WisnstaZ dsn8. März , 1831. ^ a i b a ch. ^aut hohen Studienhofcommissiotis the und Kämmerer in der genannten Ritter. Aka» denne eingefunden, welche die Königinn bei dem Ginzuge theils in sechsspännigen Galla-Equipagen, theilä auf prachtvoll geschmückten Pferden begleiteten. Dem Leibwagen der Königinn zunächst leistete die k. k. Arcieren' und die königl. ungarische Leib« garde zu Pferde, dann dick. k. Trabanten-Leib- gaxpe, und zwar atte in Galla, die Begleitung. Die Gassen und Plätze, woder Zugunter dem leb« haftesten Iubelrufe derzahllos versammelten Volks» menge den Wegnahm, war mit k. k. Militär uno den un'formirten Bürger-Covps in Parade, theils spalierweise, thcilä in Massen besetzt. Bei der Ankunft in der Hofburg wurden Ihre, königl. Majestät von Sr. Majestät dem Könige von Ungarn und Kronprinzen der übrigen kaiserl. österreichischen Staaten am Wagen empfangen, und in Begleitung des zugewiesenen Hofstaates in das von den Leibgarden besetzte, dann von dem in Haupt» Galla zahlreich versammelten männlichen k. k. Hof« staate und vcn den Damen und Militär überfüllte große Appartement hinaufgeführt, woselbst Ihre k. k. Majestäten und die durchlauchtigsten Herrschaf, ten Höchstsie erwarteten. Nach einigem Verweilen in den innern Ge« mächern geruheten Ihre königl. Majestäten Sich in die geheime Rathsstude unter den Thronhimmelzu begeben, woselbst nun Ihrer tonigl. Majestät die Cavaliere durch den Stellvertreter des k. k. ersten Obersthofmeisters Grafen v. Czernin, die Damen äber von der Obersthofmeisterinn Ihrer Majestät der Kaiserinn, Gräfinn Lazanzky, vorgestellt wurden. Nach der Adels«Präsentation gingen die Audienzen der Botschafter und Gesandten, dann der Botschafter- und Gesandten Frauen auf die herkömmliche Art vor sich, worauf auch daö übrige di» plomatilche Corps, wie gewöhnlich, die Aufwal' tung machte. Sobald die öffentliche Tafel durch den Grafen von Czernin, mit dem Obersthofmeisterstabe in der Hand, angesagt war, geruheten Ihre kaiscrl. uild Ihre königl. Majestäten nebst den übrigen höchsten Herrschaften, Sich unter Vortretung der Oberst« Hofämter, dann in Begleitung der Leibgarde« E.i-piläne, Obersthofmeister u. s. w. zu derselben in den Ceremonien - Saal zu begeben. Bei dem Sin-jritte erschollen Trompeten« und Paucken . 6hörc Das Tischgebet wurde von dem hiesigen Fürstcrzdi-schofe verrichtet. Bei dem ersten Trunke Sr.Ma-icstät des Kaisers wurde aus dem auf den Stadt-wällen aufgestellten groben Geschütze und aus dM Kleingewehre eine Salve gegeben. Während der Tafel geruhetcn Se. k. k. Majestät Sich milchen fremden Botschaftern und Gesandten zu unterhalten. Nach der Tafel kehrten die Allerhöchsten und hoch' stcn Herrschaften in der vorigen Ordnung unter ?5 Tromptten.- und Pauckenschall in die inneren Appartements zurück. Abends um halb sechs Uhr ging die Trauung Ihrer köingl. Majestäten, und zwar wegen der ob- ^ waltenden Fastenzeit ganz in der StiNe, bloß im Bciscyn Ihrcr kaiscrl. Majestäten und der durä)« lauchtigsten Familie, mitHöchstocren nächster Um» gcdung, in der Kammer - Capclle vor sich. Diese heilige Handlung wurde von Sr kaiserl. Hoheit und Eminenz, dem durchlauchtigst, hoch-, würdigsten Erzherzog. Cardinal Rudolph verrichtet. (Wien. Z.) Merzagthmn Warma. Piarenza am 2Ü. Februar. Die Insur< genten von Parma, welche den Aufruhr auch in das der rechtmäßigen Regierung getreue Gebiet von Piacenza verpflanzen wollten, näherten sich dieser Festung; der Commandant derselben schickten ihnen aber cin.Detachcment Infanterie und eine Division Husaren entgegen. Diese Truppen kamen biö Firenzuola, wo sie gestern um vier ein halb Uhr Morgenö auf einen Haufen Insurgenten stießen, welcher zu feuern an« sing. Die k. f. Truppen rückten vor, die Aufrührer wurden zerstreut, und zwei Häuptlinge derselben, Bricoli und Piusclli mit Namen, nebst vielen andern, gefangen genommen. Auch eine Men-ge Waffen und vier dreifarbige Fahnen fielen in die Hände der Sieger. In dieser Affaire wurde kein Blut vergossen^ als das eines parmesanifchen Dra-goners, welcher von den Insurgenten getodtct wurde. Nachdem der Zweck des Auszuges erreicht wor» den war, kehrte das Detachement in unsere Stadt , zurück. (0. 