowierter Nummer im linken oder rechten Ohr mit dem Buch-staben „Z" (beim GauviehzuchtSverein>, Herdebuch-stier« heimischer und der Gauviehrasse, prämiierte und lizenzierte Sprungstil« find nicht zu nehmen, wenn niijt Zuchtunfähigkeit vorliegt. Zuchtochsen sind dann zu lassen, wenn im betreffenden Wirtschafts« betriebe tatsächlich niemand vorhanden ist, der Küh« zum Zug« anlernen kann, oder wenn zum Ziehen geeignete Tiere überhaupt schien. Wo zwei bis zwcieinhalbjährig« Ochsen. Psrrd« oder Ejnspann-küh« vorhanden oder beschaffbar sind, sind die über zweieinhalbjährigen Ochsen zu nehmen. Für ein WirtschastSgnt mit mindestens 20 Joch bebauter Ackerfläche soll wenigstens ein Paar Zugochsen be-lassen werden. Im allgemeinen gilt als Richtschnur, daß in strittigen Fällen die Kuh zu lassen und der Ochse zu nehmen ist. Zur Beruhigung der Landwirt« soll mitgeteilt werden, daß in Steiermark innerhalb der eben bezeichneten Grenzen noch weit über hunderttausend Rinder stehen, von welchen im Juli bei-läufig 26 Prozent abgekauft werden müssen. ES kann also die angefordert« Schlachtviehmenge geliefert werden, ohne daß der Biehstand in Hinsicht auf Zucht, Nutzung und Arbeitsleistung mehr geschädigt wird, alS e« unter den obwaltenden Verhältnisse» leider geschehen muß. Obsternteaussichten in Steiermark. Der Verband der landwirtschaftlichen Genossenjchc>s-ten in Steiermark hat eine Zusammenstellung über die Obsternteaussichten in den wichtigsten Obstgebie ten Steiermark« veranlaßt. Nach dem Stande der zweiten Junihälste wäre das zu erwartende Ernte« ergebniS tn keinem der elf Gebiet« als ein sehr rei-che« zu bezeichnen; zwischen gut und mittelmäßig stünden die Aussichten nur im Mürztal, im Leibnitzer Murtal und im Dramale. Für alle übrigen Gebiete eröffnet sich die Aussicht auf eine nur mittelmäßige Ernte. Ueber die kommend« Wein«r»l« kann zur Zeit nur gesagt werden, daß der Blütenstand im allge-meinen ein vielversprechender ist, obichon auch die Peronospora stellenweise ihren vernichtenden Einfluß geltend macht, was zum Teile dem Uebermaße an stummer 54 Niederschlägen, zum Teil« aber auch der ungenü« genden Menge des Vorrates an Kupfervitriol zu-zuschreib«» ist. In der WSschewanne ertrunken. Am 3. Juli spielt« daS zweijährig« Söhnchrn AloiS des Besitzers Mkjarsek in Retschach bei Gonobitz im Hofe unbeaufsichtigt, während die Mutter sich mit den anderen Kindern in der Küche beim Mittagessen befand. Das Kind fiel in «in« mit Wasser gefüllt« Wäschewanne und ertrank darinnen. AlS die Mutier nach einiger Zeit nach »em Kinde nachsah, fand si« dasselbe al« Leiche in der Wanne. Eine Wohnungseinschleicherin. AI« die Grundbesitzerin Marie Kovocic in Bnchdors bei Rann a. S. von der Feldarbeit heimkehrte, erwischt« si« di« Arbeiterin Ehristin« Draml. wir dieselbe in einem Tragkorbe Speck, Fisolen und ander« Lebens-Mittel, welche sie vom versperrten Dachboden ge» stöhlen hatte, davontragt» wolli«. Ali die Diebin die Besitzerin erblickte, warf sie den Tragkord weg und lies eiligst davon. vom Apfelbaum gestürzt. Kürzlich weidete der siebenjährig« Hirtenkna»« Franz Petrovic in Schillern bei Rohitich das Vieh. Zum Zeitvertreib stieg er aus einen «pselbaum. Der Knabe fiel vom Baume in den daneben fließenden Bach und erlitt außer einer Gehirnerschütterung mehrere schwere Ber-letzungkn, so daß er im hoffnungslosen Zustande in da« allgemeine Krankenhaus nach Graz überführt werden mußte. Deutscher Schuloerein. I» letzter Zeit sind wiederholt Nachrichten in gewisse» Blättern er-schienen, wonach der Deutscht Schuloerein di« Berein«-druckerei, in welcher dermalen die Ostdeutsche Rund-schau gedruckt wird, übernehmen und so die AuSge« staltuug diese« Blattes ermögliche» werde. Durch dies« Nachrichten soll ossenbar die Meinung erweckt werden, daß der Deutsche Schulderem im Widkrspruch« mit seiner so oft v:rkündeten Parteilosigkeit sich einer be« stimmten Parteirichtung zuneige und seine Mittel dazu mißbrauche, um Blätter dieser Richtung zu fördern. Tatsächlich sind aber di« belresfenden Nach, richten vollkommen auS der Lust gegriffen. Der Deut-sche Schulverein steht mit der BereinSdruckerei nur insofern in Verbindung, als dieselbe für den Verein einen Teil seiner Druckarbeiten gegen tarifmäßige Entlohnung besorgt hat. Auch das wird aber vom 1. August angefang n, aufhören, denn die Vereins« druckerei hat erklärt, von diesem Zeitpunkte an keine Prvatarbeite» mehr übernehme» zu können, vas ist wohl der beste Beweis für die vollkommen« Haltlosig-keil der erwähnten Behauptungen. Der Deutsche Schuloerein wird unter allen Umständen daran fest« halten, sich von jeder Parteipolilik fernzuhalten und wird seinen Gegnern, die «r leider auch unter de« deutschsprechenden Oesterreicher» noch immer besitzt, gewiß nicht den Gefallen tun, sich in irgend einer Weise von diesem Grundsätze abbringen zu lassen. Die Verwertung und Sammlung der Brennessel. Der schmähliche Plan unserer Feinde, durch Abschneidung der Zufuhr von Rohstoffen, ein fleißige«, durch bewunderuswerte Schaffenskraft hoch, gekommenes Volk auszuhungern, muß zunichte ge« macht werde». Wir haben sparen und uns ciuschrä»-ken gelernt. Den Mangel an Rohstoffen haben wir größtenteils durch Herstellung von Ersatzstoffen und Ausnutzung bisher nicht beachteter Abfallstoffe br-kämpft. Der Kri«g hat un» ferner überzeugt, daß wir »>i« vom Auslande unabhängig machen muffen, wo es auch durchführbar ist. Unsere Naturschätze die-len hiezu Gelegenheit. An einem Beispiel läßt sich di«« beweisen. Unsere Web«r«i führte ihre Rohstoffe d. i. Baumwolle, Schafwolle und Lein zum größten Teile aus dem Auslande «in. Di« Zufuhr ist durch d«n Krieg unmöglich geworden, «uf der Suche nach reichen Ersatzquellen wurde daS Augenmerk auf die wildwachsend« Br«nneffel gerichtet, eine Pflanze, aus deren Faser ein gut«« Gewebe erzeugt werden kann. Die Brennesftl eignet sich zur Herstellung der gro-den Plache, zu KleidungS- und Wäschestvfsen, eben-so zur Watteerzeugung. Die bisher bestanden«» Schwierigkeiten, um die Faser der Brenneffel von den holzigen Teilen zu trennen, sind beseitigt. Durch ein während des Krieges gefundene« Verfahren