1-.) Atzerjogthum Nucca. Lucca, am 18. Febr. Der Staatörath hat im Namen Sr. königl. Hoheit, des Herzogs von Lucca, und zwar laut höchster Ermächtigung eine Verordnung bekannt gemacht, laut welcher eine Stadtwache errichtet werden soll, zu der alle Be« roohncr dieser Stadt vom zurückgelegten 21. bis zum vollendeten drciundfünfzigsicn Jahre verpflichtet fmd, und in sechs Compagnien abgetheilt seyn wer« den. (0. ^.) Päpstliche Htaaten. Nach einem Schreiben aus Bologna vom 22. Febr. (im Monitore Bolognese) hat man Nach. "^"halten, daß auch zu Term und Narni die dmlarbige Fahne aufgepflanzt worden ist. — Die Einwohner von Cesena haben den Bolognesern eme dreifarbige Fahne durch eine Deputation zum Geschenk überreichen lassen. — Der Monitore Bolognese liefert auch die Capitulation, welche am 17. Februar zwischen dem Fcstungs-Commandanten vsn Ancona, Oberstlieutenant Suttennann, und dem Befehlshaber der Belagcrungstruppen Oberst Ser. cognani abgeschlossen worden ist. Der Garnison wurde bewilllgt, mit militärischen Ehren, mit Was« fen, Bagage und 6 Kanonen abzuziehen. Jene Soldaten, welche im Lande bleiben wollen, werden darin nicht gehindert; die'iUedrigcn von einem Stabsoffizier und einem Kricgscommissär bis auf das nächste noch päpstliche Gebiet begleitet. Am 57. um 3 Uhr Nachmittag sollen die Stadtthore der Nationalgarde übergeben, ihr auch das Kriegs-materials und die Magazine überliefert werden. Nach dem 7. Artikel der Capitulation soll auch der päpstliche Delegat von Ancona in dem Falle mit be< griffen seyn, wenn er die Regierung der Stadt und Provinz dem Oberst Sercognani förmlich abtritt. Dazu hat sich der gedachte Delegat G. Fabrizi auch verstanden, und daher die. Capitulation mit unterzeichnet. Nach einem Schreiben aus Ferrara vom 14. Februar (in der Mailänder Zeitung) ist auch dort am 7. d. ein Aufruhr ausgebrochen, und eine provisorische Regierung errichtet worden. Die dor< tige Citadelle blieb von den k. k. österreichischen Truppen besetzt. Rom, den !5. Februar um 10 Uhr Abends. ANe Feste sind eingestellt. Revolutionäre wollten den Wachtposten auf dem Platze Colonna überfal. len, wurden aber mit Flintenschüssen vertrieben. Niemand blieb todt, doch wurden Mehrere ver. nundet und gefangen; jetzt ist ANes ruhig. (B. v. T.) Von der italienischen Gränze, 24. Febr. Nach Briefen aus Rom vom 19. Febr. war dort noch Alles ruhig; indessen hatte die Kunde von der Einnahme Ancona's, und von der immer weitern Verbreitung des Aufstandcs, welchem schon Perugia, Spolcto, Foligno, Term und Narni beigetreten waren, große Bestürzung erregt. Ein Versuch, Spolcto durch eine abgeschickte Truppenadtheilung wieder zu nehmen, war mißlungen. Der heilige Vater hatte die so verhaßte Mahlsteuer und die Abgabe auf Salz um die Hälfte vermindert, den Zolltarifs sehr herabgesetzt :c. — Zu Necket 76 herrschte bei Abgang der letzten NaHrichten ebenfalls Ruhe. (Mg. Z.) V ole n. Die preußische StaatZzcitung enthält folgmde Nachrichten aus Warschau vom 21. Februar: Hiesigen Blättern zufolge, hat sich alle waffenfähige Mannschaft nun auf das rechte Weichsel' ufer begeben und ist nach dein 4 Meilen von War« schau entfernten Städtchen Radzimin marschirt, woselbst sich die polnische Armee concentrirt, und wo es wahrscheinlich zu einer Hauptschlacht kommen wird, da die Russen in Eilmärschen nahen. Alle in der Hauptstadt getroffenen Maßregeln lassen ver« muthen, daß