wird e« möglich, die Brenneffelfafer freizulegen und der Verarbeitung in der Großweberei zuzuführen vom Kriegsministerium wurde nun eine großzügige Samm lung der Brennessel in ganz Oesterreich eingeleitet. Die Sammlung mögen sich insbesonders die Schul-leitet und die Schuljugend angelegen sein lassen, da auf diese Weis« ungeheure Mengen ausgebracht wer-den können. Hiedurch wird dem Baterlande ein gro-her Dienst erwiesen. Jedermann, dem e« möglich ist, wolle sich nn der Sammlung beteiligen. DaS Kriegs-Ministerium zahlt als Entschädigung für 100 Kilo- Nummer 54 Deutsche Wacht Seite 5 ,ra«m getrocknete Brennesselstengel 6 K und für 100 Lg. trockene Br«nn«sseldlättrr gleichfalls 6 Ä ab Gemein«. Bezüglich der Sammlung ist folgende» zu beachten: Die Brennessel dürfen nicht auSgertssen werden, fondern müssen durch Eichel, Sense oder Messer abgeschnitten werden. Die Brennesselernte darf erst nach dem Abblühen in der Zeit von linde Juli bi« Ende August stattfinden. Da« ist unbedingt zu beachten, da vor dem Abblühen geerntete Nessel nicht übernommen werden können. Die Faser der früher geernteten Pflanzen ist noch nicht reif und besitzt nicht die genügende Festigkeit, um in der Weberei verwendet werden zu können. Um beim Schnitte da» Brennen der Hände zu vermeiden, empfiehlt e« sich, alte Handschuhe zu benutzen oder sich durch ein um die Hand gcwickelte« Tuch zu schützen. Zu be-achten ist. daß die Blätter von den Stengeln abzu-streifen sind. Wenn die Blätter einige Zeit nach de« Schnitt abgewelkt sind, so verliert sich die Brenn» Wirkung, wodurch da« Abstreifen mit der Hand leicht möglich wird. Bei größere» Mengen werden die Blätter der rasche» en Arbeit wegen geriffelt; hiebei werden die Stengel durch einen Kamm (eine Art größerer Rechen) gezogen, wobei oie Blätter abge-rissen werden. Die Blätter geben aufgebrüht mit Kartoffel oder Kleie, ein gute» Schweine- undHüh-nersutter. Die Stengel müssen gründlich getrocknet werden, um sie haltbar zu maHen. Zum Trocknen werden die Stengel in Schupfen, Scheunen oder auf luftigen Dachboden in lockerer Schicht aufgestellt. Da« Trockne» kann natürlich auch an der Sonne durch Auslegen auf Stoppel oder Ausbreiten aus einer Rasenfläche erfolge», wo die Au«!rocknung umio rascher vor sich geht. Die vollkommen trockenen Stengel weiden mil Stroh in Bündel gebunden und an einem trockenen Orte aufbewahrt. Ist im Orte die Brennesselernte abgeschlossen und die Ware ver sandtbereit, so wird die« dem nächsten StationSkom-mando mitgeteilt, da« das Abholen veranlaß». In Steiermark kommen folgende SiationSkommandvS in Betracht: Brück a. d. M., Silli, Graz. Marburg, Pettau, Feld ach, Füistenfeld, Gleichenderg, Grafen« dorf, Gratwein ob Graz, Glöbmiag, Hartberg, Ju dendurg, Sallwang, knittelfeld, Kranichiseld, Lebring. Luttenberg, Murau, Mürzzulchlag, Mureck, Nenberg, Neumarkt, Pletrowitsch, RadkerSburg. Sachsenfeld, Sternihal, Rohitsch-Sauerbrunn. St. Marein, Siraß, Schl. Thalberg, Scheifling, Trosaiach, Tüchern, Wal-»erSdorf, Wlndifch- Feistritz. Weiz, Admom, Bad Ausie«, Traumberg be» Admon«, Köflach, Leoben, Ligist, Piber, Rottenmann, VoitSberg, Platzkommando Graz. Gerichtssaal. Wie wir bereits berichtet haben hat der Kauf-mann in Neuhau« bei Eilli MaihäuS Pirtosek im Jahre 1910, nachdem er viel« Schulden gemacht halte, da« Weite gesucht u»»d sich nach Belgrad ge-flüchtet, wo e« ihm ganz gut ging, wo er ein Gast-haut und eine Gärtnerei betrieb und sich glücklich und sicher fühlte. Nach der Einnahme Belgrad« durch uns.« Truppen kam man auch dem Pirtosek ans die Spur und seine Gläubiger, die er anstatt zu befrie-digen, mit Epottkarten bedachte, veranlaßten feine Festnahme »nd Auslieferung an da» KreiSgerich» Eilli, vor dem er sich dieser Tage zu verantworten hatte. Die Anklageschrift führt folgende» au«: Im November 1910 wurde Pirtosek. welcher in Neuhau« ein Geschäft betrieben hatte, flüchtig Ueber sein Ber-mögen wurde der Konkurs eröffnet. Die aufgestellte Bilanz ergab ein Aktiv»« von 20 000 K »nd ein Passivum von 40.000 K, daher einen unbedeckten Abgang von 20.000 K. Die Realisierung ergab einen B«rteilung»fond von nur 6369 K, so daß nur eine 16'/, prozentige Quote zur Auszahlung gelangte. Erst im Mai 1916 gelang eS, Pirtosek in Belgrad festzunehmen. Der im Herbst 1910 ausgesprochene Verdacht, daß er mit einem Barbetrage von 20 bis 30.000 K die gluchi ergriffen habe, konnte bei Ab« lang einer ordnungsmüßigen Buchführung schon iin Jahre 1910 nicht erhärtet werden. Umfoweniger war die« in der neu aufgenommenen Untersuchung nach Verlaus eine« Zeiträume« von fünf Jahren »nd Wegsall vieler Beweismittel möglich. Dagegen spricht der Umstand, daß sich der Beschuldigte in Belgrad mit der bescheidene» Listen; eines Gasthauspächieri und Gärtner« begnügen mußte. Der Beschuldigte gibt jedoch selbst an, daß er einen Barbetrag von rund 2000 K mitgenommen habe. Es ist ihm zuzu-billigen, daß diese Schmälerung de» KonkurSvermö-gen« nicht in der A blicht erfolgte, seine Gläubiger zu prellen, daß tz vielmehr einen Fond sür seinen im Auslande neu zu schaffende» Erwerb haben wollt«. Immerhin hal er jedoch hiedurch seinen Gläubizern »inen Befriedigung«fond von über 100 K entzogen. Wenn auch ein betrügerische« Borgeheo in diesem Punkte nicht erwiesen ist, so muß doch der Verdacht ausgesprochen werden, daß der Beschuldigte mit die-ser Bermögen»verringerung bewußt seine Gläubiger geschädigt hat. Da« Geschäft hatte der Beschuldigt« im Herbst 1903 von Albert Werdnig bezw. von der Hranilnica in Doberna übernommen. Da er nur 1600 K Barmittel besaß, seine sonstigen Barmittel hatte er bei Verbesserung der Liegenschaften bereits aufgebraucht, war er sofort auf DarlehenSnehmung angewiesen. Er entlieh von seinem Bruder Johann Pirtosek 1000 K, von der Posojilnica in Doberna am >9. November 1908 8000 K. Ferner mußte er d;« Schuld de« Wernig an die Posojilnica im Be< trage von 4000 K übernehmen. Dies alle» mit Bürg« schaflen. Da er nur al« Gärtner ausgebildet war, dem Biehhandel oblag und iw Vereine mit seiner Frau auf der gegen die Schuldenlast von K 19 694 23 übernommtnen Liegenschaft daS Gastgewerbe betrieb, kü»»m«rt« er sich um den Geschäftsgang nur wenig, und überließ fast die ganze Gebahrung seinem An gestellten Josef Sikosek. Wiewohl daS Geschäft in den Sommermonaten sehr gut ging, blieb«» die Dar-lehenSzinsen alle hasten. DieS führte dahin, daß im Oktober 1910 d;« Bürgen trachteten, ihrer Verbind-lichkeiten ledig z» werden, und daraufhin auch die Posojilnic» zur Kündigung de« Kapitals schrill. Außerstande, allen diesen Anforderungen zu enlspre-ch«n, überdies durch häusliche Zerwürfnisse erbittert, floh der Beschuldigte in« Ausland. Bei dem großen Mißverhältnis zwischen den Forderungen und de» BefrlediguiigSsonde ist der Verdacht begründet, daß dem Beschuldigten schon vorhei- seine mißliche Ver-mögenSlagi bekannt worden war. Nichtsdestoweniger nahm er in weitgehendem Maße Kredit »v«iter in Anspruch, so z B. bei Muteich und Moßmann in Lilli um K 3400'92 und bei Gustav Stizer »n Eilli mit K 7011 32. Fahrlässigkeit ist aber jedenfalls derin gelegen, daß er ohne kaufmännische Vorbildung und entsprechende Barmittel da« Geschäft übernahm und sich später um dessen Gang fast gar nicht küm-merte. Pirtosek leugnet jede SchädigungSabstcht. Er wurde wegen Vergehens der fahrlässigen Krida und Uebertretung de« ExekutionsvereitlungSgesetzcS zu einem Monat strengen Arrest mit Ve> schärfungen verurteilt. Vermischtes. Ausgeschlossen. „Dir Sprache ist ein Spiegel der Zeit I" So hört man mit Recht ost sagen. Doch heut« sieht man der Mode Joch Auch leider die Sprache tragen. So schlich sich jetzt wieder «i» Wort hei ein, DaS nie so viel Gunst noch genossen, Verdrängt ist beinahe da« alt« „Nein!" Durch da« modische „Ausgeschlossen!• Wo immer man ist und mit »vem man spricht. Da kommts von den Lippen geflossen. Und fleht man zur Königin Mode: »Laß ab!" So lächelt sie: „Ausgeschlossen!" A H. Müller. DaS Gedicht stammt au» der vortrefflichen Samm-lung: Deutscher Sprache Ehrenlranz. Dichterische Zeugnisse zur Geschichte de» Lebens und der Ent« wicklung, der Wertung und de» Machlgebieies un-ser«r Muttersprache, gesammelt und erläl'tert von Universilälsprofesfor Dr. Paul Ptcllch in Gr«if«wald. ES ist im Verlage de» Allgemeinen Deutschen 6.p,ach vereine« erschienen. Geheim du »de in Irland. Einem außer-ordentlich interessanten Aufsay über Geheiingesell« schalten und So»Verbünde aller Zeiten und Völker von Odsried Jmhoff im neuesten Band der „Unter-Haltung und de« Wisie»«" entnehmen wir die nach-folgenden Angaben über Geheimbünde in dem ver-gewaltigte» Irland: „Durch da« ganze vorige Jahr-hundert bis zur Stunde bestanden in Irland und unter den Iren Amerika« naturnotweudig Geheim-bünd«, mit religiösen und agrarfozialen Richtungen; so in Meath die „Shanaret«" und „EaravatS" in Ttpperary. Kikenny. Eork und Limerik. In West-irland mochten sich die „Mollq Maguire«" gefürch-tet. Heckethorn sagt: „1890 kamen ihrer etwa ein Dutzend an den Salgen und die Verbindung wurde von der Regierung unterdrückt. Eine andere irisch« Geheimgesellschast »st der in Amerika mit über 6000 Logen verbreitete „Alte Orden der Hibernier". Ein ZentralauSschuß dieser Vereinigung tagt «bwcch!elnd in England, Schottland und Irland und schickt vierteljährlich Abgesandt« mi» einem neuen Paßwort nach Newyork. Nur Katholik«» gehören den alte» Hiberniern an. Bekannter noch ist der Bund d«r F«ni«r. di« „Irische republikanische Brüderschaft", seine Gründer waren lm Jahre 1848 zwei irisch« Emigranten: Michael Doheny und John O'Maho« ney. Wie der Ord«n d«r Hibrrnier 1896 zur Grün« dung einer Professur der keltischen Sprache an der katholischen Univtrfilät zu Newyork spendete, so «ad e« auch im Bund der Fenier nach Heckethorn« Wor> ten „immer opferwillig« Tor«»'. Der Fenierbund tagte 1863 zu Chicago, wo «an beschloß, Irland von England zu trennen und eine irische Republik zu gründe«. Ein Jahr später fanden sich in Emci« natt» 250.000 Mitglieder zusammen. Eine fenisch« Lchwesterverbindung sammelte in zwei Monaten über zwei Millionen Dollar. In Liverpool wurden in wenigen Minulen über 200 Pfund Sterling zusam-mengebracht. I» einem „patriotischen Gebet" de« Bunde« finden sich die Sätze: ^Durch Märtyrer-glauben. F«ni«rhossnungen und Rebellenbarmherzig. kett unter»lltzt, werden wir den Teufel überwinden und unS in unserem Land« aus immer unser Eigen» tnm erwerben. Bon angelsächsischer Kultur, britische« Gesetz, britischer Ordnung, angelsächsischer Heuchelei und Freiheit erlö e unS ... Sie wollen da« Fe« nierlum gleich einer Rinde,pest ausrotten! Wir wer« den ihnen beivtisrn, daß sie falsche Prophet«» sind. Daß Irland unterworfen und gehorsam ist. daß Jr« land der Krone treu ist. daß Irland durch Zuge« ständzisse befchwichligt werden kann, daß Irland zur britischen Arme« Soldaten stellen wird, daß Irland nicht zum äußersten entschlossen sei — all die» ist falsch. Daß Irland sich nie wieder an den Schweif einer anderen Nation binden lassen wird, die« ver-künde allerwärtS." Traurige Ritter. ..Der Krieg hat in Eng-land eine neue Gesellschaftsklasse erst«hen lassen. S« sind die n«u«n Herren ceS Gelde«, ruhmlose, aber häufige Erscheinungen, strahlend von heiterster Laune, maßloß >n ihrem Hing zum Wohlleben und wüst in ihrem Appetit ans Unterhaltungen und Festlich-keiten!' «o schreibt Twell« Brex, der beliebteste Feuilletonift der ..Daily Mail", über di« englisch«!, „MunitionSritttr", die merkwürdigen Existenzen, die au« der namenlosen Menge hervorgingen und den Krieg al« erstklassiges GelegenheitSgeschäft auSzu-nutzen wußten. „Die Munilionsmacher sind die neuen Herren England«, kein Einberufungsbefehl droht ihr üppiges Leben zu zerstören, und alle« ist ihnen un> tertan. Die Juwelier« machen ganz unerwartete Ge schäst«, und die Munitionsritter und ihr« Familien wandeln beringt und mit Kostbarkeiten geschmückt wie orientalische Märcheufürsten umher. Die Nach« frage nach riesenyafien goldenen Uhrkelten und nicht minder riesenhaften Armbändern und Ohrgehängen ist so groß geworden, daß die Juweliere in Birming-ham englische Goldmünzen einschmelzen müssen, um di« Austräge aussühien zu können. Ueberall stößt man sich an der Unbildung, P-otzcnhastigkeil und unpatriotischen Rücksichtslosigkeit dieser