dieselbe auf das hartnäckigste verthei' digt werden soll; doch ist die Theuerung der Lebens mitte! schon sehr groß. Der linke Flügel der Nüssen erregt in diesem Augenblick der Hauptstadt große Besorgnisse. Die Weichsel ist zwar noch mit Eis bedeckt, dasselbe wird iedoch schon an verschiedenen Stellen mit Wasser übergössen, so daß man stündlich dem Eisgang entgegensieht; es findet ^ann mehrere Tage gar keine Communication zwischen beiden Ufern Statt, da nirgends feststehende Brücken über die Weichsel vorhanden sind; während dieser Zeit kömtte die polnische Armee leicht in die Gefahr gerathen, im Fall cincs Unglücks nlchtwic« der über die Weichsel zurück zu kommen. Die Ar« mcc, ungefähr 70,00^ Mann stark, mit 120 bespannten Geschützen, steht jetzt mit dem Rücken fast an der Weichsel und zieht sicb zwischen Praga und Modlin hin. Bei herannahender Gefahr sollen die Lcmdbotcn beschlossen haben, den Sitz der Regierung nach (5zenstocdau zu verlegen. In der Warschauer Zeitung befinden sich noch folgende, als ämtlich, bezeichnete Armee . Berichte vom ,7. Februar: In diesem Augenblick heißt es, daß zwischen Stanislawe und Okunicw ein bedeutender Kampf beginnen soll.- «Vom,9. Dcv Generalissimus, Fürst Radziwill hat mich um 5 ^2 Uhr benachrichtigt, daß der deutige Tag für uns wieder günstig gewesen ist, und daß die von unserer Armee eingenommenen Stellungen von derselben behauptet worden sind. Di- näheren Details dieses, auf unserem rechten Flügel Statt gehabm, Kampfes werden später bekannt gemacht werden. — (Nnterz.) Der Divi'ons-General Klicki.^ In der schlesischen Zettung vom 23. Febr. heiht es: Nachrichten aus Warschau vom 19. zu Folge, befindet sich das polnische Hauptquartier in Praga. Man soll in der Nacht viel Kanonen, und Gewehrfeuer vernommen haben. Man sieht stündlich großen Begebenheiten entgegen. Dem Vernehmen nach befand sich der Feld< marschall Graf Diebilsch mit seinem Stäbe in Gro-cbow, eine Meile von Praga. Nach Warschau war eine große Anzahl verwundeter Polen gebracht worden, und unter den Gebliebenen nannte man bedeutende Namen. (Wien. Z.) Durch außerordentliche Gelegenheit aus Warschau vom 26. Februar erhalten wir folgende Nachrichten, welche wir, in Ermanglung der nähern Details, ihrem wesentlichsten Inhalte nach mittheilen: „Am 24. Februar hat die russische Armee auf allen Puncten angegriffen, und das Gefecht dauerte den ganzen Tag." „Am 25. früh um 4 Uhr begann abermals daK Feuer aui der ganzen Linie, und sündigte den Tag der Entscheidung an. Dic Stactt Warschau erbebte unter ocm nahen Kanonendonner. Gegen 5 Uhr Nachmittags wurde der General (Zhlopicki verwundet in die Stadt gebracht; diesem Unfall scheint eine große Verwirrung in den Reihen der Polen gefolgt zu seyn. während welcher die russischen Massen bis an die Verschanzungen vor P ra< ga vordrangen. Tausende von Verwundeten wurden in die Stadt übergeführt; man spricht von mehr alä dreihundert gctödteten Offizieren." „Am 26. ertönte der Kanonendonner nicht; der Durchzuq der Artillerie und der (Zavallerie vom jenseitigen Weichsel. Ufer dauerte ununterbrochen fort." „Man weiß nicht (sagen die bemeldeten Nachrichten), ob man sich nun in der Hauptstadt verthei« digen, oder zu cinev Kapitulation entschließen wird. — Fürst Michael Radziwill hat das Ober. «Zommando des Heeres niedergelegt, und dasselbe, dem Divisions-General S krzynecki übergeben." ' (Oest. B) CONCERT-AK ZEIGE. Mittwoch don 9. März i83i wird um 7 Uhr Abends ein gewöhnliches Concert der philharmonischen Gesellschaft Slatt fiBdeti. Dio P. 'I\ Mitglieder und Gäste wollen hie-zu der Eintritts - Karlen sich zu bedienen die Gefälligkeit haben. Direction dor philharmonischen Gesellschaft. Laibach am 7. März i85»» Nkvatteur; S-r. ^av. Deinrirh. Verleger: Ignaz Nl. «Wler d. Ulelnmnur.