neuen Herren-klaffen. Auf den behördlichen Anschlägen kann man lesen, daß daS Aulomobilfahren zum Vergnügen gegenwärtig au« Gründen deS Krieges unterlasse« we»den müsse; aber aus allen Landstraßen in der Umgebung Londons sieht man eine Unzahl kostspir« liger AutoS. in d«n«n di« MunitionSritter sich stolz und sorglos dem Volke zeige». Auf den behördlichen A»schläg«n ist w«it«r zu lesen, daß auffallende Kleidung nicht nur geschmacklos, sondcrn gegenwärtig wegen der hiezu verwandten Matenalien auch höchst unpatriotisch sei; abrr die Fronen der Munition»« Unternehmer hüllen sich in Seide und »eure Stoff« und brngen auf ihren Hüten wahre Türm« exoti-fchrr Federn an. Es ist «>» Karneval der Geschmack-losigkeit und de» Egoismu«, nicht» tadelnswerter und verächtlicher ist, als dirs« neueGesellschaft«klass« die, dem öffentlichen Leben England« ein bisher unbc« kannte» Gepräge verleiht ..." — Außer den Mu° nitionSrittern gibt eS natürlich auch Fleisch-, Mehl-, Fett-, Seifen- und allerhand ander« Ritter. Nicht nur in England, meinen wir! Die gefährliche Faßaufschrift Zu einem gewaltigen Sturm im Wasserglas?, zu dem «in nicht eben gewöhnlicher Vorfall den Anlaß gab. war e» in di«f«n Tagen in Pono Maurizio gekom-men, der Hauptstadt der gleichnamigen, an di« fran-zösische Riviera grenzenden italienischen Provinz. Dort war der spanische Dampfer „Iativa" um die Mit-«agSzeit damit beschäftigt, «in« Anzahl Fässer mit Olivenöl zu löschen, und die mit dem Abladen be« schäftigte» Arbeiter hatten dabei die schauerliche Snt-deckung gemacht, daß aus einige» Fässern sich die Krtidearsschrist: „Hoch der Kaiser!" und „Hoch Kaistr Franz Josef l" befanden. Die Sache sprach sich rasch in der Stadt herum; am Nachmittag zog Seite 6 Deutsche Wacht ?iU«irft 54 ein« gewaltige Echar von Studenten, Bürgersleuten und Soldaten zum Hafen und veranstalteten hier «ine gegen die der Deutfchfreundfchaft verdächtige spanische Besatzung de« Schiffet gerichtete lärmende Kundgebung. Der Kap.titn der „Jativa" «übte schließlich, um di« tobende Menge ,u beruhigen, die italienische Flagge hissen lassen, die von stürmischen Jubelrufen und dem nicht minder zwerchfellerfchüt-ternden Jubelgeheul sämtlicher SchifsSsirenen be-grtßt wurde. Außerdem begab sich der Kapitän, um sich zu entschuldigen, z» den städtischen Börden, sprach sein Bedauern über den Zwischenfall au« und bat geziemlich um Verzeihung, daß die lästerlichen Inschriften leider seiner Aufmerksamkeit entgangen sind. Damit war der Chr» vollauf Genüge getan, und da« souveräne Volk begab sich, froh de« Sieges, den es in der heiligen Sache errungen, wieder nach Haufe. Vier Briefe von kroatischenAuSwan« derern. AI« Zeugnisse der DenkungSweise der na» Amerika ausgewanderten Kroaten seien in Uebersetzung vier Briefe an ihre Angehörigen wiedergegeben: Erster Brief: ,L Mär, 1916. Liebe Eltern I ... Ich würde mich nicht um mein Leben scheren, wenn ich nur ,u euch kommen könnte, damit wir unseren ehr-würdigen Bater, den Kaiser und sein Vaterland ver teidigen ... ES lebe hoch unser geliebter Kaiser, un> fer Vat-r Fran, Josef in Gesundheit und im Glück, hoch Kaiser Wilhelm, der Sultan und Zar Ferdinand und unsere tapfere Armee! Man braucht um diejeni-gen, welche vor dem Feind fallen, nicht trauern, man würde aber trauern müssen, fall» un« der Feind, wa» Gott behüten möge, besiegt hätte, wa» jetzt noch nicht der Fall ist, und. so Gott will, e» auch nicht sein wird, denn Gott ist mit unserem Heere. Hier gehen serbische u"d russische Agenten herum und bieten mir ihre Zeitungen an, ich aber stelle mich, al« ob ich nicht lesen könnte und führte ste zum Enkel de» Mate . . . au» und sage: Er kann lesen, ich aber nicht. Sie umringen ihn mit Beteuerungwie un» die Russen befreien werden. Er aber schleudert ihnen in» Gesicht folgende«: Möge sich der Russe selbst befreien l Er soll nach Berlin zum Kaiser gehen, welcher ihm seinen ruf-fischen Bar» abrasieren wird ... So sagte der Enkel de» Mate ... den verräterischen Vlachcn ..." — Zweiter Brief: „29. Mär, 1916. Mein li«de«Weibl! ... Ich »reife, dafe du schwer lebst, aber e» gibt noch viele, denen e» ebenso geht, und man muß dulden, denn Gott hat e« so gefügt. Auch ich habe hier ver-schiedene Unannehmlichkeiten, der ich unter fremdem Joche hier weile. Ich habe schon diese» Land satt, und war: ich nicht so sehr beschäftigt, ließe ich mich nicht einen amerikanischen Sklaven schimpfen; ich warte kaum auf die Zeit, wo ich mich fremdcn Händen werde ent-reißen können . . .' — Dritter Brief: . . Hätte ich gewußt, daß der Krieg aufbrechen wird, würde ich von meinem Heim nicht gewichen sein, selbst wenn ich gewußt hätte, dafe ich fallen werde. Wie alle unsere Brüder, hätte auch ich mein Vaterland verteidigt . . ." — Vierter Brief: „. . . Bozina soll mir schreiben, wo er stch befindet, und wir werden ihm ein paar Kronen senden, er soll nur tüchtig auf die Italiener lotschlagen. Serbien und Montenegio sind nicht mehr. Ueber den Krieg brauchst du nicht« ,u schreiben, denn wir wissen alle» genauer al» ihr drüben. Ich habe vom Obergespan einen Brief erhalten, noch kein Kroate erhielt einen ähnlichen I Ich werde wieder' Geld an den Obergespan senden . . E» soll nur Gott geben, dafe der Krieg siegreich für un» beende» wird, so kehren wir wieder heim . . ." Unsere Elektrische. Für den Schuh de« öffentlichen Verkehre» haben die elektrischen Bahnen schon viel getan, weiiig aber sür den Schutz ihrer Der-kehr«sprache. »Ein Bitte«« (Fahrstein) bi» ,ur letzten Stalion (Haltestelle)", lagt der Herr auf dem Perron (Flur). .Die Kurven (Bieaungen) sind schrecklich, es kommt nochmal ,u einer Karambolage (Zusammenstoß)", seufzte da» junge Mädchen, von einem Slofee aufge-rüttelt .Bei der jetzigen Frequen» (Ueberfüllung) könnte die Direktion (Leitung) auch für besieie Ventilation (Lüftung) sorgen," füg« mürrisch ihre dicke Nachbarin hin,u. Warum braucht da» Publikum (Fahrgäste) diese Fremdwörter? Die Dienstsprache ist mit schuld daran. Der Dienst ist nämlich ein grofeer Fremdwortsammler. Wie heißen doch die Angestellten? Direktor (Leiter), Oberkontrolleur (Vtrkehrtvorsteher), Kontrolleur (Ber' kehrtaufseher). Wa» gehört zu ihrem Handwerkszeug? Die Tabelle (Tafel), da» Formular (Boidruck), da« Zirkular (Rundschreiben). Wo haben sie zu tun? Auf dem Magazin (Lager), dem Depot (Bahnhof), dem Bu> reau (Geschäftszimmer), dem Motorwagen (Triebwagen). Wa« haben ste zu tun? Sie revidieren (beaufsichtigen) kontrollieren (prüfen), transportieren (befördern), reparieren (bessern au»), installieren (richten ein), koupie» ren (lochen). Natürlich springt der Fremdwortstrom auf den ganzen Apparat (Einrichtung) über. Von der elek-irischen Kraststation (Kraflwerk) kommt er, durch die Kontaklftange (Stromibgeber) geht und auf dem Wagen bleibt er. Der ist von solidem Typ (nach gutem Mu-ster) und stabiler Konstruktion (fester Bauart); kommt e» zu einer Kollision (Zusammenstoß) und wird er lä-diert (beschädigt), dann wird er gegen einen Reserve -wagen (Eriatzwagen) ausrangiert (ausgewechselt). Ge-gen diesen sprachlichen Mischmasch waren die bisherigen Scharmützel noch nicht wirksam genug. Man halte solche Fremdwörter dauernd jedem Fahrgast vor Augen, durch eine Verdeutschungstafel nämlich, dk fichtbar in jedem Wagen häng«. Dann wird mancher gute Deutsche sehen, daß in seiner Sprache etwa» »def-kt" ist, und er wird die Fremdwöiter zum alten Eisen werfen. Tesch (Köln). Die Frau mit zwei kriegSgefangenen Ehemännern. Wie ein Sappeurunteroffizier au» Deutschböhmen, der sich in italienischer Gefangenschaft auf der Insel Asinara befindet, in einem Briefe seiner Gattin mitteilt, befinden sich unter den kriegSgefange-nen Oesterreichern zwei Soldaten, die in dem seltenen Verhältnisse stehen, daß beide Ehemänner einer und derselben Frau sind. Der erste, gleich zu Kriegsbeginn eingerückte Ehemann geriet im August 1914 schwer verwundet in serbische Gefangenschaft, wurde jedoch wieder hergestellt. Die Gattin hatte aber die amtliche Verständigung erhalten, daß ihr Mann gefallen sei und vermählte sich ,um »weitenmale. Bei den folgende» Musterungen wurde auch der Ehemann Nr. 2 al« ge-eignet befunden und rückte ein. Er kam an die Süd« ostfron» und geriet ebenfalls in serbische Ge'angenschaf». Nach dem Rückzüge der Serben an die Adria wurden die beiden Ehemänner, die bi« dahin einander nicht kannten, aus die Insel Astnara gebrach», wo st» in da» gleiche Quartier kamen. Eine« Tage« erhielt der Ehemann Nr. 2 von seiner Gesponstn ein Liebesgaben-paket und die Photographie seiner Familie. DaS Bild machte die Runde unier den Kriegsgefangenen und kam so schließlich auch in die Hände de» Ehemanne« Nr. l. Nach einem lebhaften Wortwechsel versöhnten stch die beiden .Verwandten" und verzehrten gemeinsam die Liebesgaben der gemeinsamen Gattin. Dir Einführung der Fleischkarle in Deutschland. Wie halbamtlich au»Berlin gemeldet wird, hat der Verstand de« KriegSernährungtamle« nunmehr nach Beratungen mit Vertretern der Reich«-fleischstelle di« Einführung der Fleischkarte in Stadt und Land im ganzen Reich beschlossen. Di« Einführung wird im September erfolgen. Bi« dabin soll durch Uebergang«vorschriften auf eine einigermaßen gleichmäßige Deckung de« Fleischbedarfe« nach Möglichkeit hingewirkt werden. Prin, Georg K a ra g e o r gie w i t s ch in Madrid. Di« Schweizerische Telegrapheninsormation meldet au« Madrid: Prin, Georg Karageorgiewitich ist hier eingetroffen Die auSwärl» verbreilet« Mel-dung, daß Kronprinz Alesander von Serbien in Ma-drid eingetroffen und vom König Alfon« empfinge» worden wäre, ist irrtümlich und beruht auf einer Ber-wechSlung der Person. des Tillier Ztadlorrschöne-vyroenrcr rungsvrrrinrs bei Spiele«, Wetten und Vermächtnissen. NuManSÜmy'ffritz Nasch 'S".' :: Willi :: ".Ä."' Schrifttum. Im Jnniheste d«r illustrierten MonatSblätter „Die Bergstadt" (LrcSlau, Bngstadtverlag Wilhelm Gottlieb Korn, Preis virrtrljährlich drei Mark) macht H. E. Schomdurg in f«in«r reizend geschriebenen Plauderei „Rudolf SievtrS und sein Werk" die Lef«r mit einem deutschen Künstler be-konnt, der berufen ist, ein Lirbling unser?« Bolkc» zu werden. Die dtigegebenen Proben seines Schaf-ftn« sind Liedbilder voll inniger Phantasie; auch alS KriegSzeichner ist er «in Mrist«r. In einem zweiten »llustritrlrn Britrag« schildert Richard Peter di« noch wenig bekannte eigenartige Gebirgswelt de« WestcrwaldeS. Stimmungsvoll« Bilder aus «inrr allen Kleinstadt zeichnet Anna H«ßle>n Jig«r in ibrem Aufsatz« ..Dir Stadt am Rhein". Eine leben- Postsparkasse Nr. 36.900 MeiiiÄHriiönci iclrjn; | Herstellung von Druckarbeiten wie: werte, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Auverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-nnd Besuchskarten, Etiketten, tohn-listen, Programme, Diplome, Plakate £ ^ 1 v.'rmählnngsanzeigön, öiegelmarken 1 ♦ * D Bolletten, Trauerparten, Preislisten, A A I Dnrchschreibbücher, Drucksachen für ♦ I Aemter. Aer,te. Handel. Industrie. Inferatenannnhmestelle für die W Gewerbe, tandwirtschaft u. private Deutsche W in bester und solider Ausführung. :: Cilli, Rathausaaffe Rr. s WUWWVWI 4 J tu» - • ' • • . » Blätter zur Unterhaltung »nd Belebrunq für HauS und Familie. wr „PwlWta WaAt" in litfft i.vt *-»■» II Die .» uBoiorl'' jilttiche Akltaq« för du Leset Vif. 27 e jeut(4*p Ä'aS»< — 0»v.»ein ist .Di« fcabwaif nick» 1916 Aus eigener Kraft. SCriginnlromau von ?. Halm. .Versuch« si doch ihn umzustimmen !" ritt ihm die Schwester. Ihre lakonisch« trockene Art schien ihn zu reizen, „Versuche eö — ja wohl, als ob es damit getan wäre? Als ob fc«r Tollkopf mit sich reden liehe! Zwangsjacke nennt «r des Königs Rock — Zwangsjacke!" „Für ihn ist er eö!" warf Elisabeth ein. „So? Natürlich was der Tollkops tut, ist bei dir immer wohlgetan! Also eine Zwangsjacke ist der Rock des Königs, der Rock, den dein Bater, dein Großvater, »en ich trage I Ha — ha — ha — es wird immer schiner. Subordination, Rebellion über-all, sogar unter den Weibern!" „Wenn du dich etwas mäßigen wolltest, lieber Hugo, so wären wir alle dir sicher dankbar," mahnte ihn die Schwester. Doch der Oberst schien ihres Ein-fpruches nicht zu achten. „Künstler will er werden," sprach er sich in steigerndem Zoro, ohne seine rastlose Wanderung auszugeb«». .Künstler — Bildhauer! Lieber doch gleich ein Komödiant, das wäre doch eines Ellen-Nordegg würdig! Ha — ha — ha —" und er schlug sich vor die Stirn. Draußen hub gerade Philomele von Neurm ihre Weise an; doch keiner der hier Versammelten schien ein Ohr für den Zauber ihreS süßen Liedes übrig zu haben. Die Oberstin seufzte heimlich; He« lene schien zu träumen. Sie lag mit halb geschlosse« nen Lidern in ihrem Stuhl. Vielleicht dachte sie an den Belobten. Di« Tante aber sprach: Ihr voller Takt klang senor durch daS Zimmer. „Mit den Vorurteilen gegen den Berus des Künstlers beginnt man auch in unseren Kreisen stark aufzuräumen. Außerdem aber gibt e» in jedem Be-ruf Auserlesene, von Gott Begnadete. Selbst unter den von dir so arg geschmähte» Komödianten gibt es Lichtgestirne. Ich denke nicht, daß du selbst eS wagst, einen Friedrich Haase, Sonnenthal, Barnay, eine Charlotte Wolter schlichtweg unter die Kowü^ diante» zn rechnen. Ihnen gab «in Gott »iel! Biel« leicht mehr alS Dir, dem pflichtgetreuen Offizier. Er gab ihnen Taleat, gab ihnen die Macht, Tränen-ströme unv Lachsalven zn entlocken! Es ist etwa» großes um die vielgefchmähte Schauspielkunst und nun erst gar um die gottbegnadete Kunst eine« Jün-gerS der Plastik. Ich glaube an straft! Talent. Schon als Knabe zeigte sich bei jeder Gelegeheit seine Begab-ung und noch vor einem halben Jahre klagtest du mir selbst, daß dein Sohn in seinen vier Wänden mehr Künstler als Soldat sei. Ich glaube an sein Talent, an seine Willenskraft und feinen guten Stern." Mit gefalteter Stirn hatte ihr der Bruder zu» geHirt. „Du wirst ja ganz poetisch! D«S ist mir neu an dir, Elisabeth!" äußerte er voll grimmigen Humor». .Im übrigen bleibe ich bei meinem Wort — entweder wird der Junge vernünftig oder ich habe keinen Sohn mehr!" Die Oberstin seufzte hörbar. Ihre Schwägerin aber schien kaum auf deS Bruders Worte geachtet zu haben. Sie lauschte aus da» Geräusch nahen-der Schritte, daS sich im Treppenhaus vernehmlich machte. »Ich denke, lieber Hugo, du stellst deinem Sohn selbst dein Ultimatum — da kommt er l" Eine bange Stille folgte diesen Worten. Unter buschigen Brauen schauten det Obersten Augen sii» ste» auf die Tür. Seine Gattin faltete, wie zu einem stummen Gebet, die zarten Hände und blickte hilseheischend ,ur Zimmerdecke empor. Selbst Helene richtete sich aus ihrer teilnahmSlvsen Haltung empor. 2 >uch sie sah ängstlich drein. Sie sürchtele den kom-«enden Sturm. Nur ihre Tante schien ihre Ruhe z« bewahren. Hoch ausgerichtet, die Arme über der Brust gekreuzt, stand sie da und ließ das «tüchtig«, leuchtende Auge nicht von der Tür. Da tat sich diese denn auch schon auf und auf der Schwelle stand eine hohe, dunkelgekleidete Min« nergestalt. Den Hut noch in der H««h, trat straft von Elten nach einer eigenartigen Verbeugung gegen alle Anwesenden, zu seiner Mutter und küßte ihr leise die Hand. Dann richtete er sich zu setner vol. len Höhe, die diejenige seiner Tante noch um ein Beträchtliches überragte, empor und sah nun seinem Bater, der stumm und finster am Tische lehnte und den Sohn nicht gerade freundlich musterte, fest in« Auge. „Du weißt, mein Bater . . .?" Dir klangvolle Stimme de« Sohne« hatte den« selben Metallton, der auch Elisabethen« Alt zu Zei-ten innewohnte. Ueberhaupt machte sich zwischen Tante und Neffe eine verblüffende Aehnlichkeit in der äußeren Erscheinung geltend. Da war dasselbe große, flammende Auge, dieselbe hohe Stirn, aus der stch so leicht die UnmutSsalte eingrub. Beiden war die gleiche stolze Haltung de» stopfe», dieselbe '• leicht gebräunte Hautfarbe eigen, selbst der Schnitt de« Munde« war der gleiche. Vielleicht war e» eine Folge dieser Aehnlichkeit, daß da« Fräulein von Elten-Nordegg dem Stammhalter der Nordegg'« eine sonst ihrer Natur so fremde Zuneigung bewies, straft hatte so gut wie nicht« vom Bater geerbt. Er war ein echter Elten-Nordegg; ein solcher war der Oberst aber in seiner äußeren Erscheinung nie gewesen, noch viel weniger aber glich der düstere Recke der zarten nervösen Mutter, die noch immer nicht begreifen konnte, wie sie zu solch einem Sohn gekommen und doch herrschte zwischen Mutter und Sohn ein zarte» rührende« Verhältnis, eine Liebe und Rücksicht, die man dem herben Kraft kaum zu« trauen konnte. Selbst die Tante mochte sich einer solchen Behandlung seitens des Neffen und Liebling« nicht zu rühmen. Vielleicht verlangte sie da« auch nicht einmal und doch konnte ein scharfer Beobachter zu Zeiten etwa« wie Mißmut in ihrem Auge lesen, wie auch in diesem Augenblick, wo ihr Abgott der Schwägerin eine Au»zeichnung erwie», die er sür sie, die Tante nicht übrig hatte. straft mußte seine Frage wohl oder übel wie-derholen, da der Oberst nach wie vor in finsterem Schweigen verharrte. Jetzt zuckten die buschigen Brauen de» Alten. „Ja wohl, ich weiß," sagte er kalt, „natürlich war ich der Letzte, der von deinem Schritt erfuhr." „Weil ich e» sür da» Beste hielt, dir mit der Tatsache zu kommen." ..Sehr gnädig von dir. Ich habe au» dem Mund« deiner Mutter, von meiner Schwester und Helene die Gründe erfahren, die dich zu diese« Schritt triebe«. Man hat dir hier da» Wort zu reden gesucht, wie immer; aber ich — dein Bater, sage dir, entweder du tust, wa» ich dir befehlt »der ich habe keinen Sohn mehr!" „Bater T Eine bange Minute folgte ; endlich sagte Kraft wie zu sich selbst: „Also auch da» noch hälte ich der gnädigen Baronesse zu danken." Ebenso schneidend aber erwiderte ihm sein Va-ter: „Nein, Kraft, das hast du dir selbst zu dan-ken!" und vor den Sohn tretend, „ist eS möglich, daß mein Sohn, der Erbe meine» BluleS, ein El-len-No:degg, um einer Weiberlaune, eines Kindskopie« halber, den Traditionen seiner Ahnen in» Gesicht schlägt?" „Bater'. . . I" „Ist e» denkbar, sage ich? ES wird dir Nie-mand glauben! Aber du warst von Kindheit an ein Starrkops, du gingst deine eigenen Wege. Schon als du vor dem Fähnrich stanzest, wolltest du die Flinte in» Korn werfen. Damals ließ ich dir Frei-hlit zu studieren, um später die Diplomatenlausbahn einzuschlagen; aber du wolltest auch jenen Weg nicht. Jetzt wirsst du des König» Rock von dir, wie ein abgetragene» Kleidungsstück. Und das soll ich, ein Ellen Nordegg, leiden? Nimmermehr!" „Du wirst e» wohl müssen, Bater! Um klein-licher Rücksichten willen opfere ich nicht mein gan-ze« Leben. Es gibt auch eine Pflicht gegen da« eigene Jchl» „Pflicht gegen da« eigene Ich? Ha. ha, ha! Ja, da« ist modern. So reden die Jetztzeit-Egoisten. Ich aber sage dir, e« gibt noch eine höhere Pflicht, die wahre Pflicht. Da« ist die Rücksicht auf die Fa» milie, auf den ererbten Namen." „Bater. du »erlangst Unmögliche» von mir! Wa« du forderst, darauf kann und will ich nicht eingehen!" Knabe!" „Bin ich das wirklich noch, Bater? Ich glaube kaum, daß deinem Sohn der Name noch gebührt. Und weil ich ein Mann bin, weil ich mich als ein solcher fühle, will ich mich nicht seige dem Zwange der sogenannten Tradition fügen, will ich mich au» eigener Kraft emporringen, mir mit den Mitteln, die mir die Natur gab, eine Existenz und Ehre und Ansehen bei meinen Mitmenschen erarbeiten. Ich leugne c« nicht, Vater, ich bin ehrgeizig; ich weiß, 3 »«« du mir entgegenhalten willst: auch «uf dem Feld? der Ehre, i« Kriege kann man sich Lorbeeren erwerben I Doch wir leben im Friede»; gottlob — — — zum Gamaschendienst «ber tauge ich «licht. Dazu ist mein Arm zu stark und mein Blut zu heiß und nun. Bater, weise mich nicht ^von fder Schwelle meine» Hause«. Ich konnte dir den Kum» «er nicht ersparen. Früher oder später wäre doch geschehen, wa« heut« geschieht. Daß e« so bald kam, dasitr danke der Baronesse Senden. Und nun be-siehlst du, daß ich gehe!" Mit angstvoll stehenden Auge« sah die Oberstin ans den Gatten, die kecke Sprache de« Sohne« hatte sie zittern gemacht. Der Oberst schritt langsam zur Tür. Er mußte auf seinem Wege an der Schwester vorbei, die sich mit keinem Worte an der Auseinandersetzung zwi-scheu Baier und Sohn beteiligt hatte. Gerade vor ihr hielt er den Schritt an und schaute halb über die Schulter «uf den Sohn, lang und finster. End« lich kam es langsam, man hörte der Stimme an, wie sie bebte, über seine Lippen: .Ich will «einen Sohn nicht von der Schwelle de« Elternhause« wei-sen, ohne ihm eine kurze Frist zu bewilligen, die ihm Gelegenheit bietet, zur Vernunft zurückzukehren. Ich gebe dir drei Tag« Bed«nkz«it. Noch hoffe ich, daß du zur Einsicht kommst. Doch rechne nicht aus meine Nachgiebigkeit. Ich bleibe bei meinem „Ent-weder — Oder*. Nur laß dir nochmals in« Ge-dächlnis rufen, welche Folgen dein Trotz für un« alle und nicht zuletzt für dich haben würde. Baron Senden wird seine Hände von dir abziehen und da« mit ist auch da« Glück deiner Schwester auf Jahre hinaus zerstört. Kraft stand unbehaglich, sein Blick hastete am Boden; langsam hoben sich jetzt seine Lider. „Ich habe nie viel von dieser Verbindung ge» halten," sagte er mit einem Blick auf die Schwester. „Ich hätte einen anderen Gatten für Helene gewünscht, al« unseren Langen." Helene erglühte unwillig bei de« Bruder« rücksichtsvoller Offenheit. Die Tante neigte leicht wie zustimmend da« Haupt. Der Oberst «ber brauste auf. „Wenn mir, den» Bater, ein Langen al« Schwiegersohn genehm ist, so könntest du dich mit dieser Schwägerschast aussöhnen! Langen ist ein tüchtiger Offizier, ein Mann von Welt. Seine Abkunft, sein Rus sind tadellos, also waS hast du gegen ihn ein» zuwenden ?* Um de« Sohne» Lippen zuckte ei« leiser Spot». .Nicht« mehr und nicht« weniger, al« daß un» ser Langen obwohl ein guter Junge, doch kein Cha-rakter ist!" Der Oberst verzog dat Gesicht. Eharakter l Eharakter l Da« ist auch so eine neumodische Wendung. Wa« deckt sich nicht alle« darunter. Eharakter! Bewahre mich der Himmel! Da« Herz «uf den rechten Fleck und keine Schrul-len im Kopf, da« lob ich mir! Da la« ich neulich: Um wirklich schlecht zu sein, dazu war er denn doch nicht genug Eharakter! Jik, danke sür einen solchen Charakter. Früher sagte man, der hat Eharakter und man zog den Hut. Heute heißt'«: Der ist ein Eharakter und man weicht ihm au» oder sperrt ihn, wenn er sich al« ganzer Charakter erwiesen, in« Loch. Da» ist der Unterschied." Krast zuckle unmerklich die Achseln: „Du willst mich nicht »erstehen, Bater I' Der Alte knurrte etwas Unverständliche«. Fräu» lein Elisabeth aber äußerte lakonisch: „Ich glaube, diese» Mal wollt Ihr Euch Beide nicht verstehen!" und sie schien recht zu haben. Grollend wandten sich Vater und Sohn den Rücken. »Ich gehe jetzt aus mein Zimmer," sagte der Oberst im Fortgehen und die Schwester mit den Augen streisend: „Ich rate Euch allen nochmal« zur Vernunft. Gott besohlen." Er war hinau«. Die Oberstin atmete, wie von einem Alp befreit, auf. „Kraft, wie kannst du mit . . .!" ermähnte sie den Sohn, der schweigend das trauliche Gemach durchmaß. Helene schmollte in ihrem Winkel; sie fühlte sich in die Seele des verlobten hineingekränkt. Ihre Tante beobachtete schweigend den auf und ab-schreitenden Kraft, wie sie sich überhaupt seit dessen Eintritt einer auffallenden Reserve befleißigte. Endlich hielt Krast inne. „Wo ist die gnädige Baronesse denn eigentlich? AuSgeflogen? Ich kann doch kaum annehmen, daß Ihr sie stch selbst über-laßt." Z« den letzten Worten lag eine nicht mißzu-verstehende Ironie, die denn auch Helene reizte. „Du bist heute wieder einmal unausstehlich," sagte sie, sich erhebend, und ohne den sich ironisch verbeugenden Bruder anzusehen, trat sie aus den Balkon hinau«. Fräulein Elisabeth antwortete für die Nichte: „Renale »st bei der Gräfin Planitz. Sie kann jeden Augenblick zurückkehren." »Sollte ich da nicht vielleicht besser tun, der Baronesse eine mögliche Begegnung mit mir zu er-sparen?" fragte Kraft in seinem allen Sarka«mu«. Doch diese« Mal verwie« ihn die Tante. „Du übertreibst in deiner Antipathie gegen deine Koustne wirklich, lieber Kraft! Ein wenig mehr Selbstzwang wäre einer jungen Dame gegen» über wohl am Platze." 4 Sin fast jugendlicher Trotz legte sich über de« Getadelten Züge. „vielleicht hast du recht, Tante! Vielleicht würd« ich einer „fremden Dame" gegenüber dieses ,.M«hr" auch finden. Der Baronesse Renate Senden-Jarsdorf gegenüber finde ich cS nicht." „Trotzkopf I" murmelte die Tante. Doch auch si, bekämpfte ein leises Lüch.ln. Draußen fuhr ein Wagen vor. Krast horchte auf. In sein Gesicht trat ein gespannter Ausdruck. „Da ist sie ja schon!' äußerte die Oberstiu, aus den Balkon zu der Tochter tretend. Helene aber rief über die Schulter hinein: „Renate kommt nicht allein. Sie bringt Besuch mit." „Behich und um diese Stunde?" rief die Tante befremdet. Wer ist es denn, Helene?" T>e Befragte bob die Schultern. »Ich weiß eS nicht, es scheint ein ganz junges Mädchen, fast noch ein Kind, zu sein.' Damit trat sie an der Seile der Mutter ins Zimmer zurück. „Wie fatal," klagte die Oberstin, gerade jetzt Besuch. Wir sind wahrlich nicht in der Stimmung, Gäste zu empfangen." Ihre Schwägerin zuckle die Achseln. „Wir müssen uns aber doch dcm Unabwcnd-baren fügen, liebe Agnes." Die Oberst!» seufzte. Dabei sah sie etwaS ängstlich aus den Sohn. Es schien, als wollte sie in seinem Gesicht lesen. Doch seine Züge waren un-durchdringlich. Draußen wurden Stimmen und schuklle Schritte laut. Wie zufällig trat Krast in den Schatten einer Fensternische. Guten Abend! Liebe Tante, ich habe mir erlaubt, «inen jungen Gast mitzubringen. Ich rechne auf deine Nachsicht und Güte. Bor allem gestatte», daß ich Euch bekannt mache, Comtesse Beatrin Lau-d»n, meine Tanten Frau Obersten r>. Ellen, Frau-lein von Elten und dort Kousinc Helene, von der ich dir ja bereits erzählte, mein Herzblatt!" Die junge Baronesse von Senden, die sich eben zu dem jungen Mädchen an ihrer Seite niederneigte, war eine auffallend schöne Erscheinung. Eine hohe schlanke Gestalt von prachtvollsten Formen, trug einen kleinen, edelgeschnittenen Kopf, belastet von herrlichen hellbraunen Flechten, frei und stolz. Ein vollippiger, kleiner Mund zeigte beim Lächeln zwei Kiefer blendender Zähne und unter der niederen Stirn blickten große, zraue Augen lebhaft, aber auch selbstbewußt ins Leben. Dieses Mädchen war schön und doppelt entzückend in seinrr jetzigen unge« wohnlich heiteren liebenswürdigen Laune. Das mochte auch der Beobachter, in der Fensternische finden. Sein Auge hastete nicht eben freundlich, aber doch voll Interesse, ja sogar mit einem gewissen Staunen auf den Zügen der Baronesse. Helene hatte einen Stuhl herbeigezogen und den jungen Gast zum Sitzen genötigt. Doch sei eS aus Schüchternheit oder aus Verlegenheit — die kleine Komtesse folgte der Aufforderung nicht. Mit großen Kinderaugen sah si« von einem zum andern und schließlich immer wieder auf die dunkle Gestalt in der Fensternische. Die Baronesse entledigt« sich lässig deS duslig«» Spitzenschals, den sie um die Schultern gelragen; dann sagte sie, ihreS Schützlings Hand in die ihre nehmend, zur Oberstin: (Fortsetzung folg».) WtlMen. Wenn Menschen ^oneinaodergeb'n. So sagen sie: „Auf Wederseh'n!", Versprechen sich zu schreib'» . . . und mehr, Selbst »flirt «in Meer dazwischen wär'. — Zuerst geling»'«, . . . dann schläft e« ein. ES bleibt nur mehr der Wunsch allein. DaS Wied«rsch'n ... ein leerer Schein. Die lieben Menschen hassen stch Um'« täglich' Brot oft jämmerlich. Almosen geb'n? . . . Man selbst nicht« hat. Ein jeder helf stch selbst mil Na». Und doch spricht man von Nächstenliebe, Bt folget aber nicht da« „Hebe 1" ..........Herr^ottSdieb« ! Ist«. An die Ante» steiermark. Wo traute, lebensfroh« Lieder klingen Und weiße jtirchlein auf den Hügeln steh'«, Wo süße Weisen in die Träum« dringen. Wo mein« Heimat ist, bin möcht' ich geh'»! » Wo Harz und Blütenduf» die Lüfte würz«», Wo Berge grüßen freundlich, stolz und grün, Und Bäche silberhell htrniederstürzen — In« liebe Unterland, da möcht' ich hi» I «> Wo auf de» Bergen grau Ruinen ragen Gemahnend an verwlch'ne Ahnen»«!», Vom Zauberfrei« u in spönnen alter Sagen, Bekränzt, umwallt vom grünen Efeukleid. » Wo FreundtShänd« sich entgegenstrecken, Wo warm« Herzen treu und innig glÄh'n, Wo Berg und Tal Erinnerungen wecken — Wo ich gebore» wurde, möcht' ich hin l Brunndorf bei Marburg. Anna Wambrechtsammer. digr Beschreibung der irischen Hciuvtstadt Dublin mh treffender Kennzeichnung der aus der grünen Insel herrschenden Stimmungen hat Earl Marilaun geliefert. Dr. P. Expedit«« Schmidt beendet seine wertvolle kullurgeschichtliche Abhandlung „Theater und Kirche in ihren geschichtlichen Beziehungen". Rektor Gotlwald in Berlin beweist in seiner Skiz»e „Jakob', daß auch Stoffe au« dem alten Testament anziehend und lehrreich behandelt werden können. Bo» »Wandernden Theatern" erzählt Leo Heller, und der Herausgeber Paul Keller erweckt die Hei« terkeit der Leser durch seine köstliche Satire „Die elektrische Straßenbahn". Nicht geringeres Bergnü-gen bereitet die mit frischem Humor geschriebene A?> schichte auS dem Kriegsdienst in der Heimat »Wie ich mit meinem Hauptmann reiste* von Roland Betsch. Han« Bethge hat eine fein: Charaklerskizze au« dem ungarischen Bauernleben und Frih Möller eine sinnreiche Parabel „DaS Meteor" beigesteuert. An Kunstbeilagen enthält daS Heft zwei technisch vollendete Farbendrucke nach trefflichen Originalen »on Willibald Werner und Helene Ritsch Willim, eine schöne Radierung von Fritz JanowSki und zwei Ehrenpreisen bedachte Bilder au« dem ;hotographi« scheu Wettbewerbe der „Bergstadt". Die Musikbei-läge bringt daS Sonnen- und NesangSthma des „ÄnSklangeS" der Alpensymphonie vou «Richard Strauß MÄTiTONrs EINZI6 IN SEINER [ANALYTISCHEN BESCHAFFENHEIT. BESTES ALTBEWÄHRT FAMILIEN-GETRÄNK. GIESSHÜBLER 65 LICI1ER AL* Nestle- Kindermehl beste slahrung für* Säuglinge. Kinder. Rekon vates2en re~ nach Magen-u Oarmerhranhungen Jederzeit erhältlich. Prob, dos« und lehrrikhe JUttl ehe Broicliüre aber KinderpBef?- gratis durch die Nestle'* Klndrrmehl-hnnng«n «amt Zubehör, Wasserleitung u. s. w. i*t mit den Grundstöcken oder olme di '«elbeti pnfawflrdig zu vs-rkaufea. viö Grundstücke werden auch nach Aosimm ohne dem Hau« abgegeben. Auskauft erteilt die RealitJten-Terkehravermittlung d.Stadt(femeiDd^ Cilli. Ein Besitz in der Nühe tob Cilli, bestehend an» 3 nrbeneiDsnderitehpuden Wohnhiaüern mit eingtr.cbteiHn G^xtt am» und Tabaktrafik sowie Grund im F!.ichenmas>-e Ton | h 47 a und Garten liebst '2 KQheu und ^ Schweinen mt w?pm Uebcrsiedlung »nfort preiswert in »erkaufen. 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